Masterplan -Ruhrort

Auftraggeber

Haniel Verwaltungsgesellschaft mbH GEBAG Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft Duisburger Hafen AG (duisport) Stadt Duisburg

Bearbeitung

FRANZ-JOSEF HÖING STADTPLANER SCHILLING ARCHITEKTEN IRENELOHAUSPETERCARL LANDSCHAFTSARCHITEKTUR SC STANDORT-consult

Fachberatung: LÄRMKONTOR GmbH SHP Ingenieure

Stand April 2009

Inhalt

1. Masterplan Duisburg-Ruhrort – Aufgaben und Ziele 9

2. Steckbrief Ruhrort 13 2.1 Historische Schichten 13 2.2 Aktuelle Situation 17 2.3 Maßnahmen und Wirkungen der Sanierung 18

3. Ein neues stadträumliches und freiräumliches und architektonisches Passepartout für Ruhrort 21 3.1 Die Wasserlagen stärker nutzen 23 3.1.1 Handlungsort Werft- und Bunkerhafen 24 3.1.2 Handlungsort Mercatorinsel 28 3.2 Verkehre mittel- und langfristig verträglicher gestalten 32 3.3 Nachbarschaften kultivieren 34 3.4 Eingänge markieren 35 3.4.1 Handlungsort Ruhrorter Straße und Vinckeplatz 36 3.4.2 Handlungsort Richard-Hindorf-Platz 40 3.5 Plätze neu gestalten 45 3.5.1 Handlungsort St.-Maximilian-Platz 46 3.5.2 Handlungsort Friedrichsplatz 50 3.5.3 Handlungsort Quartier um den Neumarkt 52 3.6 Straßenräume neu profilieren 57 3.6.1 Handlungsort Bergius-, Harmonie-, und Fabrikstraße 58 3.7 Freiräume aufwerten, verbinden oder neu schaffen 63 3.7.1 Handlungsort Hafenpromenade 64 3.8 Lücken schließen 69 3.8.1 Handlungsort Quartier um den Karlsplatz 71 3.9 Nutzungen erfinden 74 3.10 Kulturelle Angebote verstärken 75

4. Zusammenfassung und Ausblick 76

Quellen 78 6 Masterplan Duisburg Ruhrort

Die städtebauliche Auseinandersetzung mit der Keimzelle der Hafenwirtschaft an der in Duis- burg hat zwischenzeitlich schon längere Tradition: Die Wohnumfeldverbesserung der 80er Jahre des 20sten Jahrhunderts mit Verkehrsberuhigung und Fassadenprogramm wurde abgelöst durch die kommunalen Aktivitäten innerhalb der Internationalen Bauausstellung Emscher Park in den 90er Jahren. Wasserlagen an den Rändern des Hafenstadtteils wurden geschärft, das Deutsche Museum für Binnenschifffahrt im ehemaligen Hallenbad von Ruhr- ort ausgebaut, Hafenpromenaden erstellt und Ideen für die Umnutzung von Werft- und Bunkerhafen entwickelt.

Der hier vorgelegte Masterplan Ruhrort markiert einen wichtigen Meilenstein zur Weiterentwicklung dieses einzigartigen Stadtteils im Zusammenfluss von Rhein und Ruhr am Hafenmund des größten eu- ropäischen Binnenhafens. Mit der Franz Haniel & Cie. GmbH, duisport, GEBAG und der Stadt Duisburg haben sich vier starke Partner zusammen getan, um einer integrierten perspektivischen Betrachtung der Möglichkeiten und Chancen dieses Stadtteils Platz zu geben. Anders als bei der räumlich oder thematisch sektoralen Herangehensweise der 80iger und 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erfolgt hierbei eine integrierte Betrachtung der einzigartigen Möglichkeiten dieses Ortes. Das Ergeb- nis bietet einen breiten Kranz an Projekten und Perspektiven, die es nun zeitnah in wettbewerblicher Auseinandersetzung zu qualifizieren und umzusetzen gilt. Der Schulterschluss der immobilienwirt- schaftlich relevanten Partner bietet hierfür ideale Voraussetzungen.

7 8 1. Masterplan Duisburg-Ruhrort – Aufgaben und Ziele

Ruhrort ist besonders: wegen seiner Kompaktheit, seiner Ablesbarkeit, seiner aquatischen und grünen Ränder und seiner zentralen Lage innerhalb der Stadt, wegen seiner interessanten Wohnlagen, seiner unmittelbaren industriellen Nachbarschaften, seiner markanten städtischen Räume und seiner Rolle als wichtiger und facettenreicher Arbeitsort mitten in Duisburg. Größere stadtgestalterische und finanzielle Anstrengungen in den 80er und 90er Jahren haben den Stadtteil in Teilen deutlich aufgewertet und dennoch bestehen bis heute strukturelle Defizite, die sich zu verschärfen drohen, wenn man nicht jetzt offensiv gegensteuert und neue Akzente setzt. Der Stadtteil Ruhrort braucht eine klare Perspektive und eindeutige Ziele für seine weitere Entwicklung. Denn trotz aller Qualitäten, die den Stadtteil auszeichnen, werden sich positive Veränderungen künftig nicht automatisch einstellen und Impulse und Investitionen nicht von selbst im Stadtteil realisieren. Hierfür muss vielmehr der Rahmen deutlich abgesteckt werden. Ziel des Masterplans ist es deshalb, die für die Entwicklung des Stadtteils an Ruhr und Rhein maßgeblichen und wichtigen Ideen zu skizzieren, die dazugehörigen Lagen und Standorte zu benennen, ein Bündel von konkreten Maßnahmen und Projekten vorzuschlagen und sie stadt- wie freiräumlich zu qualifizieren. Die Intention des Masterplans ist es also, die notwendigen Entwicklungsschritte vorstellbar, im wirklichen Sinne des Wortes anschaulich zu machen und sie in ihrer Bedeutung zu gewichten.

Ziel ist es, den Stadtteil zu einem attraktiven zentrumsnahenWohnort weiterzuentwickeln, neue Arbeitswelten am Wasser entstehen zu lassen und durch neue attraktive Freizeit- und Kulturangebote die Anziehungskraft für neue Bewohner und Besucher deutlich zu steigern.

Die Vorstellungen des Masterplans gehen also über eine reine oder bloße Stabilisierung der heutigen Situation deutlich hinaus. Das ist ambitioniert und dafür bedarf es größter Anstrengungen – seitens der Stadt Duisburg, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEBAG, der wichtigen Unternehmungen vor Ort - wie etwa Haniel und duisport, der Schulen im Stadtteil, der Kunst- und Kulturschaffenden, und nicht zuletzt bei den privaten Haus- und Grundstückseigentümern. Darüber hinaus muss es gelingen, neue Unternehmen und neue Bewohner für Ruhrort zu gewinnen. Aufgrund der hohen Lagegunst und der nahezu perfekten Anbindung an die Duisburger Innenstadt und das überörtliche Straßennetz erscheint das nicht unrealistisch.

Fragt man nach dem künftigen räumlichen Bild des Stadtteils, ist das schnell benannt. Es ist das eines sehr klaren und kompakten „Rundlings“ – umgeben von Wasser und mit einem grünen Ring. Schon heute lassen sich die Lage und die Figur des Stadtteils mit wenigen Strichen skizzieren. Ruhr und Rhein mit ihren spektakulären Flusslandschaften bilden nach Westen und Süden einen markanten Rahmen, der durch den Vinckekanal, den Eisenbahnhafen, den Werft- und den Bunkerhafen noch an Prägnanz gewinnt.

Die spannenden Nahtstellen zwischen Wasser und Land gilt es in den kommenden Jahren deutlich stärker herauszuarbeiten und den „Wasserreichtum“ für die Entwicklung Bild links: Luftbild Duisburg Ruhrort neuer Lagen gezielt zu nutzen. Darüber hinaus gilt es, die über größere Strecken

9 bereits vorhandenen grünen Wege, Alleen, Parks und Freiräume schrittweise zu einem prägnanten grünen Ring Ruhrort, der Ruhrorter Promenade auszubauen und mit den inneren Lagen besser zu verbinden.

Das vorgeschlagene stadt- und freiräumliche Passepartout hat nicht den Anspruch, flächendeckende Aussagen zu formulieren – trotz der Vielzahl von Maßnahmen, die der Masterplan vorschlägt. Der Masterplan beschränkt sich ganz bewusst auf die für die Entwicklung Ruhrorts strategisch wichtigen Orte rund um den heutigen Stadtteil. Diese Areale können zu markanten und vitalen Standorten werden und den Stadtteil Ruhrort nach und nach neu konturieren. Und im Inneren gilt es, die wichtigen öffentlichen Räume neu zu gestalten, die Leerstände durch neue Nutzungen schrittweise zu beseitigen sowie die Bausubstanz zu ertüchtigen, damit diese den neuen Anforderungen an moderne Wohn- und Arbeitsbedingungen entsprechen kann.

Vernetzung der Landschafts- und Grünräume Die Ruhrorter Promenade - langfristige Variante

10 Die Ruhrorter Promenade verbindet die Wasserlagen, mittelfristige Variante

11 2. Stadterweiterung 3. Stadterweiterung 1908: die größte Hafenausdehnung

12 2. Steckbrief Ruhrort

2.1 Historische Schichten

Der Name des Stadtteils stammt wohl aus der Zeit zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert und war immer eine präzise Lagebeschreibung. „Ruhroort“, so die ehemalige Schreibweise, bezeichnet nämlich sehr bildhaft nichts anderes als die Landspitze wo die Ruhr in den Rhein mündet (Oort = Spitze, Kö- cher). Und seit der Gründung Ruhrorts kann man in der Gestalt und in der Struktur des Stadtteils lesen wie in einem spannenden Geschichtsbuch mit vielen unterschiedlichen Kapi¬teln. Die Historie Ruhrorts war stets und eng verknüpft mit der Entwicklung des Handels, des Hafens, der Hafenwirtschaft mit dem Kohleumschlag, der Werftindustrie und der Stahlproduktion. Diese Wirt- schaftszweige prägen nicht nur bis heute die unmittelbare Nachbarschaft. Phasen konjunktureller Blüte und Schwäche haben in gleichem Maße immer auch Auswirkungen auf bauliche Entwicklung der eigent- lichen Ortslage, der Bevölkerungszahl und ihr soziales und wirtschaftliches Gefüge, aber auch auf die Logik der Wasserlagen und Läufe gehabt. Ruhrort ist in drei großen Etappen gewachsen. Diese „Schübe“, Kontinuitäten und Brüche sind auch heute noch in Teilen prägend und ablesbar. Von der historischen Altstadt sind heute allerdings kaum noch Spuren vorhanden. Sie ist nämlich in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts im Rahmen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen nahezu vollständig verschwunden. Das enge und kompakte Geviert mit seiner feinkörnigen Gebäudestruktur und seinen engen und verwin- kelten Gassen wurde seinerzeit durch eine Struktur ersetzt, die sich an die Logik und die Geometrie der 2. und 3. Stadterweiterung anlehnt. Ihr Koordinatensystem aus Straßen und markanten Plätzen bestimmen noch immer das Bild und das Gefüge des Stadtteils – trotz aller baulichen Veränderungen, 1908: die größte Hafenausdehnung architektonischer Stilwechsel und verkehrlicher Anpassungen. In der Fabrikstraße etwa trifft man im- mer noch auf einen typischen Straßenzug der ab 1782 geplanten 2. Stadterweiterungen. Die historische Bebauung ist in Teilen noch erhalten (Nr. 1-5) und wurde in den 90er Jahren behutsam saniert.

