Liebe Gäste! Familie Knoll Heißt Sie Im Ansitz Gurtenhof Herzlich Willkommen!
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Liebe Gäste! Familie Knoll heißt Sie im Ansitz Gurtenhof herzlich willkommen! 2 Da es unser besonderer Wunsch ist, Ihnen Ihre Ferientage so angenehm wie möglich zu machen, haben wir Ihnen diese Informationsmappe zusammengestellt. Zu Beginn wollen wir Sie in die Vergangenheit entführen und Ihnen die Geschichte unseres historischen Gebäudes erzählen. Weiters möchten wir Ihnen geschichtliches Hintergrundwissen über Margarethe Maultasch, jener historischen Person, nach welcher Ihre Wohnung benannt ist, geben. Zudem soll diese Mappe Ihnen behilflich sein, wichtige Informationen in alphabetischer Reihenfolge rasch nachschlagen zu können. Ihre Familie Knoll 3 Themenbereiche, die in der Gästemappe enthalten sind: - Hofchronik Seite 5 - Hintergrundwissen, der historischen Personen, nach denen die Ferienwohnungen benannt sind Seite 10 -Geschichtlicher Abriss von Tisens Seite 16 - unsere Alpine Wellness Philosophie Seite 21 - Leichte Wandertipps im Sommer Seite 24 - anspruchsvolle Wandertipps Seite 31 - Genusswanderungen und Tipps Seite 35 4 -Winterwanderungen Seite 38 -Ausflüge Seite 42 Unsere Aprikosenplantage Seite 47 -Kleine Kräuterfibel Seite 48 -Unser Gäste ABC Seite 51 - Produkte, die ab Hof verkauft werden Seite 65 Telefonliste Seite 66 - Anliegen an die Gäste Seite 67 5 Hofchronik Das „Gurtenanwesen“ dürfte allem Anschein nach von ehrwürdigem Alter sein. Verschiedene Autoren sind mehrheitlich der Ansicht, dass die alte Ostmauer, wo sich die Scheune des Anwesens befand, ein Überrest einer alten Hauskapelle, zur „Heiligen Katharina“ darstellt. Diese Kapelle wird schon 1327 in einer Urkunde erwähnt. Wahrscheinlich hieß das Gurtenanwesen in lateinischen Urkunden „domus s. Katerina“. 6 Raimund Blasinger, welcher seine Dissertation über die Höfegeschichte von Tisens schrieb, stieß um das Jahr 1618 auf das Gurtenanwesen. Damals verkaufte Erhardt Kurz an Christian Giggenhirner, Pfarrmesner von Tisens eine Behausung, genannt die „Gurtisch Behaisung“ Nach dem Tod von Christian Giggenhirner, im Jahre 1646, übernahm dessen Sohn Karl Giggenhirner die gurtische Behausung. Um das Jahr 1692 besaß Graf von Frankenberg das Gurtenanwesen. Dieser verkaufte 1692 die „Gurtsche Behausung“ an Jakob Knoll. Seit damals also über 300 Jahre blieb das Gurtenanwesen, später auch „Gurtner“ genannt, mit leider einer Unterbrechung (von1884 – 1927), immer im Besitz der Familie Knoll. 7 Besitzerfolge am Gurtenhof Jakob Knoll ( + 1708) ↓ Johann Knoll (+1758) ↓ Johann Knoll ( Sohn) ↓ Josef Knoll (+1829) ↓ Josef Knoll (Sohn) ↓ Alois Partolli Am 22. Jänner 1884 veräußerte Josef Knoll den Gurtenhof an Alois Partolli, den Kooperator von Tisens. ↓ Josef Lochmann und Christine Nelböck erwarben ihn 1900 ↓ 1927 übergibt ihn Christine Lochmann geb. Nelböck ihrer Tochter Maria und deren Bräutigam Alois Knoll ihren Hofanteil 8 1964 erwirbt Richard Knoll ( Sohn des Alois Knoll) den Gurtenhof ↓ seit 1996 ist Erich Knoll der Besitzer Unsere Familie hat das Anwesen gründlich in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt restauriert (sh. Fotodokumentation) und bewohnt dieses seit 1996. Seit 1999 vermieten wir Ferienwohnungen, zuerst zwei dann vier. Seit 2003 sind wir ein spezialisierter Urlaub auf dem Bauernhof – Betrieb; als historischer Bauernhof dürfen wir uns aufgrund der wechselhaften Geschichte (Adel und Klerus haben wertvolle bauliche Kostbarkeiten hinterlassen) seit 2012 Ansitz Gurtenhof nennen. 