Abstimmung Über Den Erlass Einer Kirchgemeindeordnung Der Neuen, Aus Neun Kirchgemeinden Im Bezirk Affoltern Zusammengeschlossenen, Kirchgemeinde
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Kirchgemeinde Knonauer Amt Projektorganisation Abstimmung über den Erlass einer Kirchgemeindeordnung der neuen, aus neun Kirchgemeinden im Bezirk Affoltern zusammengeschlossenen, Kirchgemeinde Beleuchtender Bericht zuhanden der Stimmberechtigten für die Urnenabstimmung vom 7. März 2021 Antrag und Weisung an die Stimmberechtigten A. Antrag Die Projektorganisation, gestützt auf Art. 8 des Zusammenschlussvertrags vom 27. September 2020, bean- tragt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss zu fassen: A. Erlass einer Kirchgemeindeordnung für die neue Kirchgemeinde mit dem Gemeindenamen Knonauer Amt (Hauptantrag). B. Erlass einer Kirchgemeindeordnung für die neue Kirchgemeinde mit dem Gemeindenamen Säuliamt (Variantenantrag). Wenn beide Vorlagen angenommen werden, welchen Antrag bevorzugen Sie (Stichfrage): A. Hauptantrag (Bezeichnung Kirchgemeinde Knonauer Amt) B. Variantenantrag (Bezeichnung Kirchgemeinde Säuliamt) Mit einem JA zum Haupt- und zum Variantenantrag schaffen Sie die verfassungsrechtliche Grundlage für die neue Kirchgemeinde. Mit Ihrem Entscheid bei der Stichfrage bestimmen Sie, wie die neue Kirchgemeinde bezeichnet wird. Die Abstimmungsempfehlungen der neun Kirchenpflegen sowie der Rechnungsprüfungskommissionen zu die- sem Antrag finden Sie auf den Seiten 6 und 7 in diesem Bericht. B. Weisung Ausgangslage Die Stimmberechtigten der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Aeugst am Albis, Affoltern am Albis, Bonstetten, Hausen am Albis, Hedingen, Maschwanden, Mettmenstetten, Ottenbach und Rifferswil haben an der Urnenabstimmung vom 27. September 2020 dem Vertrag betreffend den Zusammenschluss ihrer Kirch- gemeinden zugestimmt. Die Stimmberechtigten haben gemäss Art. 5 des Vertrags eine Projektorganisation eingesetzt, die das Zusammenwachsen der Vertragsgemeinden zur neuen Kirchgemeinde organisiert und ko- ordiniert. Die Projektorganisation ist u.a. zuständig für die Information der Bevölkerung und unterbreitet den Kirchenpflegen der Vertragsgemeinden zuhanden der Stimmberechtigten die Kirchgemeindeordnung. Über die Kirchgemeindeordnung beschliessen die Stimmberechtigten der künftigen Kirchgemeinde an der Urne (Art. 8 Abs. 1 des Zusammenschlussvertrags). Die Projektorganisation unterbreitet den Stimmberechtigten den An- trag zur Kirchgemeindeordnung. Die Kirchenpflegen und die Rechnungsprüfungskommissionen konnten zu- handen der Stimmberechtigten eine Abstimmungsempfehlung verfassen. Die Kirchgemeindeordnung Die nun vorliegende Kirchgemeindeordnung basiert auf einer vom Kirchenrat des Kantons zur Verfügung ge- stellten „Muster-Kirchgemeindeordnung“. Bei der Ausgestaltung der Kirchgemeindeordnung müssen sich die Kirchgemeinden an den Grundzügen der Kirchenordnung der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich orientieren. Die Kirchgemeindeordnung der neuen Kirchgemeinde weist einige Besonderheiten auf, so beispielsweise die Bestimmung zur Förderung der kirchlichen Vielfalt (Art. 18) oder zur Bildung von Antrag und Weisung für die Urnenabstimmung vom 7. März 2021 Seite 2 von 15 unterstellten