Vom Stadtverband zur Kirchgemeinde

Abschlussbericht zum Reformprozess 2014–2018 1 2

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34

Die 34 Kirchgemeinden des Reformierten Stadtverbands (bis 31. Dezember 2018)

1 10 Industriequartier 19 Predigern 28 Grossmünster

2 11 20 St. Peter 29

3 Höngg 12 21 Wiedikon 30 Witikon

4 Oberengstringen 13 Aussersihl 22 31 Balgrist

5 14 23 Im Gut 32 Neumünster

6 Matthäus 15 24 33

7 16 25 34

8 17 26

9 Paulus 18 27 Fraumünster Inhalt

Karte 2 Reformierter Stadtverband

Intro 4

Der Reformprozess 6 2014–2018

Phase 1 6 Aufbruch und Struktur Januar 2015 bis Dezember 2016

Phase 2 8 Zusammenschlussvertrag und Spannung März 2017 bis Juni 2018

Phase 3 | Teil 1 12 Entspannung und Zielgerade Impressum Juli bis Dezember 2018 © März 2020 Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich Phase 3 | Teil 2 13 Autoren Konsolidierung Andreas Hurter Januar bis Dezember 2019 Gesamtprojektleitung Umsetzung Reform 2014–2018 Präsident Kirchenpflege Kirchgemeinde Zürich Die Entwicklung 15 Pfr. Leo Suter des Pfarramts Mitglied der Gesamtprojektleitung Vorsitzender Pfarrkonvent Kirchgemeinde Zürich Andreas Werren Würdigung 18 Beratergruppe für Unternehmensentwicklung Externe Führungsunterstützung Grafik 20 Umsetzung Reform Vom Stadtverband Konzept und Redaktion zur Kirchgemeinde Zürich Fabian Kramer

Gestaltung und Layout Roger ArIetti Anhang 1 22 Die Reformhistorie Lektorat und Korrektorat Die Orthografen GmbH

Foto Anhang 2 33 Alfonso Smith Dokumentenverzeichnis Druck Sautercopy AG Karte 39 Auflage 200 Ex. Reformierte Kirchgemeinde Zürich Intro

Am 28. September 2014 traf die reformierte Bevölkerung der 34 Gemeinden des Stadtverbands im Rahmen einer Grundsatzabstimmung eine kirchenhistorische Entscheidung: Mit deutlicher Mehrheit wurde dem Zusammenschluss der Kirchge- meinden des reformierten Stadtverbands zu einer Kirchgemeinde Stadt Zürich zu- gestimmt. Diese Grundsatzabstimmung hatte noch nicht die Bedeutung eines for- mell verbindlichen Zusammenschlussentscheids, dieser musste in der Folge noch erarbeitet werden. Aber mit der Abstimmung wurde ein Prozess in Gang gesetzt, für den es bislang soweit bekannt weder im kirchlichen noch im politischen Bereich Vor- bilder gab und den es von Grund auf neu zu entwickeln galt.

Nach dem klaren Volksauftrag war ebenso klar, dass die Veränderung nur auf breiter Basis, unter Einbezug möglichst vieler Personen und Organe, geschehen konnte. Es galt stets eine gescheite Balance zwischen strukturell-organisatorischen und inhalt- lichen Fragen zu finden – eine gewisse Unruhe zwischen diesen Polen machte die Arbeit auch glaubhaft. Die Grösse des Veränderungsvorhabens bedingte auch, zu- sätzlich zu den Verbandsstrukturen eine ständige Projektstruktur einzurichten, wel- che dem Erfordernis der breiten Abstützung des Vorgehens entsprach. Von Beginn weg wurden Strukturfragen, Ressourcenfragen und inhaltliche Fragen parallel be- arbeitet. Der Zentralkirchenpflege (ZKP) des Stadtverbands kam im Rahmen des Projekts die Rolle der Auftraggeberin zu. In dieser Funktion verantwortete die Zent- ralkirchenpflege verschiedene, für die Fortentwicklung des Reformvorhabens wich- tige Orientierung gebende Vorentscheidungen.

Die Zentralkirchenpflege gab am 28. Januar 2015 einstimmig grünes Licht für die Umsetzung der Reform: Sie legte die Ziele und das Vorgehen fest und setzte die Pro- jektorganisation ein. Als zentralste Vorgabe galt der Zeitpunkt der Umsetzung: Die Reform sollte per 1. Januar 2019 umgesetzt sein. Dieses Ziel wurde erreicht. Seit dem 1. Januar 2019 existiert die Kirchgemeinde Zürich. Sie umfasst allerdings nicht wie zu Beginn der Reformarbeiten sämtliche bisherigen Kirchgemeinden des frühe- ren Stadtverbands. Sie besteht aus 31 bisherigen stadtzürcherischen Kirchgemein- den sowie der früheren Kirchgemeinde Oberengstringen. Auf dem Boden der Stadt Warum die Abstimmung Zürich gibt es heute neben der Kirchgemeinde Zürich zwei weitere eigenständige vom 28. September 2014? Kirchgemeinden: Hirzenbach und Witikon. Diese drei städtischen Kirchgemeinden sind jedoch nicht mehr im Stadtverband zusammengeschlossen. Dieser konnte per Ein zentraler Treiber für die Diskus- Ende 2018 aufgelöst werden. sionen zur Struktur der Kirchge- meinden auf dem Boden der Stadt Mit dem vorliegenden Abschlussbericht soll an verschiedene Überlegungen, Bege- Zürich waren die seit Jahren rück- benheiten und Erfahrungen erinnert werden. Dabei geht es nicht um eine lückenlose läufigen Mitgliederzahlen. Dies Rechenschaft aller Tätigkeiten, sondern um ein Bild aus Sicht des Gesamtprojekt- wirkte sich entsprechend auf die leiters, welches den Weg hin zur Kirchgemeinde Zürich aufzeigen soll. Steuereinnahmen aus und bedeu- tete auf längere Sicht einen steten An der Realisierung der neuen Kirchgemeinde Zürich haben sehr viele Menschen Vermögensverzehr. Eine Vielzahl mitgearbeitet – insgesamt waren es ein paar hundert. Ein massgeblicher Teil der von Organen, Sekretariaten und Arbeiten wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Behördenmitgliedern Angeboten stand einer immer klei- der Kirchgemeinden und des Stadtverbands bewältigt. Für spezielle Themen und ner werdenden Mitgliederzahl ge- Anforderungen, die mit internen Kräften nicht abgedeckt werden konnten, wurden genüber. Liegenschaften konnten Expertinnen und Experten beigezogen (so zum Beispiel für Workshop-Moderatio- nicht mehr angemessen genutzt nen, Projektmanagement und Organisationsentwicklung, Rechtsfragen). Allen Mit- werden. Auch wurde es für die wirkenden gebührt ein riesiges Dankeschön! Mehrzahl der Kirchgemeinden schwierig, Behördenmitglieder zu Wie eingangs erwähnt, lässt sich ein derart einzigartiges Reformvorhaben nicht nach finden. Lehrbuch abwickeln. Vieles musste für den vorliegenden Kontext entwickelt und manch- mal auch einfach ausprobiert werden. Das war sehr herausfordernd, manchmal an- strengend und verwirrend, oftmals bereichernd und hat letztlich auch Spass gemacht.

4 Die Kosten der Reform

Budget Rechnung Phase 1 (ZKP-Beschluss vom 28.1.2015)

Januar 2015 bis Juni 2016, verlängert bis Dezember 2016

1’600’000 1’350’000

Phase 2 (ZKP-Beschluss vom 29.3.2017)

März 2017 bis Dezember 2018, verkürzt bis Juni 2018

3’700’000 1’710’000

Phase 3 (ZKP-Beschluss vom 27.6.2018)

Juli 2018 bis Dezember 2019, Rechnungsschluss März 2020

3’060’000 2’460’000

Total 8’360’000 5’520’000

in CHF

5 Der Reformprozess 2014–2018

PHASE 1

Aufbruch und Struktur

Januar 2015 bis Dezember 2016

«Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande»: So philosophierte schon Johann Wolfgang Goethe. Das erste Knopfloch nicht zu ver- fehlen, war auch für den anstehenden Reformprozess der Stadtzürcher Kirchge- meinden eine wesentliche Maxime. Für den Start des Reformprozesses war es es- senziell wichtig, gemeinsam mit den Betroffenen die Ausgangslage nochmals zu reflektieren, Energien für ein gemeinsames Gestalten der noch unklaren Zukunft zu wecken und insbesondere Vertrauen in den Prozess zu schaffen. Aus dieser Überle- gung heraus war das Vorgehen im Rahmen der ersten Phase des Reformprozesses einerseits breit und andererseits tief angelegt: breit, da mit fünf Grossgruppenkon- ferenzen und mit Berufsgruppengesprächen die Beteiligung aller Betroffenen sicher- gestellt wurde; tief, da mit sechs thematischen Arbeitsgruppen parallel an Schwer- punktthemen gearbeitet wurde (Governance, Konsens/Schwergewichtsbildung, Finanzen, Personal, Liegenschaften, Recht). Grossgruppenkonferenzen, Berufs- gruppengespräche und Arbeitsgruppen ermöglichten eine iterative Themenentwick- lung und damit eine Sicherheit vermittelnde Transparenz über den Fortgang der Von der Teilgemeinde Arbeiten und deren Ergebnisse. Mit Newslettern, Intranet und weiteren Informatio- zum Kirchenkreis nen suchten die Projektverantwortlichen den Kontakt mit den Kirchgemeinden. Ziel war es, dass alle Interessierten jederzeit Zugang zu allen wichtigen Bewegungen im Kirchenkreise sind keine eigen- Prozess haben konnten. Auch wenn nicht jede Sitzung, jedes Gespräch oder jede ständigen staatskirchenrechtlichen Konferenz gleichermassen ergiebig war und das Vorgehen im Detail stets etwas jus- Strukturen, sondern Unterstruktu- tiert werden musste, so konnten mit dieser Übungsanlage doch eine höchstmögli- ren der Kirchgemeinde Zürich und che Beteiligung und gleichzeitig wesentliche Ergebnisse erreicht werden. damit den städtischen Organen verpflichtet. Auf den in der Abstim- In den Grossgruppenkonferenzen kamen je rund 200 Personen aus allen 34 Kirchge- mung vom 28. September 2014 meinden und aus dem Stadtverband zusammen (überwiegend Mitarbeitende und verwendeten Begriff der «Teilge- Behördenmitglieder): Sie erhielten Informationen über den Reformprozess, disku- meinde» mit eigenen Organen tierten anstehende Fragen und nahmen so direkt Einfluss auf die Entwicklung des musste verzichtet werden. Eine Prozesses. Die ersten beiden Konferenzen standen im Zeichen der inhaltlichen The- «Teilgemeinde» suggeriert das menfindung und -klärung. Die nächsten beiden Konferenzen waren der Diskussion Weiterbestehen einer zumindest von Grundfragen der neuen Struktur gewidmet. Im Rahmen dieser beiden Konferen- teilweise autonomen Sub-Kirch- zen gelang es, die Idee der Kirchenkreise zu festigen. Zudem gab es in Bezug auf die gemeinde, was nicht im Sinne der künftigen Arbeitsweisen vor Ort und auf die Frage der personellen Verantwortlich- Reform war. Auch ist der Begriffs- keiten klare und für die weiteren Arbeiten zentral wichtige Ergebnisse: In der neuen bestandteil «Gemeinde» vom über- Kirchgemeinde sollte in interdisziplinären Teams gearbeitet werden, und die Mit- geordneten Recht (Kirchengesetz, arbeitenden sollten nicht mehr von Behördenmitgliedern im Milizmodus, sondern Gemeindegesetz) nicht vorgese- von angestellten «Profis» geführt werden. hen. Aus diesem Grund fehlte es der ursprünglich vorgesehenen Die periodisch durchgeführten Dialoge zwischen Projektleitung und Berufsgrup- «Teilgemeinde» mit eigenen Orga- pen (Pfarrpersonen, Sozialdiakone, Kirchenmusikerinnen und -musiker, Sigristen, nen an der notwendigen rechtli- Administrativpersonen, Katechetinnen) fokussierten auf Fragen wie etwa: Wie chen Grundlage. werden künftige Gemeindekonvents ausgestaltet? Wie müssen die Strukturen sein, damit sie den Erfordernissen – Nähe zu den Menschen vor Ort und nieder- schwellige Beteiligungsmöglichkeiten – gerecht werden? Was heisst künftig «Zu-

6 ordnung» – wie kann das kirchenkonform ausgestaltet werden? Diese Gespräche waren eine wichtige Verbindung zwischen den Grossanlässen und den Fach- arbeiten in den Arbeitsgruppen und damit für die Projektverantwortlichen eine wichtige Erkenntnisquelle.

Wie sieht die Struktur einer reformierten Kirchgemeinde aus, für die es aufgrund ihrer Grösse keine Muster gibt? Ein zentrales Ergebnis der ersten Phase der Reform war die weitgehende Klärung der künftigen Organisation der neuen Kirchgemeinde Zürich, welche zu weiten Teilen von der Arbeitsgruppe Governance entwickelt wur- de. Dazu gehören die Einführung eines Kirchgemeindeparlaments, die räumliche Einteilung der Kirchgemeinde in zehn Kirchenkreise, je ein städtischer Pfarrkonvent und ein städtischer Gemeindekonvent und auf Ebene der Kirchenkreise die Einfüh- rung von Kirchenkreisvorständen als Milizgremien (später in Kirchenkreiskommis- sionen umbenannt), von Kirchenkreisversammlungen und von einer teamorientierten Organisation der operativen Tätigkeiten an der Basis. Zur Koordination der Kirchen- kreise untereinander sowie der Kirchenpflege mit den Kirchenkreisen dient die Kon- ferenz der Kirchenkreispräsidien.

