Die Landesbühne Oberdonau in Braunau Am Inn
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn Ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus Verfasserin Gertrude Elisabeth Stipschitz Angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuerin Dr. Birgit Peter Meinem „Familienclan“ und posthum für Hans Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1 Einleitung 5 1.1 Material- und Quellenproblematik........................................................................... 15 1.2 „Reichsrechtliche“ Begrifflichkeiten und Terminologie.......................................... 25 2 Rechts- und Verwaltungsangleichung nach März 1938 31 2.1 Umgestaltungsprozesse und Zwangsmaßnahmen in der „ostmärkischen“ Theaterlandschaft ..................................................................................................... 32 2.2 Vorhaben und Planungen zur „Entprovinzialisierung der Provinz“ ........................ 36 2.3 „Selbstgleichschaltung“ am Vorabend des „Einmarsches“ ..................................... 39 2.4 „Gleichschaltung“ im Kulturbereich, eine Art „Machtergreifung von unten“......... 43 2.5 Verwaltungsstruktur im Kulturbereich auf Gauebene ............................................. 45 2.6 Ideologisch-theoretische Positionierungen auf Reichsebene ................................... 50 2.7 Pragmatische Umsetzungsstrategien im kulturellen Aufgaben- und Schaffensbereich ...................................................................................................... 53 2.8 Über das „fanatische“, „kämpferische“ und dem „Krieg dienende“ Theaterverständnis ................................................................................................... 56 3 Die Etablierung der Landesbühne Oberdonau 62 3.1 Lenkungsapparat, Instanzenwege und Kompetenzen in „gemeindlichen“ Theater- Angelegenheiten....................................................................................................... 63 3.2 Die kulturelle Ausgestaltung und Aufwertung Braunaus – ein „Führeranliegen“?. 70 3.3 Spannungsfelder der lokalen Theatersituation 1934-1939....................................... 76 3.3.1 Geopolitische Argumentationen zur Errichtung der Landesbühne.............. 77 3.3.2 Staatsideologische Einflussfaktoren auf die Theateraktivitäten .................. 81 3.3.3 Konfrontationsdiskurse verdeutlicht anhand von Glaube und Heimat ........ 87 4 Die „Neuordnung“ der Braunauer Theaterverhältnisse ab März 1939 94 4.1 Die „praktische Gleichschaltung“ des Bühnenapparates ......................................... 95 4.1.1 Der Wechsel der Rechts- und Betriebsform ................................................ 96 4.1.2 Theaterhaushalt und Finanzierung............................................................... 98 4.1.3 Zulassung zum ständigen Spielbetrieb und Ansuchen um ständige Theateraufführungen.................................................................................. 103 4.1.4 Die Theaterleitung – Persönliche Voraussetzungen und Anstellungs- bedingungen für einen Intendanten............................................................ 106 4.1.5 NS-propagandistische Implikationen der Stabstelle Dramaturgie............. 112 4.1.6 Der technische Bühnenbetrieb – notwendige Nachweise für Bühnen- vorstände.................................................................................................... 116 4.1.7 Engagementverhältnisse unter dem Aspekt der „personaltechnischen Gleichschaltung“........................................................................................ 121 4.2 Spielplangestaltung als Spiegel des NS-Theaterverständnisses............................. 126 5 Fazit und Ausblick 134 Literatur- und Quellenverzeichnis 139 Anhang 153 Zusammenfassung ........................................................................................................... 153 Abstract .......................................................................................................................... 154 Lebenslauf........................................................................................................................ 155 Vorwort Ausgangspunkt für diese Arbeit stellt meine Bearbeitung des im Stadtarchiv/ Stadtmuseum Innsbruck verwahrten Nachlasses von Peter Mühler (1925-2003) dar. Auffälligerweise sind darin weder persönliche Lebensdokumente noch -erinnerungen in Form von biografischen Aufzeichnungen vorhanden. Ein einziger Theaterzettel über die Aufführung von Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe im Herbst 1942 gibt Auskunft, dass Mühler neben seiner Beschäftigung als Bühnenbildner auch als Schauspieler in der Rolle des Vicomte Cascada am Stadttheater in Braunau am Inn mitwirkte. Meine Mitarbeit im Ausstellungsprojekt: „,Wissenschaft nach der Mode’? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943“ führte zu einem gesteigerten Forschungsinteresse, um einer zentralen Frage nachzugehen: Inwieweit sind die staatspolitischen Eingriffe der Nationalsozialisten in den Theaterwissenschaftsbereich denjenigen in der Theaterpraxis gleichzusetzen? Die fachhistorische Auseinandersetzung ist davon geleitet, ob sich meine langjährigen theaterpraktischen Erfahrungen mit den Erkenntnissen aus meinen Studien- schwerpunkten Kulturrecht, NS-Kulturpolitik und Theaterhistoriographie verbinden und sich in einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit darlegen lassen. Darin sollte auch die eigene Position einer Nachgeborenen reflektiert werden, die grundsätzlich diktatorischen und totalitären Systemen in allen ihren Ausprägungen ablehnend gegenübersteht. Vor diesem Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit der gewählten Thematik zu beurteilen. An dieser Stelle ist allen zu danken, die meine Bemühungen unterstützt, gefördert, vorangetrieben und zum Zustandekommen vorliegender Forschungsstudie beigetragen haben. Hervorzuheben ist die sehr gedeihliche Zusammenarbeit mit DDr. Lukas Morscher und seinem Team vom Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck sowie mit Roland Sila von der Ferdinandeums-Bibliothek des Tiroler Landesmuseums. Mein Dank gilt Dr. Birgit Kirchmayr und Dr. Regina Thumser nicht nur für ihr großes Interesse an meiner Forschungsthematik. Hinweise der beiden oberösterreichischen Historikerinnen auf die schwierige Materiallage in ihrem Forschungsgebiet u.a. über NS-Kulturpolitik, Nationalsozialismus und Provenienzforschung im so genannten Gau Oberdonau, brachten ein unerwartetes Rechercheergebnis. Gleicher Dank gebührt Manfred 3 Rachbauer aus Braunau am Inn für seine mir zur Verfügung gestellte Privatsammlung zeitgenössischer Braunauer Theaterarchivalien. Diese sind für weitere Forschungs- vorhaben von besonderer Bedeutung. Zu höchstem Dank verpflichtet bin ich meiner Betreuerin Dr. Birgit Peter. Ihre Fachkompetenz, ihr unerschöpfliches Wissensreservoir und ihre Strategien lenkten meine oft aussichtslos scheinenden Bemühungen auf erfolgreiche Bahnen. Mitunter aufkommenden Zweifeln oder stockendem Arbeits- prozess begegnete sie mit Geduld und Aufmunterung, die mich motivierten und meine Überzeugungskraft in der Sache immer wieder neu stärkten. Gleichermaßen gilt der Dank meinen tfm-StudienkollegInnen vom Ausstellungsteam „Wissenschaft nach der Mode“? Insbesondere MMag. Caroline Herfert und Mag. Klaus Illmayer weiters auch Mag. Claudia Mayerhofer, Mag. Inge Praxl, Paul M. Delavos und Gerald Tschank. Ohne deren anregenden und vertiefenden Diskussionen wären meine Zielsetzungen kaum erreichbar gewesen. Gedankt sei meinem „Familienclan“ für das entgegengebrachte Verständnis und die Unterstützung meiner „dritten Karriere“. Erwähnenswert sind hier Nichte MMag. Christina Lettner, die für Studienberatung und Coaching sorgte, Neffe Mag. Dr. Philipp Dobner, anregender Diskussionspartner auf den Gebieten der Rechtsmaterie und Rechtsgeschichte und, last but not least, Neffe Stefan Dobner Bakk. rer. soc. oec., als EDV-Mastermind zuständig für die Einrichtung und Wartung der entsprechenden Infrastruktur. Den allergrößten Dank und Respekt schulde ich meiner Mutter. Sie war und ist stets bemüht, durch das Interesse ihrer Kinder und Enkelkinder an den Phänomenen der NS-Diktatur und deren schwerwiegenden Folgen, die eigenen Erlebnisse aufzuarbeiten und uns dabei in die bis heute noch immer nicht abgeschlossenen Diskurse über die Vergangenheitsbewältigung einzubinden. Unsere Mutter ist nicht nur für ihre gesamte Familie eine schier unerschöpfliche und bedeutsame Quelle, sondern vor allem die unverzichtbare Zeitzeugin, auf deren Wissen und Erinnerungen viele Hintergründe und Zusammenhänge in vorliegender Arbeit beruhen. Wien, Dezember 2010 4 1 Einleitung Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit kann nicht allein eine Frage der Erinnerungskultur der Generation sein, die unmittelbar in die jeweiligen Geschehnisse involviert und/oder von diesen in welcher Form auch immer betroffen war. Für die nachfolgenden Generationen sollte das NS-Vergangenheitsbewusstsein damit verbunden sein, immer wieder kritische Fragen über geschichtliche Zusammenhänge zu stellen und sie mit gegenwärtigen Phänomenen kontextualisieren. Im „Niemals vergessen!“ liegen Aufgabe und Auftrag, stets aktiv gegen Neonazismus und -faschismus aufzutreten. Bei der Aufarbeitung von historischen Fakten erscheint es illusorisch, die Vergangenheit wieder finden zu wollen. Von ihr bleibt prinzipiell