Karl Amadeus Hartmann Bela Bart6k

Zehetmair Quartett ECM NEW SERIES Karl Amadeus Hartmann Streichquartett Nr. 1

Bela Bart6k Streichquartett Nr. 4

Thomas Zehetmair. Violine Ulf Schneider. Violine Ruth Killius. Viola Franc;:oise Groben. Violoncello Herausforderung Streichquartett - Quartett-Besetzung, seit der Renaissance als Bart6k und Hartmann Vierzahl der menschlichen Srimmregisrer von Hermann Conen auch Inbegriffsarzrechnischer Vollkommen­ heit, füreine mikrosoziale Sphäre, in der Men­ Zwischen den beiden Kompositionen,die die schen lernen können, wie sich Zusammenle­ vorliegende Einspielung zusammenführt, lie­ ben harmonisch gestalten ließe. So ist im bes­ Karl Amadeus Hartmann 11905 -1963) gen kaum fünfJahre, und die zeitliche Nähe ten Fall - dem seltenen der Meisterwerke - ist nur das äußere Indiz fürihre innermusika­ der Srreicherklang nichts Geringeres als der Streichquartett Nr. 1 - Carillon lische, mehr noch: ihre ästhetisch-ethische sprachlose Vorschein einer humanen Vision. 1 langsam - Sehr lebhaft 8· 18 Verwandtschaft.Dennoch trennt die Autoren Und für beide, Barc6k wie Hartmann, war es und ihre Werke so erwas wie ein unsichtbarer die menschliche Gebärde im sozialen Kon­ 2 Con sordino 7 01 Wechsel der historischen Vorzeichen: Bela text, die den Ausgangspunkt ihrer Musik­ 3 Con tutta forza 5.45 Bart6ks 4. Srreichquarterr von 1928 isr noch sprachen bildete. in den Nachwehen des Ersten Weltkriegs ge­ Aber noch ein Moment musste hinzukom­ schrieben worden, Karl Amadeus Hartmanns men, um aus dem gefälligen Unterhaltungs­ 1. Srreichquarterr (1933) schon in der Vor­ genre des 18. Jahrhunderts, dem Screicher­ kriegszeit des Zweiten. Im ungeheuren Sog Diverrimento, dieses moderne Screichquar­ dieser Ausnahmezeit, »in der der Frieden den Bela Bart6k 11885-1945) terr zu machen, das dann, zusammen mir Krieg nachäffte«, haben beide Komponisten Klaviersonate und Sinfonie,zur Referenzgat­ Streichquartett Nr. 4 bewusst die Referenzgattung Streichquartett tung der Kunstmusik im Ganzen aufsteigen gewählt, um sich mitzureilen. konnte: der Appell an die Profession, die Her­ 4 Allegro 5 43 Die Wahl der Garrung gibt hier tatsächlich ausforderung des Handwerks. Die Kenner 5 Prestissimo, con sordino 2: 49 die erste Orientierung für das Hören. Wer und Liebhaber erinnern sich: Schon das 6 Non troppo lento 5 20 den besonderen Status des Srreichq uarterrs Gründungsdokument der Gattung, die sechs 7 Allegretto pizzicato 2: 41 im großen Kreis der Kunstmusikgattungen Russischen Quartette (op. 33, 1781) von Joseph 8 Allegro molto 5: 12 verstehen will, stössr bald auf ein ganzes Haydn, verdankt sich der Provokation durch Bündel von Anthropomorphien,auf tiefeVer­ die norddeutsche Kritik, die süddeutschen wandtschaftsbeziehungen zwischen Mensch Komponisten schrieben »rändelnde« und also und Instrument. Hörbar sind sie schon auf »schlechte« Musik. Von Haydns nach langer der Ebene des bloßen Klangs: Wie die ge­ Vorbereitungszeit veröffentlichter Anrwort, spannten Stimmbänder beim Singen schwin­ in der die »neue, ganz besondere Art« der gen die Saiten, dem Modulationsreichrum Kompositionsweise in der Ausweitung der der menschlichen Stimme kommt die enor­ thematischen Arbeit auf den ganzen Satz und me Artikulationsfähigkeit des gestrichenen im Dialogisieren von vier im Prinzip gleich Tones so nah wie kein anderer. Aber mehr berechtigten Stimmen bestand, ließ sich wie­ noch als das steht die klanglich homogene derum Mozart zu seinen sechs, dem »caro amico Haydn« gewidmeten Quartetten von reißen drohte, auf neue Weise zu knüpfen - samtplan des Werkes beschrieben: »Der lang­ delt sich unablässig, wird umgekehrt, fortge­ 1785 herausfordern. und das hieß: aus härterem Material und same Sar2 bildet den Kern des Werkes, die sponnen, mir neuen »Köpfen« versehen, wird übrigen schichten sich um diesen. Und zwar durch Fugati, kanonische Führungen, Imita­ Ein bis heute nicht abgerissenes Band von dadurch widerstandsfähiger. ist der IV. Satz eine freie Variation des 11., die tionen und Engführungenvervielfältigt.Aber inspirierenden Provokationen war geknüpft. Weder Bart6k noch Hartmann folgten dem beiden Sätze I und V wiederum haben glei­ es bekommt auch frische Luft zum Atmen: Doch vollendeten sich die olympischen Zei­ Weg in die hohen Sphären der Konstruktion, ches thematisches Material, das heißt: um Aus der Projektion des Motivs auf größere ten des Quartetts schon mir dem Dritten im dem Weg in die Abschaffung der Tonalität den Kern bilden die Sätze I, V die äußere, II, lntervallräume und neue Rhythmen gehen Bunde des Wiener Dreigestirns. Die Zeitge­ durch die Zwölftonmethode,den die Neue IV die innere Schichte. « In dieser spiegelsym­ alle thematischen Gestalren in diesem Satz nossen Beethovens jedenfalls haben die ful­ Wiener Schule so emphatisch beschritt. Den­ merrischen, in sich zurücklaufendenAnlage, h,ervor - eine ganz neue Weise,musikalisch minante Weiterentwicklung und Professio­ noch war es ein Quartett aus dieser Schule, die Bart6k selbst »Brückenform« nannte, um­ Ahnliches zu komponieren, nimmt hier ihren nalisierung vor allem in seinen späten Quar­ das ihnen den Anstoß gab: Das neue Refe­ geben also vier schnelle Sätze den Kern, das Anfang. Die Idee fixe des Satzes taucht an tetten (für die Bart6k und Hartmann eine renzwerk war die 1926 geschriebene und im zentrale Adagio. allen Wendepunkten der Form auf und do­ l_ebenslange Verehrung empfanden) mehr als Januar 1927 in Wien uraufgeführte Lyrische miniert dann endgültig in der Coda. Bis Uber- denn als Herausforderung verstanden, Suite von Alban Berg. Ihre in der Zwölfton­ VollerIntensität springt die Musik in das er­ so dass sich die Nachfolger nur mehr zu ver­ technik gebannte Tonsprache trieb die Exrre­ öffnende Allegro, und schon nach wenigen zum letzten Ton des Satzes wartet Bart6k mit einzelten Beiträgen im Stande sahen, ein me von Zartheit und illusionsloser Härte auf Takten wird klar, worum es gehen wird: um der Pointe: Bei der mit Wucht (pesante) zu Rückzug,der sich auch in einer Rückkehr zur eine bis dato nicht gekannte Spitze. Schön­ das Halbtonintervall als die alles durchdrin­ spielenden Schlussgeste falltdie chromatisch­ alten Intimität der Gattung, zum Bekenntnis berg reagierte noch 1927 mir seinem hoch­ gende materiale Basis - und die kompromiss­ komprimierte Gestalt um den einen entschei­ im kleinen Kreis niederschlug. konsrrukriven 3. Quartett. lose Linearität und Polyphonie, um sie zu ent­ denden Halbron weiter nach unten,sie wird falten. Am Ende des dritten Gestaltzuges in eine tonale, diatonische Gestalt verwan­ Es brauchte die Herausforderung durch das Bela Bart6k (1881 - 1945) hörte die Suite von raucht im Cello, wie nebenbei formuliert, delt (d-es-f-es-des-c). Leben selbst, durch eine Zeit, in der das kriti­ Berg während eines Konzerts im Juli 1927 in ein kurzes Motiv von sechs Tönen auf, das sche Potential so beispiellos traumatisch über­ Baden-Baden, auf dem er selbst seine (ein­ Mit Dämpfernzu spielen,so schnell wie mög­ schroffchromatisch auf- und niederfahrt (h­ hitzt war, damit wieder eine neue Kette von zige) Klaviersonate von 1926 spielte. Auf lich (prestissimo) und über weite Strecken c-des-c-h-b). In der unscheinbaren, auf den Inspirationen angesrossen und die Gattung den tiefen Eindruck, den sie auf ihn machte, im Pianissimo rast der zweite Satz dahin, ein engstmöglichen Tonraum beschränkten For­ aus ihrer Verinnerlichung herausgeführt wer­ hat er - der