DIE AUTOREN DER HAUPTBEITRÄGE

Sibylle DAHMS begann ihr Studium der Musikwissenschaft, das sie mit einer Dissertation über die barocke Oper in Salzburg abschloß (1974), nach sechsjähriger theaterprakti­ scher Tätigkeit. Seitdem arbeitete sie als Assistentin, seit 1978 als Kuratorin der Tanz­ sammlung »Derra de Moroda« am Salzburger Institut für Musikwissenschaft und habili­ tierte sich dort mit einer Arbeit über das »Ballet en action« Jean Georges Noverres (1988). Seit 1992 leitet sie die Abteilung Tanz und Musiktheater »Derra de Moroda«. Ihre tanzwissenschaftlichen Forschungen, dokumentiert in zahlreichen Aufsätzen und Lexikonartikeln, ergänzt Sibylle Dahms durch die damit verbundenen tanzpraktischen Aufgaben: Gründung eines aus Musikern bestehenden Ensembles für historischen Tanz, Rekonstruktionsarbeiten für die Wiener Staatsoper, Werkstatt Berlin etc. Sie ist Fach­ beirätin für den Themenbereich Tanz der Neuausgabe von Die Musik in Geschichte und Gegenwart.

Dagmar GOLLY-BECKER, geboren 1953 in Crailsheim, Studium der Rechtswissenschaf­ ten in Münster und Tübingen; in Tübingen auch Studium der Musikwissenschaft und Philosophie; Magister Artium 1985, Promotion 1992.

Monika FlRLA, geboren 1953 in Stuttgart. Studium der Philosophie, Germanistik und Pädagogik in München. Promotion 1980. Ausbildung zum Höheren Bibliotheksdienst. Anstellungsprüfung 1984. Bis 1987 an der Bayerischen Staatsbibliothek München. Seit 1988 freie Mitarbeiterin am Linden-Museum Stuttgart und Lehrbeauftragte für Philoso­ phie an der Universität Stuttgart. Publikationen zur Afrikanischen Literatur, zum Rassis­ mus bei Kant und der Afrikanischen Diaspora in Österreich und Württemberg.

Georg GÜNTHER, geboren 1959 in Stuttgart. 1979-1982 Studium an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart (heute: Hochschule für Bibliotheks- und Informations­ wesen) mit Diplom-Abschluß (Musikbibliothekar 1987). 1983-1990 Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität Tübingen (Magister artium). Neuplanung und Ein­ richtung der Musikbibliothek an der Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg (Ochsenhausen, 1990/91). Seit 1991 Leitung des Schwäbischen Landesmusikarchivs in Tübingen (Neukatalogisierung). Publikationen v. a. zum The­ mengebiet »Musik in oberschwäbischen Klöstern«. Gründungsmitglied der Gesellschaft jur Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V. (Schriftführer). Seit 1994 Mitherausge­ ber des Jahrbuchs »Musik in Baden-Württemberg«

Wolfgang HocHSTEIN, geboren 1950 in Salzkotten/Westfalen, studierte von 1968 bis 1972 an der Musikhochschule Detmold und von 1972 bis 1981 an der Universität Ham­ burg. 1981 Promotion in Musikwissenschaft bei Hans Joachim Marx. Seit 1976 Dozent für Schulpraktisches Klavierspiel an der Musikhochschule Hamburg, dort 1982 zum Professor ernannt und seit 1984 Leiter der Schulmusik-Abteilung. Veröffentlichungen vor allem über Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts; Editionen mit Werken von J. A. Hasse, N. Jommelli, A. Sacchini, J. Haydn, L. Cherubini, C. Franck, J. Rheinberger. Kompositionen (Kirchen-, Chormusik). CD-Einspielungen mit Werken von J. A. Hasse. 224 Die Autoren der Hauptbeiträge

Klaus Peter LEITNER, geboren 1962 in Reutlingen; studierte an der Universität Tübingen Musikwissenschaft, Mittelalterliche und Neuere Geschichte sowie Geschichtliche Lan­ deskunde; Magister Artium 1989, Promotion 1996. Leiter der »Verbindungsstelle für oberschwäbische Klostermusik« der Universität Tübingen.

Marita Petzoldt McCLYMONDS is Associate Professor of Music at the University of Vir­ ginia. She received a Ph. D. from the University of California, Berkeley, in 1978. Her dissertation, Niccolo Jommelli, The Last Years, 1769-1774, was published by UMI Press in 1980. She joined the music faculty of the University of Virginia in 1981, serving as chair from 1988 to 1995. She held an American Council of Learned Societies (ACLS) Fellowship (1984/85) for research leading to a monograph of innovation in Italien opera seria, 1750-1800, now nearing completion. She has published numerous international conference papers and journal articles on he operas of Mozart, Haydn and their Italian contemporaries. As principal investigator of the US-RISM Libretto Project, she received funding from the National Endowment for the Humanities (N.E.H.) and the U.S. De­ partment of Education to provide on-line access to the historical content of ca. 12,000 imprints in the Albert Schatz Collection of Opera Librettos at the Library of Congress.As consulting editor for The New Grove Dictionary of Opera (1992), she wrote, revised or updated some hundred articles on genre, composers, librettists, and operas. A collection of essays by noted authors, Opera in the Enlightenment, coedit with Thomas Baumann, was recently published by Cambridge University Press (1995). She is area advisor for The New Grove Dictionary of Music and Musicians (1999), and a founding member of the Internationale Jommelli Gesellschaft Stuttgart.

Matthias MILLER, geboren 1966 in Tübingen. 1987-1994 Studium der Musikwissen­ schaft und der Historischen Hilfswissenschaften an der Universität Tübingen. Magister Artium 1994 (»Das Graduale Prüss 1501. Zum Exemplar der Diözesanbibliothek Rot­ tenburg/N.«). Er arbeitet zur Zeit an seiner Dissertation über »Das Lehenswesen der Grafschaft Württemberg im Spätmittelalter (13. Jahrhundert bis 1495)« bei Prof. Dr. Sönke Lorenz (Universität Tübingen).

Jörg RIEDLBAUER, geboren 1961, studierte Musik und Literaturwissenschaft, Dirigieren und Komposition in Regensburg, Cremona und Boulder/Colorado und publiziert in füh• renden Tages- und Fachzeitungen des In- und Auslands. Seit 1993 wirkt er als General­ sekretär des Bayrischen Musikrats in München.

Lee Allen ROTHFARB, geboren 1949 in Chicago (USA); studierte Klavier und Tonsatz an der Eastman School of Music (Rochester, New York); unterrichtete 1971/72 Klavier am Domgymnasium in Regensburg und 1972-1977 an der Kreismusikschule Aurich (Ostfriesland). Weiteres Studium an der University of Hartford (Connecticut) und der Yale University (Dr. Phil. 1985). 1985/86 Lehrtätigkeit an der University of Michigan, School of Music, 1986/87 an der Tulane University und von 1987 bis 1993 an der Harvard University (Gardner Cowles Associate Professor of the Humanities). 1993/94 einjähriges Forschungsstipendium von der Fritz Thyssen Stiftung (Köln). Seit 1994 an der University of California, Santa Barbara. Veröffentlichungen: Ernst Kurth As Theo­ rist and Analyst (1989), Ernst Kurth, Selected Writings (1991) und mehrere Essays über Ernst Kurth und August Halm in Fachzeitschriften. Gründer und General Editor der elektronischen Zeitschrift Music Theory Online. Spezialisiert auf die Schenker-Analyse, chromatische Harmonie und Geschichte der Musiktheorie des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Autoren der Hauptbeiträge 225

Karl VENTZKE, geboren 1933, Studium der Wirtschafts- und Politischen Wissenschaften in München. Prokurist und Stiftungskurator in Düren. Musikinstrumentenhistorische Privatforschungen seit über drei Jahrzehnten. (Mit-)Autor von Die Boehmflöte (Frank­ furt/M. 1966); Boehm-Oboen und die neueren französischen Oboen-Systeme (Frank­ furt/M. 1969); Die Saxophone (Frankfurt/M. 31994); Boehm-lnstrumente l: Theobald Boehm 1794-1881 (Frankfurt/M. 1981); Das goldene Zeitaltetr der Flöte (Celle 1992; Deutscher Musikeditionspreis 1993). Neuausgaben der Autoren Justus Johannes Hein­ rich Ribock (1782), Johann Georg Tromlitz (1796 und 1800), Johann Georg Heinrich Backofen (1803), Theobald Boehm (1847 und 1862), John Clinton (1862), Adolph Goldberg (1906). Beiträge zu Fachperiodica, Festschriften und in The New Grove.

Helmut VöLKL, geboren 1954, Studium der Bibliothekswissenschaft und Musikwissen­ schaft an der (heutigen) Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen in Stuttgart 1973-1977, 1976 Diplom-Bibliothekar, 1977 Musikbibliothekar; Studium der Kirchen­ musik an der (heutigen) Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in Esslingen 1977-1981, Kantor und Organist 1981; Studium der Mu­ sikwissenschaft und Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen 1981 bis 1984, Magister artium 1984, Promotion zum Dr. phil 1988. Seit 1977 beim Verband »Evangelische Kirchenmusik in Württemberg«, seit 1985 Schriftleiter der Zeitschrift »Württembergische Blätter für Kirchenmusik«; seit 1989 Lehrbeauftragter an der (heuti­ gen) Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen in Stuttgart; seit 1989 Orgel­ sachverständiger der Evangelischen Landeskirche in Württemberg; seit 1991 Hoch­ schuldozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen; 1994-1996 Mitheraus­ geber des Jahrbuchs »Musik in Baden-Württemberg«; seit 1995 Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart; Publikationen im Bereich Orgel- und Kirchenmusikgeschichte (»Kirchenmusik als Erbe und Auftrag«, Stuttgart 1995), Ludwig van Beethoven, Editionen von Orgel- und Chormusik.

WulfWAGER, geboren 1962 in Stuttgart-Plieningen. Verlagsbuchhändler und Werbefach­ wirt (VWA). Dozent an der Akademie für Kommunikation Baden-Württemberg, Mit­ glied des Arbeitskreises Volksmusik im Landesmusikrat Baden-Württemberg, Mitglied des kulturellen Beirates der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte; Mo­ derator der Fernsehsendung »Wie's der Brauch isch« in Südwest 3, Schriftleiter der Zeitschrift »Der Heimatpfleger«; zahlreiche Veröffentlichungen zur Volkstanz- und Volksmusikforschung, z.B. Praxisreihe: Volksmusik und Volkstänze in Baden-Württem• berg, Bd. I-VI, Karlsruhe 1987-1995. 226 Die Autoren der Hauptbeiträge

ANSCHRIFTEN

Univ.-Doz. Dr. Sibylle D a h m s Institut für Musikwissenschaft (Abt. Tanz und Musiktheater), Bergstraße 10, A-5020 Salzburg, Rep. Österreich

Dr. Monika F i r l a Gaisburgstraße 12b, 70182 Stuttgart

Dr. Dagmar G o l l y - B e c k e r Am Kätzenbach 125, 71334 Waiblingen

Georg G ü n t h e r M.A. Otto-Reiniger-Straße 54, 70192 Stuttgart

Prof. Dr. Wolfgang H o c h s t e i n Heuweg 99, 21502 Geesthacht

Klaus Peter L e i t n e r M.A. Weserstraße 16, 72768 Reutlingen

Dr. Marita Petzoldt M c C l y m o n d s 701 A Locust Avenue, Charlottesville, VA 22902, USA

Matthias Mille r M.A. Münzgasse 9/1, 72070 Tübingen

Dr. Jörg R i e d l b a u e r Siedlungsstraße 25-27, 89356 Konzenberg

Prof. Dr. Lee Allen R o t h f a r b University of California, Santa Barbara (Department of Music), Santa Barbara, California 93106-6070, USA

Karl Ventzke Paradiesstraße 50, 52349 Düren

Dr. Helmut V ö l k l Böheimstraße 47 A, 70199 Stuttgart

Wulf Wage r Goethestraße 73, 72669 Unterensingen LANDESMUSIKBIBLIOGRAPHIE BADEN-WÜRTTEMBERG 1995

zusammengestellt von Helmut Völkl, ergänzt von Georg Günther

1. BÜCHER, UNSELBSTÄNDIGE SCHRIFrEN

Ammann, Agnes-Dorothee: Kirchenmusik im Dekanat Blaufelden. - In: Württembergi• sche Blätter für Kirchenmusik. - 62.1995. - S. 127-129. Bär, Frank P.: »... faict de la main de Raffi Lyonnois« ... Folgerungen aus einem Sigma­ ringer Instrumentenfund. - In: Musik in Baden-Württemberg. - 2.1995. - S. 75-108. Der badische Hofkapellmeister Johann Melchior Molter (1696-1765) in seiner Zeit. Do­ kumente und Bilder zu Leben und Werk. Eine Ausstellung der Badischen Landesbiblio­ thek Karlsruhe zum 300. Geburtstag des Komponisten / hrsg. von der Badischen Lan­ desbibliothek. Klaus Häfner. (Mit einem Beitrag von Rainer Fürst). - Karlsruhe: Badi­ sche Landesbibliothek, 1996. - 408 S.: Ill. - ISBN 3-88705-041-X- Ca. DM 29,- Bauer, Siegfried: Auf dem Weg zum neuen Gesangbuch. Vom Entwurf zum Manu­ skript. - In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. - 62.1995. - S. 123-126. Bauer, Siegfried; Soergel, Gero; Reich, Bernhard: Esslinger Hochschule in Gefahr? - In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. - 62.1995. - S. 43-48. Berghoff, Hartmut: »This is an Age of Advertisement«. Absatzwerbung und Unterneh­ menswachstum am Beispiel Bohner, 1900-1914. - In: Zeitschrift für Unternehmensge­ schichte. -40.1995. - S. 216-234. Blau, Sebastian: Herr Hartmann von Aue. - In: Obernau 1145-1995. - Rottenburg am Neckar-Obernau, 1995. - S. 275-280. Bornefeld, Gerhard: »Ausgang und Eingang«. Ein Kantoreiheft mit vielfältigen Mög• lichkeiten. - In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. - 62.1995. - S. 164-169 [Betr. u. a. Helmut Bornefeld und Eberhard Wenzel]. Bredenbach, Ingo: Kirchenmusik im Dekanat Nagold. - In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. -62.1995. - S. 55-57. Conrad, Joachim: Richard Gölz (1887-1975). Der Gottesdienst im Spiegel seines Le­ bens. - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1995. - 355 S. - (Veröffentlichungen zur Liturgik, Hymnologie und theologischen Kirchenmusikforschung; 29). - Zugleich: Hei­ delberg, Universität, Dissertation, 1993/94. - ISBN 3-525-57192-5 Dallmann, Wolfgang: Poetik der Polyphonie. Zum 100. Geburtstag von Johann Nepo­ muk David. - In: Musik und Kirche. - 65.1995, 6. - S. 328-333. Dietl, Hans: Die Glocken in Steinheim an der Murr. - Steinheim an der Murr: Stadt Steinheim an der Murr, [ca. 1994]. -46 S. Drüner, Ulrich: Glanz und Elend eines Musikers der Empfindsamkeit. Carl Stamitz zum 250. Geburtstag. - In: Das Orchester. - 43.1995, 12. - S. 16-23. Dücker, Martin: Zwei neue Pitt-Orgeln im Mutterhaus und in der Klosterkirche der Do­ minikanerinnen von Neusatzeck. -In: Ars organi. -43.1995. - S. 179-181. Dürr, Walter: Schwäbische Dichtung in Schuberts Liedschaffen. Eine Bestandsaufnahe. - In: Musik in Baden-Württemberg. - 2.1995. - S. 11-22. Eiselen, Gerhard: Läuteordnungen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. - In: Kirchenmusik als Erbe und Auftrag. - Stuttgart, 1995. - S. 487-503. Failer, Wolfgang: Musik der Renissance. Die Entwicklung der Kirchenmusik in Sigma­ ringen in Renaissance und Frühbarock. - In: Hohenzollerische Heimat. - 44.1994. - s. 41-44. 228 Landesmusikbibliographie

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Strempel, Rüdiger: » ... und vom Schilfgras fast verhüllt sielen sich die Sauen». Zum 200. Todestag des Dichters und künstlerischen Weggefährten von J. M. Kraus, Carl Mi­ chael Bellman. -In: Der Wartturm. - 36.1995, 1. - S. 9-11. Tagungsbericht Rastatt 1988 /hrsg.von Ludwig Pinscher. - Frankfurt am Main [u. a.]: Lang, 1994. - 188 S. - (Quellen und Studien zur Geschichte der Mannheimer Hofkapel­ le; 3). - ISBN 3-631-46794-X Theobald, Hans-Wolfgang: Die Holzhey-Orgel von 1793 in Rot an der Rot. - In: Acta organologica. - 24.1994. - S. 269-358. Traub, Andreas: Zum Musikleben in Langenburg im 18. Jahrhundert. - In: Württem• bergisch Franken. - 79.1995. - S. 149-180. Tyson, Alan: Die Prager Version von Mozarts »Figaro« 1786. Zur Donaueschinger Par­ titur. -In: Musik in Baden-Württemberg. - 2.1995. - S. 143-158. Völkl, Helmut: Ehemalige und gegenwärtige Lehrende an der Hochschule für Kirchen­ musik Esslingen. - In: Kirchenmusik als Erbe und Auftrag. - Stuttgart, 1995. - S. 667 bis 683. Völkl, Helmut: Ehemalige und gegenwärtige Studierende an der Hochschule für Kir­ chenmusik Esslingen. - In: Kirchenmusik als Erbe und Auftrag. - Stuttgart, 1995. - s. 685-750. Völkl, Helmut: Neue und restaurierte Orgeln in Baden-Württemberg 1994. - In: Musik in Baden-Württemberg. - 2.1995. - S. 211-246. Völkl, Helmut; Günther, Georg: Landesmusikbibliographie Baden-Württemberg 1994. - In: Musik in Baden-Württemberg. - 2.1995. - S. 251-258. Volz, Rosemarie: Johann Adam Ehrlich (1703-1784) und Sohn Johann Anton Ehrlich (1742-1824). Zwei kunsterfahrene Orgel- und Instrumentenmacher. - In: Württember• gisch Franken. - 79.1995. -S. 181-221. Wager, Wulf: Ein interessanter Notenfund aus Mengen-Ennetach. - In: Der Heimatpfle­ ger. -12.1995, 2. - S. 13-15. Waibel, Raimund: Das Harmonikamuseum in Trossingen. - In: Schwäbische Heimat. - 46.1995. - s. 134-145. Weismann, Eberhard: Die Anfänge der »Kirchenmusikschule Esslingen«. - In: Kirchen­ musik als Erbe und Auftrag. - Stuttgart, 1995. - S. 603-611. Wengert, Karl Friedrich: Die Orgeln der Kilianskirche in Heilbronn. - In: Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte. - 33.1994. - S. 139-179. Wunderkinder! Rio Gebhardt (1907-1944) und sein Bruder Ferry (1909-1989). Zur Aus­ stellung in der Stadtbücherei Heilbronn / hrsg. von Günther Ernig. - Heilbronn: Stadtbü• cherei, 1994. - 53 S. Zimmermann, Markus: Die Orgel von Siberatsweiler, Lkr. Ravensburg. Ein Beispiel für Vielseitigkeit bei maßvollen Dimensionen. -In: Ars organi. -43.1995. - S. 43-46.

