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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Seevögel - Zeitschrift des Vereins Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V.

Jahr/Year: 1993

Band/Volume: 14_3_1993

Autor(en)/Author(s): Stegen Carola

Artikel/Article: Das Beutespektrum der Schleiereule (Tyto alba) Im Kalser-Wilhelm- Koog/ 45-47 SEEVÖGEL, Zeitschrift Verein Jordsand, Hamburg 1 9 9 3 / Band 14, Heft 3 45

Aus dem Institut für Naturschutz- und Umweltschutzforschung (INUF) des Vereins Jordsand Das Beutespektrum der Schleiereule (Tyto alba) Im Kalser-Wilhelm-Koog/Dithmarschen Von Carola Stegen

Einleitung stet hatte. Nach mehreren heftigen Kämpfen bei der Auswertung sowie für die Erstellung Die Schleiereule (Tyto alba) ist vor allem in of­ mußten die Turmfalken den Nistplatz zugun­ der Diagramme dankbar. Ebenso möchte fenen, landwirtschaftlich genutzten Gebie­ sten des Schleiereulenpaares aufgeben, ich mich bei Gundula Busch für die Präpara­ ten zu finden. Dennoch gilt sie in Schleswig- welches in den folgenden Jahren erfolgreich tion der Gewölle und bei Eike Hartwig für die Holstein als stark gefährdet (Rote Liste jeweils mindestens fünf Junge aufziehen Beschaffung von Literatur und wertvolle Hin­ Schleswig-Holstein 1982). Dies ist u. a. auf konnte (persl. Mitlg. Huesmann ). weise bedanken. Habitatverschlechterung durch intensive Landwirtschaft zurückzuführen, die auch Gebietsbeschreibung Einfluß auf die Vermehrungsraten ihrer Ergebnisse Hauptbeute, verschiedener Mäuse, hat Der Kaiser-Wilhelm-Koog liegt westlich des Nord-Ostsee-Kanals an der Elbemündung. Es wurden 67 ganze Gewölle und 12 Bruch­ (Oelke 1986, Z iesemer 1980). Weiterhin füh­ stücke analysiert, in denen insgesamt 316 ren bauliche Veränderungen an Kirchtür­ Das von Gräben durchzogene Marschland wird hauptsächlich zum Getreide- und Wirbeltiere auftraten. Neben Schädelteilen men, Scheunen oder ähnlichen Gebäuden von Nagetieren (Wühlmäuse und Echte zum Verschwinden von Nistmöglichkeiten. Hackfruchtanbau und in geringerem Maße auch als Weideland genutzt. Gehölze sind Mäuse) und Insektenfressern (Spitzmäuse) Die Anbringung von geeigneten Nisthilfen ist wurden auch vereinzelt Überreste von Vö­ also eine Möglichkeit zur Unterstützung die­ nur in Form von Windschutzhecken um die Gehöfte ausgebildet. geln und Insekten gefunden. Nachfolgend ser gefährdeten Art. sind die auftretenden Arten bzw. Artengrup­ Das untersuchte Schleiereulenpaar nutzte pen aufgeführt: eine im Giebel einer Scheune angebrachte Material und Methoden Nisthöhle als Brutplatz und ein weiteres Säugetiere (Mammalia) Die Gewölle wurden von Mai bis August Wirtschaftsgebäude als Tageseinstand. Es - Nagetiere (Rodentia) 1990 jeweils am Ende des Monats zum Teil besetzte diese Nisthöhle auf einem Hof im Wühlmäuse (Microtidae) Kaiser-Wilhelm-Koog (Abb. 1) im Jahre unter dem Ausflugsloch der Nisthöhle, vor­ wiegend jedoch am Tageseinstand gesam­ Feldmaus (Microtus arvalis) 1989 noch vor einem Turmfalkenpaar, das Erdmaus (Microtus agrestris) hier in den vorangegangenen Jahren geni- melt. Echte Mäuse (Muridae): Die Bestimmung der in den Gewöllen gefun­ denen Beutetiere erfolgte hauptsächlich an­ Waldmaus (Apodemus sylvaticus) hand von Schädelmerkmalen. Die Bestim­ Zwergmaus (Micromys minutus) Hausmaus (Mus musculus) mung der Arten wurde nach Stresemann (1974) und Boye (1 978) durchgeführt; gege­ - Insektenfresser (Insectívora) benenfalls wurde Spezialliteratur herange­ Spitzmäuse (Soricidae): zogen. Da Skelettreste so gut wie nie über Waldspitzmaus (Sorex araneus) zwei Gewölle verteilt werden, sondern ge­ Zwergspitzmaus (Sorex minutus) meinsam in einem Gewölle ausgewürgt oder Vögel (Aves) aber verdaut werden (Raczynski & Rup ­ - Sperlingsvögel (Passeriformes) recht 1974), können sowohl vollständige Schädel als auch einzelne Kieferhälften bzw. Insekten (Insecta) -paare als ganze Tiere gezählt werden. Vö­ - Käfer (Coleóptera) gel wurden anhand von Schnabelresten, - Zweiflügler (Díptera): Fliegen (Brachycera) Brustbein oder Röhrenknochen identifiziert, konnten aber nicht bis zur Art bestimmt wer­ den. Bei der prozentualen Auswertung nach Über den gesamten Untersuchungszeit­ Wirbeltierarten wurden sowohl vollständig raum gesehen macht die Feldmaus mit fast erhaltene als auch bruchstückhafte Gewölle 70% den größten Beuteanteil aus (Tab. 1). mit einbezogen. In der Berechnung der An­ Ein nicht näher bestimmbarer Anteil Feld- zahl der Wirbeltiere pro Gewölle wurden nur maus/Erdmaus beträgt 7%, wobei im Mittel Tiere aus vollständig erhaltenen Gewöllen nur ein Anteil von 1 % eindeutig der Erdmaus berücksichtigt. zuzuordnen ist. Sie tritt außerdem nur in zwei der untersuchten Monate und dann auch nur in geringer Zahl (2% bzw. 1 %) auf. Auf Danksagung die Echten Mäuse, unter denen die Wald­ Für die Unterstützung bei der Gewölle­ maus dominiert, entfallen im Mittel 11 %. Die Abb. 1: Lage des Hofes mit Schleiereulenkasten sammlung und für seine Beobachtungen Spitzmäuse sind, vor allem durch die Wald­ im Kaiser-Wilhelm-Koog (siehe Pfeil). danke ich Herrn Huesmann. Christiane spitzmaus, mit 12% vertreten. Vögel haben Location of the breeding-place on a farm Lammen bin ich für die Überlassung der Ge­ mit 2% den geringsten Anteil an der Wirbel­ in Kaiser-Wilhelm-Koog (see arrow). wölle und ihre unersetzliche Unterstützung tierbeute. 46 Das Beutespektrum der Schleiereule

