Streit Um Bahnhof Und Flughafen

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Streit Um Bahnhof Und Flughafen REGION STUTTGART 28 Mittwoch, 6. Oktober 2004 Stuttgarter Zeitung Nr. 232 Streit umBahnhof „Jetzt ist und Flughafen alles klar“ Wie Stuttgarts OB-Kandidaten bei der Podiumsrunde Das Rededuell als Keinen Spickzettel, nur ein Glas Wasser und ein Mikrofon – das sind die Voraussetzungen für Boris von StZ und SWR umWähler kämpfen Palmer, Ute Kumpf und Wolfgang Schuster (von links). Fotos Steinert/Zweygarth Entscheidungshilfe Wolfgang Schuster hat sich gelassen gege- den, wobei Ute Kumpf als Einzige vorschlug, Viele der 600 Zuhörer, die zum Rededuell ben, Ute Kumpf kämpferisch, Boris Pal- die Preise für Bus und Bahn zu senken. Was zwischen den drei aussichtsreichsten OB- mer pointiert: wenige Tage vor der OB- das kosten würde, sagte sie freilich nicht. Kandidaten ins Züblinhaus gekommen Wahl am 10. Oktober in Stuttgart zeigten Hart zur Sache ging es beimThema waren, sind zumindest vorher noch unent- sich die drei aussichtsreichsten Kandida- Stuttgart 21. Boris Palmer sagte, dass das schlossen gewesen. Wer sich während der ten im Züblinhaus in guter Form. Gestrit- Großprojekt ein „städtebauliches Desaster“ StZ-Podiumsrunde nicht traute, konnte sei und viel zu teuer. Ute Kumpf kritisierte, ten wurde vor allem über Stuttgart 21. dass Schuster es nicht geschafft habe, „die nach dem offiziellen Teil Fragen stellen. Bürger mitzunehmen“ – sie wolle das als Von Thomas Faltin Oberbürgermeisterin nachholen. Der Amtsin- Von Markus Heffner haber stellte dagegen klar, dass die Bahn Beimentscheidenden Rededuell, das die einen modernen Bahnhof im Herzen der Hinterher war Matthias Hahn froh, dass er Stuttgarter Zeitung gemeinsam mit dem Süd- Stadt haben wolle – sonst werde der interna- sich wegen einer Besprechung etwas verspä- westrundfunk wenige Tage vor der OB-Wahl tionale Fernverkehr über Frankfurt laufen. tet hatte und deshalb während der Diskus- amSonntag in Stuttgart veranstaltete, war Sehr kontrovers wurde auch über die sion nicht bei den Ehrengästen saß. So sei es alles ein wenig anders als bisher. Das lag vor Zukunft der Konrad-Adenauer-Straße disku- ihmerspart geblieben, die Redebeiträge der alleman zwei Punkten. Zumeinen wurde die tiert. Boris Palmer hatte den Vorschlag ge- drei OB-Kandidaten „ohne jede Regung verfol- Diskussion imZüblinhaus vomFernsehen macht, einen 230 Millionen Euro teuren Tun- gen zu müssen“, wozu nach Ansicht des aufgezeichnet (Sendetermin heute Abend nel zu bauen, umKulturmeileund Bohnen- Baubürgermeisters etwa der Stadtrat Robert 22.30 Uhr, Südwest 3), und darauf reagierten viertel an die Innenstadt anzubinden. Auch Thurner (SPD) oder der Klinikbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU), Ute Kumpf (SPD) Wolfgang Schuster schloss – zumindest im Klaus-Peter Murawski (Grüne) imSchwenk- und Boris Palmer (Grüne) in ihrer Redestrate- Bereich der Kulturmeile – einen Tunnel nicht bereich der Kameras verdammt waren. „Das gie. Zumanderen ließen die Moderatoren mehr aus. „In den nächsten acht Jahren sah sehr bemüht aus“, befand Hahn. Aber Jacqueline Stuhler (SWR) und Peter Christ, können wir uns das hoffentlich leisten“, schließlich könne ein Murawski ja schlecht Chefredakteur der StZ, direkte Einwürfe und sagte er imZüblinhaus. Ute Kumpfhält applaudieren, wenn Palmer sagt, Oberbürger- dagegen beides für leere Versprechungen: Ein gelungener Auftritt des Amtsinhabers? Verstehen Sie Spaß? Alt-OB Manfred Rommel meister Schuster sei langweilig. „Es ist unrealistisch zu glauben, wir hätten Friderike Schuster gratuliert ihrem Vater. hat während der Diskussion viel zu lachen. Die Familie des amtierenden Oberbürger- das Geld für eine Untertunnelung.