Rüdiger Zimmermann Der Internationale Gewerkschaftliche

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Rüdiger Zimmermann Der Internationale Gewerkschaftliche Rüdiger Zimmermann Der internationale gewerkschaftliche Widerstandskreis der Lithographen und Steindrucker gegen den Nationalsozialismus Johannes Hass, Jacob Roelofs, Heinrich Hansen Veröffentlichungen der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Bd. 24 Bonn 2017 Impressum Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn ISBN 978-3-95861-759-9 ISSN 1432-7449 „Eine gewerbliche Nutzung der durch die FES herausgegebenen Medien ist ohne schriftliche Zustimmung durch die FES nicht gestattet“ Inhalt 3 Inhaltsverzeichnis Einleitung 5 I. Johannes Hass 9 1. Ein Gewerkschaftsverband der Schöngeister 9 2. Von Streik zu Streik 14 3. Zwischen Krieg und Frieden 23 4. Novemberrevolution und demokratischer Neubeginn 26 5. SPD-Kommunalpolitiker 35 6. Der Internationale Bund der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe 45 7. Der Faschismus an der Macht 54 8. Tod und Gedenken 58 II. Jacob Roelofs 61 1. Deutsche Katastrophe 69 2. Widerstand und Verfolgung 76 3. Wiederaufrischung der Gewerschaftsinternationle - Weltgewerkschaftsbund versus Internationale Berufssekretariate 81 4. Tiefe Verletzungen - heilende Wunden: Das Verhältnis zu den Deutschen 91 5. Tod und Gedenken 97 III. Heinrich Hansen 98 1. Gewerkschaftskarriere und Ehrenämter 99 2. Gegen die Nazis: Widerstand als Sozialdemokrat und Gewerkschafter 103 3. Das Gewerkschaftliche Widerstandsnetz der Steindrucker und Lithograpehn 104 4. Widerstandszentren 106 a. Hamburg 106 b. Berlin 107 c. Leipzig 111 d. Hannover 113 e. Braunschweig 115 f. Lübeck 115 5. Widerstand und gewerkschaftlicher Gedächtnisverlust 116 6. Inhaftierung - Zusammenbruch des gewerkschaftlichen Widerstandsnetzes 119 7. Befreiung vom Faschismus und gewerkschaftlicher Wiederaufbau 122 8. An der Spitze der Industriegewerkschaft Druck und Papier 126 9. Vom „schlecht geführten Streik“ hin zur erfolgreichen Tarifpolitik 132 10. Geerdeter Internationalist 131 11. Abschied, Würdigung, Gedenken 137 Quellen- und Literaturverzeichnis 139 Abbildungsverzeichnis 150 Einleitung 5 Einleitung Ende Juli 1946 erhielt Heinrich Hansen, frischgebackener 2. Vorsitzender des Hamburger Ver- bandes des graphischen Gewerbes, Post aus den Niederlanden. Absender: Jacob Roelofs, am- tierender Sekretär des Internationalen Bundes der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe (IBLS). Nach einer quälend langen Zeit war es den ausländischen Kollegen wieder möglich, Kontakt zu deutschen Gewerkschaftern aufzunehmen. Hansen kannte den Absender sehr gut; gleich nach der nationalsozialistischen Machteroberung hatte der Vorsitzende des Nederlandse Lito-, Foto- en Chemigrafenbond (NLFC) Verbindungen zu Heinrich Hansen auf- genommen. Gemeinsam suchten sie ein Netz des gewerkschaftlichen Widerstandes im Gewer- be zu knüpfen. Denn: Neben seiner heimischen Gewerkschaftsarbeit koordinierte Roelofs als Sekretär des Internationalen Berufssekretariats der Lithographen und Steindrucker seit 1929 die Zusammenarbeit der „Flachdrucker“ weltweit. Hansen war Roelofs in den 1920er und 1930er Jahren oft begegnet. Als geachteter Vorsitzender des Ausschusses des deutschen Verbandes der Lithographen, Steindrucker und verwandten Be- rufe (VLS) stand Hansen bis 1933 dem Kontrollgremium vor, das Beschwerden der Mitglieder gegen die Handlungen des Verbandsvorstandes entgegenzunehmen hatte. In dieser Eigenschaft erhielt Hansen Mandate für alle wichtigen nationalen und internationalen Kongresse. Bereits im April 1946 hatte der Hamburger den ersten Brief in die Niederlande auf den Weg ge- bracht. Stolz berichtete er von den ersten erfolgreichen gewerkschaftlichen Organisationsversu- chen in