inhalt chancen des strukturwandels oberbaudirektor jörn walter ...... 5 die historie des hafenrandes kurzer abriß der historischen entwicklung, brigitte kraft-wiese...... 7 historische entwicklung der st. pauli hafenkante, ilse rüttgeroth-riechmann ...... 9 historische entwicklung der altonaer hafenkante, ulrike wendland...... 15 renaissance der hafengebiete und uferzonen hamburgs hafenrand im vergleich, dirk schubert...... 23 leitlinien zur entwicklung des nördlichen elbufers aus der senatsdrucksache nr. 372 vom 31.3.87 ...... 28 städtebauliche wettbewerbe ergebnisse der städtebaulichen wettbewerbe...... 30 chronologie jüngere planungsgeschichte, brigitte kraft-wiese ...... 32 die projekte der perlenkette wohnen im ehemaligen kühlhaus ...... 41 seglertreff im rest der hedrich-mühle ...... 42 umbau lawaetz-haus ...... 43 ein neuer polder an der ...... 44 neubauerweiterung augustinum ...... 45 polderbebauung bürohaus team...... 46 polderbebauung bürohaus haentjes...... 47 polderbebauung bürohaus hansa treuhand...... 48 polderbebauung bürohaus potenberg + STAR ...... 49 wohnen im polder neumühlen...... 50 ein getreidesilo wird zu ateliers ...... 51 wohnen auf ehemaligem schulgrundstück ...... 52 „campus“ für starter der medienbranche...... 53 lofthaus elbberg...... 54

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 3 inhalt

elbkaihaus, ehemalige halle III ...... 55 bürohaus in der elbe...... 56 neugestaltung „altonaer balkon“...... 57 fährterminal und umbau fischereihafen ...... 58 kindertagesstätte und wohnen...... 59 verwaltungsbau der GROLA-BG...... 60 wohnen und arbeiten am holzhafen ...... 61 appartmenthaus am holzhafen ...... 63 „stilwerk“ in ehemaliger mälzerei ...... 64 greenpeace im ehemaligen „elbspeicher“...... 66 ateliers und lofts im „stadtlagerhaus“...... 67 wohn- und bürohaus breite straße...... 68 wohnen rund um den altonaer fischmarkt ...... 69 feiern in der fischauktionshalle...... 71 stützpunkt der barkassen...... 72 im bauch der stadt...... 73 wohnen am pinnasberg ...... 74 runde ecke mit elbblick...... 75 „antonipark“ und turnhalle ...... 76 schule mit aussicht...... 77 hafenstraße: neues wohnen und arbeiten...... 78 tourismuscenter landungsbrücken...... 79 „wattenmeer“ und „wissensmeile“ ...... 80 sanierung von hochwasserschutz und uferpromenade...... 81 kantine mit elbblick...... 83 hotel „hafen hamburg“ ...... 84 bürohaus johannisbollwerk ...... 85 wohnungen und büros, germanischer lloyd ...... 86 verlag gruner + jahr...... 87 erweiterung des verlags...... 88 „cap san diego“ und „rickmer rickmers“...... 89 neuer sportboothafen baumwall...... 91

english summary...... 92

impressum...... 116

4 Perlenkette Hamburgs Hafenrand chancen des strukturwandels

Chancen des eine Vielzahl von Denkanstößen und Anregungen. Ich hoffe, dass die vorliegende Dokumentation Strukturwandels Mit den „Leitlinien zur Entwicklung des nördlichen der Stadtentwicklungsbehörde dazu beiträgt. Sie ist

Foto: Sascha Elbufers“ beschloss der Hamburger Senat 1987 die ein Rückblick auf die lange Arbeit an dieser he- Die Baustellen am stadtentwicklungspolitischen Ziele, nach denen in rausragenden Aufgabe und eine Vorausschau auf die Hafenrand mehren sich: den folgenden Jahren die Einzelvorhaben über Wett- nähere Zukunft zugleich. Sie stellt die spezifischen Nach einem über fast bewerbe, Gutachten und schließlich konkrete Bau- Bedingungen des Erneuerungsprozesses am nördli- zwei Jahrzehnte andau- planungen durchgeführt wurden. chen Elbufer ebenso dar wie sie einen Einblick in ernden Planungs- und die Planungsabläufe vermittelt.Vor allem aber werden Realisierungsprozess Es waren in der Folge eine Vielzahl von Einzel- die bisher realisierten, die zur Zeit in Bau befindli- nimmt das neue Gesicht schwierigkeiten zu überwinden, die vom Hochwas- chen und in Kürze zu erwartenden Bauprojekte im Hamburgs zwischen ser- und Lärmschutz über die Sicherstellung einer einzelnen vorgestellt. Övelgönne und den sozialverträglichen Entwicklung mit dem noch vor- Landungsbrücken nunmehr endgültig seine neue handenen fischereibezogenen Gewerbe bis hin zur Hamburg hat und wird von den hier gesammelten Gestalt an. Schon in absehbarer Zeit wird sich jeder Wahrung berechtigter Belange der benachbarten Erfahrungen nicht nur am nördlichen Hafenrand, persönlich ein Bild davon machen können, welche Wohnbevölkerung reichten und das konstruktive sondern vor allem auch bei den zwischenzeitlich in städtebaulichen Chancen sich mit dem unabänder- Mitwirken einer Vielzahl von Akteuren aus Verwal- Angriff genommenen großen Vorhaben „“ lichen Strukturwandel der Hafenwirtschaft verbin- tung und Politik, Ingenieuren und Architekten, alten und „Harburger Binnenhafen“ profitieren. Mit der den, wenn der Blick nicht nur wehmütig zurück, und neuen Bauherren, Eigentümern und Mietern Vollendung der Hafenrandbebauung wird erstmals sondern mit Phantasie und Entschlusskraft nach erforderten. Möglich wurde die Realisierung aber deutlich werden, welche unvergleichlichen Chancen vorn gerichtet wird. letztlich wohl nur, weil das Konzept von vornherein sich aus dem Strukturwandel des Hafens und der auf die schrittweise Umsetzung von Einzelobjekten Öffnung der Stadt zur Elbe für die Zukunft der Einen solchen Blick hatte Oberbaudirektor Prof. orientiert wurde, das unter dem von Prof. Egbert Metropole ergeben. Egbert Kossak, als er kurz nach seinem Amtsantritt Kossak geprägten Begriff der „Perlenkette“ ein die Revitalisierung des Anfang der 80er Jahre in ebenso hoffnungs- wie anspruchsvolles Leitmotiv vielen Teilen brachgefallenen nördlichen Elbufers bekam.Vielfach wurde die Befürchtung geäußert, mit einem international beachteten Hamburger damit würde der notwendige Kontext der Revita- Bauforum 1985 einleitete. Rund 100 Architekten lisierung des Elbufers verloren gehen – und manch- aus aller Welt entwickelten damals Ideen und Uto- mal schienen solche Sorgen auch nicht unberech- pien für den Hamburger Hafenrand und hinter- tigt zu sein. Nachdem es jetzt aber möglich ist, sich Jörn Walter ließen – verstärkt durch das große Echo der Presse einen Gesamteindruck über die künftige Gestaltung Oberbaudirektor – bei Hamburgs Bürger, Politikern und Bauherren des Hamburger Elbufers zu verschaffen, dürften sich diese Bedenken zerstreuen.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 5

die historie des hafenrandes

Kurzer Abriß der historischen Entwicklung Geographisch ist Hamburgs und Altonas nördlicher (autogerechte Stadt,Trennung und Zonierung städ- Hafenrand geprägt durch das Steilufer der Elbe im tischer Funktionen) das Wiederaufbauprojekt „Neu- Über Jahrhunderte war das Nordufer der Elbe in Westen sowie die weniger hohe Geestkante und den Altona“. Bis in die 70er Jahre wurde an „Neu-Al- den Schwesternstädten Hamburg und Altona durch Hamburger Berg im Bereich St. Paulis und ober- tona“ weitergebaut. Nur am Hafenrand wurden die den Hafen und seine Nutzungen geprägt. halb der Landungsbrücken. Pläne nicht realisiert, die Uferbereiche blieben eine Planungsbrache mit Resten der Vorkriegsbebauung.2) Der Hafen Hamburgs lag seit dem Mittelalter im Das nördliche Elbufer gliedert sich – topographisch „Alstertief“, der Mündung der in die Elbe, und historisch vorgeprägt – deutlich in einzelne Wie in anderen Hafenstädten weltweit wurden auch dem heutigen Binnenhafen vor der Neustadt. Doch Bereiche: die Speicherstadt am östlichen Ende der in Hamburg die Folgen des Strukturwandels der als ab 1817 Dampfschiffe Hamburg anliefen, wurden innerstädtischen Hafenkante, die Neustadt, die ehe- Seehäfen seit den 70er Jahren verstärkt sichtbar. Ham- weiter westlich, außerhalb des Hafens, die Landungs- malige Vorstadt St. Pauli mit den Landungsbrücken, burgs Hafen verlagerte sich schon seit Jahrzehnten brücken angelegt. Der kontinuierliche Ausbau der die Keimzelle der vormals selbständigen Stadt Altona aufgrund steigenden Flächenbedarfs und veränder- Landungsbrücken für die Passagier- und Handels- mit dem Fischmarkt sowie den am westlichen Ende ter Umschlagstechnologien mehr und mehr auf das schifffahrt war historisch und räumlich der Ausgangs- unterhalb des Elbhangs gelegenen ehemaligen Dör- Südufer.Viele stadtnahe Umschlags-,Verarbeitungs- punkt für die Entwicklung des St. Pauli-Elbufers fer Oevelgönne und Neumühlen. und Lagerbereiche am nördlichen Elbufer wurden zur Hafenkante.1) aufgrund mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten Einer Expansion des Hafens ins „Hinterland“ war aufgegeben und lagen zum Teil brach. Altona hatte bis 1937 eine eigene Geschichte, aller- am Nordufer der Elbe topographisch seit jeher Gren- dings in Abhängigkeit und auch in Konkurrenz zu zen gesetzt – die bis zu 30m hohe Geestkante stellte 1984 wurde deshalb die Projektgruppe „Elbufer“ Hamburg und Hamburgs Hafen. 1538 erstmals er- immer eine Barriere zwischen dem nur ca. 100 m eingesetzt und mit der Entwicklungsplanung für wähnt, 1640 bis 1864 unter dänischer Herrschaft, schmalen Uferstreifen und den – auf dem Geest- Hamburgs nördlichen Hafenrand – den fast 6 km wurde die dann preußische Stadt aufgrund des Groß- rücken – angrenzenden Stadtquartieren dar. langen Uferstreifen zwischen Neumühlen im Wes- Hamburg-Gesetzes der Nationalsozialisten 1937 ein ten und der Kehrwiederspitze (Speicherstadt) im Stadtteil Hamburgs. Zur Zeit des Nationalsozialismus sollte Hamburg zu Osten betraut. Bis 1992 war sie für die Vorbereitung einer der fünf Führerstädte ausgebaut werden. Die und Durchführung städtebaulicher Gutachten und Altona hatte, anders als Hamburg, keinen natürlichen megalomanen Planungen, für die die gesamte Alto- Wettbewerbe verantwortlich. Hafen. Im 17. Jahrhundert entstanden eine erste naer Altstadt planiert worden wäre, wurden wegen Landungsbrücke und ein Hafenbecken im Bereich des Zweiten Weltkriegs nicht verwirklicht.Altonas des heutigen Fischmarkts. 1722 wurde westlich da- historisches Zentrum wurde jedoch durch Krieg und 1) vgl. I. Rüttgeroth-Riechmann, Denkmalschutzamt Hamburg „Historie St. Paulis“ von der „Holzhafen“ für Segelschiffe angelegt.Altona Kriegsfolgen fast völlig zerstört. 2) vgl. U. Wendland, Denkmalschutzamt „Perlenkette statt Hering und war kein Handelshafen wie Hamburg. Fisch und Malz“. In: Kulturbehörde (Hg.) (1997): Altstadt – City – Denkmalort. Getreide waren seine Hauptumschlagsgüter. Anstelle des Altonaer Stadtkerns entstand, entspre- Hamburg: Christians. chend der Planungsprinzipien der fünfziger Jahre

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 7 die historie des hafenrandes

größten Teil sind für eine Integration der Altbausub- stanz in die geplante städtebauliche Entwicklung und ihre Revitalisierung für neue Nutzungen Umbau, Zeichnung: KWI Rekonstruktionen und zeitgemäße Ergänzungen erforderlich geworden. Um die identitätsstiftende Historika Photoverlag Wirkung dieser teilweise umgebauten Baudenkmale und ihren denkmalpflegerischen Wert einschätzen zu können, ist ein Exkurs in die Geschichte der Al- Erste Skizze der „Perlenkette“ 1985 tonaer – und der Hamburger, d.h. hier: der St. Pauli – Hafenkante nötig.

Die erhaltenswerten Geschichtsspuren in St. Paulis Elbuferbereich sind:

Zeichnung: J. Agather St. Pauli Landungsbrücken um 1910 • die St. Pauli-Kirche, die beiden Pastorenhäuser – Deutscher Wetterdienst), das 1910 von F.Schuma- 1819/20 von C. L.Wimmel erbaut und der alte cher errichtete Bernhard-Nocht-Institut, die in Pastorengarten ihrer Dominanz für die Stadtsilhouette nicht be- • die öffentliche Aussichtsterrasse „Schauermanns einträchtigt werden darf und maßstabsgebend sein Die Visionen konkretisieren sich nach den ersten Wettbewerben Park“ soll für Neubebauung westlich der St. Pauli Lan- Die Metapher der „Perlenkette“ wurde geprägt. • das alte Restaurant „Fischerhaus“ und der angren- dungsbrücken, Dieses Bild steht dafür, dass nicht eine umfassende zende Speicher • das Einstiegshäuschen (1904, Jugendstil) in die Gesamtentwicklungskonzeption die Lösung sein • alle historischen Treppenanlagen an der Geestkante: Kanalisation Hamburgs, das als erste deutsche Groß- konnte, sondern eine Reihe von Einzelkonzepten, z. B. Hafentreppe, Balduinstreppe stadt – nach dem Großen Brand 1842 – eine mo- die die historische Hafenrandsituation in bezug zum • die Reste der gründerzeitlichen Wohnbebauung derne Kanalisation erhielt. jeweiligen „Hinterland“ stadträumlich und funktio- zwischen Bernhard-Nocht-Straße und St. Pauli • die Reste der historischen Stadttopographie, wie nal neu definiert. Hafenstraße in 1860er Jahren gebaut – einige davon Stintfang, Geestkante, Straßentraversen (z. B. Da- 1981 besetzt vidstraße) Eines der wichtigsten Ziele der Entwicklungspro- • die Gebäudegruppe der St.Pauli Landungsbrücken gramme war (und ist) die Anknüpfung an die eigene und das Schachtgebäude des „Alten Elbtunnels“ Brigitte Kraft-Wiese Geschichte der ehemals selbstständigen Orte, heutigen 1907-1911 von Raabe und Wöhlecke errichtet, Stadtentwicklungsbehörde Stadtquartiere, und somit der Erhalt noch vorhande- • die sogenannte „Hafenkrone“, die eindrucksvolle ner historischer Bebauungsreste und Spuren. Zum Gebäudegruppe auf der Geestkante über den Landungsbrücken: Seemannshaus (seit 1987 Hotel Hafen Hamburg), die Navigationsschule (heute

8 Perlenkette Hamburgs Hafenrand die historie des hafenrandes

Historische Entwicklung der St. Pauli – Hafenkante

Geographisch ist das Gebiet des Stadtteils St. Pauli durch den nördlichen Geestrücken mit seiner höch- sten Erhebung am Pinnasberg und das Steilufer der Elbe, die hier die natürliche Grenze des Stadtteils zieht, geprägt.An der Einmündung eines versiegten bzw. unterirdisch abgeleiteten Elbzuflusses (Herwar- deshude bzw. Pepermölenbek) hatte sich als Einschnitt in den bis 30 Meter hohen, schroff abfallenden Geestrand die Talmulde beim Altonaer Fischmarkt gebildet. Der vormals sogenannte Hamburger Berg, der von der Hamburger Altstadt allmählich über Pepermölenbek – historische Grenze zwischen Altona und St. Pauli die Neustadt nach St. Pauli ansteigt, erstreckt sich die alte Grenze zwischen hamburgischem Gebiet Gliederungselemente ausmachen: Der östliche Teil bis zu diesem Taleinschnitt zwischen Pinnasberg und und dem angrenzenden Gebiet vom holsteinischen des Stadtteils bis hinunter zur Elbe bildete seit dem Hexenberg. Am Geestrand gehörten Sanddünen, Altona, das nacheinander zum dänischen, österrei- 17. Jahrhundert das Vorfeld bzw. Glacis der Befesti- aber auch Wasservorkommen, die zum Betrieb von chischen und preußischen Hoheitsgebiet gehört gung und musste daher bis zur Entfestigung im aus- Mühlen, zur Anlegung von Teichen und zur Trink- hatte, reguliert; die Grenze verläuft im hier betrach- gehenden 18./frühen 19. Jahrhundert von Bebau- wasserversorgung genutzt werden konnten, gewis- teten Elbuferbereich an der Antonistraße. Durch ung frei bleiben: Die verbliebenen weiten Freiflächen sermaßen zur naturräumlichen Ausstattung der diese Regulierung fielen Teile der historischen Stadt und Grünanlagen (Elbpark, Heiligengeistfeld, Planten Landschaft. Altona an St. Pauli, während der Hamburger Berg und Blomen) spiegeln diese Bedingungen, haben mit dem alten Siedlungskern um die St. Pauli-Kirche freilich anstelle früherer Landwirtschaft, neue Nut- Der heutige Stadtteil St. Pauli, die westliche der an Altona ging.Altona, das zeitweilig nach Kopen- zungen vorzuweisen. Entsprechend konnte der beiden historischen hamburgischen Vorstädte, liegt hagen die größte Stadt im dänischen Königreich östliche Teil vom Hafenrand St. Pauli seine schiff- zwischen der Hamburger Neustadt und Altona- darstellte, kam erst 1937 durch das Groß-Hamburg- fahrtsbezogene Ausstattung und Nutzung und die Altstadt und umfasst einen knappen Abschnitt des Gesetz zu Hamburg, St. Pauli hingegen war über zubringenden Straßen erst im 19. Jahrhundert aus- Elbufers. Die Ostgrenze wird bestimmt von den Jahrhunderte hin eine minderberechtigte Ansiedlung bilden. Die Nutzung des Heiligengeistfeldes für historischen Strukturen der Wallanlagen, die Nord- außerhalb der befestigten Stadt Hamburg, bis es Amüsement und Freizeit („Dom“, Sportstadium, grenze folgt in etwa der Bahnlinie nach Altona aus 1830/33 den Status einer Vorstadt erhielt. Hallenbad) bildete sich ebenfalls im 19. Jahrhundert der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die heutige West- im Zusammenhang mit dem Amüsierbetrieb am grenze besteht hingegen gerade 50 Jahre: 1949, im Im Überblick lassen sich im heutigen Stadtteil Spielbudenplatz/ heraus.Vorher diente Zuge der Nach-Kriegs-Verwaltungsreform, wurde mehrere z.T. traditionelle oder in der Geschichte es lange Zeit als Weide des Knochenhaueramtes. vorgeprägte Nutzungssphären bzw. städtebauliche

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 9 die historie des hafenrandes

Wahrscheinlich wurde hier – nahe der Grenze nach (1615-1625), die den östlichen Bereich des früheren Holstein, das einen großen Teil der Tiere lieferte – Vorfeldes (heutige Neustadt) in den Wallring einbe- zu jener Zeit schon Viehhandel,betrieben. Ganz zog. 1680 wohnten in dem Gebiet – dem Hambur- Staatsarchiv folgerichtig knüpft die Einrichtung des Viehmarktes ger Berg – immerhin so viele Menschen, dass in und des Schlachthofes im 19. Jahrhundert an diesen einem Kirchhof eine Kirche geplant und 1682 ge- Usus an und prägt damit den nördlichen Bereich baut wird. nachhaltig. Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurde die Schon seit dem 13. Jahrhundert besaß Hamburg die Erweiterung der Siedlung um die Kirche forciert, Gerichtsbarkeit in dem Gebiet westlich der Stadt – die im Straßenraster und im Parzellenmuster des also zwischen dem Kirchspiel St. Nicolai und dem Quartiers als Struktur des ausgehenden 18. Jahrhun- Pepermölenbek, der von Nordosten kommend in derts noch heute zu finden ist.Während an dem die Elbe floß und die Grenze gegen die Grafschaft Ufer immer noch schifffahrtsbezogenes Gewerbe Schauenburg bildete. Zu dieser Zeit befanden sich stattfand, hatten sich um 1800 die Geesthöhen über oberhalb des Baches auf der Geest Dorf und Zister- der Elbe schon als Naherholungsgebiet zwischen zienserinnenkloster Herwadeshude. Die Ländereien den dicht besiedelten Städten Hamburg und Altona gehörten Hamburger Bürgern, aber auch geistlichen entwickelt: Südlich der Reeperbahnen fand sich ein Einrichtungen: So hatte das Hospital zum Heiligen freier Sandplatz, auf dem Schausteller und Unter- Geist eine große Weide, deren Rest als Heiligen- haltungsgewerbe Dienste anbot; zwischen diesem St. Pauli 1868, in der Planmitte die langen Reeper Bahnen geistfeld, eine große, annähernd dreieckige Freifläche, Platz und dem Millerntor stand bereits ein Holz- sozial benachteiligt. Hier fanden sich auch andere bis heute erhalten geblieben ist. pavillon mit Gastronomie und Darbietungen. Gewerbe und Einrichtungen, die aus der Stadt ver- drängt waren: Gerbereien, Leimkochereien, Reep- Die Grenze nach Westen und nach Norden war Das städtische Vorfeld durfte also nur im westlichen schlägereien, der Pesthof mit dem Pestfriedhof. Ge- unbefestigt. Im 17. Jahrhundert verstärkte sich die Teil besiedelt werden.Am Ufer der Elbe ließ sich radezu typisch ist, dass im Norden 1888 der Schlacht- Besiedlung: 1606 wurde der Pesthof hierher gelegt. schifffahrtsbezogenes Gewerbe – Trankochereien, hof und daneben 1894 das erste große Heizkraftwerk Südlich davon ließen sich ab 1626 die Reepschläger Hanfverarbeitung und Hanfmagazin – nieder, das der Stadt angesiedelt wurde – beides seinerzeit sicher nieder, die ihre Seilbahnen in der Neustadt (Dreh- wegen der starken Geruchsemissionen in der Stadt stark emittierende Einrichtungen. bahn) räumen mußten. Dazu kam anderes Gewerbe nicht geduldet wurde.Auf dem Geesthang entstand – Leimkocherei, Gerberei und am Elbstrand Tran- kontinuierlich eine Siedlung, durch Befestigung, Im 18. Jahrhundert fand das unstete Gewerbe der kocherei –, das man wegen des Gestanks möglichst Torschluss und Akzise von der Stadt getrennt. Die Schausteller, Gaukler,Artisten seinen Veranstaltungs- aus der Stadt vertrieb. Ausgelöst wurde die Verla- Handwerker konnten keiner Zunft anhören, die ort auf dem Spielbudenplatz neben den Reeperbah- gerung durch den Bau der erweiterten Befestigung Bewohner waren keine Bürger, sie waren – wie man nen. Die Hamburger Bürger, aber auch die Seeleute es heute ausdrücken würde – unterprivilegiert, z.T.

10 Perlenkette Hamburgs Hafenrand die historie des hafenrandes ließen sich hier gern unterhalten, zumal in der Ge- Adolf XIII. von Schaumburg gewährte 1594 den auf dem Hamburger Berg einschließlich Pesthof, gend vor der Befestigung, landschaftlich schön und Katholiken, in Altona Gottesdienst in einem dafür Reeperbahnen und Reeperhütten, die Besatzung ländlich frei, kleine Wirtshäuser den Aufenthalt an- erworbenen Haus an der Elbstraße zu halten. Damit durch die Franzosen 1813/14 nicht überstanden. genehm machten. Dieses Angebot wurde im 19. begann die „Religionsfreiheit“. Nach der Regie- Jahrhundert ausgeweitet auf die Reeperbahn und rungsübernahme 1601 ließ Graf Ernst Mennoniten 1815 begann der zügige Wiederaufbau im südwest- ihre Nebenstraßen bis an die Kleine Freiheit in und Reformierte (1601), hochdeutsche und portu- lichen Areal zwischen Grenze und Davidstraße/Ham- Altona heran. giesische Juden (1610) zu, darauf folgte 1611/12 burger Berg bis zur heutigen Simon-von-Utrecht- Die Industrialisierung verstärkte die Ansiedlung von die Anlage des Viertels mit der „Großen u. der Klei- Straße auf reguliertem Straßenraster. Die Kirche Fabriken aber vor allem auch den Arbeiterwohnungs- nen Freiheit“ (Gewerbe- und Religionsfreiheit), im „St. Paul“ und die beiden Pastorenhäuser entstan- bau – Privilegierte ließen sich in St. Pauli jedoch heutigen St. Pauli (nach Gebietstausch und Grenz- den als Neubauten nach Plänen von C. L.Wimmel nicht nieder. Ein Bauboom für Mietshäuser folgte bestimmung 1949 s.o.). 1640 übernahm Christian 1819/20 auf dem alten Kirchhof. Die Reeperbah- auf den Abriß der Wohnquartiere für die Speicher- IV.von Dänemark Altona, das dann bis 1864 zum nen wurden wieder hergestellt, der Spielbudenplatz stadt.Wir finden hier also vorwiegend Arbeiterwoh- Dänischen Reich gehörte. blieb in Funktion, der Holzpavillon an seinem öst- nungsbau mit der dazugehörigen Infrastruktur. lichen Ende wurde 1820 größer wieder errichtet – Nach der fast vollständigen Zerstörung der Stadt er entwickelte sich nach und nach zu dem legen- Man kann also zusammenfassen: Um 1800 war das durch den Stadtbrand von 1711 und den Nordi- dären „Trichter”. westliche Vorfeld der Stadt dünn besiedelt, es gab schen Krieg 1713 erfolgte kontinuierlich der Wie- Landwirtschaft und Gartenbau mit den dazugehöri- deraufbau – auch des hier in Frage stehenden Quar- 1830 erhielt der Hamburger Berg den Status einer gen Höfen, es gab den Pesthof – eine Art Kranken- tiers der Freiheiten. Vorstadt und 1833 den Namen nach seiner Kirche – anstalt – sowie die „modernen” Begräbnisplätze vor „St. Pauli“. Doch die Vorstadt St. Pauli war weiter- der Stadt, es gab eine Siedlung mit Wohnhäusern Im „Grund-Riss der Stadt Altona” von 1714 ist an hin durch fünf Einfahrten mit Altona, aber nur durch um die Kirche, es gab schifffahrtsbezogenes Gewerbe den Straßen im Bereich nördlich der Rosenstraße das Millern- und das Dammtor mit Hamburg ver- (z. B.Trankocherei, Leimkocherei, Reepschlägerei), nur wenig Bebauung dargestellt, während die Zunft- bunden. Entscheidende Impulse für die weitere Ent- sonstiges unzünftiges Gewerbe (Mühlen, Glashütte, und Religionsfreiheit in dem Quartier „Große und wicklung brachten in den folgenden Jahren ver- Gerbereien) und ein beträchtliches Amüsement- Kleine Freiheit“ offenbar zu dichter Besiedlung ge- schiedene Ereignisse: der Hamburger Brand 1842, Angebot. führt hatte. Im südlichen Bereich der Großen Frei- dem ein verstärkter Zuzug folgte; die Öffnung des heit dokumentieren heute noch zwei – direkt nach Walles zwischen dem Damm- und dem Millerntor Für die in St. Pauli hergestellten Produkte mußten dem Brand von 1713 – hergestellte Häuser das ba- durch das Holstentor und endlich die Aufhebung bei der Einfuhr in die Mutterstadt Abgaben ent- rocke Altona. der Torsperre 1860/61, wodurch die bedeutendste richtet werden, die Ein- und Ausfuhr war generell Investitionsbremse für die Ausbildung eines hafen- mit einer Akzise belegt. Der Torschluß bedeutete, Während Altona sich mit Modernisierungschüben nahen Stadterweiterungsgebietes wegfiel.Wichtig daß von abends bis zum Morgengrauen die Tore im 19. und 20. Jahrhundert bis zu den Zerstörungen war auch der Bau der Hamburg-Altonaer-Verbin- nach Hamburg nicht passiert werden konnten. im Zweiten Weltkrieg ohne weitere Katastrophen entwickeln konnte, hat die aufstrebende Ansiedlung

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 11 die historie des hafenrandes

dungsbahn in den Jahren 1864-66. Mit der Reichs- Brandgeschädigten 1842 (Hinterhäuser und Buden- gründung fielen die Sperren nach Altona und Eims- reihe an der Große Freiheit).Ab 1860 bis zur Jahr- büttel weg. 1894 endlich wird die Vorstadt zu einem hundertwende greift die Großstadt nach St. Pauli Hamburger Stadtteil. über: Bis zu sechs Geschosse umfassende Putzbauten (z. B. auch an der St. Pauli-Hafenstraße) prägen den Im Ablauf des 19. Jahrhunderts wird das Straßennetz Stadtteil. auf das freie Gelände im Osten und im Norden aus- gedehnt, in den sechziger Jahren erfolgt die Parzel- lierung des Geländes des demolierten Pesthofs, in den späten achtziger Jahren geschieht dasselbe mit den aufgegebenen Reeperbahnen. Um 1900 sind St. Pauli und der angrenzende Teil von Altona voll bebaut.Vorherrschend ist die dichte Mietshausbe- bauung in charakteristischer Durchmischung mit Staatliche Landesbildstelle Hamburg Historische Hamburger Hafenkante anderen Nutzungen, die zum Teil historisch oder (links oben: die ersten Landungsbrücken) topografisch vorgeprägt waren. Diese Gemengelage ist erkennbar, ist z.T. auch noch erhalten. Denn zur Versorgung der Bevölkerung im 19. Jahrhundert St. Pauli Hafenstraße vor dem II. Weltkrieg bedurfte es der Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, Die oben erwähnten Friedhöfe vor dem Dammtor, Friedhöfe, Armenhäuser und Stifte. Es bestand ein die als parkartige Anlagen im Vorfeld des Walles den Historika Photoverlag Bedarf an Freizeiteinrichtungen und Parks, aber auch Ostrand des Karolinenviertels prägten, wurden im an Produktionsstätten, und an technisch-gewerbli- 20. Jahrhundert aufgelassen und für die Parkanlage chen Versorgungseinrichtungen wie Schlachthof, Planten un Blomen und die Messe zerstört. Bahn, U-Bahn und Kraftwerk. All dies wird auf St. Pauli ergänzt durch die hafen- und schifffahrtsbe- Traditionell lag der Hamburger Hafen vor der Neu- zogenen Anlagen und Institute, was dem Stadtteil in stadt, (der Niederhafen) doch als ab 1817 Dampf- Hamburg noch heute das einmalige Flair und den schiffe Hamburg anliefen, mussten sie wegen der spezifischen Ruf in der Welt verleiht. Feuergefährdung der Segler außerhalb des Hafens vor der Schanze Jonas anlegen. Dieser Landungs- Die Mietshäuser in St. Pauli dokumentieren die platz, über einen Hohlweg (später Sylterallee, 1940 Ansicht der Landungsbrücken mit altem Fährhaus 1865 einfache, meist zweigeschossige Mietshausarchitek- als Erdbunker ausgebaut) mit dem Millerntor ver- wurde (der letzte Viehschuppen mußte 1907 dem tur des 19. Jahrhunderts (z. B. an der Bernhardt- bunden, wurde 1837/38 ausgestattet mit hölzernen Bau des Alten Elbtunnel weichen). Die Landungs- Nocht-Straße), dazu kamen Notwohnungen für die Landungsbrücken für Passagiere,Waren sowie das brücken, im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach Vieh, das von Norden aus Holstein heran getrieben

12 Perlenkette Hamburgs Hafenrand die historie des hafenrandes erweitert, wurden am Beginn des 20. Jahrhunderts ten über ein Treppen- mit den heutigen Baulichkeiten ausgestattet (1907/ und Aufzugssystem in 1909,Architekten L. Raabe, O.Wöhlecke; schwim- zylindrischen Schächten. mende Landungsbrücken 1953/55,Architekt Werner Das auf Stadtseite west- Hebebrand).Ab 1850 war der Hamburger Hafen lich neben den St.Pauli- allerdings auch nach Südosten mit dem Sandtor- Landungsbrücken gele-

hafen und Grasbrookhafen als Tidehafen erweitert gene repräsentative Ein- Staatliche Landesbildstelle Hamburg und 1866 eingeweiht worden.3) gangsgebäude schufen die Architekten Raabe und Der kontinuierliche Ausbau der Landungsbrücken Wöhlecke in Anlehnung war gewissermaßen der historische und räumliche an das Pantheon-Mo- Ausgangspunkt für die Neubestimmung des St. Pauli- tiv...“ Elbufers als „Hafenkante“. Umschlagseinrichtungen, Teil der „Hafenkrone“ um 1900 insbesondere für Passagierschiffe und Fischereifahr- (Hamburg Lexikon Das unbebaute, landschaftlich reizvolle Gelände vor zeuge verdrängten im Laufe des 19. Jahrhunderts Hrsg. F.Kopitsch und der Befestigung war wohl immer schon Ausflugsziel das vormals am Steilufer ansässige Gewerbe. Dazu D.Tilgner, Zeise Verlag für die Stadtbewohner; am Spielbudenplatz, neben kamen im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts 1998) den Reeperbahnen gelegen, zunächst in Buden, Zel- der Ausbau der Straßen (z. B. Helgoländer Allee mit Schnitt durch das Schachtgebäude ten oder auch unter freiem Himmel begegneten Kersten-Miles-Brücke, Hafenstraße), Fußwege und In direkter Folge der Entwicklung der Seeschiffahrt sich Gaukler, Huren,Artisten, Seeleute,Arbeiter und Treppen im Hang, die Einrichtung des Elbparks, stand die Gründung der Einrichtungen auf der Höhe: Bürger mit Familie.Ab 1840 wurden am Südrand schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts der Bau des Auf dem ehemaligen Hornwerk entstand um 1860 feste Bauten für Unterhaltungslokale und Gaststät- Alten Elbtunnels und der U-Bahn. das alte Seemannshaus (heute in einem Hotel auf- ten errichtet, in der Davidstraße, später ersetzt durch gegangen), in dem auch Vorläufer des Hafenkran- die Herbertstraße, lagen die Bordelle. Nach dem „...Alter Elbtunnel: 1907 begann der Bau des ersten kenhauses, der Navigationsschule und des Instituts Ende der Torsperre und vor allem in der Kaiserzeit Elbtunnels. Er sollte als direkte Hafenanbindung des für Schiffs- und Tropenkrankheiten untergebracht erlebten St. Pauli und der benachbarte Teil von Al- Stadtkerns den überforderten Fährbetrieb für die schnell waren, bevor dafür um 1900 in unmittelbarer Nach- tona – Große und Kleine Freiheit – einen ungeheu- ansteigende Zahl der Hafen- und Werftarbeiter entla- barschaft eigene Institute errichtet wurden. Heute ren Aufschwung als Unterhaltungszentrum jeder Art sten. Bis 1911 wurden im damals hochmodernen Schild- wird das hamburgtypische und hafenrandbestim- für Einheimische und Fremde. Die Etablissements – vortriebsverfahren in 23 m Tiefe unter dem Elbspiegel mende Gebäudeensemble – die heute sog. „Hafen- Theater,Varietés,Tanzlokale, Kneipen, Menagerien zwei 448,5 m lange Röhren zwischen St.Pauli und krone“ – durch die Rasterarchitektur des Bundes- der Elbinsel verlegt. Der Zugang für Fuß- amtes für Seeschiffahrt (BHS) ergänzt ( fünfziger gänger und Fahrzeuge erfolgt durch zwei Kuppelbau- Jahre) und seit 1991 durch den Neubau der BHS- 3) vgl. „Vom Alsterpriel zum Hamburger Hafen“ Jörg Bracker in „Die Kantine. Hafenkante“ L&H Verlag 1999

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 13 die historie des hafenrandes

u. ä. – erheischten durch aufwändige, z.T. bomba- Die heutige Gestalt des Uferrandes entstand seit der Hamburg von Zöllen für den Transithandel befreit, was stische Fassaden, die immer wieder modernisiert Sturmflutkatastrophe von 1962.Auf der Hochwasser- sich natürlich sehr positiv auf die wirtschaftliche Ent- wurden, die Aufmerksamkeit des Publikums; davon schutzmauer wurde eine Hafenpromenade, mehr wicklung, den Hafen und auf die Lebensverhältnisse zeugen das St.Pauli-Theater, Schmidts Tivoli, der als 3 m über dem vorherigen Terrain, mit Aussichts- der Bürger bis dahin auswirkte. Nach 1888 mussten Grünspan u. a. Modernisiert wurden auch immer restaurant angelegt. Mittlerweile wurde sie einge- jedoch alle Waren im Stadtgebiet Hamburgs verzollt wieder Angebot und Ausstattungen. Früh fanden bunden in den seit 1984-87 zur Promenade ausge- werden, nur der Hafen bekam das Freihafenprivileg. sich die ersten Kinos. Im Zweiten Weltkrieg wurde bauten Hafenrand. Zur zollfreien Lagerung von Waren wurde es notwen- ein großer Teil dieser Etablissements zerstört. In dig, eine große Anzahl von neuen Speichern im Frei- den fünfziger Jahren knüpfte man mit dem Bau des Die Überseebrücke, die 1929 als Verlängerung der hafen zu errichten. Der erste bis 1888 fertiggestellte Operettenhauses, des Panoptikums, des Oase-Kinos St. Pauli-Landungsbrücken entstand und nach dem Abschnitt lag auf der Kehrwiederinsel. Neue Speicher- usw. an die im 19. Jahrhundert ausgebildete Nut- Krieg wieder neu aufgebaut wurde, verlor nach und komplexe wurden seit 1891 östlich der ersten Gebäude zungstradition an. nach die Funktion als Fahrgastanlage. Die Schuppen, auf der Wandrahminsel erbaut.In diesem Bereich be- die bis 1962 am Niederhafen standen, wichen Park- fanden sich vorher Wohnhäuser, in denen 24.000 Men- Der Name Zirkusweg erinnert dagegen an eine plätzen unter der Hafenpromenade. Heute dient schen lebten. Diese wurden vor allem in die Neustadt verlorene Nutzungstradition: Hier residierten im- die Überseebrücke als Ausstellungsort für Flotten- umgesiedelt, die Häuser abgerissen. Unmittelbar am merhin zwei Zirkusunternehmen, Belle und Benz, besuche,Windjammer und Fregatten. Zollkanal entstand parallel zum Bau der Speicherstadt in festen Bauten – beide sind verschwunden. Das das Kontorhausviertel....“ heutige Heiligengeistfeld wurde im 19. Jahrhundert 1980 wurden mit dem städtebaulichen Wettbewerb (Herrmann Hipp, „Freie und Hansestadt Hamburg…“, auch von dem Amüsierbetrieb erfaßt: „Fleetinsel“ Ideen für eine City-Erweiterung in DuMont Verlag Köln, 1989) Richtung Elbufer gesucht; 1981, nachdem die bis Auf dem südlichen Zwickel standen zwei Panoramen, dahin für die Trasse eines 3. Elbtunnels vorgehalte- Die weitere Entwicklung der Speicherstadt soll hier die verschwunden sind. Kurz drauf – 1893 – verlegte nen Flächen frei gegeben worden waren, wurde ein ausgeklammert werden, weil sie stadträumlich den man den „Dom“, der als wichtigstes Hamburger Wettbewerb für den Verlag Gruner & Jahr ausge- stadtentwicklungspolitischen Konzepten der Hafen- Volksfest wahrlich zur populären Vergnügungskultur lobt, gab es mehrere Investorenbewerbungen für City zugeordnet wird. gehört, hierher. Er findet heute noch statt, seit dem eine Bebauung des Herrengrabenufers. (KWi) Zweiten Weltkrieg im Schatten des Hochbunkers, der anschaulich ein Element des schrecklichen 20. „...Speicherstadt: Die Speicherstadt bildet die städte- Jahrhunderts in der vormals unbefestigten Vorstadt baulich und architektonisch eindruckvollste Denk- darstellt. mallandschaft Hamburgs und gehört zu den größten zusammenhängenden Speicherarealen Europas. Sie Ilse Rüttgeroth-Riechmann entstand durch den Zollanschluss, zu dem Hamburg Denkmalschutzamt Hamburg, 1999 1881 auf Druck von Bismarck beitrat und dessen Verträge ab 1888 für Hamburg galten. Bis 1888 war