Die «Erfindung» von Kirchenkreisen stellt in der gegenwärtigen Kirchenlandschaft ein Novum dar. Damit die kirchliche Leitung (Exekutive) der neuen Kirchgemeinde Zürich ihre Leitungsverantwortung überhaupt wahrnehmen kann, ist aufgrund der Grösse der Kirchgemeinde die Bildung räumlicher Einheiten notwendig. Die Kir- Richtungsweisende chenkreise umfassen unterschiedliche Kirchen vor Ort. Sie sind der Sozialraum, in Vorentscheidungen welchem an verschiedenen Orten der Gemeindeaufbau und die Gemeindeentwick- lung stattfinden und somit das gemeinschaftliche kirchliche Leben umgesetzt wird. Wie stellt man in einem Reform- Die Idee der Kirchenkreise wurde aufgrund der Vorarbeiten der Arbeitsgruppe Go- prozess zur Bildung eines neuen vernance am 9. Juli 2015 in einem Workshop mit Behördenvertreterinnen und -ver- Gemeinwesens die notwendige tretern und Pfarrpersonen diskutiert. Dabei wurden die Kriterien für die Bildung der Verbindlichkeit für wichtige Meilen- Kirchenkreise und eine erste provisorische Karte entwickelt. Die Frage der Bildung steine her? Streng genommen von Kirchenkreisen und deren Anzahl wurde in der Folge im Rahmen einer Vernehm- stellten einzig der Zusammen- lassung bei allen Verbandsgemeinden sowie in einer Grossgruppenveranstaltung schlussvertrag und die Kirchge- zur Diskussion gestellt. Am 2. Dezember 2015 entschied die ZKP in einem richtungs- meindeordnung verbindliche und weisenden Vorentscheid über die Grundelemente der künftigen Strukturen und hielt verpflichtende Grundlagen dar. unter anderem fest, für die weiteren Reformarbeiten solle von zehn Kirchenkreisen Aber sie bedingten vorab zahlrei- ausgegangen werden. Am 21. September 2016 entschied die ZKP in einem weiteren che Festlegungen. Um mit verläss- richtungsweisenden Vorentscheid über die zwischenzeitlich weiterentwickelte Rah- lichen Meilensteinen arbeiten zu menorganisation der Kirchgemeinde Zürich. können – insbesondere in Bezug auf die Organisation der neuen Entscheidend für die Entwicklung der Reformarbeiten und deren Gelingen waren die Kirchgemeinde –, waren Zwischen- Rolle und der Einbezug der ZKP als Auftrag gebendes Gremium. Die ZKP wurde an entscheidungen unabdingbar. Das jeder Sitzung über den Fortgang der Reformarbeiten informiert. Sie nahm in zentra- im vorliegenden Fall eingesetzte len Punkten direkten Einfluss auf den Prozess und dessen Ergebnisse und setzte mit Instrument der richtungsweisenden ihren richtungsweisenden Vorentscheidungen verlässliche Orientierungspunkte für Vorentscheidungen gibt es weder die Weiterführung der Reformarbeiten. im übergeordneten Recht noch in den Verbandsstatuten. Die rich- Nachdem die ZKP am 2. Dezember 2015 grünes Licht für die Weiterentwicklung der Kir- tungsweisenden Vorentscheidun- chenkreis-Ideen gegeben hatte, wurde Anfang 2016 das Teilprojekt bzw. der Grossver- gen der ZKP gaben dem Reform- such «Prototypen Kirchenkreis» initiiert. Drei künftige Kirchenkreise (bestehend aus drei prozess und den Verantwortlichen bis vier der damaligen Kirchgemeinden) nahmen in der Folge eine Planungsphase auf, jedoch die notwendige Verlässlich- in deren Verlauf bis zum Sommer 2016 erste Erkenntnisse über das Funktionieren der keit und Orientierung und ermög- neuen Kirchenkreise gewonnen und für die weiteren vertiefenden Arbeiten fruchtbar ge- lichten der ZKP als Auftraggeberin, macht werden sollten. Pro Kirchgemeinde wurde je eine bestimmte Anzahl von Kirchen- sich regelmässig verbindlich mit pflegemitgliedern, Freiwilligen, Pfarrpersonen und Mitarbeitenden ausgewählt, die in der zentralen Meilensteinthemen des Prototypen-Phase aufgrund der damals vorhandenen Strukturvorstellungen ein sinnvol- Reformprozesses zu beschäftigen. les Funktionieren eines Kirchenkreises entwickeln sollten. Dazu gehörte auch das Zu- Dieses Instrument war somit für die sammenspiel mit der städtischen Ebene. In drei Workshops wurden die Teilnehmenden inhaltliche wie auch prozessuale auf diese Aufgaben vorbereitet und die Teilergebnisse ausgetauscht und ausgewertet. Entwicklung des Reformvorhabens Die Erfahrungen wurden in der fünften Grossgruppenkonferenz vorgestellt und kom- von zentraler Bedeutung. mentiert. Die Ergebnisse der Prototypen entsprachen aufgrund der vielschichtigen Pro- zesse und der noch abstrakten Strukturvorstellungen nicht in allen Punkten den Erwar- tungen, ergaben aber wichtige Hinweise für die Folgearbeiten in der nächsten Phase.

7 Einen wichtigen Platz in dieser Prozessphase nahmen die Gespräche der Projektlei- tung mit dem Kirchenrat ein. Dabei ging es einerseits um die Abstimmung des Re- formprozesses in der Stadt Zürich mit den Arbeiten der Landeskirche bezüglich des Projekts KirchgemeindePlus sowie der Revision des Kirchengesetzes und der Kir- chenordnung. Andererseits war die Umsetzung des Abstimmungsergebnisses vom September 2014 hinsichtlich der Ausgestaltung der Kirchenkreise ein zentrales Ge- sprächsthema. Der Kirchenrat wollte sichergestellt haben, dass die Organisations- stufe der Kirchenkreise keine rechtssetzenden Funktionen und somit keinen ge- meindeähnlichen Status erhält, sondern immer klar im Delegationsprinzip zur Kirchenpflege wirkt. Dieser Konzeption wurde mit der am 21. September 2016 ver- abschiedeten Rahmenorganisation entsprochen.

Es war nicht das Ziel der ersten Phase, alle Themen des Reformprozesses zu be- arbeiten. Erreicht wurde aber eine weitgehende Klärung der künftigen Organisation der neuen Kirchgemeinde. Diese Klärung war für die Erarbeitung des Zusammen- schlussvertrags und der Kirchgemeindeordnung – als massgebliche konstituierende Grundlagen der neuen Kirchgemeinde – von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus konnten weitere wichtige Eckpfeiler geschaffen werden: die Formulierung von inhalt- lichen Denkanstössen aufgrund der ersten beiden Grossgruppenkonferenzen; die Leitsätze zur Zusammenarbeit in der Kirchgemeinde Zürich; ein Leitbild Immobilien und Grundlagen zur Trägerschaft des Immobilienvermögens; sowie ein erster Ent- wurf für den Zusammenschlussvertrag. Im Bereich der Ressourcen (Finanzen, Per- sonal, aber auch Liegenschaften) konnten einige der zu Beginn erwarteten Ergebnis- se nicht im gewünschten Masse erreicht werden, da die dafür notwendigen Rahmenbedingungen noch nicht genügend geklärt waren. Im Gegensatz zur Kon- zeption einer gänzlich neuen Organisation bedeuteten die Ressourcenthemen das Zusammenführen von 34 mitunter unterschiedlichen Strukturen, Arbeitsweisen und Dokumentationen. Dies stellte sich insbesondere bei den Immobilien als weit an- spruchsvoller als zunächst angenommen heraus.

Jeder Reformprozess, der gewohnte Grundlagen umfassend verändert, stellt an alle Beteiligten hohe Anforderungen. Es muss in Kategorien gedacht werden, die noch nicht Realität sind und für die es keine Muster gibt. Dies löst unterschiedliche Gefüh- le aus, nicht nur Freude an der Gestaltung der Zukunft, sondern auch Skepsis und diffuses Unbehagen. Selbst das Gespenst einer zentralistischen Kirche, die nur noch «top-down» funktioniert, tauchte auf. Im Laufe der ersten Phase gelang es mehrheitlich, anfängliche Widerstände aufzuweichen, Bedenken zu entkräften und sie in Kreativität zu verwandeln. Dazu trugen das Vorgehen und das Engagement vieler Beteiligter bei.

PHASE 2

Zusammenschlussvertrag und Spannung

März 2017 bis Juni 2018

Die zweite Phase des Reformprozesses war in verschiedener Hinsicht intensiv und mitunter turbulent. Zunächst stellte sich aufgrund der in Phase 1 erarbeiteten Ergeb- nisse die Frage, mit welcher Projektorganisation die weiteren Arbeiten anzupacken waren. Dabei war klar, dass die Projektorganisation der ersten Phase nicht eins zu eins weitergeführt werden konnte. Sie musste sich näher an den künftigen Struktu- ren orientieren und dadurch bessere Möglichkeiten eröffnen, künftige Abläufe und Funktionsweisen zu antizipieren und auch auszuprobieren.

Aus diesem Grund übernahm der Verbandsvorstand die Gesamtverantwortung für den Reformprozess im Sinne einer Projektsteuerung. Für jeden künftigen Kirchen-

8 kreis wurde eine Projektsteuerung eingesetzt, die im Rahmen des Projekts bereits die Funktion der künftigen Kirchenkreiskommission übernahm. Dasselbe Prinzip galt für die Einsetzung einer Projektleitungsstelle auf der Ebene Kirchenkreis. Diese war als Vorläuferin der künftigen Betriebsleitungsfunktion konzipiert. Die Gross- gruppenkonferenzen der ersten Phase wurden durch Führungskonferenzen ersetzt. Diese dienten zur Erarbeitung, Reflexion, Diskussion und Einübung der Aufgaben- organisation, von strukturellen Fragen sowie von Ressourcen- und Schnittstellen- themen, aber auch zur Koordination der Projektarbeiten zwischen der gesamtstäd- tischen Ebene und den Kirchenkreisen. Mit dem veränderten Projektdesign akzentuierte sich zudem das Nebeneinander der Regelorganisation – des Stadtver- bands und der 34 Verbandsgemeinden, die weiterhin für das Leben in den bestehen- den Kirchgemeinden verantwortlich waren – und der die künftigen Strukturen antizi- pierenden Projektorganisation. Viele Beteiligte mussten sich parallel auf beiden «Bühnen» bewegen, was eine anspruchsvolle Herausforderung darstellte.

In Phase 2 konnte eine ganze Reihe wichtiger Ergebnisse erarbeitet werden, insbe- sondere die für den Zusammenschluss zentralsten Dokumente: der Zusammen- schlussvertrag sowie die Abstimmungsvorlage zur Kirchgemeindeordnung. Bereits am 29. März 2017 verabschiedete die ZKP den Zusammenschlussvertrag zuhanden der Stimmberechtigen in den 34 Verbandsgemeinden. In der Folge fanden im Mai und Juni in allen Verbandsgemeinden Kirchgemeindeversammlungen statt, in wel- chen über den Vertrag diskutiert und abgestimmt wurde. Die Freude über die deut- liche Annahme des Zusammenschlussvertrags in 31 Verbandsgemeinden wurde ge- trübt durch die Ablehnung des Vertrags in drei Gemeinden. Zwei der drei ablehnenden Gemeinden hatten in der Abstimmung vom 28. September 2014 dem Fusionsmodell noch zugestimmt. Am 1. November 2017 stimmte der Kirchenrat dem Zusammen- schlussvertrag zu und beantragte der Kirchensynode den Zusammenschluss der 31 zustimmenden Kirchgemeinden sowie der Kirchgemeinde Zürich Oerlikon, die sich mit ihrem ablehnenden Votum nicht gegen den Zusammenschluss an sich aus- sprechen wollte. Die Kirchensynode stimmte diesem Antrag am 16. Januar 2018 zu. Auf eine Zwangsfusion der beiden weiteren ablehnenden Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon wurde verzichtet.

Mit diesem Entscheid wurden die Weichen für die künftige Entwicklung der Kirchge- meinde Zürich sowie für den Verlauf der Projektarbeiten gestellt. Die weiteren Re- formarbeiten fanden ohne Beteiligung der Vertretungen der Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon statt. Zudem konnte nun die Vorlage der neuen Kirchgemeindeordnung zuhanden der ZKP fertiggestellt werden. Am 20. Juni 2018 verabschiedete die ZKP nach zweiter Lesung die Kirchgemeindeordnung zuhanden der Volksabstimmung. Ein weiteres zentrales Puzzleteil für den Zusammenschluss war geformt.

Neben dem Zusammenschlussvertrag und der Kirchgemeindeordnung wurden in der Phase 2 weitere wichtige Grundlagen erarbeitet:

• Am 16. Mai 2018 beschloss die ZKP Eckwerte für die Organisation und Führung der Kirchenkreise: Die Organisation eines Kirchenkreises soll sich an die örtli- chen Gegebenheiten anpassen können. Aus einer Gesamtsicht ist es gleich- wohl nötig, von gleichen «Leitplanken» auszugehen, nicht zuletzt auch, um eine effiziente Steuerung der Ressourcen zu ermöglichen. Diese Eckwerte – Tren- nung von strategischen und operativen Tätigkeiten, Einrichtung von Betriebslei- tungen, keine Personalführungsaufgaben für Mitglieder der Kirchenkreiskom- missionen – flossen ins Dokument «Grundlagen zu Organisation & Führung» ein. Zentrale Elemente sind sodann in der Kirchgemeindeordnung festgelegt (Be- stand und Aufgaben der Kirchenkreiskommissionen).

• Am 13. Juni 2018 verabschiedete der Verbandsvorstand die «Grundlagen zu Or- ganisation & Führung». Diese dokumentieren die Weiterentwicklung und Klä- rung der künftigen Organisations- und Führungsstruktur der Kirchgemeinde Zü- rich. Sie umfassen neben Grundsätzen und Prinzipien ausdifferenzierte Ausführungen zu den verschiedenen Ebenen und Instanzen und deren Zusam-

9 menwirken wie auch zur Umsetzung des Zuordnungsprinzips auf den verschie- denen Ebenen der Kirchgemeinde. Die «Grundlagen zu Organisation & Füh- rung», die auf den Ergebnissen von vier in der Phase 2 eingesetzten Arbeitsgruppen basieren, enthalten zudem die wichtigsten Eckpfeiler zur Aus- gestaltung des Pfarramts in der neuen Kirchgemeinde. Auf Anregung aus die- sen Arbeiten sah der Verbandsvorstand die Schaffung eines Ressorts «Pfarr- amtliches» in der künftigen Kirchenpflege vor. In diesem Ressort sollten alle Schlüsselthemen des Pfarramts zusammenkommen sowie die Zusammenarbeit mit dem städtischen Pfarrkonvent sichergestellt werden.

• Neben den territorial ausgerichteten Kirchenkreisen bestehen auch in der neu- en Kirchgemeinde operierende Institutionen, die keinem Kirchenkreis zuge- ordnet werden können. Dasselbe gilt für gesamtstädtische Projekte. Zur Füh- rung dieser Institutionen und Projekte wurde eine entsprechende Substruktur eingeführt, die durch eine Kommission verantwortet wird, deren Status den Kirchenkreiskommissionen entspricht. Die Grundkonzeption dieser Substruktur und der Kommission ist ebenfalls in den «Grundlagen zu Organisation & Füh- rung» beschrieben.