9 Aus denkmalschützerischer Sicht sind folgende Bauelemente hervorzuheben: - Hausfassade mit Fresko aus dem 17.Jh. - Innenhof (Haupteingang) mit Katzensteinpflaster und Steintreppe. - Holzkassettendecke aus dem 17. Jh.(Graf von Frankenberg Wohnung) - Stukaturdecke auch 17. Jh. (Margerethe Maultasch Wohnung) - Brotbackofen, sämtliche Holzbalkendecken und unverputztes Steingemäuer) - Gotische Bauernstube mit Kachelofen von 1688 (Privatwohnung) 10 Andreas Hofer Er war der bedeutendste Tiroler Freiheitskämpfer. Geboren am 22.11.1767 in St. Leonhard (Passaiertal) , wird auch als Sandwirt vom Passeiertal bezeichnet, da er dort das Wirtshaus „ Am Sande“, der heutige „Sandwirt“ besaß. Er trat im Mai 1809 an die Spitze der Tiroler Volkserhebung gegen die bayrische Herrschaft und vertrieb die Bayern durch die Siege am Berg Isel. Auch nach dem österreichisch - französischen Waffenstillstand (12.7.1809) setzte er den Kampf fort und vernichtete somit ein sächsisch- thüringisches Regiment im Eisacktal ( daher Sachsenklemme genannt). Weiters zwang er den französischen General Lefebre durch seinen neuen Sieg am Berg Isel zum Abzug und führte nun die Verwaltung des Landes. 11 Als Tirol von dem besiegten Österreich preisgegeben wurde, versuchte er mit seinen Truppen abermals Widerstand zu leisten, erlag aber am 1.11.1809 der feindlichen Übermacht. Andreas Hofer hielt sich dann in einer Almhütte ( Pfandleralm im Passaiertal) verborgen, wurde aber durch Verrat von den Franzosen gefangen genommen und am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen und dort begraben. Heute ruhen seine Gebeine in der Hofkirche zu Innsbruck. 12 Oswald von Wolkenstein Er war einer der bedeutendsten Dichter des Mittelalters. Er wird als letzter Minnesänger bezeichnet. Er besingt das Leben wie es ist, er erzählt von seinen Taten und Ängsten und ist mit seinem ganzen Herzen ein Adeliger, der das einfache Volk verachtet und sein Leben lang für die Vorrechte des Adels kämpft. Er schrieb und dichtete auch deshalb, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Seinen Namen hat Oswald von der Burg Wolkenstein in Gröden. Geboren wurde er wahrscheinlich im Jahre 1376 auf Burg Schöneck bei Issing im Pustertal. Mit zehn Jahren verließ er die heimatliche Burg, um ein Ritter zu werden. Er kam weit in Europa umher und kämpfte an der Seite König Sigmunds gegen Herzog Friedrich IV. Oswald von Wolkenstein gehörte ebenfalls zu den Verteidigern von Schloß Greifenstein über Terlan. Kurz soll er auch in der Fahlburg in Prissian gelebt haben. 13 Nach der Niederlage des Adels fürchtete er die Rache des Landesfürsten und zog sich auf seine Burg Hauenstein oberhalb von Seis am Schlern zurück. Herzog Friedrich zog ihn jedoch zur Rechenschaft und so wurde er gefangen genommen und in der Nähe von Innsbruck eingesperrt. Nun musste er sich unterwerfen und gelobte dem Herzog treu zu sein. Sollte er den Eid brechen, sei er ein ehrloser Mann. Er hielt den Eid und starb 1445 in Meran. Heute wird zu seinen Ehren jedes Jahr im Juni der weit über die Grenzen hinaus bekannte Oswald von Wolkenstein-Ritt ausgetragen. Die Reiter müssen im Team die schwierigsten Hindernisse bewältigen. 