Nach wie vor ist der Neumarkt das Zentrum der Neustadt – auch wenn er viel von seinem ursprüng- lichen Charakter und seinem repräsentativen Auftritt eingebüßt hat. Architektonische „Fehltritte“ des vergangenen Jahrhunderts haben seine Konturen eingetrübt. Leerstände sind Ausdruck struktureller Defizite und wirtschaftlicher Stagnation. Mit der dritten Stadterweiterung hat man mit dem Karlsplatz (1890) einen ebenso markanten und imposanten öffentlichen Stadtraum aufgespannt. Ruhrort erhält ein städtisches Gepräge. Klassizistische Villen und repräsentative geschlossene Häuserzeilen säumen die neuen Straßenräume und belegen die wirtschaftliche Kraft Ruhrorts, der erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Stadtteil Duisburgs wird. Von Beginn an war die besondere und exponierte Lage an Ruhr und Rhein prägend für Ruhrort. Sie

13 war immer wieder entscheidend für die Geschicke und die Entwicklung des Stadtteils und hat über einen mehr als 600 jährigen Zeitraum für zahlreiche und gravierende Veränderungen geführt. Das kann auch jetzt wieder so sein. Erneut können es die Wasserflächen sein, die eine neue Rolle bekommen und zur Vitalität Ruhrorts einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Prosperität des Duisburger Hafens kann für die weitere Entwicklung ein wichtiger Transmissionsriemen sein. Die seit längerer Zeit zu be- obachtende Rückbesinnung auf die zentralen Lagen einer Stadt muss für Ruhrort genutzt werden und vor allem das Engagement Haniels ist Garant für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Stadtteils am Wasser.

Historische Altstadt an der Ruhr Historische Altstadt und 1. Stadterweiterung, Karte von 1837-38 2. Stadterweiterung und Erweiterung Ruhrorter Hafen

14 15 Impressionen: Dienstleistung, Wohnen, Einzelhandel, Leerstände

16 2.2 Aktuelle Situation

Ruhrort ist ein Stadtteil mit einem dichten Siedlungsgefüge, dessen historische Entwicklung eng mit der Entwicklung des Hafens verbunden ist. Die Hafenanlagen begrenzen Ruhrort im Süden und Osten, im Norden und Westen befinden sich der Eisenbahnhafen, die Mühlenweide und die Dammstraße mit Promenade, Verwaltungsbauten und nicht zuletzt der Schifferbörse.

Der besondere Reiz und die außergewöhnliche Atmosphäre des historischen Ortsteils liegen ne¬ben den zahlreichen stadtbildprägenden Baudenkmälern in der Lage am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr.

Der alte Hafenstadtteil Ruhrort gehört mit 5.326 Einwohnern (Stand 31.12.2007) zu den kleineren Stadtteilen Duisburgs. Die Einwohnerzahl ist gegenüber 1998 von 5.795 um ca. 8 % geschrumpft. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist zurückgegangen, ebenfalls im überpro¬portionalem Umfang die Zahl der Arbeitslosen.

Ruhrort verfügt über insgesamt 3.415 Wohnungen, bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von rd. 41 qm je Einwohner. Die durchschnittliche Raumanzahl pro Einwohner liegt bei 2,2. Die Nettokaltmiete je qm Wohnfläche liegt bei stabilen ca. 4,50.

Die aktuelle Nutzungskartierung aus dem dritten Quartal 2008 weist 59 % der Gebäude im Orts- kern für die Wohnnutzung aus. Ca. ¼ aller Gebäude sind teilweise oder vollständig von Leerstand betroffen.

Ruhrort ist ein Dienstleistungsschwerpunkt. Seit 1998 hat sich die Dienstleistungsfläche mehr als ver- doppelt. Der Einzelhandel in Ruhrort hingegen ist stark rückläufig. Die Zahl der Handelsbetriebe mit mittel- bis langfristigem Angebot sind seit 1998 um ca. 2/3 geschrumpft. Ein ebenso starker Rückgang ist für den täglichen Bedarf zu verzeichnen. In jüngster Zeit wurde der Rückgang der Verkaufsfläche durch die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes nördlich der Eisenbahnstraße kompensiert.

Der Schrumpfungsprozess des Stadtteils, insbesondere in Bezug auf die Einwohnerzahl und die Einzel- handelsentwicklung, konnte in den letzten 10 Jahren allenfalls verlangsamt nicht jedoch aufgehalten werden. Die stadträumliche und infrastrukturelle Qualität hat hierdurch weiter gelitten. Aufgrund der fehlenden Kaufkraft vor Ort und der mangelnden Zentralität hat sich die Leerstandsquote weiterhin erhöht. Der Dienstleistungsstandort Ruhrort hingegen wurde massiv gestärkt. Gleichwohl trägt die Konzentration hochwertiger Arbeitsplätze noch immer nicht zur Ansiedlung eines kaufkräftigen Ein- wohnerpotenzials in nennenswertem Umfang bei.

17 2.3 Maßnahmen und Wirkungen der Sanierung

Der von vielen historischen Gebäuden und Baudenkmälern geprägte Ortsteil hat durch Maßnahmen der erhaltenden Stadterneuerung eine positive Aufwertung erfahren. Im Rahmen der Wohnumfeldverbes- serung wurden in den Jahren 1985-1991 Maßnahmen für 7 Mio. DM umgesetzt. Diese konzentrierten sich vor allem auf die Umgestaltung des öffentlichen Raumes. Aus Stadterneuerungsmitteln flossen von 1991 bis 1998 einschließlich des Umbaus des ehemaligen Hallenbads zum Museum für Binnenschiff- fahrt (11,3 Mio. DM) insgesamt 20,2 Mio. DM in den Stadtteil.

Im Jahr 1988 wurde von der nordrhein-westfälischen Landesregierung das Zukunftsprogramm der In- ternationalen Bauausstellung „Emscher Park“ beschlossen. Das Ziel der IBA Emscher Park war mehr Lebens- und Wohnqualität, architektonische, städtebauliche, soziale und ökologische Maßnahmen als Grundlage für den wirtschaftlichen Wandel in einer alten Industrieregion umzusetzen. Der Hafen- stadtteil Ruhrort eignete sich in besonderer Weise zur Entwicklung neuer Stadtqualitäten in einem historisch geprägten Ortsteil mit spezifischer Hafenatmosphäre. Die grundlegenden Planungskonzepte zur Aufwertung Ruhrorts waren hierbei Wohnumfeldverbesserung, Gewerbeumfeldverbesserung, Denkmalschutz und die Entwicklung neuer Standorte für Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen unter Beachtung vorhandener Strukturen und Entwicklungsmöglichkeiten des Stadtteils. Neuartig an der Projektidee war der integrative Ansatz, einen ganzen Ortsteil mit heterogenen Entwicklungsbe- reichen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen umzugestalten. Besonderen Reiz erreichte das Projekt durch die Lage Ruhrorts am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr. Die Nähe zum Wasser und zum größten Binnenhafen der Welt eröffnen in Ruhrort Entwicklungspotentiale, die in dieser Form einzigartig sind. Gleichzeitig bot sich seinerzeit die Möglichkeit, die räumliche und städtebauliche Ent- wicklung Ruhrorts mit der bereits in vollem Gang befindlichen Modernisierung des Duisburg-Ruhrorter Hafens zu verbinden. Der Freihafen Duisburg war hierbei mit seiner richtungsweisenden Architektur zu einem verbindenden Element geworden.

Rheinorange, Tausendfensterhaus, typische Straßensanierung aus den 80er Jahren

18 Neben der Entwicklung neuer Stadtqualitäten finden sich in Ruhrort insbesondere in den Randzonen Entwicklungspotentiale, zu deren Inwertsetzung die Bauausstellung einen wichtigen Beitrag leisten konnte. Allgemeine Leitvorstellung der Planung war die behutsame Erneuerung und Revitalisierung des Hafenstadtteils Ruhrort. Dies sollte unter Wahrung der historischen Bezüge und der stadtbild- prägenden Bausubstanz geschehen. Die Aufwertung der Randbereiche mit ihren alten Hafenbecken war dabei eine notwendige Voraussetzung um Ruhrort stärker zum Wasser hin zu entwickeln und eine bessere Integration des historischen Ortskerns mit den Randbereichen zu erzielen. Dies wurde in weiten Teilen umgesetzt. Offen blieb der entsprechende Umgang mit den historischen Wurzeln der Ruhrorter Hafenwirtschaft im Bereich des Werft- und Bunkerhafens.

Wie die Ausführungen unter 2.2 bereits zeigten, haben die Maßnahmen der IBA Emscher Park trotz des richtigen integrierten Gesamtansatzes nicht bewirkt, dass negative Entwicklungstenden¬zen in Bezug auf die Einwohner und der Einzelhandelsentwicklung gestoppt oder gar umgekehrt werden konnten. Auch konnte hierdurch nicht nachhaltig die Dynamik des Dienstleistungsstandortes für die Entwicklung des Stadtteils genutzt werden.

Dies verdeutlicht, dass über den Masterplan Ruhrort unter Beibehaltung der Ziele andere Mittel und Wege gesucht und gefunden werden müssen, um das zuvor beschriebene einzigartige Potential Ruhrorts sowohl als Hafenstadtteil als auch als herausragender Dienstleistungsstandort für die Ge- samtentwicklung des Stadtteils nutzbar zu machen.

IBA Projekte: Museum des Deutschen Binnenschifffahrt, Uferweg Werfthafen

19 Friedrich-Ebert-Str. Rheinwiesen

Deichstr.

Mühlenweide Eisenbahnhafen

Stadtteilpark Nord

Eisenbahnstr. Friedrich-Ebert-Brücke Homberger Str. Am Nordhafen

Friedrichsplatz Friedhof

Rhein

Hafenmund Karlsplatz

Bergiusstr. Neumarkt Harmoniestr.

Fabrikstr. Hafenstr. Bunkerhafen König-Friedrich-Wilhelm-Str.

Dammstr. Bühne Werfhafen Ruhrorter Promenade

Ruhrorter Str. Vinckekanal

Krausstr. Vinckekanal Rheinorange

Vincke Allee Hafenkanal

Ruhr

Oberbürgermeister-Lehr-Brücke

20 3. Ein neues stadträumliches und freiräumliches und architekto- nisches Passepartout für Ruhrort

Der Masterplan benennt 10 Handlungsfelder, in denen man in den kommenden Jahren agieren muss, um die Entwicklung Ruhrorts voranzutreiben:

Bild links: Masterplan Duisburg Ruhrort

21 22 3.1 Die Wasserlagen stärker nutzen

Bild links: Wasserlagen in Ruhrort: Mercatorinsel Ruhrort hat starke Seiten und die sind meist durch Wasser geprägt. Leider sind es aber gerade die Wasserseiten und Wasserlagen, die ihre angestammte Bedeutung verloren haben und auf eine neue Rolle warten. Dass man die brach gefallenen Hafenareale erfolgreich neu entwickeln kann, hat die Stadt Duisburg besonders mit dem Innenhafen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und auch andere Städte haben den strukturellen Wandel in der Hafenwirtschaft genutzt und die freigewordenen Flächen für neue Wohn-, Arbeits- und Freizeitangebote entwickelt. Beflügelt wird das vielerorts durch den seit längerer Zeit zu beobachtenden Trend zurück in die Stadt, den Wunsch nach einem Wohnen in zentraler Lage, nach fußläufiger Erreichbarkeit städtischer Angebote, medizinischer Versorgung und der Teilhabe an städtischem Leben. Demografische Entwicklungen können und werden diesen Trend auch in den kommenden Jahren verstärken. Das kann auch für Ruhrort eine Chance sein, sich noch stärker als bislang als Wohnstandort zu profilieren. Die Wasserlagen spielen dabei eine wichtige Rolle, für temporäre Wohnformen, für studentisches Wohnen und für neue, städtische Wohnmilieus.

