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Edition Günter Profil Hänssler

Antonín Dvorˇák RUSALKA

ELFRIDE TRÖTSCHEL . LISA OTTO . HELMUT SCHINDLER HELENA ROTT . ERICH ZIMMERMANN . EDITION STAATSKAPELLE DRESDEN . VOL. 6 A Radio Production from 1948 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 2

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

Antonín Dvorˇák (1841 – 1904) »Unendlich Herzeleid« Er tut weh, der Blick zurück von der trutzigen Hygiene-Museum getragen wird … Ein Schild Rusalka – Lyrische Oper in drei Akten [Szene der Rusalka mit dem Elbebrücke aus. Hinüber auf das, was einmal die erklärt, dass hier, im nahezu unzerstörten Seiten- [in deutscher Sprache] Chor der Nixen aus dem 3. Akt] Altstadt war. In sich zusammengestürzt die flügel des Museums, der Sender Dresden seine Frauenkirche. Kulissenhaft gespenstisch die Studios und Produktionsräume eingerichtet Texteinrichtung der MDR-Rundfunkproduktion Fassaden eines ausgebrannten königlichen hatte und diesen Teil des Gebäudes als Funk- von Willi Hübner nach Hans Christian Schlosses und des Zwingers. Und einen ebenso haus nutzt. Selbst die frühere Empfangshalle Andersens »Den lille havfrue« jammervollen Eindruck hinterlassen ruß- des Hygiene-Museums ist für den Rundfunk geschwärzte, drohende Fensterhöhlen der umfunktioniert worden und dient dem Sender Elfride Trötschel (Sopran) – Rusalka . als Sendesaalprovisorium. Helmut Schindler (Tenor) – Der Prinz Ruth Lange (Sopran) – Eine fremde Fürstin

Gottlob Frick () – Der Wassermann to: Dresden Staatsoper Helena Rott (Alt) – Die Hexe Fo Instrumententransport der Staatskapelle Erich Zimmermann (Tenor) – Der Heger zwischen der damaligen Tonhalle, dem Kurhaus Bühlau Lisa Otto (Sopran) – Küchenjunge und dem Sender Dresden des Mitteldeutschen Kurt Preuß (Tenor) – Ein Jäger Rundfunks im Deutschen Hygiene-Museum Edith Hellriegel, Eva Fleischhauer, Käte Höfgen – Die Elfen Über glitschiges Kopfsteinpflaster holpert ein Handwagen. Verrostete Schienen inmitten der

DEUTSCH Sächsische Staatskapelle Dresden Straße gaukeln vitalere Zeiten vor. Straßenbah- Chor der Staatsoper Dresden nen fahren selten und wenn doch, dann nur auf Choreinstudierung: Ernst Hintze wenigen Linien. Bestenfalls sind Autos am Dirigent: Joseph Keilberth Straßenrand zu sehen. Abgestellt. Denn auch

Kraftstoffe sind rar in der sowjetischen Besat- MDR : Aufnahmedatum der MDR-Produktion: 13. 10. 1948 zungszone. Es ist kalt an diesem frühen Okto- DEUTSCH bermorgen des Jahres 1948. Beladen ist das Foto Die ausgebrannte Semperoper; Foto aus dem Jahr 1945 Eine Studioproduktion des MITTELDEUTSCHEN hölzerne Gefährt nicht etwa mit lebenswichti- RUNDFUNKS, Landessender Dresden gen Briketts, die vielleicht von einem Güterzug Was nur war denn übrig geblieben vom barock- Inzwischen liegen die Orchesterstimmen Restaurierung für die »heruntergefallen« sind. Nein – Kontrabässe stolzen Elbflorenz? Es wird langsam hell, als der zu Dvorˇáks Oper »Rusalka« auf den »CD-EDITION STAATSKAPELLE DRESDEN« und Notenpulte sind das Ladegut der seltsa- Handwagen nach sieben oder acht Kilometern Notenpulten. Ausgerechnet »Rusalka«, das nach dem MDR-Masterband Prod.-Nr. 3D601/A-F men Fahrt. Und die führt vorbei an schier sein Ziel erreicht hat und sorgsam entladen hochpoetische Märchen von der unge- Ursprüngliche Bandlaufgeschwindigkeit endlosen Ruinenzeilen quer durch das einst- wird. Noch schützen Decken die wertvolle brochenen Liebe einer Wassernixe zu einem 76,2 cm/s mals so glanzvolle Dresden. Bombenkrater und Fracht, die von ausgemergelten Orchester- Menschen. Zum Menschlichen. Trümmerberge wohin man schaut. warten ohne Zögern in das Deutsche Zum Menschsein! 2 3 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 4

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»Hör gut zu!« [Szene der Hexe aus dem 1. Akt]

Oberhalb des Aufnahmesaales sitzen in einem kleinen »Verschlag« zwei Rundfunkmitarbeiter an den Aufnahmereglern und verfolgen aufmerksam per Abhörlautsprecher die Auf- zeichnung. Einer von beiden ist der Toningeni- MDR MDR : : eur Gerhard Steinke. Noch ganz genau kann

sich der heute fast Achtzigjährige an die to: Deutsches Hygienemuseum Foto Foto Fo Das Funkhaus des Senders Dresden kurz nach dem Einzug in den Seitenflügel des Deutschen Hygienemuseums. »Rusalka«-Produktion erinnern: Großer Sendesaal des Landessenders Dresden Das Fahrzeug in der Mitte war der erste Übertragungswagen des Dresdner Senders. im Deutschen Hygienemuseum, 1948. Was für ein Thema in was für einer Zeit! Gerade- men Finger im ungeheizten Sendesaal. Wen seiner Ausführung und Gestaltung ‚Steinsaal‘ mal drei Jahre nach der Kapitulation. Drei Jahre wundert es da, wenn sich die Harfe innerhalb genannte Raum besaß eine lange Nach- nach dem Zusammenbruch des »Tausendjähri- der Aufnahme etwas verstimmt? Die Musiker hallzeit. Daher wurde für unsere Aufnahmen gen Reiches«. Drei Jahre des wirtschaftlichen der Dresdner Staatskapelle und die Solisten der das Orchester vor der Bühne platziert, der Ausblutens. Drei Jahre unermüdlichen Wieder- Staatsoper musizieren wohl deshalb so hinrei- Bühnenvorhang geschlossen, und die noch gutmachenwollens. Jahre des Hungerns und ßend, so ambitioniert und schön, weil ihnen verbleibenden Stuhlreihen wurden mit Tüchern

DEUTSCH der Entbehrung. Vor allem der Angst. eines nicht verloren ging: ihre Liebe zur Musik! abgedeckt. Unter solchen Bedingungen war die damals übliche ›Ein-Mikrofontechnik der

Die da gleich an den Pulten sitzen und aus to: Steinke Sammlung Gerhard Monofonie‹ die einzige Möglichkeit, eine gute Dvorˇáks volkstümlich liedhafter Partitur musi- Fo Durchsichtigkeit und Tiefenstaffelung zu zieren werden, haben den Feuersturm jener Toningenieur Gerhard Steinke am Pult der Senderegie erreichen. Auffallend war das Interesse der apokalyptischen Nacht Dresdens erlebt und »Als junger Toningenieur hatte ich in den Jah- Sänger, in diesem halligen Umfeld aufzutreten. DEUTSCH überlebt. Sicher traumatisiert noch, aber sie ren 1947 bis 1949 die Möglichkeit, Aufnahmen So meinte Elfride Trötschel bei der Aufnahme leben! Kommt dieses beseelte Musizieren, das mit der Sächsischen Staatskapelle unter Joseph vom ›Lied an den Mond‹ aus ›Rusalka‹ erstaunt wir hier miterleben können, vielleicht aus Keilberth zu produzieren. Als Aufnahmesaal und begeistert gleichermaßen: ›In diesem Raum dieser Stimmung, einer visionär hoffnungs- diente uns in der Nachkriegszeit die ehemalige klingt meine Stimme wie die eines Kindes!‹ vollen? Empfangshalle des Deutschen Hygiene- Museums, da alle anderen Säle in Dresden als Kurz vor der Aufnahme der ›Salome‹ Mitte Mai to: Dresden Staatsoper

Verdrängt ist die Sorge, eine der ständig zu Fo Folge des Krieges zerstört worden waren. Dieser 1948 wurde überlegt, statt des einen hohen erwartenden Stromsperren könne die Produk- Die Staatskapelle Dresden unter Joseph Keilberth. als Sendesaal für Rundfunkaufnahmen wie Standmikrofons besser ein zweites Hängemi- tion jäh unterbrechen, vergessen sind die klam- Vor dem Dirigentenpult ein Gemälde ihrer Semperoper öffentliche Veranstaltungen genutzte, wegen krofon über dem Platz des Dirigenten einzurich- 4 5 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 6

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schaft zeigte, die Orchesteraufstellung und erungsgerät, nicht genügend vorsichtig war. Vor der Aufnahme von ›Rusalka‹ hatte es im Klangbalance der Instrumentengruppen für das Endgültig eingeschätzt wurden die Aufnahmen September 1948 erhebliche Kontaktprobleme Hängemikrofon einzurichten. erst später im ›Kontrollraum‹ des benachbarten mit den Anschlüssen der Mikrofonkabel im Auf- Funkhaustraktes. Gemeinsam wurde mit nahmesaal gegeben, so dass ein Opernkonzert Joseph Keilberth und Elfride Trötschel über am 12. September 1948 – natürlich live, wie stets Korrekturen und Nachschnitte entschieden. in diesen Jahren – vorzeitig wegen starken Pras- selns abgebrochen werden musste. Ich hatte die Steckanschlüsse angeblich nicht fest genug verschraubt. Es gab gewaltigen Ärger mit Gerhard Probst, der den Ton ›steuerte‹, wie man damals sagte.

