DER GEHEIMDIENST in Europa 1937–1945
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Die ganze bisherige Vorstellung vom Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg ist aufgrund dieses Buches zu revidieren. Hbhepunkte des Buchs sind das Duell der Geheimdienste 1944wahrend der Invasion und der Ardennenoffensive, das Phantom „Alpenfestung" kurz vor Kriegsende und das gespannte Verhaltnis Hitlers zum Geheimdienst. Eine ungewohnliche Bereicherung derZeit- und Kriegsgeschichte. „Die Nahe zum Gegenstand bringt Farbe und fesselnde Informationen .. Siiddeutsche Zeitung „Die Monographie bietet mehr als nur Fakten, einen guten Stil und viele neue Erkenntnisse; sie bietet geschichtliche Lehren und politische Folgerungen." Munchner Merkur Dieses Buch unterscheidet sich grund- zu einer immer bedenklicheren Fehl- satzlich von alien anderen, die bisher beurteilung der Feindlage durch den uber den Geheimdienst erschienen. Es Obersten Befehlshaber der deutschen konzentriert sich auf die Zeit und den Wehrmacht gefiihrt hat. Dabei spielt europaischen Bereich unmittelbar vor auch der Persbnlichkeitsverfall Hitlers und im Zweiten Weltkrieg und ist das eine groBe Rolle, den der Verfasser in Werk eines Sachkenners, der selbst der Zeit der Ardennenschlacht im im Feindnachrichtendienst ausgebildet FHQu Ziegenberg im Taunus aus nach- wurde. Uber seine personlichen Erleb- ster Nahe erlebte. Den AbschluB dieses nisse und Erfahrungen hinaus standen spannend geschriebenen detailreichen dem Verfasser, der sich als Zeit- Reports bildet der Abschnitt uber das historiker langst einen international be- Phantom der Alpenfestung mit der kannten Namen gemacht hat, dank Uberschrift »Berlin wurde in der umfassender Personenkenntnis und Schweiz verloren«. Alles in allem be- personlicher Verbindungen noch viele deutet das Buch eine ungewohnliche Primarquellen und Informationen aus Bereicherung der Zeit- und Kriegsge- erster Hand zur Verfiigung, die weites schichte. Es durchleuchtet die Hinter- geheimdienstliches Neuland erschlie- griinde in lebendiger Schilderung und Ben. Vor allem weist er nach, daB im gewinnt den Leser auch durch Mensch- Zweiten Weltkrieg der wissenschaft- lichkeit, Humor und Sarkasmus. lich fundierte Feindnachrichtendienst allein in Europa unvergleichlich viel mehr und vor allem viel zuverlassigere Der Autor, als jungster Ritter des Informationen erbrachte als alle sen- bayrischen Militar-Max-Joseph-Ordens sationell aufgebauschten Spionagefalle mit 19 Jahren persbnlich geadelt, war auf alien Kriegsschauplatzen zusam- im Zweiten Weltkrieg 1939/40 zuerst men. Hohepunkte sind die dramati- Ord.-Offizier im Generalstab der schen Kapitel des Abschnitts »Duell 18. Armee im Westen, dann im OKW der Geheimdienste 1944«: In ihnen und OKH und ab 1943 in den Fiih- wird aufgrund dokumentarischer Un- rungsabteilungen der Heeresgruppen terlagen geschildert, wie bei der Inva v. Manstein, v. Rundstedt und Rom sion 1944 zuerst der alliierte Geheim mel. In den letzten Kriegsmonaten war dienst den deutschen, dann aber bei der er zum Wehrmachtfiihrungsstab kom- Ardennenoffensive im Dezember 1944 mandiert. Seine grbBten Erfolgsbiicher: der deutsche den alliierten ND uber- Der Aufstand der Generale (Der spielt hat. Da gab es keine »undichte 20. Juli in Paris) in alle westlichen Stelle«, weder im OKH noch gar im Weltsprachen, der Verrat im Aweiten FHQu. Es wird auch erklart, warum! Weltkrieg (1969) in viele Sprachen SchlieBlich wird das gespannte Verhalt- iibersetzt. Ehrenmitglied der Clause nis Hitlers zum F.N.D. analysiert, das witz-Gesellschaft . LANGEN-MULLER LANGEN-MULLER WILHELM VON SCHRAMM DER GEHEIMDIENST in Europa 1937–1945 2. durchgesehene und erweiterte Auflage Langen Müller © 1974 by Albert Langen • Georg Müller Verlag • München • Wien Umschlaggestaltung: Klaus Bäulke, München Satz und Drude: Bronner & Daentler KG, Eichstätt Binden: Buchbinderei Thomas, Augsburg Printed in Germany ISBN 3-7844-1534-2 Eingelesen mit ABBYY Fine Reader INHALTSVERZEICHNIS VORWORT ................................................................................ VII Vorwort zur 2. Auflage ................................................................ X EINE NOTWENDIGE INFORMATION VORAUS 11 ERSTER ABSCHNITT: Geheimdienst in Europa vor und im Zweiten Weltkrieg 27 Bestandesaufnahme und Bilanz 29 ZWEITER ABSCHNITT: Im Vorfeld des Krieges ... 39 1. Kapitel: Deutsch-Französisches Capriccio 41 2. Kapitel: Unter künftigen Verbündeten 54 3. Kapitel: Moskau und die totale Geheim- haltung .......................................................... 59 DRITTER ABSCHNITT: Die neuen Aspekte .... 65 1. Kapitel: Geheimdienst mit britischen Augen gesehen ............................................... 67 2. Kapitel: Ein ND ohne Spione und bezahlte Agenten .......................................................... 