Verbände Und Truppen Der Deutschen Wehrmacht Und Waffen SS Im Zweiten Weltkrieg 1939-1945

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Verbände Und Truppen Der Deutschen Wehrmacht Und Waffen SS Im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 GEORG TESSIN Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 ZWEITER BAND: Die Landstreitkräfte 1—5 Bearbeitet auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs Herausgegeben mit Unterstützung des Bundesarchivs und des Arbeitskreises für Wehrforschung VERLAG E. S. MITTLER & SOHN GMBH. • FRANKFURT/MAIN 1" ( 1 Einleitung und Quellen Einleitung und Quellen Das vorliegende Werk hat es sich zum Ziel gesetzt, in einer zusammenfassenden Arbeit die Verbände und Einheiten des Kriegsheeres 1939—1945 von der Spitze bis hinab zu den Einheiten in Bataillons- und Abteilungsstärke darzustellen. Es setzt eine vom gleichen Verfasser in der Schriftenreihe des Bundesarchivs erschienene „Formations­ geschichte der Wehrmacht 1933-1939" J) fort. Die Arbeit soll gleichzeitig als ein Hilfsmittel für die wissenschaftliche Erfor­ schung des Krieges, wie auch als schnelles und für den Laien gut zu überschauendes Nachschlagewerk für den Gebrauch von Behörden, besonders in Versorgungs­ fragen, dienen. Bei der Überfülle von Material mußten die Angaben, besonders die über den Einsatz, äußerst knapp gehalten und viele bekannten Daten weggelassen werden. Trotz der Beschränkung wird da. Werk etwa 12 Bände umfassen. Es bietet eine Gesamt­ schau, Einzelangaben hingegen nur in strengster Auswahl. Die meisten von uns, die den Krieg mitgemacht haben, werden über ihre Einheit umfassender orientiert sein. Ober die Entwicklung aller Wehrmachtteile in ihrer Gesamtheit (Heer, Luftwaffe, Marine, Waffen SS) 2) dürfte auch der Organisationsbearbeiter an verantwortlicher Stelle wäh­ rend des Krieges kaum unterrichtet gewesen sein. So spiegelt die Arbeit den Aufbau der Wehrmacht wider. a) Literatur An Literatur erschien bereits 1953 eine Arbeit von Siegler über die höheren Dienst­ stellen der deutschen Wehrmacht.3) Sie erschien zu einem Zeitpunkt, in dem echte Unterlagen kaum zur Verfügung standen und ist auch heute noch als Nachschlagewerk ein gutes Hilfsmittel. 1954 erschien dann die von hervorragender Sachkunde getragene Arbeit von Burkhard Mueller-Hillebrand.4) Sie befaßt sich auch mit der personellen und materiellen Lage, reicht jedoch leider nur bis zum Beginn des Krieges mit Rußland, so daß der weit längere Zeitraum des 2. Welt­ krieges unbearbeitet blieb. Seit 1956 erschienen dann im Verlag Hans Henning Podzun, Bad Nauheim in Form von losen Blattsammlungen zwei Werke, die sich mit dem Heer und der Kriegsmarine beschäftigen. Die Arbeit über das Heer5) leidet in ihrer Einheitlichkeit etwas unter dem Wechsel der Bearbeiter (nach Wolf Keilig waren u. a. Horst Adalbert Koch und General- *) Schriften des Bundesarchivs Nr. 7, Georg Tessin, „Forma ti on sge schichte der Wehrmacht X933—1939 Stäbe und Truppenteile des Heeres und der Luftwaffe. Harald Boldt-Verlag, Boppard/Rhein, 1959. *) Die ebenfalls häufig im Rahmen der Wehrmacht eingesetzten Einheiten der Ordnungs­ polizei sind in Heft 3 der Schriften des Bundesarchivs „Zur Geschichte der Ordnungs­ polizei" Teil 2 „Tessin. Die Stäbe und Truppeneinheiten der Ordnungspolizei" bereits behandelt (Koblenz 1957. Auslieferung: Harald Boldt-Verlag, Boppard/Rhein). s ) „Die höheren Dienststellen der deutschen Wehrmacht 1933—1945" im Auftrage des Instituts für Zeitgeschichte, zusammengestellt und erläutert von Fritz Freiherr von Siegler, München 1953. 