Etikett auf einem der Bandkartons Also wurden daher noch vor den ›Rusalka‹- ten. In vier Metern Höhe. Um den Vorstellungen Aufnahmen die alten Anschlussdosen durch des Chefingenieurs Gerhard Probst zu entspre- neuere Tucheldosen mit selbstreinigenden chen, entschloss ich mich, ein Loch für das Messerkontakten ersetzt. Über die freigeworde- to: Sammlung Heinz Döhler

Mikrofonkabel in die Beton-Saaldecke zu schla- Fo nen Dosen und Stecker wurden nun Lichtsignal- Die »Tonregie« zum Saal

gen. Da die Ausstellungsräume über unserem to: Steinke Gerhard säulen und -Signalgeber angeschlossen, um

Saal durch Bombenschäden zerstört waren, war Unser ›Regieraum‹ war nur ein kleiner Verschlag Fo auch eine optische Verbindung zum Dirigenten Der »Schallaufnahmeraum 1«

DEUTSCH der geeignete Ort gut zugängig. Allerdings gab mit ebenso kleinem Fenster oberhalb des halten zu können. es zu dieser Zeit keine Steinbohrmaschinen; es Saales im Treppenhaus. Und mit minimalen mit den beiden »Tonschreibern« musste also per Hand gemeißelt werden. Dabei raumakustischen Bedingungen. Gerademal Die gesamte Aufnahmetechnik, wie Mikrofone, Aufgrund der Eröffnung des wiederhergestell- platzte der Verputz der Unterdecke in einem Platz für zwei Personen gab es vor dem Tisch Abhörlautsprecher und Magnetbandgeräte, ten Dresdner Schauspielhauses im September großen Drei-Meter-Radius im Saal selbst mit mit Reglerfeld. Daneben stand ein kleines stammte noch vom damaligen Reichsrundfunk 1948 musste auch unser Regieraum im Hygie- ab, was dem Direktor des Hygiene-Museums Wandgestell mit den Verstärkereinheiten; der aus den frühen vierziger Jahren. ne-Museumstrakt umgebaut werden. Der dort DEUTSCH äußerst missfiel und der Leitung des Landes- Lautsprecher war oberhalb des Fensters ange- noch für die vorausgegangene ›Salome‹-Auf- senders erhebliche Unannehmlichkeiten ein- bracht. Das alles reichte gerade zur einfachen Die Bandmaschinen selbst standen weit nahme eingesetzte transportable Übertra- brachte. An eine schnelle Reparatur war nicht Beurteilung und zur Aussteuerungskontrolle entfernt vom Aufnahmesaal in der ›Schallauf- gungsverstärker V 35 mit 4 Reglern und einem zu denken. Es gab keine so hohe Leiter! aus. Lieber etwas untersteuert als übersteuert, nahme 1‹ im Funkhausflügel des Hygiene- Summenregler, der seinerzeit für die Olympiade denn das Magnetband war sehr empfindlich museums. Dort starteten die Technischen 1936 entwickelt und eingesetzt worden war, Indes war die versteckte Freude des Chefinge- und verursachte schnell hohe nichtlineare Ver- Assistentinnen die ›Maschinen‹ nach einem wurde nun im Theater installiert. Stattdessen nieurs über das Einhängen des Mikrofons am zerrungen, wenn man bei der Aussteuerung mit telefonisch gegebenen Kommando aus dem mussten wir uns also für die ›Rusalka‹-Produk- richtigen Platz weit größer als der verursachte dem so genannten ›Zappelphilipp‹, einem Regieraum oder auf Zuruf durch den Dirigenten tion mit einem kleinen Reglerfeld sowie einem Ärger, zumal Joseph Keilberth große Bereit- ballistisch unzureichenden Zeiger-Aussteu- selbst. Hauptverstärker zufrieden geben. Bescheidene 6 7 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 8

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technische Möglichkeiten im Vergleich zum mm und später auf 6,25 mm herabgesetzt. Die Magnetköpfe, zu Flatter- und Gleichlaufeffek- späteren oder gar heutigen Standard. erste Normung auf 6,25 mm Magnetbandbreite ten, zwar jeweils in kleinen Dimensionen, aber und 76,2 cm/s Bandgeschwindigkeit setzte ein, mit nachteiligen Auswirkungen in Form von Die reguläre Betriebseinführung der neuen nachdem die Amerikaner aufgrund der in Frequenzgang- und Pegelverfälschungen. Da- Magnettonbandtechnik bei der damaligen Deutschland vorgefundenen Magnetbandtech- neben trat ›Jaulen‹ des Klanges durch unter- Reichs-Rundfunk-Gesellschaft war erst 1943 nik ab 1948 in den USA eigene Fertigungen von schiedlichen Bandzug der Motoren, Dehnung erfolgt. Die Maschinen arbeiteten damals noch Geräten und Tonbändern aufzogen. Und in den der mechanisch empfindlichen Bänder auf. mit einer Bandgeschwindigkeit von 77 cm/s USA konnte man eben nur in Zoll messen, da und einem 6,5 mm breiten Magnetband. Dabei musste der entstehende Standard weltweit an- Tonband war eine Kostbarkeit! Manche Archiv- handelte es sich um den Typ C, mit einer gepasst werden. aufnahme musste daher auch auf vorbespiel- Unterlagenschicht (Trägerschicht) aus F-Cellit ten und danach gelöschten oder gar älteren und der aktiven Magnetschicht mit Magnetit. Um im Landessender Dresden noch vorhandene Magnetbändern (aus der Kriegsfertigung) auf- Nach der Zerstörung der ersten Fabrika- ›frische‹ (jungfräuliche) Tonbänder aus Kriegs- gezeichnet werden. tionsstätte in Ludwigshafen 1943 wurde die zeiten (meist mit schwarzer Oberfläche und Magnetbandproduktion Ende 1943 nach Wolfen keinesfalls reißfest) nutzen zu können, konstru- Für unsere Opernaufnahmen erhielten wir zwar überführt. Bereits im Juli 1945, kurz nach Kriegs- ierte der Dresdner Betriebs- und Messingenieur ›gute‹ frische Magnetbänder aus der Neupro- ende, wurden Wiederaufbau und Wiederinbe- Manfred Wosch, ein begnadeter Tüftler, eine duktion vom Funkhaus . Doch selbst die triebnahme in West und Ost, also auch in kleine Zusatzeinrichtung mit Rasierklingenein- waren nie fehlerfrei, rauschten unterschiedlich, Wolfen, möglich. Die dortige AGFA Wolfen war satz, die beim laufenden Band eine ›Beschnei- enthielten Fehlstellen (›drop outs‹ wie man zig

DEUTSCH inzwischen eine Abteilung der Sowjetischen dung‹ auf 6,35 mm Breite ermöglichte. Natür- Jahre später sagte) und mussten vom Mess- Staatlichen Aktiengesellschaft ›Photoplenka‹ lich musste die Einrichtung mit einem zusätz- dienst exakt auf den optimalen Arbeitspunkt geworden, deren Umstellungen im Magnetit- lichen Staubsaugeransatz für das abgeschnitte- des Aufsprechstromes eingestellt werden. Dazu Material allerdings zu erheblichen Fertigungs- ne schmale Bandsenkelchen ständig entmag- mussten die beiden genutzten Laufwerke hin- und Qualitätsproblemen bei den Lieferungen netisiert werden. Für die wenigen Archivbänder sichtlich der Bandlaufqualität ständig mühsam für den Rundfunk in der sowjetischen trauten wir uns das nicht zu; wertvolle Auf- per Hand optimiert werden. Die Ergebnisse wa- Besatzungszone führten. zeichnungen mussten daher ›umgeschnitten‹, ren aber allemal den Aufwand wert. d. h. kopiert werden. Anschließend mussten die Das erklärt, warum ausgerechnet die Bänder, Bandführungen in den Abmessungen korrigiert Es kann fast als ein Wunder angesehen werden, die 1948 für ›Salome‹ und danach für ›Rusalka‹ und erneuert werden; aber es war dennoch dass die Aufzeichnung der ›Rusalka‹ nach ihrer benutzt wurden, noch keinen befriedigenden nicht zu verhindern, dass sowohl die beschnit- Umzeichnung und Rettung elektroakustisch so- elektroakustischen Qualitätsstandard aufwei- tenen als auch die absolut fabrikfrischen Bän- wie musikalisch-künstlerisch noch so gut nutz- sen konnten. Dazu kamen die ersten Verände- der nicht immer exakt auf ihrer Unterkante lie- bar schien, was allen Beteiligten, besonders rungen einiger mechanischer Parameter: Die fen. Es kam dadurch zu Schiefstellungen vor dem ›Tonrestaurator‹ Holger Siedler, zu Artikel des Sächsischen Tageblatts Dresden vom 27. 01. 1949 Breite von 6,5 mm wurde schon 1945 auf 6,3 den Aufnahme- und Wiedergabespalten der verdanken ist.« Doch wir greifen vor … zur Erstausstrahlung der MDR-Produktion von »Rusalka« 8 9 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 10

DIE STUDIOTECHNIK RUSALKA

Mikrofontechnik »Gern ertrag die Stummheit ich!« der Sender Dresden – aus dem Hygienemu- [Szene der Rusalka aus dem 1. Akt] seum kommend – umgezogen. Mikrofon-Akkus und Aufwickel-Trommel für Ein bereits früher installiertes hinteres Hänge- Mikrofonkabel in einem verschließbaren mikrofon vor der Bühnenkante wurde für den Fast 50 Jahre später: Es soll nun die Geschichte Ein Keller. Dann ein Dachstuhl. Wahrlich keine Holzkasten oberhalb der Saaldecke über dem Chor eingesetzt. der Wiederauferstehung unserer »Rusalka«- optimalen Aufbewahrungsorte für Tonbänder: Dirigenten. Zugunsten einer hohen Klangqua- Produktion Schritt für Schritt wieder lebendig Unter den brüchigen Dachziegeln des nur ein lität meist das Neumann-Mikrofon 1-1 mit der Ausstattung des Regieraums 1 werden. Doch der Reihe nach: Meter dreißig hohen Dachstuhles herrschten sogenannten »scharfen« Kapsel M 1-2, die einen für den großen Aufnahmesaal entweder tropische Temperaturen oder Eises- hier gewünschten Druckanstieg bei 4-7 kHz im im Hygiene-Museum: Alles Weitere beginnt schließlich damit, dass kälte. Andererseits konnten sie hier auch nicht Direktfeld besaß, was in diesem Bereich wenige Monate nach der deutschen Wiederver- verloren gehen oder »verramscht« werden … zu einem Pegelanstieg über 10 dB führte. Tucheldosen mit selbstreinigenden einigung 1989 das Land Sachsen mit »Sachsen- Damit ergab sich im Diffusfeld ein quasi linea- Messerkontakten Radio« wieder eine eigenständige Landes- Wollte man die alten Bänder in ihren vergilbten rer Frequenzgang auch bei größeren Abstän- Lichtsignalsäulen F 7 und F 10aE-Signalgeber Rundfunkanstalt zugesprochen bekommt. Drei Bandkartons erhalten, dann mussten sie den, zugunsten einer guten Wiedergabe hoher zur optischen Verbindung mit Dirigenten Programme werden produziert. Neben einem schnellstens in die Hände von Archivaren und in Frequenzen. und Assistenten vom Regieraum bzw. von unterhaltsamen poppigen Magazinprogramm deren Archivräume nach . Per W-50-Last- der Schallaufnahme 1 aus aus Dresden und einer Ratgeberwelle sendet wagen wird das »Archivgut« Anfang 1991 im Es handelte sich zwar um ein Kugelmikrofon, erstmals mit »Sachsen III« ein sächsischer Kul- Auftrag der Musikabteilung des Kulturkanals aber durch den Druckanstieg in Achsrichtung Reglerfeld mit 4 Vorreglern turkanal aus dem Leipziger Funkhaus in der »Sachsen III« nach Leipzig transportiert. Vor- konnte man den brillanten Streicherklang und 1 Summenregler Springerstraße. Hier wird das Programm für die sichtig und nicht zu schnell darf gefahren wer-