Hamburg und den diversen Besatzungszonen. Weniger gut klangen allerdings die Nach- richten über das Schicksal der leitenden Funktionäre seiner alten Gewerkschaft. Vor allem über Johannes Hass, den Vorsitzenden, konnte Hansen nichts Gutes berichten. Hass war im November 1945 nach langer und schwerer Leidenszeit in Berlin gestorben. Hass als Vorsitzender des Inter- nationalen Berufssekretariats der Buchdrucker und Lithographen bildete zusammen mit Roelofs als Sekretär ab 1929 das unangefochtene Führungsduo der Gewerkschaftsinternationale. Die lang ersehnte Antwort Roelofs Ende Juli 1946 traf Heinrich Hansen wie ein Schock. Statt herzlicher Willkommensgrüße rechnete der holländische Kollege mit der deutschen Gewerk- schaftsbewegung hart ab. Desillusionierend resümierte der Holländer: „Lieber Hansen, ich glaube nicht, dass Ihr augenblicklich richtig begreift, wie schwierig Eure Lage eigentlich ist, wie ungünstig Eure Aussichten sind und was nun eigentlich geschehen muss, damit ihr wenigs- tens einigermassen wieder hochkommt. Ich glaube nicht, dass Ihr Euch vollkommen bewusst seid, wie tief der Abgrund ist, in den Hitler Euch gestürzt hat.“ Mit seiner Aussage unterschied sich Roelofs kein Deut von den Aussagen von Vertretern der Sozialistischen Internationale, die Anfang 1945 die Bestrafung aller Deutschen forderten.1 Unverkennbar blieb allerdings der ungeheure Respekt, den der holländische Gewerkschaftsvor- sitzende seinem alten deutschen Kollegen Johannes Hass auch ein Jahr nach dessen Tode entge- genbrachte: „Wir verstanden uns ausgezeichnet und wir haben zusammen für die Internationale viel und gute Arbeit geleistet. Waren dies die Verhältnisse im eigenen Bund, so war es zu einem gewissen Grade in der allgemeinen Arbeiterbewegung überall so. Das merkte man am besten auf den Kongressen. Die deutsche Delegation war immer die stärkste, die deutsche Sprache war die Umgangssprache. In der Vorkriegs-Arbeiterbewegung konnte man mit deutsch überall 1 Michael Schneider, In der Kriegsgesellschaft. Arbeiter und Arbeiterbewegung 1939 bis 1945 (Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, Bd. 13), Bonn 2014, S. 1304. 6 Einleitung durchkommen. Daher habe ich z.B. nie die Notwendigkeit empfunden, im fortgeschrittenen Alter noch Englisch zu lernen.“ Die widerstandslose Zerschlagung der deutschen Arbeiterbewegung – so Roelofs – habe nicht nur deutsch zu einer minderwichtigen „Gewerkschaftssprache“ gemacht. Noch schlimmer: „In und nach dem Zweiten Weltkrieg ist von irgendeiner Sympathie für Deutschland und den Deutschen nichts übrig geblieben.“ Die österreichische Arbeiterbewegung habe wenigstens ge- kämpft. Die deutsche habe sich kampflos ergeben. Die Stimmung gegenüber den Deutschen sei so schlecht, dass er sich kaum vorstellen könne, dass deutsche Organisationen in abseh- barer Zeit wieder in den Kreis der internationalen Gewerkschaftsgemeinschaft aufgenommen würden. Der Briefwechsel, der sich im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam (IISG Amsterdam) erhalten hat, zählt zu den raren Dokumenten der internationalen Gewerkschaftsbe- wegung, die etwas über die Gefühle der ausländischen Gewerkschafter zu den deutschen Kolle- gen aussagen, denen man zugetraut hatte, den Faschismus niederzuringen und der internationa- len Arbeiterbewegung damit neue Impulse zu verleihen. Roelofs korrespondierte nicht nur mit den alten Funktionsträgern, sondern auch vereinzelt mit den Familienangehörigen verstorbener Funktionäre des freigewerkschaftlichen VLS.2 Der Briefwechsel ist somit auch eine wichtige Quelle zur unmittelbaren Geschichte der deutschen Gewerkschaften im graphischen Bereich. Wer waren nun die Kollegen, die so kurz nach Kriegsende so freimütig miteinander kommuni- zierten? Und wer war der Mann, über den so viel Positives gesagt