GEMEINDE – 8. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES - BEGRÜNDUNG

Begründung

gemäß § 5 Abs. 5 BauGB

8. Änderung des Flächennutzungsplanes

der Gemeinde Panten

Stand: § 6 BauGB)

Bearbeitet im März 2016

Verfasser: BSK Bau + Stadtplaner Kontor Mühlenplatz 1 23879 Mölln

Bearbeitung: Horst Kühl Marion Apel Lena Lichtin

Auftraggeber: Gemeinde Panten über das Amt - Am Amtsgraben 4 23898 Sandesneben

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Rechtsgrundlagen

2. Planungsanlass

3. Versorgungseinrichtungen

4. Abfallentsorgung

5. Löschwasser

6. Tiefbauarbeiten

7. Abwasser- und Regenwasserbeseitigung

8. Umweltbericht

9. Denkmalschutz

10. Artenschutz

11. Schallschutz

12. Baugrunduntersuchung

13. Verkehr

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1. RECHTSGRUNDLAGEN

Die Gemeinde Panten hat am 07.07.2014 beschlossen, für das Gebiet „nördlich der Hauptstraße (L 257), westlich vorhandenen Bebauung, tlw. auf dem Flurstück 16 der Flur 1 der Gemarkung Mannhagen“, die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes aufzustellen.

Der Flächennutzungsplanänderung liegen zugrunde:  das Baugesetzbuch (BauGB) i.d.F. der Bek. vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Art. 6 G vom 20. Oktober 2015 (BGBl. I S. 1722) geändert worden ist,  die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990, zuletzt geändert durch Art. 2 G vom 11.06.2013 (BGBl.I S. 1548)  die Planzeichenverordnung 1990 (PlanZVO 90) vom 18.12.1990, letzte Änderung Art. 2 G vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509)

2. PLANUNGSANLASS

Die Gemeinde Panten beabsichtigt ein kleines Baugebiet im Ortsteil Mannhagen, am nordwestlichen Ortsausgang, zu entwickeln, um den Wunsch der Pantener Bürger nachzukommen Bauplätze für eine Bebauung zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig soll der vorhandene Spiel-und Bolzplatz gesichert werden.

Die Gemeinde Panten hat mit der 7. Änderung des Flächennutzungsplanes die planungsrechtliche Grundlage geschaffen, ein Teil der noch freien Flächen für eine Bebauung entsprechend zu sichern, dazu gehört diese Planfläche, die als gemischte Baufläche ausgewiesen wurde.

Gemäß des Urteils des BVerwG vom 23.04.2009 – 4 CN 5.07. wird in Dorfgebieten vorausgesetzt, dass im Baugebiet selbst Wirtschaftsstellen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe untergebracht werden können, aufgrund der Darstellungen bzw. aufgrund der engen Baugrenzen ist die Neuansiedelung eines solchen Betriebes eher unwahrscheinlich. Aus diesem Grund erfolgt die Ausweisung, anlehnend an den sich im Verfahren befindenden Bebauungsplan Nr. 13.

Die Gemeinde hat am 07.07.2014 beschlossen, für das Gebiet „nördlich der Hauptstraße (L 257), westlich vorhandenen Bebauung, tlw. auf dem Flurstück 16 der Flur 1 der Gemarkung Mannhagen“, die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes aufzustellen.

Die Gebietsausweisung innerhalb der 8. Flächennutzungsplanänderung ist für die Fläche ein Allgemeines Wohngebiet (WA) gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB / § 4 BauNVO, für die Fläche im östlichen Bereich eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Spiel- und Bolzplatz gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 5 BauGB, auf den Grundstücken eine private Grünfläche gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 5 BauGB sowie Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft und Landschaft.

Insgesamt umfasst die Planung einen Teilbereich einer größeren Grünlandfläche, welche direkt nördlich der Hauptstraße (Landesstraße L 257) liegt. Die Planfläche bildet den südwestlichen Bereich des Flurstücks 16, Flur 1 der Gemarkung Mannhagen mit einem Spielplatz in der südöstlichen Ecke des Flurstücks 16.

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In Richtung Norden setzt sich die Grünlandfläche bis an den Hangbereich zur Steinauniederung fort. Im Südosten grenzt das Plangebiet an vorhandene Bebauung mit Gärten bzw. Freiflächen. An der südwestlichen Grenze führt die Landesstraße L 257 entlang.

3. VERSORGUNGSEINRICHTUNGEN

Die Wasserversorgung der Gemeinde Panten erfolgt über den Zweckverband Wasserversorgung Sandesneben. Die Versorgung mit Strom erfolgt über die Schleswig-Holstein Netz AG und/oder andere Anbieter. Die Versorgung mit Erdgas erfolgt über die Vereinigten Stadtwerke GmbH.

4. ABFALLENTSORGUNG

Die Aufgabe der Abfallentsorgung führt die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) im Auftrage des Kreises Herzogtum (öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger) als beauftragter Dritter durch. Die Entsorgung erfolgt gemäß der Satzung über die Abfallwirtschaft des Kreises (Abfallwirtschaftssatzung). Diese regelt die Entsorgung von Abfällen (z.B. Behälterausstattung, Abfuhrrhythmus und Bereitstellung).

5. LÖSCHWASSER

Laut Erlass des Innenministeriums vom 24. August 1999 – IV 334-166.701.400-ist für das Gebiet eine Löschwassermenge von 48 m³/h, für eine Löschdauer von 2 h bereitzuhalten.

6. TIEFBAUARBEITEN

Die Straßenprofile sind so gewählt, dass innerhalb dieser Straße geeignete und ausreichende Trassen zur Unterbringung der Ver- und Entsorgungsleitungen vorhanden sind. Vor Beginn der Tiefbauarbeiten sind alle zuständigen Ver- und Entsorgungsträger zu informieren.

Vor Beginn der erforderlichen Tiefbauarbeiten für die Erschließungsarbeiten sowie für die Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen ist die genaue Kabellage der Stromversorgungsleitungen bei der für den Kreis Herzogtum Lauenburg zuständigen Betriebsstelle der Schleswig-Holstein Netz AG und/oder anderen Anbietern zu erfragen.

Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH (Fackenburger Allee 31 in 23554 Lübeck) und/oder anderen

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Anbietern so früh wie möglich, mindestens drei Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes sind in allen Straßen geeignete und ausreichende Trassen für die Unterbringung der Kommunikationsanlagen vorzusehen.

