Arbeitsbericht Der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010

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Arbeitsbericht Der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Fraktion in Aktion Arbeitsbericht der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Fraktion in Aktion Arbeitsbericht der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Inhalt Vorwort 4 Wir sorgen für die beste 30 medizinische Versorgung Wir bekennen uns zum christlichen 8 Menschenbild Wir schützen unsere Bürger 34 Wir stellen die Weichen für Wachstum 10 Wir leisten unseren Beitrag für mehr 38 und Beschäftigung Frieden und Freiheit in der Welt Wir eröffnen finanzielle Spielräume 14 Veranstaltungen 42 für künftige Generationen Gremien 48 Wir treffen Vorkehrungen gegen eine 18 Wiederholung der Finanzkrise 239 CDU/CSU- 52 Bundestagsabgeordnete Wir schaffen die Bildungsrepublik 22 Deutschland Kontakt 55 Wir ebnen den Weg in das Zeitalter 26 der erneuerbaren Energien Arbeitsbericht der 3 CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Vorwort Wir machen Deutschland fit für die Zukunft Vor gut einem Jahr haben wir einen großen Unsere erste Bilanz in dem neuen Regierungsbünd­ Wahlsieg errungen – einen Erfolg, den nur wenige nis kann sich sehen lassen. Die christlich­liberale CDU und CSU zugetraut haben. Unsere Bundes­ Koalition hat Deutschland erfolgreich aus der tagsfraktion zählt heute 239 Mitglieder. Wir haben Wirtschafts­ und Finanzkrise geführt. Unser Land 13 Mandate mehr als zu Zeiten der Großen ist wieder im Aufstieg. Allerdings müssen wir Koalition. Die allermeisten Abgeordneten haben uns auch anstrengen, unsere Position in der Welt ihre Wahlkreise direkt gewonnen. Durch den zu halten. Deutschland hat dazu alle Möglich­ Zuwachs an Sitzen konnten wir unsere Wunsch­ keiten. koalition mit der FDP bilden. Die von der CDU/CSU­Bundestagsfraktion mit­ Dieses Wahlergebnis war ein großer Vertrauensbe­ gestaltete Politik der christlich­liberalen Koalition weis. Wir sind uns bewusst, dass wir alles dafür hat mit dazu beigetragen, die tiefste Wirtschafts­ tun müssen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen. Die krise, die die Bundesrepublik je erlebt hat, zu über­ Bürger erwarten im Kern zwei Dinge von uns: winden. Im vergangenen Jahr ging das Brutto­ zum einen, dass wir Deutschlands Zukunftschan­ inlandsprodukt noch um fünf Prozent zurück, in cen mehren, zum anderen, dass wir dabei mit diesem Jahr erwarten wir nun ein Wachstum Solidität und Augenmaß vorgehen. Die Fraktion von mehr als drei Prozent. Die Arbeitslosigkeit ist ist sich dieses Auftrags bewusst. unter die Zahl von drei Millionen gesunken. Die Zahlen sind der Beleg für die Leistungen von Arbeit­ nehmern und der Wirtschaft. 4 Volker Kauder, Fraktionsvorsitzender Aber auch die Politik hat ihren Anteil an dem die dem christlichen Menschenbild verpflichtet neuen deutschen Wirtschaftswunder. sind, besonders am Herzen. Durch die Regelungen zur Kurzarbeit konnten wir Massenentlassungen Es war richtig, dass wir uns im ersten Jahr der vermeiden. Nun im Aufschwung können die Unter­ christlich­liberalen Koalition noch einmal mit einem nehmen wieder auf ihre bewährten Mitarbeiter Kraftakt gegen die Krise gestemmt haben. Das zurückgreifen. Diese Partnerschaft in den Betrieben Wachstumsbeschleunigungsgesetz hat die Bürger ist weltweit einmalig. um 21 Milliarden Euro entlastet, insbesondere die Familien. Sie liegen CDU und CSU als Parteien, Arbeitsbericht der Vorwort 5 CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder und seinem Ersten Stellvertreter, dem CSU­Landesgruppenvorsitzenden Dr. Hans­Peter Friedrich Das Modell der Sozialen Marktwirtschaft hat sich in der Griechenland­Krise hat sich als richtig gerade in der Krise wieder bewährt. Einer seiner herausgestellt. Pfeiler ist, dass jeder Markt Regulierung benötigt, um Exzessen vorzubeugen. Dies gilt besonders Die christlich­liberale Koalition wird nur erfolg­ für die Finanzmärkte. Hier sind wir mit unseren reich sein, wenn sie geschlossen auftritt. Dies Reformbemühungen weltweit noch nicht weit ist uns im ersten Jahr nicht immer gelungen. Jetzt genug gekommen. Auch die Stabilität unseres Euro aber gehen wir kraftvoll die Entscheidungen an, müssen wir immer im Blick behalten. Der Kurs die Deutschland braucht und die in die Zukunft der von Angela Merkel geführten Bundesregierung reichen. 