10 20 24 Foto: shutterstock.com Foto: 10 aktive Jahre: Von der Identität zum Standortprofil: Berichte aus den Hauptregionen: Gemeinde21 für das Plus Klosterneuburg auf dem Weg Spannende Nachlese über an Bürgerbeteiligung. zur eigenen Dachmarke. vielerlei Aktivitäten. Leben in und Stadt Das Magazin für Dorf- & Stadterneuerung in NÖLand Frühjahr 2014 Wir gratulieren: 10 Jahre Gemeinde21! Inhalt

Unser Impressum finden Sie auf der Umschlagrückseite.

4 10 JAHRE GEMEINDE21 LOKALE AGENDA 21 –

Foto: shutterstock.com Foto: Grundstein für ein nachhaltiges Österreich!

10 JAHRE GEMEINDE21 … 7 ein etwas anderer Reisebericht.

10 aktive Jahre: 10 GEMEINDE21 FÜR DAS PLUS AN BÜRGERBETEILIGUNG.

LOKALE AGENDA 21 IN ÖSTERREICH: 13 NACHHALTIGKEIT IN VIELERLEI FACETTEN.

16 STADTBERICHT KLOSTERNEUBURG: Stadt mit vielen Potentialen.

NETZWERKE Von der Identität zum Standortprofil: 20 KLOSTERNEUBURG AUF DEM WEG ZUR EIGENEN DACHMARKE.

VON DER BASIS Nachgefragt: 23 UMFASSENDE EINSCHÄTZUNG RUND UM DAS THEMA BETEILIGUNG.

24 BERICHTE AUS DEN HAUPTREGIONEN DORF- UND STADTERNEUERUNG IN DEN LANDESTEILEN

Vor den Vorhang: 29 BEISPIELHAFTE BÜRGERiNNENBETEILIGUNGSPROZESSE.

SPECIAL SERVICE 31 ENGLISH SUMMARY

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 2 Vorwort

10 Jahre Gemeinde21 – 10 Jahre gemeinsame Verantwortung für das Übermorgen.

Vor zehn Jahren haben wir uns entschlossen, das weltweit gültige Programm der Lokalen Agenda 21 auch in Niederösterreich umzusetzen und die Entwicklung unseres Bundeslandes noch stärker als zuvor an dem Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten. Wenn man bedenkt, dass Lokale Agenda 21 unter anderem auf „Nach- haltigkeit durch Bürgerbeteiligung“ basiert, wird klar, dass für Niederösterreich eine speziell zugeschnittene Form der Lokalen Agenda nötig war, da wir durch Dorf- und Stadterneuerung bereits wesentliche Erfahrungen einbringen konnten. So haben wir die Variante „Gemeinde21“ konstruiert und als Baustein der Dorferneuerung etabliert. Der Anspruch an Gemeinde21-Gemeinden ist zweifelsohne sehr hoch, gilt es doch, die Gemeinde- entwicklung insgesamt auf Nachhaltigkeit, das heißt auf Gültigkeit für die kommenden Generationen auszurichten. Umso erfreulicher ist es, dass in diesen zehn Jahren immerhin 50 Gemeinden den Wert der Gemeinde21 erkannt und sich zu diesem Weg entschlossen haben. Sie haben begriffen, dass sich Gemeindeplanung einerseits an den Bedürfnissen der Menschen orientieren muss und andererseits nicht ohne die Menschen passieren darf, die von den Ergebnissen von Planungen unmittelbar betroffen sind. Damit haben sie auch der Bürgerbeteiligung in unserem Land zu neuen Qualitäten verholfen. Diese 50 Gemeinden sind eine gute Basis für die Weiterführung der Lokalen Agenda 21 in Niederösterreich, und ich wünsche mir, dass wir diesen erfolgreichen Weg gemeinsam weiter gehen. Unseren Gemeinden und ihrer Bevölkerung wünsche ich den Mut, sich weiterhin auf diese intensive Form der Zusammenarbeit einzulassen und mit Entscheidungen im eigenen unmittelbaren Umfeld den uns nachfolgenden Generationen einen intakten Lebensraum zu erhalten.

Dr. Erwin Pröll Landeshauptmann von Niederösterreich

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Lokale Agenda 21: Dialog um Herausforderungen, lokales Wissen und nachhaltige Lösungen. Foto: shutterstock.com Foto:

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Lokale Agenda 21 – Grundstein für ein nachhaltiges Österreich!

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung kommt den Gemeinden eine Schlüsselstellung zu: Sie planen, errichten und gestalten die wirtschaftliche, soziale und ökologische Infrastruktur. Sie entscheiden über die Politik vor Ort und sind in die Umsetzung der Landes-, der nationalen und der EU-Nachhaltig- keitspolitik integriert. Und als DIE bürgernahe Politik- und Verwaltungsebene spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Information und Mobilisierung der BürgerInnen.

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Insofern ist es nur konsequent, die Lokale Agenda 21 (LA 21), fordert Regionen und Bezirken. Diese Pro- dass das weltweit angewendete In- Gemeinden, Städte und Regionen zesse und die vielen dabei enga- strument Lokale Agenda 21 – und in auf, ihre Wirtschaft, Gesellschaft gierten Menschen leisten einen der Folge auch die niederösterrei- und Umwelt auf Grundlage von unverzichtbaren Beitrag für die Zu- chische Variante „Gemeinde21“ – Bürgerbeteiligungsprozessen nach- kunftssicherung in ländlichen und alle Gemeinden auffordert, ihren haltig zu entwickeln. Die Ziele der städtischen Lebensräumen – Öster- Beitrag zu einer nachhaltigen Ent- Agenda 21 und die unverändert reich gilt dabei im europäischen wicklung zu leisten. als zentral erkannte Bedeutung der Vergleich als ebenso engagiert wie lokalen AkteurInnen und Kommunen erfolgreich. Die Rahmenbedingungen Weltweites Programm. für Veränderungsprozesse zugunsten für diese österreichischen LA 21-Pro- Den Ausgangspunkt bildete die einer nachhaltigen Entwicklung zesse sind ein wichtiges Gestal- Konferenz der Vereinten Nationen wurden bei den folgenden Weltgip- tungsziel der gemeinsamen Nach- für Umwelt und Entwicklung im feln (2002 in Johannesburg und haltigkeitsstrategie des Bundes und Jahr 1992 in Rio de Janeiro, als über 2012 neuerlich in Rio) bekräftigt der Länder (ÖSTRAT). Bundesländer­ 180 Staaten der Erde – darunter und bestätigt. übergreifende Unterstützung erfährt auch Österreich – die Agenda 21 die LA 21 auch durch das österrei- unterzeichneten. Diese 40 Kapitel Österreichweites Engagement. chische Programm zur Ländlichen umfassende Selbstverpflichtung der In Österreich begannen 1998 Entwicklung. Staatengemeinschaft ist damals wie die ersten LA 21-Prozesse, deren heute richtungsweisend für eine Zahl bis heute auf über 500 gestar- Niederösterreichischer Weg. weltweit zukunftsfähige Entwicklung tete Prozesse angewachsen ist, da- Gemeinde21, die in Niederöster- im 21. Jahrhundert. Das Kapitel 28, von 43 gemeindeübergreifend in reich gelebte Form der LA 21, hat

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durch die enge Vernetzung mit der Eine LA 21 zeigt auf, wie wichtig Prozesse laufend weiterzuentwickeln. Dorf- und Stadterneuerung einen es ist, ehrenamtliches Engagement Die seit mehr als 10 Jahren österreich- besonderen Stellenwert. Niederöster- mit professionalisierten Strukturen, weit etablierte Netzwerkarbeit der reich war immer Vorreiter bei der Abläufen und Ressourcen auszu- lokalen und regionalen Nachhaltig- bürgernahen Entwicklung seiner statten. Dabei kommt den Kern- keitskoordinatorInnen steht für ständi- Gemeinden und Regionen, die teams, die die Prozesse innerhalb ges Lernen und verbindet Kontinuität Qualität der niederösterreichischen der Gemeinden steuern und kom- mit dynamischer Innovation.

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Umsetzung der LA 21 wird zu recht munizieren, eine Schlüsselrolle zu. Der Anspruch, ökonomische und auch von anderen Bundesländern Zu einzelnen Themen wie Soziales soziale Entwicklung nachhaltig zu als vorbildhaft wahrgenommen und Gesundheit, Wirtschaft, Land- gestalten und mit den Folgen des und gewürdigt. In großer Zahl setzen wirtschaft und Erneuerbare Energie Klimawandels zurechtzukommen, sich engagierte BürgerInnen in den oder Kultur und Identität bilden sich stellt immer höhere Anforderungen LA 21-Gemeinden in ganz Öster- zumeist thematische Arbeitskreise. an die lokalen Gemeinschaften. reich gemeinsam dafür ein, ihre Die klare Strukturierung des Prozes- Demographische Entwicklungen, Umwelt mitzugestalten und den ses in die Phasen Analyse – Ent- Migration, Integration, Bodenver- unmittelbaren Lebensraum fit für scheidung über den weiteren ge- brauch, Wasserknappheit, Finanz- die radikalen sozialen, wirtschaftli- meinsamen Weg – Umsetzung der krise, soziale Ungleichheit oder chen und ökologischen Umwäl- ersten, daraus resultierenden Pro- steigende Arbeitslosigkeit sind dabei zungen der Gegenwart und der jekte mit Überprüfung des Erfolges nur einige Stichworte, die es gilt, Zukunft zu machen. – kontinuierliches Weiterführen er- im Auge zu behalten. Internationa- leichtert die Schritte zu einer lokalen le Programme und nationale Stra- Klare Erfolgsfaktoren. nachhaltigen Entwicklung. Förde- tegien können dazu Impulse geben. Die Erfolgsfaktoren liegen auf der rungen des Landes bilden oft einen Eine konkrete und spürbare Ver- Hand: LA 21 ist ein primär aus den wesentlichen Erfolgsfaktor. besserung des Lebens aber kann lokalen Bedürfnissen und Potentia- nur durch konkrete lokale Maßnahmen len gewachsener Ansatz, der von Breite Vernetzung. erreicht werden. Es gilt für jede/n den BürgerInnen, der örtlichen Wirt- LA 21 ist kein isolierter „bottom einzelne/n BürgerIn der bewährte schaft und den lokalen Institutionen up“-Ansatz, sondern bestens einge- Grundsatz für nachhaltige Entwicklung: getragen wird. Der ehrenamtliche bettet in die nationale Nachhaltig- Global denken – lokal handeln. Einsatz vieler BürgerInnen führt zu keitsstrategie und in die regionale Dr. Wolfram Tertschnig einer dauerhaften Identifikation mit Nachhaltigkeitspolitik des jeweiligen Leiter der Abteilung II/3 – „Nachhaltige dem Prozess und den Ergebnissen. Bundeslandes. Eine laufende Vernet- Entwicklung und Umweltförderpolitik“ Die Unterstützung durch externe zung der AkteurInnen und BegleiterIn- im BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ProzessbegleiterInnen und ein be- nen sowie der Austausch mit den LA darfsgerechter Einsatz externer Ex- 21-Verantwortlichen der anderen Bun- pertInnen helfen den Beteiligten, desländer bilden Kreativräume, um den roten Faden durch ihr Vorhaben Erfahrungen und Erfolge zu teilen und nicht zu verlieren. die Effizienz sowie Effektivität der

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10 Jahre Gemeinde21… ein etwas anderer Reisebericht.

Lokale Agenda 21 war 2003 für unsere Gemeinden noch ziemliches Neuland und unbekanntes Terrain. Dieser Bericht erzählt, wie das Land Niederösterreich dieses neue, spannende (Reise)Ziel erlebbar und erfahrbar gemacht hat.