Im Fall eines Netzausbaus durch die Telekom ist Folgendes aus wirtschaftlichen Gründen sicherzustellen:  dass für den Ausbau des Telekommunikationsnetzes im Erschließungsgebiet eine ungehinderte und unentgeltliche Nutzung der künftigen Straßen und Wege möglich ist,  dass auf Privatwegen (Eigentümerwegen) ein Leitungsrecht zugunsten der Telekom Deutschland GmbH eingeräumt und im Grundbuch eingetragen wird,  dass eine rechtzeitige Abstimmung der Lage und Dimensionierung der Leitungszonen vorgenommen wird und eine Koordinierung der Tiefbaumaßnahmen für Straßenbau und Leitungsbau durch den Erschließungsträger erfolgt.

7. ABWASSER- UND REGENWASSERBESEITIGUNG

Das anfallende Schmutzwasser soll über die vorhandene Schmutzwasserleitung der Ortsentwässerung dem Klärwerk der Gemeinde Panten zugeführt werden.

Eine Versickerung des Oberflächenwassers ist kaum oder nur beschränkt möglich. Das Oberflächenwasser wird in die gemeindeeigene Regenwasserleitung, in den Schacht 1, der in der Hauptstraße liegt, eingeleitet. Die Einleitstelle wird vom Amt Sandesneben-Nusse geprüft. Für die Einleitstelle (M 1) wird im Rahmen der Erschließung / Bebauung des allgemeinen Wohngebietes eine erneute wasserrechtliche Erlaubnis beantragt.

8. UMWELTBERICHT

8. 1 Einleitung

8.1.a Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes

Angaben zum Standort Die Gemeinde Pantern liegt im Herzen des Kreises Herzogtum Lauenburg in Schleswig- Holstein und ist dem Amt Sandesneben-Nusse zugeordnet. Die Fläche der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes umfasst den südwestlichen Teil des Flurstücks 16 der Flur 1 der Gemarkung Mannhagen.

Art des Vorhabens Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Panten hat als planerische Zielsetzung die Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes (WA) als vorbereitende Bauleitplanung sowie die Sicherung des an diesem Standort vorhandenen Spiel- und Bolzplatzes. Als landschaftsgerechten Übergang und für die erforderliche Kompensation werden eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft an der nordöstlichen Plangrenze sowie eine Fläche als private Grünfläche im südwestlichen Planbereich ausgewiesen.

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Die gesamte Fläche ist bereits mit der 7. Änderung des Flächennutzungsplanes als gemischte Baufläche (Nr. 1) ausgewiesen worden. Die 7. Änderung wurde am 28.04.2002 wirksam. Bei der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes handelt es um die Umwidmung einer gemischten Baufläche (M) in ein Allgemeines Wohngebiet (WA).

8.1.b Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung

Fachgesetze Wichtige Fachgesetze wie das Bundesnaturschutzgesetz sowie das Landesnaturschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein und das Bundesbodenschutzgesetz bilden die rechtlichen Grundlagen der vorliegenden Planung. Beachtlich sind darüber hinaus die Vorgaben des festgestellten Landschaftsplanes der Gemeinde Panten.

Bezogen auf die auf das Änderungsgebiet einwirkenden Immissionen ist das Bundesimmissionsschutzgesetz mit den entsprechenden Verordnungen (16. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz – Verkehrslärmschutzverordnung) zu berücksichtigen.

Fachplanungen Landesentwicklungsplan: Die Gemeinde Panten befindet sich im Stadt- und Umlandbereich innerhalb des 10 km Umkreises des Mittelzentrums Mölln im ländlichen Raum. Hier soll u.a. wohnbauliche und gewerbliche Entwicklung möglichst in Abstimmung mit dem Zentralen Ort erfolgen.

Regionalplan: Die Gemeinde Panten, als Teil des ländlichen Raumes, soll unter Berücksichtigung seiner Eigenart mit seinem vielfältigen Funktionen als eigenständiger, gleichwertiger Lebens- und Wirtschaftsraum erhalten und insbesondere ausgehend von Mittelzentrum Mölln weiter entwickelt werden. Das Plangebiet befindet sich direkt südlich eines Gebiets mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft, die Steinauniederung. Diese Gebiete umfassen naturbetonte Lebensräume, die als Bestandsteil eines landesweiten Verbindungsnetzes der Regeneration, Sicherung und Entwicklung naturraumtypischer Pflanzen- und freilebender Tierarten dienen sollen. In den Gebieten ist bei der Abwägung mit anderen Nutzungsansprüchen dem Naturschutz ein besonderes Gewicht beizumessen.

Flächennutzungsplan Die 7. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Panten die am 28.04.2002 wirksam wurde, beinhaltet u.a. die Umwandlung der betroffenen Fläche als Teilfläche 1, von landwirtschaftlicher Fläche in eine gemischte Baufläche (M). Die angrenzenden Siedlungsflächen im Osten und im Süden sind als Dorfgebiet (MD) ausgewiesen. Im Norden und im Westen grenzen landwirtschaftliche Flächen an.

Landschaftsrahmenplan: Nördlich des Plangebietes befindet sich die Steinauniederung als Hauptverbundsachse im landesweiten Biotopverbundsystem sowie als Gebiet mit besonderer ökologischer Funktion. Die Kante der Niederung bildet eine Abgrenzung der baulichen Entwicklung der Ortslage Mannhagen in Richtung Norden. Diese Hauptverbundachse verbindet u.a. den Schwerpunktbereich Moor mit der Hauptverbundsachse Elbe-Lübeck-Kanal. Ferner gehört die Steinauniederung zu den schützenswerten geologischen und geomorphologischen Formen; Geotop Nr. 52 (Tal des Kühlenbaches und der Steinau von Duvenseerwall über Nusse nach Hammer, Gemeinde , Nusse und Panten).

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Landschaftsplan: Der Landschaftsplan der Gemeinde ist von 2002 und stellt die Fläche als geeignete Fläche, die Fläche hat eine mittlere Eignung für eine Siedlungsentwicklung mit maximal einer Erschließung in zwei Bautiefen, dar. Für schlecht in der Landschaft integrierte Ortsränder sieht der Landschaftsplan eine Eingrünung durch z.B. Hecken, Gehölzstreifen oder Knicks vor. Ferner sieht der Landschaftsplan Neuanlagen von traditionellen Obstwiesen aus „zufällig“ gestreuten Obsthochstämmen auf extensiv gepflegten Wiesen, angrenzend an die Bebauung, vor.

