STANDPUNKTE 2012 Herausgegeben Von Der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Februar 2013 V
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StandpunktE Rechtsstaat auf sächsisch schnittstellen: Dialog, syneRgien unD Macht finanzinDustRie – BegRiff, volks wiRtschaftliche BeDeutung, kRitik BRaunkohleRepuBlik BRanDenBuRg?Die linke, isRael unD DeR antiseMitisMus: theMa BeenDet? sanktionen Bei haRtz iv: unBeDingt veRfassungswiDRig! Die gekaufte schlaMMschlacht gRiechenlanD –– voR DeR wahl ist nach DeR wahl ein uMstRitteneR Dialog unD seine folgen zuRück zuzuRR wwähleähleRRschaftschaft BetRieBssysteMe unD Die kRise DeR DeMokRatie: veRweigeRte wieDeRgutMachung g Stiftung R BeDRohung salafisMus? wahn unD wiRklichkeit mbu E hieR steueRt DeR staatsschutz a Lux vieR tage iM august S Ro auf DeM weg zuM einwanDeRungslanD IMPRESSUM STANDPUNKTE 2012 Herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Februar 2013 V. i. S. d. P.: Henning Heine Franz-Mehring-Platz 1 · 10243 Berlin · www.rosalux.de Satz/Herstellung: MediaService GmbH Druck und Kommunikation Gedruckt auf Circleoffset Premium White, 100 % Recycling Rosa-luxeMBuRg-stiftung StandpunktE 2012 Mit den Beiträgen in ihrer Reihe «Standpunkte» interveniert die Rosa-Luxemburg-Stiftung in gesellschaftliche Debatten über Kapitalismus, Demokratie sowie sozialökologischen Um- bau und bezieht Stellung in Auseinandersetzungen auf den Feldern der Geschichts- und Kulturpolitik. Emanzipatorische Positionen sollen dabei prägnant zum Ausdruck kommen. «Standpunkte»-AutorInnen kritisierten im vergangenen Jahr etwa den Abbau von BürgerIn- nenrechten, erneute staatliche Repressionsversuche des linken politischen Spektrums und die Sanktionspolitik bei Hartz IV. Andere Verfasser riefen vehement die rassistischen Pogrome von Rostock-Lichtenhagen des Jahres 1992 und ihre skandalösen politischen Begleitumstän- de in Erinnerung, befassten sich mit den Auswirkungen des Antikommunismus' der frühen Bundesrepublik auf den heutigen Umgang deutscher Behörden mit ihrer nationalsozialisti- schen Vergangenheit oder rekapitulierten die mehr als ein halbes Jahrhundert verschleppte Wiedergutmachung in Deutschland für den Massenmord an europäischen Sinti und Roma. Die «Standpunkte» geben aber ebenfalls Raum für Diskussionen innerhalb der gesellschaftli- chen Linken. Reflektiert wurden etwa das heutige Verhältnis von Linken in der Bundesrepublik zum Staat Israel, die Energiepolitik der rot-roten Landesregierung in Brandenburg sowie der einstige Umgang der DDR mit den so genannten VertragsarbeiterInnen. Der vorliegende Sammelband bietet erstmals einen Überblick über sämtliche «Standpunkte» eines Jahrgangs. Die Beiträge sind einschließlich der Angaben zu den Autorinnen und Auto- ren in der Fassung ihrer Erstveröffentlichung dokumentiert. Wir wünschen den Leserinnen und Lesern eine aufschlussreiche Lektüre. INHALTSVERZEICHNIS Mit den Beiträgen in ihrer Reihe «Standpunkte» interveniert die Rosa-Luxemburg-Stiftung STANDPUNKTE 01/2012 STANDPUNKTE 09/2012 in gesellschaftliche Debatten über Kapitalismus, Demokratie sowie sozialökologischen Um- 5 Vorstand des Republikanischen 47 Horst Kahrs, Harald Pätzolt bau und bezieht Stellung in Auseinandersetzungen auf den Feldern der