4 ) „Das Heer 1933—1945. Entwicklung des organisatorischen Aufbaues" von Burkhard Mueller- Hillebrand. Band I: Das Heer bis zum Kriegsbeginn; Band II: Die Blitz-Feldzüge 1939— 1941. Mittler & Sohn, Frankfurt/Darmstadt 1954 und 1956. 5 1939—1945. 1. ALLE RECHTE VORBEHALTEN ) Wolf Keilig „Das deutsche Heer Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung", Liefe­ COPYRIGHT BY E. S. MITTLER & SOHN GMBH., FRANKFURT/M. rung von 1956. GESAMTHLRSTELLUNG: H. G. G ACH ET & CO., LANGEN BEI FRANKFURT/M. Literatur Einleitung und Quellen leutnant a. D. Detmering tätig), und in ihrem Abschnitt Truppenzugehörigkeit darunter, ständigen Dienststellen herunter bekannt. Aus den zunächst nur 40 000 Nummern ent­ daß als wesentliche Quelle G-2-Handbücher der US Army und der Royal Army dienten. wickelte sich im Laufe des Krieges die Nummernfolge bis 68 100, trotzdem bereits ab Trotz sehr weitgehender Kenntnis der Feinde über die Gliederung der Wehrmacht ist es 20.1.1940 Infanterie-Bataillone und Artillerie-Abteilungen der Divisionen für ihre natürlich, daß man dort doch nicht über alle so streng geheim gehaltenen deutschen Auf­ Kompanien und Batterien die gleichen Feldpostnummern führten, die sich nur durch die stellungsabsichten unterrichtet war. Zusätze A—E bei den Bataillonen und A—D bei den Abteilungen unterschieden, und die Die zweite Arbeit') ist erschöpfend, so daß eine nochmalige Bearbeitung im Rahmen Ausgabe einer Feldpostnummer im Laufe des Krieges auch für alle anderen Waffen­ dieser Arbeit, abgesehen von den Stellen, an denen es aus Gründen des Zusammen­ gattungen zur Regel wurde. hanges notwendig ist, überflüssig sein dürfte. In beiden Werken steckt zugleich eine Eigene Feldpostnummern führten dagegen bis zuletzt die Kompanien oder Batterien von ungeheure Arbeit des leider viel zu früh verstorbenen Verlegers Hans Henning Podzun, Einheiten, bei denen ein örtlich getrennter Einsatz zu vermuten war. Da im Laufe des der als erster nach dem Kriege wieder militärische Schriften herauszugeben unternahm. Krieges viele Verbände aufgelöst und ihre Feldpostnummern gelöscht, und diese nach Zusätzlich wurden an gedruckten Quellen, außer den bekannten Werken über den einiger Zeit erneut vergeben wurden, ist in der Regel mit der 4—5-fachen Besetzung der zweiten Weltkrieg, die erschienenen Divisionsgeschichten herangezogen.7) gleichen Feldpostnummer im Laufe des Krieges zu rechnen, so daß etwa 300 000 Ein weiteres Hilfsmittel boten die 173 Bände und 5 Bände Leitverzeichnisse umfassenden Nummern in Frage kamen, die von dem Verfasser auf Formationskarten übertragen Vermißtenbildlisten des Deutschen Roten Kreuzes, namentlich hinsichtlich des Einsatzes wurden und den Grundstock für die Arbeit ergaben. kleinerer Einheiten. Allerdings ist hier in Folge falscher Angaben der Angehörigen und Von dem Teil II der Feldpostübersicht kamen im Laufe des Krieges — etwa halbjährlich — späteren Wechsels der Einheit ein relativ hoher Prozentsatz offensichtlich falscher Ein­ Neudrucke heraus (im ganzen 11), bei deren Erscheinen die frühere vernichtet werden tragungen auszumerzen. Dieses große und in seinem Nutzen für die Ermittlung des mußte. Erhalten geblieben sind nur der 9.