Zuschauen Oder Einmischen?
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ZUSCHAUEN ODER DEUTSCHLAND EINMISCHEN? Aus der Krise lernen 4 POTENTIALE DES ALTERS NUTZEN! SCHWERPUNKT Arbeitsbereich der FES zum Einbinden bürgerschaftlichen Engagement statt abschieben 21 älterer Menschen INTERNATIONAL Europa aus dem Gleichgewicht 28 2/2010 TITELTHEMA Eigener Arbeitsbereich der FES Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen stärken BÜRG E R S C haftli C hes E N G A G ement und gesellschaftspolitische Partizipation sind zentrale Themen in der Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung, die auf ganz unterschied- liche Weise bearbeitet werden. Eine besondere Form der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex ist der Arbeitsbereich „Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen stärken“. In Deutschland ist der demo- einsamung von älteren Men- rungswissen oft nicht in erfolg- graphische Wandel in vollem schen begegnet werden? Wel- reiche Aktivitäten umgesetzt Gang. Im Jahr 2050 wird jede/r che Rollen können und wollen werden. dritte Deutsche 60 Jahre oder ältere Menschen in einer sich Die Friedrich-Ebert-Stiftung älter sein, jede/r neunte sogar ändernden Gesellschaft einneh- möchte diesen Trend unterstüt- 80 Jahre oder älter. men? zen und das bürgerschaftliche Ein posi- Engagement älterer Menschen tiver As- weiter stärken. Ein Projektziel pekt des ist es, die ältere Generation demogra- darin zu unterstützen, ihr Er- phischen fahrungswissen, ihre Potenziale Wandels und Ressourcen noch stärker ist: Ältere für die Gestaltung und für den Menschen Zusammenhalt unserer Gesell- sind heute schaft einzubringen. im Durch- Ein Schwerpunkt des Projektes schnitt ist die politische Mitwirkung gesünder von Senioren und Seniorinnen. und besser Schließlich soll durch bürger- ausgebil- schaftliches Engagement nicht det als in der Sozialstaat ersetzt wer- der Ver- den, sondern die gesellschaft- Im Zuge dieser Veränderungen gangenheit. Sie sind länger ak- liche Teilhabe der Menschen stellen sich viele Fragen: Wie tiv und vielseitig interessiert. gewährleistet sein. Im Rahmen kann der gesellschaftliche Zu- Auch der Fünfte Altenbericht des Projektes „Bürgerschaft- sammenhalt gestärkt werden? der Bundesregierung „Poten- liches Engagement älterer Wie können Kommunen auch tiale des Alters in Wirtschaft Menschen stärken“ sind es vor in dünn besiedelten Regionen und Gesellschaft“ zeigt auf, allem aktive oder angehende mit hohen Abwanderungsra- dass die Menschen sinnvoll äl- Mitglieder von Seniorenver- ten ihr Angebot aufrechterhal- ter werden wollen, indem sie tretungen und vergleichbare ten? Welche Formen des Zu- ihr Erfahrungswissen und ihre Gremien, die von den Projekt- sammenlebens – innerhalb von Ressourcen für sich und für die angeboten profitieren können. Familien und darüber hinaus Gesellschaft einbringen. Ohne Die Workshops und Seminare – entwickeln sich? Wie kann adäquate Weiterbildung und umfassen unter anderen die einer Vereinzelung oder Ver- Qualifizierung kann das Erfah- folgenden Themen: Gesprächs- FES INFO / 0 1 0 führung und Kommunikations- Artikel in dieser Ausgabe: techniken, soziale Kompetenz April – MAI – Juni – Juli 2010 und Teamfähigkeit, Konflikt- mediation, interkulturelle Kom- DEUTSCHLAND petenz, Öffentlichkeitsarbeit Podiumsdiskussion des Managerkreises: und Präsentationstechniken so- Aus der Krise lernen ......................................................................... 4 wie Organisationsmanagement und Planungsmethoden. Mindestlöhne in Deutschland: Durch Konferenzen und Po- Hilferufe an die Politik ...................................................................... 6 diumsdiskussionen bietet die Familien- und Geschlechterrollenbilder: FES eine Plattform für den öf- Arbeit, Geld und Macht sehr ungleich verteilt ................................ 10 fentlichen Diskurs zu den ge- 1. Bautzen-Forum: sellschaftlichen und politischen Willkür. Macht. Gewalt .................................................................. 16 Rahmenbedingungen des En- gagements. Beispielsweise wird SCHWERPUNKT der Prozess der Entstehung Politische Mitbestimmungsrechte für Senioren: oder Weiterentwicklung von Letztlich entscheidet die Kassenlage ............................................... 0 Seniorenmitwirkungsgesetzen Mitwirkung von Senioren mit Zuwanderungsgeschichte: durch öffentliche Debatten be- Aufgaben und Hausaufgaben ........................................................ 6 gleitet. Daneben bietet die FES zahlreiche Fort- und Weiter- INTERNATIONAL bildungen an. Das Qualifizie- Analysen zur Finanzmarktkrise: rungsangebot richtet sich an Europa aus dem Gleichgewicht ...................................................... 8 zu Engagement bereite und be- FES-Jubiläum in Polen: reits aktive ältere Menschen. Den Blick nach vorne richten .......................................................... 