2. NOTEN Amon, Johann Andreas: Trois chansons italiennes, op. 41. - Reprint nach dem Erst­ druck von 1806. / Im Auftrag der Stadt Heilbronn hrsg. von Günther Ernig. - Heilbronn: Stadtbücherei, 1995. - 8 S. -(Heilbronn und die Musik). Holzbauer, lgnaz: Missa in C / vorgelegt von Jochen Reutter. - Stuttgart: Carus-Verlag, 1995. - XXXVII, 185 S. -(Musik der Mannheimer Hofkapelle; Band 1). - CV 50.501. -DM 198,- Plattner, Augustinus: Acht doppelchörige Messen (1624) / vorgelegt von Andreas Traub. - München: Strube, 1995. - XXI, 225 S. - (Denkmäler der Musik in Baden-Württem- 234 Landesmusikbibliographie berg; Band 3; Musik aus dem baden-württembergischen Franken. Die Deutschordensre­ sidenz Mergentheim). - ISBN 3-921946-01-8. - DM 130,- Tänze aus Oberschwaben und aus dem Allgäu / bearb. u. hrsg. von Berthold Büchele. Heft II: Klassik. - Ratzenried: Verein zur Pflege von Heimat und Brauchtum Ratzenried e. V., o. J. - 88 S. - ISBN 3-9801 361-6-7

3. ELEKTRONISCHE SPEICHERMEDIEN Kompositionen in Baden-Württemberg seit 1950. Eine Auswahl. Tonkünstlerfest Baden­ Württemberg / Landesmusikrat Baden-Württemberg (zu beziehen über: Projektbüro Tonkünstlerfest, Rosenbergstr. 107, 70193 Stuttgart). - Mehrere 3Y2 Zoll-Disketten. - DM49,-

4. TONTRÄGER C-Dur & Walpurgisnacht. Satie, Mussorgskij, Saint-Saens. Link-Orgel der Evangeli­ schen Stadtkirche Giengen an der Brenz. - Nicol Matt, Orgel; Albrecht Volz, Schlag­ werk. - 1 Compact Disc. - Bietigheim-Bissingen: Bayer Records, 1995. - BR 150 016. Ehemalige Prämonstratenser-Reichsabtei Rot an der Rot: Nikolaus Betscher (1745 1811). Te Deum, Psalm 129 »De Profundis«, Requiem, Vesperae de Confessore. - Cornelia Götz, Sopran; Annina Papazian, Alt; Hans-Jürgen Schöpflin, Tenor; Heman Iturralde, Baß; Matthias Eisenberg, Orgel; Camerata vocalis der Universität Tübingen; Coro Poli­ fonico dell'Universita di Venezia; Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters, Baden-Ba­ den; Leitung: Alexander Sunski; Produktion: Südwestfunk Baden-Baden. - 1 Compact Disc. -Tübingen: Attempto, 1995. - CD 77331. - (Musik aus oberschwäbischen Klö• stern). Flötenquartette der Mannheimer Schule (C. P. Stamitz, C. G. Toeschi, J. B. Wendling, Ch. Cannabich). - Hoff-music Mannheim. - 1 Compact Disc. - Bietigheim-Bissingen: RBM, 1994. - RBM CD 463 165. Frühe süddeutsche Orgelkunst. Franz Raml an der Chororgel (1609) der Stiftskirche Zeil. - [Werke aus dem Buxheimer Orgelbuch, von Hans Buchner, Hans Kotter, Jakob Haßler, Hans Leo Haßler und Christian Erbach]. - 1 Compact Disc. - Ratingen: Coronata Musikproduktion, [1995]. - COR 1219. Maulbronn-Lichtenthaler Antiphonale. In festo annuntiationis beatae Mariae virginis. In primo nocturno. Die gregorianischen Gesänge zum ersten Nachtgottesdienst. - Heinrich­ Isaac-Ensemble der Musikhochschule Karlsruhe; Leitung: Hans-Georg Renner. - 1 Com­ pact Disc. - Maulbronn: Orgelförderverein Kloster Maulbronn, 1995. - edition 49. Monteverdi, Claudio: Vesperae in Nativitate Sti. Joannis Baptistae. / Arrangement: Franz Raml. - Hassler-Consort; [Chor-Orgel von Schloß Zeil;] Leitung: Franz Raml. - 1 Compact Disc. - Detmold: Dabringhaus und Grimm, 1995. -MDG 605 0593-2. Weltliche Musik aus dem Kloster Gutenzell. Martin Mösl (1787-1843): Sechs kurze und leichte Aufzüge für 3 Trompeten, Pauken und Orgelsolo; Anonymus: Sieben Stücke aus der Sammlung »70 Stücke für Blasmusik: Ouvertüren, Märsche etc.«; Martin Mösl: Sechs kurze und leichte Aufzüge für 2 Trompeten, 2 Hörner, Pauken und Orgel; Ano­ nymus: Siebzehn Terzette mit Klavierbegleitung. - Ensemble Gutenzell (Gudrun Horn, Sopran; Saskia Klump, Alt; Eberhard Schuler-Maibier, Tenor; Heinrich Funk, Bariton; Martin Ulrich Merkla, Baß; Heidi Grözinger, Klavier); Leitung: Heinrich Funk; [Blä• ser]; Ludwig Kibler, Orgel; Leitung: Peter Schad. - Produktion: Südwestfunk, Landes­ studio Tübingen in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Musik Ober­ schwabens e. V., Biberach/Riß; Kreissparkasse Biberach. REZENSIONEN

Walter, Rudolf: Johann Caspar Ferdinand Fischer. Hofka,pellmeister der Mark­ grafen von Baden. - Frankfurt am Main; Bern; New York; Paris: l.ang, 1990. - 345 S. - (Quellen und Studien zur Musikgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart; Band 18). -DM 89,-(lSBN 3-8204-9976-8) Auch nach Lektüre dieses Buches bleiben die in der Forschung offenen Fragen zur Biographie J. C. F. Fischers unbeantwortet. Trotz eingehender Recherchen in einschlägigen Archiven und Bibliotheken gelang es Rudolf Walter nicht, die zahlreichen Wissenslücken zu füllen, von eher marginalen Ergänzungen abgesehen. So weiß der Autor einen zeitgenössischer Bericht über die Hochzeitsfeier in Schloß Raudnitz im Frühjahr 1690, bei der Fischer die Musik leitete; zu zitieren, nennt das Datum der ersten Heirat Fischers und macht Angaben zu seiner ersten Ehefrau, mehr nicht. Das ist bedauerlich, da es den Biographen zu einer überwiegend im Konjunktiv gehaltenen Formulierungsweise zwingt. Dennoch befaßt sich die Hälfte des Buches mit den Lebensumständen des, laut Gerber, stlirksten Klavierspielers seiner Zeit, dem eine wichtige Rolle in der Entwicklung der süddeutschen Orgelmusik zugeschrieben wird. Mangels archivalischer biographischer Belege behilft sich Walter mit ausführlicher Schilderung etwa der Stadtgeschichte Schlackenwerts, des dortigen Piaristenordens (dessen Gymnasium Fischer vermutlich besuchte) und liefert einen vollständigen Abdruck der im Hauptstaatsarchiv Prag erhaltenen liturgischen Ordnungen (Rubricen) an den kirchlichen Festtagen. Selbst die Stimmpläne der Orgeln in der Piaristenkirche Schlackenwerts finden sich in Walters Buch abgedruckt, mit dem mutmaßlichen Argument, Fischer habe diese gewiß ... wiederholt bei Gottesdiensten gespielt (S. 49). Belegt ist auch dies freilich nicht. So ergibt sich bei der Lektüre ein eigentümliches Bild. Die vielen ausführlichen Quellenzitate erhellen zwar nicht die Lebensumstände des Hofkapellmeisters, sie vermitteln jedoch einen gründlichen Überblick über die musik- und sozialgeschichtlichen Umstände jener Zeit in Schlackenwert (seit Mitte des 17. Jahrhunderts) und Rastatt (bis etwa 1770) und zeichnen ein aufschlußreiches Bild des Milieus, das Fischer prägte und in welchem er prägend wirkte. Von überregionaler Bedeutung sind ohne Zweifel die bei Walter abgedruckten Besetzungs- und Besoldungslisten der markgräflichen Hofkapelle, erlauben diese doch aufschlußreiche Vergleiche mit anderen zeitgenössischen Orchestern. Der zweite Teil der Studie ist den überlieferten Kompositionen Fischers gewidmet in Form eines ausführlich annotierten thematischen Werkkatalogs. Reiner Nägele *** Nägele, Reiner: Peter Joseph von Lindpaintner: sein Leben, sein Werk; ein Beitrag zur Typologie des Kapellmeisters im 19. Jahrhundert. - Tutzing: Schneider, 1993. - 290 S., Notenanhang. - (Tübinger Beiträge zur Musik­ wissenschaft; Band 14; zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1991). - DM 140.- (ISBN 3-7952-0745-2) Peter Joseph Lindpaintner - geboren 1791 in Koblenz, gestorben 1865 in Nonnenhom am Bodensee, ein typischer Vertreter des Kapellmeisterstandes - wurde von seinen Zeitgenossen gerühmt und geschmäht. Der Lindpaintner ist glaub' ich jetzt der beste Orchesterdirigent in Deutschland, es ist als wenn er mit seinem Taktstöckchen die ganze Musik spielte, lobte der junge Komponist Felix Mendelssohn im Jahr 1832 (Nägele, S. 112). Schmähungen kamen hingegen von Richard Wagner, der Lindpaintner gerade das Talent der Orchesterführung absprach (S. 259f.), wie von Hans von Bülow, der 236 Rezensionen gegen die schwäbische Stumpfheit in voller Maienblüthe, aufgrund von Lindpaintners künstlerische[r] Altersschwllche und Impotenz wetterte (S. 255f.). Nach Lehrjahren in München bei Peter von Winter, die nach eigener Erkenntnis Lind­ paintners fruchtlos geblieben waren (Lindpaintner: Winter wußte selbst nichts, konnte seinen Schülern höchstens Geld abnehmen; S. 82), und einigen weiteren Unterrichts­ stunden bei Joseph Grätz während Lindpaintners Anstellung am Isartortheater München (ab 1812), bei denen wohl mehr Musikästhetik als musikalisches Handwerk im Vorder­ grund stand, bewarb sich der 26jährige um den Kapellmeisterposten an der Stuttgarter Hotkapelle. Von seiner Anstellung im Jahr 1819 an bis zu seinem Tod prägte Lind­ paintner insgesamt 37 Jahre lang das öffentliche Musikleben der württembergischen Re­ sidenzstadt, wobei er sich erfolglos mehrmals um Stellen in anderen Städten (Wien, München, Berlin) bewarb. Als dem alternden und kränkelnden Lindpaintner, der in Stuttgart nie heimisch geworden war, im Jahr 1851 der beinahe 20 Jahre jüngere und wesentlich erfolgreicheren Friedrich Wilhelm Kücken als zweiter Kapellmeister an die Seite gestellt wurde, empfand dies der Komponist als so große Zurücksetzung seiner Person, daß er beim König sein Pensionierungsgesuch einreichte. Bis zu seinem Tod währte der Streit um die Kompetenz am Königlichen Hoftheater. So tüchtig Lindpaintner als Orchesterdirigent war - seine Opern als Gattung, der er sich am intensivsten widmete, erlebten nur selten Erfolge, und so ist der Komponist heute fast vergessen. Um so verdienstvoller ist die Arbeit von Rainer Nägele, der es in seiner Dissertation unternommen hat, diesen Komponisten gerecht zu würdigen. Dem Autor ist es nicht nur ein Anliegen, Lindpaintner anhand seiner Biographie vor­ zustellen. In lebendiger Weise beschreibt Nägele auch das soziale Umfeld und die ge­ schichtlichen Ereignisse, die für das Leben und Wirken des Komponisten eine Rolle gespielt haben. Farbig werden dabei Orte und Lebensstationen geschildert, die Lind­ paintners Biographie betreffen. Übergreifende historische Ereignisse, die in die Lebens­ zeit des Komponisten fallen, werden kenntnisreich zur Biographie in Bezug gesetzt. Au­ ßerordentlich gelungen ist die brillante sprachliche Darstellung, Nägeles Buch liest sich spannend wie ein Roman. Neben dem Leben ist auch das Werk Lindpaintners Gegen­ stand von Nägeles Untersuchung. Der Autor nennt die wichtigsten Werke Lindpaintners und analysiert eine Auswahl hiervon. Dabei zieht er häufig in erhellender Weise andere zeitgenössische Werke zu Stilvergleichen heran. Repräsentativ für Lindpaintners Schaf­ fen ist die Auswahl der besprochenen Werke, die Nägele gewählt hat- vor allem Opern, Instrumentalwerke, dann aber auch Ballett und Lied, sowie Kirchenmusik. Überzeugend gelang dem Autor dabei die gerechte Würdigung von Lindpaintners Werken, die dem Komponisten den Vorwurf eines »Schnellschreibers« (S. 67) eintrugen. Nägele wägt äs• thetische Kriterien gegen arbeitsökonomische Zwänge ab: »Das Virtuose, Unterhalten­ de, Populäre galt ihm mehr als alles Hermetische. Sein Musikverständnis war pragma­ tisch, am Zuhörer orientiert, nicht idealistisch.« (S. 22). Besondere Würdigung erfährt daneben Lindpaintners organisatorisches und dirigenti­ sches Talent in der Arbeit mit dem Stuttgarter Hoforchester. Nägele zeichnet kompetent ein Bild des Kapellmeisters, dem in seinen Berufszwängen wenig Spielraum blieb. Lindpaintners Lebenswerk ist nur in seiner Gesamtheit als Organisator, Komponist und Dirigent angemessen zu beurteilen, eben dem Beruf des Kapellmeisters, eines nerven­ aufreibenden Posten im Rampenlicht der Öffentlichkeit, ausgesetzt der Willkür des Re­ genten und der Hofintrige einerseits, sowie dem Geschmack des zahlenden bürgerlichen Publikums andererseits. Diese Bedingungen, von denen Lindpaintners Wirken bestimmt war, zeigt Nägele mit Präzision und dem Blick für das Wesentliche. Es gelingt ihm in seinem Buch die Annäherung an den Menschen Lindpaintner, dem neben Erfolg und Triumph auch Trauer, Klatsch, Enttäuschung und sogar Versagen nicht unbekannt blieb. Beim Lesen hält man ein bereits äußerlich sehr schönes und ansprechend gestaltetes Buch in Händen, das die Reihe der »Tübinger Beiträge zu Musikwissenschaft«, begrün• det von Georg von Dadelsen, weitergeführt von als Band 14, fortsetzt. Die übersichtliche Gliederung des Stoffes wie auch der vorbildliche Satz und Rezensionen 237

Notendruck - einige Druckfehler können den Lesegenuß nicht beeinträchtigen - erwei­ sen sich in Nägeles Buch als sehr wohltuend. Es enthält neben drei Portraits des Kom­ ponisten zahlreiche Notenabbildungen, sowie im Anhang den ersten Satz des Premier Quatour, eine Arbeit Lindpaintners aus dem Jahr 1817. Der Inhalt erschließt sich über ein gegliedertes Inhaltsverzeichnis, ein Personenregister und ein Korrespondenzver­ zeichnis. Da das Buch ein grundlegendes Werk zur Musikgeschichte Stuttgarts einer­ seits und zur Typologie des Kapellmeisters im 19. Jahrhunderts andererseits ist, wäre zusätzlich eine Aufstellung der übrigen ungedruckten Quellen hilfreich gewesen. Der Autor verspricht bereits im Vorwort seines Buches ein Gesamtverzeichnis der musikalischen Werke des Kapellmeisters (S. [7]), die bestimmt noch zu weiteren Entdeckungen im Werk Lindpaintners einladen. Hoffentlich erscheint dies bald. (Mai 1996) Martina Rebmann ***

Musikalien des 18. und 19. Jahrhunderts aus Kloster und Pfarrkirche Ochsen­ hausen: Katalog/ bearbeitet von Georg Günther. - Stuttgart: Metzler, 1995. - XXVI, 464 Seiten: zahlr. Notenbsp. - (Quellen und Studien zur Musik in Baden­ Württemberg, Band 1. Zugleich: Kataloge des Schwäbischen Landesmusikar­ chivs am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen; Band 1 ). - DM 298,- (ISBN 3-476-01324-3) Das Erscheinungsjahr der hier zur Rezension anstehenden Publikation bestätigt aufs Schönste die Gültigkeit der Lebensweisheit, die sagt, die Kirschen im Garten des Nach­ barn und der Nachbarin seien allemahl besser als die, die wir direkt vom eigenen Balkon uns pflücken können: Mehr als sechzig Jahre mußten seit der Gründung des Schwäbi• schen Landesmusikarchivs am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübin• gen verstreichen, bis der erste der 32 Bestände mit kirchlichen Musikalien vor allem des oberschwäbischen Raums durch einen eigenen Katalog erschlossen wird. Mit dem er­ sten Katalog wurde auch gleich einer der größten Bestände angegangen, der etwa 1.000 Kompositionen (davon etwa 200 anonym überlieferte Werke) umfaßt und in einem Zeit­ raum entstanden ist, der von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahr­ hunderts reicht (mithin sind also Spätbarock, Klassik und Romantik - hier v. a. durch den Cäcilianismus repräsentiert, dem auch die Aufnahme von Werken Palestrinas zu verdanken ist - vorhanden). Wie im Titel bereits genannt, gliedert sich der Bestand in zwei (etwa gleich große) Teile. Verantwortlich für diese Teilung waren die süddeutschen Säkularisierungen des Jahres 1803, die auch das Benekdiktinerreichsstift Ochsenhausen um sein klösterliches Leben brachten. Vor dieser Zäsur wurde unter den Äbten reichlich musiziert, die »Kir­ chen-Fürsten« im doppelten Sinne waren: »Kirchenfürsten« entsprechend ihrem bischöf• lichen Rang und »Fürsten« als nur dem Kaiser unterstehende politische Herrscher über ihre nicht unbedeutenden Klosterterritorien. Da der Musikalienbestand aus dieser Zeit nicht vor die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht, ist davon auszugehen, daß er da­ mals, vermutlich im Zusammenhang mit dem barocken Umbau des Klosters, gründlich aktualisiert wurde. Nach dem Schicksalsjahr gingen die Musikalien in den Besitz der katholischen Kirchengemeinde über, die v. a. einen Bedarf an schlichter Musik in deut­ scher Sprache für die Männerstimmen der Laienensembles hatte. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bestand nicht mehr ergänzt. Daß in Archiven Geschichte haptische Qualität erhält, zeigt nicht nur der soeben er­ wähnte Wandel der religiösen Praxis sowie des Aufführungsträgers, der eine andere Musik mit sich brachte, sondern beispielsweise auch die Beobachtung, daß in den noch aus dem Kloster stammenden Musikalien die Sopran- und Altstimmhefte stärker abge- 238 Rezensionen griffen sind als die Hefte mit den tiefen Stimmlagen: Die naturgemäß im Männerkloster fehlenden hohen Stimmen wurden eben mit Kindern besetzt (S. XII). Eine Katalogerstellung bedarf im Vorfeld grundsätzlicher Entscheidungen. Folgende wichtige wurden hier getroffen: 1. Der Bestand wurde in der Reihenfolge der vorhandenen Signaturen wiederge­ geben, was den Vorteil mit sich bringt, der Signatur nicht noch eine Identifika­ tionsnummer beifügen zu müssen. Zu Überlegen wäre aber auch eine völlige Neuordnung des Bestandes gewesen, und zwar (wieder) streng nach Komponi­ stennamen (die bisherigen Signaturen waren einmal in dieser Weise vergeben worden, diese Ordnung ist zwischenzeitlich vielfach durchbrochen). 2. Notenincipits wurden nur bei Handschriften angegeben, und zwar auch nur dann, wenn diese nicht aufgrund eines Werkverzeichnisses oder eindeutig als Ab­ schrift eines Druckes identifizierbar sind. Bei Drucken wurde auf die RISM-Num­ mer (Reihe AI: Einzeldrucke vor 1800) verwiesen. 3. Drucke wurden nicht separiert und (bis auf die Notenincipits) ebenso ausführ• lich beschrieben wie die Handschriften, mit dem Vorteil, daß die gesamte Infor­ mation sofort vorliegt. Eine andere Möglichkeit zeigen die Kataloge Bayerischer Musiksammlungen: Dort werden die Drucke am Ende nur in einer Übersicht kurz zusammengefaßt, und für Näheres wird auf den entsprechenden RISM-Band ver­ wiesen. Das spart Platz. 4. Verzeichnisse wurden ökonomisch auf das unbedingt Notwendige beschränkt. Neben dem Inhaltsverzeichnis und einem Abkürzungsverzeichnis/Glossar, das aber im Inhaltsverzeichnis nachzuweisen wäre, gibt es ein Komponistenverzeich­ nis, das auch Bearbeiter enthält, und ein alphabetisches Verzeichnis der Gattun­ gen und Textanfllnge. Obwohl im letztgenannten zwangsläufig Doppelnennungen auftreten, ist dieses Verzeichnis sehr benutzerfreundlich. Vielleicht wäre noch die Erstellung eines weiteren, allgemeinen Personenverzeichnisses (ohne Komponi­ sten) zu überlegen gewesen, in dem Widmungsträger drucktechnisch hervorgeho­ ben werden.1 Noch ein Wunsch, der aber auch in anderen Katalogen selten erfüllt wird: Ein Verzeichnis nach Besetzungen könnte Kompositionen aus dem Bestand den Weg in die Musikpraxis erleichtern, was sicherlich im Sinne der Herausgeber wäre. 5. Die einzelnen Einträge gliedern sich wie folgt: Dokumentcharater (Hand­ schrift/Druck) mit Datierung und ggf. RISM-Nummer - Signatur - Komponisten­ name - Kurztitel - Originaltitel - ggf. Angabe einer Inventarnummer älterer Pro­ venienz - ggf. Notenincipit -Textbeginn - Besetzung- Bestandsangabe (Was ist wie oft vorhanden, was fehlt?)- Schreiberangabe (nur für Werke des 18. Jahrhun­ derts, da im 19. diese nur noch von lokalem Interesse sind) - Papierkennzeich­ nung (Format, Rastrierung, Papiersorte, Wasserzeichen) - Kommentar (Erhal­ tungszustand, Besonderheiten). Hervorzuheben die große Übersichtlichkeit dieser Anlage, die eine schnelle Information ermöglicht. Anzumerken ist lediglich, ob nicht noch Systematisierbares in nur nach Bedarf auftretende weitere Rubriken aus dem Kommentar auszugliedern wäre (beipielweise »weitere Einträge«), mit dem Vorteil der unmittelbaren Auffindbarkeit. 6. Verzichtet wurde auf eine eigene Darstellung der ca. 110 unterschiedlichen Schreiber. Das ist nachvollziehbar, da sonst leicht der Umfang in jeglicher Rich­ tung gesprengt werden würde. Und so bleibt es beim Wunsch, mehr über Identifi­ zierungen zu erfahren, auch über das Auftreten in anderen Klöstern. Gleiches gilt für die Wasserzeichen.