Tab. 1: Anzahl der gefundenen Tiere (n) und prozentuale Anteile der Arten (%) an der Gesamtindividuen­ dings ist bei dem sehr geringen Auftreten zahl in den Gewöllen (67 ganze Gewölle und 12 Bruchstücke). Die Prozentanteile wurden auf der Erdmaus damit zu rechnen, daß es sich ganze Werte auf- bzw. abgerundet. bei den nicht eindeutig bestimmbaren Un­ Number of animals found in the pellets (n) and the proportions of species (%) in relation to the to­ terkiefern bis auf wenige Ausnahmen um tal number of individuals (based on 67 complete pellets and 12 fragments). The proportions are Feldmäuse handelt. Folglich wäre ein poten­ brought up (down) to round figures. tieller Anteil der Feldmaus von 58% (Juli ’90) Feb.- -Mai. Jun. Jul. Aug. Feb.-Aug. bis 96% (August), im Mittel 74%, anzuneh­ n % n % n % n % n % men. Die Gewölleanalyse zeigt somit, daß die Feldmaus das Hauptbeutetier der Feldmaus 67 75 43 77 78 54 24 89 212 67 Schleiereule im Untersuchungsgebiet dar­ FeldVErdmaus 8 9 7 12 6 4 2 7 23 7 stellt. Erdmaus 2 2 0 0 2 1 0 0 4 1 Das monatliche Beutespektrum macht aber Waldmaus 5 6 3 5 10 7 1 4 19 6 auch deutlich, daß unter Umständen andere Zwerg maus 1 1 1 2 11 8 0 0 13 4 Hausmaus 1 1 1 2 1 1 0 0 3 1 Beutetiere an Bedeutung gewinnen können. Waldspitzmaus 5 6 0 0 30 21 0 0 35 11 Im Juli, bei hoher und dichter Vegetation Zwergspitzmaus 0 0 0 0 2 1 0 0 2 1 (Getreideanbau), ist die optische Jagd er­ Vögel 0 0 1 2 4 3 0 0 5 2 schwert. Zu dieser Zeit nimmt der Anteil dgr Spitzmäuse in den Gewöllen auffallend zu, Gesamt 89 100 56 100 144 100 27 100 316 100 was man darauf zurückführen kann, daß sie wegen ihrer häufigen Lautäußerungen (Glutz & Bauer 1980) leicht akustisch zu ja­ Durch die Einteilung des Untersuchungs­ halsmaus nur in der Geest, nicht aber in der gen sind. Auch der extrem hohe Anteil der zeitraumes in meist monatliche Abschnitte Marsch vor. Eine Erbeutung außerhalb des Feldmaus an der Beute im Mahd-Monat Au­ werden saisonale Unterschiede in der Nah­ Marschgebietes ist wegen des kleinen Akti­ gust weist auf einen Einfluß der Vegatations- rungszusammensetzung deutlich (Abb. 2). onsradius der Schleiereule (ca. 1 km) auszu­ höhe auf die Jagdweise der Schleiereule hin. So entfallen auf die Feldmaus in der Regel schließen (Oelke 1986), so daß es sich wohl Weiterhin können aber auch eine verstärkte um die 80% der Beute. Im Juli ist sie dage­ ausschließlich um die Waldmaus gehandelt Jagdaktivität der Schleiereule während der gen nur mit 54% vertreten, folglich gewinnen haben mag. Jungenaufzucht oder Veränderungen der andere Beutetiere in diesem Monat an Be­ Obwohl die Erdmaus (Microtus agrestris) Mäusepopulationen bzw. deren Aktivitäten eine Rolle spielen. deutung. Besonders hervorstechend ist hier nur selten in Sommerkögen vorkommt (Witt mit 21 % die Waldspitzmaus, die bis Mai nur 1991), konnte sie im Kaiser-Wilhelm-Koog in Die hohe Tieranzahl pro Gewölle im Juni und bei ca. 6% liegt. Der Anteil der Zwergmaus der Nahrung der Schleiereule nachgewiesen Juli läßt eine höhere Aktivität der Schlei­ übertrifft im Juli mit 8% sogar den Anteil der werden. Die Unterscheidung von Feldmaus ereule in diesen Monaten vermuten. Diese Waldmaus, die regelmäßig mit über 4% und (Microtus arvalis) und Erdmaus (M. agrestris) ist wahrscheinlich mit der Jungenaufzucht im Juli mit 7% vertreten ist. Außerdem sind konnte nur anhand von Oberkiefern erfol­ und der deshalb verstärkten Jagd in diesem im Juli die einzigen Funde der Zwergspitz­ gen; einzelne Unterkiefer wurden unter die Zeitraum zu begründen. Zum einen sind da­ maus (1 %) und vereinzelte Überreste von In­ Rubrik »Feldmaus/Erdmaus« gestellt. Aller­ durch die Abstände zwischen den Nah- sekten zu verzeichnen. Vögel wurden als Beutetiere in den Gewöllen nur in den Som­ mermonaten Juni (2%) und Juli (3%) nach­ gewiesen. Aus den 67 vollständigen Gewöllen wurde Vögel die Wirbeltieranzahl pro Gewölle ermittelt. Die nachgewiesenen 283 Wirbeltiere ent­ andere Mäuse sprechen einer durchschnittlichen Tieran­ zahl pro Gewölle (T/G) von 4,2. Dieser Mittel­ wert wird im Juni (5,4 T/G) und Juli (4,7 T/G) Zwergmaus überschritten. Während der Durchschnitt in den anderen Monaten bei 3,6 T/G (Februar- Mai) und 3,4 T/G (August) liegt. Waldmaus

