Inhalt

Inhalt ...... 0 Allgemeiner Jahresüberblick ...... 4 Mitarbeiter*innen 2019 ...... 4 Vereinsleben ...... 5 Schwerpunktthema 2019 – Vertretung in der Kindertagespflege ...... 8 Kooperation Tageselternverein und Landratsamt, Abteilung Jugend ...... 12 Kooperation Tageselternverein und Landratsamt, Abteilung Soziales und Abteilung Jugend 12 Vernetzung und Lobbyarbeit ...... 13 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung ...... 13 Kooperation mit dem Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e. V...... 15 Spenden und Zuwendungen ...... 16 Entwicklungen in den Städten und Gemeinden ...... 17 Tübingen ...... 20 Rottenburg ...... 25 Mössingen ...... 32 ...... 40 ...... 42 ...... 44 ...... 46 Dußlingen ...... 49 ...... 52 ...... 54 ...... 56 Starzach ...... 58 Nehren ...... 59 ...... 61 ...... 63 Kinderfrauen in den Städten und Gemeinden des Landkreises ...... 65 Statistik 2019 ...... 69 Betreuung suchende Familien 2019 (I) ...... 69 Betreuung suchende Familien 2019 (II) ...... 70 2019 neu gewonnene Tagespflegepersonen ...... 71 Anzahl der Tagesmütter mit ihren belegten Betreuungsplätzen zum 31.12.2019 ...... 72 Kinder aus der Wohnsitzgemeinde, die zum 31.12.2019 betreut wurden ...... 72 Betreute Kinder in Kindertagespflege zum 31.12.2019 ...... 73 Fachbereich Qualifizierung und Fortbildung...... 74 Unsere Kursangebote ...... 74 Fortbildungen ...... 75 Das QHB Baden-Württemberg ...... 77 Supervisionsgruppen ...... 78

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Aufgaben, Wünsche und Ziele für 2020 ...... 79 Anhang ...... 80 2019 – der Verein in Zahlen ...... 80 2019 – die Mitarbeiter*innen ...... 81 Beiräte ...... 84 Organigramm ...... 85 Anhang und Presse ...... 86

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Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Bericht können wir wieder über ein ereignisreiches Jahr berichten.

Bereits im Vorspann unseres Jahresberichts 2019 möchten wir auf vier Themen aufmerksam machen, die für uns von großer Bedeutung waren.

- Zwei Abschiede mussten wir gestalten: Voranstellen möchten wir den Abschied und damit verbunden die Würdigung von Frau Angelika Hermann, Gründungsmitglied und Vorstandsfrau des Vereins seit 1991! Frau Hermann hat die Entwicklung des Vereins mitgetragen, mitbegleitet und mitgestal- tet. Mehr zum Abschied und zum Übergang lesen Sie auf Seite 5.

Abschied nehmen mussten wir auch von unserer langjährigen Verwaltungskraft Sybille Völkerath, die sich nach über 17 Jahren beim Verein auf ihren Ruhestand freute. Auch dazu können Sie sich auf der folgenden Seite informieren.

- Abschied heißt auch immer Neubeginn und so führen wir unsere Arbeit mit unserem neuem Vorstand, Herrn Markus Conrad, und einer kompetenten Nachfolgerin in der Verwaltung, Frau Renate Schmid, weiter.

- Mit der Vertretungssituation und mit Vertretungsmöglichkeiten in der Kinderta- gespflege beschäftigten wir uns das Jahr hindurch – bisher gibt es in der Kindertages- pflege keine verlässlichen Vertretungsstrukturen, die Familien Sicherheit geben und für Tagespflegepersonen eine Entlastung darstellen können (Seite 7ff).

- Die voraussichtliche Ausweitung der Qualifizierung im Rahmen des Gute-KiTa- Gesetzes von 160 Unterrichtseinheiten auf 300 Unterrichtseinheiten ab dem 1.1.2021 wird Land auf, Land ab thematisiert und beschäftigt uns auch im Landkreis Tübingen (Seite 15 und 77).

Darüber hinaus diskutierten und bearbeiteten wir viele weitere Themen, die wir im Bericht aus- führlich darstellen werden. Wie in jedem Jahr beschreiben wir auch die Entwicklung der Fallzahlen und Tendenzen in den Städten und Gemeinden des Landkreises für das Jahr 2019 detailliert.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lesezeit und stehen für Ihre Fragen und auch Anregun- gen gerne zur Verfügung!

Annette Geist und Andrea Keinath

Geschäftsführung

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Allgemeiner Jahresüberblick

Die Kindertagespflege ist eine Betreuungsform, die passgenaue Angebote vor Ort bietet und auf die unterschiedlichsten Situationen und Bedarfe im Landkreis dynamisch reagieren kann. Sie ist aufgrund ihrer individuellen Struktur aber auch eine Betreuungsform, die stark von äuße- ren Faktoren und Gegebenheiten vor Ort abhängig ist. Die täglichen Herausforderungen, die durch die vielen Facetten der Entwicklung der Kinderta- gespflege in der Stadt und im Landkreis Tübingen von uns „gemeistert“ werden müssen, ma- chen die Arbeit beim Verein vielseitig und spannend. In den folgenden Kapiteln können Sie die Entwicklung der Kindertagespflege im Landkreis Tü- bingen und unsere Schwerpunktthemen detailliert verfolgen.

Mitarbeiter*innen 2019

Der Abschied von unserer Verwaltungskraft Sybille Völkerath war für uns als Team und für die Tagespflegepersonen ein großer Einschnitt. Frau Völkerath war seit dem 15.2.2002 mit einem Stellenumfang von 50 % bei uns beschäftigt. Ihr Aufgabengebiet und ihre Verantwortungsbereiche wuchsen mit den Jahren, ebenso wie der Verein gewachsen ist. Sie war unter anderem zuständig für die Mitgliederverwaltung, Kursan- meldungen/Kursverwaltung, Korrespondenz, die Kasse, für Versicherungen und natürlich sämt- liche anfallende Verwaltungs- und Sekretariatsaufgaben. Darüber hinaus war sie aber vor allem für jede Kollegin, für alle Tagespflegeperso- nen und unsere Kooperationspartner je- derzeit ansprechbar. Immer freundlich, immer geduldig, immer hilfsbereit – die „gute Seele“ in unserem Verein! Mit einem großen Fest, bei dem natürlich auch Wehmut dabei war, feierten wir ihren Abschied. Wie im Vorspann zum Jahresbericht schon erwähnt, trat Renate Schmid im April die Nachfolge von Frau Völkerath an. Eine intensive Einarbeitungszeit, in der die vie- len Aufgaben nach und nach von Frau Völkerath an Frau Schmid übergeben wur- den, gewährleistete einen reibungslosen Übergang.

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Schmid eine erfahrene, offene und enga- gierte Mitarbeiterin gewonnen haben.

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Zusätzlich beschäftigen wir Frau Regina Heisig-Scheufele und Frau Pauline Tränkner mit je- weils einem Minijob für anfallende Verwaltungsaufgaben. Auch diese beiden Kolleginnen sind unverzichtbar! Nicht verzichten können wir auch auf unseren Lohn-/Buchhalter Herrn Hans Kihm und den IT- Fachmann Herrn Jürgen Tränkner.

Unser pädagogisches Team besteht aus 13 Fachkräften (insgesamt 770,5 % Personalkapazität zzgl. 100 % Geschäftsführung). Seit 2017 arbeiten wir in der gleichen Konstellation mit den gleichen Verantwortlichkeiten in den Gebieten, was eine hohe Fachlichkeit sicherstellt.

Eine detaillierte Übersicht über alle Kolleg*innen und ihre Aufgabengebiete finden Sie ab Seite 81 des Berichts.

Vereinsleben

Mitgliederversammlung Der Abschied von Angelika Hermann, Vorstandsfrau seit 1991, war ein überaus wichtiger Ta- gesordnungspunkt in unserer Mitgliederversammlung des Jahres 2019. Die Versammlung fand am 11.4.2019 statt.

Frau Hermann, die den Verein als Gründungsmitglied über fast 28 Jahre hindurch zuverlässig und mit hoher Fachlichkeit begleitet hat, verabschiedete sich in der Mitgliederversammlung mit einem unterhaltsamen Rückblick auf die vielen Jahre, die sie ehrenamtlich für den Tageseltern- verein Tübingen tätig war.

Als Geschäftsführerinnen und langjährige Wegbegleiterinnen (wir sind seit 1992 bzw. 1993 beim Verein tätig) würdigten wir (Andrea Keinath und Annette Geist) Frau Hermann mit einem „Weißt du noch…, was du alles mit dem Verein erlebt hast?“ und erinnerten an viele wichtige Stationen unserer gemeinsamen Vereinsgeschichte. (Diesen Rückblick finden Sie im Anhang ab Seite 86.) Per Videobotschaft drückte Herr Landrat Joachim Walter seine Anerkennung für die geleistete Arbeit aus und dankte Frau Hermann herzlich!

Auch die Vorsitzende des Landesverbands Kindertagespflege Baden-Württemberg e. V. sowie die Geschäftsführerin – Christina Metke und Heide Pusch – würdigten den jahrelangen ehren- amtlichen Einsatz von Frau Hermann in Tübingen und beim Landesverband, für den sie im Jahr 2011 sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden ist.

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Wenn ein Mitglied des Vorstands nicht mehr zur Wahl steht, braucht es eine Nachfolge. Mit Markus Conrad hat die Mitgliederversammlung einstimmig einen Nachfolger gewählt, der viel- fältige Erfahrungen in der Jugendhilfe mitbringt und als Vater eines kleinen Kindes die Eltern- perspektive im Vorstand verstärkt. Es ist schön, einen nahtlosen Übergang bei den Vorstands- aufgaben gewährleisten zu können.

Dr. Julia Pingel wurde als Vorstand einstimmig wiedergewählt. Petra Kleinser ist noch bis 2020 im Amt.

Wir danken Markus Conrad, Dr. Julia Pingel und Petra Kleinser ganz herzlich für ihr Engage- ment beim Verein und freuen uns auf und über die Zusammenarbeit. In der Mitgliederversammlung wurde wie üblich ausführlich auf die Themen und Aufgaben des Jahres 2018 zurückgeblickt – dieser Rückblick beschrieb sowohl die Themen, Tendenzen und Entwicklungen der Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle als auch die Aufgaben des Vorstands.

Weitere Tagesordnungspunkte waren die Entlastung des Vorstands und der Kasse. Unsere Kassenprüfer*in, Franziska Wittmann-Hennig und Günter Henke stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig gewählt. Den Abschluss des offiziellen Teils der Mitgliederversammlung gestalteten einige Sängerinnen des Presto-Chores, die wir als Überraschungsgäste für Frau Hermann eingeladen hatten. Mit einem sehr unterhaltsamen Konzert, launig und sehr persönlich auf Frau Hermann und den Tageselternverein zugeschnitten, moderierte Renate Hallmayer (Sängerin und ehemalige Ver- waltungskraft beim Tageselternverein) durch das Programm.

Bei Sekt und Häppchen klang diese besondere Mitgliederversammlung aus. Der Vorstand ab 11.4.2019

Petra Kleinser Dr. Julia Pingel Markus Conrad

Vorstand und Geschäftsführung Mit dem Vorstand trafen wir uns 9-mal und thematisierten aktuelle und politische Entwicklun- gen, die für den Verein relevant waren, sowie Personalfragen und Finanzielles.

Mehrere Themen begleiteten uns jeweils über einen längeren Zeitraum. Dazu gehörten: - Der Umzug der Rottenburger Außenstelle und die finanziellen Auswirkungen

- Die Aktualisierung unserer Versicherungsverträge

- Die Aktualisierung aller Arbeitsverträge - Die Finanzen des Vereins

- Die perspektivische Übergabe der Buchhaltung und Lohnbuchhaltung „nach außen“

- Vertretungsmöglichkeiten/-modelle in der Kindertagespflege - Öffentlichkeitsarbeit (siehe Seite 13 ff))

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Alle Grundsatz- und Richtungsentscheidungen werden in der Regel einvernehmlich vom Vor- stand und der Geschäftsführung beschlossen. Die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands hat sich mittlerweile gut eingespielt.

Team In den regelmäßigen Teamsitzungen der pädagogischen Mitarbeiterinnen, bearbeiten wir neben aktuellen Themen, die sich aus der Arbeit vor Ort ergeben, immer wieder auch Grundsätzliches. So ist es uns wichtig, Standards für die Beratung, Vermittlung und Begleitung in der Kinderta- gespflege in angemessenen Abständen „auf den Prüfstand“ zu stellen und gegebenenfalls an- zupassen. Schriftliche Prozessbeschreibungen sichern die Ergebnisse und damit die hohe Qua- lität der Arbeit. Im Jahr 2019 widmeten wir uns besonders dem Thema „Eignung der Tagespflegeperson“ und Anforderungen für die „Erlaubniserteilung zur Kindertagespflege“.

Des Weiteren werden im Team Projekte entwickelt und bei Bedarf Einzelfälle besprochen. Fälle zum „Kinderschutz“ werden in einem gesonderten Kleinteam mit der Kinderschutzfachkraft ana- lysiert und in einem besonderen Kinderschutzverfahren bearbeitet.

In größeren Abständen besprechen wir uns ergänzend (oder ersetzend) auch in kleineren Son- derteams, z. B. zu Fragen der Weiterentwicklung der Qualifizierung oder anderen inhaltlichen Fachthemen.

Fortbildungen Mitarbeiterinnen

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind in unserem Berufsfeld unerlässlich, um mit der Vielfalt der Themen und Anforderungen, die uns in der täglichen Praxis begegnen, fachlich kompetent umgehen zu können. Zu folgenden Themen bildeten sich die Mitarbeiterinnen fort:

- „Giraffentraum“ – Fortbildung zur Mulitplikatorin zur Einführung und Umsetzung der GFK (gewaltfreien Kommunikation) in Kindergärten und Grundschulen - Das systemische 1x1 – Ein Grundlagenseminar

Über den Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e. V. wurden folgende Fort- bildungen angeboten und je nach Thema von Mitarbeiterinnen, Geschäftsführung und Vorstand besucht:

- Multiplikatorenschulung „Mittendrin – Inklusion in der Kindertagespflege“ (eine viertägi- ge Fortbildung) - Vorsprung durch Kompetenz – Training zur kompetenzorientierten Qualifizierung, Fort- bildung und Beratung von Tagespflegepersonen

- Fachberatung und ihre Qualitätsbedingungen

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Schwerpunktthema 2019 – Vertretung in der Kindertagespflege

Uns Mitarbeiterinnen und dem Vorstand ist es seit vielen Jahren ein Anliegen, Vertretungsmo- delle in der Kindertagespflege zu etablieren. Wir sehen einerseits das Problem der Eltern, „was tun, wenn unsere Tagesmutter ausfällt?“ und wir sehen andererseits den Druck, unter dem die Tagespflegepersonen stehen, „… ich darf eigentlich nicht krank werden“. Dass die Kindertagespflege eine Betreuungsform ist, die stark individualisiert ist, macht die Umsetzung eines flächendeckenden Vertretungsmodells schwierig.

Aus Vernetzungstreffen von Tagespflegepersonen, die es in der Stadt und im Landkreis gibt, können sich nur in Einzelfällen Vertretungslösungen entwickeln.

Eine besondere Erschwernis in der Umsetzung eines verlässlichen Vertretungsangebotes in der Kindertagespflege sehen wir momentan auch in der fehlenden Finanzierung. Vertretung braucht unserer Ansicht nach finanzielle Ressourcen und engagierte Mitstreiter*innen.

Die Masterthesis einer Studentin der Pädagogik zur „Qualität des Angebotes Kindertagespfle- ge“, hatte 2018 deutlich gemacht, dass das Thema „Vertretung“ viele Familien nach wie vor sehr beschäftigt.

Ein zentrales Ergebnis der Masterthesis war, dass die Zufriedenheit mit der Betreuungsform „Kindertagespflege“ bezüglich der Beziehungsqualität zu den Kindern, der Kooperation mit den Eltern und der Flexibilität hoch bis sehr hoch war. Mit der Vertretungssituation waren die meis- ten Eltern allerdings sehr unzufrieden.

Deshalb widmeten wir uns 2019 unter anderem im Rahmen unseres Klausurtags dem Thema „Vertretung“ besonders intensiv.

Auch wenn sich Eltern sowohl beim Landratsamt als auch bei uns während eines bestehenden Tagespflegeverhältnisses selten melden, um sich über die mangelhaften Vertretungsmöglich- keiten in der Kindertagespflege zu „beklagen“, erfahren wir rückblickend sehr wohl von der gro- ßen Belastung, die diese strukturelle Unsicherheit für die Familien bedeutet. In der Regel ver- suchen Familien Ausfallzeiten der Tagespflegepersonen im privaten sozialen Netz zu kompen- sieren.

Gemeinsam mit dem Landratsamt, Abteilung Jugend, entschieden wir im Februar, einen Frage- bogen für Familien zu entwickeln, um einen konkreteren Überblick über den Bedarf nach Vertre- tung zu bekommen.

Unser zweites Kooperationsgespräch im Juli stand im Fokus der Auswertung des Fragebogens zur Vertretung, den etwa 33 % der Befragten zurückgeschickt hatten. Ein Bedarf an Vertretung wurde von vielen Familien benannt.

Die angespannte personelle Situation in den Tageseinrichtungen der Städte und Gemeinden und die daraus resultierenden Ausfallzeiten führten zur gemeinsamen Überlegung, ob es mög- lich sei, Strukturen/Vertretungsmodelle für Kindertagespflege und Tageseinrichtungen zu entwi- ckeln, von denen Familien beider Betreuungsformen profitieren könnten.

Der Aufbau solcher Strukturen, die beide Betreuungsformen bedienen würden (ein Modell könn- ten zum Beispiel Vertretungsstützpunkte sein), ist allerdings ohne umfangreiche personelle und finanzielle Ressourcen nicht leistbar – weder für die kommunalen Träger und schon gar nicht für einen kleinen Träger wie den Tageselternverein. Da wir Eltern zu Ausfallzeiten und dem Bedarf nach Vertretung befragt hatten und in der Koope- ration mit dem Jugendamt das Thema diskutierten, war es uns ein wichtiges Anliegen, auch die Perspektive der Tagespflegepersonen selber kennenzulernen sowie deren Anregungen und

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Erfahrungen in die Entwicklung von Modellen mit einzubeziehen. Zu einem Austauschtreffen hatten wir alle Tagesmütter/-väter im Herbst eingeladen.

In einem ersten Schritt diskutierten wir miteinander die Fragen, welchen Bedarf Tagesmütter bezüglich der Vertretung sehen und ob sie bereits Erfahrungen mit Vertretungssituationen ha- ben? Des Weiteren wollten wir wissen, welche Ideen aus der Praxis in unsere Überlegungen einfließen könnten? Überlegungen, welche Strukturen für Vertretungsmodelle sinnvoll und reali- sierbar seien, schlossen den ersten Teil des Abends ab.

Gemeinsam mit den Tagesmüttern sammelten wir in einem nächsten Schritt weitergehende Fragen, die sehr grundsätzliche Aspekte, aber auch die mögliche Umsetzung vor Ort betreffen. Konkret wollten die Tagesmütter wissen:

- welche haftungsrechtlichen Aspekte in Vertretungssituationen zu beachten seien?

- ob jemand, die/der eine Tagesmutter bei eingeschränkter Einsatzfähigkeit (z. B. nach einer Schulter-OP) im Alltag unterstützt, z. B ein Tageskind wickeln dürfe?

- ob eine Unterstützung durch Elterndienste möglich sei?

- ob ein Solidaritätsbeitrag für Tagespflegepersonen eine Möglichkeit sein könne, die Fi- nanzierung der Vertretung zu sichern? Und ob mit einem solchen Beitrag nicht die „Fal- schen“ in die Pflicht genommen würden?

- wessen Aufgabe es sei, die Vertretungsstrukturen zu sichern? Da auch für Vertretungs-Tagespflegepersonen die umfangreiche Verpflichtung zur Qualifizie- rung besteht, fragten sich die Tagesmütter, wer dafür gewonnen werden könne?

Von allen Teilnehmerinnen wurde auch betont, wie belastend sie es erleben, dass es derzeit keine verlässlichen Vertretungsstrukturen gibt. Dadurch fühlen sie sich den Eltern gegenüber moralisch in der Pflicht – was wiederum den Druck erhöht nicht krank werden zu dürfen. Model- le, die vom Tageselternverein organisiert und angeboten würden, könnten diesen Druck deut- lich reduzieren.

Nach diesem spannenden Austausch stellten wir den Teilnehmerinnen unsere Ideen bzw. mög- liche Modelle zur Vertretung vor und diskutierten die Vor-und Nachteile der jeweiligen Optionen.

Im Rahmen unseres Klausurtags, bei dem alle Mitarbeiterinnen des Vereins sowie der Vor- stand miteinander arbeiten, konkretisierten wir zwei Vertretungsmodelle. Diese können aus unserer Sicht Eltern Betreuungssicherheit geben, die Tagespflegepersonen entlasten und das System Kindertagespflege strukturell stärken.

Unser Ziel ist es, im Jahr 2020 möglichst mit folgenden zwei Pilotmodelle zu starten.

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Pilotmodell 1: Die Tagespflegeperson mit Vertretungsplätzen – Tagesmutter plus

Eine Tagespflegeperson (TPP), die selbst nur 2-3 Tageskinder (TK) betreut, stellt sich für meh- rere per Vertrag zugeordnete Kinder zur Verfügung.

Denjenigen Eltern, die im Vermittlungsprozess ihren Bedarf nach einer Vertretungslösung be- schreiben, wird eine Vertretungstagesmutter angeboten. Die Eltern müssen bereit sein, Kontakt zur Vertretungstagesmutter zu pflegen, damit das Kind eine verlässliche Beziehung aufbauen kann.

Die Tagesmutter muss eine angemessene Bezahlung für die Vernetzung erhalten. Für konkrete Vertretungssituationen erhält sie die laufende Geldleistung.

Eine Begleitung der Tagesmütter, die sich für dieses Modell anbieten, durch die Fachberaterin wird gewährleistet. Die Kosten, die für diese Modell entstehen, setzen sich wie folgt zusammen:

 Es braucht eine monatliche Aufwandsentschädigung für die Tagesmutter, die das Kon- takthalten mit den Familien und den Beziehungsaufbau angemessen vergütet.  Es entsteht ein zusätzlicher Aufwand für die Fachberatung, um das Modell auf den Weg zu bringen und zu begleiten.

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Pilotmodell 2: Die „Mobile Tagespflegeperson“ für „Kindertagespflege in anderen geeig- neten Räumen“

Dieses Vertretungsmodell ist für Tagespflegepersonen, die in „anderen geeigneten Räumen“ oder für Tagespflegepersonen, die 4-5 Tageskinder in ihren eigenen Haushalten in „abgetrenn- ten“ Räumen betreuen, geeignet.

Die „mobile Tagespflegeperson“ betreut an je einem Wochentag in der Woche mit der Tages- mutter die Tageskinder, um den Beziehungsaufbau zu gewährleisten. Sie sollte beim Tagesel- ternverein angestellt sein, der die Dienst- und Fachaufsicht übernimmt.

Sollte die „reguläre“ Tagesmutter ausfallen, kann die mobile Tagespflegeperson die Betreuung (evtl. mit zeitlich eingeschränktem Umfang) übernehmen. Die „mobile TPP“ könnte auch bei Tagespflegepersonen, die im eigenen Haushalt betreuen und die vorübergehend eine Unterstützung benötigen, weil sie gesundheitlich eingeschränkt sind (z. B. nach einer OP, Gipsschiene etc.), Vertretung anbieten. Die Betreuung findet dann zu zweit statt.

Vorteile dieses Modells sind:

 Es entstehen keine zusätzlichen Raumkosten.  Die Kinder werden, wenn die TPP ausfällt, in ihrer gewohnten Umgebung und in der vertrauten Gruppe weiter betreut.

Die Kosten, die für dieses Modell entstehen:

 Die mobile TPP wird vom TEV angestellt. Dies ist nur möglich, wenn der Jugendhilfe- träger hierfür die notwendige finanzielle Förderung bereit stellt.

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 Die Begleitung der mobilen TPP durch die Fachberatung (Fachaufsicht) muss gewähr- leistet sein. Ebenso müssten Verwaltungskosten für den TEV (Dienstaufsicht, Lohnab- rechnungen) finanziert werden.