8.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

8.2.a Bestandsaufnahme und Bewertung des Umweltzustandes und der Umweltmerkmale

Nachfolgend werden der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale im derzeitigen Nutzungszustand auf das jeweilige Schutzgut bezogen dargestellt und die Wirkungen auf die Umwelt bewertet. So können die besonderen Empfindlichkeiten von Umweltmerkmalen gegenüber der Planung herausgestellt und Hinweise auf ihre Berücksichtigung im Zuge der planerischen Überlegungen gegeben werden. Anschließend wird die mit der Durchführung der Planung verbundene Veränderung des Umweltzustandes in Zusammenfassung der Fachgutachten, die im Zuge der Umweltprüfung als erforderlich bestimmt sind, dokumentiert und bewertet. Die mit der Planung verbundenen Umweltwirkungen sollen deutlich herausgestellt werden, um daraus anschließend Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleicherheblich negativer Umweltwirkungen abzuleiten.

8.2.a.1 Schutzgut Mensch

Leben, Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen sind eng mit den übrigen Schutzgütern verbunden. Besonders deutlich macht dies die Zielsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes, wonach 1. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, 2. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, 3. die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume, sowie 4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer zu sichern ist.

Art der Betroffenheit und Bewertung Die Auswirkungen werden über die Sinne wahrgenommen, im Bezug auf das Vorhaben wäre dies hauptsächlich *Lärm von der Landesstraße *Landwirtschaftliche Immissionen *Veränderungen des Landschaftsbildes durch die Errichtung und Lage der Wohngebäude und Verlust/ Überprägung landschaftswirksamer Strukturen

Für den Menschen sind im Zusammenhang mit der angestrebten Planung Auswirkungen auf das Wohnumfeld (Lärm und Immissionen sowie visuelle Beeinträchtigungen) und die Erholungsfunktion (Lärm, Landschaftsbild und Barrierewirkung) von Bedeutung.

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Lärm Im Rahmen der Planung wurde ein Schallschutzgutachten für die Planfläche bezüglich der Straßenverkehrslärmimmissionen sowie auf die Nachbarschaftverträglichkeit zwischen dem Spiel-und Bolzplatz und der geplanten Wohnbebauung vom Ingenieurbüro ibs im Februar 2014 erstellt. Bezüglich des Verkehrslärms stellt sich heraus, dass der für Allgemeine Wohngebiete geltende Orientierungswert für den Bereich bis zu 20 m von der Hauptstraße gemessen, überschritten wird. Die Planung sieht in diesem Bereich eine private Grünfläche vor, so dass für die ausgewiesene Fläche als allgemeines Wohngebiet somit keine Überschreitungen bezüglich des Straßenverkehrslärms vorkommen. Im Hinblick auf den Spiel-und Bolzplatz ist von einer Nutzungseinheit auszugehen und der Bolzplatzteil nur der Kinderaltersgruppe zu Verfügung steht, die den Spielplatzteil nutzen darf. Somit sind die davon ausgehenden Geräusche nicht mit Immissionsgrenz- oder - richtwerten zu vergleichen.

Luftschadstoffe Vom allgemeinen Wohngebiet sind unter Zugrundelegung des gültigen Wärmedämmstandards und moderner Heizanlagen keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten.

Landwirtschaftliche Immissionen Die Planfläche befindet sich direkt neben einer Grünlandfläche. Ferner befindet sich auf der anderen Straßenseite bzw. gegenüber dem nordwestlichen Planbereich eine Ackerfläche. Die Planfläche wird dementsprechend von landwirtschaftlichen Emissionen der Grünlandflächen sowie der Ackerfläche betroffen, wobei Emissionen von einer Grünlandfläche geringfügig sind.

Erholung Der Spiel- und Bolzplatz im Plangebiet ist der einzige Spielplatz im Dorf Mannhagen und hat entsprechend eine große Wertigkeit für die Kinder im Dorf. Die Grünlandfläche hat in sich keine Bedeutung für die Erholung, abgesehen davon, dass die Grünlandfläche eine schöne Sichtachse von der Hauptstraße aus zur Steinauniederung bildet.

8.2.a.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen

Auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes sind Tiere und Pflanzen als Bestandteile des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume sowie sonstige Lebensbedingungen sind zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und ggf. wiederherzustellen. Die Vegetation eines Gebietes ermöglicht eine Beurteilung der Standortverhältnisse, Nutzungen und Vorbelastungen sowie der Eignung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Zur Beurteilung der Fauna im Gebiet und artenschutzrechtlicher Betroffenheiten ist eine artenschutzrechtliche Prüfung des BBS Büros Greuner-Pönicke im März 2014 durchgeführt worden.

Art der Betroffenheit und Bewertung Der größte Teil der Planfläche wird als Grünland genutzt. Im südöstlichen Planbereich befindet sich der Spielplatz. Auf der gesamten Planfläche befinden sich keine Gehölze, abgesehen von ein paar kleineren Ziersträuchern im Bereich des Spielplatzes,

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Eine Grünlandfläche bildet für Pflanzen und Tiere, je nach Intensität der Nutzung der Fläche, relativ wertvolle Strukturen. Auf Grünlandflächen können u.a. Kleintiere, Insekten, div. Vogelarten und Fledermäuse Nahrung und Schutz finden. Die Grünlandfläche im Plangeltungsbereich wird intensiv genutzt. Der Geltungsbereich besitzt keine Bedeutung für Brutvögel, da hier keine als Nistplatz geeigneten Strukturen vorhanden sind und eine Nutzung ist aufgrund der Lage der Planfläche, direkt an der Landesstraße, nicht zu erwarten. Der Geltungsbereich besitzt für Fledermäuse aufgrund fehlender Strukturen nur eine geringe Bedeutung. Ferner besitzt der Geltungsbereich keine Bedeutung für im Steinaubereich vorkommenden Fischotter und auch nicht für die Haselmaus und für Amphibien.

Die Umbenennung der Fläche von einer „M-Fläche“ in eine „WA-Flache“ führt nicht zu einer intensiveren Nutzung der Fläche. Bei der Umsetzung der Planung wird das Schutzgut Tiere und Pflanzen beeinträchtigt. Zur Kompensation ist eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft an der nordöstlichen Plangrenze ausgewiesen. Ferner werden in der verbindlichen Bauleitplanung grünordnerische Maßnahmen festgesetzt, die die Beeinträchtigungen kompensieren können.

8.2.a.3 Schutzgut Boden

Mit Grund und Boden soll gemäß § 1a Abs. 2 BauGB sparsam umgegangen werden. Generell erfüllen Böden eine Vielzahl von Funktionen sowohl im Naturhaushalt als auch im sozioökonomischen System. Sie dienen als Standort für Flora und Fauna sowie als Puffermedium für den Wasserhaushalt. Das Plangebiet befindet sich, gemäß dem Landschaftsplan, innerhalb von Böden der Jungmoräne bzw. Böden aus Parabraunerde - Pseudogley – Gesellschaft. Das sind Böden aus sandigem Lehm bis lehmigem Sand über Geschiebelehm / -mergel, die saisonal staunass sind.

