'Heute auf Seite 3: „Vertrage müssen erfüllt werben" ®£m ÖftpteufftnWatt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 26 — Folge 13 2 Hamburg 13, Parkallee 84 / 2g. März ig?5 C 5524 C Warschau verlangt weitere Milliarden Selbst Bundeskanzler Schmidt gegen Wiedergutmachungsforderungen nur an die Bundesrepublik BONN — In der Bundeshauptstadt werden die Äußerungen des polnischen Staatsratsvor• sitzenden Jablonski, wonach die Regierung der Bundesrepublik sich vor der Erledigung der Fröhliche Ostern? Entschädigung drücke und damit „vor der Rege• H. W. — Es muß in der menschlichen Seele lung dieses Problems von prinzipieller Bedeu• begründet liegen, daß — unabhängig davon, daß tung für polnische Hitler-Opfer und für unser ganzes Volk" als ein Zeichen für die Abkühlung das Osterfest im Christentum verwurzelt und der deutsch-polnischen Beziehungen gewertet. der Tag der Aulerstehung des Herrn ist — um Das polnische Staatsoberhaupt hatte in der letz• diese Zeit der Frühling die Hollnungen höher ten Woche erneut Forderungen an die Bundes• klingen läßt und man geneigt ist, die Zeit in republik gestellt, ohne sich dabei auch an die einem rosigeren Licht zu sehen. Das kann soweit „DDR" zu wenden. iühren, daß man selbst allenthalben sieht- und Jablonski verlangte nicht nur eine Entschädi• spürbare wirtschaftliche Sorgen wieder zu über• gung für ehemalige Häftlinge in Konzentrations• spielen versucht mit der Hofinung, daß doch lagern, sondern auch eine Rückerstattung bisher alles wieder besser wird. Und da dem Menschen gezahlter Renten an den polnischen Staat. Wenn• gleich auch Zahlen dabei nicht genannt wurden, niemand die Hoffnung nehmen kann, vermag ist von amtlicher polnischer Stelle zu hören, diese ein nicht unerheblicher Faktor auch für daß 12,5 Milliarden erwartet werden. diejenigen zu sein, die den Faktor Zeit in ihr In einem Interview mit dem Sender Rias er• Kalkül einbeziehen. klärte Bundeskanzler Schmidt, die Bundesregie• rung wolle Polen helfen, doch habe sie aber Doch die Freude auf Frühling und Ostern sollte „keinerlei rechtliche Verpflichtungen, was die uns nicht dazu verleiten, auf eine nüchterne Be• Wiedergutmachung angeht". Schmidt erklärte, obachtung zu verzichten. Was in der letzten Wo• daß ihm seit langem an der Aussöhnung mit che vor dem in Bonn geboten wurde, Polen gelegen sei, doch seien die polnischen und war allerdings wenig geeignet, Hochstimmung die deutschen Vorstellungen über Kredite und autkommen zu lassen oder gar sich berechtigter über eine Entschädigung der KZ-Opfer sehr Hoffnung auf eine Besserung hinzugeben. Im weit voneinander entfernt gewesen: Parlament, wo es eigentlich um die Frage ging, „Wir können nicht in alle Himmelsrichtungen wie man mit dem Riesenloch lertig werden kann, so viel leisten, wie andere meinen, daß wir es könnten." das in den Jahren sozialliberaler Regierung ent• Entschieden wandte sich Schmidt dagegen, standen ist, gelang es , der neuer• daß die Deutschen von den Regierungen des dings der ideologische Scharfmacher seiner Par• Ostblocks „in zwei Klassen eingeteilt" werden: tei ist, und der, wie es heißt, sein „Comeback" einmal die Bürger der Bundesrepublik, die man vorbereitet, von der Haushaltslage weitgehend für die in der Hitler-Zeit begangenen Verbrechen abzulenken und mit Franz Jose! Strauß den verantwortlich mache, und die in der „DDR" Buhmann für die Jahre aufzubauen. die mit den Untaten nichts zu tun hätten. In diesen Komplex gehören auch die Worte, Man könnte Brandts Attacke als eine Ablen• die Bundespräsident Scheel anläßlich der Ver• kung von der Tatsache sehen, daß Bund, Länder leihung des Friedenspreises der Kriegs- und und Gemeinden im Jahre 1975 Schulden von Wehrdienstopfer am 13. März in Bonn gespro• mindestens 55 Milliarden DM machen müssen. chen hat: Dabei vermag niemand konkret zu sagen, ob und „Wir trauern über die furchtbaren Leiden des wann ein echter Wirtschaftsaufschwung zu er• polnischen Volkes im letzten Kriege, wir ehren seine Opfer. Aber die furchtbaren Leiden deut• warten ist, und die Regierung ist die Antwort scher Menschen am Ende und nach dem Kriege schuldig geblieben, wie es denn wohl erst im haben, wie jedes menschliche Leiden, auch ihre Jahre 1976 weitergehen wird. Die sorgenvollen, Würde. Auch sie verdienen zumindest Respekt. oft ratlosen Gesichter von Kanzler und Finanz• Es geht nicht an, sie als Propagandalüge in den Die schönste Barockkirche des deutschen Ostens: Die Wallfahrtskirche Heiligelinde im Kreis minister schienen zu bestätigen, daß in der Tat Papierkorb der Weltgeschichte zu werfen." Rastenburg Foto Hallensleben eine echte Gefahr heranwächst. Wer den Blick von Bonn ab- und Europa zu• wendet, eben in der Hofinung, dort ermutigen• dere Zeichen zu sehen, den mag das Gruseln an• Der Verfassungsminister aber rührt sich nicht ' kommen. Der Versuch, die Iberische Halbinsel in den Griff zu bekommen, im Jahre 1936 in Spanien Dr. Herbert Czaja: Das gestörte Verhältnis der sozialliberalen Koalition zu den Vertriebenen versucht und dort vorerst abgeschlagen, wurde Bei Wertung der großen Haushaltsdebatte im Heimat Kants, Lasalles und Hauptmanns in Ost• der Schutzpflicht verlangt. Zwar sagen Sie, man erneut in Portugal, und dort mit sichtbarem Er• Deutschen Bundestag wird man nicht daran vor• preußen und Schlesien in ihrer Zugehörigkeit täte ja alles. Aber die Ergebnisse dieser Schutz- folg, unternommen. Herr Spinola, dessen Mono• beikommen, den Ausführungen besondere Be• zu Deutschland stetig genannt wissen, doch er pflicht werden immer schlechter. Sie wehren sich kel sozusagen als Zeichen politischer Kurzsich• deutung beizumessen, die der Bundestagsabge• wie auch der Verfassungsminister würden es zu• nicht gegen hohe finanzielle Leistungen an Staa• tigkeit steht, hat jetzt in Rio de Janeiro die späte ordnete Dr. Herbert Czaja, zugleich Präsident lassen, daß auch die für den Amtsverkehr not• ten, die täglich die Menschenrechte Hundert• Erkenntnis offenbart, er mache sich heute keine des BdV, hinsichtlich der vertriebenen Mitbürger wendigen verfassungskonformen Bezeichnungs• tausender Deutscher brechen. Sie fordern nicht, Illusionen mehr darüber, daß sein Name und gefunden hat. Anlaß hierzu bot die Behandlung richtlinien aufgehoben worden sind". daß die dem Parlament zugesagten Folgerungen sein Prestige mißbraucht wurde. Jetzt, da es zu des Haushalts des Bundesministers des Innern, „Wenn Sie aber", so fragte Dr. Czaja den aus dem Bruch der Vertragsgrundlagen gezogen spät ist, ist dem General klar geworden, daß in dessen Geschäftsbereich, wie bekannt, das Innenminister, „die Bezeichnungsrichtlinien auf• werden." die Revolution in Portugal ganz und gar nicht frühere Bundesministerium für Vertriebene, heben, was erwarten Sie dann in dieser Frage Vor wenigen Jahren noch, so erinnerte Czaja ein Coup aus dem Idealismus beseelter Offiziere, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte eingegliedert vom Ausland? Die sowjetische Nachrichten• den Bundestag, „haben die führenden Vertreter wurde und heute nur noch als eine Abteilung agentur TASS hat die Aufhebung der Bezeich• der Regierungsparteien, insbesondere der SPD, sondern ein „sorgfältig geplantes Komplott zur fungiert. nungsrichtlinien offiziell und dankbar begrüßt. die Ostdeutschen emotionell aufgeputscht. Zitate Schaffung eines Kuba in Europa" gewesen sei. Auf die Ausführung des Innenministers, wo• Der Verfassungsminister der Bundesrepublik dafür liegen in großer Zahl bereit: Wer Deutsch• Spinola, der nun beklagt, daß er sich von den nach selbst die Aufgaben dieser Abteilung für Deutschland aber rührt sich nicht." land nicht in den Grenzen von 1937 fordere — angeblich demokratischen Zielen der Umstürzler Vertriebene zurückgehen, konterte Dr. Czaja mit Dr. Czaja wies darauf hin, daß in den Dienst• so Herr Brandt oder Herr Wehner — begehe habe täuschen lassen, obwohl es schon sehr früh der Feststellung, auf den Schreibtischen der zimmern mancher NATO-Stäbe die Karten mit ein Verbrechen an Deutschland, an der Mensch• Warnsignale gegeben habe, wird auch gegen sich Abgeordneten und der in der Förderung be• den Grenzen des Deutschen Reiches vom 31. De• lichkeit, er sei meineidig, ehrlos und ein Strolch. das Wort gelten lassen müssen, daß soldatische schnittenen Verbände türmten sich die Leidens• zember 1937 hängen, denen das Bundesver• So deren Worte. Und: um jeden Quadratmeter Tapferkeit aber auch gar nichts mit politischer briefe der Aussiedlungsbewerber und ihrer fassungsgericht rechtliche Qualität bestätigt Deutschlands werde man mit allen politischen Reife zu tun hat. Die Portugiesen haben das Angehörigen. Einem dieser Petenten habe das habe. Er fragte den Innenminister, ob er er• Mitteln ringen. Herr Brandt hat die Unglaub- würdigkeiten der alten Zusagen ganz klar• Nachsehen, selbst dann, wenn nach ein oder Innenministerium geschrieben: „In den Ausreise• klären könne, daß in seinem Dienstzimmer und zwei Jahren die wirtschaftliche Zerrüttung das angelegenheiten Ihrer Angehörigen kann ich im Dienstzimmer des innerdeutschen Ministers gelegt, indem er verkündete, daß schon alles Ihnen leider nicht behilflich sein." Czaja hielt eine Karte hänge, „die — getreu dem Bundes• längst verloren gewesen sei, als noch die Ver• Land vor eine neue Entscheidung stellt. dem Verfassungsminister Maihofer hierzu vor, verfassungsgerichtsurteil — das einheitliche treter der SPD zum Kampf um Quadratmeter daß eine ganze Gruppe von Beamten Aufgaben Staatsgebiet des ganzen Deutschland, dem nach aufriefen." Der knappe Raum, der an dieser Stelle Woche zur Vorbereitung für Tausende von Verbalnoten diesem Urteil die Bundesrepublik als nicht ab• Im Zusammenhang mit der Dokumentation für Woche zur Verfügung steht, reicht verständ• des Auswärtigen Amtes in Einzelfällen treffen trennbarer Teil zugehört, zeigt und ob das ein• der Vertreibungsverbrechen betonte Dr. Czaja, licherweise nicht aus, allen anderen Erscheinun• sollten und erinnerte daran, daß frühere Regie• heitliche Staatsgebiet visuell im öffentlichen Be• daß diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit gen breiten Raum zu geben: Etwa der Tatsache, rungen in Tausenden von Fällen in Moskau wußtsein gehalten und nach außen beharrlich nicht geheimgehalten werden dürften. Er be• das in Vietnam die Amerikaner durch die Kom• wirksam interveniert haben. Die heutige Bun• vertreten wird". zeichnete es als eine Diskrepanz, wenn deutscher• munisten überspielt wurden und sich nun das seits Material gegen des Mordes verdächtige desregierung dagegen überlasse diese Arbeit An die Adresse des Innenministeriums ging vollzieht, was wir anläßlich der hochgejubelten einfach den karitativen Organisationen, die auch der harte Vorwurf, die personalen Rechte Deutsche vom Ostblock entgegengenommen keine Hoheitsrechte besitzen und die mit Hilfs• der Deutschen nicht gewahrt zu haben und auch werde, „andererseits aber in doppelter Moral Pariser Konferenz an dieser Stelle vorausgesagt kräften für diese Aufgaben sorgen, für die der jetzt nicht zu wahren. Die Rechtsposition einer und unter krasser Verletzung der Gleichheit haben. Mr. Kissinger, der bereits in Vietnam Innenminister eigentlich amtliche Kräfte ein• Million deutscher Staatsangehöriger in den und Reziprozität der Justizminister die Uber- als eine Art politischer Wunderdoktor galt, hat setzen müßte. Oder-Neiße-Gebieten werde leichtfertig und un• reichung von Material an das gleiche Ausland zu Beginn der Osterwoche im Nahen Osten er• Statt dessen aber verzögere das Innenmini• unterbrochen verletzt. Czaja wies auf den welt• wegen Mordes an Deutschen als .wenig sinnvoll' fahren müssen, daß diese Art der Heilung in der sterium dauernd die Antworten über die Lage weit angesehenen Völkerrechtler Verdross hin, — so wörtlich — bezeichnet". heutigen Zeit schwerlich anzuwenden ist. der Aussiedler. So sei die letzte Anfrage über• der Verträge, die die Schutzpflicht für die eige• Der Verfassungsminister, der sich als „un• haupt noch nicht beantwortet worden, vermut• nen Staatsangehörigen preisgeben, als unsittlich übertroffenen Fürsprecher der Vertriebenen" Was uns bleibt, ist nur das Beispiel der Natur. lich, weil dem Ministerium eben keine aus• und unwirksam bezeichnet habe. bezeichne, habe hier eine gute Aufgabe, auch Das Wissen, daß jeder Winter vorbeigehen und reichenden Unterlagen über den zu betreuenden „Als für Staatsangehörigkeitsfragen zuständi• Fürsprache einzulegen für die Gleichbehand• wieder ein Frühling werden wird, übersetzen Kreis mehr zur Verfügung stünden. ger Minister und Fürsprecher der Vertriebenen lung gleicher Tatbestände. „Denn ein Mord an wir die Natur in den politischen Alltag, so bleibt Zwar wolle der Bundeskanzler, wie er im haben Sie vom Auswärtigen Amt nicht die An• Deutschen ist ebenso ein Verbrechen wie Mord die Hofinung, daß doch einmal die Sonne wieder Bericht zur Lage der Nation erklärt habe, .die wendung aller legalen Mittel zur Durchsetzung Deutscher an anderen." E. B. scheint. 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 2 Politik tm 5Df.pttußoib1an

Entspannung: NEUES | Gehört • gelesen * notiert j Als den eigentlichen Sieger der Berliner Wahl AUS Der Kreml drängt auf Unterschrift feierte der Generalsekretär der FDP, Bange• mann seine eigene Partei, deren Stimmenanteil von 8,5 Prozent auf 7,2 Prozent gesunken ist. BONN Sowjets signalisieren: Unterschrift statt Zugeständnisse ARD-Tagesschau Vielleicht kann ich mit meinem Auftreten der In den letzten Tagen hat sich auf der Genfer eine „Gewaltdiplomatie" gegen die „DDR" und SPD ein letztes Mal nützlich sein. Sie wird wahr• SPD-Bürgermeister bedauert... Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit andere sozialistische Staaten zu betreiben. Auch scheinlich erkennen müssen, daß sie auch ohne in Europa (KSZE) eine Einigung über das Prinzip die kritischen Äußerungen des sowjetischen Der SPD-Bürgermeister der Gemeinde Alten• linke Mitglieder weiterhin Wahlniederlagen zu der „friedlichen Gren2änderung" abgezeichnet. Botschafters Falin über Bundesaußenminister erwarten hat. Nicht weil sie ein sozialistisches holz bei Kiel, Edgar Meschkat, hat sich beim Besonders interessierte Staaten aus Ost und Genscher gegenüber dem Magazin „Der Spiegel" CSU-Vorsitzenden Strauß für die vom SPD-Frak• Programm vertritt, sondern weil sie es aufgege• West hatten sich nach den amerikanisch-sowje• wurden in Bonn mit äußerster Befremdung auf• ben hat. „, _ . „ tionsvorsitzenden Wehner in der Sicherheits• genommen. tischen Kontakten über eine Formel verständigt, Der Münchner Stadtrat Siegmar Geiselberger debatte des Bundestages gegen Strauß erhobe• die zum größten Teil auf einem von der ameri• Den Vorwurf des Kreml, Bonn laufe der „Schi• nen Vorwürfe entschuldigt. Das CSU-Organ kanischen Delegation im Juli vergangenen Jah• märe nationaler Einheit" nach, wies man am Jetzt nicht SPD wählen, hieße mitten im Regen „Bayernkurier• veröffentlichte folgenden Brief: res eingebrachten Text basieren soll. Dort hieß Rhein mit der Bemerkung zurück, daß die Bonner den Schirm zuklappen. Willy Brandt, SPD-Vorsitzender „Sehr geehrter Herr Dr. Straußl Gestatten Sie es, alle Teilnehmer seien in Übereinstimmung Haltung schon beim Moskauer Vertragsabschluß mir bitte, mich für die unwürdige Bemerkung mit dem Völkerrecht der Auffassung, daß ihre im „Brief zur deutschen Einheit" klargestellt Lieber drei Prozent CDU mehr als drei Prozent des Genossen MdB in aller Grenzen durch friedliche Mittel und im Wege worden sei. überdies sei die Staatsangehörig• Arbeitslose. Form zu entschuldigen, die er Ihnen gestern im der Vereinbarung geändert werden könnten. Die keitsfrage ein Problem zwischen der Bundesrepu• , Bundestag in seiner üblichen zynischen Art an Formel muß jetzt allerdings noch mit den übrigen blik und der „DDR", bei dem die Sowjets nicht CDU-Landesvorsitzender von Rheinland-Pfalz den Kopf geworfen hat. Als altes Mitglied der Teilnehmerstaaten abgestimmt und registriert angesprochen worden sind. In der Politik muß es immer zuerst brennen, da• werden. SPD (seit 1947) bedauere ich dies sehr. Mit vor• Auch die Differenzen in der Berlin-Frage sind mit eine Feuerwehr aufgestellt wird. züglicher Hochachtung gez. Edgar Meschkat, Ganz offensichtlich will die sowjetische Dele• durch die Moskauer Polemik wieder stark in Der Soziologe Arnold Gehlen Bürgermeister, 23 Altenholz." gation mit ihrer Zustimmung zu der Grenzformel den Vordergrund gerückt. Sowjetische Politiker einen Vorschlag Leonid Breschnews unterstüt• empfinden es stets als „störend", daß Bonn bei Das geteilte Deutschland kann nicht unheilbar miteinander verfeindete Christliche Demokraten Keine Ermittlungen gegen Willy Brandt zen, mit dem der Generalsekretär der KPdSU jedem Vertrag eine Berlin-Klausel verlangt. Die den Abschluß der Konferenz beschleunigen will. Bundesregierung betonte jedoch, dazu fühle und Sozialdemokraten ertragen. Gegen den SPD-Vorsitzenden und früheren Denn wie inzwischen bekannt wurde, hatte man sich aufgrund des Viermächteabkommens Der Parlamentarische Geschäftsführer Bundeskanzler Willy Brandt ist im Zusammen• Breschnew unmittelbar vor der EG-Gipfelkon• berechtigt, überdies müsse Moskau in der Frage im Bundestag, , hang mit der Spionageaffäre Günter Guillaume ferenz in Dublin den Regierungschefs Frank• der Bundespräsenz in West-Berlin eine auch zur Kampagne der Sozialdemokraten kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. reichs, Großbritanniens, Italiens, der Bundes• für die Bundesrepublik annehmbare Formel ak• gegen die Opposition Generalbundesanwalt Siegfried Buback bestä• republik Deutschland und der USA in einem zeptieren, wenn wirklich eine bessere Zusam• Die Berliner kann man nicht mit Pappköpfen tigte, ein solches Verfahren sei bisher von keiner persönlichen Schreiben den Wunsch übermit• menarbeit gewünscht werde. überzeugen. Seite beantragt worden. telt, am 30. Juni eine Gipfelkonferenz zum Ab• Am Rhein wird mittlerweise vermutet, daß Hermann Oxfort FDP-Fraktionsvorsitzender schluß der Verhandlungen in Helsinki einzu• die angeblich harte Haltung der Bundesregie• im Berliner Abgeordnetenhaus Unterschiedliche Meinungen berufen. rung auf der KSZE die Moskauer Angriffe ver• Nun ist es allerdings äußerst ungewöhnlich, ursacht hat. Diese Taktik sei jedoch schon des• Die nordrhein-westfälische SPD/FDP-Koalition den Termin für einen feierlichen Schlußakt einer halb zum Scheitern verurteilt, da die Bonner liegt in der Bevölkerungsgunst knapp vor der Konferenz bereits dann festzulegen, wenn ent• Außenpolitik in einem sehr engen Zusammen• , MdB: CDU-Opposition. Das ist das Ergebnis einer Um• scheidende Punkte überhaupt noch nicht geklärt hang mit dem Kurs des gesamten westlichen frage, das der SPD-Landesvorstand bekanntgab. sind. Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Bündnisses stehe. Danach entschieden sich 50 Prozent der Befrag• Selbstkritik des Sowjetunion dem Westen eine Art letzte Frist Auf der anderen Seite lobte KP-Chef Bresch• ten für die Regierungsparteien SPD und FDP für die Beendigung der Arbeit setzen will. new auf dem 11. Kongreß der ungarischen Kom• „Neuen Deutschland" und 49 Prozent für die CDU. Von jeher gingen in Ost und West die Auf• munisten in Budapest die Zusammenarbeit mit Nach einer Allensbach-Umfrage auf Bundes• fassungen über die KSZE weit auseinander. den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Be• In Erinnerung an die Kriegsereignisse vor ebene erreicht die CDU/CSU 53 Prozent, während Während Moskau den durch den Zweiten Welt• ziehungen zwischen den sozialistischen Ländern 30 Jahren erscheinen jetzt im „Neuen Deutsch• die SPD bei 38 Prozent und die FDP bei 9 Pro• krieg entstandenen Status quo in Europa inter• und den wichtigsten Mächten der kapitalistischen land" nahezu ganzseitige Aufsätze über den zent liegt (Februar). national festigen und so die deutsche Teilung Welt gelangten bereits „in eine mehr oder weni• Vormarsch der Roten Armee. In dem ersten Auf• und die Verträge Bonns mit Moskau, Warschau ger normale Bahn, die den Auffassungen von satz der Artikelserie waren auf der mitabge• und Prag bestätigt sehen will, sieht der Westen friedlicher Koexistenz und friedlicher, gegen• druckten Kartenskizze des Frontverlaufes Kö• Brandts Reisen in der KSZE ein Mittel, die zwischeneuropäischen seitig vorteilhafter Zusammenarbeit entspricht". nigsberg, Danzig und Oppeln mit ihren richtigen Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt reist in Beziehungen mit mehr Menschlichkeit zu erfül• Der Prozeß der Entspannung müsse ständig in deutschen Namen verzeichnet. Im zweiten Auf• der letzten März-Woche nach Mexiko und be• len. Weiter ist man bestrebt, einen unbehind — Gang gehalten werden. Allerdings sei die Frage satz mußte sich der Kartenzeichner Weigelt kor• sucht anschließend die USA. In Washington ist ten Informations- und Meinungsfluß zu erreichen der stufenweisen Abrüstung „nicht auf einmal rigieren. Zur Strafe dafür, daß er die deutschen eine Begegnung mit Präsident Ford und Außen• und die Kriegsgefahr zu verringern. lösbar". Auch gebe es in der Welt noch immer Ortsnamen verwandt hatte, durfte er nun nicht minister Kissinger geplant. Im Mai soll, wie aus Nun sind Moskaus Forderungen augenschein gefährliche Spannungsgebiete und Konflikt• mehr mit seinem Namen zeichnen. Die offizielle Bonn verlautet, Brandt in die Sowjetunion rei• lieh so weit erfüllt worden, daß Breschnew zu herde, die einen dauerhaften Frieden — auch Sprachregelung wurde jetzt schleunigst nachge• sen, wo er mit Parteichef Breschnew zusammen• einem Ende kommen möchte. Obwohl der We• in Europa — bedrohen: „Der Friede ist unteil• holt, indem kein einziger deutscher Ort noch mit treffen will. sten seine Forderungen bereits bis zur Unkennt• bar." Deshalb widme die Sowjetunion den Be• seinem deutschen Namen eingetragen ist. Wir lichkeit herabgeschraubt hat, sind für ihn die ziehungen zu den USA auch „allergrößte Auf• lesen Kaliningrad statt Königsberg, Gdansk statt Kritik am Vatikan Voraussetzungen für einen Abschluß noch nicht merksamkeit". Danzig, Opole statt Oppeln. Und die neu ein• gegeben. Das betonten denn auch die EG-Reqie- Ein erfolgreicher Abschluß der Genfer Konfe• gezeichneten Orte Kolberg, Küstrin, Glogau und Kardinal Wyszynski, Primas der katholischen rungschefs in einer öffentlichen Erklärung. Erst renz und die Ergebnisse der geplanten Gipfel• Breslau erscheinen jetzt als Kolobrzeg, KoslrZyTi, Kirche in Polen, hat dem Vatikan indirekt vor• wenn wichtige Punkte geklärt seien, könnte man konferenz würden, so Breschnew, die politische Glogow und Wroclaw. geworfen, in seinen Verhandlungen über die den Abschluß „in kurzer Frist und auf höchster Basis für den materiellen überbau der fried• Mit der geschichtlichen Wahrheit haben diese Normalisierung der Beziehungen mit Warschau Ebene" in Aussicht nehmen. lichen Zusammenarbeit zwischen den Staaten Karten allerdings nichts gemein. Selbst wenn die Interessen der polnischen Kirche nicht in aus• In engem Zusammenhang mit den Verhand• dieses Kontinents schaffen. man zur Kenntnis nehmen muß, daß alle Kom• reichendem Maße zu berücksichtigen. lungen in Genf scheint die polemische Kampagne Es wäre jedoch verhängnisvoll, wenn der munisten streng gehalten sind, in den von ihnen Es genüge nicht, wenn ein Vertreter des Vati• zu stehen, die neuerdings gegen die Bundesregie• Westen sich durch die sowjetische Polemik aus annektierten Gebieten die deutschen Namen kans bei einem Aufenthalt in Polen über Ent• rung in der sowjetischen Presse festzustellen der Ruhe bringen lassen würde. Schließlich ha• durch die polnischen zu ersetzen, ist ein derarti• wicklungshilfe und Frieden in der Welt spreche, ist. Die Attacken hatten ihren bisherigen Höhe• ben die deutschen Ostverträge bewiesen, was ges Vorhaben während der Offensive der Roten erklärte der Kardinal in seiner Predigt. Die Dis• punkt erreicht, als in einer Sendung des Mos• aus unter Zeitdruck abgeschlossenen Verträgen Armee seit dem 12. Januar 1945 anachronistisch kriminierung der Kirche und der Gläubigen in kauer Rundfunks Bonn vorgeworfen wurde, werden kann. Ingolf Herrmann und geschichtswidrig. Nicht Kaliningrad, sondern Polen müsse Gegenstand der Besprechungen des Königsberg kapitulierte am 9. April 1945, nicht päpstlichen Vertreters, Monsignore Poggi, mit Wroclaw, sondern Breslau wurde am 6. Mai Regierungsvertretern sein. Poggi ist seit seiner 1945 erobert. Ankunft in Warschau Ende Februar bereits Wir werden weder etwas an der kommunisti• zweimal mit dem stellvertretenden Außenmini• Rudolf Hess und der Wehrbeauftragte schen Auffassung geschichtlicher Wahrheit noch ster Czyrek zusammengetroffen. an ihrer Einstellung zur Annexion, die nur dann von Übel sein kann, wenn sie anderen Staaten Von Winfried Martini angelastet werden kann, zu ändern vermögen. Auslieferungsverfahren Zumindest aber sollten wir registrieren, wie Der „Bund der Organisationen der Flüchtlinge Fritz Rudolf Schulz ist bisher der beste Wehr• man", dem eigentlichen Wehrbeauftragten also, Kommunisten mit der Wahrheit und dem Recht aus Jugoslawien in der Bundesrepublik Deutsch• beauftragte gewesen. Dazu gehört freilich nicht noch den „justitie ombudsman", an den sich je• umspringen. Die peinliche Panne des „Neuen land e. V.", der Weltbund der Serben, die Ser• viel, wenn man ihn an seinen Vorgängern mißt. der Bürger wenden kann, der sich durch einen Deutschland" hat es wieder einmal deutlichge• bische Volksverteidigung und andere nationale Immerhin hat er die schwierige, in ihren Funk• Akt der zivilen Verwaltung beschwert fühlt. Nur macht. Organisationen der Serben im westlichen Aus• tionen etwas unklare und in der Vergangenheit dann also, wenn wir beide Formen des „ombuds• land protestieren in Briefen und Telegrammen mit Skandalen belastete Behörde mit Sachkennt• man" übernommen hätten, könnten wir uns mit an das Bundesjustizministerium gegen den Be• nis und Nüchternheit geführt. Nach der parla• vollem Recht auf das schwedische Vorbild be• schluß, den serbischen Exil-Publizisten Milorad mentarischen Niederlage Buchstallers wurde Karl rufen und sagen, das Amt unseres Wehrbeauf• Paripovic wegen eines angeblich in Jugoslawien Berkhan neuer Wehrbeauftragter. tragten richte sich nicht einseitig gegen die Bun• begangenen Delikts an die Heimatbehörden aus• Als das Amt geschaffen wurde, versicherten deswehr. zuliefern. Paripovic, der sich in Abschubhaft in UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG alle Parteien beflissen, es gehe nicht um eine Auch Norwegen kennt beide Arten des „om• FÜR DEUTSCHLAND Süddeutschland befindet, hat inzwischen die Diskriminierung der Bundeswehr, um ein Miß• budsman". Das gilt auch von Dänemark, mit Deutsche Botschaft in Belgrad bitten lassen, sie trauen gegen die Offiziere, vielmehr habe man dem Unterschied, daß beide Funktionen in der Chefredakteur: möge seine weitere Behandlung in Jugoslawien sich an dem schwedischen Vorbild des „ombuds- Hand eines einzigen Beauftragten vereinigt sind. Hugo Wellems ständig kontrollieren, da er davon ausgeht, we• man" (das „u" ist wie „ü" auszusprechen) orien• Als der eigentliche Erfinder darf freilich Ru• Verantwortlich für den politischen Teil gen seiner politischen Betätigung im Westen tiert. Das ist nur die halbe Wahrheit. Denn in gefoltert und mißhandelt zu werden. dolf Hess gelten. Der damalige Wehrmachtsadju• Stellvertr. Chefredakteur: Schweden gibt es neben dem „militie ombuds- tant Hitlers, Friedrich Hossbach, berichtet in sei• Ruth Maria Wagner nem Buch „Zwischen und Hitler' Kultur, Unterhaltung. Frauenseite (Wolfenbüttel und Hannover, 1949, S. 52 f.), Ru• Wie andere es sehen : Chef vom Dienst: dolf Hess habe verlangt, daß „im Stabe des Füh• Hans-Ulrich Stamm rers" eine Dienststelle eingerichtet werde, deren Leitung Hossbach übernehmen solle, und an die Geschichte, Landeskunde und Aktuelles sich jeder Soldat „außerhalb des militärischen Soziales und LAG: Dienst- und Beschwerdeweges" wenden könne. Horst Zander Freilich hatte Hess nicht den Schutz der Grund• Zugleich Jugend. Heimatkreise, Gruppen rechte der Soldaten oder die Beachtung der Bonner Redaktion: „Grundsätze der Inneren Führung" im Sinne, Clemens J Neumann sondern Beschwerden über Vorgänge in der Anzeigen und Vertrieb: Wehrmacht, die nicht so recht in die NS-Ideolo- Heinz Passarge gie passen wollten. Doch die enge Verwandt• schaft mit dem Amt unseres heutigen Wehrbe• Das Ostpreußenblati ist das Organ der Lands• auftragten liegt darin, daß Soldaten sich unter mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich Umgehung des militärischen Dienstweges bekla• zur Information der Mitglieder des Förderkreises ^a']lCL«m^!?-nschaft gen können sollten. Ostpreußen - BezugsDrels Inland 4.80 DM monatl.. Ausland 6.- DM monatl Hossbach gelang es, den Vorschlag abzuwür• Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt gen, da er u. a. „der unverantwortlichen Angebe• Hamburg 84 26 - 204 - Verlag, Redaktion. Anzeigen- rei und Nörgelei' Tür und Tor öffnen werde. Hamburg 13, Parkallee 84 Postfach nlJrS

s*mi »ervanda = Verträge müssen er füllt werdenI Zu diesem Imperativ des Völker• rechts haben sich nach Unterzeichnung des so• wjetisch-deutschen Vertrages 1970 auch diejeni• gen deutschen Politikern bekannt, die dem Ver• trag aus anhaltlichen Gründen skeptisch oder gar ablehnend gegenüberstanden. Bei einem interessanten Versuch in Bezug auf das Gerechtigkeitsproblem in den deutsch-so• wjetischen Verträgen von Brest-Litowsk 1918 und Moskau 1970 wirft die Zeitschrift „Rußland und wir", Organ der Deutsch-Russischen Gesell• schaft, die Frage auf, ob die sowjetischerseits 1970-1972 ins Spiel gebrachten Drohmomente zu gegebener Zeit eine deutsche Haltung zum Moskauer Vertrag rechtfertigen könnten, die der sowjetischen Haltung zu den Verträgen von Brest-Litowsk und Berlin entspricht. In seinem von „Neues Deutschland" übernom• menen polemischen Kommentar zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den Grundla• genvertrag zwischen der Bundesrepublik

