Die Wiedergutmachung Nationalsozialistischen Unrechts in Schleswig-Holstein Dargestellt an Flensburger Fallbeispielen

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Die Wiedergutmachung Nationalsozialistischen Unrechts in Schleswig-Holstein Dargestellt an Flensburger Fallbeispielen Die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in Schleswig-Holstein dargestellt an Flensburger Fallbeispielen Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktors der Philosophie im Seminar für Geschichte und ihre Didaktik der Universität Flensburg vorgelegt von Heiko Scharffenberg aus Tarp Flensburg 2000 1 1 Einleitung............................................................................................ 3 2 „… in großzügigster und elastischster Weise“ – Fürsorge nach britischen Vorgaben 1945-1948 ............................................. 13 2.1 Die Arbeit des Flensburger Sonderhilfsausschusses ......................... 16 2.2 Die Rolle des „Komitees ehemaliger politischer Gefangener“ bzw. der „Vereinigung der Verfolgten des Nationalsozialismus“................. 22 2.3 Zwischenbilanz: Die ‚friedliche‘ Phase ............................................... 24 3 „Kurskorrektur der kleinen Schritte“ - Wiedergutmachung nach Landesgesetzen 1948-1953 ............................................................. 25 3.1 Die Wiedergutmachungsgesetze in Schleswig-Holstein..................... 25 3.2 Die Arbeit des Sonderhilfsausschusses Flensburg in den Renten- und Haftentschädigungsverfahren............................................................................. 31 3.3 Die schleppende Bearbeitung der Verfahren im Innenministerium..... 37 3.4 Das Zerfallen der Verfolgtengruppe ................................................... 44 3.5 „Beziehungskrise“ - Verfolgte kontra Sonderhilfsausschuss .............. 49 3.6 Ursachenforschung: Wiedergutmachungsreferat kontra Finanzministerium .............................................................................. 53 3.7 Die medizinischen Gutachten............................................................. 59 3.8 Beschwerde - Klage - Berufung.......................................................... 71 3.8.1 Der Landes-Sonderhilfsausschuss.............................................................................72 3.8.2 Das Landesverwaltungsgericht Schleswig .................................................................75 3.8.3 Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg......................................................................78 3.8.4 Die Sonderkammer beim Oberversicherungsamt Schleswig.....................................80 3.9 Zwischenbilanz: ‚Der Sieg des Rotstiftes‘........................................... 81 4 Entschädigung durch die Bundesgesetze ab 1953 ....................... 87 4.1 Die Entwicklung des bundesdeutschen Entschädigungsrechts.......... 91 4.1.1 Das Bundesergänzungsgesetz 1953 .........................................................................91 4.1.2 Das Bundesentschädigungsgesetz 1956 ...................................................................94 4.1.3 Das BEG-Schlussgesetz 1965 ...................................................................................95 4.2 Das Landesentschädigungsamt Kiel .................................................. 96 4.2.1 Organisation und Arbeitsweise...................................................................................97 4.2.2 Die Antragsteller .......................................................................................................105 4.2.3 Zuerkennungs- und Ablehnungsquoten ...................................................................110 4.2.4 Das Entscheidungsverhalten des Landesentschädigungsamtes bei den verschiedenen Verfolgtengruppen ............................................................................113 4.2.5 Die Praxis des Landesentschädigungsamtes Kiel ...................................................123 4.3 Die Verfolgtenorganisationen ab 1953 ............................................. 