Die Baukontor Dümcke GmbH hat den Boden im Planungsraum untersucht. Die Ergebnisse sind unter Ziffer 13 der Begründung ausführlich beschrieben. Unter den humosen Oberboden, in der höheren Nordwestbereich mit 0,7 m Tiefe und in der tieferen Südostbereich mit 1,6 m Tiefe, folgt Geschiebelehm und Geschiebemergel in weich- steifer Konsistenz bis zur Tiefen von 2,3 m und 3,9 m. Darunter sind Sande unterschiedlicher Körnung bzw. auch Kies bis zur Endtiefe der Untersuchungen von 5 m festgestellt worden. Der anstehende, bindige Boden ist sehr frostempfindlich.

Art der Betroffenheit und Bewertung Die Planung sieht eine Umbenennung der Fläche von gemischter Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet vor. Die Überplanung dieser Flächen bzw. die Realisierung der Planung führt zu einer Versiegelung der Flächen sowie zur Flächeninanspruchnahme und Verdichtung von Boden und die natürliche Bodenfunktion als Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird dadurch zusätzlich entzogen. Dafür ist Ausgleich für die Beeinträchtigung in das Schutzgut Boden zu leisten. Im nordöstlichen Planbereich ist zur Kompensation eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ausgewiesen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung werden die genaue Versiegelung und der entsprechende erforderliche Ausgleich ermittelt bzw. festgesetzt.

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8.2.a.4 Schutzgut Wasser

Der Wasserhaushalt des Gebietes ist vor allem durch die eiszeitliche Entstehung gekennzeichnet. Im Plangebiet befindet sich kein Oberflächenwasser. Außerhalb des Plangebietes befinden sich mehrere Teiche, einer davon ca. 40 m nordöstlich des Plangebietes. In der weiteren Umgebung befindet sich ca. 350 m nördlich des Plangebietes das Fließgewässer - Steinau. Gemäß der Bodenuntersuchung ist der Wasserspiegel in unterschiedliche Tiefen ab 1,2 m eingemessen worden. Bei den höheren Wasserständen handelt es sich um Stauwasserbildungen, im tieferen Wasserstand ab 3,6 m, eingemessen in der nordöstlichen Ecke des Wohngebietes, handelt es sich um Grundwasser.

Art der Betroffenheit Die Nutzung der Flächen als Wohnbaugebiet führt u.a. zu einer Versiegelung auf einem Teil der Fläche. Eine Versickerung des Niederschlagswassers ist wegen des praktisch wasserundurchlässigen, bindigen Bodens kaum oder nur beschränkt möglich, nur in den höher gelegenen nordwestlichen Bereich, unterhalb der bindigen oberen Bodenschicht, ist eine Versickerung theoretisch möglich (z.B. durch Schächte). Hierfür ist allerdings eine Genehmigung durch die Wasserbehörde erforderlich. Für die fehlende Versickerungsleistung des Bodens ist hierfür ein Ausgleich erforderlich. Dies wird in der verbindlichen Bauleitplanung ermittelt und festgesetzt.

8.2.a.5 Schutzgut Luft

Die zentrale Funktion des Schutzgutes Luft ist der lufthygienische Ausgleich der anthropogen entstandenen Belastungen. Hierbei fungiert Luft als Trägermedium, wobei die Luftqualität definiert wird über den Grad der Belastung (Anreicherung) durch Schadstoffe, Stäube und Gerüche. Außerdem fungiert Luft auch als Transportmedium, indem Schadstoffe weitergeleitet werden.

Als Oberziel einer wirksamen Vorsorge vor Luftverunreinigungen lässt sich formulieren: Die nachhaltige Sicherung und Entwicklung einer Luftqualität, die gesunden (abiotischen) Lebensgrundlagen, standorttypische Entwicklungen von Pflanzen und Tiere sowie die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden sind zu gewährleisten.

Infolgedessen ergeben sich zwei Zielrichtungen bei der Betrachtung des Schutzgutes Luft: 1. Menschliche Gesundheit und menschliches Wohlbefinden 2. Schutzökologische Systeme

Art der Betroffenheit und Bewertung Durch die Umwidmung der Fläche von gemischter Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet wird nicht unbedingt eine intensivere Nutzung der Fläche erlaubt, als bei der 7. Änderung des Flächennutzungsplanes. Durch die Umsetzung der Planung bzw. durch die geplanten Neubauflächen kommt es zu Flächenversiegelung und –inanspruchnahme sowie zu Luftschadstoffemissionen durch den Verkehr. Es ist davon auszugehen, dass durch die relativ kleine Größe der Fläche die Belastung eher gering einzustufen ist.

Aussagen zu den Betroffenheiten des Menschen infolge von Emissionen erfolgen unter dem Punkt 8.2.a.1.

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Auf Aussagen und Bewertungen zu Lärm in Bezug auf den Menschen wird unter Punkt 8.2.a.1 eingegangen.

8.2.a.6 Schutzgut Klima

Klima ist die für einen Ort oder eine Landschaft typische Zusammenfassung aller bodennahen Zustände der Atmosphäre und Witterung, welche Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen beeinflusst und die sich während eines Zeitraumes von vielen Jahren einzustellen pflegt. Das Klima in der freien Landschaft ist weitgehend von natürlichen Gegebenheiten abhängig. Das Untersuchungsgebiet befindet sich in einem Übergangsraum zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima mit einem eher kontinentaleren Klimacharakter, d.h. die Sommer sind eher trocken und warm und die Winter eher kühl. Die Hauptwindrichtung ist Nordwest- West-Südwest; im Frühjahr treten häufiger Winde aus dem Osten auf.

Art der Betroffenheit und Bewertung Durch die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes wird eine gemischte Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet umgewidmet. Durch die Umwandlung werden keine zusätzlichen Einwirkungen auf das Schutzgut Klima entstehen. Die ca. 350 m entfernte Niederung an der Steinau ist aufgrund der Topografie, der vorhandenen organischen oder durchnässten Böden und der Grünlandnutzung bzw. brache als Kaltluftentstehungsgebiet zu bezeichnen. Eine Einwirkung auf das Plangebiet hat es nicht, da dazwischen eine breitere Gehölzkulisse vorhanden ist, welche Kaltluft abbremsen kann.

8.2.a.7 Schutzgut Landschaft

Unter dem Schutzgut Landschaft wird das Landschaftsbild als äußere Erscheinungsform von Natur und Landschaft ebenso erfasst, wie der Bestandteil des Naturhaushaltes, der Lebensraum für Pflanzen und Tiere bildet. Das Lebensraumpotential der Landschaft für Pflanzen und Tiere besteht aus den vielfältigen Beziehungen der abiotischen Schutzgüter Boden, Wasser, Klima und Luft untereinander und zueinander.

