06/21 Der Gemeinderat Der Stadt Lenzburg an Den Einwohnerrat Abwasserverband Region Lenzburg; Beitritt Des Gemeindeverbandes
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06/21 Der Gemeinderat der Stadt Lenzburg an den Einwohnerrat Abwasserverband Region Lenzburg; Beitritt des Gemeindeverbandes REWAS; Revision der Satzungen Sehr geehrter Herr Präsident Sehr geehrte Damen und Herren In dieser Sache unterbreiten wir Ihnen wie folgt Bericht und Antrag: I. Ausgangslage Die Gemeinden Egliswil, Lenzburg, Möriken-Wildegg, Niederlenz, Seon und Staufen schlossen sich 1965 zu einem Gemeindeverband als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit dem Ziel zusammen, die Gewässerschutzaufgaben zu lösen und die erforderlichen Bauten - die Kläranlage „Langmatt“ sowie den Ver- bandskanal Seon bis Kläranlage - zu erstellen und zu betreiben. Später traten die Gemeinden Auenstein, Holderbank, Othmarsingen und Veltheim (für den Dorfteil „Au“) dem Verband bei. Die entsprechende Anpassung der Satzungen wurde vom Baudepartement des Kantons Aargau am 29. Oktober 1985 ge- nehmigt. Vor einiger Zeit bekundete der Abwasserverband Region Schenkenbergertal (ab 2007: Gemeindeverband Regionaler Wasser- und Abwasserbetrieb Schen- kenbergertal REWAS) Interesse am Beitritt zum Abwasserverband Region Lenzburg. Im Jahr 2005 wurde das offizielle Gesuch um Aufnahme in den Ab- wasserverband Region Lenzburg auf den 1. Januar 2007 gestellt. Dieses Vor- haben ist in sämtlichen Gemeinden der beiden Verbände durch die Gemeinde- versammlungen zu bestätigen, und die Satzungen müssen an diese neue Situ- ation angepasst werden. Dies bildet zugleich Anlass, die überholungsbedürfti- gen Satzungen aus dem Jahr 1985 gründlich zu überarbeiten und den zustän- digen Instanzen noch im Jahr 2006 zur Genehmigung zu unterbreiten. II. Notwendigkeit und frühere Bestrebungen der Revision der Satzungen Die bisherigen Satzungen aus dem Jahr 1985 sind in starkem Masse von der damals in Angriff genommenen umfangreichen Bauphase bzw. dem Um- und – 2 – Ausbauvorhaben mit einer Investitionssumme von 19,5 Mio. Franken geprägt. Dies schlug sich im umfangreichen Abschnitt „III. Bau der Anlagen“ nieder, in welchem unter anderem die Aufteilung der Baukosten, der Einbezug der Ge- meinden Holderbank und Othmarsingen und der Marti Protein AG, der Kosten der Erweiterung, usw. geregelt wurde. In der Zwischenzeit haben sich sowohl die Technologie wie auch die Aufgaben- stellung der Abwasserreinigung wesentlich weiter entwickelt: Lag in den 70er- und 80er-Jahren das Primat der Abwasserreinigung noch auf der möglichst lückenlosen Erfassung und Sammlung der Abwässer und der Erstellung der dazu erforderlichen baulichen Infrastruktur, so liegt es heute und in der Zukunft in der gesamtheitlichen Regelung der Entwässerung einer Region (Generelle Entwässerungs-Planung der Gemeinden und der Regionen GEP) unter Einbe- zug des gesamten Wasserkreislaufes sowie in der Behandlung der in Spuren vorhandenen Wirkstoffe aus allen Lebens- und Produktionsbereichen. Aufgrund dieser Situation befasste sich der Vorstand des Abwasserverbandes bereits im Jahr 1997 mit der Ausarbeitung neuer Satzungen. Ein entsprechen- der Entwurf wurde in der Folge von der Betriebsleitung erarbeitet. Im Jahre 2000 