Deutschland und der „DDR" hielt es der sowjeti• sche Publizist Jurij Rzevskij für nützlich, die Bindung der Bundesrepublik Deutschland an Art. 3 des Moskauer Vertrages vom 12. 8. 1970 — die Unantastbarkeit aller europäischen Gren• zen betreffend — sowie an die zugehörigen Ab• sichtserklärungen vom gleichen Tage zu erin• nern. „Pacta sunt servanda" — fährt Rzevskij fort — „abgeschlossene Verträge müssen erfüllt werden. Das ist das erste Gebot des Völker• rechts, das keine Abweichungen zuläßt. Die BRD hat feierlich die Verpflichtung übernommen, die Unantastbarkeit der europäischen Grenzen, ein• schließlich audi der Grenze zwischen der DDR und der BRD, strickt einzuhalten und zu respek• Die Delegationen am Verhandlungstisch: Ostpolitik 1918 in Brest-Litowsk... tieren. Diese Verpflichtung bindet sie als Staat wie auch jedes ihrer staatlichen Organe." Sonderfriedensvertrag mit der für souverän er• und souveräner Rechtsnachfolger des ursprüng• nössische sowjetische Publizistik als auch die Die Vorgeschichte zu dieser sehr direkten Ein• klärten „Ukrainischen Volksrepublik". lichen Kriegsgegners präsentiert wird; der „Un• stalinistische Geschichtsschreibung nie gezögert, rede der Sowjetunion, die mit keinem Wort er• Der Friede von Brest-Litowsk war zwar ein terlegene" sieht sich genötigt, die Existenz die• den einmal zustande gekommenen Vertrag als wähnt, daß auch die „DDR" vertragliche Ver• Status-Quo-Friede, der die Vorkriegsverhält• ses neuen Staates anzuerkennen. echte Leistung der eigenen Politik zu werten: pflichtungen eingegangen sein könnte, ist die nisse des westlichen Rußland nicht wiederher• Bei der Beratung der Verträge in den legisla• „Die Geschichte hat bewiesen, daß der Brester Geschichte der Meinungsvielfalt zum Thema stellte, doch war es ein ehrlicher Friede ohne tiven Körperschaften hat jeweils der „Unter• Friede eine hervorragende Errungenschaft der „strikte Einhaltung und volle Anwendung" der Annexionen und Kriegskontributionen zugun• legene" den Vortritt. Zugleich sind auch die in• Sowjetdiplomatie war. Der Abschluß des Brester Ostverträge mit Moskau und Warschau, der sten der auf diesem Kriegsschauplatz siegrei• neren Widerstände bei den Politikern wie in Friedens führte das Sowjetland aus dem Kriege Viermächtevereinbarung über Berlin, des Ver• chen Großmacht, also Deutschlands. Der Verlie• der Öffentlichkeit erheblich größer als beim heraus. Der Friede gab dem Land eine gewisse kehrsvertrages und schließlich des Grundvertra• rer dieser Auseinandersetzung sah seine Rettung „alten Regime". Beide Male zeigte die innere Atempause: er ermöglichte es, die alte, zersetzte ges mit der „DDR". in einem „Folgevertrag", in welchem er den Szenerie des „Unterlegenen" eine charakteri• Armee zu demobilisieren, mit dem sozialisti• Das Bundesverfassungsgericht aber hat ange• Verzicht weiterer bereits verlorener Territorien stische instabile Patt-Situation, in welcher die schen Aufbau zu beginnen und neue Kräfte für sichts der Ostverträge die Auffassung des Grund• bestätigte. Realpolitiker, die die vertragsmäßige Besiege- die bevorstehenden siegreichen Schlachten zu gesetzes zum Begriff „Deutschland" und über An dieser Stelle ergibt sich die Möglichkeit, lung längst verlorener Verluste bejahen, in etwa sammeln". Deutschlands Rechtsstatus folgendermaßen als zu vergleichen, wie und worin die beiden Frie• von den grundsatztreuen Nein-Sagern aufgewo• An dieser Wertung hält die sowjetische Ge• geltendes Recht bekräftigt: Das Deutsche Reich densverträge, der von Brist-Litowsk (1918) und gen werden. schichtsschreibung auch heute noch fest. Fragt hat den Zusammenbruch von 1945 überdauert der von Moskau (1970) einander ähnlich sind: Was nun die territorialen Abtretungen be• man nach den Gründen für diese an Selbstge• und.ist weder mit der Kapitulation noch durch Wie trat der mögliche Sieger dem wahrschein• trifft, läßt sich der Austritt des ehemaligen finn- fälligkeit grenzende Benotung der eigenen die Ausübung fremder Staatsgewalt seitens der lich Unterlegenen gegenüber? Wie nutzte der ländischen Großfürstentums aus der Landmasse Verhandlungsführung, so stößt man freilich auf Alliierten in Deutschland noch irgendwann spä• Schwächere die ihm verbliebenen Möglichkeiten des alten Zarenreiches am ehesten mit der Re• einen gravierenden Unterschied zwischen 1918 ter untergegangen. Das Deutsche Reich existiert gegen den Stärkeren? organisation der „Ostmark" zur Republik Öster• und 1970. fort, besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, wenn Da sind zuerst die Voraussetzungen, die für reich zutreffend vergleichen. Die Nichtrückgabe Das seinerzeitige Beharren des damaligen es auch mangels institutionalisierter Organe als beide Fälle zutreffen mögen. Die jeweils per von Kongreßpolen, Litauen und Kurland im „Unterlegenen" auf voller Öffentlichkeit der Gesamtstaat selbst noch nicht handlungsfähig „Blitzkrieg" zuerst im Lande des Gegners er• Jahre 1918 findet ihre Entsprechung in dem Ver• Plenar- und Kommissionssitzungen in Brest-Li• ist. Mit der Errichtung der Bundesrepublik scheinende und bereits zu dessen militärischen lust der deutschen Gebiete östlich von Oder towsk war nämlich geeignet, über das allge• Deutschland wurde nicht ein westdeutscher Niederlage ansetzende Macht verliert den Kampf und Neiße im Jahre 1945, wobei eine Paralleli- meine politische Interesse hinweg das Mitgefühl der Welt zu mobilisieren, Moralität und Recht• lichkeit zur Geltung zu bringen. Das Recht aber ist die Waffe des Schwachen, wie eine alte Er• kenntnis lautet. Die Öffentlichkeit der Verhand• lungen zwang das militärisch siegreiche „alte Regime" zur Mäßigung und stimulierte, dank „Verträge müssen erfüllt werden" der Pressefreiheit, die Selbstkontrolle. So konnte die sowjetische Partnerseite ohne Interessante Parallelen zwischen dem Frieden von Brest-Litowsk und dem Vertrag von Moskau Anstrengung die Bühne mit den Requisiten ei• nes Horrorstückes dekorieren, in welchem der arme „Unterlegene" den preußisch-deutschen Soldatenstiefel zu spüren bekam. Im Jahre 1970 hingegen scheint es nicht das Staat gegründet, sondern ein Teil Deutschlands im Felde. Die bisher führende Clique verschwin• tat in der Annexion vom nördlichen Ostpreußen „alte Regime", sondern gerade der »Unterlege• neu organisiert. Die Bundesrepublik Deutschland det von den Schalthebeln der Macht. Das poli• zu der 1917/18 geplanten Annexion eines polni• ne" gewesen zu sein, den es nicht nach Öffent• gilt darum nicht als .Rechtsnachfolger" des Deut• tische System verändert seine Strukturen. Die schen Grenzstreifens zugunsten des Kaiserrei• lichkeit gelüstete, wenn er nicht gar seinereits schen Reiches, sondern ist als Staat identisch bisherigen Grenzen stehen zur Disposition. Das ches für Preußen gesehen werden kann. auf höchste Geheimhaltungsstufe gedrängt ha• mit dem Staat „Deutsches Reich", wenn auch die• Territorium bröckelt ab. Die mit dem Ergänzungsvertrag zum Brester ben sollte. Problematisch war solche Geheimnis• se Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht, Auf dem Rest-Territorium organisiert sich der Frieden im August 1918 durchgesetzte Abtren• krämerei von dem Augenblick an, da sie — im weil die räumliche Ausdehnung der Bundesrepu• Staat neu, bekennt sich zu seinen Verpflichtun• nung Estlands und Livlands findet ihr Gegen• Zeitalter wissenschaftlicher Politikberatung — blik nur teilidentisch ist mit jener des „Deut• gen, beharrt aber auch auf Zielen, die nicht kurz• stück in der heutigen Politik des „alten Regi• auf den Einsatz des diplomatischen Sachverstan• schen Reiches". fristig durchsetzbar sind. Ein Machtwechsel treibt mes" bezüglich West-Berlins. des und auf die Konsultationen der Entschei• Inwiefern ist nun Moskau vom Karlsruher Ur• jedoch den Staat dazu, Konsequenzen aus einer Vor allem aber reizt die Unterstützung der dungsgremien in den Regierungsämtern sowohl teil direkt betroffen? realen Lage zu ziehen. Die neue Führungsgruppe „Ukrainischen Volksrepublik", betrieben von wie in den Parlamentsfraktionen von Koalition Die Rückwirkung der Aussagen des Bundes• verhandelt nicht mehr aus einer echt oder ver• der Großmacht des Jahres 1918 mit Hilfe des und Opposition bewußt verzichtete. verfassungsgerichts interessieren insoweit nicht meintlich gegebenen Position der Stärke heraus, Friedensvertrages vom 9. Februar und mit der „Es ist unglaublich unerhört schwer", sagte da• nur den Bürger, der hier und heute auf die vom sondern eingestandenermaßen aus der Haltung nachfolgenden Politik militärischer Stützung, mals (1918) Lenin, „einen unglückseligen, maß• Vertragswerk verheißenden menschlichen Er• des „Unterlegenen" mit dem ehemaligen Kriegs• sogar energischer Mitregierung, zu einem Ver• los schweren, unendlich erniedrigenden Frieden leichterungen der Spaltung Deutschlands wartet, gegner. gleich mit der Schaffung der separatistischen zu unterzeichnen, wenn der Starke dem Schwa• sie interessieren auch Gesetzgeber und Regie• Um den Unterlegenen gefügiger zu machen, „DDR" aus den Kerngebieten von Preußen und chen das Messer an die Kehle setzt" I rung. Die Moskauer Urteilsschelte wurde vor wird ein Separatfrieden mit einem sezessio- Sachsen. Außenminister Scheel (1970): „Wir freuen dem Bekanntwerden der Rzevskij-Philippika als nierten Teilstaat geschlossen, der damit vor der Bei aller Kritik des Friedensschlusses mit ei• uns.. .1" absichtlich verstärktes Echo der Ost-Berliner Welt als neu entstandener, völlig selbständiger nem „alten Regime" haben sowohl die zeitge- Verträge müssen erfüllt werden! Ähnlich wie Stellungnahmen beurteilt, jedoch kaum als Aus• der Moskauer Vertrag von 1970 enthielten der druck eigener Betroffenheit. Kossygin befand am Friedensvertrag von Brest-Litowsk und der poli• Tage der Unterzeichnung trocken, dieser Ver• tische Teil des Ergänzungsabkommens vom 27. trag sei „vom Leben selbst diktiert". Jedenfalls August 1918 weder eine zeitliche Befristung noch deuten der hohe Einsatz der sowjetischen Diplo• eine Widerrufs- oder Kündigungsklausel. Es ist matie — ihr Leiter verhandelte persönlich mit lediglich jeweils angegeben, ob besetztes Ge• einem keineswegs gleichrangigen Delegierten biet vor oder nach der definitiven Beendigung aus Bonn — ebenso wie eine belohnende Beför• des Weltkrieges zu räumen sei. Eine Revisions• derung ihres Exponenten Gromyko zum Voll• klausel für das gesamte Vertragswerk konnte mitglied des sowjetischen Parteipräsidiums „Po• unmöglich darunter verstanden werden. litbüro" an, daß die Sowjetpolitiker insgeheim Dennoch widerrief die Sowjetregierung eben dem Vertrag andere Noten und Bewertungen dieses gesamte Vertragswerk beim Regime• geben als vor der Öffentlichkeit. wechsel in Deutschland, also bei der erstbesten Gelegenheit. ;e würden, fragt man sich, Sowjetpolitiker, -historiker und -Völkerrechtler den Vertrag in Die ausführliche, mit vielen Vorschlägen zu anonymen Interviews beurteilen? Die Kontroll• der Ausgestaltung eines mitteleuropäischen so• fragen, die wir an sie zu richten vermöchten, zialistischen Systems der Sicherheit und des ergeben sich aus der Problematik analoger Ver• Völkerrechts versehene Erklärung des Allrussi• träge, über welche die Sowjetwissenschaft in schen Zentralexekutiv-Komitees, in der Hand• Wahrnehmung eigener Interessen intensiv ge• schrift Karl Radeks, begründet den sowjetischen forscht und engagiert geurteilt hat. Rücktritt vom Vertragswerk an keiner Stelle, betont aber die Einbeziehung der völlig freiwil• Ein solches analoges Vertragswerk ist der lig unterzeichneten und noch im September 1918 Friedensvertrag von Brest-Litowsk in Verbin• russischerseits ratifizierten Ergänzungsverein• dung mit dem Berliner Ergänzungsvertrag aus barung in die Ungültigkeitserklärung. dem Jahre 1918. „An alle Völker Rußlands, an die Bevölke• Im Friedensvertrag von Brest-Litowsk been• rung der okkupierten Bezirke und Gebiete! Das dete das Deutsche Reich am 3. März 1918 defini• Allrussische Zentralexekutiv-Komitee erklärt tiv den Kriegszustand mit dem größten Nachfol• hierdurch feierlich, daß die Bedingungen des gestaat des Zarenreiches, mit der noch von Ke- Friedens mit Deutschland, die in Brest am 3. renskij am 14. September 1917 ausgerufenen, in• März 1918 unterzeichnet worden sind, Geltung zwischen aber vom bolschewistichen Flügel der und Bedeutung verloren haben. Der Brest-Li- russischen Sozialdemokratie im Namen des So• towsker Vertrag, desgleichen die Ergänzungs• wjetkongresses regierten „Russischen Republik". und 1970 in Moskau: Scheel, Breschnew, Brandt nach der Vertragsunterzeichnung vereinbarungen, werden als Ganzes und in al• Vorangegangen war am 9. Februar 1918 ein Fotos AP, Ullstein len Punkten für nichtig; erklärt* £flPimjÜlM0tt 29. Marz 1975 —Folge 13-Seite 4

Lorenz-Entführung: Andere Meinungen Berliner Polizei im Fadenkreuz Untersuchungskommission hat Vorwürfe der Linken als unbegründet zurückgewiesen samtpersonalrates, hat zwischenzeitlich die ge• S-Bahn, die zum Ost-Berliner Bahnhof Fried• STUTTGARTER über heftige Vorwürfe gegen die Berliner Po• richstraße fährt". Diesen bedauerlichen Umstand MACHRICHTEN lizei im Hinblick auf ihre Anstrengungen zur machten Vorwürfe weitestgehend entkräftet testgestellt, daß „organisierter Rechtsbruch und hat West-Berlins Polizeiführung seit eh und Habhaftwerdung der Entführung des CDU-Poli• je in Betracht zu ziehen, auch bei der nicht Finanzielle Radikalkur tikers berichtete vor allem die in überfallartiges Vorgehen der Polizei fernab je• der Legalität eindeutig unzutreffend sei". Der minder schwierigen Bekämpfung des wachsen• — Mit einer Durchforstung der Etat- München erscheinende „Süddeutsche Zeitung". den Schmuggels von Rauschgiften in den freien pOffffl nach überflüssigen Ausgaben allein wird So ist dort unter anderem nachzulesen, daß die Sicherheitsausschuß des West-Berliner Senats Berliner Polizeikräfte „sich von Anfang an in wird nun über diese Studie der Kommission und Teil der Stadt. Das bisher undementierte An• tl nMll ge/an sein. Allerdings: Welche Regie• gebot Ost-Berlins zur Fahndungsmithilfe aus rung, welcher Finanzminister kann es sich der• Koinmunikations-, Koordinations- und Kompe• über die Sache selbst zu reden und zu beraten tenzschwierigkeiten befunden habe". Das Blatt haben, die Antwort seitens des Senats steh! den ersten Tagen nach der Entführung von Pe• zeit leisten, staatliche Leistungen einzuschrän• ter Lorenz ist ohne Relevanz. ken oder eine bessere Finanzierung durch den schreibt weiter, daß „ein süddeutscher Polizei• noch aus. Bürger zu fordern? Ohne diese Radikalkur wird beamter, der zusammen mit rund 600 westdeut• Bis dahin sind die gemachten neuerlichen und Es ist daher durchaus im Bereich des Mög• es jedoch in den kommenden Jahren nicht mehr schen Polizeibeamten eingeflogen worden war, ungleich gravierenderen Vorwürfe am wenigsten lichen, daß die Lorenz-Entführer durch dieses gehen. Defizite, die an die 100-Milliarden-Grenze um die West-Berliner Polizei bei der Fahndung gegen den Polizeipräsidenten und am schwer• „Loch in der Mauer" nach Südschweden ent• gehen, kann dieser Staat nicht verkraften. Des• zu unterstützen, von einem Bild des Unmuts wiegendsten gegen die gerichtet, die es nicht kommen konnten, einem Ort, an dem man ohne• halb wird sich auch die Frage nicht umgehen und des Einsatzüberdrusses sprach". Offenbar verdienen — die große Zahl der einfachen und hin Sympathisanten der Baader-Meinhot-Band» lassen, ob die unbestritten großen sozialen Lei• meinte jener Beamte weiter, daß er ein „Maß an mit viel Opferbereitschaft ihren Dienst versehen• Uneffektivität" in West-Berliner Einsatzbereich den Polizeibeamten in West-Berlin. Gerade sie, vermutet. In Anbetracht der unvermindert kon• stungen, die der Staat geschaffen hat, in den zentriert betriebenen Fahndung erhebt sieh sb«1 nächsten Jahren überhaupt zu bezahlen sind. vorgefunden habe, das er von seinen Heirnat- die nun seit beinahe einem Jahrzehnt unentwegt einsätzen in keiner Weise gewohnt sei. blankem Terror ausgesetzt und immer wieder die Frage, wem die nunmehr erhobenen neuer• Gegenstand übelster Beschimpfung und Verhöh• lichen Vorwürfe letztlich nützen, in der Ted Aber auch der Sprecher des Bundes Deutscher scheint Polizeipräsident Hübners Gegenargu• Kriminalbeamter, Hagen Lesko, rügte die Ber• nung sind, müssen von diesen summarisch ge• machten Äußerungen aufs tiefste betroffen sein. ment unter Verweisung auf das sattsam bekannte Von Sowjets abhängig liner Polizei und meinte, daß die Nachrichten• „Handbuch der Stadtguerillas" stichhaltig zu Zugegeben, die West-Berliner Polizei wurde London — Alle Beweise deuten darauf hin, daß wege zu lang und nicht immer klar gewesen sein. seien. Lesko scheute sich auch nicht, direkt die mit der wohl schwerwiegendsten Problematik der richtige Kurs für Großbritannien darin liegt, in ihrer Geschichte zu einem Zeitpunkt konfron• seine militärischen Bemühungen zu steigern und Frage nach den Verantwortlichen zu stellen Dort heißt es sinngemäß, daß die Bevölkerung und nachdem er eine ganze Reihe an Versäum• tiert, dem der unmittelbare Beginn dessen vor• verunsichert und dann die Staatsorgane der die Verbündeten zu ermutigen, das gleiche zu ausging, was man schlechthin die Berliner Poli• tun . . . Die wirtschaftlichen Argumente für diese nissen aufgezählt hatte, bemerkte er schließ• Lächerlichkeit preisgegeben werden müssen. lich, daß bei einzelnen Einsätzen der Lorenz- zeireform nennt. Eine beinahe totale Umstruk• Rednerische und vor allem publizistische Ent• Kürzungen sind bestenfalls ziemlich trivial, und turierung, über deren effektiven Wert man in das Argument über die Prozentzahlen des Brutto• Aktion Polizeigruppen oftmals gegeneinander haltsamkeit wären auf Grund der Gegebenhei• gearbeitet und sich so erheblich behindert hät• der Tat geteilter Meinung sein kann. Dennoch ten mehr am Platz. Polizeipräsident Hübner sozialproduktes ist zu dumm, um ernst genom• kann nicht genug auf die Schwierigkeiten ver• men zu werden. Nein, unsere Antwort müssen ten. Einmal, so Lesko wörtlich, sei auch der aber, und das kann man nur begrüßen, scheint Auftrag erteilt worden, ein Haus zu durch• wiesen werden, in denen die Polizeikräfte in sich seiner einstigen Tätigkeit als Polizeimeister wir in der Politik suchen. Die Labour-Linke for• West-Berlin seit Jahr und Tag bei der Bekämp• dert stets Verteidigungskürzungen. Viele von suchen, das in Wirklichkeit schon längst nicht zu erinnern und den schon lange von ihm er• mehr existierte ... fung des politischen Bandenterrors steht. Die warteten „esprit de corps" zu beweisen. ihnen würden zufrieden sein, wenn Großbritan• immerwährenden Beteuerungen des Innensena• nien ohne Verteidigung und ohne Verbündete Diesen neuerlichen, schwerwiegenden Vor• Peter Achtmann würfen waren laute Stimmen des Mißfallens vor tors Neubauer, man habe den harten Kern unter dasteht, so daß wir völlig vom guten Willen Kontrolle, haben ohnehin sowohl in weiten Tei• der Sowjetunion abhängig wären. allem aus dem linken Lager über die Berliner Großfahndung am 5. März vorausgegangen, len der Führung als auch vor allem bei den Mann• einer Fahndung, die von gewissen Kreisen hä• schaften nur Schulterzucken zur Folge gehabt. STUTTGARTER Kohle wieder begehrt misch mit „Aktion Wasserschlag" bezeichnet Für die Lorenz-Entführer war klar, daß ihnen Absatz des deutschen Steinkohlenbergbaus ZEITUNG wird. Eine eigens vom Polizeipräsidenten Hüb• in jedem Fall zumindest eine Tür zur Flucht 1974 in Mill.t (vorläufig) Zu dreist in Portugal ner eingesetzte Kommission zur Untersuchung offenstehen würde. Richtig vermerkt darüber die der Vorfälle, bestehend aus zwei Juristen, einem Hamburger „Welt", daß der Weg nach Ost-Berlin Kraftwerke Stuttgart — Die Kommunisten sind wieder Beamten der Schutzpolizei, einem Beamten der auf westlicher Seite unkontrolliert ist, und zwar Export dreist geworden, nachdem sie sich — Strategie Kriminalpolizei und einem Vertreter des Ge- an den Straßenübergängen wie am Zugang zur und Taktik — ein paar Jahre eher von der zah• men Seite gezeigt haben. Die Kommunisten aller• orten glauben an ihren langfristigen Erfolg und Mitteldeutschland: den stetigen Rückgang des Einflusses der Ver• einigten Staaten. Gegenbeweise fallen uns Sonstige schwer, so vor allem in Indochina, aber auch in 8.8 Europa. Denn sollten die Kommunisten nach Noch 800 Kinder in „DDR" festgehalten Wahlen oder ohne Wahlen künftig die eigentlich Regierenden in Portugal sein, so kann die Ab• Diskussion in der Öffentlichkeit wird peinlich vermieden wehr sich nicht darauf beschränken, im Falle des Austritts von Portugal aus der NATO Spanien Ein Thema von höchster Brisanz wurde jüngst Er meinte, es kämen noch neue Fälle hinzu, als Ersatz aufzunehmen. Wir — nicht die Kom• in einer Fragestunde des Bundestages von der viele würden gelöst. Und: „Ich möchte Sie bit• munisten — müssen aufhören, dauernd nach De• Opposition aufs Tapet gebracht. Der Bundes• ten, dieses Thema hier in der Öffentlichkeit nicht mokratie zu rufen, so als ob die angebliche De• tagsabgeordnete Dr. Hupka verlangte Auskunft weiter zu behandeln. Ich stehe Ihnen zu weite• mokratisierung schon von sich aus gesunde und darüber, was die Bundesregierung bisher getan ren persönlichen Fragen gern zur Verfügung. westlichen Vorstellungen entsprechende Verhält• hat und noch zu tun gedenkt, um die in der Nach meiner Auffassung eignet sich dieses nisse bedeute. „DDR" noch immer zurückgehaltenen Kinder Thema nicht, öffentlich behandelt zu werden." ihren in der Bundesrepublik lebenden Eltern Doch war die Sache damit noch nicht abgetan, zuzuführen. Es handelt sich dabei um einen Teil• jedenfalls nicht im Sinne von Dr. Czaja MdB. SUddcuistteZeiTurtg abschnitt in dem Kapitel „menschliche Erleichte• Ihm wurde auf Verlangen noch eine Zusatzfrage Breschnews Gesundheit rungen", ein Faktum, von dessen Vorhandensein gewährt: die Öffentlichkeit bisher kaum etwas erfahren „Herr Staatssekretär, wie beurteilen Sie die Absatzplus 1974: Elf Prozent München — Das ist nicht jener vor Vitalität hat. Tatsache, daß von 900 unerledigten Fällen der sprühende, schulterklopfende und Ovationen in Seit Ende 1973 — dem Beginn der Ölkrise — Als Antwort wies der Parlamentarische Staats• Zusammenführung von Kindern mit ihren in ist die deutsche Steinkohle wieder heißbegehrt. Siegerpose genießende Kremlführer vergange• sekretär beim Bundesminister für innerdeutsche der Bundesrepublik lebenden Eltern — nur da• ner Jahre. Der Generalsekretär der KPdSU, der Der Absatz stieg 1974 um rund zwölf aui last Beziehungen, Herold, darauf hin, die Bundes• nach ist gefragt — bisher erst zehn Prozent 118 Millionen Tonnen. Diese Steigerung war nur sich den Parteitagsdelegierten und den wenigen regierung habe Kenntnis davon erhalten, daß erledigt wurden? Wie beurteilen Sie diese Tat• direkt zugelassenen westlichen Journalisten in möglich dank den intensiven Bemühungen der 1974 von der „DDR" in 638 Fällen Ausreisen sache angesichts des Wortlauts von Artikel 6 Zechen mit ihren Belegschaften, die eine um drei Budapest zeigte, wirkt abgehärmt und müde. von Kindern aus der „DDR" in die Bundesrepu• des Grundgesetzes? Meinen Sie, daß unter die• Dünner geworden, mit fahler Gesichtsfarbe und Millionen Tonnen höhere Förderung gegenüber blik genehmigt wurden, und zwar waren es 461 sen Umständen diese Angelegenheit nicht auch der Planung des Energieprogramms schaflten.und schütterem grauem Haar, verharrt Breschnew, Kinder, die zusammen mit ihren Eltern, und öffentlich erörtert werden muß?" mehrfach tief hustend, während der dreieinhalb- dank den vorhandenen Kohlehalden, die bis auf 177 Kinder, die zu ihren bereits in der Bundes• Die Antwort: „Herr Kollege Czaja, ich möchte 2,5 Millionen Tonnen zusammenschrumpften. stündigen Rede Kadars ernst und melancholisch republik lebenden Eltern ausgereist sind. Der auf seinem Platz. Mit den Ellbogen schwer auf Ihnen folgendes sagen: Wenn ich mir die Zah• Einen Großteil der zusätzlichen Nachfrage ver• Bundesregierung sind weitere 800 Fälle bekannt, len der Kinder ansehe, die aufgrund der har• ursachte der Stahlboom des vergangenen Jahres. die Tischplatte gestützt, dankt er, mechanisch in denen die Ubersiedlung von Kindern ge• klatschend und mit unbewegter Miene, Kadar ten, zähen Verhandlungen dieser Bundesregie• Der Absatz an die eisenschaffende Industrie, die wünscht wird. Sie wird alle Möglichkeiten im rung seit 1970 in die Bundesrepublik zu ihren ihren Kohle- und Koksbedarf wie die anderen für die persönlichen Sympathiebekundungen und Rahmen ihrer Bemühungen um menschliche Er• die Hymnen auf die „tiefe, unauflösbare, brüder• Eltern kommen konnten, dann stelle ich fest, daß Verbraucher hauptsächlich bei der Ruhrkohle AG leichterungen ausnutzen, um eine positive Lö• es sich von 1970 bis zum Abschluß des Jahres deckt, erhöhte sich um last 19 Prozent. Die Ex• liche Freundschaft zur Sowjetunion". Beim Korri- sung auch dieser Anliegen zu erreichen. dorgetlüster während der Kongreßpausen ist 1974 um 2311 Fälle handelte. Ich glaube, diese porte, insbesondere in die EG-Länder, stiegen man sich einig: Mag dieser Mann mit internen Auf die Frage von Dr. Hupka, wie lange es Zahl belegt, daß wir uns ehrlich bemüht haben, sogar um mehr als ein Fünftel. Mit diesen ver• politischen Konflikten konfrontiert gewesen sein möglichenfalls dauern würde, bis endlich auch dem zu entsprechen, was offenbar auch Ihr An• mehrten Lieferungen hat der deutsche Steinkoh• oder nicht — es darf als sicher gelten, daß die genannte Anzahl von 800 Kindern von einem liegen ist." lenbergbau 1974 einen wichtigen Beitrag zur Breschnew während der letzten Monate einen Teil Deutschlands in den anderen kommen könn• Weitere Zusatzfragen ließ die Bundestagsprä• Sicherung der deutschen und europäischen Ener• ernsten gesundheitlichen Rückschlag erlitten hat. ten, reagierte der Staatssekretär augenschein• sidentin Frau Renger nicht zu. gieversorgung geleistet. lich gereizt. Bielefeld: Ratsherr sprach von „Mistfinken. . und Vertriebene stellen Strafantrag wegen Beleidigung Ein Strafantrag besonderer Art liegt seit we• Die „Neue Westfälische" weiß zu berichten, nigen Tagen der Staatsanwaltschaft beim Land• Wulfmeier habe während der Sitzung tatsäch• gericht Bielefeld vor. Die Kreisvereinigung lich zu verstehen gegeben, daß er die Redakteure Bielefeld der ostdeutschen Landsmannschaften einiger Vertriebenenzeitungen für Mistfinken im Bund der Vertriebenen stellte ihn wegen halte. Sozusagen im gleichen Atemzug habe er Verdachts der Beleidigung gegen den SPD-Rats• jedoch erklärt, die Patenschaften halte er nicht herrn Helmut Wulfmeier, zugleich Bezirksge• für revanchistisch. Er unterstütze auch voll die schäftsführer der SPD. Gemäß der Anzeige hat von der Stadt Bielefeld übernommene Paten• Wulfmeier in einer Sitzung des Erwachsenen• schaft für die ostpreußische Stadt Gumbinnen bildungsausschusses erklärt, die Herausgeber und sei der Überzeugung, daß die kulturelle bzw. Autoren von Vertriebenenzeitungen seien Arbeit der Vertriebenenverbände Unterstützung „Mistfinken, die diese Blätter zum Teil mit verdiene. öffentlichen Mitteln herstellen". Oberstadtdirektor Krämer erklärte zur Ab• Vor der Anzeige war es bereits zu einer Kon• lehnung der Protokollierung, außer Beschlüssen troverse zwischen dem CDU-Ratsmitglied Volker und Abstimmungsergebnissen könnten zwar Heimen und dem Bielefelder Oberstadtdirektor auch Erklärungen von Ratsmitgliedern ins Pro• Herbert Krämer gekommen. Krämer nämlich tokoll aufgenommen werden, aber nur auf deren weigerte sich, die Äußerung Wulfmeiers ins eigenen Antrag. Erklärungen anderer Sprecher ''rotokoll aufnehmen zu lassen, wie es Heimen seien nicht zu fixieren, weil sonst die freie Aus• ewünscht hatte. Daraufhin soll Wulfmeier seine sprache nicht gewährleistet sei, in der auch mal Vorte noch einmal wiederholt haben, um ihnen ein kräftiges Wort falle. Den Schwarzen Peter Jachdruck zu verleihen. Ratsmitglied Heimen mochte der Oberstadtdirektor nun CDU-Rats- og daraus den Schluß, damit sei erwiesen, „daß mitghed Heimen zuschieben: Nach der Ge• y.mimrnu'i!".? Kultur Synthese aus Geist und Materie Vor 500 Jahren wurde Michelangelo Buonarotti geboren

Ist in Wahrheit menschliches Leben nicht ein• ralismus, der in hohem Maße dem Individualis• gebettet einzig in Geburt, Liebe und Tod? Und mus und auch dem Gefühl in seiner Wandlungs• ist diese Trilogie nicht auch eine der wichtigsten fähigkeit verhaftet ist. Dies war es auch, was Stimulanzen aller Arten von Religionen seit im Grunde den Deutschen Dürer und seine Zeit• Anbeginn? Denn: unerbittlich folgt die Frage genossen als Träger einer Umbruchssituation nach dem Geschehen nach dem Tode. So gesehen jenseits der Alpen faszinierte. ist Religion letztlich nichts anderes, als die mehr Ganz anders Michelangelo! Er ist der große oder weniger brennende Auseinandersetzung und mächtige Rückverwandler, der mit titanen• mit Geist und Materie in Raum und Zeit. Genau hafter Kraft versucht, Natur in Architektur zu• diese Definition aber zeigt in hohem Maße, in rückzuholen. Packendstes Beispiel zum Beweis welch engem Zusammenhang Religion und Kunst dieser künstlerischen Absicht ist die 1516 ent• im Ablauf der Menschheitsgeschichte standen standene Sixtinische Madonna. und immer stehen werden. Geist und Materie, Der Kunsthistoriker Hamann faßt dieses Ge• Raum und Zeit sind immer schon für den fein• heimnis des Wollens der Kunst Michelangelos fühlenden Menschen, den Künstler Beschäfti• treffend in seiner Geschichte der Kunst zusam• gung gewesen, sind Begriffe, die er durch sein men: „Mit und durch Michelangelo beginnt eine Können darstellen und erhellen will. Rückkehr zur Lebensverfassung, die vor dem Diese Definition verweist aber weiter noch Naturalismus und der Intimität des 15. Jahr• auf jenes bis heute im Dunkeln verbliebene hunderts maßgebend war." So nur ist es ver• Phänomen des Genies, insbesondere im Be• ständlich, daß das einstens individuelle Porträt reich künstlerischen Schaffens. Und doch meint der frühen Renaissance bei Michelangelo wie• Genie nichts anderes als jenen Menschen, der der „Haltung" gewinnt, daß das Reiterstandbild sich, herausragend aus der Menge seiner Zeit• eine neue, bedeutende Funktion erhält und auch, in sehr ermutigendes Echo haben beide Anregungen gefunden, die in letztei genossen, in brennendster Form mit eben je• daß Tote der Grabmäler in straffer, auf das E Zeit von dieser Stelle ausgingen: Das eigene Leben aufschreiben und Familien• nem Geist und eben jener Materie zur Findung Jenseits bestimmter und gänzlich dem Gefühl forschung betreiben. Zu beiden Fragen haben uns viele zustimmende Briefe einer Synthese auseinandersetzt. Der Geburts• entwichener Haltung dargestellt werden. Das erreicht, die wir auszugsweise regelmäßig bringen werden. In ihnen sind nämlich tag eines solchen, von wahrlich unbändigem oft beschworene „schöne Sein" der Hochrenais• gute Ratschläge und brauchbare Hinweise enthalten. Diese Arbeit, die noch oben• Feuer besessenen Menschen jährt sich heuer sance erweist sich endlich als der eigentliche drein den Vorzug einer Liebhaberei hat, hat einen größeren Wert, als mancher zum 500. Male — Michelangelo Buonarotti. Beginn des frühen Barock, der wiederum in glauben mag. Sie trägt dazu bei, Ostpreußen zu erhalten — und sie ist ein Stück Seine ersten künstlerischen Versuche begann der sakralen Kunst, gemessen am geistigen Ge• Geschichtsschreibung. Man frage nicht, ob dieses Wort nicht etwas zu hoch ge• Michelangelo in der Werkstatt des damals be• halt, nichts anderes als die Fortführung der gotischen Prinzipien ist. griffen ist. Dokumente, Akten und gerettete Archive sind wertvolle Gerüste für kanntesten Meisters in Florenz, Ghirlandaio, die Geschichtsschreibung, was aber das Leben in diesem Zeitraum wirklich aus• der den begabten Jüngling aus Caprese in die Gerade im Bereich des Sakralen ist es un• Techniken der Malerei einführte. Daran schlös• bestreitbar das Verdienst von Michelangelo machte, kann man nur aus den Selbstzeugnissen der Zeitgenossen erkennen. Man sen sich Studien beim Donatello-Schüler Ber- Buonarotti, der Kunst, ganz im Sinne der histo• soll auch nicht einwenden, daß das Leben zu Hause bis auf die Flucht zu alltäglich toldo an, ein Zeitabschnitt, in dem Michelangelo rischen Entwicklung, größte Popularität gegeben gewesen sei, um überhaupt erwähnt zu werden. Es sollen ja auch keine Romane seine eigentliche Begabung, die Bildhauerei zu haben. Vom Individualismus führte nunmehr geschrieben werden, sondern nur das, was gewesen ist — mit seinen positiven entdeckte und zu betreiben begann. Ein vertief• der Weg zu den „Massen", deren Gottes- und und seinen negativen Seiten. Man vermeide dabei Beschönigungen und Recht• tes Studium antiker Skulpturen war Teil dieser Erlösungssehnsucht den Mächtigsten im Lande, fertigungen, das führt in die Irre. Kürzlich kam ein Buch auf den Tisch, das in Zeit. In der Folge, um 1495, lebte und arbeitete den Päpsten gelegen kam. Das Volk wird zur dieser Hinsicht vorbildlich ist, Geschrieben hat es der jetzt in Hamburg wohnende Michelangelo in Bologna, um dann schließlich Schau verlockt und durch gigantische, heroen- Ostpreuße Arno Surminski. Er gab seinem Buche den Titel „Jokehnen — oder eine erste Reise nach Rom zu unternehmen. hafte Darstellung z. B. der Weltschöpfung und Sein Stern geht auf, er sollte bald zum gefeier• des Weltuntergangs in den Bann christlicher wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland". Es ist ein etwas aus• ten und mit den großartigsten Aufträgen des Geisteshaltung der Gegenreformation gezogen. gefallener Titel, aber er trifft den Kern der Sache. Hier wird das Leben in dem Vatikans versehenen Bildhauer, Architekten und Hamann schreibt im Zusammenhang damit: „Daß ostpreußischen Dörfchen Jokehnen (die Ortsbezeichnung ist ein angenommener Maler werden. es weniger Lebens- und Glaubensformen als Name) aus dem Blickwinkel eines Jungen des Jahrgangs 1934 geschildert. Gewiß, Mit unbändigem Zwang drängt es den jungen ästhetische Motive waren, die diese Formen das Leben spielte sich dort genau wie anderswo ab, ganz alltäglich. Aber diese Künstler zur Plastik, die auch da, wo er Gemälde schufen, daß eine Tradition abgerissen war, die Alltäglichkeit spiegelt das Leben und Treiben der Menschen in diesen letzten schafft, immer wieder packend zum Ausdruck man wieder aufzurichten suchte, und daß man zehn bis fünfzehn Jahren in farbiger Form wider. Sie nimmt den Leser gefangen, kommt. Nach seiner Rückkehr nach Florenz im noch voll des Geistes war, der diese Traditionen weil er sofort fühlt, daß es ehrlich ist. Die eigene Familie, die Nachbarn und die Jahre 1501 verweilt er dort mehr als drei Jahre, zerstört hatte, schaffte einen Riß und führte zu Widersprüchen und bedingte einen neuen Ma• gelegentlichen Besucher aus der Stadt — sie sind das Stück ostpreußischen Lebens, lehrt an der dortigen Akademie und schafft sich das der Aufzeichnung auch für uns wert ist. Das Buch bleibt auch in der Auf• einen illustren Kreis von begabten Schülern. nierismus, der eine Restauration der mittelalter• Vom Papst berufen, kehrt er 1505 nach Rom lichen Kunst mit den Mitteln der Renaissance zeichnung der Flucht, der Rückkehr und der späteren Vertreibung der Sachlichkeit zurück, die berühmteste Arbeit in der Sixtini- herbeizuführen versuchte." treu. Und es ist dennoch — oder gerade deshalb — wohl das beste Buch geworden, schen Kapelle nimmt ihren Anfang. Hamann führt dann weiter aus: „Michelangelo das über den deutschen Osten zu uns gekommen ist. Hier ist ein Stil gefunden Seine Auftraggeber sind die Päpste Julius II., ist der einzige dieser Zeit, für den der barocke worden, den wir auch unseren Lesern anempfehlen möchten, die „ihre" Geschichte Leo X. und schließlich Clemens VII., die ihm , Körper und die barocke Bewegung nicht nur aufschreiben. Und so etwas gehört später in die Familienchronik. Raum und Möglichkeit boten, Meisterwerke wie eine äußere Form ist, sondern der, ähnlich wie bei den Griechen, wirklich .in ihnen lebt, der die Statue des Moses, heute in der Kirche San Kürzlich schrieb ein Leser: „Gewiß wird Ihre Anregung zum Schreiben einer Pietro in Vincoli in Rom, den Christus für Santa deshalb auch als einziger sie als Natur emp• Maria sopra Minerva, die Fassaden von San findet und mit allem, was der Naturalismus der Familiengeschichte, ganz gleich in welcher Form, für viele Landsleute der Anstoß Lorenzo in Florenz, die Bibliotheca Laurenziana neuen Zeit an Aufgaben gestellt, an Traditionen zu einer neuen Tätigkeit sein. Sie haben genau meine Meinung getroffen: Das zu schaffen. Aus der Vielzahl seines Schaffens geschaffen hatte, fertig zu werden und seine geschriebene Wort ist beständiger als das gesprochene. Ein Herr L. B., er gehört seien noch ob ihrer besonderen Schönheit Werke formgebundene Kunst damit zu erfüllen wußte." einer unserer Seitenlinien an, besaß in Alienstein eine Fabrik. Sie ging ihm und wie der kauernde Knabe, der unendlich qualvolle Genau hierin aber kommt der eigentliche, seinen Erben 1945 verloren. Jedoch die scheinbar nutzlose Chronik, die er in und leider unvollendete Gefangene und schließ• ein ganzes Leben dauernde Kampf des Michel• vierzigjähriger Forschertätigkeit so nebenbei erstellte, blieb erhalten und ist lich noch der Entwurf zur gewaltigen Kuppel der angelo deutlich zum Ausdruck. Es ist die er• vielen Sippenangehörigen heute noch ein kostbarer Schatz. Seit zehn Jahren Peterskirche in Rom genannt. wähnte brennende Auseinandersetzung mit Geist und Materie, die Frage nach der Vor• versuche ich ihm nachzueifern. Vielleicht interessiert Sie meine Arbeitsweise: Ich Als Michelangelo 1564 im biblischen Alter schreibe für alle Vorfahren bis zu den Urgroßeltern Lebensläufe und füge dabei von 89 Jahren starb, lag ein rastloses, von Arbeit herrschaft. So nur sind die Sixtinischen Fresken erfülltes und mit grandiosen Plänen bereichertes in ein besseres Verständnis zu bringen, sind ihre etwas Orts- und Landesgeschichte ein. Uber die Zeit davor werden die Nachrichten Leben hinter ihm, das im besten Sinne des Wor• titanische Form und wuchtige Bewegung zu be• spärlicher. So berichte ich dann nur noch über die Herkunft der einzelnen Sippen, tes und ganz der Zeit entsprechend als ein greifen. Michelangelo ist der Kämpfer, der als füge Stammfolgen und eine Deutung der Familiennamen bei." universelles zu deuten ist. einzelner demonstriert, daß im Wettstreit zwi• Michelangelo wurde hineingeboren in eine schen Geist und Materie Beherrschung der Ma• Immer wieder wird nach Formularen für die Familienforschung gefragt. Hier ein Welt des Wandels, der Veränderung. Es ist die terie durch den Geist zur Synthese führen kann, Tip: Beim C. A. Starke-Verlag, 625 Limburg (Lahn), Postfach 310, ist das Formu• große Zeit, die gleichzeitig den Niedergang des zu einer Synthese, die im Moses sowohl als auch im Bild des beinahe erdrückenden Gott• lar 5832 zu haben. Es reicht aus für sechs Generationen. Wichtig ist auch zu wissen, geozentrischen und den gewaltigen Aufstieg des vaters der Sixtinischen Kapelle dem Betrachter daß man bei der „Bücherei des deutschen Ostens", Herne, Breddestraße 10, wert• heliozentrischen Weltbildes zu verarbeiten hat, deutlich vor Augen geführt wird. Diese Aussage• volle Literatur ausleihen kann. Eine Leserin hatte von dort leihweise die erm- eine Zeit, die schlechthin auch Renaissance ge• kraft des Michelangelo Buonarotti ist unver• ländischen Bauernlisten des Jahres 1660, herausgegeben vom Diözesanarchiv in nannt wird. Und dennoch bringt gerade die hohe gänglich und hat letztlich geistige Probleme Kunst des Michelangelo Buonarotti die Beson• Frauenburg, und das Güteradreßbuch für Ostpreußen aus dem Jahre 1920 be• unserer Tage, an deren Spitze seelische Ver• kommen. — Wie der Zufall das Niederschreiben der Familiengeschichte auslösen derheit dieses Zeitabschnittes. der Nachwelt arbeitung der Raumfahrt steht, genialisch vor• besonders deutlich vor Augen. Noch bei den weggenommen. Das Studium seiner Werke ist kann, schildert Frau Edeltraut Groß Johann aus Altenhain: großen Rivalen des Meisters, Leonardo da Vinci eines der lohnendsten, nicht zuletzt im Hin• und Raffael, die er schließlich um Jahre über• blick auf das bedenklich ins Wanken geratene „Es ist wahr, wie Sie schreiben, daß wenn diejenigen, die Ostpreußen noch lebte, kommt eines der wesentlichsten Merk• Menschenbild unserer Tage. Peter Achtmann gekannt haben, wie es vor der Vertreibung war, nicht ailes über ihre Familien male der Renaissance zum Ausdruck, der Natu• und ihre Lebensweise aulschreiben, was noch in der Erinnerung ist, dann wird sich über kurz oder lang der Mantel des Vergessens über diese ostdeutsche Provinz legen. In unserer Familie ist mein Mann Ostpreuße. Irgendwann, vor Jahren, erschien im ,Ostpreußenblalt' einmal ein Artikel über Storchnest von Piarrer Bodschwinna. Da sich die Anlange der Familie Großjohann dort linden, schnitt ich diesen Artikel aus. Inzwischen hatte mein Mann das große Glück, aus seinem Elternhaus Kagenau (Kr. Pr.-Holland) einen wunderbaren Danziger Barock• schrank zu erben. Der Bruder des Vater hatte ihn, wohl um die Jahrhundertwende, ins NJeder sächsische mitgenommen, geerbt oder als Heiratsgut; jedenfalls steht er jetzt, nachdem er die Bombennächte in Hannover einigermaßen heil überstanden hat, wunderschön aulgearbeitet in unserem Haus. Wir können auch heute noch kaum begreifen, daß ein Möbelstück aus der ostpreußischen Heimat nach so langer Zeit seinen Platz bei uns gelunden hat. Mit diesem Schrank war auch eine Reihe von Dokumenten zu uns gekommen, und mein Mann begann nun über seine Familie zu schreiben. Da fiel mir auch der Artikel von Herrn Bod• schwinna wieder ein, und ich schrieb Weihnachten 1973 an ihn. Er kannte die Kate, in der Schneidermeister Großjohann (1754—1814) einst gelebt hatte. Es iand sich auch ein Dokument über einen Grundstücksverkaul, wo einer der Vor• fahren von Herrn B. sich einkaufte und eben unser Vorlahr Christoph als Gläubiger urkundlich erwähnt ist."