wurde? Heinrich Hansen nahm als gewählter Vorsitzender der Industriegewerkschaft Druck und Papier (IG Druck und Papier) im westlichen Teil Deutschlands alsbald eine herausgehobene Stellung ein. Nach ihm wurde für mehrere Jahrzehnte die zentrale Bildungsstätte der IG Druck und Pa- pier, der Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst (IG Medien) und später auch des Instituts für Bildung, Medien und Kunst der Vereinten Dienstleistungsge- werkschaft (Ver.di) in Lage-Hörste benannt. Seine Widerstandstätigkeit als Sozialdemokrat, die er mit einer mehrjährigen Zuchthausstrafe büßte, ist mittlerweile gut dokumentiert.3 Über seine gewerkschaftliche Widerstandstätigkeit hat Hansen allerdings kaum gesprochen. Allerdings: In der unmittelbaren gewerkschaftlichen Nachkriegserinnerung war Hansens Wi- derstandstätigkeit in seiner Heimatstadt wohlbekannt. Der erste Bericht des Ortsausschusses Hamburg des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) würdigte seine aufrichtige Haltung: „Es wurde auch versucht, die Verbindung mit dem Ausland fortzusetzen, so bei den Lithographen und vom Gesamtverband. Gerade diese Arbeit kostete viele Opfer. So hielt Heinrich Hansen vom Verband der Lithographen und Steindrucker eine gut getarnte Verbindung mit dem Inter- nationalen Lithographenbund bis 1936. Da schnappte ihn die Gestapo, allerdings wegen poli- 2 Vgl. IISG Amsterdam, International Federation of Lithographers, Printers and similar Trades Archives; der zitierte Briefwechsel findet sich in Bestand 104. Jacob Roelofs hat den Brief Hansens vom 24. April 1946 in stark gekürzter Form veröffentlicht. Vgl. Bulletin of the International Federation of Lithographers, Lithogra- phic Printers and Kindred Trades, May 1946, Nr. 99, S. 12. 3 Vgl. Hansen und Genossen in Barmbek-Nord gegen das NS-Regime. Zeitzeugen zu Verfolgung, Widerstand, Wiedergutmachung und Neuaufbau. Zusammengetragen und bearb. von Reinhold Bengelsdorf, Hamburg 2005. Einleitung 7 tischer Betätigung, und er wanderte für 4 Jahre ins Zuchthaus.“4 Der Geburtstagsartikel zu sei- nem 60. Geburtstag im Zentralorgan seiner Gewerkschaft „Druck
Recommended publications
  • 2/1-Spaltig, Mit Einrückung Ab Titelfeld
    Landesarchiv Berlin A Pr.Br. Rep. 057 Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin Findbuch Inhaltsverzeichnis Vorwort IV 01. Zentral- und Personalverwaltung 1 01.01. Organisation und Geschäftsbetrieb 1 01.02. Beamte, Angestellte und Arbeiter 8 02. Abteilung I - Allgemeine Abteilung 32 02.01. Kommunalangelegenheiten 32 02.01.01. Haushalt und Finanzen, Vermögen 33 02.01.02. Zusammenarbeit NS-Dienststellen und NS- Organisationen 41 02.01.03. Verfassung und Hoheitssachen 42 02.01.03.01. Staatsfeiern und Hoheitszeichen 42 02.01.03.02. Sonstige Hoheitssachen 42 02.01.03.03. Politische Vertretung der Stadt 44 02.01.03.04. Auszeichnungen und Ehrungen 45 02.01.03.05. Steuern und Gebühren 46 02.01.03.06. Beschwerden und Eingaben 50 02.01.04. Polizeiangelegenheiten 56 02.01.04.01. Polizei 56 02.01.04.02. Feuerwehr 61 02.01.04.03. Kirchensachen 62 02.01.05. Recht und Statistik 63 02.02. Preisbildungsstelle Baupreise 65 02.03. Preisstelle für Grundstücke - Jüdischer Grundbesitz 75 02.04. Wirtschaft und Arbeit 87 02.04.01. Kredit- und Versicherungswesen 91 02.04.02. Städtische Gesellschaften und Betriebe 92 02.04.03. Arbeitsbeschaffungsaktion 99 02.05. Gesundheits- und Sozialwesen 101 02.05.01. Apotheken 102 02.05.02. Strandbäder 102 02.05.03. Freiwillige Wohlfahrtspflege 103 02.05.04. Fürsorge 107 02.05.05. Stiftungen und Vereine 113 02.06. Land- und Forstwirtschaft 126 02.06.01. Landwirtschaft 126 02.06.02. Güter und Forsten 129 02.06.03. Viehhandel und Schlachtwesen 131 02.06.04. Marktwesen 132 02.07. Wissenschaft und Kunst 133 02.08. Personenstandswesen 134 02.08.01.