DEUTSCH eine akzeptable Tiefenstaffelung sowie Räum- 2 Vorverstärker V 41 Hörer der Klassischen Musik aufgebaut. Und den, denn die alten Bänder sollen ja nicht von lichkeit erreichen. Hauptverstärker V 63 dazu bedurfte es vor allem eines vitalen Schall- ihren Wickelkernen, den Bobbys, rutschen oder archivs, das ebenso wie die Kulturwelle im Leip- sich gar abwickeln und zu Bandsalat verleiern. Mit den damals verfügbaren Neumann-Mikro- Koaxial-Lautsprecher O15 von Ing. Eckmiller ziger Funkhaus in der Springerstraße stationiert fonen M 7 mit Nierencharakteristik wäre wohl bis 15 kHz sein sollte. Sendbar sind die alten Aufnahmen zunächst der Nachhall auf der Aufzeichnung subjektiv zu Baujahr 1942 in Kleinserie nicht, denn Bandmaschinen mit einer so DEUTSCH verringern gewesen (insbesondere bei der Neben Neuproduktionen geht es den sächsi- schnellen Laufgeschwindigkeit von 76,2 cm/s, »Salome« wegen der größeren Besetzung); die Zeiger-Aussteuerungsgerät J 3 mit U 4 schen Musikredakteuren zunehmend auch da- wie in den vierziger und fünfziger Jahren üb- Klangfarbe wurde aber damit unbefriedigend. rum, jene wertvollen historischen Aufnahmen lich, gibt es im Leipziger Funkhaus längst nicht Zu starke Tiefen, zu wenig Höhen, wie vorher AEG-Magnetbandgeräte B2 aus Dresden zu sichern, die im Zuge der Auflö- mehr. Wollten wir die historischen Aufnahmen hergestellte Probeaufnahmen zeigten. »Tonschreiber berta2« sung des DDR-Rundfunks kistenweise und un- anhören, müssen sie also erst einmal auf die ra- sortiert im Keller und später auf dem Dachbo- diotaugliche Geschwindigkeit von 38 cm/s um- Für die Solisten, die links hinter den ersten Für den stationären Betrieb überarbeitete den des provisorischen Dresdner Funkhauses, gezeichnet werden. Eigens für diesen Zweck Violinen platziert wurden, musste allerdings Geräte aus dem Wehrmachtseinsatz dem ehemaligen Sitz der SED-Bezirksleitung, wird eine neue Studer-Bandmaschine mit der ein M7-Nierenmikrofon eingesetzt werden. Eingemessen bis über 12 kHz eingelagert worden waren. Denn hierher war alten Bandlaufgeschwindigkeit bestellt. Sehr 10 11 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 12

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zur Überraschung des Schweizer Studioaus- (und Erwachsenen) feuchte Augen bescherte, in eine andere Welt der Tonkunst wie auf einer vorne am Lautsprecher agieren. Dahinter etwas rüsters! zumindest was den fast gleichwertigen Inhalt Zeitreise versetzt wurde. Binnen kurzer Zeit entfernter die Streichergruppe der Sächsischen betrifft, aufbereitet in herrlichem Surround wurde völlig klar, welch ein unglaubliches Zeit- Staatskapelle und noch etwas diffuser Holz- Gesendet wird die »Rusalka« aber dennoch Ton ... dokument in einer künstlerisch und dramatur- und Blechbläser. Obwohl diese Grundlage ent- nicht. Zu schlecht ist ihre Tonqualität, denn bei gisch faszinierenden Einspielung hier vorlag. wicklungstechnisch nur monofon sein konnte, der Umzeichnung wird damals zunächst einmal Als mich Steffen Lieberwirth ansprach, ob ich Kurzum teilte ich meiner Frau mit, ich sei in war dieser erste Eindruck bereits die Eintritts- vordringlich an eine Erhaltung gedacht und eine Möglichkeit sähe, eine technisch im arg- den nächsten vier Tagen nicht ansprechbar, und karte für eine logische Restauration – wohlge- noch keine Klangverbesserung angestrebt. sten Zustand befindliche Bandkopie besagter ›beamte‹ mich auf einer virtuellen Zeitreise in merkt in Stereo! Denn der Raum mit seiner Dresdener Rundfunkproduktion aus dem Jahre das Jahr 1948 ... Rauminformation ist das Kleid, das Gewand der Erst mit der Bewertung aller Aufnahmen der 1948 für heutige Ansprüche aufzubereiten, sah Dresdner Staatskapelle für die vorliegende Edi- ich fernmündlich absolut kein Problem darin, tion im Jahr 2005 erweckt die alte Dresdner schien dies doch in Anbetracht etlicher Schel- Nachkriegsproduktion wieder unser Interesse. lackplattenrestaurationen der Jahre 1925 bis Und diesmal mehr den je! Was hatten wir da 1950 in meinem Studio eher eine reine Formsa- für ein einmaliges Zeitdokument im Archiv ste- che zu werden. Beim Anhören der Ouvertüre hen! Es müsste für die CD-Veröffentlichung nur kam dann weitgehende Ernüchterung, denn die so sensibel restauriert werden, dass es einer- Tonqualität war an der Grenze des Zumutbaren. seits unseren heutigen verwöhnten Ansprü- Ich wollte schon zum Telefonhörer greifen und chen genügt, andererseits aber seine Patina meine äußersten Bedenken formulieren, als ich

DEUTSCH nicht verliert. Das handwerkliche Geschick und fast tranceartig von Bandmeter zu Bandmeter das feine Gehör des Tonmeisters würden dabei Die Analyse dieser Aufnahme ergab dann, dass Musik, so schrieben es Zeitgeister aus dieser von größter Bedeutung sein. Holger Siedler mein werter Kollege Gerhard Steinke und da- Epoche, noch unwissend, was Surround trauen wir dies alles zu. maliger Toningenieur wahrlich ein ›Wunder‹ Sound heute bedeutet ... Und ähnlich hatten vollbracht hatte. Allen Widrigkeiten und Eng- sich die Solisten und sicher auch das Orche- Sein Gutachten übertrifft unsere kühnsten Er- pässen trotzend gelang dem damaligen Auf- ster damals gefühlt in diesem ›Steinsaal‹ DEUTSCH wartungen an die Qualität der alten Aufnah- nahmeteam auch aus heutiger Sicht eine opti- mit seinen fast 3 s Nachhall. Möglicherweise men. Und wie viele Emotionen scheinen wohl male Platzierung wichtiger Mikrofone. auch ein Grund, warum diese Produktion bei dieser Klangrestaurierung mitgeschwungen buchstäblich Maßstäbe setzte. Diese plasti- haben? Trotz der vorhandenen Überakustik des Aufnah- sche Abbildung war bereits unbearbeitet gut mesaales offenbarte diese Aufnahme eine un- hörbar und eine geniale Voraussetzung für » ›Rusalka‹ ein Märchen? geheure Tiefenstaffelung. So ›hören‹ wir buch- eine klangästhetische Aufbereitung. Wie Gewiss, nur ein Märchen, aber auch eine gegen- to: Steinke Gerhard stäblich die Aktionsbühne der Solisten, die zu- ich letztlich dieses technische Problem der Fo wärtige, kommerzielle Walt-Disney-Produktion Die Dresdner Senderegie mit Reglerfeld dem noch hervorragend textverständlich durch ›Renovierung‹ des Sounds gelöst habe, möch- namens ›Arielle‹, die abertausenden Kindern und Rundfunk-Schallplattenspielern; 1948 die erste Generation der ›Nierenmikrofone‹ te ich für mich behalten. 12 13 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 14

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Festzuhalten bleibt, dass mir mehrmals wäh- Dort werden alsbald die Hochzeitsfeierlichkei- wirklich komponierte der noch nicht ganz Produktion der Dresdner Staatsoper kann rend der Abmischung das Missgeschick passier- ten vorbereitet. Einer Fürstin, die unter den sechzigjährige Dvorˇák das Undine-Thema in nun wieder gehört werden. Ist es nicht te – eben feuchte Augen zu bekommen, so wie Hochzeitsgästen weilt, gelingt es, den Prinzen »Stille und Abgeschiedenheit« im gemütlichen bewegend, wie sich der Kreis nach 50 Jahren meine Kinder bei ›Arielle‹. Nein, ich glaube bei zu verführen. Ein Heger und ein Küchenjunge Arbeitszimmer wie im Garten seines idyllisch geschlossen hat? ›Rusalka‹ und dem Lied ›An den Mond‹ musste wissen zu berichten, dass des Prinzen Liebe gelegenen Landhauses Vysoká bei Pribram in sogar eine Packung Papiertaschentücher her- bereits erloschen sei, denn Rusalkas Schweigen Böhmen, das er sich vom Erlös der »Slawischen Steffen Lieberwirth halten ...« ist ihm befremdlich. Und in den Tiefen des Tänze« gekauft hatte. Sieben Monate schrieb er Sees ahnt der Wassermann, was Rusalka wird an der Oper, von der er sagte, er sei »voller »Lass ein Mensch mich sein!« erdulden müssen. Glauben und Freude, dass mir diese Arbeit gut [Arie der Rusalka aus dem 1. Akt] gelingt«. Den letzten Federstrich setzte er Wiesengrund und See sind jetzt ein Ort tiefen schließlich mit seinem Namenskürzel am Was für eine poetische Szenerie: Da singen und Schmerzes geworden. Nur der Tod des 27. November 1900 unter die Partitur. tanzen Waldelfen und Wassernixen im Mond- Geliebten kann Rusalka von ihrem Irrlicht- schein auf dem Wiesengrund am Ufer eines Dasein befreien. Schon ein reichliches Vierteljahr später kam idyllischen Sees ihren Reigen. Nur eine, Rusalka, »Rusalka« dann zur Uraufführung im Prager ist gedankenversunken, in sich gekehrt. Sie ist Bald schon treibt Reue den Prinzen zum See: Nationaltheater. In Deutschland hingegen verliebt in einen Prinzen. Doch der alte lebenser- »Bist du ein Geist, so töte mich! Bist du ein nahmen Regisseure und Intendanten zunächst fahrene Wassermann warnt seine Tochter Weib, so rette mich!« Sie wehrt ihn ab, denn kaum Notiz von dem Werk. Auch Gustav beschwörend vor ihrer Sehnsucht zu einem im Kuss müsste er sterben. Vergeblich! Mahlers Engagement als Wiener Hofoperndi- Dokument: Steinke Sammlung Gerhard