seit seinem 2. Quartett von 1917 virtuoser Spuk am Tempolimit.Wie manche mel steckt keimhaft der ganze Reichtum an den konnte. Die 192oer Jahre waren die keines mehr geschrieben hatte - gleich zwei­ Bildhauer dem Faltenwurf des Gewandes thematischen Gestalten, die den deutlich an Variete-Bühne,auf der Dadaisten, Futuristen, mal geantwortet. Nicht einmal zwei Monate und nicht dem Kopf einer Skulptur die größ­ der Sonatenform orientierten Satz auszeich­ Surrealisten - und wer auch immer sich dazu nach der Baden-Badener Aufführung war te Aufmerksamkeit zu schenken wussten, net. Der Enge des Motivs entspricht die Enge gezwungen oder berufen fühlte - für ihre das quasi einsärzige 3. Streichquartett fertig. macht Bart6k den scheinbar indifferenten der Harmonik, harsch klingen die bisweilen verwirrten Zeitgenossen die Barbarenrolle Doch der Impuls ging weiter. Schon im Sep­ Hintergrund, ein hoch artifizielles Wellen­ zu Clustern zusammengepressten Akkorde. gaben - wohl, um den ätzenden Zynismus tember 1928 schickte Bart6k das 4. Streich­ spiel von chromatischen Linien und Figuren, der Zeit durch Uberbietung erträglicher zu quartett hinterher,das zusammen mit seinem Bart6ks Genie zeigt sich darin, den Mikro­ zur Hauptsache. Vereinzelte, chromatisch en­ machen. Angesichts der Inflationvon Prokla­ Vorgänger am 20. März 1929 in Budapest kosmos dieser sechs Töne mit den ganz alten ge Motive tauchen daraus schemenhaft auf, mationen, die das »Ende der Kunst« feierten, durch das Waldbauer Quartett uraufgeführt (des Kontrapunkts) und mit neuen, zukunft­ verschwinden aber mit himmelhoch gezoge­ fanden sich wie auf stille Vereinbarung we­ wurde. weisenden Mitteln zu entfalten und beides nen Glissandi so schnell, wie sie gekommen sentliche Komponisten zusammen, um den In der knappen Sprache eines Handwerkers mit seinem unvergleichlich entwickelten sind: Musik, die unablässig auf der Suche Traditionsfaden der Kunstmusik, der abzu- hat Bart6k im Vorwort zur Partitur den Ge- Rhythmus zu verbinden. Das Motiv verwan- nach sich selbst ist - und sich nicht findet. Am Schluss wischt sie sich selbst aus, sie ver­ zo, das Bart6k auch mit anderen Mitteln »bar­ mit einer annähernd identischen Wiederho­ (1965) erschien, hat er kurz vor seinem Tod schwindet - aus dem Ungefährenins Nichts. barisch« verschärft,am intensivsten wohl mit lung der Schlusspassage des ersten Satzes. eine Reihe früherer Werke herausgenommen Als müsse die Perle zwischen doppelten den auf das Griffbrett aufschlagenden Saiten, Einen der wenigen großzügigen Gedanken und das 1. Streichquartett zu seinem Opus 1 Muschelschalen gesichert werden, platziert den »Bart6k-Pizzicati«, die er hier zum ersten seiner Philosophie der neuen Musik, die nicht erklärt. Hartmann, von 1925 bis 29 Schüler Bart6k den einzigen langsamen Satz - ein Mal verwendet. auf Schönberg gemünzt waren, hat Theodor von Joseph Haas an der Akademie für Ton­ kunst seiner Heimatstadt München, wusste, Adagio, das er mit »non troppo lento« chif­ Wie in den Eröffnungssatz, so springt die W. Adorno dem großen Ungarn gewidmet. womit man sich in die Zunfteinschreibt, und friert- in der Mitte des Werkes.Ein Vorhang Musik ins Finale: Peitschende, wie verstimmt Im Anschluss an Rene Leibowitz nannte die große Streichquartett-Tradition gerade in senkt sich langsam von oben herab, leise klingende Akkordschläge, die ritornellartig Adorno Bart6k einen Komponisten, der »in der Formung, die ihr Beethoven mit seiner ex­ schimmernde Akkorde entfalten ein klingen­ wiederkehren, geben den schnell pulsieren­ mancher Hinsicht Schönberg und Strawins­ pressionistischen Aufsprengung der Sonaten­ des Band, auf dem sich der erdige Ton des den Drive für den dreiteiligen fünften Satz ky zu versöhnen trachtete«.' Aber Bart6ks form gegeben hatte, studierte er zeitlebens Cellos endlich unbeengt aussingen kann. (Allegro molto) vor - ein »Allegro barbaro« integrativer Geist, seine Fähigkeit zu neuen immer wieder. Nach den kalt entwickelten Strukturen der für Streichquartett (Janos Karpati). Mit die­ Synthesen, ging viel weiter. Sein Gefühl, vorangegangenen Sätze steht die Zeit still, der sem kunsrvoll stilisierten, transformierten schrieb er zwei Jahre vor seinem Tod, habe Sein erstes Quartett war zugleich das erste Moment fürdie pure Expression ist da. Den Bauerntanz, aus dem eine wilde Lust zu leben ihm gesagt, dass »diese Bauernmusik« - für Werk,von dem er schon beim Komponieren aus der Enge des Halbtons sich allmählich klingt, beschließt Bart6k selbstbewusst die die er 1906 zu einem der Pioniere der musik­ wusste, dass an Aufführungen in Deutsch­ befreiendenGesang des Cellos greiftdie erste, Spiegelformseines 4. Quarterrs. Was im ersten ethnologischen Feldforschung geworden land für unbestimmte Zeit nicht zu denken dann die zweite Violine auf. Wenn die Brat­ Satz Nebensach�_war, das »arabisch« klingen­ war - »in ihrer Unberührtheit eine solch un­ war. Lange vor der nazisrischen Machtergrei­ sche erste Dialoge mit ihr beginnt, wird der de The!llaeiner Uberleitung, wird zur Haupt­ übertreffliche Vollkommenheit und Schön­ fung im Januar 1933 war dem einstigen En­ Bann der Monologe gebrochen, der kommu­ sache: Uber federnden, rhythmisch asymme­ heit in sich birgt, wie wir sie nur in den größ­ fant terrible des Münchner Musiklebens klar, nikative Kreis der Spieler schließt sich. In den trischen Osrinati wie Trommelschlägen wird ten Werken der Klassiker finden können«.' dass die Zeiten der stilistischen Unverbind­ anschliessenden zwei Duetten, Violine II und es, gerade exponiert, schon so zielsicher vari­ Im scharfen Kontrast zu den Realitäten seiner lichkeit vorüber waren. Der Seilpluralismus, Viola, dann Violine I und Cello, lässt Bart6k iert, dass gegen Ende des ersten Teils erste Zeit war es Bart6ks klares Ziel, eine starke den er künstlerisch ausgelebt hatte und den die Stimmenpaare sich imitieren und inein­ Ähnlichkeiten mit dem Keimmotiv des ers­ Synthese zu schaffenvon klassischer, europäi­ er nach dem Krieg als Gründer und Leiter ander spiegeln, lässt sie für einen Moment ten Satzes auffallen.Nach der (einzigen) Ge­ scher Kunstmusiktradition und den Quellen der musica-viva-Konzerte wieder praktizie­ befreittanzen, bis die erste Violine in der kur­ neralpause wird eine volksliedhafte Melodie ursprünglicher Volksmusik, wie sie sich vor ren sollte, war angesichts des Terrors unwahr zen Coda in den insistierenden Gestus der vom Ende des Seitensatzes demselben Verfah­ allem im Osten Europas erhalten hatten. Die­ geworden. vorangegangenen Soli zurückleitet. ren unterworfen. Der dritte Teil ist eine freie sem Willen zur musikalischen Ost-West-Syn­ Die hitzigen Kunstentwicklungen der 20er Wie im zweiten Satz reißt die Bewegung auch Reprise und beginnt mit der Wiederkehr der these hat er vor allem in seinen sechs Streich­ Jahre - die eben auch seine ganz persönlichen in seinem Double keinen Augenblick ab, dem »arabischen« Melodiefloskel, in die immer quartetten perfekte Gestalt gegeben. 