Aber es gab auch Themen, bezüglich derer nicht die gewünschten Fortschritte er- zielt werden konnten. Die Unterscheidung zwischen Grundaufgaben (genuin kirch- lichen Aufgaben), Schwerpunktthemen (mittel- und langfristigen Aufgaben, die über die Grundaufgaben hinausgehen) und Projekten (einmaligen, ausserhalb der Routine zu entwickelnden Themen mit zeitlicher Befristung) und damit auch die Zuweisung dieser Aufgaben an die Kirchenkreise oder an die gesamtstädtische Ebene konnten Plan B: Wir schliessen uns nicht in der zunächst angedachten Eindeutigkeit abschliessend vollzogen werden. unter geltendem Recht Es wurde deutlich, dass dafür erste Erfahrungen mit dem Funktionieren in der neu- zusammen en Struktur notwendig sein würden. Ähnliches galt für die Aufgabenorganisation im Ressourcenbereich, da diesbezüglich aufgrund der verstärkten Zentralisierung der Auch wenn die Kirchenordnung per Aufgaben völlig neue Zusammenarbeitsmuster zwischen Geschäftsstelle und Kir- 1. Januar 2019 nicht bereit sein chenkreisbetrieb benötigt würden. Ein weiterer anspruchsvoller Themenbereich sollte, war klar: Wir schliessen uns waren auch in Phase 2 die Immobilien. Angesichts der vielfältigen und inhaltlich zusammen! Der Plan B sah vor, sowie mengenmässig anspruchsvollen Herausforderungen einer Immobilienbewirt- den Zusammenschluss gestützt schaftung für die gesamte neue Kirchgemeinde zeigte sich, dass der Bereich auf das geltende Recht zu vollzie- Immobilien in der Geschäftsstelle nicht über die notwendigen personellen Res- hen. Die neue Kirchgemeinde hätte sourcen verfügte und daher personell auszubauen und organisatorisch neu aufzu- in diesem Fall analog den heutigen stellen war. Kirchgemeinden organisiert wer- den müssen, zumindest solange Über allem schwebte aber die grosse Frage: Können wir am 1. Januar 2019 star- die neuen rechtlichen Grundlagen ten? Während der gesamten Phase 2 war nicht klar, ob die kantonalen Rechts- noch nicht in Kraft waren. Dies be- grundlagen – Kirchengesetz und Kirchenordnung – wie geplant per 1. Januar deutet, dass einzelne Elemente der 2018 und 1. Januar 2019 würden in Kraft treten können. Beide waren aber unab- neuen Kirchgemeinde noch nicht dingbare Voraussetzungen für die vorgesehene Organisation der neuen Kirch- per 1. Januar 2019 hätten umge- gemeinde Zürich und insbesondere für die Kirchgemeindeordnung, deren setzt werden können. Eine Kirch- Inkrafttreten ebenfalls auf den 1. Januar 2019 geplant war. Die zeitliche Abhän- gemeindeordnung hätte auf dem gigkeit und somit das entsprechende Risiko waren erheblich. Den Zusammen- alten Recht formuliert werden müs- schluss auf einen späteren Zeitpunkt als den 1. Januar 2019 zu verschieben, war sen. Damit hätte insbesondere das eigentlich nicht vorgesehen und wurde als nicht praktikabel eingeschätzt: Da Kirchgemeindeparlament noch Budget- und Rechnungsjahr dem Kalenderjahr entsprechen müssen, hätte der nicht eingeführt werden können. Zusammenschluss nur in weiteren Jahresschritten – immer auf einen 1. Januar – An seiner Stelle hätten gesamt- verschoben werden können. Das Reformprojekt wäre damit über Gebühr in die städtische Kirchgemeindever- Länge gezogen worden, zumal es bis Ende 2018 seit der Abstimmung im Sep- sammlungen durchgeführt werden tember 2014 bereits über vier Jahre dauern würde. Da zudem die Amtsdauer der müssen. Auch wenn dies eine aktuell gewählten Organe im Frühjahr 2018 endete und sinnvollerweise nur bis Herausforderung dargestellt hätte, Ende desselben Jahres verlängert werden konnte, hätten bei einer Verschie- einen gewissen Reiz hatte dieser bung des Zusammenschlusses per 1. Januar 2020 oder später nochmals or- Gedanke – nicht zuletzt aufgrund dentliche Organe für eine reduzierte Amtsdauer gewählt werden müssen. Alle der Sichtbarkeit einer derartigen Projektarbeiten waren zwar in der Zuversicht darauf ausgerichtet, dass dieser Grossveranstaltung. Fall nicht eintreffen würde, dennoch stand jeder Projektschritt, jeder Zwischen- entscheid bis fast zuletzt unter dem Damoklesschwert dieses Risikos. Erst Pha- se 3 sollte die «Erlösung» bringen.

10 Ein weiteres Element schuf zusätzliche Spannung und wurde zu einer unvorhergese- henen Herausforderung: Mit dem Rekurs vom 19. Juni 2018 der Kirchgemeinden Zü- rich Hirzenbach und Zürich Witikon gegen den Beschluss des Kirchenrats vom 1. November 2017 betreffend Auflösung des Stadtverbands per Ende 2018 war eben- diese Auflösung infrage gestellt. Ein Weiterbestehen des Stadtverbands mit den drei Kirchgemeinden Zürich, Hirzenbach und Witikon hätte im Widerspruch zum Volks- auftrag gestanden. Ein neuer Stadtverband mit diesen drei Kirchgemeinden hätte eine Anpassung des Verbandsstatuts notwendig gemacht, was aber in der kurzen verbleibenden Zeit realistischerweise nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre. Die Anwendung des bestehenden Verbandsstatus hätte wiederum dazu geführt, dass die beiden Kirchgemeinden Hirzenbach und Witikon die grosse Kirchgemeinde Zü- rich in der ZKP und im Verbandsvorstand majorisiert hätten. Auch das Kirchgemein- deparlament wäre aufgrund der Finanzregelungen im Verbandsstatut finanzrechtlich nicht handlungsfähig gewesen. Dies stellte angesichts der neuen Bestimmungen in der Kirchenordnung zum Kirchgemeindeparlament eine rechtlich unschöne Situa- tion dar. Auch diese Unsicherheit fand erst in Phase 3 eine Klärung.

Eine zusätzliche Herausforderung bedeutete mit Blick auf den 1. Januar 2019 die Bestel- lung der ordentlichen Organe der neuen Kirchgemeinde. Da vorgesehen war, dass die Kirchenordnung per 1. Januar 2019 in Kraft treten würde, konnte sichergestellt wer- den, dass auch die neue Kirchgemeindeordnung auf den 1. Januar 2019 in Kraft treten würde. Die notwendigen rechtlichen Grundlagen für die Kirchgemeinde Zürich wären damit bereit. Für die Bestellung der ordentlichen Organe der neuen Kirchgemeinde Zü- rich waren jedoch ebendiese Rechtsgrundlagen nötig, das heisst, die Vorbereitung und Durchführung der Wahl des Kirchgemeindeparlaments und der Kirchenpflege konnten nur gestützt auf die revidierte Kirchenordnung und die neue Kirchgemeinde- ordnung erfolgen – somit erst nach dem 1. Januar 2019. Sodann konnte die vom Kirch- gemeindeparlament abhängige Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission wie- derum erst zu einem Zeitpunkt nach Arbeitsaufnahme des Kirchgemeindeparlaments eingesetzt werden. Schliesslich konnten die zehn Kirchenkreiskommissionen erst be- stätigt werden, nachdem die neue Kirchenpflege gewählt war und sich konstituiert hat- te. Es bestand somit ein zeitlicher «Graben» zwischen dem Start der neuen Kirchge- meinde und der Arbeitsaufnahme aller neuen Organe. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zur rechtsgenügenden Bestellung und Konstituierung respektive bis zur Arbeitsaufnahme der ordentlichen Organe der Kirchgemeinde Zürich war somit eine Übergangsorganisation erforderlich. Der Zusammenschlussvertrag sah daher vor, dass ab dem 1. Januar 2019 die Zentralkirchenpflege als Legislative und der Verbands- vorstand als Exekutive die Funktionen der Organe der Kirchgemeinde Zürich so lange wahrnehmen sollten, bis diese nach dem ab dem 1. Januar 2019 gültigen Recht ordent- lich bestellt wären. Am 27. Juni 2018 konstituierte sich die neue ZKP – verbunden mit der Aussicht, in der Übergangsphase ab dem 1. Januar 2019 als Kirchgemeinde- parlament zu wirken. Die Wahl der Delegierten erfolgte dabei gemäss dem geltenden Verbandsstatut durch die Kirchgemeindeversammlungen. Die neu konstituierte ZKP wählte ihrerseits am 27. Juni 2018 den neuen Verbandsvorstand, dem am 1. Januar 2019 für die Übergangsphase die Verantwortung als Kirchenpflege übertragen wurde. Diese Neuformierung des Verbandsvorstands bedeutete mit fünf neuen Mitgliedern eine erhebliche personelle Veränderung.

Phase 2 war nicht nur von den skizzierten inhaltlichen Entwicklungen und den zeitli- chen und anderen Herausforderungen geprägt. Das Näherrücken des 1. Januar 2019 bedingte auch eine Zunahme der Zahl von Entscheidungen, die sich direkt auf das Funktionieren der neuen Kirchgemeinde bezogen (z. B. Regelungen, Budget, Stellenplan). Dies hatte auch zur Folge, dass die Parallelstrukturen des Projekts zu- nehmend mit der künftigen Organisation verschmolzen. Das Projekt in den Struktu- ren von Phase 2 zu führen und zu steuern, wurde immer anspruchsvoller. Im Rahmen dieser Entwicklung veränderten sich zunehmend auch die Rollen der Verbandsorga- ne. Die ZKP befasste sich vermehrt mit Themen, die über den Aufgabenbereich des bisherigen Verbands hinausgingen und demjenigen eines künftigen Parlaments ent- sprachen. Eine vergleichbare Rollenveränderung spielte sich im Verbandsvorstand ab. Dieser wurde, je länger der Reformprozess dauerte, zu einem eigentlichen Exe- kutivgremium. Schliesslich war auch die Geschäftsstelle des Stadtverbands von

11 dieser Entwicklung betroffen. Für sie bedeutete die zunehmende zentrale Steuerung von Supportthemen und die Führungsunterstützung des Verbandsvorstands – als De-facto-Exekutive – eine anspruchsvolle Rollen- und Aufgabenerweiterung. Aus all diesen Gründen wurde Phase 2 per Ende Juni 2018 vorzeitig beendet und per Juli 2018 Phase 3 gestartet.

Auch im Verlauf der Phase 2 trugen zahlreiche Beteiligte viel zu den erreichten Er- gebnissen bei. Mit den Abstimmungen zum Zusammenschlussvertrag wurde die de- finitive künftige Zusammensetzung der Kirchgemeinde Zürich festgelegt. Auch zahl- reiche weitere wichtige Grundlagen konnten geklärt werden. Als kleiner Wermutstropfen blieb die Tatsache, dass es nicht gelungen war, alle bisherigen 34 Verbandsgemeinden ins neue Boot zu holen. Am Ende der Phase 2 waren 32 Ver- bandsgemeinden gut gerüstet für den Wechsel in die neue Kirchgemeinde Zürich. Aber zwei zentrale Unsicherheiten blieben bestehen: Würden der Zusammenschluss am 1. Januar 2019 stattfinden und der Stadtverband per 31. Dezember 2018 aufge- löst werden können? Kirchenkreis- kommissionen

Die Kirchenkreiskommissionen PHASE 3 sind Milizgremien und haben stell- vertretend für die Kirchenpflege exekutive Funktionen vor Ort. Die Teil 1: Entspannung Kommission ist innerhalb des Kir- chenkreises insbesondere zustän- und Zielgerade dig für die Sicherstellung und Ko- ordination der kirchlichen Juli bis Dezember 2018 Angebote und Leistungen aller Kir- chen und für die Umsetzung des In der kurzen Phase 3 standen der Übergang in die neue Kirchgemeinde Zürich und Grundsatzes der Zuordnung ge- die Vorbereitungen des Starts der neuen Kirchgemeinde im Vordergrund. Der Trans- mäss § 150 Kirchenordnung. Die fer betraf sämtliche Belange: Organisation, Immobilien, Finanzen, Personal usw. Er Kommissionen werden aufgrund ermöglichte, Neues gezielt und möglichst mit denjenigen Personen einzuüben, die der Wahlempfehlungen der Kir- ab dem 1. Januar 2019 in der Kirchgemeinde Zürich an verschiedenen Stellen Ver- chenkreisversammlungen von der antwortung übernehmen würden. Die Projektorganisation wurde daher auf den Kirchenpflege eingesetzt und ar- neuen Regelbetrieb ausgerichtet. Auf eine Parallelorganisation wurde verzichtet. beiten mit delegierten Aufträgen, Unvermeidbar blieb jedoch, dass auf der Ebene der Kirchenkreise eine Parallelität zu Verantwortlichkeiten und Kompe- den noch bis Ende 2018 existierenden Organen der 32 Kirchgemeinden zu meistern tenzen. war. Bis dahin konnten Entscheidungen ausschliesslich aufgrund des geltenden Rechts des Stadtverbands bzw. der einzelnen Kirchgemeinden gefällt werden. Kirchenkreis- versammlungen Auch in den künftigen Kirchenkreisen wurden die neuen Strukturen vorbereitet: Der Verbandsvorstand setzte auf Antrag der jeweiligen Kirchenpflegen die Kirchenkreis- Die Kirchenkreisversammlung ist kommissionen für die Übergangsphase ein, welche die bisherigen Projektsteuerun- kein parlamentarisches Organ, gen ablösten und von da an für den Aufbau der Kirchenkreisorganisationen ver- sondern eine freie Versammlung antwortlich waren. Sodann wurden die bisherigen Projektleitungen durch fest ange- aller Mitglieder eines Kirchenkrei- stellte Betriebsleiterinnen und -leiter ersetzt, die ihrerseits die Verantwortung für den ses (gemäss Art. 158 Kirchenord- Aufbau des operativen Betriebs im Kirchenkreis übernahmen. Die Kommission «In- nung). Sie hat daher keine legisla- stitutionen & Projekte» musste völlig neu aufgebaut werden. Sie entsprach von ihrer tiven Kompetenzen oder Aufsichts- formalen Stellung her im Wesentlichen derjenigen einer Kirchenkreiskommission. funktionen gegenüber der Kir- Mit den ihr zugewiesenen Institutionen (Streetchurch, Zentrum für Migrationskir- chenkreiskommission. Die Kir- chen) wurden intensive Vorgespräche geführt. chenkreisversammlung ist Kon- sultativorgan für die Kirchenkreis- Phase 3 begann mit den erwähnten Unsicherheiten in Bezug auf das Zusammen- kommission und hat das Vor- schlussdatum, den 1. Januar 2019, und auf das Zustandekommen der Auflösung des schlagsrecht für deren Mitglieder Stadtverbands. Beide Unsicherheiten lösten sich fast in letzter Minute in positiver sowie für die Delegierten in die Weise auf. Die Kirchenordnung wurde am 23. September 2018 im Rahmen einer kan- städtische Pfarrwahlkommission tonalen Volksabstimmung spät, aber immerhin noch rechtzeitig angenommen. Da- sowie insbesondere für die neu zu mit waren die rechtlichen Parameter für die Kirchgemeinde klar. Die revidierte Kir- wählenden Pfarrpersonen. chenordnung enthält insbesondere die definitive Grundlage zur Schaffung eines Kirchgemeindeparlaments, und sie definiert, dass die Mitglieder der Kirchenpflege an der Urne zu wählen sind und nicht, wie seitens des Reformprojekts gewünscht,

12 vom Kirchgemeindeparlament. Da die am 20. Juni 2018 durch die ZKP zuhanden der Volksabstimmung verabschiedete Kirchgemeindeordnung die Regelung der teilrevi- dierten Kirchenordnung bereits berücksichtigte, konnte die Kirchgemeindeordnung am 25. November 2018 den Stadtzürcher Reformierten zur Abstimmung vorgelegt werden. Mit seiner Expressgenehmigung des Abstimmungsresultats leistete in der Folge auch der Kirchenrat am 28. November 2018 einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Kirchgemeindeordnung rechtzeitig in Kraft treten konnte. Alle notwendigen Rechtsgrundlagen waren somit am 1. Januar 2019 in Kraft.