DEUTSCH Sterblichen, denn sie besitze ja keine Seele wie Diesmal wird er Rusalka festhalten. Zum rektor, die Oper zu Dvorˇáks Lebzeiten herauszu- Dienst- und Probenplan von die Irdischen. Todeskuss! bringen, sollte »aus nationalen Gründen« schei- Gerhard Steinke für den Oktober 1948 tern. Dass »Rusalka« erst Ende 1929 – dank des Eine Hexe weiß Rusalka in ihrem Liebesschmerz »Ich bleibe stets nur das, was ich war: Stuttgarter Opernhauses – erstmals ihren Weg Dank zu trösten und verspricht ihr die ersehnte ein einfacher böhmischer Musikant« auf eine deutschsprachige Bühne fand, ist menschliche Gestalt. Dafür fordert sie eine [Antonín Dvorˇák] kaum zu begreifen. Noch weniger, wieso es fast Die Geschichte der vorliegenden »Rusalka«- DEUTSCH Gegenleistung: Sie dürfe niemals mit den weitere zwanzig Jahre still um »Rusalka« wur- Rundfunkproduktion konnte recherchiert wer- Menschen sprechen. Wenn der Prinz sie aber Dvorˇáks Musik entlässt uns nicht etwa resig- de. »Diese Vernachlässigung«, so Ernst Krause den auf Grund der Erinnerungen einiger Rund- eines Tages nicht mehr liebe, werde der Fluch des nierend. Vielmehr scheint der Schluss der Oper in seinem Opernführer, »sollte sich erst ändern, funk-Mitarbeiter an die Jahre 1948 und 1990/91: Wassermannes sie in ein Irrlicht verwandeln. voller Hoffnung, denn Rusalka hat trotz des seitdem 1948 Joseph Keilberth in Dresden in ei- ihr widerfahrenen Leides das Glücklichsein ner weitbeachteten Aufführung (mit Elfride Dafür danken wir neben Gerhard Steinke, Blind vor Liebe akzeptiert Rusalka alle auferleg- erfahren dürfen: Die Liebe zum Menschen. Trötschel) auf das tschechische Musikmärchen Evelyn und Joachim Garten, Ilse und Gerhard ten Bedingungen. Sie wird in ein bildschönes hinwies!« Wosch vom Sender Dresden, Paul Arnold von der Mädchen verwandelt und begegnet dem Prin- Wir sind mit »Rusalka« zu Gast »im Märchen- Deutschen Schallplatte sowie Eberhard Jenke und zen, der sie auf sein Schloss führt. land und irgendwann zur Märchenzeit«. Und Und jenes einmalige Tondokument dieser Thomas Petzold vom Mitteldeutschen Rundfunk. 14 15 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 16

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

1948 holt Walter Felsenstein sie zu Gastspielen an die Komische Oper Berlin. 1950 Staatsoper Berlin. Von 1951 bis zu ihrem frühen Tod 1958 Engagement an der Städtischen Oper Berlin. 1955 Mimi zur Wiedereröffnung der Staatsoper »Unter den Linden« Berlin. 1956 engagiert Wolfgang Wagner sie als Evchen in den »Meistersingern« für die Oper Rom. Gastspiele bei den Salzburger Festpielen, am Maggio Musicale Fiorentino, bei den Festspielen in Glyndebourne und an der Staatsoper Wien. 25. April 1958 letzter Bühnenauftritt als Pamina an der Hamburger Oper. Starb mit 44 Jahren to: Dresden Staatsoper to: Dresden Staatsoper to: Dresden Staatsoper Fo Fo Fo an Krebs. Joseph Keilberth Elfride Trötschel Gottlob Frick

Joseph Keilberth Elfride Trötschel Gottlob Frick von Werner Egk. 1957 Bayreuther Festspiele als (19.04.1908 in Karlsruhe – 20.07.1968 in München) (21.12.1913 in Dresden – 20.06.1958 in Berlin) (28.07.1906 in Ölbronn/ – 18.08.1994 in Pforzheim) Pogner in den »Meistersingern« und 1960-1964 Dirigenten-Studium an der Musikhochschule Mit 8 Jahren Vollwaise. Studium bei Paul Jüngstes von 13 Kindern einer schwäbischen als Hunding und Hagen, 1964 als Fasold.

DEUTSCH Karlsruhe. Ab 1925 Korrepetitor und Cellist am Schöffer. 1931 Angehörige des Chores der Försterfamilie. Studium bei Julius Neudörffer- Opernhaus seiner Heimatstadt. 1935 General- Staatsoper Dresden und Stimmbildung durch Opitz. 1934 Soloverpflichtung am Landestheater Ruth Lange musikdirektor des Badischen Staatstheaters Helene Jung. 1934 Engagement als lyrischer So- Coburg als Daland im »Fliegenden Holländer«. (18.01.1915 in Rabenau/Sachsen) Karlsruhe. 1940 Leiter der neu gegründeten pran an der Staatsoper Dresden. 1934 Ännchen 1935/36 Stadttheater Freiburg. 1936 Stadtthea- Nach früher Ausbildung im Klavier-, Orgel- »Deutschen Philharmonie« in Prag. 1945 General- im »Freischütz«, 1936 erste Gastspielreise nach ter Königsberg. 1940-1950 Engagement an der und Violinspiel Gesangsstudium bei Doris musikdirektor der Dresdner Staatskapelle und London. 1938 Lola in »Cavalleria Rusticana«. Dresdner Staatsoper. Mitwirkung bei den Ur- Winkler und Walter Staegemann in Dresden. DEUTSCH Musikalischer Oberleiter der Dresdner Staats- 1939 Zerlina im »«. Nach der Zer- aufführungen der »Zauberinsel« von Heinrich Mitglied der Gesangsklasse der Orchester- oper. Erster Chef der Bamberger Symphoniker, störung der Semperoper Auftritte in den provi- Sutermeister, 1942 und in »Die Hochzeit des schule Dresden. 1938 Debut an der Volksoper die sich aus dem Deutschen Philharmonischen sorischen Spielstätten der Staatsoper Dresden Jobs« von Joseph Haas, 1944. 1950-1953 Städti- Wien. Auftritte an den Theatern von Karlsbad Orchester Prag wieder begründet hatten. (Tonhalle und Kurhaus Bühlau). Unter Keilberth sche Oper Berlin. 1953 Verpflichtungen an die und Teplitz. 1941 Engagement am Theater des 1951 GMD des Philharmonischen Staats- ab 1945 Mimi in »La Bohème«, Evchen in den Staatsoper München und Wien. Gastspiele an Volkes in Dresden. Ab 1945 Mitglied der orchesters Hamburg, Gastverpflichtungen »Meistersingern«, Susanna in »Le nozze di der Staatsoper Hamburg, der Royal Opera of Co- Staatsoper Dresden. Octavian im »Rosenkava- an der Bayerischen Staatsoper. Am 20. Juli 1968 Figaro«, Sophie im »Rosenkavalier« und Nedda vent Garden und der Scala. 1956 und 1960 Salz- lier«, Komponist in »«, Zusammenbruch am Pult während einer in »Hoffmanns Erzählungen«. 1946 Antonia in burger Festspiele als Sarastro 1955 Mitwirkung Dorabella in »Così fan tutte«. Gastspiele an Aufführung von »«. »Hoffmanns Erzählungen«. 1948 »Rusalka«. bei der Uraufführung der »Irischen Legende« der Staatsoper München. 16 17 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 18

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

Helmut Schindler Musikhochschule Dresden. 1941 Debut am Gerhard Steinke (22.01. 1914 in Liegnitz/ Oberschlesischen Landestheater von Beuthen (geb. 12.08.1927 in Dresden) Schlesien – 28.11.1993 in Füssen) als Sophie im Rosenkavalier. 1945/46 Engage- 1947-1949 Tontechniker/Toningenieur beim Gesangsstudium an der Musikhochschule ment am Stadttheater Nürnberg. 1946-1951 MDR, Landessender Dresden. Danach Berlin. 1938 Debüt an der Volksoper Berlin. Staatsoper Dresden. 1951 Städtische Oper Berlin Akustik-Studium an der TH Dresden. 1941-1945 Nationaltheater Weimar. Stadt- (heute ). Ehrenmitglied 1953-1990 Rundfunk- und Fernsehtechnisches theater Erfurt. 1948-1968 Engament an der dieses Hauses nach 30-jährigem Wirken. Mitwir- Zentralamt/Deutsche Post, Berlin – zunächst Staatsoper Dresden. Ab 1950 Gastspiele an der kung bei Uraufführung von Leo Blechs Oper in der Magnettonentwicklung. Ab 1956 Leiter Komischen Oper Berlin. Besetzung als Nureddin »Versiegelt« 1951, in Hans Werner Henzes »Der des Labors für Akustisch-Musikalische im »Barbier von Bagdad« von Peter Cornelius, junge Lord« 1965 und in Giselher Klebes Grenzgebiete mit Entwicklung des Klanger- Midas in »Die Liebe der Danae«, Apollo in »Alkmene« 1981. Gastspiele an der Scala, der zeugers »Subharchord« für experimentelle »Daphne« von Strauss, Siegmund in der Staatsoper Wien, der Opéra Paris sowie bei den Musik, verantwortlich für Einführung der »Walküre«, Rinuccio im »Gianni Schicchi« von Salzburger Festspielen. Rundfunk-Stereofonie in Ostdeutschland und Puccini, als Herzog von Mantua im »Rigoletto« die Entwicklung des Ambiofonie-Verfahrens oder Manrico im »Trovatore« von Verdi. Erich Zimmermann – der weltweit ersten Vierkanaltechnik – Zudem Konzert und Oratoriensänger. (29.11.1892 in Meissen – 24.02.1968 in Berlin) sowie für subjektive Untersuchungen der MDR Zunächst Porzellanmaler an der Porzellan- : Audioqualität. Ab 1971 Direktor der Abtei-

Helena Rott Manufaktur Meissen. Private Gesangsstudien Foto lung Studiotechnologie – für automatisier- (10.11.1908 in Münster – 25.07.1991 in Köln) in Dresden. 1918 Engagement an der Staatsoper MDR-Unterhaltungschef Richard Walter Hahnewald ten Rundfunk, Studioanlagen, Richtungs- und MDR-Chefingenieur Gerhard Probst (rechts)

DEUTSCH Gesangsstudium an der Musikhochschule Köln. Dresden. Nach Verpflichtung in Leipzig 1925- orientierte Beschallung (DSS), zeitweise auch 1937 Stadttheater Münster. 1940-1960 Engage- 1931 Ensemblemitglied an der Staatsoper Mün- Die Aufnahmeleiter der MDR-Produktion Studiovideotechnik. Ab 1990 Forschungs- ment an der Staatsoper Dresden. Sängerische chen. Bis 1934 an der Staatsoper Wien. gruppenleiter für Neue Tonsysteme bei der Höhepunkte als Acuzena im »Trovatore«, Mag- 1934/1935 Staatsoper Hamburg. Danach bis Gerhard Probst Deutschen Telekom/Berkom mit DAB, dalena im »Rigoletto«, Magdalene in den »Meis- 1944 Staatsoper Berlin. Zwischen 1925 und 1944 (1.10.1912 in Beiersdorf – 21.2.2002 in Berlin). Mehrkanaltechnik, Codierung. Dozent an tersingern«, Adelaide in »Arabella« und Annina mehrmals als Mime in Bayreuth. Gastspiele an 1946-1951 Toningenieur und Technischer Leiter der Hochschule für Musik Berlin für Tonmeis- DEUTSCH im »Rosenkavalier«. Gräfin Capulet bei der Ur- der Grand Opéra Paris und am Covent Garden beim MDR, Landessender Dresden. 1951-1952 terklasse über 27 Jahre. Seit 1955 tätig in aufführung von »Romeo und Julia« von Hein- in London. Mitwirkung bei den Uraufführungen Chefingenieur und Leiter der Hauptabteilung internationaler Standardisierung: OIRT, CCIR/ rich Sutermeister 1940 sowie Mitwirkung in von Paul von Klenaus »Rembrandt van Rijn« Technik bei der Generalintendanz des Rund- ITU, AES, VDT. Mitbegründer des Surround- »Die Hochzeit des Jobs« von Joseph Haas. 1937, in Werner Egks »Peer Gynt« 1938, im funks. Danach bis 1956 beim Staatlichen Rund- Sound-Forums im Verband Deutscher »Schneider Wibbel« von Mark Lothar 1943 funkkomitee. 1956-1974 Stellvertreter des Tonmeister. AES-Fellow, AES Vice President Lisa Otto sowie in »Schloss Dürande« von Othmar Ministers für Post- und Fernmeldwesen, Europe 1991-1993. Seit 1992 freier Audio (14.11.1919 in Dresden) Schoeck 1943 und 1952 in »Ein preußisches Bereich Rundfunk und Fernsehen. Consultant, Referent und Fachjournalist. Tochter des Konzertsängers Karl Otto. 1938 Märchen« von Boris Blacher. zunächst Klavier- dann Gesangsstudium an der 18 19 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 20

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

Antonín Dvorˇák (1841-1904) »Unending heartbreak« In the meantime, the orchestral parts for Rusalka – Lyrical opera in three acts [scene with Rusalka and chorus Dvorˇák’s opera Rusalka have been placed on the [sung in German] of water sprites from the third act] stands - Rusalka of all things, a highly poetic fairy tale about a water nymph’s Mitteldeutscher Rundfunk production using A handcart bumps and jolts over slippery undying love for a man and her desire to an adaptation of the text by Willi Hübner cobblestones. Rusty rails in the middle of the become human! after Hans Christian Andersen’s Den lille street recall better times. Trams rarely run now, havfrue (The little mermaid) and when they do, they serve only a few routes. What a theme in that situation and at that time! The few automobiles that are to be seen are un- Elfride Trötschel (soprano) - Rusalka used. Out of action. Fuel is among the many It is just three years after the capitulation. Helmut Schindler (tenor) - Prince items that are scarce in the Soviet occupied zone. Three years after the collapse of the Reich Ruth Lange (soprano) - Foreign Princess that was to last a thousand years. Three years Gottlob Frick (bass) - Water Goblin It is cold on this early October morning in 1948. of economic disaster. Three years of the inde- Helena Rott (contralto) - Witch The wooden handcart is not carrying anything fatigable desire to make amends. Years of Erich Zimmermann (tenor) - Gamekeeper which is vital for survival, like briquettes that hunger and deprivation – and above all of fear. Lisa Otto (soprano) - Turnspit »fell off the back of« a goods train. No – its load The musicians about to take their places and Kurt Preuß (tenor) - Hunter comprises double-basses and music stands. perform Dvorˇák’s folksy, songful score exper-

Edith Hellriegel, Eva Fleischhauer, And this strange consignment moves past to: Ullstein ienced and survived the firestorm of that Fo Käte Höfgen - Fairies seemingly endless rows of ruined buildings Dresden between the Waisenhaus and Prager Straße apocalyptic night in Dresden. Still traumatized, right across the once splendid city of Dresden. of course, but alive! Does the animated music- ENGLISH Saxon Staatskapelle of Dresden Bomb craters and mountains of rubble which- Dawn has passed when, after seven or eight making we can experience here perhaps stem Chorus of the Dresden Staatsoper ever way one turns. kilometres, the handcart reaches its destination from the visionary, hopeful mood that prevailed directed by Ernst Hintze and is carefully unloaded. Still protected by then? Conducted by Joseph Keilberth It is heart-wrenching to look back from the blankets, the valuable freight is carried without stout Elbe bridge at what was once the old hesitation into the German Hygiene Museum Forgotten is the worry that one of the frequent ENGLISH MDR production recorded on October 13, 1948 town. The Frauenkirche has collapsed. The by emaciated orchestra wardens ... power cuts might suddenly interrupt the pro- façades of the burnt-out Palace and the duction, forgotten are the cold, clammy A studio production made in the Dresden Zwinger are like a ghostly stage set. Blackened A sign declares that here, in the undestroyed fingers in the unheated studio. Who can take it studios of the MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK by soot, the yawning holes that were once the wing of the museum, the Dresden radio station amiss that the harp goes a little out of tune Restoration for the »CD EDITION STAATSKAPELLE windows of the Semperoper create a similarly has set up its studios and production centre during the recording? The musicians of the DRESDEN« from the MDR master tape pathetic impression. and is using this part of the building as a Dresden Staatskapelle and the soloists of the Prod. No. 3D601/A-F provisional broadcasting centre. Even the Staatsoper surely perform so breathtakingly, so Original tape speed 76.2 cm/s What then remained of the proud Baroque reception hall of the Hygiene Museum has ambitiously and beautifully, because there is city of Dresden? been converted into a provisional studio. one thing they have not lost: their love of music! 20 21 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 22

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

»Take heed!« was named because of its architecture, had a of using just the single microphone on a high window. Simple assessment and level adjust- [witch’s scene from the first act] very long reverberation time. For our recor- stand. In order to realize the ideas of the chief ment was all that was possible. Rather a bit too dings, the orchestra was therefore placed in engineer Gerhard Probst, I decided to break a little volume than too much, since the magnetic In a small »shed« above the recording studio, front of the stage, the stage curtain being kept hole though the concrete ceiling of the hall for tape was very sensitive and loud non-linear two technicians sit at the controls and closely closed and the still remaining rows of seats the microphone cable. Since the exhibition distortion resulted as soon as one was not follow the recording on a monitor loudspeaker. covered with cloths. Under such conditions, the areas above our hall had been destroyed by the careful enough in operating the ‘fidgeter’, an One of them is the sound engineer Gerhard only way to achieve a satisfactory degree of bombs, it was easy to access a suitable place. inadequate modulation control with a dial. Steinke. Now almost eighty years old, he still transparency and sense of depth was to use a However, there were at this time no drills that »The final assessment of the recordings was recalls the Rusalka production perfectly: single microphone, as was usual at the time. could cope with masonry, so everything had to carried out later in the ›control room‹ of the »As a young sound engineer, I had the chance The singers’ interest in performing in this rever- be chiselled away by hand. In the process, an neighbouring broadcasting centre wing. of producing recordings with the Saxon Staats- berant environment was striking.When recording area of plaster six metres in diameter broke Decisions as to corrections and cuts were taken kapelle under Joseph Keilberth from 1947 to ›O silver moon‹ from Rusalka, Elfride Trötschel, loose and crashed down into the hall, which in consultation with Joseph Keilberth and 1949. The recording studio in those post-war for example, was both astonished and extremely displeased the director of the Elfride Trötschel. Hygiene Museum and caused the management of the Dresden studio considerable embarrass- ment. A quick repair was out of the question. There were no ladders long enough!

»However, the chief engineer’s secret joy about being able to suspend the microphone in ENGLISH the right place was considerably greater than the trouble it caused, especially since Joseph Keilberth was quite willing to reposition the orchestra and the instrumental groups within it to ensure the right tonal balance using the ENGLISH suspended microphone.

»Our ›control room‹ was just a small shed with a Main entrance to the Dresden Hygiene Museum; Photo from 1935 correspondingly small window on the staircase years was provisionally set up in the former enthusiastic: ›Here my voice sounds like a child’s!‹ above the hall. And its acoustic potential was reception hall of the German Hygiene Museum, »Shortly before recording Salome in mid-May minimal. There was just enough room for two Orchestra layout and positioning of microphones for since all other halls in Dresden had been 1948, consideration was given to setting up a persons at the table with the control panel. the radio broadcast in the »stone hall« of the destroyed. Used both for radio recordings and second, suspended microphone above the Beside it, a small wall rack held the amplifiers; German Hygiene Museum in Dresden; Original sketch by public events, this ›Steinsaal‹ (stone hall), as it conductor – at a height of four metres – instead the loudspeaker had been mounted above the sound engineer Gerhard Steinke made in 1948 22 23 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 24

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

»The entire system, complete with the micro- »The forthcoming opening of the rebuilt »The new magnetic tape technology was first the end of the year. The reconstruction phones, the monitor loudspeaker and the tape Dresden Theatre in September 1948 meant that regularly used by the Reichsrundfunk and recommissioning of plants became recorders, was from the early forties and had changes had to be made in our control room in Gesellschaft in 1943. The machines used a tape possible in West and East, including Wolfen, belonged to the Reichsrundfunk. the wing of the Hygiene Museum. Developed speed of 77 cm/s and 6.5 mm magnetic tape. in July 1945, shortly after the end of the war. for and used at the 1936 Olympics, the trans- The tape was Type C, made from F-Cellit The AGFA plant in Wolfen had in the »The tape machines themselves were far away [presumably nitrocellulose] and using magnetite meantime become a part of the Soviet from the recording studio in ›Sound Recording 1‹ in the coating. joint-stock company ›Photoplenka‹, whose in the broadcasting centre wing of the Hygiene changeover to magnetite tape production Museum. There the technical assistants started »After the destroying of the first production however led to considerable quality problems the machines at commands given by telephone plant in Ludwigshafen in 1943, magnetic tape for radio stations in the Soviet-occupied from the control room or shouted out by the production was transferred to Wolfen towards zone. conductor himself.

»In September 1948, before we began recording Rusalka, there had been considerable problems with the contacts of the microphone cable connections in the recording studio, so that the transmission of an opera concert on September 12, 1948 – live, of course, as they always were then – had to be broken off prematurely ENGLISH because of loud crackling sounds. It seems I had to: Steinke Sammlung Gerhard

not screwed the plug connections together Fo tightly enough and I got quite a bawling out MDR sound technician Irmgard Schölzel at sound from Gerhard Probst, who ›steered‹ the sound, recorder B in the control room. Staff worked with their as we used to say then. coats on because it was so cold in the unheated room. ENGLISH

»Before the Rusalka recording sessions, the old portable V 35 amplifier with 4 regulators and a connections were therefore replaced with summation regulator which had been used newer Tuchel sockets with self-cleaning knife there for the Salome recording sessions was contacts. The old plugs and sockets were now now assigned to the theatre. For Rusalka, we used in the signalling equipment that provided now had to make do with a small control panel a means of visual communication with the and a main amplifier. All very primitive conductor. compared with what came later, never mind what we have today. The continuity control room in the broadcasting wing 24 25 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 26

ANTONÍN DVORˇÁK STUDIO EQUIPMENT

»That explains why particularly the tapes used the result was flutter and wow - nothing gross, Microphone techniques: for Salome and later Rusalka in 1948 were but enough to distort frequency response substandard. To make matters worse, certain and level. ‘Howl’ moreover resulted from the The rechargeable microphone batteries and An M7 cardioid microphone had to be used, mechanical parameters were being changed: stretching of the mechanically fragile tapes by cable drum were housed in a lockable wooden however, for the soloists, who were situated on the tape width of 6.5 mm was reduced to 6.3 motors running asynchronously and exerting case located over the conductor’s podium and the left, behind the first violins. A microphone mm in 1945 and then to 6.25 mm. The first varying forces. above the hall ceiling. installed earlier, suspended above the edge of standardization at 6.25 mm and 76.2 cm/s took the stage, was used for the choir and the fairies. place after the Americans began making their »Magnetic tape was a precious commodity! In the interest of good tonal quality, the own apparatus and recording tapes in the USA Some archive recordings therefore had to be Neumann 1-1 microphone with the so-called Equipment in Control Room 1 in 1948 in emulation of the magnetic tape made on tapes that had already been used and »crisp« M 1-2 capsule was used, giving the for the large recording hall in technology they had found in Germany. And erased or on even older tapes (from wartime desired pressure boost in the rest of the pick-up the Hygiene Museum: since only the inch was used in the USA, the production). field in the 4 to 7 kHz spectrum, resulting in Tuchel sockets with self-cleaning blade rest of the world had to adopt the standard more than 10 dB rise in level in this range. contacts F7 illuminated signalling column and they created. »We received ›good‹ newly produced magnetic Consequently in the diffuse coverage area the F10aE signal transducer for the optical link with tapes from the Berlin broadcasting centre for frequency response was quasi linear at greater the conductor and assistants from the control »In order to be able to use the Dresden studio’s our opera recordings. But even they were never distances, aiding good reproduction of higher room or audio recording room 1 stocks of ›fresh‹ (virginal) tapes left over from faultless, produced various levels of noise, frequencies. the war (mostly with a black surface and prone caused what we much later learned to call ›drop Mixing board with 4 preliminary gain controls to tearing), Manfred Wosch, a Dresden engineer outs‹ and had to be individually calibrated as This is indeed an omnidirectional microphone 1 Master gain control and gifted tinkerer, constructed a small device to the optimal recording current level they but thanks to the pressure rise in the axial 2 Preamplifiers, V 41 ENGLISH using razor blades which enabled the running required. Additionally, the tape running quality of direction it was possible to attain brilliant Main amplifier, V 63 tape to be trimmed to a width of 6.35 mm. The the two machines we used had constantly and string sound along with acceptable depth and device with an additional vacuum cleaner laboriously to be optimized by hand. But the spatial effects. Model O15 coaxial speakers made by Ing. attachment to pick up the narrow tape offcut results were always worth the effort. Eckmiller, had of course to be constantly demagnetized. Using the Neumann M 7 microphone response up to 15 kHz ENGLISH In the case of the few tapes in the archive, we »It can almost be regarded as a marvel that, available at the time with cardioid Built in a small production run in 1942 did not want to risk using that process; after being thus copied and rescued, the characteristics would have made it necessary to valuable recordings therefore had to be copied. recording of Rusalka still seemed electro- attenuate the reverberation in the recording R.M.S. meter, U 4 with J 3 Then the dimensions of the tape transport had acoustically, musically and artistically so usable; (particularly for Salome, due to the larger AEG B2 magnetic tape recorder to be corrected and replaced; but we could not the credit for that must go to all those involved, ensemble). As had been determined in trial »Tonschreiber berta2« ensure that either the cut or the absolutely but particularly to the audio restoration recordings, however, the resultant coloration Surplus Wehrmacht matériel modified for factory-fresh tapes always ran true. When they engineer Holger Siedler.« was unsatisfactory; bass tones were overem- stationary use failed to pass the recording and playback gaps phasized and the upper range was deficient. Calibrated to above 12 kHz in the magnetic heads at a perfect right angle, But we are jumping ahead ... 26 27 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 28

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

»Gladly will I bear being dumb!« Hygiene Museum but in the building that had The sound quality was too bad, since conser- [scene with Rusalka] been the regional administrative headquarters vation had been the urgent priority in copying of the Socialist Unity Party of Germany. the tapes, and no efforts had yet been made to Almost 50 years later: step by step, the improve their sound quality. background to the resurrection of our Rusalka A basement. Then a roof. Really not ideal production would now come to life again. But depositories for tapes. In the confined It was not until all the Dresden Staatskapelle let us proceed chronologically. 1.3-metre-high space under the crumbling tiles recordings had been assessed in 2005 with a Everything that followed ultimately began of the roof, either tropical temperatures or icy view to the present CD release that the old with the fact that a few months after the cold prevailed. On the other hand, they could Dresden postwar production again attracted reunification of Germany in 1989, it was neither get lost nor be sold off cheaply ... our interest. And this time more than ever! decided that Saxony should again have its own What a unique document of the times we had independent broadcasting corporation in the If the old tapes in their yellowed boxes were to there in the archive! But it would have to be so form of »SachsenRadio«. Three programme be preserved, then they had to be placed in the formats were broadcast. Beside an entertain- hands of the archivists in Leipzig as quickly as ingly trendy magazine programme from possible. The music department of the arts Dresden and an advice channel, »Sachsen III« programme Sachsen III had the »archive for the first time transmitted a Saxon arts material« transported to Leipzig in W-50 trucks programme from the Leipzig broadcasting at the beginning of 1991. They had to drive centre in Springerstraße, where the broad- carefully and not too fast, since they could not casting schedule was put together for listeners risk having the old tapes come off their tape ENGLISH to classical music. And what was needed was cores and end up as a tangled mass. above all a comprehensive sound library; like Sachsen III, it was to be situated in the Leipzig The old recordings could not be broadcast broadcasting centre in Springerstraße. straight away, since the Leipzig broadcasting centre no longer had tape machines from the ENGLISH In addition to new productions, Sachsen III forties and fifties that ran at the double speed increasingly concentrated on securing the of 76.2 cm/s. In order to listen to the historical to: Steinke Archiv

valuable historical recordings from Dresden recordings, we first had to get a machine that Fo Announcer from the broadcasting building in Dresden: to: Steinke Archiv which, following the dissolution of the East ran at the old speed and then create copies that

Fo German broadcasting services, had been ran at the standard speed of 38 cm/s. A new »THE REGIONAL BROADCASTING COMPANY IN DRESDEN Recording discussion with Gottlob Frick and Lisa Otto. stacked by the boxful, unsorted, in the Studer tape machine to run at the old tape (on 204,8 m = 1465 kHz) presents its series ›Eternal In the background at left: Kurt Böhme. At the piano opera art‹. In Part 6 on Friday, January 28, 1949, at 7.30 pm, MDR's head of entertainment Richard Walter Hahnewald basement and later in the roof of the speed was ordered especially for the purpose. in association with the broadcasting stations in Leipzig, alias Ulli Busch. In the foreground next to the microphone provisional Dresden broadcasting centre, Much to the surprise of the Swiss studio supplier! Halle and Weimar, and on short wave on the 31 metre is the signal-light equipment for recording. which was now no longer quartered in the But still Rusalka was not fit for broadcast yet. band, we present the opera ›Rusalka‹ by Anton Dvorˇák ...« 28 29 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 30