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Nötige Vorbereitungen. tInnen und diverser Interessensver- Ebene mit Fokus auf die Zukunft, Im Jahr 2003 wurde die „Ge- tretungen. Asparn/Zaya, Prellenkir- gekoppelt an fachliche, projekt- und meinsame Erklärung zur Lokalen chen, St. Peter/Au und Yspertal prozessbezogene Unterstützung Agenda 21 in Österreich“ durch die machten sich pionierhaft auf den sowie an ein umfassendes Förder- Landesumweltreferenten beschlossen. Weg. programm zur Sicherung der Lebens- Damit erging der Auftrag an den qualität in den niederösterreichi- Nachhaltigkeitskoordinator des Landes, Klare Wegbeschreibung. schen Gemeinden. Grimmenstein, die Lokale Agenda 21 auch in Nie- Im Rahmen der Pressekonferenz Traisen und Weißenbach an der derösterreich umzusetzen. „20 Jahre Dorferneuerung“ stellte Triesting sahen das als Auftrag. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Gleichzeitig startete auch der erste Erste Schritte 2005 die Aktion Gemeinde21 (G21) Ausbildungslehrgang für die G21- in die richtige Richtung. als neuen Baustein der NÖ Dorfer- ProzessbegleiterInnen! So begann 2004 ein intensiver neuerung mit den Worten „Gemein- Beteiligungsprozess unter Einbindung de21 ist das Gehirnschmalz des 21. Der „Hype“ bricht los. zahlreicher NÖ-Programmträger, Ex- Jahrhunderts“ vor und beschrieb 2006 starteten gleich 12 neue pertInnen des Bundes, der LA 21- damit treffend den neuen BürgerIn- Gemeinden: Großmugl, Großruß- Vorreiter-Bundesländer, externer Exper- nenbeteiligungsprozess auf lokaler bach, Hohenau an der March,

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Langenrohr, Michelhausen, Pölla, Hier konnten die TeilnehmerInnen Gipfelbesteigung. Ardagger, Biedermannsdorf, Brand- erkennen, dass durch die Ein­ Unter dem Motto „www … der Laaben, Hadersdorf-Kammern, Har- bindung der BürgerInnen bei der Nachhaltigkeit – Wir gehen Wege mit mannsdorf, . Nach Gemeindeentwicklung bzw. Zukunfts- Wirkung!“ traf sich nahezu ganz dem ersten Vernetzungstreffen aller bildformulierung eine gute, kom- LA 21-Österreich im Mai 2009 in Ech- G21-Gemeinden entsteht aus dem munizierbare und solide Basis für senbach (Waldviertel) zum „5. Öster- befruchtenden Kennenlernen und die Zukunft entsteht. reichischen LA 21-Gipfel“. Man er- inspirierenden Von-Einander-Lernen, lebte dort die geballte Kraft von gemischt mit inhaltlichen Inputs Neue Dimensionen unzähligen Lokalen Agenda 21-Aktivi- und einem regen Erfahrungsaus- im Netzwerk. täten, -Prozessen sowie -Projekten tausch, die Idee, eigene G21-Stamm- 2008 traf man einander in Michel- und verließ gestärkt und ausgestattet tische in den Gemeinden einzu- hausen zum zweiten Vernetzungs- mit vielen neuen Ideen und Motiva­ führen, um die Idee der Vernetzung treffen, bei dem neben einem tionen diesen Kristallisationspunkt in fortzuführen. spannenden Einblick in Prozess Richtung eigener Aufgabengebiete

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Vernetzung wird wichtig. und Praxis auch eine erste Bilanz und Herausforderungen. Das Interesse Zum ersten Gemeinde21-Stamm- gewagt wurde, die mit mehr als an G21 wurde auch bei Dürnstein, tisch lud im Frühjahr 2007 Hof­ 1 200 aktiven Personen in etwa Göttlesbrunn-Arbesthal und Kirch- amt Priel, wo der noch „junge“ 130 Arbeitskreisen sehr positiv ausfiel. berg an der Pielach geweckt, zusätz- G21-Prozess vorgestellt, gemein- Außerdem unterzeichneten an die- lich startete ein weiterer Lehrgang für sam gewandert sowie Erfahrungen sem Tag auch die ersten nieder­­ G21-ProzessbegleiterInnen und spe- und Tipps unter den Praktikern österreichischen Gemeinden die ziell auch für Kernteammitglieder. ausgetauscht wurden. Mit dabei sogenannte „Aalborg-Charta“ und waren auch zahlreiche Teilneh- wurden somit Teil des europäischen Neue Wege erkunden. merInnen der neuen Gemeinden Netzwerks „Kampagne zukunftsbe- Der Gipfel gewährt den weiteren St. Martin, Echsenbach, Groß- ständiger Städte und Gemeinden“. Blick – sogar über die Grenze! 2010 Enzersdorf, Höflein, Schwarzenau In diesem Jahr entschlossen sich fanden sich neue Weggefährten im und Zistersdorf. Im Herbst folgte auch Ottenschlag, Bisamberg, tschechischen Kreis Vysocˇina, und so der zweite Stammtisch in der Dunkelsteinerwald und Ernsthofen begann eine grenzüberschreitende G21-Pioniergemeinde Prellenkirchen. zu einem G21-Prozess. Kooperation im Rahmen des ETZ-

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Programms mit dem Projekttitel „MA- nationale Symposium zur „Sozialen Aktueller Gesprächsstoff. G21“ mit dem Ziel, voneinander zu Dorferneuerung“. Im selben Jahr mach- 2013 wird das ETZ-Folgeprojekt lernen. Weiters freute sich in diesem ten sich Kirchstetten, Markersdorf- „Die Engagierten“ gestartet und wid- Jahr die Gemeinde21 als jüngster Haindorf, Mauerbach und Wolfsthal met sich den Schwerpunkten Bildung, Spross der Dorferneuerung über das auf den G21-Weg. Kommunikation sowie Vernetzung der 25jährige Jubiläum der „großen unterschiedlichen LA 21-Beteiligten. Der Schwester“ unter dem Titel „Soziales Neue Wege erschließen. G21-Stammtisch in Ziersdorf lässt die Miteinander“. Im Oktober lud Groß- Das Thema Wirtschaft/Ökonomie TeilnehmerInnen staunen, welche rußbach zum Stammtisch, und die ist – neben Sozialem und Umwelt/ große Zahl an Projekten in Gemeinden ersten G21-Club-Mitglieder konnten Ökologie – zwar wesentlich in der in relativ kurzer Zeit umgesetzt wer- begrüßt werden. Club-Mitgliedern Lokalen Agenda 21, aber allzu oft den kann, wirft gleichzeitig aber auch liegt die nachhaltige Entwicklung der schwer zu fassen. Daher widmete die Frage auf, ob möglicherweise Gemeinde mit BürgerInnenbeteili- man sich 2012 verstärkt diesem irgendwann BürgerInnenbeteiligung gung besonders am Herzen, und sie Thema, etwa bei einer Veranstaltung bzw. die wertvolle Prozessarbeit zu

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müssen den intensiven G21-Prozess in Pölla mit dem Titel „Nachhaltigkeit kurz kommt. Gemeinde21-Neuzu- erfolgreich absolviert haben. Neu auf – Nutzen für Unternehmen – Chance gänge sind Kreuzstetten­ und Mar- den Weg machten sich damals Berg, für den ländlichen Raum“. Die Ge- tinsberg. Eichgraben, Reinsberg, Rohrau, meinde Eichgraben lud zum Stamm- 2014 geht es weiter – wohin genau Trautmannsdorf an der Leitha, tisch und präsentierte unter anderem wird die Zukunft weisen! Hauptsache Ziersdorf und Hohenberg. ihre „Charta für ein lebenswertes wir gehen nicht allein, sondern mit Eichgraben“. Die bunte Vielfalt an vor- den (Mit)BürgerInnen, nehmen dabei Nachhaltige Eindrücke genießen. bildlichen Umsetzungsprojekten wird unsere Umgebung wahr und gehen 2011 war das Kooperationsprojekt anlässlich einer Preisverleihung und sorgsam mit ihr um! Breitenfurt hat mit dem Kreis Vysocˇina noch in vollem der im Anschluss präsentierten Bro- sich uns bereits angeschlossen – Gange und beinhaltete zahlreiche schüre im Rahmen des MA-G21-Pro- was ist mit Ihnen? gemeinsame Aktivitäten auf verschie- jekts prämiert. G21-Neueinsteiger des Dipl.-Ing. Alexandra Schlichting densten Ebenen wie die Teilnahme an Jahres waren Niederleis, Sitzenberg- Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Klimastaffel, eine Schulung für Reidling, Enzersdorf an der Fischa Koordinierung Agenda 21 LA 21-KoordinatorInnen oder das inter- und Altenmarkt an der Triesting.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 9 10 JahreSchutzzonen Gemeinde21

10 aktive Jahre: Gemeinde21 für das Plus an Bürgerbeteiligung.

Seit 10 Jahren werden in Niederösterreich nun Agenda 21-Prozesse durchgeführt, in denen sich engagierte BürgerInnen für ihre Gemeinden einsetzen – die Bilanz beschreibt Verantwortungs­ bewusstsein für den Mitbürger ebenso wie ökologisches Gewissen oder Europabewusstsein und wirtschaftliche Eigeninitiative.

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Getreu dem ganzheitlichen An- Die Einrichtung eines Jugendzentrums Ein besonderer Schwerpunkt im satz orientieren sich die Gemeinden und einer Krabbelgruppe (Zwergen- Themenbereich Soziales ist die In- und ihre AkteurInnen bei der Umset- land), die Aktionen „Stricken für Sa- tegration, und hier ließ Bieder- zung von Projekten in Gemeinde21- niob“ und „Aktiv in den Frühling“ mannsdorf mit einem tollen Projekt Prozessen also an den drei Säulen sind nur einige Initiativen der Ar- aufhorchen, das die örtliche Ge- der Nachhaltigkeit: „Soziales, Öko- beitsgruppen in der Gemeinde. meinschaft gestärkt und insgesamt nomie und Ökologie“. Durch Kommunikation in der Bevöl- reicher gemacht hat: 3 200 Bieder- kerung und verstärkte Kontakte mannsdorferInnen aus 40 verschie- Soziale Nachhaltigkeit: zwischen AkteurInnen konnten denen Ländern feierten gemeinsam weites Spielfeld. aber auch die „Fantastische Welt 1 Fest. Viele Zugezogene präsentier- Die Säule „Soziales“ bietet Raum der Kinder“ oder ein Abenteuer- ten dort ihre ursprüngliche Heimat für Gesundheits-, Bildungs- oder spielplatz realisiert werden. Im Bereich mit Liedern und Tänzen, und auch Kulturaktivitäten, Gemeinschaftsak- Kultur setzt Eichgraben auf Dezent- die „alt Eingesessenen“ brachten tionen, Freizeiteinrichtungen, gene- ralisierung: Private Wohnzimmer Traditionelles ein. Die gemeinsame rationenübergreifende Projekte oder dienen in den Wintermonaten als Trachtenschau war der Höhepunkt auch Jugendkultur. Diese Vielfalt perfekter Rahmen für die „Winter- dieses einzigartigen Festes. Dieses spiegelt sich allein im G21-Prozess kultour“, die bereits dreimal stattge- wunderbare Fest im September der Gemeinde Eichgraben wider: funden hat. 2008 mit mehr als 400 BesucherInnen