Die Wasserlagen bieten darüber hinaus die einmalige Möglichkeit, neue Arbeitsorte entstehen zu lassen – mit jeweils sehr unterschiedlichen Themen, Stadträumen und Körnungen.

Impressionen Wasserlagen in Ruhrort: Werft- und Eisenbahnhafen

23 3.1.1 Handlungsort Werft- und Bunkerhafen

Status Quo Werft- und Bunkerhafen sind in ihrer heutigen Form Ergebnisse von Teilverfüllungen früher größerer Hafenbecken. Erst der Blick auf den historischen Plan lässt die ursprüngliche Figur der Wasserbecken erkennen. Dadurch wird deutlich, welche Logik der Hafen immer gehabt hat: die einzige Kontinuität war stets die Veränderung. Immer wenn die Hafenwirtschaft neue Anforderungen formuliert hat, wurden auch die Konturen der Land- und Wasserflächen angepasst. Und auch heute stehen der Werft- und Bun- kerhafen vor weiteren Veränderungen. Nach Lage und Zuschnitt eignen sich die nutzbaren Landflächen nicht mehr für eine raumgreifende und flächenintensive Logistik-Nutzung. Die Flächen des Werftha- fens sind bereits zum großen Teil frei geräumt; lediglich am wasserseitigen Eingang des bogenförmigen „Resthafens“ hat eine Werft ihren Standort, die sich auf die Reparatur von Binnenschiffen spezialisiert hat. Sie wird hier auf absehbare Zeit bleiben. Entlang der Hafenstraße gibt es heute eine sehr hete- rogene Bebauung, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befindet und deutliche Rückseiten entwickelt. Der Bunkerhafen ist im öffentlichen Raum nicht präsent und auch nicht zugänglich.

Impressionen Nachbarschaften Werft- und Bunkerhafen

24 Künftige Rolle Die exponierte Lage am Wasser, das unmittelbare und spannungsvolle Gegenüber der Hafenbetriebe, die räumliche Nähe zum Medical und Business Center Ruhrort aber auch zur benachbarten Duis- burger Innenstadt und die gute Erreichbarkeit sowohl durch den Individualverkehr als auch durch die Straßenbahn machen den Standort zu einer hochinteressanten Adresse mit chiffrenhaft-unver- wechselbarem Grundriss. Die Größenordnung der entwickelbaren Grundstücksflächen rings um den Werft- und Bunkerhafen ermöglichen ein zusammenhängendes Entwicklungsgebiet: In erster Linie bietet es sich an, nach Initiatoren und Trägern für Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungseinrich- tungen im Themenfeld „Gesundheitswirtschaft und Gesundheitstechnik“ zu suchen – dazu ist eine Markt- und Machbarkeitsprüfung erforderlich, die wahrscheinlich Ankerpartner im Medical und Busi- ness Center Ruhrort (mit dem Tausendfensterhaus) findet. Das zu prüfende Nutzungskonzept sollte eine mögliche Zusammenarbeit mit Universitäten im Ruhrgebiet und mit leistungsstark-erfolgreichen Trägern für Weiterbildungsangebote auf universitärem Niveau für Bachelor- und Master-Abschlüsse so- wie für entsprechende Fortbildungskurse vorsehen (z.B. Steinbeis-Stiftung und -hochschule). Zu einem solchen „Innovationscampus“ gehören neben der Hochschule/Privatuniversität auch ein Technologie- transferzentrum und (Sonder-) Wohnangebote für Lehrende und Studierende sowie für Beschäftigte der anzusiedelnden Forschungs- und Entwicklungs-Betriebe.

Impressionen aktuelle Situation Werft- und Bunkerhafen

25 Städtebau und Freiraum Das Masterplan-Konzept versucht nicht, das städtebauliche und freiräumliche Rad neu zu erfinden – ganz im Gegenteil. Die „Zutaten“ für einen überzeugenden räumlichen Rahmen sind eigentlich bereits vorhanden und werden lediglich fortgeführt: Die bestehende Erschließungsstraße des Hafenbogens bleibt in ihrer Lage erhalten und bildet auch für die neue Entwicklung das räumliche und verkehrliche Rückgrat.

Die denkmalgeschützte Bausubstanz wird umgenutzt und fügt sich nahtlos in die neue Zeilenstruk- tur in Richtung Hafenbecken. In Richtung Nord- und Südhafen erhält das Quartier eine riegelartige Bebauung. So ist das Quartier auch vor dem Hafenlärm geschützt und entwickelt sogleich eine prä- gnante neue Stadtkante. Entlang der Hafenstraße kann die bestehende Substanz schrittweise durch eine neue Bebauung ersetzt werden. Das neue Quartier benötigt längerfristig einen markanten und hochbaulich anspruchsvollen Auftakt. Der Kopf des Bunkerhafens wird neu ausformuliert. Treppen führen zum Wasser und durch eine neue Wegeverbindung in Verlängerung der Straße Am Nordhafen wird der Bunkerhafen erfahrbar. Eine neuer Platz kann die Kopfsituation akzentuieren. Die gegenüberliegende, südwestliche Seite des Werfthafens wird mittelfristig mit einer neuen Fußgän- gerbrücke angebunden. So entsteht eine durchgehende öffentliche Verbindung entlang des Ufers. Diese wird, wie in anderen Abschnitten schon heute vorhanden, von einer Allee begleitet.

Querschnitt Werft- und Bunkerhafen

26 Blockstruktur Ergänzung Karlsplatz

Dienstleistung

Uferpromenade Ruhrorter Promenade

vorh. Gebäude

Vinckeplatz Haltestelle Hof

Fußgängersteg

Ruhrorter Promenade

27 3.1.2 Handlungsort Mercatorinsel

Status Quo Die Mercatorinsel liegt wie ein großer Schal vor dem Stadtteil Ruhrort und bildet zusammen mit den Wasserstraßen eine mehr als spektakuläre topografische und morphologische Situation. Eine derart prominente stadt- und landschaftsräumliche Situation vor allem in der Spitze findet sich an kaum einer anderen Stelle. Der Mündungsbereich von Ruhr und Rhein ist ein beeindruckendes Fluss- und Stadt- panorama gleichermaßen. Hier bieten sich weite Blicke auf die Duisburger Stadtsilhouette, auf die industriellen Großstrukturen und auf die südwestliche Außenkontur des Stadtteils Ruhrort. Die Mercatorinsel ist in ihrem östlichen Teil schon lange gewerblich und industriell geprägt. Unter- schiedliche Betriebe u.a. aus dem Maschinenbau besetzen den Standort entlang des Vinckewegs. Die bauliche Struktur und die Gebäudenutzung sind heterogen – die Gebäude sind zum großen Teil ein- geschossige Hallen, die sich in unterschiedlich gutem Zustand befinden. In der Summe entsteht hier der Eindruck eines über einen längeren Zeitraum gewachsenen, inzwischen „ausatmenden“ Gewerbe- standorts. Entlang des Vinckekanals als wichtige Wasserstraße zur Erschließung des Hafens reihen sich größere Bürogebäude privater Grundeigentümer auf. Duisport ist in diesem nordöstlichen Bereich am Vinckeweg immer noch der größte und die Entwicklung bestimmende Grundeigentümer – aller- dings nur auf seiner südlichen Seite. Der südliche und nordwestliche Teil der Mercatorinsel sind aber heute noch frei. Ein erheblicher Flä- chenzuwachs ist durch die Verfüllung eines ehemaligen Hafenbeckens entstanden. Die Flächen wurden in den zurückliegenden Jahren in großen Teilen auf eine hochwassersichere Höhe gebracht und mit ei- ner kreuzungsfreien Anbindung an die Ruhrorter Straße und an die östlichen Hafenflächen versehen. Die südliche Mercatorinsel steht in den kommenden Jahren für Neuansiedlungen zur Verfügung.

Rheinpanorama Mercatorinsel

28 Der Duisburger Hafen – weltweit größter Binnenhafen – besitzt mit der Mercatorinsel die letzte größere Flächenreserve im Ruhrorter Hafenteil. Die gute verkehrliche Anbindung an das überregio- nale Fernstraßennetz, der unmittelbare Wasserbezug entlang des Hafenkanals und der bereits heute vorhandene Gleisanschluss qualifizieren den Standort. Der ca. 13 ha große südliche Teil der Mercato- rinsel sollte ausschließlich zur Hafenentwicklung zur Verfügung stehen. Zu erwarten sind großflächige Logistikbetriebe mit Freiflächen- und Unter-Dach-Nutzung – das ist auch nach heutigen Maßstäben „Industrie pur“.

Impressionen Mercatorinsel

29 Städtebau und Freiraum Die baulichen Volumen im südlichen Teil der Mercatorinsel werden groß sein. Das ist die logische Kon- sequenz aus der beabsichtigten Nutzung als Logistikstandort. Ein klassisches städtebauliches Korsett ist dafür nicht zu entwickeln – zu unterschiedlich und zu spezifisch sind die baulichen Anforderungen der einzelnen Betriebe. Somit formuliert der Masterplan einen losen Rahmen für die Ansiedlung an diesem Standort, weist ihn als großflächigen Logistikstandort aus und zeigt exemplarisch mögliche Kubaturen. Eine Qualifizierung kann nur im Rahmen konkreter Bauvorhaben erfolgen. Denkbar wären Qualifi- zierungsverfahren, um das reine Funktionieren architektonisch auszuformulieren. Damit würde man anknüpfen an eine lange Tradition im Ruhrgebiet. Man muss eigentlich nur hinüber zur Kraftwerksar- chitektur am Nordrand des Eisenbahnhafens schauen.

Die Erschließung des Standorts erfolgt hafenintern. Insofern bildet die Mercatorinsel in diesem Abschnitt einen in sich geschlossenen Standort. Zur Erschließung und Qualifizierung der übrigen Mercatorinsel sollte der Vinckeweg schrittweise zum Rückgrat ausgebaut werden. Von dort aus gelangt man in den neuen Landschaftspark auf der Mercatorspitze Die Realisierung der öffentlichen Parkanlage inklusive eines Veranstaltungsbereiches, sowie die Treppen- anbindung an die Friedrich-Ebert-Brücke und der Fußgängersteg in den Stadtteil Ruhrort hinein sind wichtige Bausteine für den geplanten rechtsrheinischen Uferradwanderweg, sind die Schnittstelle zum Ruhrtal-Radweg und sind Auftakt zum Emscher Landschaftspark, der sich entlang der Ruhr fortsetzt. Der für Ruhrort unverwechselbare Blick vom Rhein auf die Stadtkante und von der Hafenpromenade auf das Rheinpanorama wird durch den Verzicht von Bebauung auf der Mercatorspitze erhalten und durch die öffentliche Parkanlage qualifiziert. Um einen Übergang zwischen der Hafen- /Logistiknutzung und der Parkanlage zu schaffen, ist auf ca. 2 ha der Fläche die Errichtung von Bürogebäuden angedacht. Hin zum neuen, offen gestalteten und modellierten Park sind neue gastronomische Profile ebenso denkbar wie ein Hotelangebot. Im Einvernehmen mit duisport wird ein Redevelopmentprogramm für das Gewerbe- und Industriegebiet „Vinckeweg“ mit dem Trading-Up-Ziel angestrebt, hier mittel- und langfristig einen Hafen affinen Business-Park herzustellen, wie ihn einzelne private Grundeigentümer bereits am südlichen Vinckekanalufer durch Bürogebäude zu entwickeln begonnen haben.