2oer waren - hatte Hartmann noch wie ein mit den Fingern statt dem Bogen zu spielen­ häufiger die groben Drei- und Vierfachgriffe Schwamm in sich aufgesogen. »Futurismus, den vierten Satz (Allegretto pizzicaro). Aus anfeuernd hineinfahren. Wenn kurz vor Dada, Jazz und anderes verschmolz ich«, der chromatisch gespannten Welt des zweiten Schluss die Idee fixe zugleich mit ihrem Wie sehr auch Karl Amadeus Hartmann schrieb er später, »unbekümmert in einer Rei­ Satzes wird eine noch heure fremd anmuten­ Spiegelbild in allen Instrumenten auftaucht, (1905- 1963) die Herausforderung der Gat­ he von Kompositionen. (... ) Erst Hermann de ronale, die die faszinierend rauhe Ton-, demonstriert Bart6k die Verwandtschaft des tung Streichquartett verinnerlicht hatte, zeigt Scherchen hat mich darauf gebracht, wohin Rhythmus- und Harmonievorstellung der thematischen Materials in einer furiosenEng­ schon die blanke Opuszahl. Für das Werk­ es mit mir und meinen Kompositionen hin­ 3 Volksmusik herauskehrt, ein handfestesScher- führung. Das Quartett schliesst den Bogen verzeichnis, das in seinen Kleinen Schriften aus wollte.« Die Widmung des Quartetts ging deshalb folgerichtigan den damals wich­ Eine eruptive Klanggebärde setzt den Satz Vorschrift »Achtel = 66, con sordino«. Violi­ Der wieder nur metronomisch fixierte dritte tigsten Dirigenten Neuer Musik, der für Hart­ dann in Gang, der fast ohne Ruhepunkt bis nen und Bratsche markieren nach wenigen Satz (Viertel= 120) ist in Charakter und Tem­ mann Mentor und Spiritus recror in einem zum Schluss durchläuft,ja stürmt. Das wuch­ Takteneinen lange gehaltenen Akkord, unter po ein Allegro, vom Tanz inspiriert und for­ war. Scherchen (18?_1-1966) ermöglichte ihm tige Motiv hat unverkennbar sein Vorbild in dem das Cello sich insistierend-beschwörend mal am ehesten als Rondo zu bezeichnen. Er das künstlerische Uberleben, als er sich 1933 Bart6ks »Keimmotiv«, obwohl nur der Umriss zu immer weiter ausgreifenden Kantilenen vertieftund verschärft noch einmal den Kon­ gezwungen sah, seine gerade beginnende zitiert wird. In dem zwischen Sonatenform­ aufschwingt. Auch Hartmann entwickelt sie trast der Stile, wie ihn die voraufgegangenen künstlerische Existenz ausschließlich im Aus­ und Rondoelementen pendelnden Satz wird aus dem hart gestoßenen Halbton abwärts, Sätze formulierthaben. Neben den zeitgenös­ land aufzubauen.Mit der 1933 geschriebenen Hartmanns kontrapunktische Meisterschaft aber es ist in keinem Moment das abstrakte sischen Einflüssen und den volksmusikali­ Partitur des Quartetts bewarb er sich 1936 vor allem in den Fugati spürbar,der treibende Intervall, sondern das expressive Ur-Inter­ schen Quellen öffnetsich das Werk jetzt auch beim Kompositionswettbewerb der Kammer­ Rhythmus nutzt s_ouverän alle verfügbaren vall, der weltumspannende musikalische Kla­ für die eigene Vergangenheit der Kunstmu­ musikvereinigung Carillon in Genf. Er ge­ Mittel der Zeit. Uber federnden Ostinati geruf, der hier durchdringt. Hartmanns eins­ sik. Nach dem einleitenden Refrain, der wie wann den ersten Preis, vergeben durch eine wird das tanzende Hauptthema eingeführt, tiger Stilpluralismus, der sich im homogenen eine einzige Einladung zur Bewegung den Jury mit illustren Mitgliedern wie Malipiero, das, nach zwei variierten Wiederholungen, Streicherklang nicht mehr auf starke Farb­ Hörer mitreißt, wirke die übergangslos fol­ Roussel und Ansermet, dazu die Urauffüh­ erst kurz vor Schluss wiederkehrt. kontraste stützen kann, ist ins Subkutane ab­ gende Referenz an den alten kontrapunkti­ rung durch das Vegh Quartett: Alles deutete Mit vollem Streicherklang nimmt der kom­ gewandert, die Instrumente holen ihn ein­ schen Stil zuerst noch wie ein isoliertes Kul­ tursignal. Doch von da an agieren die beiden auf den Beginn einer internationalen Karrie­ mende Sinfoniker Hartmann schon Kurs auf zeln ans Licht: Auf die dramatische, kunsrvoll­ re, und tatsächlich wurde der Antifaschist seiner. Symphonie (1937): Die immer wieder virtuose »Szene« des Cellos folgt die zweite Stilebenen, die Erinnerungen an alte Satz­ künste und die tänzerischen Passagen, wie Hartmann, der als »independent German« eingestreuten homophonen Partien gehen Violine mit einem Stück tänzerischem Folk­ galt, außerhalb Deutschlands oftgespielt. mit den kontrapunktischen Abschnitten eine lorismus, zum Schluss kommt bei der ver­ Pole, zwischen denen der Satz energetisch oszilliert. Durch harten Schnitt oder allmäh­ Für sein dreisätziges Quartett hat sich Hart­ Spannung ein, die er selbst einmal als die­ kürzten Wiederaufnahmeder Cello-Melodie liche Transformierung entsteht eine Intensi­ mann von Bergs L rischer Suite, aber mehr jenige von Emotion und Kalkül beschrieben die erste Violine hinzu. Jede dieser musika­ y tät und Tiefe, die finale-würdig und schluss­ noch von Bart6ks 4. Streichquartett inspirie­ hat. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit sei es lischen Gebärdenszenen wird durch Passagen kräftig aus sich heraus ist. Das ist der eigent­ ren lassen. Aber schon die langsame Einlei­ immer gewesen, »die beiden feindlichen Ele­ reinster Homophonie aller Instrumente un­ liche Moment dieser Hommage an Bart6k, tung des ersten Satzes bricht ins Freie, ins mente miteinander zu versöhnen und einen terbrochen. Als müssten sie sich der Möglich­ denn hier geht Hartmann über sein Vorbild Eigene auf. Die Solo-Bratsche beginnt lang­ Ausgleich zu schaffen,bei dem keines über keit des gleichen Schrittes erst versichern, hinaus. sam und singend: Am Anfangsteht eine leise, das andere triumphiert« .4 Die mäandernde gehen die Instrumente zweimal in Mixtur­ von Trauer beseelte Melodie in klarem f-Moll, Form spült pentatonische Motive, eine jüdi­ parallelen (rhythmisch und intervallisch glei­ die wie eine kantillierende Psalmmelodie at­ sche Volksliedmelodie, eine kleine Bart6k­ che Führung aller Stimmen) durch den musi­ Streichquartette von Rang zu schaffen, for­ met und seufzt. Der gleitende Ton weist vor­ Stilallusion an die Oberfläche. Wenn gegen kalischen Raum hindurch wie durch ein reini­ dert immer beide heraus, Komponisten und aus auf die zahlreichen Glissandi, mit denen Ende das »Keimmotiv« - nun fast wörtlich - gendes Bad. Trotz des gesättigten Ausdrucks Interpreten. Oft entstehen lebenslange Bin­ Hartmann die melodischen Linien zusam­ noch einmal auf und nieder durch den musi­ hat der Satz eine klare Form, eine leicht asym­ dungen und damit authentische Traditions­ menbinden wird. Jedes neu hinzutretende kalischen Raum fliegt, schließt ein Satz von metrische Bogenform,deren neun Formteile faden. Im Falle von Bart6k und Hartmann Instrument wiederholt den Klagegesang wört­ faszinierenderKompaktheit. von der Mitte ab wieder in den Anfang zu­ spielte das Vegh Quartett gar die Rolle eines lich auf neuer Tonstufe, bis der Kreis des Noch mehr als Bart6k in seinem Quartett ver­ rücklaufen. Mit dem Hauch eines »positiven« Dritten im Bunde: Es spielte 1936 die Premi­ Quartetts komplett ist: ein Adagio-Moment steckt Hartmann den Adagio-Charakter des Schlusses geht der zentrale Satz des Quartetts ere von Hartmanns Werk und führte nach vor dem eigentlichen Adagio. zweiten Satzes hinter der technisch knappen zu Ende. dem Krieg auf Hartmanns Einladung das ge- samre Srreichquarrerr-Schaffen Barr6ks bei den Münchner musica-viva-Konzerren auf. Diese Tradition im besten Sinne greift das Zehermair Quarren mir seiner Einspielung auf. Die Intensität, mit der man zu Werke geht, wird nirgendwo deutlicher als bei der Entscheidung der Musiker um ihren Prima­ rius Thomas Zehetmair, bei Aufführungen und Aufnahmen auswendig zu spielen, und man möchte hinzufügen: in- und auswendig. Denn die fehlenden, weil überflüssig gewor­ denen Noten sind ja nur der äußere Aspekt einer dann erst wirklich ungehinderten Wen­ de nach innen, hin zum poetischen Kern der Werke. Auf diese Weise können sie an den Ort ihrer Inspiration zurückkehren.