Diskussion Waldspitzmaus Die geringe Zahl an analysierten Gewöllen sowie das Einsammeln nur einmal monatlich Feld-/Erdmaus erschweren eine eindeutige Aussage. Dies zeigt sich z. B. bei den Gewöllen, die Ende Mai gesammelt wurden. Hier ist unklar, ob Feldmaus sie aus dem Zeitraum seit Ankunft des Paa­ res im Gebiet stammen. Eventuelle Schwan­ kungen im Beutespektrum sind somit nicht feststellbar, beeinflussen aber den erstellten Mittelwert für die Monate Februar bis Mai 1990. Feb-Mai Juni Juli August Bei der Bestimmung der Schädelreste war Abb. 2: Prozentuale Anteile der Arten in Monatsabschnitten (bezogen auf 67 ganze Gewölle und 12 eine Differenzierung zwischen Wald- bzw. Bruchstücke). Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) nicht Proportions of species in percent in several months (based on 67 complete pellets and 12 frag­ möglich. Nach W it t(1991) kommt die Gelb­ ments). SEEVÖGEL, Zeitschrift Verein Jordsand, Hamburg 1993 / Band 14, Heft 3 47 rungsaufnahmen kürzer, so daß mehrere spitzmaus, prozentual zunehmen können. Literatur Tiere bis zur Verdauungspause (mind. 6,5 Regelmäßig werden auch Echte Mäuse Std.) gefressen werden. Zum anderen ver­ (Muridae), wie die Waldmaus, bejagt. Vögel Becker , K. (1958) in W. Schneider (1964): Die Schleiereule (Tyto alba). - Die Neue Brehm- schlingen die Eltern auch die Köpfe und an­ und Insekten werden nur vereinzelt erbeutet. Bücherei (340). A. Ziemsen Verlag, Witten­ dere schwerverdauliche Reste der an den Die Tieranzahl pro Gewölle ist schwankend berg Lutherstadt. jüngeren Nachwuchs verfütterten Beute­ und wahrscheinlich von der Aktivität der Boye , P. (1978): Heimische Säugetiere. - Deut­ tiere. Somit spiegelt der hohe Wert nicht un­ Schleiereule vor allem während der Jungen­ scher Jugendbund für Naturbeobachtung bedingt eine erhöhte Nahrungsaufnahme aufzucht abhängig. Der Vergleich mit ande­ DJN, Hamburg. der Altvögel wider. ren Untersuchungen zum Nahrungsspek­ Glutz von Blotzheim , U. N. & K. M. Bauer (1980): Handbuch für Vögel Mitteleuropas, Bd. 9. - Der Vergleich mit Untersuchungen aus trum der Schleiereule macht deutlich, daß die Feldmaus im Kaiser-Wilhelm-Koog opti­ Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesba­ Geestgebieten zeigt, daß das Beutespek­ den. male Lebensbedingungen findet und vor al­ trum der Schleiereule je nach Lage und U ndesamt für Naturschutz und U ndschafts- Struktur des Gebietes variiert. Vergleichbar lem gehölzgebundene Arten im Gegensatz pflege Schleswig-Holstein (Hrsg.) (1982): mit den Ergebnissen im Kaiser-Wilhelm- zur Feldmaus nur in geringem Maße auftre- Rote Listen der Pflanzen und Tiere Schleswig- Koog fand Becker (1958) in einem nord­ ten. Holsteins, Kiel. westsächsischen Gebiet Feldmausanteile Oelke , H. (1986): Schleiereule. - In Zang , H. & H. von ca. 70%, während er dagegen in einem Heckenroth (Hrsg.) (1986): Die