Hall, Pauline

Sinfonikerin?” Pauline Hall lacht laut. „Ja, vom Übersetzen von Schlagertexten, von Musik zu Radiosendungen für Kinder, von musikalischen Arrange- ments in den komischsten Formen, von Zeitungsartikeln und Übersetzungen, vom Korrepetieren und Sprechen im Radio, vom Dirigieren eines Vokalquintetts. Kurz ge- sagt, von allem anderen, nur nicht vom Komponieren. Denn davon krepiert man, wenn man nicht gerade das Glück auf seiner Seite hat.”)

(Interview im „Dagbladet“ vom 13. September 1934).

Profil

Pauline Hall war eine markante, vielseitige und interna- tional agierende Musikerpersönlichkeit in Norwegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie war in erster Linie Komponistin und hatte mit Liedern, Kammermu- sik sowie mit Kompositionen für Film und Theater und als Sinfonikerin großen Erfolg. Mit ihren künstlerischen Erfahrungen, die sie in Paris und Berlin gesammelt hatte, förderte sie die Begegnung zwischen der norwegischen und der französischen bzw. deutschen Musikkultur. Sie entwickelte einen impressio- Pauline Hall, ca. 1950 nistischen, später französisch-neoklassizistischen Kom- positionsstil. 1930 engagierte sie sich für die norwegi- Pauline Hall sche Premiere von Kurt Weills „Dreigroschenoper”. Geburtsname: Pauline Margrethe Hall Nicht nur als Komponistin, sondern auch als festanges- tellte Kritikerin und Kommentatorin der Tageszeitung * 2. August 1890 in Hamar, Norwegen Dagbladet, als Vorstandsmitglied der Norwegischen † 24. Januar 1969 in , Norwegen Komponistenvereinigung sowie als Gründerin und Vorsit- zende der norwegischen Sektion der Internationalen Ge- Komponistin, Pianistin, Dirigentin, Regisseurin, sellschaft für Neue Musik (IGNM) von 1938 bis 1961 Kritikerin, Musikjournalistin, Korrespondentin, konnte sie in Norwegen den Expertendiskurs über Neue Übersetzerin, Rednerin, Musikvermittlerin, Musik, die Professionalisierung des Komponistenberufs Organisatorin, Vereinsvorsitzende und die Moderne aktiv mitgestalten. Pauline Hall ist die erste komponierende Frau, die in „Og hvad lever så Nordens eneste kvinnelige symfoniker Norwegen staatliche Förderung erhielt (erstmals 1917). av?’” In ihrer Rolle als Frau und als vergleichsweise unkonven- Pauline Hall ler høit. tionelle Komponistin, die sich jenseits des herrschenden „Jo, av å oversette slagertekster, lage musikk til barneti- (nationalen) Kompositionsdiskurses bewegte, musste sie men i radio, av musikalske arrangementer i de pussigste sich dabei deutlich stärker um (finanzielle) Anerkennung former, av å skrive avisartikler og oversette, av å være re- bemühen als viele ihrer männlichen Kollegen. petitør og snakke i radio, av å dirigere en vokalkvintett. Orte und Länder Kort sagt av alt annet enn nettopp det å komponere. For det kreperer man gladelig av om man ikke har hellet med Pauline Hall lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Oslo, sig.’’ Norwegen, wohnte von 1912 bis 1913 in Paris, 1914 in Dresden und war von 1926 bis 1932 Korrespondentin für („Und wovon lebt nun also Norwegens einzige weibliche die Tageszeitung „Dagbladet“ in Berlin. Sie unternahm