131 4.4 Die medizinischen Gutachten ab 1953............................................. 134 4.4.1 Grundtendenzen in den medizinischen Gutachten ..................................................136 4.4.2 ‚Seelenmord‘ - Zur Entschädigung von psychischen Haftfolgen..............................140 4.5 Weg durch die juristischen Instanzen............................................... 143 4.5.1 Die Entschädigungskammern beim LG Kiel.............................................................144 4.5.2 Das Oberlandesgericht Schleswig und der Bundesgerichtshof ...............................157 5 Schlussbetrachtung....................................................................... 162 Abkürzungen .................................................................................................. 169 Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................................ 170 2 1 Einleitung ‚Die Bundesrepublik Deutschland hat ebenso wie vor ihrer Gründung die Länder und Gemeinden die moralische und finanzielle Wiedergutmachung des vom NS-Regime verübten Unrechts als vorrangige Aufgabe behandelt. Sie war in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, insbesondere den Verfolgtenorgani- sationen, bestrebt, Wiedergutmachungsregelungen zu schaffen, die im Rahmen des finanziell Möglichen umfassend gestaltet und in einem angemessenen Zeitraum verwaltungsmäßig ausführbar sein sollten. Dies stellte Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung vor bislang unbekannte Aufgaben, zu deren Be- wältigung auf keine Vorbilder oder Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte. Trotz dieser Schwierig- keiten ist ein Gesetzeswerk gelungen, das nahezu alle durch NS-Unrecht verursachten Schäden erfasst. […] Alle vom Gesetzgeber getroffenen Regelungen stehen zueinander in einem nach Grund und Umfang der Schädigung ausgewogenen Verhältnis. Die Wiedergutmachung kann insgesamt gesehen als eine his- torisch einzigartige Leistung angesehen werden, die auch die Anerkennung der Verfolgtenverbände im In- und Ausland gefunden hat.— 1 So heißt es in einem Bericht der Bundesregierung über die Wiedergut- machung und die Entschädigung nationalsozialistischen Unrechts sowie über die Situation der Sinti und Roma und verwandter Gruppen vom 31. Oktober 1986, den der Bundestag einige Monate zuvor in einer Entschließung gefordert hatte. Knapp zwei Jahre später erschien eine vom Hamburger Institut für Sozialforschung herausgegebene Studie von Christian Pross unter dem Titel ‚Wiedergutmachung. Der Kleinkrieg gegen die Opfer.— Darin resümiert Pross folgendermaßen: ‚Es ist für junge Zeitgenossen kaum mehr vorstellbar, in welchem Klima und gegen welche politi- schen Widerstände in den fünfziger Jahren die Wiedergutmachungsgesetze erkämpft worden sind. Die Auseinandersetzung, die die Vertreter der jüdischen Organisationen und die kleine Gruppe der Wieder- gutmachungsbefürworter mit der mit ehemaligen Nationalsozialisten durchsetzten bundesrepublikani- schen Bürokratie geführt haben, und die Tatsache, dass sie letzterer jede Gesetzesänderung zugunsten der Opfer mühsam abringen mussten, dass die Wiedergutmachung ein hart erkämpfter Kompromiss zwischen Opfern und Tätern war, das fällt […] unter den Tisch.— 2 An anderer Stelle heißt es: ‚Die Quintessenz der Entschädigung war nicht die Therapie und Heilung, sondern bestand darin, den Verfolgten in der Rolle des Leidenden, des Opfers festzuhalten und ihn in eine Rentenkategorie einzuordnen, den Dauerschaden zu bemessen. Zeigte er in irgendeiner Weise, dass er noch etwas am Leben genießen, dass er am Leben teilnehmen konnte, wurde ihm das mindernd angekreidet. Um eines Anspruchs auf Entschädigung würdig zu sein, musste der Betroffene völlig gebrochen sein, so gut wie kaum noch gehen oder stehen können.