Vögel Nieder­ sachsens und des Landes Bremen, Sonder­ zweiten Gebiet am Stadtrand von Bremen reihe B Heft 2.7, Hannover. einen wesentlich geringeren Anteil der Feld­ Sum m ary Raczynski , J. & A. Ruprecht (1974): The effect of maus von nur 45% und einen hohen Spitz­ The food-spectrum of Barn Owl (Typo alba) digestion on the osteological composition of mausanteil (fast ausschließlich Waldspitz­ from Kaiser-Wilhelm-Koog/Dithmarschen owl pellets. - Acta Ornithologica 14/2: 25-38. maus) von 48% feststellte. Auch Uttendör - (Schleswig-Holstein). Stresemann , E. (1974): Exkursionsfauna, Bd. 3: fer (1939) fand in seinen Untersuchungen Wirbeltiere. - Volk und Wissen Volkseigener This study of prey composition is based on einen relativ niedrigen Wühlmausanteil (und Verlag, Berlin. pellet of a pair of Barn owls collected at a somit auch niedrigen Feldmausanteil) von Uttendörfer , O. (1939) in R. März (1962): Rup­ farm in the Kaiser-Wilhelm-Koog, a marsh fungen und Gewölle. - Die Neue Brehm-Bü- 55%, der aber in Mäusejahren bis auf 90% area situated at the west coast of northern cherei (101). A. Ziemsen Verlag, Wittenberg ansteigen könne. Allgemein scheint sich im . The analysis of the pellets indica­ Lutherstadt. Beutespektrum bedingt die Bestandsdichte tes that the common vole (Microtus arvalis) W itt, H. (1991): Zur Kenntnis der Säugetierfauna der einzelnen Mäusearten widerzuspiegeln. is the main prey species of this pair on Barn der Westküste sowie der Inseln und Halligen Unter der landwirtschaftlichen Nutzung im owls. The proportion of secondary prey Schleswig-Holsteins. - Ber. Forschungs- und Kaiser-Wilhelm-Koog findet die Feldmaus Technologiezentrum Westküste, Arbeits­ species as the Common shrew (Sorex ara- offensichtlich optimale Lebensbedingun­ gruppe: »Ökologie der Vögel und Säugetiere«, neus) can increase seasonally. Wood mice gen, während gehölzgebundene Arten (z. B. Forschungsstelle Wildbiologie/Universität (Apodemus sylvaticus) are also regularly Waldmaus) stark zurücktreten. Kiel: 71 S. captured, whereas birds and insects are ra­ Ziesemer , F. (1980): Verbreitung, Siedlungsdichte rely taken. The mean number of vertebratae und Bestandsentwicklung der Schleiereule Zusammenfassung skulls found in one pellet fluctuates season­ (Tyto alba) in Schleswig-Holstrein. - Corax 8: Die Untersuchung von Gewöllen eines ally. The increasing rates in June and July are 107-130. Schleiereulenpaares im Kaiser-Wilhelm- apparently related to the feeding period of Koog (Kreis Dithmarschen/Schleswig-Hol- the juveniles. In cultivated marsh areas like stein) zeigt, daß die Feldmaus den Haupt­ »Kaiser-Wilhelm-Koog« the living conditions Anschrift der Verfasserin: beuteanteil einnimmt, aber saisonal auch of the Common vole seem to be extraordin­ Gneisenaustraße 24 b andere Beutetiere, wie vor allem die Wald- ary. 97074 Würzburg