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Historische Entwicklung der • der Kaischuppen D und der Getreidesilo, 1923/24 und das Fabrikgebäude von 1899, 1983 für ein Altonaer Hafenkante errichtet,Anfang der 80er bzw. 1991 umgebaut Filmstudio und eine Kunstgalerie ausgebaut, für Marketing- und Softwarefirmen bzw.Werbe- Der aus der Vorkriegszeit stammende Baubestand designateliers, • die 1887 als prächtige Fußgängerverbindung zwi- am Altonaer Hafenrand, im Bereich Neumühlen und schen Geestkante und Elbufer angelegte Köhl- Großer Elbstraße, ist heterogen. Ihre Bedeutung und brandtreppe, denkmalpflegerische Bewertung ist einigen Bauten auf den ersten Blick kaum anzusehen: • die Fischauktionshalle von 1895/96, die Anfang der achtziger Jahre rekonstruierend instandgesetzt • das Union-Kühlhaus Neumühlen, 1924 ursprüng- wurde, lich für Gefrierfleisch errichtet, seit Anfang der der Baubehörde Lichtbildnerei 70er Jahre als Kühlhaus aufgegeben, wurde 1993 • die verbliebenen Wohnbauten am Fischmarkt zum Wohnstift Augustinum umgebaut, • das Becken des ehemaligen Holzhafens: 1722-24 angelegt, 1893 erweitert, die heutige Kaimauer später erneuert, die leider noch nicht rekonstruierte Getreidesilo vor dem Umbau Hafentreppe, • die Bauten der ehemaligen Maschinenfabrik Groth & Degenhardt, ein Giebelhaus von 1772 • die ehemalige Mälzerei NAEFEKE: Seit dem (bedeutendstes Baudenkmal am Holzhafen, da es 17. Jahrhundert Brauereistandort, der Kernbau vor Staatliche Landesbildstelle Hamburg das letzte barocke Bürgerhaus Altonas darstellt) 1850, zahlreiche Ausbau- und Umbauphasen, sig- nifikantester Bau: die Neue Mälzerei von 1910/11, seit 1996 zum Designcenter „Stilwerk“ umgebaut und aufgestockt, AG Horizont

• der Komplex Elbspeicher/ehem. Hafengroßmühle Union Kühlhaus Neumühlen vor dem Umbau Lange: im Kern aus den 1880er Jahren,Ausbauten • das Lawaetzhaus, Rest der 1802 von dem Fabrikan- bis in die 30er Jahre. Seit 1996 – umgebaut und ten und Sozialreformer J.D.Lawaetz gegründeten ergänzt – Sitz der Deutschlandzentrale Greenpeace Wolltuchmanufaktur, seit 1989 Sitz der Lawaetz- Stiftung (Beratung für Alternativprojekte u.ä.), • das sog. ehemalige Stadtlagerhaus von 1880, auf- gestockt 1920, das z.Z. zu Ateliers, Lofts und „Stil- werk“-Erweiterung ausgebaut wird,

Köhlbrandtreppe

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 15 die historie des hafenrandes

Diese letztgenannten Bauten waren fragmentiert, verändert, schon lange ihrer Funktion beraubt, bau- physikalisch marode und hatten ihre städtebaulichen Bezüge verloren. Ästhetisch wenig ansprechend, Der Stöberladen waren sie nur unter erheblichen Substanzverlusten zu bewahren. Doch aufgrund zeitgeschichtlicher Zu- fälle ist ihnen eine Zeugenrolle zugekommen, die

Amt für Geoinformation und Vermessung aufgrund ihrer architektonischen Bedeutung, des Grades der Veränderung ihnen anderswo nicht zu- stände. Daraus begründet sich auch ihr Denkmalwert. Um dies nachvollziehen zu können, ist auch hier ein Exkurs in die Geschichte Altonas und Neumüh- Ehemalige Mälzerei, Elbspeicher und Stadtlagerhaus lens nötig. (Ulrike Wendland u. KWI) Strandleben um 1900 • das Backstein-Viadukt der Straße Elbberg über der Aufklärung beeindruckt, nahm er an ihrer Um- der ehemaligen „Schiefen Ebene“ für die Pferde- Neumühlens Geschichte setzung in eine praktische Reformbewegung maßge- fuhrwerke – später Hafenbahn – zwischen Elbufer- bend teil...Seit 1793 hatte Lawaetz auf dem unteren kais und Bahnhof auf dem Geestrücken, „...Das bis 1889 selbständige Dorf Neumühlen am Teil seines Neumühlener Grundbesitzes verschiedene Elbufer, das zusammen mit Oevelgönne eine der merk- Betriebe gegründet, vor allem 1802 eine Wolltuch- würdigsten Siedlungen Hamburgs bildete, am Hangfuß manufaktur....Von dieser gewerblichen Anlage ist – – hinter einem neuen Deich versteckt, ursprünglich am vielleicht von Hansen entworfen – das langgestreckte Strand gelegen – zieht sich ein Rest des nur zweizei- zweigeschossige Gebäude Neumühlen 16 – 20 er- Altonaer Museum Altonaer Museum ligen Dorfes hin. Schon Ende des 17. Jh. besetzten halten. Gewerbebetriebe die Strandgrundstücke und nutzten „Schiefe Ebene“ und Backstein-Viadukt 1855 bis heute z.T. auch die Wasserkraft, die sich im Namen Neu- ...Den monumentalen Abschluß der Altonaer Hafen- • die Reste der Hafenbahn (Gleise und kleines mühlen andeutet. An diese Zeit knüpft nur noch die anlagen und zugleich Eingangspylon für den Ham- Bahnhofsgebäude) an der Großen Elbstraße sogenannte „Heuburg“ an der Elbtreppe an. Neu- burger Hafen von See her bildete das Kühlhaus mühlen wie Oevelgönne stehen in spannungsvoller Union (Elingius & Schramm 1924); es wurde für • der Rest von Hedrichs Dampfmühle, einem der Beziehung zur , deren Villen und Land- Gefrierfleisch aus Argentien gebaut...nach dem II. ersten Industriebetriebe am Neumühlener Ufer, häuser die Oberkante des Steilabfalls zur Elbe beset- Weltkrieg Jahrzehnte außer Betrieb ist es inzwischen der z. Z. zum Seglerclubhaus ausgebaut wird. zen. Beide Sphären verbanden sich gelegentlich. So (1993) zum Wohnstift Augustinum ausgebaut wor- vor allem durch den Landsitz von J. D. Lawaetz, der den. – An der Westseite des Gebäudes sind übrigens sich als Kaufmann und Fabrikant 1778 in Altona noch Spuren der Versuche zu sehen, mit denen die niedergelassen hatte... und das Gelände zwischen Wirkung unterschiedlicher Materialien für die Pylone Elbchaussee und Neumühlen erwarb...Von den Ideen

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Der Neue Elbtunnel wurde 1975 eingeweiht. Er liegt wurde die preußische Stadt aufgrund des Groß- auf einer der von K. Gutschow 1937 alternativ ge- Hamburg-Gesetzes der Nationalsozialisten ein Stadt- planten Trassen der Elbhochbrücke und wurde in den teil Hamburgs. Altona hat eine bemerkenswerte 60er Jahren von Hebebrand zum erstenmal projektiert. Vergangenheit, besonders im 17. und 18. Jahrhun- dert. Seine Geschichte war geprägt von der Kon- Entsprechend der Wachstumsvorstellungen der kurrenzsituation zu Hamburg einerseits und der frühen 70er Jahre wurden auch am Elbufer starke Reaktion auf Hamburger Verhältnisse andererseits. Verdichtungen in Form von vertikaler Nutzungs- schichtung vorgeschlagen (Entwicklungskonzept Ein mittelalterlicher Ursprung fehlt.Altonas Nu- für den nördlichen Elbuferbereich zwischen Altona kleus ist eine kleine, erst 1538 erstmals erwähnte und und Bebauungsvorschläge für Neumüh- Fischer- und Handwerkersiedlung in der Gegend len 1969/72, Planungsgruppe Prof. Laage). Hafen- des heutigen Fischmarktes. Ihr Aufstieg begann um Industrie am Kai von Neumühlen und „Donnerschloß“ um 1890 gewerbe, Hafenbahn, Fahrverkehr sollten die Ebene 0 1600, als der Landesherr, der Graf von Schauenburg, der von Adolf Hitler gewünschten und seit 1937 ge- einnehmen, auf der Ebene 1, einem künstlichen Bau- dem Ort Glaubens- und Gewerbefreiheit verlieh. planten Elbehochbrücke erprobt worden waren. – ...“ land darüber, sollte in „Terrassenhäusern im Grünen“ Im Zeitalter der Glaubenskriege wurde Altona da- (aus: Hermann Hipp, „Freie u. Hansestadt Ham- gewohnt werden). durch zu einer wichtigen religiösen Freistatt in burg…“, DuMont Verlag Köln, 1989) Nordeuropa. Flüchtlinge aus anderen Ländern wan- Bürobebauung ähnlicher Dichte und Schichtung derten ein – Niederländer (Mennoniten, Katholiken), In Neumühlen und entlang der Großen Elbstraße wurde für die Verwaltung des Tchibo-Konzerns bzw. deutsche und portugiesische Juden. Sie brachten wurde nach dem II.Weltkrieg der Uferbereich zwi- den Verlag Gruner + Jahr nördlich der Hafenrand- Handelsbeziehungen, Kapital und technische Kennt- schen Oevelgönne und Fischmarkt in eine Industrie- straße geplant und Ende der 70er verworfen. nisse mit und erbauten ihre Gotteshäuser. Die Alto- zone bis zum Hangfuß, eine Grünzone am Hang naer Synagoge sollte in der Folgezeit eine besonders und Wohngebiete auf den Geestflächen gegliedert. Mit dem Erhalt der alten Stadtvillen an der Palmaille, hohe Stellung in der deutschen Judenheit bekom- Diese generelle Nutzungszonierung im Sinne der der Restaurierung der Fischauktionshalle sowie der men. Charta von Athen mit relativ geringen Dichten war Rekonstruktion des alten Fischmarkt-Platzes ist man bis zur Aufstellung der neuen Bebauungspläne auf- seit Anfang der 80er Jahre mehr und mehr von die- 1640 fiel Altona an Dänemark, dessen König die grund der Entwicklungsplanungen seit 1984 gel- sem Planungsideal im Sinne der Charta von Athen tolerante Haltung beibehielt.Von merkantilistischen tendes Planrecht und im Erscheinungsbild dieses abgerückt. (KWI) Aspekten geleitet, ließ er den Hafen ausbauen und Uferabschnitts trotz heterogener Baustruktur ables- erhob Altona 1664 zur Stadt. Ziel dieser begün- bar. Relikte dieser Planungsphase sind die zwei Altonaer Geschichte stigenden Maßnahmen war, die Vormachtstellung Hochhäuser am Hang unterhalb der Palmaille, die Hamburgs zu schwächen. Dem diente auch die ge- Zeilenbebauung nördlich der Palmaille sowie ein- Altona, das der durchschnittliche Bundesbürger vor schickte Gewährung von Privilegien: Durch Ge- zelne Lager- und Kühlhäuser im Fischereihafen. allem als Endbahnhof nordwärts führender Fernzüge werbefreiheit wurde die Stadt kennt, hatte bis 1937 eine eigene Geschichte. Dann

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Zwar hatte der Nordische Kriege katastrophale Fol- dagegen nahe der Hamburger Grenze an der König- gen – 1713 wurden mehr als drei Viertel der Alto- straße. Nördlich davon erstreckten sich die Parallel- naer Bauten durch die Brandschatzung schwedischer straßen Große und Kleine Freiheit mit Gotteshäu- Truppen vernichtet –, doch ermöglichte ein könig- sern und Begräbnisplätzen der Glaubensflüchtlinge. liches Privileg den beschleunigten und großzügi- Westlich auf dem Geesthang schloß sich die Pal- gen Wiederaufbau. Das 18. Jahrhundert wurde ein maille mit ihren klassizistischen Wohnbauten an. „goldenes Zeitalter“ mit einer Blüte von Handel und Gewerbe. Handelsschifffahrt, Manufakturbe- Im 19. Jahrhundert wuchs Altona mit rasanter Ge- triebe,Walfängerei und Schiffbau brachten Wohlstand schwindigkeit – 1885 wurde es mit 100.000 Einwoh- in die Stadt.Altonas Flotte übertraf zeitweise den nern Großstadt. Ein großer Teil der Hinzuziehenden Bestand Hamburgs an Seeschiffen. Die Stadt war gehörte unteren Einkommensgruppen an – darin größte Manufakturstadt des Nordens nach Kopen- unterscheidet sich Altona nicht von anderen Groß- hagen. Mit dem Aufschwung verdoppelte sich die städten. Ungewöhnlich war, daß viele dieser Zuwan- Altona 1730, barocke Gärten am Elbhang Bevölkerungszahl. Um 1800 war Altona mit 23.000 derer in den Hafen- und Handelsbetrieben Ham- Einwohnern nach Kopenhagen die größte Stadt des burgs oder in den Gewerbebetrieben des benachbar- dänischen Gesamtstaates. Baugeschichtlicher Höhe- ten arbeiteten. In Altona boten sich ihnen punkt war die Altonaer Wirkungszeit des dänischen aufgrund des Freihafenstatus niedrige Lebenshal- Landbaumeisters Christian Frederik Hansen, der tungskosten. Die Expansion Altonas als Wohnstadt ist unter anderem die klassizistischen Bauten an der vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Wachstums Lichtbildnerei der Baubehörde Lichtbildnerei Palmaille entwarf. Hamburgs zu sehen. Die wohlhabenden Bürger kehrten der Stadt nach und nach den Rücken zu- Topographisch bemerkenswert ist, daß Altona im gunsten von Sommer- oder Hauptwohnsitzen in Gegensatz zu Hamburg nie befestigt war. Die Stadt den Elbvororten. lag in einem stumpfen Winkel zwischen der Elbe im Süden und der Hamburger Grenze im Osten. Der Bevölkerungszuwachs der ersten Jahrhundert- Vor dem bis zu 30 m hohen Geesthang zieht sich hälfte wurde noch durch Verdichtung der Bebauung Blick auf den Altonaer Hafen 1889 nur ein schmaler Uferstreifen entlang. und Erhöhung der Wohnungsbelegung im Altstadt- Zufluchtsort für Handwerker und Fremde, die in bereich aufgefangen. Die zunehmende Enge führte Hamburg keine Aufnahme in die Zünfte fanden. Ein Kennzeichnend waren die Unregelmäßigkeit des zu den bekannten, ungünstigen Folgen für Hygiene, Freihafenprivileg, das Recht, die in der Stadt ge- Straßennetzes und das Fehlen eines eigentlichen Gesundheit und soziale Strukturen der Bewohner. fertigten Waren im ganzen dänischen Staat absetzen Stadtmittelpunktes. Das Geschäftszentrum lag am Die Stadt schuf daraufhin planmäßige Erweiterungs- zu dürfen und Pressefreiheit kamen hinzu. (1658 Hafen mit der Großen Elbstraße als bedeutendster gebiete, die die Fläche der Altstadt bei weitem wurde hier die erste Zeitung herausgegeben.) Geschäfts- und Wohnstraße der Stadt. Das barocke Rathaus und die Stadtpfarrkirche St.Trinitatis lagen

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übertrafen. Das Zentrum verlagerte sich zum Bahn- Durchgangsstraßen. Mit „Neu-Altona“ wurden die hof und nach Ottensen. Die eigentliche Altstadt progressiven Städtebaumodelle der zwanziger Jahre verslumte nach und nach. wiederaufgenommen. Personell geschah dies durch die Berufung von Ernst May nach dessen Rück- Nach dem Ende der dänischen Herrschaft 1864 kehr aus dem Exil 1954.Werner Hebebrand, Ham- und dem preußischösterreichischen Krieg von 1866 burgs Oberbaudirektor der Wiederaufbaujahre, war

waren die Herzogtümer Schleswig und Holstein Staatliche Landesbildstelle Hamburg in den zwanziger Jahren und im Moskauer Exil preußische Provinzen geworden,Altona eine preußi- Mays Assistent gewesen. Schließlich war Altonas Re- sche Stadt. Schrittweise wurden die Elbvororte ein- formbürgermeister der zwanziger Jahre, Max Brauer, gemeindet. In den zwanziger Jahre entwickelte sich in den entscheidenden Planungsjahren Erster Bür- die Großstadt unter dem sozialdemokratischen Ober- germeister Hamburgs. bürgermeister Max Brauer zu einer Musterkommune der Weimarer Republik mit vorbildlichen sozialen Modell der „Führerstadt“ 1937 (Zentrum mit Gauhochhaus) Bis in die siebziger Jahre wurde an „Neu-Altona“ Einrichtungen und große Siedlungsbauvorhaben. In gen in Hamburg trafen die Altonaer Altstadt und weitergebaut. Nur am Hafenrand wurden die Pläne den dreißiger Jahren begann in der vernachlässigten Teile seiner Stadterweiterungsgebiete besonders nicht verwirklicht, so daß dort eine Planungsbrache Altstadt eine flächenhaften Stadtsanierung. heftig. Zwar hatten trotz der flächenhaften Zerstö- mit Resten der Vorkriegsbebauung stehenblieb. Die rung immerhin Häuser mit 3.600 Wohnungen – städtebauliche Utopie „Neu-Altona“ kann heute als 1937 beendete das Groß-Hamburg-Gesetz Altonas darunter barocke und klassizistische Bauten – die gescheitert betrachtet werden – städtebauliche Ödnis Selbständigkeit. Schon lange vorher war darüber Luftangriffe überstanden. Deren Bewahrung stand kombiniert sich mit Verwahrlosung. Ungewollt verhandelt worden, die beiden eng verwobenen nach dem Krieg jedoch der politische Wille entge- wurden soziale Brennpunkte geschaffen, wo doch Städte unter eine einheitliche Regierung und Ver- gen, eine völlig neue Stadt zu bauen. Daraufhin Licht, Luft und Sonne bessere Menschen hervor- waltung zu stellen, doch erst die Diktatur setzte die gaben in den fünfziger Jahren Flächensanierungen bringen sollten. Die Geschichte der Altonaer Altstadt Vereinigung durch. Im Dritten Reich sollte Ham- dem Bestand endgültig den Rest: die Altstadt wurde ist also die einer planmäßigen Vernichtung fast aller burg zu einer der fünf Führerstädte ausgebaut wer- gänzlich ausgelöscht. Spuren. (Ulrike Wendland) den – die Altonaer Altstadt wäre planiert worden und an ihrer Stelle das Zentrum der Führerstadt mit Anstelle des Altonaer Stadtkernes entstand, entspre- Im Zusammenhang mit der Wiederaufbauplanung Gauhochhaus, riesigen öffentlichen Bauten und chend der Stadtplanungs- und Architekturprinzipien und dem Projekt „Neu-Altona wurde auch ein neuen Hafenanlagen an der Elbe entstanden.Wegen der fünfziger Jahre, als ehrgeizigstes Wiederaufbau- Ost-West gerichteter Grünzug am Elbhang durch des Krieges wurden die Pläne nicht verwirklicht, projekt in Hamburg, „Neu-Altona“. die Umwidmung der Villengärten an der Palmaille doch große Flächen blieben in städtischem Besitz. geschaffen und sollte die Wohn- und Geschäftsbe- Straßenverläufe und Parzellenstrukturen wurden reiche oberhalb des Geesthangs von den der Hafen- Das historische Zentrum wurde dennoch fast gänz- aufgehoben zugunsten ausgedehnter Grünflächen industrie vorbehaltenen Uferbereichen trennen. lich ausgelöscht: die katastrophalen Kriegszerstörun- mit einzelnen Hochhäusern und Wohnzeilen, in großen Abständen zu den autogerecht ausgebauten

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Der zwischen Altona und St. Pauli geplante und weitgehend realisierte breite, Nord-Süd gerichtete Grünzug fällt zur Elbe hin stark ab (ehem. Mündung der Pepermölenbek) Da hatte es nahe gelegen, die in den 60ern geplante Hafenrandstraße (im Zug der Straßen Palmaille – Breite Straße – Pinnasberg – Bernhard-Nocht-Straße) als aufgeständerte Hoch- straße diesen Raum überqueren zu lassen. Anfang der 70er Jahre wurde diese Trasse aber aufgegeben, um das Quartier um den Hein-Köllisch-Platz nicht durch eine vierspurige Straße zu durchschneiden. Die Hafenrandstraße wurde daher von der Breiten Straße auf die Straße St. Pauli – Fischmarkt ver- schwenkt und mit einer Hochwasserschutzanlage Dichteste Baustruktur am Holzhafen um 1895 kombiniert, die die Straße selbst und die tiefergele- eingefaßt war – nicht vom Umschlagsgut Holz. Sein treppung des Kais zur einfacheren Entladung der gene Bebauung unterhalb Pinnasberg schützt.4) Kai war für einige Zeit Mittelpunkt des aufblühen- Obst-Schuten kamen hinzu. (Hafenbahn, Hafen- den Altonaer Fernhandels. In der Nähe lagen Bank treppe) Geschichte des Altonaer Hafens und Börse, öffentlicher Kran und Waage sowie das Zunfthaus der Altonaer Fischer. • Zwischen Holzhafen und Neumühlen wurden neue Altona hatte, anders als Hamburg, keinen natürlichen Hafenbecken, Kaimauern, Schuppen und Gleisan- Hafen. Im 17. Jahrhundert entstanden eine erste Der Holzhafen blieb nicht das einzige Hafenbecken lagen errichtet. Landungsbrücke und ein Hafenbecken im Bereich - weiter westlich wurden im Laufe der Zeit weitere des Fischmarktes. 1722-24 wurde westlich davon der Häfen angelegt. In den 1840er Jahren erhielt der • In diese Ausbauphase der 1890er Jahre fällt auch Holzhafen, ein Hafenbecken für Segelschiffe ange- erste Kai schon Gleisanschluß – früher als in Ham- der Bau der Fischauktionshalle und die komplett legt – damit ist der heutige Ufereinschnitt die älteste burg. 1888 mußte Altona, wie Hamburg, seinen Frei- neue Randbebauung am Fischmarkt, der erst damit erhaltene künstliche Hafenanlage in Hamburg über- hafenstatus aufgeben und sich dem Zollgebiet des seine Trichterform bekam. haupt. Sein Name leitet sich wahrscheinlich von Reiches anschließen. Aus diesem Anlaß wurden in dem hölzernen Bohlenwerk ab, mit dem das Bassin den 1890er Jahren umfangreiche Umbauten und Altona war kein Handelshafen wie Hamburg. Fisch Erweiterungen vorgenommen: und Getreide waren die beiden Hauptumschlags- güter. Entsprechend entstanden am Hafenrand Fisch- 4) vgl. „Gestaltende Einbindung neuer Infrastrukturen“ H. Peine in „Ham- • 1893 wurde das Holzhafenbecken erweitert - es verarbeitungsbetriebe, Mühlen, die Mälzerei und burg und seine Bauten“ 1969 – 84 Hrsg.: AIV, Hamburg, Christians Verlag war nun „Hafen für die kleine Schiffahrt“. Eine Getreidelager. massive Kaimauer, Gleisanschluß und eine Ab-

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Zwischen Altona und Neumühlen wurden die An- lagen des Fischgroßmarktes und der Fischverarbei- tungsbetriebe wiederaufgebaut (Kais, Kräne, Eisen- bahnanschluß, Hallen). Man ging nach dem Krieg von einer Weiterführung der Fischereihafennutzung

Lichtbildnerei der Baubehörde Lichtbildnerei am Altonaer Hafenrand aus. In den siebziger und achtziger Jahren änderten sich jedoch viele Bedin-

Amt für Geoinformation und Vermessung gungen, so daß der Hafenbetrieb zum Erliegen kam.

• Umstellung der Fischanlandung von Schiff und Bahn auf den LKW führten zur Stillegung des Fischereihafens. Sein Becken wurde zugeschüttet.

• Die Fischhandels- und Verarbeitungsbetriebe blie- ben ansässig, verlagerten sich jedoch weg von den Altonaer Fischmarkt vor der Rekonstruktion 1989 Standorten an der alten Fischauktionshalle. Nach dem Ersten Weltkrieg konzentrierte man sich gezielt auf die Rolle als Fischereihafen, der sich zum • Der Mühlen- und der Mälzereibetrieb wurden Altonaer Fischmarkt um die Jahrhundertwende Hauptanlandeplatz der deutschen Fischereiflotte ent- eingestellt. Topographisch waren einer Expansion des Hafens wickelte.Westlich vom Holzhafen wurden eine neue ins Hinterland Grenzen gesetzt – hinter dem schma- Fischauktionshalle sowie neue Kaianlagen errichtet. • Hafenbezogene, traditionelle Industriefirmen stell- len Uferstreifen erhebt sich eine bis zu 30 m hohe ten ihren Betrieb ein Geestkante. Seit den 1880er Jahren schob sich daher Auch der Altonaer Hafen wurde im Zweiten Welt- eine massige und hohe Bebauung aus Speichern und krieg stark zerstört. Nur wenige Industriebauten an Die Zerstörung der Altonaer Altstadt und des Alto- Industriebauten vor die kleinteilig bebaute Altstadt der Wasserseite von Fischmarkt und Großer Elb- naer Hafenbereiches begann in den Bombennächten mit ihrem Geesthang. Die großvolumigen Bauten straße blieben erhalten. Ihre Zerstörungen wurden 1943 und setzte sich durch Abrisse und die Elimi- sprengten nahezu das kleinteilige Straßennetz. Sie repariert, ihre Funktionen reaktiviert. Im Bereich nierung von Spuren in den fünfzig Nachkriegsjah- sind damit auch ein Sinnbild für die Rücksichtslo- Fischmarkt und Holzhafen wurde das „Neu Altona“- ren beständig fort. Dies geschah lange Zeit ohne sigkeit gründerzeitlichen Wachstums.Aus der Großen Konzept nicht verwirklicht. Zwar gab es seit den Beteiligung der Denkmalpflege, die ihrerseits keine Elbstraße, der wichtigsten Wohn- und Geschäfts- fünfziger Jahren kontinuierliche Abrisse, doch wur- Schutzwürdigkeit der Objekte und städtebaulichen straße Altonas im 18. und frühen 19. Jh., wurde eine den Straßen und Parzellen belassen und nicht neu Zusammenhänge sah. Geschäfts- und Industriestraße. bebaut. Baulücken blieben bestehen oder wurden mit provisorischen Bauten gefüllt. Industriebetriebe, so sie noch bestanden, arbeiteten weiter.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 21 die historie des hafenrandes

Anfang der achtziger Jahre wurde die Erhaltens- Bewertung würdigkeit der wenigen verbliebenen Spuren des Altonaer Hafens – wohlgemerkt einst Deutschlands Die erwähnten Bauten an der Großen Elbstraße größter Fischanlandeplatz – und seiner Industrie waren und sind also nicht nur die letzten Zeugen sehr kontrovers diskutiert. Im Zuge der Umwand- der Altonaer Hafen- und Industriegeschichte, son- lung und Aufwertung des Hafenrandes zwischen dern auch Stellvertreter für Altonas verlorene Alt- Deichtor und Neumühlen in einen Teil der City stadt. So kommt den rudimentären oder vielfach ver- sollten sie attraktiven und gewinnträchtigen Neu- änderten Bauten eine besondere Rolle zu. Im städte- bauten („Perlenkette“) weichen. Inzwischen hatte baulichen Zusammenhang geben Mälzerei Naefeke, jedoch die Denkmalpflege die Schutzwürdigkeit Elbspeicher und die ehemalige Hafengroßmühle einzelner Bauten erkannt und bewertet. Gegen den Lange wenigstens Anhaltspunkte für die großen Bau- Abriß der Fischauktionshalle gab es Widerstand auch massen, die einst das Elbpanorama in Altona be- von anderer Seite. Sie konnte erhalten und rekon- herrschten.Allein durch ihre Größe haben sie eine struierend instandgesetzt werden. Die bestehenden stadträumliche Bedeutung. Bauten am Fischmarkt wurden in eine neue Rand- bebauung integriert, die mit historisierenden Details aus: Ulrike Wendland „Perlenkette statt Hering und die Platzwände von 1890 wiederherstellte. Malz. Zur Geschichte des Altonaer Hafenrandes“ in „Altstadt – City – Denkmalort“ Christians Verlag In zähen Verhandlungen und durch Überzeugungs- 1995 arbeit konnten Landesplanungsamt und Denkmal- pflege erreichen, daß die Industriebauten (Mühle, Mälzerei) nicht abgerissen wurden. Über einen lang- fristigen Erhalt der Nachkriegs-Fischhallen zwischen Holzhafen und Neumühlen gibt es aber noch kei- nen Konsens.

22 Perlenkette Hamburgs Hafenrand renaissance der hafengebiete und uferzonen

Hamburgs Hafenrand im Vergleich Wismar. In Hamburg wird mit der Planung der Seehafenstädte konkurrieren inzwischen nicht mehr „HafenCity“ ein über 100 Hektar großes Areal aus nur um Zuwachsraten im Güterverkehr und Con- Hafenbereiche ohne Schiffe, leerstehende Speicher- dem Hafengebiet herausgeschnitten und als Stand- tainerumschlag sondern auch um Vorhaben der gebäude, verfallene Lagerhallen, unbenutzte Kaimau- ort für Büros und Wohnen entwickelt. Revitalisierung von brachgefallenen Hafen- und ern und menschenleere Viertel prägten in Deutsch- Uferzonen untereinander (Bruttomesso, 1991). Die land noch vor gut einem Jahrzehnt das Bild von Planungen und Revitalisierungsvorhaben gibt es Zeiten der Vernachlässigung dieser Bereiche sind vielen innenstadtnahen Arealen in Seehafenstädten. auch für (brachgefallene) Areale in Städten mit Bin- vorbei. Mit einer Mischung neuer Nutzungen,Woh- Die Revitalisierung von derartigen (brachgefalle- nenhäfen. Das Museumsufer, die West- und Osthafen- nen, Büros, Gewerbe, Freizeit- und Kultureinrichtun- nen) Hafen- und Uferzonen ist inzwischen auch in bebauung in Frankfurt, der Zoll- und Binnenhafen gen sollen die Ufer- und Hafenrandbereiche attrak- Deutschland aktueller denn je. Diese Areale werden in Mainz, die Untertunnelung der Rheinuferstraße tiver werden (Breen/Rigby, 1994). Die brachgefal- als letzte verfügbare innenstadtnahe Bereiche ent- in Düsseldorf, der Rheinauenpark und das Regie- lenen Hafen- und Uferzonen werden als Ressource deckt, die im Rahmen der Innenentwicklung für rungsviertel in Bonn sind die bekanntesten Beispiele. erkannt, die eine (Re-)Integration von Wasser und neue Nutzungen und Cityerweiterungen genutzt Schließlich gibt es nicht nur für brachgefallene Ha- Hafen mit der (Innen-)Stadt ermöglichen. In der werden können.Trotz der einzigartigen Potentiale fen- und Uferzonen, sondern für Fluss- und See- Regel handelt es sich dabei um innenstadtnahe Be- kommt es aber vielfach zu erheblichen Verzöge- uferzonen vielerorts eine neue Wertschätzung.Wie reiche, deren Vorzüge und Probleme ähnlich denen rungen zwischen dem Rückzug des Hafens,Verfall in Berlin werden auch anderenorts diese besonderen anderer innerstädtischer Brachflächen sind.Während und Erneuerung. Lagequalitäten neu „entdeckt“ und gezielt verwer- die Umnutzung der frei werdenden Militärflächen tet und vermarktet. und der Bahnflächen nach anderen Verwertungslo- Renaissance der Hafengebiete und Uferzonen giken erfolgt, sind große Teile der (brachgefallenen) Die Umstrukturierung und Revitalisierung von Hafen- und Uferflächen in öffentlichem (Bund, Unter dem Motto „Stadt am Fluss“ wird in Bremen brachgefallenen Arealen in Seehafenstädten unter- Land, Gemeinde, Zoll, Marine etc.) Besitz. Privater die Umnutzung innenstadtnaher Areale wie die des liegt besonderen Bedingungen. Seehafenstädte bilden Grundbesitz bildet die Ausnahme. Dieser „Vorteil“ Holztorhafens und des Europahafens betrieben. Den „zentrale Knotenpunkte in dem vielgliedrigen Sy- schließt Interessenskonflikte nicht aus und erweist Planungen für die Hörn, gegenüber dem Stadtzen- stem internationaler Arbeitsteilung und internationa- sich als Problem, da unterschiedliche Verwaltungen trum in Kiel, sind bereits erste realisierte Projekte ler Warenströme“ (Läpple, 1994, S. 2), intermodale sowie private Akteure und Institutionen mit den gefolgt. In Rostock ist der Bereich zwischen Stadt- Transportknotenpunkte, einen Bruch in der Trans- Planungen und der Entwicklung der Areale betraut zentrum und Warnow wieder öffentlich zugänglich portkette. Die wichtigste Lageeigenschaft des See- sind und auch kommunaler/staatlicher Grund und und ein Gutachter- und Planungsverfahren ist für hafens ist das „seeschifftiefe“ Wasser. Seeschifftiefes Boden aufgrund der Haushaltsmisere zunehmend die Neunutzung dieses innenstadtnahen Bereiches Wasser kann auch künstlich gewonnen werden. dem Primat der optimalen Verwertung unterworfen eingeleitet worden. Ähnliche Vorhaben gibt es in Binnenhäfen sind von Seehäfen bezüglich der Grö- wird. Bremerhaven und auch in kleineren Seehafenstäd- ßenordnung, der Art des Güterumschlags, der Ak- ten wie Wilhelmshaven, Cuxhaven, Greifswald und teure und der Einbindung in die lokale Ökonomie unterscheidbar.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 23 renaissance der hafengebiete und uferzonen

Unter dem Begriff Revitalisierung von Hafen- und schiffen, mit Kränen, Speichern, Schuppen und richteten sich die Reeder nach den Umschlagsfa- Uferzonen werden sehr unterschiedliche Prozesse Gabelstaplern, mit Gleisanschluss,Werften, Maklern zilitäten in den Zielhäfen, heute sind die Häfen und Planungen verstanden.Während von Seiten der und Stauereien, mit Schiffsausrüstern, Immigra- gezwungen den Anforderungen der Reeder zu fol- Hafenplanung darunter auch Maßnahmen der Ha- tionsbaracken, Schwimm- und Trockendocks sowie gen. Noch befinden sich in den meisten Seehäfen feninnenentwicklung (Behörde für Wirtschaft, 1989), Containerterminals, Pontons und Kaianlagen, mit die Infrastrukturen im Besitz der öffentlichen Hand also Reorganisation und Verlagerung von Hafennut- Hafenkrankenhaus, Öllager, Reedereikontor, See- und damit die Verantwortung für Kaimauern, Liege- zungen verstanden werden, geht es aus stadtplaneri- mannsheim (...)“(Hansen, 1999, S. 5). plätze, Sicherung von Wassertiefen, Planung und scher Sicht vorwiegend um Nutzungsänderungen, Erschließung neuer Hafenbecken,Aufschüttung von also den Wandel von ehemals hafenwirtschaftlich Die (brachgefallenen) Hafen- und Uferzonen und Arealen etc., während die Suprastruktur mit Um- bezogenen Nutzungen zu Dienstleistungs-, Freizeit- die Wasserbezüge erfreuen sich neuerdings einer schlagsequipment, Lagergebäude von privaten Unter- und Wohnnutzungen (Schubert/Harms, 1993). Der hohen Wertschätzung und es scheint ein besonderes nehmen betrieben wird. Die Privatisierung von Hä- Begriff der Revitalisierung ist dabei nicht präzise Interesse an diesen Örtlichkeiten zu geben. Journa- fen und/oder Terminals ist bereits vielerorts erfolgt, definiert sondern umfasst ein komplexes Aufgaben- listische Berichte beschreiben die Attraktivität und die großen Reedereien streben eigene Terminals an. feld des Nutzungswandels, der Wieder- und Neu- die Aufenthaltsqualitäten dieser Zonen und betonen belebung, der Um- und Neugestaltung im Schnitt- ihre erfolgreiche Umnutzung und Revitalisierung. In allen Welthäfen lassen sich Trends der Entkoppe- feld unterschiedlicher Interessen. Fachzeitschriften, Konferenzen, Lobbies, Immobi- lung von Umschlag auf der einen und Wertschöpfung lienformen, Architekten, Stadtplaner, Geographen und Beschäftigung auf der anderen Seite belegen Das Brachfallen von Teilen der Uferzonen konfron- und Politiker haben das Thema zu einem eigen- (Enquete-Kommission, 1995). Die Arbeit im Hafen tiert Hafenstädte unterschiedlicher Größenordnung ständigen Schwerpunkt erhoben. Der Diskurs um hat sich qualitativ verändert und räumlich verlagert. und Wirtschaftsdynamik mit Chancen und Risiken angemessene Strategien im Umgang mit diesen Containerisierung und Computerisierung befördern des Stadtumbaus. Neben den Arealen für Güterum- Flächenpotentialen hat dabei zu einer kontroversen eine Rationalisierung der Umschlagstätigkeiten und schlag waren (und sind) Schiffbau,Werften und planungspraktischen wie -theoretischen Debatte um räumliche Verlagerungsprozesse von ehemals hafen- Seehafenindustrien, Lagerung,Weiterverarbeitung Ziele und Prioritäten geführt. gebundenen Funktionen (Chilcote, 1988). und Veredelung, Dienstleistungen und Logistik in Hafengebieten lokalisiert. Sondernutzungen und Ein Teil dieses Wandels der veränderten Beziehungen Das nördliche Elbufer und die „Perlenkette“ Spezialisierungen wie Fischerei, Fischverarbeitung, zwischen Hafen und Stadt und langfristiger tech- Fähreinrichtungen, Militär- und Marinennutzungen nologischer und sozioökonomischer Veränderungs- Auch in Hamburg ging mit der Abnahme der öko- können dieses Spektrum noch erweitern. Der Cha- prozesse ist an den Hafenrändern wie am nördlichen nomischen Bedeutung des Hafens bald eine Zu- rakter von Häfen besteht darin, dass sie keinen Elbufer abzulesen. Der ökonomische und stadtent- nahme der öffentlichen Aufmerksamkeit für den eigentlichen Charakter haben: „Vielmehr sind sie wicklungspolitische Stellenwert des Hafens wird weiteren Umgang mit den hafennahen Flächen ein- ganze Kosmen, autarke Welten mit Geschwadern durch den Bedeutungsverlust der Hafenwirtschaft her. Mit dem Zusammenwirken öffentlicher und von Schleppern, Zoll-, Lotsenversetz-, Feuerlösch- zunehmend in Frage gestellt. „Der Hafen ist nicht privater Investitionen (Private-Public-Partnerships) und Polizeibooten, mit Barkassen Schuten und Tank- mehr dynamischer Motor und ökonomische Basis und neuer Planungen der Behörden sollte die Re- der Seehafenstädte“(Läpple, 1994, S. 5). Früher

