Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach
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Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach Die Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort– Noch bevor sie ihre Strecke vollendet hatte, wurde die Mönchengladbach ist eine historisch bedeutsame, RCG am 1. April 1850 zusammen mit der AND in heute aber zum Teil stillgelegte Eisenbahnstrecke in staatliche Verwaltung überführt und der „Königlichen Deutschland. Die Strecke wurde von der Ruhrort- Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn- Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft Gesellschaft“ unterstellt. Diese wurde dann am 1. Januar (RCG) erbaut, die 1847 eine entsprechende Konzession 1866 von der (ebenfalls staatlich verwalteten) Bergisch- erhalten hatte. Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) übernom- Der größere Teil der Strecke bildet heute zusammen men. mit dem westlichen Teil der Ruhrgebietsstrecke der Die BME baute daraufhin ausgehend von ihrem Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) als Bahn- Bahnhof in Mülheim-Styrum eine Stichstrecke ihrer strecke Duisburg–Mönchengladbach eine der wich- 1862 eröffneten Bahnstrecke Witten/Dortmund– tigsten Eisenbahnverbindungen des linken Niederrheins Oberhausen/Duisburg nach Duisburg-Ruhrort, und von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach Hbf. führte eine durchgehende Kilometrierung vom ehema- ligen Bahnhof Aachen RhE/Marschierthor (Kilometer 0,0) nach Dortmund Hbf (Kilometer 164,3) ein. 1 Geschichte 1.2 Teilstilllegung 1.1 Anfangszeit Nachdem die RhE ihre ursprüngliche Trajektanstalt Die Bahnstrecke Ruhrort–Crefeld−Kreis Gladbach durch die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke ersetzt sollte ein Verkehrsweg sein, um die im Ruhrgebiet geför- hatte, lief diese dem Trajekt Ruhrort–Homberg schnell derte Kohle zu den Verbrauchern am linken Niederrhein den Rang ab. Infolgedessen verlor auch der Streckenab- bringen zu können. Die RCG schloss daher einen Vertrag schnitt von Duisburg-Homberg nach Hohenbudberg zu- mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), nehmend an Bedeutung. der zu diesem Zeitpunkt einzigen Bahngesellschaft, die Die Trajektanstalt Ruhrort–Homberg wurde am 19. Mai bereits im nördlichen Ruhrgebiet tätig war. Diese baute 1907 stillgelegt, die Bahnstrecke zwischen Homberg und eine in Oberhausen von ihrer Stammstrecke ausgehende Trompet im Zweiten Weltkrieg beschädigt und nicht wie- Stichstrecke nach Ruhrort, die 14. Oktober 1848 fertig- der in Betrieb genommen. Heute besteht nur noch Werks- gestellt wurde. verkehr von Trompet zu den Anschlussstellen der Firma Sachtleben Chemie. Die RCG begann den Bau ihrer Strecke genau auf der gegenüberliegenden Seite des Rheines, in Homberg am Während der Ruhrbesetzung ereignete sich am 17. März linken Niederrhein, heute im Stadtgebiet von Duisburg 1923 ein schwerer Eisenbahnunfall in der Gemarkung gelegen. Die Verbindung zu dem am rechten Rheinufer Friemersheim, als eine Lokomotive mit einem Militärzug befindlichen Bahnhof Ruhrort stellte dann ab dem 12. zusammenstieß. 40 Menschen starben, eine große Zahl November 1852 das Trajekt Ruhrort–Homberg her, mit wurde darüber hinaus verletzt. Die Strecke wurde wäh- Hilfe dessen Personen- und Güterwagen den Strom über- rend der Ruhrbesetzung als Regiebetrieb französischer queren konnten. Feldeisenbahner geführt.[6] Am 15. Oktober 1849 wurde bereits die Strecke von Die im Zuge der Niederrheinstrecke geschaffene Verbin- Homberg über Trompet, Kaldenhausen, Uerdingen und dung von Rheinhausen nach Trompet (und weiter über Crefeld bis Viersen eröffnet. Auf den Tag genau zwei Moers nach Kleve) erwies sich als die wirtschaftliche- Jahre später am 15. Oktober 1851 erfolgte die Fertigstel- re, zumal der südwestlich gelegene Rangierbahnhof Ho- lung des letzten Streckenteils nach Gladbach (dem heuti- henbudberg durch eine zusätzliche Gleisverbindung di- gen Mönchengladbach). Dort hatte sie ab 1853 Anschluss rekt angefahren werden konnte. Zwischen Trompet und an die Bahnstrecken nach Aachen und nach Düsseldorf Uerdingen wurde der Personenverkehr schließlich am 30. der Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft September 1961 eingestellt, der Güterverkehr folgte nur (AND). einen Tag später am 1. Oktober 1961. Alle Gleisanlagen 1 2 4 LITERATUR – sofern nicht auf der Niederrheinstrecke oder der neuen ge pro Stunde, davon einer Richtung Moers und Xanten, Hauptstrecke von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach siehe Niederrheinstrecke. genutzt – wurden komplett demontiert und sind heutzu- Des Weiteren kreuzen die Züge dieser Strecke mit denen tage selbst auf Luftaufnahmen nur noch zu erahnen. Der der Linksniederrheinischen Strecke niveaugleich in den ehemalige Bahnhof Kaldenhausen wurde bereits am 25. Gleisvorfeldern des Krefelder Hauptbahnhofs, gleiches Mai 1961 stillgelegt und in Folge komplett