Diplomarbeit
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Diplomarbeit TitelderDiplomarbeit: DieWien-Film1945/46 ÖsterreichischeFilmproduktionamÜbergang vomDrittenReichzurBesatzungszeit Verfasser: WolfgangBumberger angestrebterakademischerGrad: MagisterderPhilosophie(Mag.phil.) Wien,imOktober2008 Studienkennzahllt.Studienblatt: A312295 Studienrichtunglt.Studienblatt: Geschichte Betreuer: Univ.-Prof.Dr.GernotHeiss Meinen Eltern gewidmet IInhaltsverzeiichniis 1. EINLEITUNG ....................................................................................3 2. DIE WIEN-FILM WÄHREND DES NATIONALSOZIALISMUS .......................................5 2.1. OrganisationdesFilmbereichsimDrittenReich.................................................5 2.1.1. ReichsfilmkammerundZensur.........................................................................................5 2.1.2. Ufi–DasMonopolausUfa&Co. ...................................................................................9 2.2. DieWien-FilmalsSchlusspunktdes„filmwirtschaftlichenAnschlusses“ ......13 2.2.1. DievorweggenommeneArisierungderGesetze.............................................................13 2.2.2. DieArisierungderTobis-Sascha ....................................................................................17 2.2.3. DieGründungderWien-Film.........................................................................................20 2.3. ÖsterreichischeIdentität?....................................................................................25 2.3.1. KarlHartlalsProduktionschef........................................................................................25 2.3.2. DieProduktionschefsderFilmfirmen.............................................................................27 2.3.3. DieFluchtindieVergangenheit.....................................................................................29 2.3.4. DasÖsterreichischeundderWiderstand........................................................................34 2.3.5. WienerAtmosphäre ........................................................................................................39 2.4. DieletztenKriegsjahre.........................................................................................41 2.4.1. DerStellenwertdesUnterhaltungsfilmswährenddesKrieges.......................................41 2.4.2. Kriegswirtschaft..............................................................................................................45 2.4.3. DieWien-FilmwährendderletztenKriegsjahre ............................................................47 3. NACH DEM KRIEG – DIE ZEIT DER BESATZUNG ............................................51 3.1. ÖsterreichunddievierBesatzungsmächte ........................................................51 3.1.1. ÖsterreichischePolitik....................................................................................................51 3.1.2. DieWien-FilmunddieBesatzungsmächte.....................................................................55 3.2. AlliiertePropagandainÖsterreich.....................................................................57 3.2.1. US-KulturmissioninÖsterreichnach1945....................................................................57 3.2.2. FilmSectionundHollywood..........................................................................................61 1 3.2.3. Kultur-undFilmpolitikdersowjetischenBesatzungsmacht ..........................................69 3.2.4. DieAteliersamRosenhügel ...........................................................................................74 3.3. ÖsterreichischerFilmnachdemZweitenWeltkrieg.........................................76 3.3.1. StillstandundersteSchritte ............................................................................................76 3.3.2. DieWien-FilmunddieWiener Mädeln.........................................................................83 3.3.3. SelbstbildniseinesUnpolitischen ...................................................................................85 3.3.4. Kontinuität ......................................................................................................................87 3.3.5. Nichtbruchlos.................................................................................................................90 3.3.6. DerdeutscheMarkt–OhneUntertitel............................................................................92 4. AUSBLICK ...................................................................................96 5. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ..................................................................99 6. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS ...................................................100 7. ANHANG: ZUSAMMENFASSUNG ...........................................................109 2 1. Eiinleiitung DievorliegendeArbeitbeschäftigtsichmitdernachdemAnschlussÖsterreichsan das Deutsche Reich aus der Tobis-Sascha Filmindustrie AG hervorgegangenen Filmfirma Wien-Film Ges.m.b.H. am Übergang von der Zeit der national- sozialistischenHerrschaftzurBesatzungszeit,d.h.derBesetzungÖsterreichsdurch dievierAlliierten.NacheinemÜberblicküberdieOrganisationdesFilmbereichsim Dritten Reich, in den die Wien-Film eingebettet war, und einem Exkurs über die Entstehung der Wien-Film am Ende einer bereits vor dem Anschluss begonnenen ÜbernahmereichsdeutscherVorgabendurchdieösterreichischeFilmindustriewidmet sicheinAbschnittderretrospektivenSichtweisevielerProtagonistenderWien-Film, die in der Nachkriegszeit ihre Arbeit zwischen 1938 und 1945 als eine Art von Opposition begriffen wissen wollten, als Bewahrung des „eigenständigen Österreichischen“, eine Anschauungsweise, die auf gesamtgesellschaftlicher Ebene mit dem im Nachkriegsösterreich weit verbreiteten Opfermythos korrelierte. Dies wird uns zum Stellenwert ihrer Arbeit – dabei handelte es sich vor allem um den unpolitischen Unterhaltungsfilm – während der letzten Kriegsjahre führen. Die Besatzungszeit bescherte der Wien-Film nach dem Krieg eine Zersplitterung ihrer vormaligen Produktionsmittel, ihre Ateliers waren auf die verschiedenen Besatzungszonenaufgeteilt.ÜberdiesließdiePolitikderAmerikanerzunächstkeine KonkurrenzzuihreneigenenFilmenzu.DerentsprechendeAbschnittdieserArbeit wird sich mit der Filmpolitik der Amerikaner und der Sowjets in ihrem jeweiligen Einflussgebiet befassen. Die Wien-Film selbst trat in den ersten Nachkriegsjahren nicht als Hersteller von Filmen in Eigenproduktion in Erscheinung; die in den Besatzungszonen der Westmächte gelegenen und unter öffentlicher Verwaltung stehenden Ateliers wurden ab 1946 von verschiedenen privaten österreichischen Firmen zur Filmproduktion benutzt, während die im russischen Sektor gelegenen StudiosamRosenhügelimselbenJahrinrussischenStaatsbesitzübergingen,bis1955 als „Wien-Film am Rosenhügel“ geführt wurden und ab 1950 auch Filme in Eigenproduktion herstellten. Zuletzt widmet sich diese Arbeit in einem Abschnitt nochzweiAspektendesösterreichischenNachkriegskinos,namentlichzumeinender personellen und inhaltlichen Kontinuität desselben sowohl hin zur Zeit der NS- Diktatur als auch zur Zeit des Austrofaschismus, und zum anderen einem nach 3 Kriegsende wieder virulent werdenden und schon in die Zeit seit Aufkommen des Tonfilms zurückreichenden Problem des österreichischen Films: der Abhängigkeit desselbenvomdeutschenMarkt,etwas,dasinnovatorischenEntwicklungenebenfalls abträglichwar. 4 2. Diie Wiien--Fiilm während des Natiionalsoziialiismus 2.1. OrganisationdesFilmbereichsimDrittenReich 2.1.1. ReichsfilmkammerundZensur ImSommer1933kamesimDeutschenReichmitGründungderFilmkreditbankund derReichsfilmkammer(RFK)zurwirtschaftlichenundstrukturellenUmorganisation desdeutschen Filmwesens.Ersterestellte gegenWechselderProduktionsfirmaund Annahmeerklärungen des Verleihs einen Teil der Herstellungskosten eines Films bereit.1 Im Juli 1933 ging die ehemalige Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO)mitdem„ GesetzüberdieErrichtungeinervorläufigenFilmkammer“ indieser „ staatlichen,denWeisungenderRegierungunterworfenenBerufskammerständischen Charakters“ 2 auf. Wie die anderen Berufsverbände des Kulturbereiches wurde die Filmkammer durch die Etablierung der Reichskulturkammer gleichgeschaltet; die bereits vor der Gründung derselben bestehenden Teilorganisationen der Kulturschaffenden wie die RFK und die Reichsschrifttumskammer, Reichs- pressekammer, Reichsrundfunkkammer, Reichstheaterkammer, Reichsmusikkammer sowiedieReichskammerderbildendenKünste wurdensomitvonJosephGoebbels demEinflussdervonRobertLeygeführtenDeutschenArbeitsfront(DAF)entzogen undgleichzeitigunterdieserneuenDachorganisation„ zumzentralenInstrumentder politischen Überwachung und Disziplinierung bzw. der rassistischen Verfolgung umfunktioniert.“ 3 Die Mitgliedschaft aller im Kulturbereich Tätigen in ihrer jeweiligen entsprechenden Kammer war unbedingte Voraussetzung für die Berufsausübung. Die daraus resultierenden Berufsverbote und die erzwunge Emigration von meist jüdischen Kulturschaffenden führte ab 1933 in Deutschland neben der Abriegelung gegenüber dem Ausland zu einem eklatanten Fachkräftemangel. Im Bereich Film etwa beklagte Mitte 1934 die ProduktionsabteilungderUfadenchronischenMangelanAutorenundRegisseuren undzähltefürdieerwartetedeutscheJahresproduktionvonca.120Filmennurneun dafürzurVerfügungstehendebegabteRegisseureauf:nebenReinholdSchünzel,Luis 1Vgl.Kreimeier,Klaus:DieUfa-Story.GeschichteeinesFilmkonzerns(Wien1992)S.261. 2Ebenda,S.267. 3Rathkolb,Oliver:Führertreuundgottbegnadet.KünstlerelitenimDrittenReich(Wien1991)S.14.