24 Perlenkette Hamburgs Hafenrand renaissance der hafengebiete und uferzonen

Integration der brachgefallenen Häfen und Ufer- In allen großen Häfen haben sich inzwischen die sei, sondern dass punktuelle spektakuläre Vorhaben zonen in das städtische Gefüge betrieben werden. modernen Umschlagseinrichtungen aus ihrer vormals mittel- bis langfristig auch positive Anstoßeffekte In Hamburg ist es vor allem der Streifen entlang engen räumlichen Verflechtung mit der Stadt gelöst und eine Aufwertung dieser Hafenrandzonen be- des nördlichen Elbufers mit Blick über die Elbe auf und sich neue stadtfernere Standorte gesucht (Hoyle, wirken könnten. Oberbaudirektor Egbert Kossak das gegenüberliegende südliche Elbufer - das Ham- 1988). Eine zentrale Frage für Hafen- und Stadt- organisierte 1985 das 2. Hamburger Bauforum, um burger Hafenpanorama schlechthin - an dem sich entwicklung lautet daher, ob sich Hamburg als Stadt- in einer internationalen Architektenrunde Ideen für diese Bemühungen zunächst festmachten. Anfang hafen mit einem Hafen in unmittelbarer Nähe des Bauten am Nordufer der Elbe entwickeln zu lassen der achtziger Jahre gab es hier noch Nischen für Stadtzentrums weiter den skizzierten Sachzwängen (Baubehörde Hamburg, 1986). Mit der „Erfindung“ diverse suboptimale Nutzungen und eine Mischung der modernen Umschlagstechnik unterwerfen soll der „Perlenkette“ für das nördliche Elbufer war von Bauten aus der Zeit von der Mitte des letzten (Enquete-Kommission, 1995). durch Bauforen,Wettbewerbe und die Berichterstat- Jahrhunderts bis in die Nachkriegszeit (Bartels, 1991). tung in den Medien das Thema „Hamburg zurück Diese Kulisse prägte die Hamburger „Visitenkarte“ Die Aufgaben der Revitalisierung und Neuordnung an die Elbe“ weit über Hamburg hinaus diskutiert für mit dem Schiff ankommende Besucher. stellen sich für die brachgefallenen Areale von der worden. Einer breiten Hamburger Öffentlichkeit Lagegunst, der Verkehrsanbindung, dem Gebäudebe- wurden hier die Möglichkeiten der Attraktivitäts- In anderen Städten begonnene oder bereits abge- stand, den Altlasten und den Planungsmöglichkeiten steigerung des nördlichen Hafenrandes präsentiert. schlossene Projekte der „Waterfront Revitalization“ her sehr unterschiedlich dar. Es gibt daher keine ließen auch Hamburg Mitte der achtziger Jahre allgemeingültigen Patentrezepte der Revitalisierung Inzwischen sind etliche Neubauten am nördlichen initiativ werden. Bei allen diesen Vorhaben anderer von Hafen- und Uferzonen, sondern es ist wichtig, Elbufer entstanden und ein Facelifting der Altbauten Hafenstädte sollte die jeweils ökonomisch abneh- die lokalen Besonderheiten präzise zu analysieren, hat begonnen. Büros, Gastronomie, Einrichtungs- mende Bedeutung der Häfen durch neue Planungen Potentiale vor Ort und Konfliktlinien zu erkunden häuser, Designerbüros für den „höheren Geschmack“ für die Uferrandzonen kompensiert werden (Kossak/ und die Bewohner und Gewerbetreibenden in die und Wohnungen – auch Sozialwohnungen - sind Marcovic, 1989). Es sollten neue Nutzungen gefun- Diskussionen um eine Neuordnung dieser Bereiche entstanden (Schubert, 1996). Insgesamt weist der den werden und erlebbare Identifikationsmerkmale einzubeziehen. Bereich zwischen Augustinum und Fischmarkt eine („Eyecatcher“, „Landmarks“) und Anziehungs- sehr heterogene Struktur auf,Vielfältigkeit und Ge- punkte für Bewohner, Besucher und Touristen, aber Am nördlichen Elbufer wurden kleinere Teilflächen gensätzlichkeit machen den Reiz und die Einmalig- auch anspruchsvolle Arbeitsplätze geschaffen werden. aus dem Hafengebiet herausgeschnitten, so dass für keit des Gebietes aus. Die Nutzungen sind frag- Da Hamburg vor der Vereinigung aufgrund seiner diese Bereiche nun „normale“ planungsrechtliche mentiert, und die Wohnbevölkerung weist große damaligen geopolitischen Randlage im westeuropä- Bestimmungen gelten und die üblichen bezirklichen soziale Unterschiede auf. Derzeit sind im Gebiet ischen Wirtschaftsraum bei der zunehmenden inter- und bau- und stadtentwicklungspolitischen Zu- noch ca. zwei Drittel des Gewerbes hafenbezogen. kommunalen und internationalen Konkurrenz um ständigkeiten und Kompetenzen bestehen. Für die Aber das hafen-typische Milieu und Gewerbe wird Firmenansiedlungen weiter ins Hintertreffen zu Vorhaben am nördlichen Elbufer wurde von der immer stärker durch kapital-kräftigere Nutzungen geraten drohte, wurden an den Umbau der Uferzo- Bauverwaltung der Begriff der „Perlenkette“ gefun- verdrängt. Die Attraktivität des Gebietes für Ham- nen große Erwartungen der Aufwertung mit posi- den. Dieses Konzept ging davon aus, dass für diesen burger und Touristen mit dem hier (westlich) an- tiven Folgen für die Stadt geknüpft. Bereich keine flächendeckende Strategie möglich

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 25 renaissance der hafengebiete und uferzonen

schließenden Elbwanderweg führt - vor allem an An den Umstrukturierungsbemühungen am nörd- hinzu, daß Flutschutzmaßnahmen vorzusehen sind, Wochenenden und Feiertagen - zu erheblichen Ver- lichen Elbufer lassen sich unterschiedliche Konflikt- Altlasten zu berücksichtigen sind und Gründungs- kehrsbelastungen und Staus. linien festmachen. In den hafennahen Stadtteilen kosten meist höher liegen als bei anderen Vorhaben. und Uferbereichen wohnten früher in der Regel Bei der derzeitigen Haushaltslage Hamburgs ist Das Areal östlich des Augustinums wird nun bebaut eher einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen, die Versuchung naheliegend, Grundstücke aus dem und die frustrierenden jahrelangen Auseinanderset- die entweder im Hafen gearbeitet haben oder nach kommunalen Bestand möglichst teuer an private zungen um die Bebauung am Holzhafen gehören dem Rückzug der Hafennutzungen hier mietpreis- Investoren zu veräußern und die eingenommenen der Vergangenheit an.Weiter östlich sind spektaku- günstige Wohnungen gefunden haben. Das Interesse Mittel zur Haushaltssanierung zu verwenden. Damit läre Projekte wie das Verlagshaus von Gruner & Jahr der international agierenden Developer zielt dagegen werden allerdings wichtige Steuerungsmöglichkei- und am westlichen Ende der Speicherstadt das World in der Regel auf den Bau von Büroeinheiten und ten in diesem Bereich vertan und Chancen, die Re- Trade Center entstanden.An der Hafenstraße ist Wohnungen für das obere Bevölkerungsdrittel ab. vitalisierung der Hafen- und Uferzonen zu einem neuer Wohnungsbau entstanden, die besetzten Häuser Die städtebaulichen und sozialen Konsequenzen der nachhaltigen und sozialverträglichen Stadtumbau sind instandgesetzt worden. Die Umgestaltung des bisher realisierten Projekte der Perlenkette sind also zu nutzen. Mit dem inkrementalistischen Planungs- Areals um die Landungsbrücken wird erörtert und ambivalent.Auf der einen Seite ist es gelungen, neue ansatz der „Perlenkette“ sind zudem räumliche mit der Planung der HafenCity werden neue Ak- Entwicklungsimpulse in diesen Bereich zu ziehen, wohnungs- und stadtteilbezogene Effekte von ein- zente gesetzt. aber mit Aufwertung und Umnutzung gehen Kon- zelnen Projekten kaum steuerbar. Es ist daher be- flikte um Verdrängung und Gentrification einher. sonders wichtig, bei diesen zentrumsnah gelegenen Entwicklungen, Chancen und Konflikte Das Bemühen Hamburgs, in der wirtschaftlich pro- Flächen die Vorhaben auf Sozialverträglichkeit und blematischen Phase Mitte der achtziger Jahre in- nachhaltige Effekte für die zukünftige Stadt(teil)- Bezogen auf das Hafengebiet südlich der Elbe und ternationale Investoren um (fast) jeden Preis nach entwicklung hin sorgfältig zu prüfen und nicht nur das nördliche Elbufer werden unterschiedliche In- Hamburg zu ziehen, erweist sich im Nachhinein als auf vage „trickle down“-Effekte zu hoffen. Bei teressen und Logiken der Verwertung, Umnutzung übereilte Strategie, mit der Chancen auf eine be- der Umplanung der Uferzonen bestehen einmalige und Revitalisierung deutlich:Während aus fiskali- hutsamere und sozialverträglichere Revitalisierung Chancen, diese für die lokale Bevölkerung, aber auch schen Gründen städtische Grundstücke am nördli- unter Berücksichtigung endogener Potentiale vertan für die Gesamtstadt und Besucher von auswärts mit chen Elbufer veräußert werden, wird gleichzeitig wurden. dem Ziel der Revitalisierung zu nutzen, die nicht südlich der Elbe für Hafenerweiterungen eine um- vertan werden sollten. fangreiche und teure Bodenvorratspolitik über An- Die Möglichkeit der Neugestaltung der städtischen käufe von Flächen betrieben.Während nördlich der Hafen- und Uferbereiche ist nach einer Phase der Deutlich zeichnet sich ab, dass es sich bei der Re- Elbe sogar für kleinere Bauprojekte internationale Verwahrlosung und Unkenntlichmachung eine ein- vitalisierung der (brachgefallenen) Hafen- und Architekturwettbewerbe veranstaltet werden, wird malige Chance, wobei schwierige Planungsprobleme Uferzonen um ein neues zukunftsträchtiges Arbeits- über ungleich größere Hafenerweiterungsflächen gelöst werden müssen und neue Planungskulturen feld handelt (Bruttomesso, 1993). Es geht nicht um südlich der Elbe kaum diskutiert. eingeübt werden können (Schubert, 1994). Bei der eine modische Attitude postmoderner Stadtentwick- Realisierung von Projekten am nördlichen Elbufer in Hamburg kommt erschwerend und verteuernd

26 Perlenkette Hamburgs Hafenrand renaissance der hafengebiete und uferzonen lung sondern um die einmalige historische Chance der Stadtentwicklung am Wasser und der Reinte- gration von Hafen und Stadt.

Der Umbau, die Umnutzung, die Reaktivierung und die Steuerung von Investitionen in vormalige Hafen- und Hafenrandgebiete ist mittlerweile zu einem eigenständigen planerischen Arbeitsfeld ge- worden. Experten haben die „Waterfront“ zur „New Urban Frontier“ erklärt und nach einer Phase der Literatur: Vernachlässigung ist in vielen Städten die Reakti- vierung, Neu- und Umnutzung von Ufer-, Hafen- BARTELS, O. (1991): Hamburgs Elbgesichter, in: Höhns, Ulrich (Hrsg.): HOYLE, BRIAN (1988): Development dynamics at the port-city inter- und Hafenrandbereichen das aktuell wichtigste und Das ungebaute Hamburg, Hamburg face, in: Hoyle, B.S., Pinder, D.A., Husain, M.S. (ed.), Revitalising the Waterfront, International Dimensions of the Dockland Redevelop- spannendste Thema überhaupt. BAUBEHÖRDE HAMBURG, Landesplanungsamt (Hrsg.) 1986: Stadt ment, London and New York am Hafen, Hafenstadt, Hamburg KOSSAK, E. und MARKOVIC, M. (1989): Hamburg, Stadt im Fluß, Pd. Dr. Dirk Schubert BEHÖRDE FÜR WIRTSCHAFT, Verkehr und Landwirtschaft (Hrsg.) Baubehörde, FHH, Hamburg TU Hamburg- (1989): Hafen Hamburg, Dienstleistungszentrum mit Zukunft, Entwick- lungen – Ziele – Chancen, Hamburg LÄPPLE, DIETER (1994): Hafenwirtschaft. Handwörterbuch der Raum- ordnung, ARL, Hannover, (Sonderdruck) BREEN, D., RIGBY, A., Waterfronts – cities reclaim their edge, New York 1994 SCHUBERT, D. und HARMS, H. 1993: Wohnen am Hafen. Leben und Arbeiten an der Wasserkante; Stadtgeschichte. Gegenwart. Zukunft. BRUTTOMESSO, R. (ed.) (1991): Waterfront – una nuova frontiera Das Beispiel Hamburg, Hamburg urbana, Venice SCHUBERT, D. (1994): Zwischen Wasser und Land, Neue Entwicklun- BRUTTOMESSO, R. (ed.) (1993): Waterfronts. A new Frontier for Cities gen in alten Häfen, in: deutsche bauzeitung 11/1994, S. 50 ff. on Water, Venice SCHUBERT, D. (1996): „Neues von der Wasserkante“. Chancen und CHILCOTE, P. W. (1988): The Containerization Story, in: Hershman Probleme nachhaltiger Stadt(teil)entwicklung und Stadterneuerung Marc J. (Ed.), Urban Ports and Harbour Management, New York 1988 am nördlichen Elbufer, in: Jahrbuch Stadterneuerung (Hrsg.) Arbeits- kreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen, Berlin ENQUETE-KOMMISSION „Stadtentwicklung“ der Hamburgischen 1996 Bürgerschaft, Abschlußbericht (Drucksache 15/4100), 2.11.1995

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG, Wirtschaftsbehörde – Strom- und Hafenbau (1992): Hafenerweiterung , Zukunft für Hafen und Stadt, Hamburg

HANSEN, N. (1999): Am Anfang war das Schiff. Der Hafen: ein Ort für Handel, Vergnügungen und Geborgenheit. Ein Essay., in: mare. Zeitschrift der Meere, Nr. 12

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 27 leitlinien und ziele

Leitlinien zur Entwicklung sich auch St. Pauli und die Reeperbahn sehr geändert am Nordufer vorhandene Hafennutzung, der Ver- des nördlichen Elbufers haben. Und nicht zu ihrem Vorteil.Von St. Pauli’s kehr und die hier angesiedelten Einrichtungen der Romantik ist kaum noch etwas zu spüren. Auch Technischen Infrastruktur beanspruchen nach wie Die Bedingungen und Ziele zur Entwicklung des der hässliche Ausbau des Spielbudenplatzes hat zu vor wichtige Flächen. Um die besonders in Altona nördlichen Elbufers Mitte der 80er Jahre sind in der diesem Zustand wesentlich beigetragen. und St. Pauli bestehenden Entwicklungschancen Senats-Drucksache 372 vom 31.3.87 detailliert auf- voll nutzen und für Hamburg Akzente setzen zu geführt und – in den sogenannten „Leitlinien“ zu- Und dennoch:Wasser, Elbe, Schiffe und Hafen üben können, ist neuen Funktionen zukünftig eine hohe sammengefasst – vom Hamburger Senat am 7.April noch immer eine große Anziehungskraft auf die Priorität einzuräumen. 1987 beschlossen worden. Hamburger und ihre Gäste aus.Aber es ist der Stadt noch nicht gelungen, diese unveränderte Anziehungs- Es ist eine städtebauliche Konzeption zu erarbeiten, aus der Ergänzungsdrucksache zur Senatsdruck- kraft den Menschen unter den neuen Bedingungen die sich zur Baukultur unserer Zeit bekennt und sache Nr. 372: und veränderten Ansprüchen auch zugänglich zu sich behutsam in die vorhandene Struktur von Ge- machen. bäuden und Freiflächen einfügt. Dabei sollen die „...Leitlinien zur Entwicklung des nördlichen folgenden Grundlinien gelten: Elbufers Wie kann Hamburg seine Lage am Wasser, wie können wir Hafen und Hafenlage wieder stärker zu 1. Neue Schwerpunkte für Kultur, Einkaufen und Ziele und Rahmen des Konzeptes einem Anziehungspunkt für Menschen und Arbeits- Amusement am nördlichen Elbufer sollten zu- plätze machen? gleich genutzt werden, um positive Wirkungen Hamburg ist als Hafenstadt berühmt und wohlha- auf die Reeperbahn und das Viertel zwischen der bend geworden.Wenn Reisende Hamburg sehen Die Antwort auf diese Frage muss eine umfassende Reeperbahn und dem nördlichen Elbufer auszu- wollten, dann waren meist der Hafen, St. Pauli, die städtebauliche Konzeption sein. Sie muss üben. Das heißt, es müßten z. B. vom Elbufer Reeperbahn und der „Dom“ die Ziele. Diese At- gute Fußgängerverbindungen (die verkehrsreiche traktionspunkte spielten auch wirtschaftlich eine • Arbeiten und auch Wohnen, Hafenrandstraße muß überquerbar sein!) dorthin erhebliche Rolle für die Stadt. Sie haben alle an • Einkaufen und Bummeln, bestehen. Bedeutung verloren. • Ausgehen und sich amüsieren, • Kultur und Tourismus 2. Die Landungsbrücken und die westlich anschlie- Wir schlagen zwar im Hamburger Hafen heute viel ßenden Flächen sollten auf der Grundlage priva- mehr um, als in den großen Zeiten von Hans Albers. am Hafenrand neu miteinander verbinden. ter Investitionen ähnlich der Entwicklung z. B. Aber die Schiffe sind größer und weniger geworden; South Street Port in New York für Einkaufen, der Umschlag geht schneller vonstatten und mit Elbufer und Hafen bieten ungewöhnlich gute Vor- Restaurants und Amusement erschlossen und um- einer für den Zuschauer uninteressanten Technik. aussetzungen für eine neue und attraktive Nutzung gestaltet werden. Weniger Schiffe, weniger Matrosen auf jedem Schiff, der Wasser- und Hafenlage unserer Stadt, auch kürzere Liegezeiten im Hafen – kein Wunder, dass wenn es auf dem engen Uferstreifen sowohl kon- kurrierende Nutzungen als auch Brachen gibt. Die

28 Perlenkette Hamburgs Hafenrand leitlinien und ziele

3. Im Bereich westlich Fischmarkt sollte die kultu- bringen und grünräumlichen Zusammenhängen 10.Die benachbarten lebendigen Wohnquartiere relle Attraktion eines Museumshafens möglichst sowie ökologischen Erfordernissen angemessenen und die ansässige Wohnbevölkerung sind vor Ver- weitgehend mit dem zukünftigen Liegeplatz der Raum zu geben. drängungsprozessen, die durch die Aufwertungs- Cap San Diego verbunden werden. Für die An- maßnahmen eingeleitet werden könnten, zu lage des Museums der Arbeit sind in geeigneten 6. Die Hamburger City ist heute eine der attraktiv- schützen. Altbauten und in neuen Gebäuden beiderseits sten Einkaufsregionen Europas.Wenn eine Stei- des Altonaer Kleinschiffhafens (Holzhafen) sowie gerung der Attraktivität der Hafenregion gelingt, 9. Für die Entwicklung des nördlichen Elbufers auf der hier anzulegenden Cap San Diego Mög- sollte für den Tourismus am Hafen wiederum im einzelnen und für die für neue Aufgaben zur lichkeiten zu schaffen. Inhaltlich bedeutet das auch die Verbindung zu den Einkaufsgebieten der Verfügung stehenden Hafengebiete werden Er- keine Änderung des Konzeptes „Museum der City verbessert werden. fahrungen der Umstrukturierung und der Organi- Arbeit“. sation anderer Hafenstädte der Welt (z. B. London, Es wäre daher denkbar, die City über Wallring- New York,Boston, Baltimore, San Francisco) Die Kumulation kultureller und anderer publi- park, Planten und Blomen und das CCH sowie herangezogen. kumswirksamer Einrichtungen auf einen Punkt entlang des Alsterfleets durch ein besonderes Fuß- am Hafenrand führt zu ihrer gegenseitigen Stär- wegnetz mit den Landungsbrücken zu verbinden. 10.Für die gesamte Umstrukturierung sind, soweit kung und damit zu einer über die Addition der wie irgend möglich, private Investoren heran- Attraktionen hinausgehenden Anziehungskraft 7. Die städtebauliche Entwicklung des Elbufers bie- zuziehen. Hierfür eventuell erforderliche Veräus- für Bürger und Touristen. tet hervorragende Chancen für die Ansiedlung serungsentscheidungen bei Flächen und beste- neuer Unternehmen des Dienstleistungssektors henden Gebäuden sind mit den notwendigen 4. Die unvermeidliche Distanz zwischen den Schwer- und spezieller Gewerbebranchen in Citynähe. Denkmalschutz-Auflagen zu verbinden. ...“ punkten „Landungsbrücken“ und den kulturel- len Einrichtungen um die Cap San Diego sollte Es ist zu prüfen, inwieweit die bestehende Struk- durch möglichst attraktive Fußwege als Fortset- tur der Fischindustrie und des entsprechenden 10.Prof. Egbert Kossak zung der Hafenpromenade überwunden werden. Gewerbes mit den neuen Entwicklungen sinnvoll Zusätzlich ist der öffentliche Nahverkehr zur zu verbinden ist; außerdem wieweit ein Frisch- Verbindung der alten und neuen Attraktionen fischmarkt die Tradition an diesem Standort be- entlang des Elbufers zu verbessern. wahren und zur Bereicherung der Standortqua- lität dienen kann. 5. Bei der Entwicklung des Gebietes ist die beson- dere landschaftliche Situation als wichtiges Qua- 8. Neue Akzente für den Tourismus am nördlichen litätsmerkmal des Standortes zur Wirkung zu Elbufer (Kultur, Einkaufen,Amusement) müssen die bestehende Wohnstruktur berücksichtigen und auch die besonderen Chancen für neue Dienst- leistungsunternehmen einbeziehen.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 29 städtebauliche wettbewerbe

„Neumühlen“ 1987, 1. Preis: AC, Schäfer, Agather mit H.O.D. Schoppe

Ergebnisse der städtebaulichen Wettbewerbe

Die wichtigsten Grundlagen für neues Planrecht „Altona – Große Elbstraße“ 1989 (Bereich Holzhafen und mögliche Entwicklung des Fischgroßmarktes), 1. Preis: A+S, Rob, Stahr, Kritzmann (gesetzliche Bebauungspläne) und jede bauliche Danach wurden die Ergebnisse in den jeweiligen Entwicklung am nördlichen Elbufer waren die Er- B-Plan-Verfahren mit anderen Behörden und in gebnisse der städtebaulichen Wettbewerbe und ihre Öffentlichen Anhörungen abgestimmt und – ent- stadtentwicklungspolitischen Fortschreibungen. Diese sprechend überarbeitet – in neue Bebauungspläne Wettbewerbe oder städtebaulichen Gutachten wur- umgesetzt und vom Senat beschlossen. den von der Elbufergruppe im Landesplanungsamt zusammen mit dem Amt für Landschaftsplanung In den mehrere Hektar großen Entwicklungsbe- vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. reichen wurden nachfolgend, abschnittsweise, unter Mitwirkung der jeweiligen Investoren und Bauherren mit ihren schon konkreten Nutzungsprogrammen

„Holzhafen“ 1994, 1. Preis: Kees Christiaanse, Astoc Architects & Planners

30 Perlenkette Hamburgs Hafenrand städtebauliche wettbewerbe

„Hafenrand – Altona/St.Pauli“ 1984/85, 1. Preis: AC, Schäfer, Ferdinand, Agather Realisierungswettbewerbe ausgeschrieben, um alter- native architektonische Lösungen zu finden. Der/die Gewinner dieser Realisierungswettbewerbe sind i.d.R. vom Investor/Bauherrn für die Bauplanung beauftragt worden.

Auf diesen Seiten sind die Lagepläne der Preisträger der städtebaulichen Wettbewerbe am nördlichen Elb- ufer in ihrer prämierten Fassung abgebildet.

„Gruner & Jahr“ 1983, 2. Preis: Steidle + Kiessler mit G. Hansjakob

„St. Pauli Landungsbrücken – Millerntor“ 1987, 1. Preis: AZ, Amorelli, Tran Viet, Zadeh mit Warburg-Ries und Zwirner

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 31 chronologie (1976 bis 1983…

Jüngere Planungsgeschichte der Revitalisierung 1980/81 Architektenkonkurrenz „Herrengrabenfleet“ von Hamburgs nördlichem Hafenrand Auslober: Neue Heimat Nord + Hamburg Mannheimer, Ziel: Bebauungs- und Nutzungs- Jahr Planungen – Realisationen – Ereignisse vorschläge für die Ufer des Herrengrabenfleets 1. Preis: PWW Patschan,Werner,Winking, Ham-

1976 Feststellung B-Plan „Altona-Altstadt 27/St.Pauli der Baubehörde Lichtbildnerei burg 21“ auf der Grundlage des sog.Tchibo-Plans mit Erschließung in mehreren Ebenen und Kernge- 1981 Hausbesetzungen an der St. Pauli Hafenstraße bietsnutzung in hoher Dichte 1976, St. Pauli Hafenstraße, „Tchibo-Plan“ 1981 Aufgabe der Flächenvorhaltung für eine Elb- 1977 - 80 städtebauliche Gutachten Hochwasserschutz tunnel-Trasse im Innenstadtbereich und damit Auftraggeber (AG): Landesplanungsamt u.Amt Entscheidung für neuen Standort für den Verlag Wasserwirtschaft,Auftragnehmer (AN):Architekt Gruner & Jahr (G&J) Talkenberg u. Ing. Büro Grassl, Fischauktionshalle u. Fischmarkt,AN:Arch.: G. 1981 - 85 mehrere Investorenbewerbungen um die Bau- Talkenberg, Hamburg der Baubehörde Lichtbildnerei flächen am Herrengrabenfleet, Anhandgabe an Möller, Müller, Reimer GmbH mit Arch. PWW, 1980 Beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb Flächenvorhaltung für Elbtunnelzufahrt Patschan,Werner,Winking, Hamburg „Fleetinsel“, 9 Teilnehmer/Einladungen Auslober: Landesplanungsamt (LP) 1983 Beschränkter Realisierungswettbewerb „Verlags- Ziele: Cityerweiterung entlang Bleichenfleet und haus Gruner & Jahr“ 12 Teilnehmer, Herrengrabenfleet und deren Verknüpfung mit Auslober: Gruner & Jahr und Landesplanungsamt dem Elbufer, mind. 7.000 m2 Bruttogeschossfläche Ziele: entlang Herrengrabenfleet und südlich (BGF) Büros, Hotel, am Alsterfleet: Läden, mind. Schaarsteinweg überwiegend Kerngebietsnutzung 6.000 m2 BGF Wohnungsbau, (Wohnen in der (106.500 m2 BGF für G&J), nördlich davon Innenstadt – Bauen am Wasser) Wohnungsbau, Erhalt histor. Gebäude am Stub- benhuk 1. Preis: v. Gerkan, Marg + Partner (GMP), 2. Preis: Patschan,Werner,Winking (PWW), 1. Preis: GMP,v. Gerkan, Marg + Partner, Hamburg; Hamburg 1. und 2. Preis wurden mehrfach überarbeitet 2. Preis: Steidle + Kiessler, München mit dem Ergebnis eines Rahmenplans 1. und 2. Preis wurden überarbeitet, danach der 2. Preisträger beauftragt auf der gleichen Fläche: Gruner & Jahr (2. Preis Wettbewerbsentwurf)

32 Perlenkette Hamburgs Hafenrand …1983 bis 1986… chronologie

1983 – 84 Zweistufiger offener städtebaulicher Wettbewerb 1985 II. Hamburger Bauforum, 30 international be- „Hafenrand – Altona/St.Pauli“ (112 Teilnehmer setzte Arbeitsgruppen/100 Architekten und + 8 Einladungen),Auslober: Landesplanungsamt Studenten; Konzeption, Organisation, Dokumen- 2 2 Ziele: Ca. 30.000 m BGF,davon ⁄3 für Wohnen tation,Ausstellung: Oberbaudirektor E. Kossak 1 u. ⁄3 für Büros bzw. hafenbezogenes Gewerbe und Landesplanungsamt, Elbufergruppe mit Arch. (weit geringeres Nutzungsmaß und Dichte als die G.+ D. Krug-Brayshaw, Hamburg 1. Preis Wettbewerb „Hafenrand“, bis dahin geltenden B-Pläne auswiesen), Erhalt Architekten AC Ziele und Ergebnisse: Utopien und erste Ideen für von Schauermanns Park, der historische Treppen, die Entwicklung eines Teils des nördlichen Ha- Sichtschneisen zur St.Pauli-Kirche. fenrands zwischen Neumühlen und Fischmarkt Ergebnis: angemessene neue Silhouette des Ha- fenrandes unter Erhalt histor. Bebauung und 1985 3 konkurrierende Gutachten „Altonaer Balkon“, Schauermanns Park von Architekten und Landschaftsplanern

Lichtbildnerei der Baubehörde Lichtbildnerei Auftraggeber: Landesplanungsamt, Elbufergruppe 1. Preis:AC, Schäfer, Ferdinand,Agather, Ham- Ziele und Ergebnisse: Neugestaltung der öffent- burg lichen Aussichtsterrasse und Fußwege,Treppen- Hamburger Bauforum 1985 anlage zum Elbufer, Sicherungsmaßnahmen gegen 1984 – 92 Arbeit der Projektgruppe „Elbufer“ (3-5 MA des Erosionen des Elbhangs, Einbeziehung der histo- Landesplanungsamts, Ltg. B.Kraft-Wiese) rischen Spuren von Hafenbahn-Tunnel, „Schiefer Ebene“ u. Backstein-Viadukt 1984 Gutachten „Elbhang“ Auftraggeber (AG): Lan-

desplanungsamt, Elbufergruppe,Auftragnehmer: Zeichnung: Theo Bosch 1. Preis: Rogalla + Osmers mit Brien + Metzner, Architekten Hirschfeld + Glienke, Hamburg, Hamburg Landschaftsplaner: Prof. H. Haag, Langenhagen Ziele und Ergebnis: Dokumentation städtebauli- Utopie aus dem Bauforum: 1985 Feststellung des B-Plans „Altona-Altstadt 31“ cher und landschaftsplanerischer Entwicklungs- Strand und Inseln der Träume auf der Grundlage des Gutachtens „Fischmarkt“ potentiale und vorhandener Restriktionen 1980

1984/85 Rekonstruktion der ehem. Fischauktionshalle 1986 Feststellung des B-Plans „Neustadt 34“ auf der (Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum) und Grundlage des Wettbewerbs „Verlag G&J“ 1983 des historischen Anlegers, Bauherr: Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), Arch.: G.Talken- 1986 Planungsunterlage „Historische Spuren und berg, Hamburg auf der Grundlage des städtebau- Restriktionen“, Elbufergruppe lichen Gutachtens 1980 1985 geplante Neugestaltung „Altonaer Balkon“

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 33 chronologie …1986 bis 1987…

1986/87 Zweistufiger offener städtebaulicher Wettbewerb 1987 Pachtvertrag zwischen der Stadt Hamburg FHH „Neumühlen“ (101 Teilnehmer) und der Initiative „St. Pauli Hafenstraße“ Auslober: Landesplanungsamt, Elbufergruppe Ziele: Unter Einbeziehung der historischen 1987 Beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb Gebäude (u. deren Umnutzungen, z. B. Hotel im „St.Pauli Landungsbrücken/Millerntor“ ehem. Kühlhaus) sowie unter Berücksichtigung Wettbewerb Neumühlen (7 Einladungen),Auslober: Landesplanungsamt, von Sichtschneisen vom Elbhang auf den Strom, 1. Preis Arch. AC Elbufergruppe ca. 30.000 m2 BGF Neubau für Arbeitstätten Ziele: Aufwertung der touristischen Ziele hafenbezogener Betriebe und neuer Medienbran- Landungsbrücken und Millerntor/Reeperbahn chen, 15 % der BGF für Wohnen; Bauen am und Verbesserung v.a. der sie verbindenden Fuß- Wasser in spezifischen Formen. wege, Grünanlagen und Plätze, Nutzungs- und Ergebnis: 4 U-förmige Gebäudekomplexe auf Bebauungsvorschläge für die Flächen westl. des Stützen (Hochwasserschutz), die sich in ihrer Ansicht von der Elbe, Arch. AC Alten Elbtunnels (Tourismuscenter ohne BGF- Höhe an dem historischen Schuppen D orien- Vorgaben) unter Einbeziehung der Betriebsge- tieren, Uferpromenade mit öff. Plätzen, neuer bäude der Stadtentwässerung und des zu verstär- Anleger für Schlepper, Lotsenboote kenden Hochwasserschutzes Ergebnisse: Platz mit Arkaden am (erhaltenen) 1. Preis:Architektencontor, Schäfer,Agather, Hochhaus Millerntor, Fußgängerbrücke zum Hamburg Heiligengeistfeld, statt Bowlingbahn Passagen-

Lichtbildnerei der Baubehörde Lichtbildnerei komplex in Verlängerung Spielbudenplatz, durch 1987 Senatskommission für Stadtentwicklung: Unterführung des Millerntordamms Verknüpfung „Leitlinien zur Entwicklung des nördlichen von Wallanlagen und Altem Elbpark terrassierter, Elbufers“ Wohnhäuser an der Hafenstraße langgestreckter Baukörper mit gläserner Wandel- Ziele: Erweiterungsraum für die City, Hinwen- Mitte der 80er Jahre halle für Tourismuscenter nordwestl. Landungs- dung zum Strom/Erlebbarkeit des Hafens,Arbei- brücken, erweiterte Elbuferpromenade und Plätze, ten und Wohnen, Einkaufen und Freizeiteinrich- Überdachung für Anleger Senatsbarkasse u. Info- tungen, Kultur und Tourismus am Hafenrand Pavillons miteinander zu verbinden und zwar durch behut- sames Einfügen in die vorhandene Struktur von AZ Architektengruppe 1.Preis Architektengruppe AZ,Amorelli, Sem- Gebäuden und Freiflächen, stärkere Verknüpfung britzki,Tran Viet, Zadeh, Hamburg der angrenzenden Stadtquartiere mit dem Elb- ufer. Schutz der Bewohner vor Verdrängungspro- zessen Idee einer gläsernen Halle an der Elbe

34 Perlenkette Hamburgs Hafenrand …1986 bis 1988… chronologie

1986 - 88 Gutachten „Nördliches Elbufer – Konzepte für 1987 Erweiterungen des Hotels „Hafen Hamburg“ eine Neuordnung der wasserbezogenen Funktio- Bauherr: Gisela und Wilhelm Bartels, Hamburg nen“ AN:Arbeitsgruppe für Stadtplanung und Arch.: Kleffel + Köhnholdt, Hamburg (1. Er- Kommunalbau GmbH (ASK), weiterung) AG:Wirtschaftsbehörde Strom- u. Hafenbau mit (1999) Arch.: Meyer + Fleckenstein, Hamburg (2.+3. LP,Elbufergruppe Holzhafen im Gutachten ASK 1988 Erweiterung) Ziele/Ergebnisse: Städtebauliche Alternativen für den zu erhöhenden Hochwasserschutz, 1988/89 Beschränkter städtebaulicher Wettbewerb „Altona Nutzungs- u. Gestaltungsalternativen für die Teil- – Große Elbstraße“ (7 Einladungen) bereiche: Holzhafen (Kleinschiffhafen), St.Pauli Auslober: Landesplanungsamt, Elbufergruppe mit Fischmarkt, St. Pauli Landungsbrücken, Nieder- Strom- u. Hafenbau hafen/Überseebrücke, Binnenhafen/Speicherstadt Ziele und Ergebnisse: Behutsame Stadtreparatur unter Einbeziehung der Baudenkmale und Spuren 1987 Beschränkter Hochbau-Realisierungswettbewerb des historischen Stadtgrundrisses, Berücksichti- „Fährterminal Hamburg“ (5 Einladungen) Fährterminal 1. Preis Alsop + Lyall gung der Emissionen von Mälzerei und Container- Auslober: DFDS (Dänische Fährgesellschaft) mit hafen, Einbindung des geplanten Fährterminals Amt Strom- u. Hafenbau und LP,Elbufergruppe; und des vorh. Fischgroßmarkts (Hafengebiet), Ziele: Fähr- und Kreuzfahrt-Terminal in 3 Bau- Hafenabteilung des Museums der Arbeit, Muse- stufen, seine verkehrliche Erschließung und umshafen mit Teil der Hafenbahn und Cap San ÖPNV-Anbindung, Fortsetzung der Elbuferpro- Diego,Wohnen am Elbhang, Kerngebietsnut- menade zungen am Holzhafen (Hochwasserschutz),Ver- Ergebnis: langgestreckter, 2-geschossiger, röhren- besserung der Fußgängerverbindungen v. a. zum förmiger Baukörper auf Stützen mit Fußgänger- Foto: Hans-H. Holm, ©Cap San Diego S-Bahnhof Königstraße. brücke zum Hang und Weg zur S-Bahnstation Museumsschiff Cap San Diego In einer Alternative: Konzentration bzw.Ver- lagerung des Fischgroßmarkts zugunsten von 1. Preis:Alsop + Lyall, London Arbeitsstätten neuer Hafenlogistik und der Medienbranche 1987 Rekonstruktion und Umbau der Museums- 26.000 m2 BGF Wohnen zwischen Gr. Elbstraße schiffe Cap San Diego und Rickmer Rickmers u. Olbersweg, 24.000 m2 BGF Büros am Holz- (Ausstellungen und Restaurants) hafen Betreiber: Cap San Diego Betriebsgesellschaft/ Hamburger Admiralität 1.Preis:A + S, Rob, Stahr, Kritzmann, Hamburg Hotel „Hafen Hamburg“

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 35 chronologie …1988 bis 1992…

1988 Gutachten „Mischwasserrückhaltebecken“ und seit 1991 lagen aufgrund eines Senatsbeschlusses vier Wohn- seine Oberflächengestaltung mit Fischmarkter- schiffe für Asylbewerber am Westkai Neumühlen, datenland weiterung, Spielplätzen, Ergänzungen der Ufer- 1998 sind zwei aufgegeben und zwei Wohnschiffe promenade, Stellplätzen für Touristenbusse in den Fischereihafen verlegt worden AG: Hamburger Stadtentwässerung,Amt Strom- u. Hafenbau, Landesplanungsamt, Elbufergruppe 1990/91 Neubau des Verlags Gruner + Jahr, Bauherr: AN:Architektengruppe AZ mit Ing. Büro IMS Wohnschiffe für Asylbewerber Gruner + Jahr AG & Co, Hamburg,Architekten: Steidle und Kiessler, München mit Schweger + 1989 Städtebauliches Gutachten „St.Pauli Fischmarkt Partner, Hamburg, auf der Grundlage des Wett- /HADAG-Anleger“ bewerbs 83 AG:Amt Strom- und Hafenbau u. Landespla-

nungsamt, Elbufergruppe; Foto: Hampel/Hettchen 1991 Kantinengebäude, BSH, Bauherr: Bundesamt für AN:Architektengruppe AZ mit Ing. Büro IMS Seeschiffahrt und Hydrographie,Arch.:Vera Pernicka+ Volker Timm, Hamburg 1989 III. Hamburger Bauforum ca. 120 Teilnehmer, auf der Grundlage der Arch. Konkurrenz 1989 Konzeption: Oberbaudirektor E. Kossak, Organisation:Arch.I. Jenik, Hamburg Verlagsbauten Gruner & Jahr 1991/92 Umbau des ehem. Getreidesilos in Werbedesign- Ziele: Utopien und erste Ideen für eine Hafen- Ateliers Bauherr: Eve-Doris Böhm + Lothar city südlich Speicherstadt Böhm GbR, Hamburg Architekt:AG horizont, 800. Hafengeburtstag Hamburg + H.Schlingemann mit Sellhorn Ing. Gesellschaft mbH, Hamburg Foto: B. Kraft-Wiese 1989 Randbebauung und Neugestaltung des Altonaer Neubau von 11 Wohnungen auf ehem. Schul- Fischmarktes, Bauherren: Bauverein der Elbge- grundstück, Bauherr: Risshold BV,Harlem,Archi- meinden, und Altonaer Spar- und Bauverein, tekt:Architektencontor, Hamburg auf der Grund- Hamburg und FHH, Arch.: G.Talkenberg, und lage des Wettbewerbs Neumühlen 1986/87 GMP,v. Gerkan, Marg + Partner, Hamburg (1993) Wohnbebauung Buttstraße/de Voß-Straße/Car- 1991/92 Realisierung der Büro- und Wohnbebauung mit sten-Rheder–Straße, Bauherr:Altonaer Spar- und Läden am Herrengrabenfleet Bauherr: Hanseatica Bauverein, Hamburg,Arch.: G.Talkenberg, Ham- und Service-Wohnungen Madison, Bauherr: burg auf der Grundlage des B-Plans „Altona- Schaarsteinweg Ehlers KG,Arch.: PWW,Patschan, Altstadt 31“ Werner,Winking, Hamburg auf der Grundlage der Architektenkonkurrenz 1980/81