' Th. W. Adorno, Philosophie der Neuen Musik, K.A. Hartmann © AKG Frankfurt/Berlin/Wien 1958,S.11 ' Bela Barr6k, Hungarian (1943), zit. nach: Tibor Tallian, Bela Barr6k - Sein Leben und Werk, o. 0., 1988, s. 113 ' Karl Amadeus Hanmann, Kleine Schriften, Mainz 1965, S. 12 ' Karl Amadeus Hartmann, op. cit., S. 42 The Challen e of the Strin Quartet - g g epirome of texrural perfecrion. As such, irs rhird member of ehe grear Viennese rrium­ Berg's Lyric Suite, written in 1926 and prem­ Bart6k and Hartmann homogeneous sound represenrs a microsocial virare. Cerrainly Beerhoven's own conrempo­ iered in Vienna in 1927. lrs musical idiom, by Hermann Conen sphere in which human beings can learn ro raries viewed ehe brillianr advances and pro­ clorhed in rwelve-rone language, pushed ehe coexisr harmoniously. Thus, in ehe best case - fessionalisarion marking above all his late boundaries of gentleness and disillusioned Hardly five years lie berween ehe rwo com­ namely, ehe rare masrerpiece - ehe srring quartets (which Bart6k and Hartmann ven­ harshness ro hirherto unknown extremes. posirions broughr rogerher on ehe presenr sound is no less rhan ehe non-verbal reAec­ erared rhroughour rheir lives) as more over­ Schoenberg reacred immediarely, in 1927, recording, bur ehe closeness of dare is only an rion of a humane vision. And forborh Barr6k taxing than challenging. So much so rhar his wich his highly construcrivisr Third Quarter. ourward indicarion of their inrernal, musical and Hartmann, ir was ehe humane gesrure in successors feit incapable of producing more proximiry or more: of the aesrheric-erhical a social conrexr rhar laid ehe foundarionsfor Bela Barr6k (1881-1945) heard ehe Lyric Suite rhan isolared conrriburions to ehe genre. The ar a concert in Baden-Baden in July 1927, ar affiniryberween ehern.Yet rhere is somerhing rheir respecrive musical language. resulring rerrear also constirured a return ro like an invisible hisrorical paradigm shifc di­ which he played his own (and only) Piano Bur a furrher elemenr was needed ro rrans­ ehe old intimacy of the genre and a sense of Sonata of 1926. So profound was ehe impres­ viding ehe composers and the works. Bela form an engaging 18th-cenrury medium of soul-searching in a small circle. Barr6k's Fourth Srring Quarret, daring from sion of Berg's piece rhar - alrhough Barr6k entertainmenr - ehe divertimenro for srrings lt rook ehe challenge oflife i rself, ofan era rife 1928, was written in the afcermarhof ehe First had not wrirren a quarter since his Second - inro ehe modern srring quaner, a genre des­ wich unprecedentedly traumaric critical po­ World War, whereas Karl Amadeus Hart­ Quarret in 1917 - he responded wich not one cined ro join ehe piano sonara and ehe sym­ tential,for a new chain ofinspirarion ro be sec mann's First String Quarter {!933) was already bur rwo works. Less rhan rwo monrhs after phony as a benchmark formof art music: ehe offand ehe genre ro be led out of i rs inrrover­ a prelude ro ehe Second. In ehe powerfulmael­ ehe Baden-Baden concerr,his quasi one-move­ appeal ro professionalism and craftsmanship. sion. The 1920s were a vaudeville srage on menr Third Srring Quarret was complered. strom of rhis exrraordinary period, "during Experts and music-lovers remember: already which Dadaisrs, Futurists, Surrealisrs - and Bur ehe im pulse remained srrong, and in Sep­ which peace mimicked war", both composers Joseph Haydn's six Russian Quartets (op. 33, anyone eise who feit compelled or called - tember 1928 he followed ir wich ehe Fourrh consciously chose the benchmark genre of 1781), which formed ehe cornersrone of ehe acred ehe role of ehe barbarian before rheir Quarret. Borh new works were premiered in the string quarret to convey their message. genre, owed their existence to ehe provoca­ bewildered conremporaries. This was prob­ Budapest by ehe Waldbauer Quarret on 20 And here, ehe very choice of genre offers a rion ofnonhern German critics,who accused ably a straregy of one-upmanship as a means March 1929. first point of orientation. Seeking ro under­ sourhern German composers of writing "rri­ of coming ro grips wich ehe causric cynicism Employing ehe rerse language of a crafrsman, stand ehe special status of the string quarter Aing",meaning"bad", music. Published aftera of ehe time. In ehe face of inflarionary pro­ Bart6k described ehe overall design of ehe in ehe broad speccrum ofmusical genres, one lang period of preparation, Haydn's answer clamarions celebraring ehe "end of an'; remark­ work in ehe foreword ro ehe score: "The slow quickly encounrers a hast of anthropomorph­ offered a "new, very special manner" of com­ able composers appeared, as ifby racir under­ movemenr is ehe nucleus of ehe piece, ehe isms, senses ehe profound kinship berween posing by expanding ehe rhematic process ro sranding, ro reweave ehe dangerously fragile orher movemenrs are, as ir were, bedded human being and instrumenr. These parallels ehe whole movemenr and providing for a dia­ rhread of ehe art-music tradirion in a new around ir: ehe fourth movemenr is a free already manifest themselves on ehe level of logue berween four essenrially equal voices. way: using rougher, more resilienr material. variarion of ehe second one, and ehe firsrand sound: resonating strings sing like tensed vo­ And it was Haydn's response rhat challenged Neirher Barr6k nor Hartmann pursued ehe fifchmovemenr are of ehe idenrical rhemacic cal cords; nothing so closely approaches ehe Mozart to write his six quartets dedicated ro parh in ro ehe rarefied realmofconsrrucrivism, material. Meraphorically speaking, ehe rhird vast modulatory range of the human voice as "caro amico Haydn" in 1785. ehe parh ro ehe abolirion oftonaliry via rwelve­ movemenr is ehe kernel, movemenrs I and V ehe articulatory capacities of ehe bowed rone. A chain of inspiring provocarions, unbroken rone rechniques so empharically raken by ehe the ourer shell, and movemencs II and IV, as ir Bur there is a more important aspect yet: ehe ro the presenr day, had been starred. And Second Viennese School. And yer ir was a quar­ were, ehe inner shell." So in rhis symmetrical quartet has, since ehe Renaissance, embodied yet ehe Olympian age of the quarret would ret produced by rhis school rhar gave ehern design radiaring ourward froma cenrre (Bar­ ehe four registers of ehe human voice, ehe already attain consummare heighrs wich the rheir impetus: ehe new benchmark was Alban r6k himself called ir an "arch shape" ), ehe cen- tral Adagio, or "kerne!",is surrounded by four poinr and finally dominaces ehe coda. The ehe melody is raken up by the first and rhen Quarret eo a close. The"arabesque" secondary fast movemenrs. pay-offdoes not come un eil ehe very last noce by ehe second violin. When ehe viola comes in motif of ehe firsr movemenc now becomes The music plunges inro ehe opening Allegro of ehe movemenr: wich an empharic final ges­ and begins irs dialogue wich ehe second vio­ ehe focal point: eo the accompanimenc of a in a mood of urgent intensity, and afrer only rure (pesanre), ehe densely chromaric morif lin, ehe spell of ehe monologue is broken and pounding, rhythmically asymmerrical osrina­ a few bars ehe focus becomes clear: ehe semi­ descends a furrher crucial semicone; crans­ ehe players' communicarive circle closes. In ro, ehe eherne is presenced and rhen immedi­ cone incerval as an all-pervasive motivic basis, formed,ir suddenly becomes tonal and dia­ ehe subsequent rwo duers - berween second ately subjecred eo such purposeful variation wich uncompromising linearity and polypho­ conic (D-E-flar-F-E-flar-O-flar-C). violin and viola, and firsr violin and cello - rhat, rowards ehe end of ehe first parr, simi­ ny eo allow it eo achieve full scope.Ar ehe end Played wich mures, very rapidly (presrissimo) Barr6k has the rwo voices imitate and mirror larities eo ehe "germ morif " of ehe firsr move­ of irs rhird permutation, an abrasively chro­ and, over long srrerches, very softly (pianis­ one anorher, then granrs ehern a brief mo­ menr begin eo emerge. After ehe (only) gen­ macic, ascending and descending 6-nore simo), ehe second movemenr races forward, menr of exuberanr dance, until, in a shorc eral pause, a folk tune from ehe end of ehe morif (B-C-D-flar-C-B-B-flat)appears a virruoso apparirion ar whirlwind speed. As coda, ehe firsrviolin signals ehe rerurn eo ehe second eherne receives ehe same rreatmenr. almosr desulcorily in ehe cello. This unas­ many a sculpror has been known eo concen­ insistent gesrure of ehe previous solos. The third parr,a freereprise, commences wich suming formula,packed inro ehe narrowesr trare attenrion on the folds of a robe rarher In its unflagging energy, ehe fourrh move­ ehe recurrence of ehe "arabesque"figure,which possible tonal space, conrains ehe germ of the than ehe head of a scul prure, so Barr6k rhrows ment, which is plucked not bowed (Allegret­ is more and more frequenrly interrupred by wealrh of rhemaric configurarions presenred ehe apparendy