Mit Blick auf die bevorstehende Auflösung des hundertjährigen Stadtverbands und der teilweise noch viel älteren 32 Kirchgemeinden wurden alle Mitglieder der Kirchenpflegen, der ZKP, der Kommissionen sowie der Pfarrschaft als Dank für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren am 18. November 2018 zu einer grossen Feier eingeladen. Diese bestand nebst Kulinarischem aus einer Rund- fahrt mit dem Schiff auf dem Zürichsee und einem Gottesdienst im Fraumünster.

Auch in Bezug auf die Auseinandersetzung mit den Kirchgemeinden Hirzenbach und Witikon kam es glücklicherweise nach anfänglichen Fehlversuchen zu einer Lösung. Unter Führung der Bezirkskirchenpflege konnte am Verhandlungstisch in Bezug auf die mit der Auflösung des Stadtverbands verknüpften vermögens- und finanzrecht- lichen Fragen eine einvernehmliche Vereinbarung über vorerst fünf Jahre gefunden werden. Diese beiden Kirchgemeinden zogen ihren Rekurs zurück. Damit war der Weg frei: Der Stadtverband war per Ende 2018 aufgelöst.

Der erste Teil von Phase 3 stellt letztlich die Ernte der Anstrengungen der voran- gegangenen dreieinhalb Jahre dar. Mit seinem Abschluss waren alle notwendigen Entscheidungen gefällt, alle notwendigen Grundlagen parat, die Unwägbarkeiten in Bezug auf den Starttermin und die Auflösung des Stadtverbands gelöst und die neue Organisation auf gesamtstädtischer Ebene wie auch auf der Ebene der künf- tigen Kirchenkreise startklar. Gemeinsam hatten wir es geschafft: Die neue Kirch- gemeinde Zürich konnte am 1. Januar 2019 starten!

PHASE 3

Teil 2: Konsolidierung

Januar bis Dezember 2019

Am 1. Januar 2019 startete die neue Kirchgemeinde Zürich mit ihren Kirchenkreisen auch tatsächlich operativ. Was vier Jahre zuvor noch weit weg und nur in unklaren Umrissen vorstellbar erschienen war, wurde nun Realität. Damit waren auch die bis- herigen Parallelstrukturen mit einem Schlag nicht mehr vorhanden. Alle weiteren Entwicklungsschritte konnten ab Jahresbeginn 2019 in den neuen Regelstrukturen und damit auch von den direkt dafür Verantwortlichen angepackt werden. Das erste Jahr als neue Kirchgemeinde wurde bewusst noch als letzte Etappe des Reformvor- habens und im Sinne einer Übergangsphase gehandhabt, zumal ein wichtiges Ele- ment der Reform noch ausstand: die Wahlen des Kirchgemeindeparlaments und der Kirchenpflege, gestützt auf die neuen, seit 1. Januar 2019 geltenden rechtlichen Grundlagen des Kirchengesetzes, der Kirchenordnung und insbesondere der Kirch- gemeindeordnung. Darüber hinaus diente das erste Jahr als neue Kirchgemeinde der Konsolidierung und Einübung der neuen Strukturen und Abläufe auf gesamt- städtischer Ebene, innerhalb der Kirchenkreise wie auch im Zusammenspiel zwi- schen städtischer Ebene und Kirchenkreisen.

Im Rahmen des Reformprozesses standen oft Strukturen, Abläufe, Regelungen und dergleichen im Vordergrund. Fragen der inhaltlichen Entwicklungsmöglichkeiten konn- ten zwar angeschnitten werden, kamen aber eher zu kurz. Der ab dem 1. Januar 2019 amtierenden Kirchenpflege war es – trotz ihres Übergangscharakters – ein Anliegen,

13 sich nun auch vermehrt mit inhaltlichen Entwicklungsfragen zu beschäftigen. Eine wich- tige Rolle spielte dabei das von der Kirchenpflege entwickelte und breit diskutierte Konzept «Perspektiven Kirchgemeinde Zürich». Das dafür im Lauf des Jahres 2019 ge- schaffene Projektbüro hat in Bezug auf die Entwicklung der Gesamtgemeinde wichtige Aufgaben: Grundlagen- und Entwicklungsarbeit für die kirchenpolitische bzw. inhalt- liche Orientierung der Kirchgemeinde allgemein und spezifisch in den kirchlichen Hand- lungsfeldern sowie inhaltliche Unterstützung für die entsprechenden Ressortverant- wortlichen in der Kirchenpflege und den Kirchenkreisen.

Einen weiteren Meilenstein stellte der Gemeindekonvent dar. Dieser konnte am 20. März 2019 seine Arbeit aufnehmen. Die Kirchenpflege erliess am 28. August 2019 die notwendige Geschäftsordnung. Wegen der Grösse der Kirchgemeinde Zürich (rund 450 Mitarbeitende) musste auf Gesamtebene ein Vorstand, bestehend aus Delegierten der unterstellten Kommissionen und Berufskonvente, etabliert werden. Die Vorsitzende des Vorstands nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen, Retraiten und Konfe- renzen der Kirchenpflege teil. Sodann verfügen alle Berufskategorien, aber auch jede unterstellte Kommission sowie die Geschäftsstelle über je einen eigenen Konvent.

In verschiedener Hinsicht waren die Wahlen vom 17. November 2019 ein besonderer Moment. Zum ersten Mal in der Geschichte der reformierten Kirche des Kantons Zü- rich wurde ein Kirchgemeindeparlament gewählt. Auch zum ersten Mal musste ein entsprechendes Verfahren konzipiert und umgesetzt werden. Die Kirchenpflege hat- te daher bereits im März das Wahlvorbereitungsverfahren und die Terminplanung festgelegt. Die Ausführungsarbeiten wurden an die speziell eingesetzte Fachkom- mission Wahlen und die zusätzlich eingerichtete Geschäftsstelle Wahlen übertra- gen. Auch für die Kirchenkreise bedeutete dies neue und aufwendige Aufgaben. Ins- gesamt gingen die Wahlen reibungslos über die Bühne. Die Stimmberechtigten wählten erstmals ein 45-köpfiges Kirchgemeindeparlament und zugleich die 7-köp- fige Kirchenpflege. Leider gab es bei der Wahl des Kirchenpflegepräsidiums keine Entscheidung, weshalb ein zweiter Wahlgang nötig wurde, der im Februar 2020 stattfand. Ein weiterer wichtiger Akt war die stille Wahl aller für die Amtsperiode 2020–2024 vorgeschlagenen Pfarrpersonen, welche die Kirchenpflege am 11. De- zember 2019 bestätigen konnte. Am 28. August 2019 legte die Kirchenpflege zudem das Vorgehen für die im Frühjahr 2020 vorgesehene Wahl der Mitglieder der Kirchen- kreiskommissionen unter Einbezug der Kirchenkreisversammlungen fest.

Zur Konsolidierung und Präzisierung der Aufbau- und Ablauforganisation konnten zahlreiche weitere wichtige Kernelemente erarbeitet werden: auf der Ebene der Re- gelungen zum Beispiel die Geschäftsordnungen des Kirchgemeindeparlaments, der Kirchenpflege und der unterstellten Kommissionen sowie des Gemeindekonvents oder das Kompetenzreglement und das Zugehörigkeitsreglement, auf der Ebene der Pfarrschaft etwa die Pfarrdienstordnung, die Pfarrstellenzuteilung für die Jahre 2020– 2024, die Genehmigung gemeindeeigener Pfarrstellen durch den Kirchenrat, das Ein- Neues setzen von Pfarrwahlkommissionen und der Gottesdienstplan 2020. Darüber hinaus Kirchenkreismagazin lag ein spezieller Fokus auf dem Zusammenspiel der gesamtstädtischen Ebene und der Ebene der Kirchenkreise bzw. unterstellten Kommissionen. Im Alltag zeigte sich Seit Januar 2019 wird in der Kirch- schnell ein Klärungsbedarf in Bezug auf Zuständigkeiten und Rollen und die damit gemeinde Zürich das Kirchenkreis- verbundenen Erwartungen. Mit den Arbeiten am Kompetenzreglement wurde diesbe- magazin «reformiert.lokal» produ- züglich eine gewisse Klärung versucht. Zudem widmete sich die Kirchenpflege mit ziert. Es setzt sich aus einem den unterstellten Kommissionen im Rahmen einer Konferenz diesem Thema. gesamtgemeindlichen Teil und einem Kirchenkreisteil zusammen. Zum Jahresende 2019 wurde der Reformprozess nun definitiv abgeschlossen. Auch im «reformiert.lokal» erscheint 12-mal zweiten Teil von Phase 3 konnten noch einmal wichtige Bausteine erarbeitet werden. pro Jahr, wird gemeinsam mit der Ohne Zweifel ist noch vieles zu tun. Auch konnten einzelne Ziele nicht im gewünsch- Mitgliederzeitung «reformiert.» an ten Mass erreicht werden. So bleiben beispielsweise die Organisation und das Ma- alle Mitglieder der reformierten nagement der umfangreichen Immobilien im Rahmen der Geschäftsstelle, aber auch Kirchgemeinde Zürich verschickt im Zusammenspiel mit den Kirchenkreiskommissionen und den operativen Kirchen- und hat eine Auflage von rund kreisbetrieben weiterhin Themen mit besonderem Handlungs- und Klärungsbedarf. 60’000 Exemplaren. Doch dies vermag die Freude am gemeinsam Erreichten nicht zu trüben.

14 Die Entwicklung des Pfarramts

Das Pfarrkapitel im Reformprozess

Für die Pfarrerinnen und Pfarrer der ehemaligen stadtzürcherischen Kirch- gemeinden war das Pfarrkapitel Zürich vor der Reform die einzige gemeinsame Institution, die alle im Gebiet der Stadt Zürich tätigen Pfarrpersonen, sowohl jene im Gemeindedienst wie auch jene in besonderen Seelsorge- oder anderen Diens- ten, vereinigte. Es war – und ist es immer noch – der Ort des kollegialen Aus- tauschs, der Reflexion und Entwicklung des Pfarramts und der pfarramtlichen Arbeit. Deshalb war das Pfarrkapitel auch der Ort, wo die theologische und kirchensoziologische Auseinandersetzung mit der Reform der Kirche in der Stadt Zürich stattfand und gemeinsame Entscheidungen getroffen werden konnten.

Das Pfarrkapitel hat die Reform von Anfang an mitgetragen. Bereits an der Kapi- telsretraite und am ordentlichen Pfarrkapitel im Frühjahr 2012 befürworteten die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kapitels den Zusammenschluss der 34 stadtzürche- rischen Kirchgemeinden zu einer einzigen Kirchgemeinde Zürich. Sie standen da- bei anderen Organisationsmodellen der Reform skeptisch gegenüber. Nur im Rah- men «einer Kirchgemeinde Zürich» könne sich die Kirche genügend neue Gestaltungsräume schaffen. Diese Kirchgemeinde müsse aber in einem demokra- tischen Prozess und in grösster Transparenz errichtet werden. Und die entstehen- den Substrukturen – man nannte diese damals noch «Teilgemeinden» – sollten gleichberechtigt nebeneinanderstehen und die Basis für die Entwicklung neuer Gemeindeformen bilden.

Mit dieser Haltung unterstützte das Pfarrkapitel in der Volksabstimmung im Sep- tember 2014 auch die Option «Zusammenschluss zu einer Kirchgemeinde Zürich» gegen den Vorschlag zur Schaffung mehrerer stadtzürcherischer Grossgemeinden oder gegen das Verbleiben in der alten Ordnung von 34 Kirchgemeinden und einem Stadtverband. Das Pfarrkapitel unterstützte in der Revision der Kirchenord- nung auch die für die neue Grossgemeinde sinnvollen Anpassungen sowie den Zu- sammenschlussvertrag, über den die Kirchgemeinden im September 2018 ab- stimmten.

Aus 32 Pfarrämtern wird ein Pfarramt

Mit der weiterführenden Entwicklung der Organisation der zukünftigen Kirchge- meinde wurde auch sichtbar, welche organisatorischen Veränderungen auf das Pfarramt zukamen. Die Kirchenordnung gibt vor, dass jede Gemeinde ein Pfarr- amt hat, genauso wie sie eine Kirchenpflege hat. Dies gilt auch für die Kirch- gemeinde Zürich. Das Pfarramt ist einerseits zuständig für den pfarramtlichen Dienst in der Gemeinde und andererseits für die Wahrnehmung der Zuordnung in der Gemeindeleitung. Um diese von der Landeskirche vorgegebene Struktur sorgfältig und in der Kirchgemeinde Zürich stufengerecht umzusetzen, richtete der Kirchenrat Anfang 2017 in Zusammenarbeit mit dem Pfarrkapitel, der Bezirks- kirchenpflege und dem Verbandsvorstand eine Projektergänzungspfarrstelle ein. Deren Aufgabe als Vertretung des Pfarramts war die Begleitung des Reform- prozesses und der Aufbau des Pfarrkonvents für die neue Kirchgemeinde Zürich. Der Stelleninhaber wurde Mitglied der Gesamtprojektleitung.

15 Der Einbezug des Pfarramts garantierte die regelmässige Rückbindung der Re- form in den Vorstand des Pfarrkapitels, ins Dekanat und später in den neu einge- richteten Vorstand des Pfarrkonvents, der aus Vertretungen der Kreiskonvente be- stand. In dieser Zeit wurde die Praxis des Zuordnungsprinzips eingeübt und erprobt: Mit der Einsetzung der Kirchenpflege für die Übergangsphase und der Einsitznahme der vier vom Pfarrkonvent delegierten Pfarrerinnen und Pfarrer wur- de sie umgesetzt. Gleichzeitig arbeiteten die Pfarrpersonen in den werdenden Kirchenkreisen in den dortigen Steuerungsgruppen mit und bauten pro Kirchen- kreis einen Pfarrkonvent auf. Das neue Verständnis des Pfarramts, dass ein Team gemeinsam die Arbeit im Kreis organisieren und verantworten muss, und das Den- ken in den grösseren Kreisstrukturen waren für die Pfarrerinnen und Pfarrer eine besondere Herausforderung. Dieser Change-Prozess musste gemäss dem Grund- verständnis der Eigenverantwortung des Pfarramts von den beteiligten Pfarr- personen in eigener Regie bewältigt werden.

Strukturelle Themen des Pfarramts

In Bezug auf das Pfarramt standen vier Themen im Vordergrund, die in vier Arbeitsgruppen behandelt wurden. Die von den Arbeitsgruppen erstellten Berich- te wurden im «Dossier Pfarramt» vereinigt und mit einer Zusammenfassung ver- sehen.

1. Pfarrkonvent der Kirchgemeinde Zürich: Die Kirchenordnung sieht vor, dass sich die Pfarrpersonen einer Kirchgemeinde mit mehr als einer Pfarrstelle im Pfarrkonvent organisieren und in diesem die Pfarrdienstordnung erarbeiten. Diese strukturiert die Zuständigkeiten und die Zusammenarbeit der einzelnen Pfarrpersonen in einer Gemeinde. Der Pfarrkonvent der Kirchgemeinde Zürich ist für pfarramtliche Fragen auf gesamtgemeindlicher Ebene zuständig sowie für die Wahl des oder der Vorsitzenden und der drei Delegierten des Pfarrkon- vents in der Kirchenpflege. Zudem erhält jeder Kirchenkreis einen Kreis-Pfarr- konvent. Dieser ist zuständig für die Arbeit im Kirchenkreis, für die Erarbeitung der Pfarrdienstordnung und des jährlichen Gottesdienstplans des Kreises so- wie für die Vertretung des Pfarramts in der Kreiskommission gemäss dem Zu- ordnungsprinzip.