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war der Abschluss eines Integrations- rInnen der Gemeinde die zahlrei- vieren, die erlaubte Geschwindigkeit projekts, das ein Jahr davor im G21- chen Veranstaltungen im neu ge- GERNE einzuhalten. Tafeln an den Prozess gestartet worden war. Es stalteten Saal besuchen können. Ortseinfahrten und gleich gestaltete bestand aus drei „kulinarischen Im Gemeinde21-Prozess in Zisters- Auto-Aufkleber sollen das entspre- Reisen“ (Kochabende) in die Türkei, dorf wurde festgestellt, dass der chende Bewusstsein bei den Auto- nach Asien und nach Südosteuropa, bestehende Spielplatz am Moosteich lenkern schüren. einem gemeinsamen Liederabend sehr gut angenommen und durch die „Miscanthus“ ist ein noch sehr sowie der Begleitung der 3. und Gruppe „Moosteich“ bestens betreut junges Thema und steht für das 4. Volksschulklassen während eines wird. Es entstand die Idee, diesen „Heizmaterial mit Zukunft“. Seit Ok- ganzen Schuljahres zum Thema Spielplatz für Kinder mit besonderen tober 2009 ist in Hofamt Priel als Integration. Als Nachfolgeprojekt Bedürfnissen – insbesondere für Element des „Energiekreislaufs Hof- wurde noch ein Kochbuch „So is(s)t Kinder, die auf einen Rollstuhl ange- amt Priel“ die neue Miscanthus- Biedermannsdorf“ aufgelegt. wiesen sind – zu erweitern. Eine heizung im Kindergarten in Betrieb. Aber auch Veranstaltungszentren spezielle Rollstuhlschaukel und eine Miscanthus wird in der Gemeinde können zur Stärkung der Zusam- entsprechende Nestschaukel sowie gepflanzt, geerntet, gepresst und

Fotos: Archiv mengehörigkeit beitragen: Der alte eine Hangrutsche, ein Klettergarten schließlich im Kindergarten verheizt. Gemeindesaal in Harmanschlag und diverse Kleingeräte erweitern nun Die Asche wird wiederum auf dem wurde in ein Veranstaltungszentrum das Spielerlebnis. So soll das gemein- Feld aufgebracht. So entsteht ein für die Vereine der Marktgemeinde same Spielen zwischen Kindern im ganz natürlicher Kreislauf, der für St. Martin umgestaltet. Die Vereine Rollstuhl und Kindern ohne Handicap viele andere Dinge Vorbild ist und leisteten dazu rund 800 freiwillige ermöglicht und das gegenseitige Ver- zum Klimaschutz wesentlich bei- Stunden, um das Vorhaben umzu- ständnis gefördert werden. Großer Wert trägt. Das Projekt garantiert außerdem setzen. Das neue Veranstaltungs- wird darauf gelegt, dass auch Kinder volle Versorgungssicherheit durch zentrum Harmanschlag wird an von außerhalb der Großgemeinde will- Produktion vor Ort und kurze Liefer- 60 Nutzungstagen und 40 weiteren kommen sind, da ein derartiges Projekt wege. Darüber hinaus bleibt die Abendterminen sehr rege von den in der Region einzigartig ist. Wertschöpfung zur Gänze in der Vereinen genutzt. Für Betrieb und Gemeinde, und der Brennstoff ist Organisation des Veranstaltungs- Ökologische Nachhaltigkeit: im um einiges günstiger als das bisher zentrums wurde eine Kulturwerk- Einklang mit der Umwelt. eingesetzte Heizöl. Ebenfalls im statt gegründet. Auch dem Umwelt- In Mauerbach sind Mobilität und Zuge der Gemeinde21 entstand die schutz wurde Rechnung getragen: Verkehrssicherheit zentrale Themen in Miscanthus-Heizung in Ardagger, Die elektrische Heizung wurde der öffentlichen Diskussion. Doch wo man auch auf begleitende Be- durch eine Pellets-Zentralheizung anstatt mit Verboten oder Strafen zu wusstseinsbildung mit zahlreichen mit Wohnraumlüftung ersetzt. Der arbeiten, entschied man sich für eine Informationsveranstaltungen wie den barrierefreie Zugang zum ersten Maßnahme, die auf Freiwilligkeit setzt: „Feldtag“ setzte. Geschoß durch einen neu eingebau- Es wurde eine Kampagne gestartet, Seit 2003 befindet sich Prellen- ten Lift stellt sicher, dass alle Bürge- um FahrzeuglenkerInnen zu moti- kirchen „im Aufwind“, und zwar als

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niederösterreichische Gemeinde mit Nach Italien im Jahr 2009 und Ungarn bei der Projektentwicklung, dem De- dem größten Windpark. Mit dem 2010 folgte 2011 Irland. Da entspre- sign, den verwendeten Materialien Windinformationszentrum wurde zu- chende Kontakte bestehen, kamen und den Standorten zeichnen die dem ein Angebot realisiert, das 24 irische Jugendliche für 10 Tage Ergebnisse aus – beste Vorausset- jährlich tausenden BesucherInnen nach Schwarzenau und widmeten zungen für nachhaltige ökonomische Windkraft leicht verständlich vermit- sich mit der Landjugend Großhasel- Synergien zwischen Gemeinde und telt. Begleitend dazu erfolgen Inves- bach den Themenbereichen „Jugend- deren Top-Betrieben. titionen in energetische Optimierun- kultur“ und „Klimafit auf dem Fahrrad“. Die Beschäftigung mit der Nah- gen, in Heizungsumstellungen, in 2012 stand Frankreich im Fokus und versorgung hat in zwei Gemeinden Sanierungen, in bewusstseinsbil- 2013 schließlich das Nachbarland zu neuartigen Ansätzen geführt, die dende Maßnahmen sowie Aktionen Tschechien, wobei in diesem Jahr in kürzester Zeit Erfolg zeigten und und Beteiligungsmodelle. auch das erste Europäische Dorffest dementsprechend schnelle Verbrei-

„Nachhaltige Gemeindeentwicklung ist eine Strategie zur Sicherung unserer Lebensgrundlage“, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll vor 10 Jahren in der Pressekonferenz zum Start des G21-Prozesses in Niederösterreich. Das „Miteinander“ wird zur Bewusstseinsbildung und Motivation aller Bürge- rInnen, die sich an der Gemeindeentwicklung aktiv beteiligen. Daher war es in unserem Heimatland eine klare Entscheidung, die Lokale Agenda als Baustein der NÖ Dorferneuerung zu etablieren. ­ Wir sind daher sehr stolz, durch die Begleitung un- serer BetreuerInnen zur Weiterentwicklung unserer Gemeinden einen positiven Baustein beizutragen. Obfrau ÖkR Maria Forstner

Fotos: Archiv Ökonomische Nachhaltigkeit: sowie ein Adventmarkt abgehalten tung gefunden haben: In Kirchstet- Kreativität ist gefragt. wurden. Das vielfältige Kulturangebot ten gründete man nach der Schlie- Wirtschaftliche Themen sind in der während der Europawochen, aber ßung des letzten Nahversorgers Gemeinde21 immer wieder von inter- auch die besonderen Gourmetange- eine Genossenschaft und band somit essanten Diskussionen geprägt, die bote der Gastronomiebetriebe haben erstmals die Bevölkerung in die kreativen Ansätze vieler Gemeinden in den Sommermonaten einen leich- Thematik mit ein. Eine ähnliche lassen aufhorchen. So entstand in der ten Anstieg der Besucherzahlen mit Form fand man in Reinsberg mit Arbeitsgruppe Wirtschaft der Marktge- sich gebracht. dem Verein „Unser Gschäft in Reins- meinde Schwarzenau die Idee zu Klar deklariert hat sich die Ge- berg“. Intensive Bevölkerungsbeteili- „Europa in Schwarzenau“. Dabei wird meinde Göttlesbrunn-Arbesthal als gung und vor allem eine lückenlose jedes Jahr ein anderes europäisches Weinort mit hohen Qualitätsansprü- Information sind Grundstein für die Land vorgestellt, zu dem es immer chen. Dieses Niveau spiegelt sich erfolgreiche Planung und Umset- wieder spezielle Veranstaltungen gibt nicht nur in der hervorragenden zung dieser Projekte. wie etwa Theater, Koch- und Sprach- Weinqualität wider, sondern auch in Eine andere Art der Nahversor- kurs, Musik, Fenstermuseum oder die Anzahl, Angebot und Miteinander gung bietet seit Juni 2011 an jedem „Ortsgestaltung“ – Straßennamen und von „Top-Winzern. In engem Dialog zweiten Samstag-Vormittag im Monat öffentliche Gebäude werden mit mit Gemeinde, vielen Vereinen und der Ziersdorfer Schmankerlmarkt im Schildern versehen, auf der die jewei- weiteren ProponentInnen entstanden Ortszentrum von Ziersdorf. Von der lige Bezeichnung in der Sprache des etwa das Projekt „Winzerglobe“ und Bevölkerung begeistert angenommen, aktuellen Landes zu lesen ist. Auch ein Orientierungsleitsystem. Beide bietet der Markt saisonale und re- die Gastronomie beteiligt sich, indem Projekte zielen darauf ab, die beiden gionale Spezialitäten zur Verkostung sie abwechselnd die Spezialitäten Dörfer (Göttlesbrunn und Arbesthal) und zum Kauf an. Ein Rahmenpro- des jeweiligen Landes auf ihre Speise- zu präsentieren und für Gäste nach- gramm mit Musik und Gewinnspiel karte setzt oder spezielle Highlights haltig erfahrbar zu machen. Ein sorgt regelmäßig für gute Stimmung wie etwa Weinverkostungen anbietet. besonders hohes Maß an Qualität und regen Besuch.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 12 10 Jahre Gemeinde21

Lokale Agenda 21 in Österreich: Nachhaltigkeit in vielerlei Facetten. Der Beschluss der „Gemeinsamen Erklärung zur Lokalen Agenda 21 in Österreich“ durch die Landesumweltreferenten war der Startschuss für zahlreiche Lokale Agenda-Prozesse in mehreren Bundesländern. Tirol Oberösterreich

Lebensqualität im Ländlichen Raum – Foto: Alfred Plankensteiner Foto: Team Jugendrat OÖ Jugendrat Team Foto: Soziale Vision Stanzertal. Oberösterreich: Beteiligungsmodelle Die „Soziale Vision Stanzertal“ ist eine gemeinsame in höchster Vielfalt. Initiative der Gemeinden St. Anton am Arlberg, Pettneu, In Oberösterreich ist die Agenda 21 die Plattform für Flirsch und Strengen (Planungsverband 5) und will neue Bürgerbeteiligungsmodelle. Nach einem „Jugend- eine attraktive, lebenswerte und lebendige Gemeinde rat“ im HansBergLand oder in Vöcklabruck im Rahmen bzw. Region für alle Generationen in sozialen, wirt des Agenda 21-Projekts „Level Up Your City!“, nach schaftlichen und ökologischen Bereichen durch die- „Bürgerräten“ in Altmünster und Tragwein sowie nach aktive Integration der Bevölkerung schaffen. Wichtige - dem mit dem ÖGUT-Preis ausgezeichneten „Bürger Grundprinzipien dabei sind die Förderung und Stärkung haushalt“ in Vorderstoder startet nun ein weiteres der Gemeinschaft, des Miteinanders sowie das Gefühl - innovatives Bürgerbeteiligungsmodell in zwei ober der Identität als Gemeinde bzw. Region. Der Verein österreichischen Regionen bzw. Städten: Engagierte SoViSta widmet sich in den beiden Schwerpunktgruppen Menschen in der Stadt Wels bzw. in der Region Inn- SOZIAL und VITAL vor allem der Unterstützung älterer viertel-Hausruck (Bezirke Braunau, Grieskirchen, Ried Menschen sowie pflegender Angehöriger, unter und Schärding) finden mit dem neuen Beteiligungs- schiedlichen Formen von lebenswertem Alter und der- modell „Ideenkanal“ eine spannende Unterstützungs- Vernetzung von Generationen. möglichkeit für ihre zukunftsorientierten Ideen (www. ideenkanal.com).