1 Wo taucht beispielsweise der Name des Ochsenhausener Chorregenten und Schullehrers Jo­ hann Georg Loritz (1777-1862) überall auf? Von ihm gibt es - neben einige Kompositionen - un- 7.ählige Notenabschriften. Rezensionen 239

7. Die Untersuchung hält sich bewußt eng an das Vorhandene, nämlich die Dar­ stellung des Bestandes, was immerhin respektable 480 Seiten zu überaus stattli­ chem Preise zeitigte. Die Herausgeber sollten (auch hinsichtlich der noch ausste­ henden Bände und Angesichts wieder der Kataloge Bayerischer Musiksamlungen) sich überlegen, ob eine Konzeptionserweiterung (und der Verlag, ob eine Preis­ senkung) nicht sinnvoll wäre und der Darstellung auch eine Aufarbeitung an­ schließen: Interessant wäre es beispielsweise, etwas zur Klostergeschichte zu er­ fahren (auch zur Baugeschichte) soweit sie für das Thema wichtig ist, weiterhin etwas zur in Zeugnissen überlieferten Musikausübung im Kloster (ein Stichwort: »Gabler-Orgel«). Welche musikalischen Gattungen sind zu erwarten, welche sind vorhanden? Wie sehen die musikalischen Verbindungen des Klosters zu Nachbar­ klöstern aus? Wie ist der Bestand zu bewerten? Vielleicht sollte anhand einer Übersicht die Zuordnung des Bestandes zu Kloster und Kirche versucht werden? Welche Literatur gibt es über Kloster und Kirche? Einmalig in der oberschwäbi• schen Klosterlandschaft ist, daß es von Ochsenhausen eine gedruckte Kloster­ chronik in deutscher Sprache gibt, die noch von einem Konventualen verfaßt wur­ de: »Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben, verfaßt von einem Mitgliede desselben. Georg Geisenhof, Pfarrer in Unterkirch­ berg. Ottobeuren: Ganser, 1829.«2 Dieser Name sollte nicht fehlen. Dem Bearbeiter ist zu diesem Katalog zu gratulieren. Mit dieser Pioniertat ist es ihm ge­ lungen, eine unübersichtliche Sammlung von Konvoluten so zu erschließen, daß ein un­ mittelbarer Zugriff schnell möglich wird. Der Katalog ist wohlüberlegt geliedert und be­ nutzerfreundlich gestaltet. Der Musikalienbestand eines der wichtigsten oberschwäbi• schen Reichstifte ist hiermit (endlich) zugänglich geworden. (Mai 1996) Hans Ryschawy * * *

EWIGES FROHLOCKEN Musik in oberschwäbischen Klöstern - Über eine untergegangene Kultur und eine Serie von CD-Einspielungenr Ehemalige Reichsabtei Weingarten: Werke von Jakob Reiner (1555-1606): Geistliche Werke. - CD 77323. Avete mentes lucidae. Magnijicat Quarti Toni. Postquam consummati sunt dies octo. Der Tag, der ist so freudenreich. Mementi verbi tui. Aus Herzensgrund zu dir ruf ich. Ave verum. Za­ chaee, festinans descende. Mane vobiscum, Domine. Nimm wahr, wie gut und lieblich fein. Salve Regina /. Salve Regina II. Abtequam comedam suspiro. Missa super Antequam comedam suspiro. Ecco la musica: Vokal- und Instrumentalensemble mit Mona Spägele, Elisabeth Scholl (So­ pran I und II), Martin van der Zeijst (Altus), Gerd Türk, Wilfried Jochens (Tenor I und II), Ul­ rich Messthaler (Baß), Oberschwäbischer Kammerchor, Leitung und musikalische Einrich­ tung: Erno Seifriz. Ehemalige Reichsabtei Weingarten: Werke von Michael Kraf (1595-1662). - CD 77307. »Kyrie« aus der »Missa super Delectus meus« für acht Singstimmen und zwei Generalbässe. Veni Sancte Spiritus, Motette für acht Singstimmen und zwei Generalbässe. Ingredere, o Be­ nedicte, Geistlichres Konzert für acht Singstimmen und Genera/baß. Sacerdos et Pontifex, Geistliches Konzert für zwei Solostimmen und Genera/baß. Salve superum gloria, Geistliches Konzert für zwei Solostimmen, zwei Instrumente und Genera/baß. Aetheris celsi veniens, Geistliches Konzert für sechs Stimmen und Genera/baß. Ecce Deus noster iste, Geistliches Konzert für acht Stimmen und Genera/baß. Saule, Saule, Geistliches Konzert für zwei Solo­ stimmen und Genera/baß. Estote fortes in bello, Geistliches Konzert für vier Baßstimmen und

2 Von der Stadt Ochsenhausen 1990 als Faksimile-Druck wieder aufgelegt. 3 Tonträger-Reihe; zu beziehen über den Atternpto-Verlag (Tübingen). 240 Rezensionen

Genera/baß. Angelus Domini, Geistliches Konzenfür zwei Soprane und Genera/baß. Alleluja, Christum Dominum. Geistliches Konzert für sechs Stimmen und Genera/baß. Gloria et honore, Geistliches Konzert für zwei Stimmen und Genera/baß. Magnijicat super Decantabat populus Israel für acht Stimmen und zwei Generalbässe. Francis Lubahn, Sabine Sommerfeld (Sopran), Veronika Kuner (Mezzosopran), Si/via Fichtl (Alt), Gerhard Hochschwendner (Tenor), Joseph Loibl (Bariton), Gerd Kenda, Markus Hollop (Baß), Oberschwäbischer Kammerchor, Instrumentalensemble (mit Mitgliedern der Schola Cantorum Basiliensis), Leitung: Erno Seifriz. Ehemalige Reichsabtei Weingarten: Werke von Meingosus Gaelle, Leonhard Rieff, Meingosus Rottach, Christoph Vogel, Bernhard Wahl. - 77328. Meingosus Gaelle: Huc venite, piae mentes (Chorus an Festtagen). Ders.: Sanctorum meritis (Hymnus an Märtyrerfesten). Christoph Vogel: Gloria et honore (Graduale an Märtyrerfe• sten). Meingosus Rottach: Magnificat (Lobgesang der Maria). Meingosus Gaelle: Stabat Ma­ ter (Sequenz zum Fest Mariä Schmenen). M. Rottach: Alma Redemptoris (Marienantiphon). Aemilian Kayser: Magnijicat (Lobgesang der Maria). Bernhard Wahl: Ave Regina coelorum I und II (Marienantiphonen). Leonhard Rief!: In omnem terram (Ojfenorium an Apostelfesten). M. Gaelle: Regina coeli (Marienantiphon). Ders.: Salve Regina (Marienantiphon). Ders.: Al­ leluja. Concussum est mare (Graduale). Ulrike Johanna Jöris (Sopran), Ruth Sandhof! (Alt), Hans-Jürgen Schöpjlin (Tenor), Egben Junghans (Bariton), Jörg Pitschmann-Langlotz (Orgel), Georg Sumpik (Solovioline), Ober­ schwäbischer Kammerchor, Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters, Leitung und musikalische Einrichtung: Emo Seifriz. Ehemalige Reichsabtei Rot an der Rot: Werke von Nikolaus Betscher ( 1745- 1811 ). - CD 77304. Missa in C für Soli, Chor und Orchester. Te Deum in D für Solisten, Chor, Orgel und Or­ chester. Renate Brosch, Helga Spatzek (Sopran), Sabine Mayer (Alt), Eberhard Schulze-Meybier (Te­ nor), Ernst-Wolfgang Lauer (Bariton), Richard Anlauf(Baß), Stefan Bleicher (Orgel), Christo­ phorus-Kantorei Altensteig (Leitung: Jürg Wieber), Camerata vocalis der Universität Tübin• gen, Vocal Collegium Ravensburg (Leitung: Rudolf Schadt), Mitglieder des SWF-Sinfonieor­ chesters Baden-Baden, Leitung: Alexander Sumski. Werke von Nikolaus Betscher ( 1745-1811 ). - CD 77329. Missa brevis in g (1774) für Soli, Chor und Orchester. Magnijicat in D (1774) für Soli, Chor und Orchester (1775). Missa pastoritia ( 1806 für Soli, Chor und Orchester. Cornelia Götz (Sopran), Ruth Sandhof! (Alt), Hans-Jürgen Schöpjlin (Tenor), Egben Jung­ hanns, Heman lturralde (Baß), Markus Grohmann, Stephan Johannes Bleicher (Orgel), Ca­ merata vocalis der Universität Tübingen, Coro Polifonico dell' Universita di Venezia, Cantare audire (Windhoek), Akademischer Chor Lucnica (Bratislava), Mädchenkantorei St. Johannes (Saulgau), Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden, Leitung: Alexander Sumski. Nikolaus Betscher (1745-1811), Rot an der Rot. - CD 77331. Te Deum in D-Dur für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Psalm 129 »De profundis« in c-moll für Baß Solo, Orchester und Orgel Requiem in c-moll für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Vesperae de Confessore in C-Dur für Soli, Chor und Orchester. Comelia Götz (Sopran), Annina Papazian (Alt), Hans-Jürgen Schöpflin (Tenor), Heman Itur­ ralde (Baß), Matthias Eisenberg (Orgel), Camerata vocalis der Universität Tübingen, Coro Polifonico dell'Universita di Venezia. Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters (Baden-Baden), Leitung: Alexander Sumski. Ehemalige Benediktiner-Reichsabtei Zwiefalten: Werke von Emest Weinrauch (1730-1793). - CD 77306. Große Messe in C für Soli, Chor und Orchester. Salve Regina für Chor, Kammerorchesten und Orgel »Dixit Dominus« aus der »Vesperae de Apostolis« .. Annette Ruoff (Sopran), Birgit Huber (Alt), Hans-Jürgen Schöpflin (Tenor), Reinhard Hagen (Baß), Matthias Eisenberg (Orgel), Camerata vocalis der Universität Tübingen, Christopho­ rus Kantorei Altensteig (Einstudierung: Jürg Wieber), Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden, Leitung: Alexander Sumski. Benediktinerabtei Ottobeuren: Werke von Franz Xaver Schnizer (1740-1785). -CD77308. Domine ad adjuvandum me - Dixit Dominus - Magnijicat (Vesper für Solistenquartett, Chor, Orchester und Orgel, 1764). Ave Maris stella (Hymnus für Altsolo und Streicher). Alma re­ demptoris mater (für Solohorn, Chor und Orchester, 1782). Regina Coeli (Marienantiphonfür Tenorsolo, Chor und Streicher, 1770). Veni sancte spiritus (Antiphon für Chor und Orchester, 1764). Sonate D-Dur für Orgel (Allegro non molto -Andante - Presto). Semiramis, Assyrions Rezensionen 241

herrschsüchtige Königin (Musik aus dem Singspiel zur Tragödie »Zeno Imperator« für Soli, Chor, Orchester und Cembalo, 1776). Annette Ruoff (Sopran), Birgit Huber (Alt), Hans-Jürgen Schöpflin (Tenor), Daniel Kaleta (Baß), Will Sanders (Horn), Stefan Bleicher (Cembalo und Orgel), Martin Hölker (Violoncel­ lo), Camerata Vocalis der Universität Tübingen, Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Ba­ den-Baden, Leitung: Alexander Sumski. Ehemalige Zisterzienser-Reichsabtei Salem: Werke von Andreas Heichlinger, Jakob Sommer und Franz Xaver Schlecht. - CD 77309. Andreas Heichlinger: Veni sponsa Christ, Offertotiumfür Soli, Chor und Orchester; Accetta o Dio, Arie für Sopran und Streicher. Jacob Sommer: Ecco quel ora fortunata, Arie für Alt und Streicher. Franz Xaver Schlecht: Te Deumfür Soli, Chor und Orchester. Andreas Heichlinger und Franz Xaver Schlecht: Missa S. beati conf. für Soli, Chor und Orchester. Cornelia Götz (Sopran), Yvonne Albes (Alt), Hans Jürgen Schöpflin (Tenor), Richard Anlauf (Baß), Jörg Pitschmann-Langtotz (Orgel), Chor der Universität Jena, Camerata vocalis der Universität Tübingen (Einstudierung der Chöre: Walter Gropper und Manfred Weißenhorn), Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden, Leitung: Alexander Sumski. Ehemalige Prämonstratenser-Reichsabtei Marchtal: Werke von Sixt Bachmann (1754-1825) und /sfried Kayser(l712-1771). - CD 77305. Sixt Bachmann: Missa solemnis in C. lsfried Kayser: De uno martyre (Kantate für Baß und Orchester, op. 1 Nr. 4). Sixt Bachmann: 2 Fugen für Orgel (C-Dur, f-moll). /sfried Kayser: Kyrie für Chor, Streichorchester und Basso continuo (aus op. 2 Nr. 6). Regine Hermann (Sopran), Hans-Jürgen Schöpflin, Eberhard Schuler-Meybier (Tenor), Mar­ tin Gunter, Michael Voile (Baß), Chor der »l. Chormusiktage der Universität Tübingen«, Christophorus-Kantorei Altensteig, Camerata Vocalis der Universität Tübingen, Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden, Matthias Eisenberg (Orgel), Martin Hölker (Vio­ loncello Continuo), Leitung: Alexander Sumski. Ehemalige Benediktiner-Reichsabtei Ochsenhausen: Werke von Joseph Haydn, Gregor Schmid und Aemilian Rosengart. - CD 77324 (2 CDs). Joseph Haydn: Stabat mater für vier Soli, Chor und Orchester. Anonymus: Fünf Stücke aus dem Ochsenhauser Orgelbuch. Gregor Schmid: »O Jesu dilecte«, Arie für Sopran, Flöte und Streicher. Aemilian Rosengart: Magnijicat III D-Dur für Chor und Orchester; »De Beata«, Hymnus für Solo Baß, Chor und Orchester; Ave Maria für Chor a cappella; Missa in B für Soli, Chor und Continuo; Te Deum laudamus für Soli, Chor und Orchester. Cornelia Götz, Galina Dzeba (Sopran), Ruth Sandhof{ (Alt), Hans-Jürgen Schöpflin, Anatolij Lamunov (Tenor), Egbert Junghans, Kirill Zukov (Baß), Gerhard Weinberger, Matthias Eisen­ berg (Orgel), Akodemischer Chor »Lucnica« (Bratislawa), Coro Polifonico dell'Universita di Venezia, Camerata vocalis der Universität Tübingen, Rundfunk- und Fernsehchor St. Peters­ burg, Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden, Leitung: Alexander Sumski.