Geschichts- und Anwältinnen- und Anwältevereins Zurück zur Wählerschaft Kulturpolitik. Emanzipatorische Positionen sollen dabei prägnant zum Ausdruck kommen. Rechtsstaat auf sächsisch «Standpunkte»-AutorInnen kritisierten im vergangenen Jahr etwa den Abbau von BürgerIn- STANDPUNKTE 10/2012 nenrechten, erneute staatliche Repressionsversuche des linken politischen Spektrums und STANDPUNKTE 02/2012 53 Volker Eick die Sanktionspolitik bei Hartz IV. Andere Verfasser riefen vehement die rassistischen Pogrome 8 Christoph Nitz Hier steuert der Staatsschutz von Rostock-Lichtenhagen des Jahres 1992 und ihre skandalösen politischen Begleitumstän- Schnittstellen: Dialog, Synergien und Macht de in Erinnerung, befassten sich mit den Auswirkungen des Antikommunismus' der frühen STANDPUNKTE 11/2012 Bundesrepublik auf den heutigen Umgang deutscher Behörden mit ihrer nationalsozialisti- STANDPUNKTE 03/2012 57 Rolf Reißig schen Vergangenheit oder rekapitulierten die mehr als ein halbes Jahrhundert verschleppte 12 Ulrich Busch Ein umstrittener Dialog und seine Folgen Wiedergutmachung in Deutschland für den Massenmord an europäischen Sinti und Roma. Finanzindustrie – Begriff, Die «Standpunkte» geben aber ebenfalls Raum für Diskussionen innerhalb der gesellschaftli- volks wirtschaftliche Bedeutung, Kritik STANDPUNKTE 12/2012 chen Linken. Reflektiert wurden etwa das heutige Verhältnis von Linken in der Bundesrepublik 61 Markus Mohr zum Staat Israel, die Energiepolitik der rot-roten Landesregierung in Brandenburg sowie der STANDPUNKTE 04/2012 Vier Tage im August einstige Umgang der DDR mit den so genannten VertragsarbeiterInnen. 21 René Schuster Der vorliegende Sammelband bietet erstmals einen Überblick über sämtliche «Standpunkte» Braunkohlerepublik Brandenburg? STANDPUNKTE 13/2012 eines Jahrgangs. Die Beiträge sind einschließlich der Angaben zu den Autorinnen und Auto- 66 Helge Meves/Tobias Schulze ren in der Fassung ihrer Erstveröffentlichung dokumentiert. Wir wünschen den Leserinnen STANDPUNKTE 05/2012 Betriebssysteme und die Krise der Demokratie: und Lesern eine aufschlussreiche Lektüre. 25 Mario Keßler/Klaus Lederer Was lernen wir aus dem Aufstieg der Piraten? DIE LINKE, Israel und der Antisemitismus: Thema beendet? STANDPUNKTE 14/2012 71 Wolfgang Wippermann STANDPUNKTE 06/2012 Verweigerte Wiedergutmachung 33 Isabel Erdem und Wolfgang Nešković Sanktionen bei Hartz IV: STANDPUNKTE 15/2012 unbedingt verfassungswidrig! 77 Sebastian Friedrich/Hannah Schultes Bedrohung Salafismus? STANDPUNKTE 07/2012 36 Ethan Young STANDPUNKTE 16/2012 Die gekaufte Schlammschlacht 83 Jörg Roesler Auf dem Weg zum Einwanderungsland STANDPUNKTE 08/2012 41 Dominic Heilig und Torsten Haselbauer STANDPUNKTE 17/2012 Griechenland – vor der Wahl 88 Jan Korte ist nach der Wahl Wahn und Wirklichkeit STANDPUNKTE 01/2012 Vorstand des RepublIkanischEn anwältInnEn- Und anwältevereinS REchtsstaat aUf Sächsisch EInSchätzUngEn zU dEn StaatlIchEn REaktIonEn aUf die antIfaSchistischEn ak tivitätEn zum 13. Und 19. FebruaR 2011 gEgEn dEn (EhemalS) gRöSStEn Neona zIaUfMarsch EuroPaS Im Februar 2011 haben in Dresden vielfältige, von einem Dies sollte bezwecken, dass sich am 13. und 19. Febru- breiten antifaschistischen Bündnis getragene Aktivitäten ar 2011 in einem Gebiet