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Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts Fruchtbringende Gesellschaft Kritische Ausgabe der Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten (Reihe I), Dokumente und Darstellungen (Reihe II) Begru¨ ndet von Martin Bircher und Klaus Conermann Im Auftrag der Sa¨ chsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbu¨ ttel herausgegeben von Klaus Conermann Reihe I, Abt. A: Ko¨ then Abt. B: Weimar Abt. C: Halle Reihe II, Abt. A: Ko¨ then Abt. B: Weimar Abt. C: Halle In Kommission Max Niemeyer Verlag Tu¨ bingen Briefe der Fruchtbringenden Gesellschaft und Beilagen: Die Zeit Fu¨ rst Ludwigs von Anhalt-Ko¨ then 1617–1650 Dritter Band 1630–1636 Unter Mitarbeit von Gabriele Ball und Andreas Herz herausgegeben von Klaus Conermann Reihe I Abteilung A: Ko¨ then Band 3 In Kommission Max Niemeyer Verlag Tu¨ bingen Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Fruchtbringende Gesellschaft: Briefe der Fruchtbringenden Gesellschaft und Beilagen: Die Zeit Fu¨ rst Ludwigs von Anhalt-Ko¨ then. 1617–1650. — Tu¨ bingen : Niemeyer (Die Deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts. Fruchtbringende Gesellschaft: Reihe I, Kritische Ausgabe der Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten; Abt. A: Ko¨ then) Bd. 3: 1630–1636 / unter Mitarb. von Gabriele Ball und Andreas Herz hrsg. v. Klaus Conermann. – 2003 (Die Deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts. Fruchtbringende Gesellschaft: Reihe I, Kritische Ausgabe der Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten; Abt. A: Ko¨ then, Bd. 3) ISBN 3-484-17607-5 Fruchtbringende Gesellschaft: Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts Fruchtbringende Gesellschaft / begr. von Martin Bircher und Klaus Conermann. Im Auftr. der Sa¨ chsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbu¨ ttel hrsg. von Klaus Conermann. – Tu¨ bingen: Niemeyer Reihe I, Kritische Ausgabe der Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten. Abt. A: Ko¨ then. Bd. 3. Fruchtbringende Gesellschaft: Briefe der Fruchtbringenden Gesellschaft und Beilagen: Die Zeit Fu¨ rst Ludwigs von Anhalt-Ko¨ then, Bd. 3. 1630–1636. – 2003 ’ Sa¨ chsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 2003 Alle Rechte, auch das der U¨ bersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Printed in Germany Gesamtherstellung: Hubert & Co., Go¨ ttingen Inhalt Zum vorliegenden Bande . 7 Editorische Vorbemerkung . 20 Sigeln, Abku¨ rzungen, Zeichen und Monatsnamen . 24 Sigeln . 24 Abku¨ rzungen des Herausgebers . 25 Ha¨ ufige Abku¨ rzungen in Quellen . 28 Sonderzeichen fu¨ r Wochentage — Deutsche Monatsnamen . 32 Verzeichnis der edierten Quellen . 32 II. Handschriftenbesta¨ nde....................... 32 II. Druckschriften . 34 Ha¨ ufiger benutzte Literatur . 40 II. Handschriften . 40 II. Druckschriften . 41 Chronologische U¨ bersicht der Briefe und Beilagen . 90 Liste der Briefschreiber und Verfasser von Beilagen . 94 Liste der Briefempfa¨ nger und Adressaten von Beilagen . 95 Zu den Abbildungen . 96 BRIEFE UND BEILAGEN 1630–1636 . 131 1630 . 133 1631 . 306 1632 . 427 1633 . 462 1634 . 507 1635 . 536 1636 . 600 Wo¨ rterverzeichnis . 665 Sachregister . 673 Personenregister . 686 Zum vorliegenden Bande Der vorliegende Band fu¨ hrt in eine Periode, in der die Stimmen der Fruchtbrin- genden Gesellschaft vom Schlachtenla¨ rm des Dreißigja¨ hrigen Krieges u¨ berto¨ nt wurden: seit der Landung des schwedischen Ko¨ nigs Gustav II. Adolf in Pom- mern im Sommer 1630 der scheinbar unaufhaltsame Siegeszug der Schweden und ihrer reichssta¨ ndischen Verbu¨ ndeten, insbesondere im Anschluß an den tri- umphalen Sieg von Breitenfeld im September 1631; der Tod des Ko¨ nigs in der Schlacht bei Lu¨ tzen im November 1632; die erneute Wende mit der protestanti- schen Niederlage bei No¨ rdlingen im September 1634; schließlich der Prager Frieden mit dem Kaiser im Mai 1635, der die einstigen protestantischen Partei- ga¨ nger den Schweden entfremdete. All jene aber, die wie der kursa¨ chsische Ge- neral Hans Georg von Arnim (FG 255) die Rettung des ,gemeinen Wesens‘ in Deutschland realistischerweise nur von einem echten Universalfrieden erwarte- ten, fanden sich im Mai 1635 auf der Verliererseite wieder und mußten mit praktischem politischen Geschick versuchen, den Hals aus den Schlingen der kaiserlichen wie auch der schwedischen Partei zu ziehen. Wie schwer das ge- lang, zeigen die grauenhaften Verheerungen, die in einer anscheinend endlosen Kette Anhalt und andere Territorien in den Folgejahren heimsuchten. Die fu¨ hrenden Ko¨ pfe der Fruchtbringenden Gesellschaft waren zuna¨ chst sa¨ mtlich, wenn auch unterschiedlich intensiv in das schwedische Engagement eingebunden oder davon betroffen. Blickt man auf das Programm der Gesell- schaft in ihrem erstmals 1622 vero¨ ffentlichten Kurtzen Bericht der Fruchtbrin- genden Gesellschafft Zweck und Vorhaben, so wird versta¨ ndlich, daß die darin formulierten beiden kulturpatriotischen Hauptanliegen — Pflege einer hochkul- tivierten zivilen Geselligkeit sowie der Muttersprache und einer anspruchsvollen volkssprachigen Literatur — angesichts der fortwa¨ hrenden Bescha¨ ftigung mit milita¨ rischen, politisch-diplomatischen und administrativen Aufgaben zuru¨ ck- treten mußten. Vor diesem Hintergrund bieten die hier vorgelegten Quellen ein komplexes Bild der Zeitla¨ ufte und der Rolle, die die Fruchtbringende Gesell- schaft und ihre Mitglieder darin spielten — ein Bild, das die politischen, kultu- rellen, religio¨ sen und sprachlich-literarischen Facetten eines konfessionell u¨ ber- greifenden deutschen Kulturpatriotismus und einer protestantisch gepra¨ gten Reichsloyalita¨ t zu erkennen gibt. Es versteht sich zuna¨ chst von selbst, daß der dritte Ko¨ thener Band der ersten Editionsreihe an einige der in den vorhergehenden Ba¨ nden behandelten The- men anknu¨ pft, vornehmlich an die Problematik der Kulturdifferenz zwischen ho¨ fischer und gelehrt-bu¨ rgerlicher Gesellschaft. Augustus Buchner (FG 362) und auch Martin Opitz von Boberfeld (FG 200) sahen in Tobias Hu¨ bner (FG 25) und Diederich von dem Werder (FG 31) schon im Zeitraum vor 1630 Ritter 8 Zum vorliegenden Bande und Dilettanten im guten, alten Sinn, allerdings in D. von dem Werder auch ei- nen von Natur aus begabten Dichter (s. 340912 u¨ ber die Psalmendichter und Krieger Ko¨ nig David und D. von dem Werder, vgl. 310703). Fu¨ r einen Poeta doctus wie Buchner stellte ein talentierter, aber