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

sensitively restored for the CD release that it phone and voice my extreme reservations mind you! For the auditorium with its spatial met the expectations of spoilt modern ears on when, almost in a trance, I was transported information is the garment of music, that the one hand, and retained its patina on the metre by metre of tape into another world of which enrobes it, as contemporary commenta- other. The sound engineer’s technical skill and music in a kind of journey through time. It was tors wrote, not yet able to know what Surround fine hearing would be of prime importance soon quite clear to me what an incredible Sound means today ... And the soloists and pro- here. We believed that Holger Siedler possessed document of the times in the form of an bably the orchestra as well must have felt both. artistically and dramatically fascinating much the same in that ›Steinsaal‹, with its 3 recording I had here. In short, I informed my second reverberation time. Another reason per- His expert opinion on the quality of the old wife that I would not be available for the next haps why this production literally set stan- recordings surpassed our boldest expectations. four days and ›beamed‹ myself on a virtual dards. Even prior to processing, this spatial qua- And what a multitude of emotions must have journey through time back to the year 1948 ... lity was quite audible and an ideal prerequisite been aroused in the process of restoring the for technical upgrading. Exactly how I finally sound! »The analysis of the recording revealed what a solved the technical problem of ›renovating‹ ›miracle‹ my esteemed colleague and former the sound is something I would prefer to keep » ›Rusalka‹ – a fairy tale? sound engineer Gerhard Steinke had accom- to myself. »To be sure, just a fairy tale, but also a present- plished. In spite of adversity and shortages, the day commercial Walt Disney production by the recording team had succeeded in achieving the »I don’t mind saying though that tears came to name of The Little Mermaid, which brought optimal placement of important microphones, my eyes several times while I was doing the tears to the eyes of countless thousands of even from today’s point of view. mixing – just as had happened with my children (and grown-ups), at least as far as the children when watching The Little Mermaid. In ENGLISH almost equivalent content is concerned, »In spite of the excessively reverberant hall in fact, when listening to ›O silver moon‹ in presented in glorious Surround Sound ... which it was made, this recording gave a Rusalka, I believe I used up a whole pack of wonderful sense of depth. We literally ›hear‹, tissues ...« »When Steffen Lieberwirth phoned to ask me for example, the platform on which the soloists whether I thought it seemed possible to restore sang, that first generation of cardioid »Let me be a human being!« ENGLISH an extremely bad tape copy of the said Dresden microphones rendering what they sang with [Rusalka’s aria from the first act] radio production of 1948 so that it met modern outstanding clarity and bringing them right to demands, I saw absolutely no problem, thinking the front on the loudspeaker. Behind them, a What a poetic setting: woodland elves and it would be a piece of cake compared with the little further away, are the strings of the Saxon water sprites in the moonlight, singing and many restoration jobs I had carried out on Staatskapelle and then, a bit more diffusely, co- dancing their roundelay in a meadow beside an shellac records of 1925-1950 in my studio. But I me the woodwinds and the brass. Although for idyllic lake. Yet one of them, Rusalka, is lost in

then sobered down after listening to the historical reasons the recording is monophonic, thought, withdrawn. She is in love with a to: Dresden Staatsoper Fo overture, for the sound quality bordered on the that first impression of mine was the admis- prince. But the experienced old water goblin Elfride Trötschel and Gottlob Frick impossible. I was just about to pick up the sion ticket to a logical restoration – in stereo, ominously warns his daughter against yearning in the 1948 staging of Rusalka 30 31 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 32

ANTONÍN DVORˇÁK RUSALKA

for a mortal man, since unlike him, she has no soul. »I am just what I always was: We accompany Rusalka »in fairyland, sometime had done a good job of it. He finally initialled A witch offers Rusalka solace in her lovesickness a simple Bohemian musician« in fairy-tale times«. And in fact, the not yet the score on November 27, 1900. and promises to give her the human form she [Antonín Dvorˇák] quite sixty-year-old Dvorˇák composed the work longs for. In return, however, Rusalka may never in the »peace and seclusion« of his cosy study Rusalka was premiered at the National Theatre speak to a human being. And should the prince Dvorˇák’s music does not leave us in a state of and in the garden of his idyllically situated in Prague just over three months later. Stage one day no longer love her, the curse of resignation. Rather, the close of the opera country house Vysoká near Príbram in Bohemia, directors and theatre managers in Germany, the water goblin will turn her into a will-o’- seems full of hope, for in spite of all her purchased with the proceeds from the Slavonic however, at first hardly took any notice of the the-wisp. suffering, Rusalka has experienced happiness: Dances. He worked at the opera for seven work. Gustav Mahler’s commitment as Vienna the joy of loving a human being. months and was confident and happy that he director of the Hofoper to produce the opera Blinded by love, Rusalka accepts the terms. She is transformed into a ravishingly beautiful girl and meets the prince, who takes her to his palace.

Preparations for the wedding are immediately set in motion. One of the wedding guests, a princess, succeeds in seducing the prince. A gamekeeper and a turnspit report that the prince’s love for Rusalka is already dead, since her silence has dismayed him. And down in the depths of the lake, the Goblin speculates on what Rusalka is going to ENGLISH suffer.

Both the meadow and the lake are now places causing deep pain. Only the death of her lover can liberate Rusalka from her will-o’-the-wisp ENGLISH existence.

Very soon remorse drives the prince to the lake: »If you are a spirit, then kill me! If you are a woman, then rescue me!” Rusalka repulses him, since the kiss would kill him. But his will prevails. This time he will embrace Rusalka. The to: Dresden Staatsoper Fo Dokument: Dresden Staatsoper kiss of death! Erich Zimmermann and Lisa Otto Programme for the premiere of the opera »Rusalka« in the 1948 staging of Rusalka on January 30, 1948 in the »Kleines Haus« Dresden 32 33 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 34

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during Dvorák’s lifetime would also miscarry guest appearances at the Komische Oper in Berlin »for national reasons«. in 1948 and she sang at the Staatsoper there in 1950. In 1951 she joined the Städtische Oper It is hard to understand why it was not until the Berlin where she played until her premature end of 1929 that the first German production of death in 1958. In 1955 she was Mimi for the re- Rusalka took place – at the Stuttgart Opera opening of the Staatsoper Unter den Linden in House – and why it was then forgotten again Berlin. In 1956 Wolfgang Wagner engaged her for almost twenty years. »This neglect«, as as Evchen in The Mastersingers for the opera Ernst Krause recorded in his opera guide, house in Rome. She gave guest performances at »would continue until 1948, when in a widely the , the Maggio Musicale noted performance in Dresden (with Elfride Fiorentino, the Glyndebourne Festival and at Trötschel), Joseph Keilberth drew attention to the Staatsoper in Vienna. Her last stage perfor- to: Dresden Staatsoper the Czech musical fairy tale!« tos: Dresden Semperoper mance was on April 25, 1958 as Pamina at the Fo Fo Hamburg opera house. She died aged 44 of cancer. Elfride Trötschel And now the unique sound document of that Joseph Keilberth Dresden Staatsoper production can again be Joseph Keilberth (b. April 19, 1908 in Karlsruhe, Elfride Trötschel (b. December 21, Gottlob Frick (b. July 28, 1906 in Ölbronn/ heard. Is it not moving, the way the wheel has d. July 20, 1968 in ) 1913 in Dresden, d. June 20, 1958 in Berlin) Württemberg, d. August 18, 1994 in Pforzheim) come full circle after 50 years? Studied at the Music College in Studied with Paul Schöffer. Member of the choir The youngest of 13 children, his father was a Steffen Lieberwirth Karlsruhe. Rehearsal pianist and cellist at the of the Staatsoper Dresden from 1931 and further Swabian forester. He studied with Julius Neudörf- Thanks opera house in Karlsruhe from 1925. Appointed vocal training with Helene Jung. Engaged as a lyric fer-Opitz and was a member of the chorus at the ENGLISH General Music Director at the Badisches Staats- soprano with the Staatsoper Dresden in 1934. Staatsoper in Stuttgart. In 1934 he accepted a solo The background to this radio production of theater in Karlsruhe in 1935 and director of the Played Ännchen in Der Freischütz in 1934; first role at the Landestheater in Coburg as Daland in Rusalka has been pieced together from the newly established »Deutsche Philharmonie« in guest performance trip to London in 1936. Played The Flying Dutchman. He spent the 1935/36 recollections of people involved in 1948 and Prague in 1940. 1945: GMD of the Staatskapelle Lola in Cavalleria Rusticana in 1938 and Zerlina in season at the Stadttheater in Freiburg and in 1936 1990/91. in Dresden and Principal Music Director of the Don Giovanni in 1939. After the destruction of the he performed at the Stadttheater in Königsberg. ENGLISH Staatsoper there. First conductor of the Semperoper the Staatsoper Dresden company From 1940 to 1950 he was engaged at the We would like to express our thanks to Orchestra, which was performed in temporary accommodation (the Dresden Staatsoper. He was involved in the Gerhard Steinke, Evelyn and Joachim Garten, reconstituted out of the German Philharmonic Tonhalle and the Kurhaus Bühlau). She played premieres of Heinrich Sutermeister’s Die Ilse and Gerhard Wosch and Paul Arnold of Orchestra Prague. Appointed GMD of the Mimi in La Bohème, Evchen in The Mastersingers, Zauberinsel in 1942 and in Die Hochzeit des Jobs Mitteldeutscher Rundfunk, 1948, and to Philharmonisches Staatsorchester Hamburg in Susanna in Le Nozze di Figaro, Sophie in Der by Joseph Haas in 1944. From 1950 to 1953 he sang Eberhard Jenke and Thomas Petzold of 1950; made guest appearances at the Rosenkavalier and Nedda in Cavalleria Rusticana at the Städtische Oper in Berlin. In 1953 he took Mitteldeutscher Rundfunk, 1991. Bayerische Staatsoper. Died after collapsing on under Keilberth from 1945. In 1946 she sang on engagements at the state opera houses the rostrum during a performance of Tristan Antonia in Tales of Hoffmann and in 1948 the lead in Munich and Vienna. He made guest Translation: J & M Berridge und Isolde on July 20, 1968. role in Rusalka. Walter Felsenstein invited her to appearances at the Staatsoper in Hamburg, the 34 35 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 36

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was signed to the Theater des Volkes in laide in Arabella and Annina in Der Rosenka- Dresden. From 1945 she was a member of the valier. She sang the role of Lady Capulet at Staatsoper in Dresden. Her roles included the premiere of Romeo and Juliet by Heinrich Octavian in , the composer Sutermeister in 1940 and a minor role in Die in Ariadne auf Naxos and Dorabella in Così Hochzeit des Jobs by Joseph Haas. fan tutte. She made guest performances at the Staatsoper in Munich. Lisa Otto (b. November 14, 1919 in Dresden) Daughter of the concert singer Karl Otto. Helmut Schindler (b. January 22, 1914 in From 1938 she studied first piano, then sin- Liegnitz/Silesia - November 28, 1993 in Füssen) ging at the music college in Dresden. In 1941 Studied singing at the music college in Berlin. she made her debut at the Oberschlesisches Made his debut in 1938 at the Volksoper Berlin. Landestheater in Beuthen (now Bytom in Po- Performed at the Nationaltheater in Weimar land) as Sophie in Der Rosenkavalier. She from 1941 to 1945 and also sang at the Stadtthea- spent the 1945/46 season at the Stadttheater ter in Erfurt. From 1948 to 1968 he was engaged in Nürnberg and from 1946 to 1951 she was by the Staatsoper Dresden and from 1950 he engaged by the Staatsoper Dresden. She joi- made guest appearances at the Komische Oper in ned the Städtische Oper Berlin (now the Berlin. He played the role of Nureddin in Der Deutsche Oper Berlin) in 1951 and was made Barbier von Bagdad by Cornelius, Midas in Die an honorary member of the company after Liebe der Danae, Apollo in Daphne by Strauss, working there for thirty years. She was a ENGLISH Siegmund in The Valkyrie, Rinuccio in Gianni member of the company which performed

to: Steinke Sammlung Gerhard Schicchi by Puccini, the Duke of Mantua in Rigolet- the premiere of ’s opera Versiegelt in Fo to and Manrico in Il Trovatore by Verdi. He has also 1951, in ’s Der junge Lord »Quiet: On Air!« Live broadcast on January 26, 1948 from the Steinsaal of the German Hygiene Museum in Dresden: been active as a singer of recitals and oratorios. in 1965 and in ’s Alkmene in