—11. Neudruck. Glücklicherweise ließ die Schicksals von Vermißten nicht hoch genug anzuschlagende Werk wurde abgeschlossen Wehrmachtbriefstelle München vor der Vernichtung des Urdruckes und der früheren durch zwei Bände „Divisions-Schicksale", in denen außer einem gekürzten Gefechts- Neudrucke diese in ein 26-bändiges Sammelwerk übertragen und meldete erst dann die Kalender mit den Haupteinsatzorten für fast jede Division eine Einsatz-Skizze beigefügt Vernichtung. Nur auf diese Weise war es möglich, Einheiten der ersten Kriegsjahre, die wurde. Anspruch auf Vollständigkeit erhebt das Werk nicht, zumal es nur Verbände später aufgelöst wurden, zu erfassen. Sie wären sonst wohl für immer der Vergessen­ behandelt, für welche Wehrmachtsangehörige als verschollene Soldaten registriert heit anheimgefallen. Irgendein Rückschluß von der Feldpostnummer auf die Einheit oder 8 wurden. ) auch nur auf deren sechsstellige Aufstellungsnummer ist nicht möglich. Die Eintragungen bei Mobilmachung erfolgten offenbar unter Verwendung von Nummerntrommeln, später b) archivalische Quellen: wurden neuaufgestellte Einheiten willkürlich auf freigewordene Nummern eingetragen. Die Feldpostübersicht Der Aufstellungsbeginn einer Feldeinheit ist mit der Ausgabe der Feldpostnummer annähernd identisch, so daß die Eintragungszeit in die Feldpostübersicht bündige Rück­ Als Grundlage für die bereits vor mehreren Jahren im wesentlichen fertiggestellte Arbeit schlüsse auf die Aufstellung oder die Oberführung in das mobile Verhältnis zuläßt. Die gilt die Feldpostübersicht. Sie umfaßt alle mobilen Teile des Heeres, der Kriegsmarine, Einheit führt in der Folge stets die gleiche Feldpostnummer, auch wenn sich ihre Bezeich­ der Luftwaffe, der Waffen SS und der Ordnungs-Polizei und wird nur für das Heer nung geändert hatte. Aus den Veränderungen in der Feldpostübersicht lassen sich also durch neue Quellengruppen teilweise ergänzt. Für Luftwaffe und Waffen-SS bleibt sie recht gut auch Veränderungen in der Gliederung ablesen. Allerdings ist hier der Zeit­ 9 zunächst noch die primäre Quelle. ) termin wesentlich unsicherer und oft recht verspätet, besonders wenn es sich um eine Teil I der Feldpostübersicht (erhalten nur der 85. Neudruck vom 20. 3.1945) diente der formelle Namensänderung handelte, die auf die Oberweisung der Feldpost keinen Ein­ Zuführung der mit einer bestimmten Feldpostnummer versehenen Post an ^stimmte fluß hatte, wie z. B. die Umbenennung der Infanterie-Regimenter in Grenadier-Regi­ Feldpostämter. Dieser Teil war nur geheim. Trotzdem waren auch die Feldpostämter menter usw. Das Ende eines Truppenteils läßt sich allerdings aus der Feldpostübersicht (deren Nummern in der Regel mit der der Division identisch waren) durch eine drei­ nicht mit Sicherheit ablesen, da man bei Vernichtung von Truppen die Feldpost aus­ stellige Schlüsselnummer getarnt. Bei Auflösung der Tarnnummern dieser Feldpostämter laufen ließ und einer bestimmten Sammelstelle zuführte. Die Löschung erfolgte oft erst ergibt dieser Teil einen sicheren Anhaltspunkt für den Einsatz einer
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