30 Friedrich-Ebert-Brücke

Brückentürme

historische Schiffe

Badeschiff Gastronomie- schiffe

Hafenmund

Bühne

Hafenpromenade

Fußgängersteg

Vinckekanal

Vincke Allee Hafenaffinerie Dienstleistung

Hafenkanal Duispont Hafen-Umschlag-Nutzung

Ruhr

31 3.2 Verkehre mittel- und langfristig verträglicher gestalten

Ruhrort ist ein Stadtteil von hoher Lagegunst und mit einer ausgezeichneten Erreichbarkeit. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt im örtlichen und überörtlichen Netz. Es liegt aber auch auf der Route zwischen den Duisburg umgebenden Autobahnen und dem Duisburger Innenhafen. Erhebliche Schwerlastverkehre A42 belasten deshalb den Stadtteil und erschweren die Entwicklung. Die Ruhrorter Straße, die Kruse- und Hafenstraße, die Eisenbahnstraße und die Homberger Straße sind vom Durchgangsverkehr stark geprägt. Ihre hohe Verkehrsbelastung, die einhergeht mit einer hohen Lärmbelastung für die angrenzenden Lagen und Nutzungen, muss auf ein stadtteilverträgliches Maß zurückgeführt werden. K6 Die Barrierewirkung, die von diesem Straßenzug ausgeht, gilt es abzumildern. Gelingt dieses lassen sich A59 auch der Werft- und Bunkerhafen im Südosten und der Eisenbahnhafen im Nordwesten des Stadtteils L287 einfacher und sinnvoll an den bestehenden Stadtteil anbinden und entwickeln.

L447 Ein erster Schritt kann und muss eine deutliche Reduzierung des Schwerlastverkehrs sein. Der Weg A40 durch Ruhrort in Richtung Hafen wird, das haben Untersuchungen gezeigt, auch als Abkürzung und zur Umfahrung von Staus auf den drei Autobahnen A40, A42 und A59 durch den Individualverkehr genutzt. L78 Grundsätzlich sind drei Vorgehensweisen denkbar: die Sperrung Ruhrorts für den Schwerlastverkehr, die gezielte Drosselung und Verlagerung durch eine Ampelsteuerung an den beiden Zufahrtsbrücken oder der Neubau einer Entlastungsstraße um Ruhrort herum. Variante 1 und 2 können zeitnah erprobt werden. Das Prinzip der Pförtnerampel wurde verkehrsplanerisch untersucht und als eine Möglichkeit zur Reduzierung und Lenkung benannt. Für eine Umfahrung als zweiten Schritt wurden im Rahmen der Erarbeitung des Masterplans mögliche Verläufe und Ausgestaltungen untersucht. Plausibel erscheint nach den bisherigen Untersuchungen eine neue Nordumfahrung, eine Trasse zwischen Kaufland und der bestehenden Gleistrasse, nördlich des Ruhrorter Friedhofs entlang, die die Straße am Nordhafen kreuzt und dann in den Hafen hinein geführt wird. Die neue Trasse knüpft, nachdem sie den Containerterminal südlich passiert hat, wieder an die Ruhrorter Straße an, deren Brückenbauwerke in den kommenden Jahren ohnehin erneuert werden müssen.

Bild oben: Lagegunst Verkehr, Bild unten: Mögliche Varianten Trassenverlauf Entlastungsstraße Ruhrort

32 Die Realisierung der neuen Umfahrung ist nicht kurzfristig möglich. Sie erfordert einen größeren planerischen Vorlauf und ist mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Der Masterplan berücksichtigt diesen Umstand und geht in seiner mittelfristigen Stufe von der Beibehaltung der heutigen Verkehrsführung und Trassenverläufe aus. Eine Reduzierung der Verkehrsbelastungen (Variante 1 oder 2) sollte die vorgeschlagenen Stadtentwicklungsprojekte flankieren. Eine neue Trasse ist also keineswegs zwingende Vorbedingung für alle weiteren Maßnahmen. Sie kann bei Bedarf – wenn der finanzielle Spielraum dafür gegeben ist – auch später realisiert werden. Eine Reduzierung der Durchgangsverkehre schafft auch die Möglichkeit, die entlasteten Straßenräume neu zu dimensionieren und neu zu gestalten, sie als Alleen auszustatten und fußgängerfreundlicher zu gestalten.

Impressionen: verkehrsdominierte Straßenräume in Ruhrort

33 3.3 Nachbarschaften kultivieren

In Ruhrort treffen ganz unterschiedliche Maßstäbe aufeinander: die kleinkörnige Struktur Ruhrorts selbst, die großvolumigen Hallen, Hüllen und Infrastrukturen des Duisburger Hafens und die großmaßstäblichen Strukturen der Stahlindustrie und der Energieerzeugung.

Sie bilden einen spannenden Kontrast zur Kleinteiligkeit des Ortes selbst. Das ist einerseits reizvoll, kann aber im täglichen Nebeneinander zu Konflikten führen. Der Masterplan zeigt auf, dass unterschiedliche Nutzungen durchaus räumlich so miteinander organisiert werden können, dass sie sich nicht gegenseitig beeinträchtigen. Diese alten und neuen Nachbarschaften gilt es, sorgfältig zu planen. Beispiele andernorts zeigen, dass neue Verträglichkeit zwischen Stadt und Hafen kein bloßer Wunsch bleiben muss. Feingliedrige Zonierungen und bauliche Vorkehrungen können dazu führen, dass man im Werfthafen auch wohnt – trotz der räumlichen Nähe zum angrenzenden Hafen im einen und zur Stahlindustrie im anderen Fall. Zukünftig gilt es also, Nachbarschaften zu kultivieren – nicht Probleme dadurch zu lösen, dass eine Nutzung zu Gunsten einer anderen vollständig zurückstecken muss. Der Masterplan schlägt deshalb Projekte und Bausteine vor, die sowohl den Stadtteil selbst als auch die Entwicklung des Hafens fördern. Das bedeutet aber auch, dass Flächen, die aufgrund Ihres Zuschnitts und ihrer Lage für den Logistikbetrieb eines modernen Hafens nicht mehr geeignet sind, für andere Aufgaben und Rollen genutzt werden sollen – darüber besteht Konsens.

Impressionen Nachbarschaften: Werfthafen - Containerhafen

34 3.4 Eingänge markieren

Trotz der im Grundsatz klaren Figur des Stadtteils sind die Eingangsräume, mit Ausnahme der beiden Torhäuser an der Rheinbrücke, wenig einladend und wenig markant. Dabei könnten auch in Ruhrort die Stadteingänge zu Visitenkarten werden. Heute sind sie porös, nicht genutzt oder mit Nutzungen besetzt, die der Lage nicht gerecht werden. Gerade weil die angrenzenden Milieus so großmaßstäblich und so dominant sind und sich der Stadtteil dagegen zu behaupten hat, schlägt der Masterplan eine sorgsame Ausformulierung der verschiedenen Eingangssituationen vor. Bestehende Eingänge werden akzentuiert und neue Zu- und Ausgänge vorgeschlagen: Durch Umnutzung und Sanierung der beiden Torhäuser an der Rheinbrücke mit einem sich südlich auf dem Richard-Hindorf-Platz anschließenden, neuen Gebäudeensemble, durch ein hohes Eingangsgebäude auf dem heutigen Wasserschutzpolizeigelände an der Ruhrorter Straße, durch eine neue bauliche Fassung des Kreisverkehrs am Ruhrorter Friedhof, wo Eisenbahnstraße, Hafenstraße und die Straße Am Nordhafen aufeinander treffen und durch ein möglicherweise skulptural ausformuliertes Kopfgebäude am Ende des Eisenbahnhafens. All diese markanten Ergänzungen schaffen eine bessere Orientierung und führen zu einer besseren Lesbarkeit und sind zugleich wichtige Bausteine bei der Entwicklung der einzelnen Areale. Aber trotz aller möglichen „Zeichenhaftigkeit“ der neuen Entwicklungen muss der Maßstab des Stadtteils gewahrt bleiben. Ruhrort ist nämlich eigentlich kein Ort für wirkliche Hochhäuser – weder aus der stadträumlichen noch aus der immobilienwirtschaftlichen Sicht.

Impressionen Stadteingänge Ruhrort: fehlende Markanz

35 3.4.1 Handlungsort Ruhrorter Straße und Vinckeplatz

Die Oberbürgermeister-Lehr-Brücke und die Ruhrorter Straße sind von der Duisburger Innenstadt und der A40 aus der wichtigste Stadtteileingang und das „Tor nach Ruhrort“ – an ihm liegt auch das prominenteste Gebäude des Stadtteiles: das Tausendfensterhaus von 1922/23 (ursprünglich Rheinstahl- Hauptverwaltung). Diesem Gebäude fehlt ein angemessenes Pendant – die MCR-Hochgarage erfüllt diesen Anspruch ganz und gar nicht. Unmittelbar am Vinckekanal auf dem Grundstück der Wasser- schutzpolizei könnte ein bis zu 8-geschossiges Bürogebäude das Entreé markieren. Im weiteren Verlauf der Ruhrorter Straße vervollständigt am Nordende des MCR-Parkhauses ein 4-geschossiges Büroge- bäude analog zum in den letzten Jahren realisierten Medical und Business Center die Raumkonturen am Vinckeplatz. Es sollte in einer zeitlos-modernen Architektursprache realisiert werden, die den über- geordneten Rang des Tausendfensterhauses akzeptiert, den Vergleich aber nicht zu scheuen braucht.

Vinckeplatz Haltestelle

Büros

Parkhaus Fußgängersteg

Ruhrorter Promenade

36 Markanter Stadteingang an der Ruhrorter Straße

37 Bauliche Ergänzung Parkhaus an der Ruhrorter Straße Ein neu gestalteter Vinckeplatz sollte zum Entrée in den historischen Kern Ruhrorts ausformuliert werden. Die Hafenstraße als Nordkontur könnte Teil der Platzgestaltung werden. Die Verlegung der Haltestelle der Straßenbahn auf den Dreiecksplatz würde den Platz, insbesondere die Erdgeschoßnut- zungen an der östlichen Platzkante beleben und den Werfthafen günstig für den öffentlichen Nahverkehr erschließen. Auch für die Ruhrorter Straße ergeben sich auf diese Weise im Bereich des Tausendfen- sterhauses neue Gestaltungsspielräume.

Impressionen Vinckeplatz heute

38 Impressionen Aufwertung Vinckeplatz

39 3.4.2 Handlungsort Richard-Hindorf-Platz

Der dem östlichen Brückenkopf der Friedrich-Ebert-Brücke südlich benachbarte, rheinnahe Richard- Hindorf-Platz, der eigentlich kein Platz, sondern ein „Auffahrtohr“ zur Rheinbrücke ist, stellt eine bisher nicht genutzte Flächenreserve dar, die durch Bebauung für eine prominentere Gestaltung dieses nordwestlichen Stadtteileinganges an der Rheinbrückenstraße genutzt werden sollte. Durch einen di- rekten Anschluss der Dammstraße an die Rheindeichstraße kann auf die flächenzehrenden „Ohren“ verzichtet werden. Nördlich der Rheindeichstraße wird der Uferpark Mühlenweide um den bislang dem Autoverkehr vorbehaltenen höher gelegenen Bereich ergänzt. Die Böschungsbereiche könnten für Veranstaltungen tribünenartig gestaltet werden. Weiterhin entsteht eine Kfz-freie Fuß- und Radwege- verbindung von der Hafenpromenade über die Eisenbahnhafenbrücke in die nördlichen Rheinauen.