Die Vielfalt und Eigenart der Lebensformen und Lebensräume findet ihren Ausdruck in der Vielfalt und Eigenart der Wahrnehmungseindrücke der Landschaft. Optische und ökologische Vielfalt sowie Eigenart erscheinen kaum trennbar.

Art der Betroffenheit und Bewertung Gemäß dem Landschaftsplan der Gemeinde Panten befindet sich die Planfläche als Grenzfläche Landwirtschaft – Siedlung innerhalb eines Bereiches mit einer relativ geringen natürlichen Attraktivität. Von der Landesstraße aus ist in Richtung Norden eine Sichtachse über die Grünlandfläche zur Steinauniederung mit einer markanten Gehölzkulisse vorhanden. Die Ortslage Mannhagen hat allgemein einen dörflichen Charakter mit z.T. größeren Höfen, einem Großbaumbestand, Obstwiesen sowie umgebenen Wiesen und Weiden sowie Reste von Bauerngärten, Feldsteinmauern u.ä.

Die Betroffenheit der Landschaft hängt eng mit der Betroffenheit der anderen Schutzgüter zusammen. Auswirkungen entstehen insbesondere durch die Flächenversiegelung und – Inanspruchnahme, auch in Verbindung mit der Errichtung von Baukörpern, die zu einem Verlust von Naturnähe, Eigenart und Vielfalt führen. Die Umbenennung der Fläche von

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gemischter Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet führt zu keiner zusätzlichen Beeinträchtigung des Schutzgutes Landschaft. Bei Realisierung der Planung bzw. Überbauung dieser Fläche führt zu einer Unterbrechung der Sichtachse zur Steinau.

8.2.a.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

Der Begriff „Kultur- und Sachgüter“ bezeichnet zum einem Objekte von kultureller Bedeutung (z.B. historische Gebäude, Denkmäler) und zum anderen alle körperlichen Gegenstände i.S. des § 90 BGB (z.B. Gebäude, Geräte). Zu nennen sind hier Gebäude, Alleen und Baumreihen sowie Einzelbäume sowie Sicht- und Wegebeziehungen.

Art der Betroffenheit Im Plangebiet sind keine Kultur- und Sachgüter direkt betroffen. In der direkten Umgebung sind ca. 200-400 m weiter östlich entfernt, an der „Schmiedestraße“ bzw. an der Straße „Twiete“ ein paar einfache Kulturdenkmale bzw. erhaltenswerte Gebäude vorhanden. Durch den Abstand und dazwischenliegenden anderen Wohngebäuden werden sie nicht durch die Planung betroffen.

8.2.a.9 Wechselwirkungen zwischen den Belangen des Umweltschutzes

Die nach den Vorgaben des BauGB zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sowie Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und komplexe Wirkungszusammenhänge unter den Schutzgütern zu betrachten. Die aus methodischen Gründen auf Teilsegmente des Naturhaushaltes, die sogenannten Schutzgüter, bezogenen Auswirkungen betreffen also ein stark vernetztes komplexes Wirkungsgefüge.

Art der Betroffenheit Durch die Planung ergeben sich u.a. folgende mögliche Auswirkungen:

 Auswirkungen auf Wechselwirkungen zwischen separat betrachteten Schutzgütern  Auswirkungen auf Wechselwirkungen innerhalb von Schutzgütern  Auswirkungen auf Wechselwirkungen zwischen räumlich benachbarten bzw. getrennten Ökosystemen

Die Umbenennung des Dorfgebietes in allgemeines Wohngebiet führt zu keiner intensiveren Nutzung als bei der Ursprungssituation (7. Änderung des Flächennutzungsplanes) und somit auch nicht zu einer zusätzlichen Wirkung auf die Schutzgüter Boden und Wasser sowie auf das Schutzgut Landschaft.

8.2.a.10 Zusammengefasste Umweltauswirkungen

Erhebliche Umweltauswirkungen ergeben sich schutzgutabhängig bau-, anlagen- und betriebsbedingt. Baubedingte Auswirkungen entstehen durch den Baustellenbetrieb nur in Zeiten der Bauphase, anlagenbedingte Einflüsse betreffen den Zustand nach dem Bau durch das Vorhandensein der Gebäude.

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes weist als vorbereitende Bauleitplanung u.a. ein Allgemeines Wohnbaugebiet (WA) auf einer Fläche aus, die in der 7. Änderung des

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Flächennutzungsplanes als gemischte Baufläche (M) ausgewiesen war. Diese führt zu keinen Auswirkungen auf die Schutzgüter, im Vergleich mit der Ursprungssituation.

Bei der Umsetzung der Planung führt dies zwangsläufig zu einem Verlust der Funktion der Böden an dieser Stelle, wozu auch die Speicherung von Niederschlagswasser zählt. Hierdurch erhöht sich der Oberflächenwasserabfluss, während die Versickerung unterbunden wird. Dies wird auf der vorgesehenen Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft im nordöstlichen Planbereich kompensiert.

Bei der Realisierung des Wohnbaugebietes ist eine neue Prägung des Landschaftsbildes und damit eine neue Wechselwirkung zwischen Siedlung und Landschaft zu erwarten. Hierzu sind Ausgleichs- und Gestaltungsmaßnahmen vorzusehen, die u.a. auf der als Maßnahmenflächen ausgewiesen Fläche im Nordosten realisiert werden können. Die verbindliche Bauleitplanung wird genau die erforderlichen Maßnahmen definieren und festsetzen, damit es insgesamt mit keinen erhöhten Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft durch die Planung zu rechnen ist.

8.2.b Entwicklungsprognosen des Umweltzustandes

8.2.b.1 Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes als vorbereitende Bauleitplanung erwirkt u.a. die planerische Sicherung des vorhandenen Spielplatzes sowie die Entwicklung eines kleinen Wohngebiets durch Umbenennung einer gemischten Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet, was nicht zu veränderten Umweltauswirkungen, im Vergleich zur Ursprungssituation, führt. Die Umwidmung führt nicht zu einer intensiveren Nutzung der Fläche in diesem Bereich, bzw. zu keinen zusätzlichen Beeinträchtigungen in die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser und Landschaft, im Vergleich mit der Ursprungssituation. Bei der Umsetzung der Planung werden die Schutzgüter (Boden, Wasser und Landschaft) beeinträchtigt. Als Kompensation wird eine Fläche an der Nordostgrenze als Maßnahmenfläche ausgewiesen. Die genaue Festlegung der Beeinträchtigungen und entsprechenden erforderlichen Kompensation wird in der verbindlichen Bauleitplanung ermittelt und festgesetzt.