»Listeners' requests« with Gottlob Frick ENGLISH 1981. She has made guest appearances at La Royal Opera House at Covent Garden and La Ruth Lange (b. January 18, 1915 in Rabenau/Saxony) Helena Rott (b. November 10, 1908 in Münster, Scala, the Staatsoper in Vienna, the opera Scala Milan. In 1955 he was involved in the After early training in piano, organ and violin, d. July 25, 1991 in Cologne) house in Paris and at the Salzburg Festival world premiere of Die Irische Legende by she studied singing with Doris Winkler and Studied singing at the music college in Colog- Werner Egk. In 1956 and 1960 he sang Sarastro Walter Staegemann in Dresden. A member of ne and was engaged by the Stadttheater in Erich Zimmermann at the Salzburg Festival. He was Pogner in The the singing class of the orchestral school in Münster in 1937. From 1940 to 1960 she was a (b. November 29, 1892 in Meissen, Mastersingers at the in 1957 Dresden, she made her debut at the Volksoper member of the company at the Staatsoper in d. February 24, 1968 in Berlin) and from 1960 to 1964 he played Hunding and in Vienna in 1938. She performed at the Dresden. The peak of her singing career was He started life as a porcelain painter at the Hagen there, adding Fasolt to his repertory in theatres in Karlsbad (now Karlovy Vary, Czech as Acuzena in Il Trovatore, Magdalena in Rigo- famous Meissen factory. He took private sin- 1964. Republic) and Teplitz (now Teplice). In 1941 she letto, Magdalene in The Mastersingers, Ade- ging lessons in Dresden and in 1918 was enga- 36 37 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 38

ANTONÍN DVORˇÁK Antonín Dvorˇák Fotografie von 1900, dem Jahr der Fertigstellung seiner Oper Rusalka ged at the Staatsoper in the city. After being a Gerhard Steinke member of the opera company in Leipzig (b. August 12, 1927 in Dresden) from 1925 to 1931, he became a member of the Sound technician/sound engineer with MDR, company at the Staatsoper in Munich and regional broadcaster for Dresden, from 1947 to until 1934 also performed at the Staatsoper in 1949, followed by acoustic studies at the Vienna. He spent the 1934/1935 season at the technical university in Dresden. He worked at Staatsoper in Hamburg, followed by ten years the central radio and television office of until 1944 with the Staatsoper Berlin. He Deutsche Post in Berlin from 1953 to 1990, played the part of Mime several times initially in the development of magnetic sound between 1925 and 1944 in Bayreuth. He made recording. Head of the acoustic-musical lab, de- guest appearances at the Grand Opéra in veloping the sound generator »Subharchord« Paris and at Covent Garden in London. He for experimental music; responsible for the in- played roles in the world premieres of Paul troduction of radio stereo sound in eastern von Klenau’s Rembrandt van Rijn in 1937, in Germany and the development of »ambiofonic Werner Egk’s Peer Gynt in 1938, in Der Schnei- sound« – the world’s first four-channel techno- der Wibbel by Mark Lothar in 1943 and in logy – and for subjective research of audio Schloss Dürande by Othmar Schoeck in 1943 quality. From 1971 he was Director of the Studio and in the 1952 premiere of Ein preußisches Technology Department – for automatised Märchen by Boris Blacher. radio, studio facilities, directional sound systems (DSS), and for part of the time also for ENGLISH studio video technology. In 1990 he became The recording directors of MDR: head of the research team for new audio systems with Deutsche Telekom/Berkom Gerhard Probst looking at DAB, multi-channel technology, (b. October 1, 1912 in Beiersdorf, coding and so on. He has been a lecturer for the d. February 21, 2002 in Berlin) master sound engineer course at the college of Sound engineer and technical director at MDR, music Berlin for more than 27 years. He has been the regional broadcaster for Dresden, from 1946 involved since 1955 on international standar- to 1951. Chief engineer and head of the dization: OIRT, CCIR/ITU, AES, VDT. Co-founder of technical department at the radio broadcasting the Surround Sound Forum in collaboration headquarters from 1951 to 1952, then a member with the Association of German Master Sound of the state radio committee until 1956. Deputy Engineers. AES Fellow, AES Vice President Europe Minister of post and telecommunications, radio 1991-1993 and since 1992 a freelance audio to: Ullstein

and TV division, from 1956 to 1974. consultant, speaker and specialist journalist. Fo 38 PH06031_Booklet_Rusalka 22.03.2006 12:54 Uhr Seite 40

Aufnahmen/Recordings:

Eine Studioproduktion des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS, Landessender Dresden Restaurierung für die »CD-EDITION STAATSKAPELLE DRESDEN« nach dem MDR-Masterband Prod.-Nr. 3D601/A-F Ursprüngliche Bandlaufgeschwindigkeit 76,2 cm/s Hygienemuseum Dresden, Steinsaal Aufnahmedatum/Recording Date: 13.10.1948 Digital Remastering & Sound Restauration: THS Holger Siedler, Dormagen, Germany www.ths-studio.de Aufnahmeleitung/Director of Recording: Gerhard Probst & Gerhard Steinke Einführungstext/Program Notes: Dr. Steffen Lieberwirth Übersetzung/Translation: J & M Berridge Coverphoto: Archiv MDR Graphic Arts: www.teamworker.de, Birgit Fauseweh

Edition Günter Profil Hänssler

Quelle: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv 1948 MDR, Landessender Dresden 2006 by Profil Medien GmbH D – 73765 Neuhausen · [email protected] PH06031 PH06031_VS+RS-Inlay_Rusalka 22.03.2006 12:23 Uhr Seite 2 PH06031 Antonín Dvorˇák 1841 – 1904 Edition Günter RUSALKA – Lyrische Oper in drei Akten [in deutscher Sprache] Profil Hänssler PH06031 Lyrical opera in three acts [sung in German] 2CD PH06031 CD 1: 1. Akt CD 2: 3.Akt 1. Ouvertüre 3:58 7. Szene Rusalka/Jezibaba (Rusalka, Jezibaba) 10:14 LC 13287 2. Nixenszene (Wassermann, Rusalka, Die Feen) 16:13 Elfride Trötschel, Helena Rott

R Gottlob Frick, Elfride Trötschel 8. Wie du zitterst (Heger, Küchenjunge, sla Staatskapelle Dresden usalka . 3. Lied an den Mond (Rusalka) 6:56 Jezibaba, Wassermann) 5:45 Eine Produktion Elfride Trötschel Erich Zimmermann, Lisa Otto, des MDR 4. Weinen, Klagen … (Jezibaba) 13:18 Helena Rott, Gottlob Frick

Manufactured ol. 6 Helena Rott 9. Szene der Feen (Erste Fee, Zweite Fee, V 5. Ritt einst … (Jäger, Prinz) 5:02 Dritte Fee, Wassermann) 4:54 in Germany. Kurt Preuß, Helmut Schindler Eva Fleischhauer, Edith Hellriegel, Booklet in 6. Holde Erscheinung Käte Höfgen, Gottlob Frick German & English. (Prinz, Wassermann, Nymphen) 6:08 10. O mein weißes Reh (Prinz) 4:18 Helmut Schindler, Gottlob Frick Helmut Schindler Executive Editor: Gesamtspielzeit/Total time 51:41 11. Szene Rusalka/Prinz (Rusalka, Prinz) 6:29 Dr. Steffen Lieberwirth Elfride Trötschel, Helmut Schindler 1948 MDR, 12. Gib mit den Frieden (Rusalka, Prinz) 5:40 Landessender Dresden CD 2: 2.Akt Helmut Schindler, Elfride Trötschel 1. Szene Heger (Heger, Küchenjunge) 7:59 Gesamtspielzeit/Total time 70:57 2006 by Erich Zimmermann, Lisa Otto Profil Medien GmbH 2. Seit Tagen weilst du (Prinz, Fürstin) 8:27 ELFRIDE TRÖTSCHEL (Sopran) ...... Rusalka D – 73765 Neuhausen HELMUT SCHINDLER (Tenor) ...... Der Prinz Helmut Schindler, Ruth Lange [email protected] 3. Wehe, wehe (Wassermann) 5:22 RUTH LANGE (Sopran) ...... Eine fremde Fürstin Gottlob Frick GOTTLOB FRICK (Bass) ...... Der Wassermann

V 4. Szene Rusalka/Wassermann HELENA ROTT (Alt) ...... Die Hexe l 6 ol. (Wassermann, Rusalka) 4:51 ERICH ZIMMERMANN (Tenor) ...... Der Heger Gottlob Frick, Elfride Trötschel LISA OTTO (Sopran) ...... Küchenjunge 5. Szene Fürstin/Prinz (Rusalka, Fürstin, Prinz) 5:26 KURT PREUß (Tenor) ...... Ein Jäger Elfride Trötschel, Ruth Lange, Helmut Schindler EDITH HELLRIEGEL, EVA FLEISCHHAUER, .usalka Dresden Staatskapelle 6. Szene Wassermann/Prinz KÄTE HÖFGEN ...... Die Elfen R (Wassermann, Prinz, Fürstin) 1:22 STAATSKAPELLE DRESDEN · CHOR DER STAATSOPER DRESDEN Gottlob Frick, Helmut Schindler, Ruth Lange

CHOREINSTUDIERUNG: ERNST HINTZE · JOSEPH KEILBERTH Profil Günter Edition Hänssler Hänssler Edition Gü In redaktioneller nter Profil Zusammenarbeit mit: