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Landesarchiv Berlin A Pr.Br. Rep. 057 Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin Findbuch Inhaltsverzeichnis Vorwort IV 01. Zentral- und Personalverwaltung 1 01.01. Organisation und Geschäftsbetrieb 1 01.02. Beamte, Angestellte und Arbeiter 8 02. Abteilung I - Allgemeine Abteilung 32 02.01. Kommunalangelegenheiten 32 02.01.01. Haushalt und Finanzen, Vermögen 33 02.01.02. Zusammenarbeit NS-Dienststellen und NS- Organisationen 41 02.01.03. Verfassung und Hoheitssachen 42 02.01.03.01. Staatsfeiern und Hoheitszeichen 42 02.01.03.02. Sonstige Hoheitssachen 42 02.01.03.03. Politische Vertretung der Stadt 44 02.01.03.04. Auszeichnungen und Ehrungen 45 02.01.03.05. Steuern und Gebühren 46 02.01.03.06. Beschwerden und Eingaben 50 02.01.04. Polizeiangelegenheiten 56 02.01.04.01. Polizei 56 02.01.04.02. Feuerwehr 61 02.01.04.03. Kirchensachen 62 02.01.05. Recht und Statistik 63 02.02. Preisbildungsstelle Baupreise 65 02.03. Preisstelle für Grundstücke - Jüdischer Grundbesitz 75 02.04. Wirtschaft und Arbeit 87 02.04.01. Kredit- und Versicherungswesen 91 02.04.02. Städtische Gesellschaften und Betriebe 92 02.04.03. Arbeitsbeschaffungsaktion 99 02.05. Gesundheits- und Sozialwesen 101 02.05.01. Apotheken 102 02.05.02. Strandbäder 102 02.05.03. Freiwillige Wohlfahrtspflege 103 02.05.04. Fürsorge 107 02.05.05. Stiftungen und Vereine 113 02.06. Land- und Forstwirtschaft 126 02.06.01. Landwirtschaft 126 02.06.02. Güter und Forsten 129 02.06.03. Viehhandel und Schlachtwesen 131 02.06.04. Marktwesen 132 02.07. Wissenschaft und Kunst 133 02.08. Personenstandswesen 134 02.08.01. Rechtliche Grundlagen und Organisation 134 II 02.08.02. Geburten 136 02.08.03. Eheschließungen 137 02.08.04. Sterbefälle 142 02.09. Bau- und Wohnungswesen 142 02.09.01. Allgemeine Bauangelegenheiten 142 02.09.02. Siedlungswesen 149 02.09.03. Wohnungswesen und Wohnungsbau 179 02.10. Baupolizei 193 02.11. Landesplanung 217 02.12. Kleingartenwesen 218 02.13. Kriegssachschäden 223 03. Abteilung für höheres Schulwesen 228 04. Abteilung für Berufs- und Fachschulwesen 229 04.01. Schulaufsicht 229 04.02. Einzelne Schulen 231 Behörden und Institutionen 234 Firmenindex 234 Ortsindex 235 Personenindex 245 Sachindex 248 Vereine und Vereinigungen 250 III A Pr.Br. Rep. 057 Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin Vorwort I. Behördengeschichte Am 14. März 1933 wurde Julius Lippert, seit 1929 Fraktionsführer der NSDAP-Fraktion in der Berliner Stadtverordnetenversammlung, auf Vorschlag des Gauleiters Berlin der NSDAP, Joseph Goebbels, als Staatskommissar „zur besonderen Verwendung" in der Hauptstadt Berlin eingesetzt.1 Verfassungsrechtlich stand er außerhalb des Magistrats und der städti- schen Verwaltung. Seine Aufgabe war es, politisch und personell die Gleichschaltung der Stadtverwaltung durchzusetzen. Nach der gesetzlichen Bestätigung der Funktion2 hatte der Staatskommissar ab Ende Mai 1933 ein Vorschlags- und Vetorecht gegenüber dem Oberbürgermeister, der ihm wiederum über alle wesentlichen Vorgänge in der Verwaltung berichtspflichtig war. Der Staatskommis- sar konnte an den Sitzungen der Gemeindekollegien teilnehmen, hatte das Recht zur Einsichtnahme in alle Akten und jederzeit