Frau Hedwig-Ursula Hillen, 445 Lingen 1, Lenzstraße 2, arbeitet an einer Fa• milienchronik. Sie sucht Vorfahren aus dem Kreise Heilsberg: Kuhnigk/Sommer- feld; Steffen/Rosengarth; Fromm/Neugarschen und Hoepner/Frauendorf. Alle Vor• kommen vor 1800. In einigen Linien ist Frau H. schon bis in die Zeit um 1600 gekommen. Wer kann Hinweise geben? In dieser Folge der „Ostpreußischen Familie" sind all die anderen Dinge, die hier sonst erörtert zu werden pflegen, zurückgestellt, denn die Frage der Anlage von Familienchroniken hatte so viel Interesse gefunden.

Mit besten Wünschen zum Fest Ihr Christian

Michelangelos „Abend" in der Capella Medicea in Florenz Foto NP Für die Frau Z&ie CjHecken wachen au

er Uhrzeiger an de* Vorderfront des D |"'uen Königsberger Hauptbahnhols Hedwig von Lölhöffel „I wo doch, was soll ich zwischen all den bewegte sich ruckweise von einem Menschen? Unsere gute Luscha hat mein NU ich zum nächsten, erbarmungslos gegen Freßkoberchen schön vollgepackt mit tilige, erbarmungsvoll für ungeduldiq War• Klappstullen und harten Eiern. Aber weißt tende. * du, hier ist ein erbärmlicher Radau von den Zügen. Ein Stundchen hab' ich noch Zeit. en Eili en T„?U J* 3 gehörte das Mädchen Das reicht doch, um ein bißchen in die Ulla das von der Haberger Kirche her den frisch asphaltierten Radfahrweg hinab• Sonne zu gehn. Heut' ist der erste warme sauste. Zu den Wartenden auf dem Bahn• Eine Erzählung aus Ostpreußen Frühlingstag. Voriges Jahr hat im März steig der Tilsiter Strecke zählte die Tante noch dick Schnee gelegen." Deta. nach einem verlorengegangenen Bühnenstück von 1930 In den neuen Anlagen unterhalb der Mit hochrotem Kopf schloß Ulla ihr Fahr• Haberberger Kirche blühten schon ein paar rad an, rannte durch die Halle. Rasch um ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Sträucher. Frau Emsigkeit und Ulla saßen die Ecke zum Automaten. Einen Dittchen auf einer sonnigen Bank, den Blick über hatte sie griffbereit in die Windjacken• runde Grasflächen zum Bahnhof gerichtet. tasche gesteckt, als sie so schrecklich lange Ulla rühmte die neuen Gebäude. an der Pregelbrüeke hatte warten müssen „Dem alten, schwarzen Ostbahnhof trau• bis der Dampfer vorbeigetutet war. ern wir gar nicht nach", beschloß sie ihr Sie drehte an der Handkurbel. Kling! da Loblied. kam die Bahnsteigkarte. Schnell durch die „Ist ja alles sehr schön und praktisch", Sperre, den breiten Gang entlang und eine meinte Frau Emsigkeit, „aber ich kann der Treppen hinauf. Immer drei Stufen auf mich an die neumodsche Art zu bauen noch einmal, der Beiderwandrock war ja weit gar nicht so recht gewöhnen. Der Bahnhof genug. und die großen Kästen daneben haben so Es waren kaum noch Reisende auf dem ein düsteres Rot. So denk' ich mir die Bau• Bahnsteig geblieben. Nun würde es nicht ten im Orient, in Ägypten. Bei uns in der schwer sein, die schwarze Lammfellmütze Niederung streichen die Bauern ihre das Erkennungszeichen, zu entdecken. Scheunen mit Ochsenblut. Im Schnee oder Die Tante kam aus der Tilsiter Niede• im Wiesengrün, immer nimmt sich das rung. Gewiß eine wohlgenährte, blonde wunderbar aus, das herrliche Rot. Na und Matrone, hatte Ulla gemeint. Konnte die dann sieh doch mal, wie niedrig der Ein• kleine, schmächtige Gestalt auf jener Bank gang ist! Wie die Offnungen unten im Stall, dort im schwarzen Mantel mit dem blassen durch die gerade ein Huhn paßt." Gesicht eine tüchtige Landfrau und Ullas „Der neue Bahnhof ist ebenso praktisch Patentante sein? Lammfellmützen waren gebaut wie die heutigen Hühnerställe. Die keine Seltenheit, also lieber erst fragen. Tür gerade so groß, daß die Menschen hin• Erhitzt und außer Atem stand Ulla vor einpassen. Hühnerställe gehören ja zu der Wartenden. meinem Fach. Ich habe in Metgethen nach „Frau Margarete Emsigkeit?" dem Frauenlehrjahr zwei Jahre Geflügel• Zwei Hände griffen nach Ullas Hand, ein zucht gelernt." Paar graublauer Augen sah sie liebevoll an. „Ulla! Das seh' ich dir schon an, daß du „Ulla, mein Patchen, bloß gut, daß du da keine Städtsche bist. Ganz mein Geschmack. bist! Ich war schon in solcher Sorge, du Ich hatte gedacht, du würdest groß und blaß sein und mager." möchtest nicht kommen. Aber so außer Der Eingang zum Königsberger Hauptbahnhof Foto Schöning Pust'I Na nun setz' dich erst mal, ruh' dich Frau Emsigkeit betrachtete ihr Patchen aus! Also ich bin die Tante Deta, die alte mit Wohlgefallen. Für sie und Ulla hätte Schulfreundin von deinem lieben Mutter• bahnübergang sind es meistens die Pferde, für mich ist das Reisen gar nichts. Denk' die Tür am Hauptbahnhof noch niedriger chen." die warten müssen. Und die sind dann rein dir, der Doktor wollt' mich in den feinen sein dürfen. Klein und kräftig war ihr .Verzeih, Tante Deta", Ulla keuchte wie verrückt. Aber was red' ich? Ich wollte Westen schicken, Pyrmont womöglich. Na Patenkind.' immer noch, „gerade als ich über die Pre• doch hören, wie es meinem Patchen geht. ja, ich war aber auch ganz zusammen• Wie eine muntere junge Henne sieht sie gelbrüeke wollte, wurde sie hochgezogen. Rein wie verhext war das immer, daß ich geklappt. Mein Ernst hat vier Jahre krank aus, dachte Tante Deta im Stillen, mit ihren Der Dampfer fuhr so langsam, so gemüt• mich nie hab' um dich kümmern können. gelegen, mein lieber Mann, du weißt doch." lustigen hellbraunen Augen und dem ener• lich, und nachher stauten sich die Autos auf Und was meinst, wie gern ich das getan gischen Näs'chen. Unterhalb des Hinter• der Langgasse, und ich mit meinem Rad —." hätte! Nach dem Tod von deinem Mutter• „Nach der langen Pflege wird dir andere kopfes waren dunkelblonde Zöpfe flach ge• chen überhaupt hat mich das so bedrückt." Luft und richtige Behandlung sicher gut tun. „6chon gut, schon gut. Kann mir denken." steckt. Ein paar krause Haare wehten lose Du fährst nach Schlesien?" um die Stirn. Tante Detas Stimme hob und senkte sich „Ach Tantchen, das braucht dich nicht zu wie ein Schiff auf leichten Flußwellen. bedrücken, wirklich nicht. Unsere alte Tine „Na ja, nun hat mich der Doktor nach Tante Deta wollte allerlei wissen: Vom Langsam und gemütlich. sorgt so gut für uns alle. Und ich bin doch Flinsberg geschickt. Bloß, weil der Name Tode der Mutter, vom Leben mit dem Sliel- schon lange selbständig. Drei Jahre war ich Flinsberg mir so gut gefällt. Wenn ich den vater, dem kleinen Stiefbruder und der „Ich freu' mich ja so über mein Patchen, höre, denke ich an den hohen Berg Funsen, daß ich mich über den Dampfer gar nicht in Metgethen. Und morgen fahre ich nach guten Tine, von Ullas Schulzeit, Von den Thüringen." den mein Ernst immer ißt. Kartoffelflinsen Lehrjahren — viel zu viel für ein Stund• ärgern kann. Den Autos schadet das gar sind sein Leibgericht." nichts, wenn sie sich bißchen gedulden „Nach Thüringen? So weit? Ihr jungen chen. müssen, — denken immer, sie wären allein Leute habt den Drang in die Ferne, wie „Hast du nicht Appetit auf ein Frühstück „Und morgen fliegst du aus in die Berge?" auf der Welt. Bei uns zu Hause am Klein- man so sagt, aber ich alte Mutsch — nein, im Wartesaal, Tante Deta?" Fortsetzung folgt

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mit einem verschmitzten Augenzwinkern, Marianne Kaindi nun auch rasch hineinzubeißen. Dann ging er seines Wegs, verschwand wieder zwi• schen den struppigen Weiden, aus denen er aufgetaucht war. Michael rollte den Apfel in seinen Hän• le den hin und her, diesen glänzenden roten Apfel, der damals mindestens so viel wert war wie der Verdienst von vier Arbeits• stunden, vielleicht noch mehr wert für den alten Muschik, weil es sich schwer arbeitet, (D stezbotsekatflt wenn man verbraucht ist, und unendlich viel wert für Michael, weil dieser Apfel ihm wie mit Zauberkraft die Welt verwandelte. s gab Tage, da durften sie nur unter strengster Bewachung zum Wald mar• Das Land schien noch mehr in der Sonne E schieren, wo sie Bäume zu fällen hat• zu leuchten. Tautropfen glitzerten an allen ten. Dann wieder wurde ihnen nur ein Auf• Ästen wie Schnüre aus Edelstein. Der Him• seher beigegeben. Manchmal schickten die mel war voller Vögel, und die Büsche tön• Russen auch einen Gefangenen allein auf ten von ihren Liedern. Ein Hauch von Früh• den Weg, wenn er wegen irgendeiner Arbeit ling lag über den grün verschleierten Wie• länger im Lager geblieben war. Sie waren sen, im feuchten Erdgeruch, über den weiten in diesen kleinen Dingen genauso wechsel• Feldern mit der sprossenden Saat. Auch hier haft und unberechenbar, wie sie es von war Ostern, obwohl keine Glocken läute• jeher bei ihren großen geschichtlichen Ent• ten und die Botschaft der Auferstehung nur scheidungen gewesen sind, ein Volk, un• heimlich weitergegeben wurde, in Gleich• durchschaubar, vielleicht verschlagen, aber nisse verhüllt: in einen Apfel zum Beispiel, auch großartig in der Kühnheit seiner Ent• in einen Kuß, in ausgebreitete Arme. Mehr schlüsse und immer vertrauend auf die war es nicht, und doch war Michaels Herz Weite seines Raumes. auf einmal mit Zuversicht erfüllt, die so stark war wie das Sonnenlicht über den Und grenzenlos ist alles in diesem Land ins Unendliche verblauenden Hügeln. der Himmel über den flachen Hügeln, daß Dahinfließen der Birkenhaine ins Unend• Wenn ich heimkehre, dachte der Mann, liche, der dunkle Zug der Tannenwälder, werde ich als Verwandelter heimkehren. das Spiegelbild der Wolken in den vielen Ich werde nie mehr vergessen, daß alle Flußläufen und Seen, das Stampfen der Menschen Brüder sind. Ich will einer der Züge, die tagelang unterwegs sind, und über wenigen bleiben, die immer daran denken! den Ebenen das Sausen des Windes, der aus zwei Erdteilen kommt. Grenzenlos war Er biß in den Apfel. Sein Fleisch war süß auch der Haß der Gefangenen und ihre Foto Rimmek und rötlich bis zum Kernhaus. Er schmeckte Angst vor einem System, das sie zugleich Schönes Ostpreußen: Landschaft am Mauersee wie Freude, wie die Küsse der Liebe, wie über- und unterschätzten. Grenzenlos war die zarten, immer ein wenig verschmierten ihre Sehnsucht nach der Heimat. Der Wind fuhr durch Michaels Haar. Er lieh auf beide Wangen. Obwohl Michael es Wangen der Kinder. Es schien Michael, als war feucht und kühl, trug den erdigen Duft abgelehnt hatte, Russisch zu lernen, ver• habe er noch nie Köstlicheres gegessen, als Auch Michael hatten sie diesmal allein des Vorfrühlings über das Land. Die Birken stand er den Alten: „Christ ist erstanden!" sei er lange nicht so froh gewesen wie in zum Walde geschickt. Er schlenderte dahin erzitterten unter ihm. Die alten Nußbäume Da erwiderte er den Kuß, so wie er es diesem Augenblick.' auf dem ausgefahrenen Karrenweg. Die ächzten. Die Sonne schien hell und warm. oft gelesen hatte, und antwortete: „In Aufseher wären nicht damit zufrieden ge• Das Land atmete auf in ihrem Glanz, und Wahrheit erstanden!" Dann griffen seine Schritte rascher aus. wesen, wie langsam er ging. Es war so gut, die helldunkle Spur der Birken- und Tannen• Der Greis nickte ihm freundlich zu, als Von ferne klangen schon das Kreischen der einmal allein zu sein mit sich und seinen wälder zog weithin über die Hügel. sei mit diesen Küssen die heimliche Bruder• Sägen, das Krachen und Splittern stürzen• Gedanken, dahinzugehen wie auf einem schaft besiegelt, welche die Menschen ver• der Bäume, die Rufe der Antreiber. Im Wald Spaziergang, wie ein freier Mann. bindet hinweg über alle Grenzen von Feind• wurde Ostern durch Arbeit gefeiert. Aber schaft, Angst, Haß und Gewalt. Er holte für Michael blieben noch den ganzen Tag Das Gras sproßte schon hervor aus dem Plötzlich kam ein alter Mann auf Michael einen dicken Apfel aus der Tasche, legte Wald und Wiesenweite wie durchdröhnt tauenden Schnee. Blaßgelbe Priemein öffne• zu, trat unvermutet hervor aus der Gnomen• ihn1 Michael in die Hand und ermunterte ihn von Glocken des Lichtes. ten sich dem Licht, und die Weiden schim• schar der knorrigen Weiden. Er war unter• merten schon ein wenig grün. Zu Hause setzt, gebeugt unter einem Buckel. Sein konnten die Kinder vielleicht schon Sanda• Kittel war schmutzig, der Bart wildwuchernd J5O .Üb len tragen. Die Kirschen blühten wohl, und und verfilzt, aber freundliche blaue Augen Walter von Sanden-Guja Michaels Töchterchen liefen durch das Gras lächelten unter dichten Brauen und betrach• und suchten nach Ostereiern — wenn es teten Michael mit Neugier und Demut, mit welche gab. Ob er je noch ihr Geplapper Mitleid und einer Art schelmischer Einver• hören, ob er die Hände auf ihren blonden ständnisses. Er kam auf Michael zu wie ein und braunen Schopf legen würde? Ob ihm guter Bekannter aus vielen Geschichten Z&as junge y-tiililllngstand Christine, seine Frau, entgegenkäme an der Tolstois und Dostojewskis, schwerfällig Wegbiegung beim Auwald? Ob sie dort auf und gutmütig, mit der Unterwürfigkeit der ihn wartete, wie sie immer auf ihn gewartet Armen und Erniedrigten und zugleich mit er Südwestwind hat es fast zu eilig, ist fast noch lauter, aber keine wankt, keine hatte, wie sie auf ihn warten mußte, wenn der gewissen unantastbaren Würde derer, D den Frühling heraufzuführen in unser bricht. es noch etwas Sicheres gab in dieser be• die sich sicher wie Kinder fühlen in Gottes Land. Er tobt und braust in der Heide, An der Nordostseite des Waldes, wo die drohten Welt. Hand. daß die Kiefern wie Weidenbügel gebogen Schonung an das Ackerland stößt, ist es werden, die Schonungen sich schütteln wie still und unter Wind. Zwei neue Lieder Dort, wo die Kirschbäume blühten, war Der Alte tippte Michael auf den Ärmel, ein nasses Tier und von den alten Fichten mischen sich dort miteinander und bringen das Leben, das zu führen sich lohnte, war auf dem WP eingezeichnet war — Wojenna manche krachend niederstürzt. Der Frost Frühlingsstimmung in das Landschaftsbild. nah und deutlich in seiner Erinnerung. Und Plenni, das Brandmal der Kriegsgefangenen. ist schon seit Tagen aus dem Boden, da Seit das große Ackerstück aufgeforstet ist, doch wußte er nicht, ob er je dahin zurück• Er murmelte eine Flut unverständlicher kippt der Sturm die flachgewurzelten Bäume wohnt die Heidelerche hier dicht neben der kehren würde. Keiner wußte das. Gerüchte, Worte. Halb klang's wie Mitleid, halb wie aus; aber auch manche, die unten fest ste• Feldlerche, und ihre beiden Stimmen, die Vermutungen, Angst und wilde Hoffnun• ein freudiges Wiedererkennen. Vielleicht hen, dreht er einfach ein paar Meter über der Erde ab. Nur die alten Eichen, die den jubelnde und die schwermütige, klingen gut gen — mehr besaßen die Gefangenen nicht. hatte er selbst einen Sohn oder Enkel bei zusammen in ihrem Kontrast. Das war der Wein zum kargen Brot, ein den Soldaten, einen, der noch nicht zurück• letzten Bestandteil des Waldes nach dem bitterer Trank, der Rausch und Ernüchte• gekommen war. Plötzlich legte der Alte großen See zu bilden, widerstehen. Das Zum Abend legt sich der Sturm. Alle rung schenkte. seine Arme um Michael und küßte ihn feier- Brausen in ihren krausen, knorrigen Ästen Wolken hat er fortgeschoben und so viel weiche ozeanische Luftmassen heraufge• führt, daß es warm und ohne Frost bleibt, trotz des klaren Himmels, und der fast volle Mond wirft sein mildes Licht über das Frühlingsland. Deutlich hebt sich der Sprung Rehe von der Roggensaat ab, vom See sind Enten zu hören, aus dem Wald das Käuzchen, und mit klagendem Ruf zie• hen Blaßhühner in raschem Fluge unter dem Nachthimmel dahin. Manchmal fährt noch ein leiser Luftzug durch die Eichenkronen wie ein letztes Seufzen nach getaner Arbeit, danach wird die Stille wieder umfassend, in der der Mond schweigend über die Erde weiterwandert. Plötzlich ist ein neuer Ton da, melodisch und doch durchdringend, beherrschend. Aus der Höhe kommt er, wie Fanfaren schallt er über den Wald, einmal, zweimal, dreimal. Dann ist es wieder still, aber bald folgt ein Rauschen von mächtigen Schwingen, und dicht über dem krausen schwarzen Ast• gewirr der alten Eichen, gegen den mond• hellen Nachthimmel, fliegen zwei Kraniche nordwärts. Ihre Wanderung ist zu Ende. Noch ein• mal tönt ihr urweltlicher Ruf der alten Heimat entgegen, dann geht es im raschen Gleitflug über den Acker mit den Schnee• streifen, die kleine Koppel am Rand des Erlenbruches, über diese hinweg und hinein in die große verlandete See-Ecke mit ihrem Schilf- und Rohrwald. Zwei Seiten dieses großen Sumpfes werden umgeben von Heidewald, an der dritten ziehen sich Hügel• ketten entlang mit bewaldeten Kuppen, und ^uf der vierten ist der See. Unruhig ziehen die Frühlingswolken über Wald und Heide unserer Heimat dahin Ohne den Platz zu umkreisen, sind die Foto Löhrich Kraniche gelandet. 29. März 1975 — Folge 13 — Seite S, 2X5 OOntroScnMoit Kultur1

GERTRUD PAPENDICK

ls es mit Jaro Szagory zu Ende ging, Sie hatten gewartet auf den Tod, die für die Menschen. Sieben Wagen waren A heulte der Hund die ganze Nacht zwi• ganze Nacht hindurch; aber der Tod kam es und kräftige Pferde, vierundfünfzig schen den engen Wänden des Hofes. nicht. Der Alte starb nicht. Menschen — Männer, Weiber und Kinder. Der Zigeuner Pawel ging hinaus, um ihn Die Kinder sprangen herum, die Hunde m den Schuppen zu sperren. Aber er sah Als der Morgen kam, nahm Pawel die kläfften, es tobte und zeterte in den engen in dem schwachen Mondlicht nur ein ge• Mütze und ging hinaus. Die Welt war still Höfen und dem Gewirr der Gänge. Es war spenstisches Wesen, das mit gesträubten und grau, ein unbewegter Himmel stand ein Stamm, der aufstand, zu wandern. Haaren knurrend zurückwich, das zu einem über den Dächern. „Komm, Goy", sagte er. huschenden Schatten wurde und sich in einer Er gab dem Hund zu trinken und machte Dann kam Bertha und packte Bettkissen dunklen Ecke plötzlich in Nichts auflöste. ihn fest. in das Stroh ihres Wagens. Sie holten den Das Heulen aber, das jäh verstummt war, Dann machte er sich auf und ging hinaus Alten aus seiner Kammer, sie trugen ihn begann von neuem, es klang ferner und in den Morgen, er schritt über die Graben• heraus und betteten ihn behutsam und sorg• schwächer wie verlorenes Weinen und brücke und über den Eisernen Weg, er kam lich. Nun wurde es still, keiner sprach mehr ein lautes Wort. Dann brachen sie auf. wuchs wieder heran zu einer klagenden, an den Strom. Das Wasser zog träge und drohenden Stimme der Finsternis. dunkel dahin, kein Mensch ging des Weges, Sie fuhren hinaus aus dem Barackenlager, die Fenster jenseits des Ufers blickten tot, sie kamen durch die letzten dürftigen Vor• „Verdammtes Biest", schimpfte der Zi• doch hoch über ihnen schimmerten im geuner. Aber er schlug doch zur Sicherheit stadtstraßen und über die Türkenbrücke, Wa• ersten Licht die bronzenen Türme der Herz- gen hinter Wagen, ein langer Zug. Die Men• ein Kreuz. Denn man wußte wohl, wer in Jesu-Kirche. dieser Nacht umging, er hatte seinen Kreis schen blieben stehen und starrten sie an, gezogen, man konnte ihn nicht bannen und Pawel wußte wohl, was er tat. Er ging lange war das nicht mehr gewesen, die nicht vertreiben, nicht durch Fluch und nicht und holte den Priester. Denn Zigeuner, die Zigeuner wanderten, ein ganzer Stamm; durch Zauberspruch. sie waren, unausrottbar und ewig, man man wußte nicht, was das sollte, vielleicht hatte gute katholische Christen aus ihnen bedeutete es Hungersnot oder Seuche oder Die Erzählung von Gertrud Papendiek (unser Drin in der Kammer saß der Alte auf gemacht damals, als die Obrigkeit unter• Krieg. Foto) entnahmen wir dem neuen Band der dem elenden Bett, ein Gerippe, in dem noch nahm, sie staatshörig und seßhaft werden Autorin „In jenem fernen Sommer", erschienen Leben war. Er saß aufrecht, er konnte nicht zu lassen. Es gehörte zur Ordnung. Sie hat• Der Zigeuner Pawel fuhr den vordersten im Verlag Gerhard Rautenberg, Leer (Ostiriesl) liegen, er konnte nicht sprechen, er hatte ten alle die heilige Taufe empfangen, auch Wagen, der Hund Goy lief nebenher. Sie keinen Atem mehr. Seine Augen standen der Alte, Jaro Szagory, obwohl er weit kamen hinaus in das flache Land, es ging offen, aber sie hatten keinen Blick, und über neunzig war und nicht*- davon ver• durch Städte und durch Dörfer, sie machten zu und deckte ein Tuch darüber; es durfte seine dürren, dunklen Hände fuhren immer stehen noch wissen mochte. halt und erhandelten, was sie brauchten, nicht sein, daß die Sonne in eines toten wieder in verzweifelter Hast an der kahlen oder sie nahmen es. Sie zogen weiter und Zigeuners Augen schien. Seine Seele fand Wand dahin, als wollte er sie fortschieben. Der Zigeuner Pawel stand 7ögernd vor kamen in den Wald. Sie fuhren viele Stun• dann keine Ruhe, und sein Fluch traf den der Tür des Pfarramtes. Es war das letzte den auf der stillen Straße zwischen den Stamm. „Gib ihm Wasser, Bertha", sagte Pawel. Mittel, das er wußte. Der Priestt^, der mit Mauern der Bäume, sie hielten auf einer Doch das Weib, das in der Ecke auf einer Gott im Bunde stand oder vor ihm ein• Lichtung und rasteten. Sie brachen wieder Kiste hockte, schüttelte nur den Kopf. Sie brachen nun auf und folgten dem Weg gesetzt war — es war wohl so, daß das auf und ließen den Wald hinter sich, sie der Sonne. Sie kamen zurück zu der großen Draußen klagte der Hund, und in dem eine Macht gab, die man nicht begriff —, zogen weiter nach Osten, immer nach Osten, Stadt und richteten ein großes, christliches elenden Loch, das eines großen Fürsten vielleicht vermochte er dem Alten zuzu• die Ebene tat sich auf, groß und weit, und Begräbnis. Es kamen dazu von nah und letzte Wohnung war, begann von neuem reden, daß er es nun aufgab: Leben, Erde über ihnen und um sie war der unendliche weither Stammesbrüder und Stammes• das dumpfe, langgezogene Stöhnen, das in und Herrschaft. Himmel. freunde, Häuptlinge im Schmuck der großen Abständen aufstieg zu einem wilden, schril• Pawel faßte sich ein Herz und zog an Der Alte schlief. Trauer, als hätte der Wind ihnen Kunde len Laut und wieder hinabsank und in der dem weißen Klingelgriff. Die Magd, die ihm I zugetragen. Sie alle feierten ein Leichen• Tiefe verrollte. öffnete, schlug die Tür wieder zu und ließ begängnis, das eines großen Fürsten wahr• „Er singt", sagte Bertha und verbarg den ihn draußen stehen. Den Zigeuner faßte der Sie zogen in den Abend und fanden vor haft würdig war. Es begann mit Litanei und Kopf in den Armen. Zorn, und er läutete weiter, läutete, bis der einem Heidedorf einen Platz für die Nacht. Gebet, mit dem lauten Wehklagen eines junge Kaplan selber kam und ihm auf• Sie strängten die Pferde ab und richteten ganzen verwaisten Volkes; es endete mit Die beiden saßen die ganze Nacht, das machte. Weib auf der Kiste, der Mann auf der Erde, sich ein, sie fütterten und aßen, um das Lärm und einer großen fröhlichen Betrun• auf dem Tisch klebte ein Kerzenstummel. „Herr", sagte Pawel mit seinei tiefen, Feuer ging das Gemurmel ihrer Stimmen kenheit. und Gelächter, Gefiedel und Gesang. Sie Sie saßen und warteten auf den Tod, der verdrossenen Stimme, „kommt, wir brau• Jaro Szagory wurde begraben auf dem schon herumstrich wie ein streunender chen einen Priester. Der Alte stirbt." hatten den Alten vergessen, der im Stroh des Wagens lag, unter der Plane. Er war alten Friedhof, der weit draußen liegt, auf Köter. Der Pfarrer machte sich auf und ging mit der Höhe über dem Strom. Der Blick geht ihm, um dem alten Zigeunerfürsten den still geworden, seine Seele war auf der Doch die stöhnende Stimme brach niemals Fahrt. von dort über den breiten Wasserlauf, hin• ab. Der Alte sang, wer weiß, was es war Trost der Kirche zu reichen. Wer kann sa• über zu den vielen Türmen der Stadt, dio — es klang daraus wie das alte Lied, das gen, was Jaro Szagory dachte, der den A.m Morgen ging es weiter. aus dem Häusergewirr aufsteigen in die über die Steppe ging, wenn die Zigeuner Geweihten des Herrn mit seinen uralten Freiheit des Himmels; er geht nach Osten wanderten. Raubvogelaugen ansah. Er war still gewor• Sie zogen drei Tage lang durch die Welt, ihre Räder rollten durch Sand und Moor, in die Ebene hinaus, und immerdar rollen den, er sprach nicht und rührte sich nicht. die Räder der Sehnsucht in die Unendlich• * Vielleicht wußte er von allem nichts mehr. über den Heideboden, der keine Wege mehr hatte, der keine Dörfer mehr trug: keit. Lang ist deine Fahrt gewesen, Jaro Sza• Nun mochte es zum Ende kommen. gory. Jetzt ist sie zu Ende. ihre Räder rollten durch die alte, die herr• Dort an der höchsten Stelle, im Winkel Hundert Jahre war er alt und vielleicht liche Freiheit, wer konnte sie halten — der Kirchhofsmauer, ließen sie ihm eine * ihre Räder rollten dahin in die Ewigkeit. noch älter, niemand wußte es. Er hatte die Doch am Mittag kam die Unruhe wieder, Grabkapelle errichten. Armes Volk, die Zi• großen Zeiten seines Volkes gesehen. Durch sie wuchs auf den Abend zu rasender Angst, Am vierten Morgen ging die Sonne fern geuner, verwahrlost und zerlumpt, man die Steppen Ungarns war er gezogen und sie schlug und krallte Löcher in die brüchige und rot über dem Rand der Steppe auf. Der weiß nicht, woher sie es nahmen. Sie hiel• südwärts über die Donau, durch die slawi• Wand und erfüllte die enge Kammer mit Himmel war klar und kalt, und es wehte ten auf Ehre und wußten Treue zu halten. schen Balkanländer und bis zur Pforte den Lauten einer wilden, irren Not. Das eisig von Osten her über das unendliche In dem kleinen, hochgewölbten Rundbau mit Asiens. Der Thron seiner Herrschaft stand Weib hielt die Hände vor die Ohren und einsame Land, in dem das Zigeunerlager, den vielen bunten Fenstern waren die sterb• überall, wo seine Pferde von dem leben• schrie. Doch der Zigeuner Pawel stand Wagen bei Wagen, nur ein verlorener lichen Überreste des großen Häuptlings in digen Wasser der Erde tranken. stumm und aufmerksam vor dem Bett, er Haufe war. der Erde verborgen. Eine Steinplatte deckte Das Königtum Jaro Szagorys ging zu die Gruft. Darauf stand zu lesen, daß Jaro hielt den starren Blick auf die Wand ge• Pawel stieg steifbeinig über das Rad her• Ende in den Baracken der Wasservorstadt. richtet und lauschte. Jetzt hörte er es, er Szagory, ein Fürst seines Volkes, mehr Es war vorbei mit dem freien Herrentum wußte nun, was es war. Er faßte die toben• unter und reckte sich in den Gliedern; er denn hundert Jahre alt, auf großer Fahrt der Zigeuner, ihre Zeit war untergegangen. den, braunen Hände des Alten zusammen schlug fröstelnd die Arme um sich. Kalt eines christlichen Todes verblichen und von Die Welt hatte keinen Raum und keine und hielt sie fest: „Sei still, Alter, wir wer• war es, verdammt! Er suchte nach seiner den Seinen in dieser heiligen Erde bestattet Duldung mehr für sie. den es tun. Du sollst deine Ruh haben. Pfeife und setzte sie in Brand. Dann pfiff worden sei. er dem Hund: „He Goy!" Am Rande der großen Stadt, weit drau• Wir fahren." * ßen und abseits, wo sich nach Osten die Er ging hinaus und holte sie zusammen. Aber der Hund saß still im Stroh des Die Kapelle steht heute noch; doch es große Ebene öffnet, stand ein Haufe alter, Er ging von Tür zu Tür und sagte es ihnen. Wagens, er saß neben dem Alten. Der Hund gibt nicht mehr viele, die von ihr wissen. Als der Morgen kam, standen die Wagen schmutziger Baracken; sie standen verstreut hielt Wache. Jaro Szagory war tot. Nur zuweilen kommen an einem Sonntag durcheinander, als wären sie nicht aufge• bereit. Die Pferde waren angeschirrt, die Planen waren gespannt; in den Wagen lag Er war schon kalt, er war in der Nacht ein paar Männer des schwarzen Volkes den baut, sondern fortgeworfen worden. Hier gestorben. Pawel drückte ihm die Augen Weg aus der Stadt herauf. war es, wo man sie wohnen ließ. Es war Stroh und Futter für die Tiere und Essen gut genug für sie. Es waren ihrer vielleicht Sie haben den Alten nicht mehr gekannt, zweihundert alles in allem, mehr waren es es ist zu lange her, sie wissen von ihm nicht, ein armseliger Rest, bestimmt für den ine unvc in . . . nur noch, wie man von einer Sage weiß. Untergang; zweihundert nur, und doch gab Ii zbessetHiche /Dzeußl Der Schlüssel zu der Kapelle wird von den das ein ganzes Volk voll Unruhe, Leiden• nders, sehr anders als in der Kindheit und Urgründen nachspürte, daß sie auf vielen Reisen Resten des alten Stammes bewahrt wie ein schaft und Bedrohung. Sie waren unterge• hoffenden Jugend Ist das Denken des alten, den Blick schärfte und das Herz weitete auch Heiligtum. Und die da kommen und ein• bracht, sollte man denken, sie konnten zu• A so lange gewanderten Herzens ..." heißt es für die Vorgänge, die sich mit dem Verstand treten, die Mützen gezogen, die Köpfe ge• frieden sein. in einem Text der Schriftstellerin Gertrud Papen• nicht messen lassen. Schon früh wurden No• senkt, sie halten dem verewigten Fürsten diek, die am 28. März ihr 85. Lebensjahr vollendet. vellen und Erzählungen von Gertrud Papendiek eine Totenfeier nach ihrer Art. Sie sitzen Sie handelten nach altem Brauch mit Ihre Lebenswanderung begann in der alten Haupt- in der angesehenen Zeitschrift ,Die Woche' und auf dem Steinboden nieder, drei oder vier, Pferden und hatten ihre Ställe neben den und Residenzstadt Königsberg, in der wink• in der Königsberger Allgemeinen Zeitung ver• so viele ihrer sind. Sie holen aus den Ta• Wohnungen und trieben mancherlei Ge• ligen Welt des Löbenicht im Herzen der Stadt, öffentlicht — sie gehörte dort zum Kreis der engeren Mitarbeiter, wie auch nach der Ver• schen ihre Karten vor, ihre alten, schmutzi• schäfte, die immer im dunklen blieben. Mit wo der Vater als kaufmännischer Direktor der gen Spiele, sie machen auf der Grabplatte, all ihrer Sippe, mit den vielen, vielen Kin• Brauerei Ponarth wirkte. Dann kamen sommer• treibung in den fünfundzwanzig Jahren des Be• selige Ferienwochen an der Ostsee; Cranz stehens zu dem des Ostpreußenblattes. im Licht der bunten Scheiben, einen hand• dern und dem armseligen Hausrat hatten festen Zigeunerskat, viele Stunden lang; sie mehr Platz als in den Wagen, mit denen wurde Gertrud Papendiek zur eigentlichen Hei• mat: und das Herz suchte die Ferne weit Wir alle verdanken dieser ungewöhnlichen die Flaschen gehen herum, Kaffee und sie einst über die Erde gezogen waren. Aber über der See ..." Aber näher waren zunächst Frau so manche Anregung, so manche große Schnaps, der Rauch ihrer Pfeifen blaut auf das rollende Rad und die knarrende Achse noch das gute Land, die ländliche Verwandt• Erzählung von hohem literarischen Wert, wie zu dem Deckengewölbe, der Lärm ihrer hatten das Lied ihrer Wanderung gesun• schaft, waren Füchse und Rappen, Schimmel und die Novelle, die wir aus Anlaß ihres 85. Ge• Stimmen erfüllt den Raum des Friedens. Es gen; das Bett der Freiheit deckte der Him• Braune, denen die Liebe der jungen Reiterin burtstages auf dieser Seite bringen (sie wurde dauert bis in den Abend. mel, und der Tisch der Erde war weit und galt. So entstand vor fünfzig Jahren, 1925, ihr dem schönen Band ,In jenem fernen Sommer' groß gewesen. Ostpreußisches Reiterlied „Deine Söhne, Land entnommen, der im vergangenen Jahr bei Rau• Die Seele des toten Jaro Szagory, so mag im Osten...", das zum ersten Ostpreußischen tenberg in Leer erschienen ist). Weite Verbrei• es denn sein, vernimmt die Melodie seines Und wenn einer unter ihnen zum Sterben Reitertag alle Zuhörer mitriß. Es erklingt noch tung fand ihr Familienroman .Konsul Kanther Lebens wieder. kam, dann brach durch die geborstene Form heute, wo immer Reiter aus der Heimat zu• und sein Haus' (früherer Titel: ,Die Kanther• die Qual der ewig wandernden Unruhe ... sammenkommen. kinder'), erschienen bei Salzer in Heilbronn, Ihren Brotberuf fand Gertrud Papendiek im ebenda der Erinnerungsband ,Wo der Birnbaum Es war die Nacht, in der Jaro Szagory Schuldienst. Ihre eigentliche Berufung aber ließ stand'. Der Kulturpreis der Landsmannschaft Diese Geschichte geht auf eine tatsäch• sterben sollte. Seine Zeit war um. Sie waren sie zu einer Schriftstellerin von hohen Graden Ostpreußen wurde ihr 1966 zugesprochen. Mit ihrer großen Lesergemeinde sagen wir Gertrud liche Begebenheit aus der Umgegend Ber• sich alle eins, daß es nun ein Ende haben werden. Ihrem umfangreichen Werk kam es zu• lins zurück. Die Grabkapelle eines Zigeuner• gute, daß sie mit einem wachen Blick und einer Papendiek Dank für alles, was sie uns schenkte, sollte mit ihm. Wozu war er noch auf der der Frau, die einmal bekannte: „Ich bin eine fürsten befand sich auf einem Friedhof vor Welt? Er war ein Druck und eine Last auf tief eingewurzelten Liebe zu Land und Leuten unverbesserliche Preußin ..." RMW dem Königstor in Königsberg. ihren Seelen. ihrer Heimat der menschlichen Natur und ihren 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 10 Landeskunde