genehmigte der damalige Vorstand des Abwasserverbandes den mehr- fach überarbeiteten Entwurf in den Grundzügen, konnte sich aber bei der Zu- ordnung verschiedener Abwasseranlagen zum Verband bzw. zu den einzelnen Gemeinden nicht einigen (u.a. Regenbecken im Areal der Kläranlage, Pump- werke auf dem Gebiet der Gemeinde Möriken-Wildegg), so dass die Revision einstweilen scheiterte. Nun bildete die Aufnahme des Gemeindeverbandes REWAS Anlass, die Revi- sionsarbeiten wieder aufzunehmen. Diese konnten nach vorangehenden inten- siven Verhandlungen im August 2006 mit der Genehmigung des vorliegenden Entwurfs durch den Vorstand des Abwasserverbandes abgeschlossen werden. III. Der Anschluss des Gemeindeverbandes REWAS Vor einigen Jahren zog der Abwasserverband Region Schenkenbergertal (ab 1. Januar 2007 Gemeindeverband Regionaler Wasser- und Abwasserbetrieb Schenkenbergertal REWAS) einen Beitritt zum Abwasserverband Region Lenz- burg in Erwägung. Der Abwasserverband Region Lenzburg begrüsste diese Absicht, worauf die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Zulieferung der Abwässer der Gemeinden Thalheim, Oberflachs, Veltheim und Schinznach Dorf geschaffen wurden. Seit dem 17. November 2004 fliesst nun das Abwasser dieser Gemeinden über das Pumpwerk Holderbank zur Kläranlage „Langmatt“ in Wildegg. Gleichzeitig ist die Kläranlage in Schinznach Dorf vollständig abge- baut worden. Nachdem der Zusammenschluss betrieblich seit bald zwei Jahren funktioniert, gilt es nun, ihn auch rechtlich zu vollziehen und den Gemeindeverband REWAS als Mitglied in den Abwasserverband Region Lenzburg aufzunehmen. Der Ge- meindeverband REWAS stellt aufgrund der unter seinen Gemeinden bestehen- den Regelungen im Trinkwasser- und Abwasserbereich das Gesuch, als Ver- band - nicht als einzelne Gemeinden - aufgenommen zu werden. Gemäss den – 3 – bei den zuständigen Instanzen des Kantons getroffenen Abklärungen ist dies möglich. Die Gemeinde Veltheim, welche bereits heute mit dem Dorfteil „Au“ im Abwasserverband Region Lenzburg vertreten ist, wird zukünftig auf diesen Sitz verzichten bzw. durch den Gemeindeverband REWAS vertreten sein. Dieser wird für die vier Gemeinden der Region Schenkenbergertal mit einem Sitz im Abwasserverband Region Lenzburg vertreten sein (vgl. dazu die Stimmrechts- regelung gemäss Art. 8 und Anhang 1 der Satzungen). Für den Einkauf in die bestehenden Anlagen leistet der Gemeindeverband REWAS auf den 1. Januar 2007 eine Zahlung von Fr. 500'000.–. Seit Inanspruchnahme der Anlage im No- vember 2004 hat der Gemeindeverband REWAS dem Abwasserverband einen Zins von 3 ¼ % auf diesem Betrag entrichtet. IV. Grundsätzliches zur Revision der Satzungen Inhaltlich enthalten die Satzungen grösstenteils Regelungen, die die gesetzli- chen Vorgaben (Gewässerschutzgesetzgebung, Gemeindegesetz, usw.) und kantonal harmonisierten, zumeist administrativen Vorschriften (Musterabwas- serreglement, usw.) umsetzen. In diesen Bereichen besteht wenig Spielraum für abweichende Festsetzungen. Ein grösserer Gestaltungsspielraum besteht bei den eigentlichen verbandsspe- zifischen Belangen wie beispielsweise bei der Regelung der Stimmrechte, der Kompetenzen für Vorstand und Ausschuss, usw. Das Genehmigungsverfahren für die Revision der Satzungen ist gemäss den kantonalen Vorschriften wie folgt geregelt: • Ausarbeitung und Verabschiedung durch den Vorstand; • Vorlage an und Zustimmung durch die Gemeindeversammlungen oder den Einwohnerrat der Verbandsgemeinden, wobei sämtliche Gemeinden der beiden Abwasserverbände dem Entwurf zustimmen müssen; • Genehmigung durch das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kan- tons Aargau. V. Wesentliche Punkte der Revision Die inhaltlichen Kernpunkte der vom Verbandsvorstand beschlossenen Fas- sung der Satzungen betreffen: • Systematische Unebenheiten sind in eine logische Abfolge gebracht wor- den; ebenso wurde die Terminologie vereinheitlicht und den heutigen Ge- gebenheiten angepasst. • In Art. 2 Abs. 2 wird festgelegt, welche Anlagen vom Verband unterhalten und betrieben werden, nämlich • die Abwasserreinigungsanlage "Langmatt", – 4 – • das Regenbecken auf dem Areal der Kläranlage „Langmatt“ - welches seinerzeit von den Gemeinden Möriken-Wildegg und Niederlenz sowie zu 10 % vom Abwasserverband finanziert wurde und nun an den Ab- wasserverband Region Lenzburg übergeht -, • der Sammelkanal vom Regenbecken „Giessi“ in Seon bis zur Kläran- lage „Langmatt“ in Wildegg, einschliesslich des Regenbeckens „Engel- matte“. Der Sammelkanal wird ausschliesslich zu Lasten der ange- schlossenen Gemeinden Seon, Egliswil, Staufen, Lenzburg, Niederlenz und Möriken-Wildegg betrieben und unterhalten. • Alle übrigen Zuleitungskanäle und Anlagen sind von den betreffenden Ge- meinden zu unterhalten und zu betreiben. Sie werden in Art. 2 Abs. 3 der Satzungen erwähnt, wobei diese Aufzählung nur der Orientierung dient und bezüglich der Beteiligungsverhältnisse der Gemeinden untereinander nicht rechtsverbindlich ist. Im Vergleich zu den bisherigen Satzungen ergibt sich folgende Änderung: Die Pumpwerke „Karrengreth“ und „Hinterwildegg“, welche ausschliesslich Areale im Dorfteil Wildegg entwässern, gehen ins Eigentum der Gemeinde Möriken-Wildegg über, die auch für den Betrieb und Unterhalt verantwortlich ist; im Gegenzug wird die Gemeinde Möriken- Wildegg am Sammelkanal Seon-Wildegg nur gemäss der von ihr gelieferten hydraulischen Menge (bzw. zu 19 % des heute berücksichtigten Anteils) beteiligt. • Die Stimmrechte: Auch zukünftig werden 10 Vertretungen den Vorstand bil- den: 9 Verbandsgemeinden und der Gemeindeverband REWAS. Die bisher eigenständige Vertretung der Gemeinde Veltheim wird durch die Vertretung des Gemeindeverbandes REWAS wahrgenommen werden (Art. 8). • Die Stimmrechte und die Kostenverteilung werden vom Vorstand gemäss Art. 8 Abs. 2 der Satzungen aufgrund der sich verändernden Bevölkerungs- zahlen und der damit verbundenen Änderungen bezüglich Abwassermenge und Schmutzfracht angepasst. Die aktuelle Verteilung der Stimmrechte geht aus Anhang 1 der Satzungen hervor. • Die Kompetenzen des Ausschusses und des Vorstandes werden so um- schrieben, dass die Handlungsfähigkeit dieser Gremien erweitert und der Vorstand gleichzeitig entlastet werden kann (Art. 11 und 12). Der Vorstand erhält die Kompetenz, Umbauten und Erweiterungen bis zum Betrag von 1,5 Mio. Franken zu bewilligen und dafür Rückstellungen zu beanspruchen (Art. 19 und 21). VI. Ausblick Im Rahmen der Beratungen über die Revision der Satzungen ist seitens einiger Verbandsgemeinden