2. Pfarrstellenzuteilung in der Kirchgemeinde: Mit der Revision der Kirchenord- nung wurde das Prinzip der Pfarrstellenzuteilung an die Kirchgemeinden neu gestaltet. Bisher teilte der Kirchenrat den Gemeinden einzelne Stellen zu. Neu gilt: Jede Gemeinde hat je nach Mitgliederzahl ein Anrecht auf eine gewisse Anzahl Pfarrstellen. Für die zukünftige Kirchgemeinde Zürich hiess das, dass die Kirchenpflege in der Verantwortung stand, die vom Kirchenrat zugeteilten Pfarrstellen an die Kirchenkreise zu verteilen. Als Grundmodell wurde von der Arbeitsgruppe die Verteilung der Stellen nach Mitgliederzahlen vorgeschla- gen. Dieses Grundmodell wurde später von der Kirchenpflege übernommen und detailliert ausgearbeitet.

3. Pfarrwahlverfahren: Die Volkswahl der Pfarrpersonen gehört zum Urgestein der reformierten Kirche. Sie ist auch im kantonalen Kirchengesetz verankert. Die Pfarrwahl findet in der Gemeinde statt, eine Unterteilung in «Pfarrwahl- kreise» ist nicht zulässig. Wenn die ganze Kirchgemeinde Zürich mit ihren 80’000 Mitgliedern ihre Pfarrerinnen und Pfarrer wählt, ist dieser Wahlvor- gang ein höchst formaler Wahlakt. Der eigentliche inhaltliche Wahlprozess verlagert sich dadurch ganz in die Pfarrwahlkommission. Nur dort kann noch von bürgernaher Partizipation an der Pfarrwahl gesprochen werden. Deshalb muss der Pfarrwahlprozess so gestaltet werden, dass innerhalb der gesetz- lichen Rahmenbedingungen eine höchstmögliche Partizipation der Gemeinde erhalten bleibt. Deshalb sollen die Mitglieder der Pfarrwahlkommis- sionen mehrheitlich aus den betroffenen Kirchenkreisen kommen; die Kirchen- pflege delegiert mindestens zwei ihrer Mitglieder.

16 4. Pfarrhaus – Wohnsitzpflicht der Pfarrerinnen und Pfarrer: Die revidierte Kir- chenordnung brachte eine Erneuerung: Nur noch ein Pfarrer oder eine Pfarrerin der Gemeinde hat Wohnsitzpflicht. Die Arbeitsgruppe sah aber durchaus den Bedarf und den Sinn, dass in jedem Kirchenkreis mindestens eine Pfarrperson resident ist. In der Folge wurde in der neuen Kirchgemeindeordnung eine ent- sprechende Vorgabe festgehalten.

Das «Dossier Pfarramt» mit diesen vier Berichten wurde im Frühjahr 2018 sowohl von der Gesamtprojektleitung wie auch von der Projektsteuerung zustimmend zur Kennt- nis genommen und bildet seither die Grundlage zur Weiterentwicklung von Regelun- gen und Praxis in diesen Themenbereichen.

Zuordnung von Pfarramt und Behörde

Unter der «Zuordnung» versteht die reformierte Zürcher Kirche den Grundsatz der gemeinsamen Verantwortung der gewählten Behörden und der gewählten Pfarrper- sonen für alle Belange der Kirchgemeinde. In den bisherigen kleineren Gemeinden konnte die Zuordnung unmittelbar gelebt werden: Alle Pfarrerinnen und Pfarrer einer Gemeinde nahmen an den Sitzungen der Kirchenpflege teil. Mit dem Zusammen- schluss der 32 Kirchgemeinden zu einer einzigen Kirchgemeinde mit ihren zehn Kir- chenkreisen ist dies nicht mehr möglich. Die Zuordnung kann nur noch in Formen der Delegation wahrgenommen werden, sowohl auf Gemeinde- wie auch auf Kreis- ebene. Die Pfarrerinnen und Pfarrer müssen delegieren und in ihren Teams eine Ver- trauenskultur aufbauen. Eine Vertrauenskultur muss nach dem Zuordnungsprinzip auch in der Zusammenarbeit mit den Behörden, mit der Kirchenpflege sowie mit den Kreiskommissionen aufgebaut werden. Eine gut entwickelte Praxis der Zuordnung, in der die gemeinsame Verantwortung von Behörden und Pfarramt gelebt wird, wird in der Weiterentwicklung der Kirchgemeinde Zürich eine grosse Ressource sein.

17 Würdigung

Die Volksabstimmung vom 28. September 2014 stellte einen unmissverständlichen Volksauftrag dar. In der Folge wurde ein ebenso klares zeitliches Ziel formuliert: Die neue Kirchgemeinde soll am 1. Januar 2019 starten können – mithin genau 500 Jah- re nachdem Zwingli am Grossmünster als Leutpriester eingesetzt wurde.

Der Volksauftrag wurde erfüllt, das zeitliche Ziel erreicht. Die neue Kirchgemeinde Zürich lebt. Wie eingangs erwähnt, war der Zusammenschluss ein beispielloser Vor- gang. Die Kirchgemeinde Zürich ist heute die grösste reformierte Kirchgemeinde der Schweiz. Für die Umsetzung des Volksauftrags gab es praktisch kein Thema, das von andernorts übernommen werden konnte – alles war Pionierarbeit. Dies machte den Reformprozess äusserst spannend, herausfordernd und intensiv.

Nebst dem klaren Auftrag des Stimmvolks und der klaren zeitlichen Vorgabe gab es im Rückblick weitere Schlüsselfaktoren, die wichtig für das Gelingen des Vorhabens waren:

• Insgesamt ein glaub- und vertrauenswürdiges sowie einladendes Vorgehen: Dies umfasste ein systematisches Vorgehen in Phasen, in welchen die Fort- schritte schnell sichtbar wurden, verbunden mit breit angelegten Diskussions- foren mit einem guten Mix aus Beteiligung und Expertentum. Dazu gehörte auch eine zweckmässige (wenn manchmal auch aufwendige) Projektorganisation, die von Phase zu Phase dem Reformfortschritt angepasst wurde. Wichtig war unter dem Aspekt der Glaubwürdigkeit auch die Kostendisziplin. Das ursprüngliche Gesamtbudget von 8.4 Millionen Franken wurde dank des guten Projektfort- schritts und der hohen Eigenleistungen mit den tatsächlichen Gesamtkosten von 5.6 Millionen Franken deutlich unterschritten. Die Abgrenzung von Projekt- kosten und Regelbetriebskosten wurde zunehmend schwieriger.

• Termingerechte oder passgenaue übergeordnete Entscheidungen (wenn auch teilweise im letztmöglichen Moment): Dazu gehörten auf kantonaler Ebene das Kirchengesetz, die Kirchenordnung und die für den Zusammenschluss notwen- digen Entscheidungen des Kirchenrats und der Synode sowie auf Ebene der neuen Kirchgemeinde die Kirchgemeindeordnung und die Vereinbarung mit den Kirchgemeinden Hirzenbach und Witikon.

• Echte Partizipation mit Ergebnisoffenheit und Benennung der echten Fragen: Dazu gehörten die Grossgruppenkonferenzen, die Berufsgruppenkonferenzen, Mitwirkungsmöglichkeiten in diversen Arbeitsgruppen und der Einbezug rele- vanter Gremien durch die Möglichkeit von Stellungnahmen.

• Ein geschickter Umgang mit unterschiedlichen Polaritäten: Dieser gelang insbe- sondere in Bezug auf die Polaritäten Inhalte – Strukturen, zentral – dezentral, Autonomie/Eigenständigkeit – Eingebundenheit/Verbundenheit, Mitsprache – Entscheid «von oben» (ZKP).

• Das Antizipieren und Einüben: Dass die Pilotkirchenkreise oder die Projektorga- nisation die neuen Strukturen vorwegnahmen, bewirkte unter anderem auch, dass ein nahtloser und gleitender Übergang vom Projekt zum neuen Regelbe- trieb gewährleistet wurde.

18 Weitere Faktoren waren sicherlich auch

• die grosse Bereitschaft vieler Beteiligter, den Reformweg zu gehen und dabei die vielen Ungewissheiten und auch Turbulenzen auszuhalten,

• ein guter Mix von Reflexion und Handeln

• und nicht zuletzt tatkräftige, umsetzungsorientierte Stadtzürcher Reformierte!

Vieles war nötig für das Gelingen. Aber es bleiben auch anspruchsvolle Herausfor- derungen:

• Eine ständige kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung bzw. dem Rückgang der Mitgliederzahlen, den Bedürfnissen der Menschen, der gesell- schaftlichen Bedeutung der Kirche und den finanziellen Entwicklungen ist zwin- gend für das weitere Gedeihen der Kirchgemeinde und für das, wofür sie steht.

• Trotz grosser Verwaltungsorganisation muss die Nähe zum Menschen und zum Quartier beibehalten, ja sogar ausgebaut werden; es braucht die Schaffung neuer Identitätsräume.

• Die Verwaltungsorganisation ist klar strukturiert, mit fest umrissenen, entschei- denden Linienfunktionen und Stabsstellen sowie mit Dienstleistungs- bzw. Sup- portfunktionen. Die Rahmenorganisation funktioniert insgesamt – aber sie darf nicht starr und bürokratisch werden, sondern muss immer die kirchlichen Hand- lungsfelder im Auge haben und diesen dienen können.

• Es braucht vielleicht weniger eine Pflege der Koordinationsmechanismen als eine stärkere gemeinsame Ausrichtung auf Sinn und Zweck der reformierten Kirche in der Stadt Zürich: Mit den «Perspektiven Kirchgemeinde Zürich» soll die inhaltliche und kirchenpolitische Orientierung immer klarer herausgeschält werden.

• Vertrauen zu fördern und Subsidiarität zu leben bleiben Dauerthemen.

Die Strukturen konnten in den vergangenen Jahren gemeinsam daraufhin ausgerich- tet werden, dass die reformierte Kirche in der Lage ist, mit dem rasanten Wandel in unserer Stadt Schritt zu halten. Nun ist ein ebenso grosses gemeinsames Engage- ment gefragt, um diese Transformationsfähigkeit auch bei der inhaltlichen und kir- chenpolitischen Ausrichtung zu gewährleisten. Der Weg, der vor der noch jungen Kirchgemeinde Zürich liegt, ist dabei ebenso wichtig wie die Wirkung, die sie an- strebt: Mittragen, mitgestalten und mitverantworten – damit wird die reformierte Kir- che Zürich den Raum und den Rahmen bieten, um der reformierten Identität Profil zu geben und als religiöse und ethische Kraft attraktiv zu sein. Die reformierte Kirche soll dabei als eine die Gesellschaft kritisch interpretierende, aber auch mitgestalten- de und mittragende Instanz wahrgenommen werden.

19 Reformierter Stadtverband

(bis 31. Dezember 2018)

Stimmberechtigte

Zentralkirchenpflege

Verbandsvorstand

Geschäftsstelle

34 AUTONOME KIRCHGEMEINDEN

Affoltern Industriequartier Predigern Grossmünster

Seebach Altstetten St. Peter Hottingen

Höngg Hard Wiedikon Witikon

Oberengstringen Aussersihl Sihlfeld Balgrist

Wipkingen Unterstrass Im Gut Neumünster

Matthäus Oberstrass Albisrieden Wollishofen

Oerlikon Schwamendingen Friesenberg Leimbach

Saatlen Hirzenbach Enge

Paulus Fluntern Fraumünster

Pro Kirchgemeinde, d.h. 34 × : Kirchgemeindeversammlung Kirchenpflege Pfarrkonvent Gemeindekonvent

Institutionen

Wasserkirche Kulturhaus Helferei Streetchurch Zentrum für Migrationskirchen Sihlcity Kirche . . .

20 Reformierte Kirchgemeinde Zürich

(ab 1. Januar 2019)

Stimmberechtigte

Kirchgemeindeparlament

Kirchenpflege Pfarrkonvent

Gemeindekonvent

Geschäftsstelle

10 KIRCHENKREISE

1 • Fraumünster 4+5 • Aussersihl 9 • Albisrieden • Grossmünster • Hard • Altstetten • Predigern • Industriequartier • St. Peter • Wasserkirche/ 10 • Höngg Kulturhaus Helferei 6 • Matthäus • Oberengstringen • Oberstrass • Wipkingen «West» • Paulus 2 • Enge • Unterstrass • Leimbach • Wipkingen «Ost» 11 • Affoltern • Wollishofen • Seebach

7+8 • Balgrist 3 • Friesenberg • Fluntern 12 • Oerlikon • Im Gut • Hottingen • Saatlen • Sihlfeld • Neumünster • Schwamendingen • Wiedikon

Pro Kirchenkreis, d.h. 10 × : Kirchenkreisversammlung Kirchenkreiskommission Pfarrkreiskonvent Kirchenkreiskonvent Betriebsleitung

Institutionen & Projekte

Kommission I&P Streetchurch Zentrum für Migrationskirchen Wegbegleitung . . .

21 Anhang 1

Die Reformhistorie

PHASE 1

Januar 2015 bis Dezember 2016

28.9.2014 Die Stimmberechtigten in den 34 Verbandsgemeinden stimmen über ein künftiges Strukturmodell der reformierten Kirche auf dem Gebiet der Stadt Zürich ab. Eine deutliche Mehrheit von 72.8 Prozent stimmt dem Modellvorschlag zur Bildung einer gesamtstädtischen Kirchgemeinde zu.

28.1.2015 Am 28. Januar 2015 gibt die Zentralkirchenpflege (ZKP) einstimmig grünes Licht für die Umsetzung der Strukturreform. Die Reform soll per 1. Januar 2019 umgesetzt sein: Dann soll es in der Stadt Zürich nur noch eine Kirchgemeinde geben. Mit die- sem Beschluss legt die ZKP die detaillierten Ziele für das Reformprojekt und das Ge- samtvorgehen fest. Sie definiert zudem das Arbeitsprogramm und das Budget für eine erste Phase und setzt dafür eine Projektorganisation ein, die fortan parallel zu den ordentlichen Verbandsstrukturen tätig ist. In der ersten Projektphase wer- den sechs Arbeitsgruppen (AG) eingesetzt, die zum jeweiligen Themenbereich – Konsens/Schwergewichtsbildung; Governance; Recht/Organisation; Finanzen; Per- sonal; Immobilien – erste Grundlagen erarbeiten sollen. Parallel dazu werden alle Behördenmitglieder, Pfarrpersonen und Mitarbeitenden mittels Grossgruppen- konferenzen (GGK) in den Prozess einbezogen.

6./7.3.2015 Am 6./7. März 2015 findet die erste GGK mit rund 180 Teilnehmenden aus Kirchge- meinden, Pfarrschaft, kirchlichen Institutionen und Behörden statt. Im Fokus stehen die zentralen Aufgaben der reformierten Kirche in der Zukunft. Den Einstieg in den Prozess erleichterten Impulsreferate von Ralph Kunz (Theologische Fakultät Uni Zü- rich), Christoph Baitsch (Organisationsberater) und Brigit Wehrli-Schindler (Stadtso- ziologin).

April/Mai 2015 Mit allen Berufsgruppen werden intensive Dialoge geführt. Vertreterinnen und Ver- treter der Tätigkeitsbereiche Sekretariat, Sigristei, Hauswartung, Diakonie, Musik, Buchhaltung, Katechetik und Pfarrschaft diskutieren über die Kernaufgaben und über die Ergebnisse der ersten GGK.

12./13.6.2015 An der zweiten GGK wird, aufbauend auf den Ergebnissen der ersten GGK und den Berufsgruppendialogen, fokussiert an den künftigen Kernaufgaben der neuen Kirch- gemeinde gearbeitet. Wieder nehmen rund 180 Personen teil.

22 9.7.2015 Workshop zu den Grundstrukturen der neuen Kirchgemeinde: Ausgehend von den ersten Ergebnissen der Arbeitsgruppe Governance wird mit Behördenvertreterinnen und -vertretern und Pfarrpersonen die Idee der Bildung von Kirchenkreisen disku- tiert und gefestigt. In Bezug auf die Anzahl Kirchenkreise ergibt sich ein Schwer- punkt zwischen sieben und zehn Kirchenkreisen. Es werden provisorische Karten zur Bildung der Kirchenkreise diskutiert.

30.7.2015 Vernehmlassung bei den Kirchenpflegen des Verbands zu den Ergebnissen des Workshops vom 9. Juli 2015: Aufgrund der aus dem Workshop und den Vernehmlas- sungsantworten erkennbaren Trends zieht der Verbandsvorstand das Fazit, dass die Kirchgemeinde Stadt Zürich künftig aus zehn Kirchenkreisen bestehen solle.

25./26.9.2015 Die dritte GGK führt zu verschiedenen wichtigen Weichenstellungen im Gesamtpro- zess. Es werden zwei Varianten zur Anzahl von Kirchenkreisen und mögliche Orga- nisationsvarianten innerhalb der Kirchenkreise diskutiert. Dabei spricht sich die Mehrheit der Beteiligten für interdisziplinäre Teams unter professionalisierter Füh- rung aus.

28.10.2015 Die ZKP diskutiert im Rahmen eines Workshops die bisherigen Ergebnisse zur Grundstruktur der neuen Kirchgemeinde und zum Thema Kirchenkreise. Es wird deutlich, dass die Projektsteuerung eine für die weiteren Entwicklungsarbeiten zu- verlässige Planungsgrundlage benötigt. Diese soll in der nächsten ZKP-Sitzung vom 2. Dezember 2015 geschaffen werden.

November 2015 Mit allen Berufsgruppen wird die zweite Runde der Berufsgruppendialoge zum The- ma Grundstrukturen und Kirchenkreise durchgeführt.

2.12.2015 Die ZKP fällt mit grosser Mehrheit einen ersten richtungsweisenden Vorentscheid zu den Strukturen der künftigen Kirchgemeinde: Diese soll in einem Kirchgemeindepar- lament, einer Kirchenpflege und in zehn Kirchenkreisen organisiert sein. Dieser Ent- scheid ist eine wichtige Planungsgrundlage und ermächtigt den Verbandsvorstand, die Arbeiten an den neuen Strukturen in diesem Sinne weiterzuführen.

2.12.2015 Die ZKP stimmt der Mitwirkung der Kirchgemeinde Oberengstringen im städtischen Reformprozess «Eine Kirchgemeinde Stadt Zürich» als gleichwertige Partnerin und zukünftiger Teil der Kirchgemeinde Stadt Zürich einstimmig zu.

9.12.2015 Die AG Governance legt ihren Abschlussbericht vor. Die von der AG erarbeiteten Re- sultate sind seit dem Frühjahr laufend in die Reformarbeiten eingeflossen und in den richtungsweisenden Vorentscheid der ZKP vom 2.12.2015 gemündet.

15.1.2016 Die Projektsteuerung stimmt dem Projektbeschrieb vom 8. Januar 2016 zum Teil- projekt «Prototypen Kirchenkreis» zu und bewilligt die entsprechend notwendigen Ressourcen.

23 29.1.2016 Die vierte GGK dient insbesondere der Vertiefung hinsichtlich der künftigen Aufga- ben und Strukturen in den Kirchenkreisen und der Vorbereitung der Entwicklung der Versuchsanordnungen in Pilotkirchenkreisen.

März 2016 Das Teilprojekt «Prototypen Kirchenkreis» wird in drei Kirchenkreisen, d. h. mit je drei bis vier bestehenden Kirchgemeinden und ausgewählten Behördenmitgliedern, Pfarrpersonen und Mitarbeitenden, gestartet.

30.3.2016 Die ZKP verabschiedet im Sinne eines richtungsweisenden Vorentscheids mit gros- ser Mehrheit die Leitsätze zur Zusammenarbeit in der Kirchgemeinde Stadt Zürich (Stand 2. März 2016).

30.3.2016 Die ZKP verabschiedet im Sinne eines richtungsweisenden Vorentscheids mit gros- ser Mehrheit das Leitbild Immobilien in der Kirchgemeinde Stadt Zürich als Grund- lagendokument für die nächsten Planungsschritte. Zugleich sieht die ZKP in einem ebenfalls richtungsweisenden Vorentscheid einstimmig vor, dass die Kirchgemeinde Zürich Eigentümerin aller Liegenschaften werden soll. Auf eine Auslagerung in eine unabhängige Trägerschaft wird verzichtet.

6.–28.6.2016 Im Laufe des Monats Juni wird eine weitere Reihe von Berufsgruppen-Dialogen durchgeführt.

25.8.2016 Die Arbeitsgruppe «Konsens/Schwergewichtsbildung» publiziert die überarbeiteten und aktualisierten Denkanstösse 2.0.

3.9.2016 Die fünfte GGK dient der gemeinsamen Reflexion der Erkenntnisse aus dem Teilpro- jekt «Prototypen Kirchenkreis».

21.9.2016 Die ZKP stimmt in einem richtungsweisenden Vorentscheid dem Konzept zur Rah- menorganisation zu. Dieses Konzept ist eine Weiterentwicklung und Vertiefung der am 2. Dezember 2015 verabschiedeten Grundstrukturen. Damit sind die wesentli- chen organisatorischen Grundlagen für die künftige Kirchgemeinde formuliert.

7.12.2016 Die ZKP nimmt den ausführlichen Zwischenbericht zur Phase 1 zur Kenntnis.

24 PHASE 2

März 2017 bis Juni 2018

29.3.2017 Die ZKP definiert mit ihrem Beschluss vom 29. März 2017, gestützt auf den von der Gesamtprojektleitung vorgelegten Bericht, die Zielsetzungen, das Vorgehen, die Or- ganisation sowie die zur Verfügung stehenden Finanzen für Phase 2 des Reformpro- jekts. Für diese Phase wird mit Blick auf die künftigen Strukturen der neuen Kirchge- meinde die Projektorganisation verändert. Sie soll sich möglichst nah an der künftigen Organisationsstruktur der neuen Kirchgemeinde orientieren und die Mög- lichkeit eröffnen, Abläufe und Funktionsweisen der künftigen Organisation zu antizi- pieren und auszuprobieren. Im Vergleich zur ersten Phase wird daher der Verbands- vorstand stärker ins Reformvorhaben integriert. Ihm kommt neu die Rolle der Projektsteuerung zu. Er trägt damit die Verantwortung für den Gesamtprozess. So- dann wird in jedem der zehn zukünftigen Kirchenkreise je eine Projektorganisation aufgebaut. Pro Kirchenkreis werden eine Projektsteuerung eingesetzt sowie eine Projektleitungsstelle eingerichtet, die im Rahmen des Projekts die Funktion der künftigen Kirchenkreiskommission bzw. der künftigen Betriebsleitung übernehmen.

29.3.2017 Die ZKP verabschiedet den Zusammenschlussvertrag zuhanden der Stimmberech- tigten in den Verbandsgemeinden und nimmt vom erläuternden Bericht zum Zusam- menschlussvertrag Kenntnis. Die ZKP beantragt, dem Vertrag und somit dem Zu- sammenschluss der 33 Kirchgemeinden in der Stadt Zürich und der Kirchgemeinde Oberengstringen zuzustimmen, und fordert die Kirchgemeinden auf, den Vertrag bis Mitte Juni den Stimmberechtigten vorzulegen.

Mai/Juni 2017 Die 33 Kirchgemeinden in der Stadt Zürich sowie die Kirchgemeinde Oberengstrin- gen führen vom 4. Mai bis 18. Juni 2017 Kirchgemeindeversammlungen zur Beratung des Zusammenschlussvertrags und zur entsprechenden Beschlussfassung durch.

28.6.2017 Von den 34 Kirchgemeinden des Stadtverbands haben drei dem Zusammenschluss- vertrag nicht zugestimmt: Oerlikon, Hirzenbach und Witikon. Das im Zusammen- schlussvertrag geforderte Mindestquorum von 24 Kirchgemeinden ist aber erreicht. Damit ist der Verbandsvorstand ermächtigt, den Vertrag zur Genehmigung dem Kir- chenrat vorzulegen und diesen zu ersuchen, der Kirchensynode die Vereinigung der Verbandsgemeinden zur Kirchgemeinde Zürich zu beantragen. Die ZKP nimmt am 28. Juni 2017 vom Ergebnis der Abstimmungen Kenntnis und beauftragt den Ver- bandsvorstand mit den nächsten Schritten.

28.6.2017 Die ZKP genehmigt das Grundlagendokument «Grundsätze und Vorgehen für die Ressourcenplanung 2019–2022» vom 24. Mai 2017. Die Ressourcenplanung ist ein wesentlicher Bestandteil für den operativen Start der Kirchgemeinde Zürich per 1. Januar 2019. Das Grundlagendokument formuliert Grundsätze zu den Finanzen, dem Personal (insbesondere den Überführungen des Personals in die neuen Struk- turen) und den Immobilien und enthält entsprechende Vorgehenspläne. Erkenntnis- se aus der Prototypen-Phase bilden eine wichtige Basis für dieses Dokument.

25 6.7.2017 Der Verbandsvorstand reicht beim Kirchenrat der evangelisch-reformierten Landes- kirche das Gesuch um Genehmigung des Zusammenschlussvertrags und zur Auflö- sung des Stadtverbands ein.

6.7.2017 Eine erste Führungskonferenz zum Thema Programm/Schwerpunkte wird durchge- führt, an der alle gesamtstädtischen Projektorgane und alle Projektorgane der Kir- chenkreise teilnehmen. Ziel der Konferenz ist eine klarere Abgrenzung zwischen Grundaufgaben, Schwerpunkten und Projekten und deren Zuordnung an die ge- samtstädtische Ebene und/oder an die Ebene Kirchenkreise.

28.8.2017 Der Kantonsrat verabschiedet die Revision des Kirchengesetzes. Damit werden für das Reformprojekt wichtige Eckpfeiler festgelegt. Das revidierte Kirchengesetz ent- hält die gesetzliche Grundlage, um in der Kirchenordnung die Bildung von Kirchge- meindeparlamenten regeln zu können (§ 11 Kirchengesetz). Sodann legt es die Pfarr- wahl auf Gemeindeebene fest – an der Urne oder in der Kirchgemeindeversammlung. Dies bedeutet für die künftige Kirchgemeinde Zürich, dass Pfarrwahlen nicht wie ge- wünscht lokal in den Kirchenkreisen, sondern nur auf der Ebene der Gesamtgemein- de stattfinden können (§ 13 Kirchengesetz), wobei eine Wiederwahl in stiller Wahl er- folgen kann.

September 2017 Der Kirchenrat führt im September 2017 Gespräche mit den drei Kirchgemeinden, die den Zusammenschlussvertrag abgelehnt haben, und dem Stadtverband. Daraus geht hervor, dass die Kirchgemeinde Zürich Oerlikon den Mehrheitsentscheid ak- zeptiert und demnach Teil der neuen Kirchgemeinde sein wird. Die Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon bleiben jedoch bei ihrem Wunsch, eigenstän- dig zu bleiben. Parallel führt der Stadtverband mit beiden Gemeinden Gespräche darüber, ob ein Rahmen geschaffen werden kann, der es beiden ermöglicht, einem Anschluss an die Kirchgemeinde doch noch zuzustimmen.

25.10.2017 Der Verbandsvorstand diskutiert das künftige Führungskonzept in der Kirchgemein- de Zürich und leitet dazu ein Vernehmlassungsverfahren bei den Kirchgemeinden ein.

1.11.2017 Der Kirchenrat der evangelisch-reformierten Landeskirche genehmigt mit Beschluss vom 1. November 2017 den Zusammenschlussvertrag. Die Genehmigung erfolgt unter dem Vorbehalt, dass das übergeordnete staatliche und landeskirchliche Recht so geändert wird, dass die im Vertrag vorgesehenen Regelungen rechtmässig sind. Er stellt der Kirchensynode den Antrag, die 31 zustimmenden Verbandsgemeinden sowie die Kirchgemeinde Oerlikon zur Kirchgemeinde Zürich zu vereinigen. Der Kir- chenrat verzichtet darauf, die abseitsstehenden Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon unter Zwang einzubeziehen.

2.11.2017 Im Fokus der Führungskonferenz vom 2. November 2017 stehen die Ressourcenthe- men Personal, Immobilien und Finanzen. Basierend auf den am 28. Juni 2017 von der ZKP verabschiedeten «Grundsätzen und Vorgehen für die Ressourcenplanung 2019–2022» werden eine Gesamtschau der aktuellen Ressourcen hergestellt und das Vorgehen in Bezug auf den Übergang zu einer Kirchgemeinde diskutiert.

26 29.11.2017 Die ZKP diskutiert einen Statusbericht des Verbandsvorstands zum Stand des Zu- sammenschlussvertrags und nimmt den Bericht zur Kenntnis. In seinem Bericht weist der Verbandsvorstand darauf hin, dass die aktuellen Entwicklungen befürch- ten lassen, eine Umsetzung der Reform könnte nicht wie geplant auf den 1. Januar 2019 erfolgen, und erläutert mögliche Risiken. Dabei geht es auch um das weitere Vorgehen mit den Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon im Re- formprozess.

1.1.2018 Das revidierte Kirchengesetz tritt in Kraft.

16.1.2018 Die Kirchensynode bewilligt den Zusammenschluss entsprechend dem Antrag des Kirchenrats vom 1. November 2017 mit einem Stimmenverhältnis von 99 Ja zu 5 Nein bei 6 Enthaltungen. Eine Zwangsfusion der Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon mit der neuen Kirchgemeinde Zürich wird abgelehnt.

31.1.2018 Gemäss Art. 13 des Zusammenschlussvertrags sind die Organe des Stadtverbands im Jahr 2018 ordentlich zu bestellen. So sollen die ZKP (sowie die Rechnungsprü- fungskommission) und der Verbandsvorstand am 1. Januar 2019 interimistisch die Funktionen von Kirchgemeindeparlament und Kirchenpflege der neuen Kirchge- meinde Zürich übernehmen. Die Mitglieder des Verbandsvorstands haben ab 1. Januar 2019 als Kirchenpflege für die Übergangsphase wichtige strategische Auf- gaben zu übernehmen. Deshalb setzt die ZKP mit Beschluss vom 31. Januar 2018 eine Findungskommission zur Rekrutierung der Mitglieder des Verbandsvorstands bzw. der Kirchenpflege ein.

15.3.2018 Aufgrund der bestehenden richtungsweisenden Vorentscheidungen zur Organisa- tion und des vom Verbandsvorstand entwickelten Führungskonzepts vom 25. Okto- ber 2017 werden an der dritten Führungskonferenz ausgewählte Fragen u. a. zur Ein- bettung und Funktionsweise der Kirchenkreiskommissionen und zur Rolle der Betriebsleitungen diskutiert.

28.3.2018 Die ZKP regelt das Verfahren zur Auflösung und Liquidation des Stadtverbands per 31. Dezember 2018. Aufgrund des Umstands, dass zwei Kirchgemeinden beschlos- sen haben, der künftigen Kirchgemeinde Zürich nicht beizutreten, stellen sich im Zu- sammenhang mit der Auflösung u. a. vermögensrechtliche Fragen und Fragen zur Aufteilung der Steuererträge. Ziel ist, dass der operative Start der neuen Kirchge- meinde Zürich per 1. Januar 2019 nicht gefährdet wird.

2.5.2018 Der Verbandsvorstand stimmt den Eckwerten für eine Substruktur «Institutionen & Projekte» zu und gibt die notwendige Konkretisierung in Auftrag. Mit dem Führungs- konzept vom 25. Oktober 2017 werden Parameter und «Leitplanken» für die organisa- torische Einbettung von Institutionen ohne eigene Rechtspersönlichkeit formuliert. Dabei gilt der Grundsatz, dass eine solche Institution in die Struktur eines Kirchen- kreises einzubetten ist. Es gibt und wird weiterhin Institutionen wie auch Projekte ge- ben, die sich aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll in einen Kirchenkreis integrie- ren lassen. Für diese Kategorie wird die Bildung der Substruktur «Institutionen & Projekte» vorgesehen. Diese wird von einer Kommission geleitet, deren formale Stel- lung zu wesentlichen Teilen derjenigen einer Kirchenkreiskommission entspricht.

27 15.5.2018 Die Kirchensynode verabschiedet die Änderungen zur Kirchenordnung. Die Synoda- len stimmen der Teilrevision der Kirchenordnung mit 71 Ja gegen 23 Nein bei 6 Ent- haltungen zu.

16.5.2018 Die ZKP diskutiert in erster Lesung die Kirchgemeindeordnung.

16.5.2018 Die ZKP beschliesst Eckwerte zur Organisation und Führung der Kirchenkreise. Für eine effiziente Steuerung der Ressourcen und zur Sicherstellung einer in den Grund- zügen vergleichbaren, aber auch durchlässigen Struktur in der gesamten Kirchge- meinde werden einheitliche «Leitplanken» festgelegt. Dies betrifft das Funktionieren der Kirchenkreiskommissionen, die Einführung von Betriebsleitungen für die Füh- rung der operativen Tätigkeiten und des Personals, die Teamstrukturen sowie die Umsetzung des Zuordnungsmodells.

13.6.2018 Der Verbandsvorstand verabschiedet die «Grundlagen zu Organisation & Führung» der Kirchgemeinde Zürich. Diese basieren auf den bisherigen richtungsweisenden Vorentscheidungen der ZKP zur künftigen Organisation, auf dem Führungskonzept vom 25. Oktober 2017, auf den diesbezüglichen Vernehmlassungsantworten sowie auf den Ergebnissen der Führungskonferenz vom 15. März 2018.

13.6.2018 Der Verbandsvorstand beschliesst die Eckwerte zur Personalplanung und den Stel- lenplan der neuen Kirchgemeinde per 1. Januar 2019.

14.6.2018 Die vierte Führungskonferenz vom 14. Juni 2018 steht bereits im Zeichen des Über- gangs. Im Fokus der Konferenz stehen Schnittstellen-Prozesse zwischen Gesamtor- ganisation und Kirchenkreisen.

19.6.2018 Die Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon reichen Rekurs ein gegen den Beschluss des Kirchenrats vom 1. November 2017 betreffend die Genehmigung des Zusammenschlusses und der Auflösung des Stadtverbands. Sie machen dabei geltend, dass die vom Kirchenrat beschlossene Auflösung des Stadtverbands nich- tig sei. Der Rekurs droht aufgrund seiner aufschiebenden Wirkung den Reform- prozess in zeitlicher Hinsicht gänzlich zu gefährden, falls der Stadtverband per 31. Dezember 2018 nicht aufgelöst werden kann. Der Zusammenschluss der 32 Kirchgemeinden ist durch den Rekurs nicht infrage gestellt, aber ein Weiter- bestand des Stadtverbands über den 31. Dezember 2018 hinaus würde zu einer un- übersichtlichen Rechtslage führen.

20.6.2018 Die ZKP verabschiedet die Kirchgemeindeordnung zuhanden der Volksabstimmung vom 25. November 2018.

20.6.2018 Die ZKP nimmt die vom Verbandsvorstand ausgearbeitete Einbettung der Institutio- nen in die neuen Strukturen zur Kenntnis. Dabei werden vier Varianten umgesetzt: Drei Institutionen (Kulturhaus Helferei, Offener St. Jakob, Wasserkirche) werden in

28 Kirchenkreise eingebunden. Fünf Institutionen werden der Kommission «Institutio- nen & Projekte» unterstellt (Bahnhofkirche, Streetchurch, Zentrum für Migrationskir- chen, Polizeiseelsorge, Sihlcity Kirche bis April 2020), in zwei Fällen geht es um Contract-Management, welches von der Geschäftsstelle der Kirchgemeinde wahr- genommen wird, und letztlich werden vier Angebote aufgegeben bzw. anderweitig sichergestellt (Internetseelsorge, Seelsorge in Pflegezentren, Sihlcity Kirche ab Ap- ril 2020, Stiftung Kirchlicher Sozialdienst).

27.6.2018 Konstituierung der neuen ZKP. Zuvor werden die Delegierten nach dem noch gelten- den System durch die Kirchgemeindeversammlungen der Verbandsgemeinden ge- wählt. Die neu konstituierte ZKP wird ab dem 1. Januar 2019 in der Übergangspha- se als Kirchgemeindeparlament wirken.

27.6.2018 Die ZKP wählt den Verbandsvorstand und damit auch die Kirchenpflege für die Zeit des Übergangs.

27.6.2018 Die ZKP legt die Grundlagen für das erste Budget der Kirchgemeinde Zürich fest.

27.6.2018 Die ZKP beschliesst aufgrund des Berichts zum Projektauftrag Phase 3 vom 23. Mai 2018 die vorzeitige Beendigung der Phase 2 und den Start der Phase 3 per 1. Juli 2018. Ursprünglich war für die Phase 2 eine Dauer bis Ende 2018 vorgesehen. Da die neue Kirchgemeinde jedoch eine immer klarere Vorwirkung entfaltet, ist eine Tren- nung von Regelorganisation und Projektorganisation nicht mehr sinnvoll.

PHASE 3

Juli 2018 bis Dezember 2019

4.7.2018 Der Verbandsvorstand setzt auf Antrag der jeweiligen Kirchenpflegen die Kirchen- kreiskommissionen für die Übergangsphase ein, welche die bisherigen Projekt- steuerungen ablösen und neu für den Aufbau der Kirchenkreisorganisation verant- wortlich sind.

18.9.2018 Im Zusammenhang mit dem Rekurs der beiden Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon kommt es zu einer einvernehmlichen Lösung.

19.9.2018 Die ZKP ermächtigt den Verbandsvorstand zur Vertretung im Zusammenhang mit dem Rekurs der Kirchgemeinden Zürich Hirzenbach und Zürich Witikon und zur Unterzeichnung notwendiger Einigungsvereinbarungen.

29 23.9.2018 Die teilrevidierte Kirchenordnung wird in der Volksabstimmung mit 76.3 Prozent Ja- Stimmen angenommen. Damit ist die zentrale Grundlage dafür geschaffen, dass über die Kirchgemeindeordnung abgestimmt und diese am 1. Januar 2019 in Kraft treten kann. Die revidierte Kirchenordnung enthält die definitive Grundlage zur Schaffung eines Kirchgemeindeparlaments. Sie definiert u. a. auch, dass die Mit- glieder der Kirchenpflege an der Urne und nicht wie gewünscht durch das Kirchge- meindeparlament zu wählen sind.

27.9.2018 Am 27. September 2018 findet eine weitere Führungskonferenz statt. Sie wird erst- mals als Konferenz der designierten gesamtstädtischen Kirchenpflege und der desi- gnierten Kirchenkreiskommissionspräsidien durchgeführt. Die Konferenz dient u. a. dem Thema «Aufbau Gemeindekonvent».

23.10.2018 Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sich zusammenschliessenden Kirchge- meinden erhalten per 1. Januar 2019 eine neue Anstellungsvereinbarung.

18.11.2018 Feier für alle Mitglieder der Kirchenpflegen, der ZKP, der Kommissionen sowie der Pfarrschaft als Dank für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren. Die Feier besteht nebst Kulinarischem aus einer Rundfahrt mit dem Schiff auf dem Zürichsee und einem Gottesdienst im Fraumünster.

25.11.2018 In der Volksabstimmung wird die Kirchgemeindeordnung der Kirchgemeinde Zürich mit 80.6 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Damit ist der Weg zum Start der neuen Kirchgemeinde Zürich per 1. Januar 2019 definitiv geebnet.

28.11.2018 Der Kirchenrat genehmigt das Abstimmungsergebnis zur Kirchgemeindeordnung.

28.11.2018 Die ZKP beschliesst mit dem Budget 2019 das erste Budget der Kirchgemeinde Zü- rich und legt den Steuerfuss 2019 fest.

19.12.2018 Die ZKP beschliesst in ihrer letzten Sitzung als ZKP, die Trägerschaft der Immobilien bei der Kirchgemeinde Zürich zu belassen und die Verwaltung der Immobilien durch die Geschäftsstelle der Kirchgemeinde besorgen zu lassen.

31.12.2018 31 Kirchgemeinden auf dem Gebiet der Stadt Zürich sowie die Kirchgemeinde Ober- engstringen und damit auch all ihre Organe sind aufgelöst. Der Stadtverband der re- formierten Kirchgemeinden der Stadt Zürich ist aufgelöst.

1.1.2019 Die Teilrevision der Kirchenordnung tritt in Kraft. Die Kirchgemeindeordnung der Kirchgemeinde Zürich tritt in Kraft. Die neue Kirchgemeinde Zürich ist entstanden. Die ZKP und der Verbandsvorstand übernehmen ihre neuen Rollen und Aufgaben als Kirchgemeindeparlament und Kirchenpflege für die Übergangsphase.

30 16.1.2019 Die Kirchenpflege wählt erstmals die Mitglieder der Kommission «Institutionen & Projekte».

16.1.2019 Die Kirchenpflege legt das Datum für die Wahlen der Mitglieder des Kirchgemeinde- parlaments sowie des Präsidiums und der Mitglieder der Kirchenpflege fest. Die Wahlen finden schliesslich am 17. November 2019 statt.

6.2.2019 Die Kirchenpflege erlässt ein erstes Kompetenzreglement, das rückwirkend auf den 1. Januar 2019 in Kraft gesetzt wird.

6.2.2019 Die Kirchenpflege beschliesst, die inhaltlichen Entwicklungsaufgaben auf der Ebene der Gesamtgemeinde strukturell von den Aufgaben der Geschäftsstelle zu trennen. Ebenfalls beschliesst sie, gestützt auf entsprechende konzeptionelle Grundlagen, die Einrichtung eines direkt ihr unterstellten «Projektbüros Entwicklung Kirch- gemeinde».

13.3.2019 Die Kirchenpflege definiert das Prozedere für die Wahlen des Kirchgemeindeparla- ments und der Kirchenpflege und setzt eine begleitende Fachkommission ein.

27.3.2019 Das Kirchgemeindeparlament wählt die Mitglieder und das Präsidium der Rech- nungs- und Geschäftsprüfungskommission.

17.4.2019 Die Kirchenpflege erlässt das Reglement über die Zugehörigkeit zum Kirchenkreis und den Wechsel der Zugehörigkeit und setzt dieses per 1. Juni 2019 in Kraft. Auf einen dagegen erhobenen Rekurs tritt die Bezirkskirchenpflege in der Folge nicht ein. Nach einer erneuten Diskussion des Reglements in den Kirchen- kreisen wird die Kirchenpflege am 11. Dezember 2019 festhalten, dass das am 17. April 2019 erlassene Reglement nicht verändert wird.

17.4.2019 Die Kirchenpflege wählt die Leiterin des Gemeindekonvents und bestätigt die Mit- glieder des Vorstands des Gemeindekonvents.

17.4.2019 Die Kirchenpflege beschliesst, dass das mit Beschluss vom 6. Februar 2019 vor- gesehene Projektbüro neu und definitiv mit «Perspektiven Kirchgemeinde Zürich» bezeichnet werden soll, und legt das Anforderungsprofil für die Leitungs- stelle fest.

17.4.2019 Die Kirchenpflege verabschiedet alle Jahresrechnungen der 32 fusionierten Kirchgemeinden zuhanden des Kirchgemeindeparlaments sowie die konso- lidierte Gesamtrechnung des Stadtverbands für 2018. Die Jahresrechnungen werden in der Folge am 26. Juni 2019 vom Kirchgemeindeparlament abgenom- men.

31 22.5.2019 Die Kirchenpflege verabschiedet den Jahresbericht 2018 des Stadtverbands. Der Jahresbericht wird in der Folge am 26. Juni 2019 vom Kirchgemeindeparlament ab- genommen.

26.6.2019 Das Kirchgemeindeparlament berät in zweiter Lesung seine Geschäftsordnung und verabschiedet sie ohne Gegenstimmen.

28.8.2019 Die Kirchenpflege stimmt der Geschäftsordnung des Gemeindekonvents zu.

20.9.2019 Konferenz der Kirchenpflege mit den unterstellten Kommissionen zu den Themen «Perspektiven Kirchgemeinde Zürich» und «Rollenklärungen».

25.9.2019 Die Kirchenpflege stimmt der Überführung der Sozialberatung der Stiftung Kirchli- cher Sozialdienst in die Kirchgemeinde Zürich per 1. Januar 2020 zu. Die Sozial- beratung wird organisatorisch in die Kommission «Institutionen & Projekte» einge- gliedert. Im Rahmen einer Einfrage erklärt sich die Kirchenpflege in der Folge am 11. Dezember 2019 damit einverstanden, dass die Sozialberatung in die Street- church eingegliedert wird.

17.11.2019 Zum ersten Mal findet die Urnenwahl für das Kirchgemeindeparlament und für das Präsidium und die Mitglieder der Kirchenpflege statt. Die Wahlbeteiligung liegt für das Kirchgemeindeparlament bei 19.3 Prozent und für die Kirchenpflege bei 16.9 Prozent. Beim Präsidium der Kirchenpflege verpassen die beiden Kandidaten sowie die Kandidatin das absolute Mehr. Ein zweiter Wahlgang wird am 9. Februar 2020 stattfinden.

4.12.2019 Das Kirchgemeindeparlament beschliesst das Budget 2020 und somit das zweite Budget der Kirchgemeinde Zürich und legt dabei auch den Steuerfuss 2020 fest.