Für den Richard-Hindorf-Platz mit seiner Lage am stark frequentierten Rheinufer-Radwanderweg und in der Nachbarschaft zur Hafenpromenade am nordöstlichen Vinckekanalufer wird eine Nutzung für Kultur-, Veranstaltungen und Dienstleistungen empfohlen.

Richard-Hindorf-Platz

40 Verkehrsführung am Richard-Hindorf-Platz um 1907 Historische Freitreppe

41 42 43 Impression Bauliche Akzentuierung Richard-Hindorf-Platz/Hafenpromenade 44 3.5 Plätze neu gestalten

Was für die Stadteingänge gilt, ist auch für die Plätze richtig. Ruhrort verfügt über einige sehr markante Stadtplätze. Die sind aber heute deutlich unter Lagewert genutzt und nicht angemessen gestaltet – die Ränder sind nicht oder nicht intensiv genug genutzt oder zu wenig prominent besetzt. Hier muss man ansetzen. Das gilt gleichermaßen für den Richard-Hindorf-Platz im Nordwesten, für den Friedrich-Ebert-Platz im Norden, für den Vinckeplatz im Südosten sowie für den St.-Maximilian-Platz, den Karlsplatz und teilweise auch für den Neumarkt im Zentrum des Stadtteiles. Es gilt, diese wichtigen Orte in der Stadtgeometrie neu zu beleben. Das kann und muss zeitnah in Angriff genommen werden. Der Aufwand ist überschaubar. Sie müssen meist nur klarer und übersichtlicher gestaltet werden. Die über die Jahre angesammelten Ausstattungselemente müssen deutlich reduziert, der ruhende Verkehr neu geordnet und der jeweilige Charakter deutlicher herausgearbeitet werden – mal als steinerner Platz, mal als grüner und Baum überstandener Stadtraum. Wohl wissend, dass Gestaltung immer auch Ausdruck ihrer jeweiligen Zeit ist, muss darauf geachtet werden, allzu Zeitgeistiges und Modisches zu vermeiden. Materialien müssen altern können, die Nutzungsmöglichkeiten müssen vielfältig sein und der Unterhaltungs- und Pflegeaufwand muss auch auf Dauer leistbar bleiben. Möglicherweise wird man auch darüber nachdenken müssen, inwieweit es Patenschaften für die jeweiligen Plätze geben kann, ohne dabei einer irgendwie gearteten Privatisierung das Wort zu reden.

Impressionen Stadtplätze: unter Lagewert genutzt und gestaltet

45 3.5.1 Handlungsort St.-Maximilian-Platz

Status Quo Der St.-Maximilian-Platz ist das Gelenk zwischen den das bisherige Zentrum bildenden Straßenzügen Bergius-, Fabrik- und Harmoniestraße. Durch ausladende Gleis- und Straßenradien und damit kom- binierte Pflanzinseln kann der Platz diese Funktion heute nicht erfüllen. Fußgänger müssen sich auf schmalen Gehwegen umständliche Wege um die vorhandenen Einbauten suchen. Der Platz ist gleichzeitig Vorraum für den Haupteingang der Kirche St. Maximilian, die die südliche Platzkante prägt. Die aktuelle Gestaltung des Platzes stellt diesen Aspekt in den Vordergrund und se- pariert den unmittelbaren Vorplatz mit einer Vielzahl, von Klinkermauern gefassten Pflanzbeeten vom Straßenraum. Die kleinteilige Gliederung bietet weder ein auffindbares Entrée für die Kirche, noch schafft sie An- gebote für ein Verweilen unter den vorhandenen Platanen. Die aktuelle Gestaltung ist der besonderen Lage und Funktion des Platzes im Stadtgefüge nicht angemessen.

Künftige Rolle Der St.-Maximilian-Platz wird als wichtigstes Gelenk zwischen den Straßenräumen Bergius-, Fabrik- und Harmoniestraße herausgearbeitet, die quartiersinterne Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote konzentrieren. Der Eingang zur Kirche St. Maximilian öffnet sich einerseits einladend zum Stadtraum und bietet anderseits eine angemessene Distanz zum Treiben auf der Straße.

46 Eisenbahnhafen

Eisenbahnstr.

Friedrichsplatz

Homberger Str.

Amtsgerichtsstr.

Weinhagenstraße

Rhein Karlsplatz

Karlstr. Landwehrstr.

Fabrikstr.

König-Friedrich-Wilhelm-Str.

Hanielstr. St. -Maximilian-Platz Neumarkt

Harmoniestr. Luisenstr. Hafenstr. Bergiusstr.

Doktor-Hammacher-Straße

Hafenpromenade Vinckeplatz

Ruhrorter Str.

47 Projekt und Gestaltung Durch den Entfall der Straßenbahnschleife von der Bergius- in die Harmoniestraße und vor allen Din- gen durch den Verzicht auf die begleitenden raumgreifenden Verkehrsinseln kann der Platzraum von Platzkante zu Platzkante als eine einheitlich gestaltete Platzfläche entwickelt werden. Die kleinteilig gegliederten Pflanzflächen um die Platanen werden zu einer großen, platzprägenden Rasenskulptur zu- sammengefasst. Eine unterschnittene breite Einfassung hebt die baumbestandene Rasenskulptur von der Platzfläche ab und kann gleichzeitig als Bank genutzt werden. Sitzkante und Rasenskulptur laden zum Benutzen und Aufenthalt ein. Die Lage der Skulptur auf dem Platz fördert die Gelenkfunktion und lässt die unterschiedlichen Bewe- gungsrichtungen über den Platz zu. Die asymmetrische Lage und Figur lenkt diese so, dass unmittelbar vor der Kirche eine ruhige Zone zum Versammeln und sich Sammeln verbleibt. Auch die Neugestaltung des St.-Maximilian-Platzes ist so dringlich wie die des Friedrichsplatzes, um diesen geographischen Mittelpunkt von Ruhrort in einen angemessenen Zustand zu verset¬zen, aber auch, um für den umgestaltungsbedürftigen Abschnitt der Fabrikstraße zwischen Fried¬richsplatz und St.-Maximilian-Platz zwei neue Entrées herzustellen und Gestaltungsimpulse für die Verbesserung im privaten Haus- und Grundbesitz auszulösen.

Impressionen St.-Maximilian-Platz heute: Raumgreifende Verkehrsinsel behindert die Gelenkfunktion

48 Neue Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem St.-Maximilian-Platz

49 3.5.2 Handlungsort Friedrichsplatz

Status Quo Der Friedrichsplatz markiert den nördlichen Eingang in den Ruhrorter Kern. Dieser zum Eisenbahnha- fen geöffnete Platz ist aktuell die Schnittstelle zum neu entstandenen Kaufland-SB-Warenhaus nördlich der Eisenbahnstraße. Entsprechend ist an der östlichen Platzkante in Verlängerung der Fabrikstraße partiell noch Einzelhandel vorhanden, an den übrigen Rändern kaum – auch die bisher hier ansässige Bankfiliale ist aufgegeben worden. Die Platzfläche ist durch zahlreiche funktionale Belegungen zerschnitten und bietet keine Aufenthalts- qualitäten. Die Platzmitte ist von der Haltestelle der Straßenbahn mit entsprechenden, in die Jahre gekommenen Einbauten bestimmt. Durch die Aufteilung der Gleisstränge in die Harmonie- und Fabrik- straße sind weite Teile des Platzes durch die Gleisanlagen belegt. Darüber hinaus flankieren an allen vier Rändern Straßen den Platz, die Südseite ist durch einen Taxistand besetzt. – die Erdgeschossvor- zone ist deshalb bisher nicht für Sondernutzungen im öffentlichen Raum geeignet.

Künftige Rolle Die Rolle des Friedrichsplatzes als markanter, städtischer Eingangsplatz in den Kern von Ruhrort muss durch eine Umgestaltung wieder herausgearbeitet werden; denn er soll „Relaisfunktion“ an der Achse zwischen dem historischen Kern mit Neumarkt, Harmonie- und Fabrikstraße und dem Kauf- land-SB-Warenhaus als neuem Nahversorgungsschwerpunkt am Eisenbahnhafen übernehmen. Durch eine Optimierung der Verkehrsorganisation können Freiräume und Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Platz entstehen, die eine Umnutzung und Belebung der Erdgeschosszonen an der südlichen und west- lichen Platzkante ermöglichen.

Impressionen Friedrichsplatz heute: Durch funktionale Belegungen zerschnitten

50 Impression Friedrichsplatz mit Relaisfunktion für Fußgänger

Gestaltung Durch die Konzentration sowohl der Erschließungsstraßen als auch der Straßenbahnlinie auf die öst- liche Platzkante und langfristig durch die Verlagerung der Haltestelle auf den Kaufland-Vorplatz – näher zur Bahnstation – entsteht ein großzügiger Platzraum. Er bietet Fußgängern und Radfahrern analog zu seiner Relaisfunktion Bewegungsfreiräume und Kreuzungsmöglichkeiten. Durch eine einheitliche Oberflächengestaltung wird der Friedrichsplatz als zusammenhängender Platz- raum erlebbar. Markante Lichtmasten mit Strahlern, die sowohl Gebäude hervorheben als auch den Platz beleuchten, machen den z.B. auch für Skater nutzbaren Platz auch in den Abendstunden interes- sant. Die Straßenbahn kann mit einem entsprechenden Steuerungssystem ausgestattet werden und auf dem Abschnitt zwischen Friedrichsplatz und Bergiusstraße einspurig durch die Fabrikstraße geführt werden. Das Gleis wird abwechselnd in beide Richtungen genutzt. Dieses einfache System schafft nicht nur auf dem Friedrichsplatz neue Gestaltungsspielräume, sondern eröffnet auch für die Harmoniestra- ße und den St.-Maximilian-Platz Entwicklungsmöglichkeiten. In die Veränderungsplanung einbezogen werden sollten die Eigentümer der anliegenden Wohn- und Geschäftshäuser, deren Nutzungsintensivierung bzw. Umnutzung dann zeitparallel zur Platzumgestal- tung betrieben werden kann.

51 3.5.3 Handlungsort Quartier um den Neumarkt

Status Quo Der klar räumlich gefasste Platz gerahmt von Einzelhandel, Dienstleistern und Gastronomie in über- wiegend kleinteiliger Bebauung zeigt heute ein vielfältiges, lebendiges Gesicht. Dazu trägt insbesondere die Wochenmarktnutzung erheblich bei. Der umfangreiche Leerstand in den Wohn- und Geschäftshäu- sern am Platzrand zeigt auch erheblichen, immobilienwirtschaftlichen Handlungsbedarf an. Trotz weitgehend intakter Platzwände und einer hochwertigen Oberflächengestaltung bietet der zentrale Platz zu wenig Angebote für die tägliche Nutzung oder Aufenthalt. Abgesehen von den Wo- chenmarkttagen ist der Platz im Wesentlichen fahrenden und parkenden PKW vorbehalten. Auch außengastronomische Angebote sind eingeschränkt oder mit geringer Aufenthaltqualität vorhanden. Der Kiosk an der Ostseite des Platzes, der in seiner Lage prädestiniert für sonnenorientierte Au- ßensitzplätze auf dem Platz wäre, leistet dieses weder in seiner Nutzung noch in seiner baulichen Qualität. Ein Manko ist darüber hinaus die fehlende attraktive fußläufige Vernetzung zur Bergius- und Fabrikstraße.

Künftige Rolle Der Neumarkt kann die Rolle des zentralen, lebendigen Marktplatzes für Ruhrort übernehmen. Vorhandene Raum- und Baustruktur bieten ein ausgezeichnetes Potenzial für eine atmosphärische Aufwertung und Stärkung der vorhandenen Nutzungen. Durch eine Aufwertung der Rheinbrücken- und Harmoniestraße als „Zulaufstrassen“ kann der Neumarkt stärker in die Bewegungslinien der Bewohner und Besucher gerückt werden. Für seine Rolle als in der Stadtteilmitte liegendes Geschäfts- und Gastronomiezentrum – als Pendant zum Kaufland-Nahversorgungszentrum am Friedrichsplatz – müssen die leerstehenden Geschäftslokale aktiviert und auf eine frequenzfördernde Nachnutzung vorbereitet werden.

Neumarkt um 1906

52 Projekte und Gestaltung Mit wenigen Veränderungen kann eine deutliche Aufwertung des Neumarktes als Platz und Aufent- haltsort erreicht werden. Eine kleine, gut gestaltete und geführte Café-Bar anstelle des Kiosks würde das Entrée in den Platz von der Harmoniestraße aus deutlich einladender gestalten und Besuchern Außensitzplätze mit städtischem, sonnigem Platzflair bieten. Die Bewirtschaftung der Café-Bar sollte von der südlichen Platzseite aus durch vorhandene bzw. wie- derzubelebende Lebensmittelhandwerksbetriebe (Bäcker/Fleischer) vorgenommen werden – dazu müssen Betriebspartner geworben sowie eine Objekt- und Geschäftsplanung initiiert werden. Für die mittel- und langfristige Sicherung des Geschäftsstandortes Neumarkt und für die Standortsicherung der ansässigen Händler und Dienstleister sind zusammen mit diesen Betriebsansiedlungen zur Fre- quenzsicherung bzw. -steigerung vorzubereiten; dazu sollte in dem ehemaligen Kaufhaus an der Ecke Neumarkt/Harmoniestraße angesetzt werden, in dem der große Eckladen neben der Apotheke leer- und zur Vermietung steht.

Impressionen Neumarkt heute: hochwertige Materialien, wenig Aufenthaltsqualität

53 Auch der umgestaltete Bunker an der westlichen Schmalseite könnte sich durch eine stärkere Öffnung der Nutzung zum Platz besser integrieren. Anstelle der Glascontainer und Fahrradstellplätze bieten sich hier öffentliche oder private Außensitzplätze an. In Verbindung mit einer straffen Organisation des Parkens, z. B. durch den Verzicht auf eine der beiden Erschließungsstraßen und damit die Konzentration des Parkens auf einer Platzseite, könnten auch die Läden und Gastronomen an der Längsseite durch Auslagen und Bestuhlung den Platz stärker in An- spruch nehmen und beleben – die Stadt sollte ausdrücklich zu derartiger Sondernutzung im öffentlichen Raum einladen. Eine gezielte atmosphärische Beleuchtung z.B. durch dezentes Erhellen der Platzwände könnte die Platzatmosphäre zur Nutzung in den Abendstunden verbessern. Einen wesentlichen Beitrag zur Platzgestalt leisten die erhaltenen, z.T. hochwertig sanierten histo- rischen Fassaden der Platzwände, die aktuell an der Südseite durch ebenso hochwertige zeitgenössische Bebauung ergänzt werden. Diese bilden den Maßstab für die Sanierung bzw. Erneuerung weiterer Ge- bäude, insbesondere der nördlichen Platzwand.

Baulückenergänzungen

Neumarkt Harmoniestr.

Café-Bar

König Friedrich-Wilhelm-Str.

54 Impression: Aufwertung des Neumarktes mit einer Café-Bar

55 56 3.6 Straßenräume neu profilieren

Auch die Straßenräume in Ruhrort bedürfen nach und nach einer Aufwertung. Nicht alle gestalterischen Veränderungen aus den 80er Jahren haben sich als dauerhaft erwiesen. Einige Straßen wirken über Gebühr „möbliert“ und die verwendeten Materialien sind wenig dauerhaft. Stadtstrukturelle Aspekte haben seinerzeit zu wenig Beachtung gefunden. Bäume wurden „hineingestreut“ und unterpflanzt. Das hat mit dem klaren und überzeugenden Stadtgrundriss Ruhrorts nur bedingt zu tun. Hier gilt es, ihnen wieder Profil zu geben, sie neu zu gliedern und einen Materialkanon einzuführen, der von Dauer ist. Die Gestaltung sollte die unterschiedliche Bedeutung und Rolle des jeweiligen Straßenraumes herausarbeiten – nicht alle Straßenräume brauchen ein grünes Gepräge. Natürlich müssen die Uferpromenaden und der grüne Ring als Alleen gestaltet werden. Und natürlich müssen auch die Ruhrorter Straße und in deren Verlängerung auch die Hafenstraße eine kräftige grüne Kontur bekommen. Der genaue gestalterische Spielraum hängt von der Möglichkeit ab, die verkehrlichen Belastungen hier deutlich zurückführen zu können. Das muss zeitnah weiter untersucht werden. Im Inneren spielen die Fabrik- und Harmoniestraße sowie die Bergiusstraße eine wichtige Rolle als Geschäftslagen, als diagonale Querung für Fußgänger, Radfahrer, für die innere PKW-Erschließung und die Straßenbahn und als innere Vernetzung der Wasserlagen. Dieser Rolle werden sie in ihrer heutigen Anmutung längst nicht mehr gerecht. Sie sollten einen steinernen Charakter mit neuen Belägen erhalten und akzentuiert werden. Auch die Rheinbrückenstraße als wichtige Zu- und Abfahrt zum bzw. vom Neumarkt benötigt eine „urbane“ Nachbesserung.

Impressionen Straßenräume: nicht alle Straßenräume brauchen ein grünes Gepräge

57 3.6.1 Handlungsort Bergius-, Harmonie- und Fabrikstraße

Status Quo Die Fabrikstraße zwischen Friedrichsplatz und St.-Maximilian-Platz, die Harmonie- und Bergiusstraße sowie der Neumarkt waren bis zur letzten Jahrtausendwende noch das Geschäftszentrum von Ruhr- ort. Die Kaufland-Ansiedlung hat die Standortbedingungen für eine mögliche Geschäftslage in der Mitte von Ruhrort endgültig umgewertet und für eine nachhaltige Verortung des eigentlichen Nahver- sorgungszentrums gesorgt. Daneben bleibt nicht mehr viel Platz für kleinteiligen Einzelhandel – das wird sich erst ändern, wenn die Wohnstraßen von Ruhrort mit den zahlreichen Leerständen in allen Geschossen an Attraktivität für zuziehende Dienstleistungsbeschäftigte gewinnen, und wenn deren Kaufkraft neue Impulse für höherwertige Angebote in Quartiers- und Nachbarschaftsläden des Le- bensmitteleinzelhandels auslöst. Insgesamt erleidet der Wohn- und Geschäftshausbesitz im Zentrum von Ruhrort seit längerem einen Nutzungs- und Wertverlust. Auch die Straßenraumgestaltungen der Bergius-, Harmonie- und Fabrik- straße tragen nicht zu einer attraktiven Wohn- und Arbeitsatmosphäre bei. Sie sind heute als klassische Straßenräume mit separaten Gehwegen, z.T. Parkbuchten mit Bauminseln und asphaltierten Straßen ausgebaut. Da in allen drei Straßen auch die Straßenbahn verkehrt, verbleiben extrem schmale Gehwege. Die durch Hochborde gefassten Gehwege erschweren darüber hinaus nicht nur für mobilitätseinge- schränkte Personen das wichtige einfache Wechseln der Straßenseiten.

Impressionen die Straßenräume heute: Viel Platz für den motorisierten Verkehr, schmale Gehwege

58 Bergiusstraße: Mehr Raum für Fußgänger durch gleichberechtigte Gestaltung des Straßenraums 3.6.1 Handlungsort Bergius-, Harmonie- und Fabrikstraße

59 Künftige Rolle Die Fabrik-, Harmonie- und Bergiusstraße werden zusammen mit dem Neumarkt auch in Zukunft das – restrukturierungsbedürftige – Zentrum von Ruhrort darstellen. Darüber hinaus werden sie weiterhin die Rolle der inneren Vernetzung mit und zwischen Eisenbahnhafen, Werfthafen und Hafenpromenade übernehmen und darauf durch Um- und Neunutzung sowie durch Neugestaltung vorbereitet werden müssen. Dabei werden Akzente gesetzt: Die Wohn- und Geschäftshäuser insbesondere der Fabrikstraße sollten zu einer Um- bzw. Nachnut- zung durch „Handwerkerläden“ vorbereitet werden: Die für zeitgemäßen Einzelhandel zu kleinen EG-Ladenlokale werden zu Schauwerkstätten von Handwerkern im Lebensmittel- und Nicht-Lebens- mittelbereich sowie zu Themengastronomie. Die Handwerker und Gastronomen können über Ruhrort hinaus strahlen und eine „Szene” generieren, die den Erlebnisstandort Fabrikstraße unverwechselbar macht und weiträumig allein stellt. Der Betriebsschwerpunkt der Handwerker liegt nur nachrangig im Direktverkauf am Ort, sondern im Internet- und Versandhandel. Die Wohnungen in den Obergeschos- sen sollten vorrangig den Inhabern und Mitarbeitern der EG-Betriebe vorbehalten werden, damit keine Nutzungskonflikte aus langen Betriebszeiten resultieren. Die Entwicklung in der Harmoniestraße kann dem Vorbild der Fabrikstraße folgen – schon jetzt ist mit dem Künstlergasthaus und alternativen Veranstaltungszentrum „Hennes“ zwischen St.-Maximilian-Platz und Neumarkt ein Vorreiterbetrieb am Ort.

Ist-Zustand Straßenbahn Vorschlag zur Optimierung

60 Gestaltung Ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Rolle dieser Straßenräume als Geschäftsstraßen und als innere Vernetzung der Wasserlagen kann die gestalterische Aufwertung und Neuordnung der Straßenräu- me sein. Eine einheitliche Gestaltung der drei Straßen und ihrer Verbindungen würde zu einer verbesserten Auf- findbarkeit und damit zu einer Konzentration der Läufe führen, insbesondere wenn auch die Entrées von den Wasserlagen in diese Straßenräume in besonderer Weise gestaltet werden (z.B. Stufenanlagen zum Werfthafen und zur Hafenpromenade in Verlängerung der Bergius- bzw. Harmoniestraße). Eine von Fassade zu Fassade durchgängige hochwertige Plattierung, die die Fahrbahnen und Gleise zwar deutlich werden lässt aber höhengleich integriert, würde den Geschäftsstraßencharakter un- terstreichen. Fußgängern und damit Einkaufenden werden somit deutlich mehr Bewegungs- und Flaniermöglichkeiten eingeräumt. Eine besondere, auf die Einkaufs- und Vernetzungsfunktion ausge- richtete Lichtatmosphäre kann die Sonderrolle dieser Straßenräume unterstreichen. Das sollte nicht im Rahmen einer von besonderen Bedingungen der Mitwirkungsbereitschaft abhängigen Immobilien- und Standortgemeinschaft nach ISG-Gesetzt NRW geschehen (75% der Grundeigentü- mer/Grundstücksfläche als Quorum), sondern durch einen „Grundstücksfonds Ruhrort“, in den private Grundeigentümer ihre Grundstücke zur Entwicklung und Neuvermarktung einbringen.