indifferent background, a to pizzicaro), recalls irs counrerparr, ehe sec­ incendiary bursrs of rriple and quadruple in ehe roughly sonara-form movemenc. The highly arrificial inrerplay of chromacic lines ond movement. Bur now ehe agitared chro­ sropping. Shorrly beforeehe end, ehe idee fixe narrow range of ehe morif is in keeping wich and figures,inro sharp relief. Isolared, densely maricism of ehe second movemenr is rrans­ and its mirror image appear in all the instru­ ehe dense harmonies, where chords are occa­ chromaric mocifs emerge phanrom-like from formed inro an - even roday - inrriguingly ments, and in a furioussrretto, Barr6k demon­ sionally compressed inco harsh clusters. ir and rhen, wich soaring glissandi, vanish as exoric tonal world informed by ehe jagged strares how closely relared the rhematic mate­ Barr6k's genius reveals irself in the abiliry eo quickly as rhey came. Ir is music ceaselessly melodic, rhyrhmic and harmonic ideas of rial is. Completing ehe arch-like architecrure, explöre ehe microcosm of these six nores questing for- and unable eo find- icself.And folk music. Used here for ehe firsr time, the the quarret concludes wich an almost exact using very old (conrrapunral) and very new ulrimately it blors itself out, fading from ehe "Barr6k pizzicaro" - produced by lerring ehe reireration of ehe final passage of ehe first and revolutionary techniques,and eo connect approximate inro nothingness. srrings rebound off ehe fingerboard - is rhe movement. ehe rwo wich ehe help of his incomparably As if ir were a pearl eo be protected by the composer's most apparenr additional means Alrhough most of ehe generous thoughts in developed rhyrhms. The motif is continually double shell of ehe oyster, Barr6k posirions of heighrening ehe barbaric quality of rhis Theodor W. Adorno's Philosophy of Modern rransformed, inverred, spun out, equipped ehe only slow movemen t - an Adagio, marked robust scherzo. Music are reserved forSchoenberg, one of the wich new "openings", mulciplied by fugari, "non troppo lento" - in ehe middle of ehe The music plunges inro the finale as ir did few rhat is not is devored eo ehe great Hungar­ canonical passages, imitarions and srrerro work. Like a currain slowly descending from inro ehe opening movemenc: lashing chords, ian. Concurring wich Rene Leibowitz, Ador­ writing. Bur rhere is also an expansiveness above, sofrly shimmering chords create a sounding almost out of tune, rerurn rirornel­ no called Barr6k a composer who,"in cerrain rhat lets ir brearhe: all of ehe rhematic config­ backdrop of sound against which ehe earthy lo-like to provide ehe rapidly pulsating mo­ respecrs, srrove ro reconcile Schoenberg and urarions in rhis movemenr result from ehe cone of the cello can finally sing its hearr out. mentum for ehe three-parr fifth movement Srravinsky".' Bur Barr6k's integrative spirit, mocif being projecred onto !arger inrervallic After ehe coldly developed srrucrures of ehe (Allegro molro) - an "Allegro barbaro" for bis ability to produce new syncheses, went spaces and casr in new rhythms. This is ehe previous movements, time Stands still; the string quarret 0anos Karpati). Wich rhis skil­ much further. His feeling, so he wrote rwo starr of a brand new way of composing sim­ moment forpure expression has come. Once fully srylised peasanr dance, which radiares years before his dearh, had rold him rhat, "in ilar musical ideas. The idee fixe of ehe move­ ehe rhapsodic song of ehe cello has liberated a wild lust for life, Barr6k self-confidenrly its total incacmess, peasant music" -which, as ment appears at every strucrural rurning itself from ehe narrowness of ehe semirone, brings ehe mirror symmetry of rhe Fourrh one of ehe pioneers of erhno-musicological field research, he had begun exploring in he had exercised to ehe hilt and would prac­ ri tory. The solo viola srarts slowly and sing­ -to the surface.When rhe"germ morif"- now 1906 - "possessed a perfection and beaury tise again after ehe war as founder and direc­ ingly: rhe soft,mournful opening melody, in quored almosr literally- reappears in musical equalled only by the finesr works of ehe clas­ ror of the musica viva concerts - ceased ro be clear f-minor,brearhes and sighs like a mellif­ space, it marks rhe conclusion of a fascinar­ sical composers". 1 In sharp contrast to ehe aurhenric. luous psalm. Portamenti prefigurerhe numer­ ingly compacr movemenr. ous glissandi rhar will link ehe melodic lines. realities ofhis time, it was Bart6k's express goal Hartmann had soaked up rhe artisric devel­ Going even further rhan Bart6k, Hartmann Each insrrument enters wirh a lireral reirera­ to forge a synrhesis between ehe tradition of opments of ehe horhouse Twenries - which conceals rhe Adagio character of rhe second rion of rhe lament in a differentkey, unril rhe classical European art music and ehe sources were also his own rwenties - like a sponge.As movement behind rhe rerse rechnical insrruc­ quarret is complere: an Adagio moment be­ of authentic folk music as ir had survived he larer wrore,"I nonchalantly amalgamated rion "Eighrh nore � 66, con sordino". After fore ehe acrual Adagio. above all in Eastern Europe. This determina­ Fururism, Dada, jazz and orher rhings in a only a few bars, rhe violins and viola sound a tion to achieve a musical synthesis between series of composirions .... Ir was only rhanks Suddenly an eruptive gesture sers rhe move­ susrained chord beneath which rhe cello in­ East and West artained its mosr perfect form to Hermann Scherchen rhar I discovered menr going, and ir proceeds, in fact storms, sisrendy spins an invocatory, ever more ex­ in his six string quarters. where I and my compositions were rrying to forwardto ehe end wirh practically no respite. pansive cantilena. Hartmann, too, develops ir go."3 And so ir was only logical rhat Hart­ The forceful motif is unmistakably reminis­ from ehe brusque descending semitone, yet mann should dedicare his First Quarret ro rhe cent of Bart6k's "germ motif", alrhough only there is never any quesrion of rhis being an Opus numbers alone reveal how strongly Karl period's mosr influential conductor of New ehe skeleton is quored.As the movement oscil­ abstracr inrerval; ir is an expressive primeval Amadeus Hartmann (1905-1963) had inrer­ Music, who was also rhe composer's mentor lares between elements of sonata and rondo interval, rhe utterance of a universal musical nalised rhe challenge of rhe string quarret. and spirirus rector. Scherchen (1891-1966) en­ form, Hartmann's contrapuntal masrery is lament. Given rhe homogeneiry of rhe srring Preparing a work-lisr for his Kleine Schriften abled Hartmann ro survive as an artisr, help­ revealed, above all in ehe fuga-ti;rhe driving quarret sound, Hartmann's earlier stylisric (1965) shordy before his dearh, he removed a ing ehe still fledgling composer ro build an rhyrhm makes commanding use of all ehe pluralism no longer has srrong colour con­ number of early pieces and declared rhe First artisric existence outside his own country. In rechniques available ar ehe time. Springy trasts to rely on and has filtered down to ehe String Quarret his Opus 1. Hartmann had 1936 Hartmann enrered rhe score of rhe quar­ ostinari accompany rhe inrroducrion of ehe subcutaneous level. But rhe individual insrru­ srudied wich Joseph Haas at ehe Akademie für ret, wrirren in 1933, in rhe composirion com­ dance-like principal subjecr, which disap­ menrs bring ir back inro ehe light: rhe cello's Tonkunst in his native ciry ofMunich from peririon of the Carillon chamber music socie­ pears after two varied repeti rions and only dramaric, virtuoso "scene" is followed by a 1925 to 1929. He knew whar it took to join ehe ry in Geneva. He was awarded firsrprize by a returns shordy beforerhe end. The rich srring lirde folkdance in rhe second violin; and rhe illustrious guild, and would throughout his jury which included such luminaries as Ma­ sound already anticipates rhe prospective firsr violin joins in when rhe cello melody is life srudy ehe great srring quarret rradition, lipiero, Roussel and Ansermer, and saw his symphonisr's First Symphony (1937):wirh ho­ repeared in abbreviated formar rhe end. Each particularly as Beethoven had handled it, ex­ work premiered by rhe V egh Quarter. Every­ mophonic secrions interspersed among rhe of rhese gesrural episodes is inrerrupred by pressionisrically exploding ehe sonata form. rhing pointed to rhe srart of an international conrrapunral passages, a rension is generated passages of puresr homophony in all four Hartmann's First Quarter was also rhe first career,and indeed, being considered an "inde­ rhat Hartmann himself described as ehe ren­ insrruments. As if to make sure rhey were work that he knew fromrhe srart would have pendent German", the anti-fascisr Hartmann sion between emotion and calculation. In his capable of moving in srep, rhe insrrumenrs no chance of being performed in Germany was often played outside Germany. own view, a substantial