“ meisters Wolfgang Schuster, vollzählig in der Ein großes Thema war für die 600 Zu- ersten Reihe versammelt, musste sich in schauer der Mülltourismus nach Stuttgart. diesemPunkt keinerlei Zurückhaltung aufer- „Die Müllverbrennungsanlage in Münster ist legen – und das taten Schusters Töchter auf 180 000 Tonnen pro Jahr ausgelegt, diese Friderike und Angelika, Sohn Christian und Kapazität müssen wir auch nutzen“, sagte Ehefrau Stefanie auch nicht. Sie beklatschten Schuster. Bei täglich 17 zusätzlichen Lastwa- Schusters Antworten imTakt, und sie stan- gen sei dies tragbar. Ob ein Teil des Müllver- den ihmauch hinterher zur Seite. „Unser OB-WAHL IN STUTTGART kehrs auf die Schiene verlegt werden könne, Vater ist kein Langweiler“, erklärte etwa untersuche derzeit die Uni Stuttgart. Boris Friderike Schuster einigen Gästen, nachdem Erwiderungen der Kandidaten zu, was eine Palmer, der von bis zu 115 Lastwagen pro sie zufällig mitbekommen hatte, dass diese muntere Diskussion zur Folge hatte. Tag sprach, ging in diesemPunkt hart mit sich an einemder Stehtische just darüber Der Amtsinhaber Wolfgang Schuster demAmtsinhaberins Gericht: Schuster hätte unterhalten hatten. schien vor allemZuversicht und Lockerheit sich in jenen Kreistagen, die Müll nach Stutt- ausstrahlen zu wollen. Mit bewusst be- gart schicken, stärker für die Schiene einset- Nach dem Duell wird diskutiert schwingtemSchritt nahmer seinen Platz am zen müssen. Palmer zu Schuster: „Sie hätten Kandidatentresen ein, und Kritik der beiden klar sagen müssen: Wir nehmen euren Müll, Viele der insgesamt 600 Zuhörer, die am Kontrahenten konterte er gelassen wie sel- dafür nehmt ihr die Schiene.“ Montagabend ins Züblinhaus gekommen wa- ten. Auch Ute Kumpf wollte wohl ihre Kriti- Die beiden Moderatoren klopften in ihren ren, nutzten auch nach demoffiziellen Teil ker Lügen strafen und präsentierte sich kämp- Fragen zahlreiche Themenfelder ab – von der die Gelegenheit, sich kurz vor der OB-Wahl ferisch und kompetent: Sie war es, die ihren Schaffung von Arbeitsplätzen über Woh- amSonntag noch einen letzten Eindruck zu Mitbewerbern amhäufigsten ins Wort fiel nungspolitik bis hin zu erneuerbaren Ener- verschaffen. Entweder diskutierten sie unter- und, zumBeispiel bei der Frage nach dem gien – und entlockten den Kandidaten auch einander das soeben Gehörte. Oder sie kon- Verkauf der Flughafenanteile, eine klar an- persönliche Aussagen. Auch über den Wahl- frontierten Ute Kumpf, Boris Palmer und dere Einstellung vertrat als Boris Palmer. kampfetat wurde erstmals öffentlich gespro- Wolfgang Schuster selbst mit dem, was ih- Der grüne Kandidat hingegen gab sich chen: Schuster und Kumpf bezifferten ihr nen amHerzen lag – alle drei standen auch ungewohnt zurückhaltend und würdigte bei Budget auf jeweils etwa 