Das Döw Trauert Um Jonny Moser Und Alfred Ströer

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Das Döw Trauert Um Jonny Moser Und Alfred Ströer DÖW DOKUMENTATIONSARCHIV DES ÖSTERREICHISCHEN WIDERSTANDES FOLGE 203 Mitteilungen OKTOBER 2011 DAS DÖW TRAUERT UM JONNY MOSER UND ALFRED STRÖER Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes betrauert den Verlust seiner Gründungsmitglieder Prof. Dr. Jonny Moser und Abg. a. D. Prof. Alfred Ströer, die beide in den Sommermonaten 2011 im Abstand von nur wenigen Wochen verstarben. (Kurzbiographien von Jonny Moser und Alfred Ströer siehe auf S. 2 f.) Beide gehörten zu jenen Menschen, die das „andere Österreich“ repräsentierten, die während der NS-Zeit auf der Seite der Opfer standen – und diese Erfahrung als Zeitzeugen im Dokumentationsarchiv, in Schulen, bei verschie- densten Veranstaltungen und auf publizistischem Weg über Jahrzehnte weitergaben. Beide engagierten sich ebenso leidenschaftlich für Menschenrechte, Demokratie und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Österreichs wie sie entschieden gegen rechtsextreme Tendenzen, Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz in der österreichischen Politik und Gesellschaft ankämpften. Beiden war die Arbeit des Archivs immer ein besonderes Anliegen – Jonny Moser und Alfred Ströer sind für das DÖW im wahrsten Sinn des Wortes unersetzlich. Jonny Moser Alfred Ströer 10. Dezember 1925 – 23. Juli 2011 3. Dezember 1920 – 20. August 2011 2 Mitteilungen 203 gen protokolliert worden waren, steckte Jonny Moser (1925–2011) man uns in den Gemeindearrest [...] Gegen zwei Uhr nachmittags wurden wir Prof. Dr. Jonny Moser, Historiker, Zeitzeuge, Mitbegründer des DÖW und seit 1964 von zwei martialisch aussehenden Gen- Mitglied des DÖW-Vorstands, starb am 23. Juli 2011 im 86. Lebensjahr. darmen (csendör) abgeholt. [...] Die bei- den Gendarmen brachten uns per Autobus Jonny Moser wurde am 10. Dezember kationen zur NS-Judenverfolgung veröf- nach Köhida (Steinabrückl), wo sie uns im 1925 in Parndorf (Burgenland) geboren, fentlichte er 2006 seine Erinnerungen un- Hof des dortigen Zuchthauses für wo seine Eltern eine Gemischtwarenhand- ter dem Titel Wallenbergs Laufbursche. Schwerstverbrecher wie Ladegut vorerst lung betrieben. Als im April 1938 die Na- Jugenderinnerungen 1938–1945. abstellten. [...] tionalsozialisten die jüdische Bevölkerung Von 1964 bis 1996 war Jonny Moser Be- Als die Dämmerung hereinbrach, holten aus Parndorf nach Ungarn abschoben, be- zirksrat der SPÖ im 1. Wiener Gemeinde- sie uns ab und trieben uns über die Grenze gann auch die rund siebenjährige Flucht bezirk. Bis zuletzt war er im Vorstand und auf deutsches Gebiet zurück. Des Weges des damals 13-jährigen Jonny Moser mit Stiftungsrat des DÖW und im Bundes- unkundig gingen wir im Gänsemarsch seiner Familie – zunächst nach Wien, spä- vorstand der Sozialdemokratischen Frei- durch den Wald. Es dauerte nicht lange, ter nach Budapest. Nach der überraschen- heitskämpferInnen, Opfer des Faschismus bis uns eine deutsche Grenzpatrouille auf- den Entlassung aus einem Internierungs- und aktiver AntifaschistInnen vertreten. stöberte. Sie hatte uns durch das Unterholz lager im Sommer 1944 lernte Jonny Wenige Tage vor seinem Tod wurde der brechen gehört. Sie trieb