– 1 – Hall, Pauline viele Reisen in Europa, insbesondere in der Rolle der Kri- in den darauffolgenden Jahren aktiv war. 1920 wurde au- tikerin und Vertreterin der norwegischen Sektion der In- ßerdem ihr erstes Orchesterwerk „Poème Élégiaque“ ternationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). vom Orchester der Philharmonischen Gesellschaft urauf- geführt. Zwei Jahre später folgte „Nocturne Parisien“, Biografie das 1929 als zweiter Satz in die „Verlaine-Suite“ einging, Pauline Margrethe Hall wurde am 2. August 1890 in Ha- die wiederum Pauline Halls Durchbruch als Sinfonikerin mar (Norwegen) geboren. Ihre Eltern, der Apotheker Is- markierte. Nachdem das Orchester der Philharmoni- ak Muus Hall und Magdalena Hall (geb. Agersborg) wa- schen Gesellschaft das finanzielle Risiko für die Urauffüh- ren beide Amateurmusiker. Pauline war das dritte von rung nicht tragen wollte, organisierte sie diese auf eigene vier Kindern in einem musikalischen Haus und spielte Initiative in Zusammenarbeit mit Ludvig Irgens-Jensen Klavier. Kurz nach ihrer Geburt zog die Familie nach Ka- und Arne Eggen, die ebenfalls die Uraufführung ihrer belvåg (Lofoten) in Nordnorwegen, wo sie zehn Jahre neuen Kompositionen auf diese Weise lancierten (vgl. wohnhaft blieb. Ihre Schulausbildung erhielt Pauline Vollsnes 2000 S. 145ff.). Das Konzert wurde zwar ein Hall, als sie anschließend zurück nach Hamar zogen. ökonomisches Fiasko, jedoch gleichzeitig ein künstleri- Während der Gymnasialzeit an einer der ältesten und scher Erfolg. prestigereichsten Schulen Norwegens, Hamars Katedrals- kole, war sie Mitglied im Schultheater, im Orchester und Ab den 1920er Jahren gestaltete es sich zunehmend Redakteurin der Schulzeitung. Nach dem Abschluss 1907 schwierig für Pauline Hall, ausreichend Stipendien und folgten Klavierunterricht bei Johan Backer Lunde und Einnahmen aus ihren Auftritten zu beziehen, um sich Kompositionsstudien mit Catharinus Elling in Kristiania ganz und gar dem Komponistenberuf zu widmen. Unter (heute: Oslo), bevor Pauline Hall von 1912 bis Ende 1913 anderem deshalb entwickelte sie in den 1920er und nach Paris ging. Obwohl die Quellen keinen Hinweis auf -30er Jahren eine große Vielseitigkeit: Sie war Begleite- Privatunterricht oder gar einen Aufenthalt am Pariser rin und leitete ein Konzertbüro, sie übersetzte Opernlib- Conservatoire erkennen lassen, erhielt Pauline Hall in retti und hielt Radiovorträge, schrieb Musik zur Radio- dieser Stadt durch zahlreiche Konzert-, Opern- und Thea- sendung „Barnetimen“ („Kinderstunde“) des Norwegi- terbesuche ihre vielleicht wichtigsten Impulse als Kompo- schen Rundfunks (NRK) und gründete das „Pauline Hall- nistin. Insbesondere Einflüsse des von Claude Debussy Quintett“, das sie als Pianistin und Dirigentin von vier inspirierten Impressionismus und der Komponisten der Sängerinnen leitete. Neben dem Komponieren arrangier- Groupe des Six sind später in ihren eigenen Werken zu te sie auch Vokalmusik unterschiedlichster Genres, dar- hören. Richtungsweisend war auch das Erlebnis von unter Spirituals, für ihr Gesangsquintett und Chor. Dar- Maurice Ravels „Daphnis et Chloé“ und Modest Mus- über hinaus erhielt sie fortlaufend Aufträge als Musik- sorgskis „Boris Godunov“ an der Pariser Oper, den Bal- journalistin. lets Russes und Igor Strawinskis „Le sacre du printemps“ (Vgl. Hall 1963, S. 10). Nach einem kurzen Studienaufent- Zwischen 1926 und 1932 lebte Pauline Hall als Korre- halt in Dresden bei Erich Kauffmann Jassoy ging sie im spondentin für die norwegische Tageszeitung „Dagbla- Sommer 1914 zurück nach Norwegen, u.a. da mit dem det“ in Berlin, von wo aus sie über aktuelle Ereignisse Tod ihres Vaters die finanzielle Unterstützung wegfiel. und Politik berichtete. Besonders genau verfolgte sie je- doch das zeitgenössische, teils politisch radikale Gesche- Pauline Hall hatte bereits 1910 und 1912 in Tromsø Kon- hen an Theatern und Opernhäusern der Stadt. Wie viele zerte mit ihren eigenen Werken veranstaltet und 1913 ihr andere war sie von der Zusammenarbeit zwischen Kurt erstes Liederheft publiziert. Ihr offizielles Debüt als Kom- Weill und Bertolt Brecht begeistert, und sie war es, die ponistin fand am 7. März 1917 in Brødrene Hals’ konsert- die „Dreigroschenoper“ an das Centralteatret in Oslo hol- lokale in der norwegischen Hauptstadt statt. Hier präsen- te. Das Stück hatte 1930 in Norwegen Premiere, mit Pau- tierte sie Romanzen, Klavierstücke und eine Sonatine für line Hall als Regisseurin, Übersetzerin und musikalische Violine und Klavier. Die Kritiken fielen positiv aus. Leiterin. Bis 1955 wurde es wiederholt auf den Spielplan gesetzt. Im selben Jahr war sie bei der Gründung des norwegi- schen Komponistenvereins (Norsk komponistforening) Mit der „Dreigroschenoper“ öffneten sich für Pauline beteiligt, in dessen Vorstand sie erstmals 1920 und auch Hall die Türen für das Theater, und ab Mitte der 1930er

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Jahre komponierte sie hauptsächlich Schauspielmusik. enstmedaille in Gold (Kongens fortjenstmedalje i gull) Bis in die 1960er Jahre hinein schrieb sie Musik zu über verliehen. Jedoch erst 1960, im Alter von 70 Jahren, wur- 30 Theaterstücken, einem Ballett und vier Filmen in Zu- de ihr der begehrte Statens kunstnerlønn (eine staatliche sammenarbeit mit den avantgardistischen norwegischen Künstlerrente) zugeteilt – ein Privileg, das zahlreiche ih- Regisseuren ihrer Zeit, darunter und rer männlichen Kollegen seit dem Ende des 19. Jahrhun- . Zwei ihrer Schauspielmusiken arbei- derts erhielten (vgl. Kvalbein 2013, Kap. 4.2). tete sie für den Konzertsaal um: die Suite zu Shakespea- res „Julius Cæsar“ (1950) und die „Liten dansesuite fra Pauline Hall starb am 24. Januar 1969 im Alter von 78 As You Like It” („Kleine Tanzsuite aus As you like it”) für Jahren in Oslo. drei Bläser (1959). Ihre charakteristische theatrale Ausd- Würdigung rucksweise ist auch hörbar in „Smeden og Bageren“ („Der Schmied und der Bäcker“) für Männerchor von Zu einer Zeit, als die meisten norwegischen Komponis- 1932, in „Cirkusbilleder” für Orchester von 1933, in der ten versuchten, an Edvard Griegs Kompositionsstil anzu- „Suite for blåsekvintett” (Suite für Bläserquintett) von knüpfen, u.a. indem sie volksmusikalische Elemente ver- 1945 und den humoristischen „Fire Tosserier” („Vier Un- wendeten, orientierte sich Pauline Hall an anderen euro- sinnigkeiten“) für Sopran und Bläser von 1961. päischen Tonsprachen und deren Idealen.

