Marie-Luise Dött

Mitglied des Deutschen Bundestages Umwelt- und Baupolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Berlin aktuell Die Woche im 15.04.2016

„Panama Papers“ in der Diskussion

Transparenz heißt das Gebot der Stunde, nachdem durch zuvor. Weil die nötige Transparenz nur durch internatio- die unter dem Stichwort „Panama Papers“ bekanntge- nale Zusammenarbeit auf der Basis einheitlicher Infor- wordenen Veröffentlichungen ergeben haben, dass al- mationsmerkmale geschaffen werden kann, muss der lein eine Anwaltskanzlei in dem mittelamerikanischen Kreis an kooperationswilligen Ländern weiter ausgebaut Land Hunderttausende von Firmen gegründet und ver- werden. Daher beabsichtigt Wolfgang Schäuble auch kauft hatte. „Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter- schon bei der Frühjahrstagung des Internationalen Wäh- stützt hier den Bundesfinanzminister, der schon seit ei- rungsfonds weitere Impulse zu setzen. niger Zeit den richtigen Weg verfolgt, durch Transparenz In einer Aktuellen Stunde des Deutschen Bundestags Steuerhinterziehung zu verhindern“, sagte der Unions- ging die Unionsfraktion an diesem Mittwoch hart mit fraktionsvorsitzende in seinem Statement Steuerhinterziehern und -vermeidern ins Gericht: „Die vor der Sitzung seiner Fraktion an diesem Dienstag. Praxis in Panama ist inakzeptabel, verwerflich, asozial Durch die Recherchen eines internationalen Journalis- und schädigt das Gemeinwesen weltweit“, erklärte Fi- tennetzwerks, das Steuerhinterziehung und Geldwäsche nanzexperte Hans Michelbach. Die Veröffentlichung der bei über 214.000 Briefkastenfirmen in Panama aufge- „Panama Papers“ stärke den Handlungswillen der Uni- deckt hatte, bekämen die Bemühungen von Wolfgang onsfraktion. Das Problem sei lange erkannt, und man Schäuble nun einen neuen Schub, so Kauder. Man er- habe entsprechend gehandelt. warte außerdem, dass beim G7-Gipfel in Japan das Seit der Finanzkrise seien über 40 Maßnahmen mit star- Thema auf die Tagesordnung komme. Die CDU/CSU- ken Regulierungen weltweit umgesetzt. Michelbach ver- Bundestagsfraktion fordert, den Druck gegenüber Staa- wahrte sich gegen den Vorwurf der „Tatenlosigkeit“. ten, die Steuerhinterziehung und Geldwäsche begünsti- Deutschland habe im Gegenteil eine Vorbildfunktion bei gen, weiter zu erhöhen und so die Möglichkeiten der G 7 und G 20 sowie in der Organisation für wirtschaftli- Steuerhinterziehung zu unterbinden. che Zusammenarbeit und Entwicklung. „Wer Gewinne Die Enthüllungen über versteckte Gelder in Panama be- auf geheimen Konten einfriert, ist kein Unternehmer, stätigen den von Bundesfinanzminister Wolfgang sondern ein Wegnehmer“, sagte Michelbach, der die Schäuble eingeschlagenen Kurs. Fast 100 Staaten beken- Ächtung und Sanktionierung dieser „Diebe“ forderte. nen sich mittlerweile zu dem auf der Berliner Steuerkon- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble räumte zwar ferenz im Oktober 2014 vereinbarten neuen Standard für ein, dass beim Kampf gegen die Geldwäsche noch mehr einen automatischen Informationsaustausch über Fi- Anstrengungen notwendig seien, zog jedoch eine posi- nanzkonten. Danach beschaffen sich die Staaten be- tive Bilanz der Bemühungen gegen Steuerhinterziehung. stimmte Informationen von bei ihnen bestehenden Fi- Über 100 Länder würden sich am automatischen Infor- nanzinstituten und tauschen diese Daten jährlich mit an- mationsaustausch beteiligen. Länder, die sich nicht be- deren Staaten aus. Zu den meldepflichtigen Informatio- teiligen, würden auf eine „schwarze Liste“ gesetzt, kün- nen gehören unter anderem Kapitalerträge wie Zinsen, digte Schäuble an. Angesichts der Globalisierung nützen Dividenden, Einnahmen aus bestimmten Versicherungs- nationale Regelungen im Alleingang gar nichts. Man verträgen, Guthaben auf Konten oder Erlöse aus der Ver- brauche globale Regelungen, auch wenn das sehr müh- äußerung von Finanzvermögen. Betroffene Finanzinsti- sam sei. „Und trotzdem muss man es tun“, sagte tute sind unter anderem Banken, Verwahrstellen, Makler Schäuble. und bestimmte Versicherungsgesellschaften. Nicht zu- letzt durch die Initiative Wolfgang Schäubles in den ver- gangenen drei Jahren mehr erreicht als in den 30 Jahren Genscher und Westerwelle gewürdigt auch aus Bürgerkriegsländern sorgt die deutlich gestie- gene Zahl der Studierenden für erhöhten Druck auf den Bundestagspräsident hat die beiden Wohnungsmarkt. Der Bedarf an Wohnraum wächst vor ehemaligen Abgeordneten und Bundesaußenminister allem in Großstädten und deren Umland sowie in Univer- Hans-Dietrich Genscher und gewür- sitätsstädten. Der Wohnungsneubau wird 2016 den Ge- digt. Genscher war am 1. April im Alter von 89 Jahren ver- samtbedarf an neuen Wohnungen nicht decken, 2017 storben; bereits am 18. März erlag Guido Westerwelle ei- kann es jedoch gelingen. (…) Entscheidend ist jedoch ner schweren Krankheit mit 54 Jahren. Noch vor Beginn auch, dass die wachsenden Städte zügig und ausreichend der Plenarsitzung an diesem Donnerstag erhoben sich Bauland zur Verfügung stellen.