Es könnten genauso gut Leonhard Rieff, Franz Xaver Schlecht, Andreas Heichlinger, Emestus Weinrauch e tutti quanti sein. Es ist aber Meingosus Gaelle. Gerade moduliert er von der Dominante zur Tonika. Vorher hat er von der Tonika zur Dominante modu­ liert. Tonika, Dominante, Dominante, Tonika - das sind sie, die Eckpunkte einer eilfer­ tigen Quadratur des Quintenzirkels. Schrumm-schrumm-schrumm, jetzt ist das Stabat Mater 'rum (oder war's ein »Salve Regina«, oder ein »Ave Maria«, oder gar eine »Mis­ sa«, naturgemäß in C?). Erschöpft dämmert der Rezensent ab ins Labyrinth allstetiger Verwechselbarkeit. Elf reichlich gefüllte CD's mit Musik oberschwäbischer Kloster­ komponisten sind harte Kost. Sub specie aetemitatis erweist sich gerade das Magen­ freundliche als schwer verdaulich. Das ewige Frohlocken im vorklassischen Dauer-Dur schlägt um ins strenge Exerzitium einer Ästhetik des Mittelmaßes. Die formelhaften Melodieversatzstücke samt ihrer omnipräsenten Terzparallelen feiern die Ekstase einer Kunst, in der es kein »Entweder-Oder« und nicht mal ein »Sowohl-Als auch« gibt, son­ dern nur ein »Immer wieder«. Wir stellen unsere persönlichen Erschöpfungszustände unerledigt in den Raum, ver­ sprechen im folgenden differenziertere Betrachtungen und wechseln zur objektiven Sicht der Dinge. Zehn Einzel- und eine Doppel-CD (letztere mit einer Bearbeitung von Joseph Haydns »Stabat mater«) umfaßt bisher die Serie »Musik in oberschwäbischen Klö• stern«, erschienen im Tübinger Universitätsverlag »Attempto«, produziert vom Süd• westfunk und dem »Verein zur Förderung der Musik Oberschwabens«. Und um Mißver- 242 Rezensionen

ständnisse von vornherein auszuräumen: Verdienstvoll sind solche Recherchen nach ei­ nem musikalischen Atlantis allemal. Ruhm (und Mühsal) des damit verbundenen Risi­ kos sprechen zweifellos für diese Pioniertaten.4 Mit zwei Ausnahmen produzierten alle eingespielten Komponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts5 (einige wenige Jahre hin oder her: Stilistisch bedeutet das bei dieser Musik nichts). Die Autoren waren - wiederum abgesehen von jenen zwei Ausnahmen und natürlich von Haydn - selbst Mönche der jeweiligen Klöster. Ihrer harrten neben musikalischen noch ganz andere Aufgaben.und zwar keineswegs nur seel­ sorgerische oder theologische. Beispielsweise war der Marchtaler Prämonstratenser Is­ fried Kayser zeitweilig auch Küchenmeister und Getreideverwalter, Nikolaus Betscher wirkte als Abt in Rot an der Rot, Meingosus Gaelle unterrichtete am Weingartener Klo­ sterlyzeum Mathematik, leitete das dortige »Physikalische Kabinett«, experimentierte mit elektrischen Kondensatoren und veröffentlichte 1813 sogar eine »Elektricitäts-Leh• re«.6 Damit könnte man sie und die meisten ihrer Kollegen vorschnell als Hobby-Kom­ ponisten abqualifizieren, beginge damit aber bereits den ersten historischen Faux pas. Denn zum einen erhob die Musikpflege jener Klöster durchaus professionelle Ansprü• che: Der Besetzungsaufwand vieler Werke und ihre vokal-, bisweilen auch instrumen­ talsolistischen Anforderungen (etwa die Klarinettensoli in Betschers großer »Missa in C«) sprechen ebenso dafür wie die musikalische Ausbildung (in Ottobeuren etwa wur­ den die »Singknaben« täglich, die Kanoniker und Novizen immerhin regelmäßig unter­ richtet; nicht weniger als sechs Patres wirkten als Dozenten dieses »Klosterkonservatori­ ums«?). Zum anderen hat die prunkvolle Ausgestaltung der Gottesdienste nichts zu schaffen mit dem stillen Kämmerlein oder der Halböffentlichkeit der Dilettanten. Und zum dritten entsprach die Soziologie des Komponisten im achtzehnten Jahrhundert noch nicht dem Ideal des folgenden. Der Nur-Tonschöpfer, dessen Bild die Romantik ent­ warf, war noch sozialgeschichtliche Zukunftsmusik. Die stilistische Einordnung der oberschwäbischen Klostermusik des 18. Jahrhunderts scheitert an der Untriftigkeit jenes Schlagworts, das wir oben voreilig selbst verwende­ ten und das eine der dynamischsten Perioden der gesamten Musikgeschichte im Schat­ tenreich zwischen Nicht mehr und Noch nicht beerdigt: Gemeint ist das Wort »Vor­ klassik«. Muß man noch darauf hinweisen, daß zwischen Bach und Mozart mehr ge­ und erzeugt wurde als kaum überlebensfähige Sonatensatz-Embryonen? Daß zwischen Händel und Gluck nicht nur totenstarre Seria-Schablonen metastasierten? Trotzdem - oder gerade deshalb - bleibt die Frage, wo die oberschwäbischen Komponisten in ihrer Zeit standen. Eine Frage allerdings, die hier nur vorläufig und nur vom Höreindruck her zu beantworten ist. Letzterer zeigt kaum motivisch-thematische Entwicklungen, stete Rückbindungen an die Struktur der Kantatenform, allenfalls Ansätze einer symphoni­ schen Integration (etwa in Emestus Weinrauchs oder Nikolaus Betschers Messen in C) sowie eine ziemliche Abstinenz von polyphonen Ambitionen. Wenn Poylphonie vor­ kommt, reicht sie - verglichen etwa mit Joseph Haydn, aber auch mit zeitgenössischen italienischen Sakralwerken - nur selten über Stile antico-Flachreliefs hinaus (z. B. in den Orgelfugen Sixt Bachmanns oder in den Gloria- und Credo-Schlußfugen von Bet­ schers C-Dur-Messe). Daß auch spätere Werke die Impulse der Wiener Klassik kaum aufgreifen, zeugt von merklichem Konservativismus (immerhin beschäftigte sich Gael-

4 Eine vergleichbare Tonträgerreihe ist übrigens für Bayern unter dem Titel »Musica bavarica« erschienen. 5 Aus der 2.eit vorher sind - abgesehen von einigen wenigen Drucken - keine Musikalien über• liefert. Zumindest teilweise erlitten sie ein zeittypisches Schicksal: Was stilistisch überholt war, hat­ te ausgedient und wurde z.B. als Makulatur oder Brennmaterial restverwertet. 6 Vgl. hier und im folgenden die jeweiligen Artikel in Die Musik in Geschichte und Gegen­ wart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik [ ... ] hrsg. von Friedrich Blume, Kassel u. a., I949ff., bzw. die Booklets der einzelnen CD's. 7 Vgl. Franz Lehmdorfers Vorwort zu seiner im Carus-Verlag (Stuttgart, 1985) erschienenen Ausgabe der »Missa in C« von Franz Xaver Schnizer. Rezensionen 243 le, der nach der Säkularisation in Salzburg lebte, dort als einer der ersten sogar mit Wer­ ken Beethovens). Bezugsgröße sind und bleiben die Modelle der süddeutsch-österreichi• schen Kirchenmusik eines Michael Haydn oder eines Johann Ernst Eberlin (Mozart spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle). Der jüngere der Haydn-Brüder, mit dem Gaelle persönlich befreundet war, schrieb beispielsweise für Rot an der Rot Generalbaß• begleitungen zu gregorianischen Antiphonen. Selbstverständlich orientieren sich vor allem die Vokalsoli auch an einschlägigen ita­ lienischen Vorbildern. Der Nachweis konkreter Filiationen steckt freilich immer noch in jenen Forschungslücken, die in der Historiographie der oberschwäbischen Klostermusik und generell der katholischen Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts klaffen. Damit wären wir bei einer fundamentalen Schwierigkeit, die sich jeder kritischen Würdigung der vorliegenden Einspielungen stellt: Ein Großteil der Manuskripte befin­ det sich im Schwäbischen Landesmusikarchiv in Tübingen, ein kleinerer Teil liegt in Einsiedeln oder an anderen Orten. Die Bestände etwa des Tübinger Archivs sind - ab­ gesehen von jenen Ochsenhausener Provenienz8 - noch nicht ausreichend wissenschaft­ lich katalogisiert, von Ausgaben der meist nur in Stimmensätzen überlieferten Werke ganz zu schweigen. Eine Überprüfung der Einspielungen am Notentext ist also nicht möglich, ebenso unmöglich ist im Rahmen einer Rezension ein Urteil, ob denn nun tat­ sächlich die interessantesten Werke aus dem Tiefschlaf der Archive erweckt wurden. Von den eingespielten Kompositionen liegen bislang nur Franz Xaver Schnizers D-Dur-Sonate9 und Betschers »Te Deum« (bei C. F. Kahnt) in allgemein zugänglichen Editionen vor - Betschers Werk allerdings in einer Bearbeitung des Tübinger Universi­ tätsmusikdirektors Alexander Sumski, der zugleich die beiden CD-Aufnahmen dieses Stückes leitet. Ausgaben einiger Werke des Weingartener Bestands werden im Altöttin• ger Verlag Coppenrath vorbereitet, sind aber - entgegen der Angabe im CD-Booklet - bislang noch nicht erschienen. Sumskis Betscher-Edition enthält keinerlei Angaben zur Art der Bearbeitung - und das ist symptomatisch auch für die Aufnahmen-Serie. Die Textbeiträge zu den CD's drücken sich - von löblichen Ausnahmen abgesehen - um Auskünfte zur musikalischen Einrichtung, eine Begründung bearbeitender Eingriffe und ihrer vermeintlichen Not­ wendigkeit sucht man völlig vergebens. 10 Daß verschiedentlich »arrangiert« wurde, ist zumindest in einigen Fällen belegbar (siehe unten). Damit überschreitet das Projekt einen Rubikon in die interpretatorische Vergangen­ heit: Daß die Ideale einer authentischen Aufführungspraxis nicht angestrebt und folglich auch nicht erreicht werden, liegt auf der Hand, wenn man mit den Instrumenten eines heutigen Symphonieorchesters und (zu) großen Chören arbeitet. Die Praxis der Bearbei­ tung konterkariert darüberhinaus jedoch längst selbstverständliche Ansprüche an Text­ treue. Sie geht von einem überkommenen, mittlerweile nicht mal mehr fragwürdigen Vorurteil aus: Als habe manche Musik Nachhilfe nötig, als könne es darum gehen, kom­ ponierenden Hinterbänklern »verschlimmbessernd« auf die Notengriffel zu klopfen. Um eine schlichte, aber zentrale Frage kann man sich allein durch den Verweis auf Texttreue und die Ablehnung arrangierenden Face Liftings freilich nicht herummogeln: Hat es sich gelohnt, diese Musik auszugraben, und wenn ja, warum? Zunächst liegt frei­ lich der Verdacht nahe, die Exhumierung der oberschwäbischen Komponisten spekulie­ re auf musikalische Äquivalente zur grandiosen Architektur der Klöster. Ein derartiges Interesse entspräche jenem »mißbrauchten Barock«, den Adorno in seinem gleichnami­ gen Aufsatz rügte: Auf der Identität barocken Geistes im Akustischen und Visuellen zu bestehen, setzt sich allzu rasch über die Unvereinbarkeit der Künste hinweg. Doch wäre die damalige Musik schwerlich auferstanden, hätte nicht der Barockbegriff auf Tunder

8 Georg Günther, Musikalien des 18. und 19. Jahrhunderts aus Kloster und Pfa"kirche Och­ senhausen. Katalog, Stuttgart 1995. 9 Franz Xaver Schnizers sechs Sonaten op. 1 für Cembalo oder Orgel 10 Ebenso vergebens sucht man in den meisten Booklets die Texte der Vokalwerke: eine Nach­ lässigkeit, die den Wortbezug der Musik unterschlägt. 244 Rezensionen und Buxtehude, auf Schein, Biber und ungezählte andere einen Abglanz der Architektur von Fischer von Erlach und Balthasar Neumann geworfen. 11 Freilich ist Adorno mitt­ lerweile ein schlechter Gewährsmann, wenn es um die Musik des 17. und 18. Jahrhun­ derts geht. Schiere Vorurteile und mäßige Sachkenntnis zersplittern eine vorgeblich kri­ tische Wahrnehmung, die Komponisten von Schütz bis Biber pauschal als Vertreter historisch bedingter Unterentwicklung abkanzelt. Nach wie vor ernst zu nehmen ist je­ doch Adornos Warnung vor einem Kultus regressiver Gemütszustände, der im Fall der oberschwäbischen Klostermusik in faden Barockstraßen-Tourismus und behäbige Kul­ tur-Folklore münden würde. Adornos Geschichtsphilosphie bleibt jedoch teleologisch, seine Dialektik haftet auch als negative an der Kategorie des Fortschritts. Ein Plädoyer für die oberschwäbische Klostermusik wird sich jedenfalls anderer Argumente und Wahrnehmungsweisen bedie­ nen müssen. Denn es geht um nichts anderes als um die Musik einer untergegangenen Kultur: Die Blüte der oberschwäbischen Klöster fand mit der Säkularisation ein nicht nur äußerlich abruptes Ende, ihre Kirchenmusik widerspricht geradezu modellhaft den ästhetischen Idealen des 19. Jahrhunderts, ihre religöse Kultur lebte allenfalls in der Volksfrömmigkeit depraviert weiter. Nicht der Fortschritt kann also das Leitbild einer Annäherung an die oberschwäbische Klostermusik sein, sondern das Verschwinden, nicht die lineare Entwicklung zu einem »modernen« Musikbegriff samt seinen immanenten Wertvorstellungen, sondern die Dis­ kontinuität. Anders ausgedrückt: Die musikalische Topographie des 18. Jahrhunderts bleibt flach, solange die traditionelle Zentralperspektive auf wenige, zu singulärem Rang emporstilisierte Persönlichkeiten vorherrscht. Solches Erbgut der romantischen Kunstreligion (»Du sollst keinen Mozart außer Mozart haben - es sei denn, es wäre Haydn«) macht noch heutige Ohren taub für Musik wie die, um die es hier geht; oder verurteilt sie zur Uneigentlichkeit bloßer Spurensuche (»wieviel Mozart ist da schon drin?«). Es bedürfte eines gewissermaßen »archäologischen«12 Hörens, einer Sensibilisierung für die Konfigurationen, in denen diese Musik steht, für die Theologie einer »Ecclesia triumphans«, für das Primat der Liturgie über die Werkautonomie (auch wenn die Kom­ positionen selbst in unseren Ohren - also denen des 19. Jahrhunderts - eher nach heite­ rer Profanität klingen, gehörten sie ebenso zur »Inszenierung« des Gottesdienstes wie jene berühmten Putten, die mit derselben Vergnügtheit Honig schlecken und ­ symbole recken). Möglicherweise existiert ein solches Hören noch nicht (wir erinnern an die oben beschriebenen Ermattungszustände), möglicherweise aber hebt sich seine postmoderne - genauer: post-subjektivistische - Kontur bereits ab. Keine nostalgische, touristische oder folkloristische Gemütlichkeit, sondern eine »Dezentralisierung« kultur­ historischer Hegemonien wäre also der Sinn des Interesses an der oberschwäbischen Klostermusik - und zugleich das Spiegelbild paradigmatischer Verschiebungen in der Wahrnehmung von Musik. Für solchen Paradigmenwechsel steht die historische Aufführungspraxis, nicht aber die vorliegende Aufnahmen-Serie. Man muß hier generell sprechen, weil es um generel­ le Schwächen geht, und zwar über die unselige Bearbeitungspraxis hinaus: Nur aus-

11 Theodor W. Adorno, Der mißbrauchte Barock, in: Ohne Leitbild. Parva Aesthetica, Frank­ furt/Main 1967, s. 134. 12 Das Wort »archäologisch« verstehen wir im Sinne Michel Foucaults: Die Archäologie ist nicht nach der souveränen Gestalt des Werkes geordnet; sie sucht nicht den Moment zu e,fassen, wo dieses sich dem anonymen Horizont entrissen hat. Sie will nicht den rätselhaften Punkt wieder­ finden, wo das Individuelle und das Soziale sich ins andere umkehren. [... ] Sie definiert Typen und Regeln von diskursiven Praktiken, die individuelle Werke durchqueren, die mitunter sie völlig be­ stimmen und sie beherrschen, ohne daß ihnen etwas entgeht, mitunter aber nur einen Teil davon beherrschen. Die Instanz des schöpferischen Subjekts als raison d'etre eines Werkes und Prinzip seiner Einheit ist ihr fremd (Michel Foucault, Archäologie des Wissens, Frankfurt/M. 1981, S. 199). Rezensionen 245 nahmsweise erreichen die Aufnahmen professionelles Niveau. 13 Natürlich sitzen beim Südwestfunk-Sinfonieorchester, das unter Alexander Sumskis Leitung den größeren Teil der Aufnahmen exekutiert, Profis am Pult. Doch über weite Strecken agieren sie so, wie Berufsmusiker eben irgendwelche Dienste absitzen: Oft spannungslos und häufig unprägnant bis zu Intonationstrübungen wird vieles aus dem Handgelenk blaßer Routine geschüttelt und allenfalls mit schmetterndem Trompeten-Trara aufgedonnert. Ein noch größeres Problem bilden die verschiedenen Chöre in ihrer unhistorisch großen Beset­ zung: Nicht immer, aber zu oft geht die Treffsicherheit spätestens ab dem zweigestri­ chenen G in clusterartige Streuung über, noch öfter wird Transparenz einem fülligem Ungefähr geopfert. Glanzlichter setzen fast nur die zum Teil sehr fähigen Solistinnen und Solisten, etwa Cornelia Götz und Ruth Sandhoff im wundervoll gesungenen Duett »Laudamaus te« aus Betschers »Missa brevis in g«. In den Soloparts hört man gelegent­ lich stilechte Phrasierungen, kristallklare Melodielinien, sensitives ebenso wie stimm­ kräftiges Messa di voce. Nur ändert das am Gesamteindruck wenig. Zwei der CD's neh­ men wir von jener generellen Kritik allerdings aus (siehe unten). Wir stellen nun die Stationen der Serie im einzelnen vor:

WEINGARTEN Drei CD's sind der Reichsabtei Weingarten gewidmet, eine davon enthält Werke des Lasso-Schülers Jakob Reiner (1555 - 1606), eine andere Kompositionen des Schütz• Zeitgenossen Michael Kraf (1595 - 1662). Diese beiden CD's sind die einzigen der ge­ samten Serie mit Musik, die vor dem 18. Jahrhundert entstand. Reiner erweist sich als getreuer Schüler seines Lehrers, dem es freilich an dessen expressiver Kühnheit und chromatischer Extravaganz gebricht. Reiners Motette >>Antequam comedam suspiro« und seine gleichnamige Parodie-Messe sind dennoch Meisterwerke liturgischer Musik, »Zachaea, festinans descende« mit seinem markant eröffnenden Oktavsprung besticht durch die gestische Textausdeutung, »Ave verum« durch liedhafte Schönheit. Insgesamt bleibt Reiner, dessen Spätwerk sich durchaus der venezianischen Klangflächenpolypho• nie nähert, dem Geist der Renaissance verpflichtet. Die barocke Rhetorik der Affekte kündigt sich erst im extrovertierteren Gestus Krafs an, einem weltmännischen Importeur des Gabrieli-Stils. Die Reiner-CD enthält die wohl besten Interpretationen der gesamten Serie. Mit Mo­ na Spägele oder Gerd Türk erhalten Vokalsolisten ein »Stimmrecht«, die mit Recht zur Creme de Ja creme der authentischen Aufführungspraxis in Deutschland gehören. Scha­ de deshalb, daß Dirigent Erno Seifriz etliche der Motetten instrumentaliter einspielen ließ, denn das Ensemble »ecco Ja musica« agiert zwar mit historischem Gerät, aber lei­ der etwas blaß und handgestrickt. Der plastisch-transparente Klang des Solo-Vokal­ ensembles dagegen leuchtet wie ein Kristall aus dem Geflecht der Linien. Auf alten Instrumenten spielen auch die Mitglieder der Schola cantorum Basiliensis in der Kraf-CD. Nur vibrieren hier die Vokalsolisten, vor allem die Sopranistinnen, rich­ terskalenträchtig in den Kirchenhall, außerdem überdeckt Seifriz' üppige Instrumentie­ rung allzu oft die gestische Prägnanz der Klangrede. Das dicke Instrumentalfell wurde den Besuchern eines Konzerts in der barocken Weingartener Basilika über die Ohren gezogen (die CD ist davon der Live-Mitschnitt), transponiert die Musik aber in einen Klangraum, in den viele der Stücke ohrenscheinlich nicht gehören. Das eigentliche Pro­ blem der Reiner- sowohl als der Kraf-CD ist jedoch der »Oberschwäbische Kammer­ chor«, dessen Unschärferelationen eher einen unfreiwilligen Beitrag zur Experimental­ physik leisten.

13 Das gilt übrigens auch für die technische Ausstattung einiger CD's; wenn ganze Messen mit über 40 Minuten Spieldauer nicht in Tracks unterteilt werden (so etwa bei der »Missa in C« von Ni­ kolaus Betscher mit mehr als 47 Minuten auf einer der CD's mit Werken aus Rot an der Rot oder bei der »Großen Messe in C« von Emest Weinrauch mit sogar über einer Stunde auf der Zwiefal­ ten-CD), so gerät das Auffinden von bestimmten Abschnitten zum langwierigen und mühsamen Su­ chen und ist alles andere als hörerfreundlich. 246 Rezensionen

Das gilt auch und besonders für die dritte Weingarten-CD, die unter anderem mit Werken von Gaelle, Rottach und Rieffins 18. Jahrhundert und die stilistsche Sphäre der übrigen Einspielungen führt. Die Kompositionen selbst - vor allem jene Gaelles14 - zeichnen sich durch melodische Eleganz und jene typische Enthaltsamkeit gegenüber allem aus, was der Nachwelt als Tiefsinn galt.