    [Show full text]
  • Diss Gradschool Submission
    OUTPOST OF FREEDOM: A GERMAN-AMERICAN NETWORK’S CAMPAIGN TO BRING COLD WAR DEMOCRACY TO WEST BERLIN, 1933-72 Scott H. Krause A dissertation submitted to the faculty at the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of History. Chapel Hill 2015 Approved by: Konrad H. Jarausch Christopher R. Browning Klaus W. Larres Susan Dabney Pennybacker Donald M. Reid Benjamin Waterhouse © 2015 Scott H. Krause ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT Scott H. Krause: Outpost of Freedom: A German-American Network’s Campaign to bring Cold War Democracy to West Berlin, 1933-66 (under the direction of Konrad H. Jarausch) This study explores Berlin’s sudden transformation from the capital of Nazi Germany to bastion of democracy in the Cold War. This project has unearthed how this remarkable development resulted from a transatlantic campaign by liberal American occupation officials, and returned émigrés, or remigrés, of the Marxist Social Democratic Party (SPD). This informal network derived from members of “Neu Beginnen” in American exile. Concentrated in wartime Manhattan, their identity as German socialists remained remarkably durable despite the Nazi persecution they faced and their often-Jewish background. Through their experiences in New Deal America, these self-professed “revolutionary socialists” came to emphasize “anti- totalitarianism,” making them suspicious of Stalinism. Serving in the OSS, leftists such as Hans Hirschfeld forged friendships with American left-wing liberals. These experiences connected a wider network of remigrés and occupiers by forming an epistemic community in postwar Berlin. They recast Berlin’s ruins as “Outpost of Freedom” in the Cold War.
    [Show full text]
  • CREDIT Allies Push Tanks, Troops up to Line Dividing Berlin
    A TUESDAY, AtJGUST 22, 1261 fJUSM FOUBTBEN Average Daily Net Press Run The Weather ;BI{tnrl)f90trr lEtirhittg UrmUi For the Week Ended ForeeMt ef U. S. Weattwr Ban aa June S, 1961 OocMlennl min er driule to­ (Hcperienoa haa been In BoUon to build a garaga 16 foot from ^ Bloom fi^ Binee 1959. Mias Abbs side line of hU property on Odor HALL FOR RENT 13,3.30 night. Low 68 to 70. Cloudy, eeel A bou t Town 8 'tea ch ers was also appointed freshman dra- Mill Rd. since aonlng regulations with periods of rain and MioWh u For partteo, showers, reeep- ' Member ef the Audit matioa assistant to complete the ZBA Airs Request stipulats~that ouch a building must H m ftiadur School SUtt of Zion tie a s, m eetin gs. Com plete UtohJ^ Borean ef CIrenlaUoi T huraday. High fai 70s. revised drsmatic club progrsm be 25 feet from the side line. Xvanrolicml lAiUicimn Church will en faeUltlea. Largo eaetesod Manchester— A City of Village Charm Join System scheduled for the new school year. meet tomoiTow nljlit at 7:30. The From Kjellquist parklag lot. In May, Donald Thomas and Miss ChuKh Council mcaU Friday Grain iPrice Raised SUght new teachera were ap­ Carolyn Beardsley, who will teach night at 7:M . The jnnlBg board of appoola will hmiii chi VOL. LXXX, NO. 275 (TWENTY-EIGHt PAGES— IN TWO SECTIONS) MANCHESTER, CONN., WEDNESDAY, AUGUST 23, 1961 (daastfled Adverttaing on Page 26) PRICE FIVE CENTS pointed to the adiool ayatem by English at the higli school In the Ankara—A 20 per cent cut o*> Inquira UH I HaN fall, were named director and as­ hold a public hearing tonight at 8 government-made steel has been U GOLWAY STREET M n.