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 13 10 Jahre Gemeinde21 Burgenland

Foto: Doris Exel Foto: Salzburg Eltern-Kind-Forum Tschurndorf. 2009 startete die Gemeinde Weppersdorf (Bezirk Oberpullendorf) mit den Ortsteilen Kalkgruben und Tschurndorf die „Dorferneuerung neu“. Bei den Zukunfts- dialogen kam es zu ersten interessanten Gesprächen, und verschiedene Handlungsfelder wurden eingeteilt. Da es für den Bereich Familie/Kinder bereits Ideen und Anstöße gab, startete man eine breitflächige Fragebogen- aktion in der Bevölkerung, um herauszufinden, was den Leuten wirklich wichtig ist. In der Folge entstand das Eltern-Kind-Forum Tschurndorf, das unter dem Motto „gemeinsam erleben“ der Förderung von Familien und Kindern dienen soll. Es vereint viele engagierte und kreative Köpfe zu einem Organisations-, Schauspiel-, Musik- und Künstler-Talente-Netzwerk, um generations-

Foto: TVB St. Veit St. TVB Foto: übergreifend Freunde für‘s Leben zu gewinnen, sich für eine Sache zu engagieren, um soziale Kompetenzen zu Was wollen gewinnen bzw. zu stärken und vieles mehr. wir und wohin wollen wir? Die Antwort der Bevölkerung von St. Veit im Pongau auf diese Frage lautet: „Wir wollen die Lebensqualität in St. Veit stärken“. Der Agenda21-Prozess wird in der Gemeinde unter dem Namen „St. Veit – unsere Zukunft“ geführt und von der SPES-Zukunftsakademie begleitet. Wien Das Kernteam übernimmt die Organisationsfunktion für den Agenda21-Prozess sowie die Koordination zwischen den einzelnen Projektgruppen, der Gemeinde und dem Prozessbegleiter. Als Arbeitsschwerpunkte bzw. Ziele wurden „Gemeinsam leben – Das Miteinander stärken“, „Gut ankommen in St. Veit“, „Ganzheitlich gesund leben im sonnigen Heilklima von St. Veit“,- „Jung sein in St. Veit: Mitreden – Mitgestalten – Mit entscheiden“, „Mit Lebensqualität älter werden in Foto: Verein LA 21 Wien 21 LA Verein Foto: St. Veit“, „St. Veit – Ein Wohlfühlort für Familien“, „Unsere Landschaft – Basis für Gesundheit und Erholung“, Mehr Lebensqualität in der Lange Gasse! „St. Veit auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit“ sowie Die Lange Gasse liegt im Zentrum Wiens, in der „Nahversorgung in St. Veit“ definiert. Meilensteine auf dichtverbauten Josefstadt. Engagierte BürgerInnen dem gemeinsamen Weg dorthin waren bisher etwa machen erlebbar, dass die Lange Gasse mehr als eine der Jobkompass unter dem Motto „St. Veiter wohnen Fahrbahn und ein Parkplatz ist. Zeitlich begrenzte und arbeiten in St. Veit“, ein Familienwanderung mit Sperren der Gasse ermöglichen es, den Josefstädter gemeinsamem Picknick, die Gründung einer Energie- Sommer vor der Haustüre zu genießen: gemeinsam gruppe, ein Wohlfühlfest für alle St. VeiterInnen oder grillen und spielen oder im Liegestuhl gemütlich lesen. die Bürgermappe St. Veit. Musik und Literatur beleben die Gasse im Herbst. Ein samstäglicher Biobauernmarkt versorgt die Anwohne- rInnen mit regionalen und gesunden Lebensmitteln. Neben der Organisation dieser Aktivitäten stehen die BürgerInnen in intensiven Gesprächen mit der Bezirks- politik, um aus der Gasse eine Begegnungszone oder gar eine FußgängerInnenzone zu machen.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 14 10 Jahre Gemeinde21 Oberösterreich

Vorarlberg Foto: RMOÖ GmbH Foto:

Gestaltungskompetenz in Gemeinde- und Regionalentwicklung. Das Agenda 21 Netzwerk Oberösterreich ist auch die Plattform, die durch sogenannte „GEcKO-Lehrgänge“ (GEstaltungsKOmpetenzen für Engagierte) engagierte BürgerInnen gezielt in der Entwicklung und Entfaltung von Gestaltungskompetenzen für eine zukunftsfähige Gemeinde- und Regionalentwicklung fördert. Ende Jänner 2014 wurde der 1. GEcKO-Lehrgang in der Region Foto: Büro für Zukunftsfragen Vorarlberg Steyr-Kirchdorf mit Projektpräsentation und Zertifikats- Treffpunkt überreichung an die 17 TeilnehmerInnen feierlich Biosphärenparkfest. beendet. Ein zweiter Lehrgang läuft in der Region Der Biosphärenpark Großes Walsertal versucht seit Vöcklabruck-Gmunden, der im Mai abgeschlossen wird. seiner Gründung, die BewohnerInnen auf partizipative Weise in die Weiterentwicklung der Region einzubinden. Das Biosphärenparkfest ist stets ein guter Rahmen für den Austausch zu wesentlichen Fragen. Beim letzten Fest ging es um die Frage: Was müssen wir verändern, damit erhalten bleibt, was wertvoll ist? Sieben persönliche Geschichten von Menschen aus dem Tal regten dabei zum Nachdenken an und machten Mut, sich für das Wien einzusetzen, was einem wirklich wichtig ist. Zentrale Erkenntnisse am Schluss des Festes waren etwa „Um Neues auszuprobieren und Innovationen zu entwickeln, braucht es eine Fehlerkultur und Mut.“ – „Um das Tal für junge Menschen attraktiv zu machen, braucht es

Offenheit, gute Stimmung und Beziehungen, die junge Menschen untereinander und zu ihrem Lebensraum aufbauen können.“ Foto: Daniel Auer Foto:

Begegnungen in Sprache. Wie gelingt es in der Großstadt, dass sich Menschen INFOS: unterschiedlicher Kulturen näher kommen, mehr www.agenda21-ooe.at voneinander wissen und sich besser verstehen? Eine www.la21wien.at/ Möglichkeit ist die Aktion „Begegnungen in Sprache“, die von engagierten BürgerInnen entwickelt und www.tirol.gv.at/agrar/dorferneuerung-tirol umgesetzt wird. Sie sprechen MitbürgerInnen aus www.vorarlberg.at/vorarlberg/ verschiedenen Herkunftsländern an, bitten sie, einen umwelt_zukunft/zukunft/ Literaturtext in ihrer Muttersprache zu lesen und suchen buerofuerzukunftsfragen/start.htm dafür einen Ort aus dem Alltagsleben wie einen Frisör oder ein Wirtshaus. Die fremden Sprachmelodien erregen www.salzburg.gv.at/la21 Neugierde, und die deutsche Übersetzung hilft beim www.zukunftburgenland.at Verständnis. Danach fällt es leicht, sich im persönlichen Gespräch über andere Lebensweisen und aktuelle politische Geschehnisse auszutauschen.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 15 Stadtbericht

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 16 Stadtbericht

Klosterneuburg: Stadt mit vielen Potentialen.

Nördlich von Wien, am Fuße von Kahlen- und Leopoldsberg und direkt an der Donau gelegen, gehört Klosterneuburg nicht nur zu den ältesten Siedlungsböden Niederösterreichs, sondern kann auch auf eine wechselvolle Geschichte verweisen. Die heute drittgrößte Stadt Niederösterreichs mit ihren fast 26 000 EinwohnerInnen punktet nicht nur mit Kulturgütern wie dem Stift Klosterneuburg oder mit Weinbau, sondern vor allem auch mit Lebensqualität in vielerlei Facetten. Foto: Stadtgemeinde Klosterneuburg Stadtgemeinde Foto:

Mit dem Jahr 2010 ist Klosterneu- startet. Beginnend mit zwei Zukunfts- in denen gemeinsam mit den Volks- burg in die NÖ Stadterneuerung konferenzen, bei denen jeweils schulkindern und deren Eltern die eingestiegen und hat in der Folge über 110 engagierte Klosterneubur- sichersten Schulwege dargestellt die BürgerInnen zur Mitarbeit – zu- gerInnen teilnahmen, wurde die und Gefahrenbereiche ausge- nächst bei einer Befragung und Identität der Stadt hinterfragt und wiesen worden sind. Ein wei- schließlich in Arbeitskreisen – auf- geklärt, was Klosterneuburg einzig- teres Projekt widmete sich gerufen. Seither haben sich etwa artig macht. Darauf aufbauend, der Errichtung einer Schiffs- 100 Personen in den einzelnen wurden Werte, die für die Dachmarke anlegestelle am rechten Themenbereichen Wirtschaft, Orts- stehen, definiert und in einem Mar- Donauufer. Besonderes kernbelebung, Freizeit, Tourismus & keting- und Strategiehandbuch zu- Augenmerk galt auch alter- Stadtbild, Kultur & Bildung, Soziales sammengefasst. nativen Mobilitätsformen: & Generationen sowie Umwelt & mit den beiden „Öffi-Gipfeln“ Mobilität beteiligt, viele Projekte Vielfältig mobil. 2011 und 2012 sowie dem Fo- wurden konkretisiert und soweit wie Ein wesentliches Thema im Bereich rum Radverkehr 2012 wurden drei möglich ausgearbeitet. Mobilität der Bevölkerung ist der wesentliche Impulsveranstaltungen öffentliche Verkehr. Basierend auf angeboten. Weiters wird in Kloster- Marke Klosterneuburg. dem IST-Stand werden im Rahmen neuburg mit der Initiative „1 000 km Bei einem dieser Projekte, „Marken- eines Verkehrskonzepts Vorschläge Radeln für Klosterneuburg“ jährlich entwicklung und Kommunikation“, zur Attraktivierung des öffentlichen ein Zeichen für das Radfahren und wurde mit Hilfe von Mag. Thomas Verkehrs ausgearbeitet. Außerdem damit für die Umwelt gesetzt, an Egger* ein zusätzlicher umfangreicher wurden für fünf Klosterneuburger dem sich jede/r beteiligen kann. Vor BürgerInnen-Beteiligungsprozess ge- Volksschulen Schulwegpläne erstellt, allem diese Aktion war ein weiterer

*) www.egger-partner.at Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 17 Stadtbericht

Beitrag zur Bewusstseinsstärkung, das Auto, besonders am „Europäi- schen Autofreien Tag“, einmal stehen zu lassen und mit der Familie, mit Freunden oder auch allein mit dem Rad Klosterneuburg und seine Um- gebung zu erkunden. Nebenbei wird auch das Thema Barrierefreiheit im Zuge von Um- und Neubauten von Straßen, Gehsteigen und öffentlichen Gebäuden laufend berücksichtigt.