Pauline Hall wurde 1934 von der Tageszeitung „Dagbla- Sie entwickelte einen französisch geprägten Kompositi- det“ als Musikkritikerin fest angestellt, eine Stelle, die sie onsstil, wobei impressionistische Elemente besonders bis 1964 innehatte, mit Ausnahme der Kriegsjahre deutlich in der „Verlaine-Suite” für Orchester hörbar 1942-1945, in denen sie von den Nationalsozialisten abge- sind. Später bewegte sie sich in Richtung eines neoklassi- setzt wurde. Im Laufe dieser Tätigkeit erarbeitete sie sich zistischen, zum Teil dissonanten Stils, wie beispielsweise eine Position als hochgeschätzte, teils gefürchtete Kritike- in „Fire Tosserier” („Vier Unsinnigkeiten”) für Sopran rin. Im journalistischen Umfeld traf Pauline Hall auf die und Bläser. Journalistin und Frauenrechtlerin Caro Olden, die ihre Lebensgefährtin wurde. Sie wohnten ab den 1940er Jah- Als Künstlerin, Journalistin und Organisatorin wandte ren zusammen und zählten zu den ersten Frauen, die in sie sich gegen all das, was sie als musikalischen Nationa- Norwegen offen in einer gleichgeschlechtlichen Partner- lismus und kulturelle Isolation empfand. Hall war dabei schaft lebten. eine scharfe Kritikerin und Diskussionsteilnehmerin. Ih- re Auslandsaufenthalte in Paris (1912/13) und Berlin 1938 initiierte Pauline Hall die Stiftung „Ny Musikk“ (1926-1932) sowie ihre Reisen als Kritikerin und Vorsit- („Neue Musik“) als norwegische Abteilung der Internatio- zende des Vereins für „Neue Musik“ („Ny Musikk“) wa- nalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM), der sie bis ren maßgebliche Inspirationsquellen und eröffneten ihr 1961 vorstand. Durch diese Arbeit konnte sie ihr interna- ein internationales Netzwerk. tionales Netzwerk aufbauen. In der Rolle als norwegi- sche Delegatin der IGNM nahm sie jährlich an zahlrei- Im Zusammenhang mit der IGNM sorgte Pauline Hall chen Musikfestivals teil, über die sie dann auch im „Dagb- u.a. dafür, dass wichtige Werke erstmals in Norwegen so- ladet“ berichtete. 1952/53 übernahm sie die leitende Posi- wohl in Kammerkonzerten als auch in Zusammenarbeit tion der IGNM im Zusammenhang mit der Organisation mit größeren Institutionen aufgeführt wurden, darunter des IGNM-Musikfestes in Oslo 1953. Die Veranstaltung Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“ war ein künstlerischer Erfolg und ein persönlicher Sieg mit dem Orchester der Philharmonischen Gesellschaft für Pauline Hall, die der Organisation auf diese Weise 1954 (vgl. Calico 2014, S. 66ff.). aus einer Krise half. Darüber hinaus machte das Musik- fest das norwegische Publikum und die Presse mit einem Durch ihre Arbeit als Komponistin, Journalistin und Or- bis dahin unbekannten Spektrum zeitgenössischer Mu- ganisatorin war Pauline Hall eine umtriebige Vermittle- sik bekannt. rin einer Kultur, die lange von national(-romantisch)en Strömungen dominiert war. Sie kritisierte ihr Leben 1958 wurde Pauline Hall für ihren vielseitigen Einsatz lang, dass das norwegische Musikleben provinziell sei, für das norwegische Musikleben die Königliche Verdi- und empörte sich insbesondere darüber, dass der Haupt-

– 3 – Hall, Pauline stadt zentrale kulturelle Institutionen fehlten, wie ein har næppe nogen norsk Komponistinde hat en heldigere Opernhaus, eine öffentliche Musikhochschule und ein førsteoptræden” („Man darf wohl sagen, dass kaum eine Konzerthaus. Von diesen wurde einzig und allein die norwegische Komponistin seit Frau Grøndahl ein ge- Oper noch zu ihren Lebzeiten als Institution etabliert glückteres Debüt gegeben hat”), schrieb Jens Arbo in der (1958), und zwar im Gebäude des Volkstheaters. Zeitschrift „Musikerbladet“ (Nr. 18, 1917) im Anschluss an Pauline Halls Debütkonzert am 7. März 1917. Am An- Pauline Hall war eine Vermittlerin, die sich zwischen fang des 20. Jahrhunderts galt es in Norwegen nach wie zahlreichen Gebieten und Positionen des Kulturlebens vor als außergewöhnlich, wenn ein einzelner Komponist, bewegte. Nach dem Durchbruch als Komponistin von Lie- noch dazu eine Frau, ein ganzes Programm mit eigenen dern, Kammermusik und sinfonischen Werken trug sie Werken gestaltete. Die Kritiker in Kristiania (Oslo) rea- ab Mitte der 1930er Jahre zur Entwicklung von Theater- gierten entsprechend enthusiastisch. und Filmmusik als eigenes Genre bei. Zu ihrer Zeit wur- de die Musik in einem viel höheren Maße als zuvor in die Zu Beginn ihrer Karriere erfuhren Pauline Halls Lieder, Handlung des Dramas integriert. In ihren Arbeiten für überwiegend im spätromantischen Stil mit deutschen den Film zeigte Hall auch Offenheit gegenüber neuen und skandinavischen Texten, besonderen Zuspruch. Kri- Technologien, und sie benutzte das Radio als Medium tischer war man gegenüber Kompositionen wie u.a. der zur musikalischen Volksaufklärung. „Chanson d’automne” zu einem Text von Paul Verlaine und der Violinsonate, die deutlich von den Entwicklun- In späteren Jahren schrieb sie zunehmend unbeschwer- gen der französischen Kunstmusik inspiriert waren. te, keinesfalls pathetische Musik, gerne mit humoristi- schen Elementen und auffallend häufig für Bläserbeset- Vor ihrem Debütkonzert 1917 hatte Pauline Hall bereits zung, was auf ihre Erfahrungen mit dem Theaterorches- erfolgreich vier Klavierstücke und einige Lieder herausge- ter zurückgeführt werden kann. geben, so dass sie bereits als vielversprechende Kompo- nistin bekannt war, die – wie ihre Kolleginnen – überwie- Auch wenn Pauline Hall im Gegensatz zu ihren Kollegen gend in kleineren, hausmusikalischen Formen schrieb. Fartein Valen oder Arvid Kleven nie eine atonale Ton- Mit ihrem Orchesterwerk „Poéme Élégiaque”, das 1920 sprache entwickelte, unterstützte sie diverse Modernisie- auf dem von der Philharmonischen Gesellschaft organi- rungsprozesse im musikalischen Bereich in Norwegen. sierten „Konzert der jungen Generation” („De unges kon- Deshalb gilt sie bis heute als moderne Künstlerin, hoch sert“) uraufgeführt wurde, gelang ihr „med merkelig artis- angesehen und respektiert, sowohl als Komponistin als tisk sikkerhet“ („mit merklicher, künstlerischer Sicher- auch als Journalistin. heit“, Reidar Mjøen, „Dagbladet“ 5. März 1920) der Sp- rung in die sinfonischen Gattungen. Rezeption

