Diplomarbeit
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Franzi Löw – eine jüdische Fürsorgerin im nationalsozialistischen Wien Unter besonderer Berücksichtigung der NS-Zeit Verfasserin Beatrix Steinhardt angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt A 312 Studienrichtung lt. Studienblatt: Diplomstudium Geschichte Betreuerin / Betreuer: Hon.-Prof., Dr. Wolfgang Neugebauer Gewidmet Christopher „Chrisi“ Lindbichler, den ich nie vergessen werde, und meiner Großmutter Margarethe Svoboda, die auf mich stolz wäre. Danksagung Zunächst möchte ich mich an dieser Stelle bei all denjenigen bedanken, dich mich während der Anfertigung dieser Diplomarbeit unterstützt und motiviert haben. Ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Dr. Wolfgang Neugebauer, der meine Arbeit und somit auch mich betreut hat. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, mich mit diesem Thema intensiv auseinanderzusetzen und hat mir durch viele Ratschläge große Unterstützung gegeben. Weiters gilt mein Dank auch Dr. Brigitte Bailer-Galanda, die mich im Diplomanden-Seminar betreut, unterstützt und motiviert hat. Ich bedanke mich auf diesem Weg bei Dr. Doron Rabinovici der mir freundlicherweise seine Unterlagen über Franzi Danneberg-Löw zur Verfügung stellte. Ein besondere Dank gilt unter anderem Mag. Uslu-Pauer, Archiv der IKG Wien, die mir ihr Wissen und Unterlagen zur Verfügung stellte. Postumer Dank an Prof. Jonny Moser, der seine Erinnerungen über Franzi Löw mit mir teilte und mich ermahnte, ordentlich zu arbeiten. Nicht zuletzt gebührt mein Dank meinen Kolleginnen und Freundinnen der Jugendwohlfahrt Mödling. Mag. Teresa Weyer, DSA Maria Steininger und DSA Marion Zwölfer. Danke für Eure Geduld und dass ihr mich in der „Endphase“ ausgehalten habt. Ich bin sehr stolz, so gute und verlässliche Freunde zu haben. Es waren so viele, die sich mit mir über Franzi Löw unterhalten haben, meine Euphorie und meine Zweifel geteilt haben. Von ganzem Herzen danke für Eure Unterstützung. Abstract Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben der jüdischen Fürsorgerin Franzi Danneberg-Löw die im Jahr 1916 in Wien geboren wurde und in der Zeit zwischen 1938 bis 1945 für die jüdische Kultusgemeinde Wien als Fürsorgerin tätig war. Ziel und Gegenstand der Arbeit ist die Rekonstruktion des Lebens und der fürsorgerischen Arbeitsgeschichte von Franzi Danneberg-Löw, wobei der historische Kontext in der gesamten Arbeit in Zusammenhang mit der persönlichen Lebensgeschichte gestellt wird. Um der Arbeit einen Rahmen zu geben, wurde die Lebenswelt der jüdischen Bevölkerung ab dem Zeitpunkt 1900 in Wien beschrieben. Dabei wurde der Focus auf die sozialpolitischen, ökonomischen, ideologischen und ethisch-moralischen Rahmenbedingungen der jüdischen Bevölkerung gelegt und mit der Lebensgeschichte Franzi Danneberg-Löw verflochten. Die Kindheit, Jugend und Ausbildung zur Fürsorgerin in der Fürsorgeschule Ilse Arlt steht am Beginn der Arbeit. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit der Zeit während des Nationalsozialismus und der Tätigkeit von Franzi Danneberg-Löw für Israelitische Kultusgemeine Wien, in diesen wurden der berufliche Einstieg der fürsorgerischen Tätigkeit von Franzi Danneberg-Löw im Bereich der Kinder und Jugendfürsorge, die verschiedenen formellen und informellen Arbeitsaufträge, die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen und Berufsgruppen beschrieben. Am Ende der Arbeit wurden die Gerichtsverfahren nach 1945 behandelt an denen Franzi Danneberg-Löw als Zeugin und auch als Beschuldigte beteiligt war, sowie ihr berufliches wie privates Leben nach 1945 bis zu ihrem Tod. Die Ergebnisse meiner Arbeit basieren auf der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Quellenmaterialien (Interviews mit Franzi Danneberg-Löw, Gerichtsakten und Fachliteratur). Die Arbeit weist auf die schwierige Position Franzi Danneberg-Löws als jüdische Fürsorgerin während der NS-Zeit hin und erklärt ihre Wertehaltung, Motivation, Hindernisse und Hemmungen dieser Zeit. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................................................... 7 2. Die Situation der jüdischen Bevölkerung vor 1938 ......................................................... 11 2.1 Die Israelitische Kultusgemeinde in Wien vor 1938 ............................................... 30 3. Die Jahre 1938 bis 1945 ................................................................................................... 34 3.1 Die Situation der IKG nach dem „Anschluss“ ......................................................... 40 3.2 Das „Novemberpogrom“ und dessen Folgen ........................................................... 