Für diese Modellprojekte möchten wir mit dem Landratsamt, Abteilung Jugend, Finanzierungs- bedarfe definieren und hoffen, dass uns die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um über einen festgelegten Zeitraum die Praktikabilität und Wirkung zu erproben.

Kooperation Tageselternverein und Landratsamt, Abteilung Jugend Im Jahr 2019 trafen wir uns zu zwei Kooperationsgesprächen mit den Leitungskräften der Abtei- lung Jugend.

Im Februar beschäftigte uns vorrangig die Raumsituation in Rottenburg. Es traf uns unerwar- tet und stellte uns vor große Herausforderungen: Die neuen Räume der Stadt Rottenburg, die für das JFBZ des Landkreises und uns vorgesehen waren, hatten nicht die erforderlichen Kapazitäten – so dass wir uns nach einer neuen „Bleibe“ für unsere Beratungsstelle in Rottenburg umschauen mussten. Die Zeit drängte, der Mietvertrag in der Weggentalstraße lief zum 1.4.2019 aus. Das Landratsamt sagte uns grundsätzlich Unterstützung bei der Suche nach neuen Räumen zu; Fragen zu Auswirkungen bzgl. der Finanzierung blieben noch offen.

Im Ergebnis konnten wir den Umzug im Frühjahr 2019 realisieren und eine Lösung zur Finan- zierung der Räume vertraglich festhalten. Mehr zum Umzug lesen Sie auf Seite 28.

Zum geplanten „Ausbau der Qualifizierung für Tagespflegepersonen in Baden-Württemberg“ von aktuell 160 Unterrichtseinheiten auf 300 Unterrichtseinheiten skizzierten wir im Kooperati- onsgespräch die Eckpunkte des Konzeptes und diskutierten die Chancen und möglicherweise Risiken. Die Pläne der Landesregierung, die Qualifizierung verpflichtend ab dem 1.1.2021 im Rahmen des Gute-KiTa-Gesetzes umzusetzen, beschäftigen den Landesverband, die Mit- gliedsvereine und die Landratsämter seit längerem. Auf den Seiten 14 und 77 gehen wir etwas konkreter auf das Thema ein.

Sowohl im Februar als auch im Juli stand in unseren Kooperationsgesprächen das Thema „Ver- tretung“ auf der Tagesordnung. Diese Thematik haben wir gerade ausführlich dargestellt. Die Frage der möglichen Finanzierung der Vertretungsmodelle werden wir auch im Jahr 2020 weiter diskutieren.

Kooperation Tageselternverein und Landratsamt, Abteilung Soziales und Abteilung Jugend

Im Juli trafen wir uns mit Vertreter*innen der oben genannten Abteilungen, Frau Iris Ackermann, Abteilungsleiterin Abteilung 20, Frau Kerstin Tennigkeit, Sachgebietleiterin des Fachbereichs Eingliederungshilfe, Herrn Bernd Hillebrand, Leiter der Abteilung Jugend, Herrn Eberhard Lumpp, Leiter Wirtschaftliche Jugendhilfe, Abteilung 21 und Frau Iris Jahn, Fachbereich Kinder- tagesbetreuung, Abteilung 21 zu einem ersten Kooperationsgespräch.

Ziel war es, die Zuständigkeiten und Ablaufprozesse zu klären, die notwendig sind, wenn sich Familien mit behinderten bzw. von Behinderung bedrohten Kindern bei uns melden und einen Betreuungsbedarf bzw. -wunsch formulieren.

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Wir waren uns einig, dass es mehr Transparenz bzgl. der Aufgaben und Ablaufprozesse der jeweiligen Abteilung/Träger braucht, damit Familien in dieser meist schwierigen Lebenssituation angemessen unterstützt werden. Wir vereinbarten, dass zukünftig Mitarbeiterinnen des Tageselternvereins am zweimal jährlich stattfindenden „Fachforum Frühförderung und Integration“ teilnehmen.

Weiterhin wurde vereinbart, dass die Arbeitshilfe für Träger, Fachkräfte und Kooperations- partner zur Integration in Tageseinrichtungen für Kinder im Landkreis Tübingen „Gemeinsam auf dem Weg zur Inklusion“ für die Kindertagespflege angepasst werden soll.

Vernetzung und Lobbyarbeit

Die Vernetzung in den Städten und Gemeinden des Landkreises sowie auf Landesebene ist wichtig für den fachlichen Austausch und die inhaltliche Weiterentwicklung der Arbeit und fester Bestandteil unserer Arbeit. Im Einzelnen arbeiteten wir, wie in den Jahren zuvor, in folgenden Arbeitskreisen und Gremien mit:

- „Arbeitskreis Kindertagesbetreuung“, Zusammenarbeit mit den Fachberatungen für Kin- dertageseinrichtungen im Landkreis Tübingen

- Fachforum der pädagogischen Fachkräfte im Landkreis Tübingen - Trägertreffen der Stadt Tübingen (Bedarfsplanung)

- Kommunale Bedarfsplanung in Rottenburg

- Facharbeitskreis „Hilfen zur Erziehung“ in Tübingen - „Bündnis für Familien“ in Tübingen und Rottenburg

- Arbeitskreis „Frühe Hilfen“, Rottenburg, Mössingen und Tübingen

- Ammerbuch Aktiv - Fachbeirat Dettenhausen

- Arbeitskreise Jugend und Familie, Gomaringen und Nehren

- Landesarbeitsgemeinschaft der Tageselternvereine, Stuttgart (LAG) - Arbeitskreis „Qualifizierung in der Kindertagespflege“ auf Landesebene

- Arbeitskreis „Geschäftsführung der Tageselternvereine“ auf Landesebene

Öffentlichkeitsarbeit und Werbung

Obwohl wir 2019 keine neuen öffentlichkeitswirksamen Projekte aufgelegt hatten, waren wir mit verschiedenen Aktionen und der Kinowerbung in Stadt und Landkreis stark präsent.

Unsere Werbung, die wir „immer schon“ und regelmäßig machen, wie z. B. Zeitungsanzeigen, Anzeigen in den Gemeindeboten, Pressenotizen zu unseren Informationsveranstaltungen und Plakate, ergänzten wir durch persönlich betreute Informationsstände vor größeren Geschäften im Landkreis sowie ganz gezielten Informationsveranstaltungen vor Ort.

Rückmeldungen unserer Kursteilnehmerinnen und der Familien, die zur Beratung kommen, zeigen allerdings, dass die persönliche „Mund zu Mund“ Werbung immer noch am effektivsten zu sein scheint. Unsere Anregung, dass aktive Tagespflegepersonen neue Interessierte wer- ben, stellten wir unter das Motto „Machen Sie Ihre Freundin/Nachbarin zur Kollegin!“. In

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einem Rundschreiben an „unsere“ Tagespflegepersonen luden wir die aktiv Tätigen dazu ein, in ihrem privaten Umfeld für die anspruchsvolle, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe zu werben. Wir freuen uns, denn ein paar Interessierte fanden über diesen Weg ihre berufliche Perspektive.

Die Kinowerbung, unser Herzensprojekt des Jahres 2018, konnten wir dank einer Spende von „Jugendhilfe Phöinix e. V. Düsseldorf“ in Höhe von 5000 Euro wieder in den Tübinger Kinos Arsenal und Atelier, im Kino Museum sowie im Rottenburger Kino Waldhorn und im Kino Licht- spiele Mössingen zeigen. Auch im Sommernachtskino in Tübingen lief der Werbetrailer.

Begleitend zur Kinowerbung annoncierten wir in den Programmheften des Kinos Arsenals (DIVA) und des Rottenburger Waldhorn Kinos.

Wenn sich auch noch kein unmittelbarer Effekt zeigt – im Sinne von „mehr Tagespflegeperso- nen“ – trägt die regelmäßige Ausstrahlung doch zu einem sehr positiven Image der Betreuungs- form Kindertagespflege bei, so die Rückmeldungen, die wir erhalten.

Um unsere Qualifizierungs-und Fortbildungsangebote für Tagespflegepersonen noch breiter zu streuen und neue Zielgruppen zu erreichen, entschieden wir uns dafür, die Mitgliedschaft im „Netzwerk für berufliche Fortbildung der Landkreise Reutlingen und Tübingen e.V.“ zu beantragen. Die wichtigsten Aufnahmekriterien des Netzwerkes sind:

- Ein wesentliches Betätigungsfeld des Trägers muss in der beruflichen Weiterbildung liegen. - Der Träger ist mindestens 3 Jahre im Gebiet des regionalen Netzwerks aktiv.

- Der Träger führt eine Geschäftsstelle vor Ort.

- Der Träger stimmt den unten genannten Qualitätskriterien der Netzwerke für berufliche Fortbildung in Baden- Württemberg zu.

- Der Träger ist zur aktiven Mitarbeit im regionalen Netzwerk bereit.

Bei der Mitgliederversammlung am 8.10.2019 in Reutlingen wurde der Tageselternverein nach der Präsentation der Arbeit und Angebote ins Netzwerk aufgenommen.

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Über die Familienbildungsstätte Tübingen konnten wir an alle Kursleiterinnen, die Angebote im Fachbereich „Eltern-Kind“ machen, unsere Infoflyer mit Hinweisen auf unsere Angebote schicken. Wir erhoffen uns über diesen Weg eine noch stärkere Präsenz in der Öffentlichkeit zu erreichen.

Steinlachstrand Mössingen Sich in öffentliche Diskussionen zu pädagogischen Themen einzubringen ist eine Form der Öffentlichkeitsarbeit, die wir gelegentlich ebenfalls nutzen. Die Teilnahme von Annette Geist beim „Strandgespräch“ am 31.5.2019 war ein solches Forum, bei dem ein interessanter und gut besuchter fachlicher Austausch stattfand.

Die Strandgespräche am Steinlachstrand sind ein Diskussionsforum der evangelisch- methodistischen Kirche zu dem zweimal jährlich Gäste aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche eingeladen werden.

Zum Thema „Erziehung – (k)ein Kinderspiel“ waren Prof. Dr. Gunther Klosinski (Kinder- und Jugendpsychiater), Dr. Tobias Ziegler (Lehrer), Rebecca Ziegler (Kinderkrankenschwester), Stefanie Pallas (Konrektorin der evangelischen Schulen am Firstwaldgymnasium) und Annette Geist (Diplom-Sozialpädagogin) als Vertreterin des Tageselternvereins eingeladen.

Kooperation mit dem Landesverband Kindertagespflege Baden- Württemberg e. V. Regelmäßig nehmen wir an der Mitgliederversammlung des Landesverbands und der einmal jährlich stattfindenden Mitgliederkonferenz teil.

In der Mitgliederkonferenz am 22.5.2019 stand das Thema „Gute KiTa-Gesetz“ und damit die geplante Neuausrichtung der Qualifizierung der Tagespflegepersonen ab 2020/2021 im Fokus. Baden-Württemberg hat im Rahmen des Gute KiTa-Gesetzes die Kindertagespflege mit einbe- zogen. Ziel ist es, die Qualität der Betreuung und die Anforderungen, mit denen Tagespflege- personen konfrontiert sind, durch die Ausweitung der Qualifizierung weiter zu stärken. Das sogenannte QHB (das Kompetenzorientierte Qualifizierungshandbuch des Deutschen Jugendinstitutes DJI) bildet die Grundlage für die Neuausrichtung und Ausweitung der Qualifi- zierung auch in Baden-Württemberg. Die große Beteiligung der Mitgliedsvereine und vor allem die zahlreichen Fragen, die formuliert wurden, zeigten deutlich, wie sehr die bevorstehende Veränderung von bisher 160 auf voraus- sichtlich 300 Unterrichtseinheiten die Verantwortlichen beschäftigt. Bei einem Austauschtreffen mit einer Vertreterin des Kultusministeriums, des Landesverbands und einiger Mitgliedsvereine (auch wir aus Tübingen waren dabei) im November 2019 hatten wir die Möglichkeit, unsere Fragen noch einmal einzubringen. Obwohl das Gerüst für die neue Qualifizierung steht, gibt es nach wie vor (Stand Januar 2020) leider keine konkreten, offen kommunizierten Informationen zu finanziellen Rahmenbedingungen, zum Zeitplan der Umset- zung und zur angedachten Implementierung des neuen Konzeptes an die Landkreise und die Tageselternvereine.

Eine wichtige Unterstützung für die praktische Arbeit der Mitgliedsvereine sind die vielfältigen Fortbildungen, die der Landesverband anbietet. Wir nutzen diese Angebote regelmäßig.

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Der Landesverband arbeitet auch sehr stark politisch, u. a. um Verbesserungen der Rahmen- bedingungen für Tagespflegepersonen zu erreichen.

Arbeitskreise des Landesverbands Auch in verschiedenen Arbeitskreisen sind wir als Teilnehmerinnen engagiert. 2019 waren wir im Arbeitskreis Geschäftsführung (Andrea Keinath) und in der Landesarbeitsgemeinschaft der Tageselternvereine (Ursula Schmid) regelmäßig aktiv.

Spenden und Zuwendungen Für die weitere Vorführung unseres Kinowerbetrailers von Frühjahr bis Mai, im Sommernachts- kino und in den Monaten Oktober bis Dezember, erhielten wir von dem Verein „Jugendhilfe Phöinix e. V. Düsseldorf“ eine Spende in Höhe von 5.000 Euro. Ohne diese Spende wäre es uns finanziell nicht möglich gewesen, die Werbung zu finanzieren.

Wir bedanken uns sehr herzlich für diese ausgesprochen großzügige Unterstützung!

Herr Thomas Bass von der Tübinger Druckerei Müller und Bass, bei der wir all unsere Drucksa- chen in Auftrag geben, stellte uns auch in diesem Jahr mehrmals Plakate für die Litfaßsäulen und unsere Informationsveranstaltungen kostenlos zur Verfügung.

Ganz herzlichen Dank dafür!

Annette Geist, für das Geschäftsführungsteam

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Entwicklungen in den Städten und Gemeinden

Bevor wir die Entwicklungen der einzelnen Städte und Gemeinden darstellen, möchten wir in diesem Jahresbericht interessante allgemeine Tendenzen und die Entwicklung der Kindertagespflege der vergangenen 4 Jahre aufzeigen. Deutlich zu erkennen ist der stetige Anstieg der Suchenden, während sich die Anzahl der betreuten Kinder insgesamt kaum verändert hat. Der Grund für dieses scheinbare Paradox liegt darin, dass wir leider nicht genügend Tagespflegepersonen haben, die den wachsenden Bedarf abdecken könnten.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde

1200

1000

800

600 Kinderfrau Tagesmutter 400

200

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Kinder zum Stichtag 31.12.

800

700

600

500

400 Kinderfrau Tagesmutter 300

200

100

0 2016 2017 2018 2019

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Interessant ist die leicht sinkende Anzahl der Tagespflegepersonen. Ein Problem, mit dem nicht nur wir im Landkreis und nicht nur das Feld der Kindertagespflege konfrontiert ist – über den „Fachkräftemangel“ haben wir in den Berichten der vergangenen Jahre regelmäßig berichtet. Anzahl der Tagespflegepersonen, die zum 31.12. betreuten

160

140

120

100

80 Tagesmutter Kinderfrau 60

40

20

0 2016 2017 2018 2019

Die deutliche Veränderung der Altersgruppen bei den betreuten Kindern (siehe folgende Grafik) ist maßgeblich durch den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter 3 Jahre zu begründen. Die Ausweitung der Betreuungszeiten im institutionellen Rahmen auch im ländlicheren Raum für Kinder über 3 trägt natürlich ebenfalls zu dieser Verschiebung bei.

Alter der Tageskinder, die zum 31.12. betreut wurden

500 450 400 350 300 250 unter 3 200 über 3 150 100 50 0 2016 2017 2018 2019

Die frühe Suche nach einem Betreuungsplatz

Eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren verstärkt, ist die sehr frühe Suche von Eltern nach einem Betreuungsplatz. Manchmal kommen werdende Eltern, häufig sind es Eltern mit sehr jungen Säuglingen, die lange vor dem geplanten Betreuungsbeginn zu uns in die Beratung

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kommen und hoffen, dass sich durch die besonders frühzeitige Suche ihre Chancen einen Platz bei einer Tagespfegeperson zu erhalten, erhöhen.

Da die Vermittlung zu einer Tagesmutter allerdings nach anderen Prinzipien als bei den kom- munalen Tageseinrichtungen verläuft, mündet die frühzeitige Beratung nicht in das Versprechen für einen Betreuungsplatz. In der Kindertagespflege gilt nicht „je früher die Anmeldung, desto besser die Chancen“. Für die Betreuung durch eine Tagespflegeperson ist nach wie vor die individuelle Passung das zentrale Kriterium.

Zur „Passung“ gehören:

- der Betreuungsumfang - der Wohnort/bzw. der Betreuungsort

- die ganz konkreten Wünsche der Familien

- die Angebote, sowohl zeitlich als auch inhaltlich, der Tagesmutter und vor allem - die gegenseitige Sympathie und das Vertrauen, das sich entwickeln muss.

Anders als in den Tageseinrichtungen gibt es deshalb bei uns keine klassischen Wartelisten für die Vermittlung eines Betreuungsplatzes. Wir prüfen für jede Familie individuell die oben ge- nannten Punkte ab und versuchen, so viele Wünsche/Bedürfnisse wie möglich zu realisieren.

Die Erhöhung der Laufenden Geldleistung für Tagespflegepersonen

Bereits am 14.11.2018 hatte der Kreistag die Erhöhung der sogenannten Laufenden Geldleis- tung für die Tagespflegepersonen beschlossen.

Ab dem 1.1.2019 wurde dieser Beschluss umgesetzt. Die Tagespflegepersonen erhalten seit- dem einen Betrag von 6,50 Euro je Betreuungsstunde und Kind. Für ungewöhnliche Betreu- ungszeiten – Betreuungszeiten vor 7.00 Uhr morgens, nach 18.00 Uhr abends oder an Sams- tagen sowie Sonn- und Feiertagen und über Nacht – gilt ein Stundensatz von 8,50 Euro je Kind.. Der Landkreis hatte ebenfalls beschlossen, den Zuschuss der Gemeinden in Höhe von 1 Euro je Stunde für die über 3-jährigen Kinder zu übernehmen. (Für über 3-jährige Kinder ist eigentlich nur eine Laufende Geldleistung von 5,50 je Stunde/Kind vorgesehen). Nun erhalten Tagespfle- gepersonen ohne den bürokratischen Aufwand, der vorher mit diesem Zuschuss zum Teil ver- bunden war, den Betrag „aus einer Hand“.

Mit der Erhöhung der Laufenden Geldleistung ist ein weiterer Schritt gemacht, dass sich die Tätigkeit als Tagespflegeperson durchaus finanziell lohnt und somit eine echte berufliche Alter- native darstellen kann.

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Die Reihenfolge der Städte und Gemeinden, über die wir auf den folgenden Seiten berichten, orientiert sich an der Einwohnerzahl der jeweiligen Städte/Gemeinden.

Tübingen

Betreuung suchende Familien Im Jahr 2019 suchten 357 Familien mit 454 Kindern über den Tageselternverein Betreuung. 336 Kinder waren im Alter zwischen 1 und 3 Jahre. Ergänzend zu einer Kindertageseinrichtung oder zur Schule wurde für 146 Kinder Betreuung gesucht. Für 61 Kinder wurde Betreuung zu „ungewöhnlichen Zeiten“, also vor 7 Uhr oder nach 18 Uhr sowie an Samstagen und Sonn- oder Feiertagen, nachgefragt. Diese Anfragen sind im Vergleich zum Vorjahr um 12 % gestiegen.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

250

200

150 2018

100 2019

50

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

59 % der Anfragen bezogen sich auf die Suche nach einer Tagesmutter,

41 % der Anfragen auf die Suche nach einer Kinderfrau.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich Tagesmütter/Kinderfrauen

200 180 160 140 120 100 TM 80 KF 60 40 20 0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

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Für Kinder unter 3 Jahren wurde größtenteils eine Tagesmutter gesucht; für ältere Kinder wurd- de eher eine Kinderfrau angefragt.

Vermittlungen 166 Kinder vermittelten wir an eine Tagesmutter (110 Kinder) oder eine Kinderfrau (56 Kinder).

Im Vergleich zum Vorjahr (168 Vermittlungen) sind die Vermittlungen konstant geblieben, was sehr erfreulich ist. Dennoch konnten wir einigen Familien keinen Betreuungsplatz bei einer Ta- gesmutter oder Kinderfrau vorschlagen, da uns nicht genügend Betreuungsplätze zur Verfü- gung standen. Viele Eltern wünschten sich ausdrücklich den familiären und überschaubaren Rahmen bei einer Tagesmutter für die Betreuung ihres Kindes; von daher ist es sehr bedauer- lich, dass wir diesen Familien keinen Betreuungsplatz in der Kindertagespflege anbieten konn- ten.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Mit 242 Kindern, die zum Stichtag betreut wurden, ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (251 Kinder) leicht zurückgegangen. 116 Kinder wurden von einer Tagesmutter und 126 von einer Kinderfrau betreut. Zu ungewöhnlichen Betreuungszeiten wurden 78 Kinder betreut.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

300

250

200

150

100

50

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

20

0 - 3 Jahre 46 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre 144 32

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Tagespflegepersonen

Neue Tagespflegepersonen zu gewinnen stand auch im Jahr 2019 auf unserer Agenda. Es ist ein Thema, das die gesamte Betreuungslandschaft betrifft – der sogenannte Fachkräftemangel ist viel diskutiert. Wir freuen uns, dass wir 14 neue Kinderfrauen und 5 neue Tagesmütter ge- winnen konnten.

Leider mussten wir uns 2019 schweren Herzens von einigen Tagesmüttern verabschieden. Die Beweggründe der Tagespflegepersonen, sich anders zu orientieren, waren meist der Wunsch nach einer berufliche Veränderung und einer Tätigkeit außer Haus.

Nachdem das Bewerbungsverfahren für die Kinderbetreuung in anderen geeigneten Räumen für die Firma Ovesco Endoscopy AG Ende 2018 abgeschlossen war, konnte im Mai 2019 eine Tagesmutter mit der Betreuung starten. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Firma Ovesco Endoscopy AG und den Mitarbeiterinnen war und ist ausgesprochen gut und wir freuen uns, dass die Firma dieses Projekt gemeinsam mit uns solide aufgestellt hat.

Neben diesem neuen Projekt für die Betreuung in anderen geeigneten Räumen gibt es in Tü- bingen vier weitere Standorte, in denen in einem größeren Rahmen Betreuung angeboten wird. Die dort tätigen Tagesmütter haben diese Räume privat angemietet und sind nicht an eine Fir- ma gekoppelt.

Die Würdigung und Wertschätzung der bereits tätigen Tagespflegepersonen ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Begleitung als Fachberaterinnen. Daher haben wir im Frühjahr unsere Büroräume wieder in ein kleines Frühstücks-Café umgewandelt. Am 4. Mai hatten die Tagesmütter die Möglichkeit, in netter Atmosphäre mit uns und anderen Tagespflegepersonen ins Gespräch zu kommen. Es nahmen zahlreiche Tagesmütter an diesem Frühstückstreffen teil. Die positiven Rückmeldungen bestärken uns darin, dieses Austauschtreffen auch in 2020 wie- der anzubieten.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung

Auch 2019 haben wir uns weitere Gedanken zur Öffentlichkeitsarbeit vor Ort gemacht.

Neue Plakate mit dem konkreten Hinweis auf unsere Informationsveranstaltungen sind in Tü- bingen an stark frequentierten Orten aufgehängt worden. Ebenso haben wir unsere Postkarten bei Kinder-Flohmärkten ausgelegt. Zwei Kolleginnen haben im Sommer am Nonnenhaus mit einem Infostand für die Kindertagespflege geworben. Interessierte Personen wurden angespro- chen und Postkarten und Flyer verteilt.

Nach dem Filmstart im Oktober 2018 lief unser Werbefilm 2019 fast das ganze Jahr in den Tü- binger Kinos und zusätzlich im Sommernachtskino. Immer wieder werden wir auf diesen Film angesprochen.

Den Kontakt zu den Stadtteiltreffs haben wir 2019 intensiviert und Infoveranstaltungen in den Stadtteilen für Interessierte angeboten. Mit den Stadtsozialarbeiterinnen in der Weststadt und auf Waldhäuser Ost fand ein erstes Vernetzungstreffen statt, die Zusammenarbeit soll 2020 regelmäßig weitergeführt werden.