ROT AN DER ROT Ebenfalls drei CD's enhalten Musik aus Rot an der Rot, und zwar ausschließlich Werke des komponierenden Abts Nikolaus Betscher. In der »Missa pastoritia« zückt Dirigent Alexander Sumski den Griffel des Bearbeiters, er läßt Holzbläser aufspielen, von denen das Original laut dem Titel des überlieferten Materials nichts weiß. Betschers Komposi­ tionen stellen meist ausgedehnte Arien zwischen knappe, homophon-deklamatorische Chorblöcke, immerhin geht galante Melodik hier mit einer flexibleren Harmonik und bisweilen sogar chromatischen Durchgängen einher. Ein Ausnahmewerk, das man gern einmal in einer wirklich guten Aufnahme hören würde, ist freilich die »Missa in C« mit ihren fast schon symphonisch entwickelten Choranteilen und ihrer verhältnismäßig ela­ borierten Polyphonie. Was die Qualität der Interpretationen anbelangt, erinnern wir an die obigen generellen Bemerkungen, zudem grenzen einige dynamische Manierismen in der »Missa pastori­ tia« geradezu an Kitsch. Die dritte und jüngste Betscher-Aufnahme hinterläßt allerdings einen anderen - und zwar weitaus besseren - Eindruck: Hier gelingt Sumski eine straf­ fe, auf die musikalische Substanz konzentrierte Darstellung. Das Orchesterspiel klingt engagierter, die vokale Balance stimmt. Das hier zum zweiten Mal eingespielte »Te Deum« mit seinen schwungvollen Chören und seinem apokalyptischen, beinahe dra­ matisch zugespitzten Baß-Rezitativ »Judex crederis« zeigt im Vergleich mit der älteren Aufnahme einen deutlichen interpretatorischen Fortschritt. Auch die Werke auf dieser CD, etwa das knappe Requiem mit seinem funesten Hörner-Klang oder die expressive c-Moll-Psalmvertonung »De profundis«, zeigen Betscher von seiner stärksten Seite.

ZWIEFALTEN Mit Abstand interessantestes der drei Werke Ernestus Weinrauchs - übrigens Lehrer von Conradin Kreutzer - ist die rund einstündige »Missa in C«. Das ausladende Opus erntet seine Früchte im gesamten Bestand sakralmusikalischer Stil- und Darstellungs­ mittel der Jahrhundertmitte, wobei dem Stile antico nur wenige Takte im Gloria reser­ viert sind und die polyphonen Anläufe kurzatmig und handwerklich schwach bleiben. Eher bei sich selbst ist Weinrauch in den fast »präromantischen« Klangvaleurs des »Sanctus« oder des »Agnus Dei« und in der Verschmelzung italienischer Vorbilder mit volkstümlich-robuster Thematik. Selbige erreicht im »Quoniam« fast Haydn'sche Quali­ tät, ihre pointierten Synkopen gehören denn auch zu jenen Momenten, wo sich sogar die Interpretation merklich über ihr Normalnull-Niveau steigert. OIToBEUREN Der Komponist und Pater Franz Xaver Schnizer15 wirkte im Spannungsfeld kirchenmu­ sikalischer Reformbestrebungen, die in Ottobeuren ab 1780 von Abt Honorat Goehl vor­ angetrieben wurden. Ausgehend von ähnlichen Forderungen, die Papst Benedikt XIV. bereits 1749 in der Enzyklika »Annus qui« aufgestellt hatte, wandte sich Goehl gegen eine Verweltlichung der Kirchenmusik, gegen ein Überhandnehmen des instrumentalen Anteils, gegen textfernes, klangsinnliches Trompe-l'oreille. Sozusagen als leuchtende

14 Gaelle hat übrigens auch die sogenannte »Schwäbische Schöpfung« des Obennarchtaler Prä• monstratensers Sebastian Sailer vertont, und zwar zum ersten Mal in Form einer komischen Oper und nicht nur als Singspiel mit eher bescheidenem musikalischen Anteil. Bedauerlich jedenfalls, daß sich die Prodizenten nicht für eine Aufnahme dieses Werks - möglicherweise Gaelles interes­ santestes - entschieden haben. 15 Belegt ist auch die Schreibweise »Schnitzer«. Rezensionen 247

Vorbilder beschaffte Goehl Abschriften zeitgenössischer, im Stile antico komponierter Werke aus Italien. Zugleich schrieb Schnizer eine Reihe ähnlicher, nur mit Singstimmen und Generalbaß besetzter Kompositionen, darunter seine oben erwähnte C-Dur-Messe.16 Aus unerfindlichen Gründen enthält die Ottobeuren-CD keines von Schnizers Reform­ Werken. Rund die Hälfte der Spieldauer füllt stattdessen liturgische Konfektionsware, die sich allenfalls durch einen geringfügig souveräneren Umgang mit der Polyphonie und eine etwas organischere Disposition des formelhaften Materials auszeichnet. Die andere CD-Hälfte gehört vor allem dem Singspiel-Querschnitt »Semiramis, Assyrions herrschsüchtige Königin«, ursprünglich ein Intermezzo zur Tragödie »Zeno Imperator«. Die leider nur schablonenhafte Musik und die schwache Interpretation, die etwa die Trommelbässe bar aller kinetischen Energie tröpfeln läßt, vertreten den für die Kloster­ kultur wichtigen Schultheater-Bereich. Bleibt schließlich die harmlose, im Andante al­ lerdings fast empfindsame Orgel-Sonate D-dur op. 1 Nr. 4 (deren Interpret Martin Höl• ker schwammig registriert, unscharf artikuliert und sich im übrigen alle Wiederholungen schenkt).

SALEM Stilistisch kaum außergewöhnliches bietet zunächst die CD mit Werken von Andreas Heichlinger, Jakob Sommer und Franz Xaver Schlecht aus der Zisterzienser-Reichsabtei Salem. Offenkundig entstammen die Vorbilder der italienischen Opernmusik, es setzt flotte Arien, allerlei hübsche Melodik, nette Koloraturen, Galanterie von der Stange. Wenn man sucht, was der Nachwelt (und wohl auch Ottobeurens Abt Goehl, siehe oben) als verweltlichte Kirchenmusik galt - hier wird man fündig. Die »Missa Sancti beati confessoris«, von Heichlinger begonnen, nach dessen Tod von Schlecht vollendet, reicht allerdings an melodischer Schönheit, an eleganter Geschmeidigkeit, an feinsinniger In­ strumentation (Solo-Flöte im Sanctus als Klangsymbol des heiligen Geistes) über jenen Durchschnitt hinaus.

MARCHTAL Die Prämonstratenser-Reichsabtei Marchtal stand damals im Zeichen ihres populärsten und bis heute wohl berühmtesten Paters, des 1777 verstorbenen Predigers, Dichters und schwäbischen Mundartpoeten Sebastian Sailer. Sein Mitbruder Sixt Bachmann, einer der Komponisten der Marchtal-CD, gab posthum Sailers »Schriften im schwäbischen Dialekt« heraus. Der Name Bachmanns taucht jedoch nicht nur im Zusammenhang mit dem Poeten, sondern auch mit Wolfgang Amadeus Mozart auf. 1766 begegneten sich der zwölfjährige Bachmann und der zehnjährige Mozart in Markt Biberbach bei Augs­ burg und trugen einen musikalischen Wettstreit auf Tasteninstrumenten aus.17 Daß auch der Komponist Bachmann mit Cembalo und Orgel gut umzugehen wußte, beweisen sei­ ne beiden hier eingespielten Orgelfugen, deren Kontrapunktik freilich keine Bach'schen Dichtegrade erreicht. Matthias Eisenberg interpretiert die Werke schlüssig und klar (nur erklingen sie in umgekehrter als der angegebenen Reihenfolge). Hauptwerk der CD ist jedoch Bachmanns »Missa solemnis in C«, außergewöhnlich durch den Einbezug von Texten, die nicht zum Ordinarium gehören, außergewöhnlich auch durch ihr solisti­ sches, »chorloses« Credo, ihre aus liedhafter Melodik entwickelte Architektonik und ihre lyrische, bisweilen fast demütige Innerlichkeit (zu der freilich die in barocker Clari­ nen-Manier geführten Trompeten nicht so recht passen wollen). Etwas im Schatten stehen dagegen die beiden Werke Isfried Kaysers, die italianisie­ rende Baß-Solo-Motette »De uno martyre« und der von Sumski laut Booklet uminstru­ mentierte »Kyrie«-Satz (er stammt offenbar aus einer kompletten Messe und endet sel­ tsamerweise mit einem »Dona nobis pacem«; über den Grund schweigt sich der Text-

16 Siehe Anmerkung 7. 17 Siehe den Artikel zu Sixt Bachmann in MGG, Bd. 15, Sp. 385f. 248 Rezensionen kommentar ausls). Übrigens schmettern in jener Märtyrer-Motette heroisierende Trom­ peten und Pauken, von denen zumindest die im Booklet zitierte, originale Besetzungs­ angabe nichts weiß.

OCHSENHAUSEN Die Doppel-CD mit Musik aus der Benediktiner-Reichsabtei Ochsenhausen enthält als Besonderheit eine zeitgenössische Bearbeitung von Joseph Haydns »Stabat Mater«, deren deutscher Text weitgehend der Kontrafaktur Johann Adam Hillers entspricht. Im Gegensatz zum Originaltext der Sequenz stellt Hiller nicht die Figur Marias und die fromme Identifikation mit ihrem Leid in den Mittelpunkt, sondern »allgemeine morali­ sierende Betrachtungen im Anblick des Gekreuzigten«, wie Walter Lessing im Booklet zutreffend schreibt. Dadurch ändern sich die Affektgehalte, die Textbearbeitung wirkt sich deshalb wohl einschneidender aus als die musikalische der Ochsenhausener Fas­ sung, die sich im wesentlichen auf den Verzicht auf Haydns relativ unselbständige Oboen- beziehungsweise Englischhorn-Stimmen beschränkt. Sumskis Interpretation muß sich hier ausnahmsweise verschiedenen Konkurrenzaufnahmen (wenn auch des Haydn'schen Originals) stellen. Besonders kraß zeigt sich ihre Schwäche im Vergleich mit Trevor Pinnocks exzellenter Einspielung19: Das Dirigat Sumskis bleibt, abgesehen von der Schlußfuge, ziemlich spannungslos. Die zweite Ochsenhausen-CD ist vor allem den gefälligen, verwechselbar hübschen Werken Aemilian Rosengarts gewidmet. Im Magnificat schießt Sumskis Bearbeitungs­ manie den Vogel ab: Das generalbaßbegleitete Vokalwerk wird hier mit Trompeten, Pauken und Orchester aufgemotzt (dankenswerterweise nennt das Booklet die Orginal­ besetzungen der Werke20). Nichts anderes als eine Zumutung ist die Verkitschung des im Original bläserbegleiteten »Ave Maria« zur A-cappella-Schmonzette (es schmalzt der Rundfunk- und Fernsehchor St. Petersburg). Fünf Stücke aus dem Ochsenhausener Orgelbuch von 1735 - es handelt sich um fran­ zösisch geprägte Charakterpiecen - sind zeitgenössische Demonstrationsmusik für die Möglichkeiten der berühmten Ochsenhausener Gabler-Orgel. Gerhard Weinberger spielt sie mit angemessenemKlangeffekt. Daß derweil im Booklet eine spiegelverkehrt aus dem Orgelbuch faksimilierte Skizze des Spieltischs prangt, wäre eine läßliche Sünde, fügte sie sich nicht allzu bruchlos in den Mangel fast der ganzen Serie: den Mangel an Professionalität. (Mai 1996) Martin Mezger * * *

lgnaz Holzbauer: Günther von Schwarzburg. Deutsche Oper in drei Akten. Roben Wörle (Günther), Michael Schopper (Rudolj), Claron McFadden (Anna), Clarry Bar­ tha (Asberta), Christoph Pregardien (Karl), Vokal- und Instrumentalensemble La Stagione, Leitung: Michael Schneider. CPO 999 265-2. - 3 CDs.- Vertrieb: JPC Mit patriotischen Fanfarenstößen hatte Hermann Kretzschmar im Jahr 1902 die Neuaus­ gabe von Ignaz Holzbauers »Günther von Schwarzburg« eingeleitet (Denkmäler deut­ scher Tonkunst, 1. Folge, Band 8/9). Die 1777 in Mannheim uraufgeführte Oper ist zwar nicht das erste deutschsprachige Musiktheater-Werk der nachbarocken Zeit (Wielands

18 Oder sollte es dem Autor und den Interpreten tatsächlich nicht bekannt sein, daß es zu jener Zeit üblich gewesen ist, einige Abschnitte des Ordinariums mit gleicher Musik zu vertonen, weswe­ gen dann in manchen Drucken - wie auch bei Kaysers Messen op. 2 (Augsburg: Rieger, 1743; RISM AI/ K 211) diese Teile in den Vokalstimmheften entsprechend doppelt textiert worden sind? 19 Archiv-Produktion der Deutschen Grammophon-Gesellschaft. 20 Vgl. auch den Katalog »Musikalien des 18. und 19. Jahrhunderts ... « (wie Anmerkung 8). Rezensionen 249

»Alceste«, Musik von Anton Schweitzer, 1773), wohl aber ist der »Günther« die erste Oper, in der die Verwendung der deutschen Sprache zur politisch-nationalen Bekun­ dung wird. Entnervender - als Zwietracht - ist Hang zu fremder Sitte - Stolz - deutsch zu seyn - ist - eure Größe! stammelt ganz am Ende der sterbende Kaiser Günther. Der Textdichter Anton Klein, ein Professor der »Schönen Wissenschaften« in Mannheim, huldigt damit nicht nur dem Vorbild eines Klopstock'schen Kulturnationalismus, son­ dern nimmt geradezu die Parolen von Wagners »Meistersinger«-Sachs vorweg. Selbstverständlich stellt sich dann die Frage, wie Holzbauer die Kulturkampf-Propa­ ganda seines Librettisten kompositorisch umsetzt. Die Antwort ist so einfach wie zu­ nächst enttäuschend: Er setzt sie gar nicht um. Der »Günther« - eine Ironie der Musik­ geschichte - ist weder eine genuin deutsche noch eine Reformoper, sondern schlichtweg eine italienische Seria mit deutschem Text. Ganz nachvollziehbar ist dieses Verdikt nicht, immerhin geht Klein über das drama­ turgische Konzept der metastasianischen Gleichnisarie hinaus. Meistens sind seine Arien nicht nur Reflexion, sondern integrales Moment der dramatischen Situation. Kritisierbar ist sein Libretto gleichwohl, und zwar nicht nur wegen der penetranten Deutschtümelei. Die Poesie ist nicht werth einer solchen Musick. [... ] denn das ist nicht zu glauben was in der Musickfür feüer ist schrieb Mozart in einem Brief vom 14. No­ vember 1777. Und damit hat er zweifellos recht. Holzbauers Werk ist ein hochbedeutendes Spätwerk der Opera seria. Gattungsge­ schichtlich gehört es zu jener Entwicklung, die den Rezitativ-Arie-Schematismus öffne• te, ohne in die radikale Reformbewegung eines Calzabigi und Gluck zu münden. Formal betrachtet hatten jedoch Jommelli oder Traetta (dessen »Sofonisba« 1762 in Mannheim uraufgeführt wurde) schon rund 15 Jahre vor dem »Günther« mindestens ebenso ge­ wichtige Schritte in Richtung einer musikdramatischen Intensivierung durch Accom­ pagnati und durch Einbezug von Chören unternommen (allerdings anhand mythologi­ scher Sujets und teilweise unter dem Einfluß der französischen Tragedie). Überhaupt sind Holzbauers »fortschrittliche« Passagen - etwa im dritten Akt - kompositorisch nicht unbedingt die stärksten: Ein Indiz, daß bei der Beurteilung von Opern des 18. Jahr­ hunderts die evolutive Sichtweise nicht die einzig entscheidende sein kann. Den Interpreten der vorliegenden Ersteinspielung des »Günther« kann man zunächst einmal nur gatulieren: Sie haben einer musikgeschichtlichen Forschungsleiche die Le­ bendigkeit des Klangs zurückgegeben, und sie haben dem anspruchsvollen Werk großes Engagement gewidmet. Was etwa Claron McFadden in der bis zum dreigestrichenen F reichenden Partie der Pfalzgrafen-Tochter Anna leistet, ist schier unbeschreiblich: Jen­ seits einer nur kalten Technik beseelt McFadden auch die akrobatischsten Eskapaden mit expressiver Intensität, ohne daß es ihr an instrumentaler Beweglichkeit mangelte: Der konzertierende »Rollentausch« mit der Solo-Oboe in der großen Arie »Der glänzende Himmel« verschmelzt vokalen und instrumentalen Glanz zu geradezu atemberaubender Schönheit. Die Uraufführungs-Interpretin Franziska Danzi kann es kaum besser gesun­ gen haben. Michael Schopper als Pfalzgraf nimmt - kompositionsgemäß - nobles Sarastro-Melos vorweg, Christoph Pregardien als Günthers manipulierter Widersacher Karl singt einen wundervoll kantablen Tenor, der auch für den Zwiespalt der Gefühle subtile Töne hat. Ebenbürtig ist Robert Wörle in der Titelrolle, die Holzbauer für den berühmten, damals bereits über sechzigjährigen Tenor Anton Raaff schrieb (er hob 1782 in München noch Mozarts »Idomeneo« aus der Taufe). Gebührend grelle Akzente setzt Clarry Hartha als Karls Mutter und satanische Intrigantin Asberta. Agil, federnd und klangschön beleuchtet das auf alten Instrumenten spielende En­ semble »La Stagione« die Feinheiten der Partitur. Der Dirigent Michael Schneider - seit beachtlichen Telemann- und Stradella-Einspielungen eine Größe der Originalklang-Sze­ ne - setzt auf Transparenz statt auf berserkerhaftes Haudegentum, und das wäre rundum begrüßenswert, hätte die Produktion nicht doch eine, einzige rinzipielle Schwäche (die sie mit etlichen vergleichbaren Operneinspielungen teilt): Die kostensparende Devise 250 Rezensionen

»Small is beautiful« trifft bei alter Musik praktischerweise meist mit den originalen Auf­ führungsbedingungen zusammen. Nur halt nicht bei der großen Oper des fortgeschritte­ nen 18. Jahrhunderts. Im Klartext: Die Besetzung von »La Stagione« ist nur ungefähr halb so groß wie jene des Mannheimer Uraufführungsorchesters. Und so bleibt denn doch einiges an »symphonischem« Volumen, an dramatischer Kontrastschärfe, an or­ chestralem Glanz auf der Strecke. (Juni 1996) Martin Mezger

ZUR REZENSION EINGEGANGEN (Spätere Besprechung vorbehalten)

1. BÜCHER Bär, Frank P.: Die Sammlung der Musikinstrumente im Fürstlich-Hohenzollerischen Schloß zu Sigmaringen an der Donau. Katalog. - Tutzing: Schneider, 1994. - 248 S. - (Tübinger Beiträge zur Musikwissenschaft; Band 15). - Zugleich: Tübingen, Univer­ sität, Magisterarbeit, 1989 (ISBN 3-7952-0782-7). - DM 172,- Kirchenmusik als Erbe und Auftrag. Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Hochschule für Kirchenmusik Esslingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. / Hrsg. von Helmut Völkl. - Stuttgart: Carus, 1995. - 782 S. (ISBN 3-923053-43-6). - DM 98,- Manecke, Wolfgang und Johannes Mayr: Historische Orgeln in Oberschwaben. [Teil 1:] Der Landkreis Biberach. - Regensburg: Schnell & Steiner, 1995. - 240 S., 48 Abbildun­ gen (ISBN 3-7954-1069-X). -DM 48,-