6 Mit unserem Energiekonzept leiten wir die Energie­ dürfen niemanden verloren geben. In der Bildungs­ wende ein. Es trägt in besonderem Maße die politik dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht Handschrift der Fraktion. In der Sozialpolitik be­ nachlassen. Bildung ist das Zukunftsthema. schreitet die Koalition neue Wege. Wir werden vor allem – anders als Rot­Grün – mehr für die Kinder Politik braucht Mut. Der Erhalt des Status quo ist tun. Kinder sollen bessere Chancen bekommen. zu wenig. Wir müssen in Deutschland die Zukunft Gerade für sie reicht es nicht, nur mit immer mehr gestalten. Geld einen Status abzusichern. Sie brauchen Ent­ wicklungs­ und Bildungschancen, die ihnen einen späteren Aufstieg ermöglichen. Unsere Politik ist das Gegenteil von sozialer Kälte. Sozial kalt sind die, die sich mit den Verhältnissen abfinden wollen. Volker Kauder MdB Vorsitzender der CDU/CSU­Bundestagsfraktion In der Koalition mit der FDP lösen wir die Probleme, die die Vorgängerregierungen nicht lösen konn t en oder wollten. Mit dem Umbau der Bundeswehr be ­ ginnen wir. Der Einstieg in die Konsolidierung der Staatsfinanzen ist geschafft – im Sinne der nächs­ ten Generationen. Wir werden auch noch einmal eine Bilanz der Integrations politik ziehen. Wir Arbeitsbericht der Vorwort 7 CDU/CSU-Bundestagsfraktion 2010 Wir bekennen uns zum christlichen Menschenbild Wir leben heute in einer Zeit des raschen Wandels, ablöst. Die Vorstellung, jeder könne ohne Rücksicht der viele Menschen verunsichert. An die Politik auf das Ganze seinen Interessen nachgehen, weil richten sie daher die Frage, an welchen Wertmaß­ der Markt die unterschiedlichen Interessen automa­ stäben sie sich orientiert. Wir Christdemokraten tisch ausgleiche, mag weit verbreitet sein. Sie ist können ihnen eine klare Antwort geben: Als Parteien, aber eine Illusion. Das christliche Menschenbild die seit 60 Jahren das „C“ im Namen führen, weiß um diese Illusion und verpflichtet uns des ­ sind wir dem christlichen Menschenbild in allen halb zu einer in Ordnung gesicherten Freiheit – unseren Entscheidungen verpflichtet. Maßgeblich oder, um es mit den Worten Ludwig Erhards zu geprägt wird dieses Menschenbild von zwei Gedan­ sagen: Es verpflichtet uns zur Sozialen Marktwirt­ ken: Es leitet aus der Gottesebenbildlich keit des schaft. Die Notwendigkeit von Sozialtransfers Menschen seine unantastbare Würde ab und geht als Akt der Solidarität werden wir deshalb niemals zugleich davon aus, dass der Mensch „zur Frei­ infrage stellen. Unser Ziel darf jedoch nicht die heit berufen“ ist. Das klingt abstrakt, hat aber für dauerhaft erträgliche Ausgestaltung der Not sein. die Arbeit der Bundestagsfraktion ganz konkrete Vielmehr muss es darum gehen, dem in Not gera­ Konsequenzen. Man kann das an zwei Beispielen tenen Menschen eine Rückkehr zu einem Leben in deutlich machen: Freiheit zu ermöglichen. Es gilt, Hartz IV nicht möglichst bequem auszugestalten, sondern die Men­ Die Finanzmarktkrise hat uns nachdrücklich vor schen aus Hartz IV herauszuholen. Von diesem Augen geführt, dass eine Rechnung nicht aufgeht, Ziel haben wir uns auch bei der Reform der Grund­ die die Gewinnorientierung vom Gemeinwohl sicherung für Arbeitsuchende leiten lassen. Die 8 Regelsätze erhöhen wir daher nur leicht; mit einem Bildungspaket investieren wir aber kraftvoll in die Fähigkeiten bedürftiger Kinder. Eine Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzt sich zudem mit Nachdruck für die Familie ein. Sie ist das Beste, was wir haben. Maßgeblich für unser Handeln ist dabei die Einsicht, dass in der modernen Gesellschaft die wirkliche Gefahr für die Familie nicht in frühkind­ licher Betreuung, sondern darin besteht, dass es Andachtsraum im Reichstag ohne Betreuungsmöglichkeiten in vielen Fällen nicht mehr zur Familiengründung kommt. Wer an der Entscheidungen im Sinne einer solidarischen Gesell­ Familie festhalten will, der muss deshalb die Ver ­ schaft und eines demokratischen Verfassungsstaates. einbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Wenn aber der christliche Glaube eine Wertordnung vermittelt, die die solidarische Gesellschaft und Im Gegensatz zu den Sozialdemokraten geht es uns den demokratischen Verfassungsstaat stärkt und aber nicht um die Festschreibung eines Lebens­ stützt, dann muss es auch in ihrem Interesse sein, modells. Wir verspotten auch nicht – wie ihr Vor ­ den christlichen Glauben zu stärken und zu stützen. sitzender – diejenigen Frauen als „Heimchen“, die ihre Berufstätigkeit für ihre Kinder zurückstellen. Es besteht deshalb beispielsweise guter Grund, Wir wollen Frauen wirkliche Wahlfreiheit geben. den Religionsunterricht an unseren Schulen zu Deshalb muss es unser Anliegen sein, die finanzielle fördern oder an der bewährten Kooperation zwi­ Situation der Familien zu stärken. Aus diesem schen Staat und Kirche festzuhalten. Es besteht Grund haben wir gleich nach der Bundestagswahl kein Grund, sich als Glaubender zu verstecken. den Kinderfreibetrag und das Kindergeld deut ­ Das gilt auch für Politiker, die sich in ihrem lich angehoben. Allein zum 1. Januar sind damit Handeln auf ihren christlichen Glauben berufen. Entlastungen für Familien im Umfang von Denn eine Politik auf der Grundlage des christ­ 4,6 Milliarden Euro in Kraft getreten. lichen Menschenbildes, so hat es unlängst der Vor­ sitzende der Deutschen Bischofskonferenz zum Als Christdemokraten ist es nicht zuletzt unsere Auftakt einer Veranstaltungsreihe
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