8.2.b.2 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung

Ohne die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes hat die in der 7. Änderung ausgewiesene gemischte Baufläche Bestand. Außerdem würde der Spiel- und Bolzplatz keine planerische Sicherheit haben.

8.2.c Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen

Die Belange des Umweltschutzes sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB bei der Aufstellung der Bauleitpläne und in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 zu berücksichtigen. Im Besonderen sind auf der Grundlage der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung gem. § 1a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 21 Abs. 1 BNatSchG die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch geplante Baugebiete (hier: allgemeines Wohngebiet) zu beurteilen und Aussagen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich zu entwickeln.

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Nicht unbedingt erforderliche Beeinträchtigungen sind aber durch planerische Konzeption zu unterlassen bzw. zu minimieren und entsprechende ökologische Wertverluste durch Aufwertung von Teilflächen, soweit wie möglich, innerhalb des Gebietes bzw. außerhalb des Gebietes durch geeignete Maßnahmen auszugleichen. Die erforderliche Größe der Ausgleichsflächen wird in der verbindlichen Bauleitplanung ermittelt.

In diesem Fall führt die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes auf einer Fläche, die in der 7. Flächennutzungsplanänderung als gemischte Bauflächen ausgewiesen ist, zu keine zusätzlichen Eingriffe in die Schutzgüter.

Bei der Umsetzung der Planung werden Eingriffe in die verschiedenen Schutzgüter entstehen, die in der verbindlichen Bauleitplanung durch konkrete Maßnahmen ausgeglichen werden. Die einzelnen Schritte der Vermeidung und Verringerung der Eingriffe in die Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen sowie in das Schutzgut Landschaftsbild werden nachfolgend als zusammengefasste Zielvorstellungen und anschließend durch die auf die jeweiligen betroffenen Schutzgüter bezogene Maßnahmenbeschreibung konkretisiert. Dabei werden die mit der Planung verbundenen unvermeidbaren Belastungen gesondert herausgestellt.

8.2.c.1 Allgemeine umweltbezogene Zielvorstellung

Aus der Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile ergeben sich hinsichtlich der umweltbezogenen Zielvorstellungen Anforderungen aufgrund der erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen in folgenden Teilbereichen: - Minimierung des Versiegelungsgrades - Aufrechterhaltung der Versickerungsfähigkeit des Bodens, - Verbesserung und Sicherung der Naherholungsfunktion des angrenzenden Landschaftsraumes, - Berücksichtigung des Orts- und Landschaftsbildes im Zuge der Wohngebietsentwicklung - Schaffung von einer Ausgleichsfläche als Übergang zur Landschaft in Richtung Nordosten

8.2.c.2 Schutzgut Mensch

Unvermeidbare Belastungen: Die für Allgemeine Wohngebiete geltenden Orientierungswerte werden für den Bereich bis zu 20 m von der Hauptstraße gemessen, überschritten.

- Die Festsetzung einer 15 m breiten privaten Grünfläche zwischen der Straße und dem Wohngebiet zur Vermeidung der Lärmimmissionen

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GEMEINDE PANTEN – 8. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES - BEGRÜNDUNG

8.2.c.3 Schutzgut Tiere und Pflanzen

Unvermeidbare Belastungen: Die Versiegelung von Böden durch die geplante Überbauung ist aufgrund des Entwicklungszieles als „Wohngebietsfläche“ unvermeidbar. Dadurch wird eine Belastung auf der Fläche entstehen, wobei die Belastung durch die kleine Größe der Wohngebietsfläche eher gering wird. Der Schutz von Tieren und Pflanzen als Bestandteil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt wird durch folgende Maßnahme zur Minimierung und zum Ausgleich ausgewiesen. In der verbindlichen Bauleitplanung werden die Maßnahmen konkretisiert.

- die Ausweisung von einer Maßnahmenfläche an der nordöstlichen Seite des Plangebietes zur Minimierung der Beeinträchtigungen des Schutzgutes Tiere und Pflanzen

8.2.c.4 Schutzgut Boden

Unvermeidbare Belastungen Die Versiegelung von Böden ist aufgrund des Entwicklungszieles unvermeidbar.

- die Ausweisung einer Maßnahmenfläche an der Nordostseite des Plangebietes, zur Kompensation der Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden.

8.2.c.5 Schutzgut Wasser

Auf die Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser kann die verbindliche Bauleitplanung durch Festsetzungen zur Reduktion der Oberflächenversiegelung und Verbesserung der Oberflächenwasserrückhaltung reagieren.

Unvermeidbare Belastungen Eine natürliche Versickerung des Niederschlagswassers ist auf dem größten Teil der Fläche nicht möglich. Eine zusätzliche Belastung des Schutzgutes Wasser ist dem entsprechend zu erwarten. - die Ausweisung von einer Maßnahmenfläche der Nordostseite des Plangebietes, zur Kompensation der Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser.

8.2.c.6 Schutzgut Landschaft

Unvermeidbare Belastungen Eine Beeinträchtigung des Schutzguts Landschaft ist aufgrund der Entwicklungsziele der Planung unvermeidbar. Um die Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft zu Minimieren wird die Planung durch folgende Ausweisungen zu einer landschaftsgerechten Eingliederung in das Ortsbild bzw. zu einem landschaftsgerechten Übergang zur freien Landschaft reagieren. - die Ausweisung einer Maßnahmenfläche an der Nordostseite des Plangebietes schafft einen landschaftsgerechten Übergang zur freien Landschaft. - die Ausweisung einer privaten Grünfläche an der Südwestseite des Plangebietes bewirkt eine landschaftsgerechte Eingliederung in das Ortsbild sowie einen landschaftsgerechten Übergang zur freien Landschaft

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8.2.3. Allgemeine umweltbezogene Zielvorstellung

Aus der Beschreibung der Umwelt und ihre Bestandteile ergeben sich hinsichtlich der umweltbezogenen Zielvorstellungen Anforderungen aufgrund der erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen an die Schutzgüter. Dies erfolgt durch die entsprechend festgesetzten Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Kompensation.

8.2.4. Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Im Rahmen der Erarbeitung der 7. Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde wurden ausgewiesene Bauflächen hinsichtlich ihrer Eignung sowie auf mögliche Standortalternativen hin überprüft. Bei einigen Flächen wurde bereits von einer Aufnahme in den Vorentwurf abgesehen. Andere Planungsflächen wurden nach eingehender fachlicher Bewertung und Diskussion in den Gemeindegremien aufgegeben, zugunsten von Alternativstandorten nicht weiterverfolgt. Die aktuelle Darstellung entspricht dem Bedarf an Bauflächen innerhalb der Gemeinde. Weitere alternative Standorte für geplante Bauflächen stehen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zur Verfügung. Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes umfasst die Umwandlung einer gemischten Baufläche in eine kleine Wohnbaufläche, gegenüber vorhandener Bebauung am nordwestlichen Ortsausgang Mannhagen, sowie die planerische Sicherung des vorhandenen Spiel- und Bolzplatzes.