Kirchenkommissionen (Art. 21). Diese Besonderheiten sind das Ergebnis des Beteiligungspro- zesses bei der Erarbeitung des Zusammenschlussvertrags. Im Rahmen dieses Prozesses wurden Eckwerte für die Organisation der neuen Kirchgemeinde sowie die Aufgaben und Kompetenzen der verschiedenen Be- hörden festgelegt. Diese werden in der Kirchgemeindeordnung im Detail definiert. Den Stimmberechtigten der neun Vertragsgemeinden wurde im Zusammenhang mit der Abstimmung vom 27. September 2020 über den Zusammenschlussvertrag ein Entwurf der Kirchgemeindeordnung als Informationsgrundlage zur Verfügung gestellt. Dieser Entwurf wurde vom Kirchenrat der Evang.-ref. Landeskirche bereits vorgeprüft und ist im Grundsatz genehmigungsfähig. In der Kirchgemeindeordnung werden nicht nur die Grundzüge der Organisation, sondern auch die Aufgaben und Befugnisse der Behörden, Kommissionen und der Stimmberechtigten genauer bestimmt. Die Projektor- ganisation hat den Entwurf der Kirchgemeindeordnung nochmals im Detail besprochen, die Kirchenpflegen und Rechnungsprüfungskommissionen zu einer Stellungnahme eingeladen und gegenüber dem Entwurf noch einige Korrekturen vorgenommen. Einige Besonderheiten der Kirchgemeindeordnung werden nachfolgend im Detail beleuchtet. Name der Kirchgemeinde – der Entscheid liegt bei den Stimmberechtigten Die Bezeichnung bzw. der Name der neuen Kirchgemeinde wurde in der Zeit vor der Abstimmung über den Zusammenschluss intensiv besprochen. Für die Abstimmung einigten sich die neun Kirchgemeinden auf die Bezeichnung „Kirchgemeinde Knonauer Amt“. Aufgrund zahlreicher Reaktionen hat die Projektorganisation die Bezeichnung nochmals zur Diskussion gestellt. Neben der Bezeichnung Kirchgemeinde Knonauer Amt wurde auch die Bezeichnung Kirchgemeinde Säuliamt erwogen. Für beide Bezeichnungen gibt es sachliche und emotionale Überlegungen, weshalb sich in einer nicht repräsentativen Befragung weder für die eine noch für die andere Bezeichnung klare Mehrheitsverhältnisse abzeichneten. Mit der Möglichkeit einer Variantenab- stimmung können die Stimmberechtigten mit ihrem Votum zur Stichfrage entscheiden, welcher Bezeichnung sie den Vorzug geben. In der Kirchgemeindeordnung wird die durch die Projektorganisation bevorzugte Be- zeichnung aufgrund des Volksentscheids ergänzt. Die Stimmberechtigten Wichtigste Entscheidungsträger in der neuen Kirchgemeinde bleiben die Stimmberechtigten: Sie entscheiden an der Urne oder an Gemeindeversammlungen über das Budget und den Steuerfuss der Kirchgemeinde, be- willigen Projektkredite, sind für Neuwahlen von Pfarrpersonen verantwortlich und entscheiden über die Zu- sammenarbeit mit anderen Gemeinden. Die Stimmberechtigten wählen die neun Mitglieder inkl. Präsidium der Kirchenpflege an der Urne. An den Sachaufgaben und Entscheidungsbefugnissen der Stimmberechtigten wur- den gegenüber dem Entwurf keine Anpassungen vorgenommen (Art. 6, 7, 13). Kirchenkommissionen für jeden kirchlichen Ort Die Bestimmung zur Bildung von unterstellten Kommissionen ist die Grundlage zur Schaffung von örtlichen Kirchenkommissionen. Vorgesehen ist, dass jede heutige Kirchgemeinde eine Kirchenkommission mit drei bis zehn Mitgliedern nominiert. Diese Kirchenkommissionen erhalten weitreichende Entscheidungskompetenzen zur Gestaltung von