Pauline Hall nimmt einen zentralen Platz in der norwegi- 1922 präsentierte Pauline Hall ihr nächstes Orchester- schen Musikgeschichtsschreibung ein und hat nicht zu- stück „Nocturne Parisien”, das 1929 als zweiter Satz in letzt auch durch ihre zahlreichen Vorträge und Schriften die „Verlaine-Suite” einging. In der Zwischenzeit waren zu ihrer eigenen Historisierung beigetragen. Bis in jüngs- die norwegischen Kritiker mit der impressionistischen te Zeit würdigte der Verein für Neue Musik seine erste Tonsprache vertrauter geworden, was sich auch in den Vorsitzende (vgl. u.a. Houm 1988), insbesondere in Ver- Rezensionen widerspiegelt (vgl. Kvalbein, 2013, S. 98 bindung mit dem 70. und 75. Jahrestag der Stiftung (vgl. ff.). Arne van Erpekum Sem, der die „Nocturne Parisien“ Kvalbein, 2013, S. 386ff.). Trotz ihrer zahlreichen Hand- 1922 als interessant bezeichnet hatte, allerdings mit „oft lungsfelder wird Pauline Hall seit jeher in erster Linie in etwas gesuchten Klangeffekten, die nicht ganz zum etwas ihrer Rolle als Komponistin wahrgenommen, und entsp- dünnen und nicht sehr originellen thematischen Inhalt rechend umfangreich gestaltet sich das Rezeptionsmateri- passten“ („Tidens Tegn“ 2. Mai 1922), schrieb 1929 über al. die gesamte Suite, sie stehe „voll auf der Höhe mit den meisten neueren russischen und fanzösischen Werken, Pauline Hall galt bereits zu Lebzeiten als eine der erfolg- die wir dankenswerterweise in der letzten Zeit hören reichsten norwegischen Komponistinnen nach Agathe durften („Tidens Tegn“ 20. Januar 1929). Backer Grøndahl. „[M]an tør vel si, at siden fru Grøndahl

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Die „Verlaine-Suite” wurde im Großen und Ganzen be- teresses, ihre Lieder und Klavierstücke wieder entdeckt. geistert aufgenommen und als modernes Werk wahrge- 2010 wurde eine Auswahl von Liedern und Klavierstü- nommen, als sie am 29. Januar 1929 gemeinsam mit Lud- cken von der Sängerin Tove Træsdahl und dem Pianisten vig Irgens-Jensens „Passagalica” und Arne Eggens „Sym- Per Ane Frantzen unter Mitwirkung der Pianistin Ingrid foni g-moll” uraufgeführt wurde. In der Musikgeschichts- Andsnes (in „Fire Klaverstykker“ op 1.) auf CD einge- schreibung wurde dieses Ereignis als wichtiger Ein- spielt. Die Sonatine wurde von der Geigerin Catharina schnitt in der norwegischen Kompositionsgeschichte Chen und dem Pianisten Sveinung Bjelland 2011 erst- markiert (vgl. Huldt-Nystrøm, 1969, S. 247). mals wieder auf den Festspielen in aufgeführt.

Pauline Hall erhielt auch als Theaterkomponistin große Im Rahmen ihres Dissertationsprojekt dokumentierte Anerkennung. Ab Mitte der 1930er Jahre wurde die Büh- die Sängerin und Musikwissenschaftlerin Astrid Kval- ne ein wichtiges Thema für sie, und sie komponierte Mu- bein 2013 auf zwei CDs eine Reihe zum Teil erstmals ein- sik zu einer Reihe von Schauspielen und vier Filmen. Kri- gespielter Kompositionen Pauline Halls, darunter die So- tiker bemerkten auf diesem Gebiet häufig ihre knappe natine für Violine und Klavier, viele frühe Lieder sowie und treffende Ausdrucksweise und ihre Fähigkeit, Musik Vertonungen von Texten von u.a. Bertolt Brecht und zu komponieren, die die Handlung gut unterstreicht und Erich Kästner im Kabarett-Stil. die im Einklang mit den einzelnen Charakteren und ih- Werkverzeichnis ren Gefühlswelten steht (vgl. Kvalbein, 2013, S. 184ff). Ih- re späteren Orchesterwerke, wie beispielsweise „Cirkus- Das Werkverzeichnis erhebt keinen Anspruch auf Volls- billeder” von 1933 und eine Suite auf der Grundlage der tändigkeit. Es basiert auf den Beständen der Musiksamm- Theatermusik zu „Julius Cæsar” (Shakespeare) von 1950, lung der Norwegischen Nationalbibliothek und des Nor- wurden ebenfalls positiv von der Presse aufgenommen. wegisches Musikinformationszentrum (MIC), ergänzt durch einzelne Kompositionen, die in Konzertprogram- Als ihre Suite für Bläserquintett im Herbst 1945 auf Den men, Zeitungsartikeln und Briefen Erwähnung finden Norske Musikkuken (Die Norwegische Musikwoche) auf- (vgl. Kvalbein, 2013). geführt wurde, handelte es sich um ein Fest der Befrei- ung und der Musik, die in den Kriegsjahren entstanden war. Egil Falck Anderssen beschrieb das Stück folgender- A. Vokalmusik maßen: „In diesem Werk spricht Hall, wie auch sonst, ihre eige- 1. Chor- und Vokalensemblemusik ne Sprache. Diese ist dem norwegischen Musikleben ziemlich fremd. Sie steht all jenem ziemlich fern, das als Gebet der Mädchen zu Maria, für vier Frauenstimmen ,echt norwegisch‘ gilt, und erdreistet sich von Zeit zu und Orchester bzw. Klavier, T.: Rainer M. Rilke, 1923, Zeit, komplett zwanglos zu sein. Auch damit steht sie Manuskript. recht allein im norwegischen Musikleben. [...] Wir be- kommen einen Marsch, ein Rondeau, einen Walzer und Nachtwandler, für je zwei Sopran-, Tenor- und Bassstim- eine Polka. Alles ist gut ausgedrückt. Hier ist Laune und men und Orchester, T.: Gustav Falke, 1923, Manuskript. Humor, etwas Ironi, spielende Kunst und Esprit.“ („Dag- bladet“ 10. Oktober 1945) Smeden og Bakeren op. 5, für Männerchor, T.: Johan Herman Wessel, Norsk musikforlag 1931. Die „Verlaine-Suite” und die „Suite for blåsekvintett” („Suite für Bläserquintett“) wurden nach Pauline Halls Let us cheer the weary traveller, arr. für Männerchor, Tod 1969 mit Abstand am häufigsten aufgeführt und Norsk Musikforlag 1933. 1990 zusammen mit der „Suite fra Julius Cæsar”, „Liten dansesuite fra As You Like It” og „Fire Tosserier” auf CD Nobody knows the trouble I see, arr. für Männerchor, eingespielt. Norsk Musikforlag 1934.