Aufgrund dieses Ziels ist eine anderweitige Planungsmöglichkeit nicht möglich bzw. sinnvoll.

8.3 Zusätzliche Angaben

8.3.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung

Bei der Bearbeitung des Umweltberichtes kam es bei der Zusammenstellung von Unterlagen zu keinen Schwierigkeiten. Zur Beurteilung der Planung aus der Sicht von Natur und Landschaft ist zur verbindlichen Bauleitplanung ein grünordnerischer Fachbeitrag erstellt worden.

Zur Beurteilung potenzieller Lärmimmissionen von der Landesstraße aus auf das Baugebiet ist ein Gutachten erstellt worden.

Ein Bodengutachten für die Beurteilung des Bodens liegt vor.

Zur Beurteilung der Fauna im Plangebiet und artenschutzrechtlicher Betroffenheit ist eine faunistische Potenzialanalyse für die ausgewählten Arten(-gruppen) mit einer artenschutzrechtlichen Prüfung erstellt worden.

8.3.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung

Die Umweltüberwachung konzentriert sich im Allgemeinen auf erhebliche Umweltbelange, die sich aus der Realisierung der verbindlichen Bauleitplanung ergeben.

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8.3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung

Im Rahmen des Umweltberichtes werden der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale im derzeitigen Zustand schutzbezogen dargestellt und die Wirkungen auf die Umwelt bewertet. So können die besonderen Empfindlichkeiten von Umweltmerkmalen gegenüber der Planung herausgestellt und Hinweise auf ihre Berücksichtigung gegeben werden.

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes wandelt eine gemischte Baufläche in ein Allgemeines Wohngebiet um, zur Sicherung des an diesem Standort vorhandenen Spiel- und Bolzplatzes wird eine öffentliche Grünfläche ausgewiesen.

Im Vergleich mit der Ursprungssituation (gemischte Baufläche) führt die 8. Änderung zu keinen Umweltauswirkungen. Erst bei der Umsetzung der Planung kommt es vor allem zum Verlust von Boden und Bodenfunktionen durch die geplante Überbauung. Diese wird durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes weist diesbezüglich eine Maßnahmenfläche im nordöstlichen Planbereich aus.

Mit der Umsetzung eines Wohngebiets wird eine Erhöhung des Oberflächenwasserabflusses produziert und eine Verringerung der Grundwasserneubildungsrate auf der Fläche direkt erreicht. Eine natürliche Versickerung des unbelasteten Regenwassers ist aufgrund des lehmigen Bodens nicht bzw. nur beschränkt möglich. Diese wird durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert.

Die Ausweisung eines Wohngebiets ist mit keiner Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes verbunden. Durch die ausgewiesene Maßnahmenfläche am Rande der Wohngebietsfläche wird ein landschaftsgerechter Übergang zur offenen Landschaft geschaffen.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass unter Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich der erheblichen Umweltauswirkungen durch die Wohngebietsentwicklung keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten sind.

9. DENKMALSCHUTZ

Der überplante Bereich befindet sich in einem zwischenzeitlich erstellten archäologischen Interessengebiet (Panten Altgemeinde Mannhagen IG I: das gesamte Areal ist durch zahlreiche Fundstellen bekannt, die eine Besiedlungsgeschichte von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter nachweisen), daher ist hier mit archäologischer Substanz d.h. mit archäologischen Denkmalen zu rechnen.

Archäologische Funde werden in der Neufassung des Denkmalschutzgesetzes vom 30. Dezember 2014 gemäß § 15 DSchG geregelt. Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin/Eigentümer und Besitzerin/Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin/Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder

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Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen oder Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

10. ARTENSCHUTZ

BBS Büro Greuner-Pönicke Russeer Weg 54 24111 Kiel

Die Gemeinde Panten plant mit der Aufstellung der 8. Flächennutzungsplanänderung und des dazu parallel laufenden B-Plans Nr. 13 die Ausweisung bzw. Festsetzung eines kleinen Baugebietes als Allgemeines Wohngebiet im Ortsteil Mannhagen. Gleichzeitig soll der vorhandene Spiel- und Bolzplatz gesichert werden. Der Geltungsbereich wird bisher als Grünland intensiv genutzt, der östliche Bereich wird als Spielplatz genutzt.

Aufgrund der intensiven Nutzung des Geltungsbereichs und der Lage direkt an der Straße besteht keine Eignung für Brutvögel oder in Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Arten. Fortpflanzungs- und Ruhestätten werden nicht beeinträchtigt. Auch ein Töten oder verletzen von artenschutzrechtlich relevanten Arten oder erhebliche Störungen sind nicht zu befürchten.

Artenschutzrechtlicher Handlungsbedarf besteht nicht, ein Verbotstatbestand nach § 44 BNatSchG ist nicht zu befürchten.

11. SCHALLSCHUTZ

Schalltechnische Untersuchung Ingenieurbüro für Schallschutz, ibs 23879 Mölln

Verkehrslärm Aus ortsplanerischer Sicht, unter Beachtung des § 1 Abs. 5 BauGB und des § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB werden die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung insoweit beachtet, dass zum Einen die überbaubare Grundstücksfläche nach Nordwesten verlegt wird, damit diese außerhalb des Lärmpegelbereiches III liegt und zum Anderen wird zwischen überbaubarer Grundstücksfläche und der Hauptstraße eine private Grünfläche, aus ortsgestalterischen Gründen, angelegt.

Da die überbaubare Grundstücksfläche außerhalb der Lärmpegelbereiche III und IV liegt, sind die genannten Maßnahmen an baulichen Anlagen, lt. Gutachten zur schalltechnischen Untersuchung Nr. 14-01-5 vom 04.02.2014, nicht erforderlich.

Spiel- und Bolzplatz Der in der Planung als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Spiel- und Bolzplatz“ dargestellte südöstliche Geltungsbereich ist zweigeteilt. Die südwestliche Hälfte

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wird als Spielplatz mit diversen Spielgeräten (u.a. eine Seilbahnrutsche) und die nordöstliche Hälfte als Bolzplatz mit zwei Toren genutzt. Die beiden Nutzungshälften verfügen über einen gemeinsamen Eingang, eine gemeinsame Umzäunung und eine gemeinsame Ausschilderung als öffentlicher Bolz- und Spielplatz.