uns sogleich auf Moser den schwedischen Diplomaten vielfach Ausgezeichnete für seine Ver- ungarisches Territorium zurück. Nach ei- Raoul Wallenberg kennen. Letzterer konn- dienste um die Republik Österreich mit niger Zeit verloren wir jede Orientierung. te ab August 1944 Tausende Juden und dem Bundes-Ehrenzeichen geehrt. Wir hielten an und beschlossen, auf einer Jüdinnen – sowohl ungarische als auch Bundeskanzler Werner Faymann würdigte Lichtung den Tagesanbruch abzuwarten. nach Ungarn geflohene wie Jonny Moser in einem Nachruf Mosers Engagement [...] und seine Familie – vor Erschießung und und Wirken: Als wir bei Sonnenaufgang aufbrachen, Deportation retten, indem er ihnen schwe- „Wenn man ein solches Engagement mit fielen wir schon kurz darauf einer ungari- dische Schutzpässe ausstellte bzw. mehr allen Risken für das eigene Leben eingeht, schen Zöllnergruppe in die Hände. [...] Bei als 15.000 Personen in 31 „Schutzhäu- dann müssen wir, die heute politisch Ver- Anbruch der Dunkelheit aber brachten uns sern“ unterbrachte und verpflegte. Als antwortlichen, den größten Respekt für Gendarmen wieder zur deutschen Grenze. Mitarbeiter Wallenbergs überlebte Jonny diese besondere Kraftanstrengung und Dieses Mal wurden wir bei Fertörákos Moser die Shoah in Ungarn. diesen beeindruckenden Einsatz unter (Groisbach) abgeschoben. [...] Bei unse- größter Gefahr zollen. Professor Moser rem Herumirren im Wald hörten wir plötz- gehörte zu jenen großen Österreichern, die lich Geräusche vor uns und vernahmen stets das Gemeinsame über das Trennende dann auch Stimmen. Es waren Deutsche gestellt haben und die nicht müde gewor- auf Patrouillengang. Wir konnten noch den sind, auf die Gefahren, die gegen un- rechtzeitig anhalten und verhielten uns sere Demokratie gerichtet sind, aufmerk- still, sodass sie uns nicht bemerkten. Als sam zu machen.“ sie vorbei waren, beschlossen wir, neuer- lich im Wald zu übernachten. Im Morgen- In seinen Erinnerungen schildert Jonny grauen zogen wir weiter und landeten Moser die Abschiebung der jüdischen nach einem längeren Marsch wieder beim Familien aus Parndorf am 21. April 1938 Gasthaus ‚Hubertus‘. Wir waren die ganze über die ungarische Grenze und die darauf Zeit im Kreis herumgeirrt. [...] Schwedischer Legitimationsausweis folgende tagelange Odyssee: Am Sonntag, dem 24. April 1938, es war von Jonny Moser der vierte Tag unserer Odyssee, brachten „Endstation der Fahrt war Mörbisch am uns die Ungarn schon mittags mit mehre- Nach Kriegsende kehrte die Familie nach See. Von Grenzpolizisten und den beiden ren Polizeiautos zum deutschen Grenz- Österreich zurück. Jonny Moser begann SS-Leuten wurden wir mit dem Zuruf posten in Mörbisch. Im Niemandsland das Studium der Geschichte an der Uni- ‚Gemma, gemma, schneller!‘ aus dem Bus zwischen den beiden Staatsgrenzen hieß versität Wien, seine Dissertation widmete geholt und zur ungarischen Grenze ge- uns ein ungarischer Polizeioffizier warten, er dem damals noch tabuisierten Thema bracht. Sie zeigten uns die Richtung, in während er sich zum deutschen Kontroll- Antisemitismus in Österreich. 1966 legte die wir gehen sollten, um nach Sopron punkt begab. Von weitem konnten wir be- er im Rahmen der in Zusammenarbeit mit (Ödenburg) zu gelangen. Mit einem la- obachten, wie der Ungar heftig gestikulie- dem DÖW erschienenen Reihe Mono- chenden ‚Auf Nimmerwiedersehen!