gung ließ eines jeden Studikers Herz höher schlagen. Und war erst der lange Herumgang durch die Werkräume und den großen Betrieb Das Mittagessen kostete 65 Pfennig vorbei, kam die Hauptsache. Unser Führer sprach' alsdann die „denkwürdigen" Worte: „Darf ich die Herren nunmehr, nachdem wir al• Studentenleben in Königsberg in den zwanziger Jahren — Von Gerhard Steffen les Wissenswerte gesehen haben, zu einem klei• nen Beisammensein bei Würstchen und Bier ein• laden". Man glaubt es kaum, was für Unmen• ereits 22 Jahre alt war ich, als ich im Jahre 1926 zum ersten Male Königsberg betrat. gen von diesen Dingen dabei verkonsumiert B Ich war Jurastudent. Meine ersten drei Se• wurden. Ich selbst habe es einmal auf zwölf mester hatte ich in Berlin absolviert. Mein jün• Paar Würstchen gebracht. gerer Bruder Fritz, der gleichfalls die Jurispru• So kam allmählich der Zeitpunkt des Referen• denz zu seinem Studienfach gewählt hatte, war dar-Examens heran. Nachdem wir eine Hausar• schon zwei Semester auf der „Albertina" in Kö• beit von 6 Wochen Dauer und fünf Klausuren nigsberg gewesen. Im Wintersemester 1925/26 unter Aufsicht geschrieben hatten, kam die hatte er mir in Berlin ein Semester Gesellschaft mündliche Prüfung. Sie sollte zwei Tage dauern, geleistet. Dann aber hatten wir beide den Ent• und zwar wurden am ersten Tage das Zivilrecht schluß gefaßt: Zum weiteren Studium und zum und das Strafrecht, am zweiten Tage das Staats-, Referendar-Examen gehen wir zusammen nach Verwaltungs- und Wirtschaftsrecht geprüft. Königsberg, unserer heimatlichen Universitäts• Heute wird alles an einem Tage erledigt. Es stadt. war also damals erheblich schwerer für die ar• Dort am alten Ostbahnhof im Monat April men Prüflinge. Als Prüftage waren der 30. Ok• 1926 angekommen, gingen wir zunächst auf „Bu• tober und 2. November 1927 festgesetzt worden, den-Suche". Mein Bruder fand in der Tragheimer ein Freitag und ein Montag. Wir beiden Brü• Kirchenstraße bald eine, ich ziemlich weit drau• der waren zu dem gleichen Prüftermin geladen ßen im Hinter-Roßgarten. Ich blieb aber hier worden. Wir saßen also zusammen in der münd• nicht lange, es war mir zu weit von der Uni lichen Prüfung. Mein Bruder Fritz hatte den er• und deren Einrichtungen entfernt. So zog ich sten Platz ganz rechts inne, er kam daher meist in die Kaplanstraße 4, eine Querstraße vom als erster heran. Ich saß unmittelbar neben ihm. Mitteltragheim zur Fließstraße, ganz in der Nähe Kein günstiger Platz. Denn da wir nach den• der „Palästra" mit der Mensa und dem Hallen• selben Büchern gelernt hatten, nahm er mir die schwimmbad, dem Fechtboden und der Ge• Antworten schon immer fort, die wir beide wuß• schäftsstelle des „Asta". ten. Doch hatte er zu meinem Glück ein etwas Nachdem wir also ein Zimmer gefunden hat• schlechteres Gedächtnis als ich, so daß ich stets ten, begaben wir uns zur Universität auf dem ergänzen konnte, was er ausgelassen hatte. Paradeplatz. Nach der Immatrikulation ging es Vizepräsident des Oberlandesgerichts Sprin• an das Belegen der einzelnen juristischen Fä• ger war Vorsitzender der Prüfungskommission, cher: Bürgerliches Recht hörte ich bei Professor zwei Professoren der Uni und zwei Oberlandes• Litten, der damals auch Rektor der Universität gerichtsräte waren Beisitzer. Unter den letzteren war, ferner bei Professor Dr. Gentzmer und Pri• befand sich ein „Alter Herr" der Landsmann• vatdozent später auch Professor Dr. Schreiber. schaft „Prussia", Oberlandesgerichtsrat Müller, Dieser hat uns Studenten immer viel Freude der uns aber in keiner Weise irgendwo bevor• durch seine Vortragsart gemacht, denn er trug zugte. Die Prüfung war öffentlich. Viele Stu• ganz langsam und mit sehr tiefer Stimme vor. denten hörten zu, um die Prüfungsfragen kennen• Er war äußerst gutmütig und nur betrübt, daß zulernen. so wenig zu ihm zum Hören kamen. Strafrecht Wir saßen an einem langen Tisch, sechs an der belegte ich bei Professor Sauer, der keine weib• Zahl, uns gegenüber hatte die Kommission Platz lichen Studenten leiden konnte und sie das durch Der Säulengang der Universität Foto Krause genommen. Hinter uns saßen und standen die kleine, wenn auch humorvolle Bemerkungen oft Zuhörer. Die Wand dahinter war mit großen Ge• fühlen ließ. Auch bei Professor Ottokar Tesar „Prussia", ich Verkehrsgast. Wir saßen daher gar im Ostseebad Cranz. Für 65 Pfennig konnte mälden bedeckt. Infolgedessen begann jede Prü• hörte ich Strafrecht, den man allgemein „Otto- an deren Tisch. man schon ein gutes Gericht erhalten, dazu für fung mit den ermahnenden Worten von Vizeprä• kario Tesario" nannte. Noch viele andere Pro• Es gab in Königsberg sehr viele Unterhal- 10 Pfennig ein alkoholfreies Getränk. Nette sident Springer: „Meine Herren, die Sie dort hin• fessoren mit weiteren juristischen Fächern ka• tungs- und Vergnügungsmöglichkeiten für uns junge Mädchen bedienten. ten an der Wand stehen, lehnen Sie sich bitte men hinzu. Nur den Staatsrechtler Professor Studenten. Um den Schloßteidi herum war da• Schließlich sei noch eine Königsberger Beson• nicht an die Bilder. Sie dürfen auf keinen Fall Waldecker vergaß ich, was sich später bei mei• für schon viel Gelegenheit. In der Schloßkondi• derheit für Studenten erwähnt, die allen aus beschädigt werden. Bitte, Herr Oberlandesge• nem Referendar-Examen ungünstig bemerkbar torei oder Schweriner (später zur Konditorei besonderem Grunde in guter Erinnerung ist we• richtsrat Müller, beginnen Sie jetzt." Und schon machen sollte. „Schweriner" vereinigt) trank man seinen Kaf• gen des Bieres, das dort hergestellt und ausge• ging es los, von 9 bis 13 Uhr. Dann wurde eine Damit waren die Möglichkeiten, sich die Wis• fee, besonders am Sonntagvormittag. Garten• schenkt wurde: Es ist Ponarth mit der großen Pause von einer Stunde gemacht, in der man in senschaften einzuverleiben aber nicht abge• lokale und viele sonstige Vergnügungsbetriebe Brauerei und die Schönbuscher Brauerei, die ihr der Gerichtskantine Mittag essen konnte. Danach schlossen. Dazu kam noch etwas, das bei den lagen am Schloßteich oder in der Nähe. Etwas keineswegs nachstand. Eine Brauereibesichti• wurde bis etwa 17 Uhr weiter geprüft. Professoren nicht sehr beliebt war, nämlich der weiter am Roßgärter Markt lag das Palast-Cafe, Repetitor. Wörtlich bedeutet das ein Wieder• das von Studenten viel besucht wurde. Gern holen. Das würde also heißen, daß man dort gingen wir auch zu drei anderen Konditoreien, nochmals bespricht, was auf der Uni in den nämlich Geelhaar, Zappa und der Kant-Kondi• Bürgermeister Goerdeler als Prüfer Vorlesungen gehört und gelernt wurde. In Wirk• torei. lichkeit geschah aber bei einem Repetitor viel Wollte man etwas weiter hinaus, dann ging Am ersten Tag waren wir beiden Brüder sehr Fächer in Büchern behandelt, und diese hatten mehr. Die Juristerei wurde von Anfang an lehr• es zu den Hufen mit ihren zahlreichen Lokalen zufrieden. Bis auf einen kleinen, aber für uns wir alle gut „durchgeackert". Nur über Preußi• mäßig geübt und scharf ausgedrückt, sie wurde und Vergnügungstätten: Der Tiergarten, der Ko• nicht schlechten Zwischenfall war alles gutge• sche Rechtsgeschichte gab es kein Buch von ihm, regelrecht „eingepaukt." rinthenbaum, das Cafe „Am Ende", die Hammer• gangen. Gleich am Anfang, als wir beide so un• obwohl er darüber Vorlesungen hielt. Es war Es gab in Königsberg zwei Repetitoren, Atzler schmiede und der Hammerkrug. Hierher gingen gefähr dasselbe antworteten, fiel Vizepräsident also das einzige Fach von ihm, das wir nicht und Rosenhain. Mein Bruder und ich nahmen wir meist am Sonntag, um bei einem kleinen Springer ein: „Sagen Sie einmal, meine beiden nach seiner stets etwas besonderen Art be• an den Kursen des Letzteren teil. Es gab unter Hellen über die vergangene Woche und die Herren, wie hießen doch die Zwillinge, die auch herrschten. Denn bei ihm belegt hatten wir den Studenten einen Ulkvers darauf: „Pack's kommende zu berichten und zu beraten. geistig völlig gleich waren?" nicht. BGB in den Ranzen ein und geh' damit zu Ro• Königsberg hatte ferner viele Gaststätten, die Zu unserem Pech hatte das Dr. Waldecker „Die sibyllinischen Zwillinge", sagten wir wie aber offenbar bemerkt, denn er prüfte uns nur senhain!" Dieser war Rechtsanwalt am Oberlan• eine ganz besondere Eigenart aufwiesen. Es wa• aus einem Munde. „Nein, die meine ich nicht. desgericht und erteilte daneben Unterricht in der ren einerseits die Flecklokale am Unter- und in diesem Fach. So war alles Lernen vergeblich Es gibt auch in der neueren Zeit zwei andere gewesen. Die unmöglichsten Fragen kamen von Rechtskunde. Es gab bei ihm verschiedene Kur• Oberhaberberg, wo ganz speziell „Rinderfleck Zwillinge mit ganz bekannten Namen. — Na? se. Zunächst besuchten wir alle Kurse, um vor• ff.." angeboten wurde. Mit Essig und Majoran ihm, so zum Beispiel: „Welche Flagge hißte Nun, die Gebrüder Grimm meine ich, die uns die Wallensteins Lager?" Und ähnliches, was mit wärts zu kommen. Rosenhain war jüdischen zubereitet schmeckt sie ganz ausgezeichnet. Fer• schönen Märchen beschert haben. — Ich werde Glaubens und ein sehr wohlwollender Mensch. ner die Bierstuben wie die „Hütte" am Stein• Recht eigentlich nichts zu tun hatte. Doch wir Ihnen nachher noch sagen, wie ich darauf kom• fanden bei den anderen Prüfern, die wohl merk• So ließ er uns das Honorar gleich auf die Hälfte damm und die Winklerstuben. Dort bedienten me." herab, als er hörte, daß wir beide zu ihm kom• Kellner mit großen Lederschürzen. Getränke und ten, daß wir nur dieses spezielle „Waldecker- Am Sonnabend und Sonntag lernten wir nicht Fach" nicht gut beherrschten, Unterstützung. men wollten. Wir blieben bis zum Examen in Essen waren vorzüglich. Vor allem gehören aber mehr, sondern gingen Sonnabend gewohnterma• seinen Kursen, also rund 18 Monate. Noch heute auch hierher die stimmungsvollen Kellerräume Bei ihnen konnten wir fast alle Fragen richtig ßen Kaffee trinken. Am Sonntag fuhren wir beantworten. entdecke ich gelegentlich Studienkameraden, die des „Blutgerichts" im Schloß, des originellen nach Metgethen. Wir wollten uns, die wir so auch bei Rosenhain gewesen sind. Weinlokals mit riesigen Fässern. Genau darüber viel „gebüffelt" hatten, nicht noch mehr bela• Die beiden anderen Prüfer waren übrigens Doch nun von der „Lernarbeit" zu unserem lag der Raum des Oberlandesgerichts, in wel• sten. aus der Verwaltung. Es war ein Direktor der Privatleben und der Stadt selbst. Frühstück und chem die Jurastudenten ihre Klausuren (= Reichsversicherung für Angestellte und der Bür• Am 2. November war Springer wieder Vor• germeister von Königsberg Carl Friedrich Goer• Abendbrot bereiteten wir uns zu Hause selbst, schriftliche Arbeiten zum Examen) schreiben sitzender. Die Beisitzer stammten jedoch aus wobei die Wirtin üblicherweise den Morgen- mußten. Noch etwas für Königsberg eigenarti• deler, der als Haupt der Widerstandsbewegung dem Gebiet des Staats- und Wirtschaftsrechts. Es gegen Hitler am 2. Februar 1945 hingerichtet Malz-Kaffee lieferte (im Mietpreis eingeschlos• ges gab es: Die „Alkoholtöter", wie wir sagten. waren zwei Professoren, und zwar der Profes• sen). Mittags ging es zur Mensa in der Palästra Gemeint sind die alkoholfreien Speisehäuser, wurde. Bei meinem Examen prüfte er National• sor für Rechtsgeschichte und der Staatsrechtler ökonomie und Wirtschaftsrecht. Er war ein sehr Albertina, Wo das Studentenwerk ein preiswer• die von Frauenvereinen betrieben wurden. Da Prof. Dr. Waldecker. Ihm ging der Ruf voraus, tes Essen ausgab. Studentinnen bedienten. Jede es hier ganz besonders preiswert war, konnte gütiger Prüfer. Durch geeignete Zwischenfra• daß er sehr schwierig sei und dadurch allen die gen führte er uns auf den richtigen Weg, wenn Verbindung hatte ihren besonderen Tisch. Mein man dort überall die Studenten finden. Es gab Zensuren verpatzte. Nun, wir beide waren ganz Bruder war Angehöriger der Landsmannschaft mehrere solche segensreichen Einrichtungen, so- die gewünschte Antwort nicht sofort gegeben getrost. Denn Dr. Waldecker hatte alle seine wurde. So kam ich bei ihm zu der Zensur „voll befriedigend". Jedes Examen hat einmal ein Ende, so auch unseres. Von sechs Kandidaten fiel nur einer durch, die anderen fünf hatten bestanden, darun• ter mein Bruder und ich. Nach der Beratung der Kommission teilte uns Vizepräsident Springer mit, wie jeder beurteilt worden war. Bei uns beiden sagte er unter anderem: „Zunächst waren wir sehr erstaunt, daß ihre schriftlichen Arbei• ten in vielen Sätzen fast wörtlich übereinstimm• ten. Wir haben uns den Kopf zerbrochen, wie das möglich ist. Denn ein Abschreiben war bei der Anordnung der Plätze in der schriftlichen Prüfung gar nicht möglich. Aber jetzt haben wir erlebt, daß Sie beide auch mündlich «ehr übereinstimmen. Daher meine Frage nach den Zwillingen. — Im übrigen sind Ihre Leistungen aber in fast allen Fächern „gut", nur am zweiten Tage konnten wir Ihnen im Fach von Herrn Prof. Dr. Waldecker auf dessen Wunsch nur „ausreichend" geben. Das Gesamtergebnis ist aber trotzdem „gut". Wir waren froh. Aber Professor Waldecker! Hatten wir es doch schon geahnt. Dann eilten wir geradewegs zu unserem Repetitor Rosen• hain, dem wir das versprochen hatten, und er• zählten vor versammelter Corona, wie es uns er• gangen war. Allgemeine Empörung natürlich — und auch allgemeines Zähneklappern. Dann ein Telegramm nach Elbing! Oberpostinspektor Neumann, unser guter Freund, wartete schon auf die Ankunft und eilte sofort persönlich zu uns nach Hause, um die Nachricht zu überbrin• gen. Gleich zwei Referendare auf einmal! Wie Die Albertus-Universität am Paradeplatz schön war doch die Zeit trotz des vielen Lernens Foto Krauskopf und des so schweren Examens! 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 11 1*5 Dfomnjtartrtim Geschichte

ty / enn man sich an die vor einiger Zeit aus- W zugsweise im Ostpreußenblatt verötfent- lichten Kriegstagebücher und Feldpost• briefe von 1813 des Kriegsfreiwilligen C. A. Nation macht nicht den Menschen aus Dulfz aus Königsberg erinnert, so klang immer wieder die Feindseligkeit der französischen Be• Romantische Liebe eines Königsberger Leutnants zu französischer Generalstochter völkerung durch, als die preußischen Truppen in ihrem Kampfe gegen Napoleon in deren Land das nicht unbeträchtlich zu seyn scheint, da er einrückten. Dieses Bild hatte sich auch nicht in mehrere Schlösser in der Gegend von Amiens der „3. Campagne", dem Feldzug von 1815 ge• besitzt, mir mit der Tochter verschrieben wird, ändert Der nunmehrige Lieutenant bemerkt da• daß ich natürlich nicht im Militär bleiben, son• zu: „. . . der Haß der Franzosen gegen uns ist dern einen bürgerlichen Posten zu erhalten su• groß, Alles scheut und flieht uns. Aus dei chen müßte: Ich war natürlich ganz aufrichtig, Gegend von Amiens schreibt er an seinen Va• sagte, daß ich gar kein Vermögen hätte, sagte ter: „Wir wurden bei dem ungeheuren Hasse, meine Aussichten; jedoch das Alles hinderte den die Franzosen auf die Preußen geworfen nichts in des biedern Greises Wunsch; — er lieb• haben, nirgends freundlich aufgenommen, je• te mich wie sein eigen Kind, und wünschte seine doch fürchteten sie uns, da wir die besten Amelie glücklich zu machen, da er sehe wie sie Freunde der Engländer sind. . ." für mich fühlte. Daß der Abschied nicht leicht Vor diesem recht düsteren Hintergrund hebt seyn konnte, kannst Du wohl denken, nur Hoff• sich jedoch ein Erlebnis ab, das man als Zeichen nung des Wiedersehns erhielt die gute Amelie; echter Völkerverständigung werten kann: der sie ist gut, so gut, wie ich und der Capitain von junge Mann findet Eingang in eine — tradi• Hoverbeck als kalter Beobachter, noch nie ein tionsbewußte — französische Familie. Gewiß Mädchen gefunden haben, so geistig, so ge• keine Liebesaffäre im alltäglichen Sinne, wie schickt, so häuslich, so angenehm, wie ich sie sie im Soldatenleben überall vorkommt, — es nie unter Franzosen geglaubt. ist das Haus eines bekannten französischen Ge• Der Vater ist seit 30 Jahren französischer Ge• nerals, das ihm einige Zeit — nach eintönigem neral und Commandant von G. gewesen. . Wel• täglichen Etappendienst — schöne Gastfreund• che gute Erziehung er als verständiger Mann freundschaft in bestem menschlichen Sinne bie• seiner einzigen Tochter gegeben haben wird, tet. Es ist vielleicht nur aus dem Zeitgeist her• kannst Du wohl denken; das Mädchen ist ganz aus zu verstehen und zeigt, daß die „blaue Blu• unschuldig, so, wie man sie nicht mehr in diesem me der Romantik", die Wertherzeit Goethes, Zeitalter findet, denn Alle sind coquet und ver• auch in einem sonst feindlich eingestellten Lan• dorben. . . Ich sehe ein, daß in meiner Lage de anzutreffen war. durchaus nicht davon die Rede seyn kann, daß Hierüber lesen wir in seinem Kriegstagebuch: ich nicht allein von meiner Frau Güter leben „D. 13. (November) andere Dislocation (Orts• würde; kann ich keinen Civil-Posten erhalten, veränderung) erhalten, mit dem Capt. (seinem so schreibe ich, daß durchaus nichts davon wer• Freunde Peterson) nach Ignaucart zum General den kann; doch würde ich das engelreine Mäd• Dupuche; angenehme Unterhaltung mit Amelie; chen nie vergessen können! Hätte ich Vermö• sehr geistreiches interessantes Mädchen; mun• gen, und wir gebrauchten die Welt nicht, so wä• tere Stunden." „. . . wir tanzten, sangen und wa• ren wir glücklich; — ob eine Deutsche oder eine ren sehr froh. Piccoline. Pauvre Malheureux! Französin ist gleich; die Nation macht nicht Toujours courir, toujours chanter et pas den Menschen aus." d'argent!. . ." — „Wie hätte ich glauben können, Seinem Tagebuch vertraut der junge Lieute• daß aus dem Scherze, den ich anfangs mit mei• nant seine hin und her schwankenden Empfin• ner Amelie Briefe hatte, wirklich Ernst werden dungen an: „... Gewiß bin ich überzeugt, daß sollte? Das Mädchen interessierte mich nur an• Am Schloßteich in Königsberg um 1815 ich mit der herzensguten Amelie sehr glücklich fangs, ich glaubte nicht, daß es je mehr werden leben würde, jedoch welche ungeheure fast un- sollte und doch liebe ich sie jetzt aufrichtig. übersteigbare Berge liegen uns noch im Wege? Noch mehr bin ich von ihr geliebt, von meiner Werde ich jemals einen hinlänglichen Posten guten lieben Amelie; die Eltern lieben mich, der „. . . die Eltern freuten sich darüber innig, nann• durchaus, daß nichts von der Sache werden erhalten, um an Amelies Besitz denken zu kön• brave Greis setzt ein unbedingtes Vertrauen ten mich nie anders, als ihren lieben Schwieger• kann, unglücklicher Weise, sage ich, muß dieser nen? Alles ist gut, muß gut seyn, mag es kom• in mich und wünscht unsere Verbindung herz• sohn, der Gatte ihres einzigen theuren Mäd• reine Engel von Mädchen einen Preußen ken• men, wie es wolle,- schreiben will ich künftig, lich, sobald meine Eltern nichts dagegen hätten chens. Anfangs war es theils nur scherzweise, nen lernen, den sie so innig, so aufrichtig liebt, Amelies Vater wird antworten. Von den El• und ich im Stande wäre, durch irgend ein Amt doch bald wurde es ernstlicher. Amelie ist 19 wie ich nie gelebt werden kann, die auch ich so tern hätte ich keinen Widerspruch zu erwarten, soviel zu erhalten wie er seiner Tochter jährlich Jahre alt, hat mehrere sehr angesehene Partien herzlich, so aufrichtig liebe. jedoch die Versorgung, die Versorgung! — Der bestimmen würde, um gehörig mit Stande leben mit den ersten Staatspersonen haben können, Abschied wird um so schwerer, je länger ich zu können ..." Der alte Vater sah die Veränderung seiner jedoch da sie nichts für sie empfand, Allen den lieben Tochter, er wußte Alles; — er sprach bleibe". Und dann der Stoßseufzer: „Warum Noch eingehender berichtet er darüber sei• Korb gegeben. Unglücklicher Weise, muß ich einen Tag darüber, gab seinen Wunsch mir mußte das Mädchen in Amiens, nicht in Königs• nem Vater in einem Brief vom 9. Dez. 1815: fast sagen, denn vernünftig betrachtet sehe ich schriftlich, sagte mir, daß 1/3 seines Vermögens, berg geboren werden, welche ungeheure Ent• fernung!" „Die Worte des alten 75jährigen Mannes, den ich nun Vater nenne, werden mir unvergeßlich in seinem Schreiben bleiben: Auguste Dultz, je vous adopte jusqu'ä present mon fils d'adop- Der mildeste Winter seit 220 Jahren tion..." Noch ein weiterer Brief des alten Gene• rals ist erhalten geblieben, der den jungen Das Wetter im Februar 1975 in Ostpreußen — Nur an zwei Tagen einzelne Schneeschauer Dultz seiner unverbrüchlichen Zuneigung ver• sichert, sowie seiner Freude über eine spätere Rückkehr. Rührend Ameles Zusatz in unbehol• as Aufrechterhalten der Funktionen flanke der von der nördlichen Nordsee bis ter in Ostpreußen war teils heiter, teils fenem Deutsch: „Für emmer A". Der Abschied jeglichen organischen Lebens erfordert nach Griechenland reichenden Hochdruck• wolkig und mit Mittagstemperaturen von war gekommen, die Truppe von Dultz mußte D ein den unterschiedlichen Individuen zone und hatte bei Zufuhr trockener konti• 5 Grad recht mild. Praktisch ohne Übergang abrücken. „Ich war schon eine Stunde vorher entsprechendes Gleichgewicht mit den Aus• nentaler Luft den herrlichsten Sonnenschein. folgte von Südnorwegen ein neues Hoch. da und plauderte allein mit Amelie, — wir wa• wirkungen ihrer normalen Lebenssphäre. Am 7. stieß an der Ostflanke dieses Hochs Es führte zu fast vollständiger Wolkenauf• ren so glücklich und doch so traurig... endlich nahm auch ich Abschied; er wurde mir schwer, Dies gilt in besonderem Maße für den bio• hochreichende Polarluft über das Baltikum lösung und brachte vom 25. bis 27. drei logisch hochentwickelten Menschen. Amelie, die Eltern, besonders der alte Vater und vor. Die feuchte Mischluft wurde wegge• sonnige Tage. Die schon recht intensive Amelie weinten höchst bewegt...; ich entriß Um das Jahr 1825 verfaßte der damals blasen, es stellte sich aufgelockerte Schauer• Sonneneinstrahlung ließ am 27. mittags die mich ihren Umarmungen, schwang mich auf mei• 76jährige Goethe (1749 bis 1832) einen „Ver• bewölkung ein und es gab am 7. und 8 Temperatur in Elbing auf 6 Grad ansteigen; nen Fuchs, und im Galopp suchte ich die tiefe such einer Witterungslehre" und schrieb einzelne Schneeschauer. Ab 9. setzte sich es war die höchste des Monats hier. Dieses Bewegung zu unterdrücken." darin die zahlreichen klimatologischen Be• wieder etwas wärmere Luft durch, der Hoch• sonnige Wetter beendete am 28. erneut ein obachtungen seines bisherigen Lebens nie• druckeinfluß stabilisierte sich wieder, jedoch Tiefausläufer. Noch unter dem Eindruck des Abschieds ste• der. Immer wieder drückte er sein Verwun• führte die feuchte Meeresluft wieder zu ge• hend, bestellt unser „junger Werther" im nahen Der mit dem 28. Februar zu Ende gegan• Amiens, ihrem Marschziel, „den besprochenen dern darüber aus, wie wenig doch im Alltag schlossener Bewölkung. Während zu die• gene Winter war in Mitteleuropa (Mittel Ring mit der Widmung: „Pour toujours Amelie auf die zweifellos tiefgreifenden Klima- und ser Zeit im westlichen Bundesgebiet das aus den vier Stationen Berlin, Wien, Basel Dupuche". Und als er sich, wie ihm vom General Witterungsvorgänge eingegangen wird. Erst Soll an Sonnenschein für Februar schon fast und De Bilt) der mildeste seit mehr als aufgetragen, in der Stadtwohnung der Familie

im Krankheitsfall werden dann ab und zu erfüllt war, hatte Ostpreußen diese noch 220 Jahren, d. h. seit dem Winter 1755/76. einlogiert, verweilt er lange vor den einander Vermutungen über den Zusammenhang mit kaum genießen können. Hoher Luftdruck Nach dem ungewöhnlich milden Dezember ähnlichen Porträts von Vater und Tochter. Dann den atmosphärisch gesteuerten Naturkräften ist vor allem im Winter keineswegs immer und Januar brachte auch der Februar eine gibt er seiner Verliebtheit nach und besucht in laut. In einem Gespräch mit seinem Ver• mit schönem Wetter und Sonnenschein ver• übernormale Mitteltemperatur, doch betrug diesem Haus „meiner Amelie Zimmer, schrieb trauten Eckermann äußerte er sich dahin• bunden. die positive Abweichung nur rund 1 Grad. darin meinen Namen an verschiedenen Stellen gehend, daß er alle Insulaner und Anwoh• Vom 11. zum 12. brach dann das alters• und war eine halbe Stunde darin recht froh". Und Nachdem die beiden Vormonate jeweils bei der General-Stabs-Wache am selben Abend ner an Meeresgestaden der gemäßigten schwach gewordene Resthoch über Mittel• einen Niederschlagsüberschuß gebracht hat• hatte er Gelegenheit, noch einmal brieflich Ab• Klimazonen für weitaus produktiver und europa endgültig zusammen und es setzte ten, fielen im Februar nur rund 30 Prozent schied zu nehmen.. . tatkräftiger halte, als Völker im Inneren sich von Frankreich mildere Meeresluft nach des Normalwertes Wolfgang Thune Dr. R. Pawel großer Kontinente. Nordosten in Marsch. Am 13. erreichte sie Kehren wir aber nun in die Neuzeit zum abgeschwächt Ostpreußen und ließ die Tem• Februarwetter in Ostpreußen zurück. An peraturen bis auf 5 Grad ansteigen. Jedoch der Westseite eines kleinen Hochs über bereits einen Tag später floß auf der Rück• dem Baltikum floß skandinavische Kaltluft seite des kleinräumigen Warmlufttiefs wie• in unsere Heimat. Um 6 Uhr MEZ herrschte der Kaltluft aus Nordosten nach Ostpreu• in Königsberg folgendes Wetter: Luftdruck ßen ein und es kam zu Schneefällen. In der 1027,7 Millibar schwach steigend, Tempera• darauffolgenden Nacht sank bei etwas auf• tur minus 3 Grad, Taupunkt minus 5 Grad, reißender Bewölkung in Königsberg die Sicht unter 5 km, Bewölkung 8/8 Stratus. Temperatur bis auf minus 6 Grad ab. Auch Das Hoch wanderte jedoch rasch südwärts mittags verharrte die Quecksilbersäule unter und ihm folgte von Skandinavien ein Tief• dem Gefrierpunkt (minus 2 Grad). ausläufer nach, so daß die dünne Schnee• über Deutschland hatte sich derweil wie• decke, die sich Ende Januar gebildet hatte, der ein umfangreiches Hoch gebildet. Dies• unter der Zufuhr von Meeresluft wieder mal erfaßte es auch ganz Ostpreußen. Nach dahinschmolz. einer klaren Nacht (Königsberg minus Danach stellte sich wieder hoher Luft• 7 Grad) folgte ein sonniger wolkenloser druck ein. Zwei Hochdruckgiganten, ein Tag (minus 2 Grad). Dieses Hoch wanderte Hoch über Südschweden mit 1039,7 mb und jedoch rasch über Ungarn nach Osten, so daß eins über Südrußland mit 1042,8 mb, ver• am 18. wieder ein Tiefausläufer auf Ost• banden sich. Ostpreußen blieb jedoch unter preußen übergreifen konnte. Er brachte Re• dem Einfluß des wärmeren skandinavischen gen, wärmere Luft (4 bis 5 Grad) und einen Hochs. Es herrschte meist geschlossene tiefe böigen Nordwestwind. Die Tendenz zu ho• schichtförmige Bewölkung, eine Art Hoch• hem Luftdruck, die den Februar bisher kenn• nebel, und die Temperaturen lagen tags wie zeichnete, stellte sich jedoch rasch wiede- nachts bei Werten um 0 Grad. Zeitweise ein. Nieselregen und auch Nebel machten das Von der südlichen Nordsee nahm ein Wetter unfreundlich, trotz eines hohen Luft• Hoch am 19. seine Wanderung auf und zog druckstandes von über 1035 mb. West• über Braunschweig (20.) Richtung Breslau deutschland lag zu dieser Zeit an der West• (21.), wo es drei Tage verharrte. Das Wet• Am Paradeplatz zur Zeit von C A. Dultz 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 12 Ins DflpmtUmM