part of his work al­ twice proceed through musical space in forsome time to come. Long beforerhe Nazis Inspiration for Hartmann's rhree-movement ways consisted in "reconciling the two inim­ locked parallel chords (rhe same rhythmic took power in January 1933, ehe enfant rer­ quarret came fromBerg's Lyric Suite, and even ical elemenrs and creating a balance in which and intervallic rreatment in all fourvoices),as rible of 's musical scene recognised more from Bartok's Fourth Srring Quarter. neither rriumphs over ehe orher".4 The mean­ if rhrough a purifyingbath.As densely expres­ rhat rhe era of srylistic randomness was over. Bur already rhe slow introducrion of rhe firsr dering form washes pentaronic motifs - a sive as ir is, rhe movement is clearly struc­ In a rein of rerror, srylisric pluralism - which movement breaks out into independent ter- Jewish folktune, a srylisric allusion ro Bart6k tured as a slighdy asymmerrical arch: ehe nine formal elemenrs unfold cowards rhe cenrre iered Harrmann's piece in 1936 and, ar Harr­ and rhen occur in reverse order unril rhey are mann's invirarion, performed all six of Bar­ back ar rhe beginning. Wirh rhis ghosr of an r6k's srring quarrers ar rhe musica viva con­ "oprimisric" ending, rhe cenrral movemenr of certs in Munich. rhe quarret closes. The Zehermair Quarret rakes up rhis rradi­ The dance-like rhird movemenr, which once rion in rhe very finesr sense here. The inren­ again bears only merronome markings (quar­ siry wirh which rhey approach rhe works is rer note= 120), is an Allegro in characrer and nowhere clearer rhan in rhe decision of rhe rempo and would best be described as a Ron­ musicians assembled around firsr violinisr do in form. Ir rakes rhe srylisric conrrasrs Thomas Zehermair to play by hearr in con­ formularedin rhe previous movemenrs a srep cerr and in rhe recording srudio. One is al­ furrher, sharpening and inrensifying rhem. mosr rempred to add: by hearr and wich hearr. Conremporary influences and folk-music For the fact is, any missing, in essence super­ sources are now joined by allusions ro rhe his­ fluous, notes are no more rhan the ourward cory of arr music. Afterrhe galvanising inrro­ aspect of a truly unhampered journey in­ ducrory refrain, rhe reference ro rhe conrra­ wards, to the poetic"hearr of the matter". This punral style, which follows wirhour rransi­ is the musicians' way of rerurning to the ori­ rion, initially srrikes rhe lisrener as an isolared gin of rheir inspirarion. culrural signal. Bur from rhere on, rhe rwo srylisric levels - rhe ancienr arr of polyphony and rhe dance-like passages - mark rhe poles berween which rhe movemenr energerically oscillares. Abrupt curs and gradual transfor­ marions generare a compelling inrensiry and deprh rruly worrhy of a finale. This is rhe cli­ max of rhe homage eo Barr6k, for here Hart­ mann surpasses his model. Translation: Eileen Walliser-Schwarzbarr

Producing grear string quarrers is always a ' Th. W. Adorno, Philosophie derNeuen Musik, challenge to both composers and inrerpreters. Frankfurt/ Berlin/ Vienna 1958, p. 11 Often lifelong ries are forged and, with ehern, ' Bela Barrok, Hungarian Music (1943), as cired in Tibor Tallian, BelnBnrtok-Sein leben 1111d Werk. Bela Bart6k © AKG Berlin an aurhenric rhread of rradirion. In rhe case n. p., 1988, p. n3 of Barr6k and Hartmann, rhe Vegh Quarret ' Karl Amadeus Hartmann, Kleine Schriften, were so closely involved as eo function as rhe Mainz 1965, p. 12 rhird member of ehe rriumvirare: rhey prem- ' Karl Amadeus Hartmann, op. cir., p. 42 Le quatuor a cordes comme un defi- sonore - et aussi du fair qu' il passe, depuis la defi et dedia au « caro amico Haydn » ses six quer - ce qui signifiait: prendre du maceriau Bart6k et Hartmann Renaissance, pour la quintessence de la per­ quatuors de 1785. plus dur, et donc plus resistant. par Hermann Conen fection technique en rant que manifesracion des quarre tessirures de la voix humaine - , la Les provocarions n'ont cesse depuis d'etre Ni Bart6k ni Hartmann ne prirent la voie des Cinq annees a peine separent les deux compo­ distribution du quatuor symbolise un micro­ source d'inspiration et le restent encore au­ hautes spheres de la construction, la voie- sur sitions que reunit le present enregiscrement, cosme social dans lequel chacun apprendrait jourd'hui. Les temps olympiques du quatu�r laquelle s'engagea avec tant d'ardeur la Nou­ mais leur proximite dans le temps n'est que comment donner un tour harmonieux a la vie avaient cependant deja trouve leur accomplis­ velle Ecole Viennoise - vers l'abolition de la l'indice exterieur d'une parente incramusica­ commune. Dans le meilleur des cas - celui, semenr avec le troisieme represenran r· de la tonalite par les procedes dodecaphoniques. C'est pourtanr un quatuor issu de cette Ecole le, voire esthetique et ethique. Quelque chose, rare, des chefs-d'ceuvre -, le son du quatuor rriade viennoise. Pour les contemporains de Beethoven, en tout cas, l'exrraordinaire pro­ qui leur donna le coup d'envoi, car la nouvelle un peu comme le changement invisible des n'est clone autre que l'expression non-verbale gression et perfectionnement de ses quatuors ceuvre de reference etait alors la Suite lyri­ signes historiques avant-coureurs, separe en d'une vision humaine. Et tant pour Barr6k rardifs notammenr (veneres par Bart6k et que, ecrite par Alban Berg en 1926 et creee a effetles deux auteurs et leurs ceuvres: le Qua­ que pour Hartmann, le langage musical etait ° Hartmann leur vie durant) furent davanrage Vienne en janvier 1927. Enchaine dans la tech­ cuor cordes n 4 (1928) de Bela Bart6k a ete marque au depart par une conduite humaine a un obstacle qu'un defi,de sorte que ses succes­ nique dodecaphonique, le langage musical at­ ecrit sous le coup des derniers soubresauts de dans un contexte social. seurs ne furent plus qu'en mesure d'apporter teinr ici des sommers extremes, et jusque-la la Premiere Guerre mondiale, le Quacuor a ° Mais il fallait encore qu'un elemenr vienne quelques rares conrributions au genre - le­ inconnus, a la fois de rendresse et de durete cordes n 1 (1933) de Karl Amadeus Hartmann s'ajouter au genre plaisanr qu'avait ete le di­ quel, par ce repli, recouvra son ancien carac­ totale. Schoenberg reagit des 1927, avec son dans la periode precedant la Seconde. Dans e ° vertimento pour cordes au XVlll siede pour tere intime et confidentiel. Quatuor 11 3 haurement constructif. les formidables remous de cerre parenthese qu'il devienne ce quaruor a cordes moderne, II fallair le defi de l'exisrence meme, celui Bela Barr6k (1881 - 1945) avait enrendu la remporelle, « dans laquelle la paix singeair capable ensuite de s'eriger, au meme eitre que d'une epoque plus traumatique que jamais Suite de Berg lors d'un concert en juillet 1927 la guerre », les deux compositeurs choisirent la sonate pour piano et la symphonie, en gen­ et calcinant tout potentiel critique, pour que a Baden-Baden,ou lui-meme jouait sa (seule) consciemmenr pour s'exprimer le genre meme re de reference de la musique artistique en s'amorce une nouvelle suite d'inspirations et Sonate pour piano de 1926. L'impression fut du quaruor a cordes. general: c'est la que le metier fut un veritable que le genre soit degage de son penchanr tellement forte qu'il en ecrivit aussitöt deux Ce choix donne ici une premiere orientation defi. Que les connaisseurs et melomanes se a l'interiorisation. Les annees 1920, comme un quaruors (ce qui ne lui etair plus arrive depuis a l'auditeur. Celui pour qui le quacuor cor­ souviennenr : les six Quatuors russes (op. 33, ° a decor de varietes, permirenr aux dada"istes, son Quaruor 11 2 de 1917). Deux mois a peine des occupe une posicion particuliere parmi la 1781) de Joseph Haydn, comme fondateurs fururistes,surrealisres - et a rous ceux qui se apres le concert de Baden-Baden, le Quatuor vastitude des genres musicaux artistiques ne ° du genre, doivenr beaucoup aux provocarions senrirent appeles ou conrraints a etre de la par­ a cordes 11 3 (en un seul mouvement quasi­ rardera pas a decouvrir quantite d'anthropo­ et critiques venues du Nord de l'Allemagne, tie - d'interpreter des röles de Barbares de­ ment) etait termine. Mais son elan l'entraina morphies, et des liens etroirs de parente entre qui taxaient les compositeurs du Sud du pays plus loin : dans la foulee,Barr6k fitsuivre des vant leurs contemporains hebetes et de carica­ ° l'insrrument et l'etre humain - ce qui, d'ail­ d'ecrire de la musique « de badinage », et par rurer le cynisme decapanr de l'epoque pour le septembre 1928 son Quacuor a cordes n 4, leurs, est deja audible au niveau simplement consequenr « mauvaise ». Apres s'y etre long­ rendre sans doure plus supportable. Face a la qui futcree, avec le precedent,le 20 mars 1929 sonore : les cordes vibrent comme les cordes remps prepare, Haydn rendit publique sa re­ surenchere des proclamations annons;ant so­ a Budapest par le Waldbauer Quartett. vocales tendues lors du chanr, et le son frorre ponse, dans