Im 21. Jahrhundert wurden, nicht zuletzt auch vor dem Maria og barnet, tschechische Volksweise, arr. für Män- Hintergrund eines größeren musikwissenschaftlichen In- nerchor, Norsk Musikforlag 1934 und 1940.

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Opus 6, 1. Git on board little chillen, 2. Swing low, sweet Liebesleid (m/obligat cello), T.: Hartling, 1912, Manusk- chariot, 3. De battle of Jerico, arr. für Männerchor, ript. Norsk Musikforlag 1935. Sjømandsvise, 1912, Manuskript. Opus 7, To Wessel-tekster, 1. Fredsforslag, 2. Gravskrift over en heel Familie, für Männerchor, T.: Johan Herman Fire sange op. 2, 1. Gangspilvise, T.: , 2. Wessel, Musikk-huset 1946. Berceuse, 3. Har gåt og higet, T.: Sigbjørn Obstfelder, 4. Træt, T.: , Catharinus Elling gewidmet, Wil- Ro ro te rara, Alte Volksweise, für Männerchor, Musikk- helm Hansen 1915 und Norsk Musikforlag 1928. huset Norsk Musikforlag 1947. Tre sange op. 3, 1. Winterabend, T.: Alfred Mombert, 2. En gutt gikk ut på elskovssti, für Männerchor, T.: Gunn- Auf einer Wiese, T.: Eduard Grisebach, 3. Letztes Leid, ar Larsen, Musikk-huset 1954 T.: Wilhelm Holzamer, Norsk Musikforlag 1916.

Syng kvinnelig student, für Frauenchor, T.: Alfhild Bre- Un grand Sommeil noir, T.: Paul Verlaine, 1916, Manusk- vig, Norsk Musikforlag 1941. ript.

Fangens Aftensang, für Frauenchor, T.: Kari Utheim Ri- Deine Hände, T.: Wilhelm Holzamer, 1916, Manuskript. is, Musikk-husets forlag 1945. Seelen, Wertheimer, 1916, Manuskript. Til Kongen, T.: Arnulf Øverland, Musikk-husets forlag 1945. I Skymningen, T.: Bo Bergman, 1917, Manuskript.

Über den Bergen, T.: Carl H. Busse, Manuskript. Chanson d’automme, T.: Paul Verlaine, 1917, Manusk- ript. Herbstbeginn, Manuskript. Der verschlossene Garten, T.: Irene Forbes-Mosse, 1917, Manuskript. 2. Lieder Vöglein Schwermut, T.: Christian Morgenstern, 1917, Ma- I Seraillets have, T.: I. P. Jacobsen, 1910, Manuskript. nuskript.

Stemning, 1910, Manuskript. Mein Herz, T.: Gustav Falke, 1917, Manuskript.

In der Nacht, 1910, Manuskript. Skovensomhed, T.: Emil Aarestrup, 1920, Manuskript.

Befreit, 1910, Manuskript. To sange, 1. Till en konstnär, T.: Bo Bergman, 2. Jag er ett träd, T.: Ernst Josephson, Norsk Musikforlag 1921. Traum durch die Dämmerung, T.: Bierbaum, 1910, Ma- nuskript. Du blomst i dug, T.: I. P. Jacobsen, Norsk nodestik 1921.

Etterstev, T.: , 1910, Manuskript. Der Tod das ist die kühle Nacht, T.: Heinrich Heine, 1921, Manuskript. Veslemøy, T.: , 1912, Manuskript. Min Grav, T.: Ernst Josephson, 1922, Manuskript. Raadlaus, T.: Arne Garborg, 1912, Manuskript. Ariette oublieé, T.: Paul Verlaine, 1924, ms. Vinterstorm, T.: Arne Garborg, 1912, Manuskript.

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Ein Gleiches, T.: J. W. V. Goethe, 1925, ms. To unge elskende, Volksweise aus Litauen, Ü.: Gunnar Ohne Liebe, T.: Frida Jung, 1925, ms. Larsen

Stevnemøte, T.: Anne Kathrine Graff, 1925, ms. Morgen, T.: John Henry Markay

Rondeau, T.: Einar Solstad, 1925, ms. Stilett, T.: Ejlert Bjerke

Ur Annars Sagor I-IV, T.: Ernst Josephson, 1925, ms. Totesinne, T.: Mia Holm

Barnvisa, T.: Bo Bergman, Norsk Musikforlag 1928. Über die Welt hin, T.: Arno Holz

To sange op. 4, 1. Ørneland, T.: Th. Auerdahl, 2. Svend Vårbøn, T.: Arne Garborg Herlufsens ord, T.: Knut Hamsun, Norsk Musikforlag 1930. Wanderers Nachtlied, T.: J. W. v. Goethe

Fangens Aftensang, T.: Kari Utheim Riis, Musikkhuset 1945. Lieder für Kabarett und Revue – Manuskripte

Norsk hilsen til Danmark, T.: Kvalstad, Dagbladet Balladen om Marie Sanders, T.: Bertolt Brecht, 1965. 28.7.1945. Kontordamen, T.: Per Kvist, 1934. Tango, T.: Inger Hagerup, NRK 1958 Ruby Brown, T.: Langston Hughes, 1949.