Vielseitige Attraktivität. Zu den attraktiven Highlights der Stadt gehört neben der Wasserstraße „Donau“ auch der bereits bestehende „Historienpfad – Untere Stadt“. Dieser wurde nun durch den „Historien- pfad – Obere Stadt“ um 20 neue Stationen erweitert. Anlässlich des dieser Studie und weitere Themen brunnen in der Leopoldstraße. Dazu 100-jährigen Bestehens des Strand- wie Ökologie, Ökonomie, Geschichte gehört auch die Errichtung eines bades Klosterneuburg wurden au- und Erholung wurden von der Ar- Trinkwasserbrunnens beim Essl- ßerdem Schautafeln zur Geschichte beitsgruppe „Umwelt und Grün- Museum. des Strandbades aufgestellt. Ein raum“ auf Schautafeln festgehal- anderes Projekt widmete sich der ten. Die Tafeln werden an den Ein- Schützenswerte Bausubstanz. „Sanften Attraktivierung der Au“ gängen in die Au zur Information In einer Studie über ein neues und hat die Analyse bzw. Entwick- der BesucherInnen aufgestellt. Eine Schutzzonenmodell für Klosterneu- lung von Maßnahmen zur Eindäm- der größten Maßnahmen des burg soll die bauhistorisch schüt- mung der Verlandung der Auge- Projekts „Wasser belebt die Seele zenswerte und ortsbildprägende wässer und des Klosterneuburger der Stadt“ ist die Revitalisierung Bausubstanz durch Sachverständige Durchstichs zum Inhalt. Ergebnisse des Leopoldibründls, einem Schau- für Denkmal- und Ortsbildpflege er- hoben und in verschiedene Schutz- zonenkategorien gegliedert werden. Auch dieser Prozess soll unter Ein- beziehung betroffener BürgerInnen Positive Stimmung: erfolgen. Die Ergebnisse werden in einem Bericht mit Plandarstellungen Betreuerin Dipl.-Ing. Michaela Krämer dokumentiert und für die Bevölke- zieht Bilanz. rung in einem Leitfaden erläutert. Sozialer Treffpunkt. Im Jänner 2011 habe ich die Betreuung Rahmen bestehende Aktivitäten besser Ohne Fördermittel, aber dennoch der Stadt von meiner Kollegin DI Marceline bekannt und abrufbar gemacht wurden. im Rahmen der Stadterneuerung Martischnig übernommen. Die Arbeit mit Mit dem Start des Projekts „Markenent- wurde angrenzend an den beste- den Arbeitsgruppen in Klosterneuburg wicklung und Kommunikation“ begann henden SOMA-Markt ein Sozialtreff war sehr konstruktiv, von Seiten der in Klosterneuburg eine richtige Auf- eingerichtet. Dafür wurden zwei Politik wurden die Ideen aus den Gruppen bruchsstimmung. Das Engagement der jeweils 12 m2 große Container auf- offen besprochen und nach Maßgabe BürgerInnen ist dabei sehr groß. Ich hoffe, gestellt. Der bestehende SOMA-Markt der Möglichkeiten aufgegriffen. Ein we- dass die positive Stimmung bestehen hat bereits 120 KundInnen und wird sentlicher Schwerpunkt war das Audit bleibt und zahlreiche Projekte der Teams daher sehr gut angenommen. In den familienfreundlichegemeinde, in dessen umgesetzt werden. beiden neuen Containern wurde eine Kaffeeecke als Treffpunkt und

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 18 Stadtbericht

Familienfreundliche Gemeinde. alle generationsbezogenen Daten, Als weiterer Beteiligungsprozess die im Rahmen des Audits gesam- wurde in Klosterneuburg das Audit melt und erarbeitet wurden, der Be- familienfreundlichegemeinde durch- völkerung über eine Internetplattform geführt. Nach einer intensiven Be- zugänglich gemacht werden. Das standsaufnahme und umfangreichen Projekt wurde mit dem Innovations- Befragung wurde unter Beteiligung preis des Landes Niederösterreich der Bevölkerung mit insgesamt 2012 ausgezeichnet. 43 Personen aus allen Lebensberei- chen ein Maßnahmenkatalog er- Klosterneuburg hat sich im Rah- arbeitet, der unter anderem die men der Stadterneuerung auch Sommerbetreuung von Kindergar- einige große Projekte vorgenom- tenkindern, den Ausbau der Barriere- men, die aber finanziell leider freiheit, Treffpunkte für Jugendliche,­ nicht umgesetzt werden konnten. das Thema Jugendmobilität oder Trotzdem ist es gelungen, diese einen Sozialtreff für ältere Personen neben den zahlreichen umgesetz- umfasste. Mit der Eröffnung von ten Projekten vorzubereiten. zwei neuen, geförderten Krabbelstu- ben konnte das Betreuungsangebot INFOS: Kommunikationsraum für die SOMA- für rund 75 Kinder unter drei Jahren Dipl.-Ing. Michaela Krämer KundInnen bereitgestellt, ein Pellets- auf das Dreifache erhöht werden. NÖ Dorf- und Stadterneuerung Ofen sorgt in der kalten Jahreszeit Ein wichtiger Impuls ist auch das Weinviertel Tel.: 0676/88 591 202 das gemütliche Ambiente. Projekt „Familienmatrix“, bei dem

Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager: hohe Lebensqualität – hohe Identifikation.

LISL: Herr Bürger- LISL: Was haben vier Jahre Stadter- erstellt haben, sind mir als wesentlicher Bei- meister, wie würden Sie die Besonder- neuerung in Klosterneuburg bewirkt? trag zur Erhöhung der Sicherheit am Schul- heiten der Stadt Klosterneuburg be- Schmuckenschlager: Durch die Stadter- weg wichtig. Und schließlich leistet der schreiben? neuerung konnten viele BürgerInnen mobi- optisch einheitliche Auftritt von Vereinen, Schmuckenschlager: Klosterneuburg lisiert werden, ihre Ideen zur Stadtentwick- Weinbau, Wirtschaft, Stadt oder Tourismus wird als sehr lebenswerte, erholsame lung zu äußern. Die hohe BürgerInnenbe- im Rahmen der Dachmarke einen wesent­ Stadt empfunden, und es ist den Bür- teiligung werte ich als Zeichen der hohen lichen Beitrag zur Festigung der Identität. gerInnen ein großes Anliegen, diese Identifikation der BewohnerInnen mit ihrer Wohnqualität auch zu erhalten. Einen Stadt. Außerdem konnten zahlreiche Pro- LISL: Wenn Sie in einigen Jahren noch besonderen Stellenwert genießen da- jekte umgesetzt bzw. gestartet werden. einmal die Chance bekommen würden, an bei das Erholungsgebiet entlang der der Stadterneuerung teilzunehmen, welche Donau sowie die Grüngebiete zum LISL: Welche Projekte haben für Sie Projekte sollten dann realisiert werden? Wienerwald bei gleichzeitiger Wien- einen besonderen Stellenwert? Schmuckenschlager: Das vordring- Nähe. Klosterneuburg ist eine Stadt mit Schmuckenschlager: Wichtig ist mir ei- lichste Projekt wäre wohl die Neugestal- langer geschichtlicher Tradition, und nerseits die Erweiterung des Soma-Markts, tung des Rathausplatzes, die wir in den das Chorherrenstift Klosterneuburg der damit zu einem Ort der Kommunikati- nächsten Jahren intensiv vorbereiten spielt in diesem Zusammenhang on und Information geworden ist. Auch die möchten, um sie im Falle eines neuer­ selbstverständlich eine wichtige Rolle Schulwegpläne, die wir gemeinsam mit lichen Beitritts bzw. bei budgetärer Entlas- als Ort des Glaubens. Eltern, Kindern und AUVA für 5 Volksschulen tung realisieren zu können.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 19 Netzwerke

So viele Sparten wie möglich sollen gemeinsam mit der Bevölkerung die neue Marke unterstützen, leben und in Kooperation mit Politik und Verwaltung nach außen tragen. 3D Artwork: www.horvath.co.at

Von der Identität zum Standortprofil: Klosterneuburg auf dem Weg zur eigenen Dachmarke.

Eine eindeutige Positionierung und die damit verbundene Abgrenzung gegenüber anderen Städten und Standorten ist im aktuell spürbaren Konkurrenzdruck zwischen Städten und Regionen ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 20 Netzwerke

Foto: Stadtgemeinde Klosterneuburg, Zibuschka

Städte sind seit Jahren einem Standortpositionierung in Form einer Besonderheiten und Stärken. steigenden Wettbewerbsdruck aus- Dachmarke ermöglicht es, die Allein- Für eine einzigartige Standortposi- gesetzt: Sie konkurrieren unterein- stellungsmerkmale hinsichtlich der tionierung müssen vorerst die rele- ander um die Ansiedlung von Wettbewerbsvorteile klar zu kommu- vanten Werte, Identitäten, Eigenschaf- Betrieben, von wissenschaftlichen nizieren. Auf gesättigten Märkten wird ten und Inhalte aufgelistet, ergänzt Institutionen, von qualifizierten Ar- die Kommunikation zu einem wesent- und weiterentwickelt werden. Daher beitskräften, aber auch als Lebens- lichen strategischen Erfolgsfaktor. wurden für Klosterneuburg in Arbeits- raum zum Wohnen, Arbeiten und So findet in einem gewissen Aus- klausuren unter Einbindung aller Inte- Einkaufen oder als Tourismusort. Da maß auch eine Verschiebung vom ressensgruppen die Besonderheiten die meisten Städte ähnliche Stand- reinen Standortwettbewerb hin zum und speziellen Stärken der Stadt ortfaktoren aufweisen, werden eine Kommunikationswettbewerb statt. herausgearbeitet. Zusätzlich wurden deutliche Differenzierung, ein hoher ExpertInneninterviews mit ausge- Bekanntheitsgrad und ein positives Beispiel Klosterneuburg. wählten Personen von diversen Insti- Image immer wichtiger. Dabei gilt Die Stadtgemeinde Klosterneuburg tutionen durchgeführt. Im Anschluss es, sich in den Augen der Zielgruppen hat die nachhaltige Standortentwick- wurden die gemeinsam definierten als unverwechselbar darzustellen lung zu einem Kernprojekt des Stadt- Zukunftsthemen im Rahmen von und eindeutig zu positionieren. erneuerungsprozesses gemacht. In repräsentativen Meinungsumfragen der Folge entwickelte der neu ge- in Klosterneuburg und im Einzugsbe- Stichwort unverwechselbar. schaffene Marketingbeirat die Idee zu reich abgefragt, um fundierte Daten Im Zuge damit verbundener Ar- einer umfassenden und übergreifen- und Fakten bezüglich des Selbst- und beitsprozesse haben viele Städte die den Standortentwicklung mit einem Fremdbildes der Stadt zu erhalten. Erfahrung gemacht, dass mit den tra- Markenbildungsprozess zur eindeu- Nach dem Vorliegen der repräsentati- ditionellen Methoden und Werkzeu- tigen Standortpositionierung. Diese ven Umfrageergebnisse wurden ge- gen des Standortmarketings eine Standortentwicklung soll auch über- meinsam die zukünftige Standort- nachhaltige Profilierung und Differen- geordnet über alle Projektideen sowie und Positionierungsstrategie sowie zierung nur schwer zu erreichen ist. über alle regionalen Akteure, Institu­ die konkreten Handlungsfelder und Im Standortwettbewerb bedarf es da- tionen und Organisationen wirken. Projekte erarbeitet. her des Einsatzes eines Instruments, Hauptziel war es, eine tragfähige Posi- das der Stadt die notwendige Allein- tionierung in Form einer Dachmarke Unverwechselbares Zeichen stellung in der Wahrnehmung der zu entwickeln, die ein klares, unver- der Gemeinsamkeit. Zielgruppen verschaffen kann. Nur mit wechselbares Bild in den Köpfen der Im Juni 2013 wurde die neue einer unverwechselbaren Profilierung ansässigen EinwohnerInnen, poten­ Dachmarke für Klosterneuburg – eine einer Stadt gelingt die Ansiedlung tieller ZuzüglerInnen, InvestorInnen, flexibel anwendbare Wort-/Bildmarke und Bindung ihrer lebenswichtigen UnternehmerInnen, Gäste und Touris- sowie ein einheitliches Corporate Ressourcen. Erst eine einzigartige tInnen hervorruft. Design für den neuen Auftritt der

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 21 Netzwerke

Auch für jede Katastralgemeinde verwendbar.