— 3 Die beiden zitierten Bewertungen der Wiedergutmachung durch die Bundesrepublik Deutschland wer- fen ein bezeichnendes Licht auf die Problematik dieses Themenkomplexes. Während die Bundesregie- rung als letztlich verantwortliche Durchführungsinstanz das Gesamtwerk Wiedergutmachung als durch- aus gelungen bezeichnet, kritisiert der vom Standpunkt der Opfer ausgehende Pross eine kleinliche und unmoralische Durchführung der Wiedergutmachung. Die Erkundung des Spannungsfeldes zwischen die- sen beiden Polen, die Suche nach einer sachlichen, der Objektivität angenäherten Sichtweise ist reizvoll. 1 Bericht der Bundesregierung über die Wiedergutmachung und Entschädigung für nationalsozialistisches Unrecht sowie über die Lage der Sinti und Roma und verwandter Gruppen, Deutscher Bundestag, Drucksache 10/6287, Bonn 1986. 2 Christian Pross: Wiedergutmachung. Der Kleinkrieg gegen die Opfer, Frankfurt a.M. 1988, S. 23. 3 Ebenda, S. 303. 3 Der Begriff ‚Wiedergutmachung— an sich ist hinlänglich kritisiert worden. 4 Der rassisch verfolgte Publizist Arie Goral, der sich zynisch als ‚wiedergutgemachter Jude— bezeichnete, erklärte den Wider- spruch des Wortes treffend: ‚Versucht man aber, die so genannte Wiedergutmachung mit Auschwitz, Treblinka, Majdanek, Warschauer Ghetto und den vielen anderen Vernichtungsstätten wie Riga und Wil- na, mit den Konzentrations- und Zwangsarbeiterlagern in einen noch nachvollziehbar menschenwürdig sinngebenden Bezug zu bringen, wird man früher oder später vor der Aussichtslosigkeit kapitulieren, mit noch einigermaßen intaktem Sprachgespür für Sinninhalte das eine mit dem anderen in Übereinstimmung zu bringen.— 5 œ In der Tat: Das Wort ‚Wiedergutmachung— war dem Sinne nach deplaziert, denn die Mil- lionen ermordete Menschen und die Millionen zerstörten Existenzen, die der Nationalsozialismus produ- ziert hatte, waren nicht ‚wiedergutzumachen—. Ein unermesslicher Schaden konnte nicht gerecht ‚wieder- gutgemacht— werden. Trotz dieser berechtigten Kritik an dem Begriff ist er ein fest verankerter und ge- bräuchlicher Terminus
Recommended publications
  • Meine Geschichte Der Sozialdemokratischen Partei Flensburg
    w. L. CHRISTIANSEN MEINE GESCHICHTE DER SOZIALDEMOKRATISCHEN PARTEI FLENSBURG Sozialdemokraten zwischen Deutsch und Dänisch 1945-1954 Studieafdelingen ved Dansk Centralbibliütek für Sydslesvig FLENSBURG 1993 W.L. Christiansen: Meine Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Flensburg Herausgegeben von der Studieafdelingen an der Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig 1993 Satz und Druck: Winds Bogtrykkeri ApS, Haderslev Einband: J.P. Ml'lller Bogbinderi, Haderslev © SlUdieafdelingen ved Dansk Centrabibliotek for Sydslesvig, Flensborg 1993 In Kommission bei: Padborg Boghandel, DK-6330 Padborg ISBN 87-89178-12-2 Redaktion: Dr. Johann Runge Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 Die Vorgeschichte 9 Wir erlebten die Diktatur hautnah............................................................. 12 Sommer 1945: Der Aufbruch ins Dänentum: Weg von Deutschland 14 Die Arbeiterschaft formielt sich 20 Reichsdänische Politiker in Flensburg .. 24 Die Kieler greifen in die Grenzdiskussion ein 26 Erste Kontakte mit der dänischen Minderheit und mit den Schleswiger Sozialdemokraten 44 Offene Konfrontation mit Kiel. Die Erklärung vom 19. Juni 1946............................................................. 50 Die Flensburger Sozialdemokraten antworten auf die »Erklärung« des Bezirksvorstandes 55 Der Husumer Bannstrahl gegen die »Speckdänen deutschen Geblüts«.. 60 Die Folgen der »Auflösung«. Die kleinste sozialdemokratische Partei der Welt entsteht und setzt sich durch 66 Die Neugründung der SPD in Flensburg 71 Die Kommunalwahlen vom Herbst 1946................................................