42 3.3 Tätigkeitsbereiche und Arbeitsalltag der Fürsorgerin Franzi Löw .......................... 46 3.4 Soziales Umfeld im beruflichen und privaten Alltag von Franzi Löw .................... 49 3.5 Die Situation der jüdischen Bevölkerung und der IKG in Wien vom Ausbruch des Krieges bis 1945 ................................................................................................................... 51 3.6 Versorgung der jüdischen Häftlinge ........................................................................ 54 3.7 Kinderauswanderung ................................................................................................ 55 3.8 Jüdische Kinderheime .............................................................................................. 58 3.9 Die Übertragung der Vormundschaft geistig behinderter jüdischer Jugendlicher ... 64 3.10 Helfer und Netzwerke .............................................................................................. 65 3.10.1 Die „Gildemeester-Auswanderungs-Hilfsorganisation“ .................................. 65 3.10.2 Die „Schwedische Israel Mission“ ................................................................... 67 3.10.3 Die Quäker – „Society of friends“ ................................................................... 68 3.10.4 Die „Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken“ ........................ 68 3.11 Die ersten Deportationen – Nisko ............................................................................ 70 3.12 Die Versorgung von „U-Booten“ – Menschen, die in Wien „untertauchten“ ......... 77 3.13 Die Situation der jüdischen Bevölkerung und der „Ältestenrat der Juden in Wien“ in den Jahren 1942 bis 1945 ..................................................................................................... 79 3.14 Franzi Löws Tätigkeit in den Sammellagern und die Situation der ungarisch- jüdischen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ........................................................... 83 3.15 Das Kriegsende ........................................................................................................ 87 4. Nach 1945 ........................................................................................................................ 95 4.1 Franzi Löws Beteiligung an Gerichtsverfahren nach 1945 ...................................... 97 4.1.1 Gerichtsverfahren gegen Josef Balaban ............................................................... 98 4.1.2 Gerichtsverfahren gegen Dr. Emil Tuchmann ..................................................... 98 4.1.3 Gerichtsverfahren gegen Dr. Siegfried Seidl ..................................................... 102 4.1.4 Anzeige gegen Franzi Löw durch Aron Moses Ehrlich ..................................... 104 4.2 Franzi Löws Tätigkeit für die Gemeinde Wien und ihr Privatleben ...................... 109 5. Conclusio ........................................................................................................................ 112 6. Kurzbiografien ............................................................................................................... 116 7. Quellen ........................................................................................................................... 120 7.1 Literatur .................................................................................................................. 120 7.2 Quellen aus dem WWW ......................................................................................... 125 7.3 Archivalien ............................................................................................................. 127 7.4 Interviews ............................................................................................................... 129 8. Abkürzungen .................................................................................................................. 130 1. Einleitung Bei einem Besuch des Dokumentationsarchivs für Österreichischen Widerstand (DÖW) in Wien, im Rahmen eines Forschungsseminars, wurde ich erstmalig mit der Person Franzi Danneberg-Löw konfrontiert. Dr. Elisabeth Klamper erzählte, dass das Archiv ein Interview einer jüdischen Fürsorgerin aufbewahren würde, die während der Jahre 1938 bis 1945 für die jüdische Bevölkerung als Fürsorgerin tätig war. Da ich selbst als Sozialarbeiterin im Bereich der Jugendwohlfahrt in Niederösterreich tätig bin, fesselten mich die Thematik und die Person von Anfang an. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mich dem Leben und sozialarbeiterischem Wirken der jüdischen Fürsorgerin Franzi Danneberg-Löw. Franzi Löw wurde im Jahr 1916 in Wien geboren und war in der Zeit von 1937 bis 1945 für die jüdische Kultusgemeinde Wien