Ein singulärer Bolzplatz wäre nach der Freizeitlärm-Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein [10] zu beurteilen. In der Freizeitlärm-Richtlinie sind aber solche Bolzplätze ausgenommen, die Bestandteil eines – die Wohnnutzung in dem betroffenen Gebiet ergänzenden – Kinderspielplatzes sind. Nach den Ausführungen der Freizeitlärm-Richtlinie sind die damit unvermeidbar verbundenen Geräusche sozialadäquat und von der Nachbarschaft hinzunehmen.

Im Juli 2011 hat die Bundesregierung § 22 BImSchG um den Absatz 1a ergänzt: „Geräuscheinwirkungen, die von Kindertageseinrichtungen, Kinderspielplätzen und ähnlichen Einrichtungen wie beispielsweise Ballspielplätzen durch Kinder hervorgerufen werden, sind im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung. Bei der Beurteilung der Geräuscheinwirkungen dürfen Immissionsgrenz- und -richtwerte nicht herangezogen werden.“ Sofern aber der Spiel- und Bolzplatz im Geltungsbereich als eine Nutzungseinheit anzusehen ist und der Bolzplatzteil nur der Kinderaltersgruppe zur Verfügung steht, die den Spielplatzteil nutzen darf (dies sind in der Regel Kinder bis 14 Jahre), dann fällt der Bolzplatz nicht in den Anwendungsbereich der Freizeitlärm-Richtlinie und sind die davon ausgehenden Geräusche gemäß § 22 BImSchG Abs. 1a nicht mit Immissionsgrenz- oder -richtwerten zu vergleichen.

Der Bolzplatzteil hat nur der Kinderaltersgruppe zur Verfügung zu stehen, die den Spielplatzteil nutzen darf (also Kinder bis 14 Jahre). Die Ausschilderung des Spiel- und Bolzplatzes wird entsprechend angepasst.

12. BAUGRUNDUNTERSUCHUNG

Baukontor Dümcke GmbH Alfstraße 26, Lübeck

Die Baugrunduntersuchungen im Bereich der 8. Flächennutzungsplanänderung und des Bebauungsplanes Nr. 13 haben folgendes ergeben: Unterhalb des humosen Oberbodens, der an der Nordwestseite 0,7 m mächtig ist und an der Ostseite bis 1,6 m Tiefe abtaucht, stehen Geschiebelehm und Geschiebemergel an. Dieser bindige Boden weist infolge Stauwasserbildung überwiegend eine nur steif-weiche Konsistenz auf und ist unter Belastung stärker zusammendrückbar als der nur an der Nordseite zur Tiefe steifere Geschiebeboden mit Wassergehalten unter w = 13% und der zur Tiefe generell folgende Sand. Eine Flachgründung von fachgerecht ausgesteiften Einfamilienhäusern mit Erd- und Dachgeschosskann hier empfohlen werden, wenn unter und im Druckausstrahlungsbereich der humose Oberboden vollständig und der bindige Boden mind. bis 0,5 m Tiefe unter und im Druckausstrahlungsbereich der Fundamente und Sohle ausgetauscht wird. Sohle und Fundamente sind zumindest konstruktiv zu bewehren. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Flachgründung im Sinne der DIN 1054 mit Sohlpressungen von σo ≤ 150 möglich.

Für unterkellerte Gebäude sind zum Schutz vor Durchfeuchtungen infolge von Stauwassereinwirkungen besondere Trockenhaltungsmaßnahmen einzuplanen. Hierfür

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kommt die Ausführung der Keller in wasserundurchlässigem Beton als wasserdruckhaltende Wanne (WEISSE WANNE) oder der Einbau einer Dränanlage gemäß DIN 4095 in Frage. Eine Dränanlage setzt einen rückstausicheren Anschluss mit entsprechend rückstausicherer Vorflut voraus, so dass die Ausführung als wasserdruckhaltende Wanne hier wahrscheinlich zu bevorzugen ist.

Es wird empfohlen, den genauen Umfang des Bodenaustausches, die endgültigen Gründungsmaßnahmen und die Trockenhaltungsmaßnahmen durch Zusatzuntersuchungen und geotechnische Beurteilung mit Setzungsberechnung und Nachweis der Grundbruchsicherheit für den Einzelfall bauwerksbezogen festzulegen. Eventuell sind dann auch höhere Sohlpressungen möglich.

Der anstehende, bindige Boden ist sehr frostempfindlich. Das Eindringen des Frostes bis unter Baugrubensohle ist zu vermeiden. Die Baumaßnahme ist so durchzuführen, dass vor Einbruch der Frostperiode ausreichende Schutzmaßnahmen vorhanden sind. Der bindige Boden geht bei dynamischer Beanspruchung unter Einwirkung von Wasser schnell in einen breiigen Zustand über. Um zusätzlichen Bodenaustausch zu vermeiden, sollte der Aushub im Baggerbetrieb rückschreitend vorgenommen werden.

Um Störungen zu vermeiden, ist der bindige Boden sofort nach Aushub auf Solltiefe mit Kiessand/Sand abzudecken. Als Bodenaustauschmaterial sind schluffarme, verdichtungsfähige Grubensande oder Sand- Kies-Gemische zu verwenden, die lagenweise bis auf eine mind. mitteldichte Lagerung zu verdichten sind. Bei der Kontrolle mit der leichten Rammsonde sind Schlagzahlen von N10 ≥ 7 Schläge zu erreichen. Eine Versickerung des Niederschlagswassers gemäß dem Arbeitsblatt A-A 138 z.B. über Schächte und Rigolen, ist wegen des praktisch wasserundurchlässigen, bindigen Bodens nicht zulässig. Eine Reduzierung der Wassermengen ist z.B. durch die Verwendung von Sickerpflaster und oberflächigen Mulden für Zufahrten möglich. Eine Versickerung in den Sanden an der höher gelegenen Nordwestseite unterhalb der bindigen oberen Bodenschichten ist theoretisch möglich (z.B. Schächte). Hierfür ist allerdings eine Genehmigung durch die Wasserbehörde erforderlich.

13. VERKEHR

Gemäß § 29 (1 und 2) Straßen- und Wegegesetz (StrWG) des Landes Schleswig-Holstein vom 25.11.2003 (GVOBl. Seite 631) dürfen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrt Hochbauten jeder Art sowie Aufschüttungen und Abgrabungen größeren Umfangs in einer Entfernung bis zu 20 m von der Landesstraße 257 (L 257), gemessen vom äußeren Rand der befestigten, für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn, nicht errichtet bzw. vorgenommen werden. Direkte Zufahrten und Zugänge dürfen zur freien Strecke der L 257 nicht angelegt werden.

Panten, den 12. Okt. 2017 Siegel - Bürgermeister - gez. Weiß

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