Undatierte Lieder – Manuskripte To mørke sange, 1. Dixie, T.: Langston Hughes, 2. Farget kvinne til sitt ufødte barn, T.: Georgia Douglas Johnson, De skjønne kunstners fristed 1949.

Der Asra, T.: Heinrich Heine Åtte stadier på livets vei, T.: Poul Henningsen, 1949.

Eventyr til Ellen, T.: Herman Wildenwey Min værste rival, T.: Rudyard Kipling, 1949.

Evighet, T.: Sigrid Undset Hamlets ånd, T.: Erich Kästner, ca. 1950.

Fågelungarna flöga ur bo, T.: Ernst Josephson Gutten i mannen, 1942.

Fridas visor Piken og blomsten, T.: Arne Svendsen, ca. 1942.

Grabschrift, T.: Jacobowskij Mannen i gata, T.: Arne Svendsen, 1943.

Høst, T.: Ejlert Bjerke Lieder für Theaterensemble Il pleure dans mon coeuur, T.: Paul Verlaine Den nye næringsvei, für Gesang, Banjo, Violine, Saxo- Jeg hører i hjertet, T.: Etter Puschkin, til norsk ved Nils phon, Trompete, Bass, Schlagzeug und Klavier, 1932. Kjær Slepp ingen andre til, für Gesang, Violine, Klarinette, Le ciel, T.: Paul Verlaine Trompete, Schlagzeug, Bass und Klavier, 1932.

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Ariettes Oubliées, 4. Markedsgjøgl, UA 1929, MIC ms. Kyss mig, für Gesang, Banjo, Klarinette, Trompete, Bass, Schlagzeug und Klavier, T.: Nicolette (Karen Hansen), Cirkusbilleder, 1. Parade, 2. Dyrene sover, 3. Klovnene 1932. danser, UA 1933, MIC ms.

September, für Gesang, Trompete, Bass und Klavier oder Hverdagen, 1940, unaufgeführt, ms. für Klarinette, Trompete, Saxophon, Bass, Schlagzeug und Klavier, 1932. Smil Oslo, 1950, ms.

In der Seitenstraße, für Gesang, Flöte, Violine, Fagott, Suite aus Julius Cæsar, 1. Forspill, 2. Intermezzo, 3. De Banjo, Schlagzeug und Klavier, T.: Erich Kästner. svarte fuglene, 4. Marsj, UA 1950, MIC ms.

Verzweiflung, für Gesang Flöte, Violine, Fagott, Banjo, Schlagzeug und Klavier, T.: Erich Kästner. 2. Kammermusik

Reggler og rim, für Gesang, Klavier, Flöte und Schlag- Allegro für Violine und Klavier,1912, ms. zeug, 1936, NRK Barnetimen. Sonatine für Violine und Klavier, 1. Moderato, 2. Modera- Danske, svenske og tyske folkesanger, arr. für Kindersoli to, 3. Con Moto, 1917, ms. und Orchester. Rheinländer und Walzer für Trompete, Horn und zwei Amerikanske sanger, arr. für Gesang, Gitarre, Klarinette, Posaunen. MIC ms. Fagott und Schlagzeug. Suite für 5 Bläser, 1. Alla Marcia, 2. Rondeau, 3. Polka, 4. Zwei die sich liebten, litauisches Volkslied, für Sopran Pastorale, 5. Tempo di valse, 6. Epilogue, Lyche 1952. und Orchester, 1933. Liten dansesuite fra As You Like It, für Oboe, Klarinette Tre sanger, für Sopran und Kammerorchester, T.: Edgar und Fagott, 1960. Lee Masters, 1957. Variasjoner over et klassisk tema, für Flöte, 1961, ver- Tango, arr. für Sopran und Orchester, T.: Inger Hagerup, schollen. 1958

Fire Tosserier, für Sopran, Klarinette, Trompete, Fagott, 3. Klaviermusik Horn, 1. Noget om en mærkelig familje, 2. Noget om miløpaavirking, 3. Noget om en dejlig nat, 4. Noget om Fire Klaverstykker op. 1, Selbstverlag 1913. noget man ikke ler ad, T.: Halfdan Rasmussen, 1961. Klaviersonate 1916, ms.

Ballade, Tanz, Tango B. Instrumentalmusik

1. Orchestermusik C. Schauspielmusiken, Filmmusiken, Ballette Poème Elégiaque, UA 1920, verschollen. 1. Schauspielmusiken Nocturne Parisien, UA 1922, ms. Begjær under almene, T.: Eugene O'Neill, Reg.: Agnes Verlaine-Suite, 1. Introduction, 2. Nocturne Parisien, 3. Mowinckel, 29.01.1935 Det Nye Teater.