“ alle Abgeordneten zu Ehren der beiden Parlamentarier (https://www.kfw.de/kfw.de.html) von ihren Plätzen. In das Gedenken eingeschlossen wa- ren der kürzlich verstorbene ungarische Literaturnobel- Handwerkerrechnungen korrekt ausstellen preisträger Imre Kertesz sowie die Opfer der Terroratta- cken in Brüssel und in Lahore in Pakistan. Wer in seiner diesjährigen Steuererklärung handwerkli- che Leistungen absetzen möchte, der muss dem Finanz- Frühjahrsgutachten amt ordentliche Rechnungen der Handwerksbetriebe vorlegen. Daran erinnert der Verband Privater Bauher- Zum Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute erklärt ren (VPB). Die Rechnung muss den vollständigen Namen DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: „Die und die Anschrift von Unternehmen und Auftraggeber Konjunktur kann sich derzeit auf den Konsum und den tragen. Art und Umfang der Bau- oder Handwerksleis- Bau stützen. Einen Gutteil davon haben wir Sonderfakto- tung müssen eindeutig bezeichnet sein, ebenso der Zeit- ren wie billigem Öl und niedrigen Zinsen zu verdanken. punkt der Leistung. Materialkosten und Lohnkosten Investitionen und Export haben dagegen keinen müssen aufgeschlüsselt werden, denn die Materialkos- Schwung - deswegen senken auch die Forschungsinsti- ten sind beispielsweise nicht absetzbar. Für die 2015 aus- tute ihre Prognose. Sie mahnen zu Recht an, dass die öf- gestellten Rechnungen zieht das Finanzamt 20 Prozent fentliche Hand ihre Ausgaben stärker auf Investitionen von maximal 6.000 Euro von der Steuerschuld ab. Das ausrichten müssen. Davon könnten dann auch die hiesi- entspricht einer Ersparnis von maximal 1.200 Euro im gen Unternehmen profitieren. Die Niedrigzinsen haben Jahr. Die meisten seriösen Firmen weisen den abzugsfä- die Staatshaushalte massiv entlastet. Mit diesen Spiel- higen Betrag unter ihren Rechnungen separat aus. Mehr räumen haben wir die Chance, Deutschland als Wirt- dazu im VPB-Ratgeber „Handwerkerleistungen“. (Down- schafts- und Arbeitsort auf künftige Herausforderungen load unter http://tinyurl.com/3s2b8n3 und weitere In- vorzubereiten." formationen unter www.vpb.de ) Wohnungsbau 2016 Chancen für Ältere im Arbeitsmarkt Zuwanderer aus EU- und Bürgerkriegsstaaten und die Die sinkende Arbeitslosigkeit in Europa bringt auch mehr gestiegene Zahl der Studierenden haben in begehrten Menschen über 60 Jahre zurück an den Arbeitsmarkt. Die Regionen den Wohnungsbedarf in die Höhe schnellen Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen ist zum ersten Mal lassen, stellt das KfW Infobarometer fest und berichtet seit Jahrzehnten ähnlich hoch wie die der 15- bis 24-Jäh- weiter: Vor allem in Großstädten und deren Umland sind rigen. Allerdings gibt es bei den Erwerbsquoten große Wohnungen knapp und teuer geworden. Die Wohnungs- Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern. Zu diesem bauinvestitionen steigen daher 2016 mit 3 Prozent real Ergebnis kommt der am Dienstag von der Europäischen deutlich stärker als 2015 (1,3 Prozent). Schätzungen ge- Kommission vorgelegte Beschäftigungsbericht, der vier- hen davon aus, dass in den nächsten Jahren 350.000 bis teljährlich erscheint. (http://goo.gl/GYcHZs) 400.000 neue Wohnungen benötigt werden. 2016 wird der Wohnungsneubau mit etwa 300.000 Wohnungsfer- Zitat tigstellungen voraussichtlich noch hinter dem Bedarf zu- rückbleiben. 2017 dürften jedoch in dem benötigten Um- „Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass wir fang Wohnungen fertiggestellt werden. Voraussetzung die Zusammenarbeit fortsetzen.“ (Bundeskanzlerin An- ist, dass in den wachsenden Städten genügend Bauland gela Merkel am Donnerstag in Berlin zur Zukunft ihres bereitgestellt wird und Bund und Länder in diesem Jahr Regierungsbündnisses) die geplanten Sonderabschreibungen einführen. (…)

Zu diesem aktuellen KfW-Investbarometer äußert sich KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner: „Neben der hohen Zuwanderung sowohl aus der Europäischen Union als

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