BSH Kantinengebäude

36 Perlenkette Hamburgs Hafenrand …1992 bis 1993… chronologie

1992 Neuer Sportboothafen Baumwall (Gastliegeplätze 1993/94 wurde das Wohnstift Augustinum im ehemaligen für 70 - 80 Boote und Restaurant auf ehem. Union-Kühlhaus fertiggestellt und bezogen Feuerschiff), Bauherr: FHH/Amt für Strom und s.a.Wettbewerb „Neumühlen“ 1986/87 Hafenbau Altonaer Museum 1995 Neubau Anleger und Betriebsgebäude für 1992 Interdisziplinäre Untersuchungen zur Revitalisie- HADAG-Flotte, Bauherr: HADAG AG, Ham- rung der Hafenbahn unter Leitung LP,Elbufer- burg,Arch.:Adelhelm + Dittmer, Hamburg, auf gruppe auf der Grundlage der Wettbewerbe der Grundlage des städtebaulichen Gutachtens „Neumühlen“ und „Altona – Große Elbstraße“. 1989 Befassung der Senatsausschüsse Verkehr und Kultur Hafenbahnhof Neumühlen 1935 Ergebnis: keine Möglichkeit, Sanierung und 1993 - 95 Investorenkonkurrenz „Tourismuscenter Lan- Betrieb als ÖPNV zu finanzieren; Eintragung dungsbrücken“ in zwei Stufen einer Option in die B-Pläne „Ottensen 2“ und AG: Liegenschaftsverwaltung mit LP „Altona-Altstadt 21“ für eine ggf. privat finan- 4 Investoren-Bewerber mit jeweiligem Archi- zierte Hafenbahn tekten Ziele: Attraktives, wirtschaftlich tragfähiges 1992 Fertigstellung des Fährterminals (Hafengebiet) Nutzungsmix (z. B.: Großaquarium, Imax-Kino, s.a.Wettbewerb 1987, Bauherr: DFDS-Fährgesell- Sciencecenter, Foodcourt,Tourismusagenturen, schaft, Dänemark,Arch.:Alsop + Lyall, London Wohnstift Augustinum Reisebüros, Läden, Stadtinformation, Experience- mit Planungsgruppe medium, Hamburg show der Hafen-Stadt Hamburg, BGF-Richtwert: 25.000 m2, keine Hochhaus- 1992 Neubau Großhandel- und Lagerei-Berufsgenos- bebauung – stadtgestalterisch angemessene Be- senschaft GroLa, (Hafengebiet) Bauherr: GroLa, rücksichtigung der sog „Hafenkrone“ (histor. Mannheim,Arch.:WGK, Krüger, Hamburg Gebäudeensemble auf der Geestkante) Ergebnis: Entscheidung des I. Bürgermeisters 1993 Neubau Bürohaus Generali, Bauherr: Johannis- und des Senats: „Keines der Konzepte wird den bollwerk GbR, Hamburg,Arch.:APB, Beisert, Anforderungen des Standortes gerecht“ Findeisen, Galedary, Grossmann-Hensel,Wilkens, Hamburg 1993 BürgerInnenwettbewerb „Leben und Arbeiten in der Südlichen Neustadt“, 23 Beiträge 1993 Erweiterung G & J, Bauherr: Gruner + Jahr AG Auslober: Landesplanungsamt & Co, Hamburg Arch.: B.Winking, Hamburg auf im Zusammenhang mit dem Gutachten „Strate- der Grundlage der Architektenkonkurrenz Her- gien und Ideen für die Südliche Neustadt“ rengrabenfleet 1980/81 Betriebsgebäude mit HADAG-Anleger

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 37 chronologie …1994 bis 1996…

1994 Feststellung der B-Pläne „Altona-Altstadt 35“ Hamburg,Arch.:Architekten-Contor,AC, Schäfer, und „St. Pauli 35“ auf der Grundlage des mehr- Agather, Scheel, Hamburg fach überarbeiteten Wettbewerbsentwurfs „Hafen- auf der Grundlage des Wettbewerbs „Hafenrand – rand – Altona/St.Pauli“ 1984 Altona/St. Pauli“ Foto: BRT Architekten Foto: BRT

1994 Architektenkonkurrenz „Eckhaus Elbberg“ (später 1994 Beschränkter Hochbaurealisierungswettbewerb sog. Lofthaus) 3 Teilnehmer „Holzhafen“ (8 Einladungen) Auslober: GbR Elbberg,A. Olofsson Auslober: Investorengruppe Büll & Dr. Liedtke 1.Preis: Bothe, Richter,Teherani (BRT), Hamburg Lofthaus am Elbberg Arch. BRT mit Bez.Altona und Landesplanungsamt Ziele: Bebauungskonzept für 3 Teilflächen am seit 1995 Bürgerinitiative „Park Fiktion“ an der St. Pauli Holzhafen – künftigem Museumshafen – Erhalt Kirche, die – seit 1997 – zu einem regelmäßigen historischer Spuren u. Kaimauer, Rekonstruktion

Arbeitskreis mit Vertretern der Stadtentwicklungs- Foto: Aloys Kiefer der Hafentreppe, beidseits des Hafenbeckens behörde (STEB) und anderer Behörden geführt Bürogebäude (BGF ca. 35.000 m2) unter Berück- hat sichtigung des Hochwasserschutzes mit Flucht- Ziele: gemeinsam entwickeltes Konzept für ver- brücken zum Hang, öffentlichem Platz zwischen besserte Grün- u. Spielflächen, Schulerweiterung, Neubau und Elbspeicher in Korrespondenz zu Wohnen, Gewerbe, KITA, Hafenstraße, Turnhalle und ein Mehrgenerationenhaus Arch. AC Baulücke westl. Stilwerk, nördlich der Großen Elbstraße Wohnungsneubau unter Erhalt der bei- 1995 Neubau eines Mehrfamilienhauses, Bernhard- den historischen Wohngebäude, Läden und Re- Nocht-Straße, Bauherr: B. + R. Fraatz Grund- staurants in den Erdgeschossen. stücksverwaltung, Hamburg,Arch.: Knüppel + Faber, Hamburg 1.Preis: K. Christiaanse/Astoc, Rotterdam/Köln (1996) Wohnbebauung am Pinnasberg, Bauherr: GbR Pinnasberg Borgwardt Schneider, Hamburg, Skizzen zur Holzhafenbebauung, 1996 Anwohner-Planung „Wohnen am Elbhang“ Arch.: Possehn,Voges, Ossenbrügge, Hamburg Arch. K. Ch. AG: Landesplanungsamt,AN:Arch. Planerkollek- (1996) Erweiterung der Grundschule „Friedrichstraße“, tiv, Elinor Schues, Hamburg Behörde für Schule, Jugend und Ziele: Einbeziehung der Anwohner-Interessen in Berufsausbildung, Hamburg,Arch.:Welm, Seifert, die Bebauungsplanung Möller, Hamburg Ergebnisse:Weniger Wohnungsneubau zugunsten (1997) Wohnbebauung St. Pauli Hafenstraße, (56 Sozial- verbesserter Grünflächen und Spielplätze, KITA, wohnungen, Kindertagesstätte und Gewerbe) öff. Diskussionen um Bauvolumen am Holz- Bauherr:Verwaltungsgesellschaft Hafenrand mbH, Wettbewerb Holzhafen 1. Preis hafen Kees Christiaanse

38 Perlenkette Hamburgs Hafenrand …1996 bis 1999… chronologie

1996 „Stilwerk“, Umbau und Aufstockung ehem. 1. Preise: Citterio, Mailand, Bothe, Richter, Mälzerei (Verkaufsausstellungen, Bistro, Café), Teherani,Hamburg, Grüntuch + Ernst, Berlin, Bauherr: Garbe KG, Bauträgergesellschaft, Ham- Spengler + Wiescholek, Hamburg burg Arch.: Lange,Vogler & Partner, Hamburg 1997 - 2000 Neugestaltung der Platzbereiche und Hoch- 1996 „Elbspeicher“, Renovierung und Umbau für wasserschutz Landungsbrücken, Bauherr: Bau- Greenpeace Zentrale, Büros, Laden, Restaurant, behörde,Amt für Wasserwirtschaft, Hamburg, Bauherr: KG Grundstücksentwicklungsgesell- Arch.: S. Zadeh u. Ingenieurbüro Grassl, Ham- schaft Große Elbstraße 39 mbH & Co,Arch.: BHL, „Stilwerk“ burg auf der Grundlage des Wettbewerbs „Lan- v. Bassewitz, Hupertz, Limbrock, Hamburg dungsbrücken/Millerntor“ 1987

1997 Gutachten zu Verkehrserschließung und privatem 1997 - 99 Projektentwicklung und Wettbewerb EXPO- Brand- u. Hochwasserschutz Neumühlen/Große Pavillon „Wattenmeer“, Landungsbrücken Elbstraße Auslober:AGEN.D.A, Grafenau mit Landespla-

AG: Bezirksamt Altona u. Landesplanungsamt, Foto: E. Kossak, FHH/STEB Foto: Bodo Margraf nungsamt AN: Ing. Büro ARGUS u.Arch. G.Talkenberg Ziele und Ergebnis:Ausstellungs- und Informa- Ergebnis: Privater Polder Neumühlen/Alterna- tionspavillon zum Thema „Wattenmeer“ (ca. 2 tiven zu Hochwasserschutz und Verkehrsführung Elbspeicher/Greenpeace 1.350 m BGF) auf den Flächen des bis dahin Gr. Elbstraße/Kaistraße geplanten Tourismus- u. Edutainment-Center nachfolgende Vorentwurfsplanungen zu Flucht- brücken über die Gr. Elbstraße zum Hang sowie 1.Preis:Alsop + Störmer, London, Hamburg zum Polderbauwerk Neumühlen Die Realisierung zur EXPO 2000 scheiterte wegen nicht ausreichender Finanzierung, ob- 1997 Realisierung Lofthaus Elbberg, Bauherr: DWI wohl Mantelnutzungen (sog.Wissensmeile) ca. Grundbesitz GmbH, 13.000 m2 BGF das Projekt erweitern sollten. Arch.: Bothe, Richter,Teherani (BRT), Hamburg Großaquarium im geplanten Tourismus- und Edutainment-Center 1998 Untersuchungen alternativer Standorte für ein 1998 Vier Hochbauwettbewerbe für 4 der 6 Gebäude Großaquarium, Landesplanungsamt mit Liegen- auf dem Polderbauwerk Neumühlen schaftsverwaltung u.a. an den Landungsbrücken

Auslober: die Bauherren mit Landesplanungsamt Foto: J. Schmidt Ziele u. Ergebnisse:Architektonische Varianten der 1999 Fertigstellung Umbau ehem. Fischmarkt-Lager- städtebaulich vorgegebenen Kubaturen halle zum Elbkaihaus (Büros u. Gewerbe), Bauherr: GHL III,Arch.: GMP,Marg, Staratzke, Elbkaihaus Hamburg

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 39 chronologie …1999 bis heute)

1999 Feststellung des B-Plans „Altona-Altstadt 21“ auf 2000 Fertigstellung der Wohn- und Bürobebauung, Grundlage der mehrfach überarbeiteten Wett- Vorsetzen Bauherr: Germanischer Lloyd Haupt- bewerbsentwürfe „Altona-Gr. Elbstraße“ 1989 verwaltung Hamburg,Arch.: BHL, v. Bassewitz, und „Holzhafen“ 1994 sowie der Änderung der Hupertz, Limbrock, Hamburg Hafengebietsgrenze 2000 Feststellung B-Plan „Ottensen 2“ auf Grundlage des mehrfach überarbeiteten Wettbewerbsent- B-Plan „Altona-Altstadt 21“ wurfs „Neumühlen“ 1987, der Polder- und Hochbauplanungen 1997/98 sowie der Ände- rung der Hafengebietsgrenze Foto: H. Leiska

Polderbebauung im Modell

40 Perlenkette Hamburgs Hafenrand wohnen im ehemaligen kühlhaus 1

Wohnstift Augustinum Das ehemalige Union-Kühlhaus, 1926 erbaut und im ehemaligen Union-Kühlhaus mit ca. 40 m Höhe bisher das höchste Gebäude am nördlichen Ufersaum der Elbe, war seit jeher eine „landmark“. Es markiert noch heute „wahrzeichen- haft“ den Übergang von vorstädtisch-landschaftlich geprägtem Ufer der Elbvororte zur Hafenzone und Um 1986, zur Zeit des städtebaulichen Wettbewerbs „Neumühlen“ begannen die Architekten GMP im Auftrag des Collegium Augustinum aus München,

Foto: Frahm mit den Vorplanungen zu einem Wohnstift.

147 unterschiedlich dimensionierte komfortable Wohnungen sowie umfangreiche Serviceeinrichtun- gen sind entstanden. Auf der hochwassersicheren Eingangsebene liegen neben Foyer und Empfang, Laden, Café, Friseur, Bankfiliale, Arztpraxis und Verwaltung. Im Untergeschoss befindet sich die physikalische Therapie mit Schwimmbad und Gym- nastikraum. Über einen zusätzlichen, gläsernen Au- ßenfahrstuhl ist das Kuppelrestaurant zu erreichen, das mit seinem atemberaubenden Ausblick auf Elbe und Stadt leider nur sehr begrenzt für die Öffent- Adresse Neumühlen 37 lichkeit zugänglich ist. (KWI) Wettbewerb Städtebaulicher Wettbewerb „Neumühlen“ 1987/88 freihändige Vergabe Bauherr Collegium Augustinum GmbH, München Architekten GMP von Gerkan Marg & Partner, Hamburg Nutzung 147 Wohnungen, Serviceeinrichtungen, Restaurant Großstadt Hamburg. Seit Anfang der 80er Jahre Größe/BGF 17.000 m2 waren Erhalt und Unterschutzstellung des Kühlhau- Fertigestellung 1993/94 ses unumstritten, doch es gab nur vereinzelte Nut- zerinteressen, u.a. für Umbau zu einem Hotel.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 41 2 seglertreff im rest der hedrich-mühle

Umbau und Aufstockung „Hedrich-Mühle“ Hedrichs Dampfmühle war nach dem Ausbau des Altonaer Hafens nach Westen Mitte des 19. Jh. und der Verkehrserschließung Neumühlens durch die Hafenbahn 1878 der erste Industriebetrieb, der in Neumühlen angelegt wurde.Von der im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Dampfmühle ist nur der zwecken, sowie für Veranstaltungen nutzen will. Das zweigeschossige Verwaltungstrakt erhalten geblieben. Obergeschoss mit dem eigentlichen Veranstaltungs- raum (flutsicher), wird über eine einläufige Treppe Der bestehende Kopfbau der ehemaligen „Hedrich in dem ehemaligen Kohlenlager erreicht. Mühle“ ist ein fünffach erweiterter Klinkerbau, der in additiver Weise immer den jeweiligen Bedürfnis- Südlich angrenzend schließt der Polder an das Ge- sen angepasst worden ist. So sind Portierwohnung, bäude an. Die Polderoberfläche dient den Seglern Kohlenlager, Kontor und der ehemalige Innenhof als Terrasse. In das neue Obergeschoss wird die Ver- im Innern noch ablesbar. waltung der Segler-Vereinigung einziehen außerdem soll es von gemeinnützigen Organisationen aus dem Das Gebäude wird nicht in den Polder Neumühlen Bereich des Segelsports genutzt werden. integriert und wird bei Hochwasser überflutet. Die (R.S.A-Quadrat) Planung sieht ein kontrolliertes Befluten des Erdge- schosses vor. Adresse: Neumühlen 21 Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb Der Altbestand wird mit einer sichtbaren Stahlkon- „Neumühlen“ 1987/88 struktion auf den bestehenden Außenwänden auf- freihändige Vergabe gestockt. Um eine klare Abgrenzung zwischen „alt“ Bauherr: Segler-Vereinigung Altona Övel- und „neu“ zu erreichen, wird die Aufstockung mit gönne e.V., Hamburg modernen Materialien wie Betonstein und Wellalu- Architekten: A-Quadrat René Schneiders + minium ausgeführt. Die vorgehängten beweglichen Thomas Hölter, Hamburg Holzschiebeelemente greifen über den Altbau hin- Nutzung: Veranstaltungs- und Verwaltungs- über und sollen somit eine sich ständig verändernde gebäude Verzahnung von Alt und Neu darstellen. Größe/BGF: 800 m2 Fertigstellung: im Bau Die Planung des Gebäudes sieht vor, die alten Ge- bäudeteile im Innern wieder ablesbar zu machen. Dieses betrifft vor allen Dingen das Erdgeschoss, das die Segler-Vereinigung zu Empfang,Ausstellungs-

42 Perlenkette Hamburgs Hafenrand umbau lawaetz-haus 3 Foto: B. Kraft-Wiese

Umbau Lawaetz-Haus

Adresse Neumühlen 16 - 20 Wettbewerb Städtebaulicher Wettbewerb „Neumühlen“ 1987/88 freihändige Vergabe Bauherr Johann-Daniel-Lawaetz-Stiftung, Hamburg Architekt Frido Röhrs, Hamburg Nutzung Büros,Ausstellungs- und Veran- staltungsräume Größe/BGF 800 m2 Fertigestellung 1989

Das Lawaetz-Haus wurde um 1800 von dem Fa- brikanten und Sozialreformer J.D. Lawaetz für seine Arbeiter gebaut. Das schmale, lange nur zweige- schossige Backsteingebäude dokumentiert – wie die Zur Zeit werden Erweiterungsmöglichkeiten auf Reste von „Hedrichs Dampfmühle“ – den Beginn einem Fassadenpreis ausgezeichnet. Es ist seit August der Rückseite des Lawaetz-Hauses untersucht. der Industrialisierung in der Entwicklungsgeschichte 1989 Sitz der 1986 gegründeten Lawaetz-Stiftung, (KWI) Neumühlens. Es steht im Überflutungsbereich der die als staatsnahe Einrichtung in den Bereichen Elbe und war vom Verfall bedroht. Nach der Sanie- Arbeitsmarkt-, Beschäftigungs-, Bildungs- und Stadt- rung durch den Beschäftigungsträger „alh – Arbeit entwicklungspolitik beratend tätig ist. Die Beratung und lernen Hamburg GmbH“ wurde es unter Denk- bezieht sich auf Förderprogramme in den obigen malschutz gestellt. 1989 wurde das Gebäude mit Politikbereichen der Freien und Hansestadt Ham- burg, des Bundes und der Europäischen Union.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 43 4 ein neuer polder an der elbe

Promenade und Rettungsweg Deshalb haben sich die Bauherren in Neumühlen Uferpromenade zu einer Poldergemeinschaft zusammengeschlossen. Polderbauwerk als Garage Straße Neumühlen Sie finanzieren gemeinsam ein 645 m langes und Elbe 37 m breites Bauwerk, das zur Elbseite geschlossen und abgeböscht ist, unterbrochen von breiten Trep- Polder–Bauwerk Neumühlen/Westkai penanlagen.Auf der so bis zu 3 m über dem jetzigen Terrain geschaffenen zweiten Ebene werden die Adresse: Strasse Neumühlen von jeweiligen Büro- und Wohngebäude errichtet, dar- Einmündung der Kaistrasse bis unter können ca. 500 PKW parken.Westlich des zum Lawaetzhaus Lawaetzhauses sichert zusätzlich ein Flutschutztor Wettbewerb: Gutachten ARGUS Ing. Büro + den Polderbereich bis zum Hang. Architekt Günther Talkenberg Alle Uferbereiche der nördlichen Elbseite, westlich Bauherr: Poldergesellschaft Neumühlen/ Altonaer Fischmarkt liegen außerhalb des öffentli- Zur Poldergemeinschaft gehören die Bauherren der Westkai GmbH chen Hochwasserschutzes (rechtlich gesehen im vier geplanten U-förmigen Gebäudekomplexe, des Architekt: Architekt G.Talkenberg + Ing.- Deichvorland), so dass hier alle Grundstücksbesitzer winkelförmigen Erweiterungsbau für das „Augusti- Büro Binnewies, Hamburg und Bauherren für eigenen ausreichenden Schutz num“ und der Wohnbebauung zwischen Hangfuß Nutzungen: Hochwasserschutzbauwerk mit sorgen müssen. Im Wettbewerbsentwurf „Neumüh- und dem historischen Speicher D. Das Lawaetzhaus Garagen für ca. 500 PKW unter len“ waren zunächst freie Erdgeschosse vorgesehen, und die für den Seglerverein umgebaute „Hedrich- der HWS-Ebene d.h. die Gebäude sollten auf 3 m hohen Stützen Mühle“ liegen außerhalb des Polders und haben Größe: Länge: 645 m, Breite: 37 m, stehen. Das Gelände liegt hier auf NN + 4,50 m, entsprechend hochwassersicher eingerichtete Erd- Volumen: 68.000 cbm der Bemessungswasserstand für Sturmfluten ist NN geschosse mit eigenen Fluttoren bzw. sollen „kon- Fertigstellung: Herbst 2001 + 7,50! Rettungsfahrzeuge brauchen im Katastro- trolliert überflutbar sein“. (KWI) phenfall eine hochwassersichere Fahrtrasse von mindestens NN + 6,50 m.

44 Perlenkette Hamburgs Hafenrand neubauerweiterung augustinum 5

Wegen der schwierigen Nachbarschaft zu dem stark beschädigten und in seiner Erhaltenswürdigkeit fragwürdigen Relikt von „Hedrichs Dampfmühle“ kam es jedoch zu erheblichen Planungsverzöge- rungen.

Die potentiellen Bauherren, verschiedenen Planungs- dienststellen und Denkmalpfleger stritten um Abriß und höhere Grundstücksausnutzung bzw. Erhalt oder Rekonstruktion. AC legte zahllose Entwurfs- varianten vor. Die inzwischen genehmigte Variante ist fast zum Wettbewerbsentwurf zurückgekehrt. Neubauerweiterung Augustinum Aufgrund der übergroßen Nachfrage nach Senio- renwohnungen am Elbufer wurde vom Bauherr Das winkelförmige Gebäude der Wohnstift-Erweite- Adresse: Neumühlen 23 Collegium Augustinum schon während der Umbau- rung umschließt eine mehrgeschossige Eingangshalle Architekten: Architektencontor (AC) Schäfer, zeit des Union-Kühlhauses eine Erweiterung des und den bestehenden Altbau der „Hedrich Mühle“. Ferdinand,Agather, Hamburg Wohnstifts erwogen und der 1. Preisträger des städ- Die Wohnungen sind über verglaste Erschließungs- Wettbewerb: „Neumühlen“ 1987/88, 1. Preis tebaulichen Wettbewerbs „Neumühlen“, das Archi- gänge mit einläufigen Treppen im Norden erreich- Bauherr: Collegium Augustinum e.V., tektencontor (AC), Hamburg für Vorplanungen auf bar und haben alle Elbblick. Der flutsicher gelegene München dem östlich angrenzenden Grundstück beauftragt. Eingangshof soll für kulturelle Veranstaltungen ge- Nutzung: 56 Seniorenwohnungen,Veran- nutzt werden; hier befindet sich das Foyer mit dem staltungshalle, Café Entsprechend ihres preisgekrönten Gesamtkonzepts öffentlich zugänglichen Café. (Arch.AC u. KWI) BGF: ca. 7.500 m2 entwarfen W.Schäfer und J.Agather am Ende einer Realisierung: ab 2000 geschwungenen Reihe von vier U-förmigen Büro- bauten die neue Wohnstift-Erweiterung.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 45 6 polderbebauung bürohaus hamburg team Fotos: Jörg Hempel Fotos: Jörg

Polderbebauung Bürohaus Hamburg-Team

Adresse: Neumühlen 19 Wettbewerbe: „Neumühlen“ 1987/88 Hochbau Wettbewerb 1998 Bauherr: Hamburg Team,Grundstücks- verwaltungsges.mbH & Co.KG Architekten: BRT Architekten, Bothe, Richter, Teherani,Hamburg Die geplante zweischalige Südfassade schützt das Nutzung: Büros Innere des Gebäudes gegen Sonneneinstrahlung und Größe/BGF: 6.900 m2 Kälte (passiver Wärmeschutz). Die Materialauswahl Fertigstellung: im Bau des Stahlbeton-Skelett-Baus – Stahl, Holz und Glas – soll Bezüge zu Hafen und Schiffen herstellen. Durch den städtebaulichen Rahmenplan sind Lage und Dimensionierung der einzelnen Gebäudetypen Der Eingangsbereich befindet sich bei diesem Büro- sowie das leicht abgesenkte Polder-/Garagengebäude haus – anders als bei den benachbarten Bauten – vorgegeben. Innerhalb dieser Vorgaben wird jedes im Polder, auf der Ebene der Straße. Dadurch haben U-förmige Hofgebäude individuell gestaltet. Mitarbeiter und Besucher schon beim Eintreffen in der Garage den direkten Zugang zu einem reprä- Dieses Bürogebäude (Neumühlen 19) „strebt der sentativen Entree, das durch einen 15 Meter breiten, Elbe entgegen“. Die nach Süden geöffnete Seite ragt verglasten Abschnitt der Polderwand lichtdurch- um etwa 10 m über die Polderkante hinaus. Die flutet ist. gesamte Grundrissorganisation ist zur Elbe hin ori- entiert. Dadurch ergibt sich ein fast uneingeschränk- Teile dieses Gebäudes sollen von einem Versiche- ter Blick elbauf- und elbabwärts. rungsmakler aus der Schifffahrtsbranche, die anderen von einem Hamburger Architektenbüro genutzt werden. (Arch. BRT)

46 Perlenkette Hamburgs Hafenrand polderbebauung bürohaus haentjes 7

Polderbebauung Bürohaus Haentjes

Adresse: Neumühlen 17 Wettbewerbe: „Neumühlen“ 1987/88 Hochbauwettbewerb 1998 Bauherr: Michael Haentjes Architekten: Antonio Citterio & Partners mit Arch. Hampe, Hamburg Nutzungen: Büros, Restaurant, 1 Wohnung Im „Erdgeschoss“ über dem Polderbauwerk sind Die überwiegend verwendeten Materialien sind Größe/BGF: 6.000 m2 überwiegend öffentlich zugängliche Nutzungen Holz, Glas und Sichtbeton. Erdgeschoss und 1. Ober- Fertigstellung: Juli 2001 wie Restaurant, Foyer,Auditorium und Bar vorge- geschoss mit eingestelltem Auditorium sind fast sehen. Diese Nutzungsmischung belebt das Gebäude rahmenlos verglast. Diese Transparenz soll den ein- Der Hauptnutzer dieses Gebäudes, die Edel Com- und die angrenzenden Freiflächen bis in den Abend ladenden und kommunikativen Charakter des Erd- pany ist eine im Musikgeschäft tätige Gesellschaft. hinein und verhindert, dass sie nach Büroschluss geschosses unterstützen. Die Geschossdecken der Das Projekt wird ihr Hauptquartier werden und verwaisen. Bürogeschosse sind als Sichtbetonstreifen in der Fas- wird von ihr selbst weniger als herkömmliches Ver- sade ablesbar und unterstreichen die Horizontalität waltungsgebäude, denn als „Campus“ gesehen, auf Im 1. Obergeschoss befinden sich hauptsächlich des Gebäudes. (Arch. C./H.) dem interessierte junge Leute aus dem In- und dem Erdgeschoss zugeordnete Serviceräume bzw. Ausland kommunizieren. Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter. Das Gestal- tungskonzept fasst das Erdgeschoss und das 1. Ober- Die Kubatur des Gebäudes folgt dem Rahmenplan. geschoss durch offene Galerien und zweigeschossige Es handelt sich um ein 5-geschossiges, U-förmiges Räume zusammen. Im 2.-4. Obergeschoss (ober- Gebäude, welches sich nach Süden zur Elbe hin halb der Auskragung) sind Büronutzungen vorgese- öffnet. Die unteren zwei Geschosse stehen vollflächig hen. Im 4. Obergeschoss befindet sich neben den auf dem Polder, die oberen drei ragen über die süd- Büroräumen ein Apartment, welches durch einen liche Polderkante hinaus. separaten Aufzug erschlossen ist. Die Fassade im 3. Obergeschoss springt teilweise zurück, wodurch eine der Elbe zugewandte Loggia entsteht.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 47 8 polderbebauung bürohaus hansa treuhand

Das Gebäude soll Vermittler zwischen dem Elb- panorama und dem rückseitig angrenzendem Hang- bereich sein. So wird die visuelle Verbindung der beiden Seiten durch den Querriegel nicht getrennt, sondern bleibt erlebbar. Das gläserne Quergebäude ist weitgehend „durchschaubar“ und erlaubt Aus- Der zur Elbe gerichtete, sonnige Hof ist das „Herz“ blicke auf das Wasser und den Park. bzw. das kommunikative Zentrum mit Cafeteria und Konferenzraum. Die freie Durchlässigkeit der Polderbebauung Bürohaus Hansa Treuhand In der Erschließungs- bzw. Kommunikationszone Geschosse erlaubt eine kommunikative Atmosphäre sind die Nebenräume zu signifikanten „Türmen“ und Übersichtlichkeit für die Beschäftigten in den Adresse: Neumühlen 13 + 15 verdichtet. Sie markieren den Übergang zwischen Gruppenbüros. Flexible Screens in der Mittelzone Wettbewerbe: „Neumühlen“ 1987/88 zwei Büroeinheiten. schaffen Inselsituationen, die bevorzugt Gemein- Hochbauwettbewerb 1998 schaftsfunktionen aufnehmen sollen. (Arch. G + E) Bauherren: Hansa Treuhand, Schiffsbeteili- Fußgänger gelangen über die Freitreppe, die über gungs AG & Co., Hamburg ein Wasserbecken führt, auf die erhöhte Ebene (Pol- Leonhardt & Blumberg Reederei, derplattform) und von dort aus in die Cafeteria Hamburg oder den Konferenzbereich. Architekten: Grüntuch und Ernst Architekten, Berlin Sie können aber auch mit dem Lift in die Büroge- Nutzung: Büros schosse fahren, oder die Aussicht auf den Hafen ge- Größe/BGF: 5.800 m2 nießen. Die hier lichtperforierte Plattform erhellt Fertigstellungv im Bau den Eingangsbereich von der Garage aus.Von dort gelangt man in den Liftturm und ins Gebäude.

48 Perlenkette Hamburgs Hafenrand polderbebauung bürohaus potenberg + STAR 9

Polderbebauung Bürohaus Potenberg + STAR penhaus und Aufzug. Die Grundrisse sind variabel, so dass in einem Geschoss je Bauherr bis zu drei Adresse: Neumühlen 9 + 11 Büromietungen möglich sind und sowohl Einzel- Wettbewerb: „Neumühlen“ 1987/88 wie Kombibüros realisiert werden können.Als Nut- freihändige Vergabe zung sind in den Obergeschossen und zum Teil Bauherren: Potenberg Wohnungsunterneh- auch im Erdgeschoss Büros vorgesehen. Zusätzlich men KG, Hamburg ist im Sockelbereich, d.h. im Polderbauwerk, Ein- STAR Immobiliengesellschaft zelhandel geplant. mbH, Hamburg Architekten: BPHL – v. Bassewitz, Patschan, Das Gebäude wird über einen Vorplatz, durch Hupertz, Limbrock, Hamburg Treppen erschlossen, die von der Nordseite auf das Nutzung: Büros Polderbauwerk führen. Es gliedert sich in fünf Voll- Größe/BGF: 7.000 m2 Der u-förmige Gebäudekomplex ist aufgrund von geschosse (Erdgeschoss und 1. bis 4. Obergeschoss) Fertigstellung: in Planung zwei unterschiedlichen Investoren und aus Brand- und ein Souterraingeschoss. (Arch. BPHL) schutzgründen mittig getrennt. Die vertikale Er- schließung erfolgt je Gebäudehälfte über ein Trep-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 49 10 wohnen im polder neumühlen

kompakten Kuben über gewerblicher Nutzung im Wohnbebauung Neumühlen Erdgeschoss. (sogenanntes Sichelgrundstück) Die Ansicht des Polderbauwerks zur Straße soll mit Adresse: Neumühlen 1 - 7 offenen „Schaufenstern“ und Zugängen zu Woh- Wettbewerbe: „Neumühlen“ 1987/88 nungen, Büros und Sondernutzungen aufgelockert Hochbauwettbewerb 1998 werden. Bauherr: Polder-Investorengemeinschaft Neumühlen Das Bebauungskonzept ermöglicht eine Aufteilung Architekten: Spengler + Wiescholek, Hamburg in 2 Grundstücke und 2 Bauabschnitte, maximal Nutzungen: 45 % Wohnung, 55 % Gewerbe- sogar in 4-8 getrennten Einheiten. fläche Größe/BGF: 12.000 m2 Alle Gebäudeteile (Wohnen und Gewerbe) können Fertigstellung: in Planung sowohl von der Kaistraße als auch von der Polder- ebene her fußläufig erschlossen werden. Im Bereich 1998 hat die Poldergemeinschaft Neumühlen zu- des Polders befinden sich unter den Gebäuden 114 sammen mit der STEB einen auf vier Teilnehmer Garagenstellplätze. beschränkten Realisierungswettbewerb für die so- genannte „Sichelfläche“ zwischen dem historischen Jeder Baukörper erhält eine großzügige Freifläche Zweidrittel der Wohnungen haben Blick zur Elbe Speicher D und dem Hangfuß des Parks ausgelobt. als Entrée und Aufenthaltsbereich im Freien. Im 1. entweder über den alten Speicher hinweg oder Die Preisträger I. Spengler und W.Wiescholek ha- Obergeschoss haben die Wohnungen zum Teil Dach- schräg an ihm vorbei. Die Wohnungen in den obe- ben eine lebendige Struktur mit Durchblicken zum terrassen auf dem gewerblichen Erdgeschoss, in den ren Geschossen der „Türme“ erhalten Wintergärten alten Speicher und zur Elbe vorgeschlagen, eine vier- darüber liegenden Obergeschossen Balkone und als Schallschutz zum Hafen und haben im übrigen teilige Kombination aus schlanken Türmchen und Loggien. In den 6-geschossigen, turmartigen Gebäu- „ruhige“ Räume zum Elbhang. (Arch. S + W.) deteilen sind die 2 oberen Geschosse als Maisonet- ten kombinierbar.

50 Perlenkette Hamburgs Hafenrand ein getreidesilo wird zu ateliers 11 © AG horizont

Umbau eines Getreidesilos in ein Ateliergebäude

Adresse: Große Elbstraße 281 Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb „Neumühlen“ 1987/88 freihändige Vergabe Bauherr: GbR Eve-Doris Böhm + Lothar Böhm, Hamburg Architekten: AG Horizont, Hamburg u. H. Schlingemann mit Sellhorn Ing. Gesellschaft Nutzung: Ateliers, Büros Größe/BGF: ca. 2000 m2 Vertikalstruktur der Speicherzellen auf eine Hori- Fertigstellung: 1991 zontalstruktur der Geschossebenen unter hohem konstruktiven Aufwand. Der 1936 erbaute Getreidespeicher besaß eine äuße- re Schale aus Verblendmauerwerk und wabenförmig Plätze und Wege, Konzentrationen und Fluktuatio- gemauerte tragende Innenwände (Speicherzellen), nen der räumlichen Beziehungen schaffen eine die unter Denkmalschutz stehen. Die Umnutzung „kleine Stadt im Haus“. Ziele des Umbaus waren: in ein Ateliergebäude erforderte die Umstellung der die Industriearchitektur, die historische Raumstruk- tur und Konstruktion zu erhalten, eine großzügige Erschließung erfolgen zu lassen und Brüche und Verfremdungen im Zusammenspiel von alt und neu darzustellen. (Böhm)

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 51 12 wohnen auf ehemaligem schulgrundstück

Wohnungen auf ehemaligem Schulgrundstück

Adresse: Elbchaussee 97 Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb „Neumühlen“ 1987/88 Bauherr: Fa. Risshold B.V., Harlem, NL Architekten: Architekten-Contor, Schäfer, Agather, Scheel, Hamburg Nutzung: 11 Wohnungen Größe/BGF: 1.600 m2 Fertigestellung 1992

Das Gebäude greift den Maßstab der anschließenden 1 2 ⁄2-geschossigen Villen auf, beendet die Gebäude- reihe entlang der Elbchaussee und führt über den verschwenkten Sockelbereich zur Elbtreppe.

Die architektonische Gestaltung mit wechselnden Putz- und Klinker-Flächen sowie eine differenzierte Baukörpergliederung, die durch das quadratische Dach zusammengefasst wird, bildet eine moderne Interpretation des „Villen“-Typus. (Arch.AC)

Das stadteigene, seit Jahrzehnten als Schulgelände aufgegebene Grundstück an der Elbchaussee war 1987 in den Städtebaulichen Wettbewerb „Neumüh- len“ einbezogen worden, um die Fußwegeverbin- dung und Verknüpfung der Grünflächen zwischen dem nördlich der Elbchaussee liegenden „Fischers Park“ und dem Elbufer zu verbessern und um eine adäquate Nutzung und Bauform für die große, at- traktive Baulücke zu finden.

52 Perlenkette Hamburgs Hafenrand „campus“ für starter der medienbranche 13

Die Architekten BRT planen, durch neue Wege für Fußgänger,Treppen und Terrassen den öffentlichen Bereich über den „Altonaer Balkon“ hinaus bis zum Hafen zu erweitern.

In dieses Konzept ist auch ein geplantes Büroge- bäude an der Großen Elbstraße mit eingebunden. Neben einem signifikanten Kopfbau soll auf dem „DWI-Campus“ Dachniveau des gegen die Hangkante gestellten Baukörpers eine neue öffentliche Terrasse gebildet Adresse: Elbberg 2 werden, die einen weiten Blick über das Hafenareal Wettbewerb: Freihändige Vergabe erlaubt. Bauherr: DWI, de Waal mbH & Co., Hamburg Ziel der gesamten Anlage ist es, am Elbufer Arbeiten, Architekt: BRT Architekten, Bothe, Richter, Wohnen und Freizeit zu verbinden. Privater und Teherani,Hamburg Auf der in den Hangverlauf eingeschnittenen Fläche, öffentlicher Bereich sind einerseits effektiv gegliedert, Nutzung: Büros,Ateliers auf der sich in den vergangenen Jahrzehnten Ge- andererseits räumlich mit Hilfe architektonischer Größe/BGF: ca. 7.600 m2 werbebetriebe befanden, soll der sogenannte „DWI- und landschaftsplanerischer Gestaltung verwoben. Fertigstellung: Herbst 2001 Campus“ entstehen, eine geschwungene Reihe von (Arch. BRT u. KWI) 17 2-3-geschossigen kleinen Häusern. Himmels- richtungen,Topografie und der unmittelbar angren- zende grüne Hang des „Altonaer Balkon“ (öffentl. Aussichtsterrasse und Park) waren entwurfsbestim- mend.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 53 14 lofthaus elbberg

Lofthaus Elbberg

Adresse: Elbberg 1 Wettbewerb: Realisierungswettbewerb, 1. Preis BRT 1985 Bauherr: DWI de Waal Verwaltungsgesell- schaft, Hamburg Architekten: BRT, Bothe, Richter,Teherani, Hamburg Nutzungen: Büros und Lofts Größe/BGF: 3.300 m2 schlossene Nordfassade neigen sich gegeneinander, Realisierung: 1997 so dass ein Spitzdach der besonderen Form entstand.