abgetragen. gilt für die Züge von der Bahnstrecke Mönchengladbach– Düsseldorf im Gleisvorfeld des Mönchengladbacher 1.3 Verlegung Hauptbahnhofs. Im Jahr 1917 wurde die Strecke im Bereich Viersen verlegt. Ursprünglich verlief sie vom Bahnhof Vier- 2.1 Zugangebot sen BME auf direktem Weg zwischen den heutigen Viersener Ortsteilen Helenabrunn und Heimer hindurch Die heutige Hauptstrecke wird stündlich durch den bis zu der Stelle nördlich der Graf-Haeseler-Straße in Regional-Express Rhein-Hellweg-Express (RE 11) be- Mönchengladbach, wo heute die vom Bahnhof Viersen- dient, der Mönchengladbach und den linken Niederrhein Helenabrunn zunächst parallel zur neuen Strecke verlau- mit dem westlichen und zentralen Ruhrgebiet bis Hamm fende Güterumgehungsbahn Mönchengladbach die Tras- verbindet. se verlässt. Auf Höhe der Ortsteile Helenabrunn und Hei- Nur unwesentlich langsamer ist die Regionalbahn Rhein- mer befand sich damals der Haltepunkt Helenabrunn. Niers-Bahn (RB 33), die zweimal stündlich die Strecke im Seit der Verlegung verläuft die Strecke in einem Bo- Wechsel mit unterschiedlichen Zugläufen befährt, zum gen nach Norden, trifft dort zunächst auf die durch einen von Aachen über Mönchengladbach nach Duisburg, die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) erbaute zum anderen von Mönchengladbach über Duisburg wei- Bahnstrecke Neuss–Viersen und erreicht schließlich den ter nach Wesel. ebenfalls durch die RhE eröffneten heutigen Viersener Bahnhof. Der Bahnhof der BME wurde nach der Verlegung nicht 2.2 Tarif mehr genutzt und abgebaut. Als Ersatz für den Halte- Die gesamte Strecke liegt im Tarifgebiet des punkt Helenabrunn wurde an der neuen Trasse auf Hö- Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Für Fahr- he der Neuwerker Straße unmittelbar an der heutigen ten innerhalb des VRR kommt ausschließlich der Stadtgrenze von Mönchengladbach der Bahnhof Viersen- Verbundtarif zur Anwendung, für Fahrten über die Helenabrunn (eröffnet als Helenabrunn) errichtet. Die- Verbundgrenzen hinaus existieren Anschlusstickets ser befindet sich nun jedoch näher im Ortsteil Hei- (auch nach Venlo), sowie der NRW-Tarif. mer und relativ weit entfernt von Helenabrunn. Auf der ehemaligen Trasse verläuft heute die L 116 (Freiheits- straße/Kölnische Straße). 3 Siehe auch 2 Heutige Situation • Bahnstrecke Duisburg-Meiderich Nord– Hohenbudberg (PSE) Auch wenn der erste Streckenabschnitt von Homberg • Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund (CME) bis Hohenbudberg nicht mehr existiert, so ist der größe- re Teil der Strecke heute allerdings immer noch in Be- • Bahnstrecke Mülheim-Styrum–Duisburg-Ruhrort trieb. Er ist mit dem westlichen Teil der Bahnstrecke (BME) Osterath–Dortmund Süd der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft sowie deren Stichstrecke zum Bahnhof Duisburg (RhE) – heute Teil des Duisburger Hauptbahnhofs – zu einer regional sehr bedeutsamen 4 Literatur Strecke zusammengewachsen. • Die Hauptstrecke von Duisburg Hbf über Duisburg- Klaus Sefzig: Die Eisenbahnlinie Trompet - Hochfeld Süd und Hohenbudberg (ab hier über die his- Homberg. In: Freundeskreis lebendige Grafschaft torische Trasse) nach Mönchengladbach Hbf ist heute (Hrsg.): Jahrbuch der linksrheinischen Ortsteile der durchgehend zweigleisig und elektrifiziert. Stadt Duisburg 2004/05. 2005, ISSN 0931-2137, S. 85 ff. Dringend benötigte, aber nicht durchgeführte Moderni- sierungsmaßnahmen verhindern bislang eine intensive- • Hans-Paul Höpfner: Eisenbahnen. Ihre Geschichte re Nutzung der Strecke, so fahren zwischen Duisburg am Niederrhein. Mercator Verlag, Duisburg 1986, Hauptbahnhof und Rheinhausen gerade einmal vier Zü- ISBN 3-87463-132-X. 3 5 Weblinks NRWbahnarchiv von André Joost: • Beschreibung der Strecke 2332: Duisburg- Homberg–Duisburg-Trompet • Beschreibung ehem. Strecke 2: Duisburg-Trompet– Krefeld-Uerdingen (Streckennummer laut Quelle) • Beschreibung der Strecke 2520: Krefeld- Uerdingen–Mönchengladbach Hbf Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft: • Beschreibung der Strecke 2312: Duisburg Hbf– Duisburg-Hochfeld Süd • Beschreibung der Strecke 2505: Duisburg-Hochfeld Süd–Krefeld-Uerdingen–Krefeld-Oppum • Beschreibung der Strecke 2504: Rheinhausen– Krefeld-Uerdingen–Abzweig Lohbruch 6 Einzelnachweise [1] Nummerierung laut Quelle aber strittig, vgl. H.-W. Dum- jahn: Deutsche Reichsbahn, Handbuch der deutschen Ei- senbahnstrecken. Verlag Dumjahn, Mainz 1984,, ISBN 3- 921426-29-4. [2] Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136- 9. [3] Beschreibung der Betriebsstelle .HBH [4] Beschreibung der Betriebsstelle KKRU [5] Beschreibung der Betriebsstelle KKRX [6] Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Band 1, Verlag Zeit und Eisenbahn, Landsberg-Pürgen 1979, ISBN 3-921304-38-6, S. 84. 4 7 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN 7 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen 7.1 Text • Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach