Saiten lturmagazin mber 2016 Ku ve Nr. 261, No Ostschweizer

Ich bin nicht die Retterin der Menschen.

Ein Heft über Ideale und politische Realität in der Sozial- arbeit. Ausserdem: Die Wandlung des Neonazis. Die Natur im Museum. Der Knast im Tobel.

EDITORIAL Gibt es irgendeinen Bereich der Sozialen leistungsorientierten Gesellschaft stehen Arbeit, der nicht in direktem Zusammen- Soziale Arbeit und Politik in einem engen hang zur Politik steht? Mir fällt keiner ein. Wechselverhältnis zueinander – sprechen Asylwesen, Sozialversicherungen, Inte- aber oft nicht die gleiche Sprache», heisst es gration, Kinder- und Erwachsenenschutz – im Programm der diesjährigen Boden- alles Themenfelder, auf deren Entwick- seetagung, die am 17. November stattfindet, lung die Politik massiv Einfluss hat. unter dem Motto «Soziale Arbeit macht Das neue Sozialhilfegesetz des Kantons Politik». Oder macht Politik Soziale Arbeit St.Gallen beispielsweise sieht vor, die (erst nötig)? Dieses Spannungsfeld gab Mutterschaftsbetreuungsbeiträge aufzu- den Anstoss für dieses Kooperationsheft heben. Weiter verlangt es, dass Arbeits- zwischen Saiten und dem FHS-Fachbereich suchende aus EU- und EFTA-Staaten oder Soziale Arbeit. Personen mit Aus- und Wegweisungs- Claudio Bucher portraitiert vier entscheiden künftig von der Sozialhilfe Studierende der Sozialen Arbeit und fragt ausgeschlossen werden und nur noch sie nach ihren Haltungen, Lukas Feier- Nothilfe beantragen können. Solche Ent- abend gibt Auskunft über seine Arbeit als scheidungen haben direkte Auswir- Leiter der Sozialen Dienste in Arbon, kungen auf die Rahmenbedingungen der Roman Rutz beschreibt die Ziele der Kriti- Sozialen Arbeit und die Menschen, für schen Sozialen Arbeit, Stadtratskandidatin die sie Unterstützung bieten müsste.Gemäss Maria Pappa erklärt, warum der Berufs- ihrer Definition müsste die Soziale verband AvenirSocial sich sozialpolitisch Arbeit auf Integration achten, doch solche positionieren muss, Thomas Knill er- politischen Entscheide erschweren jeg- läutert das neue St.Galler Sozialhilfegesetz liche Integration. und Walter Grob nimmt Stellung zum Als wäre das nicht schon genug, wird Kesb-Hick-Hack in der Grossregion von rechter und bürgerlicher Seite auch . Die Bilder zum Titelthema noch allzu gern auf den Leuten herumge- hat Ladina Bischof gemacht. hackt: auf den Betroffenen, weil sie an- Ausserdem im Heft: Sechs Seiten zum geblich «scheininvalid», «Sozialschmarot- neuen St.Galler Naturmuseum, drei zur zer» oder «Asyltouristen» sind und auf wundersamen Verwandlung einen Neo- den Fachleuten, weil sie «Gutmenschen», nazis. Und Toggenburg auf allen Kanälen.

«Sozis» oder womöglich sogar «Sozial- Corinne Riedener mafiosi» sind. In der politischen Diskussion werden letztere – anders als die Fachleute anderer Branchen – viel zu selten ernstge- nommen. Das mag verschiedene Gründe haben. Einer davon könnte sein, dass Soziale Arbeit niemals profitorientiert ist, zumin- dest nicht im monetären Sinn. Das ist unpo- pulär in unserer ökonomisch dominier- ten Welt voller Benchmarks, Returns on Investments und Standortfaktoren. Beim Fachbereich Soziale Arbeit der Fachhochschule St.Gallen sieht man das ähnlich: «In unserer individualisierten und Saiten Ostschweizer Kulturmagazin Sekretariat: Irene Brodbeck, Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch 261. Ausgabe, November 2016, [email protected] Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen 23. Jahrgang, erscheint monatlich Kalender: Michael Felix Grieder, Auflage: 6000 Ex. Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, [email protected] Anzeigentarife: siehe Mediadaten 2015/16 Schmiedgasse 15, Postfach 556, Gestaltung: Samuel Bänziger, Larissa Kasper, Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 85.–, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66 Rosario Florio, Lotta Bänziger Unterstützungsbeitrag Fr. 125.–, Gönner- Redaktion: Corinne Riedener, Peter Surber, [email protected] beitrag Fr. 350.–, Patenschaft Fr. 1000.– Frédéric Zwicker, [email protected] Korrektur: Patricia Holder, Tel. 071 222 30 66, [email protected] Verlag/Anzeigen: Marc Jenny, Philip Stuber, Esther Hungerbühler Internet: www.saiten.ch [email protected] Vereinsvorstand: Zora Debrunner, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Peter Olibet, Christoph Schäpper, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

POSITIONEN TITEL 8 Reaktionen 9 Blickwinkel 16 «Eine Art Feuerwehr» VON JIŘÍ MAKOVEC Lukas Feierabend, Chef der Sozialen Dienste in 11 Stadtpunkt Arbon, im Interview über Soziale Arbeit, populistische VON DANI FELS Anfeindungen und «renitente» Klienten. 11 Einspruch VON CORINNE RIEDENER VON HANS STUTZ 12 Redeplatz 20 Sozialarbeit studieren – vier Porträts MIT KATI MICHALK Gespräche mit den FHS-Studierenden Sofian Yousfi, 13 Jubilate! Meryem Oezdirek, Susanne Su und Lars Girardet. 15 Gastrecht II VON CLAUDIO BUCHER HERWIG BAUER GRATULIERT DEM PALACE 29 Nieder mit abstrakten Bedürfnistabellen! Ein Plädoyer für kritische Soziale Arbeit. VON ROMAN RUTZ 30 «Hug schafft ein Klima der Angst» Kesb-Bashing und die Folgen: Ein Gespräch mit Walter Grob, Präsident der Kesb . VON FRÉDÉRIC ZWICKER 32 Harte «Hängematte» Weniger Leistungen, mehr Gemeindesolidarität: Das neue St.Galler Sozialhilfegesetz. VON THOMAS KNILL 33 Die politische Verpflichtung In der Sozialen Arbeit geht es um Individuen – aber auch um die Gesellschaft. VON MARIA PAPPA

Die Porträts zum Titelthema fotografierte Ladina Bischof.

6SINHALTSVERZEICHNIS AITEN 11/2016 An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Jiří Makovec, Seraina Manser, Lea Müller, © 2016: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte Daniel Ammann, Florian Bachmann, Herwig Peter Müller, Rolf Müller, Neil Nein, Maria vorbehalten. Nachdruck, auch auszugs- Bauer, Ladina Bischof, Kurt Bracharz, Pappa, Charles Pfahlbauer jr., Anna weise, nur mit Genehmigung. Die Urheber- Pascal Büsser, Claudio Bucher, Richard Rosenwasser, Roman Rutz, Hans Stutz, rechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe Butz, Dani Fels, Dario Forlin, Katharina Florian Vetsch, Wolfgang Steiger, bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für Flieger, Pius Frey, Yonas Gebrehiwet, Hannes Thalmann unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos Daniel Kehl, Stefan Keller, Thomas Knill, und Illustrationen.

PERSPEKTIVEN KULTUR KALENDER 36 Flaschenpost 50 Konferenz der Tiere 65 November-Kalender Vor der Eröffnung des neuen VON NEIL NEIN AUS HAMBURG St.Galler Naturmuseums: 83 Kiosk 38 Vorarlberg Gespräche mit dem Gestalter und dem Direktor und ein Blick 39 Thurgau zurück auf das museale Sammeln. ABGESANG 39 Schaffhausen VON PETER SURBER, PETER MÜLLER UND DANIEL AMMANN (BILDER) 85 Kehl buchstabiert die Ostschweiz 41 Rapperswil- 87 Kellers Geschichten 41 Stimmrecht 89 Charles Pfahlbauer jr. VON YONAS GEBREHIWET 91 Boulevard #SAITENFÄHRTEIN: TOGGENBURG

42 Schwulsein in Ebnat-Kappel, rocken in Kirchberg. VON CORINNE RIEDENER UND FRÉDÉRIC ZWICKER

REPORT

46 Der Redemption-Song 56 Lachen, Lust und List: des Ex-Neonazis. Ein Bericht 40 Jahre Punk in St.Gallen über Charly. VON PIUS FREY VON FRÉDÉRIC ZWICKER 57 Bartleby, Barnebooth, Bartlebooth in der Kellerbühne VON PETER SURBER 58 Gertrud, Elvis, Paul und Paula im Figurentheater VON SERAINA MANSER 59 Appenzellerland im Kopf: Die Anthologie Ich wäre überall und nirgends VON WOLFGANG STEIGER 60 Mächtig geheim: Die Okkultisten von Stein AR VON RICHARD BUTZ 61 Dada ist 100 in Frauenfeld. VON FLORIAN VETSCH 62 Der Film zur Sterbehilfe von Thomas Lüchinger. VON FRÉDÉRIC ZWICKER 63 Rex, Roxy, Royal: Der Schweizer Kinoreiseführer. VON KATHARINA FLIEGER

SAITEN 11/2016INHALTSVERZEICHNIS 7 REAKTIONEN

Viel geklickt

Keine Expo, dafür Herbstferien und Olma-Botellón. Die Beiträge auf saiten.ch wurden trotzdem fleissig gelesen – und auch kommentiert, zum Beispiel in der Causa «Weihern Openair feat. die Polizei». Das Vorgehen der Stapo dort ist offenbar kein Einzelfall gewe- sen, sondern bekannt in der St.Galler Kultur- und Gastroszene. Öffentlich äussernwill sich aber kaum jemand – aus Angst vor Repressalien. «Fast alle, die man fragt, sagen, dass vermutlich kein System dahinter stecke», heisst es im Text. Es gebe aber sehr wohl einzel- ne Beamte, die die Szene bewusst schikanierten. Oft wisse die eine Hand nicht, was die andere mache, sagen die Befragten, und dass es immer wieder «Gemauschel» gebe seitens der Behörden. Von Zuckerbrot und Peitsche ist die Rede. Und davon, dass man ständig in der Position eines Bittstellers sei, statt unterstützt und beraten zu werden. Offenbar haben wir da einen wunden Punkt getroffen, denn vier Tage nachdem der Text online gegangen ist, wurden wir freundlich gebeten, die Namen der verantwortlichen Beamten aus dem Text zu löschen, wenn Saiten keine Ehrverletzungsklage riskieren wolle. Dieser Bitte sind wir nachgekommen, auch wenn die Namen im Organigramm der Stadt zu finden sind. Wir bleiben aber dran – und machenweiter Lärm um das Thema. Die ganze Geschichte: saiten. ch/eine-stadt-die-sich-traut-zu-leben/. Um eine andere öffentliche Bühne ging es im Text von Nina Rudnicki: arbeitslose Kulturschaffende. «Was soll beispielsweise ein Tänzer tun, der mit Mitte 30 am Ende sei- ner Laufbahn steht?», fragt sie. «Eine Schauspielerin, deren Bühnenkarriere harzt? Oder Saiten Nr. 260, Oktober 2016 ein Kunstmaler, der mit seinen Bildern zu wenig verdient?» Im Fall von Leonid Koller aus St.Gallen hat der Kulturmarkt geholfen, ein Betrieb im Zürcher Kreis 3, der Veranstal- tungshaus und Restaurant in einem ist. Stellensuchende finden dort vorübergehend eine Expo-Inpo-Dank Beschäftigung – imVeranstaltungsbüro, in derTechnik, bei der Reinigung, in der Kommu- nikation und der Grafik, an der Bar oder der Abendkasse. Heute ist Regisseur Koller wie- Herzlichen Dank, Emil Müller, für diese der schwer beschäftigt und hat gleich drei verschiedene Jobs. Mehr dazu: saiten.ch/auf- Sicht auf die Dinge, sie eröffnet vielleicht jobsuche-als-kulturschaffender/. Und mehr, samt Kommentaren, zum Theater in Konstanz mal die Augen, was unsere nächsten Nach- hier: saiten.ch/es-gibt-keine-erloesung/. barn, die Hohenemser, Fussacher usw. be- Zurück zu den Behörden, den Mörschwilern diesmal. Wer dort eine Demo veran- wegt. Es gibt nicht nur die Bregenzer Fest- stalten will, prallt auf ein besonders hartes Regime. Zumindest wenn es sich um eine Soli- spiele. daritätsaktion für Geflüchtete handelt. Der Umzug habe geordnet und zügig abzulaufen, ohne ehrverletzende oder unanständige Äusserungen (schriftlich oderverbal), ohne unnö- Marianne Degginger, St.Gallen tigen Lärm, ohne Megafone oder sonstige Verstärker und nur auf öffentlichem Grund, hiess es in der Vorschau auf saiten.ch. Mörschwil, das ist jene St.Galler Gemeinde, die die was für ein poetisches wort: inpoistisch! tiefsten Steuern im Kanton hat und die Jahresrechnung 2015 trotzdem mit 3 Millionen aber auch konkret verheissungsvoll. Ertragsüberschuss abschliesst. Und es nicht – oder erst auf Druck von aussen – fertig bringt, mehr als drei Duschen fürdie knapp 30 Geflüchteten im «Edelweiss» zu Verfügung Eva-Maria Froidevaux, auf Facebook zu stellen. Hier der Text und die Bilder dazu: saiten.ch/megafone-verboten/.

Mörschwiler Stilleben. Bild: André Brugger

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8 POSITIONEN SAITEN 11/2016 BLICKWINKEL VON JIŘÍ MAKOVEC Kattegat Sea

SAITEN 11/2016POSITIONEN 9 10 POSITIONEN SAITEN 11/2016 STADTPUNKT EINSPRUCH: HANS STUTZ Brauntöne «Die Bullen machten keinen Mucks»

Fünf-, vielleicht auch sechstausend Neonazis besuchen ein Konzert in der Tennis- und Eventhalle Unterwasser. Die Antifa Bern berichtet (wieder einmal) zuerst über «das grösste Rechtsrock-Konzert der Schweiz». Sie er- wähnt auch, dass die Schweiz als «Konzertparadies» gelte. Das ist die Eidgenossenschaft seit vielen Jahren, zumindest in den Augen der Naziskins. Dies belegt auch ein Blick in verschiedene Szene-Fazines (Zines) aus der Zeit der Jahrtausendwende. Nach einem Kon- zert in Sarnen im Kanton Obwalden im Sommer 2001 berichtete ein Deutsches Zine: «Am Konzertort ange- kommen, sah man gleich die Bullen, aber wie es in der Nach zwei Wochen in Italien kam ich reich an Eindrücken wieder Schweiz normal ist, machten sie keinen Mucks.» in St.Gallen an und wollte hier einiges loswerden, zum Beispiel Und nach einem Konzert bei Affoltern am über Flüchtlinge, die in Apulien sklavisch als Erntearbeiter gehal- 2002 lobten die Veranstalter die Polizei: «Sie (die Polizis- ten werden und deren Blut vielleicht an den Pelati klebt, mit denen ten) machten ihre Arbeit korrekt und waren stets freund- Sie Ihren nächsten Sugo zubereiten. Aber auch darüber, dass in lich. Insbesondere entsprachen sie auch unserem vielen mittelitalienischen Städten das Kleingewerbe allen wirt- Wunsch, die Medien fernzuhalten.» Ich hatte in der schaftlichen Widrigkeiten zum Trotz floriert, interessanterweise «Sonntagszeitung» zuvor publik gemacht, dass ein Kon- dort am meisten, wo es in Fussgängerzonen angesiedelt ist. zert stattfinden werde. Bereits damals wurde der genaue Doch dann lag hier so viel Dreck vor der Tür, dass Italien in Ort erst bei einem Schleusungspunkt bekanntgegeben. den Hintergrund rückte. Der gute Ruf der Schweiz bei den Naziskins be- «Aus polizeilicher Sicht waren Ruhe, Ordnung und Sicher- ruht auf zwei Elementen. heit gewährleistet», lässt die Kantonspolizei über das Konzert von Erstens: Die Polizei ist zwar (meistens) vor Ort, fünf klar als neonazistisch einzuordnenden Bands in Unterwasser unternimmt allerdings nichts, um ein Konzert zu verhin- verlauten. 6000 Nazis aus ganz Europa waren dazu angereist, es dern. Allerdings ist es in der Schweiz schwer vorstellbar, soll das grösste einschlägige Konzert der letzten 20 Jahre gewesen dass ein Polizeikorps innerhalb kurzer Zeit genügend Po- sein. Zuwiderhandlungen gegen die Rassismus-Strafnorm hat die lizisten für einen grossangelegten unfriedlichen Ord- Polizei keine festgestellt. Wie denn auch, sie sei nur vor der Veran- nungseinsatz aufbieten kann. Ganz abgesehen davon, staltungshalle präsent gewesen, hiess es auf erste Nachfragen. Zwei dass es einem freiheitlichen Staat gut ansteht, wenn die Tage später war die offizielle Sprachregelung dann plötzlich die, Behörden Veranstaltungen nicht vorsorglich untersagen. dass der Einsatzleiter mehrmals in der Halle, der Wortlaut der Tex- Zweitens: Die Polizei tut nichts, um allfällige Wi- te jedoch nicht zu verstehen gewesen sei. derhandlungen gegen die Rassismus-Strafnorm zu er- Mein antifaschistischer Grossvater, der sich gerade unruhig kennen und auch zu dokumentieren. Viele Jahre lang im Grab dreht, kann da nicht ganz folgen. Die Kantonspolizei war im konnten sich die Ordnungshüter hinter der üblichen Vorfeld vom Nachrichtendienst über das Konzert informiert worden Behauptung der Organisatoren verstecken, es handle und hatte Kenntnis über die Namen der auftretenden Bands. Eine sich um einen «Privatanlass». Das Bundesgericht hat dreiminütige Recherche hätte klargemacht, womit da textlich zu aber im Mai 2004 in einem Grundsatzentscheid festge- rechnen ist und welches Publikum erwartet werden muss. halten: Öffentlich sei alles, was nicht privat sei. Skin- Die Naivität, die von den Behörden gegenüber terroristi- head-Konzerte gelten folglich als «öffentlich», und das schen Asylheimzündlern und verfassungsfeindlichen Gewalttätern Vortragen rassistischer Lieder – wie sie viele Skinhead- an den Tag gelegt wurde, ist ernüchternd und rückt ins Bewusst- Bands in ihrem Repertoire haben – wäre strafbar. sein, dass rechtsradikale Positionen schon weit in der Mitte der Dennoch wurden erst einmal Konzert-Organisa- Gesellschaft angekommen sind. toren wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Nicht Für die gemässigten Frohnaturen in diesem Mainstream, nach einem besonderen polizeilichen Effort, sondern die sich in Unterwasser nicht ganz wohl gefühlt hätten, wird im gestützt auf das Ergebnis zivilgesellschaftlichen Engage- nächsten Sommer im Fussballstadion draussen der völkische Schla- ments eines Journalisten, der undercover im September gersänger Andreas Gabalier aufgefahren, der seine Blut-und-Boden- 2005 bei einem Blood-and-Honour-Anlass im Oberwal- Rhetorik so gemütlich verpackt, dass es kaum auffällt. Die FCSG- liser Dorf Brig-Glis Bild- und Tonaufnahmen machte. Event AG lässt dazu verlauten, die Veranstalter hätten sich bemüht, Nach der Ausstrahlung einiger Konzert-Szenen durch jemand in die Region zu holen, der zum Publikum passt. die Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens Na dann, gute Nacht. eröffneten die Strafbehörden eine Untersuchung. Eines ist sicher: Sobald die Organisatoren rechts- Dani Fels, 1961, ist Dozent an der FHS St.Gallen und Fotograf. extremistischer Konzerte mit strafrechtlichen Folgen Er schreibt monatlich die Stadtkolumne in Saiten. rechnen müssen, verliert die Schweiz bei den Naziskins den Ruf als «Paradies» für Konzerte.

Hans Stutz ist Journalist mit den Schwerpunkten Rechtsextre- mismus und Rassismus. Er ist auch Luzerner Kantonsrat (Grüne). Vollständige Fassung des Beitrags auf saiten.ch.

SAITEN 11/2016POSITIONEN 11 REDEPLATZ «Ein unvermindert spannender Ort» Kati Michalk hört nach sechs Jahren als Leiterin der Lokremise auf – ein paar Fragen bleiben.

PETERSURBER,BILD:HANNESTHALMANN

Kati Michalk, Sie verlassen die Lokremise Ende Jahr. Warum? Die Lokremise ist insofern offen, als wir rund 100 externe Ich nehme mir eine Auszeit und reise mit meinem Mann Veranstaltungen pro Jahr hier haben. Das ist nicht wenig. und dem dann zweieinhalbjährigen Sohn für drei Monate Aber es ist nicht ganz die Offenheit, die sich vor allem die nach Neuseeland und Australien. Das war ein lang gehegter freie Theater- und Tanzszene erhofft hatte, auf die Sie an- Traum. Jetzt ist es für uns beide der richtige Moment, aus- spielen. Wir sind flexibel für tageweise Vermietungen. Aber zubrechen aus dem gewohnten Alltag und wieder Luft zum für längere Produktionen oder für Probenarbeit sind die Atmen zu bekommen. Sechs Jahre Lokremise und davor in- Möglichkeiten sehr beschränkt. Die drei Kulturpartner, tensive Filmfestivalarbeit in Berlin und Kassel: Das alles hat Theater St.Gallen, Kunstmuseum und Kinok sind es, die hier viel Spass gemacht, aber auch sehr viel Energie gekostet. hauptsächlich das Programm machen. Vor allem am Anfang habe ich die Kritik stark zu spüren bekommen,weilviele der Hat die Lokremise Ihnen die Luft abgeschnürt? Ansicht waren, bei der Abstimmung sei mehr Offenheit ver- Nein. Ich habe mich sehrwohl gefühlt und bin dankbar, die- sprochen worden. se Chance bekommen zu haben. Aber vor allem die ersten etwa zwei Jahre waren sehr anforderungsreich. Jetzt ist der Kann man das ändern? Moment gut, um zu gehen und jemand anderem die Mög- Ich habe versucht, mein Bestes als Vermittlerin zu tun, aber lichkeit zu geben, die Arbeit weiterzuführen. wirklich verändern konnten wir nichts in diesen sechs Jah- ren. Die Strukturen sind so definiert. Denkbar ist, zusam- Nach sechs Jahren: Wo steht die Lokremise aus ihrer Sicht? men mit den Partnern zu prüfen, ob man längerfristig wei- Es ist ein unvermindert spannender und inspirierender Ort. tere Zeitfenster schaffen kann für freie Gruppen. Dabei wird Bei Führungen zum Beispiel erleben wir immer noch oft, auch eine Rolle spielen, wie sich die Lokremise unter dem dass mit dem ersten Schritt ins Gebäude die Besucher aus neuen Schauspieldirektor Jonas Knecht entwickelt. Stück dem Staunen fast nicht mehr herauskommen. Sie sind be- für Stück lässt sich vielleicht etwas bewegen. eindruckt vom Bau, aber auch davon, was man hier auf die Beine gestellt hat. Das ist schon einmalig. Darauf kann Zeit ist das eine – Geld ist das andere. Wer die Lokremise mietet, St.Gallen und die Region stolz sein. Es freut mich, dass sich muss die Infrastruktur mitfinanzieren. So kommt es zur para- die Lokremise so rasch etabliert hat. doxen Situation, dass man Fördergelder vom Kanton braucht, um sie dann dem Kanton wieder zurückzugeben. Wie ist Ihre Ein- Kritik gab und gibt es aber auch, vor allem zur Frage, wie offen schätzung? die Lokremise wirklich für aussenstehende Veranstalter ist. Wenn die Stiftung Lokremise Gastspiele fördern wollte, Da herrscht grössere Unzufriedenheit. Was sind Ihre Erfahrungen? müsste sie mit dem Kanton und den anderen Kulturpartnern

12 POSITIONEN SAITEN 11/2016 JUBILATE!

eine Regelung finden, wie die Technik zur Verfügung gestellt Gallus prügelt werden kann. Dass sich Theater- oder Tanzveranstalter hier einmieten und dann nochmal einen grossen Betrag für die Artemis technische Infrastruktur zahlen müssen, das ist tatsächlich kein befriedigendes Konstrukt. Es wird aber nicht so leicht Dass in der St.Galler Kathedrale die heidnische griechi- anders zu lösen sein. Denn Gastspiele zu fördern, würde heis- sche Göttin Artemis verewigt ist, kann einen verwun- sen, dass die Stiftung auch inhaltlich mitbestimmt, was in der dern. Noch wundersamer ist die ganze Szene: Artemis Lokremise gespielt wird. Und das war nie die Idee. Natürlich steht auf einem Sockel, darunter schwingt der heilige bringen wir als Geschäftsstelle Ideen ein, das Tausend-Tage- Gallus einen Vorschlaghammer und ist im Begriff, die Fest war ein Beispiel oder der «geführte Sonderzug» – aber im Statue zu zertrümmern. Der Gott Pan liegt bereits mit übrigen nehmen wir keinen Einfluss auf das Programm. Auf abgeschlagenem Kopf vor dem Sockel. Gallus steht da- längere Sicht kann man darüber diskutieren, punktuell kann mit als Vorläufer der heutigen Taliban und anderer reli- es Änderungen geben, aber die Lokremise wird kein Gast- giöser Fanatiker da – umso bedenklicher, als die Szene, spielhaus werden. bekannt als der Tuggener Denkmalsturz, historisch ver- bürgt scheint. Das andere kontroverse Thema waren die kantonalen Sparmass- Der Fall zeigt, dass die alten Heiligen und die nahmen bei der Kunstzone. Wie ist die Situation jetzt? noch älteren Götter mit der Gegenwart durchaus etwas Das Programm in der Kunstzone ist, auch dank privater Un- zu tun haben. Nachzulesen ist dies, neben der Artemis- terstützung, bis Ende 2017 gesichert. Und das Kunstmuse- Prügelei, in zahlreichen weiteren Beispielen, in der Pu- um ist intensiv bestrebt, dass es danach weitergehen soll. blikation Götter, Musen, Fabelwesen, die zum diesjährigen Die Stiftung Lokremise hat zudem ein «Notfallpaket» ge- Lateinischen Kulturmonat erscheint. Vor rund 20 Jah- schnürt zur finanziellen Unterstützung des Betriebs. Eigent- ren hatte eine St.Galler Lateinklasse die Stadt nach an- lich ginge es bei solchen Beiträgen der Stiftung aber um tiken Spuren abgesucht und Apollo, Artemis, Helena, spartenübergreifende Projekte – es ist allen bewusst, dass Poseidon, Herakles, Pan, all die Faune und Tritonen solche Kooperationsprojekte noch zu wenig stattfinden. und das sonstige olympische Personal porträtiert. Dar- Kino und Kunstzone arbeiten aber immer wieder zusam- auf baut die jetzige Publikation von Lateinlehrer Cle- men; der 7-Stunden-Film von Paul McCarthy parallel zur mens Müller auf, ergänzt um stadtgeschichtliche Ausstellung war das jüngste Beispiel. «Fenster» von Peter Müller, dem anderen St.Galler «Molitor». Das Kinok ist eine einzige Erfolgsgeschichte. 2000 Jahre lateinische Prägung haben ihre Spu- Das stimmt. Es hat seine Mitgliederzahl verdreifacht und ist ren auch und in ausgeprägtem Mass in St.Gallen hinter- ein Motor für das ganze Zentrum mit seinem 365-Tage-Pro- lassen. Dies in Erinnerung zu rufen, sei das Hauptziel gramm. Nicht zuletzt am Sonntag: Dann brummt die Lokre- des Lateinischen Kulturmonats, sagt Clemens Müller. mise dank der Programme von Restaurant und Kinok, wäh- Im inzwischen zehnten IXber ist er zuversichtlich, dass rend rundherum die Stadt eher schläft. die Veranstaltung einiges an «Bewusstseinsarbeit» ge- leistet und erreicht hat. Allerdings sei es nicht gelungen Restaurantbetreiber Schildknecht ist umstritten, weil er keine – und wäre auch eine vermessene Absicht gewesen –, Caterings oder Barbetrieb von Dritten erlaubt. Was sagen Sie dazu? mit dem Anlass den Sinkflug des Lateins an den Mittel- Das ist hier halt so. Es ist Teil des Vertrags. Ich kann den schulen aufzuhalten. Heute könne die Kantonsschule Unwillen der Kulturveranstalter schon verstehen, weil Ein- am Burggraben, wo Clemens Müller unterrichtet, noch nahmen aus dem Barbetrieb ein wichtiger Faktor sind. Aber eine bis anderthalb Lateinklassen führen, vor zehn Jah- es ist nun mal so geregelt. Und für uns erleichtert es den ren waren es noch zwei. Und das Griechische sei als Betrieb, der zum Teil planerisch sehr eng ist, wenn man Pflichtfach untergegangen. Für ihn, den Graecisten, ein weiss, mit wem man zu tun hat. Schmerz – «aber das ist der Zeitgeist». Immerhin hat der Übersetzungswettbewerb inzwischen seinen festen Wären Sie geblieben: Was wäre Ihr Ziel oder Ihr Veränderungs- Platz im Lateinmonat – die Zeiten, da ein Marx oder wunsch? Freud ihre Maturaaufsätze noch auf lateinisch schrie- Ich würde mich auf das Zehn-Jahres-Jubiläum konzentrie- ben, werden aber auch damit nicht zurückkommen. ren und ein Lokremisen-Spektakel planen. Da sollte es mal Wer seine eigenen Kenntnisse testen will: Unter dem wieder ein richtig grosses Fest geben, das Menschen aus Stichwort «certamen» findet sich auf ixber.ch ein nah und fern anzieht. Übungstext. Daneben widmet sich das Jubiläumsjahr den ge- Die urbane Behauptung, die die Lokremise für St.Gallen verkör- nannten Göttern, Musen und Fabelwesen in Referaten, pert: Stimmt sie aus Ihrer Sicht? Diskussionen oder mit einem Stadtrundgang. Eine Aus- Ja, ich finde schon. Das Gebäude als grosser Industriebau, stellung in der Vadiana ergänzt das Programm – zu se- die Lage, das Umfeld: Das ist urban. Und toll finde ich, wie hen ist dort unter anderem der aufgefrischte Monumen- sich das Areal hinter den Gleisen entwickelt hat. Im Bahn- talkopf der Juno Ludovisi, der 1939 im Gepäck des vor hof Nord herrscht heute Leben, es entwickelt sich ein Quar- den Nazis geflohenen Architekten Breslauer nach tier, und dass wir ein Teil davon sind, ist erfreulich. St.Gal- St.Gallen gekommen war. Die Vergangenheit lebt. Das len ist hier viel urbaner als im Klosterbezirk. Latein auch. (Su.)

IXber – Lateinischer Kulturmonat bis 4. Dezember, diverse Orte und Termine ixber.ch

SAITEN 11/2016POSITIONEN 13 14 POSITIONEN SAITEN 11/2016 GASTRECHT II Das Recht auf Eigenart Herwig Bauer gratuliert dem Palace.

«Gastrecht» heisst die Jubiläumsreihe des Palace St.Gallen aus Anlass seines zehn- jährigen Bestehens. Im November sind Ja, Panik zu Gast. Saiten lässt dem Palace seinerseits von auswärts gratulieren: Nach Chrigel Fisch gratuliert nun Herwig Bauer vom Poolbar-Festival in Feldkirch.

Palace-Finken. Gefunden am 24-Stunden Jubiläumsfest am 25. September, morgens um 8. (Bild: co)

Der Gast hat das Recht, dass er schnell zu Palace vor und hinter den Kulissen das Le- ball-Invitational #5 teilzunehmen. Bitte den seinem Bier kommt. Dass die Band pünkt- ben ernst und gelassen gleichzeitig. 5. August 2017 dick im Kalender anzustrei- lich beginnt. Dass die Band mindestens 70 Und die Macher hinter den Kulissen chen. Wir räumen Euch auch gerne spezielle Minuten spielt. Dass es laut genug ist, aber paaren das mit Hartnäckigkeit und Ausdau- Gastrechte ein: nicht zu laut. Dass die Band all ihre Hits er – und haben Spass dabei. Seit 10 Jahren spielt. Und sauber muss es sein. widersetzt man sich hier den Verlockungen 1. Wir begrüssen Euch mit einem Strauss Im Palace ist das nicht anders – aber der Anbiederung. Seit 10 Jahren werden bunter Wiesenblumen. nicht so wichtig. Ins Palace gehen nicht neue Wege beschritten, Experimente ge- 2. Ihr habt bei jedem Spiel Anstoss Leute, die Hasspostings schreiben, wenn ei- wagt. Und immer wirkt es sehr glaubwürdig, (aber sonst natürlich keine Privilegien ner dieser Punkte nicht erfüllt ist. Denn im scheint es so, als wären da Leute am Werk, auf dem Platz – das wäre Palace hat der Gast noch sehr viel weitrei- die lieben, was sie tun. Euch zutiefst zuwider, ich weiss). chendere Rechte als in den üblichen Veran- All das ist bewundernswert. Wirklich. 3. Ihr seid eingeladen – wenn Ihr wollt – staltungs-Locations. Woanders investiert ein Aber jetzt mal unter uns: Bei Euerm Eure Lieblingsmusik mitzubringen Unternehmer in eine Band-Gage und ver- ambitionierten und vor allem sehr sympathi- und einen Tag lang als DJs oder Musiker sucht, möglichst hohe Gewinnmargen beim schen Auftritt beim poolbar-Fussball-Invita- einen Hauch von «Palace-Spirit» dem Weiterverkauf in Form von Eintrittskarten tional habt Ihr Euch wacker geschlagen. poolbar-Festival angedeihen zu lassen. zu erzielen. Die Leute im Palace ticken an- Aber, liebes Team vom Palace: Ich weiss 4. «Spirit» geht auch in flüssiger Form: ders. Vor und hinter den Kulissen. Hier gel- nicht recht, wie ich es interpretieren soll, Bringt Eure homemade Palace Limo ten andere Rechte des Gastes sehr viel dass Ihr meine jährlichen freundlichen Ein- (oder Euren Palace Drink) mit und mehr. Hier soll die Band nicht schön sein ladungen zur erneuten Teilnahme an unse- berauscht uns damit – wir zahlen faire (aber sie darf), vor allem soll sie – im besten rem Turnier ausgeschlagen habt. Ist es die Preise für einen gediegenen Schwips. Wortsinn – eigenartig sein. Und was zu sa- Angst, Eure damalige Top-Leistung nicht er- 5. Wir singen Euch ein Ständchen gen haben. Und hier muss man auch nicht neut abrufen zu können? Wäre egal – es gibt zum 10. Geburtstag. Hitparadenstürmer sein, um Gehör zu fin- jedenfalls eine dritte Halbzeit, die Ihr gewiss den. Hier gibt es mit der erfreulichen Uni- souverän meistern werdet. Oder habt Ihr gar Können wir darüber am 22.November re- versität sogar einen seit Jahren funktionie- Angst vor den Österreichern, weil hier unter den? Da wage ich mich nämlich wieder mal renden fixen Raum für Ideen und das Umständen ein rechtslastiger Wolf im über die Grenze und erwerbe durch den Infragestellen des Herkömmlichen – und Schafspelz zum Bundespräsidenten werden Kauf meines Tickets für Beak> nicht nur die Leute lieben das. könnte? Kann ich nachvollziehen und ist mir mein Gastrecht darauf, Geoff Barrow (Por- Hier gibt es also tatsächlich noch äusserst zuwider – aber beim poolbar-Festi- tishead!) im Palace zu sehen, sondern auch Menschen, die nicht eingelullt werden wol- val werdet Ihr Euch immer wohl und sicher mein Gastrecht, bei Euch mit guten Leuten len, sondern ernsthafte Auseinanderset- fühlen. Oder haben Euch die Türsteher abge- ein Bier zu trinken. Und ich würde Euch zungen suchen – sich dabei aber im Ideal- schreckt? Ja, Ihr habt beim Palace keine – gerne respektvoll die Hand schütteln und fall nicht sonderlich ernst nehmen. Leute, wie geil! Aber, sorry, bei uns sind sie Pflicht. zu 10 Jahren Palace gratulieren – darf ich? die nicht ihr Leben damit verbringen, mit Und inzwischen stehen da – ehrlich! – lässige, dem Versuch, andere durch Aggression oder nein, richtig liebe Kerle. Herwig Bauer, 1973, ist Gründer und gemeinsam Imitation zu beeindrucken, die Zeit totzu- Ihr seid jedenfalls hiermit offiziell mit Heike Kaufmann Geschäftsführer des poolbar-Festivals in Feldkirch. schlagen. Irgendwie nehmen die Leute im und herzlich eingeladen, am poolbar-Fuss- poolbar.at SAITEN 11/2016POSITIONEN 15 «Eine Art Feuerwehr»

Soziale Arbeit und Politik Interviews, Porträts, Positionen Lukas Feierabend, Leiter der Sozialen Dienste in Arbon, über den Alltag in der Sozialen Arbeit, populistische Anfeindungen und den Umgang mit «renitenten» Klienten.

INTERVIEW: CORINNE RIEDENER

Saiten: Wieso will man Chef der Sozialen Dienste sein? Schwelle ist sehr hoch. Auch deshalb kommen viele tenden- Lukas Feierabend: Ich mag es, an der Schnittstelle von Poli- ziell eher zu spät auf uns zu, wenn sie sich bereits verschul- tik und Verwaltung zu agieren. Mein Aufgabengebiet ist sehr det haben. Man muss aber auch sehen, dass wir nicht nur breit, da ich Leiter von vier Abteilungen bin: Kinder- und den Klienten gegenüber eine Verantwortung haben, sondern Jugendarbeit, Sozialhilfe, Sozialversicherungen und Be- auch der Gesellschaft gegenüber. Wir müssen den Steuer- rufsbeistandschaft. Das bietet viele spannende Herausforde- zahlern sehr genau Rechenschaft ablegen, und nur mit einer rungen. genauen Anspruchskontrolle können wir den missbräuchli- chen Bezug von Sozialhilfe verhindern. Das klingt nach Papierkrieg. Haben Sie selber auch Kontakt mit Betroffenen? In den Medien geistert immer wieder das Unwort «Sozialhilfe- Zwei Klienten habe ich – übernommen von meinem Vorgän- missbrauch» herum ... ger. Aber meine Arbeit besteht schon grösstenteils in der Grundsätzlich sind die Leute ehrlich. Aufs Sozialamt kommen Führung unserer Abteilung. Dazu gehören unter anderem Menschen, die existenzielle Nöte haben. Aber natürlich müs- die Budgetierung, Personalführung und Mitarbeiterent- sen wir alle Angaben seriös überprüfen – nicht zuletzt, weil wir wicklung, natürlich das Organisatorische und nicht zuletzt sehr vorsichtig mit den Steuergeldern umgehen müssen. spezifische Projektarbeiten. Sozialhilfe-Betroffene werden oft stigmatisiert. Man sei «selber Wie viele Klienten betreut jemand auf dem Arboner Sozialamt schuld, wenn man aufs Amt muss», sagen manche. durchschnittlich? Die Schuldfrage ist müssig. Eine alleinerziehende Mutter Bei einem 100-Prozent-Pensum sind es zwischen 80 und 100. beispielsweise kann nichts dafür, dass sie den «Versorger» ver- Aus meiner Sicht ist diese Zahl angemessen. Aber es kommt loren hat. Genauso wenig wie die Working Poor etwas dafür natürlich drauf an, wie ein Betrieb aufgestellt ist, wie viele können, dass ihr Lohn nicht zum Leben reicht. Entschei- KV-Stellen es gibt, wie die Abläufe sind etc. dend für uns ist, dass sich Betroffene kooperativ verhalten.

In zwei externen Betriebsanalysen, die 2013 und 2015 durchge- Wie beurteilen Sie die SKOS-Richtlinien, die kürzlich wieder führt wurden, war noch von einem krass unterdotierten Personal- verschärft wurden? körper die Rede … Grundsätzlich ist es jedem Kanton freigestellt, ob er die Das stimmt. In Folge der ersten Betriebsanalyse wurden ins- Richtlinien der Sozialhilfekonferenz anerkennen will. Der besondere die Stellenprozente im kaufmännischen Bereich Thurgau hat das getan, zu Recht, wie ich finde, weil sie einen ausgebaut. Auf der Basis der zweiten Betriebsanalyse wur- verbindlichen Standard festlegen. Aus meiner Sicht waren den die Stellenprozente für die Fallführung erhöht. Denn die Verschärfungen vor allem politisch bedingt: In den letz- bei einer Belastung von weit über 100 Fällen pro Person ist ten Jahren kamen die Richtlinien immer mehr unter Be- eine individuelle Fallführung nur sehr schwer möglich. schuss, darum war man gezwungen zu handeln – auch, um Heute arbeiten neben der Bereichsleitung noch vier weitere die Glaubwürdigkeit zu wahren. Die heutigen Regelungen Sozialarbeiterinnen im Sozialamt. sind zwar streng, gehen aber immer noch über die rein exis- tenziellen Bedürfnisse hinaus. Ein Zeitungsabo, ein Handy- Wieso wurden in Arbon gleich zwei Betriebsanalysen durchgeführt? vertrag oder ein Kino-Besuch hin und wieder liegen nach Arbon hat seit etwa fünf Jahren mit sehr stark steigenden wie vor drin. Das ist hart, aber korrekt. Sozialhilfekosten zu kämpfen. Grundsätzlich ging es darum, das Vertrauen in die Verwaltungsführung zu stärken. Wir Maria Pappa schreibt auf Seite 33, dass die Soziale Arbeit «nicht wollten damit zeigen, dass wir bereit sind, uns unabhängig selten damit konfrontiert ist, gesellschaftliche Verfehlungen überprüfen zu lassen, uns zu verbessern und unsere Prozes- auszubaden», dass also gewisse Entscheidungen der Politik die se zu optimieren. Soziale Arbeit teilweise erst nötig machen. Man kann die Soziale Arbeit durchaus als «Feuerwehr der Als Saiten im September 2015 ein Heft zur Sozialhilfe gemacht Gesellschaft» bezeichnen in einem gewissen Sinn. Überall hat, sprachen die Betroffenen häufig von einer «repressiven Atmo- dort, wo wirtschaftliche Unabhängigkeit, gesellschaftliche sphäre» auf dem Amt: Man müsse «die Hosen runterlassen und Teilhabe und soziale Integration misslingen, kommen wir alles von sich preisgeben», wenn man eine Leistung in Anspruch ins Spiel. Insgesamt bin ich der Meinung, dass das System nehmen wolle. der Sozialen Sicherung gut funktioniert. Wir haben die ver- Das kann ich sehr gut nachvollziehen – niemand kommt schiedenen Sozialversicherungen und wenn alle Stricke gerne aufs Sozialamt. Für die Hilfsprozessplanung ist es reissen, fungiert die Sozialhilfe als letztes Auffangnetz. aber wichtig, dass man sämtliche finanziellen und privaten Dinge offenlegt. Nur so können wir prüfen, welche Ansprü- Haben Sie Wünsche oder Forderungen an die Politik? che eine Person hat. Dazu gehört auch, dass wir Kontoaus- Ich kann nur aus meiner Sicht als Abteilungsleiter in Arbon züge, Miet- und Arbeitsverträge etc. sichten – und klar: Diese argumentieren. Bei uns ist es so, dass die Kosten der einzel-

SAITEN 11/2016SOZI 17 nen Gemeinden grösstenteils selber getragen werden müs- nötig auch mal auf den Tisch hauen kann. Wir in Arbon ha- sen. Ich würde mir daher einen besseren horizontalen Las- ben die sogenannte kollegiale Beratung und daneben regel- tenausgleich wünschen. Fairerweise muss man aber sagen, mässig Supervisionen, wo wir auch Einzelfälle aufgreifen dass dieser auf 2017 angepasst wird – trotzdem könnte man und gemeinsam nach Lösungen suchen. noch einen Schritt weiter gehen, zum vollen horizontalen Lastenausgleich. In den Medien wird gerne über die «Sozialindustrie» gesprochen. Wie geht man um mit Kritik von aussen? Arbon ist demnach hoch belastet? Das sind sehr populistische Angriffe zur Selbstprofilierung Ja. Wir haben eine Sozialhilfequote von etwa 3.7 Prozent – einzelne Stimmen, sehr laute, die persönliche beziehungs- – die höchste im Thurgau. Jeder Einwohner der Stadt Arbon weise politische Zwecke verfolgen. Entscheidend ist, dass wir zahlt rund 480 Franken pro Jahr für die Sozialhilfe. In ande- sozial Tätigen bestrebt sind, einen guten und professionellen ren Gemeinden zahlt man einen Bruchteil davon. Diese Zen- Job zu machen. Ich glaube, dass der Grossteil der Bevölke- trumlasten müssen wir tragen. Nicht zuletzt, weil Menschen, rung sich nicht von Populisten irritieren lässt und weiss, wie die in der Armut sind, eher die Anonymität einer Stadt und wichtig die gesellschaftliche Funktion unseres Berufes ist. deren Hilfsangebote suchen. Man kann sagen, Zentren wie Arbon ziehen Personen in prekären Lebenssituationen an. Und im privaten Umfeld? Mussten Sie sich jemals rechtfertigen für die Kesb oder andere «Zankäpfel»? Wie viel Zeit braucht man für einen einzelnen Fall? Rechtfertigen weniger, aber erklären muss ich meinen Be- Das kommt auf das Segment an: Zu uns kommen junge Er- ruf ab und zu. Viele sind neugierig, wollen wissen, was wir wachsene, Ausgesteuerte, ältere Personen, Alleinerziehende genau machen und wie das Ganze abläuft. Mit Vorurteilen und Working Poor. Je nach Lebenssituation und eigenen Res- bin ich eher selten konfrontiert. sourcen nimmt eine Person mehr oder weniger Zeit in An- spruch. Teilweise reicht es, wenn man eine Person alle zwei Wieso eignet sich denn Ihre Branche so gut als Sündenbock? Wieso Monate einmal sieht. Gerade bei jungen Menschen braucht wird so oft auf den ohnehin schon Schwachen herumgehackt? man mehr Zeit, manchmal mehrere Stunden pro Monat. Das ist schwer zu erklären. Meistens kommen die Vorwürfe à la «soziale Hängematte» ja aus der rechten Ecke. Damit wird Gibt es eine Art «Erfolgsquote»? nur Empörung bewirtschaftet. Unsere Funktion ist es, den so- Grob gesagt haben sich zwei Drittel aller Fälle innerhalb ei- zialen Frieden zu erhalten: In der Schweiz sieht man wenig nes Jahres erledigt. Die anderen gelten als sogenannte Lang- oder keine Obdachlose. Das geht gern vergessen, weil Kritiker zeitbezüger und beschäftigen uns drei, vier oder mehr Jahre. oft nur die nackten Zahlen sehen, die Ausgaben. In der Sozial- hilfe wird nun mal Geld ausgegeben und nicht verdient... Der Anteil der Langzeitbezüger hat in den letzten Jahren zuge- nommen. Warum? Was macht man, wenn ein Klient ausfällig oder gewalttätig wird? Das hat einerseits mit der Revision der Sozialversicherun- Im Alltag wird man immer wieder mal zum Prellbock. Sicher- gen zu tun; das Arbeitslosengesetz ist restriktiver geworden, heit ist wichtig, denn viele unserer Klienten stehen unter ebenso die Invalidenversicherung. Es gibt zum Beispiel vie- grossem Stress und haben existenzielle Nöte. Je nach Bewäl- le Personen, die eigentlich zu krank sind, um zu arbeiten, tigungsmuster kann eine Person manchmal nicht anders, als aber zu gesund, um eine IV-Rente zu beziehen. Andererseits laut oder aggressiv zu werden. Ich selber wurde zwar noch ist auch vieles von der wirtschaftlichen Entwicklung abhän- nie physisch bedroht, aber es gibt durchaus solche Situatio- gig. Wir haben zwar aktuell keine Rezession, aber die nen. Wenn es zu eskalieren droht, muss man wohl oder übel Schweiz ist ein Land von Hochqualifizierten. Nischenar- die Polizei rufen. Bis jetzt haben wir damit immer sehr gute beitsplätze für wenig qualifizierte Personen verschwinden Erfahrungen gemacht. Aber wegdiskutieren kann man es zunehmend. Sicher gibt es noch Jobs in der Gastronomie, in nicht: Es gibt diesen kleinen Teil von Personen, der wirklich der Reinigungsbranche oder in der Landwirtschaft, aber schwer zu behandeln ist und sich nicht fügen will. Wir helfen, auch diese erfordern zunehmend mehr Flexibilität und stellen aber die Betroffenen haben auch eine Gegenleistungspflicht. insgesamt steigende Anforderungen. Fakt ist: Wer einmal In solchen Fällen muss man ganz klare Auflagen machen und länger weg vom Arbeitsmarkt ist, hat es schwer, wieder Fuss wenn nötig auch mit Sanktionen arbeiten. zu fassen. Wie gehen Sie um mit dem Machtgefälle zwischen Klient und Tut es manchmal weh, mit solchen Lebensläufen konfrontiert Sozialarbeiter? Gibt es eine Art Vier-Augen-Prinzip? zu sein? Unsere Arbeit folgt rechtsstaatlichen Prinzipien. Die Per- Es gibt immer wieder Fälle, die man bedauert. Aber es gibt son, die jemanden betreut, macht einen Antrag an die Sozi- auch die Erfolge; wenn zum Beispiel eine bereits ausgesteu- alhilfebehörde und diese verfügt schliesslich die Massnah- erte Person plötzlich wieder den Einstieg schafft. Ich fühle men – wobei zuvor immer noch eine interne Kontrolle mich aber nicht verantwortlich für die einzelnen Personen, durchgeführt wird. Der Einzelfall wird also zweimal kritisch sondern für die Gestaltung der Hilfsprozesse. Persönliches geprüft, bevor eine Verfügung samt entsprechenden Rechts- Engagement ist sicher wichtig, aber man muss auch eine ge- mitteln ausgestellt wird. Diese kann jederzeit angefochten sunde Distanz wahren. werden, wenn jemand damit nicht einverstanden ist.

Wie macht man das? Lukas Feierabend, 1978, lebt in Widnau und ist seit 2015 Leiter der Abteilung Das hängt von der Persönlichkeit ab – und es ist auch Teil Soziale Dienste in Arbon. unserer Ausbildung. Grundsätzlich ist es wie in anderen Jobs Corinne Riedener, 1984, ist Saitenredaktorin. auch: Man braucht einen Ausgleich, muss einigermassen geerdet und sozial integriert sein. Auch das Team ist wich- tig; dass man sich untereinander austauschen oder wenn

18 SOZI SAITEN 11/2016 SAITEN 11/2016 LUKAS FEIERABEND Sozialarbeit studieren – vier Porträts

TEXT: CLAUDIO BUCHER, BILDER: LADINA BISCHOF

Ziel ist die Entwicklungsarbeit. Ich nutze das Studium, Die Balzers-Bombay- um später eine Führungsposition einnehmen zu können, Teams zu leiten. Ich will mit Strassenkindern arbeiten. Connection Mein Wunsch oder mein Ziel wäre es, ihnen Hilfestellun- gen bieten zu können.» Mit leuchtenden Augen erzählt er von Modulen wie «Child Care» oder «Internationale So- «Die Anderen verbringen viel- ziale Arbeit». Seine Schule hat sich vorbereitet für die grossen Themen unserer Gegenwart, die Migration und leicht ein paar Stunden bei den die Globalisierung. Ein Teil der Module wird in Englisch angeboten, ein entscheidender Faktor für Sofian. «Eng- Menschen», sagt Sofian Yousfi. lisch ist die Grundlage.» Das war ihm auch bewusst, als er mit 21 Jahren «Wir Sozialarbeiter begleiten Kids im indischen Dschungel in Englisch unterrichtete, mit Händen und Füssen, damit diese später in den ur- die Person im besten Fall 24 banen Zentren des Landes Arbeit finden können. Die Balzers-Bombay-Connection ermöglichte eine Freun- Stunden, jeden Tag.» din seiner Mutter, die öfters für ihre Charity nach Indi- en reiste. Sofian dachte: «Da komm ich mal mit.» Das ist Sofian Yousfi ist wohl der grösste Kleinkinderzieher eine der zwei Geschichten, die erzählt werden müssen, Liechtensteins. Ein Hüne. Auf Fotos wirkt er mild, beina- wenn man verstehen will, warum der 26-Jährige aus he sanft. Sitzt er am Tisch gegenüber, in weitem Mantel Balzers sich vor vier Jahren im Dschungel Indiens ent- und mit überdimensioniertem Schal, erinnert er an den schieden hat, sich für den Bachelor in Sozialer Arbeit in deutschen Rapper Samy Deluxe. Es ist wohl die Art, wie St.Gallen einzuschreiben. er spricht, in kurzen Kadenzen, und wie er das Gesagte Die andere beginnt ein paar Jahre vorher. Seine betont, mit ausschweifenden Handbewegungen. Man Eltern lassen sich scheiden, als er 15 ist. Sofian bleibt kann ihn sich gut vorstellen am Schlagzeug seiner Band. bei seiner Mutter. Es geht ihm gut. «Ich durfte zur Freie Rhythmen, die Haare fliegen durch die Luft. Schule gehen. Ich durfte Fussball spielen.» Er schliesst «Sofian, ein bisschen piano, sachte», rieten ihm die Realschule ab. Danach weiss er nicht wirklich, was seine Vorgesetzten am Anfang seiner Lehre zum Klein- er machen will. Sein Grossvater arbeitet für ein Alters- kinderzieher, als er sich ‹mit 180› in die Sache stürzte. heim, fragt ihn, ob er nicht da ein Praktikum machen Als einziger Mann in seiner Klasse habe er das «eventu- wolle. Sofian denkt: «Ich bin handwerklich eine Nulpe. ell aus einer maskulineren Perspektive gesehen». Er Ich bin computertechnisch eine Nulpe. Ich kann das ja raufte auch mal mit den Kindern. Der Beruf ist nach wie mal probieren.» Er folgt dem Ratschlag seines Grossva- vor eine Frauendomäne. «Ich bin der Meinung, dass es ters, bekommt gutes Feedback, fühlt sich respektiert, in den Kitas Männer und Frauen braucht, wie es in ei- von den Vorgesetzten, von den älteren Menschen. «So- ner guten Erziehung Vater und Mutter braucht.» Ihm ist fian, der Sozialarbeiter». Das fühle sich gut an, richtig. bewusst, dass diese Meinung kontrovers diskutiert Er holt die Matura nach, setzt sich in seiner Abschluss- wird. Mehrmals weist der 26-Jährige darauf hin, dass er arbeit mit dem bio-psycho-sozialen Modell auseinan- alle Meinungen akzeptiere und immer versuche, sie mit der. Den Menschen als Ganzes betrachten, in Wechsel- seiner eigenen zu verknüpfen. Die anfänglichen Kon- wirkung mit seinem Umfeld. Ein Analyseinstrument, flikte in seiner Lehre führt er heute auf seinen jugendli- auf das er heute noch zurückgreift. In den drei kom- chen Drang zurück, sich noch beweisen zu müssen, menden Jahren seines Studiums will sich Sofian ver- aufzufallen, indem er «ein wenig gegen den Strom tieft mit dieser Materie befassen. schwimme». Die Ruhe und Gelassenheit seien erst mit Gleich zu Beginn des Studiums sendet die FHS der Zeit gekommen. ein klares Signal an die Studierenden: Politik spielt eine Wir trinken schwarzen Kaffee aus Plastikbechern wesentliche Rolle im Handlungsfeld Soziale Arbeit. Be- im Hauptbahnhof St.Gallen. Seit vier Wochen pendelt reits in der dritten Woche schrieb Sofian seine erste Prü- Sofian zwischen Balzers («ein Dorf») und St.Gallen («so fung im Modul Politik – zum Schweizer Wahlsystem und viele neue Eindrücke, Wahnsinn!»). Es ist vorlesungsfrei- den Basics politischer Bildung. Jetzt steht ihm eine gan- er Freitag. Vor einem Monat besuchte er die erste Ein- ze Blockwoche «Politik» bevor, ihm und 300 Studieren- führungsvorlesung seines Vollzeitstudiums an der FHS. den aus allen Disziplinen, von Pflege über Wirtschaft bis Sofian hat erst angefangen, und er hat einen Plan. «Mein zur Sozialen Arbeit.

20 SOZI SAITEN 11/2016 Für Sofian ist eine Politikerin, ein Politiker eine Person, Das mit den Zähnen kann nicht bloss Zufall sein. Mery- die eine Message hat und diese in die Öffentlichkeit em ist ausgebildete Zahntechnikerin. Vier Jahre lang bringen will, um sich für Gesetzeslagen und Normen gipst, giesst, lötet und putzt sie. Ihre Mutter erinnert einzusetzen. Sich selber sieht er am ehesten in der Öf- sich, wie Meryem in der ersten Woche der Lehrausbil- fentlichkeitsarbeit. Momentan beschäftigt ihn die Flücht- dung schon sagte: «Ich werde nie nur einen Tag auf lingsthematik. Wenn er unbeschränkt Budget für eine dem Beruf arbeiten». Wie hat sie die Ausbildung denn Kampagne hätte, was würde er nächste Woche tun? «Ich durchgezogen, vier Jahre lang? Sie lacht. «Ich bi halt e würde auf die Strasse gehen und die Menschen direkt toughi Sau!» Toughness und die erfahrene Solidarität ansprechen.» von Arbeitskollegen – «Schlüsselmenschen», die sich In den Gesprächen mit den Studierenden taucht vor sie stellten, wenn der Lehrmeister sich wieder mal immer wieder die Frage des Berufsstandes «Soziale Ar- im Ton vergriff. Oder sonst eher «alte Schule» war: beit» auf. Wenn in den Medien beispielsweise über Ter- «Meryem, bring die drei Kilo Gips runter und dann rorismus diskutiert wird, werden Soziologinnen, Politi- putzt du. Das solltest du können als Frau.» ker und Psychologinnen eingeladen, aber kaum Sozial- Während dem Gespräch sitzt mir Meryem eine arbeiter: Was kann und weiss der Sozialarbeiter, was die Stunde lang auf einem weissen Hocker im Schneidersitz anderen eher nicht können oder wissen? «Ich will das gegenüber. In kerzengerader Haltung, ohne die gerings- soziologische Systemwissen nicht in Frage stellen. So- te Anstrengung, mit einem vom wöchentlichen Yoga und ziologen stellen sich ähnliche Fragen, schauen sich das Kurz- und Langhanteltraining gestärkten Rücken. Ihre Problem an», sagt Sofian. «Der Sozialarbeiter interes- ersten Berufserfahrungen in der Sozialen Arbeit sam- siert sich, wie das Individuum in die Gesellschaft inte- melt die 29-Jährige im Kinderdorf Pestalozzi Trogen, in griert werden kann. Der Unterschied liegt wohl darin: Wohngruppen mit Problemkindern, die meisten mit Mi- Die Anderen verbringen vielleicht ein paar Stunden bei grationshintergrund. Gleich von Anfang an wird eine der den Menschen. Wir Sozialarbeiter begleiten die Person grössten Herausforderungen Sozialer Arbeit themati- im besten Fall 24 Stunden, jeden Tag.» siert: Nähe zulassen, Distanz wahren. «Such dir Rituale, um abschalten zu können.» Sie übt auf dem Heimweg, im Zug von Trogen nach St.Gallen: «Bis zu dieser Haltestelle darf ich nicht mehr an die Arbeit denken.» Im Team fühlt sie sich schnell respektiert. Immer wieder spricht Mery- em im Gespräch von Schlüsselmenschen, mit Bewunde- rung. Sie klingt dankbar. Am Ende ihres Vorpraktikums sagt man ihr, sie habe ein gutes Feingespür für die Arbeit. «Ich bin nicht die Retterin «Mach doch das!» Das Pestalozzi-Dorf hatte sie nicht zufällig ge- der Menschen» wählt. Während sie die dritte Klasse der Sekundarschule in Trogen besuchte, kam es zu einem Konflikt zwischen dem Pestalozzi-Dorf und den Eltern ihrer Mitschüler. Kann ein Sozialarbeiter Diese wehrten sich dagegen, dass sich die Kinder vom Heim in die öffentlichen Schulen integrieren können. Homosexualität feindlich ge- Am Familientisch wird darüber geredet. Meryems El- tern, erst gerade zugezogen aus St.Gallen, finden es genüberstehen, dies öffentlich nicht in Ordnung, dass Menschen ausgeschlossen wer- den. «Das sind doch auch Kinder, die sollen gefälligst vertreten und gleichzeitig bei uns zur Schule gehen können. Das ist doch gar kein Thema, oder?» Die Eltern sprechen viel über Politik, da- mit Homosexuellen arbeiten? rüber, was gerecht und was ungerecht ist. Sie kamen selbst als Flüchtlinge in die Schweiz, 1988 aus dem Os- «Nein», sagt Meryem Oezdirek. ten der Türkei, oder Kurdistan – je nach Perspektive. «Sie haben meinen Bruder und mich zu selbständigem Kühlschränke sind auch im Zeitalter der Facebook- Denken erzogen. Auch mal anderer Meinung zu sein als Chroniken verlässliche Geschichtenerzähler. Ein Mo- die eigenen Eltern.» saik aus Momenten, die bleiben wollen. Kleine Lebens- Ein paar Jahre später, mittlerweile im Masterstu- welt-Panoptiken. An Meryem Oezdireks Kühlschranktür diengang an der FHS, findet Meryem auch unter Sozial- erzählt ein Rückflug-Ticket Bangkok- von einem arbeitern verschiedene Gesinnungen, verschiedene Kälteschock an einem ersten Februar. Ein ausgeschnit- Weltbilder. Konflikte zwischen Ideologie und Berufsko- tenes Thaiflügeli-mit-Kokos-Schnittlauch-Dip-Rezept von dex tauchen regelmässig im öffentlichen Diskurs auf. Körpergedächtnis-Reaktivierungsritualen über den Ge- Wieder aktuell: Kann ein Sozialarbeiter Homosexualität schmacksinn. Ein Manga-Selbstporträt mit übergrossen feindlich gegenüberstehen, diesen Standpunkt öffent- Augen von der Leipziger Buchmesse im letzten Jahr. Ein lich vertreten und gleichzeitig mit homosexuellen Klien- überbordender Leserkommentar von der Shakespeare- ten arbeiten? «Ich finde nicht, dass das zusammen geht», Aufführung ihrer Theater-Gruppe St.Otmar («Umwer- sagt Meryem. «Auch ich habe meine Wertvorstellungen, fende Inszenierung»). Ein schwarzer Pin rät in gelber meine Religion, meine Glaubensrichtung. Doch ich mes- Schrift «Stay Calm and call Batman». Auf Farbfotos la- se die Menschen nicht an denen. Ich finde es schlimm, chen vor allem Freundinnen und Familienmitglieder. wenn Menschen vorgeworfen wird, dass ihre sexuelle Meryem strahlt meistens, mit dem perfektem Lächeln. Orientierung oder auch ein Lebensentwurf falsch sei.» Den perfekt weissen Zähnen. Sie selbst kandidierte 2016 für die Jungen Grünen für die

SAITEN 11/2016SOZI 21 Das Mehrdeutige Kantonsratswahlen. «In der Politik sollten Menschen vertreten sein, die sich für die Bedürfnisse aller Men- tolerieren schen einsetzen. Wir Sozialarbeiter haben Einblick in die verschiedensten Lebensentwürfe.» Unter den Studieren- den macht sie ein breites politisches Spektrum aus. «Wir «Wir leben in einer VUCA-Welt», haben im Unterricht Leute, bei denen ich mir sicher bin, dass sie SVP wählen.» sagt Susanne Su. «Volatil, Aus ihrem Bücherregal mit Max Frischs Tage­ büchern und Karl Mays Durchs wilde Kurdistan-Fantasmen ungewiss, komplex und wider- drückt mir Meryem Workfare – Sozialstaatliche Repression im Dienst des globalisierten Kapitalismus des Schweizer So- sprüchlich.» ziologen Kurt Wyss in die Hand. Im Kern geht es um den Wandel vom Wohlfahrtsstaat zum fordernden Diszipli- Juni 2012, Tainan im Südwesten Taiwans. In einem Raum nierungsapparat. Wie viel soll und kann Sozialarbeit liegen Kinder auf Matten, bei jedem ein Glas Milch. Man vom Individuum fordern? Wird in den Zeiten von Ein- schliesst die Augen. Die Kinder folgen den englischen Euro-Jobs mehr gefordert als gefördert? Ein Dauerthema Worten der Betreuerin. Die Teppiche heben ab, sie flie- der Sozialen Arbeit, mitverantwortlich für den Stereotyp gen durch ein Dorf, sie riechen Blumen. Die Eltern der des «faulen Sozialhilfeempfängers». Kinder im Zentrum der «Tainan New Generation Social Wie versteht Meryem ihre Rolle als Sozialarbeite- Welfare Association» sind entweder im Gefängnis, krank rin? «Ich bin nicht der Ansicht, dass ich den Leuten hel- oder gewalttätig. Die Kinder fliegen zum Weltall und wie- fen muss», sagt sie. «Ich bin nicht die, die sie aus ihrer der zurück. Gosse zieht oder die, die ihnen jedes Gewicht nehmen Im Praktikumszeugnis der Betreuerin Susanne Su muss. Ich bin da und unterstütze sie. Wenn jemand auf wird später stehen, «es wurde immer und immer wieder die Unterstützung verzichten will, dann kann ich noch klar, dass Miss Su interessiert ist, den Dingen auf den soviel Geld investieren – denn am Ende bin ich Geld, ei- Grund zu gehen». Am Morgen lernt sie Chinesisch an der gentlich bin ich ein Nötli, meine Arbeit kostet viel. Wenn Universität, am Nachmittag unterrichtet sie Englisch, ich investiere und die Person will nicht, was bringt es hilft Einwanderern bei Übersetzungen, macht Hausbesu- dann? Ich bin nicht die Retterin der Menschen. Ich rette che in Risikohaushalten. Und lässt Kinder fliegen. niemanden vor seinem Elend, das kann jeder nur selber. Oktober 2016, St.Gallen. Wir sitzen vor dem Bio- Aber ich kenne die Methoden, das System, die Struktu- laden «Ultimo Bacio». «Mich erinnert das ein wenig an ren und kann die Menschen in ihrem Prozess begleiten Bern, an das Länggass-Quartier». Susanne Su wurde in und beraten.» Bern geboren, in Taiwan 30, und wird in St.Gallen an Momentan arbeitet Meryem 60 Prozent als wis- der FHS bald ausgebildete Sozialarbeiterin. Eigentlich senschaftliche Assistentin im Bereich Lehre an der wollte sie nach Olten, an die FHNW. Doch dort war der FHS, probt zweimal wöchentlich Theater, rennt abends, Bachelor ausgebucht, wie jedes Jahr schon seit der Ein- stemmt Gewichte und studiert gleichzeitig im Master. führung vor zehn Jahren. Etwa 300 pro Jahr können be- Doktorieren nach dem Master-Studium wäre eine veri- ginnen, es gibt eine Warteliste. Warten wollte Susanne table Option. In ihrem Studium hat sie sich mit der nicht. «Ich habe alle meine Sachen gepackt und bin Messbarkeit Sozialer Arbeit beschäftigt, eine der Her- nach St.Gallen gekommen.» ausforderungen der Professionalisierung Sozialer Ar- Ein hellblauer Hemdkragen unter dem grauen beit. Ein Thema, das mit dem Einzug der wirkungsori- Pullover. Das glatte schwarze Haar fällt Susanne manch- entierten Verwaltungsführung und der Frage nach der mal über das rechte Auge. Den Blickkontakt hält sie lan- Effizienz in den öffentlichen Diskurs gerückt ist. In ih- ge. Mal lehnt sie sich zurück, wenn sie spricht, ver- rer Bachelorarbeit hat sie Statistiken und ihre Interpre- schränkt die Arme. Mal stützt sie die Ellbogen auf dem tationen verglichen und hinterfragt. Aus Meryems Tisch ab, beugt sich nach vorne und kommt näher. Sicht scheitern rein quantitative Ansätze – «unsere Ar- Für das Gespräch hat sie einen Artikel ausge- beit ist eigentlich nicht überprüfbar». Der Fundus der druckt und drückt ihn mir in die Hand: Die 14 wichtigs- Instrumente, Theorien und Kompetenzen, die Sozialar- ten Kompetenzen für Soziale Arbeit und was das mit der beiter im Feld benötigen, wird stetig erneuert, im Wech- Gesellschaft zu tun hat. Als Erstes nennt sie Nummer 2; selspiel von Forschung und Anwendung. Die Disziplin Empathie, danach Nummer 8; Ambiguitätstoleranz. Kein ist immer noch jung. Sie braucht dynamische Kräfte. Wort für Liebesbriefe. Gemeint ist die Kompetenz, Un- «Ich würde gerne mitentscheiden bei den Bildungsin- gewissheiten und Widersprüche aushalten zu können halten für die Sozialarbeiter von morgen», sagt sie. in einer sich immer schneller verändernden Welt. Das Mehrdeutige tolerieren, das «Sowohl-als-auch» denken statt das «Entweder-oder». «Wir leben in einer VUCA- Welt», sagt Susanne. «Volatil, ungewiss, komplex und widersprüchlich.» Der Begriff wird zurückgeführt auf das US Army War College. Neuerdings fällt er vor allem im Zusammenhang mit Disruption, verkürzten Markt- lebenszyklen und Leadership-Seminaren. Für Susanne ist Soziale Arbeit die einzige Disziplin, die auf den Wan- del, die VUCA-Welt reagieren kann, indem sie Professi- onelle in diesen Kompetenzen schult und deren Wichtig- keit der Öffentlichkeit vermittelt. «Soziale Arbeit fördert Lebenskompetenz, damit Menschen in dieser VUCA-

22 SOZI SAITEN 11/2016 Welt ein lebenswertes Leben führen können. Sie er- mit Gemeinsamkeiten beschäftigt, mit Sowohl-als-auch- kennt kranke Strukturen und versucht, sie in gesunde Denken und Entweder-oder. zu verändern.» Warum sie damals ausgerechnet nach Taiwan Manchmal spricht Susanne so, als ob sie mich und ging für ihr Vorpraktikum? «Ich wollte wissen, was es die Welt noch von ihrem zukünftigen Beruf überzeugen bedeutet, Chinese zu sein. Ein Chinese ist für mich ein will. «Wird in den Medien beispielsweise Terrorismus Mensch, der die konfuzianische Philosophie in sich thematisiert, kommen Soziologen zu Wort, Psychologen, trägt. Du könntest auch Chinese werden. Ich glaube, ich Historiker, Politologen, aber nie Sozialarbeiter.» Im Stu- bin nicht wirklich chinesisch.» dium fehlt ihr manchmal der Meinungsaustausch. Aus ihrer Sicht setzen sich zu wenige mit Sozialpolitik ausei- nander. «Sozialpolitik gibt der Sozialen Arbeit den Auf- trag. Allein darum schon sollte uns Sozialpolitik interes- sieren.» Susanne hat eine Theorie, warum sie sich schon früh für politische Themen zu interessieren begann, ih- ren Bruder und ihre Schwester zum Abstimmen dräng- Vom Banker zum Sozi te, sie zu Diskussionen herausforderte, sich mit der In- tegralen-Politik-Bewegung oder der Unia beschäftigte, linkspolitischen «Zecken-Rap» hörte. «Meine Mutter hat Lars Girardet stellte schon früh uns verboten, über Politik zu sprechen, geschweige denn, sich politisch zu engagieren. Vielleicht genau des- die grossen Fragen. Die AHV wegen, und weil ich keinen Grund fand, weshalb ich mich nicht interessieren solle, hat es mich beschäftigt. zum Beispiel würde er gern kom- Ich wollte die Mechanismen verstehen. Meine Mutter assoziierte das Politische mit dem Kommunismus, Poli- plett neu denken lassen, dem tik sei gefährlich. Sie hat den Krieg in Vietnam erlebt.» Susannes Familiengeschichte ist eine der Unge- gesellschaftlichen Wandel Rech- wissheit und des Zusammenhalts. Sie beginnt in den 50er-Jahren, im Süden Chinas. Susanne erzählt, wie nung tragend. ihre Urgrosseltern und Grosseltern, politische Beamte aus der Oberschicht Guangzhous, vor dem Kommunis- Lars als unauffällig zu beschreiben wäre zu einfach. Er mus nach Vietnam fliehen mussten, nur um dort erneut drängt sich einfach nicht auf. Dunkelblauer Pullover, entwurzelt zu werden. Dreitagebart. Die zerkrausten Haare verraten, dass er Während des Chinesisch-Vietnamesischen Kriegs morgens nicht lange vor dem Spiegel steht. Seine Feri- fliehen bis zu 1,5 Millionen Menschen, sogenannte Boat enlektüre ist Christian Krachts Imperium: Es folgt der People, mit Booten aus Vietnam. Eines davon, acht Me- wahren Geschichte eines deutschen Apothekers, der ter lang und vier Meter breit, bringt Susannes Familie 1902 in die Südsee auswanderte, um dort ein erstes 1979 nach Hongkong in ein Flüchtlingslager. Ihr Urgross- Reich der Kokosnuss zu gründen. Eine Bewegung von vater entschied sich dort gegen die Weiterreise in die Sonnenanbetern, die sich fast ausschliesslich von Ko- USA und für die Berge. «So sind wir 1981 in der Schweiz kosnuss ernährten. Die Utopie scheitert im Wahnsinn angekommen, ein Jahr später wurde ich geboren.» und an Mangelernährung. Lars ist nicht der Typ, der in Es gibt eine viel zitierte Studie aus den 90er-Jah- Utopien denkt. ren, die Gründe suchte für die aussergewöhnlich erfolg- «Lars, 37, wollte nicht mehr auf der Bank arbeiten reichen akademischen Laufbahnen der indochinesi- und entschied sich für die Soziale Arbeit, weil er ‹etwas schen Boat-People-Kinder. Als ein entscheidender Faktor Ehrliches› machen wollte», beschreibt Lea Müller von wird der Familienzusammenhalt aufgeführt. der FHS seinen Fall. Bester Stoff für eine Story des be- Eines der Familienrituale, die Susannes Familie kehrten Bankers. Der Berufsgattung, die im Laufe der über China, Vietnam und die Bootsfahrt nach Hongkong letzten Finanzkrise an Glanz verloren hat, sinnbildhaft schliesslich nach Bern brachte, fand sie selbst, zur Ent- geworden in der Figur des The­Wolf­of­Wall­Street-Invest- täuschung ihrer Eltern, lange sehr seltsam: die Ahnenan- ment-Bankers, reduziert zum Dämon des Raubtierkapi- betung. «Tote anbeten. Meine Mutter konnte mir nie er- talismus, als Projektionsfläche der Ohnmacht vor der klären, warum wir das machen. Ich habe gedacht: Da Undurchschaubarkeit globaler Finanzmärkte, als Träger mache ich nicht mit. Dabei hat es eigentlich nichts mit der Angst vor der Schere in der Gesellschaft. «Autobio- Ahnenanbetung zu tun. Es sind Erinnerungsrituale. Was grafie Lars Girardet: vom Banker zum Sozi?» Er lacht. haben meine Vorfahren gemacht? Wo sind die Wurzeln? «Ich habe nach wie vor Kontakt mit Kollegen von damals. Wie bin ich entstanden? So kommt die ganze Familie zu- Das waren gute Leute. Irgendetwas hat einfach nicht sammen. So kann man das Familiensystem sichern.» mehr gepasst.» Die Realität ist, wie so oft, ein wenig kom- Während den vier Jahren ihrer Ausbildung hat plexer. Doch eins nach dem anderen. sich Susanne viel mit ihrer Familie auseinandergesetzt, Befragt man das Internet, existiert Lars Girardet mit China, konfuzianischer Philosophie und westlicher erst einmal gar nicht. Da scheint jemand mit seinem Pädagogik, den Unterschieden, der Sozialpädagogin in früheren Leben abgeschlossen zu haben. Kein Face- Tainan, der nicht widersprochen wird, und der Sozial- book, keine Erwähnungen in Lokal- oder Prominach- pädagogin in St.Gallen, die versucht, Macht in Autorität richten, keine Einträge in Ranglisten von Dorfläufen. zu verwandeln, in die Lebenswelt des Kindes einzutau- Lars Girardet scheint nur noch für die Soziale Arbeit zu chen und die Eltern, das System, einbezieht. Sie hat sich leben: ein Eintrag als Staff der SOSA, der Studierenden-

SAITEN 11/2016SOZI 23 SOFIAN YOUSFI SAITEN 11/2016 SAITEN 11/2016 MERYEM OEZDIREK SUSANNE SU SAITEN 11/2016 SAITEN 11/2016 LARS GIRARDET organisation der Sozialen Arbeit und ein Profil ohne Er engagiert sich im Vorstand der SOSA, der Studieren- Foto, mit kryptischer Jobbeschreibung: IFSA-FHS Con- denorganisation der FHS, trifft sich alle zwei Wochen sulting Praktikant PMII. Alle Spuren der Vergangenheit mit einem Dutzend anderer Studierender, um Podiums- verwischt? Ein Neuanfang? Nicht ganz. Vor drei Jahren diskussionen zu organisieren (Migration), die Struktu- nahm Lars den Namen seinerFrau an («diese Formulare!») ren der Schule zu hinterfragen (das starre Bologna- und die «vom Banker zum Sozi»-Story, das mit der Berufs- Punkte-System und die Folgen für die Bildungskultur wahl, das war doch alles andere als eine Erleuchtung. – ist das jetzt prüfungsrelevant, Herr Professor? Müssen Von ganz vorne: Lars wächst auf unter Bedingun- wir das können?) Das Engagement ist gross, die Reso- gen, die hierzulande als wohlbehütet kategorisiert wer- nanz eher klein. «Mit der Zeit kennst du die 30 Nasen der den; in einem Hochhaus in Gossau, man ist eher spar- 600 Studierenden, die mitdiskutieren wollen», sagt Lars. sam, aber weder arm noch geizig, der Vater ist Vertreter Ängste, dass die nächste Generation der sozial Tätigen für Brandmeldeanlagen, man macht Ferien im Südtirol weniger politisch interessiert sein wird, teilt er nicht. und mit Freunden Rap-Musik. Viele um Lars herum Sein eigenes Studium hat er diesen Sommer ab- werden Lehrer, am Mittagstisch spricht man über Poli- geschlossen, seine Bachelorarbeit vor wenigen Wochen tik, der Sohn stellt die grossen Systemfragen, stellt das abgegeben. Lars hat darin das Verständnis Sozialer Ar- vermeintlich Selbstverständliche in Frage, würde etwa beit aus Sicht der IV und der Profession für Soziale Ar- die AHV komplett neu denken lassen, dem gesellschaft- beit verglichen, am Beispiel von Menschen mit psychi- lichen Wandel und Prognosen Rechnung tragend. Der scher Beeinträchtigung. Im Kern geht es um die Frage: Vater reagiert, seiner Erfahrung Rechnung tragend, Was ist der Auftrag Sozialer Arbeit? Und wie müssten eher resigniert: «Kann man eh nichts machen.» Ansons- sich die Methoden und Praktiken der IV ändern, um die- ten ist man sich sehr oft sehr einig. Gesinnung: «eher sem «supersuperidealistischen» Verständnis zu ent- links.» Über Umwege und Zufälle landet Lars nach der sprechen? Wirtschaftsmittelschule bei der Wegelin-Bank («da Soziale Arbeit ist immer auch politisch. Das ist brauchten sie noch Leute») und bleibt («ich bin da hän- Lars’ Berufsverständnis. Für ihn arbeitet die Soziale Ar- gengeblieben»). Sechs Jahre lang Wertschriftenadmi- beit an zwei Seiten. Zum einen direkt mit den Menschen nistration, Business-Analysen, Prozessoptimierungen. und ihren Bedürfnissen, zum anderen auf der gesell- «Etwas hat dann nicht mehr gepasst auf der Bank. Das schaftlichen Seite: Der Sozialarbeiter schaut die Struk- war nicht meine Welt.» Gekündigt hat er kurz vor der turen an, die das Individuum daran hindert bei dem, grossen Klage (Beihilfe zur Steuerhinterziehung, 74 Mil- was es tun muss, soll oder will. Es liegt am Sozialarbei- lionen Dollar Busse) und vor dem Verkauf des nicht- ter, auf die Auswirkungen und Probleme hinzuweisen, amerikanischen Geschäfts an die Raiffeisenbank. wenn beispielsweise die Sozialhilfe gekürzt werden soll. Der Wunsch nach einer Neuorientierung war «In der gesetzlichen Sozialhilfe arbeitest du nach dem schon länger gewachsen. Eigentlich wollte er Lehrer Gesetz, du hast eine Tabelle», erklärt Lars. «Hier, du be- werden, irgendwie hat es aber damals nicht geklappt mit kommst 905 Franken. Und du musst dich daran halten. dem Lehrerseminar. Nach der Kündigung bei der Bank Ändern kannst du nur etwas auf der höheren Ebene, der ging er auf Reisen, von Ecuador nach Argentinien. Die politischen: zum einen als Bürger, indem du abstimmst, Bewerbungen danach gingen in alle Richtungen. Beim zum anderen als Professioneller, indem du dich ver- Lokalradio Toxic FM wäre er beinahe Buchhalter ge- netzt in Branchenverbänden wie AvenirSocial oder der worden. Er entschied sich dagegen, weil er nicht zeit- KRISO (Forum für kritische Soziale Arbeit), über diese gleich die interne Radio-Weiterbildung machen konnte. Wege die Öffentlichkeit sensibilisierst und Lobbyarbeit Sonst wäre das wohl alles anders gekommen. betreibst.» Erst beim Laufbahnberater taucht Soziale Arbeit Sich selber sieht er nicht in der Politik. Momen- als Option auf. Lars informiert sich, entscheidet sich. tan interessiert ihn am meisten die Jugend- oder Schul- Seine Eltern sind eher skeptisch: «Hast du dir das auch sozialarbeit. Ob jetzt wieder eine Bewerbungsphase folgt gut überlegt? Den guten Job auf der Bank schmeissen, wie damals, nach dem Bankjob? «Ich bin relativ offen. Sicherheit versus Risiko?» Lars geht wieder reisen. Vielleicht erstmal Reisen.» Trotz mäandernden Lebensläufen, Quereinstei- gern, Mosaikkarrieren statt starren Karriereleitern: In der sozialen Arbeit entspricht Lars’ Karrierewechsel keinem neuen Trend, zumindest was die Fachausbil- dung Soziale Arbeit an Fachhochschulen angeht: Laut Bundesamt für Statistik hat der proportionale Anteil von Ü-30-Studierenden wie Lars in den letzten zehn Jahren kaum zugenommen. Sein Vorpraktikum bestärkt ihn in seinem Ent- scheid. Im Säntisblick Herisau hilft er mit bei der Be- treuung von psychisch beeinträchtigten Jugendlichen. Die Arbeit überzeugt ihn, er verlängert. Das Studium danach, die letzten drei Jahre, empfindet Lars als Be- freiung. Von soziologischen Theorien bekommt er nicht genug. Als Praktikant assistiert er in der FHS-hauseige- nen Consulting-Abteilung bei beispielsweise partizipa- tiven Projekten der Gemeindeentwicklung. Er fragt An- wohner in Workshops: Was können wir noch machen in Claudio Bucher, 1980, lebt in St.Gallen. Er hat an der ZHdK Kulturpublizistik/-Vermittlung der Gemeinde x? Wie ist das Leben in der Gemeinde y? studiert und arbeitet als Autor, Musiker und Musikproduzent.

28 SOZI SAITEN 11/2016 Nieder mit abstrakten Bedürfnistabellen! Kritische Soziale Arbeit will Ungleichheitsverhältnisse analysieren und aktiv bekämpfen –auch indem sie ihre eigene Rolle im System hinterfragt.

TEXT: ROMAN RUTZ

Soziale Arbeit agiert zumeist auf der Schattenseite einer kapitalis- Prozessen, die Ungleichheit aufrechterhalten oder verschärfen, tischen Gesellschaft. Niedriglohnarbeit, Nachtschichten, Null- entschieden entgegenzutreten! In diesem Sinn agiert Soziale Ar- Stunden-Verträge, Sucht, Altersarmut, Depressionen, Diskriminie- beit immer politisch, auch dann, wenn sie vermeintlich «neutral», rung oder auch steigende Mietpreise und die damit verbundene im Sinn eines Auftraggebers handelt. Verdrängung von finanziell schwachen Mieterinnen und Mietern sind für viele Menschen Realitäten, die ihre Lebenschancen nega- Für offene Diskussionsräume tiv beeinträchtigen und zu sozialer Ausgrenzung führen können. Das Anliegen einer kritischen Sozialen Arbeit ist es, soziale Wie können also aus Studierenden (selbst-)kritische Sozialarbei- Ungleichheitsverhältnisse zu analysieren und aktiv zu bekämpfen. tende werden, die sich offensiv in die Gestaltung gerechter(er) Le- Sie ist daher angehalten, ihre eigene Verwobenheit in diese Verhält- bensverhältnisse einmischen? Die Bologna-Reform und die Ab- nisse in den Blick zu nehmen. Deshalb darf sie sich weder auf Sym- hängigkeitsverhältnisse, in denen sich Bildungsinstitutionen ptombekämpfung innerhalb eines ungerechtigkeitsproduzieren- vermehrt befinden, bilden nicht gerade optimale Rahmenbedin- den Kapitalismus beschränken, noch untertänige Gehilfin eines gungen. Angesichts dieser Entwicklung erscheint es dringend ge- Staatsapparats sein. boten, dass auch Bildungsinstitutionen sich wehren gegen Verein- Dummerweise wachsen auch angehende Sozialarbeiterin- nahmungen von Seiten der Wirtschaft (siehe z.B. bezahlte nen und Sozialpädagogen in einer ökonomisch dominierten Um- Lehrstühle), der Politik, aber auch gegen gesellschaftliche Strö- gebung auf. Auch sie werden geprägt von einem paternalistischen mungen, die menschenfeindliche und ausgrenzende Einstellungen Bildungssystem. Sie werden mit den Verheissungen des Konsums befördern. Dass sie Räume des Austausches und der Auseinander- konfrontiert, geniessen ihr (häufig) mittelständisches Dasein und setzung schaffen, dass sie eine offene Diskussionskultur etablieren absolvieren dann ein Studium, das vorrangig auf die Berufsbefähi- und Mitbestimmung fördern. Nur so können aus überangepassten gung abzielt (vgl. Homepage FHS St.Gallen). Berufsbefähigung Schülerinnen und Schülern kritische und emanzipierte Sozialar- heisst im Grunde genommen zunächst einmal nichts weiter, als beitende werden. dass man bereit und fähig sein soll, die gesetzlichen Vorgaben be- Zuletzt ist es unser aller Aufgabe, unser Handeln zu reflek- ziehungsweise die Vorgaben der jeweiligen arbeitgebenden Orga- tieren. Im Fall von Menschen, die in sozialen Berufen tätig sind, nisationen umzusetzen; dass man sich nicht zu sehr auf «die Fälle» heisst das, Massnahmen und Interventionen zu hinterfragen, die (oder «Cases») einlässt, Distanz wahrt und Interventionen kosten- Interessen und Bedürfnisse des Adressaten zu kennen und in den günstig (schliesslich soll gespart werden), schnell und wirksam Vordergrund zu stellen, sich zu wehren gegen das ökonomische über die Bühne bringt. Denkbar schlechte Voraussetzungen für kri- Kosten-Nutzen-Paradigma, gegen die Einordung von Menschen in tisches Denken! abstrakte Bedürfnistabellen, die aufgrund quantitativer Erhebun- gen zustande kommen oder gegen defizitorientierte Berichte und Gegen Fastfood-Sozialarbeit Einschätzungen. Zudem scheint es auch nötig, sich zivilgesell- schaftlich einzusetzen und sich zu vernetzen. Zum Beispiel in Wenn man nun einen kurzen Blick auf die (fortschrittliche) Entste- Gruppen wie dem KRISO (Forum für kritische Soziale Arbeit), dem hungsgeschichte Sozialer Arbeit wagt, stellt man fest, dass deren Solidaritätsnetzwerk oder der Pro Senectute. Denn die Fragen der Anfänge wesentlich geprägt waren von Frauen aus vorwiegend sozialen Gerechtigkeit werden keineswegs ausschliesslich in Par- (gross-)bürgerlichem Haus, die sich zu Beginn des 20. Jahrhun- teibüros oder Kantonsratsgremien verhandelt und schon gar nicht derts nicht mit den Gegebenheiten abfinden wollten. Sie gingen in gelöst. Vielmehr findet deren Aushandlung auf der Strasse, an der die Arbeiterquartiere von Chicago, London, Berlin und Zürich und Migroskasse, in der Beiz, auf der Arbeit oder eben auf dem Schul- unterstützten die Menschen vor Ort. Dabei entdeckten sie bereits hausplatz statt. den «Widerspruch» zwischen dem Ansatz unmittelbarer Problem- bearbeitung respektive Hilfe in den Quartieren und den dahinter- Roman Rutz, 1985, ist Mitglied des Forums für kritische Soziale Arbeit liegenden gesellschaftlichen Ursachen sozialer Ungleichheit. Sie (KRISO) und studiert schon (zu) lange an der FHS St.Gallen. wehrten sich gegen die vorherrschende Vorstellung der selbstver- kriso.ch schuldeten Armut und setzten sich aktiv für die Gleichberechti- gung zwischen Frau und Mann ein. Sie waren überzeugt, dass sozi- ale Hilfe auf systematische Analysen und methodisches Vorgehen angewiesen ist. Durch die Akademisierung Sozialer Arbeit wurde nicht nur eine Professionalisierung, eine auf wissenschaftlichen Erkenntnis- sen beruhende Soziale Arbeit erreicht. Es findet auch eine zuneh- mende Ökonomisierung statt. Eine Art Fastfood-Variante Sozialer Arbeit, die auf kurzfristige Effizienz setzt, die ursächliche Ergrün- dung sozialer Fragen jedoch vernachlässigt. Gerade hier muss eine kritische Soziale Arbeit ansetzen. Es gilt, den Fokus auf eine (selbst-) kritische Analyse sozialer Ungleichverhältnisse zu legen und den

SAITEN 11/2016SOZI 29 «Hug schafft ein Klima von Angst und Verunsicherung» Kesb-Bashing hat Hochkonjunktur. Besonders bunt treibt es der Rapperswiler Verleger Bruno Hug in den « Nachrichten». Walter Grob, Präsident der Kesb Linth, ist primäre Zielscheibe dieser Kampagne. «Man braucht ein dickes Fell», sagt er.

INTERVIEW: FRÉDÉRIC ZWICKER

Saiten: Herr Grob, die Kesb stand in den letzten Jahren in der auf seiner Kritik. Sind die Kontrollorgane unfähig oder voreinge- ganzen Schweiz in der Kritik. Eine besonders aggressive nommen? Kampagne wird von den Obersee Nachrichten (ON) mit Chefre- Im Unterschied zu Hug stützen die rechtsstaatlich legiti- daktor und Verleger Bruno Hug gegen die Kesb Linth geführt, mierten Organe wie GPK, Aufsichtsbehörde und vor allem die Sie präsidieren. Wie stark beeinträchtigt diese Kampagne die auch verschiedene Gerichte ihre Urteile auf Fakten. Diese Arbeit der Kesb Linth? Instanzen überprüfen sowohl unsere Amtsführung als auch Walter Grob: Hug bewirtschaftet seit über zwei Jahren das unsere Entscheide. Alle diese rechtsstaatlichen Institutio- Empörungspotential seiner Leserschaft mit dem Thema nen werden von Hug jedoch in Bausch und Bogen verun- Kesb. Damit schafft er ein Klima von Angst und Verunsiche- glimpft, da sie aufgrund der Fakten zu Ergebnissen kom- rung, das er für seine Zwecke ausnützt. Das spüren wir und men, die ihm missfallen. auch andere Stellen wie Beratungsdienste, Beistände oder Schulen in der täglichen Arbeit. Besonders bei Erstkontak- Die ON führen auf ihrer Website 12 Fälle von angeblich miss- ten müssen wir zunächst ein Misstrauen abbauen, bevor wir bräuchlichem Umgang der Kesb Linth mit Klienten auf. Stand mit den Betroffenen in einen konstruktiven Dialog treten September 2016. Ist die Kritik gänzlich unberechtigt? können. Hug beharrt selbst dann noch auf seinen unbelegten Vor- würfen, wenn ihm das Gegenteil bewiesen werden kann. Bruno Hug hat Sie seit Ihrer Wahl zum Kesb-Linth-Präsidenten Leider sind uns die Hände gebunden, und wir dürfen auf- im Frühjahr 2014 persönlich attackiert. Wieso? grund des Amtsgeheimnisses auch unwahre Geschichten Er hat offenbar das Kesb-Bashing als Geschäftsmodell ent- nicht öffentlich richtigstellen. Das weiss er natürlich und deckt. Damit ist er dem damaligen Trend der Berichterstat- kann daher ohne Hemmungen fabulieren, Fakten unter- tung zu Fällen wie Zoe Jenny oder Flaach gefolgt. Während schlagen und manipulieren. Im Rahmen der eingereichten andere Medien mittlerweile einen sachlichen Umgang mit Klage gegen die ON sind über 300 einzelne Persönlichkeits- dem Thema gefunden haben, profiliert er sich als eigentli- verletzungen dokumentiert. Darin sind die unzähligen nicht ches Kampfblatt der Kesb-Gegner. Offensichtlich lohnt sich persönlichkeitsverletzenden Unwahrheiten noch nicht ein- diese Form der Zeitungsmache für ihn. mal enthalten.

Bei der aktuellen Stadtpräsidenten-Wahl in Rapperswil-Jona hat Wie sehr leiden Sie und Ihre Mitarbeitenden unter den Angriffen? sich Bruno Hug für den ersten Wahlgang aufstellen lassen und Kesb-Mitarbeitende brauchen ein dickes Fell. Wir müssen das beste Resultat erzielt. Stadtpräsident Erich Zoller gilt für den akzeptieren und damit umgehen können, dass wir ab und zu zweiten Wahlgang als chancenlos, und Hug tritt nicht mehr an. als Sündenböcke missbraucht werden. Da hilft es natürlich, Ist seine Kritik an der Kesb und an Ihnen bloss Teil seiner Kampa- wenn seriöse Medien vermehrt ein realistisches Bild unse- gne gegen Zoller, den er von Anfang an kritisiert hat und rer Arbeit zeichnen und der Bevölkerung auch die Schwie- stürzen wollte? rigkeiten und das Spannungsfeld unserer Tätigkeit erklären. Zu diesem Schluss kann man kommen, wenn man sich an die Kampagne erinnert, die Hug bereits vor vier Jahren ge- Warum wird die Kesb-Debatte in der Schweiz so emotional gen Zoller geführt hat. Umso schlimmer ist es, wenn er in geführt? seiner Mission gegen Zoller nicht nur seine Medienmacht In den letzten Monaten stelle ich schweizweit eine markan- missbraucht, sondern zu diesem Zweck eine tadellos funkti- te Versachlichung in der medialen Diskussion fest. Dazu onierende Behörde verunglimpft und schutzbedürftige Per- beigetragen hat sicher die Erkenntnis, dass die aufgebausch- sonen instrumentalisiert, indem er sie öffentlich vorführt ten angeblichen Skandalfälle auch noch eine andere Seite und blossstellt. haben. Dass eine Mutter wie im Fall Zoe Jenny ihrem Kind den Kontakt zum Vater verweigert, ist zwar tragisch, jedoch Ihre Wahl zum Kesb-Linth-Präsidenten wurde von der Geschäfts- leider banaler Alltag. Daran lässt sich ernsthafterweise kei- prüfungskommission der Stadt Rapperswil-Jona überprüft ne Systemkritik aufbauen. Emotionen werden eigentlich und für rechtmässig erklärt. Die Vorwürfe gegen einzelne Kesb- nur noch von Einzelnen bewusst geschürt, die sich damit Entscheide wurden von der kantonalen Aufsichtsbehörde als Aufmerksamkeit in Form von Umsatz oder Wählerstimmen haltlos beurteilt. Mehrere gerichtliche Instanzen haben Ihre Ent- erhoffen. scheide auch inhaltlich bestätigt. Bruno Hug beharrt trotzdem

30 SOZI SAITEN 11/2016 Die Kesb wurde in den letzten Jahren regelrecht dämonisiert. Regionalzeitungen erreichen nur Abonnenten, die bereit Wie konnte es so weit kommen? sind, für Information zu bezahlen. Und eine der beiden, die Das ist schwierig zu sagen. In den Anfängen waren die neu- Südostschweiz, gehört wie die ON zum Medienkonzern von en Behörden wohl sehr stark mit sich selbst und dem Aufbau Herrn Lebrument. der Organisation und der Abläufe beschäftigt. Darüber wur- de möglicherweise die Kommunikation nach aussen ver- Die Kesb Linth hat zusammen mit der Stadt Rapperswil-Jona nachlässigt. So blieben falsche öffentliche Behauptungen zu gegen die ON mit Bruno Hug und ON-Redaktor Mario Aldrovandi lange unwidersprochen, wie etwa die neue Behörde würde Klage wegen Persönlichkeitsverletzung eingereicht. Was ver- häufiger intervenieren als die früheren Vormundschaftsbe- sprechen Sie sich von der Klage? hörden oder die neue Behörde hätte ganz neue und weitrei- Die Berichterstattung der ON beruht nachweislich auf chende Kompetenzen und sei zudem von niemandem kont- Falschinformation und Manipulation von Fakten. Die Zivil- rolliert.DasFeldbliebzulangedenEmotionsbewirtschaftern klage ist die einzige Möglichkeit, uns gegen diese wider- überlassen. Mittlerweile können Zahlen und Fakten präsen- rechtliche Kampagne zu wehren. Dies ist notwendig, weil tiert werden, die nur noch von unverbesserlichen Kesb-Geg- ein Ende der Kampagne nicht absehbar ist und unsere tägli- nern ignoriert werden. che Arbeit durch die Stimmungsmache beeinträchtigt wird. Mit der Klage soll die Löschung der über 300 persönlich- Wie beurteilen Sie die Rolle der Medien allgemein und keitsverletzenden Äusserungen erreicht werden. Zudem soll schweizweit in der Causa Kesb während der letzten drei Jahre das Gerichtsurteil veröffentlicht werden. Im Weiteren sollen seit Gründung der Behörde? die Verantwortlichen eine Genugtuung an eine soziale Ins- Die Medien stehen im Wettbewerb und buhlen um Aufmerk- titution bezahlen müssen und der Gewinn, den die ON mit samkeit, Leser und Zuschauer. Sie haben nicht nur das In- dieser Kampagne erzielt – beispielsweise durch erhöhte formations- sondern auch das Unterhaltungsbedürfnis des Klickzahlen; das ist in der Klageschrift im Detail erläutert –, Publikums zu befriedigen, wenn sie im Geschäft bleiben soll herausgegeben werden. wollen. Es ist daher nachvollziehbar, dass Einzelfällen, die sich leicht emotionalisieren und skandalisieren lassen, viel Die Kesb ist eine junge Behörde. Pirmin Schwander lanciert jetzt Raum eingeräumt wurde. In der Zwischenzeit ist jedoch eine Initiative, welche die Behörde zurückbinden soll. Kommt eine deutliche Versachlichung zu beobachten. Einseitige die Kesb bald in ruhigere Fahrwasser oder wird sie auch in Zukunft Schilderungen von Betroffenen werden seltener ausgebrei- im Brennpunkt der Kritik stehen? tet und jeweils auch ihre Glaubwürdigkeit kritisch in Frage Die Kesb ist bereits heute in ruhigeren Bahnen unterwegs, gestellt. auch wenn unverbesserliche Eiferer das nicht wahr haben wollen. Die Initiative begrüsse ich, weil damit eine Diskus- Inwiefern unterscheidet sich die Berichterstattung in den ON sion angestossen wird, in der sich endlich auch die Befür- von anderen Medien? worter der neuen Behördenorganisation zu Wort melden Die ON ist sicher ein Einzelfall, in dem Propaganda als werden. Journalismus getarnt daher kommt. Die meisten Medien- schaffenden gehen jedoch verantwortungsvoll mit ihrer Die «Obersee Nachrichten» mit Sitz in Rapperswil-Jona sind in den vergange- Macht um. Wenn etwa die Sonntagszeitung titelt: «Es sind nen Jahren zur Anlaufstelle für Menschen geworden, die sich von der Kesb ungerecht behandelt fühlen. In einem Online-Dossier finden sich die gesam- Mami und Papi, die ihre Kinder misshandeln» oder Blick am melten ON-Artikel, in welchen scheinbar missbräuchliches Verhalten der Abend schreibt: «Deshalb braucht es die Kesb, braucht es Behörde dokumentiert wird. Es geht um Fälle von fürsorgerischer Unterbrin- eine Fachbehörde, braucht es engagierte Fachleute, die sich gung, Besuchsrecht-Streitigkeiten, Beistandschafts-Fragen oder Vormund- schaftsfälle. National für Aufmerksamkeit sorgte beispielsweise der Fall für diese Kinder einsetzen.», dann beschreibt das den Kern «Carlos vom Obersee». Die kostspielige Unterbringung eines Jugendlichen unserer Arbeit. Verantwortungsvolle Medien erklären ih- auf einem Schul- und Erziehungsschiff wurde von den ON heftig kritisiert. rem Publikum, dass die Kesb zum Schutz von Hilfsbedürfti- Eine Sammlung der ON-Artikel zu Kesb-Fällen findet sich unter: gen eingreift, wenn alle andern Stricke reissen. obersee-nachrichten.ch/kesb/

Die Berichterstattung in den ON ist eindeutig einseitig und tendenziös. Fühlen Sie sich von anderen Regionalmedien im Stich gelassen? Es gab immer wieder auch Beiträge in der «Zürichsee-Zei- tung», die eine sachliche Sicht auf die Tätigkeit der Kesb zeigten. Sachliche Berichte lösen beim Publikum jedoch viel weniger Emotionen aus und bewirken damit zumindest kurzfristig weniger. Diese vereinzelten Artikel verblassen neben der allwöchentlichen Propaganda der ON, die zudem Walter Grob, 1965, ist Präsident der Kesb Linth mit Sitz in Rapperswil-Jona. als Gratiszeitung in jedem Briefkasten landet. Eine klare Die Kesb Linth bedient die Gemeinden Amden, Benken, Eschenbach, und kritische Auseinandersetzung mit Hugs Machenschaf- Gommiswald, Kaltbrunn, Rapperswil-Jona, Schänis, , Uznach ten ist bisher leider nicht erfolgt. Und das, obwohl Hug für und Weesen. ein öffentliches Amt kandidierte und solche Informationen Frédéric Zwicker, 1983, ist Saitenredaktor. von grösstem öffentlichen Interesse gewesen wären.

Waren Sie überrascht, wie viel Macht ein Regional-Boulevard- Medium bei der Meinungsbildung ausüben kann? Ich hatte gehofft, dass die meisten Leute die üble Propagan- da der ON durchschauen. Aber natürlich hat Hug mit sei- nem Gratisblatt praktisch ein Monopol. Die beiden andern

SAITEN 11/2016SOZI 31 Harte «Hängematte» Mehr Gemeindesolidarität, weniger Leistungen: Was der Kanton St.Gallen mit seinem neuen Sozial- hilfegesetz plant.

TEXT: THOMAS KNILL

Die Revision des St.Galler Sozialhilfegesetzes ist in vollem Gang: einer finanziellen Notlage nur noch Nothilfe beantragen. Konkret Das alte Gesetz von 1999 steht vor einer umfassenden Überarbei- sind das Personen, die sich vorübergehend und ohne Unterstüt- tung, ausgelöst durch eine breit abgestützte Motion der Fraktionen zungswohnsitz im Kanton aufhalten, Menschen aus EU/EFTA der BDP, CVP, EVP, FDP, GLP, Grünen und SP im Jahr 2014. Kern Staaten, die sich als Arbeitssuchende in der Schweiz aufhalten so- des Auftrags ist es, dem zunehmenden Sozialhilfewettbewerb zwi- wie Personen mit rechtskräftigem Aus- oder Wegweisungsent- schen Gemeinden entgegenzuwirken, die Solidarität zwischen den scheid. Ausserdem wird der Kürzungsumfang bei Pflichtverletzung Gemeinden zu stärken und Fehlanreize zu beseitigen. Die Regie- seitens der Klientel von heute max. 15 auf 30 Prozent ausgedehnt, rung entschied zudem, weitere Vorstösse aus dem Kantonsrat und wobei man sich hier an den per 2016 in Kraft getretenen revidier- die von der SVP lancierte kantonale Volksinitiative «Gerechtere ten SKOS-Richtlinien orientiert. Auch die Alimentenbevorschus- Sozialhilfe» mit zu berücksichtigen. sungs- und Inkassohilfe wird eingeschränkt. Namentlich für die Aufgrund der Komplexität entschied man sich, die Revision Bevorschussung von Kinderalimenten in Fällen, wo die Alimenten- in zwei Etappen durchzuführen. Aktuell ist die Vernehmlassung schuldnerinnen und -schuldner ihren Wohnsitz mehr als zwölf zur ersten Etappe abgeschlossen. In deren Zentrum stehen zwei Monate im Ausland haben und Inkassobemühungen erfolglos ge- zentrale Schwerpunkte: Zum einen die Verankerung eines sozialen blieben sind. Zuletzt sieht die Revision vor, die Mutterschaftsbe- Existenzminimums und die Verbindlichkeit einheitlicher Richtli- treuungsbeiträge gänzlich aufzuheben. nien, zum anderen die Beseitigung von Fehlanreizen im Zeichen Im Sinne einer fachlichen Bewertung der vorliegenden Re- des Sozialabbaus. Die Regierung hat in ihrem Entwurf zudem noch vision gilt es, den Blick auf die gesamte Schweiz zu richten. Seit verschiedene Zuständigkeitsfragen geklärt und die Rückerstat- mehreren Jahren steht die Sozialhilfe in der Kritik und Leistungs- tungspflicht punktuell angepasst. bezügerinnen und Leistungsbezüger unter Verdacht, sich in der «sozialen Hängematte ein schönes Leben zu machen». War es vor Mehr Autonomie, weniger Fürsorge rund zehn Jahren die Missbrauchsdebatte, so ist die Debatte heute eher von «explodierenden Sozialhilfekosten» geprägt. In einer Neu werden im Sozialhilfegesetz die soziale und berufliche Integ- Mehrzahl der Kantone laufen aktuell Revisionen auf Gesetzes- und ration als Grundsatz in der Sozialhilfe sowie ein soziales Existenz- Verordnungsebene oder sind bereits abgeschlossen. Ihnen ge- minimum, das eine minimale gesellschaftliche Teilhabe ermög- meinsam ist, dass sie u.a. Massnahmen zum Sozialabbau enthalten. licht, verankert. Zudem werden die Gemeinden dazu verpflichtet, Und die Kosten sind effektiv gestiegen; gesamtschweizerisch laut sich an der Interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ) zu beteili- BFS (Bundesamt für Statistik) um 25.8% zwischen 2006 und 2012, gen. Damit ist eine Zusammenarbeit der kommunalen Sozialämter in den Jahren 2013 und 2014 um 3.6% und 5.4%. mit der Arbeitslosen- und Invalidenversicherung gemeint, sofern ein Fall das verlangt. Mit diesen grundlegenden Änderungen wird Unsolidarische Gemeinden ein Paradigmenwechsel von der verwaltenden Fürsorgepraxis hin zur Einzelfallhilfe vollzogen, die sich an den Fähigkeiten, der Auto- Bezogen auf den Kanton St.Gallen sind die Nettokosten in der So- nomie und der Eigenverantwortung der Betroffenen orientiert. zialhilfe von 81 Franken je Einwohner (2003) auf 150 Franken Das neue Sozialhilfegesetz geht noch einen Schritt weiter, (2014) gestiegen. Richtet man den Blick aber auf die einzelnen Ge- indem es einheitliche und verbindliche Richtlinien fordert. Es meinden, zeigt sich, dass diese Pro-Kopf-Kosten sehr unterschied- sieht vor, dass sich die zuständigen Gemeinden an den Richtlinien lich verteilt sind. So liegen sie unter Berücksichtigung des innerkan- ihrer Fachorganisationen orientieren müssen. Halten sie sich nicht tonalen Finanzausgleichs in den Gemeinden St.Gallen, Rorschach an die entsprechenden Richtlinien, kann die Regierung diese unter und St.Margrethen bei über 250 Franken pro Person, in den Ge- bestimmten Voraussetzungen als verbindlich erklären. Hierbei ist meinden Schmerikon, Wildhaus-Alt St.Johann, Wartau und Rüti im zu erwähnen, dass die St.Gallische Konferenz für Sozialhilfe (KOS) kantonalen Mittel von rund 150 Franken pro Kopf und in den Ge- schon viele Jahre den Gemeinden eine Praxishilfe zur Verfügung meinden Häggenschwil, Mörschwil oder Jonschwil nahe bei null. stellt. Diese orientiert sich an den Richtlinien der Schweizerischen Diese Zahlen zeigen, dass bezüglich der Kostenverteilung nicht von Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) und geniesst im Kanton eine brei- einer Solidarität zwischen den Gemeinden gesprochen werden te Akzeptanz. Die Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidentin- kann. Mit der Folge, dass sich die Gemeinden Rorschach und nen und Gemeindepräsidenten (VSGP) empfiehlt den Gemeinden St.Margrethen dazu bekennen, die Empfehlungen der KOS zu un- die Anwendung der Praxishilfe. Die Revision lässt jedoch offen, an terschreiten, was wiederum einen negativen, volkswirtschaftlich welchen Richtlinien sich die Gemeinden orientieren müssen und uninteressanten und für die Betroffenen menschenunwürdigen lässt ihnen damit einen Spielraum. Wettbewerb anheizt. Vor diesem Hintergrund zeigt sich die Herausforderung in Weniger Leistungen – weniger «Fehlanreize»? der Gesetzgebung, klare Rahmenbedingungen zu setzen und gleichzeitig grösstmögliche Autonomie und Eigenverantwortung Die zweite Stossrichtung sieht die Beseitigung von Fehlanreizen im Sinne unserer föderalen Tradition den Gemeinden zu gewähren. vor. Das zeigt sich im Wesentlichen durch einen Leistungsabbau Damit sich die Gemeinden jedoch konsequent an einheitlichen und entsprechende Einschränkungen. So werden bestimmte Per- Richtlinien orientieren, müssen sie entweder gesetzlich verankert sonengruppen von der Sozialhilfe ausgeschlossen und können in oder durch den noch jungen innerkantonalen Finanzausgleich auf-

32 SOZI SAITEN 11/2016 gefangen werden. Auf diese Weise kann die Solidarität zwischen Schaffung einer «Schattensozialhilfe» mit allen Risiken, die mit Ex- den Gemeinden, aber auch die Solidarität Einzelner und der Ge- klusionsphänomenen (Verwahrlosung, Obdachlosigkeit, Kriminali- sellschaft gegenüber Menschen in Armut gestärkt werden. tät, Gewalt, Parallelgesellschaften) einhergehen. Eine erfolgreiche berufliche und soziale Integration gelingt dann Sozialabbau schafft neue Armutsrisiken am effektivsten, wenn die Beteiligten auf Augenhöhe miteinander arbeiten können. Das setzt entsprechende Rahmenbedingungen Armut ist und war schon immer ein kontroverses Thema in der Ge- voraus, die den Negativwettbewerb verhindern und Raum für Ei- sellschaft. Am historischen Diskurs ist zu sehen, dass die Gesell- genverantwortung und Solidarität ermöglichen. Mit der Veranke- schaft dazu neigt, Armut als individuelles Problem Einzelner zu be- rung des sozialen Existenzminimums und dem klaren Auftrag der trachten.DochdievertiefteAuseinandersetzungmitderEntwicklung beruflichen und sozialen Integration an die Adresse der Sozialäm- der Sozialhilfekosten zeigt, dass der Anstieg mit strukturell-gesell- ter wie auch der Armutsbetroffenen gelingt es der Regierung, eine schaftlichen Veränderungen und Rahmenbedingungen zu erklären Basis zu schaffen, die dazu beitragen kann, dass weniger Menschen ist. Daraus lässt sich schliessen, dass mit sozialabbauenden Mass- auf Sozialhilfeleistungen zurückgreifen müssen. nahmen kaum Ursachen bekämpft werden, da diese ausserhalb der Sozialhilfe zu suchen sind. Vielmehr besteht die Gefahr, dass neue Thomas Knill, 1972, ist Sozialarbeiter und war zehn Jahre lang in der Risiken entstehen. Die Nothilfe auf immer mehr Personengruppen Sozialhilfe tätig. Heute arbeitet er am Fachbereich Soziale Arbeit der FHS St.Gallen. auszuweiten – um nur ein Beispiel zu nennen –, birgt die Gefahr der

Die politische Verpflichtung In der Sozialen Arbeit geht es um die individuelle, die zwischenmenschliche, aber auch um eine gesell- schaftliche Ebene. Deshalb braucht es sozialpolitisches Engagement.

TEXT: MARIA PAPPA

Gesellschaftliches Zusammenleben beinhaltet Wandel, aber auch etwa, dass der Anteil von Alleinerziehenden (meistens Frauen) in Problemlagen. Was als Problem oder eben als soziales Problem der Sozialhilfe vergleichsweise hoch ist, ist doch gerade ein Zei- wahrgenommen wird, wird durch die Gesellschaft definiert und chen, dass es sich hier nicht um ein individuelles, sondern um ein insbesondere im politischen Umfeld interpretiert. Der gesell- gesellschaftliches beziehungsweise strukturelles Problem handelt. schaftliche Wandel kann somit auch neue oder andersartige soziale Soziale Arbeit hat darum die Aufgabe, die drei oben genann- Probleme zu Tage fördern. Während sich früher Institutionen, bei- ten Ebenen immer wieder ins Verhältnis zueinander zu setzen. Das spielsweise die Kirchen, mit gesellschaftlichen Phänomenen und bedeutet im Alltag, sich konkret zu fragen, welche Massnahmen auf Sinnfragen befassten und Menschen aus ihrer moralischen Sicht individueller oder zwischenmenschlicher Ebene nötig respektive Hilfe anboten, werden heutzutage immer mehr konfesssionsunab- möglich sind, um aus der alltäglichen Not rauszukommen – und hängige, professionalisierte Institutionen damit beauftragt und gleichzeitig auch die gesellschaftliche Verantwortung nicht zu ver- durch Steuergelder finanziert. Ausserdem sind durch die steigende gessen und diese zu reflektieren. Beispielsweise die Frage, inwieweit Komplexität und die pluralistischen Ströme auch immer mehr der aktuelle (politische) Zeitgeist durch gesetzliche Grundlagen und Fachleute mit fundierter und breit gefächerter Ausbildung in der Rahmenbedingungen ganze Bevölkerungsgruppen strukturell be- Sozialen Arbeit gefragt. Die sozial tätigen Einrichtungen werden nachteiligt oder gar ausgrenzt. dadurch vermehrt zu Experteninnen bezüglich Entstehung und Nicht selten ist die Soziale Arbeit nämlich damit konfrontiert, Entwicklung von sich wandelnden sozialen Problemlagen. gesellschaftliche Verfehlungen ausbaden zu müssen. In unserer Ge- sellschaft ist beispielsweise der Arbeitsmarkt sehr relevant dafür, ob Alle Schuld dem Einzelnen? jemand in der Gesellschaft integriert ist und Ansehen geniesst. Men- schen, die aus dem Arbeitsmarkt rausfallen oder nicht die Möglich- Die Ursachen sozialer Probleme sind auf verschiedenen Ebenen keit haben reinzukommen, haben es nicht nur in finanzieller Hin- angesiedelt: auf der individuellen, der zwischenmenschlichen und sicht sehr schwer. Die Soziale Arbeit steht auf Grund der der gesellschaftlichen Ebene. Eine grosse Gefahr des heutigen gesellschaftlichen Wertvorstellungen und der menschenrechtlichen Zeitgeistes liegt, wie auch in früheren Zeiten, darin, nach dem so- Prinzipien in einem sozialpolitischen Spannungsfeld. Ihr primäres genannten Verursacherprinzip vorzugehen und die Schuldfrage Ziel ist es, sozial belastete Mitglieder der Gesellschaft zu befähigen, auf den Einzelnen, oder anders ausgedrückt, auf den Symptomträ- die alltäglichen Herausforderungen zu bewältigen und sie dadurch ger zu übertragen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in eine würdevolle gesellschaftliche Teilnahme zurückzuführen hingegen, die soziale Probleme fördern oder gar erzeugen, werden oder präventiv darauf zu achten, dass ihre Teilnahme weiterhin mög- in weiten Teilen der Gesellschaft oft ausgeblendet. Die Tatsache lich ist. Genauso haben sozial Tätige aber auch die Verpflichtung,

SAITEN 11/2016SOZI 33 gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu verändern, die einzelne Aus all dem wird deutlich, dass ein politisches Engagement inner- Menschen oder Gruppierungen benachteiligen, beziehungsweise halb der Sozialen Arbeit unumgänglich ist. Zum Teil fehlt das ge- auf eine Verteilungsgerechtigkeit der Ressourcen zu achten. Die so- sellschaftliche Selbstverständnis, die Professionellen in der sozialen ziale Arbeit ist drei unterschiedlichen Mandaten verpflichtet, die das Arbeit frühzeitig als Experten in die Bearbeitung sozialpolitischer Berufsfeld beinahe einzigartig erscheinen lassen und sowohl gesell- Fragestellungen miteinzubeziehen. Oft unterliegen solche Aufga- schaftliche Komplexität als auch Spannungsfelder beschreiben. ben ausschliesslich politischen Funktionsträgern oder Gremien, die nach einfachen kausalen Prinzipien verfahren, welche vor al- Erstes Mandat lem parteipolitische Interessen oder kurzfristige und kostengüns- tige Massnahmen im Fokus haben, geschehen beispielsweise bei Die Gesellschaft übergibt Aufträge zur Bearbeitung von Problemen der ALV- und IV-Revision oder auch bei der Betreuung der unbe- an die entsprechenden Institutionen. Die Professionellen der Sozi- gleiteten minderjährigen Asylsuchenden. Nicht selten werden da- alen Arbeit sind hier gefordert, diesen gesellschaftlichen Auftrag durch Probleme verschoben oder verlagert, weil fachliche Kriteri- nicht einfach so zu übernehmen, sondern sich auch Gedanken zu en fehlen, die langfristige soziale und finanzielle Folgen sowie machen, was nötig ist, um diese Aufgabe «ethisch korrekt» erfüllen auch ethische Überlegungen in ihrer ganzen Komplexität wahr- zu können. Anderenfalls läuft die Soziale Arbeit Gefahr, sich von nehmen und in der Lösungsfindung berücksichtigen. der Gesellschaft als Handlangerin für ethisch fragwürdige Aufga- Gelebte Menschenwürde und Achtung der Menschenrechte ben instrumentalisieren zu lassen. sind hohe Güter in einer Gesellschaft und untermauern unsere demokratischen Prinzipien, oder wie das Bonmot so schön besagt: Zweites Mandat «Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied».

Die berechtigten Ansprüche der unterstützungsbedürftigen Perso- Berufskodex Soziale Arbeit: avenirsocial.ch/cm_data/Do_Berufskodex_ nen stellen den zweiten Auftrag dar. Speziell in diesem Mandat ist Web_D_gesch.pdf die direkte Abhängigkeit dieser Personen von den sozial tätigen Weitere Informationen: avenirsocial.ch Personen. Im Gegensatz zu anderen öffentlichen Dienstleistungen Maria Pappa, 1971, lebt in St.Gallen, ist Sozialpädagogin und war 14 Jahre im sind diese Personen auf das Angebot angewiesen. Der Druck ist Vorstand des Berufsverbandes AvenirSocial in der Sektion Ostschweiz. Sie sitzt seit vier Jahren für die SP im Stadtparlament und ist Stadtratskan- somit gross. Es besteht die Gefahr, dass sozial tätige Personen die- didatin im zweiten Wahlgang, der am 27. November stattfindet. se Abhängigkeit ausnützen, sei es mit alltäglichen Schikanen oder maria-pappa.ch willkürlichen Sanktionen usw. Deshalb ist es umso wesentlicher, die berechtigten Ansprüche der Klienten zu achten, gleichzeitig die Menschenwürde zu respektieren und im Team sich gegenseitig zu reflektieren und zu überprüfen.

Drittes Mandat

Das dritte Mandat verpflichtet sozial Tätige, nach einem professio- nellen Verständnis zu handeln. Das beinhaltet nebst fachlichem Wissen auch berufsethische Aspekte. Das ganze Handeln ist legiti- miert durch den Grundsatz der Wahrung der Menschenrechte und der Menschenwürde. Zur Wahrung dieses dritten Mandates hat der Berufsverband Avenir Social einen für die Soziale Arbeit allgemein anerkannten Berufskodex erarbeitet. Sobald im Alltag Unsicher- heiten oder gewisse Spannungsfelder zwischen dem ersten und zweiten Mandat auftauchen, soll dieser Kodex unabhängig von In- stitutionsrichtlinien, gesellschaftlicher Aufträge und individueller Ansprüche als ethischer Richtungsweiser Orientierung geben.

Bodenseetagung 2016: Soziale Arbeit macht Politik Donnerstag, 17. November, 9 bis 17 Uhr, Lokremise und Fachhochschulzentrum St.Gallen Anmeldeschluss: 7. November Zwischen Spardruck und sozialer Verantwortung: In unserer individualisierten und leistungsorientierten Gesellschaft stehen Soziale Arbeit und Politik in einem engen Wechselverhältnis zueinander – sprechen aber oft nicht die gleiche Sprache. Das Handeln der Akteurinnen und Akteure sowie die Erwartungen der Anspruchsgruppen treffen in wachsenden Spannungs- feldern aufeinander. Die diesjährige Bodenseetagung des Fachbereichs Soziale Arbeit an der FHS St.Gallen lädt unter dem Titel «Soziale Arbeit macht Politik» zu einem Trialog ein: Betroffene,Fachpersonen und Politiker/innen diskutieren angelehnt an das ökonomische Leistungsdreieck aus den Perspektiven der Leistungsempfänger/ innen, Leistungserbringer/innen und Leistungsbesteller/innen. An fünf thematischen Lernorten gehen sie gemeinsam mit den Teilnehmenden der Frage nach, wie die Zusammenarbeit in den Spannungsfeldern neu gedacht werden kann. Infos und Programm: bodeseetagung.ch

34 SOZI SAITEN 11/2016 Perspektiven Hamburg Vorarlberg Thurgau Schaffhausen Rapperswil-Jona Eritrea

SAITEN 11/2016PERSPEKTIVEN 35 FLASCHENPOST AUS HAMBURG Wer kauft schon Holz inmitten eines Waldes.

TEXT UND BILDER: NEIL NEIN

Wir sitzen vor dem traditionsreichen Club «Knust» beim zu frühen Bier. Der Besitzer, ein richtiges Hamburger Original, hält einen wir- ren Monolog: «Alterssex ist überbewertet», schimpft er und seufzt selbstironisch, während sein Rotwein überschwappt. Ohne erkenn- baren Zusammenhang wechselt er zu seinem kaputten Fernseher, auf dem er den Gästen seit Jahren lieber Biathlon als Fussball zeigt. «Ja, die alten Röhrendinger», sagt er verschwörerisch. «Wir haben da ja früher schon ganz genau hingeschaut, damit die wissen, dass wir wissen, dass sie es wissen.» Ich habe keine Ahnung, wovon der Mann redet. Und trotzdem war es wohl die spannendste Unterhal- tung, die ich am diesjährigen Reeperbahn-Festival gehört habe.

Bei dir so?

An der Reeperbahn findet jedes Jahr im September ein Clubfestival mit über 30’000 Besuchern statt. Es ist Party und Business-Platt- form in einem, vergleichbar mit dem Zürcher m4music. Einfach in gross. Und in bunt. Und mit Brüsten. Jedenfalls be- Nicht der Autor, aber ein Fotostreifen, den er am steht auch hier ein elementarer Teil des Programms Reeperbahn Festival gefunden hat. aus Panels und Workshops, und so trifft sich nicht unbedingt der gemeine Musikkonsument, sondern eher die Industrie, um den neuesten heissen Scheiss zu entdecken. Ursprünglich sollte ich mich hier im Auftrag eines Musikmagazins mit einer Newcomer-Band durch Hamburg trinken. Das fiel kurzfristig ins Wasser. Akkreditiert war ich aber so- wieso für eine grosse Schweizer Tageszeitung. Par- allel bewarben eine Radio-Kollegin und ich das Festival in unserer Abendsendung. Und jetzt auch noch Saiten. Wenn es um Festival-Akkreditierun- gen geht, bin ich also ein Medien-Chamäleon. Aber Musikjournalisten reisen ja nur zu gerne ohne kon- kreten Auftrag an derartige Events. Mindestens um zu Networken, was ein Euphemismus für kollektive Masturbation ist, vor allem aber auch eine Ausrede, sich auf Arbeitszeit zu betrinken. Mit etwas Glück sogar bei vergünstigtem Alkohol. Folgerichtig ist das gefährlichste Territori- um bei diesen «Business-Mixern» – ein Wort, das für mich irgendwie nach Kapitalisten-Smoothie klingt – die Bar. Da kann es absurderweise sogar passieren, dass man gegen seinen Willen auf Ge- tränke eingeladen wird. Ich warte also auf mein Bier. Auftritt Promo-Mensch. Einer von der Sorte, die ihren Akkreditierungs-Badge stolz um den Hals tragen. Das Standard-Repertoire beherrsche ich mittlerweile aus dem Effeff… «Ah, hey! Du auch hier?… Danke, ein bisschen verkatert, sonst aber gut. Bei dir so?» Bevor er mir die Gelegenheit gibt, nach dem Smalltalk in Würde von dannen zu ziehen, will er unbedingt mein Bier bezahlen. Ein geschickter Schachzug – somit bin ich verpflichtet, mich auf ein Gespräch einzulassen und mir die neuesten ver- meintlichen Meilensteine der Bands, die er gerade promotet, anzuhören. Irgendwelche Ferienjob- Rockstars mit dünnem Sound – meist eine mittel- mässige Kopie von was auch immer gerade interna- tional im Gitarrenbereich zieht – und dickem Promo-Budget. Nach einer Viertelstunde schleiche ich mich mit der klassischen Harndrang-Ausrede

36 PERSPEKTIVEN SAITEN 11/2016 davon und komme mir vergewaltigt vor. Der Typ hat- te mir voll ins Gesicht ge-networkt. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau. Traurig daran ist aber, dass, während wir uns hier hinten alle erzählen, wie toll wir sind, vorne eine Band ein Showcase spielt und kein Schwein zuhört. Wir Kultur-Journis echauffieren uns gerne darüber, dass niemand wegen der Musik Festivals besucht. Selber halten wir uns aber häufig für derart abgeklärt, dass wir den Künstlern höchstens für einen Drittel Song unsere Aufmerksamkeit schenken. Label-Ver- treter sind auch nicht besser. Ich mache das jetzt schon fünf Jahre und habe noch nie einen dieser Promo-Menschen tanzen sehen. Ebenso traurig ist, dass man in diesem Kon- text keine freundschaftlichen Gespräche führen kann. Im (der Gentrifizierung zum Opfer gefallenen und nun an neuem Standort wiedereröffneten) Molo- tow-Club treffe ich einen Vertreter eines Major-La- bels, den ich eigentlich aufrichtig mag. Wenn ich mich der Sympathie wegen mit ihm unterhalte und er das Gespräch nach fünf Minuten auf seine Acts lenkt, fühlt sich das trotzdem an, als würde man mir eine Versicherung andrehen.

Kennen wir uns?

Später am Abend beweise ich ein weiteres Mal, dass ich absolut furchtbar im Networking bin. Im «Grosse Freiheit 36», wo früher die Beatles im Keller spielten, begegne ich im Vorbeigehen One-Sentence-Supervi- sor-Sänger Donat. Mittlerweile ist er auch bekannt als der Typ, der via Crowdfunding die Front einer grossen Schweizer Tageszeitung gekauft hat. Vor al- lem aber macht er wirklich spannende Musik und hat eine interessante Haltung. Wir «kennen» uns inso- fern, als ich einmal eine Supportshow für One Sen- tence Supervisor gespielt habe und wir uns ab und zu an Anlässen wie dem Reeperbahn-Festival über den Weg laufen. Dort sind wir nun beide mit Freunden unterwegs und schauen uns kurz mit diesem «Mo- ment, den kenne ich doch»-Blick an. Letzten Endes Der Autor mit seinem privaten Netzwerk. will ich ihn aber nicht stören, nicke ihm nur kurz zu und gehe weiter. Ich will ihn schliesslich nicht vergewaltigen. Und so wird das einzige Socializing-Gespräch, auf das ich wirklich Lust gehabt hätte, Opfer meiner Hemmungen. Die meisten Namen – sowohl von Bands als auch Kollegen – die man beim Networking lernt, sind schnell wieder vergessen und was bleibt, ist nur eine Häufung des «Wir haben doch an der Reeperbahn darüber gesprochen»-Einstiegs in Mails. Und eine ganze Ladung Promo-CDs, was wohl die grösste Verschwendung der Musikindustrie ist. Es wäre naiv zu glauben, dass auch nur ein Viertel von ihnen angehört wird. Am Reeperbahn-Festival spielen hunderte Bands, und es ist absolut unmöglich, auch nur die Hälfte davon zu sehen. Und inmitten dieser Flut an Newcomern soll ich also auch noch Interesse für diejenigen heucheln, die nicht einmal hier auftreten, nur weil mir jemand ein Bier bezahlt. Vor lauter Bäu- men hört man all die schrägen Vögel doch kaum. Und wer kauft schon Holz inmitten eines Waldes. Vielleicht lieber mal wieder pri- vat an so ein Festival. Vielleicht lieber mal wieder einen wirren Mo- nolog hören. Und ganz genau hinschauen. Damit die wissen, dass wir wissen, dass sie es wissen.

Neil Nein, 1991, arbeitet als Musikjournalist und singt in der Punkband Bordeaux Lip. Er lebt in Winterthur.

SAITEN 11/2016PERSPEKTIVEN 37 VORARLBERG Ein dachloses Häusle ohne Wände

Grünflächen und unter Naturschutz gestellten Moorgebieten. Die Bushaltestelle im Dorfzentrum ist von lokalen Architekten entwor- fen worden, die Entwürfe zu den sieben BUS:STOP-Wartehüsle sind tatsächlich international konnotiert, von Architekturbüros aus Chile, Spanien, Belgien, China, Norwegen, Russland und Ja- pan. Die Gemeinde Krumbach hat einen Folder dazu herausgege- ben, in dem den etwa 300 Menschen, die sich für BUS:STOP enga- giert haben – der Verein kultur krumbach, die Architekten, Partnerarchitekten, Handwerksbetriebe, Sponsoren, Unterstützer, Freunde – gedankt wird und die sieben Wartehüsle mit Foto und Beschreibung vorgestellt werden. Ich kann es mir nicht verkneifen, aus den Texten zu zitieren: «Radic transferiert die Intimität in die Ausgesetztheit einer Bushal- testelle. Ein Stück ‹Stube› ausgeschnitten, in die Landschaft ge- setzt, dem Kontext des Interieurs entfremdet. (...) Die geometrische Abstraktion einer triangulären Form könnte von Sol Lewitt ge- schaffen sein. Aber mittendrin eine Störung. Irgendein Handwer- ker hat in dieses Wandbild eine Türklinke montiert. Respektlos. Jetzt sehen wir den Ort des BUS:STOPs: eine spitzwinkelige Situa- tion, drei Richtungen treffen sich. Ein poetischer Akt der Faltung von dreieckigen Flächen. (...) Gleichzeitig ist der Turm von gerade- zu archaischer Prägnanz.» Man kann sich die Krumbacher Wartehäuschen im Internet ansehen, zum Beispiel auf krumbach.at/Bus_Stop_Krumbach/ Haltestellen. Oder gleich live, in Vorarlberg floriert der Architek- turtourismus ja nicht erst seit Zumthors Kunsthaus in Bregenz. Bleibt noch zu erklären, warum ich mich in dem alten Häus- chen am «Dorn» gefreut habe, nicht in «Bränden» warten zu müs- sen. Über Sou Fujimotos Wartehüsle heisst es im Folder, die Archi- tektur solle sich «nicht der Natur angleichen, sie nicht imitieren, sondern in ihrer geometrischen Eigengesetzlichkeit der Natur den ihr zustehenden Raum gewähren. Mit diesem philosophischen An- satz hat Architektur nicht mehr die Funktion des Schutzes. Sie ist ein offener Dialog mit der Natur. (…) Ein ‹Wald› aus wilden dünnen Stahlstangen. In dieser offenen Struktur windet sich eine Stiege in die Höhe. Nein, dieser BUS:STOP gewährt keinen Schutz vor der Witterung, er eröffnet dafür eine neue Dimension der Wahrneh- Das alte Bushäuschen. Bild: Kurt Bracharz mung von Ort, Raum und Natur.» Fujimoto hätte mich also im Regen stehen gelassen. Ich ver- Da überraschte mich doch neulich im Bregenzerwald ein Regen- stehe eingestandenermassen nichts von Architektur, aber als häu- schauer. Eine richtige Überraschung war es zwar nicht, der Wetter- figer Öffi-Benutzer in einem regenreichen Landstrich ein wenig bericht hatte am Morgen durchaus damit gerechnet, dass es tags- von Bushäuschen. Auch kenne ich den alten Spruch: «Form follows über da und dort eine Zeitlang regnen könnte, aber ich habe es nun function.» Das mag ja für Philippe-Starck-Zitronenpressen nicht einmal nicht so mit Schirmen oder Regenmänteln, und ich hatte gelten, aber an Wartestellen ist mir ein Wetterschutz doch lieber als nicht einmal eine Mütze dabei. Es war auch kein wirkliches Prob- eine neue Dimension der Wahrnehmung der Witterung. lem, denn ich war mit dem gelben Landbus unterwegs und das Bus- häuschen war von meinem Ziel, dem Gasthaus Alte Mühle in Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer Schwarzenberg, keine fünf Gehminuten entfernt. Zu regnen be- in Bregenz. gann es ziemlich genau, als ich wieder vor die Türe des Lokals trat, und die paar Meter hinauf zur Strasse, (die Alte Mühle war tatsäch- lich einst eine Wassermühle in einem Bachtobel), nahm die Trop- fenanzahl pro Quadratmeter deutlich zu. Aber in drei Minuten war ich bei dem Bushäuschen und setzte mich auf die grobe Holzbank im Inneren. Jemand hatte einen grossen roten Smiley auf die Glas- scheibe zur Strasse hin gemalt, durch den ich den vorbeifahrenden Autos zusah. Dabei dachte ich mir, wie gut es war, dass ich hier am «Dorn» war und nicht an der Bushaltestelle «Bränden» in Krumbach. Dort hat der japanische Architekt Sou Fujimoto den Busstop gestaltet, als eines von sieben «Wartehüsle», die durch das Projekt BUS:STOP Krumbach von internationalen Architekturbüros entworfen und von Bregenzerwälder Handwerkern realisiert wurden. Krumbach ist ein 1000-Einwohner-Dorf mit grossen landwirtschaftlich genutzten

38 PERSPEKTIVEN SAITEN 11/2016 THURGAU SCHAFFHAUSEN Ost only (Frau Leuthard, Erinnerungen auf der treten Sie zurück!) Konsumschiene

Zuerst ein Evergreen: Ein Stier und sein Filius stehen auf einer An- Nostalgie ist ein Arschloch. Ich weiss, viele versinken gerne in die- höhe und blicken auf eine saftig grüne Wiese mit weidenden Kü- sem Gefühl von wohligem Erinnern, schwimmen in einem Schaum- hen. Der Nachwuchs aufgeregt: «Komm, wir eilen hin und nehmen meer aus Zitaten, Fotos, Tagebucheinträgen und «Weisch na?»- ganz viele davon.» Der Vater gelassen: «Mein Sohn, wir schlendern Aussagen. Ich nicht. Ich halte Nostalgie für einen trügerischen runter und nehmen sie alle.» Hund, der vergangene Probleme romantisiert, schöne Momente Thema Bundesrat und wir: Löblich die Ostschweizer Regie- glorifiziert und alles Geschehene seiner Komplexität beraubt. Aus- rungskonferenz, die kürzlich die Bundesratsparteien bat, bei kom- serdem ist Nostalgie kitschig. Und ich meine nicht den coolen, menden Bundesratsvakanzen die Ostschweiz wieder zu berück- blassrosa Porzellan-Kitsch. sichtigen. Aber ehrlich: Ohne Masterplan wählt doch auch unsere Ich war also nur so semi-erpicht darauf, acht Jahre nach Ostschweizer Truppe beim nächsten Ringelpiez der Bundesver- meinem Abschluss wieder die Kanti zu betreten, die Kantonsschule sammlung bloss wieder Kraut, Rüben und Kartoffelsäcke. Schaffhausen, an der ich, wie so viele, vier Teenagerjahre verbracht Darum geht der Thurgau ab sofort in den Lead. Als Konse- hatte. Für die «Schaffhauser Nachrichten» schrieb ich übers Kanti- quenz wird nächstmöglich jemand aus Mostindien in die Landes- Fest, das alle vier Jahre stattfindet. Jede Schulklasse gestaltet ein regierung gehievt. Denn insgesamt hatten wir bisher sowieso bloss Zimmer zu einem Thema, verkleidet sich, verwandelt den Raum, drei Bundesräte – und schon seit über 82 Jahren keinen mehr. Da- macht die Kantonsschule für einen Abend zum verspielten Wun- zwischen nur Trauerspiele. derland. Unter uns: Der Schreibauftrag war natürlich eine denkbar Etwa im Jahr 2000: die Nichtwahl des damaligen SVP-Re- gute Ausrede dafür, da hinzugehen. Ich bin ja wie gesagt zu cool gierungsrats Roland Eberle. Oder 2008, als der Zürcher Ueli Mau- und zu erwachsen für Nostalgie. Begab mich aber trotzdem noch rer mit einer Stimme Unterschied den gemütlichen Thurgauer Na- auf die Munotwiese, wo meine Gspänli aus der damaligen Kanti- tionalrat und Bauernpräsidenten Hansjörg Walter (ja, SVP) aus klasse sich trafen. Verspann mich dann trotzdem in «Weisch na?»- dem Rennen warf. Ein Lehrstück! Grauenhaft. Nicht nochmal. Wir Erinnerungen und Romantisierungen der Teenagerjahre. Ist aber sollten uns also auf einen fairen Deal einigen. Thurgau first, dann auch zu verlockend, so ein zur Nostalgie verdammter Anlass. die Ostschweiz. Unsere heitere Stimmung wurde dann aber bald gedämpft, Hier ist der Plan: Die Amtsälteste Doris Leuthard (CVP) tritt als wir ans eigentliche Fest gingen. Es war genaugenommen mein nach ihrem Präsidialjahr 2017 und vor den regulären Wahlen 2019 drittes, in der ersten Kantiklasse sowie vier Jahre nach dem Ab- ab. Das passt zeitlich und parteipolitisch hervorragend für die na- schluss bin ich auch an diesem Anlass gewesen; als grosse, kreative, tional sauber aufgestellte Thurgauer CVP-Ständerätin Brigitte Hä- leicht ausufernde und nicht zuletzt verfressene Veranstaltungen berli (58). Oder, wenn es bitz jünger und linker sein soll: den CVP- hatte ich die Ausgaben aus den Jahren 2012 und 2004 in Erinne- Nationalrat und Sozialpolitiker Christian Lohr (54). rung. Umso irritierender war es zu erfahren, dass neu kein Essen Der Thurgau unterstützt dafür nach dem Rücktritt von Jo- mehr in den einzelnen Klassenzimmern verkauft und gegessen hann Schneider-Ammann (FDP) die Wahl seiner St.Galler Partei- werden darf. Dafür gabs Food-Stände draussen. Food-Stände. kollegin (CVP-Furgler war hier der letzte Bundesrat), Ständerätin Draussen. An etwas Zuckerwatte mümmelnd, standen wir leicht Katrin Keller-Sutter. Und für Ueli Maurer kommt der Thurgauer frierend auf dem Pausenhof, der jetzt eben zum Food-Stände-Hof Finanzminister Köbi Stark, der wollte schon 2011. verkommen war, und fragten uns, was sonst noch anders war. Denn Zwei Sitze reichen dem Thurgau ja. Danach Schaffhausen irgendetwas war ganz klar anders. Haben wir uns verändert oder (hatten noch nie wen), Glarus (hatte einen bis 1878), Innerrhoden der Anlass? Ist er steifer geworden oder wir? Sind unsere Erinne- (zuletzt Koller bis 1999, Metzler bis 2003), Ausserrhoden (zuletzt rungen lebendiger, als es die Stunden damals waren? Merz bis 2010) und Graubünden (zuletzt Widmer-Schlumpf bis Sie hätten «vom Konsum wegkommen» wollen, sagt Vreni 2015). Bis der Laden total unter Kontrolle des Ostens ist. Das er- Winzeler, die dieses Jahr das OK geleitet hat. (Irgendwie inkonse- spart uns kollektiv peinliches Geflenne bei den Parteien. Wir neh- quent, dass der Eintritt ohne Legi dafür aber 35 Franken kostet. men einfach alle da oben. Sitze. Oder. Bitte, gern geschehen. Konsumkritik geht anders.) Dafür wurden diejenigen Klassen mit den «besten» Zimmern mit dreistelligen Beträgen ausgezeichnet. Rolf Müller, 1967, macht Kommunikation im Thurgau. Weg vom Konsum, hin zum Leistungsdruck. Mit Blick auf die Uhr realisierten meine Kanti-Gspänli und ich dann auch schnell die nächste Veränderung: Das Fest der Kantonsschule endete neu schon um Mitternacht. Aber hey, für nur fünf zusätzliche Franken konnte man sich noch einen Bändel für die Afterparty holen, die im Orient stattfand. Dass das Orient nicht gerade zu den Lieblingsclubs der Kantischülerinnen und -schüler gehört, ist zweitrangig, wenn man bedenkt, dass rund die Hälfte aufgrund der Altersbeschränkung gar nicht reindurfte. Und die andere Hälfte sich wartend ein Loch in den Bauch stand. Meine ehemaligen Klassengspänli und ich ge- hörten nicht dazu: Wir machten uns auf den Heimweg. Nicht, weil wir alt geworden waren. Sondern das Kantifest.

Anna Rosenwasser, 1990, schreibt unter anderem für die «Schaffhauser Nachrichten» und das LGBT-Magazin «Milchbüechli».

SAITEN 11/2016PERSPEKTIVEN 39

RAPPERSWIL-JONA STIMMRECHT Die Qual mit der Wahl Wir fordern die

Demokratie sei eine Einrichtung, die es den Menschen ge- Rücknahme der statte, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll. Das habe mal ein geistreicher Kopf gesagt. Wer genau, ist sich Praxisverschärfung! das Internet allerdings nicht sicher. In Rapperswil-Jona ist der Schuldige gefunden: Erich Zoller. Regelrecht abgestraft worden ist der amtierende Stadtpräsident. Nur 2431 Bürger wählten den CVP-Amtsinhaber. Bei seiner ersten Wahl 2011 waren es noch rund 3400, trotz numerisch grösserer Kon- kurrenz und geringerer Wahlbeteiligung. Blau und grün geärgert haben wird sich Zoller darü- ber, dass sein Intimfeind Bruno Hug fast 1500 Stimmen mehr machte als er. Aus vollen Rohren hatte Verleger Hug in seiner Gratiszeitung, den Obersee Nachrichten, gegen Zol- ler geschossen. Dieser glaubte, es komme wie 2011. Auch damals wütete Hug gegen ihn, trotzdem wurde Zoller knapp gewählt. Nun war alles anders. Und alle rieben sich die Au- Wie ich in meiner letzen Kolumne geschrieben habe, fand am 15. und gen. Inklusive Hug. Eigentlich wollte er mit zwei parteilosen 16. Oktober der Event «Blackbox Eritrea» in der Roten Fabrik statt. Mitstreitern ja nur Zoller abschiessen, dem er von Anfang Am Samstagabend hatten wir die meisten Besucher – es wa- an die Eignung absprach. Nun sollte er plötzlich selber die ren fast 600 Menschen. Allgemein war der Event sehr spannend. Stadt retten. Einerseits weil wir verschiedene Politiker*innen, Fachleute und Nach drei schlaflosen Nächten entschied Hug, dass Aktivist*innen aus Eritrea und der Schweiz eingeladen haben, an- er doch nicht wollte. Obwohl er könnte. Aber mit 62 Jahren dererseits weil so viele Interessierte und Medienleute gekommen nicht mehr sollte. Zu seinem Glück war da noch FDP-Präsi- sind. Ein wirklich gelungener Austausch! dent Martin Stöckling. Im ersten Durchgang hatten die Seit der Verschärfung der Asylpraxis im Juni 2016 müssen Freisinnigen noch zaghaft Erich Zoller die Treue gehalten. eritreische Flüchtlinge die Schweiz verlassen, wenn sie in Eritrea Nachdem Stöckling mit dem besten Resultat als nebenamt- noch nie für den zeitlich weiterhin unbefristeten Nationaldienst licher Stadtrat gewählt war, fühlte sich der politisch ambiti- aufgeboten wurden, von diesem befreit oder aus diesem entlassen onierte 42-jährige Sohn von Ex-Regierungsrat Hans Ulrich worden sind. Damit erhält eine immer grössere Gruppe von Stöckling plötzlich zu Höherem berufen. Bei einem Telefo- Eritreer*innen einen negativen Asylentscheid mit Wegweisungs- nat mit Hug fiel der Satz: «Ich machs, Bruno, wenn du verfügung. Es sind die Schwächsten unserer Gesellschaft, darunter willst.» So schilderte es Bruno Hug an der gemeinsamen viele Minderjährige, die darunter leiden, die eigentlich am meisten Pressekonferenz mit Stöckling, der bis vor Kurzem als An- Schutz von uns verdienen würden. walt für ihn arbeitete. Ich finde, das zeugt von Verachtung für ein Volk. Nur um die Dass der Königsmörder Hug «seinen Adlaten» Statistiken runterzuschrauben, will man gewissen Gruppen kein kampflos installieren kann, wollte schliesslich die CVP Asyl mehr gewähren. Statt diese Menschen in die Illegalität nicht auf sich sitzen lassen. Der unerfahrene CVP-Partei- zu treiben, müsste man ihnen eine Aufenthaltsbewilligung geben präsident hatte zwar bereits am Tag nach der Wahl verkün- und die Gelegenheit, sich zu integrieren. Denn als Sans-Papiers det, dass die Partei Erich Zoller weiter unterstütze, wenn sind sie entrechtet und ihrer Würde beraubt. Sie leben als Not- dieser nochmals wolle. Erfahrenere Strategen wollten das hilfe-Empfänger*innen ohne Perspektive in Asylzentren oder tau- aber offenbar nicht. So stand plötzlich der akutelle Kantons- chen unter. ratspräsident Peter Göldi als christdemokratischer «Glücks- Im Rahmen unserer zweitägigen Veranstaltung «Blackbox fall» auf der Matte. Der wollte zwar nach 16 Jahren nicht Eritrea» starteten wir vom Eritreischen Medienbund Schweiz des- mehr Gemeindepräsident in Gommiswald sein. Und hatte halb eine Petition. Wir fordern von Bundesrätin Simonetta Som- davon gesprochen, dass er sich künftig vermehrt Familie maruga und den Verantwortlichen des Staatssekretariats für Mig- und Hobbys widmen wolle. Scheinbar sind diese aber nicht ration (SEM), dass sie die Praxisänderung vom Juni 2016 im sehr spannend. Denn nun will er von Amtsmüdigkeit nichts Umgang mit eritreischen Flüchtlingen umgehend rückgängig ma- mehr wissen, sondern sprüht wieder vor «Gestaltungswil- chen – damit den eritreischen Flüchtlingen in der Schweiz weiter- len». Sein Problem: Auch Zoller tritt nochmals an. Der will hin ein faires Asylverfahren gewährt werden kann. zwar nicht mehr. Aber er muss, wenn er den finanziellen Die Petition wurde am Samstagabend bereits von 200 Perso- Fallschirm der Abwahlversicherung der Stadt erhalten will. nen unterschrieben. Am 19. Oktober waren es bereits 484 Unter- Dass er eigentlich auch noch wollte, merkte spät der schriften. Am 10. Dezember 2016, am Internationalen Tag der Men- parteilose Hubert Zeis, der im ersten Durchgang «einfach schenrechte, werden wir die Petition Simonetta Sommaruga keine Zeit für Wahlkampf» finden konnte. Wenn vier Männer übergeben. sich streiten, witterte zudem plötzlich eine grüne Frau ihre Chance. Rahel Würmli wollte zwar nach 12 Jahren nicht Mehr zur Petition: eritreischer-medienbund.ch mehr Stadträtin sein. Stadtpräsidentin würde sie aber schon Yonas Gebrehiwet, 1996, ist vor fünf Jahren aus Eritrea in die Schweiz wollen, wenn sie könnte. gekommen. Er wohnt in Rorschach und ist Textiltechnologe. Viele Beobachter schütteln den Kopf. Einen Vorteil hat die Qual mit der Wahl. Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die Stadt an der St.Galler Peripherie für einmal nicht beklagen.

Pascal Büsser, 1984, ist Redaktor bei der «Südostschweiz».

SAITEN 11/2016PERSPEKTIVEN 41 Besser als dieser Cis-Hetero-Scheiss Schwul zu sein ging noch einigermassen in Ebnat-Kappel. Für ihr neues Leben als Frau zog Manu Dorothée Seitz aber doch lieber in die Stadt.

TEXT: CORINNE RIEDENER, BILD: JOËL RÜEGGER

«‹Sind die denn echt?!?›, fragte er mich und grapschte ganz selbst- verständlich an meine Brüste, als hätte er ein Recht, diese zu ‹über- prüfen›», schreibt Manu Dorothée Seitz zum #SchweizerAufschrei, der seit dem 13. Oktober durchs Land hallt. Manu ist 22 und hat ihre Brüste noch nicht sehr lange. Erst seit einem halben Jahr, seit sie Hormone nimmt. Seither fragt sie sich hin und wieder, auf wel- che Toilette sie nun gehen soll: Männer oder Frauen? «Früher war das einfach», erklärt sie lachend. «Heute entscheide ich mich je nach Lust, Laune und Location.» Keine Angst, das soll keine dieser Geschichten sein, die gen- derqueere Leute und Transmenschen auf ihre Geschlechtsteile re- duziert. Manus #Aufschrei und die Sache mit dem Klo sollen vor allem zwei Dinge zeigen: Erstens tut es die Gesellschaft eben doch, Menschen auf ihre Geschlechtsteile reduzieren, und zweitens spie- len sie, wenn es um Transformation und Identität geht, eben auch eine Rolle. «So traurig es auch ist, mir das einzugestehen», sagt Manu, «aber seit mir Brüste wachsen, fühle ich mich ernster ge- nommen. Die Hormone geben mir eine Art Daseinsberechtigung. Heute werde ich nicht mehr als Mann in Frauenkleidern gelesen, sondern als Manu Dorothée Seitz. Und bald wird es auch so in mei- nem Ausweis stehen.»

Galgenfrist: drei Tage

Die Jugend hat Manu in Bern verbracht, die Freizeit gerne mit Po- litik und Theaterspielen. Das erste Outing beschreibt Manu so: «Ei- nes Tages, ich war 17, hat ein Kumpel von mir mitbekommen, dass ich ein Date mit einem Jungen hatte. Er hat mir drei Tage Zeit ge- geben, mich als schwul zu outen, sonst würde er es tun. Am dritten Tag hat er mich dann vor der halben Klasse gefragt, ob ich nicht noch etwas zu sagen hätte. Ich antwortete: ‹Was? Dass ich auf Män- ner stehe? Gib mir mal deine Hausaufgaben, ich muss noch was abschreiben.› Von da an hat die ganze Schule gewusst, was alle, auch meine Eltern, längst vermutet haben.» Zwei Jahre später, mit 19, ist Manu nach Ebnat-Kappel gezo- gen, wo sie, damals noch als schwuler Mann lebend, eine Lehrstelle als Physiklaborantin gefunden hatte. Zwei Jahre lang wohnte Manu in der Toggenburger 5000-Seelen-Gemeinde. «Manchmal wurde ich schräg angeschaut, aber als schwul zu gelten, war selten ein Problem. Allerdings bin ich auch nicht in Ebnat-Kappel aufge- wachsen und wurde nicht schon von klein auf ins soziale Korsett dort gezwängt. Ich hatte nichts zu verlieren. Die ‹einheimischen Schwulen› hatten es, denke ich, um einiges schwerer.» Viele seien es nicht gewesen, sagt Manu. Fünf oder so. Einer davon sang im selben Chor. Er sei der einzige gewesen, der offen schwul war. Da- rüber geredet habe man im Dorf aber nie. «‹Don’t ask, don’t tell›, war das Motto. Heutzutage wird man vielleicht nicht mehr ange- feindet in kleinen Käffern, dafür wird man ignoriert …»

Einsteigen, Umsteigen, umziehen

Manu hat sich schon immer wohl gefühlt in weiblichen Kleidungs- stücken – was immer das sein mag –, auch während der Zeit in Eb- nat-Kappel. Im Dorf selber war Manu aber nie als Frau unterwegs. «Ich habe meine Klamotten immer erst im Zug nach Zürich oder

42 REPORT SAITEN 11/2016 #saitenfährtein im Toggenburg

St.Gallen gewechselt. Aus einer Mischung aus Konfliktvermeidung und Unwohlsein heraus, denke ich, jedenfalls hatte ich keine Lust, im Postauto dumm angemacht zu werden.» Als homosexuell abge- stempelt zu werden, hat Manu damals gereicht. Das sei «immerhin besser gewesen als dieser Cis-Hetero-Scheiss». Zum zweiten Mal geoutet hat sie sich erst, als sie vor gut einem Jahr nach Zürich ge- zogen ist. Das Leben im Toggenburg hatte zum Glück auch schöne Sei- ten. Da war zum Beispiel die Jugendarbeiterin Barbara, «das Queer- Mami». Ab und zu organisierte sie einen Queer-Höck bei sich zu- hause. «Das war super», schwärmt Manu. «Wir waren zwar nur eine Handvoll Leute, aber wir haben uns bei ihr immer sehr wohl ge- fühlt. Es hat einfach gut getan, zwischendurch sich selber zu sein. Wäre Barbara nicht gewesen, stünde ich heute nicht da, wo ich bin – und damit bin ich nicht alleine. «Safe Spaces» und Menschen wie Barbara sind wichtig. Gerade auf dem Land, in diesen Schicksals- gemeinschaften, wo man abends in der gleichen Beiz ist, im glei- chen Bus sitzt, im gleichen Verein ist. Da ist es schwer, aus dem Gefüge auszubrechen.»

Heimat ist, wo die Gleichgesinnten sind

Sich selber sein. Das hat Manu auch in der JUSO gelernt. Sie ist seit Jahren in der Partei und hat sich auch dort zum ersten Mal als trans* Frau geoutet. «Das war befreiend. Alle waren froh, dass sie mich endlich in die passende Schublade stecken konnten», sagt sie und betont: Das sei natürlich alles andere als böse gemeint. «Schliesslich wirst du bei der JUSO nicht rausgeworfen, wenn du dich als genderqueer outest, sondern dann, wenn du etwas gegen Menschen wie mich hast.» Seit einigen Jahren engagiert sich Manu auch bei der Milch- jugend, der «Jugendorganisation für lesbische, schwule, bi, trans* und asexuelle Jugendliche und für alle dazwischen und ausser- halb». Und bei derJugendgruppevonTransgender NetworkSchweiz (TGNS). Dort sitzt sie einmal im Monat am Welcome-Desk und nimmt Ratsuchende in Empfang. «Ich kann mir vorstellen, wie sich ein junger Mensch fühlt, der sich nicht mit heteronormativen Geschlechter-, Sexualitäts- und Beziehungskonzepten identifizieren kann», sagt Manu. Darum will sie auf die Menschen zugehen. «Mir selber hat die Arbeit bei Transgender Network und die Auseinandersetzung damit wahn- sinnig viel gebracht. Und gerade auch für die ‹Landjugend› ist es wichtig, dass sie eine Anlaufstelle hat. Am besten wäre aber ohne- hin, wenn verschiedene Rollenbilder bereits in der Primarschule stärker thematisiert würden.»

milchjugend.ch transgender-network.ch ahsga.ch

SAITEN 11/2016REPORT 43

Wie man gute Musiker züchtet #saitenfährtein Im Toggenburg liegt ein kleines Dörfchen inmitten von Wiesen und Feldern. Dort lässt sich bestens nachvollziehen, was es braucht, um eine Generation von erfolgreichen Musikern heranzuzüchten.

TEXT: FRÉDÉRIC ZWICKER Aber die «Musikdorf-Tradition» reicht noch weiter zurück. In den 70er- und 80er-Jahren war das legendäre Sunrise-Tonstudio in Kirchberg beheimatet, wo Schweizer Musikgrössen wie Yello, Patrick Eicher, BAP, TNT oder Züri West aufgenommen haben. Pablo Winiger, der Vater von Manuel und Simon, war Musik- lehrer an der Sek. «Er hat uns sicher geprägt», sagen Simon und Christian. Pablo veranstaltete Band-Workshop-Projektwochen und erzählte seinen Schülern Geschichten über Blues und Rock’n’Roll. «Manchmal haben wir ein bisschen über Pablos Geschichten gelacht», sagt Sohn Simon. «Aber offenbar ist doch vieles hängen geblieben.» Ihr erstes Konzert spielten die Gebrüder Winiger bereits, als sie neun und elf Jahre alt waren. «Wenn du Berufsmusiker werden willst, musst du schon früh viel Musik machen.» Dabei geht es nicht nur darum, intensiv auf dem Instrument zu üben. Auch das Zusam- Bruno Metzger sitzt an einem der Tische in seiner «Eintracht». Er menspiel im Bandverbund will geprobt sein. Und dafür gab es im wirkt zufrieden und gut gelaunt, mit sich, der Welt und mit Kirch- kleinen Dorf viele Möglichkeiten. «Wir hatten die älteren Bands berg im Reinen. Frisch für einen Beizer, der sein Lokal seit acht- zum Vorbild, durften zu ihnen in den Proberaum und dort mit ihnen zehneinhalb Jahren führt. Und das im Nebenjob nebst der eigenen jammen», erzählt Christian. Ausserdem hatten die Jungs und das Zimmerei. In diesen achtzehneinhalb Jahren hat sich viel verän- Mädel zwei Proberäume an der Schule, wo sie ein und aus gingen. dert. Zum Beispiel das Konsumverhalten der Jungen und damit das Dabei gab es auch eine motivierende Konkurrenz-Situation. Publikum in der «Eintracht» in Kirchberg. Nicht nur deshalb erin- Christian und Ueli spielten mit anderen in einer Skate-Punk-Band. nert er sich gern an jene Generation zurück, die in den ersten Jah- Die Gebrüder Winiger bildeten mit Jungs aus dem Nachbarsdörf- ren seiner «Eintracht»-Beizer-Zeit ihre Abende im Lokal verbracht chen Dietschwil die musikalische Konkurrenz. «Wir inspirierten hat. «Zwei- bis dreimal in der Woche sassen sie hinter grossen Bie- uns gegenseitig, jammten zusammen und wollten natürlich immer ren und haben ihre Jugend genossen.» besser sein als die anderen», lacht Christian. Aus diesen zwei Bands Jene Generation, das waren die Winiger-Buben, Pianist formierte sich dann Starch, damals noch Starch Addition. Und die Manuel und Bassist und Sänger Simon, der Saxofonist Christian Erfolge, welche diese Band in den kommenden Jahren hatte, moti- Käufeler, Pianist Ueli Kempter, Gitarrist Benjamin Stalder und die vierte viele der Mitglieder, den Berufsmusikerweg einzuschlagen. Sängerin Tiffany Ardilla. Alle ausser Manuel waren in derselben Sek-Klasse. Später, als die meisten die Kanti Wattwil besuchten, Guter Ruf stiessen Musiker aus Herisau oder von ennet dem Ricken dazu. Die Winigers spielen heute mit Marc Sway. Während den Die «Eintracht» war das Stammlokal der jungen Musiker. «Nach olympischen Sommerspielen in Brasilien traten sie fast allabend- den Proben ging es immer in die «Eintracht». Sie war eine Art lich im House of auf. Christian aka Chris Raxx ist Sa- Wohnzimmer für uns, wo wir in den Ausgang gingen und regelmäs- xofonist beim Pullup Orchestra und bei Klischée. Zudem unter- sig auftreten konnten», sind sich alle einig. richtet er an der Kantonsschule Trogen und der Musikschule Seither hat ein Wandel stattgefunden. «Es sind jetzt weniger Appenzeller Mittelland. Auch Ueli Kempter hat die Musik zum Be- Kantischüler und Studenten hier», sagt Bruno Metzger. «Die orien- ruf gemacht. Er unterrichtet in Bern und spielt mit seinem UK Trio, tieren sich eher in Richtung Stadt.» In der «Eintracht» finden aber dem Ueli Kempter Trio, Jazz. Tiffany war Sängerin bei den Tears, immer noch regelmässig Konzerte statt. Und für das kleine Dorf jener Girlgroup, die aus der ersten Popstars-Staffel auf dem Sender sind es sehr grosse Namen, die hier auftreten. Stefanie Heinzmann TV3 entstand. Mit Ausnahme von Ueli waren sie alle Mitglieder der war kürzlich hier. Züri West kommen immer wieder gern. «Wir ha- Ostschweizer Funkband Starch. Bis auf Tiffany spielen alle nach ben uns den Ruf als sehr angenehme Gastgeber erarbeitet.» wie vor in der Band. Tatsächlich ist das Lokal – «Restaurant, Bar, Musik» steht auf dem Schild über dem Eingang – in der ganzen Schweiz bekannt. Lange Tradition, elterliche Prägung Nicht nur bei Musikern. Noch immer reisen für Konzerte auch Gäs- te von ausserhalb der Region nach Kirchberg. «Es war von Anfang Dass so viele junge Menschen aus einem kleinen Dorf auf so ho- an unser Konzept, auch die bekannten Künstler zu holen», erzählt hem Niveau musizieren, ist speziell. Und es ist wohl den speziellen Metzger. Dieses Konzept funktioniert seit achtzehneinhalb Jahren. Voraussetzungen zu verdanken, die im Dorf geherrscht haben. «In Die Eintracht ist im Schweizer Kulturgeschehen eine Ausnahme. Kirchberg gab es immer Bands, die für uns Vorbilder waren. Blue- Ein Lokal in einem kleinen Toggenburger Dörfchen, welches die- siana war so eine. Bruno Metzger war bei ihnen Tontechniker. Und sem Dörfchen im Land zu einigem Ruhm verhilft. Leute wie er sorgten beispielsweise mit dem Openair Kirchberg und dann mit der Eintracht für Auftrittsmöglichkeiten», erinnert eintracht-kirchberg.ch sich Simon Winiger.

SAITEN 11/2016REPORT 45 Der Redemption-Song des Ex-Neonazis Charly war früher ein gefürchteter Neonazi. Heute ist er Roadie bei einer Band, die sich für Toleranz und gegen Rassismus einsetzt. Er will seine eigene Waage ins Gleichgewicht bringen.

TEXT UND BILDER: FRÉDÉRIC ZWICKER

Es ist ein schöner Sommerabend im Jahr 1998 oder 1999. In Wan- gen am oberen Zürichsee ist Dorffest. Das ist nicht für alle ein Ver- gnügen. Ein junger Mann liegt bewusstlos am Boden. Ein stahlkap- penbesetzter Kampfstiefel hat ihm Gesichtsknochen zertrümmert. Der Täter «macht den Fisch» und wird am nächsten Tag wegen schwerer Körperverletzung von der Polizei gesucht. Auch in der Zeitung gibt es einen Zeugenaufruf. Der Täter wird jedoch nie ge- funden. «Man hat nie eine Anzeige gekriegt. Es hat niemand gere- det, weil alle Angst hatten», erzählt Charly 17 Jahre später. Charly redet auffallend langsam. Das hängt mit seiner Krankheitsgeschichte zusammen. Die geht so: Anfang März 2012 wird Charly mit einem Herzinfarkt ins Spital eingeliefert. Im Spi- talbett erleidet er einen Hirnschlag. Als er auf den Alarmknopf drü- cken will, fällt er aus dem Bett und schlägt mit dem Kopf auf dem Boden auf. Der Aufprall verursacht eine Hirnblutung. «Als ich auf dem Spitalboden lag und dachte, das sei das Ende, überlegte ich mir, was in meinem Leben gut und was schlecht gewesen war. Mei- ne Jahre in der Neonaziszene gehörten zum Schlechten. Das wurde mir in diesem Moment klar.» Es ist ein kleines Wunder, dass Charly überlebt. In den fol- genden Monaten hat er während der Reha sehr viel Zeit nachzu- denken. Mehr und mehr realisiert er, dass er viel Leid verursacht hat. Jetzt, etwa acht Jahre nach seinem Ausstieg aus der Szene, regt sich das schlechte Gewissen. Der Aussteiger fängt an, sich zu über- legen, wie er Busse tun kann für seine Taten. Erst im Frühjahr 2016 findet er einen Weg. 22 Jahre, nachdem er als Teenager auf die braune Bahn geraten ist.

«Respekt vor Schweizern»

Als Charly im Jahr 1994 in die Realschule kommt, ist er noch nicht «politisiert». Seine Freunde sind Schweizer, die er schon seit Jah- ren kennt, die denselben Schulweg haben. In der Real kommt es zu Problemen zwischen Schweizern und Ausländern. Charly sagt, bei den Ausländern habe es geheissen, Schweizer könne man verprü- geln, die würden nicht zurückschlagen. «Anfangs ging es uns dar- um, Ausländer Respekt vor Schweizern zu lehren. Wir schlugen zurück, und wir merkten, dass wir damit Erfolg hatten.» Als Charly 1997 das zehnte Schuljahr an einer Privatschule besucht, beginnt er, sich zu radikalisieren. Charly hat einen Cou- sin im Bezirk March im Kanton Schwyz, in einem Dorf, das als Skinhead-Hochburg bekannt ist. Mit ihm und dessen Kollegen geht er in den Ausgang. Auch in Rapperswil-Jona bildet sich eine Gruppe von jungen Männern, die ihrer Gesinnung mit Bomberja- cken und Glatzen Ausdruck verleihen. Charly ist der Rädelsführer. Der Alpha-Skin der Rapperswil-Joner Szene. Die anderen sind eher Mitläufer. Doch nicht nur in Rapperswil-Jona ist er ein Anführer. Auch innerhalb der Szene in und um den Bezirk March verschafft er sich Respekt. «Ich bin in Rapperswil-Jona mit Glatze, Kampfstiefeln und Bomberjacke herumgelaufen. Ich hatte deshalb bald den Ruf, ein besonders harter Kerl zu sein.» Die Stadt am See sei in dieser Region schon eine Grossstadt. Hier lebten viele Ausländer, wäh-

46 REPORT SAITEN 11/2016 rend die Skin-Szene sehr klein gewesen sei. «Die Tatsache, dass ich meine Gesinnung nie versteckte, den Ausländern die Stirn bot, ver- schaffte mir in der Szene grossen Respekt.»

International verknüpft

Charlys Ruf verbreitet sich bald über die Region hinaus. Er erhält eine Einladung zu einem Treffen der vielleicht bekanntesten, inter- national verknüpften Neonazigruppierung, deren Namen unge- nannt bleiben soll. Das sind die richtig radikalen Kreise. Charly geht hin. Die Neonazis grillieren im Wald, trinken, unterhalten sich. Dann fragen sie Charly, ob er Mitglied im Netzwerk werden will. Er müsste den Namen und die Adresse seines Arbeitgebers angeben und wöchentlich Bericht erstatten über die Operationen in seiner Gegend. Charly lehnt ab. «Ich fand Hierarchien immer Scheisse.» Überhaupt war der Kampf, den er und seine Kameraden führten, wenig ideologisch geprägt. Charly interessierte sich für Schweizergeschichte. Über Rassentheorien wurde aber nicht gere- det. Es gab keine Mein-Kampf-Diskussionsabende. «Hauptsächlich ging es ums Saufen. Und etwa zweimal im Monat ums Prügeln.» Wie zum Beispiel in Wangen. Es wurde gerempelt, Charly boxte den anderen in den Magen. Als der zusammensackte, wollte er ihm in den Oberschenkel treten. Weil der andere sich im Fallen aber abdrehte, traf ihn Charlys Stiefel mit voller Wucht ins Gesicht.

Für einmal Opfer

Januar 2002 in Rapperswil-Jona. Charly macht die Augen auf. Er sieht seinen Vater, vier Polizisten, den Krankenwagen und die Sani- täter, die sich über ihn beugen. Er weiss nur noch, dass er um drei Uhr morgens betrunken auf der zweituntersten Stufe der Treppe zur Zeughausbar gesessen und sich übergeben hat. «Ich sah fünf paar Beine. Aber das interessierte mich nicht. Ich war mit Kotzen beschäftigt.» Die Hälfte der Zähne im Oberkiefer sind ausgeschla- gen. Sein Arm ist blau. «Sie haben mir mit Holzprügeln auf den Oberarm geschlagen. Wahrscheinlich haben sie ein paar Mal den Kopf nicht getroffen.» Charly erstattet Anzeige gegen unbekannt. «Musste man ja – wegen der Versicherung.» Er hat nie herausgefunden, wer die Tä- ter waren. «Das war auch besser so», sagt er heute. «Wir hätten uns gerächt. Aber giftig.» Wer in Rapperswil-Jona aufgewachsen ist, erinnert sich an den Abend. Im Musikclub ZAK beim Bahnhof Jona fand ein Hip-Hop-Konzert statt. In Rapperswil spielte an dem Abend der ZSC gegen den SCRJ. Rechtsradikale ZSC-Hooligans griffen nach dem Hockeymatch das ZAK an. In der Folge machten sich Konzertbesucher in Gruppen auf die Suche nach den Aggres- soren. Charly hatte nichts mit dem Angriff aufs ZAK zu tun. Weil er aber gekleidet war wie die Angreifer, wurde er mit Holzstöcken ver- prügelt. Das war es aber nicht, was ihn zum Ausstieg bewegte.

Liebe und THC

Im Jahr 2003 hat Charly eine neue Freundin. Sie akzeptiert seine Gesinnung. Aber er verbringt viel Zeit mit ihr, weniger mit seinen Skinhead-Kumpanen. Im Jahr 2004 hat er einen Unfall. Er arbeitet auf dem Bau und reisst ein Fenster aus der Wand. Ein Glassplitter verletzt sein Auge. In der Folge hat er Probleme mit dem Augendruck. «Der Augenarzt empfahl mir zu kiffen, um den Augendruck unter Kontrolle zu kriegen. Das THC entspannte mich, dämpfte Hass und Aggression und beschleunigte meinen Ausstieg aus der Szene.» Vor- her sei er ständig wütend gewesen, voller Hass. Das legte sich jetzt. Charly redet ganz offen. Er verschweigt nichts. Es ist ihm wichtig, seine Geschichte zu erzählen. Wenn man sich mit ihm un- terhält, merkt man, wie verworren diese Geschichte klingt. Er son-

SAITEN 11/2016REPORT 47 derte sich damals zwar immer mehr ab von allen, die nicht eben- Equipment zu schleppen. Manchmal muss er sich kurz hinsetzen. falls rechtsradikal waren. Aber als Einheimischer kannte er in Aber er erfüllt seine Aufgabe äusserst gewissenhaft. Rapperswil-Jona eben doch auch Ausländer, auch Dunkelhäutige, Schon als kleiner Junge habe er davon geträumt, als Roadie die er zwar beleidigte, aber eher im Scherz, wie er erzählt. «Heute zu arbeiten. Diesen Traum erfüllt er sich jetzt. Bei einer Band, de- weiss ich, wie schlimm das für sie gewesen sein muss.» ren politische Botschaften sich gegen die Intoleranz, den Rassis- Eine dunkelhäutige Freundin erinnert sich an einen Ho- mus und den Hass richten, die er sich noch vor wenigen Jahren auf ckeymatch, bei dem viele Skinheads vor dem Stadion standen. die Schweizerfahne geschrieben hat. «Charly sagte: Kommt mit mir mit. Dann geschieht euch nichts.» Und auch die rechte Szene, die sich unter Charlys Fitti- Charly abstreifen chen in Rapperswil-Jona bildete, war eine ziemlich absurdes Phä- nomen. Einer hatte türkische Eltern, einer war Serbe. Und das war Charly heisst nicht Charly. Er zieht es vor, nicht namentlich ge- schon fast die Hälfte der Crew. Charly nahm sie mit in den Bezirk nannt zu werden. Das könnte zu Problemen führen. Den Namen in March zu seinen Gesinnungsgenossen, wo es schon ein, zwei Fra- diesem Artikel wünscht er sich, weil ein Lied von Knuts Koffer gen gegeben habe. «Ich sagte: Was ist das Problem? Die sind ja Charly heisst. Es beschreibt einen Stammtischrassisten, der Schwar- weiss!» ze als primitiv bezeichnet, sich aber von Strophe zu Strophe mehr und mehr selber als animalisch-primitives Schwein entpuppt. Ein kleiner Ghandi Charly hat der Gewalt abgeschworen. Manchmal ist das der Gewalt aber egal. Vor etwa vier Monaten geht er mit Freunden nachts Doch woher kam dieser Hass? Wieso hatten Charly und seine Kol- in die Bäckerei, die bereits Frischgebackenes verkauft. Dort kon- legen Probleme mit Ausländern, wo andere Schweizer keine Prob- frontiert ihn einer mit seiner Vergangenheit, beschimpft ihn für das, leme hatten? Hatte er Minderwertigkeitskomplexe? Mangelndes was er früher war. Dann schlägt er Charly zweimal ins Gesicht. Charly Selbstvertrauen? «Im Gegenteil», sagt Charly, «ich hatte eher zu schlägt nicht zurück. Obwohl er, der frühere Schläger, viel kräftiger viel davon. Ich wollte mich beweisen. Und nachdem ich in der Pri- ist als sein Gegenüber, immer noch eine furchteinflössende Erschei- marschule bei einer Schlägerei meine erste Faust eingefangen hat- nung, wenn man sich vorstellt, er könnte einem Böses wollen. te, hatte ich keine Angst mehr, mich zu prügeln.» Charly sagt, er wisse, dass er nichts wiedergutmachen könne. Charly ist schon lange kein Skinhead mehr. Damals habe es Er wolle sich aber gegen den Hass einsetzen, den er damals empfun- sich aber gut angefühlt. Der Zusammenhalt in der Gruppe, das sei den und verbreitet habe, den er heute nicht mehr verstehen könne, etwas Einzigartiges. Jeder sei für den anderen eingestanden. Wenn der ihn manchmal noch einholt. «Auch wenn ich meine Taten nicht er einen verprügelt hat, bezahlten die Kollegen Bier. Alle hatten ungeschehen machen kann, will ich versuchen, Dinge zu tun, die mei- Angst vor ihm und seinen Kameraden. Alle hatten Respekt. ne eigene Waage wieder etwas ins Gleichgewicht bringen sollen.» Doch wie denkt er heute darüber? Armselig sei es gewesen. Richtig armselig. Gewalt sei der falsche Weg, um sich Respekt zu verschaffen. Auch die falsche Reaktion auf die Bedrohung durch ausländische Mitschüler. Ein kleiner Ghandi fast. Ist das dem Jour- nalisten vorgeheuchelt? Was wäre der richtige Weg, um solche Aus- einandersetzungen zwischen Schweizer Schülern und ausländi- schen zu verhindern? Charly sagt: «Ich denke, das ist in erster Linie Aufgabe der Politik. Ein wichtiger Schritt war die Aufhebung der getrennten Schulhäuser für Real- und Sekundarschüler, wie es in Rapperswil-Jona bis vor kurzem praktiziert wurde.» Charly sagt, er wisse, dass er nichts wiedergutmachen könne. Und trotzdem hat er das Bedürfnis, Busse zu tun für seine Sünden.

Der Bubentraum

Am 12. Februar feierten wir mit Knuts Koffer in einer Bar in Rap- perswil die Premiere unseres Musikvideos Drum sägi Nei zur Durch- setzungsinitiative. Charly war ebenfalls in der Bar. Wie immer, wenn ich ihn sah, empfand ich ein leichtes Unbehagen. Seine Prä- senz hatte etwas Bedrohliches. Ich kenne Charly seit der Primarschule; er war zwei Jahre über mir und damals ein aufgestellter, lustiger Junge. Einer der coo- len Kids auf dem Pausenplatz. Als er seine Transformation zum Skinhead durchmachte, wurde er für mich zum Feindbild. Ich erin- nere mich an eine Zeichnung, die er einem Mitschüler von mir ge- zeigt hat, als wir in der Sek waren. Sie zeigte einen Skinhead, der einem Dunkelhäutigen mit der Motorsäge den Kopf absägt. In der Bar kam Charly zu mir und fragte, ob Knuts Koffer Verwendung für einen Roadie hätte, der unentgeltlich für uns ar- beiten würde. Er hatte bereits Die Ärzte und Die toten Hosen ange- fragt, von beiden Bands aber Absagen erhalten. Charly ist IV-Bezüger. Wegen seiner Krankheitsgeschichte darf er nicht mehr arbeiten. Es geht ihm zwar wieder recht gut. Aber er hat Kreislaufprobleme und fällt manchmal in Ohnmacht. Das hindert ihn nicht daran, bei Knuts Koffer Konzerten unser

48 REPORT SAITEN 11/2016 Kultur Relevante Kadaver Lieber Nichtsnutz Lieber Nicht Jim Knopf Appenzellkopf Sexualmagie Dada lebt Jeder stirbt Auch Kinos?

SAITEN 11/2016KULTUR 49 NATURMUSEUM Konferenz der Tiere

Mitte November wird in St.Gallen das neue Naturmuseum im Osten eröffnet. Gespräche mit dem Direktor und dem Gestalter und ein Blick zurück auf das museale Sammeln in St.Gallen.

FOTOGRAFIE: DANIEL AMMANN

50 KULTUR SAITEN 11/2016 Was ist ein Naturmuseum heute, was will es sein, was kann es leisten? Erste Impressionen vom Neu- bau im St.Galler Osten und Fragen an den Ausstel- lungsgestalter Johannes Stieger.

TEXT: PETER SURBER

Die Lust ist gross – wenigstens ein kurzer Knuff in die Magenge- gend… Berühren verboten, aber wann hat man schon eine Wildsau so zum Greifen nah? Im Peter und Paul konnten wir als Kinder nicht genug davon kriegen, den Frischlingen zuzuschauen – aber dazwi- schen war ein dicker Maschendraht. Und die Murmeltiere waren immer am Schlafen und die Gemsen kaum zu erkennen zuoberst auf dem Kunstfelsen. Der St.Galler Wildpark in Ehren, aber jetzt im neu- en Naturmuseum kommt man diesen Tieren und allem anderen, was da kreucht und fleucht in der Ostschweiz, plötzlich unglaublich nahe. Das wird den Kindern gefallen. Und den Erwachsenen auch, wie sich nach einem ersten kurzen Blick erahnen lässt, während die Handwerker den Dingen den letzten Schliff geben. Die Tiere, hunderte beziehungsweise tausende, wenn man die Insekten und Käfer und Schmetterlinge in den Ziehschubladen Gestalter Johannes Stieger im Krähenschwarm. mitrechnet, haben sich im Hauptraum des Neubaus versammelt, rund um das Kernstück des ganzen Museums: das Relief des Kan- auf, dass die Objekte selber interessant genug sind – und damit die tons St.Gallen. So kunstvoll ausgestopft wie täuschend lebendig, Eigenfantasie der Besucherinnen und Besucher in Gang setzen. vom Wels bis zum Adler, vom Fuchs bis zum Hasen, stehen sie pa- «Wir erzählen keine Geschichten; auch deshalb, weil sich Ge- rat, als lege gleich die Arche Noah am Rorschacher Hafen ab. «Vom schichten im Museum relativ rasch abnutzen», sagt Johannes Stie- Bodensee bis zum Ringelspitz» heisst das Ausstellungsprogramm ger. Es gebe genug Eventisierung in dieser Welt, gerade auch im in diesem Saal. Nicht originell, aber passend. Leben von Kindern und Jugendlichen. Schauen ja, berühren nein: Das gelte nur für die Tierpräpa- rate, sagt Johannes Stieger vom Gestalterbüro 2ndwest, das für die Die zweite Überzeugung heisst: Präsentation der Sammlung hauptverantwortlich ist. Sonst sei an Hightech soll sparsam eingesetzt sein. den meisten Stellen im neuen Museum Anfassen ausdrücklich er- Und wenn, dann richtig. wünscht. Etwa in der «Waldbibliothek» mit ihren Naturmaterialien und Duftstationen. Und erst recht im obersten Stock bei den The- Beispielhaft dafür sind die Fernrohre, durch die man, wie an rich- menausstellungen zur Bionik und zu Energien und Rohstoffen – tigen Aussichtspunkten in der Landschaft, aufs Relief schauen von der Galerie oben wird man hinunterschauen können auf die kann und Videos zu Einzelthemen eingespielt bekommt – zum wundersame vielhundertköpfige «Konferenz der Tiere» rund um Trinkwasser etwa, zum Säntiswetter oder zu den unterschiedlichen das Kantonsrelief. regionalen Lebensräumen. Die ausgetüftelte Technik, die es dafür Dass diese Tiere einfach so da sind, ohne auf originell ge- braucht, bleibt aber eher die Ausnahme als die Regel. Oben im trimmte «Inszenierung», dass das neue Museum nicht um jeden Raum der Ressourcen wird man dann allerdings in die Vollen ge- Preis witzig in der Präsentationsform und technologisch aufgerüs- hen beziehungsweise in die Pedale steigen können. Und herausfin- tet in den Mitteln sein will: Das ist eine Haltung. Johannes Stieger den, wieviel Trampelenergie es braucht, um zum Beispiel eine ist seit rund fünf Jahren, seit dem Gestaltungswettbewerb, den 2nd- Bohrmaschine zum Laufen zu bringen. Der Bionikraum werde als west gewann, planerisch beteiligt und immer wieder mit der Frage eigentliches Arbeitslabor gestaltet, eine Einladung insbesondere konfrontiert, wie man Natur natur- und zeitgemäss ausstellt. Die an Schulklassen, der Natur über die Schulter zu schauen und ihr Haltung, die für das neue Museum prägend ist, könnte man in ein ihre Geheimnisse experimentell abzuluchsen. A propos Luchs: paar Leitüberzeugungen zusammenfassen. Auch der fehlt natürlich nicht in der Konferenz der Tiere.

Die erste Überzeugung heisst: Die dritte Überzeugung heisst: Dinge zeigen statt Geschichten erzählen. Ehret das Handwerk.

Viele Museen bemühten sich heute, einen «roten Faden» oder mo- Was an Informationen zu den einzelnen Ausstellungsthemen vermit- dern gesagt: ein Narrativ zu finden und ihr Publikum damit an der telt werden soll, findet man zum einen in Grossschrift an der Wand, Hand zu nehmen. Das St.Galler Naturmuseum zählt dagegen dar- zum andern auf simpel umklappbaren, soliden Schrifttafeln, die zu-

SAITEN 11/2016KULTUR 51 sammen mit den Ausstellungsgrafikerinnen vom Zürcher Büro Biv- Museumsdirektor Toni grafik entwickelt wurden. Auch das Relief ist eine (unfassbar detail- reiche) Handwerksarbeit; praktisch jedes Haus findet man als roten Bürgin über Politik Punkt darauf. Von Hand aufgemalt wurde ebenfalls das Wandbild im Hauptsaal. Schlussendlich, sagt Johannes Stieger, lebt eine so um- und Natur im St.Galler fassende Grossaufgabe wie der Bau und die Einrichtung eines neuen Museums von unzähligen grösseren und kleineren Handgriffen und Naturmuseum, die Handwerkskünsten der beteiligten Fachleute. Das soll man als Besu- cherin und Besucher auch spüren. Und würdigen. Brückenfunktion seiner Die vierte Überzeugung lautet: Institution, offene Räume Ein Museum ist eine moralische Anstalt. und sein liebstes Objekt. Im langgezogenen Saal «Leben im Wandel» spult sich die Erdge- INTERVIEW: PETER SURBER schichte vom Urknall bis heute im Zeitraffer ab, mittendrin die Di- nosaurier, ganz am Ende ein Autopneu, ein Presslufthammer und andere typische Dinge, pfiffig rot angemalt. Rot ist auch die Leucht- schrift, auf der die Zeit läuft und läuft und läuft. Ein Museum, sagt Johannes Stieger, ist wesentlich ein Ort des Bewahrens, der Stabi- lität und der Vermittlung von Wissen und Gewissheiten – aber es blendet auch die Gefährdungen und die Vergänglichkeit nicht aus. Das Museum als Wunderkammer: So waren einst die Sammlungen zusammengekommen, die Ausstellungswand unten im Foyer erin- nert daran. Oben aber zeigt das Museum sein modernes Gesicht: als Ort des Lernens, der Reflexion, auch der Irritation und der Emanzipation.

Die fünfte Überzeugung lautet: Ein Museum darf auch poetisch sein.

Über der Treppe im Foyer fliegt ein Schwarm Tauben auf. Im erd- geschichtlichen Saal sind es Krähen, die sich über den Köpfen fast unheimlich zusammenrotten. Grafische Wegweiser sind Schwal- ben. Und vor den Fenstern tschilpen die Spatzen. Die Vögel, uralte Toni Bürgin im Reich des Höhlenbären. Orakeltiere, werden die Besucherinnen und Besucher begleiten und ihre Fantasie beflügeln. Berühren verboten – aber sich berüh- Saiten: Toni Bürgin, am Erscheinungstag des Novemberhefts ren lassen von der Intelligenz und der Poesie der Ausstellung: Das von Saiten wird auf der Website naturmuseumsg.ch der passiert in diesem neuen Museum vermutlich allen, den Kindern Countdown lauten: «Noch 15 Tage bis zur Eröffnung des neuen wie den Erwachsenen. Naturmuseums». Was ist für Sie der grösste Gewinn gegenüber dem alten Museum? Toni Bürgin: Das kann man einfach sagen. Im Museum im Stadtpark befand sich die Dauerausstellung im Unterge- schoss. Das war eine spezielle Atmosphäre, damals bei der Renovation war sie sicher zeitgemäss, aber im Vergleich mit anderen neueren Museen waren die Platzverhältnisse be- engt, der grosse Dinosaurier war geradezu eingepfercht. Im neuen Haus, das man von Grund auf konzipieren konnte, haben wir jetzt helle, grosszügige Ausstellungsräume erhal- ten. Es ist ein Tageslichtmuseum, was einerseits eine Her- ausforderung für den Objektschutz ist, aber andrerseits eine ganz andere Welt erleben lässt.

Man wollte damit die Natur hereinlassen und nicht ganz aussperren? Die Erfahrung zeigt, dass man in einem nur mit Kunstlicht ausgestatteten Museum schneller ermüdet als bei Tages- licht. Die Zertifizierung als Minergieplus-Bau erforderte ebenfalls zumindest zum Teil natürliche Beleuchtung. Das Museum ist bei aller «Natürlichkeit» eine hochtechnisierte Anlage, mit Zwangsbelüftung, Wärmetauschern, Lichtsteue- rung und so weiter.

Und: Die Natur bleibt eben doch im Haus eingesperrt. Das ist in jedem Museum so. Der Aussenraum ist jedoch von Anfang an mitgedacht worden als Museumspark. Dessen

52 KULTUR SAITEN 11/2016 Realisierung hat sich verzögert, weil er die Decke des Auto- In solchen kontroversen Themen hat ein Naturmuseum eine bahntunnels mit einbezieht. Nachdem die Vorschriften zur exponierte Stellung – empfinden Sie das so? Tunnelsicherheit verschärft wurden, hat das Bundesamt für Es ist die Rolle eines modernen Naturmuseums, dass es ge- Strassen einen Stopp verfügt. Wir sind jetzt aber wieder auf sellschaftlich relevante Fragen aufnimmt. Und auch will. gutem Weg, die Baueingabe soll bis Ende Jahr erfolgen. In Ganz neu ist das nicht; als ich vor 20 Jahren hier kaum an- diesem Museumspark sollen Themen aus dem Innern nach gefangen hatte, gab es eine Sonderausstellung über Gen- Aussen getragen werden, zum Beispiel Tier- und Menschen- technik. Solche Themen müssen Platz haben, aber nicht im spuren. Vielfältig und spannend soll auch die Bepflanzung Sinn einer einseitigen Betrachtung, sondern einer mög- werden, ohne den Botanischen Garten konkurrenzieren zu lichst neutralen Darstellung, die auch Widerspruch zulässt. wollen. Der Park soll ein schönes Naturerlebnis bieten. Gibt es Reaktionen aus der Politik? Negative Stimmen oder auch Drinnen ist das Naturerlebnis zwangsläufig «übersetzt». Forderungen, bestimmte Themen aufzugreifen? Absolut. Wir sind kein Zoo, in dem die Tierwelt lebendig Wir werden es sehen. «Lernen von der Natur» und «Energien einsperrt ist, sondern das Museum präsentiert Natur in kon- und Rohstoffe», das sind neue Ausstellungsteile. Ich bin servierter Form. Das hat Vorteile, man muss nicht füttern überzeugt, dass gewisse Aussagen gewisse Leute vor den und die Tiere laufen nicht davon. Letztlich muss man aber Kopf stossen werden. Gerade im Bereich erneuerbare Ener- das Museum nicht nur unter dem Aspekt des Ausstellens se- gien ist die Debatte hitzig. Wir wollen Plattform für solche hen. Die drei zentralen Funktionen sind: erstens das Sam- Diskussionen sein, auch mit Vorträgen und Gesprächen. So meln – wir sind das Archiv für die Naturgüter der Region. ist anfangs Jahr ein Vortrag über die neue, umstrittene Gen- Zweitens geht es um das Erforschen – es kommen immer technik Crispr/Cas 9 geplant. Politisch instrumentalisiert zu wieder neue Dinge zum Vorschein, wie jüngst die Versteine- werden, versuche ich nach Möglichkeit auszuschliessen. rung eines Hais. Es gibt vielleicht auch bei Säugetieren, Aber wir sind kein Neutrum, wir beziehen Position und wir etwa bei den Fledermäusen, noch Überraschungen, das versuchen, die Fakten so gut wie möglich abzustützen. Die- weiss man nie. Die Forschung decken wir zum Teil in den ser Ausstellungsteil ist deshalb auch eine semipermanente Bereichen Zoologie, Mineralogie und Paläontologie selber Installation. Vielleicht gibt es in einigen Jahren einen Durch- ab, wir arbeiten aber auch mit Universitäten und anderen bruch bei der Kernfusion. Darauf können wir reagieren. Fachleuten zusammen. Die dritte Säule schliesslich ist das Vermitteln in Ausstellungen, Führungen, Veranstaltungen Die Räume sind auch im wörtlichen Sinn offen. aller Art. Das Museum soll Raum bieten für möglichst viel- Die Qualität der Räume ist hoch. Heute hat eine sogenannte fältige Themen aus Natur, Naturwissenschaft und Natur- Dauerausstellung eine Lebensdauer von vielleicht zehn, schutz. fünfzehn Jahren. Das schnelllebigste Element sind die Son- derausstellungen im grossen Saal. Ein toller Saal, über 300 Das heisst auch: kritische Reflexion, etwa in Bezug auf die Quadratmeter gegenüber bisher etwa 200. Wir eröffnen mit natürlichen Ressourcen? einer Bilderausstellung von Ernst Schär über die alten Genau. Es gibt neu eine Abteilung zu Energien und Rohstof- Sammlungsräume. Im März folgt die jährliche Eierausstel- fen. Wir versuchen eine Plattform für Diskussionen zu sein, lung in einer neuen Form, danach im Mai die Schau Wir essen aber ohne missionarischen Ansatz. Der Zeigefinger funktio- die Welt. Geplant haben wir bis 2019. Das ist aber auch not- niert bekanntlich in den wenigsten Fällen, aber Themen in wendig. Und in manchem betreten wir Neuland, zum Bei- aller Breite aufzuspannen ist wichtig. Die Debatten um Ener- spiel mit dem Museumscafé, da wären vielleicht Anlässe giewende oder Klimaerwärmung werden zunehmend inten- möglich, wir müssen uns herantasten. Führungen, Vorträge, siver – aktuelle Themen, die im alten Museum gefehlt haben. das wird beibehalten und ausgebaut, auch dank einer perso- In Sonderausstellungen kann man sie vertiefen; so zeigen wir nellen Aufstockung. Wir müssen Erfahrungen sammeln. im nächsten Frühling in Zusammenarbeit mit Helvetas die 2017 wird auch ein Jahr der Reflexion sein: Was funktio- Ausstellung Wir essen die Welt. Da geht es ganz konkret um die niert, was nicht? globalen Zusammenhänge unserer Ernährung. Was ist Ihr liebstes Objekt? Nicht «missionarisch» sein zu wollen: Bedeutet das politische Schwierig. Das schwankt. Ich habe ein Riesenfreude an dem Zurückhaltung? Oder sagen Sie: Wir sind das Naturmuseum, wir Haifossil, das ist für den Durchschnittsbesucher nicht so sind die Experten, wir beziehen Stellung? spektakulär, aber wissenschaftlich aufregend, wenn man Wir machen durchaus Setzungen. So gibt es im Ausstel- weiss, dass anhand dieses Funds eine neue Art beschrieben lungsraum «Leben im Wandel» eine Leuchtanzeige, die wird, die man bis dahin nicht kannte. Ein solcher Holoty- rund 120 im Verlauf der letzten zwei, drei Jahrhunderte aus- pus, das sind die wertvollsten Objekte in einer Sammlung. gerottete Tierarten auflistet. Um zu zeigen, dass es in Bezug Die St.Galler Sammlung hat ganz wenige: einen Holotypen auf gewisse Entwicklungen schon fünf vor oder zwei vor bei den Schnecken und bei den Orchideen. Rein monetär zwölf ist. Allerdings gibt es in den aktuellen Umweltdiskus- am wertvollsten ist der grosse Entenschnabel-Dinosaurier, sionen, Beispiel Wind- oder Solarenergie, unzählige und das ist wie der Monet im Kunstmuseum. Aber man findet teils völlig konträre Expertenmeinungen. Am Schluss blickt auch unspektakulär wertvolle Dinge wie die Goldschrecke, man kaum noch durch. Aber wir wollen dennoch zeigen, einen kleinen Grashüpfer, den es nur auf den Churfirsten dass man etwas tun kann. Stichwort Fleischkonsum: Das gibt, oder eine Höhlenheuschrecke, die nur in der Festungs- wird im Museum thematisiert, Sie finden eine Reihe «golde- anlage Magletsch vorkommt. Für andere sind die Bären am ner Regeln» für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. wichtigsten oder die jungen Wölfe. Wichtig ist uns, dass die Leute Zusammenhänge verstehen. Und sich bewusst sind, dass die Wissenschaft nicht unfehl- bar ist, es gibt auch Holzwege oder Nebeneffekte, die sich kaum voraussagen lassen.

SAITEN 11/2016KULTUR 53 Der Höhlenbär und sein Entdecker Arnold Bächler: Das ist für viele St.Gallerinnen und St.Galler eine Kindheitserinnerung. Es begann mit einem Der Höhlenbär vom Wildkirchli, der über viele Jahre im Kirchhoferhaus kaum zugänglich war, ist ein weiteres High- Nilkrokodil. St.Gallen light. Und dann ist da natürlich noch das grosse Landschafts- relief, ein einzigartiges und tolles Schaustück. Was auch erhält ein neues wichtig ist: Wir schliessen die Natur im Museum ein, aber sie soll auch Brücken bilden in die Natur hinaus. Wir stellen den Museum – fast 100 Jahre Naturreichtum dar, doch damit ist der Appell an die Besu- cher verbunden, diese Schätze in der Landschaft draussen nach dem letzten. zu suchen und zu merken, was fehlt, wo Veränderungen statt- TEXT: PETER MÜLLER finden. Diese Brückenfunktion ist ganz wichtig. Ebenso die Brücke zum Botanischen Garten, der bei der Standortwahl den Ausschlag gegeben hat. Die stadt-st.gallische Museumsgeschichte ist als Ganzes noch nie wirklich erzählt worden. Es gibt Veröffentlichungen zu den einzel- Ihr Werbespruch fürs neue Museum? nen Museen und einige sehr summarische Überblicke – mehr Kommt und schaut euch das neue grosszügige Haus an mit nicht. Schnell zeigt sich: Diese Geschichte ist lang und verwickelt, seinen hellen Räumen, mit den vielfältigen Ausstellungsthe- spannend und abenteuerlich. Hinter den Kulissen mag es aus heu- men, macht mit uns Reisen vom Beginn der Welt bis in die tiger Sicht nicht immer sehr wissenschaftlich und professionell Gegenwart, Reisen ins Reich des Bären oder vom Bodensee zugegangen sein, Enormes geleistet haben die Beteiligten trotz- bis auf den Ringelspitz. All das kann man hier erleben und dem. Die Ausstellungssäle wirken auf alten Fotos teilweise grotesk noch viel mehr. überfüllt, erinnern an weihevoll inszenierte Trophäen-Sammlun- gen, an Schatzkammern oder Zeughäuser. Und die Themen lassen einen oft ratlos. Was interessiert heute ein vaterländischer Waffen- saal? Oder ganze Vitrinen voller Mineralien? Aber eben: Ein Muse- um erzählt nicht nur von seinen Objekten, sondern auch viel von seiner eigenen Zeit.

Vereine als Sammler

Am Anfang standen in St.Gallen die Kuriositäten-Sammlungen in der Stadtbibliothek (ab frühem 17. Jahrhundert) und in der Stiftsbi- bliothek (ab frühem 18. Jahrhundert). Das Meiste dieser Raritäten aus Natur, Kunst, Geschichte und Völkerkunde ist heute verloren. Die beiden prominentesten noch erhaltenen Objekte stammen aus Ägypten. Das Nilkrokodil gelangte 1623 in die Stadtbibliothek (und prangt jetzt ab November im neuen Naturmuseum), die Mumie Schepenese 1820 in die Stiftsbibliothek. Im 19. Jahrhundert übernahmen vier private Vereine die Sam- meltätigkeit: die St.Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft (gegründet 1819), der Kunstverein (gegründet 1827), der Historische Blick aus dem Museum in die Natur. Verein des Kantons St.Gallen (gegründet 1859) und die Ostschweize- rische Geographisch-Kommerzielle Gesellschaft (gegründet 1878). Soziologisch gehörten sie zum gehobenen Bürgertum, sie waren gut vernetzt und konnten dadurch ihre Sammlungen laufend vergrös- sern – dank Schenkungen, aber auch Geldspenden und Ankäufen. Im Hintergrund wirkte derweil die Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Sie engagierte sich vor allem für die geeigneten Räumlichkeiten. Die Sammlungen mussten gelegentlich umziehen, meist wegen Platz- mangel oder ungünstigen Raumbedingungen (Feuchtigkeit, Unge- ziefer). Den Vereinen drohten ihre Sammlungen immer wieder über den Kopf zu wachsen – mengenmässig, aber auch museologisch- wissenschaftlich. Nicht selten wussten sie auch gar nicht recht, wel- che Schätze da in ihrem Netz gelandet waren. Das fand man zum Teil erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später heraus. Die grösste Irrfahrt erlebte übrigens die naturwissenschaftliche Sammlung. Im 19. Jahr- hundert wechselte sie gleich siebenmal die Adresse. 1856 erhielten die Sammlungsbereiche Natur, Kunst und Geschichte erstmals ein gemeinsames Dach. Sie wurden im West- flügel der neu eröffneten Kantonsschule am Burggraben unterge- bracht, zusammen mit der Stadtbibliothek. Besitzerin des Gebäu- deteils war – bis 1910 – die Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Schon bald meldeten sich aber auch hier Platzprobleme. Und so kam es zu Naturmuseum St.Gallen einem bemerkenswerten Gemeinschaftsprojekt. Auf Initiative der Eröffnung: 12. und 13. November, 10 bis 17 Uhr Ortsbürgergemeinde, des Kunstvereins, des Historischen Vereins, naturmuseumsg.ch der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft und des Kaufmänni-

54 KULTUR SAITEN 11/2016 schen Direktoriums – die heutige Industrie- und Handelskammer ganze 19. Jahrhundert zog – von der Geschichte über die Völker- – wurde 1863 ein Museumskonzept entwickelt. Seine Realisierung kunde bis zur Geografie. Man holte sich das aktuelle Wissen gleich- zog sich einige Jahre hin, 1875 bis 1877 wurde das Gebäude aber sam symbolisch in die eigene Stadt. Damit konnte man die Welt, die erstellt – das heutige Kunstmuseum, der Kunklerbau. Finanziell immer grösser und vielschichtiger wurde, ordnen – immer mit dem engagierten sich Stadt, Kanton, Kaufmännisches Direktorium und Risiko, in einen Ordnungswahn zu verfallen. Vor allem bei der his- Ortsbürgergemeinde. Dazu kamen viele Private, vor allem aus der torischen Sammlung war aber auch ein Gegenmoment wichtig. Das Stadt. Sie übernahmen mehr als die Hälfte der Kosten. Als Standort 19. Jahrhundert war eine Zeit drastischer Veränderungen und Um- wählte man den Stadtpark, der 1870 in öffentlichen Besitz überge- wälzungen – technisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich, gesell- gangen war. Die Lage am Rand des erholsamen Parks bewährte schaftlich. Da suchte man Halt, ja Identität in der Vergangenheit sich. In den folgenden Jahrzehnten sollten hier noch weitere Kul- und wollte wertvolle, verschwindende Kulturgüter retten – oder turbauten entstehen: die Tonhalle (1909), das Historische und Völ- das, was man dafür hielt. kerkundemuseum (1921) und das neue Stadttheater (1968). Fehlende Ressourcen und die Folgen Hockmumie und Kathedralen-Türme Mit dem neuen Museum von 1921 war die St.Galler Museumsland- Die Freude über das neue Museum dauerte allerdings nicht allzu schaft für lange Zeit gebaut – nicht zuletzt wegen dem Zusammen- lange. Schon 1878 klinkte sich das Kaufmännische Direktorium bruch der Stickereiblüte. Eindrücklich zeigt sich das beim Völker- wieder aus. Zusammen mit dem Gewerbeverein beschloss es die kundemuseum und dem Naturmuseum. Aufgrund beschränkter Gründung eines Industrie- und Gewerbemuseums, das 1886 eröff- Ressourcen – Personal, Geld, Wissen – konnten wichtige Aufgaben net wurde: das heutige Textilmuseum. Das Naturmuseum benötigte nicht befriedigend bewältigt werden. Dazu gehörten insbesondere bald zusätzliche Räumlichkeiten und erhielt sie 1911 im Kirchho- die wissenschaftliche Inventarisierung und Erschliessung der ferhaus auf der anderen Strassenseite. Herzstück dieses «Naturhis- Sammlungen und die Konservierung und Restaurierung. Aus den- torischen Heimatmuseums» war ein Zimmer mit Funden aus dem selben Gründen gab es auch keine systematische Sammlungspoli- Wildkirchli: altsteinzeitlichen Werkzeugen und dem Skelett eines tik. Die Neuzugänge erfolgten vielfach zufällig, abhängig von Höhlenbären – auch sie finden jetzt im Neubau endlich ihren ge- Schenkungen und günstigen Gelegenheiten. Gelegentlich wurde bührenden Platz. Und schon 1889 verkaufte der Historische Verein sogar über die Schliessung der beiden Abteilungen diskutiert. Vor seine kleine völkerkundliche Sammlung der Geographisch-Kom- allem aber: Die Ortsgemeinde kam mit ihrem Museums-Engage- merziellen Gesellschaft. Diese hatte selber mit dem Sammeln ange- ment allmählich an ihre Grenzen. Seit 1921 war sie faktisch für den fangen und 1880 ein kleines völkerkundliches Museum eröffnet, im Unterhalt und den Betrieb beider Museen verantwortlich: Natur bereits erwähnten Westflügel der Kantonsschule. und Kunst, Geschichte und Völkerkunde. Staatliche Zuschüsse und 1890 zog man an die Gallusstrasse, ins Stadthaus der Orts- private Sponsoren unterstützten sie dabei nur bedingt. bürger, wo man sich im obersten Stock einrichtete, mit dem heuti- Zu einem besonderen Problem wurde das Museumsgebäu- gen Festsaal als zentralem Ausstellungssaal. Hier konnten die Be- de von 1877. Es zeigte schon früh bauliche Mängel, erforderte im- sucher bis Ende 1916 Gegenstände aus aller Welt besichtigen: von mer wieder Reparaturen und Renovationen. 1971 schloss man das afrikanischen Tanzmasken bis zu australischen Bumerangs, sogar Gebäude aus Sicherheitsgründen, die Sammlungsbestände wurden eine Hockmumie aus Peru. Und wenn sie dann aus dem Fenster sukzessive ausgelagert. 1974 drohte sogar der Abbruch, der dann schauten, sahen sie die spätbarocke Kathedrale – ein merkwürdi- aber abgewendet wurde. Stattdessen wurde das Museum 1983-1987 ger Kontrast. Für die Museumsverantwortlichen stellten sich bald restauriert und erweitert. Und schon auf 1. Januar 1979 kam es zu wieder die üblichen Platzprobleme ein. Kunststück, wenn man Kul- einer grundlegenden Neuregelung der Zuständigkeiten durch die turen aus aller Welt dokumentieren will. Im Jahresbericht 1903 gibt Gründung der Stiftung St.Galler Museen. Die Stadtbibliothek wur- es dazu eine wunderbare Passage: «Wir haben die verschiedenen de zur Kantonsbibliothek. Die Museumsgebäude gingen an die Kollektionen nach den fünf Erdteilen eingeteilt, wovon jeder durch Stadt. Die Sammlungen wurden an die neue Stiftung übertragen, verschiedene Farben der Etiketten und nach Buchstaben bezeich- ebenfalls die Finanzierung des Betriebs. Seit 1. Januar 2012 ist auch net ist. Bis jetzt hat Konservator Vonwiller Australien und Afrika diese Stiftung wieder Geschichte, jedes der Museen hat seine eige- reorganisiert.» ne Stiftungs-Trägerschaft. Im Museum von 1877 selbst wurden die Verhältnisse trotz Parallel zu den institutionellen Umbrüchen fanden seit den dieser Abgänge immer prekärer. Und so beschlossen die Ortsbür- 1970er-Jahren inhaltlich zum Teil epochale Veränderungen statt, ger an ihrer Bürgerversammlung vom 13. November 1898, einen die einen ausführlicheren Beitrag nötig machen würden – nach ei- «Baufonds für die städtischen Sammlungen» anzulegen. Mit Si- ner Phase, die manche Zeitzeugen als «verstaubt und verschlafen» cherheit hatten sie dabei auch das Schweizerische Landesmuseum in Erinnerung haben. im Auge, das wenige Monate vorher in Zürich eröffnet worden war: Die bedeutende und reiche Textilstadt St.Gallen sollte museums- Peter Müller ist am Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen für mässig vorne mit dabei sein. Das Geldsammeln und die Planungs- Provenienzforschung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. arbeiten zogen sich über 17 Jahre hin. 1915 bis 1921 wurde das Museum dann gebaut: das heutige Historische und Völkerkunde- museum. Es war der letzte Grossbau der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, mitfinanziert vom Kanton, dem Kaufmännischen Direk- torium und Privaten; die Stadt hatte den Baugrund zur Verfügung gestellt. Über das neue Museum war man sichtlich stolz. Es diene der Belehrung und Unterhaltung breiter Kreise und sei eine Zierde der Stadt. Aus heutiger Sicht ist da einiges zu ergänzen. Die Sammlun- gen dienten auch dem Standortmarketing und der Selbstdefinition der Stadt als weltoffen und weltläufig. Zudem konnte man mit ih- nen am gewaltigen Wissenszuwachs teilhaben, der sich durchs

SAITEN 11/2016KULTUR 55 MUSIK Lachen, Lust und List 40 Jahre Punk wird auch in St.Gallen gefeiert –mit einem Konzert in der Grabenhalle und einer Ausstellung mit Afterparty in der Torpedo-Bar.

TEXT: PIUS FREY

Grabenhalle, Achtzigerjahre. Bild: Archiv GrabenhalleToxic Reasons+The Insane, Grabenhalle St.Gallen, 1983. Bild: Chrigel Braun

Fast von Beginn an war die Ostschweiz, die ganze Bodenseeregion Punk geht es nicht einfach nur um Musik. Es geht auch um mensch- dabei: Punk schlug ein. Punk wirkte auch hier. An diversen Orten, liches Leben, um Schalk, ums Lachen, um Lust und List. wie dem Zabi, dem Moscht-Club, in leerstehenden Häusern oder irgendwo privat ging Punk ab. Nicht nur auf Platte und auf Papier. Es soll wieder mal krachen Etliche Punkformationen entstanden. Fanzines schossen aus dem Boden. Es wurde wild geübt, und der neue, ungeschliffene Sound Nebst all dem gehört natürlich ein ordentliches Punk-Fest in der wurde unters Volk gebracht. Grabenhalle dazu. Der unermüdliche Lurker, Aktivist, Fanzine- Die dann wirkende 80er-Bewegung («Bewegig») hatte viele Macher, Buchautor, Ausstellungsmensch und Vinyl-«Nachpresser» Berührungspunkte zu Punk. Es ging um Kreativität, um den Mut, hat einiges auf die Beine gestellt. So wird 40 Jahre Punk auch in selber was zu machen, um Kampf für Freiräume, eigene Mode, anderen Städten gebührend abgefeiert. Mit verschiedenen Bands, mehr Frauen an den Musikinstrumenten und mit ihren Stimmen. aber auch mit Fotoausstellungen. Headliner jedes Abends sind The Unzählige freche Bands mischten die Szene auf. Lurkers aus England. Sie sind wahre Veteranen und seit 40 Jahren dabei. Sie spielen melodischen Punkrock mit sozialkritischen und Mittendrin: die Grabenhalle spassigen Texten oder Geschichten aus ihrem Alltag. Vorwärts aus Basel sind auch an allen vier Abenden gesetzt. In Biel treten noch Dazu wurde schon einiges geschrieben und erzählt. Das Buch Hot die Animal Boys auf, eine Ramones-Coverband, in Zug die Del- Love – Swiss Punk & Wave 1976–1980 von Lurker Grand, erschienen liahs’77 und in St.Gallen die geliebten Tüchel. zum 30-jährigen Punk-Jubiläum, gibt einen guten Blick auf und in Es soll wieder mal richtig krachen. die Szene. Für Punk-Musik war die Grabenhalle von Anfang an ein 40 Years of Punk wichtiger Ort. In- und ausländische Bands traten auf. Die Szene 16. November, Hirscheneck Basel traf sich, und manchmal gab es regelrechte Saalschlachten. Denn 17. November, Eldorado Biel 18. November, Grabenhalle St.Gallen auch Punk-Feinde fanden sich ein. Rechtsgedrehte Skins wie auch 19. November, Galvanik Zug aufgedrehte Landburschen und -mädels sorgten für einigen Ärger. Programm in St.Gallen: Doch jetzt feiern wir 40 Jahre Punk. Einige Bücher zum The- Vorwärts, Tüchel und The Lurkers , 21 Uhr ma sind herausgekommen. Romane, Lebensberichte, Bildbände, Torpedo Bar (neben der Comedia), ab 18 Uhr: Ramones Foto-Ausstellung Einträge in die Punk-Geschichte. Artikel von doof bis erleuchtend in Anwesenheit von George DuBose und aller Bandmitglieder. Afterparty bis füllten und füllen die Spalten. Interviews und Analysen kommen 3 Uhr: DJ Lurker legt Swisspunk auf, DJ Mani legt Punkklassiker auf dazu. Und verschiedene Ausstellungen. swisspunk.ch Im Jubiläumsjahr von Punk starb Marlene Marder. Eine grabenhalle.ch Frau, die Punk radikal lebte. Marder war Gitarristin bei den legen- dären, über die Landesgrenzen bekannten Kleenex, Liliput und an- deren Bands. Sie war einer Szene verbunden, bei der vom Punk her einiges entstand, neue künstlerische Ausdrücke und Formen. Den- ken wir nur an Fischli/Weiss oder Marders Musikkollegin, die Künstlerin Klaudia Schifferle. Und die Geschichte geht weiter. Bei

56 KULTUR SAITEN 11/2016 THEATER Bartleby, Barnebooth, Bartlebooth

Die Kellerbühne St.Gallen Verweigererhaltung in seinem Umfeld, der New Yorker Wallstreet, auslöst. Ein subversives Zerstörungswerk, das konsequent mit bringt als Eigenproduktion Bartlebys Tod endet. Warum die heutige Bartleby-Renaissance? Woher all seine im November Melvilles bürolistischen und existentialistischen Geistesverwandten? Viele sähen im Roman «ein frühes literarisches Aufbegehren gegen das Roman Bartleby der Schreiber beschleunigte und entmenschlichte System des Kapitalismus», sagt Matthias Peter. Erstmals komme hier die trostlose Welt des auf die Bühne. Ein Solo Angestelltendaseins aufs Tapet, lange vor Kafka. Bartleby gilt zu- dem als Prototyp des arbeitsteilig spezialisierten Menschen. für Matthias Peter und für Von solchen politisch aufgeladenen Interpretationen des Romans hält Regisseur und Musiker Daniel Pfister weniger. Was alle Bartlebys dieser ihn fasziniert, ist eine Figur, die einen nicht mehr loslasse, die sich ohne eindeutige Botschaft, aber umso dringlicher im Kopf des Le- effizienzgetriebenen Welt. sers und Zuschauers festsetze. Und ihn mit sich selber konfron- tiert. «Bartleby wirft uns auf uns zurück», sagt auch Matthias Peter; TEXT: PETER SURBER «auf die Frage, wo wir uns verorten, wozu wir in der Gesellschaft Ja sagen und wo wir nicht mehr bereit sind, mitzutragen».

Gewünscht: Erzählkonzentration

Die Inszenierung versteht sich als «Erzähltheater». Eine Stunde Text, solo auf der Bühne, in mehrere Rollen schlüpfend: Das for- dert vom Schauspieler alles ab. Gemeinsam mit Regisseur Daniel Pfister sei es zu Beginn der Probenarbeit vor allem darum gegan- gen, die Figur herauszuarbeiten und die wechselnden Erzählhal- tungen zu präzisieren. Pfisters genauer Blick und sein musikerge- schultes Ohr für die Klanglichkeit von Melvilles Sprache sei dabei eine entscheidende Hilfe gewesen. Das Ziel, auf der Bühne wie im Publikum, nennt Matthias Peter mit einem schönen Wort: Erzähl- Herman Melville. Bild: pd konzentration. Die Produktion setzt die Reihe von literarisch-szenischen «I would prefer not to.» Es ist einer der grossen Sätze der Weltlite- Eigenproduktionen fort, die der Kellerbühnen-Leiter in den letzten ratur, der Verweigerer-Satz schlechthin. «Ich möchte lieber nicht» Jahren auf die Bühne gebracht hat; darunter ebenfalls mit Daniel ist der Standardsatz von Bartleby dem Schreiber. Herman Melville, Pfister Jakob Senn, Der Mann im Turm oder Die Sirene. Zuletzt zu se- der Autor des Moby Dick, hat dem Kopisten Bartleby im gleichnami- hen waren Der Andere von Florian Zeller 2016 sowie im Jahr zuvor, gen Roman 1853 ein Denkmal gesetzt. mit Wiederaufnahme neulich, Kulissenklatsch, eine Adaption des Lange her, aber seither spukt Bartleby durch die Kanzleien St.Galler Theater-Schlüsselromans Die Brokatstadt. Für diesen stadt- und Köpfe dieser Welt. Und ab November hallt der Satz wider im geschichtlichen Stoff hätte sich Matthias Peter etwas mehr Neugier Gewölbe der Kellerbühne St.Gallen, wo Matthias Peter und der Flö- des Kulturpublikums erhofft; viele Stühle blieben leer. tist Daniel Pfister als Regisseur den alten Text zu neuem Leben erwe- Mit Bartleby lässt sich jetzt die Lust auf Neues gleich drei- cken. Der Satz «Ich möchte lieber nicht» sei zum Beispiel beim die- fach befriedigen: Neben der Hauptproduktion kommen zwei Texte sen Sommer verstorbenen Romanautor Markus Werner auf einem als «Erzählprogramm mit Musik» auf die Bühne, die die Bartleby- Täfelchen neben dem Telefon an der Wand gestanden, erzählt Daniel Figur weiterspinnen: Der französische Autor Valéry Larbaud hat Pfister. Der Satz, ergänzt Matthias Peter, habe auch in der Occupy- mit A. O. Barnabooth und dessen Tagebuch eines Milliardärs die Fi- Bewegung Resonanz gefunden, die den Autor Melville und seine gur des «armen Reichen» ironisch auf die Spitze getrieben – eine Figur kapitalismuskritisch eingemeindet hat. Vor zwei Jahren spielte Existenz, von der er selber als Erbe des Entdeckers der Vichy-Quel- das Schauspielhaus Zürich eine Bartleby-Adaption, an deutschen le genaue Kenntnis hatte. Und sein Landsmann Georges Perec Theatern steht der Stoff ebenfalls vielfach auf den Spielplänen. führt in Das Leben – Gebrauchsanweisung die Figuren Bartleby und Barnabooth puzzleartig zu Bartlebooth zusammen. Diese beiden Prototyp der Verweigerer Texte, provokativ und humoristisch, sind jeweils als Begleitpro- gramm zum Haupt-Bartleby sonntags zu hören, begleitet vom Pia- Ein Kanzlistenstuhl, ein altmodischer Rollschrank, eine spanische nisten Urs Gühr und vom Flötisten Daniel Pfister. Wand: Die Requisiten sind karg, so karg wie Bartlebys Existenz. Matthias Peter spielt den Ich-Erzähler, den Anwalt, der Bartleby Bartleby, der Schreiber: eine Zeitlang beschäftigt hat und ihn jetzt nicht mehr loswird. Den 2. November, 20 Uhr (Premiere), weitere Vorstellungen im November und im Februar «unbeweglichen Gesellen» selber, diese «auf die Nerven gehende Barnabooth, der Milliardär: Bekanntschaft», den Mann, der mit freundlicher Bestimmtheit al- 13. November, 11 Uhr, weitere Vorstellungen im Februar les ablehnt, was man ihm an Tätigkeiten vorschlägt oder aufdrängt: Bartlebooth’s Lebensplan: Diesen Bartleby sieht man im Stück nie. Was man sieht, wechselnd 20. November, 11 Uhr, weitere Vorstellungen im Februar verkörpert von Matthias Peter, sind die Figuren um ihn herum. kellerbuehne.ch Und ist die schleichende Irritation und Aggression, die Bartlebys

SAITEN 11/2016KULTUR 57 THEATER Gertrud, Elvis, Paul und Paula

Das St.Galler Figuren- trud Müller zusammen mit Horst Hablützel (gespielt von Lukas Bollhalder) im Februar Slampoeten. Dabei ist das Spiel zwischen theater startet mit grosser Gertrud und Horst schon ein Spass für sich: Die intellektuelle Ger- trud nützt jede Gelegenheit, den prolligen Horst blosszustellen. Im Klappe in die Spielzeit April dann schmeisst Gertrud ein Fest: Gertrud will feiern. Zum Büh- nenfest lädt sie berühmte Persönlichkeiten ein, die allerdings lange 2016/2017 – für Kinder und auf sich warten lassen. Die Schauspielerin und Regisseurin Andrea Schulthess und Puppenspielerin Kathrin Bosshard feiern mit. Erwachsene. Figurentheater ist sehr bildhaftes Theater. Man könne leich- ter andere Welten erschaffen als im Schauspiel. «Zudem ist auch TEXT: SERAINA MANSER der Unterschied von gross und klein einfacher darzustellen als im klassischen Theater», sagt Jacobi. Ein Beispiel: Bei der ersten Kin- der-Premiere der Saison, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, ist die Figur des Pingpong winzig wie eine Erbse und Lukas und Jim sind im Vergleich dazu immer noch viel grösser. «Figuren können auch brutal sterben und barbarisch sein», sagt Jacobi. Bei Gertrud wird kriminell im vergangenen März wurde im Schattentheater gemordet. Was hinter der Leinwand ganz harm- los aussieht, wirkt davor bedrohlich. Angst sollen die Stücke für Kinder zwar nicht machen, aber Jacobi sieht grundsätzlich keinen Unterschied beim Inszenieren für Kinder oder für Erwachsene. Je nach Thema überlegt sie sich allerdings, was sie für Kinder verein- fachen muss. Auch die Machart der Figuren unterscheidet sich kaum. Der kleine Drache Nepomuk (hergestellt von Johannes Eise- le) in Jim Knopf ist süss und niedlich, könne aber auch problemlos in einem Erwachsenentheater auftreten und einen philosophi- schen Text sprechen. Gertrud trifft auf, samt Frauke Jacobi. Bild: Stephan Zbinden Ein Star – und ein Stück über Stars Gertrud Müller hat einen speziellen Humor: «Sie haut ziemlich um sich. Wenn es dich nicht trifft, ist es lustig. Aber mich macht sie Dieses Jahr sind im Abendprogramm drei Gastspiele zu sehen: Am immer fertig», sagt Frauke Jacobi, die Leiterin des St.Galler Figu- 10. und 11. November steht Puppenspiel-Legende Neville Tranter rentheaters, über Gertrud Müller, ohne eine Miene zu verziehen. aus den Niederlanden mit The King auf der Bühne. «Ein Meister in Gertrud, eine menschengrosse Klappmaulpuppe mit wildem der Trennung zwischen Puppen und Mensch», sagt Jacobi. Er steht orangenen Haar, geführt von Frauke Jacobi selbst, ist das Maskott- neben ihnen, ist eine eigenständig Person, wie auch die Puppen. chen des Figurentheaters St.Gallen. Wobei Gertrud, die zur intellek- Seine Kunst in Worte zu fassen sei schwierig, man müsse es gese- tuellen Kunstszene gehört (oder das zumindest glaubt), es schreck- hen haben. Die Geschichte dreht sich um Elvis Presley, es könnte lich findet, ein Maskottchen zu sein. In ihrem ersten Soloprogramm aber auch Michael Jackson sein – jedenfalls geht es um den Auf- Gertrud tritt auf und Frau Jacobi muss mit versucht Gertrud deshalb stieg und Fall eines Superstars. Das zweite Gastspiel am 19. und 20. auch eigenständiger zu werden. Doch das klappt nicht: «Ich bin da- Januar ist von Dakar Produktion: Hin ist Hin frei nach Ödön von bei und das ist auch ihr Problem», sagt Jacobi. Im zweiten Teil des Horváths Roman Der ewige Spiesser. Das dritte Gastspiel im März Abends spielt Gertrud Romeo und Julia mit Gegenständen. Romeo 2017 ist eine One-Woman-Show von Rike Schuberty namens Paul ist ein Feuerzeug. Julia eine Kerze, die von Romeo alias Feuerzeug und Paula – eine Legende. Rike Schuberty benutzt Fotos und eine entzündet wird. Das sei das Schöne im Figurentheater, dass man so kleine Figur, und sie singt die alten Hits aus dem gleichnamigen leicht Bedeutungen übertragen kann – leichter als im Schauspiel. DDR-Film. Das ist das Schöne am Figurentheater: «Du kannst alleine Figurentheater kann mörderisch sein eine ganze Welt auf die Bühne bringen. Du musst dich dazu nicht verkleiden, mit einfachen Mitteln kannst du eine Geschichte erzäh- Bei Figurentheater denken die meisten sofort an Kasperlitheater len. Bist so auch ein bisschen Gott auf der Bühne», sagt Jacobi. Am für Kinder. Das sei so nun mal in den Köpfen verankert, sagt Jacobi. Ende des Gesprächs gehen wir zu Gertrud ins Nebenzimmer: «Sie Eine flache Guckkastenbühne mit Handpuppen, die Spieler dahin- sehen heute aber schlecht aus, Frau Jacobi», sagt sie. Ja ... charmant ter versteckt, ein schlauer Kasperli überlistet den bösen Teufel: So ist das Maskottchen wahrlich nicht. kennt man Kasperlitheater. Dass Theater mit Puppen auch anders funktioniert und zudem sehr gut für Erwachsene, beweist das Figu- Figurentheater St.Gallen: rentheater auch diese Saison. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer: Frauke Jacobi (Künstlerische Leitung) und Stephan Zbinden bis 16. November, weitere Vorstellungen ab 14. April (Kaufmännische und Technische Leitung) brachten Gertrud Müller The King: 10. und 11. November mit, als sie 2014 die Leitung des Figurentheaters als Nachfolger des Das Gold des Hasen: 19, 20. und 23. November verstorbenen Tobias Ryser übernahmen. In der Zwischenzeit hat Gertrud tritt auf und Frau Jacobi muss mit: 8. und 9. Dezember sich die aufmüpfige Dame eine grosse Fangemeinde «erplappert». Hin ist Hin: 19. und 20. Januar In diesem Jahr ist sie gleich in drei verschiedenen Produktionen zu sehen: Nach dem Auftakt mit dem Soloprogramm empfängt Ger- figurentheater-sg.ch

58 KULTUR SAITEN 11/2016 LITERATUR Das Appenzellerland im Kopf Wer in der Anthologie Ich wäre überall und nirgends liest, hat die Klischees von Bläss bis Milchwirtschaft rasch vergessen: Literarische Texte aus beiden Appenzell von 1900 bis heute eröffnen Welten.

TEXT: WOLFGANG STEIGER

Lokalchauvinisten regt euch auf! Ruth Schweikert beschrieb ein- Ein Satz über einen, der auf einer Telefonzelle steht aus dem Schreib- mal im Heft Obacht Kultur ihre Beziehung zum Appenzellerland. Sie wettbewerb Literaturland 2016 von Ralph Bruggmann noch nicht benutzte dabei die unmögliche Formulierung «ins Appenzell». In kennt und nicht auf dem Bildschirm lesen möchte, findet ihn im der kleinen Geschichte ging es um die jährliche Fastenkur ihrer Kapitel «Mystik und Miststock» auf gutem, altmödigen Papier ge- Mutter im Appenzellerland, wie sie als Kind glaubte, die aber in druckt vor. Wirklichkeit im Thurgau stattfand, wie sie später merken musste. Ich wäre überall und nirgends bietet auch Abzweigungen zu Jetzt ist der Text von Ruth Schweikert aus dem Jahr 2008 in der Seitengängen, die weiter zu verfolgen wären, wie etwa zum eigen- Appenzeller Anthologie neu abgedruckt worden. willigen Innerrhoder Publizisten J.B. Rusch, zum karibischen Richtiges Appenzell oder irgendein anderes Land, fremd Schriftsteller Edgar Mittelholzer mit afrikanisch-appenzellischen oder einheimisch ist hier nicht das Kriterium. Ein Quantum Unbe- Vorfahren oder zu Otto Ascher, dessen Beschreibung der Flucht stimmtheit überlagert die Textsammlung von 1900 bis heute, was vor der Judenverfolgung in Wien und Rettung dank dem mutigen schon der Titel Ich wäre überall und nirgends des ziegelsteinschweren Einsatz von Polizeihauptmann Grüninger und der Internierung in Bandes zur literarischen Appenzeller Landschaft zeigt. Das Titel- Schönengrund in die Geschichtsbücher gehört. motto ist dem Debut-Roman Notstrom von Peter Morger entnommen. Es gibt Linien zum Verfolgen: Die in Stuttgart geborene Irmgard Rotach beschreibt ein beispielhaftes Gespräch über das Ein Highlight jagt das andere Frauenstimmrecht mit dem Vetter ihres Mannes im Stickerhaus auf dem Sitz bei Schwellbrunn während dem gemeinsamen Feuerma- An die 200 Autorinnen und Autoren kommen in der Anthologie zu chen im Kachelofen. Ihr Mann ist ein Enkel des Herisauer Mund- Wort. Sie erzählen Geschichten oder dichten, hinterlassen Notiz- artschriftstellers Walter Rotach, dessen Kurzgeschichte Min Fründ, zettel, recyceln oder imaginieren Literatur und gestalten Schrift- de Leberle, am Johrmart aus den 1920er-Jahren ich überaus mag und bilder. Da jagt ein Highlight das andere. Die sachverständige Her- die es durch einen Hintereingang als Fragment in die Anthologie ausgeber-Gruppe stöberte in jahrelanger Arbeit Texte in den geschafft hat (Heinrich Altherr: Die Mundarten Innerrhodens, des entlegendsten Veröffentlichungen auf, wählte passende Ausschnit- Hinter­, Mittel­ und Vorderlandes). te aus und gliederte sie themenbezogen in zehn Kapitel wie: «An- Aber auch Brüche sind festzustellen, etwa dass die verhältnis- kommen, abhauen, fremdgehen», «Lieben und scheiden» oder mässig reiche Tradition an Literatur zur Arbeitswelt in der Textilin- «Würfe, Krämpfe, Rebellionen». dustrie im Appenzellerland in der heute vorherrschenden Dienst- Eine Besonderheit des Buches sind die Listen, mit denen leistungsindustrie noch kaum eine Entsprechung gefunden hat. die Kapitel jeweils beginnen. Das dürfte als literarische Alternative speziell für Best-List-Affine gedacht sein. Witzig und lehrreich zu- Traurige Eckpfeiler gleich! In der Liste 8 beim Kapitel Sprachen und Zungen geht es um die Qualitäten der Milch: Von «chächi Milch» über «chüewaa’mi Zwei Hauptfiguren, Robert Walser und Peter Morger, bilden eine Milch» und das ganze Alphabet hindurch weiter bis zu «ziitegi Brücke vom Anfang zum Schluss des Buches. Der eine verbrachte Milch». Eine andere Liste zählt Fremdwörter im Appenzeller Dia- 38 Jahre in der Irrenanstalt von Herisau, der andere zerbrach an lekt auf, die mit «-ieren» aufhören, oder behandelt wie in Liste 5 den prekären Lebensumständen des nur halb erfolgreichen Schrift- Tätigkeiten, die mit dem Weben zu tun haben. stellers und geplagten Journalisten und an der Heroinsucht. Ob sich die Anthologie eine Gesamtschau nennen kann, Appenzell Ausserrhoden ist ein seltsamer Kanton, der sein darf diskutiert werden. Die Auswahl der Autoren und Autorinnen literarisches Erbe mit diesen traurigen Protagonisten als Eckpfei- und der Textausschnitte durch die Herausgeber-Gruppe ist subjek- lern feiern muss. Umso mehr ist die Initiative der Ausserrhodischen tiv. Richtig ist, dass zum Beispiel die Finanzanlage-Literatur eines Kulturstiftung zu einer so umfassenden Anthologie zu begrüssen bekannten, ambitiösen Ex-Bankiers aus Teufen nicht in die Appen- und die enorme Arbeit der Herausgeber-Gruppe zu verdanken. Sie zeller Anthologie gehört. Hingegen hätte es das Gedicht Für hat zu einer vielfältigen und höchst unterhaltsamen Würdigung St.Gallen und Umgebung von H.K. aus Gais aus dem Jahr 1978, er- des heimischen Literaturschaffens geführt – des vergangenen und, schienen damals in der Zeitschrift «Steinschleuder» mit Postfach- dank der Website literaturland.ch, auch des künftigen. adresse in Wald AR, verdient, aufgenommen zu werden. Die An- fangszeilen lauten: «Von dort aus gehend/und von der Nacht,/ Ich wäre überall und nirgends. Appenzeller Anthologie – Literarische Texte gelange ich in 5 Stunden/an den äussersten Rand/meines Bettes.» seit 1900. Herausgegeben von Rainer Stöckli und Peter Surber in Zusammen- arbeit mit Eva Bachmann, Heidi Eisenhut, Doris Ueberschlag und Peter Die Kritik bitte nicht falsch verstehen: Die Lektüre der Ap- Weber, Appenzeller Verlag, Schwellbrunn 2016, Fr. 48.– penzeller Anthologie bereitet grosses Lesevergnügen. Schon im Buchvernissage: 28. Oktober, 19 Uhr, Zeughaus Teufen Einleitungstext erfreuen Leitsätze wie diese: «Wir werden das Land literaturland.ch neu ausrufen» und «Diese Wörter liegen noch immer über der Landschaft»; alle sind dem Roman Einladung an die Waghalsigen von Dorothee Elmiger entnommen. Oder wer den tollen Preisträgertext

SAITEN 11/2016KULTUR 59 LITERATUR Die Okkultisten von Stein AR Mächtig geheim: Das Buch über die Psychosophische Gesellschaft und ihre Collectio Magica et Occulta.