Wie der Bug eines Schiffes schiebt sich das Lofthaus Die Nordfassade ist von einer Schuppenhaut aus ins Panorama. Schon der Bauplatz ist außergewöhn- Der Bau wurde auf schräge Pilotis, die die Hang- vorpatinierten Kupferschindeln überzogen, die sich lich: ein schmales, spitz zulaufendes Hanggrund- situation durch – ihre konstruktiv nicht unbedingt mit der Betonwand über das Dach des Gebäudes stück, eingeklemmt zwischen der Großen Elbstraße notwenige – Schräglage optisch effektvoll heraus- wölben. und der steil ansteigenden Straße „Elbberg“. Doch heben. Das Gebäude schwebt auf dünnen Pfeilern, nicht nur die Schräglage des Baugrundstückes warf zwischen denen im Extremfall das Wasser gegen Weil der schmale Bau keinen klassischen Zweibund Probleme auf, sondern auch die drohende Flutge- den Hang spülen kann. zuließ, haben alle Arbeitsplätze ein schlitzartiges fahr: bis auf zwei Meter Höhe kann die Gr. Elbstraße Fenster nach Norden und große Glasöffnungen nach hier überspült werden. Nach Süden zeigt das Haus eine abgerundete Glas- Süden, wobei die schwingenden Erker auch den fassade, aus der fünf Glaserker hintereinander wel- unteren Etagen den Weitblick zum Fischmarkt und lenförmig ausschwingen. Die gewellte Fensterfront sogar zur Kehrwiederspitze ermöglichen. gibt dem Bau etwas Leichtes. Glasfassade und ge- (Arch. BRT)

54 Perlenkette Hamburgs Hafenrand elbkaihaus, ehemalige halle III 15 Fotos: J. Schmidt

Skelettstruktur. Die farbliche und lichttechnische Akzentuierung der Treppenhauskerne schafft eine indirekte Rhythmesierung der langen Stahl-Glas- Elbkaihaus, ehemalige Halle III fassade auf der Straßenseite. schoss sind Büronutzungen vorgesehen; dort wurde Adresse: Große Elbstraße 143-145 auch eine neue Galerie eingezogen. im 3. Oberge- Die Elbseite wird durch die vorhandenen Ladebal- Wettbewerb: Städtebaul.Wettbewerb „Große schoss können zwischen den Überzügen Hafen- kone und Gebäudeeinschnitte gegliedert. Die hori- Elbstraße“ 1988/89 ateliers oder Büros eingerichtet werden. Eine neue zontale Strukturierung der erkerhaften Glasfassaden freihändige Vergabe Stahl-Glasfassade vor dem 1. und 2. Obergeschoss mit liegenden Fensterformaten, Holzfensterbändern Bauherr: GHL III – ein Unternehmen der bietet den notwendigen Wetterschutz. Ein Halbpor- sowie diversen Schienenkonstruktionen unterstreicht HHLA-Gruppe talkran vor der Südseite erinnert an die ursprüng- die horizontale Ausrichtung des Gebäudes. Der hohe Architekten: GMP,V.Marg, K. Staratzke, liche Nutzung. Glas- und Lichtanteil kompensiert den tiefen Ge- Hamburg bäudezuschnitt. Nutzungen: Büros und Gewerbe Die historische Bausubstanz der ehemaligen Fisch- Größe/BGF: 11.800 m2 und Fleisch-Kühlhalle hat den Entwurf entscheidend Die neuen Dachaufbauten lasten sich mit konisch Fertigstellung: 1999 geprägt und ist in ihren wesentlichen Strukturen ausgebildeten Stahlträgern und einer Aluminium- erhalten. Insbesondere Stahlbetonstützen mit ausge- Dachfläche auf die vorhandenen Dach-Stahlbeton- Die Kühlhalle an der Großen Elbstraße ist ein prägten Deckenkapitellen sowie Beton-Rahmen- Überzüge ab. Stahlbeton-Skelettbau aus dem Jahre 1965. Für den Konstruktionen wurden beim Umbau mit ihren Umbau in Büro- und Gewerbenutzungen wurde das rauen Oberflächen kontrastierend zu neuen Elemen- Mit Hilfe von vorgelagerten Stahl-Holz-Stegen auf statische System im wesentlichen beibehalten. Ent- ten in Szene gesetzt. beiden Gebäudeseiten im Erdgeschoss, wird die ma- sprechend der Dehnfugen wurde die 130 m lange ritime Atmosphäre dieses Standortes unterstrichen Halle in fünf „Häuser“ mit separater Erschließung Die Gliederung des Gebäudes in fünf Teilhäuser und dem Flutschutz Rechnung getragen. geteilt. Im Erdgeschoss sowie im 1. und 2. Oberge- mit neuen Treppenhauskernen folgt ebenfalls den (Arch. GMP) vorhandenen statischen Grundlagen der Stahlbeton-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 55 16 bürohaus in der elbe

Westen her, mit dem Boot in einen Privathafen ein- fahren. Kommt man von Land, so parkt man zwi- schen den beiden „Kufen“ des Gebäudes. Dieses Geschoss kann bei Hochwasser überflutet werden.

Bürohaus, sog. „Dockland“ auf dem Leitdamm baulichen Wettbewerb „Große Elbstraße“ 1989 und Die Büroetagen umfassen ca. je 1.500 qm BGF/Ge- im Wettbewerb „Fährterminal“ von den damals teil- schossfläche. Die Breite des Gebäudes ermöglicht Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb nehmenden Architekten angedacht. es, im Mittelbereich Kommunikationszonen mit z.B. „Große Elbstraße“ 1988/89 Teeküchen,Besprechungs- und Ausstellungsräumen freihändige Vergabe Das nun geplante, relativ große Gebäude liegt wie anzuordnen. Diese großen, offenen Bereiche mit Bauherr: Engel & Völkers, Hamburg ein „Schiff“ im Wasser und assoziiert mit starker ar- frei eingestelltem Mobiliar und phantastischer Aus- Architekten: BRT, Bothe, Richter,Teherani, chitektonischer Geste eine besondere (öffentliche?) sicht zu allen Seiten, lassen eine großzügige Arbeits- Hamburg Einrichtung. Der über 40 m frei auskragende „Bug“ atmosphäre entstehen. Nutzungen: Büros, Restaurant, öffentliche soll eine dynamische Ergänzung zum „Heck“ des Dachterrasse Fährterminals bilden. Die einfache, aber expressive Durch das Restaurant im Dachgeschoss wird das Größe/BGF: 8.900 m2 Gebäudeform ergibt sich aus einer über alle Ge- Gebäude auch in den Abendstunden und vor allem Fertigstellung: in Planung schosse führende, „öffentliche“ Freitreppe, die auf im Sommer belebt sein.Von der Dachterrasse aus eine große windgeschützte Dachterrasse mit Res- kann jedermann einen wunderbaren Blick über das Der spektakuläre Standort des Projekts „Dockland“ taurant und Bar mündet. Hafenpanorama genießen – endlich ein Ort (den auf dem, nach Zuschüttung des Fischereihafenbek- der Fährterminal leider nicht bietet), den Liebsten kens verbliebenen Leitdamm, erfordert – gleichsam Parallel zu der Freitreppe verlaufen Schrägaufzüge auf dem Weg nach England Abschied oder Willkom- am Eingang zur Stadt – ein Signal, wie im städte- und, ergänzend dazu über ein weiter westlich gele- men zu winken. (Arch. BRT u. KWI) genes Treppenhaus, kann man künftig die einzelnen Büroetagen erreichen. Im Erdgeschoss können die dort tätigen Makler und ihre Kunden sogar, von

56 Perlenkette Hamburgs Hafenrand neugestaltung „altonaer balkon“ 17

Neugestaltung „Altonaer Balkon“ erkennbar sind. Insofern bedarf es keiner radikalen (Park und öffentliche Aussichtsterrasse) Eingriffe oder Veränderungen.Vielmehr sollten die vorhandenen Qualitäten auch im Sinne städtebauli- cher Kontinuität wieder herausgearbeitet werden.

Weniger deutlich erkennbar ist ein Bezug zur städ- tebaulichen Achse, die vom Altonaer Bahnhof zum Rathaus führt. Es wurde von den Preisträgern vor- geschlagen, die Museumsstraße, durch die der Blick vom Bahnhof bis zum Park des Altonaer Balkons Form vorgeschlagen wurde: Die historische „Schräge“ unverstellt möglich ist, als Fußgängerweg bis zur (Traverse) als ein terrassierter, baulich strukturierter Uferkante fortzuführen. In dieser Blickachse ist auch Hang mit Sitzstufen, Gehstufen, Kleinbastionen und eine Überquerung der Straße Palmaille denkbar. Vegetationsinseln. Ein solcher Weg vom Bahnhof bis an die Kaimauer wäre ungewöhnlich erlebnisreich. Er wäre flankiert Die Straße „Elbberg“ sollte als Verkehrstrasse aufge- von Museum,Theater, Rathaus, Haus der Jugend, hoben und als Fußweg für alle Hamburger und Kirche und beidseitigen Parkanlagen. Touristen auch für Behinderte genutzt werden. Sie führt, wie die geplante Zick-Zack-Treppe, auf einen Im Achsenverlauf sollte die Hangkante eine beson- hier gedachten, baulich gefassten Uferplatz, an dessen Adresse: Altonaer Balkon dere Ausformung als eingeschwungene Tribüne mit Wasserseite eine Haltestelle für die Elbrundfahrten Wettbewerb: Konkurrierende Gutachten Stadt- höhenversetzt vorgelagerter Bastion erhalten. Diese liegen sollte. und Landschaftsplaner 1985 Art der Terrassierung erlaubt einer großen Menschen- Architekt: Rogalla + Osmers mit Brien + menge den freien Blick auf das Hafenpanorama. Dem Viaduktbogen sollten Bastionen vorgelagert Metzner 1.Preis Hier wären auf diese Weise auch Veranstaltungen, werden. Eine untere auf der Höhe des jetzigen Gurt- Nutzung: Parkanlage wie Hafenkonzerte und dergleichen vor dem Pano- simses und eine obere mit Aussichtscafé.Von hier aus Realisierung: eingestellt rama des Hafens unter Nutzung der Terrassierung gibt es einen weitreichenden Blick elbabwärts, der (Ausführungsplanungen 86/87) als Zuschauertribüne möglich geworden. den baulichen Aufwand an dieser Stelle gelohnt hätte. siehe auch Projekte 13 und 15 Die historische Situation mit der schrägen Ebene Leider konnte dieses Projekt, das zum 800. Hafen- Der Elbhang im Bereich des Altonaer Balkons des Wagonaufzuges in Verbindung mit dem Hafen- geburtstag realisiert werden sollte, nicht finanziert weist eine Reihe von topographischen Qualitäten bahntunnel und den Brückenbögen ist ein einmaliges werden. (Arch. R + O) auf, die teilweise verschüttet, aber in Ansätzen noch Zeugnis der Geschichte des Altonaer Hafens, so dass eine Wiederherstellung in funktionell abgewandelter

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 57 18 fährterminal und umbau fischereihafen Foto: E. Kossak – ©FHH/STEB Foto: E. Kossak – ©FHH/STEB

Fährterminal und Umbau Fischereihafen

Adresse: Van-der-Smissen-Straße Wettbewerb: Realisierungswettbewerb „Fähr- terminal“ 1987 Bauherr: DFDS, GbR Kreuzfahrtcenter Architekt: Alsop + Lyall, London mit me-di-um, Hamburg Nutzung: Fährabfertigung, Restaurant und Büros Wettbewerbsentwurf 1. Preis Größe/BGF: 9.000 m2 Hamburg erreicht, wurde das innenliegende Hafen- Das Büro- und Abfertigungsgebäude gliedert sich Fertigstellung: 1989 becken zugeschüttet, um Stellplätze für Passagiere insgesamt in 32 Achsen mit jeweils 6 m Abstand. und Trailer der Fähre zu schaffen. An der Elbseite Von Achse 19 bis 32 ist das Gebäude 6-geschossig, Die DFDS ist eine dänische Fähr- und Kreuzschiff- wurde eine neue Kaimauer einschließlich einer so dass ein „Kopf“ zur Stadt hin ausgebildet wurde. fahrtsgesellschaft, die mit dem Terminal ein neues Ro-Ro-Einrichtung zur Abfertigung der England- Betriebsgebäude für die Fährverbindung nach Eng- Fähre erbaut. Die Fassaden und die Dacheindeckung wurden land errichtet hat, nachdem der Fähranleger von überwiegend aus Aluminiumprofilen mit einer zum den Landungsbrücken an den Ausrüstungskai des Das Gebäude ist entsprechend der Nutzungen in Teil gefärbten Isolierverglasung hergestellt. Die Dach- Fischereihafens in Altona verlegt worden war. zwei gegliederte Funktionsbereiche aufgeteilt. Im haut besteht aus einem gegen die Welle gebogenen Erdgeschoss findet die Passagierabfertigung mit allen Alu-Wellblech. (KWI) Das Baugrundstück befindet sich am Ausrüstungs- notwenigen Dienstleistungen statt. Die Halle wird kai bzw. zum Teil auf dem ehemaligen Fischerei- alle zwei Tage für wenige Stunden genutzt, daher hafen.Weil Fisch schon lange nicht mehr von der ist nur eine kurzzeitige, aber schnelle Beheizung Elbe her angelandet wird, sondern per Kühl-LKW erforderlich. Die Obergeschosse dienen der Fähr- schiffsgesellschaft als Verwaltungsräume.

58 Perlenkette Hamburgs Hafenrand kindertagesstätte und wohnen 19

Das Gebäude gliedert sich in zwei Baukörper, da- zwischen befindet sich ein gläsernes Treppenhaus. Die Wohnungen im westlichen Baukörper werden von Norden durch einen Laubengang erschlossen und öffnen sich mit Loggien nach Süden zur Elbe hin. Im östlichem Bauteil erfolgt die Erschließung der Wohnung von Westen, die gestaffelten Loggien sind zum Park hin ausgerichtet.

Kindertagesstätte und Wohnen am Elbhang

Adresse: Olbersweg 41 Wettbewerb: Städtebau Wettbewerb „Altona- Große Elbstraße“ 1988 freihändigeVergabe Bauherr: Sternipark Kinderhaus e.V. GbR Kurt Gronewald, Hamburg Architekten: BHL Architekten, v. Bassewitz, Hupertz, Limbrock, Hamburg Nutzungen: 13 Wohnungen und Kindertages- stätte Größe/BGF: 2.300 m2 Fertigstellung: in Planung

Das Grundstück liegt am Olbersweg in Hamburg- Altona.Westlich des geplanten Gebäudes befindet Vor der Kindertagesstätte liegen große geschützte sich ein eingeschossiges Wohngebäude, auf der öst- Terrassen. Der direkt anschließende Park mit Spiel- lichen Seite erstreckt sich ein öffentlicher Park. Das Geplant ist ein winkelförmiges Gebäude mit drei platz kann mitbenutzt werden. (Arch. BHL) Grundstück wird durch eine starke Hanglage ge- Vollgeschossen, einem Staffelgeschoss und zwei un- prägt. teren Geschossen, die gegen den Geländebruch geschoben werden. In den oberen Geschossen sind Wohnungen vorgesehen und in den beiden unte- ren, die zur Elbe hin ausgerichtet sind, wird eine Kindertagesstätte für drei Gruppen entstehen.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 59 20 verwaltungsbau der GROLA – BG

mannsheim an. Der prägnante Gebäudekopf mit zwei Staffelgeschossen und der hangaufwärts leicht geschwungenen Fassade betont die historische We- Verwaltungsbau der GROLA – BG geverbindung zwischen Hafen und Elbhang, die mit einem Reststück der Straße „Sandberg“ noch Adresse: Große Elbstraße 134 erhalten ist. Maritime Atmosphäre bietet der Kon- Wettbewerb: Städtebaul.Wettbewerb „Altona- ferenzraum im oberen Staffelschoss mit spannenden Große Elbstraße“ 1988, Ausblicken auf den Hamburger Hafen. Fast alle freihändige Vergabe Büros haben Elbblick. Bauherr: Großhandels- und Lagerei- Berufsgenossenschaft, Mannheim Das Eingangsgeschoss ist aus Hochwasserschutz- Architekt: WGK D. Krüger, Hamburg Die Lage am Elbhang, freier Blick auf den Ham- gründen um ca. 2 m über Straßenniveau der Großen Nutzung: Verwaltungsgebäude burger Hafen sowie die benachbarten Speicher und Elbstraße angehoben. Stahlklappen und -tore sichern Größe/BGF: 4.900 m2 Gewerbebauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert das Untergeschoß des Gebäudes gegen Sturmflut Fertigstellung: 1992 machen den besonderen Reiz des Grundstücks an und bestimmen so das hafentypische Erscheinungs- der Großen Elbstraße aus. bild entscheidend mit. Die Klinkerfassade wird im Sockelbereich in ihrer Oberfläche durch farbige Der Neubau der Großhandels- und Lagerei-Berufs- Absätze sowie Vor- und Rücksprünge differenziert genossenschaft, mit Büroräumen über sechs Voll- gestaltet. (Arch.WGK) geschosse, schließt westlich an das benachbarte See-

60 Perlenkette Hamburgs Hafenrand wohnen und arbeiten am holzhafen 21 Fotomontage: datenland

Seit der Wettbewerbsentscheidung 1994 wird am Holzhafen – nach mehreren Entwurfsvarianten – ein Ensemble bestehend aus zwei Bürogebäuden und einem Wohnturm geplant. Die Gebäude liegen di- rekt an der Elbe und sind Teil einer Reihe architek- tonischer Attraktionen innerhalb der sogenannten „Perlenkette“ zwischen der Speicherstadt und Övelgönne.

Die zwei kubischen Bürogebäude rahmen den zu- künftigen Museumshafen, der einen besonderen Akzent durch den 16-geschossigen Wohnturm er- Wohnturm und Bürobebauung am Holzhafen hält, wodurch das Ensemble zu einem wichtigen Bestandteil der neuen Hamburger Wasserfront wird. Adresse: Große Elbstraße Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb Der Entwurf ist abgeleitet aus dem sequenzartigen „Altona-Große Elbstraße“ 1988 Wechsel von massiven Lagerhäusern und den Frei- Realisierungswettbewerb „Holz- räumen entlang der Kaikante. Die massiven, sehr hafen“ 1994, 1. Preis tiefen Gebäudevolumen der beiden Bürogebäude Bauherr: Büll & Dr. Liedtke werden durch Innenhöfe, Öffnungen und Durch- Architekt: K. Christiaanse, Rotterdam/ brüche soweit perforiert, dass sie zu dreidimensiona- ASTOC, M. Nepl, Köln len Skulpturen werden, die zu 50 % aus Masse und Nutzungen: 80 Wohnungen, Büros 50 % aus Luft bestehen. Die in den Zwischenräu- Größe/BGF: 7.800 m2 Wohnen,39.800 m2 Büros men entstehenden Porträts der überdimensional Fertigstellung: im Bau erscheinenden Seeschiffe sind das eigentliche Thema

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 61 21 wohnen und arbeiten am holzhafen

des Entwurfs. Der Außenraum wird durch das Vo- lumen, wie das Volumen durch den Außenraum gebildet.

Durch den Wunsch auf diesem außerordentlichen Grundstück auch wohnen zu können, entstand nach mehreren Überarbeitungen und langen politischen Abstimmungsprozessen der Wohnturm. Im Gegen- schliffener langgestreckter Diamant. Die Wohnungen satz zu den voluminösen und raumgreifenden Zie- haben durch die besondere Gebäudeform alle direk- gelskulpturen erscheint das Wohngebäude als ge- ten Elbblick und werden durch eine gläserne Hülle vor den Hafenemissionen geschützt. (Arch.Astoc)

62 Perlenkette Hamburgs Hafenrand apartmenthaus am holzhafen 22

In dem 6-geschossigen Apartmenthaus sind 53, 1-2 Zimmerwohnungen mit 40-75 m2 vorgesehen sowie Serviceangebot und Gastronomie im Erdgeschoss. (Arch. Sch. + P.)

Apartmenthaus am Holzhafen Der Baukörper wird aufgefasst als skulpturale Form, deren Durcharbeitung die Charakteristik des Stand- Adresse: Große Elbstraße 100 ortes aufnimmt. Zwei vorhandene Wohnhäuser Wettbewerbe: Städtebaulicher Wettbewerb (Ende 19. Jahrhundert) mit Restaurants werden in „Altona-Große Elbstraße“ 1988 die Neubebauung integriert. Realisierungswettbewerb „Holz- hafen“ 1994, 2. Preis Die Öffnungen in der Tragstruktur werden mit Bauherr: Büll & Dr. Liedke großen französischen Fenstern und zurückliegenden Architekten: Schweger + Partner, Hamburg großformatigen Betonfertigelementen ausgefacht. Nutzung: 53 Wohnungen/Gastronomie Die Apartments sind nach Süden und Westen in Serviceangebot Richtung Große Elbstraße und Elbe, bzw. nach Größe/BGF: 5.902 m2 Westen und Osten auf den begrünten Gartenhof Fertigstellung: Herbst 2001 und zur Carsten-Rehder-Straße orientiert. Die Er- schließung des Gebäudes, durch das innenliegende Treppenhaus, ist mit großflächigen Fenstern auf den Gartenhof ausgestattet und somit natürlich belich- tet und belüftet.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 63 23 „stilwerk“ in ehemaliger mälzerei Foto: Bodo Margraf Foto: Jan-Rasmus Lippels

Design-Center „stilwerk“ in ehemaliger Mälzerei

Adresse: Große Elbstraße 66-70 Wettbewerb: freihändige Vergabe Bauherr: Garbe KG, Bauträgergesellschaft, Hamburg Architekten: Lange,Vogler & Partner, Hamburg, Innenausbau: Rolf Heide Nutzungen: Verkaufsausstellungen, Café, Bistro Größe/BGF: 15.200 m2 Fertigstellung: 1996

In dem seit 1993 denkmalgeschützten Gebäudekom- plex der ehemaligen Mälzerei Naefeke, eröffnete 1996 Foto: Bodo Margraf das Design-Center „stilwerk“, ein Einrichtungs-Ein- kaufcenter neuer Art.Auf ca. 10.000 m2 Ausstellungs- und Verkaufsfläche bieten 22 Einrichter Produkte von regionalen und internationalen Produzenten aus allen Bereichen des „schöner Wohnens“ an. Als die Mälzerei Naefeke 1992 ihren Betrieb ein- stellte, hinterließ sie einen Gebäudekomplex, der Die ehem. Mälzerei stellt zusammen mit den be- Spuren einer fast 150jährigen Geschichte aufwies. nachbarten inzwischen umgenutzten Speichern und Der älteste, aus dem 17. Jahrhundert stammende, der ehem. Fischauktionshalle ein letztes Bauensemble Teil der Anlage, der nach der Übernahme der des historischen Fischerei- und Industriehafens Dolck’schen Brauerei durch die Firma Naefeke 1875 vor dem Umbau Altona dar. mehrfach erweitert worden war, liegt im Norden

64 Perlenkette Hamburgs Hafenrand „stilwerk“ in ehemaliger mälzerei 23 an der Buttstraße. Im Zuge der Umnutzung hat man Im Untergeschoss stieß man auf eine seltene Ge- die Aufbauten der Nachkriegsjahrzehnte entfernt wölbekonstruktion mit gedrungenen Gusseisenstüt- und die Fassade in der Fassung von 1894 rekonstru- zen. Sie wurden, ergänzt durch statisch erforderliche

iert. Eine künstliche Bruchkante und die gläserne Foto: Bodo Margraf Betonpfeiler, in ein Bistro integriert. Inwieweit die Rekonstruktion des Bauvolumens werden in einem Lösungen, die hier ausgehandelt wurden, diesem Prospekt „als gelungene Visualisierung eines Brand- Denkmal „gerecht werden“, steht zur Debatte.* schadens“ hervorgehoben. Als Hinweis auf die frü- here Gebäudefunktion wurden – in alter Form – Raum für zusätzliche Anbieter – speziell im Be- neue Darrschlote aufgesetzt reich Bad, Küchen und Landhausmöbel – sollen in einen Erweiterungsbau mit 3.000 m2 im gegenüber- Während an der Buttstraße Brüche und Ergänzun- liegenden ehem. „Stadtlagerhaus“ geschaffen werden. gen in einer modernen Formensprache die Neu- Die neuen „stilwerk“-Etagen werden durch einen bauten kenntlich machen, erscheinen an der Großen verglasten Übergang mit dem alten verbunden. Elbstraße verwirrend verschiedene architektoni- (KWI) sche Lösungen von Rekonstruiertem und Neuem. vor dem Umbau Die „Neue Mälzerei“ von 1910/11, ein Stahlbeton- *) vgl. U. Schneider in „Fabriketagen“, skelettbau mit vorgeblendeter reichgegliederter Christians 1997 Ziegelfassade und das daran anschließende Silo sind in historisierenden Formen aufgestockt und täu- Foto: Bodo Margraf schen einen ursprünglichen Bestand vor.*

Im Inneren hat man die großen Silorohre entfernt. So entstand ein zentraler Lichthof, der in den ersten 6 Geschossen gesäumt wird von umlaufenden Galerien, die zu den Läden führen. In den oberen 4 Geschossen, des insgesamt nun 10-geschossigen „stilwerk“ liegen branchenverwandte Büros. Da die neue Ladennutzung nicht in den kleinteiligen, laby- rinthartigen Gehäusen und Kammern der Mälzerei zu realisieren war, wurde versucht, das räumliche Gefüge und frühere Nutzungen anhand des Stützen- systems, an Überresten von Konsolen,Trägern und Treppen, oder an Spuren im Mauerwerk zu doku- mentieren.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 65 24 greenpeace im ehemaligen „elbspeicher“ Fotos: BPHL

vorhandenen Narben sollen ihre Geschichte erzäh- len und im Einklang mit den modernen Ergänzun- gen, neuen Nutzungen und einem ökologischen Bau- und Energiekonzept die notwendige „Rauheit“ von Hafengebäuden darstellen. Elbspeicher, Renovierung und Umbau für Greenpeace Durch den Mieter „Greenpeace“ war die Möglich- keit gegeben, ein Konzept zu verwirklichen, das Adresse: Große Elbstraße 39 die Nutzung regenerativer Energien und die Ver- Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb wendung von möglichst schadstofffreien Materialien „Altona-Große Elbstraße“ 1988 in den Vordergrund stellte.Auf dem Dach des Hau- freihändige Vergabe ses wurde eine 500 KW starke Fotovoltaikanlage Bauherr: KG Grundstücksentwicklungs- errichtet, die derzeit größte in Hamburg. Der dort gesellschaft Große Elbstraße 39 erzeugte Strom wird, sofern er nicht verbraucht Architekten: BHL Architekten v. Bassewitz, wird, ins Netz eingespeist. Das auf dem Dach und Hupertz, Limbrock, Hamburg im Innenhof anfallende Regenwasser wird ge- Nutzungen: Greenpeace-Zentrale, Büros, sammelt und zur Spülung der WC’s benutzt. Die Einrichtungsmarkt, Restaurant Dämm-Materialien der Innenwände bestehen aus Größe/BGF: 12.700 m2 kungen seiner Dachzone beraubt, mit einer durch einem Altpapierrecyclingstoff; im Überflutungsbe- Fertigstellung: 1996 Witterung und Umbauten stark geschundenen Fas- reich wurde Foamglas verwandt. Es wurden alle sade, rechtfertigen sowohl stadtgeschichtliche wie Materialien und Verfahren einer strengen Kontrolle Von der ursprünglich geschlossen bebauten Elbkante auch baugeschichtliche Überlegungen die Erhaltung unterzogen, die nicht bei der einseitigen dogmati- in Altona ist der Elbspeicher einer der wenigen noch dieses in England vorgefertigten Stahlskelettgebäudes. schen Betrachtung der Einzelteile endete, sondern erhaltenen großen Speichergebäude der Jahrhun- auch immer Zusammenhänge berücksichtigte. dertwende. Durch Kriegs- und Nachkriegseinwir- Der Wiederaufbau des Speichers sollte die Spuren (Arch. BHL) der Zeit nicht verwischen und überpolieren. Die

66 Perlenkette Hamburgs Hafenrand ateliers und lofts im „stadtlagerhaus“ 25

Umbau und Aufstockung des gegenüberliegenden „stilwerks“ ein ebenfalls dreige- ehemaligen „Stadtlagerhauses“ schossiges gläsernes Foyer mit Aufzug, vor die Fassade gestellt. Die Ateliers in den drei darüber liegenden Adresse: Große Elbstraße 27 Geschossen erhalten der Fassade vorgesetzte Stahl- Wettbewerb: konkurrierende Gutachten 1995, balkone in Anlehnung an die ursprünglichen Lade- 1. Preis balkone der alten Mühle. Bauherr: Volksfürsorge Deutsche Lebens- versicherung und B. Garbe GbR Architekt: Alsop & Strömer Architects – Hamburg, London Nutzungen: Wohnungen,Ateliers, Restaurant, Verkaufsaustellung BGF: 62.583 m2 Fertigstellung: 2001

Die ehemalige Hafengroßmühle H.W.Lange in ihrer fragmentierten Gestalt veranschaulichte die Indu- striearchitektur des späten 19. Jahrhunderts bzw. der 20er Jahre in den damaligen Aufstockungen.

Das an der Elbe gelegene ehemalige Stadtlagerhaus und Silogebäude von 1880 wird durch Umbau und In der viergeschossigen Aufstockung sind 28 Woh- vertikale Struktur entsteht. Das Silogebäude erhält neue Aufstockung in seiner städtebaulichen Domi- nungen in unterschiedlicher Größe von 56 m2 bis vom 1. bis zum 9. Obergeschoss pro Geschoss nur nanz gestärkt. Es handelt sich um massive Backstein- 165 m2 vorgesehen. Die Nord-, Süd- und Ostfassade eine Nutzungseinheit als Büro- oder Wohnloft mit bauten mit Innenskelett. Das Nutzungskonzept für der Aufstockung ist als Doppelglasfassade konzipiert, Ausrichtung zur Elbe; im Übrigen wird es als Hoch- diese wuchtigen Bauten sieht in den unteren beiden die einen Klima- und Akustikpuffer bildet.Auf dem garage ausgebaut. Geschossen zur Elbseite hin ein Restaurant vor. Die Dach des Stadtlagerhauses ist ein Kinderspielplatz Gewerbe- und Wohngeschosse werden über eine sowie eine Terrasse für die Bewohner vorgesehen. Wasserseitig wird die vorhandene Kaimauer von dem zentrale Einganghalle, die zwischen dem Speicher benachbarten „Elbspeicher“ entlang „Silogebäude“ und Silogebäude angeordnet ist, erschlossen. Die Das Silogebäude wird in historisierender Bauart um und „Stadtlagerhaus“ bis zum Fischmarkt verlängert, zweigeschossige Eingangshalle ermöglicht einen ein Geschoss aufgestockt. Das neu aufgesetzte Dach so dass eine Ergänzung der Elbuferpromenade er- großflächigen Durchblick zur Elbe. Zur großen Elb- hinter dem rekonstruierten historischen Ziegelgie- möglicht wird. (Arch.A + S u. KWI) straße wird für die dreigeschossige Ergänzung des bel ist durch geschlossene mit Kupfer gedeckte und verglaste Flächen gegliedert, so dass hierdurch eine

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 67 26 wohn- und bürohaus breite straße

Wohn- und Bürohaus Breite Straße

Adresse Carsten-Rehder-Str./Breite Str. Wettbewerb Städtebaul.Wettbewerb „Altona- Große Elbstraße“ 1988/1. Preis Bauherren STAR Immobiliengesellschaft mbH, Hamburg Architekten Arge:A + S, Patschan, Kritzmann, des Fischmarktes und dem Eingang zur klassizistisch Rob, Hamburg mit Architekten- geprägten Palmaille mit ihren historischen Putz- Contor Schäfer,Agather, Scheel, fassaden. An der Breiten Strasse überwiegen Back- Hamburg steinbauten aus der Nachkriegszeit. Daraus entwickelt Nutzungen 20 Wohnungen und Büros sich das Gestaltungskonzept mit einer Kombination Größe/BGF 6.700 m2 von Backsteinfassade an der Breiten Strasse und Putz- Fertigstellung in Planung fassaden an der Carsten-Rehder-Straße.

Das Nutzungskonzept sieht zwei Untergeschosse mit insgesamt 63 Stellplätzen vor, an der Breiten Strasse vollständig unter Straßenniveau, an der zur Großen Elbstrasse abfallenden Carsten-Rehder- Straße ist jedes Parkgeschoss nahezu ebenerdig an- fahrbar. Es folgt ein Erdgeschoss mit großzügiger Eingangshalle. Darauf folgen 4 Obergeschosse sowie ein Staffelgeschoss, die im Hauptgebäude für Ein- Wegen des etwas ungünstigen Grundstückzuschnit- zelbüros oder auch Gruppenbüros vorgesehen sind. tes lässt sich hier kein einfaches, gerichtetes Tragsystem Der von der Hauptverkehrsachse abgewandte, nach vorsehen.Aus diesem Grund wird eine unterzugs- Süd-West-orientierte Gebäudeflügel ist in 5 Ober- freie Flachdecke vorgesehen. (Arch.A + S) geschossen dem Wohnen vorbehalten.

Insgesamt werden hier 20 Wohnungen von 50 m2 bis Das Grundstück ist zur Elbe orientiert und liegt 105 m2 Wohnfläche vorgesehen. Erschlossen werden am oberen Elbhang. Das Bürohaus Breite Strasse/ die Wohnungen mit einem separaten Treppenhaus Carsten-Rehder-Straße liegt zwischen dem Ende mit Aufzug sowie fußläufig von der zu erhaltenen historischen Fußwegverbindung zum Elbufer.

68 Perlenkette Hamburgs Hafenrand wohnen rund um den altonaer fischmarkt 27 Foto: H. Leiska Foto: E. Kossak - ©FHH/STEB

rekonstruieren erforderte allerdings längere Diskus- sionen bis Anfang der 80er Jahre.

Von der historischen Bebauung waren lediglich vier Randbebauung und Neugestaltung Häuser erhalten. Nach dem städtebaulichen Ge- des Altonaer Fischmarktes samtkonzept von G.Talkenberg wurden 1986-88 beide Platzwände – weitgehend im Verlauf des hi- Adresse: Fischmarkt, Hamburg-Altona storischen Stadtgrundrisses – neu errichtet, wobei Bauherren: Marktplatz: Freie und Hansestadt sich die ehemalige Spatenform des Fischmarkts – Hamburg bedingt durch eine neue Fußgängerunterführung Ostseite: Bauverein der Elbge- der Breite Straße in Richtung nördlich angrenzen- meinden, Hamburg dem Wohngebiet verschob. Die etwas historisie- Westseite:Altonaer Spar- und renden giebelständigen Wohnungsbauten, die die Bauverein, Hamburg sanierten Gebäude geschickt einbinden, sind bei Architekten: G.Talkenberg, Hamburg (Ostseite den Mietern der beiden Baugenossenschaften sehr u. Platzgestaltung) beliebt und das trotz der sonntäglichen Störungen GMP,v. Gerkan, Marg + Partner, Nach der schweren Sturmflut 1976 hatte der Archi- durch den Fischmarktbetrieb. Im Hochparterre an Hamburg (Westseite) tekt G.Talkenberg mit Ing. Büro Grassl im Auftrag der Ostseite ist eine 300 m2 große Wohnung für 10 Größe/BGF: 11.000m2 Wohnen, 1.300m2 der Baubehörde 1977/78 ein städtebauliches Gut- Behinderte und ihre Pfleger eingerichtet worden. Läden u. Gastronomie achten zum Hochwasserschutz zwischen Landungs- In den Erdgeschossen beider Seiten befinden sich Nutzungen: 173 Wohnungen, Restaurants, brücken und Altonaer Fischmarkt erarbeitet. Dieses Läden, Gaststätten und Restaurants. Läden Gutachten führte nachfolgend – auch durch das Fertigstellung: 1989 Engagement des Architekten – zur Entscheidung, Die westliche Platzrandbebauung des Fischmarktes die Fischauktionshalle (s. Projekt 29) zu erhalten entspricht im wesentlichen der ursprünglichen Be- und zu renovieren. Den im Zweiten Weltkrieg stark bauung. Die Überbauung der Buttstraße ist der zerstörten Fischmarkt und seine Randbebauung zu

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 69 28 wohnen rund um den altonaer fischmarkt Foto: E. Kossak – ©FHH/STEB

Wohnbebauung Buttstraße/ de Voß-Straße/Carsten-Rheder-Straße

konsequente Schritt zur städtebaulich gewünschten geschlossenen Platzrandbebauung. Die Fassadenge- staltung der Neubauten nimmt die Vorgaben der Altbauten in Form von Erkern und waagerechten Die westlich anschließenden Wohnblöcke wurden Gliederungen aus Betonfertigteilen auf. Anfang der 90er Jahre vom Altonaer Spar- und Bau- verein mit dem Architekten Talkenberg saniert. Die Die unteren Häuser des zur Elbe hin abfallenden Adresse: Buttstraße/de Voß-Straße/ zerstörten Dachgeschosse der spiegelgleichen Bauten Fischmarkts haben aus Gründen des Hochwasser- Carsten-Rheder-Straße an der De-Voß-Treppe wurden rekonstruiert und schutzes Fluttore und einen auf +7,30 NN hoch- Bauherren: Altonaer Spar- und Bauverein, die vorhandenen Baulücken mit Wohnungs-Neu- gelegten Fußweg, von dem aus man die höher ge- Hamburg bau ergänzt. (KWI) legenen Straßen auf der Rückseite erreichen kann. Architekten: G.Talkenberg, Hamburg (KWI) Größe/BGF: 12.850 m2 Wohnen Nutzungen: 88 Wohnungen Fertigstellung: 1992/93

70 Perlenkette Hamburgs Hafenrand feiern in der fischauktionshalle 29

Rekonstruktion der ehemaligen Fischauktions- halle und des historischen Anlegers

Adresse: Große Elbstraße Wettbewerb: freihändige Vergabe Bauherr: Freie und Hansestadt Hamburg Architekt: G.Talkenberg, Hamburg Nutzung: Ausstellungs- und Veranstaltungs- zentrum Größe/BGF: 3.800 m2 Fertigstellung: 1984/85

Mitte der 70er Jahre sollte die 1894-96 erbaute Die Stadt Hamburg erhielt das „Europa Nostra“- Altonaer Fischauktionshalle abgebrochen werden, Diplom für vorbildliche Restaurierung der de-Kos- um mehr Platz für die Händler des traditionellen ter-Stiftung, London 1984. Die Baubehörde Hamburg sonntäglichen Fischmarkts zu schaffen. Die Halle zeichnete den Architekten G.Talkenberg für denk- war durch Kriegsschäden und verunstaltende Ein- malgerechte Rekonstruktion der Halle 1986 als und Anbauten in einem stark verwahrlosten Zustand; die Halle in 2-jähriger Bauzeit rekonstruiert und „Vorbildliches Bauwerk“ aus. 1998 schenkte der ihre genietete Stahlkonstruktion aus nicht rosten- der zerstörte Bau-Schmuck, wie Buntglasfenster, Architekt der Stadt Hamburg die bis dahin noch dem sog. „Buddelstahl“ war jedoch noch intakt. Leuchten,Wappen, Pilaster, wiederhergestellt. nicht wiederhergestellten Uhren in den Giebeln der Halle. Durch das besondere Engagement des Architekten Seit ihrer Fertigstellung 1984/85 wird die Halle Günter Talkenberg konnte die Halle, die dem Urtyp nicht nur an Fischmarkttagen sondern für viele ver- Anfang der 90er Jahre ließ das Amt für Strom- und einer römischen Markthalle, also einer dreischiffigen schiedene Veranstaltungen (Jam session, Bauforum, Hafenbau den historischen Anleger, wie er bis 1943 Basilika, entspricht, gerettet werden. Der Hambur- Sylvesterfete,Wahlveranstaltung usw.) genutzt. Eine mittig vor der Fischauktionshalle bestanden hatte, ger Senat konnte von der Erhaltenswürdigkeit über- Besonderheit: Bei Sturmfluten kann das Elbwasser auf Betreiben des Architekten Talkenberg und un- zeugt werden und bewilligte die erforderlichen durch Öffnungen in den Toren hinein und wieder terstützender Planer aus dem Bezirksamt und der 6,5 Mio. DM. Nach alten Plänen und Fotos wurde hinaus laufen ohne durch Aufstau die Bausubstanz STEB, denkmalgerecht wiederherstellen. (KWI) zu gefährden.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 71 30 stützpunkt der barkassen

HADAG – Verwaltungs- und Werkstattgebäude auf einer Pontonanlage

Adresse: St. Pauli Fischmarkt 28 Wettbewerb: Wettbewerb „Hafenrand Altona/ St.Pauli“ 1984/freihändige Vergabe Bauherr: HADAG AG, Hamburg Architekten: AZ Architekten, Hamburg – Vor- Stabile Rahmenkonstruktionen mit nach außen ge- planung,Adelhelm u. Dittmer, neigten Stützen berücksichtigen z.B. Stoßbelastung Hamburg – Realisierungsplanung durch anlegende Fähren und das Schaukelverhalten Nutzung: Verwaltung,Werkstatt der Pontons. Umgeben von Wasser, wurden keiner- Größe/BGF: 732 m2 lei Brandschutzanforderungen an das Bauwerk ge- Fertigstellung: 1995 stellt. Dadurch konnte die ganze Stahlkonstruktion innen wie außen sichtbar bleiben. Die horizontalen Mitte der 80er Jahre brachte das Amt Strom- und Fischbauchträger, die Wellblechfassaden, die Gelän- Hafenbau die Zuschüttung des Grasbrookhafenbek- der, Niedergänge und Bullaugen sind Anlehnungen kens und damit die Notwendigkeit der Verlegung an Schiffsarchitektur, an hafentypische Gebäude, der HADAG-Flotte in die Diskussion. Die 1989 mit Kräne und Brücken. Die Roste der Fensterputz- der Planung des Bereichs zwischen Fischauktions- gänge befanden sich früher als Fußwege bei einigen halle und Pumpwerk beauftragte Architektengruppe Brücken im Hamburger Hafen. AZ schlug vor, die Überliegeplätze für die 25 Bar- kassen vor das geplante unterirdische Mischwasser- Die Stahltpontons wurden auf rückhaltebecken zu legen, quasi als Touristenattrak- der Rostocker Neptun-Werft tion gleich gegenüber der umstrittenen Häuser der gebaut.Alle tragenden Stahlteile Hafenstraße. wurden vorgefertigt und komplett verzinkt, so dass auf der Baustelle 1991 begannen die Architekten Adelheim + Dittmer alle Teile nur verschraubt wur- mit der Planung der HADAG-Anlage.Vielfältige, den. So wurde die Primärstruk- für die Architekten ungewöhnliche Probleme ent- einem festen Fundament, verbunden mit dem Erd- tur innerhalb von nur 2 Wochen standen allein dadurch, dass die Gebäude nicht auf reich, sondern auf schwimmenden Pontons montiert montiert. (Arch.A.+D. u. KWI) werden mußten: Schaukelverhalten, Stoßbelastung, Verwindung der Pontons bei starkem Wellengang.

72 Perlenkette Hamburgs Hafenrand im bauch der stadt 31

Im Bereich westlich der Landungsbrücken liegt unmittelbar an der Elbe das Pumpwerk und der Regenauslass „Hafenstraße“.Es sind dies die bedeu- tendsten abwassertechnischen Anlagen für die ge- samte Hamburger Innenstadt.

Hier fließt das Abwasser der alten Stammsiele zu- sammen, die das Rückgrat des innerstädtischen Mischwasser-Sielnetzes bilden. Das Pumpwerk för- dert das Abwasser zum Klärwerk Köhlbrandhöft- Dradenau auf der Südseite der Elbe.

Bei Hochwasser in der Elbe und gleichzeitig über der Stadt niedergehenden Regenfällen muss über- schüssiges, nicht mehr im Sielnetz und in bisher vor- handenen Rückhaltebecken aufnehmbares Misch- wasser (das dann weitgehend verdünnt ist) mit Pumpen in die Elbe gefördert werden, um Über- schwemmungen in der Stadt zu vermeiden. Rückhaltebecken und Pumpwerk mit Auf der Oberfläche der geplanten unterirdischen Fischmarkterweiterung Um dieses überschüssige Mischwasser, das bei star- Anlagen sollen dann neben einer Erweiterung der kem Regen nicht sofort und vollständig in die Klär- Flächen für den sonntäglichen „Fischmarkt“ Plätze Adresse: Hafenstraße anlagen abgeleitet werden kann, zu speichern und zum Promenieren, Spielen und Ausruhen entstehen. Wettbewerb: „St. Pauli-Landungsbrücken/ weiter zu klären, sind auf der für die Hamburger (HSE u. KWI) Millerntor“ 1988 Stadtentwässerung disponierten Fläche im Deich- Bauherr: FHH, Hamb. Stadtentwässerung vorland, elbseits vor Hochwasserschutzmauer und Architekten: Ing. Büro IMS + Architekten- Promenade, unterirdische Anlagen (z. B. auch wei- gruppe AZ, Hamburg tere Rückhaltebecken) geplant. Für elektrische Pum- Nutzung: Pumpwerk und Mischwasserrück- pen ist ein oberirdisches Betriebsgebäude vorzuse- haltebecken hen, das in die beabsichtigte Bebauung westlich der Größe/BGF: ca. 60.000 m3 Landungsbrücken (s. Projekt 37) eingepasst werden Fertigstellung: noch nicht terminiert soll.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 73 32 wohnen am pinnasberg

Wohnbebauung am Pinnasberg

Adresse: Pinnasberg 29 - 33 Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb „Hafenrand Altona/St. Pauli“ 1984 freihändige Vergabe Bauherr: GbR Pinnasberg, Borgwardt, Schneider, Hamburg Architekten: Possehn,Voges, Ossenbrügge, Architekten, Hamburg Nutzunen: 30 Wohnungen, Gewerbe Größe/BGF: 2.960 m2 Die Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern und einer Fertigstellung: 1996 Wohnfläche von ca. 52-108 m2 werden von der Ge- bäude-Nordseite, der Straße Pinnasberg, über drei Bei dem Objekt handelt es sich um ein 5-geschos- Treppenhäuser erschlossen.Alle Wohnungen verfügen siges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss sowie elbseitig über einen Balkon oder eine Terrasse. zwei Kellergeschossen und zwei Tiefgaragen. Das Gebäude mit insgesamt 30 Wohnungen und 3 Ge- Der Wohnungsanteil wurde auf dem 3. Förderungs- werbeeinheiten liegt an der bis zu 8 Meter hohen weg durch die Wohnungsbaukreditanstalt gefördert. Hangkante des Geestrückens. (Arch. PVO)

Die Gewerbeeinheiten im Souterraingeschoss sind von einer Terassenfläche oberhalb der Tiefgarage elb- seitig zugänglich.

74 Perlenkette Hamburgs Hafenrand runde ecke mit elbblick 33

Neubau eines Mehrfamilienhauses

Adresse: Bernhard-Nocht-Straße 4 Wettbewerb: Städtebaulicher Wettbewerb „Hafenrand Altona/St. Pauli“ 1984 freihändige Vergabe Bauherr: B. + R. Fraatz schoben. Es besteht aus zwei Untergeschossen, Erd- Grundstücksverwaltung, Hamburg geschoss, fünf Obergeschossen und einem als Eck- Architekt: Knüppel u. Faber betonung konzipierten Staffelgeschoss.Während die Nutzung: 6 Wohnungen Nordseite des Gebäudes als eine geschlossene, relief- Größe/BGF: 1.285,28 m2 betonte Lochfassade gestaltet ist, öffnet sich die Süd- Fertigstellung: Dez. 1995 seite als gebogene Glasfassade mit dem Blick über den Hafen, der Elbe zu. (Arch. K + F)

Auf dem nur 149 m2 großen Eckgrundstück Bern- hard-Nocht-Straße/Hafenstraße ist im Dezember 1995 ein Mehrfamilienhaus fertiggestellt worden. Das Gebäude ist gegen einen spitz zulaufenden Ge- ländeversprung zwischen den beiden Straßen ge-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 75 34 „antonipark“ und turnhalle

Die Schulturnhalle gehört zum Gesamtprojekt „Antonipark“, das Anwohner zusammen mit Mit- arbeitern der STEB und der Umweltbehörde ent- wickeln.

Das begehbare grüne Dach der Turnhalle soll zu- sammen mit dem Kunstprojekt „Parkfiction“ des Bürger-Projekt „Antonipark“ und Turnhalle Künstlers Christoph Schäfer, den Mietergärten im Pastoratsgarten und der zu renovierenden Aussichts- Adresse: Pinnasberg terrasse „Schauermanns Park“ das Defizit an Grün- Wettbewerb: Städtebaul.Wettbewerb „Hafen- und Spielflächen im Quartier ausgleichen. rand Altona/St. Pauli“ 1984 freihändigeVergabe Am Rande des neuen „Antoniparks“ entsteht das Bauherr: Behörde für Schule, Jugend und „Parkhaus“ – ein stadtteilnahes Wohngruppenpro- Berufsausbildung, Hamburg jekt mit 19 Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und Architekt: PPA Pilch + Partner Architekten, einer Quartiersgarage. Mit 8 Geschossen wird es Hamburg das höchste Passivhaus in Deutschland – mit Son- Nutzungen: Schulsport, Grünfläche nenenergie und Wärmedämmung kann auf eine Größe/BGF: 1.500 m2 herkömmliche Heizung verzichtet werden. Fertigstellung: in Planung Es ist geplant, das Dach der Halle als Gründach aus- Das Planungssystem des Architekten Joachim Zwischen den Straßen „St. Pauli Fischmarkt“ und zubilden, um die Fläche in den geplanten „Antoni- Reinig nimmt Rücksicht auf die unterschiedlichs- „Pinnasberg“, am Geländesprung des Geesthangs, Park“ als räumliche Erweiterung des alten, öffentlich ten Haushaltsgrößen. Erschließungszonen erlauben plant die Behörde für Schule, Jugend und Berufsaus- zugänglichen Pastoratsgartens miteinzubeziehen. die Kopplung von Wohnungen – sie sind so nach- bildung den Bau einer Sporthalle. Die Nutzer sind haltig zu bewirtschaf- in erster Linie die Schüler der Schule „Friedrich- Die Lage der Sporthalle, an städtebaulich exponierter ten und können auf straße“, jedoch auch interessierte Vereine. Stelle, mit Blick auf die Elbe, begründet eine archi- Wünsche der Bewoh- tektonisch prägnante Form. Die organische Groß- ner und spätere Verän- Das Raumprogramm umfaßt eine Einfeld-Sport- form der Sporthalle rührt von einer Weiterführung derungen Rücksicht halle mit einer bespielbaren Höhe von 5,50 m, eine der geschwungenen Stützwand der benachbarten nehmen.Alle Wohnun- Tribüne, einen Gymnastiksaal und Geräte-, Um- öffentlichen Aussichtsterrasse „Schauermanns Park“. gen sind schwellenfrei, kleide-, Sanitär- und Technikbereiche, die über zwei Ferner gilt es einen geschichteten sedimentartigen zwei Wohnungen Roll- Ebenen angeordnet sind. und somit glaubwürdigen Sockel für einen „Park“ stuhlgerecht geplant. auszubilden.

76 Perlenkette Hamburgs Hafenrand schule mit aussicht 35

Erweiterung der Grundschule „Friedrichstraße“

Adresse: Bernhard-Nochtstraße 12 Wettbewerb: Städtebaul.Wettbewerb „Hafen- rand Altona/St. Pauli“ 1984 freihändige Vergabe Bauherr: Hafenrand GmbH für die Freie und Hansestadt Hamburg Der Schulbau wurde in weißem Putz mit beige ge- Architekten: Welm, Seifert, Möller, Hamburg fliestem Sockel um eine mittlere Lichtachse herum Nutzung: Schule entworfen, die im Norden von einem vorspringen- Größe/BGF: ca. 2.000 m2 den Glastreppenhaus und im Süden durch zweige- Fertigstellung: 1996 schossige Fenster definiert ist. Das innen und außen mit gelben und blauen Akzenten versehene, schlichte Gebäude passt sich mit seiner sachlichen Lochfas- sade gut ein.

Das Erdgeschoss mit seiner großzügigen Pausen- stück, mit ca. 3,5 m Höhenunterschied zwischen halle und das Sockelgeschoss öffnen sich nach Süden, Bernhard-Nocht-Straße und St. Pauli Hafenstraße in den drei darüber liegenden Geschossen orientie- errichtet werden. ren sich die Klassenräume mit entsprechendem Sonnenschutz ebenfalls zum Hafenpanorama. Eine In dem Neubau sind alle Grundschulklassen als windgeschützte Dachterrasse gleicht das Fehlen Ganztagesbereich untergebracht, darüber hinaus jeglicher Freiflächen aus. Die Firsthöhen der westli- werden die Räumlichkeiten in den Abendstunden chen Nachbargebäude werden vom „grünen Dach“ auch für Erwachsenenbildung und Stadtteilkultur- des Schulbaus aufgenommen. arbeit genutzt. Der Schulbau nimmt als 4-geschossi- Die Schule „Friedrichstraße“ soll wegen der be- ger Baukörper die Höhen und Fluchten der Nach- Der erdgeschossige Hauptzugang von der Bernhard- sonderen pädagogischen Anforderungen in einem bargebäude auf. Die südlich gelegene Treppe im Nocht-Straße mündet in der offenen Pausenhalle, schwierigen sozialen Milieu langfristig in eine Ganz- Schauermannspark ist Ausgangspunkt für die Glie- die auch als Aula und für die Mittagsversorgung der tagsschule umgewandelt werden. Entsprechende derung der Südfassade und die Lage des unteren Kinder genutzt werden kann. (Arch.WSM) schulische Erweiterungen mussten wegen der be- Eingangs von der St. Pauli Hafenstraße aus. Durch engten Grundstückssituation zum Teil in einer süd- einen vertikalen Akzent kann das ca. 30 m lange lich angrenzenden Baulücke auf dem Hanggrund- Gebäude in seiner architektonischen Wirkung den schmalen Nachbarhäusern angepasst werden.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 77 36 hafenstraße: neues wohnen und arbeiten Foto: Aloys Kiefer

In Anlehnung an die weiße Moderne, aber mit Mut zur Farbe, vermitteln die 56 Sozialwohnungen mit Kindertagesstätte und Läden durch die starke Orien- Wettbewerbsentwurf 1984 tierung der Fassade zu den Balkons hin, die warmen, roten Farbflächen der zurückspringenden Bauteile und durch die weißen, hüttenartigen Zinnen der vorderen Zeile eine mediterrane Atmosphäre.

Die Betonung des Geesthangs durch die abgestufte Bebauung, die fast allen Wohnungen Elbblick ge- Wohnbebauung St. Pauli Hafenstraße/ währt, ist eine überzeugende Korrektur des histori- Bernhard-Nocht-Straße schen Vorbilds der Wohngebäude der Gründerzeit. Und schließlich haben die Architekten das Perspek- Adresse: St. Pauli Hafenstr. 104/Bernhard- tiven- und Linienspiel, das durch das trapezartige 6-7 geschossigen, historischen Hafenrand-Häusern Nocht-Str. 46 - 48 Grundstück vorgegeben wird, aufgenommen und aus der Gründerzeit und einem 3-geschossigen Wettbewerb: Städtebaul.Wettbewerb in Details wie den angeschnittenen Balkons weiter- Garagenbauwerk.Trotz der Strassenrandbebauung „Hafenrand Altona/St. Pauli“, gesponnen.Auch zur Bernhard-Nocht-Straße hin, zur Bernhard-Nocht-Strasse und zur Hafenstrasse 1984/1. Preis wo die Erscheinung deutlich zurückgenommen ist, bleibt der über zwei Tiefgaragengeschossen liegen- Bauherr: Verwaltungsgesellschaft Hafenrand wurde die Monotonie der Lochfassade mit matten de Innenhof durch die zinnenartige Gebäudeaus- mbH, Hamburg Farben und ungewöhnlichen Loggien aufgebrochen. bildung nach Süden hell und licht und ermöglicht Architekt: Architekten-Contor, Schäfer- (aus „Architektur Jahrbuch 1997“) allen Bewohnern Ausblick auf die Hafenelbe und Agather-Scheel, Hamburg die Uferlandschaft. (Arch.AC) Nutzung: 56 Sozialwohnungen, Auf dem schmalen Geesthanggrundstück bilden 56 Kindertagesstätte und Gewerbe öffentlich geförderte Wohnungen, eine Kinderta- Größe/BGF: 4.700 m2 gesstätte sowie gewerbliche Räume im Erdgeschoss Fertigstellung: 1997 der Hafenstrasse das Nutzungskonzept für die Wohn- anlage. Der Baukörper vermittelt zwischen den

78 Perlenkette Hamburgs Hafenrand tourismuscenter landungsbrücken 37 a

Tourismuscenter Landungsbrücken

Adresse: Landungsbrücken Wettbewerb: Wettbewerb „St. Pauli-Landungs- brücken/Millerntor“ 1988/1. Preis Architekt: AZ Architekten, Hamburg,Amo- relli, Sembritzki,Tran Viet, Zadeh großzügig und unverstellt angelegt werden, um viel- Nutzungen: Agenturen, Hotel, Gastronomie, fältige Aktivitäten – wie dem Hafengeburtstag – Läden,Ausstellungen Raum zu geben. bzw. Großaquarium, Imax-Kino, Foodcourt Das vorgeschlagene langgestreckte Bauwerk über- Größe/BGF: ca. 25.000 m2 brückt mit seiner selbsttragenden Konstruktion das Fertigstellung: Realisierung zur Zeit ungewiß Pumpwerk und das Rechengebäude, so dass keine Die St. Pauli Landungsbrücken haben nicht nur zusätzlichen Lasten auf den alten Bestand abgesetzt für die Hamburger eine große Bedeutung, auch als werden. (AZ, aus dem Wettbewerb) touristischer Anziehungspunkt ist diese Nahtstelle Stadt – Hafen sehr populär. Als wesentlichen Teil ihres 1988 prämierten und in den Folgejahren wei- terbearbeiteten städtebaulichen Konzepts hat die Architektengruppe AZ das Tourismuscenter Lan- dungsbrücken entworfen. (KWI)

Zwischen dem Elbtunnelgebäude und der Achse

Luftbild-Montage: AZ – © Vermessungsamt Hamburg Luftbild-Montage: AZ – © Vermessungsamt Davidstraße wird ein leichter terrassenförmiger Baukörper an den Fuß des Geesthanges gelegt mit vielfältigen Querverbindungen und Durchblicken zum Fluss. Die Gebäudehöhe ordnet sich den to- pographischen Gegebenheiten unter. In der Achse Davidstraße erfolgt eine architektonische Akzen- tuierung – z. B. ein Hotelturm. Das Elbtunnelge- bäude wird seiner architektonischen Bedeutung entsprechend frei herausgestellt und bildet somit den Gelenkpunkt zwischen den beiden Plätzen, die

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 79 37 „wattenmeer“ und „wissensmeile“ b Foto: Alspo + Störmer

die Möglichkeit einer multifunktionalen Nutzung für Vorträge, Sonder- oder Medienveranstaltungen. EXPO-Pavillon „Wattenmeer“ In zwei angegliederten Kabinetten, zur Hauptaus- und „Wissensmeile“ Landungsbrücken stellung großflächig zu öffnen, wären räumlich und lichttechnisch differenzierte Ausstellungskonzepte Adresse: Landungsbrücken zu realisieren.Vom Kabinett auf der Galerie ergibt Wettbewerb: Wettbewerb EXPO-Pavillon sich ein freier Blick über die Hauptausstellung hin- „Wattenmeer“, 1. Preis weg auf die Elbe. Architekten: Alsop + Störmer, London, Hamburg Der Bau besteht tragkonstruktiv aus einer Holzsand- Bauherr: Agen’d’a, Grafenau wichkonstruktion, die in einzelne, schottenartige Nutzungen: Ausstellungen (Ergänz.: Science Elemente zerlegt werden kann. Die Trennbarkeit in Center, Imax Kino,Gastronomie) großformatige Komponente ermöglicht so wohl eine Größe/BGF: 1350 m2 (+ 13.000 m2) wirtschaftliche Vorfertigung als auch (wegen der Fertigstellung: nicht realisiert vorgesehenen Nutzungdauer von 10 Jahren) einen einfachen Abbau und Wiederaufbau an anderer Stelle. Die Gruppe agen’d’a, Grafenau (Idee und Projekt- Die geplante Konstruktion nutzt modernste Holz- entwicklung) hatte – unterstützt von der Stadt bautechnik bei Beibehaltung eines alten Prinzips: Hamburg – für die EXPO 2000 einen Informations- der Bretter beplankten Rippenkonstruktion hölzer- pavillon über und für das Wattenmeer geplant. 1998 ner Bootsrümpfe. (Arch.A + S) führte Agen’d’a, zusammen mit der Stadtentwick- lungsbehörde einen Architektenwettbewerb für den Um die Finanzierung des Informationspavillons temporären Pavillon durch. Den 1. Preis erhielten „Wattenmeer“ zu sichern, planten die Projektent- Alsop + Strömer, Hamburg-London. (KWI) wickler, ihn um eine sogenannte „Wissensmeile“ (Imax-Kino, Science Center), Gastronomie und Lä- Ein aufgeständerter, biomorpher Körper mit einsei- den, baulich insgesamt 13.000 m2 BGF,zu ergänzen. tig weit geöffneter Holz-Schalenkonstruktion, bietet Das Projekt konnte trotzdem nicht realisiert werden. (KWI)

80 Perlenkette Hamburgs Hafenrand sanierung von hochwasserschutz … 38

Hochwasserschutz und Neugestaltung der Promenaden- und Platzbereiche an den St. Pauli-Landungsbrücken

Wettbewerb: „St. Pauli-Landungsbrücken/ Millerntor“ 1. Preis AZ Bauherr: Baubehörde,Amt für Wasserwirt- schaft, Hamburg, Sprinkenhof AG Architekt: Ingenieurbüro Grassl und Architekturbüro Zadeh, ehem. AZ, Hamburg Nutzung: Hochwasserschutzanlage und Promenade mauer war für eine erneute Erhöhung nicht mehr Größe/BGF: 470 m Uferlinie mit Schutzhöhe standsicher genug. So wurde 1995 eine neue Wand +7,80 m NN ca. 1,5 m vor die bestehenden Kaianlagen gebaut. Fertigstellung: 1995 - 2000 Als Folgeauftrag des Städtebaulichen Wettbewerbs Anlage Landungsbrücken Ost wurde Arch. Zadeh mit dem Gestaltungsentwurf der Die vorherigen Kaianlagen der Landungsbrücken gesamten HWS-Anlagen im Bereich Landungs- Die St. Pauli Landungsbrücken sind auch Teil der wurden, einschließlich der Zugangsbrücken zu den brücken beauftragt.Alle Elemente der Konstruktion Hamburger Hochwasserschutzlinie. Durch Sturm- Pontons, 1952 gebaut. Den östlichen Abschluss der sind gleichzeitig auch Elemente der Gestaltung. Den fluten mit immer höherem Wasserpegel wurde eine Anlagen bildet auch heute noch eine Nische für den oberen Teil der Schutzwand bildet ein Stahlelement, höhere Bemessungsgrenze festgelegt; danach wer- Senatsanleger. Die Oberkante der Anlagen hatte das der massiven Wand die Schwere nehmen und den die Hamburger Deiche und Schutzmauern eine Höhe von +5,70 m NN, in etwa niveaugleich Bezüge zum Schiffbau assoziieren soll. schrittweise erhöht. mit der Straße. 1969, nach der großen Sturmflut 1962, wurden die Kais dann mit einer 1,30 m hohen Hochwasserschutz-Mauer versehen. Diese Schutz-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 81 38 … und uferpromenade

Nach den Entwürfen des Architekten Zadeh sind Die wesentlichen Gestaltungsmerkmale wurden aus außerdem neue Pavillons für Souvenirs und Imbiß dem Bereich Landungsbrücken Ost übernommen. gebaut worden, deren Konstruktion und Gestaltung Allerdings grenzt die Hochwasserschutzwand an in Affinität zu den technischen Details der Hoch- den jetzigen Straßenbereich „Bei den St.Pauli Lan- Fotos: Hartmut Müller wasserschutzanlage stehen. dungsbrücken“ mit einem Höhenunterschied von ca. 2 m! Bei einer geplanten Bebauung der Land- Anlage Landungsbrücken West flächen nach Abbruch der alten Parkpalette, könnte die Straße angehoben und die Hochwasserschutz- Die Kaianlage in diesem Abschnitt wurde bereits mauer baulich integriert werden. 1906 im Zusammenhang mit dem Neubau der Lan- (BauB/WS u. KWI) dungsbrückengebäude aus Stampfbeton mit massiven Granitquadern errichtet. Diese Uferwand wurde 1969 durch einen Stahlbetonaufsatz für den Hoch- wasserschutz ausgebaut und 1978 durch einen Stahlaufsatz bis auf +7,20 mNN erhöht.

Eine weitere Erhöhung der Anlage um 60 cm war auch hier nicht mehr möglich und deshalb erfolgte 1997/98 der Neubau einer Stahlbetonwinkelwand mit Pfahlgründung und einer Stahlspundwand. Hier wurde die neue Schutzmauer landseitig hinter der historischen Granitmauer errichtet, damit konnte gleichzeitig die weitere Einengung der Wasserfläche und ein Umbau der Zugangsbrücken zu den Pon- tons vermieden werden.

Nach dem Umbau ist hier eine Promenade ent- Die Sichtbeziehung zum Hafen wurde, trotz Erhö- standen, die wasserseitig dem Hochwasserschutz hung der Hochwasserschutzwand, im östlichen Be- vorgelagert ist. Die Promenade ist vom Vorplatz des reich, durch die Anhebung des Promenadenplateaus Landungsbrückengebäudes aus über eine Treppen- sichergestellt, das sich zur Straße hin, z.T. mit Sitz- anlage und eine Rampe zugänglich und wird kreis- stufen flach abtreppt. förmig um das denkmalgeschützte Eingangsgebäude des Elbtunnels geführt.

82 Perlenkette Hamburgs Hafenrand kantine mit elbblick 39

Kantinengebäude der BSH

Adresse: Bernhard-Nocht-Straße 78 Wettbewerb: Gutachterwettbewerb 1986/1.Preis Fotos: B. Kraft-Wiese Bauherr: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH Architekten: Vera Pernicka + Volker Timm, Hamburg fene Hofseite, formuliert eine ergänzende Baukante Nutzung: Kantine entlang des Hangweges, unterstützt durch ein bas- Größe/BGF: 1.855 m2 tionsartig vorgelagertes Terrassenbauwerk. Fertigstellung: 1991 Aus allen Altbaugeschossen bleiben Sichtkontakte zur Elbe erhalten.Während sich der Kubus durch Parallelstellung am östlichen Altbauflügel orientiert, bezieht sich der Speisesaal auf den westlichen Altbau- flügel, so dass zwei zu – und ineinander verdrehte Bauteile entstehen.

Die Kantinengäste lassen beim Betreten des Ge- bäudes über eine verglaste Brücke im Wortsinn ihre Arbeitsplätze hinter sich und verbringen ihre Pause in einem „Restaurant“, in dem durch die interne zweigeschossige Organisation von allen Plätzen des Speisesaals und der Cafeteria ungehinderte Pano- In der städtebaulich sensiblen Situation der sogenann- rama-Ausblicke auf den Hafen möglich sind. ten „Hafenkrone“ ist ein neues Kantinengebäude mit Speisesaal, Cafeteria, Küche, Lager und Personal- Der Wintergarten-Speisesaal wurde ursprünglich räumen gebaut worden. Zusätzlich war ein normier- vollständig verglast – einschließlich Dach – geplant, ter, unterirdischer Schutzraum zu integrieren. Die musste jedoch aus Kosten- und Wartungsgründen Architekten Pernicka + Timm haben in dem elb- stärker geschlossen werden. (Arch. P + T u. KWI) hangseitig offenen Hof des jetzigen Bundesamts für einer Brücke an den Altbau angebundenen, würfel- Seeschifffahrt einen freistehenden, lediglich mit förmigen 2-geschossigen Solitärbau geplant. Mit vorgelagertem Speisesaal schließt er formal die of-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 83 40 hotel „hafen hamburg“

Hangkante, der sogenannten „Hafenkrone“, verlangte nach einem hinreichend akzentuierten Abschluss. Der Turm assoziiert die Gestalt bewohnter alter Leucht- türme, z. B. der von oder Wangerooge.

Das Sockelbauwerk, als Bastion in den Hang ge- schoben, gibt dem Turm am Hang den notwendigen Erweiterungen des Hotels „Hafen Hamburg“ optischen Halt. Das Bastionsbauwerk erhielt eine Außenhaut aus sandsteinfarbenem Betonwerkstein, Adresse: Seewartenstraße 9 ähnlich den benachbarten Bauwerken der U-Bahn. Wettbewerb: Architektenkonkurrenzen Der Hotelturm gliedert sich in ein 7-geschossiges Bauherr: Gisela und Wilhelm Bartels, Sockelbauwerk, einen 4-geschossigen Turmaufbau Hamburg und eine 2-geschossige Spitze. Die Turmspitze, im Architekten: Kleffel, Köhnholdt, Hamburg Grundriss 45° verdreht und mehrgeschossig über- (1. Erweiterung) greifend, verzahnt sich mit dem Schaft. Schaft und Meyer u. Fleckenstein, Hamburg Helm des Turmes wurden mit Kupfer bekleidet. (2.+3. Erweiterung) Die außenliegenden Wendeltreppen zeigen ebenfalls Nutzung: Konferenz- und Bankettsäle, eine gestalterische Verwandtschaft mit den Leucht- Hotelzimmer türmen, eine Assoziation, die durch die Nähe des Größe/BGF: 7.000 m2 Hafens entsteht. (Arch. K + K) Fertigstellung: 1985 - 1999 2. Erweiterung (1992-95): Der geschwungene 3. Erweiterung (1998-99): Das vorhandene man- Das Hotel wurde in den letzten Jahren drei mal neue Baukörper des Hotels nimmt die gekurvten sardenartige Dachgeschoss wurde durch eine zwei- erweitert, wobei die letzte Erweiterung die „Elb- Fassadenschwünge auf der Seite der Seewartenstraße geschossige, transparente Tonnendachkonstruktion kuppel“ erst Ende 1999 abgeschlossen wurde. auf. Der Bau ist aufgeständert. In der 2-geschos- aus gebogenen Stahlträgern ersetzt. Dabei wurde sigen Eingangshalle, zu Elbe und Atrium hin trans- versucht, die städtebauliche Dominanz des Hotel- 1. Erweiterung (1985): Das Hotel „Hafen Hamburg“ parent, liegen Lobby, Rezeption, Frühstücksraum turms an der Südostecke des Gebäudeensembles zu wurde durch den Turmneubau um 35 Doppel- und und Bar mit eingehängter Galerie. Die fünf Ge- bewahren. Die untere Ebene des Tonnengewölbes 16 Einzelzimmer sowie um Konferenz- und Au- schosse darüber sind auf der Südseite über die ge- wird mit 29 Doppelzimmern genutzt. Die obere fenthaltsräume erweitert. Die Gegebenheit des Stand- samte Raumöffnung verglast, als Sonnenschutz Ebene ist für gesellschaftliche und geschäftliche Ver- ortes am östlichen Ende der Gebäudereihe auf der wurden durchlaufende Balkone und weiße Marki- anstaltungen vorgesehen. (Arch. M + F) sen vorgesehen.

84 Perlenkette Hamburgs Hafenrand bürohaus johannisbollwerk 41

Bürohaus Johannisbollwerk (Generali-Versicherung)

Adresse: Johannisbollwerk 16 Wettbewerb: freihändige Vergabe Bauherr: Johannisbollwerk GbR, Hamburg Architekten: APB, Beisert,·Findeisen,·Galedary,· Grossmann-Hensel,·Wilkens, mittels zweier haushoher roter Mauerscheiben, die Hamburg das Gebäude gegenüber der Nachbarbebauung fassen. Nutzungen: Büros, Generaldirektion Größe/BGF: 7.600 m2 Ursprünglich als Kontorhaus geplant, war die Glas- Fertigstellung: 1993 halle im Zentrum des Gebäudes Teil einer kleinen Passage, die die Ditmar-Koel-Straße mit der Straße Das Grundstück liegt zwischen Johannisbollwerk „Johannisbollwerk“ verbinden sollte, mit Läden im und Ditmar-Koel-Straße, eine Baulücke, die durch Erdgeschoß, im 1. Obergeschoß und in Teilen des Abriss des Hauses Johannesbollwerk 11 erweitert und Untergeschosses. Jetzt bildet sie das repräsentative mit einem Bürohaus geschlossen wurde. Straßen- Zentrum des Bürohauses mit frei im Raum angeord- flucht und Traufhöhe der Nachbarbebauung wurden neten Fahrstühlen. aufgenommen und durch entsprechende Höhenent- wicklung des Neubaus vermittelt. Das Gebäude besteht aus 8 Ober- und 2 Unterge- schossen. Die Untergeschosse dienen als Parkgarage Das Gebäude ist entsprechend seiner vorzüglichen und für Abstellräume. Die Obergeschosse dienen Blickbeziehungen nach beiden Seiten (Elbe, Michel, der Büronutzung, durch Leichtwände unterteilt bzw. Stadtsilhouette) mit stark transparenten Fassaden auch als größere Funktionsbereiche. Im Erdgeschoß konzipiert. Die großen Fensteröffnungen (Atelier- Im Zentrum der baulichen Anlage ist eine zentrale – einem Teil der ursprünglichen Ladennutzung – fenster) sind kleinmaßstäblich gegliedert. Die Stahl- 13 mal 13 m große überglaste Halle angeordnet. ist das interne Restaurant (Kantine) des Bürohauses betonskelett-Konstruktion ist zur Elbseite hin mit Diese Halle orientiert sich mit einer 8 m breiten angeordnet. plastisch profilierten Stahlprofilen verkleidet. haushohen Öffnung zur Elbe hin. So wird es mög- lich, dass auch die Räume in der Tiefe des Grund- In zwei Untergeschossen befinden sich ca. 32 Stell- Im Bereich des obersten Geschosses ist das Gebäude, stücks – also auch die Räume längs der Ditmar- plätze, die über einen Autofahrstuhl von der Ditmar- zur Betonung der Dachzone sowie als Übergangs- Koel-Straße – Elbblickbeziehung erhalten. Koel-Straße aus anfahrbar sind. (Arch. APB) bereich zu den Dächern der benachbarten Gebäude stärker gegliedert. Ursprünglich war hier ein Gour- Durchgängiges Gestaltungsprinzip der Baulücke an met-Restaurant geplant. zwei Straßen ist deren passepartoutartige Einfassung

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 85 42 wohnungen und büros, germanischer lloyd

Der Germanische Lloyd ist eine der weltweit füh- renden technischen Sachverständigenorganisationen mit Schwerpunkten in der Schifffahrt. Die Sanie- rung, Modernisierung und Erweiterung der Haupt- verwaltung am Hamburger Hafen umfasst einen ge- samten Block. Eine großzügige Glashalle im Innen- bereich optimiert, in Verbindung mit einem neuen Haupteingang, die Organisation des Unternehmens. Foto: B. Kraft-Wiese

Wohnungen und Büros, Germanischer Lloyd Die „neue Mitte“ bietet gleichermaßen Erschlies- sung und die Möglichkeit zur Kommunikation. Die Adresse: Vorsetzen 32 gläserne Aufstockung des Hochhauses Vorsetzen 32 Foto: B. Kraft-Wiese Wettbewerb: freihändige Vergabe setzt einen markanten städtebaulichen Akzent und Bauherr: Germanischer Lloyd gewährt fantastische Ausblicke über Stadt und Hauptverwaltung Hamburg Hafen. Architekten: BHL - Architekten v. Bassewitz, Hupertz, Limbrock, Hamburg Der integrierte Wohnungsbau komplettiert das Kon- Nutzung: 27 Wohnungen, Büros,Archiv, zept des städtischen Blocks in einer gewachsenen Gewerbe Umgebung. Der technisch-funktionale Ansatz in Größe/BGF: 11.500 m2 Konzept und Gestaltung spiegelt das Selbstverständ- Fertigstellung: 2000 nis des Unternehmens wieder. (Arch. BHL)

86 Perlenkette Hamburgs Hafenrand verlag gruner + jahr 43

Ein Verwaltungsgebäude für über 2000 Mitarbeiter hat quartiersprägenden Charakter und ist in Form eines hohen, massiven und geschlossenen Baukör- pers nicht in die bestehende Stadtteilstruktur zu

Foto: Hampel/Hettchen integrieren.

Es wurde deshalb – basierend auf alten, im Krieg zerstörten Baustrukturen – das mit der Nachbarschaft verzahnte kleinteilige Gesamtgefüge einer „Medien- den dreigeschossigen „Hauszeilen“. Diese entspre- stadt“ entwickelt. chen Büroebenen in der Kleinmaßstäblichkeit städ- tischer und vorstädtischer Wohnquartiere. „Das bewohnbare Kontor ... ein ambitioniertes Konzept von Inhalt, Baugestalt und Außenräumen Die Gesamtanlage besteht aus zwei 6-geschossigen ...durch Kompaktheit und Dichte – das offene Ge- Baukomplexen, die jeweils die Richtung der angren- heimnis jeder Urbanität – hebt sich die Anlage wohl- zenden Baustruktur aufnehmen und im Zentrum tuend von den meisten Firmensitzen ab...“. „... an- über ein Gelenk, den 40 m hohen Konferenzturm, stelle eines auftrumpfenden Solitärs entwarfen Steidle miteinander verbunden sind. Die beiden Unterge- und Kiessler eine citta aperta...“ eine Stadt in der schosse enthalten Garagen,Technikräume, Anliefe- Stadt mit städtebaulichen Bezügen und Entsprechun- rung, administrative Bereiche,Werkstätten usw. Verlag Gruner + Jahr Baumwall gen. „...obwohl baulich unangepasst und Hafenarchi- tektur ganz neu interpretierend, ist sie eingeflochten Die darüber liegende „Eingangsebene“, mit größe- Adresse: Am Baumwall 11 in die Struktur des Quartiers.“ (Zitat M. Mönninger) rer Raumhöhe, beinhaltet neben dem Foyer Son- Wettbewerb: Realisierungswettbewerb „Gruner derräume für Konferenz und Schulung, Dokumen- + Jahr“, 1983, 2. Preis Der Entwurf berücksichtigt die Vielfalt der ver- tation, Rechenzentrum, Satztechnik, Kantine und Bauherr: Gruner + Jahr AG & Co, Hamburg schiedenen eigenständigen Redaktionen und Ver- sonstige Sozialeinrichtungen. Hierauf baut sich die Architekt: Steidle und Kiessler, München lagsbereiche. Die Gliederung in zwei Bereiche, die kleinteilige Gebäudestruktur der zeilenförmigen mit Schweger + Partner, Hamburg öffentliche Durchwegung, das Angebot an öffentli- dreigeschossigen Bürogebäude auf, die durch ein Nutzung: Verlag chen Grünflächen, Plätzen und Arkaden macht den Wegesystem miteinander vernetzt sind. Größe/BGF: 88.000 m2 Gebäudekomplex für die Nutzer und Bürger über- Fertigstellung: 1990/91 schaubar, transparent und erlebbar. Zur Umsetzung Allen Arbeitsplätzen sind natürlich begrünte Zonen dieser Aspekte gibt es auch im Verlagshaus „Straßen in Form von bepflanzten Höfen und Balkonen vor- und Plätze“ als übergeordnete Bezugspunkte, gas- gelagert. (Arch. Sch. + P u. KWI) senartige „Wege“ und hofartige Räume zwischen

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 87 44 erweiterungen des verlags Foto: E. Kossak – ©FHH/STEB

1. realisierte und geplante 2. Erweiterung G+J Stubbenhuk und geplanter öffentlicher Platz

Adresse: Stubbenhuk 3-9 Wettbewerb: Architektenkonkurrenz 1980/81, Realisierungswettbewerb „Gruner + Jahr“ 1983 Bauherr: Gruner + Jahr AG & Co, Hamburg Architekt: B.Winking, Hamburg Optionen für nächste Erweiterungen des Gruner + Nutzung: Verlag, Büros,Ateliers Jahr Komplexes sind im gesetzlichen Bebauungsplan Größe/BGF: 17.000 m2 „Neustadt 34“ vorgesehen: zwei Gebäudezeilen am Fertigstellung: 1991-93 Schaarsteinweg und ein möglicher Anbau an das denkmalgeschützte „Getreideheber-Haus“ an der Mit dem Erweiterungsbau für Gruner + Jahr wird Hullstraße. Der geplante öffentliche Platz erhielte nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg die damit nach Norden eine sinnvolle Abgrenzung und historische Bebauung am Herrengrabenfleet neu Gebäudewand und auch der bisher schwer auffind- komplettiert. Südlich des vom Krieg verschont ge- bare Haupteingang des Verlagskomplexes würde so bliebenen „Plathhauses“ ist ein Kontorhaus entstan- wurde saniert und so in die Neubebauung integriert, eindeutig akzentuiert. (Arch.W u. KWI) den, das sich in Höhenentwicklung und Material an dass es als Einzelgebäude zur Geltung kommt, im der Backsteinarchitektur der Fleetrandbebauung Inneren jedoch der Funktionsablauf der neuen Ge- orientiert. schossnutzungen kontinuierlich von „alt“ in „neu“ übergehen kann. Der zehngeschossige Kopfbau an Der keilförmige Zuschnitt des Gebäudes nutzt das der Mündung des Herrengrabenfleets in die Elbe Grundstück optimal und stellt das alte Straßenprofil setzt einen besonderen städtebaulichen Akzent und wieder her. Das „Plathhaus“ aus dem Jahre 1916 bildet den Auftakt der Bebauung am Herrengraben- fleet.

88 Perlenkette Hamburgs Hafenrand „cap san diego“ und „rickmer rickmers“ 45 Foto: Hans-H. Holm, ©Cap San Diego

Restaurants und Ausstellung auf Museumsschiffen „Cap San Diego“ und „Rickmer Rickmers“

Adresse: Überseebrücke bzw. Landungs- brücken Betreiber: Cap San Diego – Betriebsge- sellschaft mbH unterstützt von der Stiftung Hamburger Admiralität Architekt: Cäsar Pinnau, Hamburg Größe: (ehemals: 50 Mann Besatzung/12 Passagiere auf der Cap San Diego)

Der Frachter „Cap San Diego“ und das ehemalige Segelschulschiff „Rickmer Rickmers“ dokumentie- ren jeweils ein Stück Hafengeschichte und dies im direkten Vergleich mit vorbeiziehenden Schiffen der heutigen Generation internationaler Seeschiff- Kontext der Entwicklungsziele der Revitalisierung Die „Cap San Diego“ ist das letzte noch schwim- fahrt und der Typologie heutiger Hafenfunktionen des nördlichen Hafenrands. Die beiden historischen mende Schiff einer Serie von sechs Schnellfrachtern, auf dem gegenüberliegenden Elbufer. Ihre Rück- Schiffe, die seit 1987 an der Überseebrücke bzw. die in den Jahren 1961 und 62 auf Werften in Ham- führung, Restaurierung und Umnutzung steht im den Landungsbrücken dauerhaft angelegt haben, burg und Kiel für die Hamburg-Südamerikanische tragen bei zur Identifikation der Hamburger mit Dampfschifffahrtsgesellschaft (Hamburg-Süd) gebaut ihrer Elbe, ihrem Hafen und sind besondere touri- wurden, die legendäre Serie der „Weißen Schwäne stische Attraktionen geworden. des Südatlantiks“.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 89 45 „cap san diego“ und „rickmer rickmers“ Foto: B. Kraft-Wiese

Ihr Innenausbau, vor allem Messe, Offiziers- und maritimes Denkmal zu erhalten, das nun, unterstützt Passagierkajüten wurden von dem bekannten Ham- von der Hamburger Admiralität, als Veranstaltungs- burger Architekten Cäsar Pinnau* in der Eleganz Museum „Cap San Diego“ betrieben wird. der späten 50er Jahre gestylt, auch der Schiffsrumpf und seine Aufbauten wurden von ihm geformt. Das Der Museumswindjammer „Rickmer Rickmers“ noch voll funktionsfähige Schiff ist Zeuge einer lief 1896 als Vollschiff aus Stahl in Bremerhaven vom schnell versinkenden Epoche der Stückgutbeförde- Stapel. Nach einer wechselvollen Geschichte, in der rung in der deutschen Seefahrt. die Rickmer Rickmers zuletzt als Schulschiff im Dienst der portugiesischen Marine stand, rottete das Durch das Engagement einzelner Mitarbeiter des Schiff über 20 Jahre lang bis Anfang 1983 als Depot- Landesplanungsamts, des Museums der Arbeit und schiff in der Marinewerft vor sich hin. Im Mai 1983 des Amtes für Strom- und Hafenbau ist sie gerade wurde das Schiff erstmals auf dem Hafengeburtstag noch den Abwrackern in Ostasien entkommen und in Hamburg präsentiert. Nach vier Jahren Restau- in ihren Heimathafen Hamburg zurückgekehrt. rierungsarbeiten liegt die Rickmer Rickmers nun seit September 1987 als Seefahrts-Denkmal und 1986 vom Senat gekauft, ist der ehemalige Stückgut- Museum am Fiete-Schmidt-Anleger an den St. Pauli frachter mit eigener Kraft am 31.10. 86 in Hamburg Landungsbrücken. (KWI) eingelaufen. Der Erwerb dieses schönen Schiffes war für Hamburg die letzte Chance, ein so bedeutendes *) Hamburger Stararchitekt der nationalsozialisti- schen Ära, der vorwiegend Kontorhäuser und Villen, aber auch Yachten baute

90 Perlenkette Hamburgs Hafenrand neuer sportboothafen baumwall 46

Der 1992 fertiggestellte citynahe Sportboothafen belebt und fördert die Attraktivität der Elbuferpro- menade und ist damit auch ein Glied in der Kette der Projekte und Maßnahmen zur Revitalisierung Fotos: B. Kraft-Wiese des nördlichen Hafenrands.

Im Städtetourismus per Schiff und Boot sind in allen Hafenstädten weltweit in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten zu konstatieren.Außerdem hatte der Senat erkannt, dass Hamburg im Standortwettbe- Seit 1993 starten von diesem Bootshafen aus auch werb um die Ansiedlung von neuen Unternehmen die Flüge eines Wasserflugzeugs, des sogenannten darauf angewiesen ist, für „Neubürger“ auch beson- „Himmelsschreibers“ über Stadt und Hafen, das zu- dere Freizeitangebote zu schaffen. Gründe genug nehmend zu einer Attraktion für Hamburg und für die Einrichtung des „City-Sportboothafens“ am seine Besucher geworden ist. (KWI) Baumwall.

Der Sportboothafen bietet Anlande- und Liegeplätze Neuer Sportboothafen Baumwall für Gäste mit seegehenden Schiffen unterschiedli- cher Größe (mittlere und größere Segler – Eigner-, Adresse: Baumwall Vereins-, Charter- und Touristik-Yachten). Bauherr: FHH/Amt für Strom und Hafen- bau Im Zusammenhang mit der jährlichen „hanseboot“- Nutzungen: Gastliegeplätze für 70 - 80 Boote, Ausstellung auf dem Messegelände bietet der City- histor. Feuerschiff (Gastronomie), Sportboothafen darüber hinaus eine Ergänzung als Wasserflugzeug „Schwimmende Messe“. Wasserfläche: 12.836 m2 Fertigstellung: 1992 Aber auch für alle Nicht-Wassersportler ist der City-Sportboothafen inzwischen zu einem Anzie- hungspunkt geworden. Hier liegt ein historisches Feuerschiff, das zu einem Gastronomiebetrieb mit hamburgtypischem Hafen-Flair umgebaut wurde.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 91 opportunities ...

Opportunities Resulting from Changing A whole row of problems had to be solved. Flood and Hamburg has and will also profit from the experi- Economic Development noise protection, the retention of a social develop- ence gained not just for the northern riverside but ment acceptance with the remaining fishing related also for newly started projects the “Hafencity” and Building sites on the Hafenrand, in docklands, are on industries, and respecting the rights of neighbouring “Harburger Binnenhafen”.The completion of the the increase.After a period of continual planning residents.This required the positive involvement of a Hafenrandbebauung, the dockside building project, and building process lasting more than two decades whole number of actors including the local admin- will be the first illustration of the unique chances the new face of Hamburg between Övelgönne and istration and politicians, architects and engineers, possible for the metropolitan city stemming from the Landungsbrücken is gradually taking its final old and new developers, owners and tenants.The the changes in economic development of the har- shape.Time will soon come when everyone will be planning was also possible because the master con- bour and resulting from opening the city in the able to get his or her own impression of the urban cept was based from the beginning on the accept- direction of the Elbe. chances linked to the irreversible change in the eco- ance that it would involve the completion of indi- nomic development of the port.The question is not vidual projects in stages.The “string of pearls” idea to look backwards with sorrow, but forwards with formulated by Prof. Egbert Kossak was made both a fantasy and decisiveness into the future. term for hope and also a rule for high level guidance. The fear was often expressed that the context of Oberbaudirektor Prof. Egbert Kossak had this kind the idea of the revitalisation of the riverbank would of insight.At the beginning of his period of office get lost. Sometimes these worries also seemed to be Jörn Walter he initiated the revitalisation of the northern river- justified. Now that it is finally possible to look at the Oberbaudirektor bank of the Elbe, run down in many places at the full picture of the redesign of the Hamburg river- beginning of the 80’s, by holding the internationally bank, these worries can be disbursed. recognised Hamburger Bauforum 1985.About 100 architects from all parts of the world presented ideas I hope that the study report now presented by the and concepts for the Hamburg dockside.They left Stadtentwicklungsbehörde will help. It is a retro- an inheritance of a multitude of suggestions and spective of the long work on this tremendous task possibilities to Hamburg’s citizens, politicians and and also a view into the near future. It presents the developers. In 1987 the Senate of Hamburg passed specific conditions of the renewal process of the the “Leitlinien zur Entwicklung des nordlichen Elb- northern riverbank of the Elbe and a view of the ufers” determining the urban planning policy, the planning process involved. However, most of all, it basis on which competitions, study reports and finally is an individual presentation of those projects com- project design of individual projects were held in pleted or those soon to be finished. the following years.

92 Perlenkette Hamburgs Hafenrand dockside history

Dockside - History The northern dockside of Hamburg and Altona is ning, remaining a damaged area containing remnants A short summary of the historical development geographically formed by the steep riverbank slope of pre-war building. of the Elbe to the west together with the moraine For centuries the harbour and its activities formed edge of the Hamburger Berg at St.Pauli and above Since the 70’s, Hamburg, like ports world wide, has the partner towns of Hamburg and Altona on the the Langungsbrücken. increasingly shown signs of change through the eco- northern riverbank of the Elbe. Since the middle ages nomic restructuring of port activities.The port area the harbour of Hamburg was situated in the “Alster- The northern Elbe riverbank is clearly split into has continually moved south of the Elbe through tief”, the lower River Alster area at the mouth to different zones: the Speicherstadt to the east of the additional space needs and handling technologies. the Elbe, the present day Binnenhafen at Neustadt. inner city port side, the Neustadt, the former Vorstadt Many of the handling, processing and storage areas However as the steam ships arrived in Hamburg the of St. Pauli with the Landungsbrücken, the begin- on the northern side of the Elbe have been closed Landungsbrücken were established further more west nings of the separate town of Altona with Fischmarkt because of the lack of space for expansion. outside the harbour.The steady development of the as well as the western end below the Elbhang with Landungsbrücken for passenger and merchant ships the former villages of Oevelgönne and Neumühlen. Thus the “Elbufer” project group was set up in 1984 became the historic and spatial starting point of the to design an urban development plan for Hamburg’s development of the St. Pauli riverside as a dockside An expansion of the harbour, on the northern bank northern dockside – the riverbank strip between area. of the Elbe, back into its hinterland was restricted Neumühlen to the west and the Kehrwiederspitze through the almost 30 m high slope forming a bar- (Speicherstadt) to the east, almost 6 km in length. It Altona’s independent historic development termi- rier between the 100 m wide strip of river bank was responsible for preparing and holding urban plan- nated in 1937, although it was always linked to or in and the adjacent town areas on the moraine above. ning competitions and development reports until competition with Hamburg and its harbour.Altona 1992. was first mentioned in 1538. Between 1640 and During the period of the national socialists it was 1864 it was part of Danish Rule.Thereafter it be- planned to make Hamburg one of the five “Führer- The “string of pearls” metaphor was created.This came a Prussian town and later under the national städte”.The mighty plan for whole of the Altona picture represents the idea that the solution could socialists a part of Hamburg through their Gross- Altstadt was not completed because of the Second not be a master development concept but a row of Hamburg-Gesetz. World War.The old historic centre of Altona was single projects, newly defining the historic dockside almost completely destroyed through the war and situation based on individual urban and functional Unlike Hamburg,Altona had no natural harbour. following circumstances. “Hinterland”. A first landing stage was erected in the 17th century together with a dock basin in the area of the present The redevelopment project “Neu-Altona” followed One of the most important aims of the development day Fischmarkt.The “Holzhafen”, timber dock, was replacing the town centre.This was based on the plan was (and is) the linkage of its own history of built in 1722 further west for sailing boats.Altona planning ideas of the fifties (a car free town, division former independent communities, today town dis- was not a trading harbour as Hamburg. Its main and zoning of urban requirements).“Neu-Altona” tricts, thus retaining the rest of historic traces and goods were fish and grain. was continued to be developed until the 70’s. Only the waterfront areas were not subject to this plan-

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 93 dockside history

remains of buildings. It has been sometimes necessary stitute built in 1910 by F.Schuhmacher, its domi- • the buildings of the former machine factory Groth to renovate, reconstruct and adapt to present day nant city outline has to be retained and is to be and Degenhardt, a gabled building of 1772 (most needs for an integration of the old building fabric example of scale for the proposed new building important building monument at the Altona Holz- into the planned urban development and its revita- to the west of the St. Pauli Landungsbrücken hafen, being the last remaining baroque Bürger- lisation for new uses. In order to assess the identity • the access building to the Hamburg canal system haus of Altona) and the factory building 1899, impact of these sometimes renovated monuments (Jugendstil 1904), the first German metropolis to renovated for film studio and art gallery in 1983 and their conservation value it is necessary to take build a canal system – after the Great Fire of 1842 • the splendid pedestrian link Köhlbrandtreppe a journey into the history of dockside Altona and • the remains of historic topography, such as Stint- erected 1887 between the moraine edge and Hamburg (at St. Pauli). fang, Geestkante – moraine edge, street crossings riverbank (e.g. Davidstrasse) • the Fischauktionshalle of 1895/96, restored at the The conservation monuments worth retaining in beginning of the 80’s the St. Pauli dockside area are: Historic Development of the Altona Dockside • the remaining housing at the Fischmarkt. • the St. Pauli church, both vicarages – 1819/20 by C.L.Wimmel and the old vicarage garden The existing buildings of the Altona dockside from Other buildings initially difficult to assess: • the public viewing terrace “Schauermanns Park” the pre-war era, in the area Neumühlen and Grosser • the basin of the former Holzhafen: built 1722-24, • the old restaurant “Fischerhaus” and the adjacent Elbstrasse, are a heterogenical mixture.The value and extended 1893, the present quay walls renewed warehouse conservation quality of some of the buildings is at later, and the Hafentreppe unfortunately not yet • all historic steps at the riverbank slope: eg. Hafen- first view hardly visible: restored treppe, Balduinstreppe • the Union-Kühlhaus Neumühlen, built 1924 • the former Naefke Maltings: a brewing site since • the remains of the Gründerzeit housing between originally for frozen meat and unused since the the 17th century, the main building 1850, several Bernhard-Nocht-Strasse and St.Pauli Hafenstrasse beginning of the 70’s, has been renovated as the extensions and reconstructions, the new maltings built in the 1860’s – some are occupied Wohnstift Augustinum in 1993 the most significant from 1910, reconstructed and • the group of buildings forming the St.Pauli Lan- • the Laweatzhaus, the remains of the woollen mill renovated 1996 as a design centre “Stilwerk” dungsbrücken and the ventilation buildings of the founded by the social reformer J.D.Laweatz in • the river warehouse Elbspeicher, formerly the “Old Elbtunnel” built by Raabe and Wöhlecke in 1802, is the seat of the Laweatz-Stiftung since 1989 Lange industrial mill: main building from 1880’s, 1907-1911. (Consultants for Alternativprojekte, and other extensions until 1930’s. Renovated and extended • the so called “Hafenkrone”, harbour crown, the similar projects) 1996 – Greenpeace Headquarters imposing group of buildings overlooking the Lan- • the Kaischuppen D and the grain silo, built 1923/ • the so called former Stadtlagerhaus of 1880, dungsbrücken: Seemannshaus (Hotel Hafen Ham- 1924, was renovated at the beginning of the 80’s extended 1920, presently being rebuilt for lofts, burg since 1987), the Navigationsschule (today and in 1991 for marketing and software firms and ateliers and extension for “Stilwerk” Deutscher Wetterdienst), the Bernhard-Nocht-In- advertising design studios

94 Perlenkette Hamburgs Hafenrand dockside history

• the brickwork viaduct of the Elbberg crossing the • the remains of Hedrich’s Dampfmühle, once of retained through considerable loss of substance. How- former “Schiefe Ebene” for the horse drawn car- the first industrial works at Neumühlen, now used ever through the development of time they have riages – later the Hafenbahn, docklands railway – as a sailing club. been made coincidental witness, through their archi- between Elbuferkai and the station on the upper tectural importance, which would not have happened hill slope These last mentioned buildings were fragmented, elsewhere.This justifies their conservation value.To • the remains of the Hafenbahn (rails and small sta- changed, long robbed of their original uses, of de- trace this an journey through the history of Altona tion building) at Grosse Elbstrasse cayed building fabric and had lost their original urban and Neumühlen is needed. relationship.Visibly distractive, they could only be

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 95 planning guidelines

Planning Guidelines on the Development of the The romanticism of St.Pauli is hardly noticeable. and St.Pauli , and to give Hamburg new highlights. Northern Riverbank of the Elbe Even the ugly development of the Spielbudenplatz An urban planning concept has to be designed, has hardly made any improvement to this situation. which respects our contemporary way of building The conditions and aims of the development of the and carefully blends with the existing network of northern riverbank of the Elbe during the middle Never the less, water, Elbe, shipping and harbour buildings and spaces.The following guidelines shall of the 80’s are specified in the Senats-Drucksache still exert an attraction on the people of Hamburg be adhered to: 372 of 31.3.87 and were – summarised as the “Leit- and its guests. But the city has not yet succeeded in linien”, guidelines – passed by the Hamburg Senat opening out this unchanged attraction to people 1. New nodal points are to be created for culture, on 7.April 1987 under new conditions and changed expectations. shopping and amusement on the northern river- bank of the Elbe having a simultaneous positive …quoting the preambles document on the How can Hamburg exploit its position on the water- effect on the Reeperbahn and the area between Senatsdrucksache 372: side, how can we make the harbour and harbour the Reeperbahn and the northern riverside.This facilities a stronger attraction for people and work- means there must be good pedestrian links from “... Planning Guidelines on the Development of place. the Elbe (the main traffic of the Hafenrandstrasse the Northern Riverbank of the Elbe” must be bridged). The answers to these questions must lie in a com- Aims and scope of the concept plex urban planning concept. It must again link the 2.The Landungsbrücken and the western adjacent dockside to: areas must be redesigned and opened for shop- Hamburg has become famous and wealthy out of • working and living ping, restaurants and amusements using private being a port. If visitors want to see Hamburg, they • shopping and strolling investment e.g. similar to the development of the mostly look at the harbour, St.Pauli, the Reeperbahn • going out and entertainment South Street Port in New York. and the “Dom”, the biannual fairground.These at- • culture and tourism. tractions are also economically very important to the 3.West of the Fischmarkt the cultural attraction of city.They have all lost importance. The riverside of the Elbe and harbour offer unusu- a shipping museum should be combined with the ally good possibilities for a new attractive use of the planned berth of the Cap San Diego.The facili- We have a bigger turnaround in the harbour, than in waterspaces and docklands of our city. Even if on ties of the Museum der Arbeit are to be located in the times of Hans Albers. But the vessels are bigger this narrow riverbank space there will be compe- suitable old buildings and in new buildings on both and have become fewer; the turn over is quicker ting activities and also waste areas.The existing har- sides of the small boats harbour of Altona (Holz- and is uninteresting for spectators. Less ships, fewer bour activities on the northern riverbank, the traffic hafen) as well as in the Cap San Diego berthed sailors on each ship, shorter mooring periods at the and the facilities for technical infrastructure still take here.This would not change the concept of the docks – no wonder that St.Pauli and the Reeper- up important space. New activities have to be given “Museum der Arbeit”. bahn have greatly changed.And not to its advantage. the highest priority, in order to fully exploit the existing development chances especially for Altona

96 Perlenkette Hamburgs Hafenrand planning guidelines

The accumulation of cultural and other attractive 6.The Hamburg city is today one of the most attrac- 8. New tourist highlights on the northern riverbank facilities at one place on the dockside leads to a tive shopping areas in Europe. If a rise in the must respect the existing housing mix and also common increase in strength and thus an additi- attraction of the dockside is achieved, the links integrate the special chances for the new service on attraction for citizens and tourists. to the shopping areas of the city should be im- industry companies. proved for the dockside tourism. 4.The unavoidable distance between the “nodes” The neighbouring lively residential areas and the Landungsbrücken and the cultural facilities around Therefore it would be worth considering linking residents living there are to be protected from the Cap San Diego should be overcome by pro- the city across the Wallringpark, Planten und Blo- displacement pressures, which could result from viding attractive pedestrian links extending the men and the CCH as well as along the Alsterfleet. increased pricing. waterside promenade.Additionally local transport linking old and new attractions is to be improved. 7.The urban development of the riverside of the 9. Experience gained from the reorganisation of Elbe offers splendid opportunities to house new other port cities (e.g. London, New York,Boston, 5. In the development of the area the special land- companies in the service sector, specially the com- Baltimore, San Francisco) will be used in the scape features of the location is to be used as an mercial branch near to the city. development of the northern riverbank and other important quality feature allocating sufficient space available harbour areas. for the park area interrelationships and ecological It should be checked how far the existing struc- requirements. ture of the fishing and fish related industries can 10.Private investors are to be used wherever possible be blended with the new developments.Addition- in the total reorganisation.The necessary decisions ally it should be assessed how far the tradition on land and building sale are to be linked with of a fresh fish market is justified and can serve as the relevant conservation stipulations.” a local attraction. 10.Prof. Egbert Kossak

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 97 projects

1. Living in the Former Kühlhaus 2. Sailors meeting point in the remains of the Internally the design of the complex displays the Hedrich-Mühle old building elements.This is particularly true for The former Union Kühlhaus built 1926, and with the ground level, which the yacht association will a height of 40 metres the highest building on the Hedrich’s steam mill was the first industrial site es- use for reception, exhibition purposes and events. north bank of the Elbe, has always been a landmark. tablished in Neumühlen after the extension of the The upper level containing the events areas (flood Even today it symbolically stands at the transition Altona harbour to the west at the middle of the safe) is reached by a straight staircase in the former point between the suburban landscaped bank of the 19th century and the harbour railway link of Neu- coal store. Elbvororte, the suburbs along the river, and the har- mühlen in 1878.The double storey administration bour area and the inner-city area of Hamburg.The area is the only part left of the steam mill, which To the south of the building is a polder area which retention and protection of the warehouse has been was completely destroyed in World War II. serves the yachtsmen as a terrace.The administration subject to dispute since the beginning of the 80’s. of the yacht association will occupy the upper level During this time there where only a few renewal The existing front building of the former “Hedrich together with other voluntary sport organisations proposals e.g. rebuilding into a hotel. Mühle” is a fivefold extended brick building, which linked to sailing. (R.S.A-Quadrat) has been modified for each individual phase of use. In 1986, at the time of the urban competition “Neu- The position of the porters accommodation, coal 3. Renovation Lawaetz-Haus mühlen”, GMP architects began a design proposal store, office and former inner court can be still seen for reuse as a Wohnstift for the Collegium Augusti- inside. The Lawaetz-Haus was erected in 1800 by J D num of Munich Lawaetz, factory owner and social reformer, for his The building is not part of the dike protection Neu- workers.The narrow, long and only two storey brick 145 diversely planned comfortable flats together with mühlen and is flooded during high water.The design building records the beginnings of the industriali- considerable service facilities have been provided. accommodates a controlled flooding of the ground sation of Neumühlen. as do the remains of “Hedrichs The flood safe entrance level houses, apart from foyer level. Dampfmühle”, Situated in the flood area of the Elbe and reception, shopping, café, hairdressers, banks, it was threaten with decay.After renovation by the doctors and administration.The basement contains The remains of the building are extended using a “alh – Arbeit und lernen Hamburg AG” it was list- the physical therapy with pool and gymnastics room. visible steel construction resting on the existing ex- ed as a conservation building. In 1989 the building The domed restaurant is reached by an external ternal walls.The extension uses modern materials was awarded a prize for its façade. Since August 1989 glazed lift, which with its splendid view of the har- such as concrete blocks and corrugated aluminium the Lawaetz-Stiftung, founded in 1986, is housed bour and city has unfortunately a very restricted to divide clearly between “old” and “new”.The there, as a public body for consultancy work on em- public access. (KWI) horizontal wooden sliding elements hang over the ployment, occupation, education and urban plan- older parts of the building displaying an ever chang- ing linkage between old and new.

98 Perlenkette Hamburgs Hafenrand projects ning policies.The scope of consultancy is related to gates will control the junctions of the Kaistrasse and The potential developers, various planning depart- the development projects for government policies Grosse Elbstrasse and to the west of the Lawaetz- ments and the conservation authorities argued about of the outlined areas for the Freien und Hansestadt Haus protecting the polder area up to the Hang demolition and high land use against retention or Hamburg, for the Federal Republic and for the (the steep bank).The developers of the four u-for- reconstruction.The designers AC presented nume- European Union. med buildings belong to the polder association as rous deign variations.The now approved plan is al- do the l-shaped extension to the “Augustinum” and most back to the original competition design. Presently expansion plans are being considered at the housing development between the foot of the the rear of the building. (KWI) bank and the historic Speicher D.The Lawaetz-Haus The L-shaped building of the Wohnstift-extension and the Hedrich-Mühle, renovated for the yachting contains a multistorey entrance hall and the existing 4. A new polder on the Elbe association, lie outside the polder having their own building substance.The flats are accessed from the flood protected ground floors or have flood gates north using glazed walkways with straight stairways. All river bank areas north of the Elbe, to the west for controlled flooding. (KWI) All have a riverside view.The flood safe entrance of the Altona fish market are located beyond the court is to be used for cultural activities.The foyer official flood protection area. Legally considered as 5. Extension Building Augustinum and the café which is open to the public is located land before the dikes, every landowner is responsible here. (Arch.AC and KWI) for his own flood protection. In the “Neumühlen” A massive demand for Seniorenwohnungen (flats competition the ground level areas were initially for the aged) on the riverside forced the Collegium 6. Polder development Bürohaus Hamburg Team considered to be open areas, meaning that all build- Augustinum to consider an extension building pro- ings had to be placed on 3 metre high columns. Site posal even during the renovation period of the The size and location of the individual building level here is +4,50 m NN, flood level is calculated at Union-Kühlhaus.Thus the 1. Prize winner of the types together with the slightly sunken polder and +7,50 m NN ! Rescue vehicles require a safe access “Neumühlen” competition – the Architektenkon- garage building is specified by the urban planning at 6,50 m NN at times of emergency. tor (AC), Hamburg was commissioned to produce guide.Within these conditions each U-formed buil- an initial design proposal on the adjacent site to ding can be individually designed. Landowners in Neumühlen have therefore grouped the east. themselves into a polder association.They are to- This office building (Neumühlen 17) “pushes itself gether financing a 645m long and 37 wide develop- W.Schäfer and J.Agather designed finally a curved against the Elbe”.The southern open side canti- ment, closed and banked on the riverside, interspers- row of four u-shaped office buildings for the Wohn- levers about 10 m over the edge of the polder.The ed by wide stairways. Office and residential build- stift extension according to their prize awarded floor plan design is orientated to the Elbe thus pro- ings will be constructed on the thus erected second master plan. viding an almost uninterrupted view up and down level up to 3 m above the present site level. 500 cars stream. will be able park below.Additional flood protection Considerable planning delays resulted from the ad- jacent “Hedrichs Dampfmühle” which was severely damaged and of questionable preservation value.

Perlenkette Hamburgs Hafenrand 99 projects

The proposed double skin south elevation protects Mainly public areas such as restaurant, foyer, auditor- In the access and communication zone the ancillary the interior from solar radiation and heat loss (pass- ium and bar are located on the “ground floor” above spaces are stacked to form significant side “towers”. ive thermal control).The choice of materials of the the polder construction.This mixture of use gives They signify the link between the two office units. reinforced concrete frame structure – steel, wood and the building and surroundings activity lasting into the glass – shall establish the relationship to the dock- evening avoiding abandonment after normal office Pedestrians reach the upper levels across open stair- lands and shipping. hours. ways leading across a water area to the cafeteria or the conference zones. The entrance zone, contrary to the neighbouring The first level contains service rooms linked to the buildings, is in the polder at street level.Thus staff ground area facilities and staff rooms.The design By lift they can also reach the office areas or just and visitors directly access a formal reception area concept joins ground and first floor levels using open enjoy the view of the harbour.The translucent plat- immediately after entering the garage, illuminated by galleries and double storey spaces. Office use is form here lights the entrance area from the garage. a 15 metre wide glazed section of the polder wall. planned on 2nd to 4th floor (above the projection). Here the lifts are reached and the rest of the buil- An appartment is also placed on the 4th floor next ding. Parts of this building will be occupied by a shipping to the office space reached by a separate lift.The agency.The rest by a local Hamburg architectural façade at 3rd floor level is partially recessed forming The sunny court facing the Elbe is the “heart” or practice. (Arch. BRT) a loggia facing the Elbe. communicative centre with cafeteria and confer- ence room.The easy transparency of the floors proves 7. Polder development Bürohaus Haentjes The mainly used materials are wood, glass and con- a communicative atmosphere for the users in the crete facing. Ground and 1st level containing the team offices. Flexible screens in the inner zone create The main occupier of this building, the Edel Com- auditorium are almost completely glazed without island situations for common facilities. (Arch. G + E) pany is a music company.The project will be its head- frames.This transparency supports the friendly and quarters. It is not seen as a normal administration inviting character of the ground level.The office 9. Polder development Bürohaus building but as “campus” centre, where interested floor slabs of the upper levels are visible concrete Potenberg + STAR young people from home and abroad can commu- faced plinths in the elevations stressing the horizont- nicate. ality of the building. (Arch. C./H. ) Two separate investors and fire protection regulations have caused the U-shaped building complex to be The massing of the building follows the urban plan- 8. Polder development Bürohaus Hansa Treuhand divided in the middle.Vertical access for each buil- ning guide. It is a 5-storey, U-form building which ding half is by staircase and lift.The floor planning is opens out to the Elbe on the south.The lower two The building acts as intermediary between the Elbe flexible allowing a maximum of three rental units per floors are based completely on the polder, the upper panorama and the rear river bank area.Thus the visual floor for each investor allowing either single room three project over the southern polder edge. link between both side blocks and the connection or group room office layouts. Office use is planned is not divided but remains free.The glazed bridging for the upper floors and a part of the ground floor. block is mostly transparent allowing views out to water and park.

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Additionally shopping is planned in the basement Each building unit is provided with a spacious open 12. Living on a Old School Area level in the polder construction. space for entrance and external recreational.Appart- ments at 1st floor level sometimes have roof gardens The site, a former school disused for many decades The building is reached across a foyer court and over the commercial ground level area and balcon- but publicly owned, was included in the Neumühlen staircases which lead from the north side onto the ies and loggia on the floors above.The two upper competition, held in 1987, to improve the pedest- polder. It contains five main floors (ground and 1st floors in the 6 storey tower units can be combined rian link between the green areas to the north of to 4th floor) and basement level. (Arch. BPHL) into maisonettes. the Elbchaussee,“Fischers Park”, and the riverside of the Elbe and also to find an attractive use and 10. Living in the Neumühlen Polder Two thirds of the appartments have a direct view of building shape for the large attractive vacant plot. the Elbe either over the old warehouse or sideways In 1998 the Poldergemeinschaft Neumühlen togeth- past it.Those in upper floors of the “towers” have The building matches the scale of the surrounding 1 er with the STEB held a competition for the so winter-gardens as noise protection from the dock- 2 ⁄2 storey , finalises the row of buildings along called “Sichelfläche”, sickle shaped area between the lands and also have quiet rooms to the park. the Elbchaussee and leads across a splayed basement historic Speicher D and the lower bank area of the (Arch. S+W) area to the steps down to the Elbe. park.The winners I. Spengler and W.Wiescholek have suggested a lively design structure with views 11. A Grain Silo is turned into Studios The architectural design having changing plaster through to the old warehouse and Elbe, a four part and brickwork areas together with a split building combination of slender towers and compact cubes The grain silo built in 1936 has an outer skin of mass being united under a square roof, forms a set over business activity at ground level. brickwork and internal load bearing brickwalls built modern interpretation of the concept of a “”. in a waffle form (storage units), which are under (Arch.AC.) The elevation of the polder construction from the conservation.The reuse as studios required altering street is to be highlighted by introducing open “shop the vertical structure of the storage units into the 13. “Campus” for beginners in the media business windows” and entrances to flats, offices and special horizontal structure of the floor levels involving high areas. structural costs. The so called DWI Campus is to be built on the excavated area cut out of the sloping bank on which The planning concept allows a division into two Spaces and walkways, concentration and fluctuations industrial activities have take place over the decades. sites and 2 building phases, having a maximum of of the spatial relationship created a “small town un- A curved row of 17 small 2-3 storey terraced hous- 4 to 8 separate units. der one shell”.The aims of the renovation were: to es. Orientation, topography and the immediately retain the industrial architecture, the historic space surrounding green bank slope of the “Altonaer All buildings (flats and business) can be reached both relationship and structure, to create a spacious access Balkon” (public park and view point) dictated the from the Kaistrasse and from the polder level by system and to display contrast between old and new. design. foot.A garage is provided in the polder zone below (Böhm) Building 114.

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The architects BRT are planning to expand the area To the south the building displays a rounded glass The historic building fabric of the former fish and of the “Altonaer Balkon” into the dockside using façade, from which five glass projections swing out meat cold store has had considerable influence on footpaths, stairs and terraces. in wave form.The wavy window front lightens its the design and its general planning will be retained. appearance.The glass front and closed north eleva- Particularly the reinforced concrete columns with This concept contains a planned office development tion lean against each other, to create a specially sturdy capitals as well as concrete frame structures situated along the Grosse Elbstrasse.Apart from a formed gabled roof. and their rough surfaces are featured in contrast to significant corner building a new public terrace will the new building components. be created at roof level with splendid new views The north elevation is covered with a fish scale skin across the whole of the dockside area. of pre-weathered copper plates, which curve with The organisation of the building in 5 units with new the concrete wall over the roof of the building. staircase cores also follows the original structural The aim of the complex is to provide working, liv- concept of the reinforced concrete framed building ing and recreational facilities on the Elbe riverside. As the narrow building cannot have a classical par- construction.The colour definition and lighting con- Private and public zones are both effectively locat- allel floor zone all work places have window slits cept of the staircase cores create an indirect rhyth- ed and spatially linked by means of architectural and facing north and large glass openings to the south, mical articulation of the lengthy steel glass façade landscape planning. (Arch. BRT u KWI) in which the curved projections allow views even of the street elevation. from the lower levels of the distant fish market. 14. Lofthaus Elbberg (Arch. BRT) The riverside is dictated by the existing loading bal- conies and building indentations.The horizontal The Lofthaus pushes itself into the panorama like a 15. Elbkaihaus, former Hall III layers of the bay window-like facade with flat win- ships bow.The site is unusual: a small, sharply angular dow proportions, bands of wooden windows as well sloping bank site, squeezed in between the Grosse The ice storage hall on the Grosse Elbstrasse is a re- as diverse metal support rails systems stress the hori- Elbstrasse and the steeply climbing road “Elbberg”. inforced concrete framed building from 1965.The zontal planning of the building.The high proport- But not only the sloping situation of the site was a structural system was basically retained for the re- ion of glass and lighting elements compensate the problem, also the permanent risk of flooding.The novation as an office and commercial building.The depth of the building units. Grosse Elbstrasse can be flooded up to 2 metres here. 130 m long building was divided into five units corresponding to its expansion joints with separate The new roof elements are supported by the exist- The building was placed on sloping pylons, which access for each unit. Office zones are planned at ing reinforced concrete roof beams using conical although not particularly necessary structurally, opt- ground level and at 1st and 2nd floor, together with steel elements and an aluminium roof surface. ically stresses the sloping site.The building floats the introduction of a new gallery.At 3rd floor new on thin columns, between which the flood can flow dockside studios or offices can be created between The maritime atmosphere of this site is emphasized against the slope in times of emergency. the beams.A new steel glass façade in front of the and the flood protection achieved using external 1st and 2nd floors provides the necessary weather steel-wood platforms at ground level on both sides protection.A semi-portal crane on the southern side of the building. (Arch. GMP) is a reminder of the original building use.