– 8 – Hall, Pauline

Hamlet, T.: William Shakespeare, Reg.: Hans Jacob Niel- Maria Magdalena, T.: Maurice Maeterlinck, Reg.: Gyda sen, 10.05.1946 Nationaltheatret. Christensen, Johan Hauge, 16.04.1935 Det Nye Teater. Julius Cæsar, T.. William Shakespeare, Reg.: Knut Her- Jarlen, T.: Olav Hoprekstad, Reg.: Agnes Mowinckel, gel, 05.09.1947 Nationaltheatret. 22.19.1935 . Ein midsumarnatts-draum, T.: William Shakespeare, Raskolnikov, T.: Fjodor Dostojevskij, Reg.: Gyda Chris- Reg.: Sandro Malmquist, 31.08.1948 Det Norske Teatret. tensen, 14.11.1935 Det Nye Teater. Hamlet, T.: William Shakespeare, Reg.: Hans Jacob Niel- Hallo Kanada, T.: Herbert Walter, Reg.: Fridtjof Mjøen, sen, 30.03.1950 NRK. 08.04.1936 Det Nye Teater. Kongsemnerne, T.: , Reg: Hans Jacob Niel- Hos Ekebergkongen, T.: Nicolette (Karen Hansen), Reg.: sen, 18.05.1950 NRK. Egil Hjorth-Jenssen, 26.12.1936 Nationaltheatret. Amfitryon 38, T.: Jean Girodout, Reg.: , Familien Turbin, T.: Michail Bulgakov, Reg.: Agnes Mo- 03.05.1951 Nationaltheatret. winckel, 20.08.1936 Nationaltheatret. Rose Tattoo, T.: Tennesse Williams, Reg.: Gerda Ring, Kjøpmannen i Venedig, T.: William Shakespeare, Reg.: 16.09.1951 Nationalteatret. Agnes Mowinckel, 28.10.1936 Det Nye Teater. Hamlet, T.: William Shakespeare, Reg.: Alfred Solaas, Halfdan Kjerulf - hørebillede med sanger av P. Hall, 02.09.1953 Det Nye Teater. 05.02.1937 NRK radio. As you like it (Leken i skogen), T.: William Shakespeare, Kong Lear, T.: William Shakespeare, Reg.: Johanne Dyb- Reg.: Alfred Solaas, 24.06.1956 Frognerparken. wad, 28.10.1937 Nationaltheatret. Caligula, T.: Albert Camus, Reg.: Alfred Solaas, Kjærlighetens legende, T.: Ejlert Bjerke, Reg.: Stein Bug- 01.04.1958 Det Nye Teater. ge, 07.12.1937 Nationaltheatret. Mord i katedralen, T.: T. S. Eliot, Reg.: Alfred Solaas, Henrik og Pernille, T.: Ludvig Holberg, Reg.: Hans Jacob 04.09.1958 Det Nye Teater. Nielsen, 16.10.1940 Nationaltheatret. Kongsemnerne, T.: Henrik Ibsen, Reg.: Knut Hergel, Troll kan temmes, T.: William Shakespeare, Reg.: Hans 18.10.1958 Nationaltheatret. Jacob Nielsen, 10.01.1941 Det Nye Teater. De lystige koner i Windsor, T.: William Shakespeare, Piraten, T.: Marcel Achard, Reg.: Gyda Christensen, Reg.: Alfred Solaas, 26.06.1959 Frognerparken. 30.01.1942 Det Nye Teater. Vintersolhverv, T.: Maxwell Anderson, Reg.: Knut M. Agilulf den vise, T.: Hans E. Kinck, Reg.: Agnes Mowin- Hansson, 01.03.1961 NRK fjernsynsteatret. ckel, 21.10.1942 Det Norske Teatret. Mester Pierre Pathelin, 26.12.1961 NRK fjernsynsteatret. Lysistrata, T.: Aristofanes, Reg.: Ole Grepp, 27.10.1942 . Ansvaret, T.: Rolf Schroers, Reg.: Knut M. Hansson, 16.07.1963 NRK radioteatret. Mens vi venter, T.: , Reg.: Agnes Mowin- ckel, 24.09.1947 Nationaltheatret. 2. Ballette

– 9 – Hall, Pauline

Zeitungs- und Zeitschriftenartikel Markisen, T.: Rakel H. Harbitz, Reg.: Gerd Kjølaas, arr. für 2 Klaviere, 1950. Hall, Pauline. "Claude Debussy. Krigen og den kommen- de musik." Norsk Musikerblad. Dezember 1914. Markisen, T.: Rakel H. Harbitz, Reg.: Gerd Kjølaas, Den Norske Opera 01.10.1964. Hall, Pauline. "Igor Strawinsky." Musik 5, 1925

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Pauline Halls Musikmanuskripte und gedruckte Noten. Andersen, Rune. „Pauline Hall” In: New Grove Dictiona- Norsk musikksamling, Nasjonalbiblioteket, Oslo ry of Music and Musicians. New York: Oxford University Press, 2001. Pauline Halls Nachlass. Privatarkivet, Nasjonalbibliote- ket, Oslo Bull, Sverre Hagerup (Hg.)."Pauline Hall." In: Musik- kens verden. Oslo: Musikkens verden forl., 1963. Pauline Halls Sammlung von u. a. Zeitungsausschnitten (utklippssamlinger), Vortragsmanuskripte. Norsk mu- Calico, Joy Haslam. „: Performing rememberan- sikksamling, Nasjonalbiblioteket, Oslo ce” In: Arnold Schoenberg’s ’A Survivor from Warsaw’ in Postwar Europe. Berkeley and Los Angeles: University of California Press, 2014.

– 10 – Hall, Pauline

Kaarbø - Pauline Hall. Tromsø: Nordnorsk kunstmuse- Faurdal, Inger Lokjær. "Pauline Hall (1890-1969): kom- um, 1997. ponist og overgangskvinde i norsk musikkliv." Speciale. Københavns universitet, 1993. Nesheim, Elef. Et musikkliv i krig: konserten som poli- tisk arena: Norge 1940-45. Oslo: Norsk Musikforlag, Grinde, Nils. "Pauline Hall." In: Cappelens musikkleksi- 2007. kon. Hg. Michelsen, Kari, et al. Oslo: Cappelen, 1978. Olden, Caro. "I musikkens verden." In: Kvindens aar- Grinde, Nils. „Pauline Hall.” In: Norsk musikkhistorie: hundrede. Hg. Scheel, Ester. Odense: Bogforlaget Codan, hovedlinjer i norsk musikkliv gjennom 1000 år. Oslo: 1949. Universitetsforlaget, 1981. Paulsen, Astrid Lisbet. Kvinnelige norske komponister: Gurvin, Olav and Øyvind Anker (Hg.). "Pauline Hall." In: en bio-bibliografisk oversikt. Oslo: Statens bibliotekhøgs- Musikkleksikon. Oslo: Dreyer, 1949. kole, 1980.