Aktivitäten in ihren Orten. Sie sind verantwortlich für das Gemeindeleben in ihren Orten und beteiligen sich an regionalen Projekten. Die Mitbestimmung der Kirchenkommissionen wird in der Kirch- gemeindeordnung verankert, beispielsweise mit der Verpflichtung der Kirchenpflege, die Kirchenkommissio- nen bei der Entscheidungsfindung miteinzubeziehen (Art. 17 Abs. 2). Antrag und Weisung für die Urnenabstimmung vom 7. März 2021 Seite 3 von 15 Eine Kirchgemeinde – grosse Vielfalt Mit der Bestimmung zur Förderung der kirchlichen Vielfalt wird das Anliegen zur Wahrung von Identität und «Heimat» für die Mitglieder der bisher neun Kirchgemeinden aufgenommen (Art. 18). In der neuen Kirchge- meinde soll nicht alles einheitlich gestaltet werden. Die attraktiven und zukunftsfähigen Angebote und Dienste der kirchlichen Orte sollen vielmehr die kirchliche Vielfalt in der neuen Kirchgemeinde zum Ausdruck bringen. Die Kommission Gemeindeentwicklung nimmt dabei eine Koordinationsfunktion wahr. Ausserdem initiiert die Kommission Gemeindeentwicklung neue Angebote sowohl für einzelne als auch für mehrere kirchliche Orte. Im Interesse, eine lernende Organisation zu ermöglichen, soll in der Kommission Gemeindeentwicklung der Austausch von Erfahrungen gefördert werden. Aufgaben und Kompetenzen der Kirchenpflege Änderungen gegenüber dem Entwurf der Kirchgemeindeordnung betreffen die Aufgaben und Kompetenzen verschiedener Organe. Angepasst wurde beispielsweise die Bestimmung über die Zusammenarbeit mit den politischen Gemeinden. Die Führung der kirchlichen Stimmregister, die Durchführung von Urnenwahlen und -abstimmungen sowie der Bezug der Kirchensteuern, erfolgen wie heute durch die Organe und Einrich- tungen der jeweiligen politischen Gemeinden (Art. 9). Für die Koordination von Urnenwahlen und -abstimmun- gen sowie zur Ermittlung der entsprechenden Ergebnisse für die Kirchgemeinde wird die politische Gemeinde (Stadt) Affoltern am Albis beauftragt. Die Ausgabenbefugnisse der Kirchenpflege (Art. 19) wurden reduziert und im Gegenzug jene der Stimmbe- rechtigten erhöht (Art. 13). Diese Anpassung erfolgte aufgrund der Kurzvernehmlassung bei den Kirchenpfle- gen und den Rechnungsprüfungskommissionen sowie einem Vergleich mit den Kompetenzen in anderen Kirchgemeinden. Wohnsitzpflicht der Pfarrpersonen und der Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission Nach dem Zusammenschluss am 1. Januar 2022 werden in der neuen Kirchgemeinde 13 gewählte Pfarrper- sonen tätig sein. Die Kirchenordnung der Evang.-ref. Landeskirche (KO) verlangt, dass wenigstens eine ge- wählte Pfarrperson in der Kirchgemeinde wohnt. Die Kirchgemeindeordnung kann die Wohnsitzpflicht auf wei- tere Pfarrpersonen ausdehnen (Art. 122 Abs. 1 und 2 KO). Im Entwurf der Kirchgemeindeordnung wurde of- fengelassen, wie viele Pfarrerinnen und Pfarrer in der neuen Kirchgemeinde wohnhaft sein müssen. Nun wird diese Anzahl auf sieben Pfarrpersonen festgelegt (Art. 10). Gegenüber dem Entwurf wurde auch die Wohnsitzpflicht für die Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission verschärft. Neben den Mitgliedern der Kirchenpflege müssen auch die Mitglieder der Rechnungsprüfungskom- mission ihren zivilrechtlichen Wohnsitz in der neuen Kirchgemeinde haben (Art. 5 Abs. 2). Geschäfts-