nicht gelehrter Dichter einen anderen Fall dar als ein gebildeter Amateur wie der von Buchner, Grotius und Cunaeus gepriesene Student (Freiherr) Heinrich d. J. von Friesen (330918). Der 1658 in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommene Friesen (FG 683), des- sen Herkunft und politischer Verstand ihn zu einem kursa¨ chsischen Minister- amt pra¨ destinierten, begnu¨ gte sich nach Ausweis der Lebensbeschreibung in der Leichenpredigt sein Leben lang mit der Rolle des gebildeten Liebhabers der Ku¨ nste und Wissenschaften. Den Professor und Poeten Buchner, dessen Vater nobilitiert worden war, wird an dem jugendlichen Friesen gerade die schon fru¨ h ablesbare Verbindung von Gelehrsamkeit, Karriere und Adel fasziniert haben. Wie Friesens Vita, besonders sein zeitweiliger Ru¨ ckzug aus dem Staatsdienst, zeigt, hat er die in dieser Verbindung aufscheinende Differenz, welche sich auch in den Lebensla¨ ufen so vieler anderer Fruchtbringer offenbart, tatsa¨ chlich gelebt, durchlebt. Das große Projekt der Fruchtbringenden Gesellschaft, die Vermittlung von christlicher, ho¨ fischer und bu¨ rgerlich-gelehrter Kultur und die Schaffung einer deutschsprachigen Kulturnation, ero¨ ffnet sich unserem Versta¨ ndnis unter vielen Aspekten. Einen von ihnen enthu¨ llen die Bemerkungen des Rosenkreuzers und Alchemisten Fu¨ rst August von Anhalt-Plo¨ tzkau (FG 46) und der erkrankten Fu¨ rstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (TG 39) u¨ ber Opitz’ gerade er- schienene Scha¨fferey Von der Nimfen Hercinie| (300209). Zwar kritisieren sie die im Deutschen neuartige Prosaekloge wohl wegen ihrer heidnischen Go¨ tterwelt oder u¨ berhaupt wegen ihres Mangels an geistlicher Erbaulichkeit. Dennoch kursierte das neue Buch an den Ho¨ fen bemerkenswert schnell, wurde von Fu¨ rst August fu¨ r eine Korrektur durch den Dichter vorgeschlagen und fand offenbar auch sofort seinen Weg zur Schwester Fu¨ rst Ludwigs von Anhalt-Ko¨ then (FG 2), des Oberhaupts der Fruchtbringenden Gesellschaft. Gra¨ fin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) konnte sogar Motive des Werks fu¨ r ihr Gesellschaftsbuch der 1619 gegru¨ ndeten Tugendlichen Gesellschaft verwerten. Selbst Subskriptionsgelder fu¨ r Gesellschaftsbu¨ cher konnten, wenn ihre Ein- sammlung von einem befreundeten Fu¨ rsten wie Landgraf Wilhelm V. von Hes- sen-Kassel (FG 65) organisiert wurde, u. U. zu¨ gig von adligen Mitgliedern ein- getrieben werden (300420 u. 300420A). Dies ist eine ebenso normale Kommu- nikation unter Mitgliedern wie etwa die Zusendung von Gedichten und Bu¨ chern der Gesellschaft (z. B. 340628 u. 340816) oder die U¨ bermittlung von Pflanzen (301025), wenn letztere auch nur noch durch die Bedeutung der Pflanzen fu¨ r den botanischen Sinnbildkult in einem Zusammenhang mit der Akademie steht. Um aber von Anhalt aus einem alten Parteiga¨ nger im Haag, Johann von Mario (FG 100), ein Gesellschaftsbuch und ein Mitgliederverzeichnis der Gesellschaft zukommen zu lassen, brauchte es Monate; um seine Kenntnis durch Zusendung der Erga¨ nzungen bzw. Fortsetzungen dieser Texte auf den neuesten Stand zu bringen, konnte weit u¨ ber ein Jahrzehnt verfließen (300410). Umgekehrt be- Zum vorliegenden Bande 9 durfte ein von Mario seinem fru¨ heren