    [Show full text]
  • Mitteimngefi^ DES VEREINS FÜR DIE GESCHICHTE BERLINS GEGRÜNDET 1865
    Berliner " ibiiotheK "^,•41015 F Pflichtexemplar MITTEimNGEfi^ DES VEREINS FÜR DIE GESCHICHTE BERLINS GEGRÜNDET 1865 92. Jahrgang Heftl Januar 1996 „Sophia Carolina Regina Prussiae." Bildnis der Königin, Johann Georg Wolfgang nach Gedeon Romandon. Die preußische Königskrönung Von Gerhild H. M. Komander Mit der Eröffnung des kleinen Kronkabinetts im Schloß Charlottenburg am 18. Januar 1995, in dem die Überreste der brandenburgisch-preußischen Kroninsignien gezeigt werden, ist auch der „Krönungszug" der Öffentlichkeit wieder zugänglich: „Der Königlich-Preußischen Crö- nung Hochfeyerliche Solemnitäten auf Allergnädigsten Befehl Seiner Königl. Majestät in Preußen. In zwantzig Kupffer-Platten vorgestellet. Durch Johann Georg Wolffgang. S. Königl. Maj. in Preussen Hoff-Kupfferstecher und Mitglied der Academie der Künsten. Berlin Anno 1712. Cum Privilegio Regis." Das Stichwerk, aus Anlaß der Krönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum König in Preußen am 18. Januar 1701 in Auftrag gegeben, wurde von Johann Georg Wolfgang nach Zeichnungen Johann Friedrich Wenzels auf 28 Kupferplat­ ten angefertigt.1 Das überragende Ereignis der preußischen Königskrönung hatte nach „ereig­ nislosen" und deshalb um so friedlicheren Jahren den Anstoß gegeben, Geschichte mit dem Grabstichel festzuhalten. Friedrich I. selbst gab den Auftrag und teilte seinem anläßlich der Krönung zum Oberzeremonienmeister ernannten Zeremonienmeister Johann von Besser (1654—1729) die Aufgabe zu, den Text zu dem geplanten Werk zu verfassen.2 Besser hatte bereits unter Friedrich Wilhelm gedient und in dieser Zeit — seit 1687 — das Amt des Regierungsrates im Herzogtum Magdeburg bekleidet. Friedrich I. übernahm ihn in seine Dienste, übertrug ihm anläßlich der Erbhuldigung des Herzogtums Preußen 1690 das Amt des Zeremonienmeisters und adelte ihn. Unter den zahlreichen Lob-, Leichen- und Trostschriften Bessers bleibt die Geschichte der preußischen Königskrönung die für die Nachwelt wichtigste und kann zugleich als die getreueste Erzählung des Verlaufs dieser Begebenheit gewertet wer­ den.