Verständigung ist nicht erwünscht Die Gemeinschaft Junges Ostpreußen bemüht sich erfolglos um Kontakte zur polnischen Jugend ostpreußische wissen, daß er die besten Möglichkeiten zur Giereck in Warschau veranlaßt haben könnte, In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 eine Bitte zu ignorieren, die einzig darauf ab• wurden über 300 000 aus den Ostprovinzen des Annäherung im Begehen des privaten Weges Reiches geflüchtete Menschen in das noch von sehe. Helfen konnte oder wollte er aber nicht. zielt, eine langersehnte Verständigung zu er• Familie deutschen Truppen besetzte Dänemark verschla• Die jungen Ostpreußen fuhren fort, den reichen. Auch diese Anfrage blieb ohne irgend• gen. Unter ihnen befand sich eine Vielzahl an „Amtsweg" zu beschreiten. Er erschien ihnen eine Antwort. Kindern und Heranwachsenden, die schließlich dennoch direkter und größeren Erfolg verspre• Für die mutige Gruppe junger Ostpreußen über die Kapitulation hinweg mit ihren Müttern chend. Deshalb wurde im April 1970 die Militär• drängt sich aber die Erkenntnis auf, daß die und Großeltern — in der Folge von dänischen mission der Volksrepublik Polen in West-Berlin von den Bundesregierungen seit der Ära Brandt/ Soldaten bewacht — in Lagern leben mußten, um Mithilfe bei der Kontaktaufnahme mit der Scheel genährten Hoffnungen im Rahmen der Ver (Züdtetstktank die von Stacheldraht umgeben waren. Nicht zu• polnischen Jugend gebeten. Die im Berliner vielgepriesenen „Ostpolitik" in keiner Weise letzt aus dieser Perspektive heraus entwickelten Grunewald residierenden polnischen Militärs erfüllbar sind. Am kleinen Beispiel wurde offen• Unser Bücherschrank ist weder eine sich bei diesen jungen Menschen Ressentiments hielten es jedoch nicht für nötig, eine Antwort bar, daß polnische „Westpolitik" als Erfüllungs• Buchhandlung noch ein Antiquariat. gegenüber der dänischen Bevölkerung, die ihnen zu verfassen. Die Kamener Gruppe nahm dies organ sowjetischer Ziele ganz andere Ziele ver- Alle angezeigten Titel sind jeweils offensichtlich den Weg in die Freiheit ver• zur Kenntnis, ließ jedoch nicht locker und rich• lolgt als echte Verständigung mit dem deutschen nur in einem Exemplar vorhanden. sperrte. Daß es jungen Menschen auf dänischer tete wenig später ihre Bitte an den Ersten Sekre• Volk. Die Bundesregierung und den sie tragen• Seite während der deutschen Besetzung in ähn• tär der „Vereinigten Arbeiterpartei der Volks• den Parteien — SPD und F.D.P. — bleibt der (Für Buchwunsch genügt eine Post• licher Weise ergangen sein mag, vermochte nur republik Polen", Giereck — ohne die geringste herbe Vorwurf nicht erspart, auch heute noch karte; bitte kein Telefonat.) Weiteres schwer oder überhaupt nicht in das Bewußtsein Reaktion. den Deutschen eine „Ostpolitik" als erfolgreich darüber finden Sie in unserer ständi• dieser Jugendlichen zu dringen. Schließlich richteten sie im April 1974 eine zu verkaufen, die unrealistisch ist und ihre Mißerfolge täglich deutlicher zeigt. Dennoch gen Rubrik „Die Ostpreußische Fami• So erhob sich im Nachkriegseuropa die Frage, Anfrage an den Botschafter der Volksrepublik lie". Folgende Spenden sind abruf- ob diese gefühlsbedingte Abneigung auf beiden Polen in der Bundesrepublik eine Anfrage, was aber: die Kamener Gruppe gibt ihre Hoffnung Seiten je abzubauen und schließlich zu überwin• wohl die Militärmission in Berlin und Herrn nicht auf. bereit: den sei. Um eine Antwort darauf bemühte sich Francoise Sagan: „Bonjeur tristesse" die Jugendgruppe „Kant" der „Gemeinschaft Junges Ostpreußen" im westfälischen Kamen. (Roman). — Kurt Tucholski: „Schloß Bereits im Jahre 1953 suchte diese Gruppe Be• Gripsholm" (Eine Sommergeschichte). gegnungen mit dänischen Jugendlichen und „Das Recht auf die Heimat" —Martin Kakies (Herausg.): „Königs• noch im selben Jahr fand ein Treffen in Kopen• berg in 144 Bildern." — Marjorie hagen statt. Fortgesetzte Bemühungen madüen Wissenschaftliche Pionierarbeit eines Holländers Housepian: „Ein Haus voll Liebe" es schließlich möglich, daß junge Ostpreußen wie Laun, Klein, Münch, Lemberg, Rabl, Schnei• auf dem Flüchtlingsfriedhof Oksböls in West- Obwohl seit über fünfzig Jahren in Süd-, Mit• (Roman). — Albert Camus: „Gesam• tel- und Osteuropa wie auch in Afrika und der, Veiter, Meissner, Pictet, Schechtmann, Roet- jütland der dort beerdigten Toten gedenken melte Erzählungen." — Friedrich Höl• konnten. Dies bedeutete den Anfang einer nun Asien, bereits Abermillionen Menschen aus ih• hof, Skadegard und Zygulski im „Recht auf die schon über 20 Jahre dauernden Arbeit junger ren angestammten Wohngebieten vertrieben Heimat" Verwendung finden, versteht sich von derlin: „Gesammelte Werke" (Zwei Menschen bei der Pflege von Gräbern deutscher wurden, sind wissenschaftliche Arbeiten dar• selbst. Bände). — Gustav Kohne: „Hooge Flüchtlinge und in Dänemark gefallener deut• über nur spärlich zu finden. Zum Teil werden Bedauerlich ist es, daß das Buch bereits vor Veld" (Roman aus dem Burenlande). scher Soldaten. Arbeiten darüber unterbunden, um auf diese der letzten UNO-Vollversammlung abgeschlos• Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht auf• sen wurde, die die aufsehenerregende Rede des — Alexander Solschenizyn: „Der erste Mit zäher Beharrlichkeit, durch bescheidenes merksam zu machen, zum Teil werden sie nicht Führers der vertriebenen Araber, Arafat, und Kreis der Hölle" (Roman). — Marga• Auftreten und mit einer der Zukunft zugewand• zur Kenntnis genommen, weil sich die Vertrie• die UNO-Resolution auf Selbstbestimmung und rete Fischer: „Marunenhof" (Roman). ten Einstellung zum Leben konnten diese jun• benen in Ost und West ihres politischen Gewichts Rückkehr der vertriebenen Araber im Herbst — Friedrich Dross (Herausg.): „Ernst gen Ostpreußen die anfänglich schweigende Ab• noch nicht bewußt sind und es bisher an ent• 1974 gebracht hat. Gerade diese Resolution wäre lehnung der Dänen systematisch abbauen. Die sprechender Aufklärung und internationaler Zu• eine gewichtige Verstärkung des positiven Völ• Barlach" (Aus seinen Briefen). —Emil Folge war, daß die Kamener Gruppe bei der sammenarbeit fehlen ließen. Die unverständli• Barth: „Das Lorbeer-Ufer" (Roman). Bevölkerung und vorab bei den dänischen Ju• kerrechts auf dem Sektor des Rechts auf die chen deutschen Ostverträge sind ein beredtes Heimat. Keine Berücksichtigung findet auch gendlichen viele Freunde fand, die hilfreich die und überzeugendes Beispiel dieses Versagens — Thor Goote: „Wir fahren in den Hände reichten. Begegnungen, Verständigung der seit Jahren geäußerte Standpunkt der So• Tod (Kriegsroman). — Siegfried Lenz: der Aufklärung, in einem Volk, das mehr als wjetunion und ihrer kommunistischen Traban• und gemeinsame Arbeit junger Menschen aus andere Völker von der Geisel der Vertreibung „So zärtlich war Suleyken" (Masuri- einstmals verfeindeten Ländern leisteten somit ten bezüglich des Rechtes auf Heimat der Araber, getroffen wurde. Dennoch war man in ganz wie er in den Zeitungen „Rüde prävo", Prag, sche Geschichten). — Manfred Haus• einen wesentlichen Beitrag zu einem Friedens• Deutschland nicht imstande, in der Vertreibung werk, das Grenzen zwischen den Völkern über• ein gesamtdeutsches Unglück zu sehen und Soli• „Tribuna ludu", Warschau oder der „Pravda", mann: „Martin" (Geschichten aus flüssig macht. Wir haben oft darüber berichtet. darität mit den Betroffenen zu üben. Moskau seit langem laufend zum Ausdruck einer glücklichen Welt). — Florence Was zwischen Deutschen und Dänen möglich kommt, wenn diese auch das gleiche Recht für So ist es um so begrüßenswerter, daß ein jun die deutschen Heimatvertriebenen leugnen. Scovel Shinn: „Das Lebensspiel und wurde, das sollte — so meinten die jungen Ost• seine Regeln." — Nikolai Leskow: preußen — auch im Verhältnis zu Polen möglich ger holländischer Rechtslehrer sich des Pro• Für die deutschen Vertriebenen ist in dem sein. Nicht zuletzt dachte man aber auch, daß blems der Vertreibung und des Rechtes auf die Buch du Buys von Bedeutung, daß darin zahl• „Liebe in Bastschuhen" (Erzählungen niemand mehr als junge Ostpreußen dazu be• angestammte Heimat annimmt und all das in reiche Stellen von einer positiven Einstellung aus dem Russischen). — Heinrich Boll: rufen sind, Verständigung mit dem heute im einem Buch — seiner Promotionsarbeit — zu• zu Rückkehr und materielle Wiedergutmachung „Billard um halbzehn" (Roman). — Land ihrer Eltern lebenden polnischen Volk sammenträgt, was bisher über dieses weltweite sprechen, was auch für polnische und tsche• herbeizuführen. Problem von zuständiger Seite gesagt wurde. chische Äußerungen aus dem Exil zutrifft. So Ferdinand Gregorovius: „Wander- Man muß es der niederländischen Reichsuniver• jahre in Italien" (Geschichte und Le• Gleich dem Beginnen in Dänemark suchte die wird u. a. der seinerzeitige Vizepräsident der Kamener Gruppe zunächst auf privatem Wege sität Utrecht und ihrem Professor J. E. Spruit tschechischen christlich-demokratischen Bewe• ben). — Richard Voß: „Zwei Men• mit polnischen Jugendgruonen in Verbindung zu hoch anrechnen, daß F. H. E. W. du Buy seine gung Josef Kalvoda, zitiert, der im November schen" (Roman). — Wilhelm Schäfer': Arbeit „Das Recht auf die Heimat — Realität 1954 sich an Bundeskanzler Adenauer wandte treten. Im November 1969 wurde der Vorsit• „Die Mißgeschickten" (Novelle). — zende des Kuratoriums der „Krupp-Stiftung" in oder Fiktion?" schreiben und herausbringen und schrieb: „... wir betrachten das Heimat• Essen, Bertold Beitz, um Mithilfe zur Herstel• konnte. Mit ihren 200 Seiten ist diese Abhand• recht, den unabdingbaren Anspruch aller Völ• Mackinlay Kantor: „Andersonville" lung von Kontakten mit polnischen Jugendqrup- lung ein überaus aussagestarkes Werk, nach ker und Volksgruppen auf ihr Siedlungsgebiet (Roman aus dem Amerikanischen). — pen gebeten. Ziel war es, sich zunächst mit diesen dem man gerne greifen wird, weil es eine Zu• als eines der grundsätzlichsten Menschenrechte." Anton Betzner: „Deutschherrenland" sammenfassung dieser Art bisher noch nicht Gruppen auf neutralem Boden zur Planung einer (S. 31) (Ostpreußenfahrten). — Hermann Gräberarbeit zu treffen. Herr Beitz sah sich dazu gab, eine derartige Kompilation aber anderer• Da der Verfasser schon früher in der BR- allerdings nicht in der Lage und empfahl in seits dringend nötig war, um den gegenwärti• Deutschland durch seine mutigen Stellungnah• Hesse: „Das Glasperlenspiel" (Ro• gen Forschungsstand auf diesem Spezialgebiet einem ebenso freundlichen wie knappen Schrei• men für alle Vertriebenen in aller Welt bekannt man). — Edith Sitwell: nVictoria von ben, den „Amtsweg" einzuhalten. aufzuzeigen. Welch riesige Arbeit diesem Werk wurde, dürfte sein Buch beitragen, daß er öfters England" (Lebensbeschreibung). — vorausgegangen ist, zeigen sowohl die vielen als Referent zu Tagungen eingeladen wird, denn Daraufhin bemühten die jungen Ostpreußen Anmerkungsnotizen, wie das überaus umfang• Jürgen Thorwald: „Es begann an der ihre dänischen Freunde und baten sie, über Sachkenntnis findet sich nur selten mit Mut und reiche Literaturverzeichnis. Allein schon dieses Einsatzbereitschaft für Unpopuläres gepaart. Die Weichsel" (Zeitgeschichte). — Orsola kirchliche Kontakte eine polnische Jugendgruppe Literaturverzeichnis wird vielen Interessierten für die Teilnahme an einem internationalen Vertriebenen in Ost und West werden sich Nemi: „Amata" (Roman). — Ernst hoch willkommen sein, fehlt es doch vielfach freuen, daß sie in du Buy einen solch einsatzbe• Wiechert: „Der Exote" (Roman). — Lager zu gewinnen, das die Kamener Gruppe an der nötigen diesbezüglichen Übersicht. im Rahmen ihrer für den Volksbund deutscher reiten Verfechter ihrer Rechte gefunden haben. Hans Carossa: „Jahr der schönen Kriegsgräberfürsorge an einem international be• In acht Hauptkapitel und zahlreiche Unter• Hoffentlich wissen sie auch dies zu nützen. gruppen gegliedert, bietet das Buch eine klare Täuschungen" (Zwei Romane). — legten Gräberfeld in Dänemark durchführte. Die Toni Herget Verhandlungen nahmen anfänglich einen guten Gliederung. Insbesondere sei hier verwiesen auf Werner Bergengruen: „Badekur des Verlauf, jedoch wurden die Verhandlungen ge• die Abschnitte: Heimat — Recht auf die Heimat F. H. E. W. du Buy: „Das Recht auf die Heimat Herzens" (Ein Reiseverführer). mäß eines Ratschlages „hoher dänischer Stellen" — Ursachen der Heimatlosigkeit — Anerkannte — Realität oder Fiktion", Reichsuniversität Ut• eingestellt. Der private Weg blieb ohne Erfolg. Normen, die für das Bestehen eines Rechts auf recht/Holland, Rechtsfakultät 1975, 200 Seiten. Im Jahre 1970 schließlich wandte man sich die Heimat sprechen — Selbstbestimmungsrecht an den damaligen Bundesaußenminister Scheel — Minderheitenschutz —Recht auf die Heimat und bat ihn, bei der Herstellung von Kontakten und Völkerrechtswissenschaft. zur polnischen Jugend tätig zu werden. Lapidar Für die deutschen Vertriebenen ist erfreulich, Gerhard Meinke im Deutschlandhaus ließ der Bundesaußenminister und exponierte daß der Autor auch die von ihnen herausge• Vertreter der eben ins Leben gerufenen „Ost• brachten Publikationen in seiner Arbeit berück• Ausstellung eines eigenwilligen Malers aus Ostpreußen politik" durch einen Vertreter seines Amtes sichtigte. Daß international bekannte Autoren Bis Ende März zeigte das Deutschlandhaus Die vielen Sgraffitos, die Meinke geschaffen Berlin die Werke eines eigenwilligen Malers hat, haben auch seine Ölbilder 2um Teil be• aus Ostpreußen. Gerhard Meinke wurde am einflußt. In kräftigen Farben aufgetragen, ver• Pfarrer Linck beging 85. Geburtstag 30. Juli 1922 in Masuren (Johannisburger Heide) mitteln sie einen fast plastischen Eindruck. Sei• geboren. 1929 siedelte die Familie nach Berlin nen Materialbildern kommt die handwerkliche Er wirkte in Königsberg, im Kreis Orteisburg und in Wehlau über, wo der Junge aus Ostpreußen in einem Ausbildung zugute. Vereint mit seinem künst• typischen Arbeiterbezirk, in Kreuzberg, auf• lerischen Engagement hat hier der handwerklich „Ich bin Gemeindepfarrer und kein Wissen• Sonntag nach Weihnachten desselben Jahres wuchs. Nach seiner Arbeitsdienstpflicht wurde Geschickte Werke von starker Aussagekraft ge• schaftler, kein Historiker." Diese bescheidenen wurde er in der Königsberger Schloßkirche ordi• er 1939 Soldat und mußte bis zu seiner Gefan• schaffen. Aus rostigem Eisen, alten Kinder• Worte sind dem Vorwort zu dem Buch „Der niert. Anschließend wirkte der Königsberger in genschaft 1945 die Schrecken des Krieges an Kirchenkampf in Ostpreußen" (Gräfe und Unzer kegeln und Muscheln, vereint mit einer fein• Puppen, Kreis Orteisburg, und in Wehlau als vorderster Front durchstehen. Aus der Gefangen• 1968) von Hugo Linck entnommen. Seine um• Pfarrer, bis er 1930 an die Löbenichtsche Kirche sinnigen Farbgebung, hat er sein vielleicht fangreichen Werke über Königsberg und die in seiner Heimatstadt berufen wurde. schaft floh er im Juli 1945 und kam in die zer• stärkstes Bild „Verlassener Hafen" gestaltet. störte alte Reichshauptstadt. Um eine bessere Kirche in Ostpreußen weisen den geborenen Seit der Machtübernahme 1933 durch die Na• Nicht minder eindrucksvoll ist das Werk „Die Königsberger jedoch auch als Historiker von tionalsozialisten gehörte Hugo Linck zu den Lebensmittelkarte zu bekommen, verdingte sich Insel". Auch hier hat er Eisen und Holz als Rang aus. ersten Männern des Widerstandes. Als Mitglied Meinke als Kohlenlader und Lokomotiv-Aus- Material für ein Kunstwerk verwendet, das in Am 20. März nun beging Pfarrer Hugo Linck der Ostpreußischen Bekenntnissynode und schlacker bei der Bahn. Danach machte er eine seiner Art einzig sein dürfte. In all seinen Bil- in Hamburg seinen 85. Geburtstag. Ein beweg• Kreispfarrer der Bekennenden Kirche für Kö• Zimmermannslehre durch und arbeitete auf dem dern — ausgenommen sind hier die zarten Aqua• tes Leben liegt hinter ihm: Unermüdlich setzte nigsberg setzte er sich hartnäckig mit Partei Bau. relle aus Finnland — ist Dunkles vorhanden, er sich für seine Landsleute ein und versuchte und Staat auseinander. Nach dem Zusammen• zu helfen, wo er nur konnte. bruch blieb er seiner Gemeinde in Königsberg Erst 1948 entschloß sich der nun 26jährige wahrscheinlich ein Niederschlag des schweren Nach seiner Reifeprüfung am Friedrichskolleg und der Tochtergemeinde in Liep noch drei zum Studium an der „Meisterschule für das Fronterlebnisses. Gerhard Meinke, der dem Ver• in Königsberg studierte Hugo Linck in seiner Jahre treu. Im Frühjahr 1948 wurde der mutige Kunsthandwerk' in der Klasse für angewandte ein Berliner Künstler angehört, hat In vielen Heimatstadt und in Tübingen Theologie. 1912 Pfarrer ausgewiesen und gelangte schließlich Malerei bei den hervorragenden Künstlern Ausstellungen in Berlin, auf Ibiza und im Ruhr• bestand er die Erste theologische Prüfung und nach Hamburg, wo er bis zu seiner Versetzung Lange und Reise. Im Jahre 1951 führte ihn eine gebiet seine Bilder gezeigt. Der sympathische besuchte nach seinem Vikariat das Prediger• in den Ruhestand im Jahre 1959 der Harveste- mehrmonatige Studienreise durch Frankreich, Künstler wird den eingeschlagenen Weg sicher seminar in Wittenberg. Als der Erste Weltkrieg hudar St.-Johannis-Gemeinde als Seelsorger vor• mit Erfolg weitergehen. Siegfried Haertel ausbrach, meldete er sich freiwillig an die Front stand. Neben seiner pfarramtlichen Tätigkeit auf der er nachhaltige Eindrücke und Impulse und legte noch im September 1914 die Zweite fand Hugo Linck immer wieder Zeit, sich beson• empfing. 1952 machte Meinke seine staatliche theologische Prüfung ab. 1915 geriet er als ders um seine Königsberger Landsleute zu küm• Abschlußprüfung an der Meisterschule. Im Schwerverwundeter in russische Gefangenschaft mern, denen er stets mit Rat und Tat zur Seite Herbst desselben Jahres erhielt er seinen ersten BEILAGENHINWEIS und wurde nach Sibirien verschleppt, wo er im stand. öffentlichen Auftrag für eine Wandgestaltung Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der Rauten- Lager als Feldprediger wirkte. Viele seiner Gemeindeglieder werden sich an (Sgraffito) am Stadtbad Wedding. Seit dieser Nach seiner Flucht im Jahre 1918 diente Hugo Arbeit hat Meinke viele Aufträge für Wand• bergschen Buchhandlung, 295 Leer, Postfach 909, diesem 20. März dankbar an das Wirken den bei, den wir unseren Lesern zur besonderen Linck bis zum Kriegsende an der Westfront. Am Königsbergers erinnert haben. H. B. gestaltungen bekommen. Beachtung empfehlen. Jahrgang 26 £*B DtpnunmblflU 29. März 1975 — Folge 13 — Seite t3

Das geistliche Wort zum Osterfest

Geo Grimme

< ^as siegreiche ^üzst des JLebens Den Fürsten des Lebens habt ihr ge• Osteiäied tötet. Den hat Gott aulerweckt von den Toten, des sind wir Zeugen. s gibt Überzeugungen — die können Apg. 3, 15 E nur gesungen werden. Dazu gehört un• n manchen lichten Ostermorgen hinein, ser Osterglauben, daß der Herr Jesus der strahlend über der Weite ostpreu• auferstanden ist und daß wir ewig leben I ßischen Landes aufging, klang aus den werden, das Futurum resurectionis (die Zu• Kindergottesdiensten unserer Kirchen in kunft im Zustand der Neuheit), wie es Karl Stadt und Land der Satz, von den Kindern Barth 1921 in einem Briefe an Thurneysen jubelnd gesungen: „Der im Grabe lag gebun• nennt. Unser Gemüt will und muß sein den, hat den Satan überwunden, und der Halleluja jubeln, wenn die Ostergewißheit lange Kerker bricht." Das hat Max von in uns die gewollte Kraft des Glaubens Schenkendorf gedichtet, dem nur 34 Jahre erwirken soll. Ob das geschieht in der klas• des Lebens auf dieser Erde zugemessen sischen Weise des lateinischen Chorals oder waren. Rückert hat ihn den „Kaiserherold" im Stil von Händel und Bach, ist nicht we• genannt wegen seiner glühenden Sehnsucht sentlich; aber das jubelnde Lied ist not• nach der Erneuerung des alten deutschen wendig zum Ostererleben, wie das stillere Kaiserreiches. und besinnlichere Weihnachtslied seinen Aber er wußte noch um ein anderes Reich Platz behalten wird. und um einen anderen Herrscher. Ohne den konnte er sich eine Erneuerung des deut• Weil das Herz der Wurzelboden der schen Wesens gar nicht denken. Darum Freude ist, muß es singen, wenn es glauben stehen seinen Vaterlandsliedern die Be- will und soll. Unser Kopfbewußtsein wird mit Auferstehung und Neugeburt schwer fer• tig, die Tertianerlehrsätze des Euklid im Ostern, Ostern, Frühlingswehen! dreidimensionalen Raum machen uns dabei Ostern, Ostern, Aulerstehen Denkschwierigkeiten, die Naturgesetze der aus der tiefen Grabesnacht! Physik lassen uns im Stich. Blumen sollen fröhlich blühen, Herzen sollen heimlich glühen, Gott Dank haben wir noch das singende denn der Heiland ist erwacht. Seinssymbol des Halleluja, es schlägt alle Saiten des Herzens zugleich an; es wird ver• Trotz euch, höllische Gewalten! nommen, nicht erkannt. Das Halleluja ist Hätten ihn wohl gern behalten, die Zustimmung von innen her, es ist ein der euch in den Abgrund zwang? meditatives Verhalten, das den Charakter Konntet ihr das Leben binden? formt. Durch die stete Wiederholung wird Aus des Todes düstern Gründen es ganz persönliches Eigentum als Glau• dringt hinan sein ewger Gang. bensüberzeugung. Singe Halleluja, dann bist Der im Grabe lag gebunden, du ein wirklicher Christ. hat den Satan überwunden, und der lange Kerker bricht. Die Osterlieder unseres Gesangbuches Frühling spielet aul der Erden, sind die Stärke unserer Zuversicht, weil sie Frühling soll's im Herzen werden, die Substanz unseres Christseins aussagen. herrschen soll das ewge Licht. „Sieh, deshalb waren mir immer die köst• lichen Osterlieder unserer Väter so von Max von Schenkendorf Herzen lieb. Deshalb war immer die Oster- predigt meine große Lust. Nicht nur an den kenntnislieder des frommen Christemi voran, Ostertagen, sondern auch mitten in den und in diesen Liedern steht der lebendige, Fastentagen und das ganze Jahr hindurch." auferstandene Herr und Heiland in der So sagt Grundtvig, der große Seelsorger der Mitte. Von ihm gesungen als von dem König dänischen Kirche im 19. Jahrhundert. Bis aller Welt, der lebt und regiert und auch heute werden seine Lieder gesungen, ein Feinden wehrt, die sein Volk bedrohen. Drittel des dortigen Gesangbuches; fast alle Für die Sakristei der Kirche seiner Vaterstadt Tapiau schuf Lovis Corinth ein Tripty- chon, dessen Mittelstück den gekreuzigten Heiland darstellt In unserem Text geht es um ein Wort, sind österlich gestimmt. das zu Pfingsten über Ostern gesagt wurde Die Abbildung entnahmen wir der dreibändigen .Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreu• Wir überlegen uns die biblische Lage. Men• Ziel seiner Predigt ist, die Hörer abzu• ßens' von Prof. Walther Hubatsch, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen bringen, einseitig auf die Passion Christi zu schen, von denen gesagt wurde, daß sie alle blicken und statt dessen dazu aufzufordern, Jesus verließen und flohen, stehen jetzt mit der Herrlichkeit des auferstandenen und des ihrem Leben für Jesus ein. Petrus, der den erhöhten Herrn innezuwerden und von da• Herrn vor einer Dienstmagd verleugnete, her Passion so in den Blick zu bekommen, Agnes Miegel steht jetzt vor dem Hohenpriester und dem daß sie als die frohe Botschaft vernommen Hohen Rat, die Jesus verurteilt haben, und spricht aus letzter Vollmacht einen Richter• werden kann. spruch den höchsten Richtern seiner Zeit: Unser Christsein ist zu dunkel und auch az&lssus und die ^Tuäinan „Den Fürsten des Lebens habt ihr getötet, zu einseitig, wenn es nur den „Pilgerweg den hat Gott auf erweckt." des Glaubens" kennt und die damit ge• ie stehen vor mir in der weißen Vase auf entferntesten Verwandten, mitgeben. Mit Der Wandel vom Verleugner zum Beken• meinte Beschwer und Last der Unsicherheit; keinem andern Blumenduft ist er zu ver• ner, wie er dann auch in besonders über• reine Bußgefühle nehmen dem Menschen dem Schreibtisch, die drei roten Tulpen. S Das Abendlicht scheint durch ihre lan• gleichen, nur der Duft der silbrigen, sahne• zeugender Weise bei Paulus eingetreten ist, den Mut, sein Herz muß österlich gestimmt gen lichtgrünen Schilfblätter, leuchtet durch hell gefüllten Päonie, der wie der Hauch erklärt sich nur aus der Wucht eines Er• sein, es braucht die innere Gewißheit, die die Wunderpracht ihrer großen runden, von der Kwannon ist, ist noch so zart wie er. eignisses, das die Menschen gepackt und das herrliche Ende vorausnimmt. Sonne und Zimmerwärme weitgeöffneten Da sind die kleinen, kurzstieligen, halbge• nicht mehr losgelassen hat und sie zwang, Kelche wie durch die bunten Radfenster füllten Tülpchen, so reizend dicht bei dicht unter Einsatz des Lebens die Wahrheit zu Sauber gestimmt ist nicht sentimental, verkünden. jeder Klavierspieler wird das bezeugen. einer gotischen Kirche. Herrlichstes Rosen• im Beet, mit den rosig überhauchten weißen rot glüht auf in den eirunden, sanftge• Blüten, die kleinen rötlich-gelben, die wie Unter dieser Verkündigung stehen wir Wir dürfen nicht beim Karfreitag hängen schwungenen Blütenblättern, die ein weißer Blumen gewordene Mandarine sind. heute. Die Gewalt des Todes und seiner bleiben; es ist doch längst Ostern geworden Doppelstreif in der gewölbten Mitte durch• dunklen Gefolgsleute ist groß; sie brechen in der Welt. flammt. In jeden Streifen mündet am Grunde Wer wohnt jetzt in dem alten Rokoko• durch alle Sicherungen und treffen uns mit• der spitze violette Zackenrand des großen haus am Park im Oderbruch, in dem ich ten ins Herz. Sie bekommen sogar den Le• Zum Osterlied gehört das Osterbild — weißen Mittelsterns, aus dem sahnegelb, das schönste Morgenwunder erlebte, als bensfürsten in ihre Gewalt. Aber während so wie wir uns stets neu erfreuen am Far• schwer und kantig der Stempel steigt mit ich früh den Laden aufstieß: alle anderen sich als besiegt erklären müs• bensturz des Isenheimer Altars. Das der dreigezackten lichten Krone, den die sen, reißt er die drohenden Fronten ein. triumphierende Einströmen der Lichtfluten Vor maigrünen Hügelhängen schäumte Die Siegel der Behörden brechen, der Stein sechs tiefschwarzen schmalen Staubträger weiße, rotknospende Apfelblüte in alten dort oder das alles umspielende erlösende umstehen, deren Pollen leuchtend königs• fliegt vom Felsengrab, der Sieger bricht aus Licht Rembrandts — „Wisse das Bild" Obstgärten. Stare sangen, ein Bach gurgelte dem Kerker in die Freiheit. blaue Linien auf den weißen Stern zieht. hinterm Haus. Und über dem gelben, sandi• (Rilke) und empfinde das Lied — dann wird Jede zarteste Äderung ist in den strahlen• Staunend stehen wir vor den ersten Früh• es österlich in dir. gen märkischen Gartenboden, von Buchs ge• lingsblumen, die uns nach einem oft langen den hellroten Blütenblättern zu erkennen; säumt, war ein ganzes Feld allerschönster, sie scheinen dünner als ein Mohnblatt und und harten Winter wachsen und mit ihrem Das Halleluja ist unsere Lebensfigur, die gleichmäßig großer, gleichgeflammter, dun• Blühen erfreuen. Größer aber noch ist, was heilige Neuheit der Liturgie, unser trösten• sind trotz ihres Seidenglanzes doch glatt kelrot- und weißgeströmter Bizardentulpen und fest wie ein ganz feines Leder. Immer zu Ostern im Garten des Joseph von Ari- des Lebenskonzept. — sie, die man so schön, so reinblütig in mathia geschah. Dort wurde auch unser herrlicher entfalten sich zwei der wunder• ihrer Streifenbuntheit nur noch auf alten Halleluja-Lieder sind unsere beste Ver• vollen Blumen, die ich vor Tagen schon als Dasein zum ewigen Licht befreit und be• Holländerbildern sieht, in den dicken Blu• rufen. teidigung gegen alle Neutöner unseres schmale, strenggeschlossene Knospen erhal• mengewinden um die lebensfrohen Gottes• Credo, unsere Sicherheit in allem Gegurgel ten habe. Aber die dritte neigt plötzlich Die Blume im Licht der Frühlingssonne mütter mit dem rotbäckigen runden Jesus• wird wieder welken und vergehen. Der im der Diskussionen. Ostern vor dreißig Jah• beim allerletzten Abendsonnenstrahl ihr kind. ren, hinter dem Stacheldraht des Lagers, ha• Haupt. Seltsam bewußt ist ihre Gebärde, das Glauben an den Herrn Christus gebundene ben wir uns frei und fröhlich gesungen. Senken des biegsamen lichtgrünen Stiels, Alle wart ihr schön, wart alle Erfüllung, Mensch wird leben, ob er gleich stürbe. das Schließen der welkenden Blüte. holder, als ich sie gehofft — so wie sie nur Jedes Osterfest nach der Passionszeit Immer wieder klang das Halleluja auf, es die Blumen geben. Aber hinter eurer Herr• redet uns darauf an, daß wir bedenken, was hat längst seine Bewährungsprobe bestan• Die größte, die schönste sieht vertrauens• lichkeit, geliebte Tulpen, sah ich doch im• der Herr für uns getan hat, und uns fragen, den; es ist unsere Einbergung im Glaubens• voll und neugierig mir zu, hat sich wie ein mer, klarer, leuchtender mit jedem Früh• was wir von ihm schon genommen haben, licht des Ostertages. Es ist wie ein Schmek- Kind angelehnt und fühlt und erwidert wie ling, die große, nie welkende, wolkenbunte, um unser vergehendes Leben zu ewigem ken des göttlichen Seins. ein Kind meine Liebe. sonnenrote, goldstrahlende Tulipan, die Dasein zu verwandeln. Der Kerker ist auf• Gottvater in der Hand hielt, als er die erste gebrochen. Die Stricke sind zerrissen. Der Willst Du österlich fröhlich sein Da sind die anmutig feinen, lichtgelben kleine Tulpe am ersten milden Tag im Weg in die Freiheit und in das Leben ist sing Tulpen mit dem bläulich überhauchten Laub, grünen Grasmeer der Steppe aufleuchten gebahnt. Wer hindert uns, ihn zu beschrei• HALLELUJA! mit dem süßen Duft, den sie jeder, auch der ließ. ten? 29. Marz 1975 — Folge 13 — Seite \A Glückwünsche Rbqe und in Hannover gebracht. Hans Helmut Wasdike, Therese, geb. Krause, aus Neu-Lindenau, Mann wird sein traditionelles Karfreitagskonzert Kreis Königsberg, jetzt 2807 Achim-Uphusen, Thor• zu Ehren des Altmeisters im Kontrapunkt, Jo• JÖic gcotulicccn. • • ner Straße 19, am 28. März Wenzel, Hedwig, aus Fischhausen, Langgasse 19, hann Nepomuk David, anläßlich seines 80. Ge• jetzt 24 Lübeck, Hövelnstraße 32, am 5. April burtstages mit Felts Triosonate III vor einem internationalen Publikum eroffnen Mütalpford, Herbert, Dr. med., aus Königsberg, Pa- zum 70. Geburtstag zum 97. Geburtstag radeplatz 19, jetzt 24 Lübeck, Rudolf-Groth-Straße Werke von Käthe Kollwitz werden auf der Itimks, Maria, aus Pillau I, Holzwiese 1, jetzt 56 Ackermann, Walter, aus Bersken, Kreis Tilsit-Ragnit, .Ichresausstellung der Künstlergilde der Os- 26, am 31. März und Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt 216 Stade. Hohen• Wuppertal 2, Rütliweg 2b, bei Traute Brinkschmidt, Nikölay, Karoline, geb. Kallisch, aus Altkirchen, Kreis deuschen Galerie Regensburg vom 12. Mai bis am 1. April wedeler Weg 38, am 31. März Ortelsburg, jetzt 565 Solingen 1, Hasselstraße 2a, Bressau, Luise, geb. Zachrau, aus Königsberg, Pon- 6 Juni zu sehen sein. Auf der Jahresausstellunq Stamm, Auguste, geb. Zähring, aus Wannagupchen, am 1. April arth. Jägerstraße 59, Jetzt 22 Elmshorn, Uhlenhorst werden Bildhauerinnen, Malerinnen und Graphi• Kreis Gumbinnen, jetzt 5208 Eitorf/Sieg, Birken• Olschewski, Michael, aus Ortelsburg, jetzt 24 Lübeck, kerinnen mit ihren Arbeiten vertreten sein. Son• weg 1, am 21. März Reetweg 9, am 3. April 3, am 3. April Katlns, Anna, geb. Fidler, aus Schwerfelde, Kreis derkollektionen: Käthe Kollwitz, Ida Kerkovms Paczia, Rosa, geb. Golkowski, aus Königsberg, jetzt Insterburg, Jetzt 297 Emden-Uphusen, Uphuser Str. zum 93. Geburtstag 233 Eckernförde, Gorch-Fock-Straße 4, am 30. März und Renee Sintenis. Balscheweit, August, Kreisrentmeister, Hauptmann Schmidt, Richard, aus Tilsit, Weidegarten, jetzt 8399 127, am 22. März Hermann Sudermanns Schauspiel Johannis• und Wehrmeldeamtsleiter i. R., aus Tilsit und Po- Konstaniki, Johanna, geb. Lasarzik, aus Bartken, Kirn/Ering, am 19. März Kreis Treuburg, jetzt 3011 Barbsen. Mühlenbergweg feuer, erschienen bei Cotta in Stuttgart (1900), gegen, jetzt 5358 Bad Münstereifel-Hilterscheid, Sokolowskl, August, aus Altstadt, Kreis Osterode, am 4. April 15, am 28. März konnte für das Theaterarchiv der Künstlergilde jetzt 4425 Billerbeck, Ludger Straße 25, am 4. April Ltttek, Wilhelm, aus Theerwisch, Kreis Ortelsburg, erworben werden. Das Werk enthält eine per• Darms, Auguste, aus Adamswalde, Kreis Gerdauen, Wölfl, Emilie, geb. Meyer, aus Küssen, Kreis Schloß- jetzt 42 Oberhausen 12, Teutoburger Straße 82, am sönliche Widmung des Autors an den Intendan• jetzt 8702 Veitshöchheim, Sonnenstraße 27 berg, jetzt 5672 Leichlingen, Birkenstraße 2c, am 31. Jaesche, Auguste, aus Masehnen, Kreis Angerburg, März 19. März ten des Hof-Theaters, Baron Putlitz. jetzt 2804 Lilienthal, Butendiek 6, am 1. April Woscldlo, Otto, aus Johannisburg, Schanzenstraße 19, Pollelb, Margarete, aus Königsberg, jetzt 433 Mul• Gerda Salwey, Webmeisterin aus Trunz bei Turowski, Gustav, aus Schützenau, jetzt 2822 Schwa• jetzt 23 Kiel 17, Claudiusstraße 12, am 23. März heim/Ruhr, Mariannenweg 12, am 31. März Elbing, begeht am 1. April in Dörverden, Kreis newede, An der Landesgrenze 27, am 26. März Woyziniuk, Fritz, Ortsvertreter, aus Sieden, Kreis Reinhold, Kurt, aus Oschern, Kreis Gerdauen, Jetzt Verden/Aller, ihren 65. Geburtstag, über das Lyck, jetzt 415 Krefeld, Breitendyk 47, am 31. März 527 Gummersbach 31. Kirchhellstraße 22, am 2. Schaffen der Kunsthandwerkerin, die viel nach April zum 92. Geburtstag heimatlichen Motiven arbeitet, werden wir in Hinz, Marie, aus Großbeinuhnen, Kreis Angerapp, zum 81. Geburtstag Salomon, Johanna, aus Wolken, Kreis Angerburg, Kürze auf der Frauenseite berichten. Gerda Sal• jetzt bei ihrem Sohn, 24 Lübeck-Travemünde 1, Adamheld, Eva, aus Tilsit, Salzburger Straße 8a, jetzt jetzt 29 Oldenburg/O. Kreyenbrück, Block 25, am Lembkestraße 20, am 25. März 2. April wey wurde mit dem Bayerischen Staatspreis und 2057 Wentorf, Tubben 13, am 23. März der Goldmedaille sowie mit dem Niedersächsi• Derday, Emma, aus Doben, Kreis Angerburg, jetzt Schabram, Albert, aus Allenstein und Königsberg- zun 91. Geburtstag 239 Flensburg, Schleswiger Straße 30/32, bei Thie- Tannenwalde, jetzt 4934 Meinberg, Kurhaus zur schen Staatspreis für das gestaltende Handwerk Atzpadin, Arthur, aus Insteiburg, Kornstraße 6, Jetzt me, am 5. April Rose, Parkstraße 47, am 3. April ausgezeichnet. 31 Celle, Güterbahnhofstrnße 10, am 30. März Ginnutt, Lucia, aus Warskillen, Kreis Elchniederung, llartmann, Elisabeth, geb. Krafft. aus Wehrkirchen, zur Eisernen Hochzeit Kreis Goldap, Jetzt 41 Duisburg 25, Kaiserswerther jetzt bei ihrer Tochter Urte Noetzel, 2352 Bordes• Scherreiks. August und Frau Helene, jetzt 28 Bremen Hundert Jahre alt Straße 350, am 27. März holm, Bahnhofstraße 25, am 31. März 44, Uelzener Straße 1, am 18. März Hennig, Hanns, aus Lyck, jetzt 741 Reutlingen, Paul- Wieder können wir einer OstpreuBin zum zum 90. Geburtstag Pfitzer-Straße 85, am 4. April zur Ernennung 100. Geburtstag gratulieren. Am 3. April begeht Grzella, Williy, Baumeister, aus Orteisburg, jetzt 7923 Intelmann, Wanda, aus Lyck, jetzt 7032 Sindelfingen, Kuessner, Helmut, aus Domkau, Kreis Osterode, jetzt Watzmannstraße 71, am 3. April Frau Karoline Hömke, geb. Gronau, dieses sel• Königsberg, Am Töbele 8, am 31. März 3 Hannover-Vahrenheide, Gothaer Straße 70, wurde tene Wiegenfest. Guttek, Minna, geb. Podzsich, aus Pustnick, Kreis Jack, Emil, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt 58 Hagen, zum Landesverwaltungsdirektor an der LVA ernannt Die Jubilarin wurde in Groß-Lindenau, Kreis Sensburg, jetzt 2951 Ihrhove über Leer, A* der Bachstraße 39, am 5. April Turowski, Gerd, Dr. Ing., Dipl.-Ing. (Horst Turowski, Blinke 5, am 3. April Klinger, Magdalena, geb. Lasarzik, aus Königsberg Architekt, und Frau Gertrud, geb. Lendzian, aus Königsberg, geboren und wohnte bis zu ihrer Karditis, Louis, aus Sillenfelde, Kreis Angerrapp, jetzt Bathof, jetzt 4055 Niederkrüchten, Uhlandstraße 37, Ortelsburg und Königsberg, jetzt 28 Bremen 1, Ver• Flucht im Januar 1945 in Gaffken, Kreis Sam• 6148 Heppenheim, Heinrich-Heine-Straße 10, am 4. am 29. März dener Straße 77), ist zum Baudirektor ernannt wor• land. Bereits im Jahre 1942 verstarb der Ehemann April Loos, Marie, aus Grünheide, Kreis Gumbinnen, jetzt den. Karoline Hömkes, so daß sie allein flüchten Wirobski, Marie, aus Salza, Kreis Lotzen, jetzt 469 291 Westerstede, Ringelmannsdamm 22, am 2. mußte. Von ihren sieben Kindern leben noch Herne, Flottmannstraße 84, am 29. März April Sczech, Fritz, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt 414 KULTURNOTIZEN sechs, die heute im Bundesgebiet, in Berlin und zum 89. Geburtstag Rheinhausen, Werthauser Straße 131a, am 1. April in der „DDR" wohnen. Der älteste Sohn ist wäh• Spehr, Therese, Bäuerin, aus Moritten, Kreis Labiau, Wawrzyn, Auguste, aus Lyck, jetzt 746 Balingen, rend des Zweiten Weltkrieges gefallen. Eine jetzt bei ihrer Tochter Anna Rehberg, 5401 Rhens, Hirsenbergstraße 133, am 30. März Stiftung Deutschlandhaus Berlin — Der Ber• Schar Enkel, Urenkel und sogar zwei Ururenkel Baiergarten 5, am 26. März haben inzwischen die Familie vergrößert. zum 80. Geburtstag liner Heimatforscher Kurt Pomplun berichtet in Weitkunat, Marie, geb. Dompich, aus Neuhausen-Tier• der Reihe „Prominente plaudern" über seine Frau Hömke, die heute bei ihrer Tochter Frieda garten, Kreis Samland, jetzt bei ihrer Tochter Herta Beckherrn, Hans, jetzt 4358 Haltern, In der Borg 11, Tätigkeit. Sonnabend, 5. April, 16 Uhr. Armoneit in 239 Flensburg, Voigtstraße 36, lebt, Müller, 239 Flensburg, Angelsunder Weg 54, am 28. am 8. März Bayerischer Rundfunk — Pommern heute. Ein ist geistig noch sehr rege und macht sich hin und März Buchsteiner, Fritz, Postschaffner i. R„ aus Schillfelde, wieder auch im Haushalt ihrer Tochter nützlich. Kreis Schloßberg, jetzt 209 Winsen/Luhe, Garten• Reisebericht von Klaus Granzow. Dienstag, zum 88. Geburtstag weg 1, am 23. März 1. April, 14.30 Uhr, II. Programm. Die Redaktion des Ostpreußenblattes schließt Lettau, Ida, geb. Petereit, aus Schippenbeil, Raiffei- Garstka, Wilhelm, Regierungsoberinspektor i. R., aus Uraufführungen einiger Werke von Gerhard sich allen Glückwünschen für die Jubilarin an senstraße 10, jetzt zu erreichen über Gertrud Küntz- Wallen, Kreis Ortelsburg, jetzt 53 Bonn, Gierenweg Feit wurden in Rotenburg o/T., in Neustadt/ und wünscht ihr noch viele erfüllte Jahre. S. St. ler, 6731 Frankeneck/Pfalz, Talstraße 83, am 31. 15, am 2. April März Hopp, Emmy, aus Königsberg, Klaporner Straße 25, jetzt zu erreichen über ihre Schwester Herta Bös, 2306 Holm, Ostsee-Sanatorium Holm, am 30. März Kahnert, Karl, Konrektor i. R., aus Tilsit, jetzt 28 Bremen, Braunschweiger Straße 51, am 4. April Der berühmte Kellermann, Emma, aus Kudern, Kreis Darkehmen, %ennen Sie die &teimatwitklith%( <*A134) jetzt 2161 Bargstedt-Ohrensen, Siedlung Nr. 77, bei ihrer Tochter Hildegard Bouchain, am 31. März Magenfreundliche Knies, Hans, aus Klein Lasken, Kreis Lyck, jetzt 5 Köln-Weidenpesch, Wandsbeker Straße 4, am 1. April Loeser, Ida, aus Wilhelmsberg, Kreis Angerapp, jetzt Pahlke, Lina, geb. Thalmann, aus Heydekrug-Sam- Ö521 Weisendorf, Kirchenstraße 9, am 28. März land, und Königsberg-Ratshof, Kaperner Straße, Matzkeit, Marie, geb. Arndt, aus Plagbuden, Kreis jetzt •23 Kiel, Sandkrug 34, Wohnung 99, am 31. Gerdauen, jetzt 241 Mölln, Johann-Gutenberg-Str. März 21, am 4. April Presch, Heinriette, geb. Skopnik, aus Stangenwalde, Schulz, Anna, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt 314 Lü• Kreis Sensburg, jetzt 3131 Wustrow, Langestraße 13, neburg, Goethestraße 47, am 19. März am 27. März Thien, Otto, Steuersekretär i. R., aus Labiau, Fried• richstraße 24, jetzt 233 Eckernförde, Rendsburger zum 87. Geburtstag Straße 96, am 30. März Schwetlik, Gertrud, geb. Konietzko, aus Lyck, Sent• Wenck, Margarete, geb. Timm, jetzt 1 Berlin 31, ker Straße 1, und Garlenberg, Kreis Treuburg, jetzt Pfalzburger Straße 63, am 25. März zu erreichen über Ewald Steinhof, 56 Wuppertal 12, Wenzel, Dr. Herbert, aus Lyck, jetzt 8125 Hugliing Oberheidt 68, am 21. März 141c, am 2. April Sippek, Gottlieb, aus Hamerudu, Kreis Orteisburg, zum 75. Geburtstag jetzt 54 Koblenz-Lützel, Mittelweiden 9, am 5. April Abraham, Anaa, geb. Saffareck, aus Angerburg, jetzt zum 86. Geburtstag 5608 Radevormwald, Dahlhauser Straße 23, bei Fritz Gerber-Kuzela, Otto, aus Heydekrug, Kreis Memel- Royk, am 5. April land, jetzt 6233 Kelkheim/Ts., Parkstraße 11, am Auffermann, Charlotte, geb. Boriß, aus Adlig-Liegen, 30. März Kreis Osterode, jetzt 8501 Obersbach, Habichtweg Rheese, Emil, aus Adlersdorf, Kreis Lotzen, jetzt 433 I, am 4. April Mülheim/Ruhr, Kölner Straße 300, am 2. April Baumann, Käte, geb. Schikorr, aus Kleinhantersee, Sprlewald, Rudolf, Rektor i. R., aus Friedrichshof, Kreis Angerapp, jetzt 341 Northeim, Rhumestraße Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat wirk• Kreis Ortelsburg, jetzt 332 Salzgitter 51, Hecken• 9a, am 1. April rosenweg 51, am 31. März Böttcher, Hans, aus Königsberg, Waisenhausplatz 8d, lich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: jetzt 2 Hamburg 13, Birkenallee 27, am 1. April 1. Was stellt dieses Bild dar? zum 85. Geburtstag Czepluck, Karl, aus Kruglanken, Kreis Angerburg, 2. Wann ungefähr ist das Bild entstanden? jetzt 3051 Dedensen, Breiter Busch 199, am 1. April Schwarz, Dorothea, geb. Heinemann, aus Warten• 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? burg, Mühlenstraße, jetzt 53 Bonn-Bad Godesberg, Diekert, Willy, Bundesbahnobersekretär i. R., aus Dürenstraße 33, Haus Treuenfels, am 5. April Königsberg, und Ostseebad Kolberg, jetzt 2347 Sü- 4. Was wissen Sie darüber? Willert, Maria, geb. Paetsch, aus Königsberg, Seli- derbrarup, Bahnhofstraße 1 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? genfeld, jetzt 4156 Willich 3, Unterbruch 45, am 2. Gethmann, Martha, aus Fischhausen, jetzt 609, Rüs• Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert Betrachten Sie April selsheim, Böllenseeplatz 6, am 5. April Goetzke, Amalie, geb. Schulz, aus Balten bei Schan• las Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen mit der Kennziffer zum 84. Geburtstag zenkrug, jetzt 545 Neuwied, Friedrichstraße 4, Ev. A 134 in zehn Tagen, also Dienstag, 8. April 1975, an Altenheim, am 29. März Grube, Hermann, Schneidermeister, aus Reddenau, • Günther, Meta, geb. Oumard, aus Hussehnen, Kreis Kreis Pr.-Eylau, jetzt 49 Herford, Steinbrink la, X Pr.-Eylau, jetzt 3044 Dorfmark, am 31. März tXß DflpmifirnbTall 2 Hamburg 13. Parkallee 84 K am 2. April Kirchner, Marie, aus Kleinbrück, Kreis Sensburg, Hoefer, Marie, geb. Grosalski, aus Bartenstein, Bis• jetzt 31 Celle, Krähenberg 23d, am 5. April marckplatz 1, jetzt 31 Celle, Hüttenstraße 150, am Klopsen, Wilhelm, aus Königsberg, Hoffmannstraße 1, 4. April und Ludwigsort, jetzt 752 Bruchsal, Schillerstraße 16, Moser, Johanna, geb. Vorlauf, aus Fichtenhöhe, Kreis am 1. April Schloßberg, jetzt 3091 Wittlohe 18, Kreis Verden/ Krispien, Gertrud, aus Königsberg, Pionierstraße 8, Aller, am 19. März jetzt 53 Bonn-Bad Godesberg. Gotenstraße 102, am Nickel, Fritz, aus Kruglanken, Kreis Angerburg, jetzt 4. April Bestellung ^£)05 £ffpr0l)§mbfo!l 6201 Delkenheim, Hochstraße 18, am 3. April Nee, Magdalene, geb. Neßlinger, aus Smailen, Kreis Reinhard, Alfred, Rektor, aus Lyck, jetzt 1 Berlin 42, Schloßberg, jetzt 318 Wolfsburg. Thüringer Weg 36, DieZeitung erscheint wöchentlich Manteuffelstraße 32, am 31. März am 5. April Romanowski, Otto, aus Steinkendorf, Kreis Lyck, jetzt Neuer Bezieher: , ______2222 Lütjenburg, Plöner Straße 51, am 30. März Neumann, Karl, Oberlehrer i. R., aus Schippenbeil, Sporwien, Karl, Fischer, aus Pillau, Große Fischer• Kreis Bartenstein und Schule Willkamm, Ortsteil straße 15, jetzt 233 Eckernförde, Adm. Scheerstraße Fritzendorf, Kreis Gerdauen, jetzt 7141 Großbott• Genaue Anschrift: ______war, Lindenstraße 17, am 4. April 6, am 5. April Letzte Heimatanschrift Wadehn, Erich, aus Pfaffendorf/Burggarten, Kreis Or• Schuran, Ernst, aus Soldahnen, Kreis Angerburg, jetzt (für die Kreiskartei) _ telsburg, jetzt 285 Bremerhaven 1, Brommystraße 20 311 Uelzen 8, Wiesenslraße 107, am 1. April Werber (oder Spender bei Paten- pat., am 31. März Sczech, Anni, aus Lyck, jetzt 236 Bad Segeberg, Thco- dor-Storm- Straße 71, am 31. März schaftsabon.) Name und Anschrift: zum 83. Geburtstag Gewünschte Skopp, Charlotte, geb. Berg, aus Allenstein, Tannen• Goldbaum, Maria, aus Pillau 11, Tannenbergstraße 16, bergstraße 7, jetzt 2 Hamburg 50, Eimsbüttler Str. 9, Werbeprämie: _____ jetzt 2381 Schuby, über Schleswig, am 30. März am 28. März Die Bestellung gilt ab sofort / ab Matthes, Ida, aus Langsee, Kreis Lyck, jetzt 3003 bis auf Widerruf. Solty, Gertrud, geb. Stahl, aus Laugszargen, Memel- Bezugsgebühr monatlich DM 4,80 Zahlung soll im voraus erfolaen für Ronnenberg 1, Empelder Straße 8, am 2. April • V. Jahr DM 14.40 p V, Jahr DM 28,80 erf0'flen *r Plutzas, Berta, geb. Martinboeski, aus Kruglanken, land, und Königsberg, Am Landgraben 24, jetzt ,6 durch Kreis Angerburg, jetzt 43 Essen-Bergenhausen, 3589 Knüllwald-Remsfeld, am 3. April • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Po,t.rh„M,L^ 2 ° Mainstraße 7, am 3. April Symanztk, August, aus Alienstein, Alte Jäger-Kaser• oder auf das Konto 192 344 (BLZ 2^0 500 00) bei Stt ,M , "2M, n H8mburfl ne, Block 4, (I. R. 2), jetzt 1 Berlin 47, Heideläufer• • gebührenfreien Einzug vom Konto des 13 zum 82. Geburtstag weg 42 Nr. Alkewitz, Otto, Regierungsoberinspektor i. R., aus Thelen, Charlotte, aus Königsberg, Steinmetzstraße bei Insterburg, Pulverstraße 13, jetzt 2 Hamburg 20, 27, jetzt zu erreichen über Irmhild Schmidtmann, • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post. ~~ ~ Gärtnerstraße 113, am 28, Märt 493 Detmold, Benekenstraße 5, am 30. März Blttihn, Wilhelm, aus Altenberg, Kreis Königsberg, Thiel, Paul, aus Braunsberg, Tannenbergstraße 44, 2T>tlS 5_T>riDrCljßtnbr0lf 2Hamb"«M3 Postfach 8047 jetzt 2211 Oeliadorf, Bornstücken 10. am 5. April jetzt 2051 Kröppelshagen, Dorfstraße 2, am 2. April wp«FiiuiiMIUIU!l Parka||ee M . Te(efQn (Q4o) ^ ^ ^ / ^ Drewenlngs, Gustav, aus Lugeck, Kreis Schloßberg, Tyszak, Maria, geb. Xionna, aus Königsberg-Span- jetzt 675 Kaiserslautern, Donnersbergstraße 84, dienen, jetzt 469 Herne, Am Schrebergarten 6, am Alex-Müller-Haus, am 31. März II. März 29. Marz 1975 — Folge 13 — Seite 15 tm !DOpnußtnblatt aftliche Arbeit