zu allen Dienststellen Zutritt. Allerdings unterstand er nach wie vor den Anweisungen der Kommunalaufsichtsbehörde, des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg. Erst ab dem 15. Januar 1934 erhielt der Staatskommissar die dem Oberpräsidenten der Pro- vinz Brandenburg zustehende Kommunalaufsicht.3 Damit fungierte der Staatskommissar als Staatsaufsichtsorgan, zunächst nur hinsichtlich der Gemeindeangelegenheiten. Doch schon zum 1. Mai 1934 übernahm er weitere Aufgaben des Oberpräsidenten, bei dem lediglich die Aufsicht über die Landeskultur und das höhere Schulwesen sowie über das Eichwesen verblieb.4 Damit nahm der Staatskommissar der Hauptstadt Berlin die Stellung einer staatli- chen Behörde mit den Aufgaben eines Oberpräsidenten - der Aufsicht über Berlin auch in staatlichen Angelegenheiten - ein. Der Staatskommissar fungierte quasi als Oberpräsident Berlin; er unterstand dem preußischen Ministerpräsidenten direkt. Durch das „Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Reichshauptstadt Berlin“ vom 1. Dezember 1936 wurde an Stelle des „Staatskommissars“ das Amt des „Oberbürgermeis- ters und Stadtpräsidenten“ geschaffen. Der Oberbürgermeister blieb Leiter der Berliner Gemeindeverwaltung und wurde zugleich Leiter der Behörde „Stadtpräsident“. Beiden Be- hörden stand Julius Lippert in Personalunion als Leiter vor, im Übrigen hatten sie verschie- dene Zuständigkeitsbereiche und arbeiteten unabhängig voneinander. Der Oberbürgermeis- ter wurde durch den Ersten Beigeordneten, den „Bürgermeister“ vertreten; der Stadtpräsi- dent durch einen „Vizepräsidenten“. An Entscheidungen des Oberbürgermeisters von grund- sätzlicher Bedeutung war ein Beauftragter der NSDAP, hier der Gauleiter des Gaues Berlin, zu beteiligen.5 Nach der Ablösung von Julius Lippert 1940 übernahm Ludwig Steeg als bisheriger „Bürger- meister“ sowohl die Aufgaben eines Oberbürgermeisters und zugleich, in seiner bisherigen Eigenschaft als „Vizepräsident“, die des Stadtpräsidenten. 1 Anordnung des preußischen Ministers des Innern vom 14. März 1933 2 „Gesetz über die Einsetzung eines Staatskommissars in der Hauptstadt Berlin“ vom 31. Mai 1933 (PrGS S. 196) 3 „Gesetz über die Änderung der Staatsaufsicht über die Hauptstadt Berlin“ vom 15. Dezember 1933 (PrGS S. 483) 4 „Gesetz über die Erweiterung der Aufgaben des Staatskommissars der Hauptstadt Berlin“ vom 28. März 1934 (PrGS S. 239) 5 „Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Reichshauptstadt Berlin“ vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I S. 957) Zum 1. Januar 1937 übernahm der Stadtpräsident in diesem Zusammenhang auch die Aufgabe der Aufsicht über das höhere Schulwesen. IV Die Personalunion von Oberbürgermeister und Stadtpräsident wurde durch einen Führerer- lass vom 1. April 1944 aufgelöst.6 Der Gauleiter Berlin und Reichsminister Joseph Goebbels wurde mit der Leitung der Verwaltung der Reichshauptstadt beauftragt und führte die Be- zeichnung „Stadtpräsident“. Nach seinen Weisungen hatten der Oberbürgermeister und der Vizepräsident, auf den die bisherigen Aufgaben des Stadtpräsidenten übergingen, die staat- liche Verwaltung der Hauptstadt Berlin zu führen. Eine Durchführungsverordnung vom 5. August 1944 zu diesem Erlass regelte seine