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Stadt mit vielerlei Vereinen bzw. Orga- nisationen, die die Gegenwart der Stadt prägen. Alle haben ihre ldenti- tät, sind aber auch Teil der kollektiven ldentität der Stadt. Die Dachmarke soll für alle ein Zeichen der Gemein- samkeit in Klosterneuburg werden. Die Einführung der „Marke Kloster- neuburg“ ist ein wesentlicher Be- standteil des Standortmanagements der Stadt Klosterneuburg, das vor allem darauf abzielt, die Attraktivität der Stadt Klosterneuburg bzw. ihres nachbarschaftlichen Einzugsbereichs als Standort für Wirtschaft, Tourismus, Lebens- und Wohnqualität, Kultur, Sport, etc. zu steigern und damit die wirtschaftlichen und standortbeding- ten Interessen zu fördern und besser Stadt – im Essl-Museum präsentiert. Stadt als attraktiven Wirtschafts- und wahrnehmbar zu machen. Die klare Markenarchitektur erlaubt Tourismusstandort und garantiert Thomas EGGER, MSc. die einfache lntegration der Kernthe- einen hohen Wiedererkennungswert. Geschäftsführer von EGGER & PARTNER© men: Wirtschaft, Freizeit & Sport, Diese Dachmarke vereinigt zwei Tourismus, Weinbau, Kunst & Kultur wesentliche Wesenszüge der Stadt- INFOS: sowie Kommunales. Die neue Dach- gemeinde: Klosterneuburg als Stadt EGGER & PARTNER© marke Klosterneuburg positioniert die mit reicher Geschichte, aber auch als www.egger-partner.at

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 22 Von der Basis

Nachgefragt: Umfassende Einschätzung rund um das Thema Beteiligung.

Im Oktober 2013 wurde ein Fragebogen an alle Bürger- meisterInnen von Gemeinden, die in den letzten Jahren in einer der Aktionen der NÖ Dorf- und Stadt­ erneuerung aktiv waren, sowie an VereinsfunktionärInnen, Kernteam- und Beiratsmitglieder versandt, um die Wahrnehmung der Aktionen und die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Angebot auszuloten.

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Die Themen spannten sich von den Leitbild bzw. Konzept sollte etwa alle gefragten Bereichen sehr starke oder Leitbildprozessen über Veränderungen in zwei bis drei Jahre stattfinden. Die Pro- spürbare Verbesserungen mit bis zu 66% verschiedenen Themenbereichen oder zessbegleitung wird ebenfalls als wichtig der Nennungen. Vor allem (stark) verbessert Qualität und Quantität der Beteiligung bis empfunden, speziell in den Bereichen hat sich die Identifikation der Bevölke- hin zum Nutzen der Prozessbegleitung. Beratung und Information, bei Projekt- rung mit Ort/Gemeinde/Stadt, aber auch einreichungen, Abrechnungen und För- das Engagement der BürgerInnen. Wer hat geantwortet? dermöglichkeiten, aber auch bei Mode- Dorf- und Stadterneuerung werden Die Rücklaufquote war bemerkens- ration und Gesprächsleitung. Impulse generell sehr gelobt und als „Sympa- wert – 689 Stück sind zurückgekommen, brachten die im Rahmen der Dorf- und thieträger, Ansprechpartner, präsent und wobei aus zumindest 266 verschiedenen Stadterneuerung umgesetzten Projekte un(partei)politisch“ geschätzt. Negative Gemeinden Fragebögen abgegeben vor allem in der Gestaltung der öffentli- Meldungen gibt es eher in Richtung wurden (da die Abgabe in den Gemein- chen Räume, in den Bereichen Freizeit, der (Gemeinde)politik – einige Personen den optional war, kann sogar auf 280 Ortskernbelebung, Identität, Kultur und sind enttäuscht über die Umgangsweise hochgerechnet werden). Dass aus allen Jugend. der Politik mit der jeweiligen Aktion 21 Bezirken Antworten abgegeben wurden, bzw. der BürgerInnenbeteiligung allge- zeigt auch eine sehr gute Verbreitung Was wurde gemessen? mein, ein weiterer Faktor ist die oft über ganz Niederösterreich. Von den an- Die Qualität der Beteiligung ist bei der schwierige Suche nach freiwilligen Mit- geschriebenen BürgermeisterInnen haben Leitbild-/Konzepterstellung am höchsten, streiterInnen für Projekte, vor allem in immerhin 90 geantwortet. ebenso die Quantität, die jedoch bei der Umsetzung. Projektvorbereitung und -umsetzung etwas Was wird geschätzt? abnimmt. Auch Dorferneuerungsverein Wir danken allen, die diese Befra- Die Fragen nach Leitbild bzw. Konzept und Arbeitsgruppen arbeiten am inten- gung als Chance gesehen haben, uns wurden generell sehr positiv beantwortet. sivsten bei der Erstellung von Leitbildern ihre Meinung zu sagen und damit einen Die Mehrheit erachtet eine Beteiligung oder Konzepten. Auf die Veränderungen wichtigen Beitrag für die Gestaltung der der Bevölkerung als sehr wichtig und angesprochen, die sich im Zuge der Dorf- weiteren strukturellen Arbeit von Dorf- würde sie bei einer Evaluierung wieder und Stadterneuerungsaktivitäten ergeben und Stadterneuerung in Niederösterreich anwenden (94%). Eine Evaluierung von haben, sehen die Befragten in allen ab- geleistet haben.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 23 Berichte aus den Hauptregionen*

Spannende Nachlese über vielfältige Aktivitäten in Dorf- und Stadterneuerung. Foto: shutterstock.com Foto: Berichte aus den Hauptregionen

Dorf- und Stadterneuerung haben in vielen niederösterreichischen Dörfern und Städten zu einer erfolgreichen Bilanz über das Jahr 2013 beigetragen. Mit Jahresbeginn wurden vielerorts wieder neue Kräfte aktiviert, die nicht nur Erfolge, sondern neue Angebote, mehr Lebens- qualität oder auch neue Perspektiven versprechen. Immer wieder überraschend ist, welche spezifischen Wege zur BürgerInnenbeteiligung – ein wesentlicher Grundsatz in Dorf- und Stadterneuerung – Niederösterreichs Gemeinden beschreiten.

*) Bei der Gliederung Niederösterreichs in Regionen überschneiden einander die „Viertel“ der Dorf- und Stadterneuerung und die 5 Hauptregionen der Raumplanung.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 24 Berichte aus den Hauptregionen

Viertel der Dorf- und Stadterneuerung Abgrenzung der Hauptregionen Viertel der Dorf- und Stadterneuerung Abgrenzung der Hauptregionen

Industrieviertel Weihnachtspause geschafft. Besonders Ebreichsdorf: hervorzuheben ist die hohe Beteiligung multikultureller Bücherkarren. der Bevölkerung: Arbeitsgruppengrößen von ca. Am 8. Dezember 2013 luden die örtlichen 30 Personen bei der Jugend oder bis ca. 50 Personen Dorf- und Stadterneuerungsvereine die „Kinder im Bereich Umwelt sprechen für sich! Die Gemeinde aller Ortsteile“ zum alljährlichen gemeinsamen Kekse-Backen in Breitenfurt nimmt sich für die Zielerreichung einen Zeit- das Rathaus von Ebreichsdorf. Diesmal wurde in diesem Rahmen horizont bis 2023 vor. Herzlich willkommen in der Aktion auch allen anwesenden Kindern und Eltern der „multikulturelle Gemeinde21 – wir freuen uns auf spannende Projekte! Bücherkarren“ vorgestellt. Das beim Ideenwettbewerb 2012 ausgezeichnete Projekt Bruck an der Leitha: umfasst eine Sammlung richtungsweisende Maßstäbe. verschiedener mehrspra- Einst Pilotgemeinde der Stadterneuerung von 1994–1998 darf chiger Kinder- und Sach- sich Bruck an der Leitha seit Jahresbeginn 2013 nun wieder als bücher für LeserInnen im aktive Stadterneuerungsgemeinde bezeichnen. Diesmal will sich Kindergarten- und Volks- die Stadt zum einen um den Aufbau einer beständigen Koopera- schulalter. Während des tionsplattform mit der burgenländischen Nachbargemeinde Schuljahres (Ferien aus- Bruckneudorf bemühen, denn beide Gemeinden teilen sich genommen) wird der einen gemeinsamen „kleinstädtischen Raum“, funktionieren also multikulturelle Bücher- gemeinsam und wollen zukünftig verstärkt kooperieren. Dazu karren durch die Schulen entsteht ein Pilotprojekt gemeinsam mit dem Städtebund und und Kindergärten aller dem Gemeindebund. Weitere Schwerpunktprojekte sind die Ortsteile von Ebreichsdorf ziehen und das Lesen in Deutsch, und bei Bedarf auch in einer anderen Muttersprache, fördern. Der Bücherkarren soll aber auch jederzeit für Veranstaltungen der Gemeinde oder der Dorf- und Stadterneuerungsvereine genutzt werden können. Im Jänner wurde ein Nutzungsplan erstellt, um Leerläufe auszuschließen und den Bücherkarren effektiv zu gebrauchen. Die erste Kostprobe aus dem Repertoire des Bücherkarrens gab es als Begleitprogramm zum Backen: In einer gemütlichen Leseecke wurde das Märchen „Dornröschen“ parallel von Frau Margret Widhalm auf Deutsch und von Frau Entwicklung der Innenstadt sowie einer umfassenden digitali- Viktoria Akdogan auf Türkisch vorgetragen. Und in der sierten Service- und Kommunikationsplattform für die gesamte Zwischenzeit waren dann auch die verzierten Kekse getrocknet Gemeinde. Ein anderer Fokus zukünftiger Projekte sind die Themen und konnten eingepackt und nach Hause mitgenommen werden. Gesundheit und Bildung, denn in beiden Bereichen verfügt Bruck bereits über eine gute und vielfältige Infrastruktur sowie viele Breitenfurt: großartiger Start als Gemeinde21. engagierte Betroffene. Diese Stärken sollen nachhaltig genutzt Mehr als 230 BreitenfurterInnen nahmen am 3. Oktober werden. Der Stadterneuerungsbeirat trifft regelmäßig zusammen 2013 an der Auftaktveranstaltung „Gemeinde21 – Miteinander und hat bereits mehrere Klausuren sowie eine ganztägige Breitenfurt gestalten“ teil. Nach den Präsentationen hatten die Exkursion bis nach Oberösterreich absolviert. Im November 2013 TeilnehmerInnen die Möglichkeit, ihre Ideen in vier moderierten fanden sich zum öffentlichen Auftakt etwa 200 Personen ein. In Themenkojen einzubringen. Bis Anfang Dezember folgten noch diesem Rahmen wurde neben dem kürzlich fertig gestellten je drei Sitzungen pro Arbeitsgruppe (Soziales, Wirtschaft, Umwelt Imagefilm auch das Ergebnis der Fragebogenaktion sowie der und Jugend). Auch das Kernteam konnte beinahe vollständig Status quo zur Stadterneuerungsaktion präsentiert und die gebildet werden und hat die ersten Sitzungen noch vor der Bevölkerung eingeladen, ihr eigenes Interesse an Themen und Ideen einzubringen. Bruck hat mit diesem Stadterneuerungs- prozess richtungsweisende Maßstäbe gesetzt und verfolgt den eingeschlagenen Weg bisher konsequent – viel Erfolg!

INFOS: Franz Gausterer Dorf- und Stadterneuerung Industrieviertel Tel.: 0676/88 591 255

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 25 Berichte aus den Hauptregionen

Mostviertel/NÖ-Mitte „Schlosserhaus“ eine geeignete Verwendung Stadterneuerung im Mostviertel: überlegt, die mit der derzeitigen Museums- beeindruckende Zahlen, vielerlei nutzung abgestimmt wird. In der Topothek Trais- Impulse, top Motivation. mauer sind bereits – Dank intensiver Recherche und In Pöchlarn wurde die fünfjährige Inten- Bemühungen des Vereins „historische Runde“ – an die sivbetreuung des Stadterneuerungsprozesses durch den NÖ 800 Fotos und Objekte dokumentiert und damit allen Landesverband für Dorf- und Stadterneuerung mit Ende 2013 Interessierten online zugänglich. Die intensive Prozessbegleitung abgeschlossen. In diesen fünf Jahren wurde in über 150 Arbeits- kreissitzungen, Besprechungen und Exkursionen zuerst ein Stadterneuerungskonzept erstellt, aus dessen Maßnahmen- plan dann einzelne Projekte verwirklicht worden sind. Neben dem Hauptprojekt, der kompletten Neugestaltung des Zentrums der Stadt im Nibelungengau, waren es vor allem Projekte im Sozialbereich, die umgesetzt werden konnten. Besonders wichtig für die Lebensqualität und das Miteinander in der Stadt war etwa die Gründung des „Sozialen Netzwerks Pöchlarn“, einer Gruppe ehrenamtlich tätiger Personen, die sich für Menschen

hat sich also ausgezahlt – viele Diskussionsprozesse wurden gestartet, vielerlei Impulse gesetzt und einige Projekte verwirklicht.