61 62 3.7 Freiräume aufwerten, verbinden oder neu schaffen

Der Stadtteil verfügt schon heute über eine Anzahl von Freiräumen. Sie sind nur häufig schwer erreich- bar, schlecht erschlossen, wenig attraktiv gestaltet und bislang nicht zu einem durchgehenden Netz verknüpft. Ziel muss es deshalb sein, die bestehenden Grünräume aufzuwerten und die Entwicklungen am Werft- und Bunkerhafen und allen voran auf der Mercatorspitze mit der Schaffung hochwertiger Frei- und Freizeiträume zu verbinden. Diese alten und neuen Räume liegen am Wasser und sollten nicht nur für den jeweiligen Standort eine Aufwertung darstellen, sondern Ausstrahlung auch über den Stadtteil hinaus entwickeln. Für die pro- minente Mercatorspitze im Mündungsbereich der Ruhr in den Rhein trifft das natürlich in besonderem Maße zu. Hier trifft der Emscher Landschaftspark auf den Grünzug Rhein und dieser Ort ist damit auch überregional von Bedeutung. Seine gestalterische Ausformulierung muss dem Rechnung tragen. Die Ergänzung und Aufwertung der Grünräume rings um den dicht bebauten Kern und Ihre Verbin- dung durch einen Promenadenring, der im wesentlichen den Wasserkanten folgt, trägt erheblich zur Verbesserung der Wohn- und Arbeitsqualität im Kern bei. Der Ruhrorter Promenadenring ist von je- dem Standort schnell erreichbar und führt auf kurzem Wege, oftmals unabhängig vom KFZ-Verkehr in die hochattraktiven Parks und Landschaftsräume am Wasser.

vorhandene nutzbare Freiräume Weiterentwicklung von nutzbaren Freiräumen Aufwertung vorhandener Freiräume

Impressionen: vorhandene Freiräume und Entwicklungspotenzial

63 3.7.1 Handlungsort Hafenpromenade

Status Quo Diese Uferpromenade ist schon heute eine Visitenkarte des Stadtteils und touristische Destination. Die Hafenpromenade beginnt auf der Höhe des Gustav-Sander-Platzes vor der Schifferbörse, führt von dort aus zur Mühlenweide und bis zur Hafenmündung des Eisenbahnhafens. Entlang der Promenade werden historische Rheinschiffe ausgestellt und von hier aus starten die Ausflugsschiffe zu Hafenrund- fahrten und Rhein- oder Ruhrtouren. Die Uferpromenade verläuft auf einem gegenüber der normalen Geländehöhe um rund 3 m niedrigeren Niveau. Über Treppen zwischen der durchgehenden Bebauung gelangt man in den Stadtteil oder ans Wasser. Die Uferpromenade und auch der als Festplatz genutzte Park der Mühlenweide sind in die sprichwörtlichen Jahre gekommen, die begleitende Bebauung bedarf an einigen Stellen der Sanierung. Ihr nördlicher Abschluss ist wenig markant, der südliche Auftaktplatz ist eher durch Stellplätze denn durch Aufenthaltsqualität geprägt und die Verbindungen zwischen der Dammstraße und damit dem Kern und der Promenade sind wenige bzw. die vorhandenen wenig auf- findbar. Dies gilt es zu ändern.

Schifferbörse um 1901 Hafenpromenade: Querschnitte Planung Bestand

64 Friedrich-Ebert-Brücke

Brückentürme Freitreppe

Verbindung

historische Schiffe

Gastronomieschiffe

Hafenpromenade

Hafenmund

Dammstr.

Schifferbörse

Gustav-Sander-Platz

Fußgängersteg

65 Gestaltung Die vorgeschlagenen Veränderungen sind moderat und versuchen auch an diesem Standort lediglich die vorhandenen Qualitäten zu stärken. Die verhältnismäßig schmale Promenade wird in Richtung Uferkante um rund 1 m verbreitert und erhält neue Sitzmöglichkeiten, eine neue Beleuchtung und ein neues Oberflächenmaterial. Gleiches gilt für die Treppen- bzw. Rampenaufgänge zum Platz und zur Dammstraße. Der Platz vor der Schifferbörse erhält seine angestammte Rolle als Eingangsraum in den Stadtteil zurück.

Die Rolle des Vinckekanals als Museumsschiffhafen sollte stärker als bislang genutzt werden. Das kann mit der verkehrlichen Funktion durchaus einhergehen.

Impressionen Hafenpromenade und Verbindung zur Dammstaße

66 Impression Neugestaltung der Hafenpromenade

67 68 3.8 Lücken schließen

Beim ersten Blick in den Stadtteil hinein erscheint Ruhrort eigentlich fertig und dicht bebaut. Dieser Eindruck ist allerdings nur bedingt richtig. Es gibt bei näherer Betrachtung doch eine ganze Reihe von Lücken und untergenutzten Grundstücken, die in der Summe eine erhebliche und kraftvolle Reserve für die innere Entwicklung Ruhrorts darstellen und auf Investitionen für die Wertentwicklung warten. Diese Reserve gilt es zu nutzen – für neue Möglichkeiten des Wohnens, für wohnungsnahe Arbeits- plätze, für kleine und feine kulturelle Intarsien sowie für eine neue Mischung von Wohnen, Handwerk, Handel, Dienstleistung und Gastronomie in den zentralen Lagen. Nach und nach können die Lücken im gesamten Stadtteil geschlossen werden – die neuen „Füllungen“ können dann vor allem auch das Umfeld stabilisieren. Natürlich setzt das Mitwirkungsbereitschaft bei den heutigen und künftigen Grundstückseigentümern voraus.

Die im Masterplan gekennzeichneten Standorte stellen keine abschließende Auflistung dar; vielmehr müssen auch an vielen weiteren Gebäuden deutliche Substanzverbesserungen durchgeführt werden, um Immobilienwert zurück zu gewinnen. Dort, wo das zu aufwendig ist, kann der Bestand abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Die einzelnen Lücken können zu unterschiedlichen Zeiten und weitgehend unabhängig voneinander realisiert werden. In Verbindung mit neuen baulichen Entwick- lungen gilt es auch zeitgemäße Stellplatzlösungen mitzuentwickeln, bei Einzelgebäuden z.B. integriert in das Erdgeschoss, bei der blockweisen Betrachtung in Form von Quartiersgaragen. Grundsätzlich liegt ein entscheidender Vorteil Ruhrorts als Wohn- und Arbeitsstandort auch in der guten ÖPNV-Anbindung – 10 Minuten mit der Straßenbahn zum Bahnhof Duisburg und 10 Minuten mit der DB zum Bahnhof .

Impressionen Lücken schließen

69 70 Karlsplatz: großzügige, luftige und übersichtliche Gestaltung des grün geprägten Platzes 3.8.1 Handlungsort Quartier um den Karlsplatz

Künftige Rolle Das Quartier soll im Zuge des sozio-demographischen Strukturwandels im Stadtteil Ruhrort zum zen- tralen Entwicklungsbereich für Wohnen und Arbeiten neuer Zielgruppen werden. Neue Wohnformen für neue Zielgruppen werden angestrebt: Mehrgenerationen-Wohnhäuser für das Zusammenwohnen von Mietern und Eigentümern unterschiedlicher Lebensphasen und Familiensituation, Wohnen und Arbeiten für selbständige Kreative, Kinderbetreuungseinrichtungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Karlsplatz wird in seiner Rolle als zentraler Aufenthalts- und Kommunikationsort für die Anwoh- ner des nordöstlichen, im wesentlichen durch Wohnen geprägten Quartiers aufgewertet. Durch das Schließen der Baulücken wird die Raumstruktur des Platzes gestärkt. Die freigestellte Baumhalle ver- leiht ihm einen unverwechselbaren Charakter. Zwischen Haniel- und Luisenstraße wird der durch eine Grünanlage an Gebäuderückseiten aufgerissene Baublock zwischen Bergiusstraße und Karlsplatz durch neue Wohnbebauung für ein Mehrgenerati- onen-Wohnprojekt geschlossen. Im Verlauf der Ludwig- und Karlstraße sowie am Karlsplatz selbst wird die Mischnutzung von Gebäuden für Wohnen und Arbeiten verstärkt und das private Parken mitorganisiert.

Projekte und Gestaltung Das Quartier braucht eine systematische Unterstützung der überwiegend privaten Grundeigentümer zur werterhöhenden Entwicklung ihrer Grundstücke im Sinne der Zukunftsrolle dieses Quartieres – dazu ist ein gemeinwirtschaftlich orientierter Maßnahmenträger bzw. Moderator und Projektent-

Karlsplatz heute: Ausstattung und Gestaltung steht im qualitativen Kontrast zur Raumstruktur des Platzets Karlsplatz um 1900

71 Impression: Baulückenschließung am Karlsplatz

72 wickler notwendig, der Einzelbauherren und Bauherrengruppen bei der Planung, Finanzierung und Realisierung von Neu-, Um- und Ausbauvorhaben unterstützt.

Ein Maßnahmenträger und Projektentwickler sollte Leerstandsgrundstücke und -gebäude im ganzen Quartier aufkaufen und zur Vermarktung für Wohnen und Arbeiten entwickeln – z.B. das Eckgrund- stück südliche Amtsgerichtsstraße / Karlstraße. Zur Zeit werden eine größere Mehrzahl von bebauten Grundstücken in diesem Bereich zum Verkauf angeboten – es wäre richtig, diese Grundstücke in einem „Entwicklungsfonds Ruhrort-Nordost“ zur Entwicklung für einen gemeinsamen Marktauftritt zusammenzufassen. Die Auswertung von Internetangeboten für Miete und Kauf von Wohnungen und Gewerbeflächen in Ruhrort zeigt, dass für diesen Bereich zur Zeit viele Objekte ohne jede Koordinati- on an den Markt gebracht werden. Für die Stabilisierung des Immobilienmarktes „Ruhrort“ und für die Wertentwicklung der angebotenen Immobilien ist eine koordinierte Vorgehensweise unverzichtbar. Es gilt auch zeitgemäße Stellplatzlösungen mitzuentwickeln, bei Einzelgebäuden z.B. integriert in das Erdgeschoss, bei der blockweisen Betrachtung in Form von Quartiersgaragen. Am Standort nördliche Luisenstraße bietet sich der Ersatz der vorhandenen Einzelgaragen durch eine Quartiersgarage für die PKWs der Anwohner an. Das Parkhaus könnte mit einem Lagerhaus für private Abstellräume nach dem Vorbild der Wiener Storage-Objekte verbunden werden.

Die mit mächtigen Platanenschirmen bestandenen Innenfläche des Karlsplatzes wird in Zukunft durch eine niedrige Hecke klar gefasst. Die Hecke übernimmt auch die Funktion, die als Längsparker ent- lang der umgebenden Straßen parkenden Autos ein Stück weit auszublenden. Durch Umwandlung der Senkrechtparker in Längsparker können die Bäume und der begleitende Gehweg wieder Be- standteil des inneren Stadtgrünplatzes werden. Der innere, zum Spielen und zum Aufenthalt genutzte Platz wird somit deutlich großzügiger, luftiger und übersichtlicher. Die Spielangebote sollten zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Platzgestaltung und nicht als Sonderfläche separiert werden. Die Beleuchtung des Platzes kann die besondere Raumsituation der Baumhalle hervorheben und somit auch in den Abendstunden den Aufenthalt auf dem Platz attraktiv machen. Auch hier bietet sich eine Kombination mit einer vereinzelten gastronomischen Erdgeschoßnutzung in Gebäuden am Karls- platzrand an.

Impression: beispielhafte Baulückenschließung

73 3.9 Nutzungen erfinden

Reine Gestaltung greift in Ruhrort viel zu kurz. Das kann man erkennen, wenn man durch die umge- stalteten Straßenräume geht oder durch den im Rahmen der IBA zaghaft veränderten Werfthafen. Es braucht kraftvolle neue Bausteine, um Ruhrort dauerhaft und für neue Bevölkerung und neue Besu- cher anziehend zu machen. Erste und überzeugende Schritte sind mit dem Medical Center Ruhrort unternommen worden. Damit wurde ein neues Thema in den Stadtteil eingeführt, das zu einer deut- lichen strukturellen Aufwertung beigetragen hat. Das kann und muss Vorbild für andere Standorte werden: Auf der südlich Mercatorinsel kann sich eine moderne Hafenwirtschaft neben einem Hafen affinen Business-Park am Vinckeweg weiterentwi- ckeln. Im Werft- und Bunkerhafen könnten Ergänzungen / Außenstellen von Fach- und Hochschulen angesiedelt werden, die den Standort mit entsprechenden Betriebsgründungen schrittweise zu einem technologieorientierten Forschungs- und Entwicklungs-Gebiet wachsen lassen. Neben dieser flächenhaften Entwicklung an den Rändern müssen im Innern und Haus für Haus der Leerstand und die Unternutzung bekämpft werden. Nur bedingt und punktuell wird erneut Einzel- handel in die Erdgeschoßzonen zurückkehren, aber sicher nicht in seiner heutigen Form. Oft werden auch diese Lagen für Wohnzwecke oder für eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten umgenutzt werden. Grundsätzlich hat Ruhrort die Begabung, auch für die vielumworbene „kreative Szene“ ein Zuhause zu sein. Ob das aber in absehbarer Zeit ein Ansatz für die Vielzahl an Leerständen ist, muss aus heutiger Sicht eher skeptisch beurteilt werden. Natürlich kann Stadtplanung dafür den Rahmen abstecken, planbar in herkömmlichem Sinne ist ein Ansatz der „kulturellen Sukzession“ nicht. Vieles hängt von den Interessen der heutigen oder künftigen Eigentümer ab. Dieses gilt es zeitnah auszuloten. An strategisch wichtigen Standorten wie etwa rund um den Neumarkt braucht es ein Vorangehen der starken Akteure vor Ort. Schon die bisherigen und vorbildlichen Aktivitäten von HANIEL gehen jedenfalls in die richtige Richtung.

Impressionen vorhandene neue Nutzungen und Leerstände

74 3.10 Kulturelle Angebote verstärken

Ruhrort muss anziehender werden. Neue Freizeit- und Kulturangebote können dazu einen wichtigen, wenn nicht gar den entscheidenden Beitrag leisten. Das Beispiel des Innenhafens ist zwar nicht so ohne weiteres übertragbar, belegt diese These jedoch eindrucksvoll. Auch andernorts bedarf es in der Regel eines „kulturellen Treibsatzes“, um solche Entwicklungen in Gang zu setzen. Die Mercatorspitze muss ebenso wie der Werfthafen neue Aufenthaltsqualitäten und Freizeitangebote bereithalten. Ein Strand an der Ruhr, eine maritime Welt im Eisenbahnhafen und eine wiederbelebte gastronomische Vielfalt auf der Hafenpromenade können weitere Bausteine sein.

Entwicklungspotenziale: Haniel-Museum, Beispiele Freizeitangebote am Wasser aus Lyon und Basel

75 4. Zusammenfassung und Ausblick

Duisburg Ruhrort (Schiffer gilde seit 1665) an der Ruhr mün dung in den Rhein, war lange Fluss-Schiffer- stadt und später Schwer in du striestand ort; heu te wandelt er sich zum Wohn- und Dienstlei stungs stand- ort am wachsen den Bin nenha fen – eine Ent wicklung, die be sonders dem Ein fluss und den An stoß-In- vestitio nen des HA NI EL-Kon zerns zu ver danken ist, der hier (seit 1756) seine Haupt ver waltung hat. Erste Im mo bi lien pro jek te prä gen den Maßstab der Entwick lung:

– Business Cen ter Ruhrort mit Me dical Cen ter Ruhrort und Tau send fen ster haus sowie Se nio ren- stift „Horstmann Haus“ am Vincke platz (HANI EL+GEBAG),

– Kaufland-An sied lung am Friedrichplatz auf dem ehema ligen Hepper le-Gelän de,

– Büro- und Ver waltungs ge bäu de neu bau Neumarkt 7-11 (HANI EL),

– WA TER FRONT = Ha fen rand-Wohn be bau ung mit Ein zel han del, Ho tel, Bü ros und Mari na rings um den Eisen bahn ha fen (Re pro / in Ko ope ra ti on mit duisport)

Die ge wachse ne Ruhrort-Identi tät soll nicht ver loren ge hen, sondern für die Standortent wicklung ge nutzt wer den: Mari ti me Standort tra diti on am welt größten Bin nen ha fen („Hinter land-Hub“ der See hä fen Am ster dam, Rot ter dam und Ant wer pen) + Stand ort ver bun den heit der Ein woh ner. Ruhrort muss mehr wer den als ein ver wech selba rer Ci ty ergänzungs stand ort für die Dienstleistungs ge sellschaft – gerade die Bre chun gen „alt:neu“ kön nen die be son dere Span nung und Attrak ti on dieses Stadttei les ausmachen. Für ein vollstän di ges Zukunfts bild von Ruhrort wer den Funk ti onsviel falt und dazu neue Bil- dungs-, Wissen schafts-, Kul tur-, Wohn- und Frei zeit pro jek te an ge strebt, die die Ha fenent wicklung nicht ein schränken, sondern be gleiten und ergän zen sollen.

Die Transfor ma ti on von Ruhrort wird ge lingen, wenn pri va te In itiato ren für In ve stitio nen in Grundstüc- ke und Ge bäu de ge won nen wer den kön nen – zur Zeit ver lieren die Im mo bi lien in der Ruhrort mit te noch an Nut zungsdich te und Wert, aber er ste Inve stitio nen am stärker wer den den Rand indu zie ren im mo bi lien wirt schaftli che Impul se, die als Start für eine Ent wicklungs of fen sive fort geschrieben wer den kön nen. Mit der Master planung wollen die Stadt Duisburg, HA NI EL und duisport die Transfor ma ti on als „Tra ding-Up-Pro zeß“ steuern und be schleuni gen – der Stadt teil soll mit sei ner ein ma ligen Wasser- lage neu in Wert gesetzt werden. Die Stadt Duisburg setzt damit den Struk tur wandel am Wasser und den Ent wicklungs er folg am Innen ha fen in Ruhrort fort – das Motto lau tet: „Arbeiten, Woh nen, Kul tur und Frei zeit am Strom“. Mit dem Fo ster-Plan für die In nen stadt, der Ent wicklung am In nen ha fen, dem Pro jekt „RheinPark“ im Stadtteil Hoch feld und jetzt der Transfor ma ti on des Stadttei les Ruhrort macht Duisburg ei nen grund le gen den Para digmen wech sel durch von der Schwer in du striestadt zur ur ba nen

76 Wohn- und Dienstleistungs me tro po le an Rhein und Ruhr – der not wen dige Struk tur wandel durch Re de ve lopment wird sy ste ma tisch und zielstre big ge nutzt für eine Neu po sitio nie rung der Stadt als Wohn- und Arbeitsort an der Spitze der Regi on Rhein-Ruhr.

Ruhrort und die Ruhr mün dung sind das Tor zum nord west deut schen und mit tel eu ro päischen Kanal- netz für die Bin nenschif ffahrt, hier kon zen trie ren sich Ree de rei en für Fluß-See-Ver bin dun gen so wie Logistik be trie be für Wa ren kon fek tionie rung, Betriebs- und Transport logi stik – Stand ort fak tor und The- men hin weis für das ha fen af fi ne Rede ve lopment auf ent behr lichen Ha fen be triebsflä chen – duisport als wesentlicher Themengeber für die Stadtteilentwicklung.

Die Verkehrslage und die städtebauliche Binnenstruktur von Ruhrort prädestinieren den Stadtteil zum Entwicklungsstandort für die Dienstleistungs- und Kreativwirtschaft als Impuls- und Gesundheitswirtschafts-orientierter Themengeber für die Stadtteilentwicklung.

Im Zusammenwirken der Stadt Duisburg mit duisport und HANIEL kann Ruhrort eine besondere Entwicklung zu einem selbständigen Standort für die Gesundheits- und Kreativwirtschaft an Rhein und Ruhr finden – ein in jeder Hinsicht selbständiger Stadtteil mit einer durch die Flüsse ablesbaren Kontur, mit einem durch neue Projekte starken Rand und mit einer neuen, starken Mitte.

77 Quellen

Literatur

FOSTER + PARTNERS LTD: Duisburg Masterplan, Entwicklungskonzept für die Innenstadt

PLANUNGSGEMEINSCHAFT DR.-ING. WALTER THEINE (PGT) (2004): Verkehrskonzept für die An- siedlung eines Verbrauchermarktes an der Eisenbahnstraße (L 140) in Duisburg-Ruhrort, Auftraggeber: Kaufland Stiftung & Co. KG, Viersen

SPIEKERMANN GmbH, BERATENDE INGENIEURE (2007): Untersuchung von Möglichkeiten zur Verkehrsentlastung in Duisburg-Ruhrort, Auftraggeber: Stadt Duisburg, Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Duisburg- Ruhrort Nutzungskartierung

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Hochwas- serstände in Duisburg Ruhrort

Kartenmaterial

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Bebauungs- plan 1120-Ruhrort-Mercatorinsel

STADT DUISBURG, AMT FÜR BAURECHT UND BAUBERATUNG NR. DU/0/07: Deutsche Grund- karte

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT (2008): Ei- gentümerübersicht

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Entwurf Kaufland- B-Plan 2026

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Entwurf Waterfront- B- Plan 1092

78 STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Flächen- nutzungsplan Duisburg Ruhrort

STADT DUISBURG, AMT FÜR BAURECHT UND BAUBERATUNG NR. DU/0/07: Luftbild Duisburg Ruhrort

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Umge- bungslärmkartierung Ruhrort

LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NRW, BEZIERKSREGIERUNG DÜSSELDORF: Überschwemmungsgebiet des Rheins

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT UND AMT FÜR UMWELT UND GRÜN, DUISBURGER MARKETINGGESELLSCHAFT GmbH, GFW GE- SELLSCHAFT FÜR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DUIBURG mbH, INNENHAFEN DUISBURG ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT mbH, B.S.L. BOYER SCHULZE, SCHNEIDER & PARTNER: RHEIN- plan Duisburg

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Ruhrort, Grundriss nach der Urkarte 1837/38

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Übersichts- plan der Stadt Ruhrort und des Ruhrorter Hafens, historische Karte

STADT DUISBURG AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND PROJEKTMANAGEMENT: Übersichts- plan von dem Ruhrorter Hafen, historische Karte

Abbildungen

Seite 41 links: BRENDOW&SOHN, Die Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg, 1954

Seite 1, 8, 14, 18 links und mitte, 19 links, 35 links, 66 links : Stadt Duisburg, Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement

Seite 12 links und mitte, 52, 71 rechts: FRANZ HANIEL, Oortszeit - Stadtentwicklung in Duisburg- Ruhrort, 1999

Seite 12 rechts, 41 rechts, 64 links unten: FRANZ HANIEL, Hafenzeit, 1991

Alle anderen Abbildungen sind Eigentum der Verfasser.

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