2. NOTEN Holzbauer, lgnaz: Missa in C, vorgelegt von Jochen Reutter. - Stuttgart: Carus, 1995 (CV 50.501). - XXXVII, 185 S. - (Musik der Mannheimer Hofkapelle; Bd. 1). - DM 198,- Plattner, Augustinus: Acht doppelchörige Messen (1624) / vorgelegt von Andreas Traub. - München: Strube, 1995. - XXI, 225 S. - (Denkmäler der Musik in Baden-Württem• berg; Band 3; Musik aus dem baden-württembergischen Franken. Die Deutschordens­ residenz Mergentheim). - ISBN 3-921946-01-8. - DM 130,-

3. TONTRÄGER C-Dur & Walpurgisnacht. Satie, Mussorgskij, Saint-Saens. Link-Orgel der Evangeli­ schen Stadtkirche Giengen an der Brenz. - Nicol Matt, Orgel; Albrecht Volz, Schlag­ werk. - 1 Compact Disc. - Bietigheim-Bissingen: Bayer Records, 1995. - BR 150 016. Flötenquartette der Mannheimer Schule (C. P. Stamitz, C. G. Toeschi, J. B. Wendling, Ch. Cannabich). - Hoff-music Mannheim. - 1 Compact Disc. - Bietigheim-Bissingen: RBM, 1994. - RBM CD 463 165. Frühe süddeutsche Orgelkunst. Franz Raml an der Chororgel (1609) der Stiftskirche Zeil. - [Werke aus dem Buxheimer Orgelbuch, von Hans Buchner, Hans Kotter, Jakob Haßler, Hans Leo Haßler und Christian Erbach]. - 1 Compact Disc. - Ratingen: Coro­ nata Musikproduktion, [1995]. - COR 1219. Maulbronn-Lichtenthaler Antiphonale. In festo annuntiationis beatae Mariae virginis. In primo nocturno. Die gregorianischen Gesänge zum ersten Nachtgottesdienst. - Hein­ rich-Isaac-Ensemble der Musikhochschule Karlsruhe; Leitung: Hans-Georg Renner. - 1 Compact Disc. - Maulbronn: Orgelförderverein Kloster Maulbronn, 1995. - edition 49. Monteverdi, Claudio: Vesperae in Nativitate Sti. Joannis Baptistae. / Arrangement: Franz Raml. - Hassler-Consort; [Chor-Orgel von Schloß Zeil;] Leitung: Franz Raml. - 1 Compact Disc. -Detmold: Dabringhaus und Grimm, 1995. - MDG 605 0593-2 BERICHTE DER MUSIKABTEILUNGEN IN DEN LANDESBIBLIOTHEKEN VON KARLSRUHE UND STUTIGART a) Bericht aus der Musikabteilung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (BLB) Das Geschäftsjahr 1995 wäre im Fachbereich Musik der Badischen Landes­ bibliothek (BLB) ohne besondere Ereignisse verlaufen, wenn es nicht im Herbst des Jahres zu einer unerwarteten und nahezu spektakulären Erwerbung gekom­ men wäre. In buchstäblich letzter Minute vor der Versteigerung der markgräfli• chen Sammlungen in Baden-Baden durch das Londoner Auktionshaus Sothe­ by's kaufte das Land Baden-Württemberg dem Markgrafen Max von Baden neben zahlreichen Archivalien die Privatbibliothek der badischen Großherzöge ab, die sich im Neuen Schloß zu Baden-Baden befand, und deren Existenz der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt war. Die Bibliothek, die etwa 40.000 Bän• de, vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert umfaßt, kam geschlossen in die Badi­ sche Landesbibliothek nach Karlsruhe, wo durch sie erhebliche kriegsbedingte Lücken geschlossen werden konnten. Einen Teil der Sammlung, schätzungs• weise 1000 bis 1500 Titel, bilden Musikalien, die - vor allem unter landesge­ schichtlichen Aspekten - einen äußerst wertvollen Zuwachs für die Musik­ sammlung der BLB bedeuten. Die Musikalien, ausschließlich aus dem frühen 19. bis zum frühen 20. Jahr­ hundert, gliedern sich in zwei Gruppen: 1. Dedikationsexemplare für die großherzogliche Familie, 2. Gebrauchsmusikalien aus dem Besitz der Großherzogin Luise (1838 bis 1923) und ihrer Mutter, der Kaiserin Augusta (1811-1890). Die Widmungsexemplare, oft in prachtvollen Einbänden, bestehen aus in der Regel kalligraphisch eindrucksvoll gestalteten Handschriften und Drucken: Sie waren Einzelpersonen wie Großherzog Leopold, seinem Sohn Friedrich 1. und dessen Gemahlin Luise zugedacht, oder sind dem Badischen Herrscherhaus zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Trauerfalle, Regierungsjubiläen usw. überreicht worden. Inhaltlich sind sie mit wenigen Ausnahmen zwar nur von lokaler Bedeutung, gerade deshalb aber in einer landeskundlich orientierten Sammlung von besonderem Wert; außerdem handelt es sich in den meisten Fällen wohl um Unikate, etwa bei Orgelwerken des Hoforganisten Andreas Barner usw., vielleicht auch bei einem Marsch für Großherzog Friedrich 1. von Franz Leb&". Der sicherlich nur lückenhaft erhaltene Bestand an Gebrauchsmusikalien der beiden Fürstinnen - Kaiserin Augusta war übrigens Schülerin von J. N. Hum­ mel, Großherzogin Luise von Wilhelm Kalliwoda - spiegelt deren Klavierre­ pertoire und persönliches Interesse wider. So besaß Luise fast alle Opern Wag­ ners in Klavierauszügen ohne Worte, aber auch - mit Widmung ihrer Schwäge• rin, der Kronprinzessin Victoria von Preußen - die Erstausgabe des »Tristan«. 252 Berichte der Landesbiblioheken

Dieser Teil der Sammlung ersetzt zwar nicht den Verlust der bedeutenden No­ tenbibliothek der Großherzogin Sophie (1801-1865), die zu den unwieder­ bringlichen Verlusten von 1942 gehört, füllt jedoch wenigstens ein wenig diese schmerzliche Lücke aus. Der neu zugegangene Notenbestand ist auf jeden Fall eine Bereicherung der Karlsruher Musiksammlung. Er wird in nächster Zeit gesichtet und erschlossen werden. Vielleicht kann schon in einer der nächsten Ausgaben des Jahrbuchs ein genaues Bestandsverzeichnis vorgelegt werden. Von Interesse für die Mu­ sikkultur im späten 19. Jahrhundert in Baden und darüber hinaus wäre es mit Sicherheit. Klaus Häfner b) Bericht aus der Musikabteilung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (WLB) Neben der Bestandsergänzung durch den Ankauf von Werken international be­ deutender Komponisten des 20. Jahrhunderts und von frühen Drucken würt• tembergischer Komponisten des 19. Jahrhunderts (hier vor allem: Benedict, Danzi, Hummel, Kücken, Lindpaintner) konnte die WLB im letzten Jahr fol­ gende außerordentliche Musikalien antiquarisch erwerben: Hans Pfitzners »Sechs Lieder für mittlere Stimme mit Klavierbegleitung«, op. 40, mit eigen­ händiger Widmung des Verfassers, von Karl Marx die »Kanzone« op. 73/3 im Autograph und von Hugo Herrmann, dessen Nachlaß sich in der WLB befin­ det, den Erstdruck der Kammeroper »Gazellenhom« von 1929 mit hss. Anmer­ kungen des Komponisten. Ein exquisites Stück antiquarischer Erwerbung stellt Martinus Crusius »Oratio de Regina ... « (Tübingen, Georg Gruppenbach 1594) dar, mit einem Notenanhang des Komponisten Wolfgang Rauch. Von diesem Druck weist RISM R 351 weltweit nur 1 Exemplar in der British Library, Lon­ don, nach. Eine Sammlung gedruckter Oboentrios der Virtuosen Jose und Juan Pla, die seit 1753 zu den höchsbezahlten Musikern in Jommellis Hofkapelle ge­ hörten, bereichern nunmehr ebenso die Musiksammlung wie die autographe Partitur der »Jubel-Ouvertüre über die rußische Volks-Hymne« für großes Or­ chester des Stuttgarter Hofkapellmeisters Peter Joseph von Lindpaintner. Im Bereich der Bestandserschließung der Musiksammlung konnten im letzten Jahr zwei wichtige Katalogisierungsprojekte realisiert werden. Seit Oktober 1995 arbeitet Prof. Dr. Clytus Gottwald im Rahmen eines DFG-Projekts an der Kata­ logisierung des Musikalienbestandes der ehemaligen Stuttgarter Hofbibliothek. Dieser handschriftliche Bestand setzt sich aus Aufführungsmaterial zum Opern­ geschehen am württembergischen Hof zwischen ca. 1750 und 1880 zusammen. Seit November 1995 katalogisiert zudem Pfarrer i. R. Heinz Dietrich Metzger den bedeutenden Gesangbuchbestand der WLB für einen gedruckten Katalog. Eine große Ausstellung zum Thema »Paul Hindemith in Stuttgart« (Katalog, 12,- DM) veranstaltete die WLB von November bis Dezember 1995. Im Rah­ men der Ausstellungsvorbereitung wurde ein bislang verschollen geglaubtes Autograph Hindemiths (zwei Chorlieder, 1927) entdeckt, aus dem am Eröff- Berichte der Landesbibliotheken 253 nungsabend erstmals öffentlich musiziert wurde. Ende November dieses Jahres eröffnet die WLB eine Gesangbuch-Ausstellung anläßlich der Einführung des neuen Gesangbuches in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Hier­ zu wird ein knapp 300 Seiten starkes Begleitbuch erscheinen mit Originalbei­ trägen von Hymnologen, Theologen, Musik- und Literaturwissenschaftlern zum - überkonfessionell gefaßten - Arbeitsthema »Geschichte der Gesang­ bücher und des Kirchenlieds«. Erstmals fand auch 1995 ein gemeinsames Konzertprojekt zwischen dem Kulturamt Stuttgart und der Musikabteilung der WLB statt. Das Thema des Konzerts am 16. September im Gustav-Siegle-Haus lautete »Frühromantische Komponisten in Stuttgart« Dabei brachteen Kammersolisten der Stuttgarter Philharmoniker Werke von Danzi, Weber und Hummel zur Aufführung, um­ rahmt von Lesungen aus Briefen und anderen Dokumenten der Zeit. Dieses Projekt »Stuttgarter Musik und Musiker« soll künftig jährlich stattfinden. Seit Dezember 1995 existiert eine »Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Musik­ Bibliotheken«. Ihr gehören bislang an: Vertreter der Musiksammlung der WLB, der Musikbücherei der Stadtbücherei, der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, der Bibliothek der Evangelischen Kirchenmu­ sik in Württemberg sowie der Bachakademie. Über regelmäßige Treffen soll ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch gewährleistet sein; aktuelle Themen sind die EDV-Katalogisierung (kooperative laufende und retrospektive Er­ schließung) und gezielte Erwerbungsabsprachen der Bibliotheken unterein­ ander. Reiner Nägele GESELLSCHAFT FÜR MUSIKGESCHICHTE IN BADEN·WÜRTTEMBERG E.V.

RÜCKBLICK UND AUSBLICKE Die erste Wahlperiode des Vorstands der GMG geht zu Ende

Bericht des Präsidenten

Die Wahlperiode des Vorstands der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden­ Württemberg e. V. endet satzungsgemäß in diesem Jahr. Drei Geschäftsjahre - die ersten drei der Gesellschaft - sind vorbei. Dies soll Anlaß dazu sein, eine grob gerasterte Bilanz zu ziehen und - wo möglich - Ausblicke in die Zukunft der Gesellschaft zu versuchen. Im Vordergrund der Aktivitäten der GMG, die sich die Erforschung der rei­ chen musikalischen Vergangenheit Baden-Württembergs zum Ziel gesetzt hat und die wegen ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung vom Finanzamt die Ge­ meinnützigkeit zuerkannt erhielt, stehen ihre Veröffentlichungen: Die Wissen­ schaft äußert sich in erster Linie durch Publikationen! Drei verschiedene Buch­ reihen wurden zu diesem Zweck konzipiert.

1. Das Jahrbuch MUSIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG, das Studien und Aufsätze zur Musikgeschichte des Landes sowie aktuelle Informationen vereinigt, konn­ te bisher jährlich termingerecht - grundsätzlich zur Mitgliederversammlung - und kann auch 1996 zu dieser Veranstaltung vorgelegt werden. Die Bände ent­ halten jeweils eine stattliche Zahl von kompetenten Beiträgen, die nach ihren Gegenständen, aber auch regional aus den unterschiedlichsten Bereichen stam­ men. Als Jahresgabe kann das Buch kostenlos an unsere Mitglieder verteilt werden. Leider hat uns der Metzler-Verlag, dessen wirtschaftliche Erwartungen offenbar bisher nicht in Erfüllung gegangen sind, den Vertrag zum 1. Januar 1998 fristgerecht gekündigt. Wir stehen zur Zeit in Verhandlungen und hoffen - auch durch eine verstärkte Mitgliederwerbung, die zu einer Steigerung der Auflage führen soll - eine Lösung der recht schwierigen Situation, die uns Sor­ gen bereitet, zu finden. Verschiedene Möglichkeiten werden geprüft.

2. Die DENKMÄLER DER MUSIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG, die wichtige Werke früher in unserem Land schaffender Komponisten der Vergessenheit entreißen und der Wissenschaft, aber auch der Aufführungspraxis erschließen sollen, bil­ den gewissermaßen das »Flaggschiff« unserer Publikationen. Über die Aus­ wahl entscheidet der Wissenschaftliche Beirat. Jedes Jahr ist bisher im Strube­ Verlag ein repräsentativer Notenband mit dem wissenschaftlich geprüften Ori­ ginaltext im Folioformat veröffentlicht worden. 256 Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V.

1993 erschien - vorgelegt von Privardozent Dr. habil. Andreas Traub - der erste Band mit dem geistlichen Werk (Kantaten, Magnificat, Kirchenlieder) des Schwäbisch Haller Kantors Johann Samuel Welter (1650-1720); 1994 folgte - ebenfalls von Andreas Traub bearbeitet - Band 2 mit vier Violinkonzerten des Heilbronner Meisters Ernst von Gemmingen (1759-1813); Band 3 wurde 1995 wiederum von Andreas Traub vorgelegt und enthält acht doppelchörige Mes­ sen mit Generalbaß des um 1585 geborenen Organisten des Deutschordens in Bad Mergentheim Augustin Plattner. Band 4 wird im Herbst 1996 mit Werken von Georg Wolfgang Druckenmüller (1628-12675), der in Schwäbisch Hall wirkte, sowie seiner Nachkommen erscheinen (auch dieser Band wird von An­ dreas Traub bearbeitet). Als Band 5 ist für 1997 die Missa solemnis für zwei vierstimmige Chöre und Orchester von Sixtus Bachmann aus Obermarchtal vorgesehen; die Noten sind bereits in Satz gegangen. Motetten von Balduin Hoyoul (1548-1594), Stuttgart, und eine Auswahl von Kantaten von Wendelin Glaser (1713-1783), Wertheim, sollen in den folgenden Jahren als Bände 6 bzw. 7 erscheinen. Der Druck der »Denkmäler« ist ohne erhebliche Zuschüsse zu den Kosten nicht möglich. Wir sind indes in der glücklichen Lage, daß die Finanzierung der für die Zukunft projektierten Bände bereits weitgehend gesichert ist. Mit Bescheid vom 11. April 1996 bewilligte das Ministerium für Wissenschaft und Forschung Ba­ den-Württemberg einen Druckkostenzuschuß für die Notenreihe »Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg« in Höhe von 35.000.- DM, verteilt auf die Jahre 1996 bis 1998. Weitere Zusagen für kleinere, aber sehr hilfreiche Zu­ schüsse konnten gewonnen werden. Allen, die den Gesellschaftszweck auf die­ se Weise unterstützen, sei vorab schon an dieser Stelle herzlich gedankt; eben­ so den Vorstandsmitgliedern, die sich um die Finanzierung der Projekte beson­ ders verdient gemacht haben. Am 29. November 1995 hat sich das Ministerium für Wissenschaft und For­ schung Baden-Württemberg bereit erklärt, für Herrn Privatdozent Dr. Andreas Traub für die Dauer von fünf Jahren Personalmittel zur Vollzeitbeschäftigung in der GMG unter der Voraussetzung zur Verfügung zu stellen, daß die Univer­ sität Tübingen einen Eigenanteil von 25% erbringt. Die Verhandlungen über Komplementärmittel der Universität Tübingen sind allerdings noch nicht abge­ schlossen. Es sollte angesichts des Löwenanteils, den das Land einzusetzen be­ reit ist, gelingen, die landesmusikhistorische Kompetenz von Andreas Traub für Baden-Württemberg zu sichern und die mehrfach für die Gesellschaft unter beweis gestellte Sachkunde des jungen Musikwissenschaftlers zugunsten der »Denkmäler-Reihe« zu erhalten.

3. Die QUELLEN UND STUDIEN ZUR MUSIK IN BADEN-WÜRTIEMBERG sind die dritte Säule der Publikationsvorhaben der Gesellschaft. In loser Folge sollen in dieser Reihe unterschiedliche landeskundliche Themen monographisch bearbei­ tet und insbesondere Sammlungsbestände durch Kataloge erschlossen werden. Auch hier ist es nicht bei der Absichtserklärung geblieben: Seit der letzten Mit­ gliederversammlung ist als erster Band der Reihe von Georg Günther M. A. Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V. 257 das umfangreiche Werk »Musikalien des 18. und 19. Jahrhunderts aus Kloster und Pfarrkirche Ochsenhausen« verfaßt und veröffentlicht worden. Der gleiche Autor bereitet zur Zeit als Band 2 den Katalog »Musikalien des 18. Jahrhun­ derts aus den Klöstern Rot an der Rot und Isny« vor.

Dieses von Anfang an fruchtbare und emsige Wirken der Gesellschaft hat auch in der Öffentlichkeit angemessenen Widerhall gefunden. Die Medien haben über die Präsentationen der Veröffentlichungen, die die Gesellschaft mit ihren Verlagen in ansprechender Form gestaltete, berichtet. Der Süddeutsche Rund­ funk hat die Aufführung eines Violinkonzertes von Ernst von Gemmingen, das in Heilbronn neu »ur«aufgeführt werden konnte, mitgeschnitten und inzwischen gesendet. Der Start der Gesellschaft kann als gelungen bezeichnet werden. Eine Lücke in der musikwissenschaftlichen Forschung Baden-Württembergs ist geschlos­ sen. Die Förderung, die uns das Land gewährt, zeigt, daß der richtige Weg ein­ geschlagen worden ist.

Prof. Dr. Rolf Keller 258 Gesellschaft fü,r Musikgeschichte in Baden-Wüntemberg e. V.

GESELLSCHAFT FÜR MUSIKGESCIIlCHTE IN BADEN-WÜRTIEMBERG E.V. Liste der neuen Mitglieder (Stand: Mai 1995 bis Mitte 1995)

Klaus Ar in g er M. A. · Philosophenweg 79 · 72076 Tübingen

Charlotte A z o n e - v o n C u b e „ Im Lerchenrain 16 · 70199 Stuttgart Prof. Dr. Klaus Engler · Hohenzollernring · 72119 Ammerbuch Veit Erdmann · Kammweg 48 · 72762 Reutlingen Dr. Monika F i r l a · Gaisburgstraße 12b · 70182 Stuttgart Helmut W. 0. Fr i t z - G u i s c h a r d, Fürstlicher Hofkapellmeister · Gerbergasse 6 · 97877 Wertheim Eberhard H a l m · Neuhaldenstraße 2 · 70825 Korntal-Münchingen Guido Johannes Jörg · Seestraße 61/5 · 71638 Ludwigsburg Richard Komme r e 11 · Panoramastraße 209 · 88276 Berg Dieter Lohr · Altdorfstraße 19 · 88250 Weingarten Dr. Franz Metz · Silberburgstraße 50 · 72379 Hechingen Prof. Dr. Wolfgang Sa wo d n y · Föhrenweg 27 · 89275 Elchingen Wolfgang Schäfer (Schäfers Musikladen, Musikverlag Cometto) · Spreuergasse 25 · 70372 Stuttgart Dipl. Ing. Walter Selig · Friedrich Haug-Straße 32 · 71229 Leonberg KMD Prof. Gero S ö r g e l · Mülbergerstraße 37 · 73728 Esslingen Prof. Dr. Eberhard S t i e f e l · Stämmesäckerstraße 109 · 72762 Reutlingen Eberhard Z an z in g er · Fichtenstraße 2 · 74592 Kirchberg/Jagst

INSTITUTIONEN

Internationale J ohann-N epo m uk-D a vid-Ge s ell- s c h a f t e . V . · Gotthart Schulz · Fichtenstraße 19 · 73066 Uhingen Musikwissenschaftliches Seminar (Albert-Ludwigs­ U n i ver s i tä t) · Prof. Dr. Christian Berger · Werthmannplatz , 79098 Freiburg i. Br. Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V. 259

GESELLSCHAFT FÜR MUSIKGESCHICHTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG E.V. Vorstand und Beirat

VORSTAND:

Präsident: Prof. Dr. Rolf Keller, Leonberg Vizepräsident: Heinz Silberhorn, Reutlingen Schriftführer: Georg Günther M.A., Stuttgart Schatzmeister: Dr. Helmut Völkl, Stuttgart

ERWEITERTER VORSTAND:

Leitender Regierungsdirektor a.D. Albert Rothmund, Schwäbisch Hall Dr. Dagmar Golly-Becker, Waiblingen

WISSENSCHAFILICHER BEIRAT: Vorsitz: Prof. Dr. Manfred Hermann Schmid (Universität Tübingen) Prof. Dr. Ludwig Pinscher (Universität Heidelberg) Prof. Dr. August Gerstmeier (Universität Tübingen) Dr. Klaus Häfner (Badische Landesbibliothek, Karlsruhe) Dr. Reiner Nägele (Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart) Dr. Jochen Reutter (Heidelberger Akademie der Wissenschaften) Prof. Dr. Siegfried Schmalzriedt (Musikhochschule Karlsruhe) Prof. Dr. Manfred Schuler (Universität Mainz) Dr. phil. habil. Andreas Traub (Universität Tübingen) Dr. Helmut Völkl (Hochschule für Kirchenmusik Esslingen) 260

VERÖFFENTLICHUNGEN DER GESELLSCHAFT FÜR MUSIKGESCHICHTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.

(Stand: Mitte 19961)

1. MUSIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG- JAHRBUCH Im Auftrag der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V. herausgegeben von Georg Günther und Helmut Völkl Erster Band (Stuttgart: Metzler, 1994 [noch lieferbar]. - 310 S.: zahlr. Abb. Rolf Keller: Gründung und erstes Wirken der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden­ Württemberg e.V. Manfred Schuler: Franz Liszt am Fürstlich Fürstenbergischen Hof zu Donaueschingen Georg Günther: Politisch' Lied - kein garstig' Lied - Die schwäbische Sängerbewegung im frühen 19. Jahrhundert bis zur Gründung des Schwäbischen Sängerbundes KLAUS PETERLEITNER: Fritz Jöde und Walther Hensel- Zwei Wege der Jugendmusikbewegung ULRICH SIEGELE: Gedanken zur musikalischen Topographie des deutschen Südwestens WULF WAGER: Hahnentänze in Württemberg und Baden MANFRED HERMANN SCHMID: Kontrabaß-Oboe und Großbaß-Pommer - Zu Traditionsüberlagerungen im 18. Jahrhundert FRANK P. BÄR: Ein Baßpommer des 18. Jahrhunderts auf Schloß Sigmaringen ANDREAS TRAUB: Ein Musikalien-Inventar des 17. Jahrhunderts aus Langenburg REINER NÄGELE: Die Stuttgarter Musikalien der ehemaligen Deutschordensbibliothek Altshausen HANS RYSCHA WY: Das verlorene Inventarbuch zu Musikalien aus dem Bestand der Pfarrkirche Ochsenhausen HELMuTVöLKL: Neue und restaurierte Orgeln in Baden-Württemberg 1993 RUBRIKEN: Jahresmusikbibliographie Baden-Württemberg 1993 / Berichte der Württembergischen bzw. der Badischen Landesbibliothek/ Rezensionen/ Zur Rezension eingegangen/ Berichte zur Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V. (Mitgliederverzeichnis, Vorstand und Beirat) REGISTER (Personen, Orte)

Zweiter Band (Stuttgart: Metzler, 1995 [noch lieferbar]. - 288 S.: zahlr. Abb.) ROLF KELLER: Geleitwort WALTER PFOHL: »Singende Dichterstraße 1995« WALTHER DORR: Schwäbische Dichtung in Schuberts Liedschaffen - Eine Bestandsaufnahme MANFRED HERMANN SCHMID: »An eine Äolsharfe« - Mörike und seine Komponisten MANFRED SCHULER: Uhland in seinen Beziehungen zu Beethoven und Liszt MARTINA REBMANN: »Wie Deine Kunst, so edel war Dein Leben« - Ein Werkverzeichnis der Stuttgarter Komponistin Emilie Zumsteeg FRANK P. BÄR: »... faict de Ja main de Raffy Lyonnois« - Folgerungen aus einem Sigmaringer Instrumentenfund

1 Alle bereits erschienen Publikationen sind noch lieferbar; Mitglieder können die Veröffent• lichungen über die GMG zu stark ermäßigtem Preis beziehen. Schriftenverzeichnis 261

DAGMAR GoLLY-BECKER: Süddeutsche Konkurrenten - Über die Beziehung zwischen der Stuttgarter und der Münchner Hofkapelle in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts DIETRICH METZGER: Zwei Tübinger Ausgaben des Württembergischen Gesangbuchs von 1631 und 1629 ULRICH SIEGELE: Von der Freiheit des Autodidakten -Johann Samuel Weiter und die ältere protestantische Kirchenkantate ALAN TYSON: Die Prager Version von Mozarts »Figaro« 1786 - Zur Donaueschinger Partitur REINER NAGELE: Die wiederentdeckte »Stuttgarter Kopie (Prager Provenienz)« von Mozarts »Don Giovanni« HANS RYSCHAWY: »Am Ende wurde sie zur Pein« - Musik in oberschwäbischen Frauenklöstern am Beispiel der Zisterze Baindt GEORG GÜNTHER: Musikalien aus dem katholischen Pfarramt Weißenau im Schwäbischen Landesmusikarchiv (Tübin- gen)- Kirchenmusikalische Zeugnisse aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts HEi.MUT VOLKL: Neue und restaurierte Orgeln in Baden-Württemberg 1994 RUBRIKEN (in jedem Band enthalten): Jahresmusikbibliographie Baden-Württemberg 1994 / Rezensionen/ Zur Rezension eingegangen / Berichte zur Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V. (Bericht des Präsidenten/ Neue Mitglieder/ Vorstand und Beirat REGISTER (Personen, Orte)

II. DENKMÄLER DER MUSIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG Im Auftrag der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V. in Ver­ bindung mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen heraus­ gegeben von Manfred Hermann Schmid Band 1 JOHANN SAMUEL WELTER (1650-1720): Das geistliche Werk. Kantaten, Magnificat, Kirchenlieder, vorgelegt von Andreas Traub. - München: Strube, 1993. - XXXIII, 210 S. -ISBN 3-921946-40-X Band2 ERNST VON GEMMINGEN (1759-1813): Vier Konzerte für Violine und Orchester, vorgelegt von Andreas Traub. -München: Strube, 1994. -XXV, 238 S. ISBN 3-921946 Band3 AUGUSTIN PLATINER (geb. um 1585): Acht doppelchörige Messen mit Generalbaß, vorgelegt von Andreas Traub.- München: Strube, 1995. - ISBN 3-921946-01-8 In Vorbereitung: Band4 Musik von Georg Wolfgang Druckenmüller (1628-1675) und seiner Nachkommen, vorgelegt von Andreas Traub. Band5 SDCTUS BACHMANN (1754-1825): Missa solemnis für zwei vierstimmige Chöre und Orchester, vorgelegt von Rudolf Faber. 262 Schriftenverzeichnis

ill. QUELLEN UND STUDIEN ZUR MUSIK IN BADEN-WÜRTI'EMBERG Herausgegeben von der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg Band 1 GEORG GÜNTHER: Musikalien des 18. und 19. Jahrhunderts aus Kloster und Pfarrkirche Ochsenhausen. - Stuttgart: Metzler, 1995. -XXV, 464 S.: zahlr. Notenbsp. ISBN 3-476-01324-3

In Vorbereitung Band2 GEORG GÜNTHER: Musikalien des 18. Jahrhunderts aus den Klöstern Rot an der Rot und Isny. - Stuttgart: Metzler, [voraussichtlich 1997]. - Ca. 300 S.: zahlr. Notenbsp. REGISTER

zu den Hauptbeiträgen

1. Personen

Abert, Hermann 180f. 198f., 201,207, Berg, Adam 98 209-211, 213 Berlioz, Hector 57, 108, 115 Ader, Bernhard 154 Berthold & Schwerdtner 112 Agage, Leopold 38 Berthold, Georg 112 Ahle, Johann Kaspar 28 Berthold, Heinrich 104, 112f. Albrecht V. von Bayern 98f. Betscher, Nikolaus 59 Albrecht von Bayern 83, 98 Bifer, Johannes 86 Albrecht, Georg 18 Bischoff 58 Alfieri, Pietro 181 Bisle, Edmund 55 Algarotti, Francesco 205f. Bode, J. J. 198 Almenräder, Karl l 03, 107 Boelcke, Willi A. 44 Alphonsus, Thomas 14, 38 Boetticher, Wolfgang 92, 98 Altenburg, Detlef 11,12, 21 Bopp (1) 50 Altenburg,J.E. 12, 13,24,40 Bopp (2) 58 Aly, Johann Kaspar 28 Bopp, Abdias 57 Andre, Frani;ois 14, 38 Bopp, August 48, 50, 61 Andreä, Christian 33, 38 Bopp, Christian 55 Angerhöfer, Günter 107 Bopp, Michael 55 Angiolini, Gasparo 198f. Boquet, Louis-Rene 200 Anhofer 58 Borst, Otto 44 Anton, Carl Wilhelm 37 Bossert, Gustav 17, 20 Armbruster, Martin 18 Boßler (Musikverlag) 61 Amdes 78 Brandseph, Hanna 137 Arteaga, Esteban de 206 Brandshagen, Marcus 22, 23f. Avenarius, Ferdinand 133 Braun 58 Avgerinos, Gerassimos 12, 17 Braun, Christoph 48 Braun, Jacob 50f. Baader, Berndt Ph. 99, 14 Braun, Johann Jakob 46 Bach, Johann Christian 210, 215 Bredelin, Georg Anton 45, 47, 50 Bacher, Thaddäus 56 Brique, Charles Morse 71 Bachmann, Alois 55 Brock 137 Baier 137 Brogle 56 Balbulus, Notker 116 Bronner (1) 52 Baptista, Jean 37 Bronner (2) 55 Barth, Karl 119 Bronner(in) 50 Barth, Medard 79 Brown, A. Peter 43, 51, 53f., 56f. Bauer, Wilhelm A. 181 Brucklacher, Karl 137 Baumann, Thomas 213 Brunelli, Bruno 205 Baur, Friedrich Christian 118 Bucher 52 Beck, Reinhart 68 Bucher(in) 50 Beck, Renatus 66, 68 Büchmann, Georg 133 Beck, Ulrich 17 Buder, Paul von 119 Beckler, Josef Benedict 52 Buonani, Monaca 219 Beethoven 49, 127, 129f. Burger, Ernst 148 Bekker, Paul 129, 137 Busnang, Konrad von 83 Bencini 180 Benzing, Joseph 66 264 Register

Calzabigi, Ranieri de' 206 Erb,James 92,98 Capua, Rinaldo di 217 Erdmute Sophie von Brandemburg- Cariere, Louis Alphonso de la 34 Bayreuth 25 Carl Alexander von Württemberg Espenmüller, Matthäus 55 29,34,36 Essl, Jürgen 170 Carl Bugen von Württemberg 13, 34, 38 Eulenburg (Musikverlag) 45 Carl Friedrich von Württemberg 32 Carl Rudolph von Württemberg 34 Fahrbach, Joseph 107 Carus (Musikverlag) 182, 192 Fandrey, Carla 37 Chiera, David di 211 Faß 57 Christoph, Eberhard 17, 20, 21, 25-27 Fehrenbach, Josef 148 Christoph, Maria Jakobina 26, 27 Feneberg, Martin 112 Clairvaux, Bernhard von 77 Ferdinand, Christian 25 Clauss, Joseph M. B. 83 Fesseler, Bugen 65 Commani, Carl von 38 Feuchtwanger, Lion 137 Cortoni, Arcangelo 219 Finscher, Ludwig 91, 96,213 Firla-Forkl, Monika 11-41 Dachrot, Georg Friedrich von 35 Fischer 55 Dahlhaus, Carl 128 Flach, Martin 66 Dahms, Sibylle 197, 202 Florimo, Francesco 181,210 Dart, Thurston 17 Floros, Constantin 183 Daser, Ludwig 91, 98, 99 Forkl, Hermann 13, 14, 17, 18, 19, 20, Deacosta, Dominicus Joseph 34-37, 40 21,22,23,25 Debrunner, Hans Werner 13, 14, 20 Forstenhäusler, Aurelius 52 Decsey, Ernst 116 Forsthoff, Ernst 41 Deller, Florian 200-204 Franceschi, Francesco 206 Dent, Edward J. 209 Franck, Johann 13 Deutsch, Otto Erich 181 Frank, Max 213 Dews, Arthur 118 Frey 52 Diederichs,Eugen 133 Friedrich II. von Hohenstaufen 13 Diemer, Kurt 43, 46, 49, 61 Friedrich Ludwig von Württemberg Diest, Wilhelm von 83 35,36 Dilthey, Wilhelm 125 Friedrich Prinz von Württemberg 15, 16 Doerr, Ludwig 173 Friedrich V. von der Pfalz 15, 16 Doerry, Marion 132 Fröhlich, Joseph 103, 106 Dollinger 50 Fuchs 56 Drach 78 Fuchs(in) 50 Drexler, Bugen 136 Fuchs, Marianne 209 Dufner, Karl 143 Furtwängler, Wilhelm 148 Dullat, Günter 112 Fussenegger, Jacob 18f., 31 Dumbach, Friedrich 66 Fussenegger, Jacob 19, 29 Durazzo, Giacomo 205 Gabler, Josef 61 Eberhard III. von Württemberg 13, 18, Gaelle, Meingosus 60 20,24,25,26 Galling, Kurt 109 Eberhard Ludwig von Württemberg 27, Galpin, Canon Francis 17 29,30,34 Gams, Pius 52, 55f. Eberhard Wilhelm von Württemberg 33 Garrick, David 197 Eichelen 56 Gaßner, Hieronymus 23 Eißenschmidt 57 Geheeb, Paul 123 Elisabeth Friederike von Württem• Geisenhof, Georg 52, 56 berg 13 Geldner, Ferdinand 68, 71, 73, 76 Engelfried 176 Giura, Maria Masi 219 Erard (Musikverlag) 61 Glockhardt, Maria Christina 35 Register 265

Gluck, Christoph Willibald 198, 205f., Haunstetter, Ambrosius (Ludwig) 56 211f., 214 Haus, Agnes Elisabetha 35 Göbl 50 Haydn,Joseph 43-63, 185,191 Göckel, Karl 163 Heckel, Johann Adam 103 Goethe, Burkhart 157 Heel, Hugo 52 Golly-Becker, Dagmar 91-101 Hegel 115, 125 Gottlieb, Christian 22 Heider, Valentin 19-20, 24 Gottwald, Clytus 91 Heim, Matthäus 35, 36 Grabner, Hermann 45 Heinrich Friedrich von Württemberg- Grävenitz, Wilhelmine von 29, 35 Winnenthal 29, 30 Grang, Anton 55 Heinse, Wilhelm 209 Oranier, Fran~ois 200-202, 204 Heinzmann, Robert 147 Grenser, Heinrich 103 Hellmer, Edmund 116 Grenser, Karl August 103 Hellwig, Johann Christoph 36 Grill, Julius von 119 Hellwig, Maria Elisabeth 35, 36 Grischkat, Hans 136-139 Helwert, Jakob 104, 111-113 Groll, Evermodus 58 Henger, Elmar 172 Gros, Immanuel 118-120 Henze-Döring, Sabine 205,209,214 Grotefend, Hugo 81 Herbart 130 Grotz(in) 50 Hergenröder, Gerhard 89 Gruber, Gernot 95, 96 Hermann, Fr. B. W. von 112 Grüninger, Johannes 66, 68f. Hermann, Michael 150 Guadagni, Gaetano 211 Hermelink, Siegfried 93 Günther, Georg 55, 213 Herrlinger(in) 50 Günthert, Julius Ernst 46, 48 Herrmann, Anna-Emilie geb. Klotz 135 Guerolt, Guillaume 92 Herrmann, Hugo 135-141 Guerrieri, Francesco 219 Herrmann, Viktor-Eugen 135 Gustav III., König von Schweden 203 Hetzner, Armin 172 Heyde, Herbert 103 Haas, Joseph 137 Hindemith, Paul 137f. Haas, Robert 49, 51 Hoboken, Anthony van 61, 185 Händel, Georg Friedrich 183 Hochstein, Wolfgang 179-182, Härle, Anselm 52 184f., 190f. Häspel(in) 50, 54 Hörger, (Xaver?) 55 Haffner(in) 50, 54 Hörmann, Conrad Johann 56 Hagenauer, Lorenz 181 Hohenthal, Hildegard von 209 Haller, Gerard 55 Hohner (Instrumentenfirma) 137, 140 Halm, August 115-134 Holzbauer, Ignaz 180 Halm, Charlotte 115f. Holzer, Josef 137 Halm, Hermann 115 Horak., Wenzel 112 Halm,HermannFriedrich 115,117,120 Hoyoul, Balduin 91-101 Halm, Philipp Adam 115 Hughes, Adrew 80 Halm, Wilhelm Otto 115f. Hughes, Henry Stuart 132 Halter (Musikverlag) 148 Hulsen, Esaias van 15 Hamm, Heinrich 163 Hummel-Weltin, Cölestin 148 Hamma, Benjamin 135 Hampe, Theodor 13 Ilg 56 Hanslick, Eduard 130 Hardt 33 Jäger und Brommer 157, 175 Harnack, Adolf 118f. Jäger, Franz Sales 52 Harris, Horton 118 Jann, Georg 167, 172 Hart, Günter 111 J ansen, Will 109 Hasse, Johann Adolf 179, 184. 190 Jehring, August 103 Hasse, Karl 137 Jöde, Fritz 126 266 Register

Johanna Elisabeth von Württemberg Küttner, Sibylle 40 35, 36 Kuhn,A. 48 Jommelli, Niccolo 179-222 Kuhn, Andreas 56 Jonas-Corrier, Waltraut 123 Kunzelmann (Musikverlag) 181, 194 Joppich, Godehard 84 Kupffer, Heinrich 123f. Joppig, Günther 103, 107 Kyriss, Ernst 70