laquelle la « maniere nouvelle et lennellemenr la « fin de l'art », d'eminents A la maniere concise d'un arcisan, Barc6k de­ avec son potenriel enorme d'arriculations est toure particuliere » de composer enrendair compositeurs se retrouverent, comme dans crit le plan d'ensemble de l'ceuvredans l'avanr­ celui qui se rapproche le plus de la voix hu­ elargir le rravail themarique a tout le mouve­ une sorte de convention tacite, pour renouer propos de la parricion: « Le mouvemenr lenr maine et de sa richesse de modulations. Plus menr et faire dialoguer quarre parties, en d'une maniere nouvelle avec le filtradicionnel formel'elemen t fondamental de l'ceuvre.C'est encore, campte tenu de son homogeneite principe egales. Mozart, a son tour, releva le de la musique artistique qui mena<;:ait de cra- autour de lui que s'organisenr les aurres e mouvemencs. Le 4 mouvement, par exemple, er d'associer le taut a ses rythmes incompa­ glissandi tires a outrance, aussi vice qu'ils mouvement devienc ronal - ce qui, auJour n'est qu'une variation libre du second. Les rablemenc elabores. Le motif se rransforme etaienc apparus: voici une musique consram­ d'hui encore, parait etrange - et met en evi­ mouvements I et 5 sonc batis sur un meme ma­ sans cesse, il esr inverse, perpetue, pourvu de ment a la recherche d'elle-meme, et qui ne dence la conception, fascinante d'aprete, que reriel rhemarique, de sorte qu'autour du rroi­ « retes » nouvelles, multiplie au fildes fugatos, se trouve pas. A la fin,eile s'auro-efface,dis­ la musique populaire a des harmonies, des sieme episode formanc le noyau, les mouve­ des canons, des imitations er des Strettos. parait, comme venue de l'a-peu-pres pour rythmes et des sons - un scherzo bei et bien, mencs I et 5 forment comme deux couches Mais il beneficie egalement d'un Souffle d'air sombrer dans le neant. que Bart6k incensifie d'une maniere « bar­ limites et les mouvemencs 2 et 4 comme les frais: de la projecrion de ce motif sur des es­ Comme pour mettre la perle a l'abri entre bare » avec d'autres moyens, dont le plus vi­ » deux couches medianes. Cette strucrure sy­ paces d' intervalles plus grands et des rythmes deux coquilles, Bartok place le seul mouve­ goureux est sans doute celui des cordes frap­ » merrique er recursive, en « forme de pont nouveaux jaillissent roures les configurations menc lent - un adagio designe « non troppo pees sur le manche, les « pizzicatos a la Bar­ d'apres Bartok lui-meme, prevoir donc que thematiques contenues dans ce mouvemenc - lento » - au milieu de l'ceuvre. Un rideau re­ t6k » qu'il utilise ici pour la premiere fois. quarre mouvemenrs rapides encourenc le no­ c'est le debut d'une toure nouvelle maniere tombe lencemenc, des accords scincillant avec Comme eile l'avait fair dans le mouvement yau, !'adagio cencral en l'occurrence. musicale de produire des elements qui lui douceur degagent un ruban sonore, le son ter­ d'ouverture, la musique bondit dans le finale: La musique, pleine d'inrensite, s'elance dans soient semblables. L'idee fixe du mouvement restre du violoncelle peut enfin se donner des accords fouettant, comme desaccordes, resurgit chaque fois que la forme prend un !'allegro d'ouverture ; en quelques mesures sans limite a son chanr. Apres les strucrures ressurgissenc a la maniere d'une rirournelle et tour different et finit par dominer dans la seulemenc, il est clair de quoi il va s'agir : de froidement elaborees des mouvemencs prece­ donnent le rythme battanc pour les trois par­ coda. Bartok attend jusqu'a la derniere nore l'inrervalle d'un demi-ton comme fondement dents, le remps s'arrete, le moment de l'ex­ ties du cinquieme mouvemenc (Allegro mol­ du mouvement pour placer le « mot » qu'il mareriel omnipresent - et de la linearite et pression pure est venu. Le premier violon to) - que Janos Karpari qualifia d'« Allegro polyphonie radicales qui serviront a son de­ faur: lorsdu geste final, qui doit etre joueavec d'abord, puis le second reprennenc le chanc barbaro » pour quaruor a cordes. C'est sur ploiemenr. A la fin de la troisieme envolee for­ force (pesante), la figure chromariquemenc du violoncelle qui s'affranchit peu a peu de cette danse paysanne, habilemenc srylisee et melle,apparait au violoncelle,comme une for­ comprimee rerombe d'un demi-ron decisif l'exiguüe du demi-ton. L'alto commence a transformee,etdont emane une veritable rage mule sans importance, un bref motif de six vers le bas, pour devenir une figure tonale dia­ dialoguer avec le second violon ; fini l'en­ de vivre, que Banok met fin avec beaucoup ° sons qui monte et descend avec une sorte de tonique (re-mi bemol-fa-mibemol-re bemol­ voutement du monologue, le cercle de com­ d'assurance a la symetrie de son Quaruor n 4. rudesse chromatique (si-do-re bemol-do-si­ do). munication des inrerpretes se referme. Dans Secondaire dans le premier mouvement, le si bemal). Or cette formule sans apparence, Le deuxieme mouvemenc - a jouer avec des !es deux duos qui suivent, le deuxieme violon eherne aux resonances « arabes » d'une transi­ confinee dans l'espace sonore le plus etroit sourdines, aussi vire que possible (presrissi­ et la viole, puis le premier violon et le violon­ tion, est desormais ce qui compte le plus: par qui soit, contienc en germe toure la richesse mo) et pianissimo pendanc de longs passages celle, Bartok laisse les voix deux a deux s'imi­ le biais d'ostinatos comme des coups de tam­ des configurations rhematiques qui caracre­ - fileavec entrain,comme un specrre virtuose ter, se refleter les unes dans !es autres - il bour, rebondissants et rythmiquement asyme­ rise ce mouvement manifestement inspire de frisantl'exces de vitesse.A l'instar de ces sculp­ les laisse, ainsi liberees, danser un moment, triques, il a beau etre taut juste expose que la forme sonate. A la concision du motif cor­ teurs qui mettaienc davantage d'attention jusqu'a ce que le premier violon,dans la breve deja il est varie avec une teile determinarion respond la concision des harmonies ; les ac­ dans le drape du vetement que dans la tete de coda, revienne au geste insistant des solos que, vers Ja fin de la premiere partie, on re­ cords par moments comprimes en clusters re­ leurs sculprures, Bartok fair primer l'arriere­ precedents. marque de premieres ressemblances avec le sonnenc avec aprete. plan en apparence insignifiant (un ondoie­ Comme dans le deuxieme mouvement, l'en­ motif-cellule du premier mouvement. Apres Le genie de Banok consiste a developper le menc extremement subtil de figures et de train reste totalemenc inincerrompu dans le la (seule) pause generaJe, une meJodie en guise microcosme de ces six sons grace a des pro­ lignes chromatiques). Des motifs isoles, chro­ quacrieme, qui doit etre joue avec les doigts de chanc popuJaire a Ja findu second sujet est cedes aussi bien taut a fair anciens (concre­ mariquement concis, s'en extraient de fa,;:on a la place de l'archet (Allegretto pizzicato). soumise au meme procede. La troisieme par­ poinc) que nouveaux et porteurs d'avenir, schematique, mais redisparaissenc, avec des L'universchromatiquemenc tendu du second tie est une reprise Jibre et commence sur le retour des bribes melodiques « arabes », dans l'Est et l'Ouest, il a donne une formeparfaite, plus rard: « Fururisme, dada, jazz erc. s'enrre­ les nombreux glissandos avec lesquels Hart­ lesquelles, de plus en plus souvent, les gros­ notamment dans ses six quacuors a cordes. melerenr pour moi avec insouciance dans une mann reliera enrre elles les lignes melodiques. siers accords de trois ou q uatre cordes se serie de composirions. ( ...) Ce n'esr qu'avec Chaque nouvel instrumenr venanr se rajouter jettent avec fougue. Peu avant la fin, quand Hermann Scherchen que j'ai fini par com­ repete litteralemenr la complainre dans un l'idee fixe et a la foisson pendant symerrique Karl Amadeus Hartmann (1905 - 1963) avait prendre ou mes composirions er moi-meme nouveau ton, jusqu'a ce que le cercle du qua­ refont surface avec tous les instruments, lui aussi pleinement conscience du defi que voulions en venir. » 3 Le quaruor devair" par ruor soir compler - un element adagio avant Bart6k demontre la parente du mareriau che­ representait le genre du quacuor a cordes ; a consequenr erre dedie a celui qui ecaic alors le le veritable adagio. macique dans un fulgurant Stretto. Le quatu­ preuve, le numero d'opus pur et simple. Pour plus grand chef d'orchesrre de Musique Nou­ or acheve sa courbe avec une repetition pres­ le catalogue raisonne, paru dans ses Kleine Un gesre sonore comme une deflagrarionmet velle - et qui fur pour Hartmann mentor et alors le mouvemenr en branle, qui se precipire que identique du passage final du premier Schriften (Petits ecrits, 1965), il ressortit peu spiritus reccor en un. En effet, c'est grace a a toure allure er presque sans repir jusqu'a la mouvement. avant sa mort une serie d'reuvres plus an­ Scherchen (1891 - 1966) qu'il pur survivre ar­ ciennes et fitde son premier quatuor a cordes fin. De toure evidence, l'impecueux motif