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Passim 3 14.11.2008 17:35 Page 1 BN_passim_3 14.11.2008 17:35 Page 1 Passim 3|2008 Bollettino dell’Archivio svizzero di letteratura | Bulletin des Schweizerischen Literaturarchivs | Bulletin da l’Archiv svizzer da litteratura | Bulletin des Archives littéraires suisses Digital BN_passim_3 14.11.2008 17:35 Page 2 BN_passim_3 14.11.2008 17:35 Page 3 3 Editorial | Editoriale Archivalien sollen einerseits dem stets drohenden Zerfall trotzen und andererseits auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Wie also Handschriften, Typoskripte, Fotografien, Ton- und Filmaufnahmen von und über Autorinnen und Autoren am besten aufbewahrt werden können, ist für Bibliotheken und Archive eine permanente Aufgabe. Auch die Schweizerische Nationalbibliothek macht sich dafür die multime- dialen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters zu Nutze: So lassen sich per Mausklick in der noch im Aufbau befindlichen Archivdatenbank HelveticArchives, entwickelt von Rudolf Probst, neu auch die Bestände des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) abfragen. Seit dem 23. Mai 2008, dem 100. Geburtstag von Annemarie Schwarzenbach, sind grosse Teile der Fotosammlung der Autorin online zu sehen. Ferner werden im Projekt IMVOCS in Zusammenarbeit mit Memoriav audiovisuelle Dokumente digitalisiert, um sie auch für kommende Generationen sichtbar und hörbar zu erhalten (Beitrag von Felix Rauh). Protagonista di un commovente ricordo di Werner Morlang, è il poeta e scrittore Gerhard Meier (1917 – 2008); lo abbiamo voluto ospitare anche in copertina, dove con il suo poetico Inventar, accompagna il titolo di questo terzo numero del Bollettino. La rubrica dedicata alle informazioni presenta Passim 3 | 2008 Bollettino dell’Archivio svizzero inoltre i resoconti della terza edizione degli incontri della Sommerakademie di letteratura | Bulletin des Schweizerischen Literaturarchivs | al Centro Dürrenmatt di Neuchâtel, quest’anno dedicati al rapporto tra tea- Bulletin da l’Archiv svizzer da litteratura | Bulletin des Archives tro e società (si veda l’articolo di Patricia Käppeli e Simon Aeberhard), e del littéraires suisses convegno svoltosi a Lavin, attorno all’opera dello scrittore romancio Andri ISSN 1662-5307 Peer. Tra gli annunci segnaliamo le molteplici manifestazioni che avranno Passim online: www.nb.admin.ch/sla luogo nel 2009 per ricordare la figura di Hermann Burger a vent’anni dalla Redaktion | Redazione: morte (contributo di Magnus Wieland e Simon Zumsteg). Roberta Deambrosi & Katja Fries SLA | ALS | ASL Hallwylstr. 15, CH 3003 Bern T: +41 (0)31 322 92 58 Schliesslich können angehende Forschende künftig in Passim ihre F: +41 (0)31 322 84 63 Dissertationen zu Archiven und Nachlässen des SLA ankündigen. Wir E: [email protected] freuen uns, Ihnen hier die ersten drei Projekte vorstellen zu dürfen. Satz: Marlyse Baumgartner Titelbild: «Inventar», Manuskript aus dem Nachlass Gerhard Meier, SLA und «Porträt Gerhard Meier» von Alex Sadkowsky Fotoatelier der NB: Yasemin Bilgic, Simon Schmid & Peter Sterchi BN_passim_3 14.11.2008 17:35 Page 4 4 [Dossier] Multimediale Perspektiven HelveticArchives Personen, Familien oder Körperschaf- ten enthalten untergeordnet eine alpha- Die neue Archivdatenbank der Schweizerischen Nationalbibliothek betische Anordnung ihrer Archivalien- bestände. ISplus ist ein Gesamt- katalog, an welchem sich die Schwei- RUDOLF PROBST lass von Annemarie Schwarzenbach. zerischen Gedächtnisorganisationen Aus ihrem Nachlass kann ein grosser beteiligen, indem sie der NB ihre www.nb.admin.ch/helveticarchives Teil der über 7000 Aufnahmen umfas- Adressdaten und Bestände melden. HelveticArchives ist die neue Online- senden Fotosammlung, die ein Be- Zur Geschichte des Repertoriums: Datenbank für die Archivbestände der standteil des literarischen Nachlasses Die Schweizerische Nationalbiblio- Schweizerischen Nationalbibliothek ist, eingesehen und konsultiert wer- thek und das Schweizerische Litera- (NB) mit Angaben zu den Beständen den. Die Sammlung umfasst neben turarchiv haben die Daten der ge- der Graphischen Sammlung (GS) und Schwarzenbachs eigenen Fotografien druckten Ausgabe von 1992 umge- des Schweizerischen Literaturarchivs auch Fotos ihrer Reisegefährtinnen wandelt in eine über Internet zugäng- (SLA). HelveticArchives ist seit dem Barbara Wright und Ella Maillart und liche Datenbank. Diese inzwischen 23. Mai 2008 online, dem 100. Ge- wurde anlässlich des 100. Geburts- veraltete Access-Datenbank ist 2008 burtstag von Annemarie Schwarzen- tags von Annemarie Schwarzenbach in HelveticArchives, die Archivdaten- bach, und ist im Aufbau begriffen. In zum 23. Mai dieses Jahres erstmals bank der NB, integriert worden. einem ersten Schritt wurden ausge- zugänglich gemacht. Die Fotografien 1992 ist das Repertorium, in sei- wählte Fotobestände