‘ jag- rend mit den deutschen Zöllnern stritt und graphien zur Zeitgeschichte eine erste ös- ten sie uns davon. [...] dabei immer wieder auf uns deutete. [...] terreichische Arbeit zur Judenverfolgung Als wir, eine Gruppe von vierzehn Per- Es begann schon zu dämmern, als wir be- in Österreich vor, in der er aufgrund statis- sonen, mit Rucksack bepackt und Taschen merkten, dass die Deutschen, die mehrere tischer Berechnungen erstmals die Zahl tragend, am frühen Morgen die idyllische Telefonate geführt hatten, zurücksteckten, von mehr als 65.000 österreichischen Ho- Kleinstadt Sopron betraten, erregten wir sich ruhiger verhielten. Sie mussten den locaustopfern nannte, die in beeindrucken- allgemein Aufsehen. Sehr bald erspähte Auftrag erhalten haben, uns zurückzuneh- der Weise durch das Projekt Namentliche uns auch ein Polizist, der uns anhielt und men.“ Erfassung der österreichischen Holo- nach den ersten Fragen sogleich erkannte, (Aus: Jonny Moser, Wallenbergs Lauf- caustopfer empirisch bestätigt werden dass wir illegal über die Grenze gekom- bursche, Jugenderinnerungen 1938–1945, konnte. Nach zahlreichen weiteren Publi- men waren. [...] Nachdem unsere Aussa- Wien 2006, S. 21–25.) Oktober 2011 3 niemand hat geglaubt, dass das jahrelang Alfred Ströer (1920–2011) dauert.“ (Aus: Erzählte Geschichte, Bd. 1, Berichte Abg. a. D. Prof. Alfred Ströer, Widerstandskämpfer, Zeitzeuge, Gründungsmitglied von Widerstandskämpfern und Verfolgten, und viele Jahre Vizepräsident des DÖW (bis zu seiner Verabschiedung im März hrsg. vom DÖW, S. 234 f.) 2011 aus gesundheitlichen Gründen), starb am 20. August 2011 im 91. Lebensjahr. Am 12. März 1940 wurde Alfred Ströer Am 3. Dezember 1920 als Sohn einer geht hervor, dass ich tatsächlich der Letzte wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu Arbeiterfamilie in Wien-Simmering gebo- war in diesem ‚Komplex‘ – so hat das da- einem Jahr Gefängnis (unter Anrechnung ren, wuchs Alfred Ströer im „Roten Wien“ mals geheißen. Meine Freunde haben na- der Untersuchungshaft) verurteilt. 1942 der Zwischenkriegszeit auf und engagierte türlich gezittert zu Hause, weil die haben wurde er zur berüchtigten Strafeinheit 999 sich früh in der Gewerkschaftsbewegung. sich gesagt: Jetzt werden sie den ja fragen, eingezogen und geriet gegen Kriegsende Nach dem „Anschluss“ 1938 setzte die im mit wem er seine Abende verbracht hat. auf der Insel Rhodos in britische Kriegs- „Ständestaat“ halblegale Gewerkschafts- Das war eine Art Schneeballsystem: Wenn gefangenschaft. jugendgruppe, der Ströer, damals Werk- sie einmal einen erwischt haben und dann Nach seiner Rückkehr Ende 1946 nach zeugmacherlehrling in der Simmeringer noch einen Zweiten und der hat wieder Wien schloss er sich der SPÖ an und enga- Maschinen- und Waggonfabrik, angehör- drei Namen gesagt und die drei haben gierte sich im neu gegründeten Österrei- te, ihre Aktivitäten fort: wieder einen Namen gesagt. Und so haben chischen Gewerkschaftsbund. 1956–1959 sie verhaftet, 40, 50 waren auf einmal in war Ströer Jugendsekretär des ÖGB, 1959 „Und in Simmering, also in meinem Be- einem ‚Komplex‘ ... Ich bin, wie gesagt, wurde er
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