    [Show full text]
  • 6 HA III Öffentlichkeitsarbeit
    Seite:ÿ312 CDU-Bundesparteiÿÿ(07-001) Signatur Laufzeit 6ÿHAÿIIIÿÖffentlichkeitsarbeit 6.1ÿAbteilungÿÖffentlichkeitsarbeit 6.1.1ÿAbteilungsleiterÿÖffentlichkeitsarbeit 20001ÿ -ÿ AbteilungÿIIIÿÖffentlichkeitsarbeitÿundÿWerbungÿ 1968ÿ-ÿ1969ÿ Konrad-Adenauer-Stiftung,ÿWIKASÿ1968ÿ-ÿ1969 AbteilungsleiterÿGerhardÿElschner WissenschaftlichesÿInstitutÿder Konrad-Adenauer-Stiftungÿ(WIKAS) Protokolle,ÿVermerke,ÿBericht,ÿKorrespondenz,ÿPresse, Ausarbeitungen,ÿinsbesondere: BisherigeÿArbeitenÿüberÿdieÿNPD ProtokollÿderÿBesprechungÿamÿ18.04.1969 Vermerkÿbetr.ÿAuseinandersetzungÿmitÿderÿNPD 1./2.ÿEntwurfÿfürÿeinÿWahlprogrammÿ1969ÿderÿCDU Bericht:ÿPolitischeÿEinstellungenÿinÿBayernÿ-ÿErgebnisse einerÿRepresentativbefragungÿimÿHerbstÿ1968 AnalyseÿdesÿDeutschlandtagesÿderÿJungenÿUnionÿ1968 Überlegungenÿzuÿeinerÿrepräsentativ-statistischen UntersuchungÿüberÿdasÿThema:ÿWissenÿund EinstellungsbildÿzurÿqualifiziertenÿMitbestimmungÿund derenÿmöglichenÿAlternativen VorlageÿdesÿallgemeinenÿTextteilsÿderÿSchrift:ÿZur VorbereitungÿderÿBundestagswahlÿ1969 DieÿGestaltungschancenÿderÿParteienÿ-ÿEineÿAuswertung zweierÿempirischerÿUntersuchungenÿvonÿPaul Kevenhörster AusarbeitungÿPaulÿKevenhörster:ÿVerliertÿdieÿNPD Wähler? Bericht:ÿDieÿUnruhenÿinÿFrankreichÿimÿMai/Juniÿ1968 undÿihreÿFolgenÿfürÿdieÿfranzösischeÿWirtschaft RechtsradikalismusÿinÿDeutschland?ÿ-ÿEine UntersuchungÿbeiÿdenÿAnhängernÿderÿNPD AusarbeitungÿIngridÿRiemen:ÿHerabsetzungÿdes Wahlalters Bericht:ÿPolitikÿinÿRundfunkÿundÿFernsehen 6.1.2ÿWerbemittel 6.1.2.1ÿBundesebene 6.1.2.1.1ÿGründungÿbisÿeinschließlichÿBTWÿ1949
    [Show full text]
  • Landet Siesvig-Holstens Politiske Historie I Hovedtræk 1945-1954
    Anders Ture Lindstrøm Landet SIesvig-Holstens politiske historie i hovedtræk 1945-1954 FLENSBORG 1975 LANDET SLESVIG-HOLSTEN S POLITISKE HISTORIE I HOVEDTRÆK 1945-1954 LANDET SLESVIG-HOLSTENS POLITISKE HISTORIE I HOVEDTRÆK 1945-1954 Af Anders Ture Lindstrøm Udgivet af Studieafdelingen ved Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig FLENSBORG 1975 Anders Ture LindstrØm: »Landet Slesvig-Holstens politiske historie i hovedtræk 1945-1954« er udgivet af Studieafdelingen ved Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig, 1975. Trykt i Th. Laursens Bogtrykkeri A/S, TØnder. © Studieafdelingen ved Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig, Flensborg. Ekspedition: Th. Laursens Bogtrykkeri, 6270 TØnder. ISBN 87 980393 1 8 INDHOLD Forord . 9 1. Introduktion 11 2. Slesvig-Holsten 1945-1946 13 Forvaltningens etablering og landdagens tilblivelse 13 Afnazificerin- gen 17 3. Britisk demontagepolitik 21 Krisen i det britisk-tyske samarbejde i sommeren 1946 24 Interviewet med Steltzer 5. december 1946 25 4. Britisk decentraliseringspolitik 27 5. Reorganisering af det politiske liv ...................... .. 30 Oprettelsen af SPD. Slesvig-Holstens socialdemokratiske parti 30 Op­ rettelsen af CDU, det kristelige demokratiske parti 38 6. Reorganiseringen af de slesvig-holstenske landbrugsorganisationer .............................. .. 40 7. Britisk pressepolitik i Slesvig-Holsten 43 8. Det tyske nationale sammenbrud og den sydslesvigske separatisme 47 9. Forholdet mellem danskorienterede socialdemokrater og SPD 60 SPD-kongressen i Ntirnberg 71 10. Den socialdemokratiske regeringsperiode.
    [Show full text]
  • Structural Change and Democratization of Schleswig-Holstein’S Agriculture, 1945-1973
    STRUCTURAL CHANGE AND DEMOCRATIZATION OF SCHLESWIG-HOLSTEIN’S AGRICULTURE, 1945-1973. George Gerolimatos A Dissertation submitted to the faculty at the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of History Chapel Hill 2014 Approved by: Christopher Browning Chad Bryant Konrad Jarausch Terence McIntosh Donald Raleigh © 2014 George Gerolimatos ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT George Gerolimatos: Structural Change and Democratization of Schleswig-Holstein’s Agriculture, 1945-1973 (Under the direction of Christopher Browning) This dissertation investigates the economic and political transformation of agriculture in Schleswig-Holstein after 1945. The Federal Republic’s economic boom smoothed the political transition from the National Socialism to British occupation to democracy in West Germany. Democracy was more palatable to farmers in Schleswig-Holstein than it had been during the economic uncertainty and upheaval of the Weimar Republic. At that time, farmers in Schleswig- Holstein resorted to political extremism, such as support for the National Socialist German Workers’ Party (Nazi). Although farmers underwent economic hardship after 1945 to adjust to globalization, modernization and European integration, they realized that radical right-wing politics would not solve their problems. Instead, farmers realized that political parties like the Christian Democratic Union (CDU) represented their interests. Farmers in Schleswig-Holstein felt part of the political fabric of the Federal Republic. One of the key economic changes I investigate is the increased use of machines, such as threshers, tractors, and milking machines. My main finding was that agriculture went from a labor- to capital-intensive business.
    [Show full text]
  • Minderheitsregierungen in Deutschland
    Minderheitsregierungen in Deutschland Stephan Klecha Landesbüro Niedersachsen Minderheitsregierungen in Deutschland Stephan Klecha Friedrich-Ebert-Stifung Impressum Herausgeber: Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen Theaterstraße 3 30159 Hannover E-Mail: [email protected] Telefon: 0511 357708 - 30 www.fes.de/niedersachsen Autor: Dr. Stephan Klecha Redaktion: Petra Wilke Lektorat: Bettina Munimus Layout: Pellens Kommunikationsdesign GmbH Druck: bub Bonner Universitäts-Buchdruckerei Friedrich-Ebert-Stiftung Printed in Germany 2010 ISBN: 978-3-86872-594-0 MINDERHEITSREGIERUNGEN IN DEUTSCHLAND Inhalt Vorbemerkung ....................................................................................................7 Vorwort von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ................................................9 Einleitung .......................................................................................................... 12 Parlamentarisches Regierungssystem und Mehrheitsprinzip ............................14 Einfl ussfaktor Parteiensystem ......................................................................... 18 Alternativen zur gewohnten Mehrheitsregierung ........................................... 25 Stabilität von Minderheitsregierungen ............................................................30 Handlungsstärken von Regierungen ...............................................................32 Regieren ohne Mehrheiten ............................................................................. 37 Exekutive Eigenverantwortung
    [Show full text]
  • Jochen Steffen 309
    13 Börnsen 07.11.2009 17:00 Uhr Seite 309 Gert Börnsen Erinnerungen an Jochen Steffen 309 Als ich ihn kennen lernte, betrat er den über- Gert Börnsen: füllten Hörsaal der Freien Universität Berlin St. Peter-Ording vor mehreren tausend Studentinnen und Stu- Erinnerungen an Kiel denten, Assistenten, Professoren und auswärti- gen Gästen sowie weiteren Referenten im Au- Jochen Steffen ditorium Maximum. Die Studenten saßen auf Fensterbänken und Treppen in dicken Trauben. Die Atmosphäre war geladen, die Lautstärke zum Teil unerträglich, Pfiffe, Gelächter, Zwischenrufe erfüllten den großen Raum. Es war nicht schwer, die Vertreter des Verfassungsschutzes in ihren diskre- ten Anzügen zu erkennen. Auch Polizistengruppen standen in dunk- len Ecken. Die Menge war aufgeregt, da der AStA zu Themen der gesellschaftlichen Revolution und Entwicklung neben Soziologen und linken Gewerkschaftern einen sozialdemokratischen Politiker eingeladen hatte. Den Sozi würde man auslachen und fertig machen. Es war die Zeit der Sit-ins und Teach-ins, die Zeit der „Kriti- schen Universität“, die Zeit der Emanzipation von den altherge- brachten Regeln der Professorenuniversität. Es war die Zeit der weltweiten Kritik am Vietnam-Krieg der Amerikaner, aber auch der Beginn der Aufarbeitung der Naziverbrechen der Elterngeneration. Einige wenige Professoren wurden respektiert als humane und intel- lektuelle Autoritäten - der Theologe Helmut Gollwitzer etwa oder der deutsch-amerikanische Politikwissenschaftler Herbert Marcuse –, Politiker wie der Berliner Bürgermeister Klaus Schütz aber wur- den demonstrativ ausgepfiffen. Nur wenige bekannte Sozialdemo- kraten trauten sich zur Diskussion (etwa Schulsenator Carl-Heinz Evers) – obwohl Jungsozialisten und linke Sozialdemokraten in den Studentenvertretungen meist die Organisation der Veranstaltungen wahrnahmen. Jochen Steffen war seit einigen Jahren Landes- und Fraktions- vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein und galt als linker Flü- gelmann der Partei.
    [Show full text]
  • Nachrichten Von Welt Dokumentation | Generative Gestaltung Nachrichten Von Welt Projektbeschrieb
    NACHRICHTEN VON WELT DOKUMENTATION | GENERATIVE GESTALTUNG NACHRICHTEN VON WELT PROJEKTBESCHRIEB Nachrichten: Schlagzeilen aus aller Welt, die sich auf Länder/ Städte oder Ortschaften beziehen, informieren über aktuelle Geschehnisse. Der Besucher kann sich durch eine chronolo- gische Aufl istung von Schlagzeilen des entsprechenden Or- tes des letzte Jahrhundert vertiefen. Ergänzt werden die Nachrichten durch eine Bildwelt, die durch eine Kartenprojektion (Azimultanprojektion) eine un- gewohntes Weltbild vermitteln. Der Ort des Geschehens fällt auf den Bildmittelpunkt. Jeder neue Ort, auf den sich die Schlagzeile bezieht, ist also begleitet von einem unkonventi- onellen Abbild der Erde. Form|Medium: Die Verbindung von aktueller Schlagzeile, Kartenprojektion und einem Abriss historischer Gescheh- nisse fi nden in Wandplakaten und Zeitungsbeilagen (A3) ih- ren Träger. Es können jedoch weitere Medien in Betracht ge- zogen werden. Generativer Aspekt: Die Referenz ist der Ort des Geschehens der Schlagzeile. Anhand des Landes, der Stadt, oder der Ort- schaft wird die Chronik zusammengestellt und mittels ent- sprechender Koordinaten wird die Kartenprojektion gene- riert. Nach Menge der Information wird ein Layout gewählt unde schliesslich das Medium auszugeben. NACHRICHTEN VON WELT INHALT Nachrichten Generieren Datenbanken | Akutell | Chronik Regelwerk | Verortung Regelwerk | Chronik Karten Generieren Karten | Darstellungsformen Kartenprojektionen Ausgangslage Karteninformationen Versuche | Generierte Karten Ausgangslage | Projektion Kugelansicht
    [Show full text]
  • Erich Ollenhauer Über Die Politische Lage
    SOZIALISTISCHE MITTEILUNGEN News for German Socialists in England This News Letter is published for the information of Socialdemo- crats from Germany who are opposing dictatorship of any kind Nr. 109/110 März/April 1948 [Seite: - 1 - ] Erich Ollenhauer über die politische Lage In einer Versammlung der Vereinigung der deutschen Sozialdemokraten in Großbritannien, die am 19. März in London stattfand, sprach der 2. Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer. Er verzichtete darauf, einen Bericht über die allgemeine Situation in Deutschland zu geben, um sich desto klarer mit den politischen Problemen auseinanderzusetzen. Der Zustand der alliierten Militärregierung in Deutschland, so erklärte er, wird weder von deutscher noch von alliierter Seite als befriedigend empfunden. Die Frage der deutschen Mitarbeit tritt immer mehr in den Vordergrund; dabei spielt natürlich die Frage der SPD, der stärksten deutschen Partei, eine erhebliche Rolle. Es fehlt nicht an Kritikern, die behaupten, die SPD weigere sich, an Einrichtungen, die über den Länderrahmen hinausgehen, mitzuarbeiten; sie beantworte die Frage nicht, welche Bedingungen sie für ihre Mitarbeit stelle, und sie lasse sich von "engem Parteiinteresse" leiten. Diese Kritik bezeichnete Ollenhauer als unberechtigt. Die wirkliche Lage sieht so aus, daß weder die politische noch die wirtschaftliche Einheit Deutschlands hergestellt ist, und dafür sind nicht die Deutschen verantwortlich, sondern die Gegensätze zwischen den ehemaligen Alliierten des Krieges. An der Frage der wirtschaftlichen und politischen Einheit scheiterte die Londoner Konferenz. Zwar existiert in den Westzonen Deutschlands eine gewisse Selbstverwaltung in Gemeinden und Ländern, aber Deutschland ist noch kein freier Staat. Der Alliierte Kontrollrat in Berlin regiert ohne Mitbestimmung der Deutschen. Und die Uneinigkeit im Kontrollrat bedeutet die Lahmlegung wichtiger Gebiete des deutschen Lebens, wofür die Verschleppung der Währungsreform ein deutliches Beispiel ist.
    [Show full text]
  • HISTORISCH-POLITISCHE MITTEILUNGEN Archiv Für Christlich-Demokratische Politik
    HISTORISCH-POLITISCHE MITTEILUNGEN Archiv für Christlich-Demokratische Politik Im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. herausgegeben von Günter Buchstab und Hans-Otto Kleinmann 16. Jahrgang 2009 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN II_IV_Titelei_IVZ.indd_IV_Titelei_IVZ.indd I 225.11.20095.11.2009 77:52:16:52:16 UhrUhr Inhalt AUFSÄTZE Andreas Grau. 1 Auf der Suche nach den fehlenden Stimmen 1972. Zu den Nachwirkungen des gescheiterten Misstrauensvotums Barzel/Brandt Günther Heydemann . 19 Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung im vereinten Deutschland zwischen Wachstums- und Schrumpfungsprozessen Kordula Kühlem . 37 „Burgfrieden“: Die Bedeutung und Verwendung des Begriffs zwischen Bonn und Moskau 1958–1963 Günther Rüther . 57 Thomas Manns Deutschlandbilder im Goethejahr 1949 Peter Rütters. 81 Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV) und der Nationalsozialismus Christian Schwießelmann . 109 Zwischen Fremdsteuerung und Mitverantwortung: Innenansichten der CDU im Norden der DDR Tim Szatkowski. 155 Die Wahl von Karl Carstens zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1979 – Ein Tag der geistig-moralischen Wende? Rudolf Uertz. 179 Christlich-soziale Gewerkschafter im DGB Volker Wahl . 195 Max Kolter (1900–1945) – der erste Repräsentant der Christlichen Demokraten in Thüringen 1945 II_IV_Titelei_IVZ.indd_IV_Titelei_IVZ.indd IIIIII 225.11.20095.11.2009 77:52:19:52:19 UhrUhr IV Inhalt Gerhard Wettig. 199 Alois Mertes und die Haltung der CDU/CSU zu den Ostverträgen der sozialliberalen Bundesregierung KOLLOQUIUM FÜR GÜNTER BUCHSTAB Hans-Peter
    [Show full text]
  • „Länderneugliederung Im Deutschen Föderalismus Am Beispiel Des Nordstaates“
    Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg „Länderneugliederung im deutschen Föderalismus am Beispiel des Nordstaates“ Dissertation zum Erwerb des akademischen Grades eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Doctor rerum politicarum (Dr. rer. pol.) der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Michael Neumann Zikadenweg 32c 22043 Hamburg [email protected] III Inhaltsverzeichnis A Einleitung ................................................................................................................................ 1 1 Das Problem ...................................................................................................................... 1 2 Entwicklung der Fragestellung und Vorgehensweise der Untersuchung ......................... 5 B Verfassungsrechtliche, finanzpolitische und geschichtliche Grundlagen der Länderneugliederungsdebatte .............................................................................................. 7 1 Föderalismus als Staatsorganisationsprinzip..................................................................... 7 1.1 Theorie des Föderalismus ...................................................................................... 7 1.2 Praxis des Föderalismus ...................................................................................... 14 1.2.1 Föderalismus in der Schweiz ................................................................ 14 1.2.2 Föderalismus in den Vereinigten Staaten
    [Show full text]
  • Wir Wollen Ja Eine Regierung Haben Und (!) Eine Opposition
