Vom Stadtverband Zur Kirchgemeinde Zürich
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Vom Stadtverband zur Kirchgemeinde Zürich Abschlussbericht zum Reformprozess 2014–2018 1 2 8 4 3 7 6 16 5 17 9 15 11 10 14 12 18 13 22 19 20 29 24 23 28 21 27 30 26 25 32 31 33 34 Die 34 Kirchgemeinden des Reformierten Stadtverbands (bis 31. Dezember 2018) 1 Affoltern 10 Industriequartier 19 Predigern 28 Grossmünster 2 Seebach 11 Altstetten 20 St. Peter 29 Hottingen 3 Höngg 12 Hard 21 Wiedikon 30 Witikon 4 Oberengstringen 13 Aussersihl 22 Sihlfeld 31 Balgrist 5 Wipkingen 14 Unterstrass 23 Im Gut 32 Neumünster 6 Matthäus 15 Oberstrass 24 Albisrieden 33 Wollishofen 7 Oerlikon 16 Schwamendingen 25 Friesenberg 34 Leimbach 8 Saatlen 17 Hirzenbach 26 Enge 9 Paulus 18 Fluntern 27 Fraumünster Inhalt Karte 2 Reformierter Stadtverband Intro 4 Der Reformprozess 6 2014–2018 Phase 1 6 Aufbruch und Struktur Januar 2015 bis Dezember 2016 Phase 2 8 Zusammenschlussvertrag und Spannung März 2017 bis Juni 2018 Phase 3 | Teil 1 12 Entspannung und Zielgerade Impressum Juli bis Dezember 2018 © März 2020 Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich Phase 3 | Teil 2 13 Autoren Konsolidierung Andreas Hurter Januar bis Dezember 2019 Gesamtprojektleitung Umsetzung Reform 2014–2018 Präsident Kirchenpflege Kirchgemeinde Zürich Die Entwicklung 15 Pfr. Leo Suter des Pfarramts Mitglied der Gesamtprojektleitung Vorsitzender Pfarrkonvent Kirchgemeinde Zürich Andreas Werren Würdigung 18 Beratergruppe für Unternehmensentwicklung Externe Führungsunterstützung Grafik 20 Umsetzung Reform Vom Stadtverband Konzept und Redaktion zur Kirchgemeinde Zürich Fabian Kramer Gestaltung und Layout Roger ArIetti Anhang 1 22 Die Reformhistorie Lektorat und Korrektorat Die Orthografen GmbH Foto Anhang 2 33 Alfonso Smith Dokumentenverzeichnis Druck Sautercopy AG Karte 39 Auflage 200 Ex. Reformierte Kirchgemeinde Zürich Intro Am 28. September 2014 traf die reformierte Bevölkerung der 34 Gemeinden des Stadtverbands im Rahmen einer Grundsatzabstimmung eine kirchenhistorische Entscheidung: Mit deutlicher Mehrheit wurde dem Zusammenschluss der Kirchge- meinden des reformierten Stadtverbands zu einer Kirchgemeinde Stadt Zürich zu- gestimmt. Diese Grundsatzabstimmung hatte noch nicht die Bedeutung eines for- mell verbindlichen Zusammenschlussentscheids, dieser musste in der Folge noch erarbeitet werden. Aber mit der Abstimmung wurde ein Prozess in Gang gesetzt, für den es bislang soweit bekannt weder im kirchlichen noch im politischen Bereich Vor- bilder gab und den es von Grund auf neu zu entwickeln galt. Nach dem klaren Volksauftrag war ebenso klar, dass die Veränderung nur auf breiter Basis, unter Einbezug möglichst vieler Personen und Organe, geschehen konnte. Es galt stets eine gescheite Balance zwischen strukturell-organisatorischen und inhalt- lichen Fragen zu finden – eine gewisse Unruhe zwischen diesen Polen machte die Arbeit auch glaubhaft. Die Grösse des Veränderungsvorhabens bedingte auch, zu- sätzlich zu den Verbandsstrukturen eine ständige Projektstruktur einzurichten, wel- che dem Erfordernis der breiten Abstützung des Vorgehens entsprach. Von Beginn weg wurden Strukturfragen, Ressourcenfragen und inhaltliche Fragen parallel be- arbeitet. Der Zentralkirchenpflege (ZKP) des Stadtverbands kam im Rahmen des Projekts die Rolle der Auftraggeberin zu. In dieser Funktion verantwortete die Zent- ralkirchenpflege verschiedene, für die Fortentwicklung des Reformvorhabens wich- tige Orientierung gebende Vorentscheidungen. Die Zentralkirchenpflege gab am 28. Januar 2015 einstimmig grünes Licht für die Umsetzung der Reform: Sie legte die Ziele und das Vorgehen fest und setzte die Pro- jektorganisation ein. Als zentralste Vorgabe galt der Zeitpunkt der Umsetzung: Die Reform sollte per 1. Januar 2019 umgesetzt sein. Dieses Ziel wurde erreicht. Seit dem 1. Januar 2019 existiert die Kirchgemeinde Zürich. Sie umfasst allerdings nicht wie zu Beginn der Reformarbeiten sämtliche bisherigen Kirchgemeinden des frühe- ren Stadtverbands. Sie besteht aus 31 bisherigen stadtzürcherischen Kirchgemein- den sowie der früheren Kirchgemeinde Oberengstringen. Auf dem Boden der Stadt Warum die Abstimmung Zürich gibt es heute neben der Kirchgemeinde Zürich zwei weitere eigenständige vom 28. September 2014? Kirchgemeinden: Hirzenbach und Witikon. Diese drei städtischen Kirchgemeinden sind jedoch nicht mehr im Stadtverband zusammengeschlossen. Dieser konnte per Ein zentraler Treiber für die Diskus- Ende 2018 aufgelöst werden. sionen zur Struktur der Kirchge- meinden auf dem Boden der Stadt Mit dem vorliegenden Abschlussbericht soll an verschiedene Überlegungen, Bege- Zürich waren die seit Jahren rück- benheiten und Erfahrungen erinnert werden. Dabei geht es nicht um eine lückenlose läufigen Mitgliederzahlen. Dies Rechenschaft aller Tätigkeiten, sondern um ein Bild aus Sicht des Gesamtprojekt- wirkte sich entsprechend auf die leiters, welches den Weg hin zur Kirchgemeinde Zürich aufzeigen soll. Steuereinnahmen aus und bedeu- tete auf längere Sicht einen steten An der Realisierung der neuen Kirchgemeinde Zürich haben sehr viele Menschen Vermögensverzehr. Eine Vielzahl mitgearbeitet – insgesamt waren es ein paar hundert. Ein massgeblicher Teil der von Organen, Sekretariaten und Arbeiten wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Behördenmitgliedern Angeboten stand einer immer klei- der Kirchgemeinden und des Stadtverbands bewältigt. Für spezielle Themen und ner werdenden Mitgliederzahl ge- Anforderungen, die mit internen Kräften nicht abgedeckt werden konnten, wurden genüber. Liegenschaften konnten Expertinnen und Experten beigezogen (so zum Beispiel für Workshop-Moderatio- nicht mehr angemessen genutzt nen, Projektmanagement und Organisationsentwicklung, Rechtsfragen). Allen Mit- werden. Auch wurde es für die wirkenden gebührt ein riesiges Dankeschön! Mehrzahl der Kirchgemeinden schwierig, Behördenmitglieder zu Wie eingangs erwähnt, lässt sich ein derart einzigartiges Reformvorhaben nicht nach finden. Lehrbuch abwickeln. Vieles musste für den vorliegenden Kontext entwickelt und manch- mal auch einfach ausprobiert werden. Das war sehr herausfordernd, manchmal an- strengend und verwirrend, oftmals bereichernd und hat letztlich auch Spass gemacht. 4 Die Kosten der Reform Budget Rechnung Phase 1 (ZKP-Beschluss vom 28.1.2015) Januar 2015 bis Juni 2016, verlängert bis Dezember 2016 1’600’000 1’350’000 Phase 2 (ZKP-Beschluss vom 29.3.2017) März 2017 bis Dezember 2018, verkürzt bis Juni 2018 3’700’000 1’710’000 Phase 3 (ZKP-Beschluss vom 27.6.2018) Juli 2018 bis Dezember 2019, Rechnungsschluss März 2020 3’060’000 2’460’000 Total 8’360’000 5’520’000 in CHF 5 Der Reformprozess 2014–2018 PHASE 1 Aufbruch und Struktur Januar 2015 bis Dezember 2016 «Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande»: So philosophierte schon Johann Wolfgang Goethe. Das erste Knopfloch nicht zu ver- fehlen, war auch für den anstehenden Reformprozess der Stadtzürcher Kirchge- meinden eine wesentliche Maxime. Für den Start des Reformprozesses war es es- senziell wichtig, gemeinsam mit den Betroffenen die Ausgangslage nochmals zu reflektieren, Energien für ein gemeinsames Gestalten der noch unklaren Zukunft zu wecken und insbesondere Vertrauen in den Prozess zu schaffen. Aus dieser Überle- gung heraus war das Vorgehen im Rahmen der ersten Phase des Reformprozesses einerseits breit und andererseits tief angelegt: breit, da mit fünf Grossgruppenkon- ferenzen und mit Berufsgruppengesprächen die Beteiligung aller Betroffenen sicher- gestellt wurde; tief, da mit sechs thematischen Arbeitsgruppen parallel an Schwer- punktthemen gearbeitet wurde (Governance, Konsens/Schwergewichtsbildung, Finanzen, Personal, Liegenschaften, Recht). Grossgruppenkonferenzen, Berufs- gruppengespräche und Arbeitsgruppen ermöglichten eine iterative Themenentwick- lung und damit eine Sicherheit vermittelnde Transparenz über den Fortgang der Von der Teilgemeinde Arbeiten und deren Ergebnisse. Mit Newslettern, Intranet und weiteren Informatio- zum Kirchenkreis nen suchten die Projektverantwortlichen den Kontakt mit den Kirchgemeinden. Ziel war es, dass alle Interessierten jederzeit Zugang zu allen wichtigen Bewegungen im Kirchenkreise sind keine eigen- Prozess haben konnten. Auch wenn nicht jede Sitzung, jedes Gespräch oder jede ständigen staatskirchenrechtlichen Konferenz gleichermassen ergiebig war und das Vorgehen im Detail stets etwas jus- Strukturen, sondern Unterstruktu- tiert werden musste, so konnten mit dieser Übungsanlage doch eine höchstmögli- ren der Kirchgemeinde Zürich und che Beteiligung und gleichzeitig wesentliche Ergebnisse erreicht werden. damit den städtischen Organen verpflichtet. Auf den in der Abstim- In den Grossgruppenkonferenzen kamen je rund 200 Personen aus allen 34 Kirchge- mung vom 28. September 2014 meinden und aus dem Stadtverband zusammen (überwiegend Mitarbeitende und verwendeten Begriff der «Teilge- Behördenmitglieder): Sie erhielten Informationen über den Reformprozess, disku- meinde» mit eigenen Organen tierten anstehende Fragen und nahmen so direkt Einfluss auf die Entwicklung des musste verzichtet werden. Eine Prozesses. Die ersten beiden Konferenzen standen im Zeichen der inhaltlichen The- «Teilgemeinde» suggeriert das menfindung und -klärung. Die nächsten beiden Konferenzen waren der Diskussion Weiterbestehen einer zumindest von Grundfragen der neuen Struktur gewidmet. Im Rahmen dieser beiden Konferen- teilweise autonomen Sub-Kirch- zen gelang es, die Idee der Kirchenkreise zu festigen. Zudem gab es in Bezug auf die gemeinde, was nicht im Sinne der künftigen Arbeitsweisen vor Ort und auf die Frage