Buchbesprechungen | gen des Tier-, Arten- und Naturschutzes Aufsammeln, Messen, Experimentieren auf; es geht um eine kritische Betrachtung und Protokollieren all dessen, was im ma­ zu den immer umfangreicher werdenden B ezzel , Einhard (1992): rinen Küstenbereich oder an meeresbiolo­ Roten Listen, um die Tierschutz- und Na­ gischen Stationen mit relativ einfacher turschutzgesetzgebung und ihre Umset­ Ausrüstung möglich ist, anregen und an­ Liebes böses Tier zung, um den Platzbedarf von Tieren, um leiten. Dazu haben 47 Meeresbiologen aus Die falsch verstandene Kreatur Verlierer und Gewinner im Tierreich. Der Deutschland, Frankreich, Großbritannien Autor belebt die Diskussion durch neue 232 Seiten; ISBN 3-7608-1936-2. Artemis und Österreich aus ihrem Erfahrungs­ Fakten aus der biologischen Forschung schatz 60 faunistische und floristische, & Winkler Verlag, München. Preis: DM und zeigt neue Wege auf. Ein empfehlens­ 39,80. ökophysiologische und ethologische Ver­ wertes Buch. suche zusammengetragen, die jeweils eine Einhard Bezzel, einer der renommierte­ Eike Hartwig geschlossene Einheit mit Anleitung, Mate­ sten Ornithologen Europas, hat ein Buch rial- und Literaturangaben darstellen. vorgelegt, das den Umgang mit Tieren zur Die Gliederung folgt den drei großen ma­ Diskussion stellt. Es ist ein kritisches Plä­ rinen Lebensgemeinschaften Benthos, doyer für den »artgerechten Umgang mit E mschermann , Peter, Helge Körner & Dieter Plankton und Nekton. - Exkursionsleitern Z issler (Hrsg.) (1992): Tieren in ihrer natürlichen Umwelt, für und -teilnehmern soll dieses empfehlens­ den Arten- und Lebensraumschutz«. All­ Meeresbiologische Exkursion werte Buch dazu dienen, Exkursionen an zuoft beruht unsere Tierliebe darauf, daß Nordsee, Atlantik und Mittelmeer vorzu­ wir die Tiere mißverstehen; wir sind hin- Beobachtung und Experiment 257 Seiten, 101 Abbildungen, 9 Tabellen; bereiten, durchzuführen und auszuwer­ und hergerissen zwischen Liebe, Faszinia- ten. Dazu haben die Herausgeber auch die tion und Wißbegier sowie Gleichgültig­ Format 17 x 24 cm, kartoniert. ISBN keit, Abscheu und Überlegenheitsgefühl, 3-437-20414-9. Gustav Fischer Verlag, Anschriften und Hinweise über die Aus­ versehen diese Tiere mit menschlichen At­ Stuttgart. Preis: DM 58,-. stattung der großen meeresbiologischen tributen und verfolgen sie sinnlos. Bezzel Die Herausgeber wollen mit diesem Band Stationen beigefügt. wirft mit seinem Buch grundlegende Fra- Exkursionsteilnehmer zum Beobachten, Eike Hartwig