200 000 Euro, Pal- nach demFernsehduell Rede und Antwort. der Wirtschaftspolitik sogar, dass Schuster mer sprach von 50 000 Euro. Während sich Er habe die Kandidaten noch nie live imGrundsatz die richtige Weichenstellung Schuster ansonsten zugeknöpft zeigte, gaben Die sicherste Großstadt? Ute Kumpf im Ge- Stimmung gut, alles gut? Boris Palmer freut erlebt oder sie gar konkret zu Themen befra- getroffen habe. Allerdings brachte Palmer Palmer und Kumpf preis, welchen Anteil sie spräch mit Polizeisprecher Hermann Karpf sich über den Zuspruch nach der Diskussion. gen können, sagte etwa Wolfgang Maile, für seine Ansichten in erfrischender Kürze und aus der eigenen Tasche bezahlen – jeweils den die Veranstaltung daher unter der Rubrik pointenreich auf den Punkt. Insgesamt war etwa zehn Prozent des Gesamtetats. „Entscheidungshilfe“ lief. Der 46-jährige Con- der Beifall während der 90-minütigen Veran- Wolfgang Schuster betonte dagegen, dass troller aus der Neckarvorstadt, vor allemam staltung gleichmäßig verteilt – einen klaren der Wahlkampf den Bürger nichts koste, die Thema Verkehr interessiert, „pendelt noch Sieger gab es für das Publikumnicht. Durchführung der Wahl aber sehr wohl: zwischen Kumpf und Palmer“, jetzt habe er Einig waren sich die Kandidaten, bei allen „Allein der zweite Wahlgang kostet die Stadt weitere Eindrücke für seine Wahlüberlegun- Differenzen imDetail, dass Stuttgart bei der rund 500 000 Euro“, sagte er mit einem gen. Für Christine Riedel steht die Entschei- Kinderbetreuung und der Ausbildung von Augenzwinkern. Es sollte wohl ein Wink mit dung dagegen bereits fest. Nachdemdie 45 Jugendlichen besser werden müsse. Auch der demZaunpfahl für das Wahlvolk sein, ihm Jahre alte Disponentin nun „alle Kandidaten öffentliche Nahverkehr soll nach demWillen doch lieber gleich imersten Wahlgang zur persönlich kennen gelernt und einiges über aller drei Kandidaten weiter ausgebaut wer- absoluten Mehrheit zu verhelfen. ihre Themen erfahren hat“, wird sie Ute Kumpf wählen, vor allem wegen ihrem Um- gang mit den Themen Familie und Kinder. GESAGT IST GESAGT Wichtiger Abend für viele Marianne und Manfred Schmid wohnen „Stuttgart ist in dieser Beziehung ein Ent- „Ich versuche dann, einen besonders guten in Möhringen und konnten ins Züblinhaus wicklungsland.“ Eindruck zu machen.“ laufen, sie hätten aber auch eine weitere Ute Kumpf zur ungenügenden Zahl von Wolfgang Schuster auf die Frage, was er Anreise in Kauf genommen. Sie sind sich Betreuungsplätzen für Kleinkinder denn in seiner raren Freizeit mache hinterher einig, „dass es mehr solcher Veran- staltungen geben müsste“. An der Wahlurne, O O auch das steht nun fest, gehen ihre Meinun- „Wir brauchen in Stuttgart keinen Nachhilfe- „Das kenne ich, seit ich in der Politik bin – gen dagegen auseinander: Während die unterricht, schon gar nicht aus Berlin.“ Frauen werden generell unterschätzt.“ 64-Jährige Palmer wählen wird, weil er „aus Wolfgang Schuster zu Kumpfs bundespoli- Ute Kumpf zu dem Vorwurf, sie führe ökologischer Sicht auch an die folgende Gene- tischen Einlassungen zur Kinderbetreuung einen Wahlkampf mit zu wenig Inhalten rationen denkt“, gibt ihr Mann seine Stimme Schuster. Als Häuslesbesitzer und
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