a Parmi les quelques rares pensees genereuses risriquemenr alors qu'il fur conrrainr en 1933 pour modele le « morif-cellule » de Barr6k, de sa Philosophie de La Musique nouvelle qui son opus 1. Eleve de Joseph Haas a l'Academie de poursuivre a l'erranger uniquemenr une de Musique de Munich (sa ville natale) entre bien qu'il ne soir ici qu'ebauche. Allant er n'ecaient pas destinees a Schoenberg, Theo­ carriere artisrique qui venait tout juste de de­ venanr entre la forme sonare et le rondo, ce dor W. Adorno en dedia quelques-unes au 1925 et 1929, Hartmann savait comment lais­ buter. II se presenra en 1936, avec la partition ser son empreinte dans la profession,et, taute mouvemenr revele notamment dans les fuga­ grand compositeur hongrois. Suivant en ce du quacuor ecrire en 1933, a un concours de ros toure la mairrise contrapunrique de Hart­ sa vie durant, il ne cessa d'etudier la grande tra­ sens Rene Leibowitz, il ecrivir en effet:« Bela composition de l'Association de Musique de mann ; le rythme allegre urilise savammenr dition des quacuors a cordes, teile que l'avait Bart6k s'est efforcea certains egards de conci­ chambre Carillon, a Geneve. II remporta le cous les moyens disponibles de l'epoque. Des fa,;:onnee notamment Beethoven avec l'eclare­ lier Schoenberg et Stravinsky. »' Mais l'esprit premier Prix, decernepar un jury de membres ostinatos rebondissant inrroduisenr le rheme ment expressionniste de la formesonate. d'integration de Bart6k, sa capacite a etablir illustres (Malipiero, Roussel, Ansermet), puis central dansanc, qui ne reparait que peu avanr de nouvelles syntheses alla beaucoup plus Son premier quatuor fut aussi la premiere vin t la creation par le Vegh Quartett: tout an­ la fin, apres avoir ere repere er varie a deux loin. Son sentiment, ecrivait-il deux ans avant reuvredont il savair deja en l'ecrivant que l'Al­ nom;:air le debut d'une carriere internationale. reprises. lemagne ne la jouerait pas en concert pendanr sa mort, lui aurait die que cette « musique de De fair, l'anrifasciste Hartmann, considere La vigueur du son des cordes annonce deja le longtemps. Bien avanr la prise du pouvoir par paysans » - pour laquelle il etait devenu en alors comme I'« independent German », fur symphoniste que sera bientor Hartmann avec les nazis en janvier 1933, l'ancien enfant ter­ ° 1906 l'un des pionniers de la recherche ethno­ souvent joue en dehors de l'Allemagne. sa Symphonie n 1 (1937): les parties homo­ rible de la musique munichoise savait par­ musicologique - « renfermait dans sa virgini­ Le quatuor en trois mouvements de Hart­ phones disseminees un peu parrour creent faitementque les temps de liberte stylisrique te une beaute er une perfection absolues, tel­ mann est inspire de la Suite lyrique de Berg, avec les segments conrrapuntiques une ren­ etaient revolus. En cette periode de terreur, le les qu'elles ne se trouvent que dans les plus mais davantage encore du Quaruor a cordes sion que lui-meme a definie comme une ren­ pluralisme des styles, qu'il avait pleinemenr ° grandes reuvres classiques. »' Pour contraster n 4 de Bart6k. Des la lente introducrion du sion faire d'emorion er de calcul. Une parrie vecu en tant qu'artisre et avec lequel il put tres nettement avec les realires de son temps, premier mouvemenr cependant, l'reuvre s'af­ essentielle de son travail a d'ailleurs roujours renouer apres la guerre en fondanr er diri­ Bart6k aspirait clairement a etablir une syn­ franchir et vole de ses propres ailes. Calto ere de « reconcilier les deux elemenrs ennemis geant les concerts « musica viva », etait devenu these fortedes traditions musicales classiques seul commence lenremenr, canrabile: d'abord pour erablir un equilibre dans lequel nul ne un leurre. europeennes avec les elements originaux des une melodie douce er portee par le chagrin, l'emporterair sur l'aurre. »4 Les meandres de musiques populaires anciennes, comme l'Est Hartmann avair litteralemenr absorbe les cou­ dans un fa mineur clair, qui soufAe et ge­ la forme drainent des morifs penraroniques, de l'Europe notamment les avair conservees. ranrs artisriques effrenes des annees vingr - mit comme la melodie en guise de cantilene une melodie populaire juive, perire allusion A cette volonte de synthese musicale entre qui furenraussi les siennes d'ailleurs. II ecrivit d'un psaume. Le son glisse pour anticiper sur srylisrique a Bart6k en passant. A la fin, le «mocif-cellule» - repris presque litteralemenc se purifier.Malgre l'expression sacuree, la com­ liens durables, ils sonc ainsi d'authenciques desormais - traverse encore une fois dans posicion a une forme claire, courbee et legere­ vecteurs de cradition. Avec Bart6k et Hart­ cous les sens l'espace musical. Un mouvemenc ment asymecrique, dont les neuf elements mann, le V egh Quartett joua vraiment le röle d'une fascinantecompacice s'acheve. formels reviennent du milieu vers le debuc. du croisieme dans la « bande»: en 1936, il don­ Plus encore que Bart6k dans son Quatuor, Le mouvement central du quacuors'acheve en na la premiere de l'ceuvre de Hartmann et, Hartmann dissimule le caraccere adagio du degageant le souffle d'une fin «positive». apres la guerre, invice par Hartmann, il incer­· deuxieme mouvemenc derriere la breve indi­ Le croisieme mouvement, defini lui aussi preca pour les concerts « musica viva » l'ince­ cacion technique « croche = 66, con sordino ». seulement par le metronome (noire = 120), a gralice des Quacuors a cordes de Bart6k. Avec Apres quelques mesures seulement, les vio­ le caractere et le rythme d'un allegro inspire son interpretation, le Zehecmair Quartett re­ lons et l'al eo marquenc un accord longuement par la danse ; sur le plan forme!, il se rap­ prend ce que cette tradicion a de meilleur. cenu, pendant lequel le violoncelle trace, in­ proche le plus du rondo. Encore une fois, il l.:intensiceavec laquelle ils envisagent l'ceuvre n'est nulle part aussi cangible que dans la deci­ siscant et imploranc, des cantilenes de plus en approfonditet renforcele contraste des scyles sion prise par Thomas Zehetmair et ses musi­ plus amples. Hartmann lui aussi les developpe qu'avaienc ecabli les mouvemencs precedents. ciens de jouer par cceur lors des concerts et a partir de l'intervalle descendanc du demi­ En plus des influencesconcemporaines et des enregistrements - et si la partition manque, con percucanc; a aucun moment cependanc origines de la musique populaire, l'ceuvre va parce qu'elle est devenue superflue, ce n'est ne transperce ici l'intervalle abscraic, mais puiser desormais aussi dans le passe propre a que l'aspecr exterieur d'un retour alors reelle­ plutöt l'intervalle expressif ancestral, la com­ la musique en tant qu'an. Apres le refrain menc possible vers l'interieur de l'ceuvre,vers plainte musicale embrassant Je monde encier. d'introduction, qui entraine vraiment l'audi­ son intime substance poecique. Et de cette l.:ancien pluralisme scylistique de Hartmann teur dans son elan, la reference au scyle con­ maniere, ils reviennent sur le lieu meme de qui, dans le son homogene des cordes, ne peuc crapuncique qui suic immediatement evoque son inspiracion. plus se nourrir de fortsconrrasces de couleurs, d'abord un cemoignage culcurel isole. A par­ esc passe sous l'epiderme, les instruments lui cir de la cependanc, les deux niveaux stylis­ rendent la lumiere un a un : apres la « scene » ciques sont en action, les reminiscences a d'an­ dramacique, virtuose et subtile, du violon­ ciennes composicions et les passages danses - celle, vient Je deuxieme vioJon avec un mor­ reis des pöles entre lesquels le mouvement os­ ceau foJkJoriqueet dansanc; le premier violon cille energiquement. De la durete de la cesure se rajoute a la fin, lorsque la melodie du vio­ ou de la transformation progressive naissent loncelle est brievement reprise. Chacune de une intensite et une profondeur qui ont rouc Traduction: Martine Passelaigue ces scenes de geste musicaJes esc interrompue pour marquer une fin. C'est Ja l'element par des passages de pure homophonie de meme de l'hommage a Ban6k, car c'esc la que ' Th. W. Adorno, Philosophie de !a nouve!le musique, cous les inscrumencs. Comme s'ils devaient Hartmann depasse son modele. Paris, 1962, p.14 ' Bela Bartok, H,111garia11 Music (1943), eire d'apres: d'abord s'assurer d'une meme cadence possi­ Tibor Tallian, Bela Bart6k -Sa vie et son reuvre, ble, les instrumencs rraversenc deux fois l'es­ sans lieu, 1988, p. 113 pace musical en mouvemencs paralleles de Les grands quacuors a cordes conscicuent rou­ ' Karl Amadeus Hartmann, Kleine Schriften, mixcure (les rythmes et les intervalles sonc les jours un defi, cant pour le composiceur que Mayence, 1965, p. 12 memes dans coutes les panies), comme pour pour les interpreces. Souvent a l'origine de 4 Karl Amadeus Hartmann, op. cit., p. 42 Recorded November 1999 Radio Studio DRS, Zürich Tonmeister: Markus Heiland Cover Photo: Gerald Minkoff Design: Sascha Kleis Produced by Manfred Eicher

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