aufgenommen. von Annemarie Schwarzenbach sind ner zweiten Auflage herausgegeben Nach und nach werden weitere Ar- im Rahmen eines Memoriav-Projekts von Gaby Knoch-Mund, zum letzten chivbestände und andere Dokument- digitalisiert worden. Mal in Buchform erschienen, damals arten in HelveticArchives integriert. Zudem ist ein bedeutender Teil der als Gemeinschaftsprojekt von BBS Zudem enthält HelveticArchives Autorenbibliothek von Friedrich Dür- und VSA, finanziell unterstützt vom mit ISplus (Archive, Bibliotheken und renmatt in HelveticArchives verzeich- Schweizerischen Nationalfonds und Museen) eine umfangreiche Informa- net, mit umfassenden Angaben zu von der Schweizerischen Akademie tions-Sammlung zu Schweizerischen den Lesespuren in den betreffenden der Geisteswissenschaften. Gedächtnisinstitutionen. In ISplus in- Büchern und zum Teil auch mit Scans Die Schweizerische Nationalbiblio- tegriert ist auch das Repertorium der von einzelnen handschriftlich bear- thek, die daraufhin mit der Pflege der handschriftlichen Nachlässe in Biblio- beiteten Seiten. Repertoriums-Daten betraut wurde, theken und Archiven der Schweiz. Neu hinzugekommen sind in und das Schweizerische Literaturar- Die Online-Datenbank HelveticAr- HelveticArchives das Inventar der chiv haben die Daten der gedruckten chives wird viermal jährlich, jeweils Einzelerwerbungen des SLA seit etwa Ausgabe von 1992, umgewandelt, zum Quartalsende, aktualisiert, ak- 1991, dasjenige des Nachlasses von zuerst 1995 in statische HTML-Sei- tualisiert. Heinrich Federer sowie jenes des ten, anschliessend 1998 in eine HelveticArchives ist noch nicht voll- Schweizerischen Rilke-Archivs. neue, über Internet zugängliche Da- ständig mehrsprachig eingerichtet. Die tenbank unter dem Namen Libraries Suchoberflächen stehen auf Deutsch, ISplus und Repertorium der and Related Organisations (LibRO). Französisch und Englisch zur Verfü- handschriftlichen Nachlässe in Diese inzwischen veraltete Eigenent- gung. Die Feldbezeichnungen in den den Bibliotheken und Archiven wicklung in Form einer Access-Da- Verzeichnungseinheiten sind aus- der Schweiz tenbank ist 2008 in HelveticArchives, schliesslich auf Deutsch verfügbar. Sie ISplus ist eine umfangreiche Informati- die Archivdatenbank der NB, inte- finden unter dem Menupunkt «Glos- ons-Sammlung zu Schweizerischen griert worden. sar» Übersetzungslisten für die ande- Gedächtnisinstitutionen (Archive, Bi- ren Landessprachen und Englisch. bliotheken und Museen). Die Institutio- nen sind im Archivplan geografisch Schweizerisches Literaturarchiv nach Kanton und innerhalb alphabe- HelveticArchives enthält die aktuellen tisch nach Institution angeordnet. In IS- Bestandesübersichten zu den einzel- plus integriert ist auch das Repertorium nen Nachlässen und Archiven aus der handschriftlichen Nachlässe in Bi- dem SLA sowie einzelne integrale In- bliotheken und Archiven der Schweiz. ventare, wie etwa jenes zum Nach- Institutionen mit Archivbeständen von BN_passim_3 14.11.2008 17:35 Page 5 5 IMVOCS oder die fruchtbare Zusammenar- von 15 Autorinnen und Autoren aus den vier Schweizer Sprachfamilien beit des Schweizerischen Literaturarchivs in den beiden Literaturarchiven SLA mit Memoriav zur Rettung bewegter Bilder und MFA und in den Fernseharchi- ven zu identifizieren, auf neue Trä- und Töne ger zu überspielen und öffentlich zugänglich zu machen. Primäres Se- lektionskriterium war das Speicher- FELIX RAUH Tönen, Filmen und Videos. 1995 als format; alle noch nicht auf die neu- Verein von den wichtigsten Institutio- este Videogeneration überspielten Einige Autorinnen und Autoren pro- nen mit audiovisuellen Beständen Dokumente fanden Eingang in die duzieren während ihres Schreible- gegründet, initiiert und begleitet Me- IMVOCS-Sammlung. Das erklärt, bens neben Texten auf Papier auch moriav Rettungs- und Zugangspro- wieso von einigen bekannten Auto- Ton-, Film- oder Videoaufnahmen, jekte mittels finanzieller Unterstüt- ren mit hoher Bildschirmpräsenz wie die mit dem Nachlass ins Archiv ge- zung und bündelt das vorhandene Friedrich Dürrenmatt oder Max langen. Bei Hans Boesch finden Wissen zur Erhaltung audiovisueller Frisch nur verhältnismässig wenig sich etwa die originalen Tonaufnah- Dokumente. Material bei den insgesamt 46 Stun- men von mehreren langen Inter- Memoriav führt kein eigenes den Filmen und Videos zu finden views, die er mit Schweizer Schrift- Archiv, sondern arbeitet immer mit sind. stellerinnen und Schriftstellern wie Partnern zusammen, welche die Zur Projektfortsetzung verständig- Erika Burkart oder Dante Andrea Verantwortung für die langfristige ten sich die Projektpartner auf eine Franzetti für das Buchprojekt Stadt Lagerung, die Übertragungen auf Erweiterung der Namenliste und den als Heimat (1993) geführt hatte. An- neue Träger und die Erfassungen in Einbezug von Tönen.
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