14 Margarethe Maultasch von Petermann von Schenna (* 1318 in Südtirol; † 10. März 1369 in Wien) war Gräfin von Tirol. Leben 1330 wurde sie mit dem böhmischen Prinzen Johann Heinrich von Luxemburg, einem Bruder des nachmaligen Kaisers Karl IV., vermählt. Während der Ehe kam es zu Machtkämpfen, die mit der Vertreibung Johanns im Jahr 1341 ihren Höhepunkt fanden. Ludwig der Bayer trennte auf 15 Margarethes Wunsch die Ehe (die nie vollzogen worden war) und sie heiratete 1342 Ludwigs Sohn Ludwig I. von Brandenburg. Aus politischen Gründen erkannte Papst Klemens VI. aber die Ungültigkeit der ersten Ehe nicht an. Darüber hinaus waren Margarethe und Ludwig auch noch im dritten Grad verwandt. Aus diesen Gründen wurden sie gebannt sowie ein Interdikt über das Land Tirol verhängt. Erst 1359 wurde nach Vermittlung durch Albrecht II. der Bann gelöst. Nachdem sowohl Margarethes Gemahl als auch ihr Sohn Meinhard III. starben, überschrieb sie Tirol dem Habsburger Rudolf IV. und übergab diesem 1363 die Regierungsgewalt. Ihre letzten Jahre verbrachte sie in Wien, wo ihr Lieblingssitz einer ganzen Vorstadt den Namen "Margaretengrund" gegeben haben soll. Der Beiname "Maultasch" Die Trennung von ihrem ersten Gatten brachte Margarethe den Ruf einer ausschweifenden, sittenlosen Frau ein. Die Kärntner Volkssage machte aus ihr eine kriegerische, zerstörungswütige Amazone, die böse Gretl. Auf diesem Hintergrund entstand auch der Beiname "Maultasch". Die weit verbreitete Ansicht, der Name deute auf einen unförmigen Mund hin und Margarethe sei allgemein von großer Hässlichkeit gewesen, ist aller Wahrscheinlichkeit nach falsch. Entsprechende Deutungen setzten sich in der Geschichtsschreibung vermutlich wegen ihrer geringeren Anstößigkeit durch. Eine dritte Erklärung leitet den Namen vom Lieblingsaufenthaltsort Margarethes, der im Volksmund "Schloss Maultasch" genannten Burg Neuhaus in Terlan ab. Demnach habe diese Burg ihren volkstümlichen Namen von der unterhalb gelegenen "mala tasca" (Mausefalle) genannten Zollstation übernommen und sei in der Folge auf die Gräfin übergegangen. 16 Tisens Geschichtlicher Abriss Was die urgeschichtliche Seite anbelangt, befindet sich das Tisner Mittelgebirge auf einem günstigen Standplatz. Aufgrund von zahlreichen Funden aus der Jungsteinzeit auf dem Hügel von St. Hippolyt konnte eine menschliche Siedlung bezeugt werden. ie Urbewohner von St. Hippolyt kannten schon die Haltung von Haustieren und einen beschränkten Ackerbau. Die ersten Bewohner wählten wohl deshalb den kargen und aussichtsreichen Hügel als Wohnort: 1. wegen der starken Versumpfung des Etschtales 2. wegen der günstigen Position zur Verteidigung gegen Mensch und Tier 17 Während der älteren Eisenzeit lässt sich die Befestigung der Wohnplätze und somit die Entstehung der Wallburgen nachweisen. Römerzeit ( 15 v. Chr. - 476 n. Chr.) Nach der Eroberung unseres Gebietes durch die Römer wurden die Ortsbewohner zur Unterwerfung gezwungen. Sie mussten ihre befestigten Wallburgen verlassen. Positiv wirkte sich die Vereinheitlichung der Flur-