Kaiser, Fritz 216 Ladenburger, Michael 43, 49, 61 Kaiser, Hans 133 Lagarde, Paul de 125, 129 Kaiser, Margrit 216 Lasso, Orlando di 91-101 Kalbfell, Oskar 140 Lauterbach und Kuhn (Musikverlag) 122 Kalliwoda, Johann Baptist W. 151 Le Duc (Musikverlag) 182 Kant, Immanuel 130, 41 Lech Gunior) 58 Kares, Martin 159 Lehmann, Ludwig Jacob 35 Karl Bugen, Herzog von Württemberg Lehmann, Sibylla Margarethe 35 180, 182f., 198f., 214f. Leibniz, Gottfried Wilhelm 123 Karl V. [Kaiser] 13 Leitner, Klaus Peter 136 Kartus 56, 59 Lengeler jun., Johannes 22 Katharina II., Zarin von Rußland 199 Lengeler sen., Johannes 22 Kauffmann, Emil 115-117, 121f., 127 Leo, Leonardo 190 Kautzsch, Emil F. 115, 119 Lerch 58 Kerbs d. Ä., Marcel 20f. Lessing, Gottfried Ephraim 198 Kerbs, Anna Maria 21 Leuchtmann, Horst 98, 99 Kerbs, Regina Magdalena 21 Levier-Trancard, Nancy 197 Kick, Jacob Friedrich 48, 55, 61 Levy, Kenneth, Jay 92 Kick, Johann Maximilian 46, 48, 55, 58 Lieb, Ferdinand 50f. Kiefer, Thomas 103 Lieb, Friedrich 47 Kiel, Rainer-Maria 25 Liebherr, Bemard 52 Kiene, Philipp Neri 55 Lietz, Hermann 123 Kierkegaard, Sören 118 Lindner, August[= Pirmin] 52 Kilchen, Jacob von 74, 78 Link, Orgelbau 175, 176 Kirn, Klara 136 Liszt, Franz 135 Klock, ... von 56 Lockwood, Lewis 96 Klöckner, St. 84 Logroscino 210 Klotz, Johan Heinrich 35 Loritz, Johann Georg 55 Knecht, Johann Georg 49 Lotter (Musikverlag) 59 Knecht, Justin Heinrich 43-63 Lotti, Antoni 190 Knecht, Justin Heinrich (d. J.) 49 Luccarelli, G. E. 216-218 Knoblochtzer, Heinrich 65 Ludwig III. von Württemberg 92 Koenig, Ives 170 Lupi, Didier 92 Körner 55 Luther, Martin 115 Kohlmann, Matthias 157 Lutz, Volker 153 Kollowrat, Gräfin Antoinette von 61 Luz, Georg 44, 49, 59-61 Koury, DanielJ. 53 Kraft, Joachim 18 Magdalena Sibylla von Württemberg 13 Kraiß 56 Majo, Gian Francesco di 21 lf., 214 Kramer, Hans 132f. Maria Augusta, Herzogin von Württem- Kramer, Joß 18, 19 berg 182 Krapf, Ludwig 15 Maria Dorothea Sophie von Württem- Kraus, Anton 112f. berg 20 Kretzschmar, Hermann 129,210,212 Martiale, Carl Thomas 37 Krieg, Karl 143 Martin, Peter 12, 14, 22, 39, 40 Kübel, Robert B. 119 Martinelli, Gaetano 215, 222 Küß, Wolfgang 103 Martini 50 52 Register 267

Marx, H. J. 183 Ottenbacher, Viia 49 Marx-Weber, Magda 183, 190 Ozi, Etienne 106f. Masur, Gerhard 132 Mattei, Saverio Nicolo 211 Pabst, P. (Musikverlag) 148 Mayer Brown, Howard 207f., 210 Paisiello, Giovanni 209 Mayer, Josef 52 Paix, Jacob 96 McClure, Th. R. 206 Panter, Ulrich 123 McClymonds, Marita Petzoldt 182, 207 Peel, Georg 13 bis 210, 213-215 Peel, Georg 20f., 26 Meer, john Henry van der 14 Pelker, Bärbel 213 Melanchthon 115 Pelrine, Joseph 13 Mendel, Hermann 55 Petersen, P. 183 Merlan, Matthäus 15 Pfaeffel, Simon 86 Merten,Klaus 37 Pfaeffer, Simon 86 Messer, August 125 Pfann, C. 110 Metastasio, Pietro 205-207, 216 Pfeilsticker, Walther 12, 13, 17, 20-22, Metzler, Orgelbau 167 25-28, 30-36,38,40 Meyer, J. Charles 66 Pfleger 55 Meyer-Baer, Kathi 67, 78 Pfleger, Luzien 83, 84 Mietelska, Agnieszka 65 Pflug (1) 50 Miller, Matthias 65-90 Pflug (2) 58 Mönch Orgelbau 153, 155, 170 Pflug, Johann Baptist 46 Molitor, Raphael 69, 74, 78 Piccini 209, 211 Montesquieu, Charles de 41 Pitt, Rainer 165 Mortellari, Michele 215 Pleyel (Musikverlag) 61 Moser, Hans Joachim 207,213 Plum, Peter 154, 156, 165 Moser, Hermann 148 Politoske, Daniel T. 92 Mosse, George L. 133 Pollarolo, Carlo Francesco 216 Mouton, Jean 96 Poniatowski, Stanislaus II August Mozart, Leopold 181 (poln. König) 199 Mozart, Wolfgang Amadeus 179, 190f., Pons, Heinrich 105 206, 209, 213 Potenza, Pasquale 210, 219 Mühleisen Orgelbau 153, 157, 159, 172 Preiser 46 Müller (1) 50 Preißler, Holger 38 Müller (2) 56 Preuss, Johannes 66 Müller (3) 135 Protasius 55 Müller, Ernst 118, 120 Prüss d. J., Johannes 68 Müller, Gebhard 135 Prüss,Johann 65-68,69 Müller, Hermann 18lf. Müller, Odo 55 Rahn, Ernst 115 Ralph, Richard 197 Nägele, Matthias 165, 173 Rapp, Harald 163, 167 Nagy, Michael 103, 107 Ratdolt 78 Nedden, Otto zur 137f. Ravizza, Victor 52 Neukirchner, Wenzel 104-108, 112 Real, Christian 17-25, 31, 39 Nicole Baker 215 Reckow, Fritz 128 Niebuhr, H. Richard 119 Reese, Gustav 96 Nietzsche, Friedrich 136 Reger, Max 131, 135 Nopper, Emil 148 Rehfeldt, Wolfram 156, 159, 170 Noverre, Jean-Georges 197-204 Rehm, Daniel 24 Reimer, Erich 98 Öhlberger, Karl 107 Reiser 176 Oncken, Johann Georg 109 Reisinger, Jeremias Christian 28, 30 Osthoff, Wolfgang 209 Renaud, Jean-Pierre 200, 202 268 Register

Rensch, Orgelbau 161 Schlecht, Johann Georg 32 Reusch, Fritz 138 Schlegel, Franz 43, 46f., 49 Reutter, Joachim 213 Schlosser, Julius 17 Reyser 78 Schmalzriedt, Siegfried 116, 121f., Reyser, Jörg 66 127-131 Rheinberger, Josef 117f., 121 Schmid (1) 52 Richardson, Philipp 198 Schmid (2) 55 Riedlbauer, Jörg 210 Schmid, Leopold 52 Rieff, Leonhard 60 Schmid, Manfred Hermann 1 lf., 103, Rieger, Orgelbau 161 128, 134 Rieger, Orgelbau 176 Schmid, Wilhelm 116 Riemann, Hugo 115 Schmidt, Charles 73 Ringer, Fritz 132 Schmied,Evermod 52 Ritschl, Albrecht 118f. Schöffer, Peter 74 Robbins Landon, Howard Chandler 44, Schönhaar, Wilhelm Friedrich 13 61 Scholz, Hans 108 Robert-Tomow, Walter 133 Scholz, Wilhelm 123 Rößler, Rektor 109 Schott's Söhne (Musikverlag) 103, 107 Rohlf, Orgelbau 165 Schrade, Leo 209 Rosengart, Aemilian 55 Schreiber, Ottmar 53, 57f. Rottach, Meingosus 60 Schreker, Franz 136 Rubinelli, Giovanni Maria 219 Schrempf, Christoph 118-120, 129 Rudolph, Johann Joseph 200-203 Schröter, Oscar 136 Rüdiger, Johannes 167 Schuba, Konrad Philipp 153 Ruh, Emil (Musikverlag) 148 Schubart, Christian Friedrich Daniel 216 Rumphorst, Heinrich 84 Schütz, Heinrich 12 Rupp, George 119 Schultis Albert 146, 148 Ruprecht von Bayern 83 Schultis, Hermann 146 Schultis, Joseph 142-152 Sacchini, Antonio 179 Schultis, Wilhelm 146-148 Sager 55 Schumann, Robert 115, 128 Sager, Otto 55 Schwan, Johannes 68 Sailer, Anton 56 Schwörer 147 Sallager, Walter Hermann Shakespeare, William 44,197,206 Sandberger, Adolf 94, 99 Sigismondo, Giuseppe 182, 184, Sauer, Albert 140 186,189 Sauer, Paul 18 Simrock (Musikverlag) 61, 185 Sauveur, Marguerite-Louise 197 Sittard, Joseph 15, 22, 25 Savage, James Bryan 183 Smither, Howard E. 57 Scarlatti, Alessandro 209 Snowden, Frank M. 13 Schäfer, Wilhelm 133 Späth, Gehr. 158, 176 Schäffer, Heinrich 145 Späth, Orgelbau 158, 176 Schaftbüttle, Moriz 50f. Spira 78 Schathäutl, K. 112 Spohr, Louis 53 Scharfe, Bertfried 175 Stadlinger, L. J. von 27, 30, 34 Schaufler, Carl 104, 106-111, 113 Stamitz, Carl 48 Schefold, Max 12, 13 Stark 57 Schelle 55 Stehle-Orgelbau 163, 169 Schelling 115 Steingart 57 Schenker, Heinrich 115 Steinmarck, Georg Andreas 38 Scherer, Robert 143 Stembl 50 Schering, Arnold 129 Stendl 50 Schilling, Gustav 104, 106f. Stern, Fritz 125, 132 Schlaefli, Louis 65 Stern, Martin 44 Register 269

Steudel, Paul Gottlob 120 Weber, Carl Maria von 128 Stieda, Wilhelm 68, 69 Weber, Gottfried 103 Stieglitz 165 Wehrle, Roland 151 Stillwell, Margareth B. 67 Weiditz, Christoph 13 Stockmeier, Karl 150 Weimer, Erle 207f., 210 Straub, Josef 88 Weiss, Hermann von 119 Straube, Friedrich von 37 Weiss, Ludwig Wilhelm 20, 35 Strauss, Richard 131 Weiss, Ludwig Wilhelm 28-30, 32 Strauß, David Friedrich 118 Weizsäcker, Karl W. 115 Strecker, Willy 137 Welch, Claude 119 Strobel, Heinrich 140 Weller, Arnold 88 Strobl, Stephan 55 Weller, Karl 88 Strohm, Reinhard 209 Wenssler 78 Strub 58 Wenz, Benedict 55 Strudl 50 Wernau, Conrad Wilhelm von 86, 89 Stuchs, Jörg 74 Wiedel 151 Stützle, Wolfram 159, 168, 176 Wiedenmann, Eduard 159, 172 Suppan, Wolfgang 150 Wiegand, Balthasar 51 Surius, Laurentius 98 Wieland, Christoph Martin 43, 61 Wiesner, Samuel Gottfried 103 Temperley, Nicholas 53f. Wilhelm Ludwig von Württemberg 13 Thom, Eitelfriedrich 11 Wilhelm V., Herzog von Bayern 14, 98f. Tille, Johann Andreas 12 Wilhelm, Eberhard 26, 31-34, 35 Tischler(in) 50 Wilhelm, Friderich Dominicus 32 Tobischek, Herbert 11, 12 Wimpfeling, Johannes 65 Tolkoff, Andrey Lyn 205 Winterhalter, Claudius 173 Traetta, Tommaso ~ Trajetta, Tommaso Wittmer, Charles 66 Trajetta, Tommaso 205-215 Wolf, Hugo 116f., 122 Tremmel, Erich 103, 112 Würben, Wilhelmine von 29, 35 Tzschöckel, Reinhart 153, 173 Würz, Roland 215 Wunsch, Comelia 41 Uhlmann, Tobias 103 Wurzbach, Constant von 104, 108 Una, Fidelis 56 Wyneken, Gustav 123-127, 129, Unseld, Volker 55 132-134 Uriot, Joseph 183, 203 Wyneken, Hilda 123 Urlsperger, Samuel 31 Zahlten, Johannes 37 Väterlein, Christian 76 Zainer 78 Verazi, Mattia 205, 207f., 211, 213-222 Zeitter, Philipp Jakob 21 Vier, Martin 161, 163 Zeller, Alfred P. 125, 133 Vier, Peter 157, 171 Zeno, Apostolo 216f. Vinci 209 Ziegler, Johann 103 Vobach (Musikverlag) 148 Ziegler, Wilhelm 137 Vogel, Christoph 60 Zimmermann 130 Voltaire 204 Zintgraf, Werner 135, 137-139 Zumsteeg (Musikverlag) 122 Wagenknecht, Christian 15 Zwiercan, Marian 65 Wagner, Richard 128, 135 Wais, Gustav 34 Walcker (Orgelbaufirma) 136 Walcker, Eberhard Friedrich 161 Waterhouse, Walter 103, 108, 112 Weale, W. H. J. 67 Weaver,John 197 270 Register

2.0rte

Aach-Linz 153, 154 Fellbach-Schmiden 158 Abtsgmünd 153 Felledorf 159 Adliswill 148 Florenz 53 Affstätt 153 Frankenhausen (Thür.) 53 Altkrautheim 154f. Frauenfeld (Schweiz) 55 Antwerpen 113 Freiburg/Br. 143, 159 Augsburg 59, 78, 82, 103 Fridingen/Donau 135 Aulendorf 50 Furtwangen 142-152

Bad Boll 176 Gärtringen 159f. Bad Buchau 52, 55-57, 61 Gelsenkirchen 103 Bad Rippoldsau 155 Gößlingen bei Rottweil 52 Bad Schussenried 45, 49, 52, 55f., 150 58,60 Gundelfingen 52, 56 Bad Urach 117 Gundelfingen 55 Bad Waldsee 52 Gutenzell 48, 51, 55, 57, 60 Baden-Baden 137 Balingen 136 Haigerloch 56 Bartholomä 176 Hamburg 53, 67 Basel 78, 82 Haubinda 123 Bayreuth 13, 25 Hausen 52, 55 Bellamond 55 Hechingen 55, 150 Bempflingen 117, 120 Heidelberg 111 Berkeley 222 Heidenheim 161, 176 Berlin 43, 58, 104, 108f., 118, 120, Heilbronn 122, 127 136f., 148, 150, 222 Heiligenzell 161 Biberach/Riß 43-63 Herbsthausen 161 Bingen 55 Hildburghausen 123 Böblingen 156 Hirrlingen 162f. Bologna 179, 185 Hürbel 56 Bolstem 176 Bonn 119 Ilsenburg 123 Brixlegg am Inn 122 Ingolstadt 66 Brüssel 222 Ittlingen 163 Buchau ~ Bad Buchau Büchenau 157 Karlsruhe 148 Kenzingen 55 Colmar 65, 69 Kirchhaslach 55 Crailsheim 116, 157 Kirchheim 55 Köln 53, 115 Darmstadt 61, 199 Konstanz 67, 82 Detroit (USA) 136 Konstanz-Litzelstetten 163, 164 Dieterskirchen 52 Krak6w 69 Dillingen 56 Kulmbach 116 Donaueschingen 137f., 140, 151 103f., 179, 181, 184 Landshut 98 Lautem 176 Eger (Böhmen) 112 104, 106, 109,148 Eggmannsried 52 Leningrad 199 Eisenstadt 53 Leutkirch 176 Emmendingen 156, 157f. Lindau 18, 19 Lissabon 215,222 Register 271

London 53,103,109,111,197 Ravensburg 55f., 58, 135f. Ludwigsburg 33, 38, 135f., 140, 182, Regensburg 201 201, 213-215 Reggio-Emilia 211 Lübeck 78 Reichenbach/Heuberg 135 Luneville 44 Reinstetten 176 Lyon 197-199, 201f., 204 Reute 52 Reutlingen 135f., 138, 140 Mailand 182, 215 Rheinfelden-Nollingen 167 Mainz 67, 82, 103, 109 Rheinstetten 57 Mannheim 137,181,205, 207f., 213f. Ringschnait 55 Mantua 210,222 Rohrau 47 Marbach/Neckar 115-118, 121f., 127, Rom 180, 184, 188, 190, 209f., 214, 129, 132 217,222 Marchtal 45, 49, 52, 55f. Rot an der Rot 52, 57, 59f. Marienburg 53 Rottenburg/Neckar 55, 65-90 Mengen 163f. Meran 137 Saalfeld/Saale 115, 123 Michaelstein 11 Saulgau 55 Michel-Winnenden 56 Scheer 52 Michigan 92 Schemmerberg 55f. Mietingen 55 Schlierbach 168 Mittelbuch 52 Schömberg 169 Modena 201 Schorndorf 118 Mönspurg 50, 54 Schussenried ~ Bad Schussenried Mößkirch 56 Schwäbisch Gmünd 55, 135 München 11,103,109,111,117, 120- Schwenningen 146 122, 136f., 183 Sigmaringen 170 München 91-101 Sindelfingen 170, 171 Munderkingen 165 Speyer 78, 112 Munderkingen 50, 55 St. Gallen (Schweiz) 116 Stafflangen 52 Neapel 182,184,189,208,215,222 Stein 171 Neu-Straschnitz (Böhmen) 104 203 Neuchatel (Schweiz) 56, 59 Stötten 176 Neukirch 144 Straßburg 65-90 Neusatzeck 165 Stuttgart 18, 23, 24, 29, 31, 32, 55, 59, Nürnberg 13, 74 91-101, 103-113, 115, 117f., 122, 136,141, 179-195, 197,201,204, Oberammergau 136 208, 213f., 222 Oberjesingen 165f. Stuttgart-Zuffenhausen 172 Obermarchtal ~ Marchtal Ochsenhausen 45, 49, 52, 55f., 58f. Tannheim 55 Ofterdingen 167, 168 Teplitz 104 Ostrach-Einhart 167 Titisee-Neustadt 172 Otigheim 136 Trier 82 Ottobeuren 52 Trossingen 135, 137, 140 Tschechisch-Krumau 199,201 Paris 44,53,61,67,92, 109,182,186, Tübingen 55, 57, 60f., 65, 96, 103, 200,202f.,214,222 115f., 119, 123, 140 Parma 214f. Türkheim 52 Passau 76 Pfullingen 137f. Ulm 48 Plön 22 Ulm-Ermingen 172 Prag 104,106,108 Ulm-Wiblingen 173 272 Register

Unterboihingen 65, 86, 89 Unterwachungen 52, 56 Urach ~ Bad Urach Uttenweiler 57

Venedig 179, 184, 205, 216 Venedig 78 Villingen 145 Vöhrenbach 151 Vollmaringen 176

Wagshurst 173f. Waldsee~ Bad Waldsee Waldshut-Tiengen 175 Wamsdorf 49 Warschau 197-204 Warthausen 175 Washington 67,222 W eilstetten 17 5 Weingarten 49, 60f., 136 Wiblingen 49, 61 Wickersdorf 115, 123-126, 129,132 Wien 43f., 47, 51, 53, 57, 103, 112, 197-200, 205, 210, 214f., 222 Wiesbaden 113, 137 Winterrieden 52 Witschwende 52 Witzenhausen 115, 118 Wolfegg 50, 54 Würzburg 78, 86, 103

Zogenweiler 56