6 Aber auch Multiplikator/innen, Rechtspopulismus in Europa: die hauptamtlich mit älteren Schwere Schäden des politischen Spektrums .................................. 46 Aktiven zusammenarbeiten, können die Schulungsangebote Der künftige Weg Brasiliens: nutzen. Lulas Erbe und die Präsidentschaftswahlen ..................................... 55 Die oben beschriebenen Ent- Neue Publikationen der FES ............................................................ 58 wicklungen des demogra- phischen Wandels betreffen in Impressum ..................................................................................... 59 besonderer Weise Regionen in Ostdeutschland. Daher kon- zentrieren sich die Schulungs- angebote des FES-Projektes Textbeiträge in dieser Ausgabe des FES-Info: Linke, Hans Mathieu, Thomas Maettig, auf Mecklenburg-Vorpommern Simone Mayer, Stephan Meuser, Henrik und Sachsen-Anhalt, Branden- Vasyl Andriyko, Gerda Axer-Dämmer, Meyer, Kerstin Ott, Tobias Paul, Tim Pet- Verena Bach, Stephanie Böhm, Hermann schulat, Alexander Petratschkov, Werner burg und Berlin, Sachsen sowie Bünz, Michael Dauderstädt, Knut Deth- Rechmann, Franziska Richter, Michael Thüringen. Konferenzen und lefsen, Sina Dürrenfeldt, Michael Ehrke, Roll, Bettina Luise Rürup, Patrick Ruether, öffentliche Diskussionen sowie Matthias Eisel, Jan Niklas Engels, Philipp Jeanette Rußbült, Christina Schildmann, Fink, Alina Fuchs, Helene Gall, Alex Gei- Markus Schreyer, Adalbert Schlag, Seve- Publikationen beziehen sich auf ger, Daniel Goetze, Rainer Gries, Björn rin Schmidt, Franziska Schröter, Beyhan überregionale bzw. bundesweit Hacker, Anne Haller, Henriette Heimbach, Sentürk, Markus Sievers, Nikolai Sonnen- aktuelle Fragestellungen. Stephanie Hepper, Ralf Hexel, Matthias berg, Sebastian Sperling, Susanne Stoll- Jobelius, Türkan Karakurt, Nicole Katsiou- reiter, Stephan Thalhofer, Markus Troem- lis, Indira Kroemer, Felix Eikenberg, Janett mer, Yin Tsan, Urban Überschär, Annika meh R zum thema Kampf, Christos Katsioulis, Philipp Ulich, Maria Unrau, Achim Wachendor- Kauppert, Joachim Knoop, Ursula Koch- fer, Martin Weinert, Carsten Werner, www.fes.de/forumpug/inhalt/ Laugwitz, Kathrine Kollenberg, Volker Sidonie Wetzig, Petra Wilke, Andreas senioren.htm Lehmann, Yvonne Lehmann, Kristin Wille, Meike Wöhlert, Meik Woyke / 0 1 0 INFO FES 4 DEUTSCHLAND Podiumsdiskussion des Managerkreises Aus der Krise lernen „A us de R K R ise le R nen . V O R S C hl ÄG E zu R Refo R M des W I R ts C hafts - systems “, lautete das Motto, unter dem die Diskussion des Managerkreis am . Mai in Berlin stand. Neben Hubertus Heil waren rente Produkte, der Umgang wir in den letzten Jahren erlebt Dr. Klaus Günter Deutsch, Lei- mit schädlichen Leerverkäufen haben.“ Aufgabe der Politik ist ter des Büro Berlin der Deut- und Derivatehandel, das alles es daher, Alternativen zu erar- sche Bank Research, Dr. Dierk müsse zur Sprache gebracht beiten. Sie muss, so Hubertus Hirschel, Leiter Wirtschafts- werden, um Maßnahmen zur Heil, einen Rahmen schaffen und Steuerpolitik der DGB- Risikoeinschätzung, die Einfüh- „für mehr Fairness und Ord- Bundesvorstandsverwaltung, rung einer Finanztransaktions- nung auf dem Arbeitsmarkt, und der stellvertretende Spre- steuer oder die Schaffung einer für eine gerechtere Steuer- und cher des Managerkreises Ul- europäischen, öffentlich-recht- Finanzpolitik und für eine aus- rich Pfeiffer zu Gast sowie die lichen Ratingagentur voranzu- geglichenere Einkommensver- Mitautoren des Buches „Der bringen. teilung – und für notwendige gute Kapitalismus“ Dr. Chris- Eine wachsende Ungleichheit öffentliche Investitionen.“ tian Kellermann und Prof. Dr. in Einkommens- und Vermö- Weitere Informationen: Sebastian Dullien. Die Autoren gensverteilung ist nach Ansicht Sebastian Dullien, Hansjörg entwickeln in diesem Buch, des Chefökonomen des Deut- Herr, Christian Kellermann: dessen Ausgangspunkt ein Ex- schen Gewerkschaftsbundes Der gute Kapitalismus … und pertenworkshop der FES im Dierk Hirschel nicht allein ein was sich dafür nach der Krise Januar 2009 war, eine auf dem soziales, sondern auch ein ändern müsste Prinzip nachhaltiger Balance ökonomisches Problem. Denn zwischen Gesellschaft, Staat „wenn die Einkommens- und meh R zum thema und Wirtschaft basierende Re- Vermögenskonzentration zu- formperspektive, die positive nimmt, die unteren und mitt- http://library.fes.de/pdf-files/id/ Aspekte des Kapitalismus und leren Einkommensschichten ipa/06748.pdf einen aktiven Staat vereint. nicht mehr hinreichend kon- Die letzte Finanzmarktkrise sei sumieren können, erhöht sich www.transcript-verlag.de/ weder singuläres Ereignis noch in der Spitze der Einkommens- ts1346/ts1346.php ein zufälliger Betriebsunfall. Es pyramide der Spieleinsatz im ist das System selbst, das ins Casino. Das ist