TEXT: RICHARD BUTZ

Im Mai 2010 steht die Historikerin Iris Blum zum ersten Mal im ausserrhodischen Stein vor einem riesigen Archiv-Konvolut. Es sind gegen 200 Bundesordner, prall gefüllt mit Briefen und Doku- menten. Dazu kommen Fotosammlungen, Museumsobjekte und einige Tondokumente sowie eine umfangreiche Bibliothek mit Bü- chern über Religionen, Geheimbünde, Mythologien, Heilkunde, Okkultismus, Magie und weitere esoterische oder kulturgeschicht- liche Themen. Es handelt sich um den Nachlass der 1945 gegründe- ten Psychosophischen Gesellschaft der Schweiz (PG), die seit 1952 bis zu ihrer Auflösung ihren Sitz als Abtei Thelema in der Liegen- schaft Schedlern und ab 1966 zusätzlich im daneben gelegenen Haus zur Rose hat. Mit dem Ziel, das Archiv zu ordnen und ein Buch darüber zu verfassen, taucht Iris Blum buchstäblich mit Haut und Haar in die- se Arbeit ein: «Meine Kleider verraten nach der Arbeit in der Abtei einen Duft von Dachkammern und Kellerabteilen. Dieser Geruch hat sich ungefragt in das Links-Rechts-Muster meiner Wolljacke verstrickt. Auch in meinen Haaren hat er sich eingenistet, abgela- gert auf meinem Körper.» Sechs Jahre später ist das Archiv als Sammlung Collectio Hermann J. Metzger, genannt Bruder Paragamus. Bild: CMO Magica et Occulta (CMO) in der Kantonsbibliothek AR in Trogen zu- gänglich. Und auch das Buch von Iris Blum liegt vor – unter dem Titel Metzger übernimmt die PG als Dachverband und Trägerverein die Mächtig geheim – Einblicke in die Psychosophische Gesellschaft 1945–2009. administrative Betreuung des Schweizer Zweiges des Ordo Templi Orientis (O.T.O.), der auch mit dem Monte Verità verbunden ist, der Tempel, Hotel, Druckerei … Fraternitas Rosicruciana Antiqua (FRA), des Illuminaten-Ordens (IO) und der Gnostisch-Katholischen Kirche (GKK). Was die Autorin auf 348 Seiten in 20 Lebensgeschichten von A bis W, in 18 Beschreibungen von Tätigkeitsfeldern, auf 51 Bildseiten, Skandal um «sexualmagische Praktiken» mit je einem Personen- und Begriffe-Glossar sowie in fünf persön- lichen Berichten über ihre Arbeit vorstellt, ist eine ziemlich ver- Das langsame Ende der PG wird 1972 mit einem Skandalbericht in rückte Geschichte. Sie beginnt mit dem 1919 in Zürich geborenen einer deutschen Boulevardzeitschrift eingeläutet. Darin werden ihr gelernten Bäcker/Konditor Hermann J. Metzger, genannt Bruder sexualmagische Praktiken und Okkultismus im Geiste von Aleister Paragamus, und seiner Ehefrau Rösly (Strickler). Als Ideengeber Crowley, dessen Schriften sie eifrig verlegt, vorgeworfen. So und wirkt Felix L. Pinkus, Unternehmer, Schriftsteller und Theosoph, nach ausgedehnten Prozessen im Ruf beschädigt, geht die PG in Vater des legendären kommunistischen Zürcher Buchhändlers und den Untergrund und agiert in den folgenden knapp 30 Jahren ihres Verlegers Theo Pinkus. Weiterbestehens nur noch im Stillen. 1981 zieht der WWF mit sei- Metzgers engste Verbündete sind Frauen, mit denen er – wie nem Ökozentrum in die «Rose» ein, später quartiert sich hier eine mit anderen auch – sexuelle Beziehungen unterhält: Annemarie sozialpädagogische Wohngruppe ein. Annemarie Aeschbach führt Aeschbach (Schwester Chochmah), die mit ihrem geerbten Vermö- die PG nach dem Tode Metzgers (1990) als ihr Oberhaupt auf Spar- gen für die finanzielle Grundlage sorgt, Anita Borgert (Schwester flamme weiter und harrt bis zu ihrem Ableben (2008) in Stein aus. Ainyahita), mit der er zwei uneheliche Söhne zeugt, und Anna Wer- Inzwischen ist die Liegenschaft verkauft und die Nachfolgestiftung der-Binder (Schwester Rhodanuba), Astrologin und Priesterin. Das aufgelöst. Seit 2011 veranstaltet die Veranstaltergruppe Kulturhaus erklärte Ziel der PG ist es, Menschen jeglicher Bildung mit Vorträ- Rose im ehemaligen Gasthaus regelmässig Konzerte. gen und Kursen in der Erforschung der Weisheitslehren des Alter- Iris Blum ist ein informatives Buch gelungen, das nicht nur tums und der Neuzeit auszubilden und sie für eine Mitgliedschaft die Geschichte der PG aufrollt. Es vermittelt darüber hinaus Einbli- zu interessieren. cke in die Subkultur der Geheimgesellschaften und den oft dubio- Die Tätigkeiten der PG in der Abtei Thelema sind vielfältig. sen Hintergrund der Esoterik ganz allgemein. Dazu gehören: Vorträge, Tagungen und Treffen, gnostische Messen in eigener Kapelle, Aufbau eines esoterischen Museums und einer Iris Blum: Mächtig geheim. Verlag, Zürich 2016, ca. Fr. 48.– Bibliothek, Druckerei mit Verlag, Herausgabe der Zeitschrift «Ori- Buchvernissage: 4. November, 19.15 Uhr, Rathaus Trogen flamme», Gasthaus und Hotel, Betreuung einer Wetterstation, Labor (Landsgemeindeplatz), Obergerichtssaal zur Herstellung von Heilmitteln und Elixieren. Angetrieben von Zum Programm des Kulturhauses Rose: kulturhausrose.ch

60 KULTUR SAITEN 11/2016 BUCHDRUCK « … gaga di bling blong … » Die Ausstellung dada ist 100 und die 13. Hand- pressenmesse im Eisen- werk Frauenfeld.

TEXT: FLORIAN VETSCH

2016 nimmt als Dada-Jahr kein Ende! Die Bewegung, deren Erzeug- nisse von Guillaume Apollinaire, Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp, Hugo Ball, Theo van Doesburg, Emmy Hennings, Richard Huelsen- beck, Kurt Schwitters etc. pp. entzücken und deren Fortleben im Surrealismus, der Beat Culture, der Pop Art oder der Poésie sonore fasziniert: Dada feiert 2016 wilde Urständ bei diversen Veranstal- tungen, in TV-Sendungen und dicken Katalogen, ja selbst auf Brief- marken. Auch den Schreibenden packte das Dada-Fieber, und er liess sich angesichts des Zentenariums zu diesem Haiku verleiten:

1000 Jahre Cabaret VOLTaire!

5. Februar 2016

Dort: Nada Dada Hier: Mitsamt Jackass-Baba – Sind alle gaga! Noch doller gehts am 4. November zu und her, wenn im Eisenwerk zu Frauenfeld die Pforten sich nicht nur zur 13. Handpressenmesse (HPM), sondern auch zur Ausstellung dada ist 100 (samt Katalog) öffnen. JS Makkos: Dancing with Tzara, 2016. Bild: Dada ist 100

Dadaistisch inspirierte Druckkunst Antidot zum Kriegsfieber

Marc Berger von der brandenburgischen Edition Schwarzdruck Brechbühl tat dies mit dem Blatt «DADA gegen Krieg», einem Son- stiess das Projekt dada ist 100 – Typografie, Letterpress & Grafik an: 2015 derdruck des Ateliers Bodoni mit einer Auflage von 7 Exemplaren. bat er die Zunft der Handpressendruckerinnen und Handpressen- Das Blatt eröffnet den Katalog und erinnert daran, dass die Schweiz drucker um Beiträge zum Hundertjahr-Jubiläum von Dada. Er rann- und zumal Zürich den pazifistischen Dadaisten im Ersten Welt- te offene Türen ein und erntete Erstaunliches: Über 60 Typografen, krieg Asyl bot. Dada als Antidot zum Kriegsfieber. Oder um es mit Setzer und Druckgrafiker aus zehn Ländern gratulierten der Strö- Hugo Balls 1916 im Cabaret Voltaire vorgetragenen Lautgedicht mung mit hinreissenden dadaistisch inspirierten Blättern, Karten, Gadji beri bimba freiheraus zu sagen: Bastelbogen, Collagen – mit Druckerzeugnissen aller Art. Aus der Schweiz sind an dem Projekt das Atelier Bodoni des Waldgut Ver- tuffm im zimbrabim negramai bumbalo negramai bumbalo tuffm i zim lags, Dafi Kühnes babyinktwice, der Schriftsetzer Daniel Kunz, die gadjama bimbala oo beri gadjama gaga di gadjama affalo pinx gaga di bumbalo bumbalo gadjamen Offizin Parnassia sowie Martin Amstutz’ Point Jaune Museum (St. gaga di bling blong Gallen, Linsebühlstrasse 77, gleich beim Zebraplatz) beteiligt. gaga blung dada ist 100 wandert. War schon in Gransee, Stralsund, Halle, wird nach Frauenfeld Horn, Hamburg, Amsterdam, Gent, Mailand, Die Ausstellung dada ist 100 kann bis am 27. November im Eisenwerk Grossbritannien heimsuchen und wird hoffentlich auch noch die zu Frauenfeld bestaunt werden; ihre Vernissage findet zeitgleich neoliberal gestimmte Übersee verunsichern; ein Blatt der nieder- mit der Eröffnung der 13. HPM am 4. November um 11 Uhr statt. Die ländischen Eikeldoorpers zitiert Man Ray an Tristan Tzara: «dada HPM aber wird nach drei Tagen, am Sonntag, den 6. November, cannot live in New York. All New York is dada, and will not tolerate ihre Tore bereits wieder schliessen. Manche Trouvaille erwartet a rival, – will not notice dada.» dort die Besucherschar, beteiligen sich doch rund 50 Exponenten Der Autor und Verleger Beat Brechbühl (Jahrgang 1939), der des nationalen und internationalen Druckhandwerks an der 13. Spiritus rector der HPM, die neu Frauenfelder Buch- und Druck- HPM. Darum auf denn: Früh nach Frauenfeld gepilgert, um sich kunstmesse heisst, verleiht in seinem Vorwort zum Katalog dem Be- dada ist 100 anzuschauen und das neodadaistische Paradies der griff «Dada» eine zusätzliche Dimension: «Wir Dichter, Drucker, HPM nicht zu verpassen! Verleger, PapierWortKunstMenschen sind alle mehr oder noch mehr Dadaisten – schon nur, indem wir mit unseren Texten & Taten die dada ist 100: tristen Warnungen der kommerziellen Welt übersehen oder nichthö- 4. bis 27. November, Eisenwerk Frauenfeld renwollen und trotzallem dichten, auf Papier drucken, Bücher, ge- 13. Handpressenmesse: 4. bis 6. November, Eisenwerk Frauenfeld druckt auf Papier, herausgeben. Feiern wir also 100 Jahre DADA, indem wir der Idee von DADA von uns das Beste dazugeben.» eisenwerk.ch, waldgut.ch

SAITEN 11/2016KULTUR 61 KINO Es ist leichter, selber zu sterben Im neuen Film des Rheintaler Filmemachers Thomas Lüchinger geht es um das, was wir alle tun und woran die meisten von uns nur ungern denken: das Sterben.

TEXT: FRÉDERIC ZWICKER

Manche Erkenntnisse sind nicht neu. Alicio Braz etwa erzählt, ihm sei erst richtig klar geworden, was ihm seine Frau bedeutet habe, als sie gestorben war. Dass man, was man hat, erst schätzt, wenn man es eben nicht mehr hat, kann man von jedem zweiten Zucker- säckchen lernen. Dennoch schadet es nichts, es sich wieder einmal – und von glaubwürdigerer Seite – sagen zu lassen. Eines wird klar: Der Tod ist in vielfacher Hinsicht ein ein- schneidendes Erlebnis. Elisabeth Würmli sagt einmal: «Im Mo- ment des Sterbens ist nichts mehrwichtig, was war. Was ein Mensch geleistet hat, wer er war, das wird nichtig. Es zählt einzig die Exis- tenz.» Das sei der Moment vor dem Übergang in das, was komme, von dem niemand wisse, was es sei. Berühren ist wichtig, sagen Sterbebegleiter. Bild: pd Dass aber etwas kommt, scheinen alle vier Porträtierten zu glauben. Und das ist – je nachdem, was man selber glaubt oder «Eines Tages werden wir sterben, Snoopy», sagt Charly Brown zu nicht – etwas, was man diesem Film vorwerfen könnte. Es gibt kei- seinem Freund. «Ja, aber alle anderen Tage werden wir leben», ant- ne spiritualitäts- und religionsbefreite Perspektive. Und teilweise wortet Snoopy. Diese schöne Comic-Strip-Weisheit weist auf ein wirkt das Gesagte oder Gezeigte auch selbstdarstellerisch. Faktum hin, das besonders in der westlichen Welt gilt: Der Tod ist eine Angelegenheit, die wir am liebsten vergessen, solange sie nicht Mehr Morphin, weniger Besuch unmittelbar aktuell ist. Es ist zwar der Tod, der dem Leben erst sei- nen Wert gibt. Aber das kann er auch als abstrakte, hintergründige Dafür bietet und ermöglicht Being there reichlich Aussenperspektive. Gewissheit, die sich nicht unbedingt ins Alltageslicht drängen muss. Einerseits den Blick auf unseren Umgang mit dem Sterben in der Es gibt allerdings Menschen, bei denen das Sterben jeden Tag Schweiz, andererseits den Blick auf fremdländische Sterbekulturen. Thema ist: Sterbebegleiter, die todkranke oder alte Menschen be- Die Nepalesin Dölma erzählt von einem Kongress, den sie in treuen, wenn deren letzte Reise kurz bevorsteht. Es geht nicht um Paris besucht hat. Im Westen würde viel mehr Morphin verschrie- Sterbehilfe, sondern um Begleitung in den natürlichen Tod. Thomas ben als bei ihnen, sagt sie. Auch die Besuchszeiten in Spitälern und Lüchinger porträtiert in seinem Film Being there vier Sterbebegleiter, Heimen haben sie erschreckt. In ihrem Hospiz in Kathmandu wer- die ihrer Arbeit je auf einem anderen Kontinent nachgehen. Das ist de sehr viel Wert auf die familiäre Betreuung gelegt. Angehörige interessant, weil es Einblick in Tod und Sterben in einem Drittwelt- können rund um die Uhr bei den Patienten sein. Überhaupt wirkt land, einem Schwellenland und in der ersten Welt erlaubt. der Tod in der nepalesischen Gesellschaft wie ein viel natürlicherer Teil des Lebens. Diese Natürlichkeit – und das ist eine erschrecken- Lernen vom Tod de Erkenntnis, die dieser Film ermöglicht – scheint mit wachsen- dem wirtschaftlichen Erfolg abzunehmen. So fordert Alicio Braz Alicio Braz ist Brasilianer, Psychiater und Zen-Lehrer. Er bildet Ster- denn auch eine neue «ars moriendi», eine enttabuisierte Auseinan- bebegleiter aus und spricht nicht nur als professioneller Sterbebe- dersetzung mit dem Sterben. gleiter, sondern auch als Angehöriger, als persönlich Betroffener, Being there bietet indes nicht nur theoretische Denkanstösse, der seine krebskranke Frau bis in den Tod gepflegt hat. In Kathman- sondern auch praktischen Rat für alle, die mit Sterbenden konfron- du arbeitet die Nepalesin Sonam Dölma in einem Sterbe-Hospiz. In tiert sind. Alle vier Sterbebegleiter sind sich einig, dass Zuneigung, ihrem Dorf durfte sie sich als Frau keinen Kranken oder Sterbenden Aufmerksamkeit und Berührungen besonders wichtig sind. Man nähern. Ihre Angst im Umgang mit ihnen hat sie durch ihre Arbeit sieht in vielen Pflege- und Gesprächssituationen, dass sie das ver- verloren. Ron Hoffman wiederum hat in den USA eine Sterbebeglei- innerlicht haben und dass Patienten positiv auf Nähe und Zunei- tungs-Organisation gegründet. Mehr als bei den drei anderen kom- gung reagieren. men bei ihm auch seine Patienten zu Wort. Einer von ihnen sagt ein- Alicio Braz sagt es so: Man sollte für jemanden, der bald mal: «Es ist viel einfacher, der Sterbende zu sein, als ein Angehöriger stirbt, ein Gefäss sein, das alle Emotionen aufnimmt. Am meisten des Sterbenden.» Und schliesslich ist da noch die ehemalige Gymna- hilft man einem Menschen, dessen Tod nahe ist, indem man seine siallehrerin Elisabeth Würmli, die eines Tages zu ihrem Mann sagte: Ängste, seine Wut, die Verzweiflung und die Trauer annehmen und «Ich verbringe keinen einzigen Tag mehr in der Schule.» Jetzt berei- aushalten kann. Das ist eine schwierige Aufgabe für Sterbebeglei- tet sie keine jungen Menschen mehr aufs Leben vor, sondern Alte ter. Noch viel schwieriger ist sie für liebende Angehörige. Und so und Kranke auf den Tod. versteht man dann auch Ron Hoffmans Patienten, der sagt, es sei Der eigentliche Fokus von Being there liegt aber nicht auf leichter zu sterben, als einem Sterbenden dabei zuzusehen. dem Tod. Er liegt nicht einmal unbedingt auf dem Sterben, treten die Sterbenden in diesem Film doch nur am Rand auf. In erster Thomas Lüchinger: Being There – Da sein Linie geht es um die Frage, wie wir Lebenden mit dem Sterben um- Premiere im Kinok, in Anwesenheit des Regisseurs: 2. November, 20 Uhr gehen. Was können wir vom Tod fürs Leben lernen? kinok.ch

62 KULTUR SAITEN 11/2016 KINO Gemeinsam im dunklen Saal Die Gestalterinnen Sandra Walti und Tina Schmid haben mit Rex, Roxy, Royal ein Buch zur Schweizer Kinoland- schaft herausgegeben, mit Kurzporträts von 111 Kinos.

INTERVIEW: KATHARINA FLIEGER

Saiten: Was war Ihr Antrieb für dieses Buch: Cinéphile Nostalgie unbekannte Menschen trifft, die sich für denselben Film in- oder Revival der Kinokultur? teressieren. Gemeinsam in einem dunklen Saal zu sitzen, Sandra Walti: Seit bald 20 Jahren bin ich als Operatrice das Knistern der Popkorntüte oder ein Lacher von nebenan beim Kino Freier Film in Aarau tätig. In dieser Zeit bin ich zu vernehmen, ist interessanter als alleine zuhause einen viel herumgereist. Mit dem Buch Rex, Roxy, Royal möchten Film zu schauen. Das kann auch der grösste und schärfste wir aufzeigen, wie lebendig die Kinokultur in unserem Land Bildschirm in der Wohnstube nicht ersetzen. Gerade in Dör- ist. Zehn Autorinnen und Autoren verfassten die Kinoport- fern ist das Kino ein Treffpunkt, wo verschiedene Generati- räts, die Bilder stammen alle von einem Fotografen. Das Ge- onen zusammenkommen. staltungskonzept erinnert an einen Reiseführer: Das Buch soll praktisch und lesefreundlich sein. Angaben, beispielwei- Ein Treffpunkt, der auch ein Ort der Vermittlung von Filmkultur ist. se zum Eröffnungsjahr oder zur Anzahl der Vorführungen Genau! Relativ viele Kinos in der Schweiz pflegen diesen di- und eine Kinokarte bieten eine Übersicht. rekten Austausch zwischen Filmschaffenden und dem Publi- kum, mit Regisseurgesprächen und Podiumsdiskussionen. Von 273 Schweizer Kinos haben Sie 111 porträtiert. Wie kam die Und wenn wir von Vermittlung sprechen: Ich persönlich habe Auswahl zustande? viel gelernt im Kino Freier Film in Aarau oder auch im Film- Wir haben Kinos ausgewählt, die durch ihre Programmati- podium Zürich. Noch immer sind zahlreiche Filme jenseits on, Geschichte, Architektur oder durch ihre soziale Funkti- des Mainstream für den Privatgebrauch nicht erhältlich. Da on herausragen. Uns ist wichtig, dass man die Leute spürt, ist es eine einmalige Gelegenheit, diese im Kino zu schauen. die dahinter stehen. Dabei wollten wir uns nicht auf be- Und: Mir haben diese kuratierten Programme neue Welten stimmte Kategorien beschränken, sondern vielmehr die eröffnet, durch die ich Filmschaffen aus anderen Ländern Vielfalt aufzeigen. Die Spannbreite zeigt das Kino in seinen entdeckt habe. Ich denke, dass dies auch in einer Zeit nie da- Facetten – vom Spektakel bis zur Kunstform. Das reicht vom gewesener Verfügbarkeit von Filmen, Büchern etc. ein wich- unabhängigen Landkino, wo für ein kleines Publikum weni- tiger Faktor ist. Andere treffen eine Auswahl für mich und ger als zehn Filme pro Woche gezeigt werden, bis zum Multi- bieten mir ein vielfältiges Filmprogramm. Darum hat meiner plexkino Arena im Einkaufszentrum Sihlcity, das mit 450 Meinung nach auch das «cinema on demand», bei dem die bis 500 Vorführungen pro Woche reine Unterhaltung bietet, Leute den Film im Kino wählen können, nicht sehr gut funk- unter anderem mit dem Einsatz neuster technischer Effekte tioniert. Das ist zwar eine gute Idee, doch letztlich scheitert wie 4DX, wo neben Bild und Ton Düfte und rüttelnde Sitze sie daran, dass man im Voraus planen und genügend Leute beispielsweise ein Unwetter simulieren. mobilisieren muss. Das Schöne am Kinobesuch ist das Spon- tane. Und: Zuhause lasse ich mich leicht ablenken, beantwor- Sie sprechen von der vielfältigen Kinokultur in unserem Land. te noch rasch eine SMS ... Im Kino muss ich mich voll auf das Wie sieht es denn in den Nachbarländern aus? Filmerlebnis einlassen. In langsam erzählten Filmen kann Auf Reisen fällt mir auf, dass es weniger unabhängige Kinos dies auch mal eine Qual sein, die es auszuhalten gilt. Das im- gibt. In vielen kleineren Städten sind die Kinos mittlerweile mer mal wieder zu erleben, schätze ich sehr. geschlossen. In der Schweiz ist die Dichte auffällig hoch, ob- schon die wenigsten dieser Kinos profitabel sind. Hier sind Rex, Roxy, Royal ist also viel mehr als ein Abgesang auf vergangene viele Menschen in der privilegierten Situation, genug zu ver- Glanzzeiten – ein Statement für eine lebendige Kinokultur? dienen, um sich in der Freizeit für ihre Leidenschaft – das Genau. Neue Formen werden ausprobiert, junge Menschen Kino – zu engagieren. Mit der Digitalisierung gingen zwar ei- mischen die Szene auf, das Kino lebt. Deshalb auch der nige Kinos zu, doch waren dies längst nicht so viele wie in den Blick in die ganze Schweiz, wo jenseits der Sprachgrenzen 80er-Jahren, als die VHS-Kassetten aufkamen. Und es gab neue Projekte starteten oder architektonisch grossartige viele Betriebe, die neue Wege der Finanzierung fanden und so Säle zu entdecken sind, wie etwa das Le Capitole in Lau- überlebten – oder neu eröffnet wurden. Mit Veranstaltungen sanne oder das Corso in Lugano. Vermutlich wird das Kino oder Crowdfunding wurden Gelder aufgetrieben, viele haben überdauern, genauso wie es immer noch Theater gibt und Vereine gegründet. Es gab auch Gemeinden, die die Wichtig- auch die Malerei mit dem Einzug der Fotografie zwar in die keit des lokalen Kinos für die Dorfgemeinschaft erkannten Krise geriet, aber keineswegs verschwand. Das Buch ist eine und Beiträge sprachen. Damit haben diese Kinos eine breite Einladung zu einer Entdeckungsreise in diese Kinowelt. Basis, dank Freiwilligenarbeit ist sehr viel möglich. Rex, Roxy, Royal – Eine Reise durch die Schweizer Kinolandschaft. Dies ist wohl ein Grund, warum trotz steigender Qualität von Christoph Merian Verlag, Basel 2016, Fr. 39.– Heimkino-Anlagen und ständig wachsender Verfügbarkeit Buchvernissagen: 15. November, Zürich, Filmpodium an Filmen mit Netflix & Co. die Kinokultur nach wie vor lebt? 16. November, Basel, Stadtkino Auf jeden Fall. Das Kino ist ein Ort, an dem man gemeinsam 17. November, Lausanne, Le Capitole in andere Welten eintauchen kann; wo man bekannte und 1. Dezember, Romanshorn, Roxy

SAITEN 11/2016KULTUR 63 Monatstipps der Magazine aus Aarau, Basel, Bern, Luzern, Olten, Vaduz und Winterthur

Generationentanz «Eigenes» und Monster im Weltpremiere im Kunsthaus «Fremdes» im Diskurs Dachstock im Kleintheater

In einer Ausstellung der Reihe Drei Tage mit renommierten Reverend Beat-Man ist nicht nur Ohne Rolf sind mittlerweile «Bodenlos» thematisiert das Gästen, überraschenden Forma- Gründer und Betreiber des weltbekannt – das ist nicht Kunsthaus Zofingen Schnittstel- ten, ungewohnten Veranstal- Berner Ausnahme-Plattenlabels übertrieben. Die humoristischen len zwischen Tanz und bildender tungsorten, quer über die Stadt «Voodoo Rhythm Records», Wortjongleure wurden mit Prei- Kunst. Es geht um Alt und Jung. und bis in die Nacht. BuchBasel sondern auch Sänger und Ram- sen überschüttet und haben eine Lucía Baumgartner untersucht präsentiert ein dichtes, vielfäl- pensau der 1986 gegründeten Chinatour hinter sich. Ihre Stü- mit der Tanzcompagnie inFlux tiges Programm. Es geht um Band The Monsters. Ihr neues cke sind (wortwörtlich) uni- in «Vorgestern ist Übermorgen aktuelle politische Themen, um Album «M» taufen sie im versell verständlich, spielen sie Nr. 2» Vorurteile, in der Ausstel- die alte und die neue, die ver- Dachstock der Reitschule. Wie doch ausschliesslich mit Text- lung sind das Video «Nothing loren geglaubte und die ver- gewohnt ist es bis zum Bersten tafeln. Mit dem vierten Pro- Else» von Seline Baumgartner zweifelt gesuchte Heimat und gefüllt mit Garage-Punk, gramm wird im Kleintheater ge- und eine Klanginstallation von nicht zuletzt um die Entdeckung Trash-Rockabilly und Primitive- blättert – Weltpremiere in Christian Kuntner zu sehen. neuer Stimmen und Bücher. Rock’n’Roll. Luzern also. «Bodenlos II» BuchBasel Plattentaufe The Monsters Ohne Rolf: Seitenwechsel Samstag, 5. November bis Freitag, 11. bis Sonntag, Freitag, 4. November, 21 Uhr, Mittwoch, 2. bis Sonntag, Montag, 12. Dezember, 13. November, Dachstock Reitschule Bern 13. November, Kunsthaus Zofingen diverse Orte in Basel dachstock.ch Kleintheater Luzern kunsthauszofingen.ch buchbasel.ch kleintheater.ch

Mit Saiten zusammen bilden diese unabhängigen Kultur- magazine die Werbeplattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren.

Baukultur Der Zug Zukünfte im kulturpool.biz im Bild im Kino Theaterstudio

Die Fotografien von Hans-Georg Zur Feier ihrer 20. Ausgabe haben Der grosse Romancier und lite- Esch vereinen technische die Kurzfilmtage einen beson- rarische Alleskönner Charles Präzision mit sorgfältiger Gestal- deren Gast eingeladen, der nicht Lewinsky zeigt mit den erfahre- tung und spektakulären Mo- bloss zum Saufen und Schlem- nen Spoken Word-Autoren menten des Sehens. Seine Aus- men kommt. Das Musikkolle- Judith Stadlin und Michael van einandersetzung mit der gium Winterthur untermalt die Orsouw eine Lesung der Landschaft und dem Bauge- Jubiläumsvorführung mit Live- etwas anderen Art: Sie präsen- schehen Liechtensteins Musik, und so wird «Fascination tieren Texte aus Lewinskys resultiert in grossen Einzelbil- ferrique», eine Hommage an Buch «Schweizen». Die «24 Zu- dern sowie in Tableaus aus die aufkommende Eisenbahn des künfte» bieten bitterböse mehreren kleinen Ansichten zu frühen 20. Jahrhunderts, nicht Utopien, politische Satiren, einem Thema. nur zu einem visuellen, sondern ironische Märchen und herr- HG Esch: Beton am Berg auch akustischen Erlebnis. liche Kurzdramen. bis Sonntag, 29. Januar, CinéConcert: Schweizen Kunstmuseum Liechtenstein Fascination ferrique Freitag, 25. und Samstag, kunstmuseum.li Samstag, 12. November, 20 Uhr, 26. November, 20:15 Uhr, Theater Winterthur Theaterstudio Olten kurzfilmtage.ch theaterstudio.ch

64 KULTURSPLITTER SAITEN 11/2016 Kalender November 2016

Wird unterstützt von Endstation Sehnsucht. Von Jubiläen und Gedenktage als Roots Rock Caravane. Offbeats Wellenreiten. Mit Beatrice Fischer. Schützengarten Bier Tennessee Williams. Theater Kan- Anlass zu Rückblick und Ausblick. zwischen Kingston und Tokyo. La Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr ton Zürich Winterthur, 20 Uhr Max Lemmenmeier und Gastrefe- Buena Onda St.Gallen, 20:30 Uhr Gefährliche Liebschaften. Tanz- rierende. Universität St.Gallen, Ausstellung Kulturprogramme stück von Matjash Mrozewski. 18:15 Uhr Film Vanessa Billy «We Dissolve». 2 Konzert und Theater Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Martha Cunz (1876–1961) – Die Geträumten. Ingeborg Kunst-Häppchen, Führung St.Gallen Schön&gut spielt «Mary». Poeti- Meisterin des Farbholzschnitts. Bachmann und Paul Celan und und kleiner Imbiss. Kunsthalle 4 Schloss Wartegg sches und politisches Kabarett. Mit Daniel Studer. Historisches ihre schwierige Liebe. St.Gallen, 12:30 Uhr Rorschacherberg Haberhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr und Völkerkundemuseum Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr Informel. Aus der Sammlung Paul Giger St.Gallen St.Gallen, 18:15 Uhr Un autre homme. Spielfilm von Veronika und Peter Monauni. New Art Music Contrapunkt Diverses Perspektiven der Informatikausbil- Lionel Baier mit Robin Harsch. Führung. Kunstmuseum St.Gallen Eine Runde Deutsch. Deutsch für dung für das digitale Zeitalter. Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr 14 Werkschau Thurgau Fremdsprachige. Bibliothek Walter Brenner und Gastreferie- Being There – Da sein. Vier Stadtprojektionen. Stadt St.Gallen 40 FHS St.Gallen Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr rende. Universität St.Gallen, Menschen begleiten Sterbende St.Gallen, 22 Uhr Kinok St.Gallen Drink & Draw. Zeichnen, Trinken, 18:15 Uhr in verschiedenen Kulturen. Kunst Halle St.Gallen Fachsimpeln. Militärkantine Überblick über die Weltgeschichte Kinok St.Gallen, 19 Uhr 70 Palace St.Gallen (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr vom Imperialismus bis nach der Der Kreis. Der schönste Schweizer FR 04. Grabenhalle St.Gallen Jahrtausendwende. Zweiter Teil: Liebesfilm seit Jahren. Spielboden 74 Kellerbühne St.Gallen 1918-1945. Universität St.Gallen, Dornbirn, 19:30 Uhr Konzert Diogenes Theater Altstätten MI 02. 18:15 Uhr A Dragon Arrives! Spielfilm von Deine Freunde. Hip Hop. Kula Kugl St.Gallen «Ist dies schon Tollheit, hat es Mani Haghighi mit Homayoun Konstanz, 16:30 Uhr 79 Kulturpunkt Flawil Konzert doch Methode.». Über Hamlet in Ghanizadeh. Kino Cameo Kanti Band Night. Fünf Bands der Gare de Lion Wil The Pasadena Roof Orchestra. verschiedenen Theaterformen. Winterthur, 20:15 Uhr Kantonsschule am Burggraben. Salzhaus Winterthur Swingmusik der Golden 20ties. Lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr Nebel im August. Ein Junge kämpft Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr 84 Figurentheater St. Gallen Würth Haus Rorschach, 19.30 Uhr Tempel, Kraftorte, Reiseziele: gegen die Euthanasie-Massnahmen Herbstkonzert. Künstlerinnen aus Kultur is Dorf Herisau Adamoos & The Box. Musica- Religiöse Kultstätten in Geschichte der Nazis. Kinok St.Gallen, 21 Uhr der Stadt St.Gallen. Kath. Pfarrei- 86 Kunst Museum Appenzell Mundo im Bistro. Alte Kaserne und Gegenwart. Mit Markus Anker. heim St.Fiden St.Gallen, 19:30 Uhr Museum im Lagerhaus Winterthur, 20 Uhr Universität St.Gallen, 20:15 Uhr Bühne Chansonnerie. Bekannte und un- St.Gallen Boy. We were here Tour 2016. Husmusikk // Silas Kutschmann. bekannte Chanson-Perlen. Zeughaus Teufen Kammgarn Schaffhausen, 20 Uhr Kinder Singer/Songwriter im Kafé. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Städtische Ausstellung Chamber Songs. Von Sera Land- Ellio, der Drache. Regie: David Oya St.Gallen, 18 Uhr Jailhouse Rock. Filmklassiker. St.Gallen haus. B-Post Bar St.Gallen, 20 Uhr Lowery. Kino Rosental Heiden, Darf man eigentlich über Behin- Kulturcinema Arbon, 20 Uhr 90 Lokremise St.Gallen Bullaugenkonzert #62. Lalier. 14 Uhr derte lachen? Karikabarett. Forum Karma To Burn (USA). Rock Indie Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Zauberlaterne Filmclub. Alte Würth Rorschach, 19:30 Uhr Alternative. Salzhaus Winterthur, L’aupaire. Support: Nosoyo, Indie Kaserne Winterthur, 14 und 16 Uhr Schabanack. Die offene Bühne. 20 Uhr Pop. Kula Konstanz, 20:30 Uhr Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Kugl St.Gallen, 19:30 Uhr L’aupaire. Feat. Bleu Roi. Gare de tivführer. Die Abenteuerreise von Vrenelis Gärtli. Nach dem Roman Lion Wil SG, 20 Uhr Nachtleben Jim, Emma der Lok und Lukas. von Tim Krohn. Theater St.Gallen, Preisträgerkonzert. Migros-Kultur- Havana Night. Die Salsa-Party FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr 19:30 Uhr prozent-Preisträgerinnen. mit Osman el Duque. K9 Konstanz, Tschechische Erzählstunde. Mit Zar und Zimmermann. Komische Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 19 Uhr Jirina Bruderer. Stadtbibliothek Oper von Albert Lortzing. 20 Uhr DI 01. Katharinen St.Gallen, 15 Uhr Theater Winterthur, 19:30 Uhr The Moods. Folk-Rock der 60- und Film Wawuschels. Märlitheater Ror- 114. Splitternacht. Offene Bühne. 70er Jahre. Weinbau Genossen- Konzert Wild Plants. Kultregisseur Nicolas schach. Stadthof Rorschach, 15 Uhr K9 Konstanz, 20 Uhr schaft Berneck, 20 Uhr Alcest (FR), Mono (JAP) & Humbert trifft Garten-Aktivisten. Endspiel. Stück von Samuel Zayk & The Chemical Mindfuck- Syndrome (DE). Post-Rock. Kinok St.Gallen, 16:15 Uhr Diverses Beckett. Werkstatt Inselgasse show. Psychrock. Kaff Frauenfeld, Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Raving Iran. Zwei DJs in Iran Vom Städtischen Museum zum Konstanz, 20 Uhr 20 Uhr Free Floating Music & 2 Henning. kämpfen gegen Repression und Landungsplatz. Überlinger Mörderische Phantasien. Thriller- Chiara Izzi Quartet. Jazz. Esse Mu- Improvisierter Komposition Zensur. Kinok St.Gallen, 18:15 Uhr Geheimnistour 1. Städtisches komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr sicbar Winterthur, 20:15 Uhr und komponierter Improvisation. Being There – Da sein. Vier Museum Überlingen, 16:30 Uhr Lefthands. Ein Trio auf den Spuren Feldkircher Lyrikpreis Festival Marsoel die Bar Chur, 20 Uhr Menschen begleiten Sterbende Der internationalistische Monats- von J.J.Cale, Stephen Stills u.a. 2016. Ich Dylan Ich/You Are Me – Ostschweizer Jazz Kollektiv. in verschiedenen Kulturen. rückblick. Kurzfilme & Infos über Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Performance. Theater am Saumarkt Jazz Jam Session. Grabenhalle Kinok St.Gallen, 20 Uhr emanzipatorische Kämpfe welt- Schön&gut spielt «Mary». Poeti- Feldkirch, 20:15 Uhr St.Gallen, 20 Uhr weit. Widder Winterthur, 19 Uhr sches und politisches Kabarett. Ha- RaDeschnig & Otto Jaus. Österrei- This Difficult Tree. Songs und so. Bühne berhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr cher Abend. Bären Häggenschwil, Theater am Gleis Winterthur, Hamlet Studio. Stück für ein jun- Ausstellung 20:15 Uhr 20:15 Uhr ges Publikum nach William Shake- Faszination Farbholzschnitt. Japan Literatur Mojo Blues Band. From Chicago to speare. Theater St.Gallen, 19 Uhr – Europa – St.Gallen. Museum für Frühschicht. Lesung mit Manfred Louisiana. Bären Hundwil, Nachtleben Hamlet Gross. Tragödie von Kinder. Historisches und Völker- Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 20:30 Uhr Vinyl Appreciation Night. William Shakespeare. kundemuseum St.Gallen, 14 Uhr 06:30 Uhr Rabenmusik. Heimspiel mit Patrik Für Singles (und LPs) mit Niveau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Loredana Sperini. Tour du Patron. Behindert werden, behindert sein. Good und Ralph Küenzle, Trogen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Bartleby, der Schreiber. I would Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, FHS St.Gallen, 17:45 Uhr Rab-Bar Trogen, 20:30 Uhr rather prefer not to. Kellerbühne 18:30 Uhr Herr Bartmann – Buchvernissage. Alarmstufe Blau. Plattentaufe feat. Film St.Gallen, 20 Uhr Fuite d’Ablou. Museumsnacht. Der neue Comic von Jonathan Moustache Boys, Rhabarber. Cemetery of Splendour. Kino Fabian Unteregger – Doktorspiele. Point Jaune Museum St.Gallen, Nemeth. Militärkantine TapTab Schaffhausen, 21 Uhr zwischen Leben und Tod, Comedy. Kino Theater Madlen 19 Uhr (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Fatoni & Juse Ju. Der Benjamin Schlaf und Wachzustand. Heerbrugg, 20 Uhr Thomas Böhme: ‹Abdruck im Button des deutschen Raps. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Onkel Wanja. Schauspiel von Niemandswo›. Moderation: Jochen Vaudeville Lindau, 21 Uhr L’Economie du couple. Anton Tschechow. Stadttheater DO 03. Kelter. Bodman-Literaturhaus Gastrecht 2, Ja, Panik lädt ein:, Spielfilm von Joachim Lafosse Konstanz, 20 Uhr Gottlieben, 20 Uhr Futur II – Die Party zum Buch. mit Bérénice Benjo. Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Konzert 2× 10 Jahre, Palace und Ja, Panik, Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Theater. FassBühne Schaffhausen, FreeStyleBar mit DJ Max Power Vortrag uvm. Palace St.Gallen, 21 Uhr Tomorrow. Doku-Winter mit 20 Uhr Loucious D’bonare (USA). Yo! Ey Bauliche Zeugen der griechischen Temple Mantra. Psychedelic Diskussion. K9 Konstanz, 19 Uhr yo! Flon St.Gallen, 19 Uhr Mythologie in der Stadt St.Gallen. Garage Rock. Horst Klub Toni Erdmann. Sandra Hüller, Literatur Jaël (Ex-Lunik). Akustik-Trio. Katrin Eberhard. Festsaal im Stadt- Kreuzlingen, 21 Uhr Peter Simonischek in Maren Ades Peter Stamm – Weit über das Land. Werkstatt Chur, 20 Uhr haus St.Gallen, 18 Uhr Jazz Linard 2016. Jan Schlegel, Erfolgsfilm. Kinok St.Gallen, Autorenlesung. Tak Schaan, 19 Uhr Duo MeierMoser & der Huber «Die Gleichstellung erreicht!? 20 Jahre Bänz Orchester & Colin Vallon. 19:20 Uhr Ursula Riklin-Lorenz. Hommage Tomatensuppenschleuder». Gleichstellungsgesetz. Christa Hotel Piz Linard Lavin, 21:15 Uhr Alpzyt. Regie: Thomas an die St.Galler Lyrikerin. Buch- Songs und so. Theater am Gleis Binswanger, Sonja Rüegg und Rickenmann. Kino Rosental handlung zur Rose St.Gallen, 19:30 Winterthur, 20:15 Uhr Gastreferierende. Universität Nachtleben Heiden, 20:15 Uhr Uhr Trio Zahg. Jazz. Esse Musicbar St.Gallen, 18:15 Uhr Hip Hop Weekend. B-Boys, B-Girls Jonas et Lila, à demain. Spielfilm Die Reisen des Marco Polo oder Winterthur, 20:15 Uhr Reflect – Daniel Krämer & Peter und Hip Hop Kultur. Schlachthaus von Alain Tanner mit Jérôme Nichts über China! Musikalische Ein kleines Konzert #75. Howlong Schulthess. Ostschweiz und Kulturcafé Dornbirn, 20 Uhr Robart. Kino Cameo Winterthur, Lesung. Stadttheater Schaffhausen, Wolf. Grabenhalle St.Gallen, Ostindien, Billiglohnländer 20:15 Uhr 19:30 Uhr 20:30 Uhr einst und heute. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Bühne Vortrag Nachtleben Dracula. Schauspiel in englischer América Latina en su poesía. Fliegerová. The Eclectic Diverses Sprache. Theater Winterthur, Mit Yvette Sanchez. Soundsystem of Flying K. 16. Säntis-Psychiatrie-Tagung. 19:30 Uhr Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Eventhalle Wil, 08:45 Uhr Le Nozze di Figaro. Oper von Bachelor of Science FHO in Sozia- Wolfgang Amadeus Mozart. ler Arbeit. Informationsanlass. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr FHS St.Gallen, 17:30 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 65 Anzeigen

Paukenschläge für The Pasadena Feierabend-Führung Mörderische Fantasien eine neue Zeit Roof Orchestra in der Bibliothek als Thrillerkomödie

Zum Reformationstag in diesem Wenn es um authentische Swing- Die Bibliothek der Fachhochschule «Der erfolgreiche Kriminalautor Jahr setzen 40 AkteurInnen musik geht, ist das Pasadena Roof St.Gallen hat ein vielfältiges Arthur Putnam schreibt einen und ein Percussionsensemble im Orchestra unerreicht. Das En- Medienangebot. Dazu zählen Sach- neuen Roman. Jedoch keinen Kri- Gefahrenfeld zwischen Kunst semble spielte nicht nur die Musik und Fachliteratur aus den Fach- mi, sondern eine erotische und Kirche «Thesen von heute» mit zum Film «Comedian Harmonists» bereichen der Hochschule: Wirt- Liebesgeschichte, die offenbar (zu) viel Text, Sprache und Musik. ein und stand mit Weltstar Robbie schaft, Technik, Soziale Arbeit viele Ähnlichkeiten mit seinem Menschen allen Alters und verschie- Williams auf der Bühne, auch und Gesundheit. Aber auch diverse eigenen Leben hat … » Die Thriller- denster Herkunft lieferten dazu an der Weihnachtsparty der Queen Unterhaltungsmedien wie Ro- komödie von Bernard Slade Visionen und stellen quere Fragen. durfte ihr Sound nicht fehlen. mane oder Spielfilme. Die Biblio- spielt im England Ende der 50er- Die Performance in der Kirche Well, of course! Die berauschende thek ist öffentlich und kosten- Jahre. Die Regisseurin Simona Trogen nimmt Raum ein für Dring- Musik des Orchesters und der los. Ein Highlight im Medienbe- Specker versetzt die Theaterbesu- lichkeiten von heute, denn «es mit britischem Akzent gewürzte stand sind die Gadgets (Droh- cher humorvoll und augenzwin- liegt was in der Luft». Die Gross- Humor des Bandleaders Duncan nen, Virtual-Reality-Brillen und kernd in eine andere Zeit. Mit performance von Gisa Frank Galloway lässt die Welt der gol- vieles mehr). Diese werden an pointierten Dialogen und immer findet im Rahmen des Jubiläums denen und wilden Anfangsjahre der Feierabend-Führung vorgeführt neuen Wendungen schraubt «500 Jahre Reformation» statt. des 20. Jahrhunderts wieder und zum Ausprobieren bereit- sich die Geschichte ihrem Höhe- Montag, 31.Oktober, 19 Uhr, auferstehen. gestellt. punkt entgegen. Kirche Trogen. Mittwoch, 2. November, 19.30 Uhr, Freitag, 4. November, 17 Uhr bis Do., 3.11., Fr., 4.11., Mi., 9.11., rauschen.info Würth Haus Rorschach. 17.30 Uhr, Bibliothek Do., 10.11., Sa., 12.11., Do., 17.11., wuerth-haus-rorschach.ch Fachhochschule St.Gallen. Sa., 19.11., jeweils 20 Uhr. fhsg.ch/bibliothek Fabriggli Buchs. fabriggli.ch

Duell der Plattenleger. Rugby Club Bartleby, der Schreiber. I would Küche für Alle. Feines Essen und Trauffer. Mit Afterparty. Kamm- Vor der Morgenröte. Maria Winterthur vs. Kick ohne Grenzen. rather prefer not to. Kellerbühne gute Gespräche. CaBi Antirassis- garn Schaffhausen, 20 Uhr Schraders neuer Film über den Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr St.Gallen, 20 Uhr mus-Treff St.Gallen, 19 Uhr Goran Kovacevic meets Appenzel- Autor Stefan Zweig. Milonga. Tangotanznacht. Tango Endspiel. Stück von Samuel Aus Afghanistan - hier angekom- ler Echo (Ausverkauft). Appenzel- Kinok St.Gallen, 14:40 Uhr Almacén St.Gallen, 21 Uhr Beckett. Werkstatt Inselgasse men. Belluna-Abend mit Berichten ler-Balkan-Stubete. Chössi-Theater Nebel im August. Ein Junge kämpft Gestört aber geil @ Deepvibes. Konstanz, 20 Uhr und Nachtessen. Solihaus St.Gal- Lichtensteig, 20:15 Uhr gegen die Euthanasie-Massnahmen Deephouse. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Gefährliche Liebschaften. Tanz- len, 19 Uhr RaDeschnig & Otto Jaus. Österrei- der Nazis. Kinok St.Gallen, stück von Matjash Mrozewski. cher Abend. Bären Häggenschwil, 16:40 Uhr Film Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ausstellung 20:15 Uhr Ma Loute. Regie: Bruno Dumont. L’Economie du couple. Spielfilm Jacqueline Feldmann. Ausstellung – Lichtblicke. Diverse Blue Train Sextett. Swingender Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr von Joachim Lafosse mit Bérénice Kabarettherbst 2016. K9 Konstanz, Attraktionen. Hongler Kerzenladen Blue Note Sound. Tangente Jazz A Dragon Arrives! Spielfilm von Benjo. Kino Cameo Winterthur, 20 Uhr Altstätten, 17 Uhr Eschen, 20:30 Uhr Mani Haghighi mit Homayoun 12:15 Uhr Mörderische Phantasien. Thriller- Emil Nolde – Der Maler. Buvette, Pandour. Radio RaSa Ghanizadeh. Kino Cameo Eva Hesse. Die Künstlerin eroberte komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Vernissage. Kunstmuseum Jubiläumsparty. TapTab Winterthur, 18 Uhr die US-Kunstwelt und starb mit 34. Tiger frei! Poesie, Humor und Ravensburg, 19 Uhr Schaffhausen, 22 Uhr La fille inconnue. Kinok St.Gallen, Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr Magie. Treppenhaus Rorschach, Stadtprojektionen. Stadt St.Gallen Cate Le Bon, Sweet Baboo. 19:10 Uhr Jonas et Lila, à demain. Spielfilm 20 Uhr St.Gallen, 22 Uhr Palace St.Gallen, 22 Uhr Die Welt der Wunderlichs. Regie: von Alain Tanner mit Jérôme Volpone oder der Fuchs. Angeekelt Dani Levy. Kino Rosental Heiden, Robart. Kino Cameo Winterthur, von der Geldgier seiner Zeit- Nachtleben 20:15 Uhr 17:45 Uhr genossen. Tonhalle Wil, 20 Uhr SA 05. Café Tango. Un sueño bailando. Ken Bugul – personne n’en veut. Swiss Army Man. Skurrile Ein Sommernachtsalbtraum. Frei Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr Dokumentarfilm von Silvia Voser Robinsonade mit Paul Dano und nach Shakespeares Sommernachts- Konzert Hip Hop Weekend. B-Boys, B-Girls mit Ken Bugul. Kino Cameo Daniel Radcliffe. Kinok St.Gallen, traum. Theaterhaus Thurgau Bayrischer Frühschoppen. Mit the und Hip Hop Kultur. Schlachthaus Winterthur, 20:15 Uhr 19:20 Uhr Weinfelden, 20:15 Uhr Moods. Weinbau Genossenschaft Kulturcafé Dornbirn, 20 Uhr Swiss Army Man. Skurrile Hedi. Spielfilm von Mohamed Ben Zersplittert - Ein Albtraum aus der Berneck, 10 Uhr Industry Shakedown #4 Local- Robinsonade mit Paul Dano und Attia. Kino Cameo Winterthur, globalisierten Arbeitswelt. Theater The Saint City Orchestra. Irisches BassMovement. Drum’n’Bass. Daniel Radcliffe. Kinok St.Gallen, 20:15 Uhr Marie inszeniert das preisgekrönte Lebensgefühl. Hongler Kerzen- Kaff Frauenfeld, 20 Uhr 21:15 Uhr Si dio vuole – So Gott will. Regie: Stück. Phönix-Theater Steckborn, laden Altstätten SG, 13:30 Uhr und Karaoke. Okay Karaoke bringt dir Edoardo Falcone. Kino Rosental 20:15 Uhr 16 Uhr Karaoke aus Leidenschaft ins Bühne Heiden, 20:15 Uhr Schön&gut spielt «Mary». Poeti- Maria Surnacheva. Oboenkonzert. PW-Pub. PW Pub Gossau SG, 21 Uhr Bartleby, der Schreiber. I would A Dragon Arrives! Der innovativste sches und politisches Kabarett. Ha- Stadthaus Winterthur, 17 Uhr B.U.G. DJ (House, Techno). rather prefer not to. Kellerbühne Film des Berlinale-Wettbewerbs berhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr BandXost. Newcomer Bandcontest. Treppenhaus Rorschach, 22 Uhr St.Gallen, 18 Uhr 2016. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Zak Jona, 19 Uhr Klimbim & Firlefanz. Hip Hop. Hamlet Studio. Stück für ein jun- Literatur Queer Milonga. Milonga mit DJ Kula Konstanz, 22 Uhr ges Publikum nach William Bühne Verrückte Dichter. 10-Jähriges Rafa. Kaffeehaus St.Gallen, 19 Uhr Nacht.tanz. Cosmic Electronics, Shakespeare. Theater St.Gallen, Lohengrin. Romantische Oper von Jubiläum. Kammgarn Irish Folk Festival 2016. 100 Jahre Far-Out Techno & Digger’s 19 Uhr Richard Wagner. Theater St.Gallen, Schaffhausen, 20 Uhr irische Revolution. Casino Delights. Kraftfeld Winterthur, TanzPlan Ost. Tak Schaan, 19 Uhr 18 Uhr Herisau, 20 Uhr 23 Uhr Tricololas. Comedy aus Mörschwil. TanzPlan Ost. Tak Schaan, 19 Uhr Diverses Liedfett + Schmiddfinga. Klein- Sascha Braemer @ Club der Schloss Dottenwil Wittenbach, I’m glad I found you. Uraufführung Offene Tür. Hinter die Habsburg – kunst. Vaudeville Lindau, 20 Uhr Traumtänzer. Deephouse, Techno. 19 Uhr nach Navid Kermani. Stadttheater Kulissen schauen. Habsburg Reelmusic Spotlight. Pedro Kugl St.Gallen, 23 Uhr Don Camillo & Peppone. Musical Konstanz, 19:30 Uhr Widnau, 16 Uhr Lehmann, Hathors, The Clive, von Michael Kunze und Dario Zar und Zimmermann. Komische Feierabend-Führungen in der Bordeaux Lip. Grabenhalle Film Farina. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Oper von Albert Lortzing. öffentlichen Bibliothek. FHS St.Gallen, 20 Uhr Lou Andreas-Salomé. Das Leben Zar und Zimmermann. Komische Theater Winterthur, 19:30 Uhr St.Gallen, 17 Uhr Rico Rohs & Das Ines Fleiwa der Philosophin, Autorin und Oper von Albert Lortzing. Theater Änet em Hang. Theaterverein Italienisches Sprachencafé. Quartett. Zärtlichkeiten mit Psychoanalytikerin. Winterthur, 19:30 Uhr Hoistock. Turnhalle Niedern Sprachkenntnisse praktizieren. Freunden. Diogenes Theater Kinok St.Gallen, 12:30 Uhr Änet em Hang. Theaterverein Trogen, 20 Uhr Kino Rosental Heiden, 18:30 Uhr Altstätten, 20 Uhr Hoistock. Turnhalle Niedern Trogen, 20 Uhr

66 KALENDER SAITEN 11/2016 Anzeigen

Offene Türen in der Saint City Orchestra bei Appenzeller Space Olli Hauenstein mit Habsburg Widnau Hongler Kerzen Schöttl bei Klangreich Clown-Syndrom

Die Habsburg Widnau ist schon Zur Eröffnung der Weihnachtsaus- Nach vielen Jahren, in denen sie Mit über 30 Jahren Theater- und seit einer gefühlten Ewigkeit die stellung «Lichtblicke» spielt getrennte Wege gingen, treten Circuserfahrung sowie welt- letzte Festung vor dem Grenzüber- die Band Saint City Orchestra bei Töbi Tobler und Ficht Tanner wie- weiten Bühnenauftritten geht Olli gang. Heutzutage ist der Rhein Hongler Kerzen in Altstätten. der gemeinsam auf. Mit ihrem Hauenstein neue Wege. In sei- aber mehr Verbindung als Abgren- Neben den Konzerten erwartet die «Appenzeller Space Schöttl» präg- nem neuen Programm stehen zwei zung – und so pilgern sie von Besucher ein vielfältiges Pro- ten sie bereits in den 80er- Künstler auf der Bühne. Einem allen Seiten her zum Tag der offe- gramm zum Thema «Aus alten Zei- Jahren die Schweizer Musikszene ist das Down- und beiden das nen Tür in die Habsburg. Vom ten». So lässt der Kunstschmied und gelten inzwischen als Weg- Clown-Syndrom eigen. Mit Poesie, Keller bis zur Dachterrasse, vom Andreas Buschor die Funken auf bereiter und Pioniere der neuen Musik und Humor agieren sie Backstage bis zum Weinkeller, dem Amboss sprühen. Die Feuer- Schweizer Volkmusik. Ihr Name, auf Augenhöhe und machen ihre vom Biertanklager bis zur Billiard- macher von Androma zeigen, wie voller Appenzeller Witz, ist Unterschiede irrelevant. Mit saal – die Habsburg hat auch man mit Feuersteinen und Zunder Programm: Psychedelisch leicht Angelrute, Netz und ohne doppel- hinter den Kulissen viel zu bieten. ein Feuer entfacht und wer verkifft erzählt er vom Traum ten Boden ziehen die beiden Dabei werden die Gäste auch möchte, kann sich von der mobilen der grossen modernen Welt und los, um den grossen Fang zu ma- von den Habsburg-Lieferanten ver- Brauerei Fahrtwind in die Ge- der Verbundenheit mit den chen. Was sie aber an Land wöhnt – selbstverständlich kos- heimnisse des Bierbrauens einfüh- eigenen Wurzeln, die das Wegge- ziehen, sind keine Fische, sondern tenlos! ren lassen. hen so schwer machen. unglaubliche Geschichten. Freitag, 4. November, Samstag, 5. November, 13.30 Uhr Sonntag, 6. November, 17 Uhr, Dienstag, 8. und Mittwoch, 16 Uhr–20 Uhr, Habsburg Widnau. und 16 Uhr, Sonntag, 6. November, Alte Kirche Romanshorn. 9. November, 20 Uhr, habsburg.in 11 Uhr und 15 Uhr, Hongler Kerzen klangreich.ch Lokremise St.Gallen. Altstätten. clown.ch hongler.ch

Concerto incerto. Clownspiel – Ronja Räubertochter. Das musika- Film Concerto incerto. Clownspiel – ein schräg klingender Abend. lische Theatererlebnis. SO 06. Being There – Da sein. Vier ein schräg klingender Abend. Theater 111 St.Gallen, 20 Uhr Thurgauerhof Weinfelden, 14 Uhr Menschen begleiten Sterbende in Theater 111 St.Gallen, 17 Uhr Onkel Wanja. Schauspiel von Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Konzert verschiedenen Kulturen. Gefährliche Liebschaften. Tanz- Anton Tschechow. Stadttheater tivführer. Die Abenteuerreise von Kulturelle Begegnung: Tbilisi Kinok St.Gallen, 10:30 Uhr stück von Matjash Mrozewski. Konstanz, 20 Uhr Jim, Emma der Lok und Lukas. Chamber Soloists. Werke von Ronja Räubertochter. Spielfilm Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Ein Kuss-Theater. Stehende Ovatio- FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Mozart, Beethoven und von Tage Danielsson mit Hanna Ein Sommernachtsalbtraum. nen. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Gut gebrüllt Löwe!. Kindertheater. Gamsakhurdia. Rathauslaube Zetterberg. Kino Cameo Frei nach Shakespeares Sommer- Ein Sommernachtsalbtraum. Frei K9 Konstanz, 16 Uhr Schaffhausen, 10:45 Uhr Winterthur, 11 Uhr nachtstraum. Theaterhaus nach Shakespeares Sommernachts- The Saint City Orchestra. Eva Hesse. Die Künstlerin eroberte Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr traum. Theaterhaus Thurgau Diverses Irisches Lebensgefühl. Hongler die US-Kunstwelt und starb mit 34. Helden! Oder warum ich einen Weinfelden, 20:15 Uhr Atelier Fellhof. Tag der offenen Tür Kerzenladen Altstätten, 11 Uhr Kinok St.Gallen, 12:20 Uhr grünen Umhang trage und gegen Genesis. Musik/Tanz/Theater. im Gemeinschaftsatelier. Fellhof, Billy und Benno. Kinderkonzert. Die Geträumten. Ingeborg die Beschissenheit der Welt an- Alte Fabrik Rapperswil, 20:30 Uhr Bucheggstrasse 12 St.Gallen, Alte Fabrik Rapperswil, 14:30 Uhr Bachmann und Paul Celan und kämpfe. Stück von Karen Köhler. Hazel Brugger. Kabarett. 10 Uhr The Saint City Orchestra. ihre schwierige Liebe. Spiegelhalle Konstanz, 18 Uhr Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Art & Design. Handwerker- und Irisches Lebensgefühl. Hongler Kinok St.Gallen, 14:20 Uhr Onkel Wanja. Schauspiel von Schön&gut spielt «Mary». Poeti- Künstlermarkt. Werk 1 Gossau Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Mullewapp – Eine schöne Schwei- Anton Tschechow. Stadttheater sches und politisches Kabarett. Ha- Gossau, 10 Uhr Appenzeller Space Schöttl. Töbi nerei. Regie: Theresa Strozyk. Konstanz, 18 Uhr berhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr Oekumenischer Suppentag. Hal- Tobler und Ficht Tanner. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Genesis. Musik/Tanz/Theater. Alte Tanz ist Surprises. Tanz Company denbühl Saal Gossau, 11 Uhr Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr Wild Plants. Kultregisseur Nicolas Fabrik Rapperswil, 19:30 Uhr Gervasi. Spielboden Dornbirn, Schnuppertag für das Bachelor- Herbstkonzert. Das Salonorchester Humbert trifft Garten-Aktivisten. Le Nozze di Figaro. Oper von 20:30 Uhr Studium in Pflege. FHS St.Gallen, St.Gallen. Kirche St.Mauritius Kinok St.Gallen, 16:10 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart. FINGER FINGER (live) Zart Strøm 13:30 Uhr Appenzell, 17 Uhr Lea. Wegen ihrer Tochter bricht die Theater St.Gallen, 19:30 Uhr (DK) (DJ Set) Klub Nørsk. Was für Heimspiel. FC Winti – FC Le Mont Streichquintett. Von Walter Braun. Mutter mit dem Mafia-Clan. TmbH – die Show. Das ist ein Doppelpack in dieser Klub LS. Schützenwiese Winterthur, Villa Rychenberg Winterthur, Kinok St.Gallen, 18:10 Uhr die grosse bunte Improshow. Nørsk Nacht. Oya St.Gallen, 23 Uhr 17:45 Uhr 17 Uhr Bridget Jones’ Baby. Regie: Sharon K9 Konstanz, 20 Uhr Säntis-Spitzegnoss. Gourmetabend Les Chouettes. Swing-Soirée mit Maguire. Kino Rosental Heiden, Vortrag auf dem Säntis mit den Alder Live Musik. Militärkantine 19:15 Uhr Literatur Ursachen und Verlauf der Refor- Buebe, Urnäsch. Panorama- (Kastanienhof) St.Gallen, 18 Uhr La pazza gioia. Eine ergreifende Die Drehung der Schraube – mation in der Ostschweiz 1517–1531. Restaurants Säntisgipfel Howlong Wolf (Winti)& Serious Frauenfreundschaft à la «Thelma & Monsterlesung. Roman von Henry Tagung mit dem historischen Schwägalp, 18 Uhr Tiger (Winti). Rock’n’Roll, Garage Louise». Kinok St.Gallen, 20 Uhr James. Parfin de siècle St.Gallen, Verein. Historisches und Völker- Jahresfestefeiern. Allerheiligen/ Pop and Psychedelic Postfolk. 10 Uhr kundemuseum St.Gallen, 09 Uhr Samhain. Offene Kirche St.Gallen, Kraftfeld Winterthur, 19 Uhr Bühne Buchvernissage und Lesung: 19:30 Uhr Korpiklaani (FIN), Moonsorrow Bartleby, der Schreiber. I would darüber hinaus gewagt. Mit Clau- Kinder (FIN)& Skálmöld (ISL). Die rather prefer not to. Kellerbühne dia Roemmel. Raum für Literatur Italienische Erzählstunde. Erzählt Ausstellung Finnish Folk Metal Mafia. St.Gallen, 11 Uhr St.Gallen, 11 Uhr von Rossella Ill und Gabriella Ausstellung – Lichtblicke. Diverse Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Zar und Zimmermann. Komische Macrì Mitruccio. Stadtbibliothek Attraktionen. Hongler Kerzenladen Rocio Faks. Folk & More. Esse Oper von Albert Lortzing. Vortrag Katharinen St.Gallen, 10:15 Uhr Altstätten, 09 Uhr Musicbar Winterthur, 19:30 Uhr Theater Winterthur, 14:30 Uhr NGW – Wissenschaft um 11. Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Farbe bekennen. Finissage. Galerie Eibish. Folk meets Classic. Theater Saft – Der kleine Mann. Das Gehör – Ein empfindliches milien. Ohne Anmeldung. Hongler Adrian Bleisch Arbon, 14 Uhr Fahrenheit Bar Winterthur, 20 Uhr Frei nach Erich Kästner. Theater an Meisterwerk der Evolution. Kerzenladen Altstätten, 11 Uhr Hansjörg Rekade – Mir gegenüber. Emilie & Ogden. Sunday Moods. der Grenze Kreuzlingen, 15 Uhr Alte Kaserne Winterthur, 11 Uhr Schneewittchen und die sieben Finissage. Galerie Adrian Bleisch Werkstatt Inselgasse Konstanz, Emma und der Mondmann. Eine Zwerge. Das Kindertheater Arbon, 14 Uhr 20 Uhr Geschichte über Freundschaft. Kinder Hagenwil. Einkaufszentrum Emil Nolde – Der Maler. Führung. Jessy Lanza, Olga Bell. Tak Schaan, 16 Uhr Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Passage Frauenfeld, 11 und 14 Uhr Kunstmuseum Ravensburg, 15 Uhr Palace St.Gallen, 20:30 Uhr Tanz ist Surprises. Die Ausbil- milien. Ohne Anmeldung. Hongler Grossvater und die Wölfe. Panda Tilman Zahn – Zerrissen. dungsklasse von Tomas Danielis. Kerzenladen Altstätten, 10 Uhr Club. Theater am Gleis Winterthur, Vernissage. Kunsthalle Wil, 18 Uhr Spielboden Dornbirn, 16 Uhr 13:30 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 67 Schnupperkurs Latein. Mit dem A Dragon Arrives! Der innovativste Le Nozze di Figaro. Oper von Nachtleben Ronja Räubertochter. Das musika- Lateinischen Kulturmonat IXber. Film des Berlinale-Wettbewerbs Wolfgang Amadeus Mozart. Havana Night. Die Salsa-Party lische Theatererlebnis. Historisches und Völkerkunde- 2016. Kinok St.Gallen, 20:45 Uhr Theater St.Gallen, 19:30 Uhr mit Osman el Duque. K9 Konstanz, Dreispitz Sport- und Kultur- museum St.Gallen, 10:30 Uhr Der Mensch: Die Krone der Schöp- 19 Uhr zentrum Kreuzlingen, 14 Uhr Grossvater und die Wölfe. Panda Bühne fung. Ein zeitgenössisches Geschichtenzeit. Geschichten Club. Theater am Gleis Winterthur, Emma und der Mondmann. Eine Tanz-Theater. Grabenhalle Film erleben mit Monika Enderli. 13:30 Uhr Geschichte über Freundschaft. St.Gallen, 20 Uhr Mullewapp – Eine schöne Schwei- Stadtbibliothek Katharinen Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Tak Schaan, 10 Uhr Joachim Sartorius. Städte des nerei. Regie: Theresa Strozyk. St.Gallen, 14:15 Uhr tivführer. Die Abenteuerreise von Endstation Sehnsucht. Schauspiel Ostens – Lesung und Gespräch. Kino Rosental Heiden, 14 Uhr Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Jim, Emma der Lok und Lukas. von Tennessee Williams. Stadt- Kult-Bau – Konkordiastrasse 27 Cemetery of Splendour. Kino tivführer. Die Abenteuerreise von FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr theater Schaffhausen, 19:30 Uhr St.Gallen, 20 Uhr zwischen Leben und Tod, Jim, Emma der Lok und Lukas. Vom kleinen König und seiner Die Redaktion vs. EIT. Theater- Olli Hauensteins Clown-Syndrom. Schlaf und Wachzustand. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr grossen Sorge. Kinderstück. Werk- sport. Theater am Gleis Winterthur, Aussergewöhnliches Komik-Theater. Kinok St.Gallen, 14:15 Uhr Geschichtenzeit. Geschichten statt Inselgasse Konstanz, 15 Uhr 20:15 Uhr Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Being There – Da sein. Vier erleben mit Monika Enderli. Wawuschels. Märlitheater Ror- Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Menschen begleiten Sterbende in Stadtbibliothek Katharinen schach. Gymnasium St.Antonius Literatur Theater. FassBühne Schaffhausen, verschiedenen Kulturen. St.Gallen, 15 Uhr (Kollegium) Appenzell, 15 Uhr Dichtungsring #111. Kerzenschein 20 Uhr Kinok St.Gallen, 16:40 Uhr Trommler. Theater Tägg en Amsle. und Absinth vorhanden. Trilogie des Geldes I. Ein theatra- Die Geträumten. Ingeborg Diverses Rössli Mogelsberg, 16 Uhr Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr les Wirtschaftsprojekt. Werkstatt Bachmann und Paul Celan und Wie suche ich in der Bibliothek Inselgasse Konstanz, 20 Uhr ihre schwierige Liebe. Hauptpost? Bibliothek Hauptpost Diverses Vortrag Robert Betz. Kino Theater Madlen Kinok St.Gallen, 18:40 Uhr St.Gallen, 12 Uhr Ratsschüblig mit Kartoffelsalat. «Rhythm & Jews» – der jüdische Heerbrugg, 20:30 Uhr The True Cost – Der Preis der Going Mobile – Potenziale und Schloss Dottenwil Wittenbach, Beitrag zur amerikanischen Mode. Kooperation mit Club Stolpersteine. Am IT-Puls der Un- 11 Uhr Populärmusik. Mit Martin Schäfer. Literatur Soroptimist Dornbirn. ternehmen. FHS St.Gallen, 17 Uhr Musikmarkt. Flohmarkt. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Stromlos. Lesung und Diskussion Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Vaudeville Lindau, 12 Uhr Paris im 19. Jahrhundert. Mit Axel mit Veronika Meyer. Keller der Latin Lover. Ein Vater, fünf Töch- Ausstellung Kochen & Essen – Mosambique. Christoph Gampp. Universität Rose (Haus zur Rose) St.Gallen, ter, fünf Ehen: ein Gefühlscrescen- Wie das Feuer auf die Erde kam Soraya und Manuel Rodrigues. St.Gallen, 18:15 Uhr 19:30 Uhr do. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr und andere Indianermärchen. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr Im Wandel – Baukultur als Märchen im Museum. Historisches Baukunst. Martin Tschanz, Vortrag Bühne und Völkerkundemuseum Ausstellung Architekt und Kritiker, Zürich. Das Fremde in uns – das Fremde Am Ende ist man immer nur wer St.Gallen, 14:10 Uhr Ausstellung – Lichtblicke. Architektur Forum Ostschweiz um uns. Faszination und Angst. anderes. Ein Theaterstück über Thomas Kern – Haiti, Die endlose Diverse Attraktionen. Hongler St.Gallen, 19:30 Uhr Ursula Germann und Gastreferie- den Umgang mit Sexualität. Befreiung. Führung. Fotostiftung Kerzenladen Altstätten, 10 Uhr rende. Universität St.Gallen, Tak Schaan, 10 Uhr Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr Dauerausstellung und Jüdisches Diverses 18:15 Uhr Seniorennachmittag. Fürstenland- St Cyrano de Bergerac, explorateur. Viertel. Führung. Jüdisches Heimspiel. FC Wil – FC Chiasso. Russlands Politische Kultur in saal Gossau, 14 Uhr Museumsnacht. Point Jaune Museum Hohenems, 10 Uhr Stadion Bergholz Wil, 19:45 Uhr Tradition und Gegenwart. Volk Der Kontrabass. Schauspiel von Museum St.Gallen, 19 Uhr Loredana Sperini. Offenes und Macht: soziale Interessen und Patrick Süskind. Parfin de siècle Kunstlabor – Gestalten für alle. patriotische Gefühle. Universität St.Gallen, 20 Uhr Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, DI 08. St.Gallen, 18:15 Uhr Der Mensch: Die Krone der DO 10. 10 Uhr Sport – Theorie und Praxis. Meine Schöpfung. Ein zeitgenössisches Anita Busch. Vernissage. Konzert Karriere, meine Tipps für die Pra- Tanz-Theater. Grabenhalle Konzert Bären Häggenschwil, 11 Uhr Korpiklaani & Moonsorrow. xis. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Bach H-Moll-Messe. Musik- Etwas gefunden? – 50 Jahre Feat. Skalmöld. Vaudeville Lindau, Robert Betz. Was will mir mein Emil – No einisch. Mit neuem kollegium Winterthur. Kantonsarchäologie St.Gallen. 19:30 Uhr Körper damit sagen? Kino Theater Programm. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Führung. Historisches und Völker- Madlen Heerbrugg, 18:30 Uhr Freiheit Gleichheit Kopf ab! Jamsession. Alle dürfen mit- kundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Nachtleben Daniele Ganser. Lesung «iIllegale Theaterkabarett Birkenmeier. machen. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr HG Esch – Beton am Berg. Bob Le Beat. Hörübungen Kapitel Kriege». Rösslitor St.Gallen, Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr K9-Wohnzimmerkonzert. Alex Eine Stunde mit Fabian Flückiger. 2: Aufwärmen des Trommelfells. 20 Uhr Mörderische Phantasien. Thriller- Behning, Jens Böttcher, Somersalt Kunstmuseum Liechtenstein Kraftfeld Winterthur, 20:09 Uhr «Ist dies schon Tollheit, hat es komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr & Yellow Kitchen. K9 Konstanz, Vaduz, 11 Uhr doch Methode.». Über Hamlet in Olli Hauensteins Clown-Syndrom. 20 Uhr Vision – Herbst/Winter 2017/18. Film verschiedenen Theaterformen. Aussergewöhnliches Komik-Thea- Liederlich, das Liedermacher- Vernissage. Textilmuseum Wie Brüder im Wind. Regie: Otmar Lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr ter. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr festival. Vier Kerle, Viel Musik, St.Gallen, 11 Uhr Penker und Gerardo Alvares. Kabarett und Saitenhiebe. Thomas Kern – Haiti, Die endlose Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Kinder Literatur Kugl St.Gallen, 20 Uhr Befreiung. Führung. Fotostiftung Eva Hesse. Die Künstlerin eroberte Französische Erzählstunde. Bücherherbst 2016 – eine Auswahl. Halunke Häni. Der Berner Singer- Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr die US-Kunstwelt und starb mit 34. Erzählt von Elodie Tassin. Vielseitige Auswahl an belletristi- Songwriter. Theater am Gleis Übrig – Ein Blick in die Bestände. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Stadtbibliothek Katharinen schen Neuerscheinungen. Raum Winterthur, 20:15 Uhr Kuratorenführung. Jüdisches A Dragon Arrives! Spielfilm von St.Gallen, 16 Uhr für Literatur St.Gallen, 19 Uhr Thomaswoartet. Klavierlieder Museum Hohenems, 11:30 Uhr Mani Haghighi mit Homayoun Die Welt fällt in den Wald. Isolde im Tom Waits Stil. Eisenwerk Emil Nolde – Der Maler. Führung. Ghanizadeh. Kino Cameo Winter- Diverses Süess-Morat liest aus ihrem Buch. Frauenfeld, 20:15 Uhr Kunstmuseum Ravensburg, 15 Uhr thur, 18 Uhr Traditioneller Schwiimarkt. Wyborada Frauenbibliothek Wyatt (Philipp Eden & Co). Jazz. Viva Europa Viva – The people Wild Plants. Kultregisseur Nicolas Wildhaus, 10 Uhr St.Gallen, 19 Uhr Esse Musicbar Winterthur, of Europe. Städtische Galerie Humbert trifft Garten-Aktivisten. Mittagsmeditation. Sitzen in der All you can read. Das Tak-Team 20:15 Uhr Überlingen, 15:30 Uhr Kinok St.Gallen, 19 Uhr Stille. Offene Kirche St.Gallen, liest ungewöhnliche Texte. Akua Naru. Concious Rap, Jazz. Filmprogramm mit dem jüdischen 12 Uhr Tak Schaan, 20 Uhr Kula Konstanz, 20:30 Uhr Museum. Alles ist erleuchtet. Eine Runde Deutsch. Deutsch Mark Wynn. I Just Don’t MO 07. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr für Fremdsprachige. Bibliothek Vortrag Understand Nick Cave. Alpzyt. Regie: Thomas Ricken- Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr Experimentelle Archäologie – aus TapTab Schaffhausen, 20:30 Uhr Konzert mann. Kino Rosental Heiden, dem Alltag eines römischen Legio- Mark Wynn (UK, Harbinger Helga Plankensteiner. Musik mit 20:15 Uhr närs. Vortrag mit Yves Rüttimann. Sound). Mythical domestic. Überraschungen. Weinlokal 1733 Un autre homme. Spielfilm von MI 09. Historisches und Völkerkunde- TapTab Schaffhausen, 20:30 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Lionel Baier mit Robin Harsch. museum St.Gallen, 17:30 Uhr We Banjo 3. The Irish Folk Music Just Wood Jam Session. Akustic- Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Konzert Überblick über die Weltgeschichte Sensation. Spielboden Dornbirn, Session für Musiker und Sänger. Swiss Army Man. Skurrile Robin- Bach H-Moll-Messe. Musik- vom Imperialismus bis nach der 20:30 Uhr K9 Konstanz, 20 Uhr sonade mit Paul Dano und Daniel kollegium Winterthur. Jahrtausendwende. Zweiter Teil: Erik Truffaz Quartet. David Jonathan (Leipzig/AUS). Radcliffe. Kinok St.Gallen, 21 Uhr Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr 1918-1945. Universität St.Gallen, Palace St.Gallen, 21 Uhr Treibender Gitarren-/Elektro- Living Session Band. Feat. Heinz 18:15 Uhr Indiepop. Portier Winterthur, Bühne Arnegger, Bass. Pfalzkeller Von Sonnenstürmen zu ult- Nachtleben 20:30 Uhr Helden! Oder warum ich einen St.Gallen, 19:30 Uhr raschnellen Lasern – Licht in Na- DJ Gian Vapore. Hansdampf in Me and my Drummer. Love is a grünen Umhang trage und gegen Voodoo Jürgens. Spielboden tur und Technik. Mit Toni Bürgin allen Gassen. Kraftfeld Winterthur, Fridge. Kula Konstanz, 20:30 Uhr die Beschissenheit der Welt an- Dornbirn, 19:30 Uhr und Gastreferierenden. Universität 20 Uhr kämpfe. Stück von Karen Köhler. Hampa & the Charms. Rock’n’Roll St.Gallen, 20:15 Uhr Hallenbeiz – PingPong und Film Spiegelhalle Konstanz, 10 Uhr aus Chur. Werkstatt Inselgasse Sounds vom Plattenteller. La fille inconnue. Der neue Film Le Nozze di Figaro. Einführung ins Konstanz, 20 Uhr Kinder Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr der Dardenne-Brüder mit Adèle Stück. Theater St.Gallen, 19 Uhr Jazz am Mittwoch. Martin Kinder-Workshop Räbeliechtli. Roots Rock Caravane. Offbeats Haenel. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Am Ende ist man immer nur wer Dahanukar New Quartet. Theater Wir bringen Licht ins Dunkel zwischen Kingston und Tokyo. La Raving Iran. Zwei DJs in Iran anderes. Ein Theaterstück über am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr des Novembers. Forum Würth Buena Onda St.Gallen, 20:30 Uhr kämpfen gegen Repression und den Umgang mit Sexualität. Prinz Grizzley and his Beargaroos. Rorschach, 14 Uhr Zensur. Kinok St.Gallen, 19:10 Uhr Tak Schaan, 19:30 Uhr Folk & More. Esse Musicbar Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Film L’amour en fuite. Spielfilm von Endstation Sehnsucht. Schauspiel Winterthur, 20:15 Uhr milien. Ohne Anmeldung. Hongler La pazza gioia. Eine ergreifende François Truffaut mit Jean-Pierre von Tennessee Williams. Stadt- Dicke Fische. Livekonzert – «Die Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr Frauenfreundschaft à la «Thelma & Léaud. Kino Cameo Winterthur, theater Schaffhausen, 19:30 Uhr kleine Bühne». Werk 1 Gossau Louise». Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr 20:15 Uhr Gossau SG, 20:30 Uhr

68 KALENDER SAITEN 11/2016 Anzeigen

Liederlich. Mit Blues Max, Res Endspiel. Stück von Samuel Fascination Ferrique. Cinéconcert. Wepfer, Axel Pätz und Reto Zeller. Beckett. Werkstatt Inselgasse Theater Winterthur, 20 Uhr Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Konstanz, 20 Uhr My lovely Mr. Singingclub – eine Manuel Stahlberger. Mundart Fake! In Wahrheit falsch. Das neue superknorke Musik-Action. Poet. Kammgarn Schaffhausen, Programm von maschek. Liederabend. Spiegelhalle 20 Uhr Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Konstanz, 20 Uhr Red moon road – mit Witz & Freiheit Gleichheit Kopf ab! Helge und das Udo. Ohne Charme. Ein kauziges Trio aus Ka- Theaterkabarett Birkenmeier. erkennbare Mängel. Asselkeller nada. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Schönengrund, 20:15 Uhr Subway To Sally & Gäste. Rock. I tre Secondi «Kaspar». Mit Kobito. Rap aus Berlin. Shirley Grimes Vaudeville Lindau, 20 Uhr Federico Dimitri, Fabrizio Pestilli Kula Konstanz, 20:30 Uhr Wolfmother. Rock aus Down und Giuseppe Spina. Theater Damian Lynn. Luzerns angesag- im Alten Kino Under. Event Center Hohenems, an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr tester Musik-Export. Eisenwerk 20 Uhr Rob Spence. Comedy. Casino Frauenfeld, 21 Uhr Mit ihrer neuen CD «Lovesongs» LGT Young Soloists. Hochbegabte Herisau, 20 Uhr Der Fall Böse & OGMH. 7 Herren junge Solisten. Tak Schaan, The King. Geschichte von Aufstieg aus Hamburg- St.Pauli. Treppen- knüpft die in Bern lebende Irin 20:09 Uhr und Fall eines Rockstars. haus Rorschach, 21 Uhr nahtlos an ihre letzte Veröffent- Roman Tulei Trio. Jazz. Esse FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Salon Sonore. DJ Wolfman aka lichung «The Long Road Home» an. Musicbar Winterthur, 20:15 Uhr Brennende Geduld. Theater Ariane. DJ Loup-Garou. Palace St.Gallen, Sie verfolgt musikalisch wie emo- Shirley Grimes. Drei Jahre nach Theater am Gleis Winterthur, 21 Uhr «The Long Road Home». Altes Kino 20:15 Uhr Panda Lux. Vom Openair SG ins tional die Spuren zu ihrer irischen Mels, 20:15 Uhr Ein Sommernachtsalbtraum. Zak. Zak Jona, 21:30 Uhr Heimat zurück und erkundet da- Wiedereröffnung und 5 Jahre Jubi- Frei nach Shakespeares Sommer- The Moustache. Feat. Boogie Bel- bei die vielen Wege, die sie schliess- läumsfest des KulturPunkt’s nachtstraum. Theaterhaus gique. Gare de Lion Wil SG, 22 Uhr lich nach Hause führen. Mit ihrem Flawil. Mädir Rigolo Eugster, Baro Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Drom Orkestar, Goran Kovacevic. Simon Chen – Meine Rede! Nachtleben siebten Album bleibt Shirley der Kultur Punkt Flawil, 20:30 Uhr Kabarett. Chällertheater im Hitparaden-Party Vol.8. Charts, Instrumentation ihrer Wurzeln treu, John Gailo & Perkel. Ein Biest von Baronenhaus Wil, 20:15 Uhr Charts, Charts. Kammgarn mit der sie ihre Fans so begeis- einer Band. Grabenhalle St.Gallen, Schlafende Heldinnen – Sleeping Schaffhausen, 20 Uhr 21 Uhr Heroines I Tanztheater. Tanzthea- Tour de France. Die französische tert hat. Shirley Grimes ist auf die- La Coka Nostra & Sick JAcken. ter mit Kjersti Sandstø und Annette Disco. K9 Konstanz, 21 Uhr ser Herbsttour mit ihrer bewähr- Hip Hop. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Wunsch. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Gute. House & Techno. TapTab ten Rhythmusgruppe plus einem OSM– OberStädler StubenMusig. Schaffhausen, 22 Uhr Geiger unterwegs. Lustenauer Lange Nacht der Literatur 20 Jahre Int. Kurzfilmtage Musik. Jazzhuus (Jazzclub) Behindert werden, behindert sein. Winterthur. DJ Marcelle (NL/ Freitag, 11. November, 20.15 Uhr, Lustenau, 21 Uhr FHS St.Gallen, 17:45 Uhr Klangbad)& new.com. Altes Kino Mels. Jazz Linard 2016. Third Reel. Wolfblutchroniken 1 – Das Ver- Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr alteskino.ch Hotel Piz Linard Lavin, 21:15 Uhr mächtnis des Königs. Juno Stevens’ Swayzak @ Illusion Room. Mueran Humanos. Zwischen her- Fantasy-Roman, Buchvernissage. Techno. Kugl St.Gallen, 23 Uhr bem Punk und elektronischen Talhof St.Gallen, 19:30 Uhr Tönen. Treppenhaus Rorschach, Lesbar. Laura Vogt – «So einfach Film 21:40 Uhr war es also zu gehen». Rab-Bar Wild Plants. Kultregisseur Nicolas Quilt. Palace St.Gallen, 22 Uhr Trogen, 21 Uhr Humbert trifft Garten-Aktivisten. Kinok St.Gallen, 13 Uhr Nachtleben Vortrag La pazza gioia. Eine ergreifende Klangvoll Reginal. Electronica. Marco Camenisch – Anti-AKW- Frauenfreundschaft à la «Thelma & Finsteres Glück. Ein Achtjähriger z.B. Das Fahrrad von Markus Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Militanter auf dem langen Weg aus Louise Kinok St.Gallen, 15:10 Uhr verliert bei einem Unfall seine Fa- Silberstein. Ein Gespräch mit Milonga. Tangotanznacht. Tango dem Knast. Hintergrundinfos zu Eva Hesse. Die Künstlerin eroberte milie. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Jacques Picard (Zürich). Jüdisches Almacén St.Gallen, 21 Uhr seiner Geschichte. CaBi Antirassis- die US-Kunstwelt und starb mit 34. Take a Walk on the Wild Side. Museum Hohenems, 19:30 Uhr Balkanbeats & Russendisko. mus-Treff St.Gallen, 20 Uhr Kinok St.Gallen, 17:20 Uhr Grosser Fokus. Kino Cameo Kula Konstanz, 22 Uhr Land im Fokus. Juventud, divino Winterthur, 19:30 Uhr Kinder Rap History: 1986. Professor*innen Kinder tesero. Kino Cameo Winterthur, Short Matters. Diverse Regisseu- Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Paul Neumann & That Fucking Öffentliches Kerzenziehen für Fa- 17:30 Uhr rInnen. Kino Cameo Winterthur, milien. Ohne Anmeldung. Hongler Sara (Berlin). Kraftfeld Winterthur, milien. Ohne Anmeldung. Hongler La fille inconnue. Der neue Film 22 Uhr Kerzenladen Altstätten SG, 15 Uhr 22 Uhr Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr der Dardenne-Brüder mit Adèle Shake your Ass. DJs Pfund 500, Haenel. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Bühne Diverses Seba (Sho-So), Rasko (SDC). Diverses Land im Fokus. O Colombia! Helden! Oder warum ich einen Seniorenzmittag. Gemeinsam es- TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Küche für Alle. Feines Essen und My Colombia! Kino Cameo grünen Umhang trage und gegen sen. Stiftung Vita Tertia Gerbhof gute Gespräche. CaBi Antirassis- Winterthur, 19:30 Uhr die Beschissenheit der Welt an- und Weiher Gossau SG, 11:30 Uhr Film mus-Treff St.Gallen, 19 Uhr P’tit Quinquin – Teil 1. Regie: kämpfe. Stück von Karen Köhler. Peru – Weite der Anden. Reclaiming Landscapes. Person im Bruno Dumont. Spielboden Spiegelhalle Konstanz, 10 Uhr Multimediavortrag von Martin Fokus. Kino Cameo Winterthur, Ausstellung Dornbirn, 19:30 Uhr Gefährliche Liebschaften. Tanz- Engelmann. Forum Würth 15 Uhr Emil Nolde – Der Maler. Direkto- Snowden. Regie: Oliver Stone. stück von Matjash Mrozewski. Rorschach, 19:30 Uhr Being There – Da sein. Vier renführung. Kunstmuseum Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Wellenreiten. Mit Dagmar Cee. Menschen begleiten Sterbende Ravensburg, 18 Uhr A Dragon Arrives! Der innovativste Mörderische Phantasien. Thriller- Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr in verschiedenen Kulturen. Kunsthistorischer Vortrag Wald im Film des Berlinale-Wettbewerbs komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Informationsanlass zum Master- Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr Bild. Beispiele zeitgenössischer 2016. Kinok St.Gallen, 21:40 Uhr Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Studium in Sozialer Arbeit. Short Matters. Diverse Malerei. Forum Würth Rorschach, Kurz im Himmel. Diverse Theater. FassBühne Schaffhausen, FHS St.Gallen, 19:45 Uhr RegisseurInnen. Kino Cameo 18 Uhr Regisseurinnen. Kino Cameo 20 Uhr Winterthur, 17:30 Uhr Winterthur, 22 Uhr The King. Geschichte von Aufstieg Ausstellung La danseuse. Loïe Fuller betörte und Fall eines Rockstars. Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. mit ihrem Serpentinentanz ganz SA 12. Bühne FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Vernissage. Kunstmuseum Europa. Kinok St.Gallen, 19:10 Uhr Peter Pan – Das Nimmerland- Oropax – Faden & Beigeschmack. St.Gallen St.Gallen, 18:30 Uhr Short Matters. Diverse Konzert musical. Familienmusical nach Das brandneue Programm. RegisseurInnen. Kino Cameo Karfunkel Kabinett. The Big James Matthew Barrie. Stadtthea- Tak Schaan, 20:09 Uhr Winterthur, 19:30 Uhr Schmaltz, uvm. Kabinett der ter Schaffhausen, 14 Uhr FR 11. Bridget Jones’ Baby. Regie: Sharon Visionäre Chur, 16:30 Uhr Peter Pan – Das Nimmerland- Literatur Maguire. Kino Rosental Heiden, Requiem. Von Antonin Dvorak. musical. Familienmusical nach Zinsli liest. Trinklesung. Werkstatt Konzert 20:15 Uhr Laurenzenkirche St.Gallen, James Matthew Barrie. Stadtthea- Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Alumni Sinfonieorchester Zürich. Swiss Army Man. Skurrile 19:30 Uhr ter Schaffhausen, 17 Uhr Werke von Gustav Mahler. Kirche Robinsonade mit Paul Dano und Weihern präsentiert. Marius Bär, Alex Porter. Zauberei – Magie – Vortrag St.Johann Schaffhausen, 19:30 Uhr Daniel Radcliffe. Kinok St.Gallen, Bright, Ramon Clau, The Company Kabarett. Kul-tour auf Vögelinsegg Gleichstellung erreicht!? 20 Jahre Living Session Band. Jam-Session. 21:15 Uhr of Men. Grabenhalle St.Gallen, Speicher, 18 Uhr Gleichstellungsgesetz. Christa Psychiatrische Klinik Wil, 19:30 Uhr Allein gegen Hitler. Mit Georg Binswanger, Sonja Rüegg und 19:30 Uhr Bühne Andalucía Flamenca. Musik und Elser. Werkstatt Inselgasse Gastreferierende. Universität Angela Pina Ganzoni (CH). Dioge- Helden! Oder warum ich einen Tanz. Alte Fabrik Rapperswil, Konstanz, 20 Uhr St.Gallen, 18:15 Uhr nes Theater Altstätten SG, 20 Uhr grünen Umhang trage und gegen 20 Uhr Fake! In Wahrheit falsch. Das neue Die «Trionfi» von Carl Orff. Latein Antonio Andrade Duo. Dos die Beschissenheit der Welt an- Antonio Malinconico – Cambio de Programm von maschek. Spielbo- lesen mit Musik. Mit Peter Müller. guitarras flamencas. Kulturcinema kämpfe. Stück von Karen Köhler. Cuerdas. CD-Taufe. Alte Kaserne den Dornbirn, 20 Uhr Notenpunkt, Spisergasse 43 St.Gal- Arbon, 20 Uhr Spiegelhalle Konstanz, 10 Uhr Winterthur, 20 Uhr Freiheit Gleichheit Kopf ab! len, 19 Uhr Ashbury Road. Sixties Rock. Afterwork: The Big Picture. Dust Bolt/Insanity Alert/Vibratör. Theaterkabarett Birkenmeier. Bettelnde Notreisende in Vorarl- Weinbau Genossenschaft Berneck, Freitag-Abend ist im Øya 1st Show im Vorarlberg. Schlacht- Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr berg. Neue Spielräume – Gespräch. 20 Uhr Afterwork. Oya St.Gallen, 18 Uhr haus Kulturcafé Dornbirn, 20 Uhr Gefährliche Liebschaften. Tanz- Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr stück von Matjash Mrozewski. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 69

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Kaleidoscope Rüedi – Dähler – Moment x Musik Stimm- Lukas Krejci liest String Quartet Giger im Kronenbühl Saiten & Laura Vogt Jaroslav Hašek

Unglaublich leichtfüssig im Swing, Die Kulturplattform «im Kronen- StimmSaiten ist ein Improvisations- Lukas Krejci, Rektor am Gymnasi- mit differenziertem Klang und bühl» in Rehetobel lädt zu TEXT ensemble aus der Ostschweiz. um Friedberg in Gossau, liest in Intonation, die in der «Klassik» UND KLANG ein. Der pensionierte In ungewohnter Besetzung mit der deutsch-tschechischen Lesung fussen – das Kaleidoscope String Trogener Sprachlehrer Silvio zwei Stimmen (Marcello Wick aus dem Originaltext und aus Quartet dringt fulminant in Rüedi liest eigene Texte – «Erfahre- und Sonja Morgenegg), einem Cello der deutschen Übersetzung von Streichquartett-untypische Gebiete nes, Gedachtes und Erahntes». (Lorena Dorizzi) und Kontrabass «Die Abenteuer des guten Sol- vor. Das klassisch, aber auch in Besser könnte eine Textankündi- (Marc Jenny) erzeugen sie Klang- daten Švejk im Weltkrieg». Durch Jazz ausgebildete Quartett findet gung gar nicht daherkommen. welten zwischen Reibung, amtsärztliches Attest als blöde zu einer eigenen Klangsprache, Und auch bei der musikalischen Harmonie, Geräusch und Groove. ausgewiesen, wird Švejk im Ersten welche Grenzen auslotet und Ver- Begleitung ist ein Leckerbissen In ihrer neuen Konzertreihe Weltkrieg dem Oberleutnant knüpfungspunkte zu Genres angesagt: Marie-Louise Dähler «Moment x Musik» improvisieren Lukasch als Bursche zugeteilt. Sein wie Pop und Rock und zeitgenössi- (Cembalo) und Paul Giger (Geige) sie gemeinsam mit spannenden Pflichtbewusstsein und sein Be- scher Musik sucht. Grooves sorgen für ein feines Zusam- Gästen. Diesmal ist die junge Ost- fehlsgehorsam übertreffen alle Er- wechseln mit Klangmalereien und menspiel von Musik und Wort in schweizer Autorin Laura Vogt wartungen. Švejk erfüllt seine folkige Melodien folgen auf der dunklen Jahreszeit. Reser- mit von der Partie. Texte und Musik Aufträge über Gebühr und führt so experimentierfreudige Improvi- vation bitte unter: kultur@kronen- malen Bilder in den Köpfen der ihre Sinnhaftigkeit ad absurdum. sationen. buehl.ch Zuhörenden. Dienstag, 15. November, 19.30 Uhr, Sonntag, 13. November, 17 Uhr, Sonntag, 13. November, 17 Uhr, Sonntag, 13. November, 19 Uhr, Café St Gall Hauptpost St.Gallen. Schloss Wartegg Rorschacherberg. Kulturhaus Kronenbühl Raum für Literatur gdsl.ch wartegg.ch Rehetobel. Hauptpost St.Gallen. kronenbuel.ch stimmsaiten.ch

Mörderische Phantasien. Thriller- Metzgete. Mit dem Appenzeller Film Dans l’atelier – In der Werkstatt. Ausstellung komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Echo. Restaurant Frohsinn Tomorrow. Regie: Cyril Dion, Zwanzig verrückte Minuten: 24. Spielzeug-Börse. BZB Buchs Brennende Geduld. Theater Ariane. Weinfelden, 18 Uhr Mélanie Laurent. Kino Rosental absolut frech, witzig und trash. Buchs, 09 Uhr Theater am Gleis Winterthur, Marc Haller. Comedy & Zauber Heiden, 10:30 Uhr Tak Schaan, 16 Uhr Etwas gefunden? – 50 Jahre Kan- 20:15 Uhr Show. Chössi-Theater Lichtensteig, Power to Change – Die Energie- Gefährliche Liebschaften. tonsarchäologie St.Gallen. Füh- Ein Sommernachtsalbtraum. 20:15 Uhr Rebellion. Ein leidenschaftliches Tanzstück von Matjash Mrozewski. rung. Historisches und Völkerkun- Frei nach Shakespeares Sommer- Plädoyer für die Energiewende. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr demuseum St.Gallen, 11 Uhr nachtstraum. Theaterhaus Ausstellung Kinok St.Gallen, 10:45 Uhr Ein Sommernachtsalbtraum. Loredana Sperini. Führung. Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr 10 hoch 3 am Langen Samstag. Schweizer Wettbewerb. Kurzfilm- Frei nach Shakespeares Sommer- Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Vernissage. Kabinett der Visionäre tage zu Gast. Kino Cameo Winter- nachtstraum. Theaterhaus Paul McCarthy. Führung. Kunst- Literatur Chur, 12 Uhr thur, 11 Uhr Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr zone Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Langer Samstag. Mit Lara Stoll und Mäddel und Marisa Fuchs – Foto- Vor der Morgenröte. Maria Der Kontrabass. Schauspiel von #nowayback#adjustment#focus#h Laurin Buser. Werkstatt Inselgasse grafie und Lichtkuben. Vernissage. Schraders neuer Film über den Patrick Süskind. Parfin de siècle orizon#. Kunstgespräch. Station Konstanz, 12:30 Uhr Museum für Lebensgeschichten Autor Stefan Zweig. Kinok St.Gal- St.Gallen, 17:30 Uhr (Agathe Nisple) Appenzell, 15 Uhr Helmut Krausser – Alles ist gut. Speicher, 15 Uhr len, 12:40 Uhr Helden! Oder warum ich einen Vanessa Billy «We Dissolve». Autorenlesung. Tak Schaan, 19 Uhr Baumeister Biber: Rückkehr mit Schweizer Wettbewerb. Kurzfilm- grünen Umhang trage und gegen Finissage & Führung. Kunsthalle Nebengeräuschen – 50 Jahre Biber tage zu Gast. Kino Cameo Winter- die Beschissenheit der Welt an- St.Gallen, 15 Uhr Kinder im Thurgau. Finissage. Natur- thur, 13 und 15 Uhr kämpfe. Stück von Karen Köhler. Viva Europa Viva – The people of Öffentliches Kerzenziehen für Fa- museum Thurgau Frauenfeld, 16 Uhr La danseuse. Loïe Fuller betörte Spiegelhalle Konstanz, 18 Uhr Europe. Städtische Galerie milien. Ohne Anmeldung. Hongler Trudi Gerster – ein schweizer mit ihrem Serpentinentanz ganz Brennende Geduld. Theater Ariane. Überlingen, 15:30 Uhr Kerzenladen Altstätten SG, 09 Uhr Märchen. Vernissage. Kultur Schä- Europa. Kinok St.Gallen, 15:30 Uhr Theater am Gleis Winterthur, Trudi Gerster – ein schweizer Englische Erzählstunde. Erzählt nis, 17 Uhr La stoffa dei sogni. Vier Camorra- 19 Uhr Märchen. Märliabend mit Verena von Alice Noger. Stadtbibliothek Mitglieder retten sich auf eine Otmar Traber. Kabarettherbst Jenny – Die chli Meerjungsau. Katharinen St.Gallen, 10:30 Uhr Insel. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr 2016. K9 Konstanz, 20 Uhr Kultur Schänis, 17 Uhr Peter Pan. Familienstück nach SO 13. Ma Loute. Regie: Bruno Dumont. James Matthew Barrie. Theater Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Literatur St.Gallen, 14 Uhr Konzert Mapplethorpe: Look at the Pictures. Lesebühne Tatwort. Mit der Gast- MO 14. Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Musig-Stobete. Gasthaus Schäfli Der Fotograf der New Yorker poetin Theresa Hahl (Bochum). tivführer. Die Abenteuerreise von Trogen, 14 Uhr Underground- und Fetisch-Szene. Baracca Bar St.Gallen, 20 Uhr Konzert Jim, Emma der Lok und Lukas. Kaleidoscope String Quartet. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Herbstlied 2016. Musica Napoletana FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Leichtfüssig, swingend, phänome- Kinder mit dem Trio Trallucce. Raum für Matthäus Bär. Stromgitarre, nal. Schloss Wartegg Rorschacher- Bühne Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Literatur St.Gallen, 19 Uhr Schlagzeug, Bass. Spielboden berg, 17 Uhr Am Boden. Matinée. Lokremise tivführer. Die Abenteuerreise von Fiorenzo Bodrato. Volle Energie Dornbirn, 15 Uhr Neu St.Johanner Konzerte. Chor- St.Gallen, 11 Uhr Jim, Emma der Lok und Lukas. und melodös-italienischer Sound. Peterchens Mondfahrt. Weih- konzert. Klosterkirche Neu St.Jo- Barnabooth, der Milliardär von FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Weinlokal 1733 St.Gallen, 20 Uhr nachtsmärchen. Stadttheater Kons- hann, 17 Uhr Valéry Larbaud. «Barnabooth, Ellio, der Drache. Regie: David Radio Stadtfilter «Klavierwoche». tanz, 17 Uhr Rüedi - Dähler - Giger. Text und der Milliardär» von Valéry Lar- Lowery. Kino Rosental Heiden, Esse Musicbar Winterthur, Klang. Kulturhaus Kronenbühl baud. Kellerbühne St.Gallen, 15 Uhr 20:15 Uhr Diverses Rehetobel, 17 Uhr 11 Uhr Peterchens Mondfahrt. Weih- Neo&Neo (Winti). Bitterfröhlich Winzerfest. Schloss Dottenwil StimmSaiten. Mit Laura Vogt Peter Pan – Das Nimmerland- nachtsmärchen. Stadttheater Kons- und seidig. Portier Winterthur, Wittenbach, 14 Uhr (Autorin). Raum für Literatur musical. Familienmusical nach tanz, 15 Uhr 20:30 Uhr 6. St.Galler SpieleNacht. Für Spiel- St.Gallen, 19 Uhr James Matthew Barrie. interessierte von 4 bis 99 Jahren. Matthias Lincke. Landstreich- Stadttheater Schaffhausen, 14 Uhr Diverses Film Pfalzkeller St.Gallen, 15 Uhr musik. Esse Musicbar Winterthur, Lohengrin. Romantische Oper von Winzerfest. Schloss Dottenwil Brief Encounter. Cineclub Bierpong Bodensee Open Vol. 3. 19:30 Uhr Richard Wagner. Theater St.Gallen, Wittenbach, 10 Uhr Encounter. Grabenhalle St.Gallen, 1.Bpc Allgäu/Bodensee. 14:30 Uhr Steckborner Martini Markt. Mit 17:30 Uhr Vaudeville Lindau, 17 Uhr Getanzter Sonderzug. Führung Suppe. Haus zur Glocke Steckborn, Wild Plants. Kultregisseur Nicolas durch die Lok. Lokremise 11 Uhr Humbert trifft Garten-Aktivisten. St.Gallen, 15 Uhr Kinok St.Gallen, 17:45 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 71 Anzeigen

Rosset-Meyer-Geiger Der traurigste Kleines Bären- Müslüm and the & Lenzin Komiker der Welt! Folkfestival Süpervitamins

Der nächste Gast der Hof-Speicher- Nico Semsrott ist der wohl trau- Letztes Jahr war es bereits ein vol- Der Berner Komiker und Musiker Konzertreihe mit Peter Lenzin rigste Komiker der Welt. Kein Wun- ler Erfolg, dieses Jahr wird Semih Yavsaner, alias Müslüm, ist gleich eine ganze Band. Das be- der, versucht er doch verzweifelt, noch ein Brikett nachgelegt und besucht mit seinen Süpervitamins kannte und mehrfach ausge- die wichtigsten Fragen des Lebens dem November kräftig einge- das Casino Herisau. Dass Spass- zeichnete Jazz-Piano-Trio Rosset- zu beantworten. Nicht immer heizt. Wieder findet an drei Tagen vogel Müslüm auch musikalische Meyer-Geiger ist seit über 15 machen die Antworten glücklich. das kleine Folkfestival im Res- Ambitionen hat, war spätestens Jahren eine konstante Working Sein Vortrag trägt deshalb den taurant Bären Hundwil statt. Am nach seinem Debütalbum Süper- Band und spielt zusammen Titel «Freude ist nur ein Mangel an Freitag erheitern extrafish die vitamin klar. Diesen Frühling mit Peter Lenzin auserlesene Jazz- Information». Die Presse be- Zuhörer mit Balkan Dada Dub, am avancierte er auch zum TV Star, standards. Sie verstehen sich hauptet, dass Semsrott etwas vom Samstag spielt wieseschuumchruut sein «Müslüm TV» zog 350’000 ohne Worte, sprechen die gleiche Lustigsten ist, was das deutsch- wunderbaren Celtic Folk und Personen vor die Fernseher. Jetzt Sprache und entwickeln auf sprachige Kabarett momentan zu am Sonntag spielen sich die zwei zeigt SRF die zweite Staffel. der Bühne gemeinsam in ihrer ly- bieten hat. Auf jeden Fall ist Formationen Schürmüli Musig Er nennt die Facts beim Namen rischen, pulsierenden Musik das, was der Mann mit der Kapuze & sulp abwechselnd in neue Sphä- und führt mit treffsicherem eine Tiefe, deren Faszination sich da auf der Bühne treibt: einzig- ren. Dazu gibt es Feines aus der Humor seine Message ins Ziel: die Zuhörenden nur schwer ent- artig, intelligent und relevant. Bärenküche und dem Bärenkeller. direkt in unsere Herzen, unter ziehen können. Donnerstag, 17. November, Freitag, 18. bis Sonntag, die Haut und in die Köpfe. Donnerstag, 17. November 20 Uhr, 20.09 Uhr, TAK Theater 20. November, Bärensaal Hundwil. Freitag, 18. November, 20.30 Uhr, Aglio & Olio im Hof Speicher. Liechtenstein, Schaan. restaurantbaeren.ch Casino Herisau. aglioeolio.ch tak.li dominoevent.ch

La fille inconnue. Spielfilm von Pascal Voggenhuber. Das bekannte Si dio vuole – So Gott will. Regie: Sport – Theorie und Praxis. Meine Die Geträumten. Ingeborg Jean-Pierre et Luc Dardenne. Schweizer Medium mit einem Edoardo Falcone. Kino Rosental Karriere, meine Tipps für die Pra- Bachmann und Paul Celan und Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Vortrag über Medialität. Rösslitor Heiden, 20:15 Uhr xis. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr ihre schwierige Liebe. Kinok St. Where the Elephant Sleeps. St.Gallen, 20 Uhr Erfreuliche Universität mit Gallen, 14:30 Uhr Die prekären Verhältnisse der PlayIT: Analog. Brettspiele und Bühne Ekkehard Faude. Einmal um den La danseuse. Loïe Fuller betörte Touristenelefanten in Jaipur Bar. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Kain und Abel. Ein zeitgemässes Bodensee. Palace St.Gallen, mit ihrem Serpentinentanz ganz Kinok St.Gallen, 20 Uhr Tanzstück mit Hip-Hop. Tak Scha- 20:15 Uhr Europa. Kinok St.Gallen, 16:20 Uhr Jonas et Lila, à demain. Spielfilm an, 14 Uhr Non essere cattivo. Die «Ragazzi di von Alain Tanner mit Jérôme DI 15. Ein Kuss. Einpersonenstück über Diverses vita» der 90er-Jahre: Geld, Autos, Robart. Kino Cameo Winterthur, den schweizerisch-italienischen Mittagsmeditation. Sitzen in der Kokain. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr 20:15 Uhr Konzert Maler Antonio Ligabue. Kantons- Stille. Offene Kirche St.Gallen, Pantalla Latina. Das 8. Lateiname- Brief Encounter. Cineclub Sunset Sons (UK/AUS) & Memory schulhaus Trogen, 15:30 Uhr 12 Uhr rikanische Filmfestival. Kino Rex Encounter. Grabenhalle St.Gallen, of an Elephant (CH). Indie-Rock. Feminopia. The Feminopia Dance Eine Runde Deutsch. Deutsch für St.Gallen, 20 Uhr 20:30 Uhr Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Ensemble. Grabenhalle St.Gallen, Fremdsprachige. Bibliothek Peter Madsen and CIA play Silent Radio Stadtfilter «Klavierwoche». 19 Uhr Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr Movies. Casanova. Spielboden Bühne Esse Musicbar Winterthur, Kain und Abel. Ein zeitgemässes Drink & Draw. Zeichnen, Trinken, Dornbirn, 20 Uhr Dans l’atelier – In der Werkstatt. 20:15 Uhr Tanzstück mit Hip-Hop. Tak Scha- Fachsimpeln. Militärkantine Conducta. Regie: Ernesto Daranas. Zwanzig verrückte Minuten: The Brew. Blues-Rock. Kula an, 19 Uhr (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr absolut frech, witzig und trash. Konstanz, 21 Uhr Don Camillo & Peppone. Musical Mapplethorpe: Look at the Pictures. Tak Schaan, 10 Uhr von Michael Kunze und Dario Der Fotograf der New Yorker Nachtleben Farina. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr MI 16. Underground- und Fetisch-Szene. Literatur Feuershow in der Lägelisnacht. Der Kontrabass. Schauspiel von Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Matinée mit Brigitte Schmid- Mit Joseph Stenz. Kultur Punkt Patrick Süskind. Parfin de siècle Konzert Gugler. Die Fuchsens – eine Zeit- Flawil, 19 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Element of Crime. Kammgarn Bühne und Familiengeschichte. Raum Iapetus. Make Drum’n’Bass Great It takes one to know me. Ein Abend Schaffhausen, 20 Uhr Kain und Abel. Ein zeitgemässes für Literatur St.Gallen, 10 Uhr Again. Kraftfeld Winterthur, mit Songs von Johnny Cash. Kareyce Fotso Solo. Afropop – Tanzstück mit Hip-Hop. Tak Ein passender Mieter. Mit Lukas 20 Uhr Stadttheater Konstanz, 20 Uhr die Frauenstimme Kameruns. Schaan, 10 Uhr Hartmann. Kellerbühne St.Gallen, Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Feminopia. The Feminopia Dance 19:30 Uhr Film Theater. FassBühne Schaffhausen, Session-Room. Selber musizieren. Ensemble. Grabenhalle St.Gallen, Filmnachmittag für Senioren/ 20 Uhr Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr 19 Uhr Vortrag innen. Film: Learning to Drive. Radio Stadtfilter «Klavierwoche». Helden! Oder warum ich einen «Rhythm & Jews» – der jüdische Pro Senectute St.Gallen, 14 Uhr Literatur Esse Musicbar Winterthur, grünen Umhang trage und gegen Beitrag zur amerikanischen La fille inconnue. Der neue Film Jaroslav Hasek. Gelesen von 20:15 Uhr die Beschissenheit der Welt an- Populärmusik. Mit Martin Schäfer. der Dardenne-Brüder mit Adèle Lukas Krejci. Raum für Literatur Stereo Total. Pop-Trash, Elektrisch. kämpfe.. Stück von Karen Köhler. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Haenel. Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr St.Gallen, 19:30 Uhr Kula Konstanz, 20:30 Uhr Spiegelhalle Konstanz, 19 Uhr Internationales Jahr der Geo- Brothers. Susanne Biers Drama Martin Philadelphy Trio. Mit Le Nozze di Figaro. Einführung ins graphie. Zwischen globalem Den- über eine Familie im Ausnahmezu- Vortrag innovativem Album. Spielboden Stück. Theater St.Gallen, 19 Uhr ken und lokalem Handeln. stand. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Das Fremde in uns – das Fremde Dornbirn, 21 Uhr Infinity. Choreografien von Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Filmprogramm mit dem jüdischen um uns. Faszination und Angst. Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, Amor und Psyche. Filomena Meile. Museum. Die Koffer des Herrn Ursula Germann und Gastreferie- Nachtleben uvm. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Aula Altbau Kantonsschule St.Gal- Spalek. Spielboden Dornbirn, rende. Universität St.Gallen, Havana Night. Die Salsa-Party mit Le Nozze di Figaro. Oper von len, 19 Uhr 19:30 Uhr 18:15 Uhr Osman el Duque. K9 Konstanz, Wolfgang Amadeus Mozart. Tante Samara im Leberkäsland. Russlands Politische Kultur in 19 Uhr Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Diverses Film von Nils Willbrandt. Tradition und Gegenwart. Volk Der Kontrabass. Schauspiel von Steckborner Martini Markt. K9 Konstanz, 19:30 Uhr und Macht: soziale Interessen und Film Patrick Süskind. Parfin de siècle Mit Suppe. Haus zur Glocke Weggeworfen – Trashed. Politkino. patriotische Gefühle. Universität Trolls. Regie: Mike Mitchell, St.Gallen, 20 Uhr Steckborn, 11 Uhr Vaudeville Lindau, 20 Uhr St.Gallen, 18:15 Uhr Walt Dohrn. Kino Rosental Heiden, 14 Uhr

72 KALENDER SAITEN 11/2016 Ein Lied kann eine Krücke sein. Fräulein Hona & The Great Park. Tomer Gardi: Broken German. Ulrich Michael Heissig alias Saumarkt Spielwiese. Theater am Moderation: Norina Procopan. Irmgard Knef. Kellerbühne Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Bodman-Literaturhaus Gottlieben, St.Gallen, 20 Uhr Galgevögel. Mundartrock. 20 Uhr Endspiel. Stück von Samuel Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Beckett. Werkstatt Inselgasse Radio Stadtfilter «Klavierwoche». Vortrag Konstanz, 20 Uhr Marc Perrenoud. Esse Musicbar Gleichstellung erreicht!? 20 Jahre Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Winterthur, 20:15 Uhr Gleichstellungsgesetz. Christa Theater. FassBühne Schaffhausen, Ana Scent. Ein kleines Konzert Binswanger, Sonja Rüegg und 20 Uhr #76. Grabenhalle St.Gallen, Gastreferierende. Universität 20:30 Uhr St.Gallen, 18:15 Uhr Vortrag Benjamin von Stuckrad-Barre. «Oedipus Rex» von Igor Strawins- Jubiläen und Gedenktage als Lesung – Panikherz. ky. Latein lesen mit Musik. Mit Anlass zu Rückblick und Ausblick. Kula Konstanz, 20:30 Uhr Clemens Müller. Notenpunkt, Spi- Max Lemmenmeier und Gast- Billy The Kid & Deconvo-lution. sergasse 43, 19 Uhr referierende. Universität St.Gallen, Hardcore und Hip Hop aus Costa Der nationalsozialistische Verfol- 18:15 Uhr Rica. Treppenhaus Rorschach, gungsapparat. Vortrag von Ortsnamen als Zeugen für Sprache, 20:30 Uhr Meinrad Pichler. Vorarlberg Geschichte und Kultur. Mit Elvira The Hidden Cameras (CAN). Museum Bregenz, 19 Uhr Glaser. Historisches und Völker- Home on Native Land Tour. kundemuseum St.Gallen, 18:15 Uhr Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Kinder Perspektiven der Informatikausbil- The KVB. Dark, Shoegazing, Psych Geschichtenzeit. Geschichten dung für das digitale Zeitalter. Wave. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr erleben mit Marianne Wäspe. Walter Brenner und Gastreferie- Stadtbibliothek Katharinen rende. Universität St.Gallen, Nachtleben St.Gallen, 14:15 Uhr und 15 Uhr 18:15 Uhr Nachtflohmarkt. Stöbern im Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Überblick über die Weltgeschichte Dunkeln, mit DJ Aircraft. milien. Ohne Anmeldung. Hongler vom Imperialismus bis nach der Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Jahrtausendwende. Zweiter Teil: Roots Rock Caravane. Offbeats 1918-1945. Universität St.Gallen, zwischen Kingston und Tokyo. La Diverses 18:15 Uhr Buena Onda St.Gallen, 20:30 Uhr Bodenseetagung 2016. FHS St.Gal- Podium: Wohin bewegt sich die len, 09 Uhr städtische Kulturpolitik? Mit Film Digitale Angebote. Wie benutze ich Maria Pappa und Patrizia Adam. Pantalla Latina. Das 8. Latein- ein E-Buch? Bibliothek Hauptpost Palace St.Gallen, 20:15 Uhr amerikanische Filmfestival. Kino St.Gallen, 17 Uhr Rex St.Gallen, 16 Uhr und Palace Bachelor of Science FHO in Pflege | Kinder St.Gallen, 19 Uhr Informationsanlass. Vorgestellt Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Peter Handke: Bin im Wald. Kann wird das Bachelor-Studium Pflege. milien. Ohne Anmeldung. Hongler sein, dass ich mich verspäte…Der FHS St.Gallen, 18 Uhr Kerzenladen Altstätten SG, 14 Uhr einstige Popstar der Literatur im E-Buch-Sprechstunde. Bibliothek Jim Knopf und Lukas der Lokomo- Porträt. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr tivführer. Die Abenteuerreise von Finsteres Glück. Ein Achtjähriger Jim, Emma der Lok und Lukas. verliert bei einem Unfall seine Fa- Ausstellung FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr milie. Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr Josef Dabernig. Dialogische Ungarische Erzählstunde. Erzählt Filmprogramm mit dem jüdischen Führung. Kunsthalle Winterthur, Bier des Monats – Gallus 612 – Old Style Ale von Eva Csokona. Stadtbibliothek Museum. Alles ist erleuchtet. Spiel- 18:30 Uhr Katharinen St.Gallen, 15 Uhr boden Dornbirn, 19:30 Uhr Wawuschels. Märlitheater Swiss Army Man. Skurrile Robin- Das Gallus 612 wird mit feinstem Smaragd-Aromahopfen Rorschach. Kursaal Heiden, 15 Uhr sonade mit Paul Dano und Daniel FR 18. gebraut, mit Wacholder gewürzt und mit original Radcliffe. Kinok St.Gallen, 21 Uhr obergäriger Ale-Hefe vergoren. Die Reifung auf Eichenholz Diverses Konzert St.Galler Demenz-Kongress. Bühne 1. Midi Musical. Melodien und vollendet den Trinkgenuss. Kurzum, ein vollmundiges Olma Messen St.Gallen, 09 Husmusikk // Fabe Vega. Singer/ Musse über Mittag. Theater Geschmackserlebnis. Uhr Heilmeditation. Mit Hedda Songwriter im Kafé. Winterthur, 12:15 Uhr Schurig, Heilpraktikerin.Offene Oya St.Gallen, 18 Uhr Musik über Mittag. Musik- Weitere Informationen zu unserem Biersortiment: Kirche St.Gallen, 14:30 Uhr 24. Tanzfestival Winterthur. kollegium Winterthru. Jérôme Bel «Gala». Theater am Theater Winterthur, 12:15 Uhr www.schuetzengarten.ch Ausstellung Gleis Winterthur, 19:30 Uhr 3. Tonhallekonzert. Werke von Etwas gefunden? – 50 Jahre Kan- Hamlet Gross. Tragödie von Schostakowitsch und Rachmaninow. tonsarchäologie St.Gallen. Fenster William Shakespeare. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Radio Stadtfilter «Klavierwoche». Twisted Turns. Hip Hop & funk. zur Kantonsarchäologie, Führung. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Höchste Eisenbahn, Naima Bänz Oester & The Rainmakers. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Historisches und Völkerkundemu- Infinity. Choreografien von Husseini. Wer bringt mich jetzt zu Esse Musicbar Winterthur, Milonga. Tangotanznacht. Tango seum St.Gallen, 17:30 Uhr Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, den anderen. TapTab Schaffhausen, 20:15 Uhr Almacén St.Gallen, 21 Uhr Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. uvm. Theater Winterthur, 19:30 Uhr 20 Uhr 40 Years of Punk. The Lurkers, Soul Gallen. Palace St.Gallen, Einführung für Lehrpersonen. Shooting with Light. Schauspiel in Duo Luna-Tic – On-Air. Klavier- Vorwärts, Tüchel, George Dubose. 22 Uhr Kunstmuseum St.Gallen, 17:30 Uhr englischer Sprache. Stadttheater akrobatikliederkabarett. Eisenwerk Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Morten Granau @ Outaspace. Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. Schaffhausen, 19:30 Uhr Frauenfeld, 20 Uhr Monotales & Freunde (CH). Ame- Progressive. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Führung. Kunstmuseum St.Gallen, Am Boden. Première. Lokremise Figures. Lyrischer Pop. riCHana, anschliessend Popskur. Popskur. Different Disco & 18:30 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Kraftfeld Winterthur, 20:30 Uhr Kräuter-Pop. Kraftfeld Winterthur, Thomas Kern – Haiti, Die endlose Die Dinge meiner Eltern. Agnes Gabriela Krapf & Marcel Schefer Müslüm and the Süpervitamins. 23:30 Uhr Befreiung. Führung. Fotostiftung steht im Haus ihrer verstorbenen «spielen Björk». Vertraut, Der Süperimmigrant lässt es la Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr Eltern. Tonhalle Wil, 20 Uhr melodiös, suchend, zugänglich. bambele. Casino Herisau, Film St P. Bonnard, peintre des Phynan- Die Wellküren. Jubiläums- Bahnhof St.Gallen, 20 Uhr 20:30 Uhr Pantalla Latina. Das 8. Latein- ces. Museumsnacht. Point Jaune programm. Diogenes Theater Jersey Julie Band. USA/F: Rocka- Seamus Blake Quartet. Präsentation amerikanische Filmfestival. Museum St.Gallen, 19 Uhr Altstätten, 20 Uhr billy, Roots Blues, Bluegrass. Wein- der neuen CD «Superconductor». Kino Rex St.Gallen, 16 Uhr Endspiel. Stück von Samuel bau Genossenschaft Berneck, Tangente Jazz Eschen, 20:30 Uhr Se Dio vuole. Die herzhafte Tragi- Beckett. Werkstatt Inselgasse 20 Uhr Bazooka. Greek’s finest Garage komödie war in Italien ein Gross- DO 17. Konstanz, 20 Uhr Kleines Bären Folkfestival. Rockers. Horst Klub Kreuzlingen, erfolg. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Mörderische Phantasien. Thriller- Extrafish – Balkan Dub. Bären 21 Uhr Toni Erdmann. Sandra Hüller, Konzert komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Hundwil, 20 Uhr Dawa + Onk Lou. Mit neuem Album. Peter Simonischek in Maren Ades Orgelherbst Winterthur. Musik- Nico Semsrott. Freude ist nur ein Manuel Hobi Quartett. Inspirierter Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Erfolgsfilm. Kinok St.Gallen, kollegium Winterthur. Stadtkirche Mangel an Information. Tak zeitgenössischer Jazz. Sagibeiz Warm Up Show zur Devil’s Dozen 18:40 Uhr Winterthur, 19:30 Uhr Schaan, 20:09 Uhr Murg, 20 Uhr Tour. Fiddler`s Green + The Led Welcome to Norway. Komische Jazzkonzert Rosset-Meyer-Geiger Paul Giger. Violine Solo. Kathedra- Farmers. Vaudeville Lindau, 21 Uhr und schwarzhumorige Komödie. & Lenzin. Interpretierte und Literatur le St.Gallen, 20 Uhr Jazz Linard 2016. Trio Leimgruber Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr zelebrierte Jazz Standards. Frühschicht. Lesung mit Manfred Pedro Lenz Liest. Und Christian Demierre Phillips. Hotel Piz Power to Change. Regie: Carl-A. Hof Speicher, 20 Uhr Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, Brantschen musiziert. Kammgarn Linard Lavin, 21:15 Uhr Fechner. Kino Rosental Heiden, No-Maddz (Jamaica). Mischung 06:30 Uhr Schaffhausen, 20 Uhr 20:15 Uhr aus Poetry, Reggae, Dub und Jazz. Behindert werden, behindert sein: Seiler & Speer. Die Chartstürmer. Nachtleben Raving Iran. Zwei DJs in Iran Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Manifest Selbstbestimmung. Event Center Hohenems, 20 Uhr 40 Years of Punk. Vernissage kämpfen gegen Repression und Yokko (CH). Indie – Pop. Salzhaus FHS St.Gallen, 17:45 Uhr Volosi (Polen). Atemberaubende mit George Dubose, Party. Torpedo Zensur. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Winterthur, 20 Uhr Bashar lernt laufen. Lesung. Alte zeitgenössische Klassik. Kultur Bar St.Gallen, 18 Uhr Sina. Pärlutaucher – Trio. Fabrik Rapperswil, 20 Uhr Punkt Flawil, 20 Uhr Ice Beats Party. Party. Kula Kons- Werkstatt Inselgasse Konstanz, tanz, 20 Uhr 20:09 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 73

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Des autres Christoph Pfändlers Düde Dürst & Back To In Würde sterben: espaces Metal Kapelle The Groove Was bedeutet das?

Anlässlich seines 60. Geburtstags Christoph Pfändler und seine Me- Eine Schweizer Rock- und Pop- Wir streben ein Leben lang nach erhält der St.Galler Komponist tal Kapelle doppeln nach: Nach Legende ist in der Grabenhalle zu Selbstbestimmung und werten Bruno Karrer eine Carte Blanche dem Debut-Album «Fuckbrett» aus hören. Düde Dürst war unter sie als hohes Gut, das es zu schüt- für die Gestaltung eines Kon- dem Jahre 2013 lässt die Anarcho- anderem Drummer bei den legen- zen gilt. Aber welche Bedeu- zertes. Ausgehend von der Ästhetik Volksmusiktruppe nun das Nach- dären Schweizer Rock und Pop- tung hat unser Wille in Bezug auf und den Techniken der klassi- folgewerk «Insomnia» vom Stapel. Bands Krokodil und Les Sauterel- den Tod? Ist die Beachtung schen Avantgarde gelangte Bruno Neue Einflüsse aus Rock, Metal, les. Anlässlich seines 70. Ge- des Willens eine Voraussetzung für Karrer zu einer von gefestigten Pop und Volksmusik werden durch burtstag kommt er mit seiner klei- würdevolles Sterben oder in Stilen unabhängigen Schreibweise. den Fleischwolf gedreht und ange- nen «Supergroup» in die Graben- diesem Zusammenhang bedeu- Dabei steht die Suche nach dich- reichert mit viel Adrenalin, Kitsch, halle. Eine Mischung aus Psyche- tungslos? Der vierte und letzte testen musikalischen Aussagen mit Naivität und einer Menge Girl- delic, Soul, Funk und Jazz und Salon de Débat dieses Zyklus be- einfachsten Mitteln im Zentrum. Power. Der Frontmann und seine natürlich werden auch echte Kro- schäftigt sich mit Fragen rund Aussage und Mittel stehen dabei drei Volksmusik-Rock-Engel kodil-Psychedelic-Klassiker zu um das würdevolle Sterben. Die zueinander wie Emotion und zeigen sich gefestigt als Band, per- hören sein. Da wird es richtig ab- Philosophin Susann Brauer Konstruktion – sie befruchten und fekt aufeinander eingespielt gehen mit Soul-Jazz, Rebirth führt in das Thema ein und mode- bedingen sich gegenseitig. und mit viel Attitüde gesegnet. of Cool bis Psychedelic-Funk. riert die anschliessende Diskus- Samstag, 19. November,19 Uhr, Samstag, 19. November, 20.30 Uhr, Samstag, 19. November, 20.30 Uhr, sion. Pfalzkeller St.Gallen. Altes Zeughaus Herisau. Grabenhalle St.Gallen. Sonntag, 20. November, 11 Uhr, contrapunkt-sg.ch kulturisdorf.ch back-to-the-groove.ch Kult-Bau St.Gallen. fhsg.ch/salondedebat

Bühne The Secret Life of Pets. Regie: Eisenwerk Frauenfeld, 20:30 Uhr len, 12:30 Uhr Ein Lied kann eine Krücke sein. 24. Tanzfestival Winterthur. Yarrow Cheney, Chris Renaud. Düde Dürst. Back to the Groove. La pazza gioia. Eine ergreifende Ulrich Michael Heissig alias Panorama Dance Theater «Hope», Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Frauenfreundschaft à la «Thelma & Irmgard Knef. Kellerbühne uvm. Theater am Gleis Winterthur, Polnische Erzählstunde. Christoph Pfändlers Metall Louise». Kinok St.Gallen, 14:45 Uhr St.Gallen, 20 Uhr 19 Uhr Hamlet Gross. Tragödie von Erzählt von Elzbieta Barandun. Kapelle. Insomnia Tour. Altes La danseuse. Loïe Fuller betörte I’m glad I found you. Uraufführung William Shakespeare. Theater Stadtbibliothek Katharinen Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr mit ihrem Serpentinentanz ganz nach Navid Kermani. Stadttheater St.Gallen, 19:30 Uhr St.Gallen, 16 Uhr Mich Gerber & Andy Pupato Europa. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Konstanz, 20 Uhr Infinity. Choreografien von (Schweiz). Weltmusik mit Tiefgang. Filmhit vom Oktober. Kino Rosen- Les Diptik – Hang Up. Sie hängen Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, Diverses Kultur Punkt Flawil, 20:30 Uhr tal Heiden, 17:15 Uhr in ihren Mänteln. Kultur-Werkstatt uvm. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Englisches Sprachencafé. Purified Black. CD-Release Konzi Finsteres Glück. Ein Achtjähriger Wil SG, 20 Uhr Onkel Wanja. Schauspiel von Sprachkenntnisse praktizieren. mit Support. Kula Konstanz, verliert bei einem Unfall seine Fa- Mörderische Phantasien. Thriller- Anton Tschechow. Stadttheater Kino Rosental Heiden, 18:30 Uhr 20:30 Uhr milie. Kinok St.Gallen, 19:10 Uhr komödie. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Konstanz, 19:30 Uhr Küche für Alle. Feines Essen und Red Light Stopper Alleycat. Are Tango libre. Tangofieber – Schertenlaib & Jegerlehner: Der Kontrabass. Schauspiel von gute Gespräche. CaBi Anti- You Driven to Deliver? Kraftfeld Leidenschaft und Melancholie. «Zunder – ein Nachbrand»? Patrick Süskind. Parfin de siècle rassismus-Treff St.Gallen, 19 Uhr Winterthur, 21 Uhr Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Musikkabarett. Theater an der St.Gallen, 20 Uhr Mia madre. Regie: Nanni Moretti. Die Heiterkeit, Weyes Blood. Das Licht zwischen den Meeren. Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Ein Lied kann eine Krücke sein. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr Palace St.Gallen, 22 Uhr Regie: Derek Cianfrance. Kino Ro- Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Ulrich Michael Heissig alias sental Heiden, 20:15 Uhr Theater. FassBühne Schaffhausen, Irmgard Knef. Kellerbühne Nachtleben La fille inconnue. Der neue Film 20 Uhr St.Gallen, 20 Uhr SA 19. Bad Taste! Party mit Kostümie- der Dardenne-Brüder mit Adèle María Serrano. Die Königin des Gefährliche Liebschaften. Tanz- rung. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Haenel. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Flamencos. Tak Schaan, 20:09 Uhr stück von Matjash Mrozewski. Konzert Heinz de Specht. Party. Diogenes Ein Sommernachtsalbtraum. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Des autres espaces. New Art Music Theater Altstätten SG, 20 Uhr Bühne Frei nach Shakespeares Sommer- Kabarettherbst. Mit Marianne – Contra Punkt. Pfalzkeller Tanzfrei. Freies Tanzen. Lokremise 24. Tanzfestival Winterthur. nachtstraum. Theaterhaus Schätzle. K9 Konstanz, 20 Uhr St.Gallen, 19 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Simon Wehrli «How to Become Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Tiltanic. Theatersport. Unerhört! Jazz in Winterthur. Treppenhouse – 2. Akt. House/ Clairvoyant». Theater am Gleis Hazel Brugger. Die böseste Frau FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr Tech-House. Treppenhaus Ror- Winterthur, 13:30 Uhr der Schweiz. Altes Kino Mels, Trilogie des Geldes I. Ein theatra- Casiopeia/Second End/Hellriders. schach, 20 Uhr Grimm & Co.: Die Schneekönigin. 20:15 Uhr les Wirtschaftsprojekt. Werkstatt Rock. Schlachthaus Kulturcafé Die K9-Disco!. Die Kult-Disco ab Erzähltheater mit Katja Langen- Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Dornbirn, 20 Uhr 30 Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr bahn. Tak Schaan, 16 Uhr Kinder Ein Sommernachtsalbtraum. Crazy Diamond. The Pink Floyd James Bond Party. DJs Der Kontrabass. Schauspiel von Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Frei nach Shakespeares Sommer- Tribute Show. Kammgarn Centershock & Flow, Michael Patrick Süskind. Parfin de siècle milien. Ohne Anmeldung. Hongler nachtstraum. Theaterhaus Thurgau Schaffhausen, 20 Uhr Knight, Daniel Meyer. TapTab St.Gallen, 17:30 Uhr Kerzenladen Altstätten SG, 09 Uhr Weinfelden, 20:15 Uhr Kleines Bären Folkfestival. Schaffhausen, 22 Uhr 24. Tanzfestival Winterthur. Bufo Buchstart. Bücher von Anfang an Nico Semsrott. Freude ist nur ein Wieseschuumchruut – Celtic Folk. Save the Bamf. DJampions League. Makmal «ALL.ES»/Reut Shemesh mit Marianne Wäspe. Stadt- Mangel an Information. Restaurant Bären Hundwil, 20 Uhr Gare de Lion Wil, 22 Uhr «LEVIAH», uvm. Theater am Gleis bibliothek Katharinen St.Gallen, Frohsinn Weinfelden, 20:15 Uhr Local Night No.12. Bands aus der Shrubber’s. DJ Rusty Cage,Neil Winterthur, 19 Uhr 09:30 und 10:30 Uhr Region. Zak Jona, 20 Uhr Anblomee & Queen of Diamonds. Don Camillo & Peppone. Musical Arabische Erzählstunde. Erzählt Literatur Marco Tschirpke. Lapsuslieder Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr von Michael Kunze und Dario von Selma Mechergui. Stadtbiblio- WortOrt mit Bernhard Brack und und Gedichte. Restaurant Alpstein Zomboy @ Dubtrex. Dubtrex, Farina. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr thek Katharinen St.Gallen, 13 Uhr So bist du gegangen, Väterchen. Appenzell, 20 Uhr D’n’B. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Bernie Wagner. 2. Soloprogramm. Maurerkelle, Theodolith und Gespräch und Lesung. Verlagshaus Endo Anaconda & Roman Wyss. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Mikroskop – so arbeiten Archäolo- Schwellbrunn, 19:30 Uhr Songperlen aus dem Fundus Film Ein Gespräch im Hause Stein über ginnen. Kinderclub mit Jolanda von27 Jahren Stiller Has. Pantalla Latina. Das 8. Latein- den abwesenden Herrn von Schärli. Historisches und Kinder Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr amerikanische Filmfestival. Goethe. Schauspiel von Peter Völkerkundemuseum St.Gallen, Öffentliches Kerzenziehen für Fa- 50 Jahre Circles. 50 Jahre Kino Rex St.Gallen, 12 Uhr Hacks. Theater 111 St.Gallen, 20 Uhr 14 Uhr milien. Ohne Anmeldung. Hongler emotionsgeladene Rock-Covers. Lou Andreas-Salomé. Das Leben Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr der Philosophin, Autorin und Psychoanalytikerin. Kinok St.Gal-

SAITEN 11/2016 KALENDER 75 Anzeigen

Soriana Beak & Tomaga Nachtschicht#14 Judith Hermann liest aus (unser Syrien) im Palace im Kunstmuseum «Lettipark»

Der syrische Saxofonist Basel Abtauchen, wegdriften, zerfliessen: Zweimal im Jahr legt das Kunstmu- Seit ihrem grossen Debüt-Erfolg Rajoub ist vor dem Krieg geflüch- Beaks hypnotischer Klangfluss seum St.Gallen eine Nachtschicht «Sommerhaus, später» ist Judith tet und lebt seit 2011 in Genf. ist legendär. Der Portishead-Musiker ein und präsentiert Kunst zu Hermann berühmt für ihren un- Er versucht, sich musikalisch an und Produzent Geoff Barrow später Stunde inklusive Sounds verwechselbaren Ton, die Eleganz jenes Syrien zu erinnern, wel- sitzt neu am Steuer einer unerhört und Barbetrieb. Diesmal führt und Schönheit ihrer Sprache. ches ihm Freude bereitete: In «So- treibenden Melancholie-Sound- die Künstlerin Loredana Sperini Ihre Figuren sind manchmal ganz riana» (unser Syrien) wirken der walze. Mit Schlagzeug, Bass, Gitar- im gemeinsamen Dialog mit schutzlos. Umso intensiver syrische Sänger Basmar Jaber, der re, Keyboards und intuitivem der Kuratorin Nadia Veronese um sind ihre Begegnungen mit ande- syrische Oud-Virtuose Orwa Gesang erzeugen die drei Bristoler 18.30 Uhr durch die aktuelle ren, geliebten, fremden Menschen. Saleh und der italienische Perkus- repetitive Klangmuster. Die Ausstellung True Blue. Im An- Diese Momente geschehen bei- sionist Andrea Piccioni mit. Band Tomaga bastelt an einer mo- schluss gibt es stündlich Führun- läufig, unaufgeregt und entfalten Dem westlichen Publikum bieten numentalen Mixtur aus Industrial, gen durch die Sammlungsaus- unter der Oberfläche eine exis- sie Zugang zu einer Musik, de- Noise, Psychedelia und Electro- stellung «Manfred Pernice». Auch tentielle Wucht. In ihren Erzählun- ren Archaik und friedvolle Schön- Jazz. Beides Bands, die auf ihrem die Bar ist wieder geöffnet und gen spürt Judith Hermann die- heit in scharfem Kontrast zur Klangtrip Grenzen sprengen, um jeder Gast erhält einen exklusiven sen alles entscheidenden Momen- aktuellen politischen Situation letztlich den Verstand zu schärfen. Nachtschicht-Drink gratis! ten nach; unserer Einsamkeit, stehen. Dienstag, 22. November, 20 Uhr, Mittwoch, 23. November, Wut und Sehnsucht. Sonntag, 20. November, 17 Uhr, Palace St.Gallen. ab 18.30 bis 23 Uhr, Donnerstag, 24. November, Alte Kirche Romanshorn. palace.sg Kunstmuseum St.Gallen. 19.30 Uhr, klangreich.ch kunstmuseumsg.ch Bibliothek Universität St.Gallen. biblio.unisg.ch

Das Gold der Hasen. Das reichste Electro/World. Salzhaus 17 Uhr Bahnhaltestelle Strahlholz Bühler, Literatur Tier im Wald. FigurenTheater Winterthur, 19 Uhr Ein Sommernachtsalbtraum. 13 Uhr «Über die Grenzen – Jacques St.Gallen, 14:30 Uhr Jeff Zima. Folk & More. Esse Frei nach Shakespeares Sommer- Grubenmann Project. Vortrag Mourat und die Liebe in Syrien». Lille Kartofler. Figurentheater Musicbar Winterthur, 19:30 Uhr nachtstraum. Theaterhaus mit Yves Weinand. Zeughaus Teu- Musikalische Lesung. Kantons- Rotkäppchen. Spielboden Dorn- Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr fen AR, 14 Uhr bibliothek Thurgau Frauenfeld, birn, 15 Uhr Film Vrenelis Gärtli. Nach dem Roman Trudi Gerster – ein schweizer 19:30 Uhr Pantalla Latina. Das 8. Latein- von Tim Krohn. Theater St.Gallen, Märchen. Franziska Schläpfer Christian Wenaweser. TAK- Diverses amerikanische Filmfestival. 19:30 Uhr über Trudi Gerster. Kultur Schänis, Lounge. Tak Schaan, 20:09 Uhr Heimspiel. SC Brühl – FC United Kino Rex St.Gallen, 11 Uhr Max Goldt. Neue und alte Texte. 17 Uhr Zürich. Paul-Grüninger-Stadion Peter Handke: Bin im Wald. Kann Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Vortrag St.Gallen, 16:30 Uhr sein, dass ich mich verspäte…Der «Rhythm & Jews» – der jüdische einstige Popstar der Literatur im Literatur MO 21. Beitrag zur amerikanischen Popu- Ausstellung Porträt. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Barbara Traber: Die rote Hüsniye. lärmusik. Mit Martin Schäfer. Werkschau Thurgau 2016. Vernis- Nebel im August. Ein Junge kämpft Mit der Frauenbibliothek und Konzert Universität St.Gallen, 18:15 Uhr sage. Eisenwerk Frauenfeld, gegen die Euthanasie-Massnahmen Fonothek Wyborada. Raum für Nektar und Ambrosia. Ein Abend 12:30 Uhr der Nazis. Kinok St.Gallen, Literatur St.Gallen, 11 Uhr mit Texten und Liedern mit Magis- Diverses Original Künstlerpostkarten. 12:45 Uhr ter Lux, Magister Vox und Magister Informationsanlass zum Bachelor- Bahnhaltestelle Strahlholz Bühler, Trolls. Regie: Mike Mitchell, Vortrag Mutus. Forum St.Katharinen St. Studium in Architektur. 13 Uhr Walt Dohrn. Kino Rosental Heiden, «In Würde sterben: was bedeutet Gallen, 19 Uhr FHS St.Gallen, 18 Uhr 15 Uhr das?» Salon de Débat mit Susanne Glücklich ist, wird vergisst, was Bistro International. Treffpunkt Vor der Morgenröte. Maria Brauer. Kult-Bau – Konkordia- doch nicht zu ändern ist. Franz für Sprachenfans. Alte Kaserne SO 20. Schraders neuer Film über den strasse 27 St.Gallen, 11 Uhr Joseph im Spiegel der Wiener Un- Winterthur, 19:30 Uhr Autor Stefan Zweig. Kinok St.Gal- terhaltungsmusik. Kantonsschule Wer Sucht der findet. Referat Konzert len, 15:15 Uhr Kinder am Burggraben St.Gallen, 19:30 Uhr am Montag. Bahnhofgebäude Kleines Bären Folkfestival. Latin Lover. Ein Vater, fünf Töch- Peter Pan. Familienstück nach Astrid Brinck (Chile). Singersong- St.Gallen, 19:30 Uhr Schürmüle Musig & Sulp. ter, fünf Ehen: ein Gefühlscrescen- James Matthew Barrie. Theater writerin mit geistreichen Songs. Bären Hundwil, 14 Uhr do. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr St.Gallen, 14 Uhr Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Ensemble Meridiana. Werke von Snowden. Regie: Oliver Stone. Das Gold der Hasen. Das reichste Biondini/Giuliani Quartet. DI 22. Boismortier, Rebel und Corrette. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Tier im Wald. FigurenTheater Filmmusik. Weinlokal 1733 Kloster Fischingen, 16 Uhr Being There – Da sein. Vier St.Gallen, 14:30 Uhr St.Gallen, 20 Uhr Konzert Vocaljazzaffair. Nachher Impro- Menschen begleiten Sterbende in Peterchens Mondfahrt. Weih- Hans Söllner. Spielboden Dorn- Anvil & Rezet & Mystery Blue. theatermatch. K9 Konstanz, 16 Uhr verschiedenen Kulturen. Kinok nachtsmärchen. Stadttheater Kons- birn, 20 Uhr Heavy Metal. Vaudeville Lindau, 3. Tonhallekonzert. Werke von St.Gallen, 19:30 Uhr tanz, 15 Uhr Benjamin Folke Thomas 19:30 Uhr Schostakowitsch und Rachmaninow. Wawuschels. Märlitheater Ror- (Schweden/London). Sentimental- DJ Johnny Guitar. Lässt die Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Bühne schach. Widebaumsaal Widnau, humorvoller Schweden-Folk. Nerdbrillen wippen. Bläsermusik. Schweizer Kompo- Von Bartleby über Barnabooth zu 15 Uhr Portier Winterthur, 20:30 Uhr Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr nisten. Villa Rychenberg Winter- BARTLEBOOTH (2). Haley Heynderickx (USA). Singer- thur, 17 Uhr «Bartlebooth’s Lebensplan» von Ausstellung Film songwriterin mit enormen Poten- Mozart-Konzert. Vesperae solennes Georges Perec. Kellerbühne St.Gal- Indianer & Inuit – Lebenswelten Peter Handke: Bin im Wald. Kann tial. Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr de Confessore. Cristina Meynet len, 11 Uhr nordamerikanischer Völker. sein, dass ich mich verspäte…Der Beak>. Palace St.Gallen, 21 Uhr Gossau, 17 Uhr 24. Tanzfestival Winterthur. Cie. Führung. Historisches und Völker- einstige Popstar der Literatur im Soriana. Der syrische Saxophonist Nuna «Sugungga». Theater am kundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Porträt. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Film und Komponist Basel Rajoub. Gleis Winterthur, 13:30 Uhr St.Gallen von oben – Flugaufnah- Being There – Da sein. Vier Der Kuss der Tosca. Regie: Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr Ein Gespräch im Hause Stein über men von Foto Gross (1930–1970),. Menschen begleiten Sterbende in Daniel Schmid. Kino Rosental Awaiting The Red Moon von den abwesenden Herrn von Vortrag zur Ausstellung St.Gallen verschiedenen Kulturen. Heiden, 14:15 Uhr Thomas Sonderegger. CD Taufe. Goethe. Schauspiel von Peter im Bild. Historisches und Völker- Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr Mapplethorpe: Look at the Pfalzkeller St.Gallen, 19 Uhr Hacks. Theater 111 St.Gallen, 17 Uhr kundemuseum St.Gallen, 11 Uhr La danseuse. Loïe Fuller betörte Pictures. Der Fotograf der New Balkan Beat Box (USA/ISR). Gefährliche Liebschaften. Zum Original Künstlerpostkarten. mit ihrem Serpentinentanz ganz Yorker Underground- und Fetisch- letzten Mal. Lokremise St.Gallen, Europa. Kinok St.Gallen, 20:45 Uhr Szene. Kinok St.Gallen, 17:45 Uhr

76 KALENDER SAITEN 11/2016 Anzeigen

Finsteres Glück. Ein Achtjähriger Diverses Spiegelspiel. Jugendclub Momoll verliert bei einem Unfall seine Bachelor of Science FHO in Theater. FassBühne Schaffhausen, Familie. Kinok St.Gallen, 14:15 Uhr Wirtschaftsingenieurwesen 20 Uhr Nebel im August. Ein Junge kämpft Informationsanlass. Ein Sommernachtsalbtraum. gegen die Euthanasie-Massnahmen FHS St.Gallen, 18:15 Uhr Frei nach Shakespeares Sommer- der Nazis. Kinok St.Gallen, nachtstraum. Theaterhaus 16:20 Uhr Ausstellung Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Peter Handke: Bin im Wald. Kann Loredana Sperini. Nachtschicht. sein, dass ich mich verspäte…Der Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Literatur einstige Popstar der Literatur im Loredana Sperini. Künstler- Frontalunterricht. Patti Basler & Porträt. Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr gespräch. Kunstmuseum St.Gallen, Phlippe Kuhn. Militärkantine Musik im Bahnhof Die weisse Arche – Edwin Beeler. 18:30 Uhr (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr mit Slidestream Fünf Menschen gewähren Einblick Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. Sandro Woodtli: Unsolicited in ihr Seelenleben. Kultur Schänis, Nachtschicht. Kunstmuseum Reading. Lesung englischer Slidestream ist ein stetiger, kräfti- 19 Uhr St.Gallen, 18:30 Uhr Gedichte. Raum für Literatur Film und Diskussion: Kein Kinder- Thomas Kern – Haiti, Die endlose St.Gallen, 19 Uhr ger Luftstrom von drei ausge- spiel. Krieg, Flucht und Verfol- Befreiung. Führung. Fotostiftung Das andere Buch an der Uni. Judith wachsenen Posaunisten, zusam- gung. Palace St.Gallen, 19:30 Uhr Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr Hermann liest aus «Lettipark». men mit einer fantastischen Mittsommernachtstango. St Possible, schizophène. Universität St.Gallen, 19:30 Uhr Rhythmussektion. Sie spielen eine Tangofieber – Leidenschaft und Museumsnacht. Point Jaune Adam Soboczynski: ‹Fabelhafte Melancholie. Spielboden Dornbirn, Museum St.Gallen, 19 Uhr Eigenschaften›. Moderation: gewaltige, herzerwärmende 19:30 Uhr Norina Procopan. Bodman-Litera- Fuhre Swing, Mainstream und La fille inconnue. Der neue Film turhaus Gottlieben, 20 Uhr Hardbop bei Bläserwindstärke 12. der Dardenne-Brüder mit Adèle DO 24. Die Kompositionen und Arrange- Haenel. Kinok St.Gallen, Vortrag 20:30 Uhr Konzert Gleichstellung erreicht!? 20 Jahre ments des Tessiners Danilo Moccia Hans Söllner. Spielboden Gleichstellungsgesetz. Christa sind auf die individuellen Spe- Bühne Dornbirn, 20 Uhr Binswanger, Sonja Rüegg und zialitäten und Talente der Musiker 24. Tanzfestival Winterthur. ZOO/ Irish Nights 2016. Songs from Gastreferierende. Universität Thomas Hauert «(sweet) (bitter)», Ireland. Kammgarn Schaffhausen, St.Gallen, 18:15 Uhr zugeschnitten und versprühen uvm. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr «Ad Dianem et Appolinem» von südländische Leichtigkeit, bieten 19:30 Uhr Compulsion. Jazz. Esse Musicbar Jan Novak. Latein lesen mit Musik. vielfältige Klangvariationen L’Incoronazione di Poppea. Barock- Winterthur, 20:15 Uhr Mit Iwan Durrer. Notenpunkt, und lassen Raum für wunderschö- oper von Claudio Monteverdi. Haley Heynderickx. Die Singer- Spisergasse 43 St.Gallen, 19 Uhr Theater Winterthur, 19:30 Uhr Songwriterin. Theater am Erfreuliche Universität mit Rolf ne Soli. Am Boden. Schauspiel von George Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Bossart und Annette Hug. Freitag, 25. November, 20 Uhr, Brant. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Roli Frei – Solo. Soul, Blues, Rock. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr Musiksaal Musikzentrum St.Gallen. Der Kontrabass. Schauspiel von Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr musikzentrum-sg.ch Patrick Süskind. Parfin de siècle Rob Moir & Both. Der kanadische Kinder St.Gallen, 20 Uhr Sing/Songwriter. Treppenhaus Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Michael Elsener – Mediengeil. Rorschach, 20:30 Uhr milien. Ohne Anmeldung. Hongler Comedy. Kino Theater Madlen Live: J&L Defer (Züri/Disco Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Heerbrugg, 20 Uhr Doom). Verzerrter und wunderbar Nora. Von Henrik Ibsen und seltsamer Lo-Fi Pop. Kraftfeld Diverses Elfriede Jelinek - Volkstheater Winterthur, 21 Uhr Seniorenzmittag. Gemeinsam Wien. Sal Schaan, 20 Uhr essen. Stiftung Vita Tertia Gerbhof Filmprogramm mit dem jüdischen Russlands Politische Kultur in Seitenwechsel. Kabarett mit Ohne Nachtleben und Weiher Gossau, 11:30 Uhr Museum. Das grosse Museum. Tradition und Gegenwart. Volk Rolf. Kellerbühne St.Gallen, Platten hören mit... Dominic Rubli. Wie suche ich im Katalog. Biblio- Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr und Macht: soziale Interessen und 20 Uhr TapTab Schaffhausen, 18:30 Uhr thek Hauptpost St.Gallen, 12 Uhr Hirngespinster. Die Familie leidet patriotische Gefühle. Universität Gare Tango. Tanzabend mit Behindert werden, behindert sein. unter dem psychisch kranken St.Gallen, 18:15 Uhr Literatur DJ Patrick. Gare de Lion Wil, Kinder, Krücken & Barrieren. Vater. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Sport – Theorie und Praxis. Meine Konstanzer Literaturgespräche. 19:03 Uhr FHS St.Gallen, 17:45 Uhr Filmhit vom Oktober. Kino Rosen- Karriere, meine Tipps für die Pra- Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Hallenbeiz – PingPong und Wellenreiten. Mit Beatrice Fischer. tal Heiden, 20:15 Uhr xis. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Dieses altmodische Gefühl. Le- Sounds vom Plattenteller. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr sung mit Bruno Pellandini. Buch- Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Bühne Diverses handlung zur Rose St.Gallen, Roots Rock Caravane. Offbeats Ausstellung Grimm & Co.: Die Schneekönigin. Mittagsmeditation. Sitzen in der 20 Uhr zwischen Kingston und Tokyo. La Werkstoffperspektiven. Gesprächs- Erzähltheater mit Katja Langen- Stille. Offene Kirche St.Gallen, Buena Onda St.Gallen, 20:30 Uhr abend – Zwischen Ansammlung bahn. Tak Schaan, 10 Uhr 12 Uhr Vortrag und Sammlung. Sitterwerk Momentum-OST: Ideenpräsentation Master of Science FHO in Sozialer Jubiläen und Gedenktage als Film St.Gallen, 19 Uhr – Alle Ideen an Bord. Startfeld Arbeit. Informationsanlass. Anlass zu Rückblick und Ausblick. KunstKino: Alex Katz. What about Zur Erinnerung an Klaus Spahni. St.Gallen, 18 Uhr FHS St.Gallen, 17:30 Uhr Max Lemmenmeier und Gast- style? Forum Würth Rorschach, Und andere Fuss- oder Mund- 24. Tanzfestival Winterthur. Eine Runde Deutsch. Deutsch für referierende. Universität St.Gallen, 18 Uhr maler. Vernissage, Foyer Tonhalle Workshop Showing mit Katie Fremdsprachige. Bibliothek 18:15 Uhr Lea. Wegen ihrer Tochter bricht St. Gallen, 18.30 Uhr Duck. Theater am Gleis Winterthur, Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr Liberale Netzwerke und die Er- die Mutter mit dem Mafia-Clan. 19:30 Uhr folgsgeschichte Schweiz nach 1848. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Hamlet Gross. Tragödie von Zum 200. Geburtstag von A.O. Filmprogramm mit dem jüdischen FR 25. William Shakespeare. Theater MI 23. Aepli (1816-1897). Historisches und Museum. Die Koffer des Herrn St.Gallen, 19:30 Uhr Völkerkundemuseum St.Gallen, Spalek. Spielboden Dornbirn, Konzert Der Kontrabass. Schauspiel von Konzert 18:15 Uhr 19:30 Uhr Christian Gerhaher, Bariton. Patrick Süskind. Parfin de siècle Alderbuebe. Ein Begriff für ge- Überblick über die Weltgeschichte Sette giorni. Ivan und Chiara legen Werke von Schumann und Berlioz. St.Gallen, 20 Uhr pflegte Appenzeller Musik. vom Imperialismus bis nach der für ihre Liebe ein Ablaufdatum Stadttheater Schaffhausen, Nora. Von Henrik Ibsen und Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Jahrtausendwende. Zweiter Teil: fest. Kinok St.Gallen, 20 Uhr 19:30 Uhr Elfriede Jelinek – Volkstheater R&B Caravan. Folk Club Chur. 1918-1945. Universität St.Gallen, A new Day. Jukebox von Rock bis Wien. Sal Schaan, 20 Uhr Werkstatt Inselgasse Konstanz, 18:15 Uhr Bühne Blues. Weinbau Genossenschaft Seitenwechsel. Kabarett mit 20 Uhr Von Sonnenstürmen zu ultra- Zum Wohl! Theater zum Thema Al- Berneck, 20 Uhr Ohne Rolf. Kellerbühne St.Gallen, Hans Söllner. Liedermacher. schnellen Lasern – Licht in Natur kohol. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Musik im Bahnhof. Mit Slide- 20 Uhr Kula Konstanz, 20:30 Uhr und Technik. Mit Toni Bürgin und 24. Tanzfestival Winterthur. Ruth stream. Musikzentrum St.Gallen, Sozusagen Paris. Spiegelhalle Kon- Make War & Cory Call. Punk-Rock. Gastreferierenden. Universität Childs «Carnation (1964)», uvm. 20 Uhr stanz, 20 Uhr Treppenhaus Rorschach, St.Gallen, 20:15 Uhr Theater am Gleis Winterthur, Irish Nights 2016. Songs from 20:30 Uhr 19:30 Uhr Ireland. Kammgarn Schaffhausen, Literatur Kinder Simon Enzler. Mit seinem 20:09 Uhr Agnes. Lesung mit Peter Stamm. Nachtleben Öffentliches Kerzenziehen für Fa- aktuellen Programm. Stadttheater Les Chouettes. Swing der 20er- Spiegelhalle Konstanz, 10 Uhr und Tanz Bar 40+. Oldies but Goldies. milien. Ohne Anmeldung. Hongler Schaffhausen, 19:30 Uhr und 30er-Jahre. Restaurant 14 Uhr Esse Musicbar Winterthur, Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr West Side Story. Musical. Frohsinn Weinfelden, 20:15 Uhr 19:30 Uhr Das Gold der Hasen. Das reichste Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Tough Tenor. Jazz. Esse Musicbar Vortrag Havana Night. Die Salsa-Party mit Tier im Wald. FigurenTheater Aqua Freak Show. Mit der Winterthur, 20:15 Uhr Das Fremde in uns – das Fremde Osman el Duque. K9 Konstanz, St.Gallen, 14:30 Uhr Compagnie Buffpapier. Voyagers. Michaela Rabitsch & um uns. Faszination und Angst. 21 Uhr Märchenstunde. Erzählt von Theater 111 St.Gallen, 20 Uhr Robert Pawlik Quartet. Theater am Ursula Germann und Gast- Kathrin Raschle. Stadtbibliothek Comedie Humaine 21st. Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr referierende. Universität St.Gallen, Film Katharinen St.Gallen, 15 Uhr Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Gesing-Rohrer-Meyer. Open 18:15 Uhr Störche – Abenteuer im Anflug. Seitenwechsel. Kabarett mit Ohne Source Music. Tangente Jazz Regie: Nicholas Stoller, Doug Rolf. Kellerbühne St.Gallen, Eschen, 20:30 Uhr Sweetland. Kino Rosental Heiden, 20 Uhr 14 Uhr

SAITEN 11/2016 KALENDER 77 Anzeigen

Nachtleben What a Bam Bam. Anthony B & House of Riddim Band. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr 90’s Forever. DJ Evil Jared (Bloodhound Gang). Kugl St.Gallen, 22 Uhr Feine Musik. Electronica. Gare de Lion Wil SG, 22 Uhr Fillet of Soul. Raw Soul & Funk Bergtonreisen und Wie ein nasser Music. Kraftfeld Winterthur, «Die kleine Hexe» – 23 Uhr Kindermusical Alpinbeschallung Wollappen Film Ein musikalischer Besenritt für die JÜTZ ist ein akustisches Ensemble Literatur trifft Musik. Musik trifft Eva Hesse. Die Künstlerin eroberte die US-Kunstwelt und starb mit 34. ganze Familie: Mit 127 Jahren ist aus der Schweiz und aus Tirol. Literatur. Friedrich Glauser hat Kinok St.Gallen, 12:45 Uhr die kleine Hexe noch viel zu jung, Sie begegnen folkloristischem mit dem Glauser Quintett konge- Samichlaus, du guete Maa. um mit den «grossen» Hexen Liedgut unter Einbezug des loka- niale Partner gefunden, die sein Der Chlaussack ist diesmal riesen- auf der Walpurgisnacht zu tanzen. len, unmittelbaren Hier und Werk texttreu aber souverän-eigen- gross. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Als sie sich heimlich auf den Jetzt. Die musikalischen Pfade willig neu interpretieren. Die Cemetery of Splendour. Kino Blocksberg schleicht und erwischt durchqueren verschiedene Fünf-Personen-Band ist längst kein zwischen Leben und Tod, Schlaf wird, muss sie sich als «gute» regionale Dialekte und klangliche Geheimtipp mehr. In seiner und Wachzustand. Kinok St.Gal- Färbungen. Die Grenzen zwischen vierten Produktion entführt uns len, 14:50 Uhr Hexe bewähren. Doch wie wird Finsteres Glück. Ein Achtjähriger man eine «gute» Hexe? «Die Tradition, Klassik und zeitge- das Glauser Quintett nun nach verliert bei einem Unfall seine Fa- kleine Hexe» ist eine zauberhafte nössischen Elementen verlaufen «Gourrama», einem trostlosen Mi- milie. Kinok St.Gallen, 17:10 Uhr Geschichte über den Mut, sei- fliessend. Bereits ihre erste CD litärposten am Rande der ma- Power to Change. Regie: Carl-A. Fechner. Kino Rosental Heiden, nen eigenen Weg zu gehen – prä- ist für den Preis der deutschen rokkanischen Wüste, wo Friedrich 17:15 Uhr sentiert von kindermusicals.ch, Schallplattenkritik in der Katego- Glauser während seiner Zeit als Sette giorni. Ivan und Chiara legen hinreissend inszeniert von rie Weltmusik nominiert und Fremdenlegionär mehrere Monate für ihre Liebe ein Ablaufdatum Matthias Keilich. auch live ist das Trio einfach unwi- lang stationiert war. fest. Kinok St.Gallen, 19:20 Uhr Welcome to Norway. Komische und Samstag, 26. November, 14 Uhr, derstehlich. Samstag, 26. November, schwarzhumorige Komödie. Spiel- Würth Haus Rorschach. Samstag, 26. November, 20.15 Uhr, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. boden Dornbirn, 19:30 Uhr wuerth-haus-rorschach.ch Chössi Theater Lichtensteig. loewenarena.ch Finsteres Glück. Regie: Stefan choessi.ch Haupt. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Swiss Army Man. Skurrile Robin- sonade mit Paul Dano und Daniel Radcliffe. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr

Bühne Nadishana – Braun – Sagun Trio Bühne Literatur Nussknacker und Mausekönig. (Türkei/Sibirien/Deutschland). Afterwork // To Linger. Freitag- Poetry Slam. Kampf der Dichter. SA 26. Nach der Erzählung von E.T.A. Ethno- & Worldmusic, jazzig Abend ist im Øya Afterwork. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Hoffmann. Theater Winterthur, umgesetzt. Kultur Punkt Flawil, Oya St.Gallen, 18 Uhr Preisverleihung des Schreibwett- Konzert 17 Uhr 20:30 Uhr Le Nozze di Figaro. Einführung ins bewerbs. In Kooperation mit der 5 Jahre BasarBizarr – «Juhuifest». Ein Sommernachtsalbtraum. The new off & out. Dahinter steht Stück. Theater St.Gallen, 19 Uhr VLT. Chössi-Theater Lichtensteig, Musikalisch begleitet von der Band Frei nach Shakespeares Sommer- vieles. Bistro Panem Romanshorn, 24. Tanzfestival Winterthur. 20:15 Uhr «Müsique». Basar Bizarr am nachtstraum. Theaterhaus 20:30 Uhr Vincent Weber, Anna Massoni, Zebraplatz St.Gallen, 14 Uhr Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Jazz Linard 2016. Le Rex: Frédéric Marolleau, uvm. Theater Kinder Musik für Jacqueline Fehr. Der Kontrabass. Schauspiel von Abenteuer-Jazz. Hotel Piz Linard am Gleis Winterthur, 19:30 Uhr Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Musikkollegium Winterthur. Patrick Süskind. Parfin de siècle Lavin, 21:15 Uhr Le Nozze di Figaro. Oper von milien. Ohne Anmeldung. Hongler Stadthaus Winterthur, 17 Uhr St.Gallen, 17:30 Uhr Hey Hey Bar. Gum DJ-Team. Wolfgang Amadeus Mozart. Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Marco Todisco. Cantautore & Jazz. Der Kredit. Komödie von Jordi Palace St.Gallen, 23 Uhr Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Serbische Erzählstunde. Erzählt Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, Galceran. Stadttheater Aqua Freak Show. Mit der von Vesna Nedeljkovic-Rohner. 18 Uhr Schaffhausen, 17:30 Uhr Nachtleben Compagnie Buffpapier. Theater 111 Stadtbibliothek Katharinen Extrafish. Balkan Rock. Krabat. Gastspiel. Spiegelhalle La Bambele. Dini Beiz. Zak Jona, St.Gallen, 20 Uhr St.Gallen, 16 Uhr Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Konstanz, 18 Uhr 20 Uhr Daniel Ziegler – Bassimist. Humor. Irish Nights 2016. Songs from Michael Elsener: Mediengeil. Trap Kaff Vol. 1, Dab That Shit. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr Diverses Ireland. Kammgarn Schaffhausen, Ja, die ist an. Und die Kamera hier Trap Music. Kaff Frauenfeld, Der Geizige. Stück von Molière. Küche für Alle. Feines Essen und 20 Uhr auch. Kultur SaalOst St.Gallen, 20 Uhr Stadttheater Konstanz, 20 Uhr gute Gespräche. CaBi Anti- Manillio. Kryptonit. Zak Jona, 19 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Der Kontrabass. Schauspiel von rassismus-Treff St.Gallen, 19 Uhr 20 Uhr West Side Story. Musical. Theater Almacén St.Gallen, 21 Uhr Patrick Süskind. Parfin de siècle Japan. Multimediavortrag von Singender Advent. Teamchor Jona St.Gallen, 19:30 Uhr Guy From Downstairs (ROU/ St.Gallen, 20 Uhr Marcus Haid. Stadtsaal Wil, und Konzertchor St.Gallen. Aqua Freak Show. Mit der Compa- Robsoul Rec.), Christian Elefante, Dialoge. Vier Uraufführungen u.a. 19:30 Uhr katholische Kirche Jona, 20 Uhr gnie Buffpapier. Theater 111 St.Gal- Guel, Emre Ece & Zafer. House & von Charles Uzor. Lokremise Jütz. Akustik-Konzert. Chössi- len, 20 Uhr Techno. Kraftfeld Winterthur, St.Gallen, 20 Uhr Ausstellung Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Die lustige Witwe. Operette von 22 Uhr Laster, List und Leidenschaft. Museumsznüni: Mammuts im Max Lässer und das Überland- Johann Strauss. Tonhalle Wil, Son Caribe. Salsa-Tanzfest mit DJ. Tobias Stumpp und Eveline Ketterer. Thurgau. Führung durch die orchester. Der Schweizer 20 Uhr Spiegelhalle Konstanz, 22 Uhr TanzRaum Herisau, 20 Uhr Dauerausstellung. Naturmuseum Ausnahmegitarrist. Altes Kino I’m glad I found you. Uraufführung Electrosized. Hose & Techno. Seitenwechsel. Kabarett mit Ohne Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr Mels, 20:15 Uhr nach Navid Kermani. Stadttheater TapTab Schaffhausen, 23 Uhr Rolf. Kellerbühne St.Gallen, Mund- und Fussmaler. Zeitgenös- Glauser Quintett. Literatur trifft Konstanz, 20 Uhr Frontliner @ Project Hardstyler. 20 Uhr sische Werke. Foyer Tonhalle Musik. Löwenarena Sommeri, Jetzt – ein Plädoyer. Performance. Hardstyle. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Theater-Krimi-Lesung. Laster, St. Gallen, 14 Uhr–21 Uhr 20:30 Uhr Alte Fabrik Rapperswil, 20 Uhr List und Leidenschaft. TanzRaum «Unmittelbare Konsequenzen». Panda Lux & Batman. Raffinierte Laster, List und Leidenschaft. Film Herisau, 20 Uhr Vernissage. Kunsthalle St.Gallen, Songschreiber und Soundtüftler. Tobias Stumpp und Eveline Ketterer. La danseuse. Loïe Fuller betörte Stephanie Berger – Höllelujah!. 18 Uhr Treppenhaus Rorschach, 21 Uhr TanzRaum Herisau, 20 Uhr mit ihrem Serpentinentanz ganz Das neue Programm. Tak Schaan, Shadow – Adalbert Fässler und The Funkey. Grooviger Soul-Jazz- Martin O.. Mit dem neuen Pro- Europa. Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr 20:09 Uhr Thomas Muff. Galerie Paul Hafner Funk. Eisenwerk Frauenfeld, gramm. Kursaal Heiden, 20 Uhr Wild Plants. Kultregisseur Nicolas Blues Max. Kino im Kopf. Chäller- (Lagerhaus) St.Gallen, 18 Uhr 21 Uhr Seitenwechsel. Kabarett mit Ohne Humbert trifft Garten-Aktivisten. theater im Baronenhaus Wil, 20:15 Guge – vergessenes Königreich in The Mighty Roots. Feat. Collie Rolf. Kellerbühne St.Gallen, Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr Uhr Westtibet. Vernissage. Historisches Herb, Jo Elle and Tresha. Graben- 20 Uhr Tschick. Regie: Fatih Akin. Kino Ein Sommernachtsalbtraum. und Völkerkundemuseum halle St.Gallen, 21 Uhr Spiegelspiel. Jugendclub Momoll Rosental Heiden, 20:15 Uhr Frei nach Shakespeares Sommer- St.Gallen, 18:30 Uhr Samiyam. In Zusammenarbeit mit Theater. FassBühne Schaffhausen, A Dragon Arrives! Der innovativste nachtstraum. Theaterhaus Thurgau Badekleid und andere Bilder. der Rap History. Palace St.Gallen, 20 Uhr Film des Berlinale-Wettbewerbs Weinfelden, 20:15 Uhr Vernissage. Rab-Bar Trogen, 19 Uhr 22 Uhr Theater-Krimi-Lesung. Laster, 2016. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Peter Spielbauer: Alles Bürste. Helene Mäder – Hautnah. Vernis- List und Leidenschaft. TanzRaum Kabarett. Haberhaus Schaffhausen, sage. Galerie vor der Klostermauer Herisau, 20 Uhr 20:30 Uhr St.Gallen, 19 Uhr Nachtzug Oper. Reisen und Rasten. Lokremise St.Gallen, 21 Uhr

78 KALENDER SAITEN 11/2016 www.garedelion.ch Silostrasse 10 LieferscheinGARE LS 3

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Kinder Vortrag Jim Knopf. Ein Theater. Treppen- Internationales Jahr der Geogra- haus Rorschach, 10 Uhr phie. Zwischen globalem Denken Margrit Gysin: Das bucklige und lokalem Handeln. Universität Männlein. Figurentheater ab 4 Jah- St.Gallen, 18:15 Uhr ren. Haberhaus Schaffhausen, 14 Uhr Kinder Peterchens Mondfahrt. Weih- Peterchens Mondfahrt. Weih- nachtsmärchen. Stadttheater Kons- nachtsmärchen. Stadttheater Kons- tanz, 15 Uhr tanz, 09:30 Uhr und 11:30 Uhr Der Horizont Zur Erinnerung an Wawuschels. Märlitheater Ror- schach. Turnhalle Niedern Trogen, Diverses ist klar Klaus Spahni 15 Uhr Cevi Kerzenziehen. Mit Bienen- Juki*Ju Theater. Kintertheater. wachs. Neumarkt Vadianplatz Emanuel Geisser, Thomas Stüssi Im Jahre 2014 starb der 1940 gebo- Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr St.Gallen, 13 Uhr Tag der Kommentarspalte. Troll- und Jiajia Zhang zeigen im Nextex rene St.Galler Künstler Klaus Diverses Hunt-Family-Special. Enten-Wei- neue Arbeiten, die sich mit dem Spahni, der als mundmalender 2. Koffermarkt. Handmade mit her St.Gallen, 20 Uhr Konstellativen, den Gesetzmässig- Künstler intensive, spirituell Liabi. Eisenwerk Frauenfeld, 10 Uhr keiten des (irdischen) Universums grundierte und gleichzeitig kühn Kerzenziehen. Mit Pfadi Peter & Paul. Schloss Dottenwil Witten- DI 29. sowie deren Übersetzung ins durchdachte Bilder schuf. Im bach, 10 Uhr Mass auseinandersetzen. Die drei Rahmen einer dreitägigen Ausstel- Musikbrunch. Mit dem Echo vom Konzert künstlerischen Positionen hin- lung, veranstaltet von der Ge- Säntis. Bären Hundwil, 10 Uhr Offene Jamsession mit Special- terfragen die Entstehung und Wahr- nossenschaft mund- oder fussma- Cevi Kerzenziehen. Mit Bienen- guests aus diversen Stilrichtungen. wachs. Neumarkt Vadianplatz Auch zum Zuhören bestens geeig- nehmung von Raum und den lender Künstler (GMFK), wird St.Gallen, 11 Uhr net. Kultur Punkt Flawil, 19 Uhr darin vorkommenden Weltmodel- dieser Künstler mit einer Auswahl Heimspiel. FC Winti – FC Schaff- Ezio. Gitarren-Acoustic Rock. len. Für sich stehend und zu- aus seinem reichen Werk geehrt. hausen. Schützenwiese Winterthur, Kula Konstanz, 20:30 Uhr gleich überschneidend stehen Gleichzeitig sind Werke von fünf 15 Uhr Nachtleben Gitterstrukturen, abstrakt-erkenn- weiteren GMFK-KünstlerInnen Ausstellung Lindy Circle. Lindy Tanzen. bare Szenen auf transparenten zu sehen. Vor der Ausstellung fin- Kunst – Handwerk – Kultur. Weih- Oya St.Gallen, 19 Uhr Tafeln oder Projektionen im dimen- den verschiedene Workshops statt. nachtsausstellung. Altes Rathaus Lindy Circle. Die Sitterbugs Schwänberg Herisau, 10 Uhr bouncen durch den Dienstagabend. sionalen Raum. Vernissage Donnerstag, Mund- und Fussmaler. Zeit- Oya St.Gallen, 19 Uhr Ausstellung bis 24. November, 24. November, 18.30 Uhr. genössische Werke. Foyer Tonhalle Editanstalt. Phonographic Nextex St.Gallen. Ausstellung St. Gallen, 10 Uhr–20 Uhr Transmissions from the nextex.ch 25.–27. November, im Foyer Guge – vergessenes Königreich in Wardenclyffe Plant. Kraftfeld Win- Westtibet. Führung. Historisches terthur, 20 Uhr der Tonhalle St.Gallen. und Völkerkundemuseum gmfk.ch St.Gallen, 11 Uhr Film Thomas Kern – Haiti, Die endlose Being There – Da sein. Vier Befreiung. Führung. Fotostiftung Menschen begleiten Sterbende in Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr verschiedenen Kulturen. Grosse Regionale. Vernissage. Alte Kinok St.Gallen, 17 Uhr Kinder Se Dio vuole. Die herzhafte Tragi- Fabrik Rapperswil SG, 13:20 Uhr Peter Handke: Bin im Wald. Kann Öffentliches Kerzenziehen für Fa- SO 27. komödie war in Italien ein Gross- Guge – vergessenes Königreich in sein, dass ich mich verspäte…Der milien. Ohne Anmeldung. Hongler erfolg. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Westtibet. Führung. Historisches einstige Popstar der Literatur im Kerzenladen Altstätten, 09 Uhr Konzert The Girl on the train. Regie: Tate und Völkerkundemuseum Porträt. Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr Griechische Erzählstunde. Erzählt Podium der Jugend. Musikalische Taylor. Kino Rosental Heiden, St.Gallen, 14 Uhr La stoffa dei sogni. Vier Camorra- von Kiriaki Christoforidou. Juwelen der Region. Schloss 19:15 Uhr Mitglieder retten sich auf eine Stadtbibliothek Katharinen St.Gal- Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr Non essere cattivo. Die «Ragazzi di Insel. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr len, 10:30 Uhr Singender Advent. Teamchor Jona vita» der 90er-Jahre: Geld, Autos, MO 28. Die kleine Hexe. Kindermusical. und Konzertchor St.Gallen. Lau- Kokain. Kinok St.Gallen, 19:45 Uhr Bühne Würth Haus Rorschach, 14 Uhr renzenkirche St.Gallen, 17 Uhr Konzert Der grosse Coup. Ein Comic- Christian Schenker & Grüüveli Keith Thompson Solo. Folk & More. Bühne Federico Monetta Quartet. Eine Theaterstück im Spagat. Tüüfeli. Teuflisch grooviger Sound Esse Musicbar Winterthur, Nussknacker und Mausekönig. Verschmelzung von Jazz, Verdi, Tak Schaan, 10 Uhr für Kinder. Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 Uhr Nach der Erzählung von E.T.A. Brazil und Balkan. Weinlokal 1733 Der Mond und das Boot. Weih- 15 Uhr Hoffmann. Theater Winterthur, St.Gallen, 20 Uhr nachtsmärchen. Werkstatt Nachtleben 11 Uhr Casiofieber (Schaffhausen). Inselgasse Konstanz, 10 Uhr Diverses Sunday Mess. Der Tanz zum Sonn- Lohengrin. Romantische Oper von Eine Achterbahnfahrt mit dem Der grosse Coup. Ein Comic- Cevi Kerzenziehen. Mit Bienen- tag. Kraftfeld Winterthur, 15 Uhr Richard Wagner. Theater St.Gallen, Bügelbrett. Portier Winterthur, Theaterstück im Spagat. wachs. Neumarkt Vadianplatz 14:30 Uhr 20:30 Uhr Tak Schaan, 19 Uhr St.Gallen, 10 Uhr Film Der Mond und das Boot. Weih- Madame Butterfly. Oper von Furoshiki – Tuch statt Tüte mit Being There – Da sein. Vier nachtsmärchen. Werkstatt Film Giacomo Puccini. Stadttheater Susanne Hissen. Workshop Menschen begleiten Sterbende in Inselgasse Konstanz, 15 Uhr Sette giorni. Ivan und Chiara legen Schaffhausen, 19:30 Uhr Textildruck. Textilmuseum verschiedenen Kulturen. Nussknacker und Mausekönig. für ihre Liebe ein Ablaufdatum Am Boden. Schauspiel von George St.Gallen, 10 Uhr Kinok St.Gallen, 10:30 Uhr Nach der Erzählung von E.T.A. fest. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Brant. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Heimspiel. FC Wil – FC Wohlen. Samichlaus, du guete Maa. Hoffmann. Theater Winterthur, La double vie de veronique. Cine- I’m glad I found you. Uraufführung Stadion Bergholz Wil, 17:45 Uhr Der Chlaussack ist diesmal 15 Uhr club. Grabenhalle St.Gallen, 18 Uhr nach Navid Kermani. Stadttheater riesengross. FigurenTheater Jetzt – ein Plädoyer. Performance. Finsteres Glück. Ein Achtjähriger Konstanz, 20 Uhr Ausstellung St.Gallen, 11 Uhr Alte Fabrik Rapperswil SG, verliert bei einem Unfall seine Fa- Twilight. Eine Raum-Symphonie. Kunst – Handwerk – Kultur. Weih- Mapplethorpe: Look at the Pictures. 15:30 Uhr milie. Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr Tak Schaan, 20:09 Uhr nachtsausstellung. Altes Rathaus Der Fotograf der New Yorker Schneewittchen. Das Theater La double vie de veronique. Cine- Schwänberg Herisau, 10 Uhr Underground- und Fetisch-Szene. Mummpitz. Tak Schaan, 16 Uhr club. Grabenhalle St.Gallen, Literatur Mund- und Fussmaler. Zeitgenös- Kinok St.Gallen, 12:20 Uhr Am Boden. Schauspiel von George 20:30 Uhr Pony M. / Yonni Meyer. Eine der sische Werke. Foyer Tonhalle Peter Handke: Bin im Wald. Kann Brant. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Nebel im August. Ein Junge kämpft erfolgreichsten KolumnistInnen St. Gallen, 10 Uhr–21 Uhr sein, dass ich mich verspäte…Der Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. gegen die Euthanasie-Massnahmen der CH. Werkstatt Inselgasse Guge – vergessenes Königreich in einstige Popstar der Literatur im Ein vorweihnachtlicher Lecker- der Nazis. Kinok St.Gallen, 21 Uhr Konstanz, 20 Uhr Westtibet. Führung. Historisches Porträt. Kinok St.Gallen, 14:30 Uhr bissen. Tonhalle Wil, 17 Uhr und Völkerkundemuseum Samichlaus, du guete Maa. Der Lorca Fragmente. Ensemble TaG. Bühne Vortrag St.Gallen, 11 und 15 Uhr Chlaussack ist diesmal riesen- Theater am Gleis Winterthur, Schneewittchen. Das Theater Russlands Politische Kultur in Jared Muralt – The Fall. Vernissage. gross. FigurenTheater St.Gallen, 17 Uhr Mummpitz. Tak Schaan, 10 Uhr Tradition und Gegenwart. Volk Alte Kaserne Winterthur, 17 Uhr 14:30 Uhr Der Kredit. Komödie von Jordi und 14 Uhr und Macht: soziale Interessen und Störche – Abenteuer im Anflug. Galceran. Stadttheater Schaffhau- Madame Butterfly. Oper von patriotische Gefühle. Universität Regie: Nicholas Stoller, Doug sen, 17:30 Uhr Giacomo Puccini. Stadttheater St.Gallen, 18:15 Uhr Sweetland. Kino Rosental Heiden, Krabat. Gastspiel. Spiegelhalle Schaffhausen, 19:30 Uhr Sport – Theorie und Praxis. Meine 15 Uhr Konstanz, 18 Uhr Marin O.. Mit dem neuen Pro- Karriere, meine Tipps für die Pra- Die Geträumten. Ingeborg Don Carlos. Von Friedrich Schiller. gramm. Kursaal Heiden, 20 Uhr xis. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Bachmann und Paul Celan und Theater Kanton Zürich Winterthur, Sandra de May. Reise mit der ihre schwierige Liebe. Kinok 19 Uhr geistigen Welt. Kino Theater St.Gallen, 16:15 Uhr Madlen Heerbrugg, 19:30 Uhr

80 KALENDER SAITEN 11/2016 Kinder Vrenelis Gärtli. Nach dem Roman Alte Kaserne. Situations – Filter. 17.09.2016 bis Kunsthalle Arbon. Peterchens Mondfahrt. Weih- von Tim Krohn. Theater St.Gallen, Technikumstrasse 8, Winterthur, 27.11.2016 Grabenstrasse 6, Arbon, nachtsmärchen. Stadttheater 19:30 Uhr +41 52 267 57 75, +41 71 446 94 44, Konstanz, 09:30 und 11:30 Uhr I’m glad I found you. Uraufführung altekaserne.ch Fotostiftung Schweiz. kunsthallearbon.ch nach Navid Kermani. Stadttheater Comics, Cartoons & Karikaturen im Grüzenstrasse 45, Winterthur, Werkschau Thurgau 2016. Die Aus- Diverses Konstanz, 20 Uhr Bistro: Best of 24 Stunden Comics. +41 52 234 10 30, stellung erstreckt sich über insge- Öffentliches Kerzenziehen für Nimm ein Blatt vor den Mund, die Ausstellung der besten Originalbil- fotostiftung.ch samt 7 Institutionen und Galerien Erwachsene. Treffen Kerzenziehen Feiertage nahen!. Texte und Musik der und Comic-Hefte, die am 24 Thomas Kern – Haiti, Die endlose im ganzen Kanton, in Arbon beteili- und Kaffee. Hongler Kerzenladen zu Weihnachten quer durch die Stunden Comics 2016 gezeichnet Befreiung. 17.09.2016 bis 29.01.2017 gen sich die Kunsthalle und die Ga- Altstätten, 10 Uhr Literatur. B-Post Bar St.Gallen, worden sind. 31.10.2016 bis lerie Adrian Bleisch. 19.11.2016 bis Mittagsmeditation. Sitzen in der 20 Uhr 25.11.2016 Galerie Adrian Bleisch. 11.12.2016 Stille. Offene Kirche St.Gallen, Twilight. Eine Raum-Symphonie. Jared Muralt – The Fall. Comics, Schmiedgasse 4, Arbon, 12 Uhr Tak Schaan, 20:09 Uhr Cartoons & Karikaturen im Bistro: +41 71 446 38 90, Kunsthalle St.Gallen. Cevi Kerzenziehen. Mit Bienen- Manuskript und Skizzen zum neuen galeriebleisch.ch Davidstrasse 40, St.Gallen, wachs. Neumarkt Vadianplatz Literatur Buchprojekt des jungen Berner Hansjörg Rekade – Mir gegenüber. +41 71 222 10 14, St.Gallen, 13 Uhr Pony M./Yonni Meyer. 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Regie: Cristina de. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr vom Schnörkel. Städtische klostermauer.ch setzen. 03.09.2016 bis 13.11.2016 Comencini. Kino Rosental Heiden, Syrienkonflikt: Das Sykes-Picot- Ausstellung im Lagerhaus. Helene Mäder – Hautnah. 20:15 Uhr Abkommen 1916 und der Nahe 18.11.2016 bis 11.12.2016 25.11.2016 bis 18.12.2016 Kunsthalle Wil. Osten. Mit Henning Sievert. Grabenstrasse 33, Wil SG, Ausstellung Historisches und Völkerkunde- Bahnhaltestelle Strahlholz. Galerie.Z. +41 71 911 77 71, «Unmittelbare Konsequenzen». museum St.Gallen, 18:15 Uhr Bühler, Landstrasse 11, Hard, kunsthallewil.ch Führung. Kunsthalle St.Gallen, Überblick über die Weltgeschichte Original Künstlerpostkarten. Beiträ- +43 650 648 20 20, Tilman Zahn – Zerrissen. 18 Uhr vom Imperialismus bis nach der ge aus der Ostschweiz, Zürich, Prag, galeriepunktz.at 06.11.2016 bis 18.12.2016 Jahrtausendwende. Zweiter Teil: London, Helsinki, Algerien, Chicago Bianca Regl – On paper. 1918-1945. Universität St.Gallen, und andere mehr. 19.11.2016 bis 27.10.2016 bis 19.11.2016 Kunsthalle Ziegelhütte. MI 30. 18:15 Uhr 20.11.2016 Ziegeleistrasse 14, Appenzell, Gewerbegebäude +41 71 788 18 60, Konzert Kinder Bären. Zürcherstrasse 45. kunsthalleziegelhuette.ch Jazz am Mittwoch. Nen – Jazz. Peterchens Mondfahrt. Unterdorf 5, Häggenschwil, Zürcherstrasse 45, St.Gallen, Christian Hörler – Weiss. Theater am Gleis Winterthur, Weihnachtsmärchen. 071 243 20 83, Nachdenklichkeiten – Walter 27.11.2016 bis 30.03.2017 20:15 Uhr Stadttheater Konstanz, 09:30 Uhr kulturimbaeren.ch Angehrn. 17.10.2016 bis 27.11.2016 Markus Schönholzer. Singer-Song- Peterchens Mondfahrt. Anita Busch. Die Bilder von Anita Kunsthaus Glarus. writer meets Jazzquartett. Eisen- Weihnachtsmärchen. Busch sind Ausdruck ihrer Malerei Gewerbemuseum Winterthur. Im Volksgarten, Glarus, werk Frauenfeld, 20:15 Uhr Stadttheater Konstanz, 11:30 Uhr im Experimentieren mit Farben und Kirchplatz 14, Winterthur, +41 55 640 25 35, Alexandre Cunha. Brazil-Jazz vom Öffentliches Kerzenziehen für Fa- Formen, eine Retrospektive aus den +41 52 267 51 36, kunsthausglarus.ch Feinsten. Werk 1 Gossau Gossau, milien. Ohne Anmeldung. Hongler Jahren zwischen 1994 und 2016. gewerbemuseum.ch Thomas Julier. 04.09.2016 bis 20:30 Uhr Kerzenladen Altstätten SG, 14 Uhr 06.11.2016 bis 20.11.2016 Hilbert & Künzli. Die Schweizer 27.11.2016 Mockemalör. Mit dem zweiten Zauberlaterne Filmclub. Schmuckkünstler Therese Hilbert Album «Riesen». Spielboden Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr Basar Bizarr am Zebraplatz. und Otto Künzli schaffen seit über Kunstmuseum Appenzell. Dornbirn, 21 Uhr Bärenhöhle. Figurentheater. Linsebühlstrasse 76, St.Gallen, vierzig Jahren Schmuck – Werke von Unterrainstrasse 5, Appenzell, Sulk. The Dandy Warhols new Hongler Kerzenladen Altstätten, basarbizarr.ch minimalistischer Klarheit und beste- +41 71 788 18 00, favourite Band. Horst Klub 15 Uhr Die Schreinerfamilie vom Linse- chender handwerklicher Präzision. kunstmuseumappenzell.ch Kreuzlingen, 21 Uhr Pettersson und Findus. Regie: bühl. Narr & Schön mit Mathilda, 05.06.2016 bis 06.11.2016 Jonathan Bragdon – Zeichnungen. Ali Samadi Ahadi. Kino Rosental Hannah & Maira, Schaufensteraus- 28.08.2016 bis 27.11.2016 Nachtleben Heiden, 15 Uhr stellung. 06.10.2016 bis 06.11.2016 Häusler Contempory. Havana Night. Die Salsa-Party Zauberlaterne Filmclub. Alte Ka- Lustenau, Kunstmuseum Liechtenstein. mit Osman el Duque. K9 Konstanz, serne Winterthur, 16 Uhr Eisenwerk. Energie : analog. Gruppenausstel- Städtle 32, Vaduz, 19 Uhr Schtärnäfunklä. Für die Familie. Industriestrasse 23, Frauenfeld, lung. 14.10.2016 bis 01.03.2017 +41 423 235 03 00, Chössi-Theater Lichtensteig, 18 Uhr +41 52 728 89 82, kunstmuseum.li Film eisenwerk.ch Historisches und Bertrand Lavier. 16.09.2016 bis La danseuse. Loïe Fuller betörte Diverses Buch- und Druckkunst-Messe. Völkerkundemuseum. 15.01.2017 mit ihrem Serpentinentanz ganz Cevi Kerzenziehen. Mit Bienen- 04.11.2016 bis 06.11.2016 Museumstrasse 50, St.Gallen, HG Esch – Beton am Berg. Die Foto- Europa. Kinok St.Gallen, 13:45 Uhr wachs. Neumarkt Vadianplatz Werkschau Thurgau 2016. Sieben +41 71 242 06 42, grafien von Hans-Georg Esch (* 1964 Samichlaus, du guete Maa. Der St.Gallen, 13 Uhr Kunsträume im Thurgau liefern eine hmsg.ch in Neuwied, Deutschland) vereinen Chlaussack ist diesmal riesen- Bestandsaufnahme des zeitgenössi- Faszination Farbholzschnitt. höchste technische Präzision mit gross. FigurenTheater St.Gallen, Ausstellung schen Kunstschaffens im Kanton. Japan – Europa – St.Gallen. sorgfältiger Gestaltung und spekta- 14:30 Uhr Guge – vergessenes Königreich in 19.11.2016 bis 11.12.2016 18.06.2016 bis 05.03.2017 kulären Momenten des Sehens. La fille inconnue. Der neue Film Westtibet. Museum für Kinder. Guge – vergessenes Königreich in 14.10.2016 bis 29.01.2017 der Dardenne-Brüder mit Adèle Historisches und Völkerkunde- Forum Würth. Westtibet. 26.11.2016 bis 11.06.2017 Informel. Aus der Sammlung Haenel. Kinok St.Gallen, 15:45 Uhr museum St.Gallen, 14 Uhr Churerstrasse 10, Rorschach, Veronika und Peter Monauni. In Mapplethorpe: Look at the Pictures. Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. +41 71 225 10 70, Kabinett der Visionäre. Opposition zum herkömmlichen Der Fotograf der New Yorker Kinder Kunst Klub. Kunstmuseum wuerth-haus-rorschach.ch Sägenstrasse 75, Chur, Kunstbegriff wagen die Künstler des Underground- und Fetisch-Szene. St.Gallen St.Gallen, 14 Uhr Skulptur im Fokus der Sammlung kabinettdervisionaere.jimdo.com deutschen Informel ein Aufbegeh- Kinok St.Gallen, 17:50 Uhr Nativité de St Swift, chanoine. Würth. Die Ausstellung vereint das 10 hoch 3 am Langen Samstag. Wer- ren gegen vorgegebene Formen und Filmprogramm mit dem jüdischen Museumsnacht. Point Jaune Werk aller Künstlerinnen und ke von Bündner Kunstschaffenden. althergebrachte Kompositions- Museum. Das grosse Museum. Museum St.Gallen, 19 Uhr Künstler, die seit 1993 den Robert- 12.11.2016 bis 26.11.2016 prinzipien. 14.10.2016 bis 12.02.2017 Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Tilman Zahn – Zerrissen. Künstler- Jacobsen-Preis der Stiftung Würth Exit Through the Gift Shop. Doku gespräch. Kunsthalle Wil, 19 Uhr verliehen bekamen. 28.05.2016 bis Kulturzentrum am Münster. Kunstmuseum Ravensburg. über den sagenumwobenen Graffiti- 31.12.2016 Wessenbergstrasse 43, Konstanz, Burgstrasse 9, Ravensburg, künstler Banksy. Kinok St.Gallen, +49 7531 900 90 0, Emil Nolde – Der Maler. Mit der 20 Uhr Fotomuseum Winterthur. konstanz.de Ausstellung über Emil Nolde (1867– Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, Hinter Kulisse und Stirn – 1956), dem Individualisten des Bühne KUNST +41 52 234 10 60, Das Behagen am Unbehagen. deutschen Expressionismus, setzt Der grosse Coup. Ein Comic- fotomuseum.ch 06.10.2016 bis 30.12.2016 das Kunstmuseum Ravensburg die Theaterstück im Spagat. Tak Alte Fabrik. Jungjin Lee. In ihrer ersten grossen Vorstellung der in der Sammlung Schaan, 10 Uhr Klaus-Gebert-Strasse 5, musealen Retrospektive in Europa Kunsthalle. Selinka vertretenen Expressionisten Der Mond und das Boot. Weih- Rapperswil SG, zeigt die in New York lebende Künst- Marktgasse 25, Winterthur, fort. 05.11.2016 bis 05.02.2017 nachtsmärchen. Werkstatt Insel- +41 55 225 74 74, lerin Jungjin Lee ihre Fotografien +41 52 267 51 32, gasse Konstanz, 10 Uhr alte-fabrik.ch und grossformatigen Bilder auf Josef Dabernig. 16.10.2016 bis Grosse Regionale. handgeschöpftem, koreanischen 27.11.2016 27.11.2016 bis 05.02.2017 Reispapier. 17.09.2016 bis 29.01.2017

SAITEN 11/2016 KALENDER 81 Kunstmuseum St.Gallen. Johannes Gees, Renate Flury, Otten Kunstraum. Museum Einblick in den Reichtum Museumstrasse 32, St.Gallen, Anita Kuratle, Rachel Lumsden, Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, WEITERE unterschiedlicher Formen des Erin- +41 71 242 06 71, Willi Oertig. 19.11.2016 bis 11.12.2016 +43 5576 904 00, nerns und Vergessens, dessen mate- kunstmuseumsg.ch ottenkunstraum.at AUSSTELLUN- rielle Spuren die Sammlung des Loredana Sperini. Die Ausstellung Kunstzone Lokremise. Grenzgänger – KünstlerInnen der Museums bewahrt. 10.04.2016 bis True Blue vereint exemplarisch Grünbergstrasse 7, St.Gallen, visarte.liechtenstein. Helena Becker GEN 19.02.2017 Werke der Künstlerin aus den letz- +41 71 277 82 00, – Evelyne Bermann – Beate From- ten Jahren mit neuen, eigens für lokremise.ch melt – Ruth Gschwendtner-Wölfle Forum Würth. Kultur Schänis. die Ausstellung realisierten Arbei- Paul McCarthy. 03.09.2016 – Gertrud Kohli – Georg Malin – Churerstrasse 10, Rorschach, Eichen, Schänis, ten. Darunter finden sich raum- bis 13.11.2016 Arno Oehri - Hansjörg Quaderer – +41 71 225 10 70, kultur-schaenis.ch greifende Installationen ebenso wie Hanna Roeckle - Hanni wuerth-haus-rorschach.ch Trudi Gerster – ein schweizer mehrteilige Werkgruppen. Kursaal. Schierscher – Sunhild Wollwage Prêt-à-toucher. Werke aus der Swiss Märchen. 12.11.2016 bis 26.12.2016 24.09.2016 bis 08.01.2017 Seeallee 8, Heiden, – Carol Wyss. 01.09.2016 bis Textile Collection und Sammlung Manfred Pernice – 2B Dosenwelt. kursaalheiden.ch 31.12.2016 Würth im Dialog. 13.06.2016 bis Mehrzweckhalle. Seine Kunst, die sich gleichsam re- Ausstellung im Kursaal Heiden, 26.02.2017 Rorschacherberg, cyclierend aus dem Werkprozess Schaukasten. Gertrud Waldvogel Point Jaune Museum. +41 79 468 95 70, entwickelt, bezieht sich auf die lässt sich für ihre Figuren inspirie- Linsebühlstrasse 77, St.Gallen, Gewerbemuseum Winterthur. Messe am Berg 2016. erleben – Wirklichkeit, auf spezifische Orte ren aus dem Leben und der glo +41 71 222 14 91, Kirchplatz 14, Winterthur, begegnen – geniessen und architektonische Strukturen als 01.10.2016 bis 31.01.2017 postpost.ch +41 52 267 51 36, Der Treffpunkt für die Region. Ausdruck von Ideologien oder Welt- Collection permanente. Le musée gewerbemuseum.ch – mehr als 40 Aussteller bildern. 11.11.2016 bis 19.02.2017 Magazin 4. éduque de manière ludique; c’est un Material-Archiv - Interaktives Labor – attraktives Unterhaltungsprogramm Bergmannstrasse 6, Bregenz, lieu d’initiation sans obligation. Les für Materialrecherchen. Das Materi- – Restaurant und Bar Kunstmuseum Thurgau. +43 5574 410 15 11, dispositifs de conservation al-Archiv geht in eine neue Runde: – Eintritt gratis 11.11.2016 Kartause Ittingen, Warth, magazin4.at s’améliorent et le musée devient un In weiten Teilen überarbeitet und bis 13.11.2016 +41 58 345 10 60, Haleh Redjaian – in sequence. véritable laboratoire où les tech- erweitert, präsentiert das interaktive kunstmuseum.tg.ch 03.09.2016 bis 20.11.2016 niques de travail ne cessent Labor für Materialrecherchen un- Naturmuseum. Im Rausch – Zwischen Höhenflug d’évoluer. 08.09.2016 bis 07.09.2017 zählige Materialinformationen spie- Museumstrasse 32, St.Gallen, und Absturz. Glücksrausch, Wahr- Museum für Lebensgeschichten. lerisch und zielgruppengerecht in +41 71 242 06 70, nehmungserweiterung, Betäubung im Hof Speicher, Speicher, Rab-Bar. einer Art dreidimensionalem Lehrbu naturmuseumsg.ch - der Rausch hat viele widersprüch- 071 343 80 80, Landsgemeindeplatz 8, Trogen, 02.10.2016 bis 31.12.2017 Fledermäuse. Sie sind geheimnisvoll liche Gesichter. Doch was die ver- museumfuerlebensgeschichten.ch +41 71 340 08 55, Zeit der kleinen Uhren. Sammlung und faszinierend, aber wenig schiedenen Rauscherfahrungen eint, Mäddel und Marisa Fuchs – Foto- rab-bar.ch Oscar Schwank. Die Uhrensamm- bekannt: unsere Fledermäuse. Ein ist ihre Tendenz zur Entrückung und grafie und Lichtkuben. Mäddel Badekleid und andere Bilder. Kunst- lung Kellenberger erhält exzellenten Drittel aller bei uns lebenden Loslösung vom Ich und der Realität. Fuchs hat appenzellische und viele werke von Menschen mit Behinde- Zuwachs: Die bedeutende Taschen- Wildtierarten gehört zu ihnen. 05.06.2016 bis 16.12.2016 andere Themen abgehandelt. Marisa rung aus der Sammlung von HR. uhrensammlung von Oscar Schwank 05.05.2016 bis 06.11.2016 Olaf Nicolai – Baraque de Chantier. Fuchs zeigt einige ihrer Lichtkuben, Fricker. 25.11.2016 bis 23.12.2016 gelangt als Dauerleihgabe ins Win- Die «Baraque de Chantier» von Olaf Objekte aus Armierungseisen mit terthurer Museum und wird die be- Naturmuseum Thurgau. Nicolai ist ein im Massstab 1:1 ausge- einer bestimmten räumlichen Struk- Silberschmuckatelier O’la la. stehende Präsentation aufs Schönste Freie Strasse 26, Frauenfeld, führter Nachbau einer Holzbaracke, tur, in die Lichtfahnen eingehängt Oberdorfstrasse 32, Herisau, bereichern. 06.07.2016 bis 31.12.2016 +41 52 724 22 19, die der Architekt Le Corbusier 1954 sind. 13.11.2016 bis 30.04.2017 +41 71 351 35 70, naturmuseum.tg.ch am Cap Martin in Südfrankreich Kleinobjekte – Carol Cecchinato. Henry-Dunant-Museum. Baumeister Biber: Rückkehr mit errichten liess. 30.04.2016 bis Museum im Lagerhaus. 07.10.2016 bis 31.12.2016 Asylstrasse 2, Heiden, Nebengeräuschen – 50 Jahre Biber 16.12.2016 Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 891 44 04, im Thurgau. Heute beherbergt +41 71 223 58 57, Stadt St.Gallen. dunant-museum.ch der Thurgau einen der grössten Kunstmuseum Winterthur. museumimlagerhaus.ch Innenstadt St.Gallen, Mission Mont Dunant. 150 Jahre Biberbestände der Schweiz. Museumstrasse 52, Winterthur, Ein Jahr voll Kunst. Jahresausstel- Stadtprojektionen. In den Nächten nach der Verabschiedung der Genfer Die Ausstellung stellt Biologie und +41 52 267 51 62, lung mit Werken aus der Sammlung. vom 3./4. und 4./5. November wird Konvention und der Gründung des Verhalten des Rückkehrers aus- http://kmw.ch 03.05.2016 bis 30.04.2017 es an etwa 10 Orten in der Innen- Roten Kreuzes wurde am 6. Oktober führlich vor und wirft einen Blick 100 Jahre Dezember-Ausstellung. KunstGeschichten. 30.08.2016 bis stadt von St.Gallen Foto- und Film- 2014 die Ostspitze im Zermatter auf das nicht immer ganz ein- Auch die Dezember-Ausstellung 13.11.2016 projektionen geben. Daran beteiligt Monte-Rosa-Massiv in Dunantspitze fache Zusammenleben von Mensch feiert 2016 ihren 100. Geburtstag. sind verschiedene Kunstschaffende (Mont Dunant) umbenannt. und Biber. 09.06.2016 bis 13.11.2016 1916 wurde nämlich die Künstler- Museum of Emptiness – MoE. von hier und auswärts. 03.11.2016 bis 22.05.2016 bis 27.11.2016 gruppe Winterthur gegründet, die Haldenstrasse 5, St.Gallen, 05.11.2016 Starke Frauen um Henry Dunant. Rab-Bar. mit dem neuen Kunstmuseum eine MuseumOE.com Initiative, ausserordentliche Frauen Landsgemeindeplatz 8, Trogen, jährliche Ausstellung über das Museum der Leere. Das MoE thema- Städtische Galerie. des 19. Jahrhunderts beeinflussten +41 71 340 08 55, Schaffen ihrer Mitglieder verein- tisiert und beinhaltet die Leere und Seepromenade 2, Überlingen, Henry Dunant (1828–1910) als Weg- rab-bar.ch barte. 05.11.2016 bis 02.01.2017 steht als begehbare architektonische Viva Europa Viva – The people of bereiterinnen und Weggefährtinnen MöbilierBar. second-chic von Ker-Xavier Roussel – L’après-midi Skulptur und kuratorisch agierende Europe.. Jürgen Schadeberg gehört massgeblich. Sie stützten und för- Christina Hagmann, Trogen. d’un faune. Zum Abschluss des Jubi- Plattform mitten im urbanen Zent- zu den großen Fotografen des derten seine Visionen – ideell und Vernissage 28.10.16 28.10.2016 läumsjahrs ehrt eine Ausstellung rum St.Gallens. 12.09.2016 bis 20. Jahrhunderts. Er wurde 1931 in finanziell. 10.05.2016 bis 23.04.2017 bis 18.11.2016 den Schöpfer der dekorativen Male- 31.12.2016 Berlin geboren und arbeitete reien, die dem Aufgang zu den bereits als Jugendlicher für die Deut- Historisches und Sitterwerk. Museumsräumen des Kunst- Museum Oskar Reinhart sche Presseagentur. 25.09.2016 Völkerkundemuseum. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, museums Winterthur sein Gepräge am Stadtgarten. bis 13.11.2016 Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 278 87 09, geben. 19.11.2016 bis 02.04.2017 Stadthausstrasse 6, Winterthur, +41 71 242 06 42, sitterwerk.ch Neue Sammlungspräsentation. Nach +41 52 267 51 72, Station (Agathe Nisple). hmsg.ch Werkstoffperspektiven. Mit der Aus- dem Ende der Ausstellung von museumoskarreinhart.ch Jakob Signerstrasse 5, Appenzell, Etwas gefunden? – 50 Jahre stellung Werkstoffperspektiven Richard Tuttle, aus der das umfang- Sigismund Righini. Im Bann der +41 71 787 33 30, Kantonsarchäologie St.Gallen. werfen wir einen Blick zurück auf reiche Werk Formal Alphabet Farbe. Der Zürcher Sigismund nisple.com 01.10.2016 bis 02.04.2017 10 Jahre Sammeltätigkeit im Werk- 1–20 erworben wurde, präsentiert Righini (1870–1937) bietet ein male- #nowayback#adjustment#focus#ho Welten sammeln – Entdeckungsrei- stoffarchiv. 24.10.2016 bis 15.01.2017 das Kunstmuseum Winterthur risches Werk, das in der akademi- rizon#. Wandmalerei von Vera Ida se durch die völkerkundliche drei Räume mit konzentrierten schen Tradition begonnen hat und Müller by Station – Agathe Nisple, Sammlung. Die neue Dauerausstel- Stiftsbibliothek. Werkgruppen aus seiner Sammlung. sich entlang der figurativen Appenzell Schwitzerland. 16.10.2016 lung im grossen Völkerkunde-Saal Klosterhof 6 d, St.Gallen, 07.09.2016 bis 31.12.2016 Avantgarde in Frankreich und der bis 01.01.2017 Parterre lädt zu einer verkürzten +41 71 227 34 16, Schweiz zu aussergewöhnlichem Weltreise. Die Stationen sind Ozea- stiftsbibliothek.ch Kunstraum Engländerbau. Kolorismus entwickelte. 06.07.2016 Widmertheodoridis. nien, Amazonien, Altamerika, Afrika Abracadabra - Medizin im Mittel- Städtle 37, Vaduz, bis 06.11.2016 Fallackerstrasse 6, Eschlikon TG, und Altägypten. 12.03.2016 bis alter. Sommerausstellung vom +41 423 233 31 11, 0010.ch 31.12.2016 08.03 bis 06.11.2016. 08.03.2016 kunstraum.li Museumbickel. Michael Schnabel – Cages. bis 06.11.2016 Fotografie und Installation – Zettlereistrasse 9, Walenstadt, 27.08.2016 bis 24.12.2016 Hongler Kerzenladen. Barbara Bühler, Dan Eidenbenz, +41 81 710 27 77, Werkschau Thurgau 2016. 19.11.2016 Bahnhofstr. 25, Altstätten SG, Textilmuseum. Bruno Klomfar. Der real existieren- museumbickel.ch bis 24.12.2016 Ausstellung – Lichtblicke. An der Vadianstrasse 2, St.Gallen, de sowie auch der fiktive Raum in Reality2. Vom Fantastischen zum Ausstellung erwartet Sie ein vielfälti- +41 71 222 17 44, seiner unspektakulären Präsenz lie- Hyperrealismus in der Malerei. XaoX-Art. ges Programm zum Thema Aus alten textilmuseum.ch fern das Ausgangsmaterial für 3 Po- 18.09.2016 bis 13.11.2016 Langgasse 16, St.Gallen, Zeiten. Der Kunstschmied Andreas Vision – Herbst/Winter 2017/18. sitionen, die im Kunst-Raum gezeigt xaoxart.ch.vu Buschor lässt die Funken auf dem 01.10.2016 bis 01.03.2017 werden. 25.10.2016 bis 23.12.2016 Nextex. XaoX-Art: By Bobby Moor. Ein Deli- Amboss sprühen. 04.11.2016 bis Blumenbergplatz 3, St.Gallen, rium im Wachzustand, geäussert mit 06.11.2016 Zeughaus. Kunstraum Kreuzlingen. +41 71 220 83 50, allen Sinnen. Gebündelt das Leben, Hauptstrasse 65, Teufen AR, Bodanstrasse 7a, Kreuzlingen, nextex.ch in Schüben, in Schlaufen, in Pirouet- Jüdisches Museum. Grubenmann Project. Ein Projekt +41 71 688 58 30, Jiajia Zhang, Thomas Stüssi, ten, in Albträumen und auf langen Schweizerstrasse 5, Hohenems, der EPFL iBois mit dem Gruben- kunstraum-kreuzlingen.ch Emanuel Geisser. 27.10.2016 Strecken in tiefsten Abgründen. +43 5576 739 89 0, mann-Museum im Zeughaus Teufen. Werkschau Thurgau 2016. Künstler bis 24.11.2016 01.01.2016 bis 31.12.2016 jm-hohenems.at Mit Ergänzungen von Alex Hani- im Kunstraum: Robert Alder, Philippe Übrig – Ein Blick in die Bestände. mann und Thomas Stüssi. 23.10.2016 Mahler, Michael Frei, Gabriel Kuhn, Mit der Ausstellung «Übrig» gibt das bis 12.02.2017

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KEHL BUCHSTABIERT DIE OSTSCHWEIZ E wie Eschenz 412m, (47°39'N, 8°52'E)

TEXT: DANIEL KEHL, ILLUSTRATION: DARIO FORLIN

Dienstag, kurz vor 10 Uhr am Gleis 5 am auf. Wäre man Maler, baute man jetzt die an den Liedermacher Dieter Wiesmann und Bahnhof St.Gallen: Dutzende Menschen mit Staffelei auf. Ein einsamer Fischer zeigt stolz sein Lied «Bloss e chlini Stadt» ist unver- Rucksäcken und Einkaufstaschen warten seinen Fang, einen Halbmeter-Fisch, und ge- meidlich. auf den «Shopping-Express» nach Konstanz. niesst den Applaus der Schiffspassagiere. Wir folgen dem Uferweg unter ural- Wir ergattern uns einen Sitzplatz und erfah- Vor Ermatingen erwarten wir die legendäre, ten Platanen, und jemand sagt: Hier riecht ren während der Fahrt, was es in Konstanz übergrosse Schwanenpopulation, aber die es nach Herbst. Wir sind schon auf Eschen- alles günstiger gibt als zuhause: Stoffe, Schu- hat sich überraschenderweise ans Ufer vor zer Boden. Links zweigt ein Damm vom he, Parfümerie-Artikel… Schon nach einer der Insel Reichenau verzogen. Wir beginnen Uferweg ab, danach folgt ein Holzsteg, der halben Stunde schlendern wir in Kreuzlingen- über Schwanenfleisch zu reden und warum über seichtes Wasser zur Insel Werd hinü- Hafen direkt vom neuen Perron durch den man Chinesische Ente isst, nicht aber deren berführt. An diesen zauberhaften Ort wurde stillen Seeburg-Park hinab zum See. Schnell grossen Bruder. Wir suchen Wörter für das im Jahr 759 der St.Galler Klosterabt Otmar auf einen Kafi in die «Alti Badi»? Wir ge- Blau des Sees: Türkis, Indigo, Petrol, Tau- verbannt. Nach einer Intrige war er in ei- niessen lieber die heitere und friedliche benblau. Draussen fährt das dunkelblaue nem Schauprozess von fränkischen Grafen Herbst-Stimmung am Hafen, wo sich gut 20 Schiff des Schweizer Grenzwachtkorps vor- zum Tode verurteilt worden, später wurde Passagiere versammeln, um mit dem Mo- bei, die «Border Guard». er begnadigt und auf der Insel ausgesetzt, torschiff Arenenberg loszufahren. Wandern Ich lagere mein Bein hoch und fühle wo er an den Folgen der Haft verstarb. Eine mit dem Schiff? Mein Fuss ist verstaucht, mich wie auf meiner eigenen Terrasse. In Kapelle mit romanischen Malereien erin- länger als eine Stunde kann ich nicht gehen. Reichenau steigen zehn Touristinnen mit nert an den Heiligen. Vom Wasser aus haben wir einen ex- Rollkoffern zu, die Französisch mit einem Wir wandern an Obstbäumen vorbei zellenten Blick auf Konstanz: Einkaufszent- seltsamen Akzent sprechen: Kanadierin- durch das beschauliche Unter-Eschenz zum rum Lago, Bodensee-Arena, «Sea Life» und nen, Belgierinnen? Jetzt bläst uns die Bise Bahnhof in Ober-Eschenz. Im Restaurant dazwischen die «Kunstgrenze» mit den 22 seitwärts ins Gesicht, schnell hinab an die Linde gibt es Thai-Küche, das Postgebäude roten Stahlplastiken. Dann passieren wir Wärme auf eine Gulaschsuppe. Der Unter- steht zum Verkauf, und das Restaurant Imperia, die einst umstrittene Statue einer see verengt sich gegen Stein am Rhein hin Bahnhof ist geschlossen. Über die Frauen- leicht geschürzten Prostituierten bei der und strahlt trotz seiner Begrenztheit einen felderstrasse donnern deutsche Lastwagen Hafeneinfahrt Konstanz. Gleich dahinter unerklärlichen Reiz aus. Hier möchte man der Grenze entgegen. Alle 30 Minuten fährt strahlen Münsterturm und Konzilsgebäude. bleiben. Das sagte sich wohl auch Hermann ein Zug zurück nach St.Gallen. «Europa zu Gast» flattert es auf Fahnen in Hesse. Er liess sich mit seiner Familie 1906 Erinnerung an das Konzilsjubiläum. Hier auf der Halbinsel Höri nieder. Heute erin- Daniel Kehl, 1962, ist Lehrer und Stadtparlamen- vor Kreuzlingen kann man leicht beweisen, nert ein Museum in Gaienhofen an den Au- tarier in St.Gallen und schreibt monatlich die Wanderkolumne in Saiten. Dario Forlin, 1992, dass Weitblick auch in der Schweiz möglich tor. Links vor uns sind drei kleine Inseln. illustriert sie. ist. Seeaufwärts Richtung Bregenz gibt es Unser Schiff fährt im Schritttempo vorbei. nur Himmel, Wasser und viel Licht. Wun- Dorthin, auf die Insel Werd bei Eschenz, derbar! wollen wir zu Fuss zurückkehren. Wir machen es uns auf Deck bequem Stein am Rhein im Oktober ist ganz und staunen, wie langsam man mit dem öV gemütlich. Vom Hafen schlendern wir dem unterwegs sein kann. Im Seerhein, dem Wasser entlang, zusammen mit den franko- Flussstück zwischen Bodensee und Unter- phonen Touristinnen und ihren surrenden see, gibt es gefährliche Untiefen. Die Fahr- Koffern, und durch eine leere Altstadtgasse rinne ist mit Pfählen gekennzeichnet und über die grosse Rheinbrücke. Der Blick zu- der Kapitän fährt im Zickzack, als wäre er ein rück ist filmreif, als hätte man einen ganzen Schipper im Wattenmeer. Am deutschen Ort ins Ballenberg-Museum aufgenommen. Ufer breiten sich endlose Schilfgürtel aus, Am Uferweg kommen wir an einem Wasch- am Schweizer Seerücken stehen Wälder, Reb- häuschen vorbei. «Nach jedem Gebrauch berge und Einfamilienhäuser. Reiher und gründlich zu reinigen. Der Stadtrat» heisst es Enten hocken auf Kiesbänken, und in Fahrt- auf einem Schild, daneben eine Scheiterbeige richtung ragen die Vulkanberge des Hegaus und eine Schaffhauser-Fahne. Die Erinnerung

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KELLERS GESCHICHTEN Der Spuk von Tobel

Hier soll um das Jahr 1212 der Kinderkreuzzug vorbeigekommen sein. Oder jedenfalls in dieser Gegend. Vielleicht mehr im Norden, dem Bodensee entlang. Hier gründen um 1228 die Kreuzritter des Johanniterordens eine Komturei, eine Art weltliches Kloster, und fortan arbeiten die zins- pflichtigen Bauern der Region auch für den christlichen Krieg gegen den Islam. Die Überschüsse der Kom- turei Tobel im Hinterthurgau fliessen Zelle in der ehemaligen Strafanstalt Tobel, 2016. Bild: Florian Bachmann direkt in die Johanniterfestung nach Rhodos, später nach Malta, ins Fort der Malteser. Hier lässt im Herbst 1809 ein Regierungsrat das Johanniter- oder Malteser- kreuz von der Pforte reissen, um das thurgauische Kantonswappen anzuschla- gen. Die Republik übernimmt das Erbe des Feudalismus, und weil eine Republik ihre fehlbaren Bürger zu erziehen und zu bessern versucht, eröffnet man hier 1811 ein Gefängnis. Von hier meldet die Presse 1844 und 1845 furchtbare Dinge. In der Anstalt Tobel, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung», seien von 75 Gefangenen durch- schnittlich 28 krank. Siebenmal mehr als unter freien Menschen. In Tobel, so die «Münchener politische Zeitung», sei es «beinahe mathematisch gewiss», dass kein Sträfling eine zehnjährige Haft überstehe: «Die schweren Verbrecher sterben an der Auszehrung; die Andern, welche zu ein- oder mehrjähriger Freiheits- strafe verurteilt sind, kehren entkräftet in die bürgerliche Gesellschaft zurück.» Zur gleichen Zeit beginnt es in Tobel zu spuken: In der Karwoche 1845 hört man um Mitternacht lautes Poltern, wovon das ganze Gebäude erschüttert wird – die Wachhunde suchen winselnd Schutz bei den Wächtern. In anderen Nächten ertönt Sägen, Kettengerassel, das Geräusch eines Tisches, der durch Gän- ge gezogen wird. Ein Regierungsrat versucht, den Spuk zu entlarven, rückt mit Gendarmen an, doch diese erschrecken bloss selber. Naturforscher reisen nach Tobel, um das Phänomen zu studieren. Ab Weihnachten 1845 tritt es nicht mehr auf. Die Strafanstalt existiert bis 1973. Zuletzt wird sie öffentlich als nationaler «Schandfleck» bezeichnet. Der Spuk scheint bis heute ungeklärt.

Stefan Keller, 1958, hat soeben das Buch Bildlegenden publiziert, mit einer Auswahl seiner Saiten-Geschichten. Zur weiteren Geschichte von Komturei und Strafanstalt Tobel siehe Markus Brühlmeier, Verena Rothenbühler und andere: Im Tobel der Busse, Frauenfeld 2015.

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PFAHLBAUER. NACHRICHTEN AUS DEM SUMPF. Salamandra salamandra!

TEXT UND BILD: CHARLES PFAHLBAUER JR.

Wir liefen weiter, warfen uns die wenigen italienischen Wörter zu, die wir am Morgen gelernt hatten, besonders schön lautmalerisch: Torrente, für Wild- oder Gebirgsbach, da ist die Turbulenz drin im Wort, und auch der Horror, der bald folgen sollte. Weiter, weiter, den Hohlweg rauf, doch etwas hatte sich merklich verändert. Ein Wind war aufgekommen, dunkle Wolken zogen auf, Nebelschwa- den umschlangen die alten Buchen, die nun immer bedrohlicher erschienen. Manche, meinten wir, streckten sich nach uns. Unter all den Buchen ein paar vereinzelte Kastanien, aber ihre wenigen Marroni klein oder dann wurmstichig. Auf einer Anhöhe unvermit- telt Ruinen einer Siedlung; drei, vier Gemäuer, lose Steine, die Überreste eines Stalles. Dort stand eine geisterhafte Figur: ein ur- altes Männchen, langbärtig und schieläugig und offenbar stumm, es beobachtete uns bewegungslos, ohne den Hauch eines Winks, schon gar nicht eines freundlichen. Wir versuchten möglichst un- auffällig zu passieren und machten Tempo; als wir uns nach eini- gen hastigen Dutzend Metern umdrehten, war das Männchen ver- schwunden. Spurlos, wie ein Spuk, der nur eingebildet war. Wir haben die Dämonen geweckt, du weisst doch, mit diesen Feuermol- chen ist letztlich nicht gut Laub fressen, versuchte Braunauge ein Spässchen. Doch zum Lachen war uns längst nicht mehr zumute. Den Steilhang keuchend hinter uns, rannten wir am Ende fast eine Stunde, bis wir endlich, bis auf die Knochen erschöpft, den Weiler mit der Postautohaltestelle erreichten. Abends, halbwegs erleichtert in unserer Hütte am Langen See, erfreulicher Besuch von Harry Grimm und Sumpfbiber. Die Mindestens zehn Jahre hatte ich vergevblich nach ihnen Ausschau hatten wie erwartet wenig gute Nachrichten aus der Ostrandzone: gehalten, war in feuchten Wäldern in jedes Bachbett und jede Weg- Im Trubel der Kuhmesse das wehleidig-gähnige Hurra-Ostrandzo- rinne gestolpert und über unzählige Laubbeigen und Abhänge ge- nen-Geheul der regierenden Ost-Orks für einen Bundesratssitz, krochen. Doch jetzt endlich war mir die Begegnung wieder einmal derweil der Club im Halbschuhstadion kaum noch Fussball spielt, vergönnt, mit gleich zwei höchst lebendigen Prachtskerlen: Den dafür jetzt diesen öligen Austrovolksalpenrocker Gabairgendwie ersten, einen wahrhaft Grossen von gegen 20 Zentimeter Länge, engagiert hat. Was für eine Affiche: Mausis, zieht schon mal das erspähte ich im Buchenwald am Osthang des Monte Lema unweit Dirndl an, ihr könnt hernach dann auch gleich ostwärts auswan- einer Alp mit dem erquicklichen Namen Fontana, wie er, auf einen dern. Immerhin, sagte Harry, seien im Toggenburg soeben die letz- Laubhügel hochgekraxelt, seinerseits Ausschau hielt, stolz wie ein ten der zehntausend Bäume des sogenannten Helvetia-Schutzwal- kleiner Saurier; der zweite, etwa handgross, vielleicht sein jüngerer dengagements gepflanzt worden. Der Regierungsork Da Mann habe Bruder oder auch die Tochter, wer weiss das schon, kroch nur eine eigenhändig zehn Weisstannen gepflanzt, es gebe ja gar nichts Bes- Armlänge entfernt Kreise scheinbar orientierungslos vor einer seres gegen all die Naturgefahren wie Hochwasser, Murgänge, Rü- Laubhöhle. Feuersalamander, in echt, Salamandra salamandra, fen, Lawinen und Steinschlag. Gerade wenn dort Wildbäche wie der tiefschwarzglattgelbe Schwanzlurch-Glückseligkeit! Unter den Lieb- Dürrenbach wüteten. Oder wie der Förster sagte: «Die Weisstanne lingstieren eines der allerliebsten, in manchen Momenten noch vor mit ihrem tief reichenden Wurzelwerk ist für die Stabilität der Dachs, Uhu und Steinkauz. Natürlich war ich hin und weg, auch Schutzwälder äusserst wichtig.» Harry war dabei, er kaufte brav Braunauge jauchzte vergnügt, und wir liessen es nicht lange bei der mehrere Baumpässe, für zehn Franken schon gibt’s einen zusätzli- Beobachtung bleiben. Zusammen legten wir uns ins Laub und lies- chen Baum im Gebiet Ölstein in Unterwasser. Das war, Irrtum vor- sen die Urviecher über unsere Jacken und später garament nackten behalten, einen Tag, bevor Unterwasser ein wenig übers Toggen- Oberkörper laufen, schon unsere Urahnen wussten, dass es nichts burg hinaus Schlagzeilen machte. Und man sich fragte, ob die Besseres gegen Hautpilz gibt, die munteren Passagen von Mal- Versicherung Helvetia für den Schutzwald auch einmal eine Aktion dorors Gesängen leise im Hinterkopf. Bis uns ein diffuses Brennen lancieren könnte, wo man für einen Zehnerlappen eine Halle abbre- der Haut daran erinnerte, dass die ja ein leichtgiftiges Sekret ab- chen kann. Oder ein paar Weisstannen den Hang herunter kugeln sondern können. Zugegeben, wir hatten es etwas übertrieben mit könnten, wenn eine Halle so toll voll ist mit Ostglatzen. Aber eben, der tierischen Freude, und wir liessen es dann auch gut sein und da wussten wir noch nichts von der Invasion, sondern nur, dass es die beiden Kerle wieder in ihre feuchtlaubfröhliche Freiheit ent- eben doch keine Dämonen gibt. Jedenfalls nicht solche wie das kriechen. Langbartmännchen in der torrentig-salamandrigen Fontana-Alp.

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BOULEVARD

Ein Kind auf die Welt bringen, einen Baum pflanzen und ein Was das Bäumepflanzen betrifft, ist Einschlägiges bei Charles Buch schreiben – oder wie war das nochmal mit den Tätigkei- Pfahlbauer zwei Seiten weiter vorne im Heft zu lesen. Was ten, die sich auf jeden Fall lohnen auch in finsteren Zeiten? das Bäumefällen betrifft, haben die Promotoren der Parkgarage Letzteres zumindest ist schwer in Mode. Zusätzlich zu allen in Union plus in St.Gallen fürs erste den Kürzeren gezogen: Saiten bereits besprochenen oder versprochenen Publikatio- Die Baubewilligung ist abgelehnt worden, die bedrohten Bäu- nen ist im November auch noch allein stadtsanktgallisch ange- me am Union bleiben vorerst stehen, es gibt aber Rekurse sagt: die Premiere des Romans Dieses altmodische Gefühl von beiden Seiten, von City-Parking-Chef ELMAR M. JUD wie des in Wien lebenden Exil-St.Gallers BRUNO PELLANDINI, das unter anderem von Marktplatz-Kämpfer HANSUELI Doppel-Gedenkbuch der verstorbenen Lyrikerin und Prosa- STETTLER – ersterer wittert hinter dem Entscheid politische autorin URSULA RIKLIN oder das Bild-Textbuch über die Willkür, letzterer kritisiert, dass ihm als Einzeleinsprecher «Wagnisse» der Tänzerin CLAUDIA RÖMMEL. zu Unrecht das rechtliche Gehör verweigert worden sei. Auch diese Geschichte hat das Zeug zur Unsterblichkeit.

Nicht zu vergessen das Märli-Urgestein TRUDI GERSTER: Über die 2013 gestorbene St.Gallerin erscheint dieser Tage Eine ganze Ewigkeit gibt es den Dachverband der Bildenden die erste Biographie. Verfasst hat sie die Journalistin und Künste, die visarte. Vor 150 Jahren wurde sie gegründet, Buchfachfrau FRANZISKA SCHLÄPFER. Zu den Facetten des 2016 feiert sie schweizweit. Im Oktober veranstaltete sie ein «facettenreichen Lebens», so der Untertitel des Buchs, ge- Unikum, einen Rückwärtsmarsch in Bern (Motto: «Damit es hört, dass Trudi Gerster, Jahrgang 1919, fest entschlossen war, vorwärts geht»), im November folgt das Fest in Luzern. Dazu 100 Jahre alt zu werden. Das glückte nicht ganz, aber Gerster hat der St.Galler Künstler und visarte-Präsident JOSEF hat es mit ihren Märchen geschafft, in wenn auch zwiespäl- FELIX MÜLLER «ein solidarisches Zusammenrücken von Kul- tiger kollektiver Erinnerung zu bleiben. Fürs Bäumepflanzen turschaffenden aus allen Sparten» gefordert. «Unser Fest hat sie sich nebenbei, als grüne Stadträtin in Basel, eben- soll Energien freisetzen, die wir für eine freie und offene Ge- falls stark gemacht. sellschaft dringend brauchen.»

Zwei andere Grössen ihrer Branche finden ebenfalls im Buch Fünfzehn Mal jünger ist das St.Galler Grafikbüro Sequenz. zusammen: Der St.Galler Schriftmeister JOST HOCHULI Sein Zehn-Jahr-Jubiläum ist aber auch ihm Grund zum Feiern. hat ein Buch über den Typografen JAN TSCHICHOLD (1902– Vom 14. bis 18. November laden Sequenz-Gründer SASCHA 1974) und dessen Arbeitsbibliothek verfasst, die seit 2010 TITTMANN und ANNA FURRER und ihr Team eine ganze Teil der Vadiana St.Gallen ist. Tschichold in St.Gallen ist auch Woche lang zu einem «Festival des jeunes pousses» mit Mit- die Ausstellung betitelt, die im November im Hauptpost- tagstischen und Abendkonzerten. Ein Jubiläumsbuch provisorium gezeigt wird. folgt dann vielleicht beim Zwanzigsten.

In eigener Saiten- und Buchsache ist zu vermelden: Der Ro- In doppelter Angelegenheit, Büchermachen und Kinderkrie- man Hier können Sie im Kreis gehen von Redaktor Frédéric gen, kann man schliesslich dem Saitengrafiker Sämi Bänziger Zwicker soll dank SWR zum Hörspiel werden. Und die von gratulieren: Fast zeitgleich ist im Oktober sein zweites Kind Saiten-Redaktor Peter Surber mit herausgegebene Appenzel- Lotta auf die Welt gekommen und das von ihm gestaltete Buch ler Anthologie, die unter dem Titel Ich wäre überall und Raum. Zeit. Kultur zur Ostschweizer Baukultur erschienen. nirgends Ende Oktober im Appenzeller Verlag erscheint, ent- Ob er vor lauter Doppelfreude auch noch einen Baum pflanzt, hält Texte einer Vielzahl mit dem Appenzellerland und mit ist noch offen. Saiten verbandelter Autorinnen und Autoren, darunter die Ko- lumnisten STEFAN KELLER und DOROTHEE ELMIGER.

Bilder: wortstaetten.at, tagblatt.ch, wikipedia.org, buchstadt.ch, files.newsnetz.ch, olma-messen.ch, vgs-sg.ch, ateliervisite.ch

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