    05 Erdmann 31.01.2017 22:03 Uhr Seite 161 Heinrich Erdmann „Wir wollen eine Regierung u n d (!) eine Opposition” 161 Hermann Lüdemann „liebte dieses Schles- Heinrich Erdmann: wig-Holstein, er liebte Deutschland – er lieb- l te sein Land – und mit der Liebe, die keine „Wir wollen ja eine Kiel Herabsetzung der anderen Länder und Völker nötig macht, ja, die sie einschließt. Er war ein Regierung haben Patriot und darum kein Nationalist – er wuss- u n d (!) te, dass vor dem Gift des Nationalismus nichts besser schützen kann als ein Patriotismus, der, treu zum eine Opposition.“ Schicksal des eigenen Volkes, zu verbinden weiß mit Achtung vor dem Wesen, der Geschichte und dem Lebensrecht der anderen Völ- Der Beitrag des Schleswig-Hol- ker. Und er war ein beliebter Bürger, der wusste, dass man den Na- steinischen Ministerpräsidenten tionalismus nicht überwinden kann, indem man am Schicksal der Hermann Lüdemann zur deut- ganzen Nation vorbeilebt, sondern nur, indem man dieses Schick- schen Verfassungs- und Parla- sal tätig an sich verarbeitet und auf sich nimmt. Nur durch die Na- mentsgeschichte tion hindurch lässt sich der Nationalismus überwinden ! Hermann Lüdemann war ein Beispiel1 und wird uns ein Vorbild bleiben.“ (Carlo Schmid)2 Professor Dr. Winfried Steffani Es gibt keine politisch geordneten und gestalteten Gesellschaf- (1927-2001) in Dankbarkeit ten ohne eine Regierung oder regierungsähnliche Institution. Frei- heitliche, nicht-autoritäre politische Herrschaftsordnungen zeich- nen sich durch eine verantwortliche Regierung aus, freiheitlich-de- mokratische durch parlamentarisch verfasste Abgeordnetenhäuser, die als Regierungskontrolleure aus freien, allgemeinen und glei- 1 Hervorhebungen in Originalpublikationen chen Volkswahlen hervorgehen. (Fettdruck oder Unterstreichungen) werden Am Beginn der Landesgeschichte Schleswig-Holsteins als de- in diesem Beitrag generell durch Fettdruck mokratischer Staats- und Verfassungsgeschichte stehen Regierun- markiert.
    [Show full text]
  • Tourismus Videosprechstunde
    Nr. 7/8 Juli/August 2020 73. Jahrgang Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Tourismus Wie sich Ärzte auf den Urlauberansturm einstellen. Seiten 8 – 13 Videosprechstunde Eine Studie zeigt, dass Ärzte und Patienten aufgeschlossen sind. Aber es gibt noch Hürden. Seiten 16 – 19 Zurück zur Routine im OP Die OP-Säle in Schleswig-Holsteins Kliniken werden wieder stärker genutzt, sind aber noch nicht im normalen Modus. Seiten 22 − 23 STRESSFREI VERORDNEN INSULIN LISPRO SANOFI® – DAS BIOSIMILAR-MAHLZEITENINSULIN MIT PREISVORTEIL* ~15% Listenpreisersparnis* vs. Original # Rabattverträge mit allen GKVen Kein AMNOG Made in Germany SANOFI Erfahren Sie mehr über das erste Biosimilar- BIOSIMILARS Mahlzeiteninsulin auf www.lispro.de * Listenpreisersparnis mit Insulin lispro Sanofi ® 100 E/ml von ~15 % bezogen auf einen ApU-Vergleich von Insulin lispro Sanofi ® 100 E/ml 10 x 3 ml Patrone (PZN: 12910612) zu Humalog ® 100 E/ml 10 x 3 ml Patrone (PZN: 8752490) sowie Insulin lispro Sanofi ® 100 E/ml 10 x 3 ml SoloSTAR® (PZN: 12910598) zu Humalog ® 100 E/ml 10 x 3 ml KwikPen (PZN: 6087048). IfA-Stand 12/2019; # Erstattung für 100 % der GKV-Versicherten durch langfristige Verträge, die den Rabatt auf den in der IfA-Lauertaxe gelisteten Preis sichern, gewährleistet. Stand 12/2019. Insulin lispro Sanofi ® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone · Insulin lispro Sanofi ® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Durchstechflasche · Insulin lispro Sanofi ® SoloStar® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen Wirkstoff: Insulin lispro. Zusammensetzung: 1 ml enthält 100 Einheiten (3,5 mg) Insulin lispro. Sonstige Bestandteile: m-Cresol, Glycerol, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O, Zinkoxid, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure 36 % und Natriumhydroxid zur Einstellung des pH.
    [Show full text]