Hannover — Heimatgruppe Königsberg: Freitag, sitzenden Beyer in Vertretung des erkrankten 1. 11. April, 19 Uhr, Dorfmüllersaal (Hauptbahnhof), Vorsitzenden Warwel Frau Maria-Grete Renk und Heimatabend mit Fleckessen und Bundesbahn-Ton• Herr Wollermann besinnliche Beiträge, die unter dem Aus der landsmannschaftlichen Arbelt in... filmen. Zeichen der 30jährigen Vertreibung standen und all• Lüchow — Montag, 7. April, 19.30 Uhr, Gasthaus gemeinen Beifall fanden. Im weiteren Verlauf des „zur alten Post" Monatstreffen mit Farblichtbilder• Programms erfreute der Ostpreußenchor unter Lei• vortrag über einen dreimonatigen Besuch in Süd- und tung von Frau Renk mit zwei Liedern, die der Gestal• BERLIN ter Weise zur Verfügung gestellt hatte, viele interes• Südwestafrika und das Leben auf einer deutschen tung des Abends einen würdigen Rahmen verliehen. Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Guillaume. sierte Zuhörer begrüßen, unter ihnen auch Bürger• Farm. Außerdem Vorbereitung einer dreitägigen Bus• Aufgelockert wurde die Stimmung durch ein reizen• ,in 6 1 resem meister Dr. Wilkens mit Gattin und Fritz Kudnig, der fahrt nach Berlin (etwa im Juni). des Frühlingsgedicht, vorgetragen durch die 1. Kul- T "" ft 1 '/^ 'innstraBe 90, Deutschlandhaus Telefon 0 30 / 2 51 07 11. seine Heimat noch einmal im Bilde sehen wollte. Prof. Oldenburg — Die Frauengruppe veranstaltete zu• turreferentin Ursula Oelsdilaeger, dem sich ostpr. Riemann zeichnete ein sehr sachliches Bild von der sammen mit der landsmannschaftlichen Gruppe eine Spaße, Gedichte, humorvolle Ratschläge für eine Ab• politischen, wirtschaftlichen und kirchlichen Lage im Berlin — 5. April, 15.30 Uhr. Heimdtkreis Inster• Gemeinschaftsversammlung. Im vollbesetzten Saal des magerungskur und ein gelungener Sketch, vorge• polnisch besetzten Ostpreußen. Er sagte einleitend, Casinos begrüßte die Leiterin der Frauengruppe, Frau tragen von den Landsleuten Wollermann, Frau Renk, burg, Kreistreffen im .Deutschlandhaus" 1 Bln. Gl daß er diese Reise ohne Illusionen und nur unter Stresemannstraße 90. Raum 210, 5. April, 16 Uhr Zindler, die Erschienenen, gab einige interne Angele• Frau Rupp, Frau Härtung, Frl. Oelschläger und Frl. großen Bedenken angetreten habe, denn seine Ar• genheiten bekannt und bat die Eheleute Goerke um ih• Schenk anschlössen. — Besondere Anerkennung ver• Heimatkreis Osterode, Kreistreffen im .Deutschland• beit am „Preußischen Wörterbuch" läge nicht gerade haus 1 Bln. 61, Stresemannstraße 90, Kasino; 5. ren Vortrag über eine Reise durch das Memelland. dient die Werkgruppe von Frau Else Oelschäger, die im Sinne des polnischen Staates. Äußere Erlebnisse Während Frau Goerke mit einigen Schriftstellern durch ein geschmackvoll ausgewähltes Blumenarrange• April, 15 Uhr, Heimatkreis Pillkallen/Stallupönen, seien ihm weniger wichtig gewesen als sachliche In• Kreistreffen im „Vereinshaus Heumann", 1 Bin 65 des Memellandes, wie Sudermann und Charlotte Kay- ment in selbstgefertigten Vasen den Frühling in den formation, die ihm von seinen Quartierwirten, einem ser und Auschnitte ihrer Werke bekannt machte, Saal zauberte. Mit einem gemütlichen Beisammensein Nordufer 15; 5. April, 17 Uhr, Heimatkreis Johannis- weltoffenen, gut deutsch sprechenden katholischen D?r9'o, e'Streften Re*ta"rant .Am Bundesplatz", 1 sprach Herr Goerke über die Entstehung des Gebietes bei Musik und Tanz klang der Abend aus. Pfarrer und einem Bauern aus der Lötzener Gegend während dreier Eiszeiten, über die Größe des Ge• Bln. 31, Bundesplatz 2, Ecke Mainzer Straße (U-Bahn bereitwillig erteilt worden wären. Zum Schluß wies er Bundesplatz Bus 16, 65, 86); 6. April, 16 Uhr Heimat• biets, seine Wirtschaft und die dort ansässig ge• Mainz — Die Mainzer Frauengruppe kam zu einem auf die schwierigen Probleme der Aussiedlung hin wordenen Menschen. In dem folgenden Lichtbilder• kreis Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Elchniederung, Star- und richtete an alle die dringende Bitte, den Spät• vorösterlichen gemütlichen Kaffeestündchen zusam• gard-Saatzig, Heimattreffen „25 Jahre Heimatkreise", vortrag bekam man in einer gut zusammengestell• men. Es waren auch selbstverständlich Herren da• heimkehrern vor allem die menschliche Hilfe nicht zu ten Bildfolge einen umfassenden Uberblick über das Hochschulbrauerei, 1 Bln. 65, Amrumer Straße 31; 6. versagen. Im Namen des eifrig applaudierenden Pu• bei. Frau Tschoppe und Frau Müller erfreuten uns April, 15 Uhr, Heimatkreis Samland/Labiau Früh• ganze Memelgebiet. Mit Aufmerksamkeit verfolgte durch heitere und besinnliche Verse. Die Landes- blikums dankte A. Mühle Prof. Riemann für den ge• die Versammlung den Vortrag und dankte mit star• lingstest „Deutschlandhaus" 1 Bln. 61, Stresemann• haltvollen Abend. frauenreferentin Frau Else Pfehr, Koblenz, erzählte straße 90, Raum 118; 9. April, 16 Uhr, Frauenkreis kem Beifall. den Mitgliedern vom Ostheim in Bad Pyrmont und der Landsmannschaft Ostpreußen, Arbeitstagung im Schleswig — Am 17. April Treffen im Gemeinde• Osnabrück — Donnerstag, 8. Mai, Ausflug am Him• seiner segensreichen Arbeit im Dienste der Heimat „Deutschlandhaus", 1 Bln. 61, Stresemannstraße 90, haus der Paulusgemeinde mit Farbdiavortrag von melfahrtstag nach Sümmern bei Iserlohn. In der und wies auf den diesjährigen Freizeitlehrgang, die Raum 210; 13. April, 16 Uhr, Heimatkreis Wehlau, Lm. Ludwig über Istanbul. — Beim letzten Heimat• Schützenhalle des dortigen Schützenvereins wollen beiden Frauenarbeitstagungen und die Werkwoche Kreistreffen „Vereinshaus Heumann", 1 Bln. 65, Nord• nachmittag wies Vor. Kurt Ludwig auf die Gedenk• sich die Mitglieder der Kreisgruppe mit Landsleuten hin. ufer 15; 13. April, 16 Uhr. Heimatkreis Königsberg stunde am Ehrenmal in Laboe hin, die dem Dank anderer benachbarter Gruppen Niedersachsens und Pr., Kreistreffen Restaurant „Block", 1 Bln. 21, Armi- der Vertriebenen an die Marine gelten sollte. Er er• Nordrhein-Westfalens treffen, um die mitmenschlichen Mainz — Die Kreisgruppe hatte aus Hessen, Würt• niusstraße 2; 13. April, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rasten- innerte auch an den 25. Geburtstag des Ostpreußen• Kontakte über den Bereich Osnabrück hinaus auszu• temberg und Rheinland-Pfalz ehemalige Bewohner der burg, Kreistreffen „Berliner Kindl-Festsäle", 1 Bln. 44, blattes. Die stellvertr. Bundesfrauenreferentin Eva dehnen. Hauptanziehungspunkt wird ein Ochse am ostpreußischen Stadt Gumbinnen zu einem verglei• Hermannstraße 217/19 (U-Bahn Boddinstraße. Bus 4 Rehs sprach danach über das Thema „Alles wirkliche Spieß sein. Zur Verschönerung des Tages wirken mit: chenden Vortrag eingeladen. Viele Vertriebene und und 91); 20. April, 16 Uhr, Heimatkreis Sensburg, Leben ist Begegnung im Miteinander und Füreinan• Der Chor der Kreisgruppe, Leitung Dr. Max Kunellis, Jugendliche strömten herbei, um nach 30jähriger Ver• Kreistreffen .Rixdorfer Krug", 1 Bln. 44, Richardstr. der." Ihre zu Herzen gehenden Worte hinterließen die Jugendgruppe „Kant" aus Kamen mit attraktiven treibung ein Bild ihrer und ihrer Väter Heimat zu er• 31; 26. April, 15 Uhr, Heimatkreis Angerburg, Dar- tiefen Eindruck bei den Zuhörern. Volkstänzen in oberländischer Tracht. Leitung Hans halten. Landsmann Fritz" Rusch aus Hessen hatte die kehmen, Goldap, Kreistreffen mit Lichtbildervortrag. Schönwalde a. B. — In der Jahreshauptversammlung Linke, und eine Tanzkapelle. Kostenbeitrag etwa 14,— Möglichkeit, Gumbinnen noch im Jahre 1972 zu sehen. Aufnahmen wurden von Besuchern in unserer Hei• in der Gaststätte „Zum Lachsbach" gab Vorsitzender DM. Anmeldungen bei Erna Baumann, Bröckerweg 36, Der Vergleich war erschütternd. Die Veranstaltung im mat gemacht, im Lokal „Kaiserstein" 1 Bln. 61, Meh• Walter Giese in seinem Jahresbericht bekannt, daß bis zum 10. April. Rahmen der Kulturarbeit des Landesverbandes war ringdamm 80, (U-Bahn Tempelhof, Bus 4, 19, 24, 96); rund 2 500,— DM für die in der Heimat verbliebenen Wilhelmshaven — Sonnabend, 12. April, 19.30 Uhr, so stark besucht, daß mehrere Teilnehmer wegen 27. April, 15 Uhr, Heimatkreis Allenstein, Kreistref• Brüder und Schwestern von der Gruppe gespendet Tanzabend mit Unterhaltung und der Tanzgruppe Uberfüllung keinen Platz fanden. Die Gruppe wird fen „Hansa-Restarant" 1 Bln. 21, Alt Moabit 47/48; 27. worden sind. Die Ehrennadel in Silber wurde Schrift• Fedderwarden in den oberen Räumen von „Graf es sich zur Aufgabe machen und mit der Landesregie• April, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg, Monatsver• führer Hans-Alfred Plötner für seinen vorbildlichen Spree", Sdiellingstr. 11. Gäste willkommen. Dafür rung und der Stadt Mainz verhandeln, daß die Ver• sammlung „Deutschlandhaus", 1 Bln. 61, Stresemann• Einsatz durch den Kreisvorsitzenden Albert Schwe- entfällt der übliche Heimatabend im April. Am letzten triebenen aus den deutschen Ostgebieten eine Bleibe straße 90. Raum 210; 30. April, 20 Uhr, Heimatkreis sig, Oldenburg, überreicht. Walter Kasemir, Kassee• Heimatabend im März hielt Dr. Reinhardt, der Ober• erhalten, wie Hessen in Wiesbaden es den Vertriebe- Tilsit-Ragnit, Tilsit-Ragnit, Elchniederung, Stargard- dorf und Erich Spioneck, Schönwalde a. B. erhielten kustos des Küsten- und Schiffahrtsmuseums, über das Saatzig, „Tanz in den Mai" (Einlaß 19 Uhr) „Hoch• die Treueurkunde für 25jährige Mitgliedschaft. In den Thema „Wilhelmshaven in der Gegenwart" einen sehr schulbrauerei", 1 Bln. 65, Amrumer Straße 31. Vorstand wurde Frau Eva Groth als Beisitzerin ge• lebendigen und aufschlußreichen Dia-Vortrag mit her• wählt. G. gedachte in bewegten Worten der Opfer der vorragenden ausgewählten Motiven unserer Stadt aus Flucht und lobte den Zusammenhalt der Schönwalder dem Bildarchiv des verstorbenen Ehemannes unseres ÄRGERLICH... Ostpreußen. Trotz vieler Todesfälle im Laufe des Be• Mitgliedes Frau Erika Hartog. Der Vortrag fand nach• HAMBURG richtsjahres ist die Mitgliederzahl nicht gesunken. Ein haltigen Beifall. Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus, Ham• besonderer Dank wurde an die Gemeinden Schönwal• ist es für den Einsender von Manuskrip• burg. Geschäftsführer: Hugo Wagner, 2 Hamburg 74. de a. B. und Kasseedorf, die ev.-luth. Kirchengemein• ten wie für Mitarbeiter der Redaktion, wenn Triftkoppel 6, Telefon 0 40/7 32 94 68 (privat). de Schönwalde, den Kreis Ostholtstein, das Land NORDRHEIN-W die veröffentlichten Texte Setzfehler ent• Schleswig-Holstein und an den Bund der Vertriebenen Vorsitzender der Landesgruppe: Harry Poley, Duis• halten. Deshalb unsere Bitte: Schreiben Sie gerichtet. Ohne diese Unterstützung und die gute Zu• Bezirksgruppen burg. Geschäftsstelle: 4 Düsseldorf, Duisburger Str. 71, Ihre Manuskripte stets eineinhalbzeilig, da• sammenarbeit wäre die Arbeit nicht möglich gewesen. Telefon 02 11 / 45 26 72. Barmbeok-Uhlenhorst-Winterhude — Sonnabend, 5. Die Betreuung der Alten und Kranken, hilfsbedürfti• mit sie gut zu lesen sind, und lassen Sie April, 16 Uhr, im .Püttkrug", Winterhuder Weg, Ecke ger Landsleute und Rat suchender Bürger ist Aufgabe Heinrich-Hertz-Straße 102, geselliges Beisammensein Landesdelegiertentagung — Hiermit berufe ich die links einen zehn Zentimeter breiten Rand Nr. 1 der Schönwalder Ostpreußen. Horst Müller gab Landesdelegiertenversammlung gemäß § 9 in Verbin• mit Vortrag über ostpreußische Originale, anschlie• den Kassenbericht, der eine gesunde Finanzlage erken• frei für redaktionell erforderliche Umstellun• ßend Tanz. Zu erreichen: U-Bahn Mundsberg (3 Min.), dung mit § 13 der Satzung für Sonnabend, 12. April, nen ließ. Für 1975 wurde ein umfangreicher Arbeits• 10.30 Uhr, nach Köln, Kolpinghaus am Römerturm, gen. Sie erleichtern uns und der Druckerei Bus: 172/173 Haltestelle Winterhuder Weg schräg plan aufgestellt. Neben verschiedenen Altenbetreu• die Zusammenarbeit, gegenüber, Straßenbahn 14, 15. St.-Apern-Straße 32, ein. Das Stimmrecht ergibt sich ungsfahrten sind größere kulturelle Veranstaltungen aus § 13 der Satzung. Tagesordnung: 1. Lagebericht, Bergedorf — Sonnabend, 5. April, 14.30 Uhr, Treff• geplant. Am 17. Juni — dem Tag der Deutschen Ein• 2. Arbeitsberichte, Kassen- und Kasenprüfungsbe- DAS OSTPREUSSENBLATT punkt Bille-Bad, Wanderung durchs Billetal mit Kaf• heit — wird der Chefredakteur des Ostpreußenblattes richt, 3. Haushalt 1975, 4. Wahlen, (Vorstand, Kas• Redaktion feetafel in Wentorf (3,95 DM)) anschließend Vor• in Schönwalde sprechen. Zum Tag der Heimat ist eine senprüfer, Schieds- und Ehrengericht), 5. Verschiede• trag von Dr. Mahncke über Reiseeindrücke aus War• Großveranstaltung in Schönwalde mit Prof. Schlee ge• nes. Poley, Landesgruppenvorsitzender plant. schau und Bialystok. Rückkehr bis 19 Uhr. Anmeldung Bad Godesberg — Am Sonntag, 13. April, 15 Uhr, bis 2. April bei Woll-Scharffetter, Am Bahnhof 11. Jahreshauptversammlung im Hotel „Arera", BN-Bad nen ermöglicht hat. Hier ist das Haus der Heimat Farmsen-Walddörfer — Freitag, 4. April, 19 Uhr, NIEDERSACHSEN Godesberg, Austraße 48 — An der Rheinfähre Meh- zum kulturellen Mittelpunkt der Vertriebenen ge• im Vereinslokal des FTV, Berner Heerweg 187 b, trifft lem-Königswinter —. Im Anschluß Kulturveranstal• worden. Besonders viele Jugendliche aus Ludwigs• sich die Bezirksgruppe. Herr Brahmann zeigt uns wie• Vorsitzender: Werner Hoffmann. West: Fred! Jost, tung mit Film über Ost- und Westpreußen, Lieder- hafen und Bad Kreuznach sowie anderen Städten wür• der Dias aus den Bergen. Gäste herzlich willkommen. 457 Quakenbrück, Hasestraße 60, Tel. 0 54 31 / 35 17. singen und Unterhaltung. Alle Ost- und Westpreu• den es begrüßen, wenn der Bund der Vertriebenen in Fuhlsbüttel — Montag, 7. April, 19.30 Uhr, im Nord: Werner Hoff mann, 3112 Ebstorf, Max-Eyth- ßen sowie Freunde und Gäste sind hierzu herzlich dieser Richtung tätig wird. Bürgerhaus Langenhorn, Hamburg 62, Tangstedter Weg 3, Tel. 0 58 22/8 43. Süd: Horst Frischmuth, eingeladen. Landstraße 41 (U-Bahn Langenhorn Markt) Hermann- 3 Hannover 1, Hildesheimer Straße 119, Telefon Duisburg — Bei dem Treffen der Frauengruppe am Löns-Abend. Nr. 05 11 /80 40 57. 13. 3. gedachten wir des Geburtstages der Dichterin Lokstedt-Niendorf-Schnelsen — Sonnabend, 5. Agnes Miegel in einer würdigen Feierstunde. Der April, 19 Uhr, Vereinslokal „Zur Doppeleiche", Tibarg Niedersachsen-Nord — Die Jahreshauptversamm• Besuch war zahlreich. — Das nächste Treffen der Vereinsmitteilungen Nr. 52, nächste Zusammenkunft. Gäste herzlich will• lung mit Ämterwahl tagte am 16. März in Lüneburg. Frauengruppe Mitte findet am Donnerstag, 3. 4.. um kommen. Im Rahmen der Tagesordnung referierte der Kultur• 14 Uhr statt, diesmal bei Fasoli, „Haus Duissern", Duisburg, Duissernplatz. referent, Assessor Novak, über das Thema „30 Jahre FREUNDE DES Heimatkreisgruppen nach der Vertreibung". Gegliedert in Rückblick und Essen-West — Am 6. 4., 18 Uhr, in der Dechenschen• Ostpreußisches Gumbinnen — Sonnabend, 12. April, 16 Uhr, im Ausblick wurde den Delegierten ein sachlich fundier• ke, Dechenstraße 12, gezeigt werden drei Tonfilme: Jagdmuseum — Restaurant „Gerichtskeller", 2 Hamburg 6, Karolinen• ter Vortrag geboten, der die Zuhörer aufhorchen ließ „Königsberg", „Kurenfischer" und Farbfilm „Zwischen Wild, Wald und straße 1, Ecke Feldstraße, findet unser nächstes Tref• und vollste Anerkennung fand. Nach Tätigkeitsbericht Haff und Meer". Gäste sind herzlich willkommen. Pferde Ostpreußens, fen statt, das gleichzeitig dem Gedenken des 25j äh• und Kasenbericht wurde der geschäftsführende Vor• Hagen — In der Jahreshauptversammlung der Prussica — e. V. rigen Bestehens unserer Heimatkreisgruppe gilt, statt. stand einstimmig entlastet. Die Neuwahl, geleitet Kreisgruppe Hagen konnte Vors. Herbert Gell Alfred 314 Lüneburg, Nächste U-Bahnstation Feldstraße. Das Lokal befindet vom Ehrenvorsitzenden Lm.-Raddatz, ergab einstim• Mikoleit aus Bonn, Mitglied des Landesvorstands, be• Salzstraße 25—26, sich unter unserem früheren Versammlungslokal mige Wiederwahl zum ersten Vorsitzenden Lm. Wer• grüßen. Alfred Mikoleit sprach über die gegenwär• Tel. 0 41 31 / 4 18 55 „Feldeck", jetzt Restaurant „Z", jedoch Eingang um ner Hoffmann, zu Stellvertretern die Landsleute Hopp tige Situation der Landsmannschaften. Herbert Gell und Freitag und zum Schatzmeister Lm. Wischollek. überreichte für 20 Jahre Mitarbeit in der Kreisgruppe die Ecke. Programm u. a. Dias von Ostpreußen da• Das Jahrestreffen findet statt am Sonnabend, 12. mals und heute. Gäste willkommen. 35 örtliche Gruppen waren durch Delegierte vertre• eine Urkunde an Ursula Pohris, Margarete Krause, ten. Eine besondere Auszeichnung wurde der Frauen- Else Wiemer. Nach den Rechenschaftsberichten hatte April, in Lüneburg — Programm: 15 bis 17 Uhr Füh• rung durch das Ostpreußische Jagdmuseum, Salzstr. Sensburg — Sonnabend, 19. April 1975, 18 Uhr, im referentin, Frau Ursula Neumann zuteil. Der Vor• die Neuwahl folgendes Ergebnis: I. Vors. Herbert stand überreichte ihr in Anerkennung ihrer für die Gell, II. Vors. Karl Wolter, I. Schriftführer Meta Pie- 25-26; dann im „Hotel Wellenkamp", Am Sande; Gesellschaftshaus Pudlich, Kleiner Schäferkamp 36, 17.30 Uhr Jahreshauptversammlung der „Freunde 5 Min. von U-Bahn Schlump und S-Bahn Sternschan• Landsmannschaft Ostpreußen geleistete Arbeit die kert, II. Schriftf. Else Braun, I. Kassierer Anni Kuhn- silberne Kantmedaille. Die Landesgruppe ist jetzt auf ke, II. Kassierer Ursula Pohris, I. Kulturwart Vera des Ostpreußischen Jagdmuseums". 20 Uhr Farb• ze, tanzen wir in den Frühling, alt und jung. Gäste lichtbildervortrag „Herbstfahrt 1974 durch Pommern herzlich willkommen. Stimmungskapelle vorhanden. 22 Frauengruppen angewachsen. Der Vorstand legte Gellezat, II. Kulturwart Hans-Joachim Pohris, Presse• eine Geschäftsordnung und die Richtlinien für die wart Hans Rossmann. Kulturräte sind Lisa Perbandt, in die ostpreußische Heimat" von E. Liebeneiner. An• Dieses ist unsere letzte Zusammenkunft vor der Som• schließend geselliger Abend. Gäste sind herzlich merpause. Hinweis zum großen Kreistreffen in Ham• Verleihung von Ehrenzeichen vor. Diskussionsthe• Reinhardt Bethke, Fritz Kuhnke, Alfred Dörffer, Wal• men waren die Gemeinschaft evang. Ostpreußen, Das ter Schulz, Hans Walter Härtung, Kassenprüfer An• willkommen. Unterkunft durch Verkehrsverein 314 burg am 6. September 1975. Bitte schon jetzt diesen Lüneburg, Markt 1, Ruf (0 41 31) 3 22 00. Tag notieren. Weiteres erfolgt Anfang August. Ostpreußenblatt, Jugendarbeit, Deutschlandstiftung, ton Buchholz, Horst Grunwald. Schwerpunktveranstaltungen, Treffen der Kreisge• Iserlohn — Donnerstag, 8. Mai, Himmelfahrtstag: Struck, Wagner, Liebeneiner, Hilgendorff meinschaft Königsberg, BdV. Abschließend ermahnte Frauengruppen Nach Sümmern bei Iserlohn werden in die Schützen• Lm. Hopp die Delegierten, ihre Arbeit im Sinne der halle des dortigen Schützenvereins auf Einladung der Bergedorf und Umgebung — Dienstag, 1. April, Charta der Vertriebenen in Treue zur angestammten Kreisgruppe Osnabrück alle Landsleute anderer be• 17.30 Uhr, Treffen der Frauengruppe im Lichtwark- Heimat fortzuführen. Anschließend besichtigten die nachbarter Gruppen Niedersachsens und Nordrhein- haus (Bergedorf). Thema des Abends: Osterbräuche Teilnehmer das Ostpreußische Jagdmuseum. Westfalens eingeladen, um die mitmenschlichen Kon• und Singen. takte über den örtlichen Bereich hinaus auszudehnen. Kamerad, ich rufe Dich Billstedt — Die Zusammenkunft der Frauengruppe Niedersachsen-Süd — Die Gruppe Süd führt vom 11. bis zum 13. 4. 1975 im Ostheim in Bad Pyrmont Hauptanziehungspunkt wird ein Ochse am Spieß findet bereits Montag, 7. April, 20 Uhr, bei Midding Arbeitstagungen durch. Sie sollen den Zweck ha• sein. Zur Verschönerung des Tages wirken mit: Der statt. ben, die Erfahrungen in der Gruppenarbeit auszutau• Chor der Kreisgruppe Osnabrück, Leitung Dr. Max Weibliches Arbeitsdienstlager Tussainen Farmsen-Walddörfer — Dienstag, 22. April, 15 schen. Ferner die Gruppenarbeit mit den Frauen- und Kunellis, die Jugendgruppe „Kant" aus Kamen mit Uhr, im Vereinslokal des FTV, Berner Heerweg 187b, attraktiven Volkstänzen in oberländischer Tracht, Arolsen — Wegen eines Wiedersehens nach 40 Jugendgruppen sowie die Arbeit der Gruppen unter• Jahren werden aus dem ehemaligen Kameradenkreis trifft sich die Frauengruppe. Gäste herzlich willkom• einander mit Anregungen auf dem kulturellen Sektor Leitung Hans Linke, und eine Tanzkapelle. Anmel• men. dungen bei Erna Baumann, 45 Osnabrück, Bröckerweg des freiwilligen Arbeitsdienstlagers Tussainen über zu koordinieren. Am Sonnabend, 12. 4., findet eine Ragnit, Sommer 1935, Anschriften gesucht. Bereits zehn Fuhlsbüttel — Montag, 21. April, 15.30 Uhr, im Kulturtagung für alle Teilnehmer statt. Die Themen: 36. Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße 41 frühere Teilnehmerinnen sind Pfingsten 1975 bei „Erhaltung des ostdeutschen Kulturgutes* und „Er• Unna — Donnerstag, 8. Mai, Ausflug am Himmel• Frankfurt a. M. verabredet. Gesucht werden aus den (U-Bahn Langenhorn Markt) trifft sich die Frauen• haltung des ostpreußischen Kulturgutes" stehen auf fahrtstag nach Sümmern bei Iserlohn. In der Schüt• Jahrgängen 1912 bis 1915: Elisabeth Fehlau, Königs• gruppe. der Tagesordnung. Referenten sind Otto Bong, Lüne• zenhalle des dortigen Schützenvereins wollen sich die berg, Knochenstr. 1; Erna Heß, Königsberg, Briesener Memellandkreise — Sonnabend, 12. April, 16 Uhr, burg, und H. G. Benkmann, Detmold. Am Sonntag, Mitglieder auf Einladung der Kreisgruppe Osnabrück Str. 29; Hildegard Schwetlick, Königsberg, Am Bahn• in Hotel-Pension Hempf, Hamburg 76, Mundsberg, 13. 4., findet außerdem die Jahreshauptversammlung mit Landsleuten anderer benachbarter Gruppen Nie• hofswall 8; Christel Tilsner, Königsberg-Quednau, Oberaltenallee 12, Zusammenkunft der Frauengruppe. mit Wahlen statt. Die Jugendgruppen kommen be• dersachsens und Nordrhein-Westfalens treffen, um die Hauptstr. 2; Charlotte Stolzenberg, verh. Noetzel, Pr.- Start in den Frühling. reits am Freitag, 11. 4., im Ostheim zusammen und mitmenschlichen Kontakte über den Bereich Unnas Eylau ; Brigitte Hassenstein, Tilsit; Traute Möhring, Wandsbek — Donnerstag, 3. April, 19 Uhr, Gesell• nehmen außerdem an allen übrigen Veranstaltungen hinaus auszudehnen. Hauptanziehungspunkt wird ein Tilsit, Ragniter Straße 7a; Elisabeth Nossel. Tilsit/ schaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, Quizabend. teil. Einladungen zu allen Tagungen ergehen an alle Ochse am Spieß sein. Zur Verschönerung des Tages Osterode; Gretel Siegmund, verh. Schulzke, Tilsit, Gäste sind willkommen. Gruppen. wirken mit: Der Chor der Kreisgruppe Osnabrück, Sperlingslust 10, Garnisonstr. 22; Elly Albath, Kran• Hannover — Die Frauengruppe trifft sich am 19. 4. Leitung Dr. Max Kunellis, die Jugendgruppe „Kant" kenschwester, Tilsit (Vater: Viehhändler); Erna Erd• SCHLESWIG-HOLSTEIN um 15 Uhr im Dorpmüllersaal (Hbf). Nach einer ge• aus Kamen mit attraktiven Volkstänzen in oberlän• mann, Allenstein, Zeppelinstr. 22; Gertrud Steinmann, Vorsii/endtr der l,aiulest;ruppe: Günter Petersdorf meinsamen Kaffeetafel berichtet Frau Else Huwe über discher Tracht, Leitung Hans Linke, und eine Tanz• Allenstein, Kronenstr. 30; Agnes Zimmermann, Allen• Kiel. Geschäftsstelle: 23 Kiel, Wilhelminenstr. 47/49, ihre Ostpreußenreise nach Treuburg und führt Dias kapelle. Anmeldungen bei König, Harkortstraße 8 stein, Ringstr. 6; Gerda Schaak, Gumbinnen, Fried- Telefon 04 31/4 02 11. vor. Gäste willkommen. — Am 25. Mai findet eine (Telefon 0 23 03 / 8 15 83) und Redetzky, Hellweg 10 richstr. 35; Gertrud Welt, Ortelsburg, Lehmanerweg 4; Busausflugsfahrt nach Altenau und anderen Orten in (Telefon 0 23 03 / 1 22 05) sowie bei der April-Mo• Anna-Maria Zysk, Willenberg, Schleusenstr. 158; Lu- natsversammlung am Freitag, dem 4. April. Heide — Nächste Veranstaltungen: Sonnabend, 5. den Harz statt. In Altenau bietet sich für Badelustige cie Mathe, Osterode, Adolf-Hitler-Str. 6; Elisabeth April: Kreisdelegiertentagung; Montag, 7. April: Frau• Gelegenheit, ein Hallenwellenbad zu nehmen. Die Hanowski, Osterode, Elvenspökstr. 12; Anna Sooth, engruppe Busfahrt nach Kiel-Preetz; Freitag, 25. übrigen Teilnehmer finden günstige Wege für Wald• Marienburg, Zeppelinstraße 15a; Emmy Arndt, Elbing, April: Heimatabend, Film „Sibirien"; Dienstag, 29. wanderungen. Der Fahrpreis je Teilnehmer beträgt RHEINLAND-PFALZ Pangritzstr. 19; Hildegard Schwarz, Dt.-Eylau, Oberst- April: Kreisfrauentagung. Referent Uwe Grewe. — 11,— DM und ist bei der Anmeldung zu entrichten. Vorsitzender der Landesgruppe: Hans Woede, Sonntag-Str. 8; Hildegard Nassadowski, verh. Bartho- Beim letzten Heimatabend sprach Prof. E. Riemann, Abfahrt um 8 Uhr vom Verkehrsbüro Ecke Luisen• 65 Mainz Ernst-Ludwig-Str. 11. Tel. 0 61 31 /26876 lomeyczik, Neuhoff, Post Alt-Kriewen, Kreis Lotzen. Kiel, über seine Ostpreußenreise im Sommer 1974. 1. straße. Rückkehr gegen 20 Uhr. Anmeldungen bei der Umgehende Nachricht erbeten an Magdalene Plüntsch, Vorsitzender Mühle konnte im vollbesetzten Saal des Veranstaltung am 19. 4. bzw. bei der Geschäftsstelle Kaiserslautern — Bei der Zusammenkunft der Kreis• damals Marlies Zink, jetzt 3548 Arolsen 1, Kreis Wal• Königsworther Straße 2. Gemeindehauses Mitte, den Pastor Witt dankenswer• gruppe brachten nach Begrüßungsworten des 2. Vor• deck, Parkstr. 24. Ein Rundbrief wird dann zugeschickt. 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 16

Aus den ostpreußischen Heimatkreisen ... Das Erinnerungsfoto [401 Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb Jeden Wohnungs• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben.