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Lunder, Åse Lahn. "Pauline Hall og hennes innsats i Wallner, Bo. Vår tids musik i Norden. Stockholm: Nordis- norsk musikkliv." Universitetet i Oslo, 1977. ka musikförlaget, 1968.

Lystad, Hanne. "Pauline Hall." In: Glimt fra Hamars mu- sikkliv, Hamar Historielag, 2011. Diskographie

Mørch, Hilde, Janneken Øverland, and Anne Aaserud. Pauline Hall: Verlaine-suite, Julius Cæsar-suite, Suiter Kvinnelige pionerer fra nord: Sara Fabricius - Ragnhild for blåsere, Fire Tosserier, Liten Dansesuite. Kringkas-

– 11 – Hall, Pauline tingsorkesteret et al. CD. Simax PSC 3105, 1990. der Norwegischen Musikhochschule vorgelegte Disserta- tion „Musikalische Modernisierung. Pauline Hall als Pauline Hall: Ørneland und Till en konstnär, Svein Bjør- Komponistin, Theatermensch und Leiterin des Vereins køy, Tenor und Jorunn Marie Bratlie, Klavier, In: Norwe- für Neue Musik“ widmet sich Pauline Halls kulturellem gian Neoclassical Music, CD. Euridice EUCD 43, 2008 Handeln im Zusammenhang mit dem Modernismus-Dis- kurs des 20. Jahrhunderts. Pauline Hall: Til en kunstner. Komposisjoner for sang og piano. Træsdal, Tove, Mezzosopran, Per Arne Frantzen Da nur vergleichsweise wenige Egodokumente (u.a. Brie- und Ingrid Andsnes, Klavier. CD. Proprio, 2010. fe und Tagebücher) zu Pauline Halls Leben überliefert sind, müssten weiterführende Forschungsprojekte ihren Pauline Hall: Suite for blåsekvintett. Den norske blåsekv- Ausgangspunkt bei den Notenmanuskripten, gedruckten intett. Historic recordings: Great Norwegians Performers Quellen (Büchern, Zeitungsarchiven), dem norwegischen 1945-2000; vol. V. CD. Simax PSC 1835, 2010. Rundfunkarchiv sowie öffentlichen Korrespondenzen und Protokollen des Archivs für Neue Musik nehmen. Pauline Hall: Lieder, Sonatine für Violine und Klavier, u. Forschungsbedarf a., CD-Beilage, in: Kvalbein, 2013. http://brage.bib- sys.no/xmlui/handle/11250/172448 Bisher liegen nur wenige Lieder und Kammermusikwer- ke Pauline Halls in gedruckten Ausgaben vor. Insbeson- DVD: To mistenkelige personer, Regie: Tancred Ibsen, dere von Musik: Pauline Hall, Nordisk Film AS 1950/2008 der „Verlaine-Suite“, „Fire Tosserier“ und der Suite für Bläserquintett wären kritische und kommentierte Editio- nen wünschenswert und im Rahmen des Projektes zum Links norwegischen Musikkerbe (Norsk Musikkarv) von hoher Relevanz. http://nbl.snl.no/Pauline_Hall Pauline Halls zahlreiche Kompositionen, die im Zusam- Kvalbein, Astrid. "Musikalsk modernisering. Pauline menhang mit Theater und Film entstanden, haben bis- Hall (1890-1969) som komponist, teatermenneske og Ny her kaum Beachtung gefunden. Eine eingehende Unter- Musikk-leiar." Noregs musikkhøgskole, 2013, online un- suchung dieses umfangreichen Repertoires erscheint viel- ter: http://brage.bibsys.no/xmlui/handle/11250/172448 versprechend und kann Aufschluss über die europäische Schauspielmusikpraxis zu Beginn des 20. Jahrhunderts www.mic.no/katalog geben.

Forschung Pauline Halls Profil als Kritikerin liegt ebenso größten- Bereits 1977 und 1993 haben sich Åse Lahn Lunder und teils im Dunkeln. Hier wären insbesondere die Artikel Inger Lokjær Faurdal in ihren musikwissenschaftlichen aus dem „Dagbladet“ zu analysieren, die in den Jahren Abschlussarbeiten an den Universitäten in Oslo und Ko- zwischen 1934 und 1964 während ihrer Festanstellung er- penhagen intensiv mit Pauline Hall auseinandergesetzt., schienen. Inwiefern lassen sich in diesen Texten Pauline Beide Darstellungen sind deutlich von der Frauenbewe- Halls künstlerisch-ästhetische bzw. politische Positionen gung beeinflusst, wobei Faurdal mit Blick auf die Profes- aufzeigen? In welchem Zusammenhang stehen diese mit sionalisierungsprozesse am Ende des 19. und dem Be- ihrem eigenen musikkulturellen Handeln? ginn des 20. Jahrhunderts für Pauline Hall den Begriff Normdaten der „overgangskvinne“ (Frau des Übergangs) prägte. Virtual International Authority File (VIAF): Nach diesen ersten wissenschaftlichen Annäherungen http://viaf.org/viaf/34720563 wurde das Interesse an dieser aus mehreren Gründen Deutsche Nationalbibliothek (GND): marginalisierten norwegischen Komponistin zu Beginn http://d-nb.info/gnd/134934083 des neuen Jahrtausends wiederbelebt (u.a. durch Volls- Library of Congress (LCCN): nes 2004 und 2006). Die 2013 von Astrid Kvalbein an http://lccn.loc.gov/n83046985

– 12 – Hall, Pauline

Autor/innen

Astrid Kvalbein Lilli Mittner

Bearbeitungsstand

Redaktion: Regina Back Zuerst eingegeben am 10.10.2014

mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Harvestehuder Weg 12 D – 20148 Hamburg

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