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16. Bürohaus in the Elbe meeting and exhibition rooms.These large open areas Along the length of the axis the river bank edge gets having fantastic views on all sides add to create a spa- a curved tribune with elevated projecting bastion. The spectacular location of the “Dockland” project cious working atmosphere. This kind of terracing allows a larger crowd to ex- situated on the remaining tide regulating dike after perience the clear view of the docklands panorama. the fish dock had been filled in requires a special A roof top restaurant allows the building to remain This would also facilitate other events such as har- landmark – being at the beginning of the inner city attractive even at evening, especially in the summer. bour concerts in front of the harbour view using – as proposed in the 1989 Grosse Elbstrasee com- Every can enjoy a wonderful panorama of the har- the terracing as a tribunal for spectators. petition and the “ferry terminal” competition by bour from the roof terrace – finally a place to wave the then competing architects. farewell to friends departing for England or greet The historic site with the sloping level of the wagon them on arrival (the ferry terminal unfortunately lift linked to the Hafenbahntunnel and the bridge The relatively large building now finally planned, lies does not allow this). (Arch .BRT + KWI) arches is a unique witness of the history of Atonaer like a “ship” in water and represents a special (public) Hafen. Proposed as a reconstruction with changed facility using strong architectural features.The freely 17. Redesign of the “Altonaer Balkon” use: the historic “slope” will have a terraced, design- projecting “bow” out over 40 m shall act as a dyna- ed hill side including seating steps, walking steps, mic balance to the ferry terminal “stern”.The simple The Elbe river bank at the Altonaer Balkon contains small outlooks and islands of greenery. but expressive shape of the building results from a a number of topographic features, which though “public” stairway leading up to all levels, and into a partially covered, can still be recognised.Thus no The “Elbberg” is to be closed to traffic and made large wind protected roof terrace with restaurant major changes are necessary. Moreover the original into a pedestrian way for all citizens of Hamburg, and bar. qualities should be improved in terms of urban tourists and also be usable by disabled persons. It continuity. leads as the proposed Z-shaped stairway to a bank- The individual floors can be reached by sloping lifts side square bordered by buildings, having a boat running parallel to the open stairway and addition- Less clear is the urban(planning) axis which runs stop for river trips around the Elbe. ally by a staircase further west.At ground level the from Altona railway station to the Rathaus.The estate agents working there and their clients can prize winners suggested that the Museumsstrasse, The viaduct arch above was to be provided an out- even arrive in a private harbour from the west by from which there is an uninterrupted view from look having a projecting view point café. One at boat. Coming from the landward side, one parks the station to the park of the Altonaer Balkon, be lower parapet level and the other high with the café. between the two “skids” of the building.This level extended as a pedestrian way up to the river bank From here there is a distant view down river which can be flooded at times of high water. edge. A crossing of the Palmaille is possible in this would have certainly compensated the building sight axis.This kind of walkway from the station development. The foot print (BGF) of each office floor is roughly right down to the quayside would offer unusual in- 1500 sqm floor area.The width of the building prov- teresting urban experiences. It would be flanked by Unfortunately this project which was planned for ides an internal communication zone with pantries, a museum, theatre, town hall, Haus der Jugend, the 800th Harbour Birthday could not be financed. church and parks on both sides. (Arch. R+O)

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18. Ferry Terminal and Redevelopment of the 19. Childrens Day Centre and Flats The new building of the trade association of whole- Fish Harbour salers and warehousing trades, having six main floors The site is situated on Olbersweg in Hamburg Altona. of offices is built directly on the west of the sailors The DFDS is a danish ferry and pleasure cruise com- A single storey house is to the west, a public park is home.The striking design of the building with a pany which completed a new terminal building for to the east.The planning area has a steep riverside double roof level and lightly curved elevation up the ferry line to England, after the berthing point slope. the slope stresses the historic footpath between the was moved from the Landungsbrücke to the Aus- harbour and the Elbe riverbank.This is still retained rüstungskai of the fish harbour at Altona. A L-shaped building is planned with 3 main levels, by the remains of the “Sandberg”.The conference a roof level and two lower levels, which are built rooms in the upper roof level offer a maritime link The new site is on the old refitting quay and part into the slope. Flats are planned in the upper zones having a stuning view of Hamburg docklands.Al- of the fish dock area.As fish are no longer landed and a childrens day centre for three groups is placed most all offices have a view of the Elbe. directly in Hamburg from the Elbe, but comes by in the lower two levels facing the Elbe. lorry deep frozen, the inner dock was filled to cre- The entrance level is placed 2 m above the street ate parking areas for lorries and ferry passengers.A The complex is divided into two buildings linked by level for flood safety reasons. Steel shutters and gates new Ro-Ro facility was built to handle the ferry a glazed staircase.The flats in the western building protect the basement from flooding and form part to England. are access from a foliated walkway and open to the of the typical harbour scenery.The engineering south with small balconies facing the Elbe.Access brick façade is accentuated with indentations and The building is split into two zones according to to the flats in the eastern building is from the west, coloured string courses along its basement surface. functional requirements.The passenger handling is which face the park with recessed covered balconies. (Arch WGK) on the ground level having all necessary facilities. The hall is used for a few hours every two days, Large sheltered terraces are placed in front of the 21. Living and Working at Holzhafen therefore requiring a quick heating for a short peri- day centre.The adjacent park with playground can od.The upper levels are for the shipping companies be directly used. (Arch. BHL) A group of buildings, two office buildings and a administration. tower of flats, are now – after many design vari- 20. Administration Building GROLA – BG ations – planned after the competition decision in The office and terminal building is divided into a 1994.They are placed directly on the Elbe and are total of 32 axes being 6 m each.The building is 6 The location on the riverside slope, direct view of part of a whole row of architectural attractions stories high from grid 19 to grid 32 creating a “head” the Hamburg harbour together with the warehouses within the socalled “Perlenkette”, string of pearls, in the direction of the inner city. and commercial buildings of the 18th and 19th cent- between the Speicherstadt and Övelgönne. uries form the special attraction of the site on the The façade and roofing is mainly out of aluminium Grosse Elbstrasse. The two cubical office buildings frame the future together with coloured double glazing.The roof museums harbour, which gets a particular accent skin is out of corrugated aluminium curved along the axes of the corrugation. (KWI)

104 Perlenkette Hamburgs Hafenrand projects through the sixteen storey tower of flats.Thus the The openings in the structural system will be closed 17th century, being extended several times after the whole emsemble becomes an important part of the using large French windows and recessed large scale adoption in 1875 was the Dolck’schen Brauerei, to Hamburg waterfront. pre-cast concrete elements.The appartments are the north at the Buttstrasse. For the reuse the ex- orientated to the Grosse Elbstrasse and the Elbe on tensions after the War have been removed and the The design is derived from the sequential change the south and west side, and to the landscaped court façade reconstructed as it was in 1894.An artificial between solid warehouse buildings and the open of Carsten-Rehder-Strasse on the west and east side. division and the glazed reconstruction of the build- spaces along the quayside.The solid, very deep build- The building is accessed by the internal staircase, ing shape are praised in a catalogue as “a successful ing volumes of both office buildings are perforated having spacious windows to the garden court, thus illustration of a fire damage”. New kiln funnels – so much by inner courts, openings and penetrations providing natural lighting and ventilation. of original shape – have been added to illustrate that they become large three dimensional sculp- the earlier use. tures consisting 50% of volume and 50% of air.The The 6-storey appartment building contains 53 single over dimensional portrays of ships existing in the and double room flats of 40 – 75 sqm together with Whilst at the Buttstrasse divisions and additions are intermediate spaces are the real theme of the design. ancillary services and catering at ground level. shown in a modern design language, an irritating The exterior is formed by the shape, as the shape (Arch. Sch. + P.) mixture of architectural answers to the reconstruct- is formed by the exterior. ion and extension appear on the Grosse Elbstrasse. 23. “Stilwerk” Design Centre in the Old Maltings The “Neue Mälzerei” of 1910/11, a reinforced The tower of flats resulted from the wish to also concrete frame building with richly ornamented live on this exceptional site after many alternative In 1996 the Design-Centre “stilwerk”, a new kind brickwork skin and adjacent silo have been extend- designs and long political decision making.The liv- of shopping centre for interiors, opened in the for- ed in a historistical fashion imposing the original ing tower appears as a polished stretched diamond mer maltings Naefeke, a building complex listed for appearance.* in contrast to the voluminous space consuming conservation in 1993. On an area of 10,000 sqm of brickwork sculpture.The flats all have a direct view exhibition and sales area 22 interior furnishing com- The large silo tubes internally have been removed. of the Elbe through a special floor plan and are pro- panies of local and international manufacturers offer A central light court was created surrounded by six tected against the docklands fumes by a glass skin. products from all areas of the so called “schöner floors of galleries which led to the shop units.The (Arch.Astoc) Wohnen”, nicer living. upper 4 floors house sales related offices in this 10 storey “stilwerk”.As it was not possible to create 22. Appartments at Holzhafen The old maltings together with the neighbouring shopping areas in the labyrinth-like small scale design now reused warehouse and the former fish auction of a maltings, a documentation of spatial arrange- The building is considered a sculptural form, which hall display one of the last built remains of the hist- ment and use has been tried using column systems, displays the character of the location.Two existing oric fishing and trading harbour of Altona. remains of supports, beams and stairs or traces in residential buildings (late 19th century) with rest- the brickwork. aurants are incorporated into the development. When the Mälzerei Naefeke closed its doors in 1992, it left a building complex showing the traces of al- * see U. Schneider in “Fabriketagen” Christians 1997 most 150 years of history.The oldest part, from the

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A rare arch system was discovered in the basement ecological concept for construction and energy ed by a central entrance placed between the ware- with stumped cast iron columns.Together with add- management, presenting the necessary “corseness” house and the silo building.The two storey entrance itional concrete columns they were included in the of dockside building. hall gives a spacious view of the river. On the Grosse design of a bistro. How well the solutions adopted Elbstrasse side ther will be a three storey extension actually “do justice” to this conservation building is Having “Greenpeace” as an occupier it was possible of the “Stilwerk” with a similar three storey glazed a matter for debate.* to achieve a concept allowing regenerative energy foyer and lift positioned in front of the façade.The and using low waste materials to achieve priority.A workshops in the three stories above have project- Space for additional services – especially for bath- 500 kW photovoltaic collector has been placed on ing steel balconies in front of the façade based on rooms, kitchens and country house furniture – is to the roof, presently the biggest in Hamburg.The elec- the original loading bays of the mill. be provided in an extension of 3,000 sqm across the tricity collected will be fed into the network when road in the former “Stadtlagerhaus”.The new “stil- not used. Rainwater collected on the roof and court- 28 appartments are planned in the four additional werk” floors are to be linked by a glass bridge to yard is to be used for flushing toilets.The insulation levels having sizes between 56 and 165 sqm.The the old. (KWI) materials of the inner walls consists of recycled pa- north, south and east elevations are planned as double per; in the flood zone foamglass has been used.All glass facades forming a climatic and acoustic puffer. 24. Greenpeace in the old “Elbspeicher” materials and service systems have undergone a rigid A childrens play area is planned on the roof of the control, not leading to one sided dogmas, but more Stadtlagerhaus together with a terrace for the res- The Elbspeicher is one of the few remaining large viewed from the total aspect. (Arch. BHL) idents. warehouse buildings from the turn of the century along the once closed Elbe riverside of Altona.The 25. Ateliers and Lofts in the “Stadtlagerhaus” The silo building will be increased by one floor in a roof areas removed through wartime and post war- historistical manner.The newly placed roof behind time reasons, the façade strongly effected through The former large dockside mill H.W.Lange in its the reconstructed historic gable is clad in copper climate and rebuilding, were the cause for justified fragmented form reflected the industrial architecture and glass areas, giving a vertical structure. Between urban planning and historical reasons for discussion of the late 19th century, respectively the early 20th the 1st and 9th floor, the silo building has only one about the value of retaining this prefabricated steel century with its extensions.Through its renovation unit per floor as office or loft orientated to the Elbe. framed building from England. and addition levels, the former Stadtlagerhouse, city warehouse, built 1880 and sited on the riverside of On the waterside the existing quay wall will be ex- The renovation of the warehouse was not to cover the Elbe will have an increased urban importance. tended from the neighbouring Elbspeicher past the over or put a shine on the signs of time.The existing Silo building and Stadtlagerhaus to the fish market, scars should be able to tell their story in harmony This is a solid brick structure with internal frame. thus allowing an extension of the riverbank prom- with the modern modifications, new uses and an The planning concept for this massive building has enade. (Arch.A + S u. KWI) a restaurant based in the lower two levels fronting * see U. Schneider in “Fabriketagen” Christians 1997 the Elbe.The commercial and living levels are reach-

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26. Appartment and Office Building Breite Strasse The difficult shape of the site prohibits the use of a The western side of the square is equivalent to the normal strucutral system, therefore a floor system original development. Building over the Buttstrasse The office building at Breite Strasse/Carsten-Reh- without beams has been designed. (Arch.A + S) is the consequent step satisfying the urban planning der-Strasse lies between the end of the Fischmarkt 27/28. Living Around the Altonaer Fischmarkt wish to obtain a closed defined square.The design and the beginning of the classicistically formed of the elevations of the new buildings is based on Palmaille with its historic plaster facades.The site After the serious flood in 1976 the architect G.Tal- the characteristics of the old. Projectings bays and faces the Elbe and is situated at the upper part of kenberg together with the engineering office of horizontal divisions use precast concrete. the riverbank slope, in the second row parallel to the Ing. Büro Grassl completed a study report for the Grosse Elbstrasse with Holzhafen and diverse build- Baubehörde in 1977/78 on flood protection for the The lower buildings of the fish market sloping down ing activities. Mainly post-war brickwork buildings area between the Landungsbrücken and Altonaer to the Elbe have flood gates for flood protection and are found at the Breite Strasse. A design concept Fischmarkt.This report – plus the commitment by a footpath at a height of +7.30 NN, from which one developed from this resulting in a brickwork façade the architect – led to the decision that the Fischauk- can reach the higher street level at the back. (B.K.) at the Breite Strasse and plaster façade at the Carsten- tionshalle should be retained and restored (see pro- Rehder-Strasse. ject 29). Even more intense discussion was required The western additional appartment blocks were re- until the early 80’s on the restoration of the Fisch- novated at the beginning of the 90’s by the Altonaer The planning concept allocates two lower levels for markt and surrounding buildings heavily destroyed Spar- und Bauverein by the architect G.Talkenberg. parking housing 63 cars at the Breite Strasse com- in the Second World War. The destroyed roof levels of the identical buildings pletely below the street level. On the sloping Car- at the De-Voß-Treppe were reconstructed and mis- sten-Rehder-Strasse each parking level is reached Out of the once historic area only four houses re- sing buildings replaced by new appartment buildings. almost at ground level.This is followed by a ground mained. In 1986-88 both sides of the square were (KWI) level with spacious entrance hall. Further 4 upper reconstructed based on the urban master plan by levels and a roof level which can be used for single G.Talkenberg – basically in line with the historic 29 Events in the Fischauktionshalle cell offices or team offices in the main building.The town plan.The former spade-like form of the fish south-west facing wing away from the main traffic market was moved slightly to allow a new pedest- The Altonaer Fischauktionshalle, built 1894-96, was axis is reserved for five stories of appartments. rian tunnel to the Breite Strasse linking the resident- to be demolished in the middle of the 70’s, to crea- ial area to the north.The rather historistical gabled te more space for the merchants of the traditional In total 20 appartments are proposed ranging from houses, which successfully link the restored buildings Fischmarkt.The hall itself was in serious condition 50 to 105 sqm.They are reached by a separate stair- are well liked by the occupants of both building as- through war damage and ugly extensions and modi- case with lift and by a walkway from the historic sociations inspite of the weekly Sunday disturbance fications. Its riveted construction of rust free “Bud- pedestrian link to the riverbank. of the very early morning fish market.A 300 sqm delstahl”, however, was still intact. large appartment has been built for 10 disabled per- sons and their attendants at upper ground level on the east side.There are shops, bars and restaurants on both sides at ground level.

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Particular commitment by architect Günter Talken- 30. Barge Support Pontoon The steel pontoons were constructed by the Ros- berg saved the hall, the classical shape of a roman tock Neptun-Werft.All load bearing steel members market-hall, a three ailsed basilica, from demolition. By filling in the Grasbrookhafen in the middle of the were prefabricated and zinc coated so that they only The Hamburg Senat was persuaded on its retention 80’s the Amt für Strom und Wasserbau set off the dis- have to be assembled on site. Only 2 weeks were value and granted a restoration budget of 6.5m DM. cussion about the necessity to relocate the HADAG required to erect the main structure. The old hall was then restored over a period of (ferry) fleet.The architects Architektengruppe AZ (Arch.A + D u. KWI) two years using old plans and photos, renewing the who were involved in 1989 with the planning of the destoyed decorations – the stained glass windows, area from Fischauktionshalle to the pumping station 31. In the Stomach of the City lamps, shields and pilasters. suggested to site the mooring place for the 25 bar- ges in front of the mixed drainage overflow storage The pumping station and the rain water sewer “Ha- Since its restoration 1984/85 the hall has not just basin almost as a tourist attraction opposite the oc- fenstrasse” is situated to the west of the Landungs- be used for fish market days but for a whole host of cupied housing of the Hafenstrasse. brücken.These are the most important drainage other events (jazz music, workshops, New Years part- works for the whole of the Hamburg inner city. ies, election campaigns etc). One feature: at times of In 1991 a start was made with the planning of the flooding, the gates are opened and the water flows HADAG complex by architects Adelheim + Dittmer. This is where the sewerage of the old main drains in and out without destroying the substance of the Various, unusual problems were faced simply because is collected, the backbone of the inner city mixed building. the building was not to be built on solid ground drain system.The pumping station sends the sewer- but be fixed to a floating pontoon.These included age to the waterworks Köhlbrandhöft-Dradenau on The City of Hamburg was awarded the “Europa mooring impacts as well as swell and rotation move- the south side of the Elbe. Nostra” prize for best restoration work from the ments caused by strong wave movements. Kosterstiftung, London in 1984.The Baubehörde At times of high tide and rainfall in the city, excess Hamburg praised the architect G.Talkenberg for his Strong frame construction and columns sloping out- mixed water, which has been collected in the over- reconstruction of the hall in 1986 as being a “Vor- wards were necessary to handle the impact stresses flow basin and now dilluted, has to be pumped into bildliches Bauwerk”, an exemplary building. In caused by ships and the swaying movements of the the Elbe to avoid flooding in the inner city. 1988 the architect presented to the Stadt Hamburg pontoon. Being surrounded by water no fire pro- the restored clocks in the gables of the building. tection restrictions were placed on the building.Thus In order to collect and clean this excess mixed se- the whole steel structure internally and externally werage, which cannot be immediately passed to the At the beginning of the 90’s the Amt für Strom- und could be left visible.The horizontal fish bone beams, waterworks, underground tanks are planned on land Hafenbau reconstructed the original landing stage, the corrugated façade, the railings, the stairways and in front of dikes and flood protection walls and walk- as it had stood in front of the hall until 1943, after bulleye windows are all features associated with mar- ways.A technical building is required above ground, suggestion by architect Talkenberg being supported ine architecture, with dockside buildings, cranes and which will be designed to fit into the proposed build- by town planners of the local council. (KWI) bridges.The window cleaner gratings were formerly ing complex to the west of the Landungsbrücken often used as footpaths on some of the bridges in (project 37). the Hamburg harbour.

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Apart from an expansion space for the Sunday “Fisch- It consists of two basement levels, five upper levels The school sports hall belongs to the whole project markt”, other space will be available for walking, and a roof level stressing the corner.Whilst the north “Antonipark”, which has been developed by res- games and relaxation on top of the planned under- elevation is designed as a perforated façade in con- idents, members of the STEB and the Umweltbe- ground complex. (HSE u. KWI) crete, the south opens out as a curved glass elevation hörde. having a view over the harbour and the Elbe. 32. Living at Pinnasberg (Arch. K+F) The accessible green roof of the sports hall is, to- gether with the art project “Parkfiction” of the artist The building has 5 stories, a fully used roof level, 34. “Antonipark” and Sports Hall Christoph Schäfer, the tenants gardens in the vicars two basement levels and two underground parking garden and the renovated viewing terrace “Schauer- levels. Having 30 appartments and 3 commercial The Behörde für Schule, Jugend und Berufsbilding manns Park”, to counteract the lack of landscaped units it is situated directly on the riverbank slope is planning the erection of a sports hall between areas and play areas in the area. which is up to 8 m high. the “St. Pauli Fischmarkt” and “Pinnasberg” at the change of site level of the riverbank slope. Users Additionally a seven storey “Mehrgenerationen-Haus” The commercial units at lower ground floor are will be primarily school children of the Friedrich- belongs to the project, which will be started in 2000. reached from the riverside over a terraced area above strasse school together with interested clubs. (Arch. PVO) the parking. A design brief called for a single field sports hall 35. School with a view The appartments having 2 to 4 rooms and a living having a ball height of 5.50 m, a viewing stand, a space 52-108 sqm are accessed from the north, Pin- gymnastics hall and equipment, changing, washing The “Friedrichstrasse” school is to be changed into nasberg, by three staircases. Each appartment has a and service areas, which are all located in two levels. a full day school because of the special educational balcony or terrace facing the Elbe. requirements in this difficult social area.The necess- The roof of the hall is planned as a grassed roof, in ary educational facility had to be constructed part- The number of appartments (Wohnungsanteil ) has order to integrate the area in the planned “Antoni- ially in an adjacent empty plot because of the narrow been financed by the Wohnungsbaukreditanstalt park” as urban extension to the former public access site conditions on the riverbank slope having 3.5 m using the 3. Förderungsweg . to the vicarage garden. site level difference Bernhard-Nocht-Strasse and St. Pauli Hafenstrasse. 33. Round Corner with Elb-view The position of the sports hall, at an important ur- ban situation justified a striking architectural form. All the primary school level classes are housed in A condominium was finished in December 1995 on The organic megaform of the sports hall is based the new building on a full day basis. Furthermore a 149 sqm site at the corner of Bernhard-Nocht- on the curved form of the adjacent support walls of the facilities will be used for evening classes and local Strasse/Hafenstrasse.The building is set against a the viewing terrace “Schauermanns Park”.Also it cultural events at night.The school building adopts narrowing change in site level between both streets. was valid to give a “park” a layered sediment-like and the four storey height and line of the adjacent build- thus convincing plinth. ings.The steps to the south in Schauermannspark

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is the basis for the design of the southern elevation authority appartments with play-school and shops 37a. Tourism Centre Landungsbrücken and the position of the lower entrance from the give an almost mediterranean atmosphere, due to St. Pauli Hafenstrasse.A vertical split in the building the strong orientation of the façade around the bal- The St. Pauli Landungsbrücken are not just very 30 m long creates an architectural response to the conies, the warm red coloured areas of the recessed important for the people of Hamburg, this junction narrow adjacent buildings. elements and due to the white furnace-like pinnacles. between city and harbour is also very popular with tourists.The architects AZ designed the tourism The school building has been designed in white The exaggeration of the riverside slope through the centre Landungsbrücken further as a major part of plaster with beige tiled plinth around a central light stepped development giving almost every appartment their successal competition design in 1988 and ur- axis which is defined on the north by a projecting a river view, is a convincing correction to the idea ban planning concept developed in the years after. glass staircase and to the south by double storey of housing of the Gründerzeit. Finally the architects (KWI) windows.The building fits well within its surroun- have taken up the idea of perspective and line com- dings, having inner and exterior yellow and blue position existing at the tapered site and developed A light terraced building is placed at the base of features and a functional elevation penetrated by it further in detail such as the truncated balconies. the riverbank between the Elbtunnel building and rows of single windows. Even on the side facing Bernhard-Nocht-Strasse, the axis of the Davidstrasse with various cross links where the appearance is considerably reduced, the and views of the river.The building height follows The ground level with its spacious break area and monotony of the rows of windows has been high- the topographic features.The axis of the David- the basement level face the south, the three class- lighted with soft colour and unusual balconies. strasse is given an architectural feature eg. a hotel room levels above all have a panorama view of the (Architektur Jahrbuch 1997) tower.The Elbtunnel building is to be free standing harbour being fitted with the necessary sun protect- reflecting its own architectural importance.Thus it ion.A wind sheltered roof is compensation for the 56 local authority appartments, a play school, to- forms the joint between both squares, which are missing open play areas.The eaves level of western gether with commercial units at ground level of the conceived to be spacious and clearly defined, thus neighbouring building is adopted for the “green Hafenstrasse are placed on this narrow riverbank providing space for a variety of activities – as the roof” of the school. slope site and form the design brief for this housing Hafengeburtstag, harbour anniversary celebration. complex.The building mass links between the 6-7 The ground level main entrance on the Bernhard- storey Gründerzeit houses of the historic dockside The proposed long stretched building bridges over Nocht-Strasse leads to the open break area, which and a 3 storey garage building. Inspite of the block the pumping station and the calculation building can be also used for assembly and lunch meals for development at the Bernhard-Nocht-Strasse and using the self supporting structure, thus avoiding the children. (Arch.WSM) Hafenstrasse the inner court covering two basement additional loading on the old building structure. parking levels remains bright and sunny through the (AZ competition report) 36. Hafenstrasse: New Living and Working pinnacle from of the building, and gives all residents a view of the harbour and the river landscape of 37b. “wattenmeer” und “wissensmeile” Almost in remembrance of the (past) white modern, the Elbe. (Arch.AC) but more courageous in use of colour, the 56 local The developers agen’d’a,Grafenau (Idee und Pro- jektentwicklung) had planned an information pavi-

110 Perlenkette Hamburgs Hafenrand projects lion for the EXPO 2000 based on and for the Wat- 38. Restoration of Dikes … New pavilions for souvenirs and snacks were also tenmeer ( an area of mud flats on the North Sea built to the designs of architect Zadeh, detailed in coast).The agen’d’a and the STEB held a competi- The St. Pauli Landungsbrücken are also a part of the the same style as the flood protection complex. tion in 1998 for a temporary pavilion. First prize was Hamburg flood protection system.A higher protec- awarded to Alsop + Störmer, Hamburg – London. tion height has been specified resulting from ever Landungsbrücke West increasing river heights during storm-flooding.Thus, The quayside in this area was built in 1906 together A biomorphic body with an open wooden bowl in stages, the dikes and protection walls in the Ham- with the Landungsbrücken buildings out of pressed construction resting on pylons offered the possibili- burg area are being increased accordingly. concrete and solid granite blocks. In 1969 this quay ty to satisfy a multifunctional use for lectures, spe- wall was heighten with a reinforced concrete plinth cialist or press events.Two adjacent chambers, which The previous quays of the Landungsbrücken, inclu- and later topped with a steel crown in 1978 to a would open out into the main hall would be able ding the bridges to pontoons were built in 1952. height of +7.20 m NN. to offer spatial and differently lit exhibition concepts. The eastern end forms a corner which is still used as A view across the main exhibition to the Elbe was the Senats landing stage.The level of the construc- An additional increase in height by 60cm would from the chamber on the gallery. tion is at 5.70 m which roughly the same as the road. have been impossible and therefore a new reinfor- The quays were extended in 1969 by protection ced concrete L-shaped wall resting on piles and a The building was constructively made out of a wood- walls 1.30 m high after the great flood in 1962.This steel sheet-walling was constructed.The new wall en sandwich system, which could be demounted walls were not suitable for an additional increase of was constructed behind the historic granite quayside, in single segments.The ease of division allowed an height.A new wall was therefore built in 1995 pla- thus allowing the retention of the narrow shaped economic prefabrication as well as easy dismantling ced roughly 1.5 m in front of the existing quay. water area and avoided having to rebuild the brid- and rebuilding on another site (the proposed use was ges of the pontoons. for 10 years).The planned structure used the latest Following an urban planning competition architect wood technology based on a old idea: a boarded rib Zadeh was commissioned to design the whole flood After the alterations a new promenade has been construction as found in boat building. protection complex for the area of the Landungs- created on the water side in front of the flood safety (Arch.A+S) brücken.All parts of the construction are visible de- wall.The promenade is accessed from the forecourt sign elements.The upper part of the protection wall of the Landungsbrücken buildings by both steps and In order to finance the information pavilion “Wat- is made of steel which counteracts the heavy brick- a ramp and is continued in a circular form around tenmeer” the developer additionally proposed a so work below and also is a design link to shipbuilding. the listed building of the Elbtunnel. called “knowledge mile” (Imax-Kino, Science Cen- tre), catering and shopping – a building volume of 38. ... and Riverside Promenade The main design features are based on the details to 13.000 sqm. Inspite of this, the project could not found in the eastern area of the Landungsbrücken. be financed. (KWI) Inspite of the increased flood protection wall, at the However the new flood protection wall boundaries eastern side by raising the plateau of the promenade, the existing road area of “Bei den St. Pauli Landungs- the view of the harbour was maintained partially brücken” and has a height difference of two metres! by using seating steps of low gradiant.

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A design for the land areas after demolition of the The winter garden dining room was originally de- 2. Extension (1992-95):The curved new building old parking block could include raising the street signed completely glazed including roof – the build- of the hotel takes its form from the elevational sway and integrating the flood protection. ing has been completed with less glass through of the Seewartenstrasse side.The building sits on reasons of cost and cleaning. (Arch. P+T u KWI) columns. In the double storey entrance hall, trans- 39. Canteen with Elb-view parent to the Elbe and atrium, are placed the lobby, 40. Hotel “Hafen Hamburg” reception, breakfast room and bar with suspended In the urbanly sensitive position on the “Hafenkro- gallery.The five upper stories are glazed on the whole ne”, crown of the harbour, a new canteen has been The hotel has been extended three times in the past of the south side, with white blinds and continual built containing a new dining room, cafeteria, kit- years.The last extension, the “Elbkuppel”, the dome, balconies as sun protection. chen, store and staff rooms.Additionally a standard- was first finished at the end of 1999. ised telecommunications safety room had to be ac- 3. Extension (1998-1999):The old mansard roof has commodated under ground.The architects Pernicka 1. Extension (1985):A new tower gave the hotel been replaced by a double storey, transparent barrel and Timm have planned in the open court to the “Hafen Hamburg” 35 new double rooms, 16 single roof structure of curved steel beams.The urban im- riverside of the present Bundesamt für Schifffahrt a rooms, as well as conference and recreational rooms. portance of the tower on the southeastern corner free standing, cube-like, 2 storey detached house The features of the location at the eastern end of has tried to be retained.The lower level of the vault linked to the main building only by a bridge. Using the row of buildings on the riverbank slope, the so houses 29 double rooms.The upper level is for party the front dining room it closes the formal side of called “Hangkrone”, demanded a fitting landmark. and business events. (Arch. M+F) the open court, provides an additional building line The tower was based on the design of residential along the riverbank pathway supported by a bastion- lighthouses, eg. Neuwerk or Wangerooge. 41. Offices Johannisbollwerk like terrace. The base designed as a bastion pushed into the bank The site is situated between the Johannisbollwerk A view of the Elbe is retained from all rooms of the gives the tower on the slope the necessary optical and Ditmar-Koel-Strasse.As a vacant plot, it was old building.Whilst the cube is orientated through stability.The bastion building is of sandstone colour- increased in size by the demolition of the building its parallel position to the east wing of the old buil- ed precast stones similar to the adjacent buildings on Johannisbollwerk 11 and then developed with ding, the dining room relates to main wing of the of the underground railway.The hotel tower is split an office building.The building line and eaves height old building, thus creating two buildings which have into a 7 storey plinth building, a 4 storey tower ex- was adopted from the neighbouring buildings and a sloping relationship to each other. tension and a 2 storey pinnacle.The pinnacle is ro- repectively presented in the height development of tated 45° in plan and is notched into the lower tower the new building itself. The canteen visitors leave their working life behind over several stories of the towers shaft.The shaft and them once entering the building over the glass bridge helmet are clad in copper.The external spiral stair- The building is designed with a strongly transparent and spend their break in a restaurant, in which a cases also bear a design resemblance to light houses. façades on both sides corresponding to the visual clear panorama of the Elbe can be enjoyed from all This occurs through its proximity to the harbour. links (Elbe, Michel, city skyline).The large window over the dining room and the cafeteria, through the (Arch. K+K) openings are split into a small scale (atelier windows). double storey internal layout.

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The reinforced concrete structure is clad with ex- 32 parking places are in the basement, which is ac- bourhood – based on the old building structure pressively profiled steel sections on the riverside. cessed by vehicle hoist from the Ditmar-Koel-Strasse. destroyed in the war. (Arch.APB) At upper floor level the building is strongly articu- “The inhabitable Kontor … an ambious concept of lated to stress the roof zone and the transition to the 42. Appartments and Offices, Germanische Lloyd content, design and external enclosures ... through neighbouring buildings.A gourmet restaurant was compactness and density – the open secrete of every originally planned here. The Germanische Lloyd is a world wide leading urbanity – distinguishes it rightly from the normal technical underwriting association for mainly ship- head office building ... .” A 13 m square glazed central hall is placed in the ping.The renovation, modernisation and expansion centre of the building.The hall faces the Elbe through of the main administration at the Hamburg harbour “... instead of designing a monumental solitary the a 8 m high opening, giving rooms in the depth of covers a whole block.A spacious glass hall in the architects Steidle and Kiessler did a citta aperta ...”, an the building, along the Ditmar-Koel-Strasse a visual interior, having a new main entrance, was the ideal open city. “a city in the city with urban relation- link to the Elbe. answer for the organisation of the company. ships and features.“... even designwise non adaptive and newly interpreted as dockside architecture, it The main design feature of the vacant plot building The “new middle” provides both access and facili- has blended into the character of the district.” is the picture frame effect of two red walls at full tates communication.The glass extension on the (M. Mönninger) building height, which enclose the building from roof of the tower at Vorsetzen 32 adds a striking ur- its neighbours. ban feature and provides fantastic views of city and The design respects the variety of the different in- harbour. dependent editorial and publishing areas.The division In the original plan for the building as a Kontor- into two elements, the public footways, the provi- haus, the glass hall at the centre of the building was The integrated appartment buildings completes the sion of public spaces, squares and arcades gives the a small passage linking the Ditmar-Koel-Strasse with concept of an urban block in a developed environ- complex its transparency, easy of orientation and use the Johannisbollwerk, having shops at ground level ment.The technical nature of the concept reflects to staff and public.Apply this aspect, the company and first floor and parts of the basement. It now the image of the company. (Arch. BHL) internally uses “streets and squares” as main orienta- forms the formal centre of the office building with tion points, lane-like “ways” and court-like spaces freely placed lift cores. 43. Gruner + Jahr Publishing between the three-storey “Hauszeilen”, building rows. These represent office levels in the small scale city The building consists of 8 upper levels and 2 base- An administration building for over 2000 staff strong- and suburban residential areas. ment levels.The basement levels are for parking ly influences the appearance of a district and takes and storage.The upper levels are for offices, divided the form of a high voluminous and closed structure The total complex consists of two 6 storey building by partitions or left undivided as team areas.The difficult to fit into a existing city district. units, which each correspond to the adjacent build- ground level has a company restaurant – a part of ing structure and are linked by a joint at the centre the original shopping use. Therefore the idea of a small scale complex of a containing the conference tower 40 m high. Both “mediumstadt” was developed linked to the neigh-

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basement levels house garages, technica lservices, the Herrengrabenfleet and the Elbe provides an pany (Hamburg-Süd).The famous row of “white loading, administration service, workshops etc. important urban feature and forms the beginning swans” of the South Atlantic. of the buildings at Herrengrabenfleet. Apart from the foyer, the entrance level above con- Their interior, particularly the mess, officers quarters tains special areas for conferences and training, docu- Further development options of the Gruner+Jahr and passenger cabins were designed by the famous mentation, computer areas, typesetting, canteen and complex are specified in the masterplan Neustadt Hamburg architect Cäsar Pinnau*, in the style of other staff areas.The small scale three storey row- 34: two building rows at Schaarsteinweg and a pos- the late 50’s. Even the hull and the bridge and upper like office building is placed on top, which is inter- sible extension to the listed “Getreideheber-Haus” at cabins were styled by him.The still fully operating linked by a pathway system. Hullstrasse.The proposed public square gets a sens- ship is witness of a quickly disappearing age of goods ible northern boundary and building façade and even transportation in the history of German shipping. All workplaces are placed on greened areas in the the main entrance to the publishing house, presently form of planted courts and balconies. difficult to find, is to be better defined. Through the personal effort of members of the ur- (Arch. Sch.+P u. KWI) (Arch.W u. KWI) ban planning authority, the Museum für Arbeit and the Amt für Strom und Wasserbau, the ship was saved 44. Extension to the Publishing House 45. “Cap San Diego” and “Rickmer Rickmers”. from the hands of east asian scrap merchants and returned to her home . The historic building assembly at Herrengraben- The merchant ship “Cap San Diego” and the for- fleet, partly destroyed in the Second World War, will mer training ship “Rickmer Rickmers” both docu- Bought by the Senat in 1986, the former merchant be newly completed with the extension building for ment a peace of sailing history.This is directly visi- carrier returned to Hamburg under own steam on Gruner+Jahr.A Kontorhaus has been created south ble with the ships presently passing, the present day 31.10.86. Purchase of this beautiful ship was Ham- of the “Plathhaus” not damaged in the war. It relates, generation of international merchant shipping and burgs last chance to obtain such a well preserved in height and material, to the engineering brick kind of port activity visible on the opposite riverside. martime masterpiece, and now supported by the buildings of theFleetrandbebauungen, canalside archi- The retention of both ships, their restoration and Hamburger Admiralität, it is run as the events mu- tecture. reuse is part of the programme to revitalised the seum “Cap San Diego”. northern riverbank. Both ships, berthed since 1987 The weg shaped size of the building uses the site in at the Überseebrücke and Landungsbrücken respect- The windjammer “Rickmer Rickmers” was lunched the best possible way recreating the old street profile. ively, are part of the identification of Hamburg to 1896 in Bremen as a steel hulled vessle.After a va- The “Plathhaus” built in 1916 has been renovated its Elbe, harbour and are a particular tourist attrac- ried life, in which the “Rickmer Rickmers was fi- and integrated into the new development. It is valid tion. nally a training vessle with the Portuguese Navy, it as a separate building, but fits into the new floor spent 20 years rotting in a marine harbour as a sup- space use going continually from old into new.The The “Cap San Diego”is the last floating ship of a ten storey building “head” at the junction between series of express merchant ships built in the ship- * Hamburg architect, star architect of the nationalist period, who building docks of Hamburg and Kiel 1961 and 62 * mainly was responsible for Kontorhäuser and villas, but also yachts. for the Hamburg-South America Steamship Com-

114 Perlenkette Hamburgs Hafenrand projects ply ship until 1983.The ship was first presented in All harbour towns worldwide show an expansion Together with “HansaBoot”, the annual exhibition Hamburg in 1983 at the Hafengeburtstag. Since trend in city tourism using boats and ships.Addition- on the Messegelände, the city sport boat harbour September 1987, after four years of restoration the ally the Hamburg Senate has recognised the need additionally offers the attraction of being a “floating Rickmer Rickmers is now berthed at the Fiete- for creating special recreational activities for “new exhibition”. Schmidt-Anleger at St. Pauli Landungsbrücken as citizens” in the increased competition for new indu- a sailing monument and museum. (KWI) stries. Reason enough for the erection of the “City The city sport boat harbour has also become an Sport Boat Harbour” at Baumwall. attraction for the non sailing population.A historic 46. New Sport Boat Harbour Baumwall fire boat is moored here, which has been turned The sport boat harbour offers onshore and offshore into a restaurant with original Hamburg dockside The sport boat harbour completed in 1992 near the moorings for guests with sea class ships of various flair. city activates and adds to the attraction of the river- size (middle and large sailing, owner, club, charter side promenade and is thus a link in the chain of und tourist yachts). The flying boat trips start from this boats harbour projects and programmes to revitalise the northern since 1993, the so called “sky writers” over the city dockside. which is increasingly become an attraction for Ham- burg and its visitors. (KWI)

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Herausgeberin: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Bau und Verkehr – Landesplanungsamt Alter Steinweg 4, 20459 Hamburg Telefon:040/428 41- 0 Telefax: 040/428 41- 33 65 e-mail: [email protected]

Konzeption/Redaktion: Brigitte Kraft-Wiese (KWI) ztw. mit Heiko Bode, Julia Tonn,Anna Wegener Stadtentwicklungsbehörde – Landesplanungsamt, LP 323

In der Projektgruppe und den Elbuferprojekten haben – zeitlich unterschiedlich – mitgearbeitet: Iris Carius, Jürgen Brodisch, Peter Hamann, Sabine Anmerkung zur Verteilung: Haritz, Linde Jörk, Birgit Johannsen, Klaus Lötters, Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Senats Reza Parwin, Reinhard Schier, Hannelore Tanger- der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines mann, Leitung: Brigitte Kraft-Wiese Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bürgerschafts- und Bundestagswahlen sowie für Wahlen zur Englische Übersetzung: Bezirksversammlung. Mißbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das David Brayshaw Einlegen,Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Gestaltung: Zwecke der Wahlwerbung. eigenart grafik und idee, Hamburg Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme Litho: der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden Helmut Welk Types,Grafik und Litho, Elmshorn werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf Druck: welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger Amt für Geoinformation und Vermessung zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung 2.Auflage: 5.000 Stand: November 2000 ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

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