CDU/CSU, Der Jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) SPD, Der FDP Und Des BÜNDNISSES 90/ (Drucksache 16/750)
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Plenarprotokoll 16/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . 2203 A Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): in Verbindung mit a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- Zusatztagesordnungspunkt 1: deshaushaltsplans für das Haushalts- Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ (Drucksache 16/750) . 2203 B DIE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: dentschaftswahlen Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/1077) . 2252 D (Drucksache 16/751) . 2203 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . 2253 A Einzelplan 04 Dr. Werner Hoyer (FDP) . 2257 A Bundeskanzleramt Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . 2259 B Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . 2203 D Monika Knoche (DIE LINKE) . 2262 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . 2207 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 2264 C Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . 2211 A Monika Knoche (DIE LINKE) . 2266 C Hubertus Heil (SPD) . 2216 B Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 2267 C DIE GRÜNEN) . 2221 A Walter Kolbow (SPD) . 2268 A Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . 2226 C Markus Löning (FDP) . 2269 B Dr. Guido Westerwelle (FDP) . 2235 C Manfred Grund (CDU/CSU) . 2270 C Dr. Peter Struck (SPD) . 2239 C Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . 2271 D Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . 2242 C Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ Bernd Neumann, Staatsminister BK . 2244 B DIE GRÜNEN) . 2272 C Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . 2245 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . 2274 A Markus Meckel (SPD) . 2249 D Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . 2275 A Monika Griefahn (SPD) . 2250 A Harald Leibrecht (FDP) . 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . 2276 A Jürgen Koppelin (FDP) . 2300 D Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . 2276 D Gerd Höfer (SPD) . 2301 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . 2278 B Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . 2279 B Einzelplan 23 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . 2279 B Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Erika Steinbach (CDU/CSU) . 2279 D Uta Zapf (SPD) . 2280 D Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . 2302 C Joachim Hörster (CDU/CSU) . 2282 A Hellmut Königshaus (FDP) . 2304 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . 2306 C Einzelplan 14 Heike Hänsel (DIE LINKE) . 2308 B Bundesministerium der Verteidigung Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, DIE GRÜNEN) . 2310 B Bundesminister BMVg . 2283 B Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . 2310 C Elke Hoff (FDP) . 2285 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . 2312 C Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . 2287 B Hellmut Königshaus (FDP) . 2313 A Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . 2289 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 2313 B DIE GRÜNEN) . 2291 B Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . 2314 D Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . 2293 B Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ Birgit Homburger (FDP) . 2295 A DIE GRÜNEN) . 2315 B Rainer Arnold (SPD) . 2295 D Johannes Kahrs (SPD) . 2296 D Nächste Sitzung . 2316 D Jürgen Koppelin (FDP) . 2298 D Berichtigungen . 2316 B Johannes Kahrs (SPD) . 2299 A Susanne Jaffke (CDU/CSU) . 2299 B Anlage Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 2300 C Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) (C) Redetext 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Beginn: 9.00 Uhr Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: Wir beginnen die heutige Haushaltsberatung mit dem Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bun- Sitzung ist eröffnet. deskanzleramtes, Einzelplan 04. Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, müssen wir Das Wort hat als erster Redner der Vorsitzende der einen Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung behan- FDP-Fraktion, Dr. Wolfgang Gerhardt. deln. Die Fraktionen der CDU/CSU und SPD haben (Beifall bei der FDP) fristgerecht beantragt, die heutige Tagesordnung um die Beratung des Antrags „Belarus nach den Präsident- schaftswahlen“ zu erweitern. Der Antrag soll in der Aus- Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP): sprache zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jede Bun- beraten werden. Die Dauer der Aussprache zu diesem desregierung hat natürlich – – Geschäftsbereich soll um eine halbe Stunde verlängert (B) werden. Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: (D) Wir kommen zur Abstimmung über den Aufsetzungs- Herr Gerhardt, einen Moment bitte. – Kann ich darum antrag. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer bitten, dass vor der Regierungsbank kein Personalver- enthält sich? – Der Antrag ist angenommen mit den kehr und keine Diskussionen stattfinden? Danke. Stimmen aller Fraktionen bei Enthaltung der Fraktion (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten Die Linke. der CDU/CSU und der SPD) (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das war klar!) Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP): Wir setzen die Haushaltsberatungen – Tagesord- Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jede neue nungspunkt 1 – fort: Bundesregierung hat natürlich die Chance eines Neuan- fangs. Sie bekommt sozusagen die ersten 100 Tage als a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein- Rabatt. Dann beginnt die Diskussion; dann sieht man ge- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die nauer hin. Wenn wir jetzt genauer hinsehen, Frau Bun- Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das deskanzlerin, müssen wir eines feststellen: Maßstab der Haushaltsjahr 2006 Beurteilung ist nicht das Arrangement, das die beiden großen Parteien in der Koalitionsvereinbarung getroffen (Haushaltsgesetz 2006) haben, Maßstab ist die Wirklichkeit. Diese zeigt eines: – Drucksache 16/750 – Ein Personalwechsel reicht nicht; ein Politikwechsel ist Überweisungsvorschlag: für die Bundesrepublik Deutschland notwendig. Haushaltsausschuss (Beifall bei der FDP) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes- regierung Die entscheidenden Themen für die Menschen sind Arbeit und Zukunftschancen. Aber es wird noch so ge- Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 tan, als gäbe es nur Deutschland und seine Branchen. Die Tarifverhandlungen werden so geführt. Die alten – Drucksache 16/751 – Wohlfahrtsversprechen werden von Ihrer Koalition noch Überweisungsvorschlag: so gemacht. Die soziale Begleitung von Arbeitslosigkeit Haushaltsausschuss nimmt Sie so in Anspruch, dass das Prinzip „Vorfahrt für Ich erinnere daran, dass wir für die heutige Ausspra- Arbeit“, über das wir uns mit Ihnen noch wenige che insgesamt neun Stunden beschlossen haben. Wochen vor der Wahl einig waren, wieder in den 2204 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Dr. Wolfgang Gerhardt (A) Hintergrund getreten ist. Es gehört aber nach vorne. Des- und jeder sagt, dass sie in Deutschland statistisch gering (C) halb muss ein Politikwechsel erfolgen. ist. Ja, das ist richtig. Aber die entscheidende Steuer- quote für Investitionen, durch die in Deutschland Ar- (Beifall bei der FDP) beitsplätze geschaffen werden, ist statistisch nicht ge- Er muss in einem Land erfolgen, das eigentlich darauf ring. Sie ist hoch. achten muss, dass Marktwirtschaft, Innovation und (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!) moderne Arbeitsmarktpolitik nicht an kultureller Bo- denhaftung verlieren. Unser Land hat wie kein anderes Deshalb ist die Frage, ob wir die Steuern senken wol- sein Selbstbewusstsein aus wirtschaftlichem Erfolg ge- len, keine Frage eines beliebigen Parteiprogramms. Wir zogen. Aber als ich die gestrige Debatte verfolgt habe wollen die Steuern doch nicht, wie Sie meinen, senken, – die Rede des Finanzministers und insbesondere die um Geld zu verteilen. Wir wollen sie senken, weil die Rede des Kollegen Poß –, habe ich festgestellt, dass bei größte soziale Sicherheit nicht die alte Arbeitsapotheke Ihnen die ganze alte, wirkungslose sozialdemokratische der SPD bietet, sondern ein Arbeitsplatz in der Bundes- Apotheke der Arbeitsmarktpolitik voll in Kraft bleibt. republik Deutschland. Diese hat zu 5 Millionen Arbeitslosen geführt. (Beifall bei der FDP) (Beifall bei der FDP – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ Das ist unser Ziel. DIE GRÜNEN]: Vorsicht bei Apotheken!) Deshalb kommen Sie nicht darum herum – das ist Sie sprechen von Kontinuität. Ich weiß, warum Sie auch an Sie in den Reihen der Union gerichtet –, sich „Kontinuität“ sagen müssen. Sie müssen vermeiden, Ih- wieder an die Politik zu erinnern, die Sie wie wir in der rem Koalitionspartner heute selbst zu sagen, dass er mit letzten Legislaturperiode für richtig gehalten haben, als dieser ältlichen Politik die Verantwortung für 5 Millio- wir uns gemeinsam für Steuervereinfachungen und nen Arbeitslose trägt. Wenn Sie das nicht tun, sind diese Steuersenkungen eingesetzt haben. Arbeitslosen ab heute auch Ihre Arbeitslosen. (Jürgen Koppelin [FDP]: Ja, richtig!) (Beifall bei der FDP) Dass Sie diese Politik mit Ihrem jetzigen Partner nicht Sie müssen Ihre Arbeitsmarktpolitik ändern. durchsetzen können, müsste Ihnen zumindest ein schlechtes Gewissen verschaffen. Daran will ich hier er- (Zuruf von der SPD: Bei Ihnen wären es 6 Millio- innern. nen! Bei der FDP hätten wir noch viel mehr!) (Beifall bei der FDP) (B) Lassen Sie mich nur wenige Punkte ansprechen – da Sie wissen, dass der Flächentarif mittleren und klei- (D) reicht nämlich kein Schulterklopfen in den Reihen der nen Unternehmen schadet. Das nimmt die linke