mit rund 300.000 EinwohnerInnen stattgefunden. Dabei ist es am 19. Februar 2011 erneut ge- ausschließlich AnhängerInnen der extremen Rechten ver- lungen, den größten Neonaziaufmarsch in Europa zu verhin- sammeln können. Ein derart weiträumiges innerstädtisches dern. Was in der öffentlichen Debatte als großer Erfolg der Versammlungsverbot zur Durchsetzung eines Neonaziauf- Zivilgesellschaft gegen die extreme Rechte wahrgenommen marsches dürfte wohl bisher einmalig gewesen sein. wurde, ist den sächsischen Sicherheitsbehörden ein Dorn im Die Argumentation der Behörde, nur durch eine natürli- Auge. Das zivilgesellschaftliche Engagement ist zu selbstbe- che Barriere die gegnerischen Lager trennen und dadurch stimmt, zu innovativ und politisch erfolgreich. Statt wohlwol- Ausschreitungen und eventuelle Störungen des Neonazi- lender Unterstützung gehen die Sicherheitsbehörden mas- aufmarsches verhindern zu können, erscheint dabei als vor- siv gegen die antifaschistischen Aktivitäten vor. geschoben. Nicht nur die von der Stadt für den 13. Febru- Die präventiven und repressiven Maßnahmen haben 2011 ar 2011 mitinitiierte Menschenkette, die sowohl die Alt- als eine ungeahnte Qualität und ein neues Ausmaß erreicht. Die auch die Neustädter Seite umfasste, sondern auch die kirch- Summe der Beispiele macht nicht nur deutlich, mit welcher lichen Mahnwachen am 13. und 19. Februar 2011 waren Vehemenz staatliche Stellen in Sachsen gegen Antifaschis- von dem Versammlungsverbot ausdrücklich nicht betroffen. tInnen vorgehen. Sie zeigt auch in eindrucksvoller Weise, Eine solche Maßnahme auf der Altstädter Seite war für die wie flexibel der Rechtsstaat sein kann, wenn die Staatsräson Versammlungsbehörde politisch nicht durchsetzbar. Die Ab- es verlangt – nicht nur an einzelnen Punkten, sondern syste- sperrung der Brücken und damit eine rigorose Durchsetzung matisch. Das von einem obrigkeitsstaatlichen Geist geprägte des Trennungskonzeptes konnten also von vorneherein nicht sächsische Vorgehen darf nicht Schule machen. Hier liegt erfolgen. Auch intern begründete die Polizeidirektion Dres- ein wesentliches Feld kommender politischer Auseinander- den ein derart weiträumiges Versammlungsverbot nicht mit setzungen, nicht nur für die Bürgerrechtsbewegung. einer Abwehr von konkreten und unmittelbaren Gefahren, sondern lediglich mit der Notwendigkeit eines dadurch eröff- VersammlUngSfreiheit nUR füR nEonazis neten polizeitaktischen Handlungsraums. Für den 13. und 19. Februar 2011 hatte die Dresdener Stadt- Die obrigkeitsstaatliche Art, Auflagen zu erlassen, hatte al- verwaltung in Absprache mit der Polizeidirektion Dresden ein so lediglich das Ziel, die Arbeit der Polizei zu erleichtern, den vollständiges Versammlungsverbot für zivilgesellschaftliche Neonaziaufmarsch möglichst störungsfrei ablaufen zu las- und antifaschistische Kräfte auf der Altstädter Seite der Elbe sen und zivilgesellschaftlichen und antifaschistischen Pro- erlassen, auf die der Neonaziaufmarsch von der Versamm- test in Hör- und Sichtweite zu unterbinden. Versuche, das lungsbehörde verlegt worden war. Das von der Polizeidirek- Grundrecht auf Versammlungsfreiheit der Gegendemonst- tion Dresden in Absprache mit der Versammlungsbehörde rantInnen zu gewährleisten,