Beteiligung bei Festen Die Teilnahme an Festen ist in Tübingen seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Öffent- lichkeitsarbeit. Auch 2019 beteiligten wir uns am traditionellen Kinderfest im Alten Botanischen Garten sowie am Kinderfest beim Umbrisch-Provenzalischen Markt.

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Das Kinderfest im Alten Botanischen Garten fand am 13. Juli statt und wir haben wieder unseren heiß begehrten Bobbycar-Parcours aufgebaut. Wie die Jahre zuvor ist der Parcours ein großes Vergnügen für ganz kleine, aber auch für ältere Kinder. Das Wetter war ideal für ein Fest und die Strecke wurde unermüdlich befahren, so dass auch einige Tage später die Fahrspuren noch sichtbar waren. Während sich die Kinder auf dem Parcours ver- gnügten, nutzten wir die Möglichkeit, mit den Müttern und Vätern ins Gespräch zu kommen, um auf die Kinderta- gespflege aufmerksam zu machen. Mit Eltern, die uns durch die Beratung/Vermittlung bekannt sind, konnten wir die Zeit für einen kurzen Austausch nutzen.

Am 14.September waren wir beim Umbrisch-Provenzalischen Markt im Rahmen des Kinderpro- gramms mit unserem Pavillon im Pfleghof dabei. In diesem Jahr ließen wir wieder ein- mal die „Luftballonmännchen“ hopsen. Schön war zu beobachten, mit welcher Hin- gabe und Ruhe einige Kinder die Hände und Füße ihrer Männchen ausschnitten und bemalten, in Erwartung, dass ihr „Luftbal- lonmännchen“ dann besonders gut hüpfen würde. Die Eltern der kleinen Bastler genos- sen die kleine Ruhezeit ebenfalls. So entwi- ckelten sich während der Bastelzeit einige anregende Gespräche.

Unterstützung/Kooperation Stadt Tübingen Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Stadt Tübingen für die finanzielle Unterstützung unserer Öffentlichkeitsarbeit vor Ort! Mit diesem Zuschuss war es uns wieder möglich, an den Litfaßsäulen in der Stadt zu plakatieren und auf unsere Informationsveranstaltungen aufmerk- sam zu machen. Die großformatigen, farbenfrohen Plakate sind durch das regelmäßige Er- scheinen immer wieder ein echter „Eyecatcher“.

Zusätzlich konnten wir mit Hilfe des Zuschusses gemeinsame Anzeigen im Schwäbischen Tag- blatt schalten. Diese Anzeigen machen das gemeinsame Interesse der Stadt und des Vereins deutlich und zeigen, wie wichtig uns die Gewinnung neuer Tagespflegepersonen ist. Diese zu- sätzliche Unterstützung für unsere Öffentlichkeitsarbeit/Werbung ist für uns unverzichtbar. Dank der finanziellen Unterstützung der Stadt ist auch die Anmietung von Räumen für die selbstorganisierten Stadtteilgruppen/Vernetzungstreffen der Tagesmütter möglich. In der Süd- stadt treffen sich die Tagesmütter im Elkiko und in der Nordstadt in den Räumen der Dietrich Bonhoeffer Gemeinde. Das wöchentliche Treffen ist ein fester Bestandteil der Wochenplanung der teilnehmenden Tagesmütter. Hier ist Raum für den kollegialen Austausch und den Aufbau von Vernetzungsstrukturen; was unter anderem in Bezug auf mögliche Vertretungsbedarfe im Krankheitsfall notwendig sein kann.

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Vernetzung und Arbeitskreise

Trägertreffen der Stadt

Das Trägertreffen der Stadt Tübingen fand auch in 2019 statt. Eine Fachberaterin des Tagesel- ternvereins nimmt an diesen Treffen regelmäßig teil. Die freien gemeinnützigen Träger haben bei diesen Treffen die Möglichkeit, sich an der Bedarfsplanung der Stadt Tübingen zu beteili- gen.

Zentrales, trägerübergreifendes Anmeldeverfahren (ZAK)

Das zentrale Anmeldeverfahren gibt es nunmehr seit vier Jahren; mittlerweile sind die meisten Hürden und Stolpersteine behoben, so dass in 2019 keine Austauschtreffen notwendig waren. Das zentrale, trägerübergreifende Anmeldeverfahren ist für uns Fachberaterinnen in unserer täglichen Beratung mit Eltern gut etabliert und die Verwaltungsprozesse sind bekannt, so dass von einem fast reibungslosen Verfahren zwischen der Stadt und uns als Tageselternverein ge- sprochen werden kann. Viele Eltern sind allerdings in der Beratung erstaunt, dass auch die Kindertagespflege als ein Angebot im Anmeldeverfahren der Stadt aufgeführt ist und die Be- treuungssuche nach einer Tagesmutter als Information an die ZAK weitergereicht werden muss. Trotz des zentralen Anmeldeverfahrens haben wir den Eindruck, dass nach wie vor gelegentlich eine parallele Suche nach einem Betreuungsplatz stattfindet.

Arbeitskreis Frühe Hilfen Der Arbeitskreis „Netzwerk Frühe Hilfen“ trifft sich zweimal jährlich. Durch die Vernetzung der verschiedenen sozialen Dienste intensiviert sich die Zusammenarbeit. Die regelmäßigen Tref- fen können wir nutzen, um die Kindertagespflege als eine Möglichkeit der Unterstützung für Familien im Landkreis Tübingen bei den Mitarbeiter*innen der verschiedenen Dienste bekannt zu machen. Gleichzeitig ist es für unsere Beratungsarbeit äußerst wichtig, über die Angebote anderer Träger gut informiert zu sein und Familien bei entsprechenden Bedarfen schnell über passende Beratungs-/Unterstützungsangebote informieren zu können.

Bündnis für Familien

Die Mitarbeit im Bündnis für Familie und die regelmäßige Teilnahme am Gesamtbündnistreffen war uns Fachberaterinnen in Tübingen, wie in den Jahren zuvor, ein wichtiges Anliegen. Durch das Bündnis für Familien ist ein großes Netzwerk an Kooperationsbeziehungen in Tübingen entstanden. Die Anregungen, Ideen und Projekte (z. B Kindercard, Offene Familientreffs, EfA- Entlastung für Alleinerziehende, Kurz- und Notfallbetreuung) werden in der Beratungs- und Vernetzungsarbeit des Tageselternvereins an Interessierte weitergegeben.

Ausblick und Ziele Am Ende eines Jahres schauen wir auf das was war und gut gelungen ist zurück. Die Betreu- ungszahlen sind konstant geblieben und wir haben einige neue Tagespflegepersonen für die Tätigkeit gewinnen können. Vor allem aber schauen wir nach vorn, um zu planen, was zu tun ist und welche Ziele wir erreichen wollen.

Die Akquise neuer Tagespflegepersonen wird auch in 2020 eine wichtige Aufgabe sein und wir werden durch intensive Plakatwerbung auf unsere Informationsveranstaltungen aufmerksam machen. Ebenfalls werden wir unsere Werbung bei Kinder-Flohmärkten weiterführen und in der Zeitschrift „Tübingen im Fokus“ annoncieren.

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Darüber hinaus wollen wir die Vernetzung in den Stadtteilen intensivieren. In allen Stadtteilen besteht der Bedarf neue Tagespflegepersonen zu gewinnen, da die Nachfrage an Betreuungs- plätzen höher ist als das Angebot an verfügbaren Plätzen. Generell möchten wir uns weiterhin mit der Frage beschäftigen, welche potenziellen Zielgrup- pen wir in Tübingen für die Tätigkeit als Tagespflegeperson erreichen können.

Beim Familientag und beim umbrisch-provenzalischen Markt werden wir wie immer mitwirken und ergänzend zu den Spielangeboten die wir machen, diese Feste als Werbeplattform nutzen.

Die professionelle Begleitung und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Tagesmüttern/- vätern und Kinderfrauen ist und bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Deshalb ist uns auch die Beziehungspflege zu den zum Teil langjährig tätigen Tagespflegepersonen, die jeden Tag engagiert und motiviert ihren Alltag mit den Tageskindern gestalten, außerordentlich wich- tig.

Nach vielen Jahren der engen und guten Zusammenarbeit haben wir uns von Frau Steffi Mühl- häuser verabschiedet, die als Leiterin der Fachabteilung Kindertagesbetreuung der Stadt Tü- bingen in den Ruhestand geht. Wir freuen uns auf eine kooperative Zusammenarbeit mit ihrer Nachfolgerin Frau Bettina Mohr im neuen Jahr.

Die gute Kooperation mit Herrn Manfred Niewöhner, Leiter des Fachbereichs Bildung, Betreu- ung, Jugend und Sport, wollen wir auch im nächsten Jahr weiter fortführen. Wir freuen uns sehr, dass Herr Niewöhner die Kindertagespflege als eine wichtige Säule in der Kindertagesbetreu- ung wertschätzt.

Im kommenden Jahr werden wir weiterhin engagiert die Kindertagespflege mit ihrem besonde- ren Profil stärken und bewerben und freuen uns auf ein weiteres ereignisreiches Jahr.

Judith Schweickhardt, für das Team Tübingen

Rottenburg

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 suchten 169 Eltern für 205 Kinder über uns eine Betreuung bei einer Tagesmutter oder Kinderfrau. Im Vergleich zu 2018 war dies eine Steigerung um 8 %. Die Grafiken zeigen deutlich, dass der Anstieg besonders bei den unter 3-jährigen Kindern und in der Kernstadt zu verzeichnen war.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

160

140

120

100

80 2018 2019 60

40

20

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

25

Wohnort der Kinder, für die 2018/2019 gesucht wurde (Vergleichszahlen) Bad Niedernau 7/1 Kernstadt 89/109

Baisingen 0/0 Kiebingen 10/18

Bieringen 1/1 Obernau 5/2

Dettingen 5/4 Oberndorf 1/1

Eckenweiler 1/1 1/4

Ergenzingen 4/8 Seebronn 12/8

Frommenhausen 1/1 Weiler 7/11

Hailfingen 4/1 Wendelsheim 4/6

Hemmendorf 11/9 Wurmlingen 26/20

Aus Sorge nach der einjährigen Elternzeit keinen Betreuungsplatz zu bekommen, fragten Eltern zunehmend einen sehr frühen Beratungstermin an; wenn die Kinder erst wenige Wochen oder Monate alt sind (siehe dazu auch Seite 18/19). Viele Eltern melden sich aus Sorge, überhaupt einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu bekom- men, sowohl in Tageseinrichtungen als auch der Kindertagespflege an, und hoffen, dass sich dadurch ihre Chancen erhöhen.

Da in 2019 vor allem in der Kernstadt einige Eltern zum 3. Geburtstag des (Tages-)Kindes nicht den notwendigen und gewünschten Folgeplatz in einer Einrichtung erhielten, wurden diese Kin- der von den Tagesmüttern mehrere Monate über das 3. Lebensjahr hinaus weiter betreut. Das hatte zur Folge, dass zwischen März/April bis in den September nur wenige Plätze bei Tages- müttern in der Kernstadt frei wurden. Aus Gründen der Gleichbehandlung wäre es sehr wün- schenswert, dass auch Tageskinder genau wie die Krippenkinder einen Bonus von 6 Wochen erhalten, um auf der Warteliste der Einrichtungen nach vorne zu rücken.

Neu war in 2019, dass sich einige Eltern bei uns meldeten, weil die Betreuungszeiten der Ta- geseinrichtungen wegen Personalmangels reduziert werden mussten. Für diese Kinder wurden dann Tagesmütter gesucht, die die ergänzenden Zeiten zu den Einrichtungen übernehmen konnten. Auch dem Personalmangel in einer Krippe waren mehrere Anfragen geschuldet. Eini- ge Familien wollten grundsätzlich von der Krippe zu einer Tagesmutter wechseln, andere den zugesagten Krippenplatz nicht in Anspruch nehmen.

Familien mit Fluchthintergrund sind in der Kindertagespflege noch selten. Auch wenn die Be- treuungsform durch den kleinen, familiären Rahmen und die individuellen Fördermöglichkeiten sehr gut geeignet sein könnte, scheint der Zugang zu unserem Angebot schwierig. Möglicher- weise ist es für diese Familien fremd/befremdend, dass öffentliche Kinderbetreuung im familiä- ren Kontext möglich ist. Deshalb freut es uns, dass in 2019 die Kindertagespflege zunehmend auch von diesen Familien (8) angefragt wurde und einige der Kinder (4) zu Tagesmüttern ver- mittelt werden konnten.

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Vermittlungen

Von den 205 Kindern konnten 123 Kinder zu einer Tagesmutter oder Kinderfrau vermittelt wer- den. Für 12 Kinder erhielten die Eltern einen Einrichtungsplatz, für 40 Kinder konnten wir keine Tagesmutter oder Kinderfrau finden bzw. fanden die Eltern eine private Betreuungslösung. Ei- nige Familien verschoben ihren Arbeitsbeginn um ein Jahr. Für 30 Kinder ist die Suche für 2020 noch offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

160

140

120

100

80

60

40

20

0 2016 2017 2018 2019

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Zum Stichtag 31.12.2019 wurden 144 Tageskinder betreut. Dies ist ein Anstieg um 11 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die folgende Tabelle zeigt, in welchen Stadtteilen die betreuten Tageskinder wohnen. Nach der Kernstadt werden die meisten Kinder aus Wurmlingen und Kiebingen betreut.

Wohnort der betreuten Kinder zum Stichtag 31.12.2018 / 31.12.2019 (Vergleichszahlen)

Bad Niedernau 4/5 Kernstadt 58/70

Baisingen 0/0 Kiebingen 5/9

Bieringen 0/0 Obernau 4/3

Dettingen 9/6 Oberndorf 1/0

Eckenweiler 1/0 Schwalldorf 1/3

Ergenzingen 4/4 Seebronn 10/7

Frommenhausen 1/0 Weiler 3/8

Hailfingen 7/4 Wendelsheim 1/1

Hemmendorf 8/8 Wurmlingen 13/16

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Der Trend der letzten Jahre, dass immer mehr Kinder unter 3 Jahren betreut werden, hält an. Das zeigen die folgenden Grafiken deutlich.

Betreute Tageskinder zum Betreute Tageskinder zum 31.12.2018 31.12.2019

9 6 17 15 0 - 3 Jahre 0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 3 - 6 Jahre 20 19 6 - 10 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre 10 - 14 Jahre 87 101

Tagespflegepersonen

Wir freuen uns sehr, dass 9 Tagesmütter und 3 Kinderfrauen aus Rottenburg die Qualifizierung in 2019 bei uns absolvierten. Jeweils eine Tagesmutter aus der Kernstadt, aus Kiebingen, aus Ergenzingen und aus Wendelsheim begannen 2019 mit der Betreuung. Nach einer Babypause begannen auch eine Tagesmutter aus Wurmlingen und eine zugezogene qualifizierte Tages- mutter in Schwalldorf mit der Betreuung. Demgegenüber hat eine Tagesmutter aus Seebronn ihre Tätigkeit beendet.

Insgesamt bekamen wir in Rottenburg deutliche „Verstärkung“, was uns sehr freut. Sichtbar wird die Verstärkung auch an der gestiegenen Zahl der Tagespflegeverhältnisse. Sicherlich trug unsere intensive Werbung, die wir in den Amtsblättern, dem Tagblatt, über Pla- kate und mit der regelmäßigen Ausstrahlung unseres Kinospots im Kino Waldhorn schalten, zu einer noch besseren Wahrnehmung der Betreuungsform Kindertagespflege bei. Ergänzend zu unseren regelmäßigen Informationsveranstaltungen in Tübingen und Rottenburg, die im Jahresprogramm veröffentlicht werden, boten wir zwei weitere Informationsveranstaltun- gen mit Kinderbetreuung in der Kernstadt und in Ergenzingen an. Nach diesen Zusatzveranstal- tungen meldeten sich 3 neue Tagesmütter zum Kurs an.

Viel Zeit investierten wir in ein Projekt „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen“ in der Kernstadt, das dann leider doch nicht verwirklicht werden konnte. Eine Erzieherin, die sich auch als Tagesmutter qualifizierte, hatte den Wunsch, in einem ehe- maligen Ladengeschäft in der Altstadt eine Gruppe von Tageskindern zusammen mit einer Kol- legin zu betreuen (Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen). Die Tagesmutter und wir führten viele persönliche und telefonische Gespräche: mit der Vermieterin, dem Landratsamt, dem Gesundheitsamt, dem Veterinärsamt und auch der Stadt Rottenburg.

Leider stand für den notwendigen Umbau und die Ausstattung der Räume kein Geld mehr aus dem „Topf“ des Investitionsprogramms des Bundes zur Verfügung. Die Mittel waren alle ausge- schöpft. Andere Zuschussgeber fanden sich nicht. Von der Tagesmutter allein war ein Projekt dieser Größenordnung finanziell leider nicht zu stemmen. Wir (und vor allem die Tagesmutter) bedauern es sehr – hätten doch damit 5-9 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige in Rottenburg realisiert werden können.

Außenstelle Rottenburg Mit unserer Außenstelle in Rottenburg hatten wir ein turbulentes Jahr. Im Februar erfuhren wir vom Landratsamt sehr kurzfristig, dass wir nicht zum 1. April, wie lange geplant, mit dem Ju-

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gend- und Familienberatungszentrum (JFBZ) von der Weggentalstraße in den neuen Rathaus- anbau würden ziehen können. Der Mietvertrag der bisherigen Beratungsstelle war von Seiten des Landratsamtes bereits gekündigt und es sah vorübergehend so aus, als würden wir für einige Zeit „ohne Dach über dem Kopf“ sein. Wir sind dem Bischöflichen Ordinariat, als Eigen- tümer des Gebäudes in der Weggentalstraße 14/1, dankbar, dass sie uns noch für zwei Monate „Asyl“ in den bisherigen Räumen gewährten. Ab Mitte Februar suchten wir auf Hochtouren nach neuen Räumen für unsere Außenstelle. Wir schalteten Anzeigen, nahmen Kontakt zu Immobilienfirmen auf und fragten bei der Stadt sowie unseren Kooperationspartnern nach. Es gab insgesamt wenige Angebote, die zu unserem Raumbedarf passten. Nach einigen Besichtigungen fanden wir Ende März in der Marktstraße 14 unser jetziges Domizil, das wir im Mai beziehen konnten. Die Räume sind sehr zentral gele- gen, verfügen über einen großen Gruppenraum und sind somit auch ideal für unsere Qualifizie- rungskurse, Supervisionsgruppen und Fortbildungsangebote. Besonders glücklich sind wir auch, weil wir einen sehr hilfsbereiten und freundlichen Vermieter haben.

Die ungeplanten Personal- und Sachausgaben, die für die Suche, die Renovierung der Räume, Neuanschaffungen des Mobiliars sowie das Einrichten der EDV entstanden sind, reißen ein großes Loch in den Etat des Vereins.

Trotz der finanziellen Belastung sind wir froh und sehr zufrieden. Der hohe, engagierte Einsatz hat sich wirklich gelohnt; wir – und auch die Tagesmütter und Eltern – fühlen uns alle ausge- sprochen wohl in den neuen Räumen. Durch die zentrale Lage mitten in der Innenstadt, mit viel „Laufkundschaft“ werden wir, verstärkt durch unser ansprechendes, deutlich sichtbares Tür- schild, unmittelbarer wahrgenommen als an unseren früheren Standorten.

Tagesmütter-Treffen

Jeden Dienstag von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr treffen sich einige Tagesmütter gemeinsam mit den Tageskindern in unserer Außenstelle.

Da wir im Mai alleine im ehemaligen Bürogebäude in der Weggentalstraße 14/1 waren, nutzten wir die Gelegenheit, uns im ganzen Hof auszubreiten und mit der Bildenden Künstlerin Janine Mathieu ein Kreativ-Angebot für die Tageskinder anzubieten. Es wurde gerührt, gekleistert, gemalt, gehämmert, gepinselt, gerollt, gestrichen und zu guter Letzt sich selbst bemalt.

Alle Beteiligten hatten große Freude an diesem Angebot. Die Tagesmütter nahmen viele kreati- ve Anregungen für ihre Alltagspraxis mit.

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Tagesmütter-Frühstück

Für Samstag, den 4. Mai, hatten wir die Tagesmütter zum Frühstücksbüffet eingeladen.

Normalerweise sind die Tagesmütter diejenigen, die andere versorgen und betreuen. An die- sem Vormittag wurden sie bedient und umsorgt – ein schönes Gemeinschaftserlebnis, das alle Teilnehmerinnen sehr genossen.

Einweihung Unter dem Motto „Schauen sie doch mal rein…. in unsere neuen Räume“, öffneten wir am 11. Oktober von 11.00 – 14.00 Uhr die Türen unserer neuen Außenstelle.

Viele folgten unserer Einladung – Tagesmütter, der Vorstand, Kolleg*innen der JFBZ, Vertre- ter*innen der Stadt Rottenburg, Vertreter*innen der Fraktionen, Bernd Hillebrand, Leiter des Jugendamtes, unsere Nachbar*innen der psychologischen Beratungsstelle, Kolleg*innen der Caritas und der katholischen Erwachsenenbildung und andere Interessierte kamen vorbei, stie- ßen mit einem Glas Sekt/Wasser mit uns an, und freuten sich mit uns über den gelungenen Umzug in die schönen Räume.

Tagesmütter Advent-Nachtcafé

Im Dezember fand auch im Jahr 2019 wieder ein Tagemütter-Advent-Nachtcafé statt. Die Buchhandlung Osiander stellte uns Neuerscheinungen für Kleinkinder zur Verfügung. Einige davon präsentierte unsere Kollegin Andrea Kleine inhaltlich in gemütlicher Atmosphäre bei Punsch und Fingerfood. Auch einige Tagesmütter brachten ihr Lieblingsbuch mit, so dass wir gemeinsam in die Bücherwelt eintauchten.

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Kooperation mit der Stadt Rottenburg

Kulturamt

Im Laufe des Jahres fanden verschiedene Treffen mit Herrn Robert Müller-Sinn statt, der bei der Stadt für den Fachbereich Kindertagesbetreuung und damit für die Bedarfsplanung zustän- dig ist.

 Kooperationstreffen im Juni mit unserem Rottenburger Team, Ute Hentschel, Anne Vollmer-Dittes und Andrea Kleine.

 Besichtigung eines ehemaligen Ladengeschäftes in der Altstadt (im August). Eine Ta- gesmutter plante dort „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen“ zu eröffnen (ausführlicher dazu siehe Seite 28).

 Andrea Kleine nahm an der Bedarfsplanungssitzung Ergenzingen/Baisingen teil.

 Ute Hentschel nahm an der Bedarfsplanungssitzung Kernstadt, Weiler und Kiebingen teil.

Weiteres Engagement/Vernetzung

Wie jedes Jahr beteiligten wir uns im September wieder mit einem Waffelstand beim Spielfest zum Weltkindertag auf dem Rottenburger Marktplatz. Es ist immer eine gute Gelegenheit, um für die Kindertagespflege zu werben und sich mit Kooperationspartnern auszutauschen. Für die Mithilfe am Waffelstand bedanken wir uns herzlich bei den Tagesmüttern.

Weiterhin nahm Andrea Kleine und Anne Vollmer-Dittes am Arbeitskreis „Frühe Hilfen“ in Rot- tenburg teil. Themen waren unter anderem „Eltern werden – Paar bleiben“ und die Vorstellung des Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) der Kinderklinik Tübingen.

Ausblick und Ziele Im März 2020 ist eine gemeinsame Veranstaltung der VHS Rottenburg und des Fachdienstes für Geflüchtete des Landratsamtes Tübingen zum Thema „Ausbildung und Arbeit für geflüchtete Mütter in Rottenburg“ geplant. Der Tageselternverein wird in diesem Zusammenhang über die Kindertagespflege als Betreuungsmöglichkeit sowie auch über die Bedingungen der Qualifizie- rung zur Tagespflegeperson referieren.

Weiterhin werden wir im Frühjahr für unsere Rottenburger Tagesmütter an einem Abend ein Austausch-Treffen zu aktuellen Themen aus der Praxis anbieten.

Dank unserer neuen Räume werden auch häufiger als bisher Kurse und Fortbildungen in Rot- tenburg stattfinden.