Die Stadtgemeinde Neulengbach ist nach acht Jahren Pause mit 1. Jänner 2014 wieder in die Aktion Stadterneuerung ein- gestiegen. Nach einer Informationsveranstaltung im Jänner wird im Rahmen einer Zukunftswerkstatt und einer Workshop­ ­ reihe in thematischen Arbeitskreisen ein überarbeitetes, aktuelles Stadterneuerungskonzept erstellt und ein Projektkatalog aus- in Notsituation einsetzen und dabei schnell und unbürokratisch Hilfe leisten. Bemerkenswert ist auch, dass die Mitglieder der einzelnen Arbeitskreise durch die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben insgesamt vier Preise für Projektideen gewinnen konnten, die dann mit Hilfe der Preisgelder umgesetzt wurden. Durch das gute Zusammenwirken zwischen engagierten BürgerInnen, der Stadtverwaltung und der Gemeindepolitik konnten die daraus resultierenden Projekte nachhaltige Effekte für die positive Entwicklung von Pöchlarn erzeugen. Um den Prozess der Stadterneuerung weiterhin aufrecht zu erhalten, hat sich die Gemeinde entschlossen, eine weitere Betreuung für eine zielgerichtete Stadtentwicklung zu beanspruchen. Schwerpunkt dieses „Stadterneuerungsprozesses light“ ist die gearbeitet. Im Fokus der Stadterneuerung 2014–2017 steht weitere Stärkung der Innenstadt. die weitere Belebung des Zentrums mit dem Hauptaugen- merk auf die Entwicklung der Achse Rathaus-, Haupt- und Die Stadtgemeinde Traismauer hat sich entschlossen, die Kirchenplatz. Außerdem sollen auch im sozialen und kulturellen Stadterneuerung um ein weiteres Jahr zu verlängern. Nach der Bereich weitere Projekte entwickelt und Schritte für eine ein- Eröffnung des großen Projekts „Umgestaltung Stadtgraben- deutige Stadtpositionierung gesetzt werden. park“ wurden im fünften Jahr vor allem Impulse im Bereich Kultur gesetzt. Neben der Erarbeitung des Kulturleitbildes INFOS: wurden auch erste Schritte für die Gründung eines Kultur- Dipl.-Ing. Sabine Klimitsch Dorf- und Stadterneuerung Mostviertel vereins gesetzt, der als Dach für alle Kulturinitiativen fungie- Tel.: 0676/88 591 222 ren soll. Weiters wurde für das unter Denkmalschutz stehende

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 26 Berichte aus den Hauptregionen

Weinviertel Hollabrunn: zweierlei Umgestaltung. Korneuburg: barrierefrei mobil. Hollabrunn hat mit 2014 das Verlänge- Am Beginn des Stadterneuerungsprozesses rungsjahr der Stadterneuerung begonnen, in Korneuburg hat sich die Gemeinde ent- denn die Stadtgemeinde möchte noch einige wichtige Projekte schlossen, das Angebot „Dorfbegehung barrierefrei?“ des Stadterneuerungskonzepts umsetzen. Zu den größten des Bildungs- u. Heimatwerks Niederösterreich in An- und wichtigsten Projekten für die Hollabrunner Bevölkerung spruch zu nehmen. Bei der „Dorfbegehung barrierefrei?“ geht es darum, wesentliche Hürden zu entdecken und zu entfernen, um so allen BürgerInnen die Mobilität im Rahmen ihrer Alltags- geschäfte zu erleichtern bzw. die Teilnahme am Gemeinde- leben zu ermöglichen und damit mehr Lebensqualität in der Gemeinde zu schaffen. Vollkommene Barrierefreiheit ist kaum zu erreichen – umso wichtiger ist es, so viele Maßnahmen wie möglich umzusetzen. Die Stadt Korneuburg befindet sich bereits auf dem besten Weg zur Barrierefreiheit und erzielt laufend Ver- besserungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Folgende Projekte wurden mit Unterstützung des Arbeitskrei-

zählt der „Masterplan Messegelände“. In mehreren Arbeits- kreissitzungen haben engagierte BürgerInnen gemeinsam mit den zuständigen Gemeinderäten Ideen für eine Neuplanung gesammelt. Diese Ideen wurden ständig weiterentwickelt und werden nun professionell in einem Masterplan verankert, ses „Leben in Korneuburg“ (Leiter Paul Deiser), des Behinder- bevor es an die Umsetzung geht. Dieser Masterplan wurde tenverbandes KOBV (stv. Obmann Ludwig Breichner), des am 28. Jänner 2014 im Stadtsaal Hollabrunn allen interessierten Bauamts und von Vize-Bürgermeisterin Helene Fuchs-Moser GemeindebürgerInnen vorgestellt. bereits umgesetzt: Ein weiteres Projekt, das den HollabrunnerInnen am Herzen n barrierefreies Florian Berndl-Bad liegt, ist die Umgestaltung des Eugen Markus-Platzes. Dieser n Bushaltestelle beim Krankenhaus Platz ist ein zentraler Begegnungsplatz im Stadtzentrum von n Handlauf beim Musikfreundesaal Hollabrunn. Er verbindet die Fußgängerzone der Sparkasse- n öffentliches Behinderten-WC im Rathaus gasse mit dem Lothringer-Platz, der eine zentrale Umstiegs- n Rampe zur Terrasse des Rathaus-Cafés stelle für den Autobusverkehr ist. Derzeit dient der Eugen n regelmäßiger Behindertensport in der Franz Guggenberger- Markus-Platz überwiegend als PKW-Abstellplatz, durch die Sporthalle Umgestaltung soll eine bessere und sicherere Verkehrsführung n Rampe zum Stadtsaal erreicht werden. Die beauftragten Zivilingenieure und die n Planungsunterstützung für den neuen Korneuburger Bahnhof Verantwortlichen der Stadtgemeinde haben sich bereits mit den Wünschen, Bedenken und Anregungen aus der Bevölke- INFOS: rung, insbesondere der AnrainerInnen und Grundstücks­ Konrad Tiefenbacher Dorf- und Stadterneuerung Weinviertel besitzerInnen, in einem offenen Diskussionsabend zur Um- Tel.: 0676/88 591 204 planung auseinandergesetzt.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 27 Berichte aus den Hauptregionen

Waldviertel Die einzelnen Veranstaltungen wurden von Horn: erstes Projekt der den Waldviertler Kulturvereinen „Together“ und Stadterneuerung eröffnet. „Wood.dok“ organisiert und vom Frauenreferat des Von allen Sportbegeisterten sehnsüchtig Landes Niederösterreich, der Jugendkulturförderung „come erwartet wurde das erste sichtbare Zeichen on“ sowie der NÖ Dorf- und Stadterneuerung unterstützt. der Stadterneuerung in Horn, und nach nur drei Monaten Bauzeit war es dann endlich so weit: Die neue Multisportan- Armschlag: 25 Jahre Mohndorf. lage konnte mit einem Hobbyturnier eröffnet werden. Die Fun Das Themendorf „Mohndorf Armschlag“ blickt auf ein erfolg- Court-Anlage in der Größe reiches Jahr 2013 zurück: Rauschende Ballnächte, Osternesterl von 24x12 m befindet sich mit „Waldviertel Mohn“ für die ORF-Sendung „Köstlich kulinarisch“ auf dem Parkplatz des oder der „Tag des Mohns“ am 17. März waren die Highlights Freibades in unmittelbarer des Frühjahrs. Besonders stolz ist das Team des Mohnwirt- Nähe zum Jugend- und gasthauses Neuwiesinger auf ihren Kochlehrling Michael Vereinszentrum „Arena“ und Pehn, der im Frühjahr 2013 Vize-Staatsmeister wurde. Ab Mai bietet die Möglichkeit, Fuß- wurden verschiedenste Mohnpflanzen an private GärtnerInnen ball, Handball, Hockey, Bas- ausgegeben, damit das Dorf wieder in einem Blütenmeer ketball und weitere Sport- erstrahlen konnte. Die bereits weit über die Grenzen bekannte arten kostenlos auszuüben. Gruppe „Nagerlsterz“ hat ein spezielles Lied über das Mohn- Seit der Fertigstellung ist der Platz zu einem beliebten Treff- dorf geschrieben, und Mohnprinzessin Verena vertrat erfolg- punkt der Jugend geworden und befindet sich dadurch im reich den „Waldviertler Graumohn“ beim Apfelblütenfest in Dauerbetrieb. Dieses Projekt war vor allem der Stadtgemeinde als „NÖ Jugend-Partnergemeinde“ ein wichtiges Anliegen.

Allentsteig: Multimediaworkshopreihe im Lichtspiel. Im Frühjahr 2012 wurde die Idee zum „Community-Raum für kreativ-schaffende Jugendliche“ beim Ideenwettbewerb der Dorf- und Stadterneuerung prämiert und in den darauffolgenden Monaten mit tatkräftiger Unterstützung vieler Freunde des Kultur- projekts „Lichtspiel Allentsteig“ realisiert. Die Multimediaworkshop- Reihe „Small talks“, die im November 2013 mit dem Thema „Film und Schnitt“ erfolgreich startete und am ersten Jänner-Wochen- Südtirol. Ende Juli wurde mit dem „Mohnblütensonntag“ die ende des heurigen Jahres fortgesetzt wurde, bot dabei nicht nur Mohn-Hauptsaison eröffnet, und im August lockte vor allem einen Blick durch’s Schlüsselloch des 75 Jahre alten Kinos, der Mohnstrudelwandertag, bei dem es den größten Mohn- sondern auch einen Blick über den Tellerrand. Ziel der Veranstal- strudel zu gewinnen gab. Höhepunkt war wie jedes Jahr der tungen war es, besonders Mädchen und junge Frauen in Mohnkirtag. Ein ganz besonderer Tag in der Geschichte des männerdominierten Berufen zu fördern. Bei den drei internatio- Mohndorfes war der 24. Oktober, an dem Österreich und nalen Workshops zu den Themen „Film“ „Ton“ und „Visuals“ Deutschland den Grundstein für ein deutschsprachiges Netz- werk gelegt haben, das sich der Vermarktung und Belebung des ländlichen Raums aus eigener Initiative heraus verschrieben hat. Mit dem Besuch des „Kochs des Jahrzehnts“ Rudi Obauer aus Werfen, der Präsentation des neuen Imagefilms der Marktgemeinde und einem köstlichen Mohnkipferl-Rezept für die Weihnachtszeit verabschiedeten die unermüdlichen OrganisatorInnen das erfolgreiche Jahr und sind mit viel Schwung in das Jubiläumsjahr 2014 gestartet, um „25 Jahre Mohndorf Armschlag“ zu feiern. Auf das herausragende Jahres- programm darf man gespannt sein (www.mohndorf.at)!

nahmen insgesamt sechzehn Jugendliche, darunter zehn INFOS: Mädchen, aus Österreich und Tschechien teil. Die erfolgreiche Dipl.-Ing. Josef Strummer Dorf- und Stadterneuerung Waldviertel Multimedia-Workshop-Reihe war somit ein gelungener Auftakt für Tel.: 0676/88 591 230 die neu geschaffenen Räumlichkeiten im Lichtspiel in Allentsteig.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 28 Berichte aus den Hauptregionen

Vor den Vorhang: Beispielhafte BürgerInnen- beteiligungsprozesse.