83 3. Kapitel: Von der Fragwürdigkeit der Spionage....................................................... 103 4. Kapitel: Schwerpunktverlagerung 114 VIERTER ABSCHNITT: Sonderfall sowjetischer Geheim- dienst 135 1. Kapitel: Die grosse Säuberung 137 2. Kapitel: Die Folgen bis 1942 149 3. Kapitel: Der Funkfachmann schaltet sich ein ....................................................... 153 FÜNFTER ABSCHNITT: Feindnachrichtendienst 1939 bis 1945 157 1. Kapitel: Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg ..................................................... 159 2. Kapitel: Die deutsche Funkaufklärung hört mit ......................................................... 174 3. Kapitel: Aus der kriegsgeschichtlichen Praxis ............................................................ 197 4. Kapitel: Funkabwehr – stark überfordert 212 5. Kapitel: Funkspiele und Funkttäuschung 233 SECHSTER ABSCHNITT: Hitler und der Geheime Nach- richtendienst 249 1. Kapitel: Hitler und die Spionage 251 2. Kapitel: Aktion Silberstreifen 265 SIEBTER ABSCHNITT: Duell der Geheimdienste 1944 285 1. Kapitel: Overlord oder die geglückte Überraschung ............................................... 287 2. Kapitel: Die Ardennenoffensive: 3. Die perfekte Geheimhaltung 315 4. Kapitel: Der Schock ..................................... 330 5. Kapitel: Die Ardennenschlacht und der Persönlichkeitsverfall Hitlers 339 ACHTER ABSCHNITT: Berlin wurde in der Schweiz verloren 353 1. Kapitel: IrrungundVerwirrung 355 2. Kapitel: Das Reduit und der Nachrichten- dienst 362 3. Kapitel: Der US-Nachrichtendienst und die Endphase des Krieges 369 4. Kapitel: Die Bewusstseinstrübung Hitlers 377 EPILOG: Seminare der Zeitgeschichte 383 NACHWORT: Die Wandlungen der Geheim dienste im XX. Jahrhundert 391 LITERATURHINWEISE 407 PERSONENREGISTER 411 Abkürzungen 424 VORWORT Dieses Buch wurde von Herrn Dr. Fleissner angeregt, dem Inhaber der Verlagsgruppe Langen-Müller/Herbig in München. Schon in den ersten Besprechungen mit deren wissenschaftlichem Lektor, Herrn Dr. Niebling, ergab sich die grundsätzliche Ausgangslage: Es war und ist falsch, unter Geheimdienst nur die Spionagetätigkeit zu ver- stehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Masse der Informationen über die Gegenseite in steigendem Mass nicht mehr durch die her- kömmliche Ausspähung beschafft, sondern mit technischen Mitteln und mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet. Unter diesem Ge- sichtspunkt war ein wichtiges Kapitel der Kriegs- und Zeitgeschichte aufzuhellen, das Forschung und Darstellung bisher stark vernachläs- sigt oder der Reportage überlassen hatten. Persönliche Erfahrungen und vielfältige Einblicke während der Kriegsjahre kamen dem Verfasser zu Hilfe. Vor allem erleichterte die Arbeit, dass er mit den meisten Schlüsselpersonen des Feind- nachrichtendienstes des deutschen Heeres während des Zweiten Weltkriegs in persönlichem Kontakt stand und weitere wertvolle In- formationen noch nachträglich in der Kriegsgefangenschaft gewann. Das gilt für den langjährigen deutschen Militärattaché in Moskau, General Köstring, ebenso wie für die Chefs der Abteilungen «Fremde Heere Ost» und «West». Dem früheren Leiter der Abwehr III im OKW, Theo Heinrich, ist er bis zum heutigen Tag ebenso freundschaftlich verbunden wie den früheren Ic’s, also den Feindbe- arbeitern Wilhelm Meyer-Detring beim Oberbefehlshaber West 1942/44 und Hans-Adolf von Blumröder der Heeresgruppe v. Man- stein (Süd) an der Ostfront. Die Erfahrungen im Krieg konnten in- folgedessen noch durch Rückfragen in den vergangenen Jahren er- VIII Vorwort gänzt und kontrolliert werden. Ganz besonders fruchtbar aber sollte sich der langjährige persönliche Kontakt mit dem Nachfolger von General Fellgiebel als Chef der Wehrmachtnachrichtenverbindun- gen, dem General der Nachrichtentruppe a. D. Albert Praun erwei- sen: Er hatte nicht nur in verschiedenen Publikationen die Lücken in der bisherigen Kriegsgeschichtsschreibung aufgezeigt, sondern stellte auch Material und zahlreiche Unterlagen, die noch nicht ver- öffentlicht waren, zur Verfügung. Dank seiner Hilfe war es möglich, vor allem die Leistungen der deutschen Funkaufklärung für den Ge- heimdienst herauszuarbeiten. Sie wurde schliesslich die sichere Quelle des Feindnachrichtendienstes überhaupt, während die Spio- nage später nahezu ausfiel. Das hat der Verfasser im Jahre 1944 zweimal von höchster Warte aus erlebt und im Abschnitt «Duell der Geheimdienste» nachgewiesen. Auch mit dem Mythos «Alpenfe- stung» wurde er in den letzten Kriegswochen im Führerhauptquar- tier, aber auch noch in der Kriegsgefangenschaft konfrontiert. An dieser Stelle möchte der Verfasser besonderen Dank sagen für alle diese Primärquellen und Informationen aus erster Hand. Sein Dank gilt aber auch noch den zahlreichen anderen Persönlich- keiten, die im Bereich des Feindnachrichtendienstes tätig waren und ihm mit Rat