AUenstein-Land nach Lotzen. Nach bestandenem Abitur 1925 stu• Krelsvertreter: Hans Kunigk, 3582 Gensungen, Mel- dierte Lm. Coehn an der Technischen Hochschule Ber• sunger Weg 22, Geschäftsstelle: Bruno Krämer, 3012 lin-Charlottenburg, Fachrichtung Schiffbau, und be• Langenhagen, Schnittenhorn 6, Telefon 05 11/73 63 36. stand das Diplomexamen mit dem Prädikat „gut" im Jahre 1934. Wie bei so vielen anderen Landsleuten Msgr. Paul Wolff t — Lm. Paul Wolff, Pfarrer und wurde auch seine berufliche Laufbahn durch den Religionslehrer, geboren am 20. Oktober 1907 in Zusammenbruch 1945 restlos zerstört, und es gelang Wartenburg, ist am 27. Februar verstorben. Am 7. ihm nur mit großer Mühe, sich wieder eine Existenz März wurde er in Frankfurt am Main von 25 ermlän- aufzubauen. Seine Treue zur Heimat bekundete Lm. dischen Mitbrüdern und vielen Landsleuten zur letzten Coehn nicht nur durch Worte, sondern auch durch Ruhe geleitet. Bis zur Flucht wirkte er als Seelsorger Taten. Bereits 1948 nahm er am 1. Treffen der Löt- und Religions-Studienassessor und zuletzt in der Ab• zener in Hamburg teil, seit 1959 war er Mitglied des teilung Diözesan-Katechismus in Braunsberg. Nach Kreistages und von 1961 bis 1966 Vorsitzender der dem Krieg war er bis 1960 in Ahrensburg/Holstein Vereinigung ehemaliger Schüler und Lehrer der Löt- und seitdem als Seelsorger am St. Katharinen-Kran• zener Oberschulen. In dieser Eigenschaft überreichte kenhaus in Frankfurt-Seckbach tätig. Bei unseren Pa• er die „Kant-Tafel" für die Immanuel-Kant-Schule tentreffen in Osnabrück zelebrierte Lm. Wolff mit am 19. 5. 1962 in Neumünster. Diese Tafel ist von uns die Hl. Messe und nahm danach an unseren Lm. Coehn entworfen und von den Howaldtwerken Feierstunden teil. Mit Msgr. Wolff ist wieder ein Kiel gegossen worden. Auch in der Landsmannschaft aufrechter Vertreter unserer Heimat von uns gegan• Ostpreußen arbeitet Lm. Coehn aktiv mit. Seit über gen. 15 Jahren gehört er der Landesgruppe Schleswig- Holstein an und erhielt am 29. 4. 1972 die Ehrenur• kunde. Von 1971 bis 1974 war er Mitglied des Prü• fungsausschusses, und am 3. 11. 74 ist er von der Bartenstein ostpreußischen Landesvertretung in den Finanzaus• Kreisvertreter: Hans-Hermann Steppuhn, Lübeck, Grö• schuß und zugleich auch in den Satzungsausschuß ein• nauer Baum 1, Telefon 50 32 28. stimmig gewählt worden. Stets setzte sich Lm. Coehn aktiv für die Mitarbeit der Kreisvertreter in der Lan• Aus dem Nachlaß unseres verehrten früheren Kreis• desgruppe Schleswig-Holstein ein, um auch hier hei• vertreters Willi Piehl können Jahrgänge von „Un• matpolitisch wirksam zu werden. Der Ostpreußen- ser Bartenstein" aus den Jahren 1950-1974 (vielfach Hilfsgemeinschaft, Kreisverein Kiel e. V., gehört Lm. leider nicht mehr vollständig) abgegeben werden, so• Coehn seit 1962 an und wurde am 18. 3. 1974 zum weit der Vorrat reicht. Postkarte bitte an Pfarrer En• Beisitzer für den Bereich „Organisation* gewählt. gel, 2059 Lütau über Lauenburg. Vom Verein Deutscher Ingenieure wurde Coehn 1968 Mädchen-Volksschule in Osterode — Diese Aufnahme, die im Jahre 1928 entstand, für seine wissenschaftlichen und fachlichen Leistungen zeigt die entsprechende Klasse der Mädchen-Volksschule in Osterode. Eingesandt zum Ehrenmitglied ernannt. Seit dem 1. 1. 1967 ist wurde das Foto von Ruth Dyngvold, die jetzt in Berlin lebt. Gumbinnen Lm. Werner Coehn Kreisvertreter der Kreisgemein• Kreisvertreter: Dipl.-lng. Dietrich Goldbeck, 4812 schaft Lotzen. Stets bemüht er sich in vorbildlicher Brackwede 1, Winterberger Str. 14, Tel. 05 21 44 10 55. Weise um die Belange unserer Landsleute. Für Jedes Anliegen hat er ein offenes Ohr, kein Weg ist ihm Gumbinner Heimatbrief Nr. 28 — Der erste Gum- zu weit, keine Ä*rbeit zuviel. Die Kreisgemeinschaft binner Brief in diesem Jahr erscheint zu Ostern. Er Lotzen gratuliert ihrem Vorsitzenden von ganzem len, die unsere Interessen voll vertritt. Deshalb ist Wehlau bringt wieder zahlreiche Beiträge zur Gumbinner Ge• Herzen und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute, Wählen Pflicht! Das gemeinsam gesungene Lied: Land Kreisvertreter: Werner Lippke. 2358 Kaltenkirchen, schichte und Heimatkunde. Besonders zu nennen ist Glück und Gesundheit und noch viele Jahre erfolg• der dunklen Wälder ergriff alle und mehrere Herz• Oersdorf er Weg 37, Telefon 0 41 91/20 03.." eine Zusammenfassung des Vortrages, den Prof. Dr. reicher Zusammenarbeit. schläge lang herrschte andächtiges Schweigen im Ing. Bonczek in der Festsitzung des Gumbinner Kreis• Raum. Mit großer Begeisterung wurde dann der jetzt Alle Heimatkreisangehörigen werden hiermit ein• tages am 14. 9. 1974 in Bielefeld hielt: Probleme des schon festgelegte Termin — der 6. März 1976 — für geladen zur Teilnahme am Haupttreffen 1975 in Bas• Städtebaus von 250 Jahren an den Beispielen Gum• Lyck das nächste Treffen im gleichen Raum zur Kenntnis sum, Kr. Gft. Hoya, am 14. - 16. Juni 1975. Wir be• binnen und Bielefeld. Von der Postgeschichte Gum- genommen und immer wieder wurde vetsichert: „Wir gehen bei dieser Gelegenheit das 20jährige Bestehen binnens berichtet ein Aufsatz von Gerhard Brandtner Kreisvertreter Hellmut Rathke, 239 Flensburg, Twed- kommen wieder, wenn wir bloß gesund bleiben I" unserer Patenschaft mit dem Landkreis Grafschaft über den Postdirektor von Corvin-Wiersbitzki. Aus ter Markt 61, Postfach 496, Tel. 04 61 / 3 70 33. abends Hoya. Daher wird dieses Treffen ein besonderes Ge• dem Kreisgebiet erfahren wir Interessantes aus See- Ruf-Nr. 04 61 / 3 62 66. präge haben! Der Patenkreis, der uns stets unter• wiese (Antszirgessern), wo in einem Brief aus dem Ortelsburg stützt und gefördert hat, legt Wert darauf, diese Tage Sommer 1949 die Zustände nach der Vertreibung ge• Bezirkstreffen der Lycker am 9. 3. im Lysia Hotel in in besonders würdevoller Form zu begehen! Das soll• schildert werden. Kleinere Geschichten spielen in Lübeck — In gewohnter Weise hatte unsere Lübecker Kreisvertreter: Max Brenk, 3280 Bad Pyrmont, Post• fach 1147, Telefon 0 52 81/27 11. ten wir durch eine zahlreiche Beteiligung danken, Tannsee (Kasenowsken) und Wiekmünde (Norgallen). Perle, unser „Bernstein", Frau Gertrud Schmidt, geb. trotz schwieriger Wirtschaftslage, trotz mancher Un• Die Kreisgemeinschaft kündigt ihre Veranstaltungen Olschewski, alles vorbereitet. Und so kamen sie weit Unser Treffen In Satzeburg in Wittlers Hotel haben bill, die diesen und jenen von uns in heutiger Zeit 1975 an und berichtet über die letzten Zusammen• über 200, einige zögernd zum ersten Mal, andere wie wir auf Sonntag, 4. Mai, festgesetzt, da zu dieser Zeit begleitet. Laßt uns den Willen aufbringen, diese Zu• künfte. Eine „Reise zu den Salzburger Vorfahren" be• selbstverständlich nun schon seit 5 Jahren auch die• noch die Fahrpreisermäßigungen der Deutschen Bun• sammenkunft zu einem besonderen Erlebnis werden schließt den redaktionellen Teil. Zahlreiche Familien• ses Jahr, und alle kamen, um für einige Stunden wie• desbahn für die älteren Landsleute Gültigkeit haben. zu lassen. Wenn Sie. liebe Landsleute nachfolgend nachrichten zeigen die Verbundenheit der Gumbin• der Lycker zu sein, Lycker aus Stadt und Dorf. Der Auch wollten wir den Teilnehmern Gelegenheit ge• das Programm lesen, werden Sie erkennen, daß die ner mit ihrer Heimatzeitung. Der mit Bildern gut Raum im Hotel Lysia war für unseren Zweck wie ben, Ratzeburg im Gegensatz zum vorigen Jahr in ausgestattete Brief wird allen Gumbinnern aus Stadt Wehlauer Jubiläumstage im Patenkreis eine Großver• geschaffen. Um eine runde große Tanzfläche standen einer Jahreszeit kennenzulernen, in der der ganze anstaltung besonderer Art werdenI Am 14. 6., Sonn- und Land zugestellt, die in der Versandkartei ver• Zwöltertische strahlenförmig angeordnet, so daß jeder Zauber dieser Inselstadt besonders zur Geltung zeichnet,sind. Wer ihn noch nicht regelmäßig erhält, abend: 16 Uhr, Arbeitssitzung des Kreistages. Ein• jeden sehen und die Darbietungen auch gut hören kommt. — Diejenigen unserer Landsleute, die be• ladung und Tagesordnung gehen den Abg. zeitgerecht schreibe sofort an Stadt Bielefeld, Stadtamt 80, Pa• konnte. Das bekannte „Bernstein-Trio", die Familie tenschaft Gumbinnen. 48 Bielefeld, Postfach 181. reits am Sonnabend, 3. Mai, anreisen, treffen sich zu. Jeder Landsmann kann als Zuhörer hieran teilneh• Klohs, umrahmte die Festrede des Kreisvertreters bei unserem Landsmann Helmut Schipper, Am Stein• men und sich dabei einen Einblick in die Arbeit der Hellmut Rathke und schuf durch die Art und Weise damm 1-5. Dorthin können auch Zimmerbestellungen Kreisgemeinschaft verschaffen. Um 20 Uhr ein kultu• des Dargebotenen eine andachtsvolle Atmosphäre, gerichtet werden (Hotel Europa-Schipper). — Wir bit• reller Abend. Ein abwechslungsreiches Programm, be• Königsberg-Stadt eine innige Stimmung. Herr Lebrecht Klohs begleitete ten, Freunde und Verwandte auf diesen Termin auf• stritten vom Patenkreis und von uns Wehlauern, Amtierender Stadt vor sitzen der Dipl.-lng. Ulrich seinen Sohn, den Opernsänger Rainer Klohs, am Flü• merksam zu machen und hoffen, wie immer, auf einen vermischt mit musikalischen Darbietungen, Volkstanz Albinus, 53 Bonn. Geschäftsstelle: Günter Boretius, gel, während Frau Klohs verbindende Rezitationen — regen Besuch. wird ca. 1 bis 1 1/2 Stunden abrollen, anschließend 4 Düsseldorf. Bismarckstraße 90. Telefon 35 03 80. eigene Gedichte des Künstlers und Dirigenten Klohs, Tanz und Rhythmus. — Am 15. 6. beginnt der Haupt• von ihm selbst vertont — darbrachte. Nach dem er• Die Stadtgemeinschaft führt im Jahre 1975 drei re• tag des Treffens mit einer Kranzniederlegung auf dem sten Lied, das sofort alle Anwesenden in seinen Bann Osterode Friedhof durch eine Abordung des Kreisauschusset gionale Heimattreffen durch: I. Treffen — Nord —: schlug, hatte Frau Gertrud Schmidt alle von nah und Kreisveitreter: Hans Strüver, 333 Helmstedt, Pinneberg, Sonntag, 27. April, Tagungsstätte ist das und des Kreistages. Um 11 Uhr Feierstunde anläßlich fern gekommenen begrüßt und sich für das große Schützenwall 13, Telefon 0 53 51/3 20 73. der 20J ährigen Patenschaft mit der Festansprache des Hotel Cap Polonio, Vahltskamp 4, 9.30 Uhr gemein• Interesse bedankt. Sie war zwar noch am Morgen samer Gottesdienst, 11 Uhr Kundgebung zum The• Kreistreffen in Hamburg — Unser erstes diesjähri• amtierenden Sprechers der Ostpreußen, Lm. Prengel, voller Zweifel gewesen, ob der Raum nicht zu groß Bremen. Nachmittags Bericht über die Arbeit der ma: „Die Flucht vor 30 Jahren", Ende 12 Uhr. Orga• sein würde, zumal nur sehr wenige ihren mehrfachen ges Kreistreffen findet am 4. Mai in Hamburg im nisationsleitung: Lm. Paul Gerhard Frühbrodt, 208 „Haus des Sports" Schäferkampsallee 1 statt. Das Kreisgemeinschaft. Es muß über eine neue Satzung Bitten um vorherige Anmeldung gefolgt waren, aber abgestimmt werden. Die Begegnung der Landsleute Pinneberg-Thesdorf, Fröbelstraße 10. Hinweis: Der sie hatte dann daran gedacht, daß Masuren wohl nicht Lokal liegt unmittelbar am U-Bahnhof Schlump (di• Beginn des gemeinsamen Gottesdienstes wurde ge• rekte U-Bahn-Verbindung vom Hauptbahnhof) und wird ergänzt durch Jugend- und Schülertreffen. Hier• so gern schreiben, sie sind dafür umso selbstverständ• zu mehr in den nächsten Bekanntmachungen. Am ändert. — II. Treffen — Mitte —: Mülheim/Ruhr, licher da. Die Festrede des Kreisvertreters über „550 ist auch vom S-Bahnhof „Sternschanze" in 5 Minu• Sonnabend und Sonntag, 10. und 11. Mai. Für Sonn• ten Fußweg erreichbar. Parkmöglichkeiten in unmit• Nachmittag Unterhaltungsmusik und Tanz. Viele wer• Jahre Lyck" wurde ebenfalls mit großem Beifall auf• den eine Hotel- oder Privatunterkunft wünschen. Bitte abend sind folgende Veranstaltungen vorgesehen: genommen, alles harmonierte prächtig, die Rezitatio• telbarer Nähe. Saalöffnung um 9 Uhr. Die Feierstunde 14.30 Uhr Jahresmitgliederversammlung der Prussia- beginnt um 11 Uhr mit Ansprache von Lm. Pastor melden Sie diesbezügliche Wünsche an bei der Stadt nen der Gedichte über ostpreußische Motive, der den Bassum, Rathaus. Bassum ist Eilzugstation. Bassum Gesellschaft, 16.30 Uhr Sitzung der Königsberger Raum füllende herrliche Bariton, die Vertonung der Weigelt und mit einem Lichtbildervortrag über eine Stadtvertretung. Beide Veranstaltungen werden in Reise in die Heimat. Anschließend gemütliches Bei• liegt 20 km entfernt von Syke, sodaß die motorisier• Lieder, die Festrede und das stundenlange Sabbeln ten Teilnehmer auch bei Freunden oder im Hotel in der Stadthalle durchgeführt. 16 Uhr Kulturveranstal• und Fragen nach „Dem und Jenem". Der Kreis Ver• sammensein; nachmittags spielt eine kleine Tanz• tung der Kreisgemeinschaft Mülheim des Bundes der musik. Liebe Landsleute aus dem norddeutschen Syke Unterkunft finden können. Am 16. Juni treten treter begrüßte besonders herzlich die erst vor einigen die beiden Kreistage zu einer Festsitzung um 9 Uhr Vertriebenen im Großen Saal des Handelshofes in der Wochen aus Masuren (Raum Allenstein-Lötzen-Lyck) Raum! Kommen Sie auch in diesem Jahr recht zahl• Friedrichstraße. Begrüßungsabend und Veranstaltun• reich zu diesem Treffen, setzen Sie sich wegen ge• im Kreistagssaal zusammen. Anschließend Kreisrund• nach Lübeck gekommene Familie Wilhelm Toschka fahrt mit Mittagessen in Dedendorf bei Bücken, die gen der Gemeinschaften und Vereine im Restaurant (75) und dessen weit jüngere Ehefrau in zweiter Ehe, meinsamer Anfahrten mit Verwandten und Bekann• der Stadthalle. Sonntag, 11. Mai, 9 Uhr Gottesdienst; ten in Verfindung und helfen Sie mit, durch mög• um 15 Uhr in Syke enden soll, womit die 3 Tage des die mit zwei Mädchen im Kindesalter nach mehrfa• Jubiläumstreffens abgeschlossen werden. 10 Uhr Musikdarbietungen im Großen Saal der Stadt• chen Anträgen hatten ausreisen dürfen und jetzt in lichst starken Besuch dieses Treffens den Zusammen• halle und 11 Uhr Kundgebung ebendort: Begrüßungen, Lübeck, Bunter Weg 1, wohnen; zwei größere Jun• halt unserer Kreisgemeinschaft noch weiter zu festi• Die verstärkte Jubiläumsausgabe des Heimatbriefes Totenehrung, Rede: „Die Flucht vor 30 Jahren.", Ende gen aus erster Ehe hatten von den Polen keine Aus• gen. Nach der Feierstunde findet die ordentliche Mit• erscheint im Mai. Darin werden die Landsleute auch 12 Uhr, Mittagspause. Das Essen kann in der Stadt• reiseerlaubnis erhalten, sie stehen drüben im Arbeits• gliederversammlung statt, für die folgende Tagesord• einiges über den Patenkreis zu lesen bekommen. Be• halle eingenommen werden. Zwei preisgünstige Ge• leben, und das gilt bei Kommunisten als Grund, nung vorgesehen ist: Jahresbericht durch den Kreis• achten Sie bitte im Ostpreußenblatt die weiteren richte werden angeboten. 14 Uhr Beginn weiterer eine Familie auseinanderreißen zu dürfen. Welche vertreter; Jahresrechnung 1974; Bericht der Rech• Veröffentlichungen über unsere Treffen an dieser Sonderzusammenkünfte der Gemeinschaften und Ver• Qualen die Kinder, die sehr aneinander hängen, er• nungsprüfer; Haushalt 1975; Nachwahl eines Rech• Stelle. Unser Ostpreußenblatt ist die einzige Verbin• einigungen. An Verkaufsständen der Stadtgemeinschaft leiden, kann nur der verstehen, der selbst so etwas nungsprüfers; Entlastung des Vorstandes; Nominie• dung zu unseren Landsleuten des Heimatkreises. Es usw. werden angeboten: Abdrucke historischer Stadt• erlebt hat. Welche Wunden damit geschlagen wer• rung des Wahlausschusses für die Vorstandswahl besteht 25 Jahre. Danken wir es unserer Heimatzei• siegel, die silberne Kant-Medaille, Bernstein, Heimat• den, und was an Unverständnis und Haß neu er• 1976; Verschiedenes. tung, indem wir jeder bemüht sind, neue Bezieher schrifttum, Schallplatten mit Darbietungen in ostpreu• zeugt wird, ist höchst besorgniserregend und sollte zu werben. Sie lesen im Ostpreußenblatt vieles, was ßischer Mundart usw. Auch kann das Haus Königs• der Deutschen Regierung Anlaß sein, die Polen Osteroder Zeitung — Die Folge 43 ist bereits im andere Zeitungen überhaupt nicht bringen. Daher berg in Duisburg mit Duisburger Straßenbahnlinien daraufhin anzusprechen. Bloß, was tut schon diese Druck und wird voraussichtlich Ende Mai versandt wird die Zeitung von vielen Nicht-Ostpreußen be• I, Fahrt bis Haltestelle Goerdeler Park, besucht wer• Regierung für Deutsche, die noch in Ostpreußen le• werden. Wer unsere zweimal im Jahr erscheinende reits abonniert! Heben Sie bitte diese Verlautbarung den. Organisationsleitung: Lm. Horst-Wolfgang Samel, ben, wenn zu befürchten ist, daß die Kommunisten Zeitung noch nicht kennt, diese aber gerne lesen auf, damit Sie sich nachlesend orientieren können. 433 Mülheim/Ruhr, Wellinghofer Straße 161a. Quar• drüben etwa die Stirne runzeln könntenI — Beide möchte, wende sich an Lm. Kurt Kuessner, 23 Kiel Denken Sie an rechtzeitige Hotelbestellung in Bas• tieranforderungen sind zu senden an den Verkehrs• Toschka's machten einen frischen Eindruck, sie spre• 14, Bielenbergstraße 36. Allen denjenigen, die durch sum. Sie sollte bis zum 1. Juni erfolgt sein. Sagen verein der Stadt Mülheim/Ruhr, 433 Mülheim, Rat• chen vorzüglich Deutsch und wurden vom Kreisver• Spenden die Finanzierung unserer Zeitung gesichert Sie im Bekanntenkreis weiter, daß ein Jubiläumstref• haus. Die damaligen Königsberger und interessierte treter zu einem life-Interview ans Mikrofon gebeten. haben, gilt unser Dank. Wer dies noch nachholen fen des Kreises Wehlau heransteht. Landsleute aus den Landesgruppen Nordrhein-West• Sie gaben frei und offen über ihr Leben drüben Aus• will, beachte bitte den letzten Absatz auf der letzten falen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sind zum kunft, sie haben bei der Ausreise deren 15 ha Hof Umschlagseite der Folge 42; unsere Konten sind dort Heimattreffen in Mülheim/Ruhr herzlich eingeladen. den Polen überlassen müssen und leben hier zunächst angegeben. Anita Holz f — III. Treffen — Süd —: Die Tagung soll im Septem• von staatlicher Überbrückungshilfe bis die Rentenan• Angaben aus den Gemeinden — Für folgende Ge• ber/Oktober in Baden-Württemberg oder Bayern träge durch sind. Die Ehefrau (ca. 50) hat bereits Ar• biete fehlen uns aus den einzelnen Gemeinden noch Die Witwe des Dichters Arno Holz stattfinden. beit gefunden, der Ehemann sieht mit 75 noch wie Unterlagen: 1) Heilwesen. Wer war wann und wo im ein Jungsechziger aus und kann gut den Haushalt Kreis Arzt, Zahnarzt. Apotheker, Tierarzt. Weitge• Am 20. Februar starb in Berlin nach einem Tragheimer Mädchen-Mittelschule — Am 1. April passen. Der Kreisvertreter berichtete, daß er gerade werden es 70 Jahre, daß wir s. Zt. 52 Mädels in die hend vollständige Angaben sind bisher nur bei den Unfall im 88. Lebensjahr die Witwe des ©st- vor einer Stund aus dem Lager Massen gekommen sei, Städten vorhanden. 2.) Hebamme und Gemeinde• preußischen Dichters Arno Holz. Es war ihr damals 8. Klasse der Schule aufgenommen wurden. wo die Landsmannschaft Ostpreußen die Kreisver• Unsere Klassenlehrerin war Fräulein Meta Andrasch, schwester. Wer hat in Ihrem Ort diese Aufgaben aus• treter zusammengerufen hatte, um sie durch Fachleute geführt? In welchen Jahren? 3.) Vaterländischer Wunsch, daß erst nach ihrer Beisetzung ihr Tod der damalige Rektor der Schule Herr Otto Kunkel. über die neuesten Erfahrungen mit den Problemen bekanntgegeben werden sollte. Nun ruht sie Beide Lehrkräfte wurden von uns sehr geschätzt, wie Frauenverein vom Roten Kreuz. Gab es einen sol• der Spätkommer aus den Deutschen Ostprovinzen zu chen in Ihrem Dorf oder Ihrer Stadt? Wann ist er ge• neben ihrem Mann auf dem Friedhof an der überhaupt das ganze Kollegium alles daran setzte, unterrichten. Diese Tagung an Ort und Stelle erwies uns ein gutes Wissen zu vermitteln. Ob noch diese gründet? Wer waren die führenden Mitglieder? Wo Heerstraße. In zweiter Ehe hatte Arno Holz sich als wertvoll und sollte Jedes Jahr wiederholt hat man sich versammelt? Welche Aufgaben hat man oder Jene Mitschülerin lebt und wo? Ich würde mich werden. Die Festrede kann aus Platzgründen nicht die aus Argentinien stammende Anita geheira• sehr freuen, wenn ich irgendwelche Nachricht erhal• übernommen? Was hat man sonst noch getan? Fotos abgedruckt werden, sie wird Jedoch im kommenden nicht vergessen! 4.) Freiwillige Feuerwehr. Wann ge• tet, und diese Ehe war für beide Teile glück• ten würde. Margarete Schirmacher, 41 Duisburg 1, Hagen-Lycker Brief Nr. 33 im Juni nachzulesen sein. Kettenstraße 9- gründet? Wie ausgerüstet? Wer waren die Gründer? lich. Bereits am 26. Oktober 1929 starb in Berlin 550 Jahre Lyck werden nicht ein abgeschlossenes Ka• Wer waren die Brandmeister in welchen Jahren? Tä• der Rastenburger Apothekerssohn Arno Holz. pitel bleiben, es wird, sofern fn dieser Welt über• tigkeit der Wehr (Übungen, Einsätze, Feste). Gab es Lötzen haupt noch Recht Recht bleibt, nach einigen polnisch eine Jugendfeuerwehr und im Kriege eine weibliche 45 Jahre hat Anita Holz ihren Mann überlebL Kreisvertreter: DipL-Ing. Werner Coehn, 23 Kiel, geschriebenen Seiten wieder deutsch geschrieben wer• Feuerwehr? 5.) Schule. Gebäude-Beschreibung, wann In dieser Zeit verwaltete sie das literarische Graf-Spee-StraBe 12. Telefon 04 31 / 80 26 63. den. Das Völkerrecht billigt allen Völkern, beson• erbaut bzw. umgebaut. Wieviel Klassen? Aus welchen Erbe des Dichters; Mit Energie setzte sie sich Dipl.-lng. Werner Coehn wird 70 Jahre alt — Am ders den Palästinensern, das Selbstbestlmmungsrecht Orten kamen die Schüler? Vor- und Nachnamen der immer wieder für das Werk von Arno Holz ein. und das Recht auf Heimat zu!. .. und uns? Wir wer• II. April begeht der Kreisvertreter der Kreisgemein• Lehrer, aufgeteilt nach Haupt- bzw. 1. Lehrer und Zum 100. Geburtstag 1963 gab sie seine Werke schaft Lotzen, Dipl.-lng. Werner Coehn, seinen 70. den nicht aufhören, dieses Grundrecht der Menschen andere Lehrkräfte. Bittte ungefähre Amtsjahre an• Geburtstag. Er wurde in Wehlau geboren und zog auch für uns zu fordern. Wir können unseren Wil• geben. Foto der Schule einsenden. — Zuschriften zu im Luchterhand-Verlag neu heraus. Ihrem gro• mit seinen Eltern, die im Jahre 1908 das weithin len keiner Regierung voll aufzwingen, wir können allen Teilfragen erbeten an Lm. Klaus Bürger, 225 ßen Freundeskreis wird die so vitale und liebens• bekannte und beliebte Cafe Brich Coehn eröffneten. aber mit unserer Stimme solch eine Regierung wäh• Husum, Schleswiger Ch mssee 55a. würdige Frau sehr fehlen. S. H. 29. Mdrz 1975 - Folge 13 - Seite 17 £ra ^jrnifimfclail Allgemeines

Ukrainer oder Litauer, Juden, Russen, Moldauer oder Armenier. Einige nahmen ihre Kappen ab. Die Wachposten sahen der lautlosen Zeremonie Einer erhabenen Idee treugeblieben jedesmal zu, aber sie sagten nichts, da die vor• geschriebene Ruhe ja nicht verletzt worden war. Dokumentation des Ukr ainischen Instituts über das Leben in sowjetischen Konzentrationslagern Von zehn Jahren verbrachte ich sechs im Wladimir-Gefängnis. Drei Jahre lang ging ich durch diese Tür zur Arbeit, und drei Jahre lang schließen sich zu einem Porträt Schewtschenkos Hemd, polierten Schuhen und einem sorgfältig Idhngen Ge.chichte der Sowjetunion ist des zusammen. stcind diese Frau jeden Morgen, ob bei strah• B •stehen zahlreicher Arbeitsstraflager, das mit gebügelten Sträflingsanzug sich ruhig und lendem Sonnenschein im Frühling oder in Stalin begann und heute so aktuell ist wie eh Die Tschekisten berieten lange, ob sie es zer• schweigsam an der turbulenten Masse vorbei• nebliger winterlicher Dämmerung, am schmalen und je Sie bestehen in der Hauptsache über- trampeln, niedermähen oder lassen sollten. Sie schob, konnte man ganz bestimmt erraten, Fenster wie das Bildnis einer Unbeugsamen, *LtZ A Y° Arbeitskräfte zur Förderung von unternahmen nichts. welcher Nationalität und Partei er angehörte begrüßte und begleitete uns mit ihrem Blick. Unter meinen Bekannten sind ehrwürdige, und für welche Fahne er kämplte. Bodenschätzen, und den großen russischen Wäl• Und jetzt durfte ich nicht dabei sein, um sie dern zum Holzeinschlag, gebraucht werden, in• hochkultivierte Leute mit ausreichenden Kennt• Unter den ukrainischen Polizisten und kleinen nissen der Geschichte, die dennoch dem ukraini• Denunzianten waren nur solche Leute zu finden. zu begrüßen und zu begleiten, das werde ich sonderheit im Ural, im russischen Norden meinem Freund nicht verzeihen. Sibiriens, be.m Kaspischen Meer und auch in schen Volk sein natürliches Recht auf Freiheit Es waren Männer, die einer erhabenen Idee der Ukraine. absprechen. Sie sind der Meinung, daß die drei• treu blieben und sich an den einst geleisteten hundert Jahre währende Unterjochung selbst in Eid hielten. Viele von ihnen waren von Hunger Ein sterbender Dichter Anfangs blieb ihr Bestehen in fast mystisches den begabtesten und gebildetsten Ukrainern und Kälte geplagt gewesen und liatten viele Dunkel gehüllt, allmählich sickerte mancherlei nur zwei extreme Komplexe herausgebildet ihrer Kameraden auf dem schweren blutigen Ein Mann geht in der Zelle auf und ab, ver• sucht sein Heimweh zu verbergen, das doch rch die Maue habe: blinden und erbarmungslosen Haß und Weg von den Karpaten und Kowel nach Kara- J^r ,u ™ des Schweigens. Teil• keinem Auge entgehen kann. Er hat zu Hause ung Halbwahrheiten sickerten durch in die west• beständige untertänige Vorsicht dem russischen ganda und Mordowien verloren. In ihrem Fana• Funktionär oder Kommandeur gegenüber, und tismus war etwas von der Selbstverleugnung jemand, der ihm Briefe schreiben kann. Wir liche freie Welt. Heimkehrende deutsche alle kennen seine schöne Frau und seine beiden Kriegsgefangene, insonderheit Ostpreußen daß diese beiden Komplexe und nüchterne eines Mönches. Die meisten rauchten nicht und Staatsführung ein für allemal ausschließen. tranken keinen Alkohol. Söhne, zwei außerordentlich schöne Jungen, so wußten davon zu berichten. Dann — erst kürz• ukrainisch, daß wir sie zum Spaß „Ostap" lich, kam Alexander Solschenizyn's Buch Der Ich hatte niemals während meiner Gefangen• Man kann die Leistungen und das Schicksal Archipel Gulag" heraus, erzählend von dem un• schaft mit dem jetzt verstorbenen M. Soroka zu nennen; von Fotos kennen wir sie. Es kommen der Division „Halytschyna" und „Nachtigall" immer seltener Briefe für ihn, und dieser müde heimlichen Inselreich des Terrors und der Ge• tun. Ich habe über ihn und sein Leben nur von (letzteres der deutsche Name für die militäri• walt Zellennachbarn gehört. Diese Leute hatten eine und erschöpfte Mann, der sich niemals beklagt, schen Einheiten, die seit 1941 mit Hilfe der geht in der Zelle auf und ab und schreibt nachts ganz unterschiedliche Einstellung zur Ukraine: deutschen Armee organisiert waren) billigen Jetzt ist auch das Ukrainische Institut Mün• die einen liebten sie, anderen war sie gleich• Gedichte voller Bitterkeit und Zorn. Zornige oder verurteilen; ihre letzten am Leben geblie• Gedichte über Feinde und Verräter seines chen dabei, eine Dokumentation über das Leben gültig, wieder andere haßten sie; aber ich er• benen Kämpfer jedoch boten ein einzigartiges, in den Mordowischen Konzentrationslagern in innere mich an niemanden, der es gewagt hätte, Vaterlandes — und bittere Gedichte über sein nachahmenswertes Beispiel der Ausdauer und Geschick. der Ukraine zu veröffentlichen. Als Herausgeber etwas Schlechtes über Mychajlo Soroka zu Fähigkeit, Leid zu ertragen, ohne auf das zeichnet ein Russe, Anatolij Radygin, Dichter sagen. Alle sprachen nur mit Respekt von ihm. Niveau eines stinkenden Lumpenkerls abzu• Ich war mit Zynowij Krasiwskyj nur zwei und Kapitän eines Fischdampfers. Er wurde In seiner Gegenwart wäre es unmöglich ge• sinken. Wochen zusammen. Er war ein hochkultivierter wegen eines Fluchtversuches ins Ausland 1962 wesen, etwas Gemeines zu ersinnen, etwas Mann mit zurückhaltendem Humor, guter All• verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis ver• Ekelhaftes zu sagen oder eine Schwäche zu zei• gemeinbildung und ungewöhnlich taktvoll im urteilt. Drei Jahre der Haft brachte er in dem gen. Dieser Mann lebte und schied aus dem Eine unbeugsame Frau komplizierten Labyrint der „inneren Zellen• Mordowischen Konzentrationslager zu, gemein• Leben mutig wie ein Ritter, ruhig wie ein Ge• Das werde ich meinem Freund nicht so schnell diplomatie", und mit diesen Eigenschaften be• sam mit Intellektuellen, Dichtern und Schrift• lehrter, heiter wie ein Heiliger und voller verzeihen können. Ich weiß nicht, was ihn zu zwingt er jeden und erregt aller Anteilnahme. stellern und Nationalisten, die heimlich für die Würde wie ein Staatsmann. dieser falschen Verhaltensweise trieb: mög• Ich bin Leuten begegnet, für die eine Beschrän• Freiheit der Ukraine gewirkt hatten. Sein Leben und sein Tod waren meinen Geg• licherweise war es der Wunsch, bei interessan• kung ihrer Ration um fünfzig Gramm unerträg• nern und allen Skeptikern als Muster entgegen• ten Begegnungen allein zu sein, oder vielleicht lich wurde. Radygin beschreibt das Leben in Gefangen• war es auch eine gewisse Unbekümmertheit. Ist Der Verlust von nur einem Achtel Pfund Brot schaft auf außergewöhnliche Weise. Seine Auf• zuhalten. Er wäre eine Zierde für jeden Staat gewesen und hätte zur Errichtung jeglicher da ein Unterschied? kann aus Menschen, die gestern noch klug und zeichnungen sind nicht nur Erinnerungen mit vernünftig waren, verbitterte und erfinderische Darstellungen der äußeren Wirklichkeit, etwa Staatsordnung beitragen können. Ich glaube, Einige Tage nach meiner Entlassung saßen die Zeit wird kommen, wo die Ukrainer beim wir in einer Runde vieler Freunde an einem Raubtiere machen. Dieser Mann muß hungern der Sträflingsarbeit und der erduldeten Grau• und bleibt der gleiche, der er gestern, vor samkeit. Er geht vielmehr davon aus, einzelne Erwähnen seines Namens sich von ihren Plätzen reich gedeckten Tisch, umgeben von Wärme, erheben und feierliches Schweigen bewahren Freundlichkeit, Blumen und weiblichem Lächeln. einem Jahr und vor fünf Jahren war. Er ist tot- Gruppen zu schildern, wie sie leben, welches krank, und selbst solche Delikatessen wie eine geistige Ziel und welche Ideen sie anstreben, werden. Da klingelte plötzlich das Telefon. Ein kurzes Gespräch, einige für den Außenseiter unver• Nudelsuppe, die von den hungrigen Häftlingen welche Interessen sie haben und wie sie sich in als ein Festessen betrachtet wird, bleiben ihm dem Abgrund der Hölle verhalten, wie sich ständliche Sätze, die den Leuten in diesem Verbrecher und Kompromißlose Hause jedoch geläufig waren, so daß es nicht versagt. Er leidet an ständigem Magenbluten auch in den schwierigsten Augenblicken sie und hat alle seine Zähne in der Gefangenschaft selbst bleiben. Das macht seinen Bericht so in• Von der grauen Lagermasse hoben sich zwei angebracht war, nach ihrer Bedeutung zu fra• Kategorien ab, die sich ganz offensichtlich von gen. Mein Gefährte begann im Zimmer herum• verloren, so daß er die Lagernahrung nicht zu interessant und hebt ihn über viele Darstellun• sich nehmen und somit nicht überleben kann. gen ähnlicher Art hinaus. den farblosen Gesichtern, den teilnahmslosen zustöbern, nahm Blumen aus einer Vase und Bewegungen unterschieden. ordnete sie zu einem Strauß. Ich hob fragend Um ihn gruppieren sich zwei verschiedene Da waren zunächst die Verbrecher, die mit die Augenbrauen. Kategorien von Leuten, zwei Typen von Men• Das Ukrainische Lied Hilfe von wahren und unwahren Aussagen in „Nun ja, ich muß eine Dame begrüßen und schen zeigen ihr wahres Gesicht. Die einen fal• „unsere" Konzentrationslager gelangten. Bei sie begleiten", bemerkte er wie nebenbei. Er len wie gerissene Schakale über ihn her und „Die Zone, eine riesige Anlage für Menschen, jedem Wetter gebeugt, die Hände in den begrüßte und begleitete sie, und ich wußte wollen um jeden Preis die Zelle mit ihm teilen, brodelte. Die einen eilten irgendwo hin, andere Jackenärmeln, schauten sie finster drein. Ihre nichts davon. Er begrüßte Frau Sarytska an um als Schmarotzer von seinem Leiden und saßen von dicken Lehrbüchern umgeben, da raubgierigen, sich brüsk bewegenden, kaum einem Moskauer Bahnhof und begleitete sie zu seiner Krankheit zu gewinnen, an seiner Seite wieder andere rannten mit einem dampfenden wahrnehmbaren Schatten tummelten sich im einem anderen: Kateryna Sarytska, die Legende alles das zu essen, was er selbst nicht zu sich Gefäß zum Kesselraum. Da waren auch solche, Lager wie unheilvolle, drohende, schwer einzu• einer Frau, ein langjähriger Häftling des nehmen kann. Die anderen sind oft weit von die Briefe schrieben oder zum hundersten Male fangende Fledermäuse. Mein konnte von ihnen Wladimir-Gefängnisses. ihm entfernt, leben in anderen Zellen und einen erhaltenen Brief lasen, während aus kaum eine natürliche Geste erwarten — sie Im Gefängnis mußte sie in einer Wäscherei Baracken und sehen Zenko nicht einmal von einem entfernten Winkel, wo sich 70 bis 80 Per• wurden von grundloser hysterischer Raserei arbeiten und wurde stets etwas früher zur weitem, verqessen ihn aber keinen Augenblick, sonen verschiedenen Alters versammelt hatten, zum Gemetzel getrieben oder ebenso hysteri• Arbeit geführt als unsere Zimmermannsbrigade. erfinden Mittel und Wege, um ihm eine Hand• die Stimmen eines Chors, mal laut mal leise, scher leeren Freundschaft angefacht. Wenn wir, von der Wache vorangetrieben, vor voll Zucker oder ein Stück weißen Zwieback, erklangen. Dann waren da die ehemaligen Soldaten und dem 3. Häftlingskorps den asphaltierten Hof be• die sie sich von ihren armseligen Rationen zu• Offiziere der UPA (Organisation Ukrainischer traten, pflegten wir alle, wie auf einen Befehl, sammengespart haben, zukommen zu lassen. Die Gesichter dieser Menschen waren unge• Nationalisten) und parteilose Patrioten. Auch die Augen zu erheben. Dort stand sie schon, die Manchmal geht solch ein brüderliches Geschenk wöhnlich. Das war kein Chor von Berufs• sie unterschieden sich von allen anderen Lager• große Frau mit schon leicht ergrautem Haar; sie — etwa eine Tüte mit geblichenem, sandigem sängern; dieser Gesang klang auch nicht wie insassen. Wenn ein rasierter, schmuck und stand da und begrüßte uns ohne zu lächeln. Zucker — durch Dutzende von Händen, bevor das in Einklang gebrachte Gebrüll gedrillter ordentlich gekleideter Mann, in einem sauberen Und alle grüßten respektvoll zurück, ob nun es den Mann erreicht (oder auch nicht erreicht). Soldaten. Diese bewegten, in den Gesang ver• tieften Gesichter, diese Glanz ausstrahlenden Augen — das war eben kein gewöhnliches Sin• gen, sondern wie ein Gebet, eine ergreifende Kommunion, etwas weit Höheres. Einer meiner Stiftung Deutschlandhaus bittet um Mithilfe russischen Freunde, ein Akkordeonspieler, wollte sich diesem außergewöhnlichen Musizie• Ausstellung „Große Deutsche in Berlin" geplant — Wer besitzt noch Dokumente? ren anschließen. Als er auf seinem Instrument die Melodie eingefangen hatte, ging er auf die m November 1974 eröffnete die Stiftung Es ist möglich, an Hand vorhandenen Mate• Wer besitzt Szenenfotos oder alte Programme singende Gruppe der Ukrainer zu. Man schickte „Deutschlandhaus" in Berlin die Ausstellung rials — seit mehreren Jahren führt die Stif• von Adalbert Matkowsky, Guido Thielscher, ihn nicht fort, aber man starrte ihn verwundert I „Aspekte deutscher Kultur — Zeugnisse aus tung „Deutschlandhaus" die Aktion „Rettet das Paul Wegener, Friedrich Kayßler und Heinrich — ärgerlich an. Bei anderer Gelegenheit hätte 800 Jahren deutscher Geschichte". Diese Dauer• ostdeutsche Kulturgut" mit gutem Erfolg durch George? man den Jungen begrüßt und willkommen• ausstellung ist bemüht, an Hand ausgewählter — das Lebenswerk einer ganzen Reihe dieser Wer hat noch Kritiken von Alfred Kerr? geheißen, aber hier und jetzt war er ein Frem• Beispiele geistige und kulturpolitische Bindun• Persönlichkeiten zu dokumentieren. Bei anderen Ganz besonders liegt der Stiftung „Deutsch• der. gen aufzuzeigen, Gemeinsamkeiten zu doku• fehlen dagegen geeignete Ausstellungsstücke landhaus" die Dokumentation des Widerstan• mentieren, Vertrautes im neuen Lichte erschei• wie handgeschriebene Manuskripte, Autogra- des während der nationalsozialistischen Zeit am nen zu lassen und Denkanstöße zu vermitteln. phen, Erstausgaben, Fotos und ähnliches. Herzen. Hier sollen Dietrich Bonhoeffer und Der Dichter Schewtschenko Es war von vornherein geplant, die Ausstellung Die Stiftung wendet sich deshalb mit der fol• Helmut James Graf von Moltke stellvertretend durch Sonderschauen mit besonderen themati• für alle Widerstandskämpfer vorgestellt wer• Es steht mir nicht zu, Schewtschenkos, genden Bitte an die Öffentlichkeit: Wer kann schen Schwerpunkten zu erweitern. Für dieses leihweise oder endgültig Material zur Dokumen• den. Wer kann der Stiftung auch zu diesen Per• Frankos und Lesia Ukrainkas stilistische Größe Jahr ist nun eine Sonderausstellung „Große sönlichkeiten Materialien zur Verfügung stel• zu beurteilen. Man muß mit der ukrainischen tation der folgenden Persönlichkeiten zur Ver• Ostdeutsche in Berlin" geplant. Die Stiftung fügung stellen: len? Sprache leben und atmen, die ukrainische Dich• will dokumentieren, daß zu allen Zeiten der Sollten Sie Material zur Dokumentation der tung, Freude und Leid der Ukrainer erleben, um alten Reichshauptstadt aus Ostdeutschland her• Der Komponisten Otto Nicolai, Hugo Hirsch einen oder der anderen Persönlichkeit in Ihrem darüber etwas sagen zu können. Für mich ist vorragende Kräfte zuwuchsen. Viele Bedeutende und Walter Kollo; der Wissenschaftler, Ärzte Besitz haben, bitte stellen Sie es der Stiftung nur eines klar — zu jener Zeit gab es im ganzen hat es unter den Ostdeutschen gegeben, und da und Techniker Friedrich Ernst, Daniel Schleier• „Deutschlandhaus" leihweise zur Verfügung. Für Imperium keinen großartigeren Staatsbürger, die Kraft des Geistes alle Grenzen überwindet, macher, Wilhelm Förster, Emil von Behring, eine fachgerechte Unterbringung ist Sorge ge• Kämpfer und Märtyrer als Schewtschenko. Und haben sie hineingewirkt in den Raum, der ihnen Adolf von Harnack, Rudolf Virchow, Carl Lud• tragen, ebenso werden die leihweise zur Ver• vielleicht Mizkiewicz. verwandt war, in den Kulturkreis, aus dem sie wig Schleich, Otto Lilienthal, Fritz Haber, Georg fügung gestellten Materialien sofort versichert. In einer engen, stinkigen Zelle der Potma- erwuchsen und dessen Werden und Wachsen Graf von Arco und Hans Bredow, der Unterneh• Bitte wenden Sie sich direkt an die Stiftung Deportationszentrale pflegte der untersetzte sie beeinflußten und förderten. mer Ernst Johann Gotzkowsky, August Borsig „Deutschlandhaus" unter der Anschrift: 1 Berlin Slavko Lesiv (ein Mitgefangener) die ganze und Heinrich von Stephan. 61, Stresemannstraße 90, Telefon 2 51 07 11. Nacht auf und ab zu gehen und begeistert, wie So hatten Dichter und Denker des deutschen ein Gebet, Schewtschenko zu rezitieren. Ostens von Beginn der deutschen, ja europä• „Kateryna", „Tryzna" (Begräbnisfeier), Psalmen ischen Literaturgeschichte an immer einen her• und Gedichte voller Zorn und voller Zartgefühl. vorragenden Anteil an den großen Epochen un• Nur wenige Russen kennen und lieben Puschkin serer geistigen Entwicklung. Dieser Beitrag er• Traditionswettkämpfe in Walsrode so wie dieser Mann Schewtschenko. folgte in vielfältiger geistiger Begegnung mit Teilnehmen können auch Söhne und Töchter ostdeutscher Eltern Innerhalb des mit Stacheldraht umgebenen Mittel- und Westdeutschland. Lagers herrschen die Gesetze hungrigen Dres- Im Mittelpunkt stand die Hauptstadt Berlin. Die diesjährigen Traditionswettkämpfe der geben. Die Einzelmitglieder der Traditionsge• sierens. Jeder Sproß, jeder Blütenansatz einer Von Berlin aus erfolgte die Vermittlung zwi• Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten meinschaft werden außerdem noch durch ein Rübe oder einer Kartoffel wird schnell und un• schen dem Osten und dem Westen, dem Norden finden, wie im Vorjahr, wieder in der Lönsstadt Rundschreiben informiert. Verbunden mit den erbittlich aufgehoben. Nur von ihnen hängt es und dem Süden des ganzen Deutschland, ja Eu• Walsrode statt, und zwar in der Zeit vom 5.-7. Traditionswettkämpfen ist am Samstag, 6. Sep• ab, ob ein Gefangener hungrig oder satt zu Bett ropas. Hier erblühten Kunst- und Geisteswissen• September. Am Freitag, 5. September wird die tember, eine Wiedersehensfeier, zu der auch geht. schaften. Zu allen Zeiten wuchsen Berlin aus ordentliche Vorstandssitzung abgehalten. Sams• alle ehemaligen Sportler herzlich eingeladen „Blumen? — Aber selbstverständlich?" Sie den ostdeutschen Landen hervorragende Kräfte tag, 6. September, ist der Anreisetag der Teil• sind. Die ostpreußischen Rasensportvereine soll• sind sogar von Nutzen, da sie wie ein feier• zu. Aus einem unerschöpflichen Fundus beispiel• nehmer und Gäste. Am Nachmittag dieses Tages ten diesen Termin wahrnehmen und eine Wie• liches sauberes Tuch dieses verfluchte Stück hafter Leistungen deutscher Kultur wählte die ist die Jahreshauptversammlung und abends dersehensfeier mit den alten Vereinskameraden Erde — ein riesiges Grab — bedecken. Stiftung „Deutschlandhaus" Beispiele aus, die in vereint man sich zur Wiedersehensfeier. Erst organisieren. der Sonderausstellung „Große Ostdeutsche in Es ist erlaubt, also ist es möglich. Da ist ein Sonntag, 7. September, vormittags, finden die Auch Nichtmitglieder der Traditionsgemein• Berlin" im September der Öffentlichkeit vorge• eigentlichen Traditionswettkämpfe statt. Man schaft, die an den Wettkämpfen interessiert alter, hinkender Schütze mit einem grauen stellt werden sollen. Schnurrbart, der so zerschlagen und zerschossen erhofft sich dadurch eine größere Beteiligung, sind, vor allen Dingen Schüler und Jugendliche, ist, daß selbst die Bolschewiken es nicht Übers Hierbei kam es darauf an, sowohl Dichter, da der Samstag als Anreisetag genutzt werden können an den Wettkämpfen teilnehmen, wenn Herz brachten, ihn zur Zwangsarbeit anzuhal• Baumeister, Maler, Komponisten wie auch Wis• kann, ohne daß eine Schul- oder Dienstbefreiung wenigstens ein Elternteil aus Ostpreußen ten. Er wühlt in der Erde herum, steht auf, war• senschaftler, Ärzte und Techniker vorzustellen. erfolgen müßte. stammt. Anfragen sind an den Verbandsvertre• tet ein wenig und bückt sich wieder. Und als Ebenso sollen Unternehmer, Organisatoren, Das ausführliche Programm und die Aus• ter für Ostpreußen, Horst Makowka, 7 Stuttgart dann der Mai kommt, erblühen auf seinem Beel Schauspieler, Kritiker, Politiker und Wider• schreibungen zu den Wettkämpfen werden zu 1, Leibnizstraße 18, Telefon (07 11) 63 06 80, zu Blumen in den verschiedensten Farben und standskämpfer beispielhaft dargestellt werden. gegebener Zeit im Ostpreußenblatt bekanntge• richten. Jahrgang 26 ,9. März 1975 — Folge 13 — Seite 18