Dorf- und Stadterneuerung sowie Gemeinde21 basieren auf dem Prinzip der BürgerInnen beteiligung. Mancherorts nimmt die BürgerInnenbeteiligung beispiel­ -­ hafte Ausmaße an, die zeigen, welche Höchstleistungen Ortsgemeinschaften gemeinsam erbringen können. In der Serie „Vor den Vorhang“ werden solche Top-Gemeinschaftsleistungen vorgestellt.

Mauerbach auf dem Weg zur BürgerInnenbeteiligung.

Vor drei Jahren ist die Marktge- mit eigenen Spielregeln zum Prozess letztendlich hat man immer wieder meinde Mauerbach in das Programm und überlegte bzw. diskutierte bei zusammengefunden. Alle Beteiligten der Gemeinde21 eingestiegen. Moti- einer zweitägigen Zukunftskonferenz mussten und müssen lernen, mit vationen für den Einstieg in eine außerhalb des Ortes Ziele und Maß- diesen neuen Gegebenheiten der vermehrte Einbeziehung der Bevöl- nahmen. BürgerInnenbeteiligung umzugehen. kerung waren der Wunsch nach Doch aus diesem Diskurs entstehen einer Verbesserung des „Gemeinde- Aktive Arbeitskreise. laufend interessante Projektideen klimas“ und die Entwicklung eines Die Arbeitskreise werden jeweils und Initiativen. Ortskerns. Seit damals wurde intensiv von einem Bürger oder einer Bürgerin gearbeitet und so manche „Hürde“ geleitet, die Stellvertretung hat je- Hauptprojekt Ortszentrum. übersprungen. Zunächst baute man weils der/die thematisch zuständige Im letzten Jahr stand die gemein- an einer praxistauglichen Struktur GemeinderätIn inne. Viele Diskussi- same Entwicklung des Ortszentrums aus sechs thematischen Arbeits- onen, oft auch kontroversiell, wurden im Vordergrund. Die Bevölkerung kreisen, beschäftigte sich ausführlich in diesen drei Jahren geführt, doch war im Rahmen einer „vor ort ideen-

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 29 Berichte aus den Hauptregionen

Foto: shutterstock.com werkstatt ©“, geleitet durch das finden. Rund um die tiefer gelegene ein Ortstaxi sowie eine vielfältige Architekturbüro nonconform*, auf sogenannte „Postgarage“ sind Räum- Kulturveranstaltung – der „Mauer- vielfältige Art und Weise in den Pla- lichkeiten für Jugendliche und Senior­ bacher Frühling“ – sind in Vorberei- nungsprozess eingebunden. Mittels Innen, ein Marktplatz, kleinere Ge- tung. Die Bevölkerung wird mittels einer

Ideenmobil, Ideengläsern und einem schäfte, temporäre Gastronomie eigenen Homepage (www.g21mau- dreitägigen Planungsworkshop wur- sowie Werkstätten und Ateliers für erbach.info), grafisch eigens gestal- den über 800 Anregungen der Bür- örtliche KünstlerInnen vorstellbar. teten Seiten in jeder Gemeinde- gerInnen gesammelt. Zahlreiche zeitung, Berichten in regionalen MauerbacherInnen, darunter auch Zeitungen und in Kürze auch über VolksschülerInnen und Jugendliche, eine im Rahmen eines Jugendprojekts nahmen sich Zeit und brachten ihre gestaltete Facebookseite informiert. Ideen für die Zukunft ihres Ortskerns ein, geschrieben auf Notizzetteln, So hinterlässt der G21-Prozess gezeichnet auf Skizzenpapier oder deutliche Spuren in Mauerbach. im persönlichen Gespräch mit dem Die kommende Herausforderung

Planungsteam. Schließlich wurde shutterstock.com Foto: wird sein, diese BürgerInnenbeteili- ein Konzept für die Entwicklung des Vielseitige Initiativen. gung auf selbstständige Beine zu Ortskerns in den nächsten 15 Jahren Weitere erfolgreiche Projekte waren stellen und dauerhaft zu verankern, in seinen Grundzügen vorgestellt. etwa der Computerkurs für SeniorInnen sodass auch die in Zukunft auftre- Vor dem neuen Gemeindeamt im oder die Aktion „Echte 30/50“, die tenden Hindernisse oder Kontrover- historischen Kutscherstall soll ein zur Hebung der Verkehrssicherheit sen immer wieder erfolgreich von multifunktionaler Ortsplatz entstehen. beitragen soll. Außerdem wurde in BürgerInnen und Gemeindevertre- Im selben Gebäude wird auch das Eigenregie eine detaillierte „Potential- terInnen gemeinsam gemeistert Heimatmuseum ein neues Zuhause analyse für den Radverkehr“ erstellt, werden können.

*) www.nonconform.at

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 30 Special Service

English Summary

Local Agenda 21 – The basis and their players implement the pro- dren travelling to school, a Histo- for sustainability in . jects of Gemeinde 21 in line with the rienpfad (a walkabout featuring 17 Local Agenda 21 encourages three pillars of sustainability: social, stations explaining the history of the municipalities, towns and regions to economic and ecological. town), information boards on the his- develop sustainable strategies for tory of the riverside beach and a new their economy, society and environ- Local Agenda 21 (LA 21) in social meeting point. ment based on citizen participation Austria – The various faces of processes. Municipalities have a par- sustainability. From local identity to location ticularly key position in this context: Local Agenda 21 in Austria is mul- profile – Klosterneuburg devel- they plan, establish and build the tifaceted. In Upper Austria, for in- oping its own umbrella brand. economic, social and ecological infra- stance, youth councils or citizens’ For many years now, towns have structure. They make direct political councils are well-established practic- been in increasing competition as decisions and are involved in the im- es. In Burgenland, the Eltern-Kind- they try to attract businesses, scientific plementation of provincial, national Forum Tschurndorf combines special institutions and qualified workers. At and EU sustainability policies. As THE talents of all generations. In Tirol, initi- the same time, they compete as envi- citizen-oriented political and adminis- atives like “Social Vision Stanzertal ronments to live, work and shop, and tration authorities, they therefore play Valley” aim to enhance the quality of also as tourist hubs. Since most towns an important part in informing and life in rural areas. In Vorarlberg, citizens have similar characteristics, the ability mobilising citizens. have a chance to exchange experi- to set themselves apart, create a high ences and discuss various issues at profile and promote a positive image Ten years of Gemeinde21 – A the Biosphere Park Festival in Walsertal are increasingly important factors. The different kind of travelogue. Valley. Various LA 21 processes in aim is to be perceived by potential In 2004 four pilot municipalities Vienna aim to encourage communi- target groups as a unique location came together to form a joint venture, cation and co-operation, and munici- with distinct qualities. The town of and to start Local Agenda 21 in Lower palities in Salzburg focus their holistic Klosterneuburg has placed sustaina- Austria. Ten years later, more than 50 processes on boosting the quality of ble location development accompa- municipalities have joined Gemein- life and encouraging participation. nied by a branding process at the de21, the Lower Austrian version of core of its town revitalisation process. Local Agenda 21. They hold regular Town report – Klosterneuburg: network meetings and informal gath- A town with great potential. Reports from the Vierteln. erings to exchange experiences. The third largest town in Lower The village and town revitalisation Austria stands out not only for its cul- programmes helped make 2013 a Ten active years – Gemeinde21 tural assets, such as the Klosterneu- very successful year in many Lower for more citizen participation. burg Monastery or its viniculture, but Austrian villages and towns. In many The last ten years have seen also because it offers an excellent places, the new year provided new numerous Agenda 21 processes in and varied quality of life. The period impetus, which not only promises , which have involved since the launch of the urban revitali- success, but also new projects, a committed citizens supporting their sation programme in 2010 has seen higher quality of life and new oppor- municipalities. The results bear testi- some 100 individuals participating in tunities. It’s always a pleasant sur- mony to a great sense of responsibil- activities on various themes and the prise to learn about the particular ity to their fellow citizens, an ecologi- conception and – wherever possible strategies implemented by Lower cal conscience, a strong European – development of numerous projects, Austrian municipalities to increase identity and economic self-initiative. including the umbrella brand for Klos- citizen participation – which is a cru- According to the holistic approach of terneuburg, a traffic plan for public cial principle of the village and town Local Agenda 21, the municipalities transportation, a safety plan for chil- revitalisation programme.

Leben in Stadt und Land Frühjahr 2014 Seite 31 Foto: shutterstock.com Foto: Leben in und Stadt Liebe Leserin! Lieber Leser! LandInformation/Adressen Neubestellungen und Adressänderungen können Sie unter dieser Für nähere Auskünfte zu den Aktivitäten und Projekten der Dorf- und ­Telefonnummer kostenlos vornehmen: Stadterneuerung in NÖ stehen Ihnen folgende Büros zur Verfügung: 02742/9005-14128 Oder mailen Sie Ihre Nachricht einfach an: [email protected] Landesgeschäftsstelle für Dorferneuerung: Drinkweldergasse 15, 3500 Krems, Tel.: 02732/9025-11202, Fax: 02732/9025-11260, Sollten Sie unser Magazin mehrfach bekommen, obwohl Sie mit E-Mail: [email protected], www.noe.gv.at einem Exemplar zufrieden wären, rufen Sie uns bitte an. Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung: Drinkweldergasse 15, Bei Unzustellbarkeit bitte retour an: Landes­­koordinie­rungs­­­­­­­­­­­stelle für 3500 Krems, Tel.: 02732/9025-45443, Fax: 02732/9025-11260, Stadterneuerung bzw. Landesgeschäftsstelle für Dorf­­­­­­­erneuerung, E-Mail: [email protected], www.noe.gv.at ­Drinkweldergasse 15, 3500 Krems Verband für Landes-, Regional- und Gemeindeentwicklung: 2020 Hollabrunn, Amtsgasse 9, Tel.: 02952/4848, Fax: 02952/4848-5, E-Mail: [email protected]

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Impressum: Leben in Stadt und Land, Magazin der Dorf- und Stadterneuerung in Niederösterreich Herausgeber: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik-­ Landesgeschäftsstelle für Dorferneuerung, Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung Redaktionsleitung: Mag. Christina Ruland, Amt der NÖ Landes­regierung, Abt. Raumordnung und ­Regionalpolitik, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Tel.: 02742/9005-14128, E-Mail: [email protected] Redaktion: Dipl.-Ing. Bernhard Haas, Andreas Nastl (beide Landesgeschäftsstelle für Dorferneuerung, Tel.: 02732/9025-10802), Dipl.-Ing. Hubert Trauner, Ing. Ruth Roßkopf (beide Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung, Tel.: 02732/9025-45443), Mag. Marisa Fedrizzi (Ver- band für Landes-, Regional- und Gemeindeentwicklung). Namentlich gezeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu überarbeiten und zu kürzen. Grafische Gestaltung: www.horvath.co.at Druck: ­Ueberreuter Print GmbH, 2100 Korneuburg Übersetzungen: Mag. Mandana Taban Fotonachweis: Wenn nicht anders angegeben, stammen die Fotos zu den Berichten aus den Hauptregionen aus dem Archiv www.noe.gv.at der NÖ Dorf- & Stadterneuerung bzw. die Fotos zum Stadtbericht von Markus Berger, Neulengbach. Abonnements und Einzelbestellung: „Leben in Stadt und Land“ wird kostenlos abgegeben. Abonnements und Einzelbestellungen richten Sie bitte an die Redaktionsleitung. Verlagsort: 3109 St. Pölten Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaber und Herausgeber: Land Niederösterreich, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Erscheinungsweise: „Leben in Stadt und Land“ erscheint vierteljährlich. Blattlinie: „Leben in Stadt und Land“ informiert über die Entwicklung der Dorf- und Stadterneuerung und dient als Diskussionsforum für deren Anliegen.