genaue Umsetzung.7 In Abweichung zum Gesetz von 1936 fungierten demnach ein „Regierungs- präsident der Reichshauptstadt“ als Landesbehörde; der Stadtpräsident hatte nun die Be- fugnisse des Oberpräsidenten; seine bisherigen Zuständigkeiten gingen auf den Regie- rungspräsidenten über. 8 Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft oblag der „Gruppe Ulbricht“, einem deutschen Hilfsorgan der Roten Armee, der Aufbau einer neuen zentralen Stadtverwaltung für Berlin.9 Ihr gelang es binnen kurzem, Mitglieder für die Leitung einer zentralen Stadtver- waltung zu finden. Am 15. Mai 1945 bestätigte der Oberkommandierende der sowjetische Streitkräfte in Deutschland, Marschall Shukov, den Berliner Magistrat mit Arthur Werner als Oberbürgermeister. II. Bestandsgeschichte Die Registraturen der Behörde Staatskommissar/Stadtpräsident/Regierungspräsident sind teilweise in dem Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges verloren gegangen. So ver- brannten Akten im Gebäude der Schulabteilung in der Schicklerstraße. Im Zusammenhang mit der Einnahme der Stadt durch russische Truppen kam es zu Verwüstungen im Gebäude Lietzenburger Straße. Einzelne Aktengruppen konnten hier dennoch geborgen werden und sind in das Gebäude der Preußischen Bau- und Finanzdirektion in der Invalidenstraße 52 verbracht worden. Anfang des Jahres 1947 sind diese Akten des Stadtpräsidenten - zusammen mit denen der Preußischen Bau- und Finanzdirektion selbst - in das Berliner Hauptarchiv (später Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz GSTA) nach Dahlem verbracht worden, wo sie unter der Repositur 57 verwahrt wurden. Aufgrund von Vereinbarungen des Berliner Senats mit dem Bundesarchiv wurden im Früh- jahr 1953 die Archivalien von Preußischen Landesbehörden mit Berliner Zuständigkeit an das Landesarchiv Berlin übergeben, darunter auch der Bestand Rep. 57 Stadtpräsident. Der Bestand wurde verzeichnet und 1960 ein Findbuch über zunächst 1203 Aktenbände (Nr. 1 – 1203) erarbeitet, das nach einer weiteren Bestandsergänzung aus dem GSTA im Jahre 1965 (Acc. 1501) um einige Positionen (Nr. 1204 – 1228) ergänzt werden konnte. Die Behörde des Staatskommissars hatte bereits während des Zweiten Weltkrieges Akten an das Brandenburgische Provinzialarchiv abgegeben, die jedoch aus Gründen des Archivgut- schutzes unmittelbar nach außerhalb verlagert wurden. 1949 sind diese Akten von dort in das Zentrale Staatsarchiv der DDR, Abteilung Merseburg, verbracht und später hier geordnet und verzeichnet worden. Auch das Stadtarchiv Berlin verwahrte Akten des Stadtpräsidenten und des Regierungsprä- sidenten, die es 1960 an das Staatsarchiv Potsdam abgab. 1963 wurde diese Überlieferung 6 RGBl. I, S. 87 7 Durchführungsverordnung des Reichsministers des Innern vom 5. August 1944 (RGBl. I, S. 175) 8 Am 1. Dezember 1944 wurde der Behörde des Regierungspräsidenten auch die Preußische Bau- und Finanzdirektion ange- gliedert. 9 Vgl.: Hanauske, Dieter: Die Sitzungsprotokolle des Magistrats der Stadt Berlin 1945/46, Teil I: 1945 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin, Bd. 2, Teil I), hrsg. von Jürgen Wetzel, bearb. und eingel. von Dieter Hanauske, Berlin Verlag Arno Spitz, Berlin 1995 [über den Buchhandel erhältlich] V mit den Akten