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BERNSTEIN-SCHMUCK Am 27. März 1975 wird Frau Für die vielen Glückwünsche, Blumen und Geschenke zu unse• Die auf den Herrn harren, mit wertvollen Anna Naguschewski rer goldenen Hochzeit sagen wir Insekten-Einschlüssen geb. Goroncy kriegen neue Kraft. allen Verwandten, Freunden Jes. 40, 31 ab 5R.— DM solange Vorrat Jahre aus Seubersdorf, Kr. Osterode und Bekannten unseren herz• (Ostpreußen) wird am 3. April 1975 meine lichsten Dank. Nach einem Leben voller Fürsorge ist heute unsere liebe Mutter, Frau 8 0 Jahre alt. geliebte Mutti, liebe Schwiegermutter, unsere gütige Es gratulieren und wünschen Otto Oberpichler Omi Luise Bressau noch viele gesunde Jahre und Frau geb. Zachrau Tochter Annemarie Schwiegersohn Gerhard 2308 Falkendorf, im März 1975 Erna Braun aus Königsberg (Pr)-Ponarth geb. Hilpert München-BALDHAM Enkelkinder Jägerstraße 59 aus Angerburg und Goldap Bahnhofsplatz 1 jetzt 22 Elmshorn Christiane und Thorsten Uhlenhorst 3 404 Neuß, Lutherstraße 40 Jedes im Alter von 77 Jahren von uns gegangen. Es gratulieren herzlich Am 1. April 1975 feiert mein SOHN REINHOLD Abonnemeni lieber Mann, unser guter Vater, UND ERNST WERMTER In Liebe und Dankbarkeit Schwiegervater und Opa stärk 1 Werner und Eveline Müseier X unsere Gemeinschaft geb. Braun Jahre Gundula und Christina Karl Czephich wird am 31. März 1975 meine Ronald und Hermine Vogler aus Kruglanken, Kr. Angerburg liebe Mutter geb. Braun Ronnie, Ingrid und Roxana jetzt 3051 Dedensen Meta Günther Breiter Busch 199 Ihrer lieben Mutter geb. Oumard ZUM GEDENKEN AN aus Hussehnen, Kr. Pr.-Eylau 2179 Neuhaus/Oste und Miami/Florida, den 8. März 197E seinen 7 5. Geburtstag. Charlotte Thelen jetzt 3044 Dorfmark Es gratulieren herzlichst und Ernst Jaehnke Zu diesem Ehrentage gratulie• gratulieren herzlich zum Ge• wünschen Gottes Segen 29. 11. 1888 ren herzlichst und wünschen burtstag am 30. März 1975 SOHN HERBERT in Plaschken, Memelland beste Gesundheit UND SCHWESTER SEINE FRAU DIE KINDER MARGARETE 28. 12. 1974 TÖCHTER MIT IHREN FAMILIEN in 3307 Schöppenstedt Es entschlief in Gott nach kurzem, schwerem Leiden meine SCHWIEGERSÖHNE liebe Frau, Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroß• UND ENKELKINDER mutter 5342 Rheinbreitbach Mitarbeiter Virnebergstraße 15 der Bauernschaft Tilsit und Ebenrode Gertrud Mehring Am 2. April 1975 feiert unsere geb. Nickel liebe Mutter, gute Oma und Ur• Matthias Hofer aus Königsberg (Pr), Steffeckstraße 15/17 oma, Frau Maria Willert 2301 Mielkendorf, Dorfstraße 19 im Alter von 87 Jahren. Jahre 5 geb. Paetsch wird am 1. April 1975 unsere aus Königsberg (Pr)-Seligenfeld liebe Mutti und Schwiegermut• t J In stiller Trauer ter, Frau ihren 8 5. Geburtstag. Therese Waschke Es gratulieren herzlichst und Günther Mehring und Frau Frieda geb. Krause wünschen alles Liebe und beste Nach eipem erfüllten Leben ent• Käte Baumann schlief am 9. März 1975 mein lie• Dr. Werner Mehring und Frau Hertha geb. Schikorr 28. März 1900 Gesundheit ihre ber Mann, unser guter Vater Dr. Gerhard Meier und Frau Ursula aus Kleinhantersee aus Neu-Lindenau Töchter, Schwiegersöhne, Schwiegervater, Großvater und geb. Mehring Kreis Angerapp Kreis Königsberg (Pr) Enkelkinder Enkelkinder und Urenkel jetzt 341 Northeim Urgroßvater und die beiden Urenkel Ruhmestraße 9 a Es gratulieren herzlichst zum Landwirt Geburtstag 4156 Willich 3, Unterbruch 45 4902 Bad Salzuflen-Breden, den 8. März 1975 Es gratulieren herzlich und FRITZ WASCHKE Otto Kruska Heldmannstraße 196 wünschen noch viele gesunde KINDER aus Kobbelbude Jahre UND ENKELKINDER Am 30. März 1975 feiert mein Kreis Ortelsburg (Ostpreußen) URSULA UND OTTO TUTE lieber Mann ERIKA UND KARL BARTELS 2807 Achim-Uphusen In stiller Trauer Bäckermeister Thorner Straße 19 Berta Kruska, geb. Kowallik Otto Gerber-Kuzela und Kinder Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Arbeit, Müh' und Last, aus Heydekrug, Memelland 46 Dortmund-Barop wer Dich gekannt, kann Zeugnis geben, seinen 8 6. Geburtstag. Päßchen 5 wie treulich Du gewirket hast. Jahre Gott zahlt den Lohn für Deine Müh', wird am 3. April 1975 mein Herzlichst gratuliert in unserm Herzen stirbst Du nie. lieber Mann, unser lieber Vater, seine Ehefrau Elisabeth Gott der Allmächtige rief heute nach kurzer schwerer Krank- Schwiegervater, Groß- und Ur• Am 1. April 1975 feiert Herr geb. Lendzian Herr, Dein Wille geschehe. neit meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter und Schwie• großvater aus Königsberg-Rosenau germutter, unsere treusorgende Großmutter, Schwester, Schwä• Willy Diekert Aweider Allee 95 Gott der Herr rief heute mei• gerin und Tante August Symanzik aus Königsberg (Pr) nen lieben Mann, unseren guten jetzt 6233 Kelkheim im Taunus Vater, Schwiegervater, Groß- aus Maschen, Kreis Lyck und Ostseebad Kolberg Parkstraße 11 später Allenstein jetzt 2347 Süderbrarup und Urgroßvater. Bruder und Auguste Schettler Onkel Alte Jägerkaserne Bahnhofstraße 1 geh. Kargoll jetzt 1 Berlin 47 seinen 7 5. Geburtstag. aus Reiffenrode, Kreis Lyck (Ostpreußen) Heideläuferweg 42 Es gratulieren herzlich und Joachim Sowitzki Es gratulieren herzlichst wünschen Glück und Gesund• im Alter von fast 72 Jahren zu sich In sein himmlisches Reich. seine Ehefrau heit Unsere geliebte Mutter, Groß• aus Allenstein, Ostpreußen seine Söhne SEINE EHEFRAU mutter und Urgroßmutter, Frau geb. 10. März 1885 In stiUer Trauer und Schwiegertöchter DIE KINDER gest. 13. Februar 1975 Erich Scheffler sowie 7 Enkel und 1 Urenkel UND ENKELKINDER Alfred Scheffler und Frau Bärbel Johanna Rohmann zu sich in die Ewigkeit, ver• geb. Schmidt sehen mit den Tröstungen unse• geb. Gryczewski Frank und Corinna als Enkel rer heiligen Kirche. und Anverwandte aus Lyck, Ostpreußen Wir gratulieren unserer lieben Mutter, Frau In stiller Trauer 46 Dortmund-Barop, Päßchen 8, den 12. Februar 1975 ist am 17. März 1975 im 81. Le• ie e g ng and 8m Dier Agathe Sowitzki ?3 uhr J^ H £ >stag, dem 18. Februar 1975, um Ida Loeser bensjahre für immer von uns MensinZn" Trauerhalle des Bezirksfriedhofes Dortmund- geb. Anielski Mengüngnausen aus statt. aus Wilhelmsberg, Kreis Angerapp gegangen. Kinder, Enkel, Urenkel und Anverwandte zu ihrem 8 0. Geburtstag am 28. März 1975. In Liebe und Dankbarkeit In Dankbarkeit ihre Kinder im Namen 42 Oberhausen-Buschhausen HILDEGARD GASSER, geb. Loeser aller Angehörigen Brinkstraße 31 a THEO UND FRAU MARIA den 13. Februar 1975 Es ist sehr wichtig Anneliese Massow PAUL UND FRAU ELLI Das Seelenamt fand statt am bei allen Familienanzeigen auch den letzten HELMUT UND FRAU MARGA 18. Februar 1975 um 9 Uhr in SOWIE 15 ENKELKINDER UND 8 URENKEL Heimatort anzugeben. 2 Hamburg 76 der Pfarrkirche St. Josef, Lind• nerstraße, mit anseht. Beerdi• m Ostpreußen gab es sehr viele gleichlautende 8521 Weisendorf, Kirchenstraße 9 Hasselbrookstraße 38 gung auf dem kath. Pfarrfried• hof. Namen, so daß ohne die Heimatortangabe hau- ui Verwechslungen vorkommen Jahrgang 26 £*B l^rjnufifnrjf an 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 19

Am Montag, dem 17. März 1975, entschlief nach einem arbeits• Herr, nun lassest Du Deinen Diener Nach einem erfüllten Leben voll Güte und Liebe verstarb reichen und erfüllten Leben lm 79. Lebensjahr unsere liebe im Frieden fahren, wie Du gesagt hast; unsere lebensfrohe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Mutter, Schwiegermutter und Oma denn meine Augen haben Deinen Schwester und Tante, Frau Heiland gesehen. Lukas 2, 29 u. 30 Nach einem Leben voller Arbeit, Liebe und Sorge Marike Goettner für die Seinen verstarb nach einem kurzen, mit geb. Petereit Geduld ertragenem Leiden, fern seiner geliebten Meta Blaseio ostpreußischen Heimat, mein lieber Mann, herzens• Beb. Diesing In stiller Trauer guter Vater, Schwiegervater, unser Opa, Schwager und Onkel Familien Arno und Kurt Klimkeit im gesegneten Alter von 85 Jahren. Landwirt

2 Hamburg 54, Strohblumenweg 6 Max Schulz Die Trauerteier hat am Dienstag, dem 25. März 1975 in Hamburg- • 18. September 1892 t 11. März 1975 In tiefer Trauer Eidelstedt stattgefunden. aus Schönborn, Kreis Heiligenbeil (Ostpreußen) Dr. Helmut Blaseio und Frau Irene geb Zeitler Wir gedenken seiner in Liebe und Dankbarkeit Edith Micksch, geb. Blaseio Horst Blaseio und Frau Margrlt Ida Schulz, geb. Ellenfeld Brunhild Barnholt, geb. Schulz geb. Rathmann Fern seiner deutschen Heimat verstarb plötzlich und unerwartet Dr. Ursula Schierk Alfred Barnholt Gerhard Schierk mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß• Gerlinde nnd Rudolf als Enkelkinder und sieben Enkelkinder vater, Bruder, Schwager und Onkel und alle Anverwandten

Oskar Heisrath 4156 Willich 3, Schiefbahn, Grabenweg 1 • 14. 10. 1902 t 11 3. 1975 Trauerfeier und Beerdigung fanden am Freitag, dem 14. März 8480 Weiden, Am Krumpes 30 1975, auf dem Friedhof in Schtefbahn statt. aus Gr. Guden, Kreis Goldap-Sandenwalde Die Beisetzung hat am Samstag, dem 8. März 1975, um 10 Uhr auf dem Waldfriedhof in Weiden stattgefunden.

In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Frieda Heisrath, geb. Feller Wer nur den lieben Gott läßt walten . . . Dieser Choral begleitete das erfüllte Leben meines geliebten, Plötzlich und unerwartet nahm Gott der Herr nach gütigen Mannes, unseres verständnisvollen Vaters, Schwieger• kurzer Krankheit am 22. Februar 1975 meine liebe, vaters und liebevollen Großvaters, meines lieben Bruders, gute Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwieger• unseres Schwagers und Onkels mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und 3301 Stöckheim, Am Quälenberg 15 Tante Gr. Ilsede, Siegen, Hannover Roseville, Sacramento, Batavia, Kitchner, USA und Kanada Anna Hein Helmut Dietrich geb. Jackstein Rechtsanwalt und Notar aus Hallenau, Kreis Labiau • 10. Juli 1904 t 28. Februar 1975 im 78. Lebensjahr zu sich. in Lyck in Frankfurt (Main) Heute entschlief völlig unerwartet mein lieber Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, mein lieber Pflegevater und Opi In stiller Trauer In Liebe und Dankbarkeit Schneidermeister Albert Hein Margarete Dietrich, geb. Greißner Kurt Hein Herbert Franke nnd Frau Christel Helene Hein, geb. Rakowski Ernst Springer geb. Dietrich Erwin Natzel aus Heiligenbeil, Ostpreußen Dr. Klaus Gerteis nnd Frau Hanne-Lore i lii Natzel, geb. Hein im 74. Lebensjahr. geb. Dietrich Anneliese, Sabine, Thomas Claudia, Viola, Antje und Nikolaus and Verwandte In stiller Trauer Erna Waschkewitz, geb. Dietrich im Namen aller Angehörigen und alle Angehörigen 3001 Altwarmbüchen, Daimlerstraße 4 Agnes Springer, geb. Glandien Die Trauerfeier fand am 27. Februar 1975 statt. 2208 Glückstadt (Elbe), den 24. Februar 1975 Ballhausstraße 36 6 Frankfurt (Main) 50, Am Lindenbaum 89

Nach längerer Schwäche entschlief heute meine liebe Mutter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante Kurz nach Vollendung seines 71. Geburtstages verstarb uner• wartet mein lieber Mann, unser bester Vater, Opa, Bruder, Emma Salewski Schwager und Onkel Gott, der Herr über Leben und Tod, nahm meinen geb. Huwald Tabakwarenhändler geliebten Mann, unseren herzensguten Vater, Schwie• aus Himmelforth und Eckersdorf, Kreis Mohrungen gervater, Großvater und Bruder zu sich in die ewige Heimat. kurz vor ihrem 80. Geburtstag. Johann May In stiller Trauer geb. 3.1. 1904 In Richtenberg, Sodehnen Pfarrer Werner Salewski und Angehörige Sein Wunsch, die über alles geliebte Heimat wiederzusehen, fand keine Erfüllung. Hans Krumm • 7. März 1901 f 6. März 1975 In stiller Trauer 239 Flensburg, den 6. März 1975 aus Heiligenbeil, Ostpreußen Waldstraße 6 Hanna May Die Beerdigung fand am Montag, dem 10. März 1975, um 14.45 Gustav May mit Frau Lina Uhr auf dem Friedhof an der Mühlenstraße statt. Karl May mit Frau Margot Er hinterließ uns das Gotteswort seiner letzten Pre• sowie alle Angehörigen digt in der Friedenskirche zu Oelde:

nJesus Christus spricht: Seid getrost, ich bin's, 85 Nürnberg, Kötztinger Straße 37 und Albrecht-Dürer-Platz 11 fürchtet euch nicht." den 26. Januar 1975

Am 5. März 1975 erlöste Gott der Herr von längerem Leiden In Liebe und Dankbarkeit unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroß• Hildegard Krumm, geb. Busch mutter Hans-Christoph Krumm und Anneliese geb. Grosalskl Heinz-Harald Krumm nnd Friederike Luise Volqmann geb. Grah) geb. Bartenwerfer Franz Halbhübner die Enkelkinder aus Schaberau, Kreis Wehlau geb. am 10. Juni 1905 in Halldorf, Kreis Treuburg Thomas, Anne-Gabriele und Jens-Christoph gest. am 11. März 1975 in Hannover Heinz Krumm und Familie im 89. Lebensjahr. früher Gut Gronden, Kreis Treuburg In stiller Trauer Gerhard Wenning und Frau Hilde Im Namen der Familie geb. Volgmann 474 Oelde (Westfalen), Kerkbrede 17 Ernst Häuf und Frau Lotte Annegret Halbhübner, geb. Kirchhoff geb. Volgmann Emmi Worzeck, geb. Volgmann Gerda Harre, geb. Volgmann Frieda Volgmann 3 Hannover, Klostergang 2 geb. Schimmelpfennig Enkel und Urenkel Am 1. März 1975 entschlief mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel 4441 Isterberg O. T., Neerlage Nr. 66 Unerwartet, für uns alle noch unfaßbar, entschlief nach kurzer, Major a. D. schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, lieber Opi und Schwager Rudolf Weiss aus Lyck Nach kurzer Krankheit hat uns unsere liebe Mutti, Omi, im 77, Lebensjahr. Schwester und Tante, Frau Herbert Bedarf aus Ostseebad Cranz/Saritau, Kurische Nehrung In stiller Trauer Margarete Ehlert Ursula Weiss, geb. Grigull geb. Wichmann im 69. Lebensjahr. Paul Krakautzki und Frau Irmgard • 19. Oktober 1889 t 7. März 1975 geb. Weiss in Heiligenbeil, Ostpreußen In tiefer Trauer Gert Meyer-Hollje und Frau Doris geb. Weiss für immer verlassen. im Namen aller Angehörigen Georg Weiss und Frau Karin, geb. Wilkens In Dankbarkeit und stiller Trauer Don Bedarf, geb. Bast Wilhelm Hoffmeister und Frau Margret nehmen Abschied geb. Weiss Hans-Joachim Ehlert mit Familie nnd sieben Enkelkinder Rotraut Kramer, geb. Ehlert 2 Hamburg M, den 13. März 1975 mit Familie Hindenburgstraße 123 235 Neumünster. Lornsenstraße 3 8671 Saalenstein, März 1975 29. März 1975 — Folge 13 — Seite 20 Politik iloü

Bei der Kranzniederlegung in der Krypta des Des Beginns der Flucht und Vertreibung vor Ehrenmals 30 Jahren gedachten am vorletzten Wochenende die deutschen Heimatvertriebenen. Dem ökume• nischen Gottesdienst in der Lübecker Marien• Volksteile und die Mauern zwischen den Völ• kirche, über den wir in Folge 12 berichteten, Fürsprecher kern nicht beseitigt. Die Lücken bestehen fort folgte am Sonntag eine Gedenkstunde in der und vertiefen sich. In vielen Bereichen, die für Krypta des Marine-Ehrenmals in Laboe bei Kiel, die großen geschichtlichen gemeinsamen Auf• an der zahlreiche Vertriebene aus dem nord• gaben der Völker für ihr freies Zusammenleben, deutschen Raum teilnahmen. Mit ihnen gekom• ihre freie Entfaltung entsdieidend sind, ist es men waren ehemalige Offiziere und Kapitäne für einen gerechten zum Teil nicht besser, sondern schlechter und der Kriegs- und Handelsmarine mit Großadmiral gefährlicher geworden. All dies gilt ebenso für Dönitz an der Spitze, Offiziere der Bundesmarine die Deutschen wie für unsere östlichen Nach• und frühere französische Kriegsgefangene. Die barn, für Sieger und Besiegte. Die Erschütterun• Landsmannschaft Ostpreußen war vertreten Ausgleich sein gen in den Jahren von 1939 bis 1946 wirken durch stellvertretenden Sprecher Harry Poley fort in der aktuellen Bedrohung von Frieden und Bundesgeschäftsführer Milthaler. Nach und Freiheit. Eröffnungsworten des BdV-Landesvorsitzenden Gedenkstunde des Bundes der Vertriebenen in Laboe in Schleswig-Holstein, Dr. J. Domabyl, über• Die Erinnerung an das Vertreibungselend vor mittelte Staatssekretär Dr. Arthur Rathke den 30 Jahren sollte auch vielen den Blick dafür Gruß der schleswig-holsteinische Landesregie• weiten lassen, daß es nicht nur damals und rung. Er sagte darin unter anderem: „Sie sind vorher grauenhafte Vertreibungen gab, sondern heute an einer Stätte zusammengetroffen, die deutschen Bundesstaates ist. Die Übernahme der kapitäne für die Besatzung von etwa 790 Schif• daß auch heute Vertreibungs- und Flüchtlings• wohl wie keine zweite geeignet ist, zu geden• Patenschaft für Pommern und Mecklenburg, in fen der Kriegsmarine und 509 der Handels• elend, Hunger und Not von Millionen Menschen ken und Dank abzustatten. Das Marine-Ehren• den frühen Jahren Schleswig-Holsteins beschlos• marine sei den hier anwesenden Kapitänen von in der Welt herrscht. Immer wieder beweist es mal in Laboe ist die einzige Gedenkstätte für sen, wird heute in der gleichen Weise fortge• 30 Handels- und Kriegsschiffen sowie den da• sich, daß dann, wenn nicht ein wenig Gerech• die Opfer des Ersten und des Zweiten Welt• führt. Kaum ein anderes Bundesland hat die mals für den Seetransport Verantwortlichen tigkeit und Mut zu konstruktiven Lösungen mit krieges, die für ganz Deutschland symbolisch Vertriebenen und Flüchtlinge des Krieges so in und dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Weitblick und Sachkenntnis in nationalen und ist. sich einbezogen und zugleich deren Eigenart Großadmiral Dönitz, für die Rettungsaktionen sozialen Gegensätzen gefunden wird, es immer gewahrt, wie dies bei uns der Fall ist. Insofern gedankt. Sie haben mit Ihren Matrosen das ge• wieder zu Massenvertreibungen und Elend Wenn heute an den 30. Jahrestag der Ver• ist die Haltung der Schleswig-Holsteiner in den tan, was nicht nur äußerlichen Ruhm verschafft: kommt. treibung erinnert wird, dann müssen wir letzten 30 Jahren mit besonderer Deutlichkeit Sie haben bis an den Rand des Möglichen Ihre uns darüber klar sein: Die Vertreibung Die Generationen unserer Vorfahren und wir ein Bekenntnis zur Einheit der deutschen Nation, Pflicht für die Menschen, ihre Existenz und selbst haben nicht immer alles richtig gemacht. von 13,7 Millionen Menschen aus ihrer zur Einheit unserer Kultur und zur Einheit un• Würde, Ihre Pflicht zum Schutz der Gemeinschaft Heimat ist ein historisches Ereignis, das in der Wir bekennen uns aber zu unserem Erbe im Gu• seres Vaterlandes, die wir anzustreben nicht und des Volkes getan. In gleicher Weise haben ten und im Bösen, in Aufrichtigkeif und Wahr• Geschichte Europas einmalig ist. Wir müssen aufgeben werden. Die deutsche Frage kann erst 1000 Jahre zurückgehen, um ähnliche Vertrei- sich auch Befehlshaber, Offiziere und Soldaten haftigkeit, in dem Wissen, daß die Vergangen• durch einen Friedensvertrag endgültig geregelt des Heeres bis zur Selbstaufopferung um die bungs- und Umsiedlungsaktionen aufzufinden. werden. heit weitergeführt wird nach den Gesetzen des Mehr als die gesamte Bevölkerung unserer Nach• Rettung der ostdeutschen Zivilbevölkerung be• gegenwärtigen Lebens. Wir verschweigen kei• barstaaten Schweden und Norwegen — das sind Heimat ist für alle Deutschen, die in Schles• müht. So groß und schlicht zugleich wie dieses neswegs Unrecht und Grauen, das auch Deutsche die Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge, die wig-Holstein wohnen, etwas Unteilbares. Ge• Tun in der Not des Alltages war, so kann auch verursachten. Wir verlieren uns aber auch nicht 1945 in ein vom Krieg schwer gezeichnetes Land rade die Schleswig-Holsteiner sind mit dem nur der stetige Dank sein, zu dem sich auch in ständiger Selbstanklage oder in dem Traum diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs Prinzip dieser Unteilbarkeit recht eigentlich in für die Zukunft und über Generationen hinweg einer völlig perfekten Welt. Im Gedächtnis an strömten. die europäische Geschichte eingetreten. Sie wis• die Verbände der Vertriebenen verpflichtet die Leiden der Menschen und Völker im grauen fühlen. Zu Ihnen spricht ein Mann, der dieses Elend sen, daß das Festhalten an der Heimat, die Treue Alltag, an ihre Irrtümer, aber auch an viele als Soldat an der Ostfront selbst miterlebt hat, zum angestammten Volkstum und die Weiter• Schriften der Ostpreußen, denen die ganze richtige Taten, werden die Vertriebenen die der im kalten Winter 1944/45 die Gräber der gabe des überlieferten Brauchtums eine wahr• Hilfsaktion besonders viel geholfen hat, ge• Fürsprecher einer echten Aufarbeitung der Ge• erfrorenen Flüchtlingskinder am Wegesrand ge• haft vaterländische Aufgabe ist." denken seit je auch der Helfer und Retter aus gensätze in einem tragbaren und gerechten Aus• sehen hat, der mit ohnmächtiger Wut erleben Danach ergriff BdV-Präsident Dr. Herbert anderen Nationen in West und Ost. Diese Doku• gleich unter Achtung der Rechte unseres und mußte, wie Stalinpanzer in Flüchtlingstrecks Czaja MdB das Wort zu einer Gedenkansprache, mente der Menschlichkeit Nichtdeutscher, dar• anderer Völker und in freier Zusammenarbeit hineinfuhren und die Planwagen niederwalzten, in der er die Forderung nach einem gerechten unter vieler, die sich in deutscher Kriegsgefan• von Mensch zu Mensch und von Volk zu Volk in denen unsere Landsleute aus dem Osten Ausgleich zwischen den Völkern erhob. Dr. genschaft befanden, Dokumente des Opfermuts bleiben. Gerade in dem Streben nach einem ihre Habe zu bergen versuchten. Czaja erklärte: „115 Tage lang hat die deutsche bis zur Preisgabe des eigenen Lebens, die den tragbaren Ausgleich kann sich ebenso die Liebe Handels- und Kriegsmarine, haben tausende Ma• Flüchtenden und Vertriebenen Zuflucht, Hilfe zum eigenen Volk wie die Achtung vor der Ich erinnere mich aber auch jener Schiffe, die Würde und der Existenz der Nachbarn bewäh• von Ostpreußen oder von der Halbinsel Heia trosen, Offiziere und Handelskapitäne unter und Rettung bot, sind ganz besonders bemer• aus nach Westen fuhren. Ich denke an die vielen extrem schweren Bedingungen und mit letzter kenswert. ren. Wer Unrecht als bleibende Realität bezeich• Zehntausende, denen der Einsatz der Kriegs• Anstrengung aller Kräfte zwei bis drei Millionen net, täuscht sich selbst und schafft den Ansatz• 30 Jahre ohne Krieg und Waffenlärm fast in punkt für neue schwere Konflikte. marine und der Handelsmarine Leben und Frei• Frauen, Kinder, Alte, Verwundete und Soldaten ganz Europa, 30 Jahre schwere Aufbauarbeit heit rettete. in einer tragischen Lage vor noch größerem haben uns noch keinen wirklichen Frieden ge• In Anwesenheit der Vertreter anderer Na• Wenn unser heutiges Gedenken mit Dank ver• Grauen und schweren Qualen bewahrt. Stellver• bracht, haben die Trennung der Menschen und tionen bekennen wir uns abermals — und dies bunden ist, so gebührt dieser einmal den Ein• tretend für alle Matrosen, Offiziere und Handels• Völker, die Unterdrückung ganzer Völker und trotz mancher Enttäuschungen im Alltag — ge• heiten der Kriegs- und Handelsmarine, die in rade an dieser Gedenkstätte zur mutigen und schwerster Zeit den Abtransport der Flüchtlinge zur opfervollen Zusammenarbeit der freien Völ• über See vorgenommen haben. Wir neigen uns ker und Staaten in Europa. Wir verbinden dies vor den Seeleuten, die bei dieser Rettungsauf• mit der bangen Sorge, ob die Europäer die unter• gabe ihr Leben opferten, und wir danken all schwelligen Gefahren, die Freiheit- und Frie• denen, die diese Aufgabe durchführten, aber denbedrohungen auch sehen und ihnen mit Ent• auch denen, die erst die Möglichkeit dazu er• schiedenheit begegnen. öffneten. Was dann geschah, gehört zu den schönsten Das Gedächtnis an die Toten und die Nr) Beweisen mitmenschlicher Verbundenheit, die der Vertreibung mahnt uns, auf freie und ge- wir wohl in diesem Jahrhundert erleben durf• sicherte Ordnung hinzuwirken, in der die M< >v ten. Mehr als zwölf Millionen Deutsche traten schen und Völker ihre angestammte Heimat >'n den beschwerlichen Weg in die westlichen Pro• freier Zusammenarbeit in Europa behalten kön• vinzen unseres Vaterlandes an. Die damalige nen. Diese Stunde ist uns abermals Mahnunn preußische Provinz Schleswig-Holstein wurde mit Zähigkeit, Weitblick, Ausdauer und Mut in einem Hauptaufnahmegebiet der Vertriebe• dieser über viele Jahre sich hinziehenden Pflicht nen und Flüchtlinge. Es wurde dami* über die ohne Preisgabe der vor dem Gemeinwohl der Grenzen des Möglichen belastet. Als die Waffen europäischen Völker berechtigten Interessen des endlich schwiegen, war die Einwohnerzahl der eigenen Volkes zu dienen, aber auch diesen Provinz Schleswig-Holstein auf 2,6 Millionen ge• Dienst der jüngeren Generation und unserem stiegen. Unterkunft, Verpflegung und Versor• Volk verständlich zu machen. Als schlichtes Zei• gung mußte die Millionenzahl der Flüchtlinge chen dieser Besinnung vor dem Erbe derer, die mit den 1,6 Millionen Altbürgern teilen. mit dem Tod das Kleinliche des Alltags im Unsere vertriebenen Mitbürger in Schleswig- Guten und Bösen abgestreift haben, legen wir Holstein haben durch ihren Fleiß und ihre Ar• diese Kränze im Bewußtsein nieder, daß das beitskraft einen großen Anteil an der Neugestal• Bleibende ihres vergangenen Lebens uns in un• tung des Bundeslandes Schleswig-Holstein. serer Gegenwart und Zukunft begleiten möge." Schleswig-Holstein hat durch den Fleiß seiner Ein Schlußwort sprach Europa-Delegierter Beck Bürger den Anschluß an die Entwicklung in vom Internationalen Roten Kreuz, in dem er der Bundesrepublik Deutschland gefunden. Es vor allem auf die Familienzusammenführung als ist ein Land geworden, das bei aller Erhaltung Folge des Kriegsgeschehens einging. seiner spezifischen Eigenarten nicht mehr eine Randprovinz des preußischen Staates, sondern Dr. Czaja (rechts) während der Gedenkansprache. Links: Staatssekretär Dr. Rathke, Mitte: Dr. Mit der Niederlegung der Kränze und dem ein achtbares und Geschätztes Mitglied unseres Domabvl j Lied vom guten Kameraden schloß die Feier• Fotos m Hebeker stunde.