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Mit den Verantwortlichen der Stadt Rottenburg wurde angedacht, dass wir Fachberaterinnen im Sozialausschuss über die Kindertagespflege in Rottenburg berichten. Im Anschluss daran wäre es schön, wenn ein Austausch zwischen den Gemeinderäten und den Tagesmüttern stattfinden würde.

Um neben unseren Plakaten, Flyern und Anzeigen auf die Kindertagespflege aufmerksam zu machen, möchten wir auch in 2020 in Abständen immer wieder unseren Kinowerbespot im Waldhornkino zeigen.

Und zu guter Letzt werden wir weiterhin immer ein „offenes Ohr“ für unsere Tagesmütter haben, damit sie sich bei der Betreuung der Tageskinder gut begleitet fühlen.

Ute Hentschel, für das Team Rottenburg

Mössingen

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 wandten sich 90 Familien an uns, die für 117 Kinder eine Betreuung in der Kinder- tagespflege suchten. Dies waren 14 Kinder mehr als im Jahr 2018. Alle Familien haben wir persönlich beraten.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

80

70

60

50

40 2018 2019 30

20

10

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Die 75 Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren, für die Eltern eine Betreuung in Kindertages- pflege anfragten, verteilten sich auf die Mössinger Stadtteile wie folgt: Mössingen-Kernstadt 35 Kinder

Bästenhardt 14 Kinder

Belsen 5 Kinder Öschingen 14 Kinder

Talheim 7 Kinder

32

83 % der Anfragen bezogen sich auf die Suche nach einer Tagesmutter, 17 % auf die Suche nach einer Kinderfrau. Bei den Kinderfrauen-Anfragen ist ein Anstieg von 12 Kindern im Jahr 2018 auf 20 Kinder im Jahr 2019 zu verzeichnen. Einen starken Anstieg gab es bei der Suche nach Betreuungszeiten unter 10 Stunden. Im Jahr 2018 wurde für 14 Kinder eine Betreuung mit diesem Umfang gesucht, 2019 stieg diese Zahl um mehr als das Doppelte auf 36 Kinder an. Verteilung nach nach Alter für die Suche unter 10 Stunden

Suche Tagesmutter/Kinderfrau

< 3 Jahre 4

3-6 Jahre 21

> 6 Jahre 11

Die relativ hohe Zahl der Suchenden in Ergänzung zu Tageseinrichtungen und Schule lässt vermuten, dass die institutionellen Betreuungszeiten für viele Familien nicht ausreichend sind.

Vermittlungen Von den Anfragen für 117 Kinder konnten wir 68 Kinder an Tagesmütter und Kinderfrauen ver- mitteln. Dies waren 11 Kinder mehr als im Vorjahr. 26 Kinder konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht vermittelt werden. Meist konnten wir keinen für die jeweilige Familie passenden Betreuungsrahmen finden. So sind beispielsweise nicht alle Familien mobil und eine Tagesmut- ter in der Nähe des Wohnortes stand uns nicht zur Verfügung. Auch die zeitlichen Bedarfe passten teilweise nicht zu den freien Plätzen der Tagesmütter. Für 16 Kinder ist die Suche nach einer Betreuung zum Stichtag noch offen. Teilweise sind die Familien bereits im Kontakt mit einer Tagesmutter und teilweise werden wir uns in 2020 weiter darum bemühen, einen passen- den Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter in der Nähe zum Wohnort oder auf dem Weg zur Arbeit zu finden.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 werden 93 Tageskinder, die ihren Wohnsitz in Mössingen haben, betreut; 76 werden von einer Tagesmutter und 17 von einer Kinderfrau betreut. Damit ist die Anzahl der betreuten Kinder im Vergleich zu den Vorjahren beachtlich gestiegen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 2016 2017 2018 2019

33

Wohnort der Kinder, für die Betreuung gesucht wurde:

Mössingen Kernstadt 38 Kinder

Bästenhardt 23 Kinder Belsen 16 Kinder

Öschingen 13 Kinder

Talheim 3 Kinder

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

12

0 - 3 Jahre 40 3 - 6 Jahre 19 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

22

Ende 2019 betreuten insgesamt 16 Tagesmütter aus Mössingen 79 Tageskinder. Im Jahr 2018 arbeiteten zum selben Zeitpunkt 18 Tagesmütter mit 71 Kindern. Somit betreuten zum Stichtag 31.12.2019 weniger Tagesmütter mehr Kinder. Diese Tendenz zeigt sich nicht nur in Mössin- gen. Auch landesweit lässt sich feststellen, dass weniger Tagespflegepersonen mehr Kinder betreuen. Tagesmütter, die die Kindertagespflege als Berufstätigkeit ansehen und viel Erfah- rung haben, sind auch eher bereit, in großem Umfang Betreuung anzubieten.

Für 22 der 40 betreuten Kinder unter 3 Jahren wurden Zeiten von 20-29 Stunden/Woche bean- tragt. Für 10 Kinder ist ein wöchentlicher Betreuungsumfang von 10-19 Stunden ausreichend. Eltern nutzen die Möglichkeit, Zeiten passend zu ihrem individuellen Bedarf zu beantragen, sehr gerne. Zu ungewöhnlichen Zeiten, d. h. vor 7 Uhr und nach 18 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, wurden in Mössingen 17 Kinder betreut. Bei diesen Zeiten zeigt sich das spezifi- sche Profil der Betreuungsform Kindertagespflege – Flexibilität und Betreuung zu ungewöhnli- chen Zeiten – besonders deutlich. Familien mit diesen speziellen Bedarfen wissen ihre Kinder auch zu diesen Zeiten gut versorgt!

Im gesamten Jahr 2019 waren über das Stadtgebiet verteilt immer wieder Plätze bei Tagesmüt- tern frei, die wir teilweise nicht direkt nachbelegen konnten. Dies hängt, wie schon bei den Be- treuung suchenden Familien beschrieben, damit zusammen, dass die freien Plätze mit den offenen Anfragen teils nicht kompatibel waren. Teilweise wurden überraschend Plätze nicht belegt, wenn Familien doch einen Kitaplatz wählten und die Entscheidung eher kurzfristig ge- troffen wurde. Für die betroffenen Tagesmütter ist eine solch kurzfristige Absage oft schwierig, da sie unmittelbar finanzielle Auswirkungen spüren. In solchen Fällen zeigt sich das Risiko der selbstständigen Tätigkeit besonders deutlich. Wir Fachberaterinnen versuchen das Risiko durch

34

gezielte Öffentlichkeitsarbeit (wir bieten Betreuungsplätze!) und den regen Kontakt zur Zentra- len Vergabe der Stadt Mössingen zu minimieren.

Tagespflegepersonen Zum 31.12.2019 arbeiteten 16 Frauen als Tagesmutter in Mössingen. Die Tagesmütter wohnen in:

Mössingen Kernstadt: 6 Bästenhardt: 3

Belsen: 3

Öschingen: 4 Talheim: 1 (bis Sommer 2019)

Im Jahr 2019 beendeten 3 Tagesmütter ihre Tätigkeit. Bedauerlicherweise war darunter auch eine Tagesmutter aus Talheim, die seit über 25 Jahren tätig war. Dort kann nun zunächst keine wohnortnahe Vermittlung von Tageskindern angeboten werden. Wir hoffen, dass wir wieder eine oder mehrere interessierte Personen für die Kindertagespflege in Talheim gewinnen wer- den. Mit Blumen zum Abschied bedankten wir uns ganz herzlich für die engagierte, kompetente und liebevolle Betreuung bei dieser langjährig tätigen Tagesmutter.

2 Interessierte nahmen in 2019 am Einführungskurs teil und beide Frauen planen Anfang 2020 den Beginn Ihrer Tätigkeit als Tagesmutter. Wir freuen uns über die neuen Tagespflegeperso- nen, die hinzukommen und die attraktive Betreuungsform Kindertagespflege in Mössingen le- bendig halten.

Insgesamt betreuten Ende 2019 auch 6 Kinderfrauen Kinder aus/in Mössingen.

Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen

In Mössingen bestehen zwei Projekte „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen“. BeneVit

Das Betreuungsangbot der Firma BeneVit-Holding besteht nun schon das 5. Jahr. Eine Tages- mutter betreute bis ca. August 2019 in Festanstellung 4 Tageskinder der BeneVit-Holding sowie ihr eigenes Kind. Nach deren Weggang übernahm die bisherige Vertretungskraft in selbststän- diger Tätigkeit die Betreuung dieser Kinder. Sie konnte aber nur an 3 Tagen ein Betreuungsan- gebot anbieten. Die Firma BeneVit hielt daher nach weiteren interessierten Personen Ausschau und stellte eine interessierte Fachkraft auf Minijob-Basis an.

Mit den zuständigen Mitarbeiter*innen der Firma BeneVit trafen wir uns zweimal, um Fragen zum Anstellungsverhältnis und zur gewünschten Zusammenarbeit mit den Einrichtungen von BeneVit zu konkretisieren und um „Allgemeines“ und Organisatorisches zu besprechen.

Die Firma BeneVit hat im eigenen Hause Anfragen nach Betreuungsplätzen und möchte auch für Eltern von externen Kindern Betreuungsplätze anbieten, um die Kindertagespflege wieder stärker auszubauen.

Mittelgasse

Die ergänzende Betreuung für Kinder des Kindergartens Mittelgasse dienstags und donners- tags hat sich im Jahr 2019 wieder stabilisiert. 4 Kinder aus dem Kindergarten wurden von der Tagesmutter Ende 2019 betreut.

35

Überraschenderweise stiegen die Anfragen für dieses ergänzende Angebot stark an. Zum einen wollten Eltern aus dem Kindergarten nach einer Tätigkeitspause eines Elternteils 2-3 Kinder auf einmal kurzfristig betreuen lassen. Zum anderen erreichten uns einige Anfragen von Eltern, die ihr noch unter 3-jähriges Kind für diese Betreuungsform anmelden wollten, weil sie dieses An- gebot bewusst aus der Übersicht der zentralen Anmeldung ausgesucht hatten. Die Abstimmung von freien Plätzen im Kindergarten und freien Plätzen für die ergänzende Betreuung stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Diese Problematik werden wir im Jahr 2020 mit der Stadt, dem Kindergartenträger und der Tagesmutter thematisieren.

Das großes Interesse von Seiten der Eltern an einer Ganztagesbetreuung an einzelnen Tagen in einem Kindergarten führte zur Überlegung der Kindergartenleitung, das Angebot von aktuell 2 auf 4 Wochentage auszuweiten. Eine weitere Tagesmutter soll perspektivisch die Betreuung montags und mittwochs übernehmen. Evangelischer Kindergarten Martin-Luther

Das Team des Kindergartens Martin Luther interessierte sich für ein ähnliches Betreuungsan- gebot wie es der Kindergarten Mittelgasse anbietet. Um den Bedarf abzuklären, wurde unter den Eltern eine Umfrage gemacht. Das Ergebnis zeigte, dass derzeit nicht genügend Bedarf besteht. Daher wurde die Idee nach den ersten Überlegungen nicht weiter verfolgt.

Kooperation Stadt Mössingen Zu Beginn des Jahres trafen wir uns mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Mössingen Boris Kühn. Anlass war der Bedarf nach Kinderbetreuung geflüchteter Familien, die einen Sprachkurs besuchen möchten. Die bisherigen Angebote reichten nicht aus. Herr Rainer Häge- le, der die pädagogische Gesamtleitung der Stadt Mössingen verantwortet, und Frau Claudia Lund, die die Sprachkurse im alten Rathaus organisiert, nahmen an diesem Termin teil. Der Austausch über die jeweiligen Arbeitsgebiete und deren Besonderheiten war ein Schwerpunkt des Gespräches. Weitere Themen waren der Umgang mit Antragsformalitäten, die Frage, in- wieweit die Betreuungsform Kindertagespflege für geflüchtete Menschen geeignet sein könnte, sowie die Information über das Angebot der Stadt Mössingen Dolmetscher*innen für eine Bera- tung von Eltern anbieten zu können.

Herr Kühn formulierte die Überlegung, ob es möglich sei, Qualifizierungskurse in Verbindung mit einem Sprachkurs für Geflüchtete anzubieten, um diesen eine berufliche Perspektive in der Kindertagesbetreuung/Kindertagespflege zu ermöglichen. Aufgrund des spezifischen Profils der Betreuung in Kindertagespflege (u. a. Anforderungen an Wohnraum, an individuelle Förderung und an eine sehr konkrete Passung zwischen Eltern und Tagespflegeperson) müssten die An- forderungen, Chancen und Rahmenbedingungen erst einmal ausführlich diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden.

Mit der neuen Sachgebietsleiterin für Familie, Bildung und Kultur Frau Andrea Sailer vereinbar- ten wir ein Treffen, um uns kennenzulernen. Auch Herr Rainer Hägele und Frau Stefanie Arentz waren an diesem Termin beteiligt. Neben dem Kennenlernen standen insbesondere Fragen zur Zusammenarbeit, zum Verfahren der zentralen Anmeldung und zur Akquise von Tagespflege- personen auf der Tagesordnung.

Ein weiteres Arbeitstreffen mit Herrn Hägele und Frau Arentz speziell zum Verfahren der zent- ralen Anmeldung folgte im April 2019. Die Antragsformulare wurden noch einmal mit Blick auf die Bedarfe der Kindertagespflege modifiziert. Die Zusammenarbeit im Bereich „Zentrale An- meldung“ ist sehr gut. Die Kontakte von Eltern, die sich aufgrund der zentralen Anmeldung für die Kindertagespflege interessieren, werden zuverlässig an den Tageselternverein weitergelei- tet. Wir bieten allen Eltern ein individuelles Beratungsgespräch an.

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Leider haben wir an diesem Termin erfahren, dass Frau Arentz ihre Stelle verlässt, was wir sehr bedauern.

Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit Frau Leins, die als Nachfolgerin die Stelle von Frau Arentz besetzt, unkompliziert weitergeführt werden konnte. Im Oktober 2019 konnten wir uns sowie die Betreuungsform Kindertagespflege Frau Leins vorstellen und bereits an inhaltli- chen Themen arbeiten. Wir wünschen uns, die Zusammenarbeit mit den Zuständigen weiter zu intensivieren und die Vielfalt und Qualität der Kindertagesbetreuung für Familien gemeinsam weiterzuentwickeln.

Beteiligung bei Festen und Angeboten in Mössingen Apfelfest

Anfang Oktober beteiligten wir uns wieder am herbstlichen Apfelfest. Trotz oder gerade wegen des regnerischen Wetters war der Andrang bei unserem Kinder-Kreativangebot sehr groß. El- tern und Kinder standen Schlange, um einen Apfel in Murmeltechnik zu gestalten. 3 Tagesmüt- ter standen uns helfend zur Seite und es herrschte ein arbeitsames und angeregtes Schaffen. Informationen über die Betreuungsform Kindertagespflege und die Tätigkeit als Tagespflege- person wurden „am Rande“ weitergegeben und konnten bei Bedarf an den Infoständen vertieft werden.

Auch der Kontakt zu anderen Vereinen und Organisationen in Mössingen wurde an diesem Tag gepflegt und intensiviert. Sehr positiv war, dass 3 interessierte Personen aufgrund des Apfelfestes an der kurz darauf folgenden Informationsveranstaltung teilnahmen.

Angebote für und mit Tagesmüttern

Tagesmüttertreffen Kernstadt – Bästenhardt – Belsen

Nach wie vor findet im Jugend- und Familienberatungszentrum in Mössingen ein Tagesmütter- Treff für die Tagesmütter der Kernstadt, Bästenhardt und Belsen statt. Im Jahr 2019 waren dies 6 Termine, an denen sich Tagesmütter mit der Fachberaterin Charlotte Sayer-Kaupp trafen. Die regelmäßigen Begegnungen bieten den Kindern Kontakte in einer größeren Gruppe. Die Ta- gesmütter nutzen diese Termine zum kollegialen Austausch mit den anderen Tagesmüttern oder auch für Fragen an die Fachberaterin. Besondere Highlights waren im Jahr 2019 ein Tref- fen im Garten einer Tagesmutter der Kernstadt mit verschiedenen Spielangeboten und ein weihnachtliches Treffen im Dezember.

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Tagesmüttertreffen Öschingen

In Öschingen arbeiten die Tagesmütter vor Ort weiterhin sehr vernetzt. Das „Turntreffen“ in der Turn- und Festhalle Öschingen kann einmal wöchentlich stattfinden. In der kalten und regneri- schen Zeit ist dies eine Ressource im Alltag, von der wir alle hoffen, dass sie weiterhin gegeben sein wird. Als Fachberaterin bin ich, Sabine Dieterle, bei diesen Treffen 3 Mal im Jahr vor Ort und schätze den direkten pädagogisch-fachlichen und organisatorischen Austausch mit den Tagesmüttern sehr. Die Tagesmütter treffen sich darüber hinaus fast täglich und sind bei fast jedem Wetter mit den Kindern draußen, die Natur und Umgebung erkundend unterwegs. So beginnen diese Alltagsabenteuer gerade im Winter mit einem schönen Lernfeld für die Tages- kinder und schon die ganz Kleinen können sich im Tagespflegealltag bald selbst die Schuhe, Mütze und sogar die „Matschhose“ anziehen.

Sommerabend-Treff

Eine weitere Gelegenheit für Austausch und Begegnung bot den Tagesmüttern aus Mössin- gen ein Sommerabend-Treff am 27.06.2019. Auch das Wetter spielte mit und die Tagesmütter konnten am schön gedeckten Tisch im Garten des Mütter- und Familienzentrums mit Sekt, Sprudel, Saft und Knabbereien empfangen wer- den. Mit einer kleinen Übung zur gegenseitigen Wertschätzung begegneten sich die Tagesmüt- ter in Kleingruppen. In der lauen Sommernacht wurde so angeregt geplaudert, dass lediglich das Wissen um das frühe Aufstehenmüssen am nächsten Morgen dann doch zum Aufbruch rief.

Winterfrühstück

Gerade die Wertschätzung der oft langjährig tätigen Tagesmütter ist uns ein Anliegen. Um im- mer wieder „Inseln im Alltag“ zu ermöglichen, luden wir daher die Tagesmütter aus dem Stein- lachtal wieder in die Räume in Tübingen zu einem Winter-Frühstück ein. Die teilnehmenden Tagesmütter freuten sich über die Einladung und die Leckereien des Buffets. Austausch und Vernetzung waren so in gemütlicher Atmosphäre möglich.

Vernetzung und Arbeitskreise

Vernetzungstreffen mit dem Jugend- und Familienberatungszentrum (JFBZ)

Unser Büro befindet sich in Mössingen in den Räumen des JFBZ. Hier bieten wir neben der telefonischen Sprechzeit auch persönliche Beratungstermine für Eltern an. Die Zusammenarbeit in der Bürogemeinschaft mit den Kolleg*innen des JFBZ, der Gerontopsychiatrischen Bera- tungsstelle und des Pflegestützpunktes gestaltet sich stets kollegial und freundlich. Um die je- weiligen Arbeitsbereiche besser kennenzulernen und auch eine intensivere Zusammenarbeit auf den Weg zu bringen, fanden im Jahr 2019 zwei Arbeitstreffen mit den Kolleg*innen des JFBZ bzw. der frühen Hilfen statt. Diese Treffen sollen auch in den Folgejahren fortgesetzt wer- den. In einem gemeinsamen Arbeitsessen pflegten die Kolleg*innen auch das gesellige Mitei- nander.

Netzwerktreffen Frühe Hilfen Das regionale Netzwerktreffen „Frühe Hilfen“ fand im Jahr 2019 zweimal statt. Wir nahmen an beiden Termine teil.

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Babycafe mit Gästen im Mütterzentrum

Auf Einladung des Mütter- und Familienzentrums und der FBS konnte die Fachberaterin Char- lotte Sayer-Kaupp im Oktober 2019 die Kindertagespflege im Rahmen des „Babycafé mit Gäs- ten®“ im Mütterzentrum vorstellen. 5 Eltern mit ihren Kindern nutzten die Gelegenheit, mehr über die Kindertagespflege als Betreuungsform und über die beruflichen Möglichkeiten der Tä- tigkeit zu erfahren. Die Teilnehmerinnnen stellten in munterer Runde viele Fragen zum mögli- chen Einkommen, zum Betreuungsangebot der Tagesmütter und zu den Vorteilen der Betreu- ung bei einer Tagesmutter.

Öffentlichkeitsarbeit Die Suche nach neuen Tagespflegepersonen aber auch das Bekanntmachen der Betreuungs- form Kindertagespflege für interessierte Eltern ist uns, Sabine Dieterle und Charlotte Sayer- Kaupp, ein Anliegen. Im Jahr 2019 probierten wir daher ein neues Format der Öffentlichkeitsar- beit aus. Als möglicherweise geeigneter Platz wurde die dm-Filiale in Mössingen gewählt. Ein- kaufende Personen und Passanten wurden freundlich angesprochen und ihnen wurde Informa- tionsmaterial angeboten. Es entstanden interessante Gespräche und Begegnungen. Eine Wie- derholung ist für 2020 geplant; dann vielleicht auch an einem anderen öffentlichen Platz in Mö- ssingen.

Ausblick und Ziele Für 2020 ist es uns ein Anliegen für Talheim wieder eine Tagesmutter, einen Tagesvater oder eine Tagesfamilie zu gewinnen. Wir wollen den Kontakt zum Ortsvorsteher suchen und sind auch mit der Stadt Mössingen in Verbindung, um weiter zu planen, wie wir in Talheim gemein- sam Betreuungsplätze – insbesondere für Kinder unter 3 Jahren – ermöglichen können.

Die erprobte Aktion zur Werbung für die Kindertagespflege an etwas anderen Plätzen wie dem Freibad oder Supermärkten soll in 2020 noch einmal stattfinden. Wir bleiben kreativ in der Ortswahl und erhoffen uns so einen direkten Kontakt zu den Bewohner*innen Mössingens und damit möglichen interessierten Personen für die Kindertagespflege oder Betreuung suchenden Eltern. Wir werden auch 2020 wieder am Apfelfest teilnehmen sowie unsere Arbeit im Babycafé im Mütter- und Familienzentrum vorstellen.

Der Austausch und die Zusammenarbeit mit den Tagesmüttern soll in Tagemüttertreffs, beim Frühstück und im Rahmen des Sommernachts-Cafés gepflegt werden.

Zu Themen wie der zentralen Anmeldung, dem Kindergarten Mittelgasse und der Integration von geflüchteten Menschen möchten wir die Kooperation mit den unterschiedlichen Verantwort- lichen bei der Stadt Mössingen in 2020 weiterführen. Wir sind gespannt, welche neuen Ideen entstehen werden und welche Themen wir konsolidieren können.

Charlotte Sayer-Kaupp und Sabine Dieterle, Fachberaterinnen Mössingen

39

Ammerbuch

Betreuung suchende Familien In Ammerbuch suchten 32 Familien mit 37 Kindern im Jahr 2019 über uns einen Betreuungs- platz. Die Anfragen verteilen sich auf die Teilorte wie folgt:

Entringen 14 Pfäffingen 4 Poltringen 6 Reusten 4 Altingen 8

Für 32 Kinder wünschten die Eltern einen Platz bei einer Tagesmutter, für 5 Kinder bei einer Kinderfrau. Mit 32 Kindern unter 3 Jahren setzte sich die Tendenz fort, dass vorrangig für Kinder dieser Altersgruppe eine Tagespflegeperson gesucht wurde. Für 16 Kinder wurde ein Betreuungsum- fang von weniger als 20 Stunden in der Woche und für 19 Kinder zwischen 20 und 29 Stunden pro Woche angefragt.

Für 8 Kinder wurde eine Betreuung ergänzend zur Betreuung in Tageseinrichtungen gesucht.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

30

25

20

15 2018 2019 10

5

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen

Nach wie vor konnten wir leider aufgrund fehlender Betreuungsplätze nicht alle Kinder vermit- teln. 22 Kindern konnten wir einen Platz in der Kindertagespflege vermitteln, 3 erhielten einen Platz in einer Tageseinrichtung, für 6 Kinder konnten wir keinen Betreuungsplatz finden, für 6 weitere Kinder suchen wir 2020 weiterhin einen Platz.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Zum Stichtag 31.12.2019 werden 34 Ammerbucher Kinder betreut. Diese Zahl ist im Vergleich zum Jahr 2018 nahezu unverändert (33). 25 Kinder werden von Tagesmüttern, 9 von Kinder- frauen betreut und ein Kind wird in einer anderen Gemeinde betreut. 7 Kinder werden von Kin- derfrauen zu außergewöhnlichen Betreuungszeiten betreut, d. h. vor 7 Uhr, nach 18 Uhr oder am Wochenende.

40

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

5

0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre

7 6 - 10 Jahre 19 10 - 14 Jahre

3

Tagespflegepersonen

Im Jahr 2019 nahmen zwei an der Tätigkeit als Tagespflegeperson interessierte Frauen an Kurs 1 teil. Je eine Tagesmutter sowie eine Kinderfrau nahmen die Tätigkeit als neue Tages- pflegeperson auf. Eine weitere Absolventin des Kurses wird im Jahr 2020 für einen zunächst befristeten Zeitraum Tageskinder betreuen. Ich freue mich, dass zu Beginn des Jahres 2019 eine Erzieherin in die Kindertagespflege wechselte, die bereits 2018 den Kurs besucht hatte. Aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds und ihrer Erfahrung konnte sie gleich mit 5 Tageskin- dern starten. Gleichzeitig beendeten leider zwei langjährige Tagesmütter ihre Tätigkeit; eine davon verab- schiedete sich nach fast 40 Jahren als Tagesmutter in ihren wohlverdienten Ruhestand.

Ausblick und Ziele Im Vordergrund steht in Ammerbuch die Begleitung der neugewonnenen Tagesmütter. Um einen guten Start zu gewährleisten, ist vor allem zu Beginn der Tätigkeit eine enge Begleitung erforderlich.

41

Wichtig ist es, die Kindertagespflege weiterhin zu bewerben, sowohl um immer wieder neue Tagespflegepersonen zu gewinnen als auch um die Kindertagespflege als alternatives, qualifi- ziertes Betreuungsangebot bei Eltern im Bewusstsein zu halten. Ich freue mich sehr, dass so viele neue Frauen Interesse zeigten und als Tagesmutter tätig wurden. Dennoch gleichen diese derzeit nur die Betreuungsplätze aus, die durch die Beendi- gung der Tätigkeit anderer Tagesmütter verloren gingen.

Ursula Schmid, Fachberaterin Ammerbuch

Gomaringen

Betreuung suchende Familien

In Gomaringen suchten im Jahr 2019 21 Familien mit 23 Kindern einen Betreuungsplatz in der Kindertagespflege. Davon wurde für 19 Kinder eine Tagesmutter und für 4 Kinder eine Kinder- frau im eigenen Haushalt gesucht. Insgesamt stieg die Zahl der Suchenden leicht an.

Auffällig ist, dass die Anzahl der Anfragen für eine ergänzende Betreuung zu Schule oder Kin- dergarten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückging. In diesem Bereich erreichten uns nur zwei Anfragen. Der Großteil der Familien wünschte sich Betreuung für ihre 0-3-jährigen Kinder.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

16

14

12

10

8 2018 2019 6

4

2

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen Nach wie vor konnten wir wegen fehlender Betreuungsplätze in Gomaringen leider nicht alle Kinder vermitteln. Von den insgesamt 23 Kindern, für die 2019 ein Betreuungsplatz gewünscht wurde, konnten wir nur 9 Kinder vermitteln. Für 3 weitere Kinder wurde ein Platz in einer Ein- richtung und für eines ein Platz bei einer Tagesmutter im Landkreis Reutlingen gefunden. Für 8 Kinder konnte leider keine Vermittlung stattfinden und für 2 Kinder bleibt die Suche für das kommende Jahr offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 wurden 21 Kinder aus Gomaringen in Kindertagespflege betreut, etwa je zur Hälfte bei Tagesmüttern bzw. Kinderfrauen. Nach dem kontinuierlichen Anstieg der letz-

42

ten Jahre ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr nun zurückgegangen. Von den 11 Gomaringer Kindern, die einen Platz bei einer Tagesmutter haben, wurden 3 außerhalb der Gemeinde betreut.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

30

25

20

15

10

5

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

3

0 - 3 Jahre 8 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

8

2

Tagespflegepersonen

Zum Stichtag waren in Gomaringen 4 Tagesmütter tätig, die insgesamt 12 Kinder betreuten. Nach wie vor gibt es zwei langjährige Tagesmütter, die mehrere Plätze für Kinder unter 3 Jah- ren anbieten sowie eine Tagesmutter, die Kinder ergänzend zu Schule oder Kindergarten be- treut. Eine Tagesmutter, die in kleinerem Umfang betreute, wird voraussichtlich im Januar 2020 ihre Tätigkeit beenden. Dafür konnten wir eine neue Tagesmutter aus Gomaringen gewinnen, die 2019 am Einführungskurs teilnahm. Sie wird im kommenden Jahr voraussichtlich in ähnlich kleinem Umfang Betreuung anbieten, sodass die Anzahl der Betreuungsplätze sich nicht verän- dern wird.

Aktivitäten vor Ort

Im Februar nahm ich, um die Vernetzung mit der Gemeinde und anderen Trägern der Jugend- und Familienarbeit zu intensivieren, am jährlich stattfindenden Arbeitskreis Jugend und Familie teil.

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Um unsere Informationsveranstaltungen für interessierte Tagespflegepersonen intensiver zu bewerben, verteilte ich im März und im Oktober mit einer Kollegin aus dem Steinlachtal persön- lich Plakate in den Gomaringer Geschäften und öffentlichen Einrichtungen. Wir waren erfreut, wie viel Bereitschaft und Engagement vorhanden war, unsere Suche nach neuen Tagespflege- personen durch das Aufhängen von Plakaten zu unterstützen. Es ergaben sich teilweise inte- ressante und anregendes Gespräche zu dem besonderen Profil der Kindertagespflege.

Ausblick und Ziele

Nach wie vor stehen in Gomaringen nicht genügend Betreuungsplätze zur Verfügung, um die Nachfrage der Eltern nach dieser Betreuungsform zu decken. Leider ist es mir nicht gelungen, neue Tagespflegepersonen mit einem umfangreicheren Angebot zu gewinnen. Daher liegt der Fokus auch weiterhin auf der Akquise neuer Betreuungspersonen. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist mir ein wichtiges Anliegen und ich hoffe, dass sich im Rahmen eines Kooperati- onsgespräches unser Kontakt intensiviert.

Annika Lensler, Fachberaterin Gomaringen

Kusterdingen

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 suchten 42 Familien mit 55 Kindern über den Tageselternverein eine Betreuung für ihr Kind. Die Anzahl der Suchenden ist damit im Vergleich zum Vorjahr (49 Kinder) um 12 % gestiegen.

Die Anfragen verteilen sich auf die auf die Teilorte wie folgt:

Kusterdingen 19 Wankheim 12 Mähringen 9 Jettenburg 9 Immenhausen 6

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

45

40

35

30

25 2018 20 2019 15

10

5

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

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Die Eltern suchten für 43 Kinder unter 3 Jahren und für 16 Kinder ergänzend zur Tageseinrich- tung einen Platz in Kindertagespflege. Eine Besonderheit ist, dass für 4 Kinder unter 3 Jahren ergänzend zur Tageseinrichtung ein Platz bei einer Kinderfrau gesucht wurde. Eltern suchten für 33 Kinder einen Platz bei einer Tagesmutter, für 22 einen Platz bei einer Kinderfrau.

Vermittlungen

Von den 55 Kindern konnten wir 29 Kinder an Tagesmütter und Kinderfrauen vermitteln, d. h. 6 Kinder mehr als im Jahr zuvor. Für 10 dieser Kinder steht die Vermittlung im Jahr 2020 noch aus.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Zum Stichtag 31.12.2019 werden 34 Kinder aus Kusterdingen in Kindertagespflege betreut. Damit haben 11 Kinder mehr als im Vorjahr einen Platz in der Kindertagespflege (23). 10 der Kinder werden von einer Kinderfrau betreut, d. h. 7 mehr als im Jahr 2018.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

2 1

6 0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

25

Tagespflegepersonen

Bei den Tagesmüttern gab es im letzten Jahr „viel Bewegung“. Eine Erzieherin, die bereits 2018 den Einführungskurs beendete, nahm ihre Tätigkeit im Januar auf. Eine weitere Erzieherin be-

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suchte 2019 den Kurs und begann im Juli als Tagesmutter. Ebenso absolvierte eine Kinderfrau den Kurs und betreut nun mehrere Kinder.

Leider verabschiedete sich eine Tagesmutter in die „Babypause“. Zum Stichtag waren 5 Ta- gesmütter in Kusterdingen tätig.

Aktivitäten vor Ort

Gemeinsam mit dem Bürgermeister Herrn Dr. Jürgen Soltau und der Hauptamtsleiterin Frau Christine Falkenberg überlegten wir neue Modelle für die Kindertagespflege vor Ort, um darüber eventuell eine größere Anzahl von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in der Ge- meinde zu schaffen. In unserem Gespräch im Februar wogen wir die Vor- und Nachteile einer Festanstellung von Tagespflegepersonen durch die Gemeinde ab. Durch die rechtlichen Rah- menbedingungen für eine Festanstellung und die Tätigkeit im privaten Umfeld zeigten sich lei- der größere Hindernisse, so dass diese Idee erst einmal zurückgestellt wurde. Ende des Jahres kam Frau Falkenberg wieder auf uns zu, um die Umsetzung von Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen zu prüfen. Konkret besichtigten wir gemeinsam mit Herrn Dr. Soltau zwei Objekte.

Ausblick und Ziele

Eine Aufgabe im Jahr 2020 wird sein, die Belegung der Plätze bei den neuen Tagesmüttern zu sichern. Insofern ist es nicht nur wichtig, weiterhin neue Tagespflegepersonen zu gewinnen, sondern auch die Kindertagespflege als alternatives, qualifiziertes Betreuungsangebot bei El- tern im Bewusstsein zu halten. Eine Informationsveranstaltung ist bereits für Anfang des Jahres 2020 in der Gemeinde geplant. Sollten tatsächlich geeignete Räume gefunden werden, wird der Aufbau eines Projektes „Kin- dertagespflege in anderen geeigneten Räumen“ ein Schwerpunkt für das Jahr 2020 werden.

Ursula Schmid, Fachberaterin Kusterdingen

Bodelshausen

Betreuung suchende Familien Im Jahr 2019 wandten sich 15 Familien aus Bodelshausen an uns, die sich für 18 Kinder einen Betreuungsplatz in der Kindertagespflege wünschten. Davon wurde für 16 Kinder eine Tages- mutter und für 2 Kinder eine Kinderfrau im eigenen Haushalt gesucht. Der Schwerpunkt der Anfragen lag dabei in der Altersspanne zwischen 1-3 Jahren. Für 4 Kinder wurde eine ergän- zende Betreuung zur Kindertageseinrichtung oder Schule gewünscht.

Im Vergleich zum Vorjahr, in dem für 8 Kinder eine Tagesmutter oder Kinderfrau gesucht wurde, stieg die Nachfrage im Jahr 2019 wieder an.

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Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

14

12

10

8 2018 6 2019

4

2

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen

Von den insgesamt 18 Kindern, für die 2019 ein Betreuungsplatz angefragt wurde, konnten wir bis zum Stichtag (31.12.2019) 12 Kinder an eine Tagespflegeperson vermitteln. Für die restli- chen Kinder kam leider keine Betreuung in der Kindertagespflege im Landkreis zustande. Die Eltern von 4 dieser Kinder wünschten keine Betreuung mehr, eines bekam einen Betreuungs- platz bei einer Tagesmutter im Zollernalbkreis. Für ein Kind ist die Suche zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

12

10

8

6

4

2

0 2016 2017 2018 2019

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 wurden insgesamt 10 Kinder aus Bodelshausen in Kindertagespflege betreut; davon 2 im Haushalt der Eltern durch eine Kinderfrau. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben. Erfreulich ist, dass bis auf eines alle Kinder in Bodelshausen direkt betreut werden konnten.

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Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

2

0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre

1 5 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

2

Tagespflegepersonen

Ende des Jahres waren in Bodelshausen 3 Tagesmütter tätig, die insgesamt 9 Kinder betreu- ten. Leider beendete 2019 eine Tagespflegeperson ihre Tätigkeit, um sich beruflich neu zu ori- entieren. Glücklicherweise konnten deren betreute Kinder zum Teil von einer Tagesmutter übernommen werden, die wir neu gewinnen konnten. Sie sieht ihren Schwerpunkt in der ergän- zenden Betreuung zum Kindergarten. Die beiden anderen Tagesmütter bieten Plätze für Kinder unter 3 Jahren.

Aktivitäten vor Ort Im Juli traf ich mich zu einem Gespräch mit Herrn Gerd Maier und Frau Sylvia Neef vom Amt für Jugend und Familie, in dem wir schwerpunktmäßig die zukünftige Form der Kooperation be- sprachen. Bei diesem Treffen entstand die Idee, die Kindertagespflege bei Elternabenden in den Kindertageseinrichtungen vorzustellen. So konnte ich im November die Arbeit der Tages- mütter den Eltern und den Mitarbeiterinnen im Kinderhaus Birkenweg präsentieren.

Auch 2019 luden wir die Tagesmütter aus dem Steinlachtal wieder zu einem Frühstück in Tü- bingen ein. Außerdem fand wieder unser Sommernachtscafé in Mössingen statt. Bei beiden Treffen konnten die Tagesmütter in zwanglosem Rahmen miteinander und mit uns ins Ge- spräch kommen.

Ausblick und Ziele

Ich freue mich, dass wir beim letztjährigen Kooperationsgespräch mit den Verantwortlichen der Gemeinde miteinander einig waren, dass wir zukünftig jährlich im Frühjahr zum persönlichen Austausch zusammen kommen möchten. Auch die Präsentationen in den Kindergärten wollen wir weiter fortführen. Ziel ist es, dass die Kindertagespflege sowohl für Eltern als auch für inte- ressierte neue Tagesspflegepersonen noch präsenter wird.

Annika Lensler, Fachberaterin Bodelshausen

48

Dußlingen

Betreuung suchende Familien Im Jahr 2019 wurde über uns für 79 Kinder ein Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder Kinderfrau gesucht. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir einen erneuten Anstieg der Nach- frage um 34 % verzeichnen. Für 54 Kinder wurde eine Tagesmutter gesucht und für 25 Kinder eine Kinderfrau. Gerade im Bereich der Suche nach Kinderfrauen ist ein Anstieg um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr zu bemerken. Es gibt auch weiterhin viele frühe Anfragen, häufig bereits vor der Geburt des Kindes. In Dußlingen entsteht nach wie vor viel Wohnraum für Familien und diese Familien wollen frühestmöglich Gewissheit über Betreuungsmöglichkeiten erlangen. Wie in der Grafik zu erkennen ist, ist die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für die 1-3-jährigen Kinder weiterhin am höchsten. Die ergänzende Betreuung für Kindergarten- und Schulkinder ist ebenso stabil nach- gefragt. Tagesmütter decken je nach Profil sowohl den Bereich der unter 3-Jährigen als auch die Altergruppe der über 3-Jährigen in der Betreuung ab und bieten den suchenden Familien eine hohe Passgenauigkeit. Zunehmend werden in Dußlingen auch die ergänzenden Betreu- ungszeiten in Familien für mehrere Geschwister nachgefragt, was Tagesmütter allerdings nur dann abdecken können, wenn es gleichzeitig mehrere freie Plätze gibt. Kinderfrauen können diese Betreuungsbedarfe im gewohnten familiären Umfeld für die Kinder gestalten.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

60

50

40

30 2018 2019 20

10

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen

Von 79 Kindern, für die ein Platz gesucht wurde, konnten wir 40 Kinder vermitteln. Für 8 Kinder wurde ein Platz in einer Einrichtung gefunden. 18 Kinder konnten leider nicht vermittelt werden, zumeist weil die Bedarfe der Familien und Angebote der Tagesmütter nicht kompatibel waren.

Immer wieder ist es dank unserer landkreisweiten Vermittlungstätigkeit möglich, Familien auch dann einen Platz in der Kindertagespflege anzubieten, wenn in Dußlingen selbst kein freier Platz vorhanden ist. Familien, die diese Möglichkeiten nutzen, müssen allerdings mobil sein. Bei den oben genannten Anfragen war dies nicht möglich. Zum Teil waren es Anfragen für Schul- und Kindergartenkinder, für die in Ergänzung am Nachmittag gesucht wurde. Diese Bedarfe können natürlich nur im Wohnort abgedeckt werden; bei den Kindergartenkindern auch nur dann, wenn die Tagesmutter die Kinder abholen kann. So mussten manche Familien teilweise andere Betreuungslösungen finden. Für 13 Kinder ist die Suche für das kommende Jahr noch offen. Teilweise sind die Familien bereits mit Tagesmüttern in Kontakt, teilweise wird sich erst in 2020 klären, ob wir eine passende Lösung in der Kindertagespflege anbieten können.

49

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

60

50

40

30

20

10

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

4

8 0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 5 10 - 14 Jahre

40

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Zum Stichtag 31.12.2019 wurden 57 Dußlinger Kinder in Kindertagespflege betreut, 13 Kinder mehr als im Vorjahr. 40 Kinder werden von Tagesmüttern, 17 Kinder von Kinderfrauen betreut.

Die Tendenz, dass überwiegend Kinder unter 3 Jahren betreut werden, setzt sich auch in die- sem Jahr fort. Wie bereits erwähnt, ist durch die Entstehung neuer Wohngebiete auch weiterhin mit einer hohen Nachfrage in der Kindertagespflege zu rechnen. Durch das spezifische Profil der Kindertagespflege für den individuellen zeitlichen Bedarf die passende Betreuung zu suchen und so z. B. ganze und halbe Arbeitstage zu planen, ist die Familienfreundlichkeit der Betreuungsform sehr hoch. Im Jahr 2019 hatten wir weiterhin mehr Anfragen nach Betreuung als freie Plätze bei Tagesmüttern in Dußlingen. So versuchen wir in der Betreuungsberatung immer auch auszuloten, welche anderen Optionen Familien möglicherweise haben. Darüberhinaus erhoffen wir uns durch unsere Öffentlichkeitsarbeit weitere Tagesmütter für Dußlingen zu gewinnen.

Tagespflegepersonen

Zum Stichtag 31.12.2019 waren in Dußlingen 8 Tagesmütter und 6 Kinderfrauen tätig. So blieb 2019 die Anzahl der Tagesmütter konstant. Die 3 Tagesmütter, die ihre Tätigkeit in 2018 aufge- nommen hatten, hatten sich noch stärker in ihrem beruflichen Feld professionalisiert.

50

Die von der Gemeinde Dußlingen mitinitiierte Kindertagespflege in anderen geeigneten Räu- men konnte die Arbeit in 2019 weiter konsolidieren. Das Team bestehend aus 3 Tagesmüttern hat nun bereits den 2. Jahreslauf begonnen. Somit werden Routinen erlebt und der strukturelle Alltag fällt allen Beteiligten leichter.

Auch die neue Tagesmutter in der klassischen Kindertagespflege im eigenen Zuhause ist gut in ihrem Alltag als Tagesmutter angekommen. Die 5 Tagesmütter, die bereits langjährig tätig sind, sind regelmäßig vollständig ausgelastet. Die Nachfrage bei allen Tagesmüttern ist groß und sie sind ein fester Bestandteil in der öffentlichen Wahrnehmung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Dußlingen. Durch ihr eigenes Betreuungsprofil prägen sie die Vielfalt der Betreuungsmöglich- keiten mit.

Aktivitäten vor Ort

Auch 2019 war es mir, Sabine Dieterle, als Fach- beraterin in Dußlingen, eine große Freude in der Regel am 1. Dienstag im Monat den Tagesmütter- treff in den „Lebensräumen für Jung und Alt“ an- zubieten. Da die Zahl der Tagesmütter und somit die Zahl der Tageskinder stark angewachsen ist, ist dieses Treffen zwar weiterhin ein Ort der Be- gegnung und des Austauschs, jedoch bedarf es perspektivisch einer Neuorientierung. Schon wenn nur 3 Tagesmüttern anwesend sind, sind es 14 Tageskinder, die von diesen betreut werden. Aus diesem Grund finden die Treffen meist zeitlich versetzt statt, so dass nicht alle Tagesmütter gleichzeitig kommen. So können wir den Spiel- und Erlebnisraum für die Tagesmütter und ihre Tageskinder in einem anregenden aber nicht zu aufregenden Rahmen gestalten. Bereits bei diesem Beispiel wird deutlich, dass die wachsende Gemeinde Dußlingen auch eine wachsende Kindertagespflege vor Ort hervorbringt, die sich verändert und entwickelt. Am 19. September waren meine Kollegin Annika Lensler und ich beim „Projektcafé“ (ein Ange- bot der Gemeinde in dem Raum für Begegnung und Austausch geschaffen werden soll) zu Gast und konnten dort unter dem Titel „Kinder, Kinder“ Einblicke in die Kindertagespflege ge- ben. Es war ein lebendiges Treffen, bei dem viele Tagesmütter teils mit ihren Tageskindern halfen, um neue Personen für die Kindertagespflege in Dußlingen zu gewinnen. Bisher konnten wir noch keinen direkten Effekt spüren – wir freuen uns jedoch, dass die Gemeinde auch 2020 wieder offen ist, sodass wir das Projektcafé nochmals zum Kontakt mit der Öffentlichkeit wer- bend nutzen werden. An dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ an Frau Silke Hornung für die gute Zusammenarbeit!

In unserem gemeinsamen Bemühen um die Gestaltung und Weiterentwicklung der Kinderbe- treuungslandschaft in Dußlingen, bleibt die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dußlingen kon- struktiv und lebendig. Meine Kollegin Ursula Schmid, als Fachfrau für Kindertagespflege in an-

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deren geeigneten Räumen, und ich sind dazu eng mit der Hauptamtsleiterin Frau Iris Manz und ihren Kolleginnen Frau Sandra Vetter und Frau Birgit Sailer in Kontakt. Gerade in Bezug auf die „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen“ sind immer wieder neue Fragen zu klären. Schön, dass wir miteinander Lösungen suchen und finden. Herzlichen Dank für die Offenheit und das Engagement!

Ausblick und Ziele Dußlingen wird weiter wachsen und so auch die Kindertagespflege – davon gehen wir aus. Ich hoffe, dass ich auch zukünftig diese große Anzahl an aktiven, engagierten und für ihre Arbeit begeisterte Tagesmütter begleiten werde. Ich freue mich, wenn noch die ein oder andere Ta- gespflegeperson dazu kommt und es somit für viele Betreuung suchende Familien möglich bleibt, eine Tagesmutter oder künftig vielleicht auch einen Tagesvater oder eine Tagesfamilie am Ort zu finden!

Sabine Dieterle, Fachberaterin Dußlingen

Kirchentellinsfurt

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 suchten 27 Familien mit 32 Kindern über uns eine Betreuung durch eine Tages- pflegeperson. Davon wurde für 21 Kinder eine Tagesmutter gesucht und für 11 eine Kinderfrau. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Anfragen damit erneut geringfügig zurück.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

25

20

15 2018

10 2019

5

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen

Von den 32 Kindern, für die ein Platz in der Kindertagespflege gesucht wurde, konnten wir 17 Kinder zu Tagesmüttern und Kinderfrauen vermitteln, was genau dem Stand des Vorjahres entspricht. Für 7 Kinder bleibt die Suche für das Jahr 2020 offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 wurden 26 Kinder betreut; das sind 6 Kinder mehr als im vorherigen Jahr. Aktuell werden 20 Kinder von Tagesmüttern und 6 Kinder von Kinderfrauen betreut.

52

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

30

25

20

15

10

5

0 2016 2017 2018 2019

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

1 1

0 - 3 Jahre 6 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

18

Tagespflegepersonen

Wir freuen uns sehr, dass im Jahr 2019 eine neue Tagesmutter den Kurs besuchte, ihre bishe- rige berufliche Tätigkeit aufgab und seit Ende des Jahres Tageskinder betreut. Unterstützend für sie ist die gute Vernetzung der Tagesmütter in Kirchentellinsfurt, die sich regelmäßig mit ihren Tageskindern treffen um sich auszutauschen. Diese stehen ihr mit ihrer Erfahrung mit „Rat und Tat“ zur Seite.

Ausblick und Ziele

Die Plätze, die durch die neu hinzugekommene Tagesmutter gewonnen wurden, gleichen vo- raussichtlich Plätze aus, die möglicherweise im Jahr 2020 wegfallen. Eine Tagesmutter wird wahrscheinlich im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen. Daher wird die Öffentlichkeitsar- beit meine Hauptaufgabe in Kirchentellinsfurt bleiben, um das Angebot zumindest im bisherigen Umfang aufrecht zu erhalten.

Ursula Schmid, Fachberaterin Kirchentellinsfurt

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Dettenhausen

Betreuung suchende Familien Im Jahr 2019 wandten sich 22 Familien mit 24 Kindern auf der Suche nach einer Tagespflege- person an uns. Davon wünschten 21 Familien für 22 Kinder eine Tagesmutter und eine Familie suchte für 2 Kinder eine Kinderfrau. Damit ist die Nachfrage in Dettenhausen im Vergleich zum Vorjahr (34 Kinder) enorm gesunken.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

14

12

10

8 2018 6 2019

4

2

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen Von den 24 Kindern, für die ein Platz in Kindertagespflege gesucht wurde, konnten wir 13 Kin- der zu Tagesmüttern und Kinderfrauen vermitteln. Für 4 Kinder wurde ein Platz in einer Tages- einrichtung gefunden, weitere 4 Kinder konnten nicht über uns vermittelt werden. Die Suche für 3 Kinder bleibt für das Jahr 2020 offen. Zwei Kinder werden derzeit von Tagesmüttern in Tübin- gen betreut.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

35

30

25

20

15

10

5

0 2016 2017 2018 2019

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 werden 22 Kinder aus Dettenhausen in Kindertagespflege betreut. Das sind 9 Kinder weniger als im Vorjahr. 20 Kinder werden von Tagesmüttern in Dettenhausen und 2 von einer Kinderfrau im Haushalt der Eltern betreut.

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Ungewöhnlich in Dettenhausen bleibt die Altersstruktur der betreuten Kinder sowie die kurzen Betreuungszeiten bei den unter 3-Jährigen. Nur 7 Kinder unter 3 Jahren werden von einer Tagespflegeperson betreut, davon 5 Kinder weniger als 10 Stunden in der Woche. Diese Entwicklung hängt sicherlich mit den bestehenden Angeboten der Tagesmütter in Dettenhausen zusammen. Derzeit gibt es keine Tagesmutter, die Kinder unter 3 Jahren in einem größeren zeitlichen Umfang betreut.

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

0

7 0 - 3 Jahre 9 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

6

Tagespflegepersonen Nachdem sich bereits 2018 eine langjährige Tagesmutter in den Ruhestand verabschiedet hat- te, beendete eine andere langjährige Tagesmutter überraschend ihre Tätigkeit. Dies führt dazu, dass derzeit keine Kinder unter 3 Jahren mit einem größeren Betreuungsbedarf in Kindertages- pflege vermittelt werden können. Eine Interessentin musste Kurs 1 aus gesundheitlichen Grün- den wieder abbrechen.

Die Gemeinde Dettenhausen konnten wir im Jahr 2019 in Bezug auf ihren Betreuungsbedarf dadurch unterstützen, dass es vor Ort einige Tagesmütter gibt, die Kinder über 3 Jahren be- treuen. Im März musste die Gemeinde vorübergehend wegen Personalmangels in einer ihrer Kindertageseinrichtungen die Öffnungszeiten von 17 Uhr auf 15 Uhr reduzieren. 4 Kinder, deren Eltern weder ihre Arbeitszeit reduzieren konnten, noch private Betreuungslösungen fanden, wurden spontan von einer Tagesmutter aufgenommen und 5 Monate betreut, bis die Öffnungs- zeiten wieder verändert werden konnten.

Aktivitäten vor Ort

Bereits seit 2018 überlegten wir gemeinsam mit der Verwaltung welche Möglichkeiten geeignet sein könnten, um mithilfe der Kindertagespflege die Betreuungssituation für Kinder unter 3 Jah- ren in Dettenhausen zu verbessern. Die Idee war, „Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen“ anzubieten. Im Januar legten wir gemeinsam die erforderlichen finanziellen Rahmen- bedingungen für die Tagespflegepersonen fest. Hierbei war hilfreich, dass es bereits eine Ge- meinde im Landkreis gibt, in der ein solches Projekt umgesetzt wird, an der sich Dettenhausen orientieren konnte. Wir prüften intensiv zwei Wohnungen auf die Möglichkeit, dort Kindertages- pflege in anderen geeigneten Räumen anzubieten. Dabei kam ein privates Objekt in die enge Auswahl. Gemeinsam mit uns, der Verwaltung, den Vermietern und einem Architekten wurden die Umbaukosten ermittelt und Konditionen zur Vermietung und Nutzung konkretisiert. Parallel intensivierten wir die Suche nach möglichen Tagesmüttern für dieses Projekt, auch wenn wir noch keine konkreten Räumlichkeiten nennen konnten.

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Leider wurde die Projektidee vom Gemeinderat nicht mitgetragen: „Nach ausführlicher Information der Verwaltung in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemein- derats zu den Konditionen der Anmietung und Umsetzung entschied der Gemeinderat unter Abwägung aller Vor- und Nachteile von einer Anmietung abzusehen. Vermutlich spielte hierbei auch eine Rolle, dass die Investitionskosten für Umbaumaßnahmen und Ausstattung durch das Regierungspräsidium ausgeschöpft waren und noch kein neues Investitionskostenprogramm in Aussicht steht. Die Gemeinde sucht nun nach einer anderen Lösung um den Ausbau der Kin- dertagespflege auf den Weg zu bringen“ (Rückmeldung der Verwaltung an uns).

Um auch in der Werbung von Tagespflegepersonen neue Wege zu beschreiten, wagten wir einen „Infostand“ mit unseren Flyern vor der Filiale des Edeka-Supermarktes. Bei dieser öffent- lichkeitswirksamen Aktion kamen wir unter anderem sowohl mit Kooperationspartnern als auch mit einem Mitglied des Gemeinderates ins Gespräch. Wir erhielten viele positive Rückmeldung und hatten interessante Gespräche; doch eine neue Bewerberin meldete sich aufgrund dieser Werbeaktion leider nicht.

Ausblick und Ziele In Dettenhausen bleibt das wichtigste Ziel neue Personen für die Kindertagespflege zu finden. Zwar suchten im letzten Jahr weniger Eltern einen Betreuungsplatz für ihr Kind, möglicherweise ist jedoch ein Grund hierfür, dass es sich unter Eltern herumgesprochen hat, dass es keine oder zu wenig Plätze bei Tagesmüttern gibt. Hinzu kommt, dass eine weitere langjährige Tagesmut- ter ihr Betreuungsangebot reduziert hat und in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen wird.

Für das Jahr 2020 bleibt die Öffentlichkeitsarbeit daher die wichtigste Aufgabe, die ich weiter intensivieren werde.

Ursula Schmid, Fachberaterin Dettenhausen

Ofterdingen

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 wandten sich 14 Familien aus Ofterdingen an uns, die sich für 17 Kinder eine Betreuung in Kindertagespflege wünschten. Davon wurde für 9 Kinder eine Tagesmutter und für 8 Kinder eine Kinderfrau gesucht. Mit 11 Kindern liegt der Schwerpunkt der Suche in der Alters- spanne von 0-3 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Nachfrage nahezu gleich.

Vermittlungen

Von den 17 Kindern, für die 2019 ein Betreuungsplatz angefragt wurde, konnten wir bis zum Stichtag leider nur 8 vermitteln. Für die restlichen Kinder kam (bisher) keine Betreuung zustan- de. Die Eltern von 2 dieser Kinder wünschten keine Betreuung mehr oder fanden eine andere Betreuungslösung. Für 7 Kinder ist die Suche zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

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Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

10 9 8 7 6 5 2018 4 2019 3 2 1 0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum 31.12.2019 wurden insgesamt 9 Kinder aus Ofterdingen in Kindertagespflege betreut, eines davon bei einer Kinderfrau im Haushalt der Eltern. Leider setzt sich der leichte Abwärts- trend der letzten Jahre auch in diesem Jahr fort.

Von den Kindern, die einen Platz bei einer Tagesmutter hatten, konnte auch in 2019 nur eines direkt in Ofterdingen betreut werden. Alle anderen fanden eine Lösung in Mössingen, Gomarin- gen oder Dußlingen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

14

12

10

8

6

4

2

0 2016 2017 2018 2019

Tagespflegepersonen

Leider hielt sich der Anstieg der Tagespflegepersonen, der sich Ende 2018 abzeichnete, nicht. Zwar nahm eine neue Tagesmutter in 2019 die Tätigkeit auf, allerdings beendete eine andere Tagesmutter ihre Arbeit nach mehreren Jahren wegen eines Umzugs.

Umso mehr freue ich mich, dass die neue Tagesmutter einen guten Einstieg hatte und ihr An- gebot im neuen Jahr hoffentlich etwas erweitern wird.

Voraussichtlich wird auch eine Tagesmutter, die den Einführungskurs bereits im Jahr 2018 be- suchte, im kommenden Jahr zur Verfügung stehen; eventuell wird eine neue Tagesmutter die Qualifizierung beginnen.

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Aktivitäten vor Ort

Im Jahr 2019 luden wir die Tagesmütter aus dem Steinlachtal wieder zu einem Frühstück in Tübingen ein. Außerdem fand wieder unser Sommernachtscafé in Mössingen statt. Bei beiden Treffen hatte auch die Tagesmutter aus Ofterdingen die Möglichkeit, anderen Tagesmüttern aus dem Steinlachtal zu begegnen und sich von uns kulinarisch „verwöhnen“ zu lassen.

Ausblick und Ziele Mein Anliegen ist es, dass ich den ausstehenden Anfragen der Eltern im kommenden Jahr ent- sprechen kann. Schön wäre es, wenn dies wohnortnah geschehen könnte. Mit den oben er- wähnten neuen Tagespflegepersonen zeichnet sich ein Zuwachs der Betreuungspersonen in Ofterdingen ab. Darüber würde ich mich sehr freuen und der Fokus wird entsprechend auf der Begleitung dieser Personen liegen. Ich hoffe sehr, dass so neue Betreuungsplätze zustande kommen.

Ich freue mich außerdem, dass es seit dem letzten Jahr mit Frau Katharina Grießinger eine neue Fachberaterin für Kindertagesbetreuung in Ofterdingen gibt, mit der ich im Jahr 2020 ins Gespräch kommen kann, um mögliche Kooperationen in Bezug auf die Kindertagespflege zu besprechen.

Annika Lensler, Fachberaterin Ofterdingen

Starzach

Betreuung suchende Familien

In Starzach suchten 4 Familien mit 6 Kindern im Jahr 2019 über uns einen Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter bzw. Kinderfrau.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

5

4

3

2

1

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

2018 2019

58

Vermittlungen

4 Kinder konnte ich direkt zu einer Tagesmutter vermitteln, für ein Kind wurde aufgrund eines bevorstehenden Umzugs eine private Lösung gefunden, für ein weiteres Kind war der Bedarf nicht mehr gegeben.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum 31.12. wurden insgesamt 2 Kinder mit Wohnsitz in Starzach in Kindertagespflege betreut. Für 2 Kinder erfolgte 2019 die Vermittlung, der Betreuungsbeginn wird im Jahr 2020 sein.

Tagespflegepersonen In Starzach stehen zwei Tagesmütter zur Verfügung, von denen eine Tagesmutter zum Stichtag 5 Kinder ganztags betreut. Von diesen 5 Kindern sind 2 Kinder aus Starzach, 1 Kinder aus einer anderen Gemeinde und 2 Kinder aus einem anderen Landkreis. Die zweite Tagesmutter betreut zum Stichtag 31.12. keine Tageskinder. Sie bietet jedoch in kleinerem Umfang Betreuungs- plätze vormittags oder nachmittags ergänzend zum Kindergarten oder zur Schule an.

Ausblick und Ziele

Das Angebot der Tagesmütter in Starzach ist gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben, wäh- rend die Anfragen etwas gesunken sind. Dennoch ist es mir wichtig, die Kindertagespflege in Starzach weiter zu stärken und öffentlich präsent zu halten. Regelmäßige Hinweise zu Informa- tionsveranstaltungen und andere Veröffentlichungen werden im Gemeindeboten erfolgen.

Anne Vollmer-Dittes, Fachberaterin Starzach

Nehren

Betreuung suchende Familien

Im Jahr 2019 suchten 13 Familien aus Nehren für 11 Kinder über uns einen Platz bei einer Ta- gesmutter und für 8 Kinder einen Platz bei einer Kinderfrau im eigenen Haushalt. Die meisten Familien – für 15 Kinder – suchten einen Platz für ihre Kinder im Alter zwischen 0-3 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Nachfrage nahezu gleich.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

16

14

12

10

8 2018 2019 6

4

2

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

59

Vermittlungen

Von den 19 Kindern, für die ein Platz in der Kindertagespflege gesucht wurde, konnten wir ins- gesamt 8 Kinder vermitteln, davon 5 an eine Tagesmutter und 3 an eine Kinderfrau. Für die restlichen Kinder wurde von den Eltern eine andere Betreuungslösung gefunden bzw. für 4 Kinder ist die Suche zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse Zum 31.12.2019 wurden leider nur 2 Kinder im Alter zwischen 0 und 3 Jahren aus Nehren be- treut. Beide hatten einen Platz bei einer Tagesmutter in Gomaringen. Die Diskrepanz zu den vermittelten Kindern ergibt sich daraus, dass die meisten Tagespflegeverhältnisse entweder im laufenden Jahr bereits beendet wurden oder die Betreuung erst Anfang 2020 beginnen wird.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse zum Stichtag 31.12.

16

14

12

10

8

6

4

2

0 2016 2017 2018 2019

Tagespflegepersonen In Nehren waren 2019 drei Tagespflegepersonen tätig, die insgesamt 6 Kinder betreuten. Diese Kinder hatten ihren Wohnsitz alle außerhalb Nehrens, nämlich in Gomaringen, Dußlingen, Mös- singen oder in einem anderen Landkreis. Die niedrige Zahl zum Stichtag erklärt sich durch eine Pause, die eine langjährige Tagesmutter ab Mitte des Jahres einlegte. Diese Tagesmutter wird jedoch ab Januar 2020 wieder in größerem Umfang betreuen. Eine weitere Tagesmutter, die im Vorjahr die Tätigkeit aufgenommen hatte, erweiterte ihren Betreuungsrahmen in 2019, sodass auch sie nun mehrere Plätze für Kinder unter 3 Jahren und auch im ergänzenden Bereich zu Schule und Kindergarten anbietet.

Aktivitäten vor Ort Auch 2019 fand unser Frühstück für die Tagesmütter aus dem Steinlachtal – in unserer Tübin- ger Geschäftsstelle – wieder statt. Außerdem luden wir Fachberaterinnen des Steinlachtals wieder zum Sommernachtscafé in Mössingen ein. Im April traf ich mich zu einem Kooperationsgespräch mit Frau Dagmar Schaal-Schneider, die die Gesamtleitung Kindertagesbetreuung der Gemeinde Nehren innehat. Hierbei entstand die Idee der Teilnahme beim wiedereingeführten Kinderfest der Gemeinde. Es freute mich sehr, dass wir die Möglichkeit bekamen, den Tageselternverein und die Tätigkeit der Tagesmütter in Form eines Infostandes bei dem Fest zu präsentieren. Außerdem konnten wir einen Barfußpfad für die Kinder anbieten.

60

Im Sommer konnte ich die Anfrage der Gemeinde nach einer Übernahme der Ferienbetreuung für Nehrener Kinder positiv beantworten. Dankenswerterweise erklärte sich eine Nehrener Ta- gesmutter bereit, Kinder während der Schließzeit der Kindergärten der Gemeinde zu betreuen, sofern die Eltern einen Bedarf hatten.

Ausblick und Ziele

Ich freue mich über die drei Tagesmütter in Nehren, die ich auch in 2020 dabei begleiten möch- te, ihr Angebot stabil zu halten. Schön wäre es, wenn in Zukunft wieder mehr Kinder aus der Gemeinde direkt vor Ort in Nehren betreut werden würden.

Die gute und offene Kooperation mit der Gemeinde möchte ich auch in 2020 weiterführen.

Annika Lensler, Fachberaterin Nehren

Neustetten

Betreuung suchende Familien

In Neustetten suchten 11 Familien mit 16 Kindern nach persönlicher Beratung über uns eine Tagesmutter. Davon wurde für 13 Kinder eine Tagesmutter und für 3 Kinder eine Kinderfrau gesucht.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

12

10

8

6 2018 2019 4

2

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

61

Vermittlungen

10 Kinder konnten vermittelt werden. Für ein Kind fand die Familie einen Platz in einer Einrich- tung. Für 4 Kinder fand keine Vermittlung über den Tageselternverein statt und eine Suche bleibt für das kommende Jahr offen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag am 31.12.2019 wurden in Neustetten 10 Tageskinder betreut; das sind 4 Kinder mehr als im Vorjahr. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Kindern zwischen 0-3 Jahren. Wir freuen uns, dass wir Eltern mit der Betreuung in der Kindertagespflege trotz des großen Betreuungs- angebotes in Einrichtungen eine passgenaue Betreuungsmöglichkeit über die Kindertagespfle- ge anbieten konnten.

Tagespflegepersonen

Ich freue mich, dass eine vormals suchende Mutter den Schritt gewagt hat und sich für die Qua- lifizierung als Tagesmutter entschieden hat. Diese hat sie im Dezember 2019 abgeschlossen. Sie wird nun ihre Tätigkeit im Januar 2020 beginnen und beabsichtigt neben ihrer Tochter drei weitere Kinder im Platzsharing zu betreuen. Damit erweitert sie das Betreuungsangebot der aktuell tätigen zwei Tagespflegepersonen in Neustetten.

Aktivitäten vor Ort

Ziel war und ist es, auf das Betreuungsangebot „Kindertagespflege“ aufmerksam zu machen und für die Öffentlichkeit sichtbar zu sein. Deshalb haben wir einmal pro Halbjahr eine Informa- tionsveranstaltung in der Gemeindebücherei angeboten. Als Ort der Begegnung eignen sich diese Räumlichkeiten gut, um auf das qualifizierte Betreuungsangebot aufmerksam zu machen. Von Seiten der Gemeinde wurden wir in diesem Bemühen sehr unterstützt. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich.

Ausblick und Ziele Auch für 2020 plane ich zusätzliche Informationsangebote vor Ort anzubieten. Dies ist mir ein Anliegen, um im Gespräch zu bleiben und Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich als El- tern oder als zukünftige Tagespflegeperson über dieses alternative qualifizierte Betreuungsan- gebot zu informieren.

Oberste Priorität hat darüber hinaus für mich auch im kommenden Jahr die professionelle Be- gleitung der Tagespflegepersonen, vor allem der „Neustarterinnen“, um Ihnen von Beginn an unterstützend zur Seite zu stehen. Auch der enge, vertrauensvolle Kontakt zu den erfahrenen Tagespflegepersonen liegt mir sehr am Herzen und bleibt zentraler Bestandteil meiner Arbeit

Andrea Kleine, Fachberaterin Neustetten

62

Hirrlingen

Betreuung suchende Familien 2019 suchten in Hirrlingen 23 Familien für 31 Kinder über uns eine Betreuung bei einer Tages- mutter oder Kinderfrau. Im Vorjahr wurde für 26 Kinder Betreuung angefragt. Der Anstieg beim Bedarf ist für unter 1-jährige Kinder und über 6-jährige Kinder zu erkennen.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

25

20

15 2018

10 2019

5

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Vermittlungen

17 Kinder konnten in diesem Jahr vermittelt werden. Für 7 Kinder bleibt die Suche im neuen Jahr offen. Eine ergänzende Betreuung für Kinder im Kindergarten- oder Schulalter ist nur schwer zu finden, da die Tagesmütter ihre Plätze vermehrt mit Kleinkindern belegen.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 wurden in Hirrlingen 23 Hirrlinger Kinder betreut, 18 davon bei einer Tagesmutter und 5 im Haushalt der Eltern durch eine Kinderfrau. (Gegenüber 17 Kindern bei einer Tagesmutter und 7 durch Kinderfrauen im Vorjahr.)

Der Schwerpunkt liegt auf der Betreuung von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren.

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

0 1

5 0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

17

63

Tagespflegepersonen

Zum 31.12.2019 sind in Hirrlingen 7 Tagesmütter tätig. In diesem Jahr beendete eine Tages- mutter ihre Tätigkeit und zwei Tagesmütter nahmen ihre Tätigkeit neu auf. Die 7 Tagesmütter betreuen insgesamt 18 Hirrlinger Kinder, 8 Kinder aus anderen Gemeinden sowie ein Kind aus einem anderen Landkreis. Das Angebot an Plätzen in der Kindertagespflege ist in Hirrlingen recht groß und für viele Eltern aufgrund der Fahrtstrecke zur Arbeit günstig gelegen. Auch die Bereitschaft, Kinder aus weiter entfernten Rottenburger Stadtteilen extra nach Hirrlingen zu fahren, ist gestiegen.

Drei Interessierte aus Hirrlingen nahmen in diesem Jahr an einem Qualifizierungskurs teil. Ich freue mich sehr, dass sich zwei Frauen für die Tätigkeit als Tagesmutter entschieden haben.

Die „Kinderstube Hirrlingen“, Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen, mit konstant drei Tagesmüttern, betreut derzeit in zwei Gruppen 14 Hirrlinger Kinder sowie 4 auswärtige Kinder.

Ausblick und Ziele

Das bereits in 2018 gesteckte Ziel, gemeinsam mit der Gemeinde eine ergänzende Betreuung für die Kinder im Kindergartenalter aufzubauen, konnte leider nicht erreicht werden. Zum einen war es nicht möglich, eine geeignete Tagespflegeperson zu finden, zum anderen war bei eini- gen Suchenden der Bedarf aus verschiedenen Gründen (Schwangerschaft, andere Arbeitszei- ten etc.) nicht mehr gegeben. Durch den Neubau des Ganztageskindergartens gehe ich davon aus, dass der Bedarf für eine ergänzende Betreuung spürbar abnehmen wird.

Für das Jahr 2020 strebe ich eine stärkere Vernetzung der Tagesmütter der klassischen Kinder- tagespflege an, um mehr Kooperation, kollegialen Austausch und Vertretung zu ermöglichen.

Anne Vollmer-Dittes, Fachberaterin Hirrlingen

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Kinderfrauen in den Städten und Gemeinden des Landkreises

Betreuung suchende Familien Im Jahr 2019 suchten 166 Familien mit 349 Kindern über uns eine Kinderfrau. Damit stieg die Nachfrage gegenüber 2019 um ca. 18 % (295 Kinder). Dies bestätigt den Trend der Vorjahre, dass Eltern sich die Betreuungsform „Kinderfrau“ wünschen bzw., dass die Arbeitszeiten der Eltern eine Betreuung ihrer Kinder durch eine Kinderfrau erfordern.

Wie in der Grafik zu sehen ist, suchten vor allem Eltern von Kindergarten- und Grundschulkin- dern eine ergänzende Betreuung. Die meisten dieser Eltern suchten eine Kinderfrau, die an 2 bis 3 Nachmittagen, meist von ca. 15.30 bis 18 Uhr oder auch 19 Uhr, die Kinder betreut. Dies sind Zeiten, die durch institutionelle Betreuung wie Kindergärten oder auch Ganztagsschulen kaum abgedeckt werden können. Wir erwarten daher, dass auch mit dem Ausbau der Betreu- ungsplätze in Ganztagseinrichtungen die Nachfrage nach Kinderfrauen hoch bleiben oder sogar weiter steigen wird.

Kinder, für die Betreuung gesucht wurde im Vergleich 2018/2019

120

100

80

60 2018 2019 40

20

0 bis 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre

Auch für Kinder unter 3 Jahren ist die Anfrage stark gestiegen. Bei diesen Kindern handelt es sich häufig um Zwillinge oder auch Drillinge, deren Eltern eine Unterstützung durch eine Kinder- frau benötigen.

In der zweiten Jahreshälfte kam es außerdem verstärkt vor, dass sich Familien an uns wandten, die in den folgenden Wochen nach Tübingen zogen bzw. frisch nach Tübingen gezogen sind. Für diese Familien stand entweder kein Kita- oder Kindergartenplatz zur Verfügung oder der angebotene Platz deckte nicht die Arbeitszeiten der Eltern ab. Die meisten dieser Eltern arbei- ten als Wissenschaftler*innen oder Ärzte*innen und benötigen eine Ganztagsbetreuung. So kam es, dass vereinzelt auch für Kinder, die das dritte Lebensjahr schon vollendet hatten, über- gangsweise eine Kinderfrau als alleinige Betreuungsform gesucht wurde. 24 % der Anfragen nach einer Kinderfrau (84 Kinder) betrafen ungewöhnliche Betreuungszei- ten; also entweder sehr früh am Morgen, spät am Abend oder auch am Wochenende. Dies ist ein recht deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem für 114 Kinder für ungewöhnli- che Zeiten eine Kinderfrau gesucht wurde.

Insgesamt wurde für fast 31 % aller Kinder, für die eine Betreuung über uns angefragt wurde, eine Kinderfrau gesucht. Dies bestätigt die leicht steigende Tendenz der Vorjahre (2017: 27 %,

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2018: 29 %) und unterstreicht, dass die Betreuung durch Kinderfrauen bei uns im Landkreis für Familien einen wichtigen Stellenwert hat und als wertvolles Angebot angesehen wird.

Vermittlungen Von den 349 Kindern, für die im Jahr 2019 eine Kinderfrau über uns gesucht wurde, konnten wir für 143 Kinder (2018 – 103 Kinder) eine Kinderfrau vermitteln. Obwohl dies eine deutliche Ver- besserung zum Vorjahr ist, sind wir natürlich nicht zufrieden. Denn diese Zahlen bedeuten, dass wir für mehr als die Hälfte der Kinder keine Kinderfrau finden konnten. Teilweise dauerte die Suche mehrere Monate. So war beispielsweise zum Stichtag 31.12.2019 die Suche für 41 Fa- milien mit insgesamt 86 Kindern noch offen. Für die Familien bedeutet das, dass sie sich nach anderen Lösungen umschauen müssen. Teilweise mussten die Eltern ihren Arbeitsbeginn nach hinten verschieben oder auch die Arbeitszeiten reduzieren.

Einige Eltern ergänzten die Suche nach einer Kinderfrau über den Tageselternverein durch Anzeigen in der Tagespresse, bei „betreut.de“ oder auch bei „eBay-Kleinanzeigen“. Über diesen Weg konnten die Eltern zum Teil sehr engagierte Kinderfrauen finden, die auch bereit waren, die Qualifizierung zu absolvieren. Besonders freuen wir uns, wenn diese Frauen, entweder nach Beendigung des Pflegeverhältnisses in der ersten Familie oder auch ergänzend zu dieser Betreuung, für weitere Familien zur Verfügung stehen. Einige Kinderfrauen haben in den letzten Jahren auf diesem Weg zu uns und somit in den Berufszweig Kinderfrau gefunden. Es ist für uns immer wieder schwer zu kommunizieren (und oft auch unbefriedigend), wenn „Angebot und Nachfrage“ nicht zusammen passen. So passiert es immer wieder, dass Kinder- frauen dringend auf der Suche nach einer neuen Familie sind und auf der anderen Seite Fami- lien verzweifelt eine Betreuungslösung suchen. Bei der Betreuungsform Kinderfrau ist es not- wendig, dass viele kleine „Puzzleteile“ zusammenpassen, damit ein Betreuungsverhältnis zu- stande kommen und gelingen kann. Diese „Puzzleteile“ sind: Minijob oder sozialversicherungs- pflichtige Anstellung, Arbeitsumfang- und zeiten, Gehalt, Anzahl und Alter der Kinder, Wohnort der Familien bzw. der Kinderfrau und Notwendigkeit eines Führerscheins. Und dazu kommen natürlich auch noch pädagogische Vorstellungen und persönliche Sympathien. All dies macht es häufig schwierig, den „passenden Deckel für den Topf“ zu finden und führt dazu, dass es nicht nur Familien gibt, die lange Zeit auf eine Kinderfrau warten, sondern auch Kinderfrauen, die über einen längeren Zeitraum keine passende Familie finden.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse

Zum Stichtag 31.12.2019 werden insgesamt 228 Kinder von Kinderfrauen betreut. Dies ist eine Steigerung um ca. 13 % im Vergleich zum Vorjahr.

Entwicklung der Tagespflegeverhältnisse mit Kinderfrauen zum Stichtag 31.12.

250

200

150

100

50

0 2016 2017 2018 2019

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In der Grafik lässt sich gut ablesen, dass es sich um eine ergänzende Betreuung handelt. Fast Dreiviertel der betreuten Kinder waren über 3 Jahre alt und somit in der Regel bereits im Kin- dergarten bzw. in der Schule. Auch dass mehr als die Hälfte (119) aller Kinder in einem Stun- denumfang von weniger als 10 Wochenstunden von Kinderfrauen betreut werden, zeigt, dass diese Betreuungsform andere Betreuungsformen ergänzt. Trotz dieser eher geringen Wochen- stundenzahl ist für die Familien die Betreuung durch eine Kinderfrau ein wichtiger Baustein, der in einigen Fällen darüber entscheidet, ob Eltern eine Arbeitsstelle annehmen bzw. erhalten können oder nicht.

Ein großer Anteil der unter 3-jährigen Kinder, die von einer Kinderfrau betreut werden, sind Zwillinge und Drillinge. Für Familien mit Mehrlingen ist die Unterstützung, die sie auf diesem Weg erhalten, sehr wertvoll und wirkt stabilisierend auf das gesamte Familiensystem.

123 der 228 Kinder wurden zu ungewöhnlichen Zeiten, also vor 7 Uhr, nach 18 Uhr oder auch am Wochenende, betreut. Seit Januar 2019 fördert das Landratsamt diese besonderen Zeiten mit zusätzlichen 2 Euro pro Kind und Stunde. Leider hat dieser Anreiz (noch) nicht dazu geführt, dass mehr Kinderfrauen bereit waren, diese Zeiten abzudecken. Vor allem die Anfragen für die frühen Morgenstunden sind für die Kinderfrauen sehr unattraktiv, so dass die ungewöhnlichen Zeiten hauptsächlich in den Abendstunden betreut werden.

Eine zusätzliche Schwierigkeit, Kinderfrauen für die Betreuung zu ungewöhnlichen Zeiten zu finden, ist, dass häufig alleinerziehende Mütter mit nur einem Kind diese Betreuung benötigen. Da in vielen dieser Fälle lediglich der Mindestlohn gezahlt werden kann, spielt die zusätzliche Förderung für die Höhe des Gehaltes keine Rolle und fällt somit als Anreiz leider weg.

Betreute Tageskinder zum 31.12.2019

34 61 0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre 6 - 10 Jahre 10 - 14 Jahre 76

57

Tagespflegepersonen

Zum Stichtag betreuten 86 Kinderfrauen 228 Kinder im Landkreis Tübingen. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr (75) deutlich steigern konnten. Die Vertei- lung der Arbeitsverhältnisse auf Minijobs und sozialversicherungspflichtige Festanstellungen war etwa hälftig. Teilweise arbeiteten Kinderfrauen in zwei Familien; dann meist bei der einen Familie im Minijob und bei der anderen in einer sozialversicherungspflichtigen Festanstellung. Dies geht natürlich nur, wenn sich die Betreuungszeiten der Familien gut ergänzen. Nur noch eine kleine Rolle spielen in unserem Landkreis Kinderfrauen, die auf selbstständiger Basis ar- beiten und für mehrere Familien tätig sind.

Ein großer Teil „unserer“ Kinderfrauen ist schon seit vielen Jahren tätig und sie sehen die Tätig- keit als ihren festen Beruf an. Diese Kinderfrauen sind oft über Jahre in der gleichen Familie,

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wodurch für die Kinder sehr enge und stabile Beziehungen entstehen können. Auf der anderen Seite bedeutet dies für uns, dass wir leider nicht auf einen Pool von erfahreneren und gleichzei- tig freien Kinderfrauen zurückgreifen können, wenn Eltern mit einer Neuanfrage auf uns zu- kommen. Wir sind aus diesem Grund stets darauf angewiesen, neue Kinderfrauen zu akquirie- ren.

Wir freuen uns daher sehr, dass von den 30 an der Tätigkeit der Kinderfrau/Kinderbetreuer interessierten Frauen und Männern, die 2019 an einem Einführungskurs teilgenommen haben, 23 die Tätigkeit aufgenommen haben. Dazu kommt, dass auch immer wieder Kinderfrauen aus den umliegenden Landkreisen bei Familien im Landkreis Tübingen tätig werden. Demgegen- über stehen 11 Frauen, die 2019 die Tätigkeit beendet haben.

Qualitätssicherung nach innen und außen

Die Sicherstellung der Qualität unserer Arbeit als Fachberaterinnen, aber auch der unserer Kinderfrauen liegt uns besonders am Herzen. Neben den 3-mal jährlich stattfindenden Aus- tauschtreffen, ist hier besonders der Kinderfrauen-Fachtag im März 2019 zu erwähnen. Der von uns organisierte und geleitete Fachtag stand unter dem Motto „Kinderfrau – Beruf und Beru- fung“. 25 Frauen nahmen an der Veranstaltung teil. Das allgemeine Resümee war, dass dieser Tag zur Stärkung des Berufsbildes Kinderfrau beigetragen hat und die Frauen darin bestärkt wurden, zu erkennen, wie wichtig und qualitätsvoll ihre Arbeit als Kinderfrau sowohl für die Fa- milien als auch für sie selbst ist. Dem Wunsch nach einem weiteren Fachtag werden wir sicher in den nächsten Jahren nachkommen.

Neben der Begleitung und Qualifizierung der Kinderfrauen ist es uns ein wichtiges Anliegen, Vorlagen und Broschüren, die wir den Kinderfrauen und Eltern an die Hand geben, stets auf dem neuesten Stand zu halten. So haben wir sowohl die Kinderfrauen-Arbeitsverträge als auch die Broschüre inhaltlich überarbeitet und aktualisiert.

Auch der Austausch mit den Fachberaterinnen anderer Landkreise trägt dazu bei, unseren Standard in der Kinderfrauen-Fachberatung immer wieder zu überprüfen und zu verbessern. 2019 fand in Balingen ein Treffen mit den Fachberaterinnen für Kinderfrauen der angrenzenden Landkreise statt, an dem auch 2 Fachberaterinnen aus unserem Team teilnahmen.

Ausblick und Ziele

Neben der Werbung neuer Kinderfrauen, die ja in jedem Jahr eine wichtige Rolle spielt, werden wir uns 2020 verstärkt mit dem neuen Qualifizierungskonzept (QHB – Kompetenzorientiertes Qualifizierungshandbuch) auseinandersetzen. Es ist uns sehr wichtig, dass die Tätigkeit der Kinderfrau in dieses gut integriert wird Die besonderen Themen der Kinderfrauen, beispielhaft möchte ich hier die Weisungsgebundenheit und das Alter der Tageskinder, das ja meist über 3 Jahren liegt, nennen, weichen in einigen Bereichen von den Themen der Tagesmütter ab. In unseren Augen ist es sehr wichtig, dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Wir werden daher eng mit unseren Kolleginnen, die für die Qualifizierung zuständig sind, zusammenarbeiten, um die bereits im aktuellen Qualifizierungskonzept gut umgesetzten Ideen auch in das neue Konzept zu übertragen und zu erweitern.

Daniela Bauer, für das Team Kinderfrauen

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Statistik 2019

Betreuung suchende Familien 2019 (I)

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Starzach Nehren Neu- Hirrlingen Gesamt burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen stetten

Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind

Betreuung Suchende nach 357 454 169 205 90 117 32 37 21 23 42 55 15 18 61 79 27 32 22 24 14 17 4 6 13 19 11 16 23 31 901 1133 persönlicher Beratung suchten eine Tagesmutter 260 267 153 163 81 97 29 32 19 19 33 33 14 16 51 54 21 21 21 22 9 9 3 4 10 11 10 13 21 23 735 784 suchten eine Kinderfrau 97 187 16 42 9 20 3 5 2 4 9 22 1 2 10 25 6 11 1 2 5 8 1 2 3 8 1 3 2 8 166 349

wurden über den Verein 139 176 106 123 57 68 19 22 8 9 24 29 10 12 33 40 15 17 12 13 7 8 2 4 6 8 7 10 15 17 460 556 vermittelt

fanden einen Platz in einer 58 61 12 12 6 7 3 3 3 3 6 6 0 0 7 8 1 1 3 4 0 0 0 0 3 3 1 1 1 1 104 110 Einrichtung keine Vermittlung durch den Tageselternverein ------Gründe: z.B. keine TM/KF über 86 123 27 40 15 26 5 6 8 9 7 10 4 5 14 18 4 7 4 4 2 2 2 2 2 4 2 4 3 6 185 266 den Verein gefunden, keine Arbeitsstelle gefunden, private Lösung

Suche noch offen für 2020 74 94 24 30 12 16 5 6 2 2 5 10 1 1 7 13 7 7 3 3 5 7 0 0 2 4 1 1 4 7 152 201

Abkürzungserklärung: TM = Tagesmutter, TV = Tagesvater, KF = Kinderfrau, TK = Tageskind

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Betreuung suchende Familien 2019 (II)

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Starzach Nehren Neu- Hirrlingen Gesamt burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen stetten

Betreuung Suchende nach Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind Fam Kind persönlicher Beratung 357 454 169 205 90 117 32 37 21 23 42 55 15 18 61 79 27 32 22 24 14 17 4 6 13 19 11 16 23 31 901 1133

Alter der Kinder unter 1 Jahr 103 9 5 6 6 4 1 7 4 3 3 0 3 2 4 160 1 bis 3 Jahre 233 149 70 26 15 39 13 56 18 13 8 4 12 11 17 684 bis 6 Jahre 68 23 22 5 0 3 2 6 5 7 4 0 3 2 5 155 bis 10 Jahre 46 17 14 1 2 8 2 7 5 1 2 2 1 1 4 113 bis 14 Jahre 4 7 6 0 0 1 0 3 0 0 0 0 0 0 1 22 Gesuchte Betreuungszeiten unter 10 Stunden 132 36 36 5 0 12 0 15 9 9 4 3 2 5 5 273 10 - 14 Stunden 30 41 21 4 5 11 1 7 2 5 1 1 3 2 5 139 15 - 19 Stunden 31 32 14 7 8 9 3 11 2 1 5 0 1 1 3 128 20 - 29 Stunden 167 72 38 19 5 19 10 27 15 7 7 2 6 8 15 417 30 - 40 Stunden 83 21 7 3 4 3 2 13 4 2 0 0 7 0 3 152 über 40 Stunden 11 3 1 0 1 1 2 6 0 0 0 0 0 0 0 25 davon ungewöhnliche 105 Betreuungszeiten* 61 7 7 2 1 3 2 9 6 0 3 3 0 0 1 ergänzend Schule, 146 51 46 8 2 16 4 19 10 9 8 4 7 5 10 345 Tageseinrichtungen

Von den Suchenden waren: 46 16 6 3 2 10 7 3 1 1 2 1 0 0 3 101 alleinerziehend:

* Betreuung vor 7.00 Uhr, nach 18.00 Uhr, an Samstagen, Sonn- oder Feiertagen, über Nacht

2019 neu gewonnene Tagespflegepersonen

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Starzach Nehren Neu- Hirr- Gesamt burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen stetten lingen

2019 an Einführungsqualifizierung zur 8 9 2 2 1 1 1 0 1 0 0 0 0 1 2 28 Tagesmutter (Kurs I) teilgenommen in 2019 nach Einführungskurs neu mit Tagesmutter-Tätigkeit begonnen 5 4 1 1 0 2 1 0 1 0 1 0 0 0 1 17 (teilweise Kurs I in 2018)

2019 an Einführungsqualifizierung zur 22 3 0 1 0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 1 30 Kinderfrau (Kurs I) teilgenommen in 2019 nach Einführungskurs neu mit Kinderfrauen-Tätigkeit begonnen 14 2 1 1 1 1 0 1 0 0 1 0 0 0 1 23 (teilweise Kurs I in 2018)

1 Kinderfrau aus einem anderen Landkreisen nahm 2019 an unserer Einführungsqualifizierung teil. 3 Kinderfrauen aus einem anderen Landkreis begonnen 2019 mit der Betreuung von Tageskindern in unserem Landkreis.

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Anzahl der Tagesmütter in der Gemeinde/Stadt mit ihren belegten Betreuungsplätzen zum 31.12.2019

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Star- Nehren Neu- Hirr- Gesamt burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen zach stetten lingen

TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK TM TK

Tagesmütter/ Tagesväter (nach 38 131 31 108 16 79 4 24 4 12 5 20 3 10 8 35 5 25 4 18 1 1 1 5 2 6 2 4 6 27 130 505 Wohnort TM/TV) und ihre Betreuungsplätze* * ein/e Tagesmutter/Tagesvater darf maximal 5 Tageskinder zeitgleich und 8 angemeldete (Sharingplätze) Tageskinder betreuen

Kinder aus der Wohnsitzgemeinde, die zum 31.12.2019 in Kindertagespflege von Tagesmüttern und Kinderfrauen in der Wohnsitz- gemeinde oder außerhalb der Wohnsitzgemeinde betreut wurden

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Star- Nehren Neu- Hirr- Gesamt burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen zach stetten lingen

TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK TK

Bestandserhebung: betreute Kinder in 242 144 93 34 21 34 10 57 26 22 9 2 2 10 23 729 Kindertagespflege zum Stichtag 31.12.19

Tagesmütter/väter 116 124 76 25 11 24 8 40 20 20 8 2 2 7 18 501

Kinderfrauen/männer 126 20 17 9 10 10 2 17 6 2 1 0 0 3 5 228 ungewöhnliche 78 11 17 7 7 5 3 9 2 3 2 1 0 1 3 149 Betreuungszeiten* * Betreuung vor 7.00 Uhr, nach 18.00 Uhr, an Samstagen, Sonn- oder Feiertagen, über Nacht

Betreute Kinder in Kindertagespflege zum 31.12.2019

Tübingen Rotten- Möss- Ammer- Goma- Kuster- Bodels- Duß- Kirchen- Detten- Ofter- Starzach Nehren Neu- Hirrlingen Gesamt Tageskinder bei burg ingen buch ringen dingen hausen lingen tellinsfurt hausen dingen stetten Tagesmüttern (TM) und Kinderfrauen (KF) TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF TM KF

Tageskinder unter 1 Jahr 10 3 1 0 1 1 1 2 0 0 1 0 0 0 0 3 0 0 1 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 17 9

Tageskinder zwischen 0 und 3 Jahren 109 35 96 5 38 2 16 3 6 2 23 2 5 0 34 6 16 2 7 0 5 0 2 0 2 0 5 2 15 2 379 61

davon unter 10 Stunden 4 9 7 1 0 1 0 3 0 0 1 0 0 0 5 0 0 0 5 0 0 0 0 0 0 0 1 2 0 0 23 16 10 - 14 Stunden 10 5 11 0 5 0 0 0 0 0 3 0 0 0 1 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 31 7 15 - 19 Stunden 6 7 17 0 5 0 3 0 1 0 3 1 2 0 2 0 3 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 3 0 47 8 20 - 29 Stunden 56 10 52 2 22 0 9 0 5 2 12 1 3 0 12 3 7 2 1 0 4 0 0 0 0 0 2 0 9 2 194 22 30 - 40 Stunden 23 4 9 2 6 1 4 0 0 0 4 0 0 0 10 0 4 0 1 0 1 0 2 0 0 0 2 0 3 0 69 7 über 40 Stunden 10 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 15 1

Tageskinder von 3 bis unter 6 Jahren 6 26 14 6 14 8 2 1 2 0 1 5 2 0 3 2 3 3 4 2 2 1 0 0 0 0 2 0 2 3 57 57

Tageskinder von 6 bis unter 10 Jahren 1 45 9 8 13 6 4 3 3 5 0 2 1 0 2 6 0 1 9 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 44 76

Tageskinder von 10 bis unter 14 Jahren 0 20 5 1 11 1 3 2 0 3 0 1 0 2 1 3 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 21 34

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Fachbereich Qualifizierung und Fortbildung

Der Fachbereich „Qualifizierung und Fortbildung“ ist seit 2007 unverändert mit einer Stellenka- pazität von 125 % ausgestattet.

Mit den bestehenden personellen Kapazitäten war es in den letzten Jahren möglich, sowohl die Grundqualifizierung von 160 Unterrichtseinheiten als auch das vielseitige Fortbildungspro- gramm für unsere Tagespflegepersonen anzubieten und durchzuführen.

Was seit Jahren deutlich ist, ist dass der Verwaltungsaufwand des Fachbereichs Qualifizierung und Fortbildung stetig steigt. Ein großer Prozentsatz unserer gesamten Kapazität der Verwal- tung fließt in die Organisation und Dokumentation dieses Fachbereichs.

Dazu gehören (eine Auswahl):

- Kurs- sowie Fortbildungsan- und abmeldungen - SEPA Lastschriftverfahren

- Dokumentation der Teilnahme (für alle Kurse und Fortbildungen)

- Ausstellen der Teilnahmebescheinigungen - Kursmaterial vorbereiten (Kopien)

- Räume richten/Räume buchen/Schlüsselübergaben organisieren

- Honorarverträge erstellen - Überprüfen, ob die Teilnehmer*innen die verpflichtenden Unterrichtseinheiten absol- viert haben

- Mahnwesen

Unsere Kursangebote Für uns ist es entscheidend, neue Interessierte zu gewinnen, die dann den „ersten Schritt“ in die Qualifizierung wagen. Vielleicht kann eine Rückmeldung von einer Teilnehmerin, die diesen Schritt „wagte“, andere ermutigen, sich ebenfalls zur Teilnahme an der Qualifizierung zu ent- schließen.

„Über meine Entscheidung, die fachlich sehr umfangreiche und qualifizierte Ausbildung zur Kin- derfrau beim TEV zu machen und Kinder zu betreuen, bin ich sehr froh. Zeit mit Kindern zu ver- bringen, an ihrer Entwicklung teil zu haben, ihre Offenheit und Fantasie zu erleben war eine gro- ße Freude und Bereicherung für mich. Die sehr gute Unterstützung der Mitarbeiterinnen des TEV und die begleitenden interessanten Kurse waren dabei eine hilfreiche Ergänzung bei der Arbeit.“

Leider verabschiedete sich die Kinderfrau, die uns diese positive Rückmeldung gab, nach mehrjähriger Tätigkeit in den Ruhestand.

Informationsveranstaltungen Vor dem Besuch eines Einführungskurses steht die (verpflichtende) Teilnahme an einer unse- rer Informationsveranstaltungen. Im Jahr 2019 nutzten 113 Interessierte diese Informations- möglichkeit. Es hilft den Teilnehmer*innen dabei, für sich ohne großen Aufwand zu klären, ob die Tagespflegetätigkeit „das Richtige“ sein könnte. Von den 113 Teilnehmer*innen entschie- den sich 58 Frauen und wenige Männer für die Kursteilnahme.

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Die Grundqualifizierung

Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Kurse zur Vorbereitung auf die Tätigkeit als Tages- pflegeperson nach wie vor gut angenommen werden. Im Gegensatz zu den Nachbarlandkrei- sen, in denen Einführungskurse immer wieder wegen zu geringer Anmeldezahlen ausfallen, haben wir stabile Anmeldungen von 8-15 Interessierten. Gelegentlich nehmen auch zukünftige Tagesmütter aus den Nachbarlandkreisen am ersten Kurs (30 Unterrichtseinheiten) teil, wenn sie vor Ort kein zeitnahes Angebot besuchen können.

Leider werden längst nicht alle Kursteilnehmer*innen nach dem Kurs tätig. Viele nutzen den Kurs als individuelle Klärungshilfe und prüfen, ob eine Tätigkeit als Tagespflegeperson (im eigenen Haushalt oder im Haushalt der Personensorgeberechtigten) für sie realistisch ist. Der Aspekt der Wirtschaftlichkeit – „Kann ich es mir leisten, als Tagesmutter/-vater/Kinderfrau/- betreuer tätig zu werden?“ – und die Frage – „Bin ich wirklich bereit, im familiären Kontext Kin- der zu betreuen?“ – beschäftigen die Teilnehmer*innen sehr.

Von insgesamt 58 Teilnehmer*innen wurden 40 aktiv. Von diesen betreuen 17 im eigenen und 23 Personen im Haushalt der Eltern. Die Kurse, die wir tätigkeitsbegleitend anbieten, konnten ebenfalls alle wie geplant stattfinden. Diese Kurse sind für die Tagespflegepersonen durchaus herausfordernd. Alle Termine finden entweder am Abend oder am Wochenende statt. Das bedeutet, Tagesmütter/Kinderfrauen müssen sich nach ihren anstrengenden Arbeitstagen noch einmal motiviert und konzentriert von 19.30 – 21.45 Uhr auf unterschiedlichste pädagogische Themen einlassen. Das gelingt nicht immer und verlangt auch den Kursleiterinnen viel Kreativität ab.

Fortbildungen Das vielseitige Fortbildungsangebot, das die Kollegin Charlotte Sayer-Kaupp bereits seit 2018 maßgeblich plant und organisiert, wurde wieder sehr gut angenommen.

Das große Themenspektrum deckt pädagogische, entwicklungspychologische, kreative wie auch Themen mit einem Schwerpunkt auf Selbsterfahrung ab. Unser Anliegen ist es, sowohl bei der Themenauswahl als auch bei den Referent*innen auf ein ausgewogenes Verhältnis von Neuem und Bewährtem zu setzen. Die vielen positiven Rückmeldungen bestätigen, dass wir diese Strategie beibehalten können.

Ein paar Original-Rückmeldungen zu einer der Auswertungsfragen „Was hat Ihnen an der Fortbildung besonders gefallen?“ finden sie hier:

75

Inklusion – als ein neues Thema im Fortbildungsprogramm

https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/bestellservice/materialsuche/detail?id=120&ref=search

Für das vom Landesverband für Kindertagespflege entwickelte Curriculum „Mittendrin – Inklu- sion in der Kindertagespflege“ haben Ursula Schmid und Anne Vollmer-Dittes an einer 4- tätigen Multiplikator*innenschulung im Juni 2019 teilgenommen. Die vollständige Umsetzung des 30 Unterrichtseinheiten umfassenden Curriculums war für uns zu diesem Zeitpunkt vom Umfang her nicht leistbar. Da wir das Thema dennoch so wichtig und spannend fanden, ent- schlossen wir uns dazu, mit 15 Unterrichtseinheiten zumindest einen Teil des Curriculums für die Tagespflegepersonen im Landkreis Tübingen anzubieten. Das Interesse war so groß, dass wir einige Personen auf die Wiederholung der Veranstaltung Ende des Jahres 2020 hinweisen mussten. Wir stellten die Fortbildung unter die Überschrift: Mittendrin – Unterschiedlichkeit als Chance Jeder ist ein Genie! Aber wenn du einen Goldfisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klet- tern kann, wird er sein ganzes Leben denken, er sei dumm. (Albert Einstein) Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Besonderheiten eines jeden Kindes, ob mit oder ohne Behinderungen, sind im (Tagespflege-)Alltag Herausforderung und Chance zugleich. Wie können Kinder mit und ohne Behinderung, Kinder mit all ihren Besonderheiten, ihren einzigartigen und verschiedenen Stärken begleitet und gefördert werden, so dass alle mit- und voneinander lernen können? In dieser Fortbildung setzen wir uns mit dem Konzept der vorurteilsbewussten Bildung und Erzie- hung auseinander, mit dem Ziel, eine inklusive (Erziehungs)haltung sowie Handlungsstrategien zu entwickeln, um allen Kindern ein respektvolles Miteinander zu ermöglichen.

Durch den Einsatz zahlreicher Methoden des kompetenzorientierten Ansatzes konnten die Inhalte erfahrbar werden. Gesetzliche Grundlagen der Inklusion, Begriffsklärungen und die Einigung auf einen gemeinsamen Sprachgebrauch durch die Methode „World-Café“ waren ebenso Bestandteil wie die „Vorurteilsbewusste Pädagogik“, die mit Hilfe verschiedener Übun- gen veranschaulicht wurde. Kurze Impulsfilme von Aktion Mensch, wie auch Auszüge aus dem Film „Die Kinder der Utopie“ führten zu angeregten Diskussionen zum Stand der Inklusion und zur Separation im Bildungssystem. Auch Biographiearbeit, Resilienz und Freispiel als wichtiges inklusives Moment waren Thema und wurden für die Teilnehmerinnen erfahrbar gemacht. Eine zusätzliche Bereicherung der Fortbildung ergab sich durch spannende Praxisfälle einiger Kurs- teilnehmerinnen. Diese Fallbeispiele konnten wir gemeinsam mit „inklusivem Blick“ betrachten und mit Hilfe der verschiedenen Perspektiven an Lösungsmöglichkeiten arbeiten.

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Die doppelte Kursleitung haben wir sowohl als Entlastung als auch inhaltlich als große Berei- cherung empfunden.

Ein Fazit aus der Veranstaltung ist, dass es wichtig und gut ist, sich gemeinsam mit den Ta- gespflegepersonen und dem Team auf den Weg zu einer inklusiven Haltung zu machen.

Aufgrund der knapp bemessenen Zeit konnten die Aspekte bauliche und organisatorische Vor- aussetzungen in der Kindertagespflege, Finanzierung, Vernetzung und Kooperation nicht The- ma der Fortbildung sein. Die Teilnehmerinnen äußerten den Wunsch, auch diese Aspekte zu bearbeiten und zeigten großes Interesse an weiteren Fortbildungen zur Inklusion. Wir werden Lücken im gut gefüllten Fortbildungsprogramm suchen, um dem Interesse gerecht werden zu können.

Wir freuen uns zudem darüber, dass die Inklusion ein wichtiger Bestandteil des neuen Qualifi- zierungshandbuchs sein wird. Ursula Schmid, Anne Vollmer-Dittes

Das QHB Baden-Württemberg Wie an anderen Stellen schon angerissen beschäftigt uns der bevorstehende Ausbau der Qua- lifizierung auf unterschiedlichen Ebenen. Eine Sorge ist, ob sich mit steigenden Anforderungen an die Qualifizierung überhaupt noch Tagespflegepersonen gewinnen lassen?

Diese Sorge möchten wir entkräften, denn wir gehen fest davon aus, dass durch ein mehr an Qualifizierung sicherlich eine höhere Fachlichkeit entsteht. Diese ist notwendig, um den gestie- genen Anforderungen an die Tätigkeit gerecht zu werden. Auch den stetig steigenden Quali- tätsstandards in der Kindertagesbetreuung allgemein kann sich die Kindertagespflege nicht entziehen. Mit den steigenden Zahlen der öffentlichen Betreuung ist auch die öffentliche Ver- antwortung für die Qualität der Betreuung gestiegen. Wir hoffen natürlich, dass sich durch die höhreren Qualifizierungsstandards auch neue Zielgruppen für die Tätigkeit gewinnen lassen! Inhaltlich arbeiten die Kolleginnen in der Qualifizierung schon jetzt zu ausgewählten Themen nach der kompetenzorientierten Methode bzw. mit der kompetenzorientierten Haltung, die das QHB als Grundhaltung prägt. Die kompetenzorientierte Methode in der Qualifizierung soll dazu

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beitragen, dass sich der Transfer des Wissens durch regelmäßiges Üben und Ausprobieren konkreter Handlungssituationen leichter in den Betreuungsalltag transferieren lässt.

Eine große Herausforderung wird für uns voraussichtlich die zeitliche und räumliche Ausgestal- tung der Qualifizierung nach dem QHB mit 300 Unterrichtseinheiten (UE) sein. Das derzeit formulierte Zeitfenster, in dem die 300 UE durchgeführt werden sollen, liegt bei maximal zwei Jahren. Das würde eine deutliche Verdichtung unserer bisherigen Qualifizierungsstruktur be- deuten.

Es gibt noch viele weitere Fragen, die auch im Zusammenwirken mit dem Landratsamt, Abtei- lug Jugend thematisiert und geklärt werden müssen. Das wird sicher ein spannender Prozess und eine interessante fachlich/strukturelle Herausforderung.

Supervisionsgruppen Unverändert bieten wir seit Jahren kostenfreie Supervisionsgruppen für Tagespflegepersonen an. Die Gruppen dienen der fachlichen Weiterentwicklung, der Reflexion der pädagogischen Arbeit und bieten Raum für Fallbesprechungen.

Die vier Gruppen, die sich regelmäßig einmal im Monat treffen, wurden geleitet von:

Heidi Weimann-Seitz (Tübingen) Desiree Sallwey (Tübingen)

Eva Maria Waltner (Mössingen)

Ulrike Mayer-Klaus (Rottenburg). Mit den Supervisorinnen fanden wie die Jahre zuvor zwei Kooperationstreffen im Tageseltern- verein statt. Besondere Entwicklungen und Themen des Vereins sowie Organisatorisches standen auf der Tagesordnung.

Annette Geist, für den Fachbereich Qualifizierung

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Aufgaben, Wünsche und Ziele für 2020

 Auch für das Jahr 2020 ist die Gewinnung weiterer Tagespflegepersonen und deren Qualifizierung ein wichtiges Ziel.

 Anfang 2020 werden wir Rezertifizierung des Gütesiegels, mit dem wir für die Qualität unserer Qualifizierung und Fortbildungen ausgezeichnet worden sind, wieder beantra- gen.

 Wir werden in Kooperation mit dem Landkreis weitere Schritte in Richtung eines Vertre- tungskonzeptes machen, um damit die Betreuungsform Kindertagespflege für Betreuung suchende Familien aber auch für die Tagespflegepersonen noch attraktiver zu machen.

 Am 12.2.2020 werden im Rahmen der Bildungsträgerkonferenz des KVJS, der Landes- regierung Baden-Württemberg und des Landesverbands Kindertagespflege e. V. hoffent- lich detaillierte Informationen zum „QHB – Kompetenzorientierte Qualifizierung für Ta- gespflegepersonen“ bekanntgegeben. Ein Zeitplan zur geplanten Umsetzung sowie In- formationen zu den finanziellen Rahmenbedingungen sind notwendig, um die Planung für das Jahr 2021 konkretisieren zu können.

Die Ausweitung der Qualifizierung (siehe oben) von derzeit 160 Unterrichtseinheiten auf 300 Unterrichtseinheiten ab 2021 wird uns personell und organisatorisch vor große Her- ausforderungen stellen. Die Personalkapazitäten von 125 %, mit denen der Fachbereich Qualifizierung seit 2007 ausgestattet ist, wird für den umfangreicheren Qualifizierungs- umfang nicht mehr ausreichen. Im Jahr 2020 wird die inhaltliche und personelle Planung auf Hochtouren laufen müssen, um rechtzeitig zum Jahresbeginn 2021 ein schlüssiges Kurskonzept anbieten zu können.

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Anhang

2019 – der Verein in Zahlen

Mitglieder zum 31.12.2019 286 Mitgliederversammlung 11.4.2019

Vorstand Angelika Hermann bis 11.4.2019, Markus Conrad ab 11.4.2019 Petra Kleinser, Dr. Julia Pingel

Beirat Dem Beirat gehören 14 Personen aus Politik, Verwaltung, Jugendhilfe sowie der Eltern- schaft und dem Kreis der Tagespflegeperso- nen an

Mitarbeiter*innen/Stellenumfang

Beratung/Vermittlung/Begleitung 645,51 % Personalkapazität

Qualifizierung 125,00 % Personalkapazität Geschäftsführung 100,00 % Personalkapazität

Verwaltung 106,00 % Personalkapazität

EDV und Buchhaltung 15,00 % Personalkapazität

Reinigung/Pflege 6,50 % Personalkapazität

Mitgliedschaften: - Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e. V.

- Der Paritätische Baden-Württemberg e.V.

- Netzwerk Fortbildung Netzwerk für berufliche Fortbildung, Landkreis Reutlingen Tübingen e. V.

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2019 – die Mitarbeiter*innen

Pädagogische Fachkräfte Die Aufzählung der Namen erfolgt nach Dauer der Zugehörigkeit zum Verein

Andrea Keinath, Diplom Pädagogin Geschäftsführung (u. a. Finanzen) Leitung Fachbereich Beratung, Vermittlung und Begleitung von Ta- gespflegeverhältnissen

Annette Geist, Diplom Sozialpädagogin FH

Geschäftsführung (u. a. arbeitsrechtliche Fragen) Leitung Fachbereich Qualifizierung Kinderschutzfachkraft

Ute Hentschel, Diplom Sozialpädagogin FH

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Rottenburg Statistik und Datenbank Prüferin Zertifizierung

Judith Schweickhardt, Diplom Pädagogin Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Tübingen Seminare für pädagogische Fachkräfte, Fortbildungen

Daniela Bauer, Diplom Pädagogin

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen Aufgabenbereich Kinderfrauen (rechtlicher Schwerpunkt) Kurs 1 Themenschwerpunkt Kinderfrauen; im Wechsel mit Heike Frank-Schell

Heike Frank-Schell, Diplom Sozialpädagogin FH

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen Aufgabenbereich Kinderfrauen gesamter Landkreis Kurs 1 Themenschwerpunkt Kinderfrauen; im Wechsel mit Daniela Bauer

Charlotte Sayer-Kaupp, Diplom Pädagogin Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Mössingen

Kurs 3 und 4 Öffentlichkeitsarbeit und Programmplanung

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Ursula Schmid, Diplom Sozialpädagogin FH

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Ammerbuch, Dettenhausen, Kirchentellinsfurt und Kusterdingen Kurs 2 in Tübingen Informationsveranstaltungen in Tübingen und im Steinlachtal

Anne Vollmer-Dittes, Diplom Pädagogin Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Rottenburg Süd, Starzach und Hirrlingen Kurse 3 und 4 in Rottenburg

Sabine Dieterle, Diplom Sozialpädagogin FH

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Dußlingen und Mössingen-Öschingen und Mössingen-Talheim Kurse 3 und 4 in Tübingen

Andrea Kleine, Diplom Sozialpädagogin FH

Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Rottenburg Nord und Neustetten Kurs 1 (im Wechsel mit Susanne Hauber)

Annika Lensler, Diplom Pädagogin Beratung, Vermittlung und Begleitung von Tagespflegeverhältnissen in Gomaringen, Nehren, Bodelshausen und Ofterdingen Kurs 2

Susanne Hauber, Diplom Pädagogin

Aufgabenbereich Kinderfrauen Thema Kinderschutz in der Qualifizierung Prüferin Kolloquien pädagogische Fachkräfte Kurs 1 (im Wechsel mit Andrea Kleine) Öffentlichkeitsarbeit

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Büro- und Verwaltungsaufgaben

Renate Schmid Mitgliederverwaltung, Kursanmeldungen/Kursverwaltung, Korres- pondenz, Kasse, Versicherungen, allgemeine Verwaltungs- und Sek- retariatsaufgaben

Regina Heisig-Scheufele Kursvorbereitung/-nachbereitung/Teilnahmebestätigungen, Honorar-

verträge Referent*innen, Rundschreiben an Tagespflegepersonen

Pauline Tränkner EDV Support, Homepage, allgemeine Verwaltungsaufgaben, Rund-

schreiben

Buchhaltung/EDV

Hans Kihm Lohnbuchhaltung und Buchhaltung Jürgen Tränkner EDV- und Telefonanlage und Systemadministrator

Reinigung/Pflege Nedzad Ljaljaj Blitz Blank N&K Gebäudepflege

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Beiräte

Die Aufzählung der Beiräte erfolgt in alphabetischer Reihenfolge

Iris Abel Tagesmutter Ulrike Baumgärtner Kreistagsmitglied Bündnis 90/Grüne Markus Conrad Sophienpflege Erika Dürr Kreistagsmitglied CDU Lina Fritz Vertreterin der Eltern Dr. Matthias Hamberger Martin-Bonhoeffer-Häuser Margot Hamm Kreistagsmitglied FWV Bernd Hillebrand Landratsamt Tübingen, Abteilung Jugend Gisela Kehrer-Bleicher Kreistagsmitglied Die Linke Ulla Kloos Kreistagsmitglied SPD Claudia Maas Kinderfrau Gaby Müller Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft Manfred Niewöhner Leiter des Fachbereichs Bildung, Betreuung, Jugend und Sport der Stadt Tübingen Claudia Stadler Familien-Bildungsstätte Tübingen e. V.

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Organigramm

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Anhang und Presse

Rückblick auf die Vorstandstätigkeit von Angelika Hermann (von Andrea Keinath und Annette Geist)

Liebe Angelika, Dein Vorstandsamt ist heute zu Ende gegangen. Damit endet eine lange Ära beim TEV für dich, aber auch für uns. Wir hoffen, dass du uns als langjährige Wegbegleiterin verbunden bleibst.

Wir haben in der Vorbereitung auf den heutigen Abend in Erinnerungen geschwelgt und möchten eini- ge wichtige Stationen der letzten 28 Jahre noch einmal an uns allen vorbeiziehen lassen.

„Weißt du noch?....“ was du alles mit dem Verein erlebt und geschafft hast?

Weißt du noch, wie sich am 4.9.1991 der Eltern- und Tageselternverein Tübingen e. V. gegründet hat.

Damals hatte der Verein, der von dir, Kariane Höhn, Katharina Rudolph vom Pflegekinderdienst des Jugendamtes und anderen ins Leben gerufen worden ist, lediglich 15 Mitglieder. Die Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes hatte die rechtliche Grundlage dafür geschaffen.

Schon kurz nach der Vereinsgründung 1992 starteten Kariane Höhn und ich (Andrea Keinath) mit je einer halben ABM Stelle die Beratungs- und Vermittlungsarbeit in der Stadt und im Landkreis Tübin- gen.

Auch erste Qualifizierungsangebote wurden in Kooperation mit der Familienbildungsstätte angeboten.

Der Verein konnte damals auch die ersten eigenen Räumlichkeiten in der Lange Gasse beziehen. Schon 1993 kam Annette Geist als erste Halbjahrespraktikantin dazu.

Wir sind also – wie du, sozusagen „Urgesteine“ des Vereins.

Im Jahr 1993 wurde dann auch die vertraglich festgeschriebene Kooperation mit dem Landkreis Tü- bingen besiegelt.

1994 konnten wir größere Räumlichkeiten beziehen – die Jakobsgasse wurde bis zum Jahr 2003 un- sere „Heimat“. Im gleichen Jahr haben wir auch unsere 4. Außenstelle in Ammerbuch bezogen. Mössingen, Rotten- burg und Kirchentellinsfurt gab es schon vorher.

Weißt du noch, dass wir in den Jahren 1994 bis 2000 ESF Mittel für die Qualifizierung erhalten ha- ben? Das war ein Verwaltungsaufwand, der für diese Bezuschussung in Kauf genommen werden musste…

Was waren wir froh, als wir den Landkreis 2001 überzeugt hatten, die Qualifizierung mit in die Koope- rationsvereinbarung aufzunehmen!

2001 war uns auch eine weitere wichtige Anpassung im Kooperationsvertrag gelungen: Ein Stellen- schlüssel von 1:130 wurde festgeschrieben. Damit stand unsere Finanzierung endlich auf einer ande- ren, viel sichereren Basis.

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Weißt du noch, als im Jahr 1995 der erste Wechsel im Vorstand anstand – und Gudrun Walker die Aufgabe übernahm? Und schon zwei Jahre später ein weiterer Vorstandswechsel Marianne Wrenger in den Vorstand brachte.

In dieser Konstellation ward ihr für den Verein bis zum Jahr 2015 ehrenamtlich aktiv. 1999 haben wir uns für ein neues Vereinslogo entschieden! Dieses Logo begleitet uns in modifizierter Form noch immer… Aber ich will nicht vorgreifen!

Erinnerst du dich noch, dass wir 2002 unsere 5. Außenstelle in Dettenhausen eröffnet haben und 2003 in die Lange Gasse umgezogen sind? Dort waren wir 12 Jahre – und sind gegen Ende aus allen Nähten geplatzt.

Wir picken nur manches aus den dynamischen Jahren heraus, in denen der Verein wuchs, politische Rahmenbedingungen sich veränderten und vielfältige Aufgaben für die hauptamtlichen Mitarbeiterin- nen dazu kamen.

Das TAG (Tagesbetreuungsausbaugesetz) und das KICK (Kinder-und Jugendhilfeweiterentwicklungs- gesetz) traten im Jahr 2005 in Kraft. Diesen Gesetzesänderungen folgten weitere – alle hatten sie Auswirkungen auf uns in der Kindertagespflege:

Die Städte und Gemeinden wurden zum Ausbau der Betreuungsplätze verpflichtet. Die Verpflichtung zur Qualifizierung der TPP wurde ins Gesetz aufgenommen.

Die Qualifizierung wurde in Baden-Württemberg verbindlich festgeschrieben.

Ein Systemwechsel in der KTP brachte 2009 die Neuregelung der Bezahlung der TPP, das kann man ohne Frage als Meilenstein bewerten! Die Kindertagespflege wird seitdem öffentlich gefördert und von Eltern wird ein Kostenbeitrag eingefordert.

Im Jahr 2013 trat der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in Kraft, und es gab weitere Verbes- serungen für die Tagespflegepersonen.

Weißt du noch, wie rasant all diese Entwicklungen waren, wie du sie mitgestaltet und mitgetragen hast? Und das nicht nur bei uns in Tübingen, sondern auch in deiner Funktion als Vorstandsfrau des Lan- desverbands.

Für deine vielen Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit wurdest du im Jahr 2011 in Berlin mit dem Bundes- verdienstkreuz geehrt! Das war Anlass stolz auf das Erreichte zurückzublicken.

Aber es war längst nicht „das Ende“ deiner ehrenamtlichen Tätigkeit, sondern eher ein Ansporn noch einige Jahre weiterzumachen. Und da gab es noch einiges zu tun.

Im Jahr 2012 starteten wir die Verhandlungen mit dem Landkreis um die Verbesserung des Stellen- schlüssels. Unser Ziel war es, von einem Stellenschlüssel von 1:130, der seit 2001 festgeschrieben war, auf einen Stellenschlüssel von 1:110 zu kommen.

Es war ein langwieriger Prozess – wie politische Prozesse häufig sind! Im Jahr 2014 war es endlich soweit. Wir haben leider nicht ganz erreicht, was wir angestrebt hatten, aber wir haben uns mit dem Landkreis „in der Mitte“ getroffen.

Ab dem 1.1.2014 galt der Stellenschlüssel von 1:120

Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon eine gesamte Personalkapazität von 480 % für die Beratung, von 125 % für die Qualifizierung, ca. 65 % für Geschäftsführungsaufgaben und 120 % Verwaltungsanteil.

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Dann kam das Jahr 2015 und in diesem Jahr standen mehrere entscheidende Veränderungen an.

Auf der Suche nach neuen, größeren Räumen für unser größer gewordenes Team waren wir schon länger.

Wir hatten uns auch auf den Weg gemacht, den Vereinsnamen ebenso wie das Erscheinungsbild zu modernisieren. Parallel dazu haben wir ein Leitbild entwickelt und in all diese Prozesse Mitglieder und andere „Betei- ligte“ einbezogen.

Die Raumsuche war – dank eines entscheidenden Hinweises von dir – erfolgreich und unser Umzug in die Wilhelmstraße konnte im Sommer 2015 erfolgen.

Ebenfalls im Jahr 2015 hatte sich Marianne Wrenger aus dem Vorstand verabschiedet. Und damit endete eure gemeinsame „Ära“ und es begann der Abschied in „Etappen“– Gudrun Walker folgte im Jahr 2017 und du kandidierst nun, nach 28 Jahren beim TEV, nicht mehr.

Seit 2016 ist Petra Kleinser im Amt und Julia Pingel komplettierte euch 2017 als dreiköpfigen Vor- stand. Heute nun endet deine Zeit als Vorstandsfrau beim Verein – und dein Nachfolger ist schon gewählt.

Bevor wir unseren Rückblick beenden, wollen wir noch kurz auf ein paar Zahlen schauen:

Damals starteten wir mit 2 halben ABM Stellen, also insgesamt 100 % Stellenkapazität– heute sind 13 pädagogische Mitarbeiterinnen mit 755 % Stellenumfang beschäftigt. Dazu haben wir 100 % Geschäftsführungsumfang und nach wie vor 120 % Verwaltungsanteil zur Unterstützung. Damals hatten wir einen Umsatz von nicht mal 40 000 DM, heute beträgt das Finanzvolumen etwa 750.000 Euro

Damals wurden 37 Kinder in Kindertagespflege vermittelt (es gab auch noch die private Kindertages- pflege) – heute betreuen qualifizierte Tagesmütter und Kinderfrauen 745 Kinder in unserem Land- kreis.

All das hat du mitgetragen, mitbegleitet, mitentwickelt und vor allem mit verantwortet. Das ist unglaub- lich, das ist beeindruckend und ganz sicher einen großen Applaus wert.

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Schwäbisches Tagblatt – 06.05.2019

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Schwäbisches Tagblatt – 09.10.2019

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