11.12.2019 Die Kirchenpflege bestätigt die stille Wahl aller am 23. Oktober 2019 zur Bestätigung vorgeschlagenen Pfarrpersonen.

11.12.2019 Die Kirchenpflege regelt im Rahmen einer Einfrage, dass die Sozialberatung der Stif- tung Kirchlicher Sozialdienst in die Streetchurch überführt wird.

11.12.2019 Die Kirchenpflege einigt sich auf das revidierte Kompetenzreglement, das im Januar 2020 erlassen wird.

32 Anhang 2

Dokumentenverzeichnis

Phase 1 Januar 2015 bis Dezember 2016 2015.07.00 Kurznews aus dem Reformprozess

2014.09.28 2015.07.09 Abstimmungsvorlage und beleuchtender Ergebnisprotokoll Workshop Grundstruktu- Bericht «Neue Struktur der reformierten ren, provisorische Karte Kirche der Stadt Zürich – Grundsatz- abstimmung» 2015.09.22 Medienmitteilung: Ein Jahr nach der Ab- 2014.09.28 stimmung – ein Zwischenbericht Abstimmungsergebnisse 2015.09.26 2014.09.28 3. GGK, Ergebnisdokumentation Medienmitteilung des Stadtverbands zum Abstimmungsergebnis 2015.11.00 Kurznews aus dem Reformprozess 2015.01.07 Umsetzung Reform 2014–2018, Bericht zum 2015.12.02 Projektauftrag ZKP – richtungsweisender Vorentscheid zu Grundstrukturen und Kirchenkreisen 2015.01.28 ZKP – Beschluss Projektauftrag Phase 1 2015.12.02 ZKP – Beschluss Mitwirkung Oberengstrin- 2015.01.28 gen am Reformprozess ZKP – richtungsweisender Vorentscheid Eckwerte Umsetzung, Einführung Kirchge- 2015.12.04 meindeparlament Medienmitteilung zu Vorentscheid ZKP

2015.03.06 2016.01.08 1. Grossgruppenkonferenz, Thesenreferate Projektbeschrieb Teilprojekt Prototypen Prof. R. Kunz, C. Baitsch, B. Wehrli-Schind- Kirchenkreis ler 2016.01.11 2015.03.07 Denkanstösse 1. GGK, Ergebnisdokumentation 2016.01.30 2015.03.15 4. GGK, Ergebnisdokumentation Kurznews aus dem Reformprozess 2016.02.00 2015.06.13 Kurznews aus dem Reformprozess 2. GGK, Ergebnisdokumentation

2015.06.28 Thesen zu neuen Ordnungsstrukturen und Pfarramt in Kirchgemeinde Zürich

33 2016.02.10 2016.09.03 Leitbild Immobilien 5. GGK, Ergebnisdokumentation

2016.02.10 2016.09.21 Bericht zum Leitbild Immobilien Konzeptpapier Rahmenorganisation Kirch- gemeinde Zürich 2016.02.29 Ergebnisprotokoll Kickoff Prototypen 2016.09.21 Kirchenkreis ZKP – richtungsweisender Vorentscheid zur Rahmenorganisation der Kirchgemeinde 2016.03.02 Zürich Leitsätze zur Zusammenarbeit in der Kirch- gemeinde Stadt Zürich 2016.09.28 Medienmitteilung: Zwei Jahre nach der 2016.03.03 Volksabstimmung für eine Kirchgemeinde Trägerschaft Immobilienvermögen Kirch- gemeinde Stadt Zürich 2016.09.30 Kurznews aus dem Reformprozess: Erfah- 2016.03.30 rungen aus den Prototypen ZKP – richtungsweisender Vorentscheid Leitsätze Zusammenarbeit 2016.11.09 Zwischenbericht über die Phase 1, heraus- 2016.03.30 gegeben von der Projektleitung ZKP – richtungsweisender Vorentscheid Leitbild Immobilien und Trägerschaft Immo- 2016.11.28 bilienvermögen Kurzansprache von Pfarrer Hans Strub, Ver- fasser Zwischenbericht Phase 1, «Reformie- 2016.04.20 ren heisst verstärken!» Auswertung Workshop 1 Prototypen Kirchenkreis 2016.12.07 ZKP – Kenntnisnahme Zwischenbericht 2016.06.03 Phase 1 Medienmitteilung: Post für rund 90’000 Reformierte

2016.06.20 Phase 2 März 2017 bis Juni 2018 Zusammenfassung der wesentlichen Er- kenntnisse Prototypen Kirchenkreis 2017.03.01 2016.07.04 Erläuternder Bericht der ZKP zum Zusam- Auswertung Prototypen Kirchenkreis menschlussvertrag zuhanden der Stimmbe- durch Moderatorinnen rechtigten der Verbandsgemeinden

2016.08.25 2017.03.07 Denkanstösse 2.0 Bericht Projektauftrag Phase 2

2017.03.29 ZKP – Beschluss Auftrag, Kredit für Phase 2 Reformprojekt

34 2017.03.29 2017.07.06 ZKP – Verabschiedung Zusammenschluss- Ergebnisse Führungskonferenz Programm/ vertrag zuhanden der Stimmberechtigten Schwerpunkte der Verbandsgemeinden 2017.08.28 2017.05.00 Beschluss Kantonsrat über Revision Kir- Informationsbroschüre zur Abstimmung Zu- chengesetz sammenschlussvertrag 2017.10.25 2017.05.00 Beschluss Verbandsvorstand Führungskon- Präsentation Zusammenschlussvertrag für zept – Vernehmlassung Abstimmungen in Kirchgemeindeversamm- lungen 2017.10.25 Führungskonzept Vernehmlassungsversion 2017.05.24 Grundsätze und Vorgehen für die Ressour- 2017.11.01 cenplanung 2019–2022 Beschluss Kirchenrat Genehmigung Zu- sammenschlussvertrag, Auflösung Stadt- 2017.06.21 verband Antrag Verbandsvorstand an ZKP Abstim- mungsergebnisse 2017.11.01 Kirchenrat – Antrag und Bericht an die Kir- 2017.06.28 chensynode betreffend Vereinigung der ZKP – richtungsweisender Vorentscheid stadtzürcherischen Kirchgemeinden und Grundsätze und Vorgehen für die Ressour- der Kirchgemeinde Oberengstringen zur cenplanung 2019–2022 Kirchgemeinde Zürich

2017.06.28 2017.11.02 Abstimmungsergebnisse der Verbandsge- Ergebnisse Führungskonferenz Ressourcen meinden zum Zusammenschlussvertrag 2017.11.08 2017.06.28 Mediencommuniqué Kirchenrat Zusammen- ZKP – Kenntnisnahme Abstimmungsergeb- schluss Stadtzürcher Kirchgemeinden nisse Zusammenschlussvertrag 2017.11.16 2017.07.05 Statusbericht Zusammenschlussvertrag Beschluss Verbandsvorstand betr. Antrag an Kirchenrat zur Genehmigung Zusam- 2017.11.29 menschlussvertrag ZKP – Kenntnisnahme Statusbericht Zu- sammenschlussvertrag 2017.07.06 Gesuch Verbandsvorstand an Kirchenrat 2018.01.16 betr. Genehmigung Zusammenschlussver- Beschluss Synode Zusammenschluss trag 2018.01.31 ZKP – Beschluss Findungskommission Ver- bandsvorstand/Kirchenpflege für Über- gangsphase

35 2018.02.07 2018.06.05 Grundlagen zur Evaluation Mitglieder Kir- Grundlagen zu Organisation & Führung chenpflege, Kirchenkreiskommissionen und Betriebsleitungen 2018.06.13 Beschluss Verbandsvorstand: Grundlagen 2018.03.07 zu Organisation & Führung Auswertung Vernehmlassung zum Füh- rungskonzept 2018.06.13 Beschluss Verbandsvorstand: Eckwerte 2018.03.15 Personalplanung und Stellenplan per Ergebnisse Führungskonferenz 1.1.2019 Organisation und Führung 2018.06.19 2018.03.28 Rekurs Witikon, Hirzenbach gegen Be- ZKP – Beschluss Vorgehen Transfer Immo- schluss Kirchenrat vom 1.11.2017 betr. bilien Verbandsauflösung

2018.03.28 2018.06.20 ZKP – Beschluss Vorgehen Auflösung und ZKP – Beschluss Kirchgemeindeordnung Liquidation Stadtverband zuhanden Volksabstimmung 25.11.2018

2018.05.02 2018.06.20 Beschluss Verbandsvorstand Eckwerte zur ZKP – Protokollauszug Kenntnisnahme Ein- Bildung einer Substruktur «Institutionen & bettung der Institutionen Projekte» sowie einer entsprechenden Kom- mission (nur Antrag vorhanden) 2018.06.22 Auswertung Führungskonferenz Schnittstel- 2018.05.11 len-Prozesse Bericht Pfarramt in der neuen Kirchgemein- de Zürich 2018.06.27 Grundlagen zum Budget 2019 der evang.- 2018.05.15 ref. Kirchgemeinde Zürich Protokoll Beratung und Beschluss Kirchen- synode zur Änderung der Kirchenordnung 2018.06.27 ZKP – Wahl Verbandsvorstand/Kirchenpfle- 2018.05.15 ge für Übergangsphase Text Änderung Kirchenordnung 2018.06.27 2018.05.16 ZKP – Beschluss Grundlagen Budget 2019 ZKP – Protokollauszug 1. Lesung Kirchge- meindeordnung 2018.06.27 ZKP – Beschluss vorzeitige Beendung Pha- 2018.05.16 se 2: Auftrag, Vorgehen, Kredit ZKP – Beschluss Eckwerte Organisation und Führung Kirchenkreise

2018.05.23 Bericht zum Projektauftrag Phase 3

36 Phase 3 Juli 2018 bis Dezember 2019 2018.11.25 Volksabstimmung Kirchgemeindeordnung: Abstimmungsvorlage 2018.07.04 Beschluss Verbandsvorstand: Wahl Kir- 2018.11.25 chenkreiskommissionen Volksabstimmung Kirchgemeindeordnung: Abstimmungsresultat 2018.09.18 Einigungsvereinbarung Witikon, Hirzenbach, 2018.11.28 Stadtverband Beschluss Kirchenrat: Genehmigung Ab- stimmungsergebnis Kirchgemeindeordnung 2018.09.18 Medienmitteilung zur Einigungsverein- 2018.11.28 barung ZKP – Beschluss 1. Budget Kirchgemeinde Zürich 2019 und Steuerfuss 2018.09.19 ZKP – Beschluss Vorgehen Rekurs gegen 2018.12.19 Verbandsauflösung ZKP – Beschluss Transfer Trägerschaft Ver- waltung Immobilien 2018.09.23 Volksabstimmung Kirchenordnung: Abstim- 2019.01.16 mungsvorlage Beschluss Kirchenpflege Wahl Mitglieder Kommission «Institutionen & Projekte» 2018.09.23 Volksabstimmung Kirchenordnung: Abstim- 2019.02.06 mungsresultat Beschluss Kirchenpflege Kompetenzregle- ment 2018.09.26 Zustimmung Verbandsvorstand zur Eini- 2019.02.06 gungsvereinbarung Beschluss Kirchenpflege «Projektbüro Ent- wicklung Kirchgemeinde» inkl. konzep­ 2018.09.27 tionelle Grundlagen Ergebnisse Konferenz der designierten ge- samtstädtischen Kirchenpflege und der de- 2019.03.13 signierten Kirchenkreiskommissionspräsi- Beschluss Kirchenpflege Wahlprozedere für dien Kirchgemeindeparlament und Kirchenpflege und Einsetzung einer begleitenden Fach- 2018.10.24 kommission Bericht «Transfer Immobilien – externe Überprüfung der Fremdvergabe der Immo- 2019.03.27 bilienverwaltung und Auslagerung des Port- Schlussbericht zu Phase 2 Reformprojekt folios ganz oder in Teilen» 2019.03.27 2018.11.18 Beschluss Kirchgemeindeparlament Wahl Einladung Dankesfeier mit Programm Mitglieder, Präsidium Rechnungs- und Ge- schäftsprüfungskommission 2018.11.18 Dankesfeier: 66 Predigtthesen

37 2019.04.17 2019.09.20 Beschluss Kirchenpflege Reglement Zuge- Konferenz Kirchenpflege mit unterstellten hörigkeit Kirchenkreis Kommissionen – Ergebnisse Rollenklärun- gen 2019.04.17 Beschluss Kirchenpflege Wahl Leiterin Ge- 2019.11.24 meindekonvent und Bestätigung Vorstand Wahlergebnisse Kirchgemeindeparlament, Präsidium und Mitglieder Kirchenpflege 2019.04.17 Beschluss Kirchenpflege «Perspektiven 2019.12.04 Kirchgemeinde Zürich» Beschluss Kirchgemeindeparlament Budget und Steuerfuss 2020 2019.04.17 Beschluss Kirchenpflege Abnahme Jahres- 2019.12.11 rechnungen 2018 fusionierte Kirchgemein- Beschluss Kirchenpflege Zugehörigkeits- den reglement wird nicht verändert

2019.04.17 2019.12.11 Beschluss Kirchenpflege Genehmigung Ge- Beschluss Kirchenpflege Bestätigung stille samtrechnung 2018 Stadtverband Wahl Pfarrpersonen

2019.05.22 2019.12.11 Beschluss Kirchenpflege Genehmigung Einfrage Kirchenpflege Überführung Sozial- Jahresbericht 2018 Stadtverband beratung in Streetchurch

2019.05.22 Beschluss Kirchenpflege Antrag an Kirch- gemeindeparlament gemeindeeigene Pfarr- stellen Publikation zum Zusammenschluss:

2019.05.22 Markus Rüssli, Zusammenschluss der reformierten Kirch- Beschluss Kirchenpflege standardisierter gemeinden der Stadt Zürich, Schweizerisches Zentralblatt Ablauf Einsetzung Pfarrwahlkommission für Staats- und Verwaltungsrecht 2020 (im Erscheinen).

2019.06.26 Beschluss Kirchgemeindeparlament Ge- schäftsordnung

2019.08.28 Beschluss Kirchenpflege Vorgaben Wahlen Kirchenkreiskommissionen

2019.08.28 Beschluss Kirchenpflege Erlass Geschäfts- ordnung Gemeindekonvent

2019.09.20 Protokoll Konferenz Kirchenpflege mit unterstellten Kommissionen

38 11

10

12

6

9 4+5

7+8

1

3

2

Die reformierte Kirchgemeinde Zürich und ihre 10 Kirchenkreise (ab 1. Januar 2019)

1 • Fraumünster 4+5 • Aussersihl 9 • Albisrieden • Grossmünster • Hard • Altstetten • Predigern • Industriequartier • St. Peter 10 • Höngg 6 • Matthäus • Oberengstringen 2 • Enge • Oberstrass • Wipkingen «West» • Leimbach • Paulus • Wollishofen • Unterstrass • Wipkingen «Ost» 11 • Affoltern • Seebach 3 • Friesenberg • Im Gut 7+8 • Balgrist • Sihlfeld • Fluntern 12 • Oerlikon • Wiedikon • Hottingen • Saatlen • Neumünster • Schwamendingen Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich

Stauffacherstrasse 10 8004 Zürich Telefon 043 322 15 30 www.reformiert-zuerich.ch