    [Show full text]
  • I N T H Ü R I N G
    ArchiveArchive in Thüringen Nachlässe in Archiven Sonderheft 2004 Inhaltsverzeichnis Vorwort . 3 Bettina Fischer Über das Sammeln von Nachlässen in Archiven . 4 Jochen Golz Das Goethe- und Schiller-Archiv – Geschichte und Aufgaben . 8 Gerhard Schmid Ordnung und Erschließung von Nachlässen im Literaturarchiv . 15 Uta Grießbach/Manfred Koltes Vom Findbuch zur Datenbank. Die Weimarer Lösung für eine integrierte Archivaliensoftware . 19 Marion Kazemi Gelehrten-Nachlässe im Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft und ihre Bedeutung für die Forschung . 24 Irina Lucke-Kaminiarz Musiker-Nachlässe im Thüringischen Landesmusikarchiv im Archiv der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 30 Irene Streul Nachlässe Online: Die „Zentrale Datenbank Nachlässe“ im Bundesarchiv . 34 Jürgen Wetzel Bedeutung der Überlieferung von Landes- und Kommunalpolitikern im Landesarchiv Berlin . 38 Norbert Moczarski Probleme und Erfahrungen bei der Erfassung und Erwerbung von Nachlässen aus der Zeit 1945–1990 in Südthüringen . 45 Andrea Walther Bedeutung von Nachlässen für die zeitgeschichtliche Forschung . 50 Brigitte Streich Privates Schriftgut als Bestandsergänzung . 52 Werner Theuer Erwerbungspraxis und Möglichkeiten der Auswertung von privaten Unterlagen der DDR-Opposition in den Archiven der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Berlin . 59 Grit Ulrich Die Sicherung der Nachlässe aus den Archiven der Parteien und Organisationen der DDR in der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv . 65 Walter Bayer Die Übernahme von Nachlässen durch Archive – Rechtsprobleme und vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten. 70 Birgit Richter Familienarchive in den Rittergutsbeständen der Staatsarchive. 75 Wolfgang Wimmer Übernahme von Nachlässen in einem Unternehmensarchiv am Beispiel des Zeiss-Sippenarchives. 79 Katrin Beger 53. Thüringischer Archivtag am 16. Juni 2004 in Arnstadt, Thema der Fachtagung „Archive und Jubiläen – Organisation, Finanzen, Kooperationen“ .
    [Show full text]
  • 150 Jahre Rotes Rathaus / 150Years of the Rotes Rathaus
    150 Jahre Rotes Rathaus Das Rote Rathaus ist „mehr als ein Rathaus“ 150 Years of the Rotes Rathaus The Rotes Rathaus is ‘more than a town hall’ „ Hier wurde Geschichte geschrieben Ein Blick hinter die Kulissen Das Rote Rathaus hat eine spannende Am 6. Januar 1870 tagte die Berliner Stadtverordnetenversamm- Der gestaltete Bauzaun ist eine weitere und wechselvolle Geschichte, es zeugt lung zum ersten Mal im kurz zuvor fertiggestellten Rathaus. Aktion im Rahmen des Jubiläums. Ent- Mit dem Einzug der Berliner Bürgerschaft war der Umzug von lang des Bauzauns erhalten Sie interes- von Erfahrungen der vielen Generationen Magistrat und Stadtparlament in den repräsentativen Neubau sante Daten und Fakten zur Geschichte abgeschlossen und das Gebäude eingeweiht. Schon zu Kaisers und Gegenwart des Roten Rathauses. von Berlinerinnen und Berlinern, die Zeiten galt es als das Symbol für das Selbstbewusstsein und Außerdem gibt es einen Instagram-Foto- den Mitgestaltungswillen der Bürgerinnen und Bürger. Mit wettbewerb unter #meinRotesRathaus vor uns da waren. Wir wollen es als offe- seiner roten Klinkerfassade – deshalb auch „Rotes Rathaus” und eine Social-Media-Serie unter nes Haus im Zentrum der weltoffenen und genannt – setzte es damals wie heute einen markanten Akzent #insideRotesRathaus mit besonderen „ inmitten der anderen repräsentativen Bauten in der Stadtmitte. Einblicken hinter die Kulissen des Rat- demokratischen ,Stadt der Freiheit‘ hauses. Entdecken Sie Videos und Bilder Heute ist Berlin eine weltoffene Metropole und Bundeshaupt- anhand der QR-Codes auf dem Bauzaun. bewahren und weiterentwickeln. stadt mit zwölf Bezirken, jeder so groß wie eine Großstadt. Damals wie heute ist Berlin eine Stadt im steten Wandel, eine wirtschaftlich stark wachsende Metropole, eine Gründerstadt, Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, ein Wissenschafts- und Forschungsstandort und internationaler A look behind the scenes zum Auftakt des Jubiläumsjahres, Pressemitteilung des Presse- Anziehungspunkt für die Kunst- und Kulturszene.
    [Show full text]
  • Die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW)
    In der Zeit des Kalten Krieges existierte in Westberlin die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW). Es handelte sich um eine marxistisch-stalinistische Kaderpartei, deren rund 6.000 Mitglieder aktiv für den Kommunismus sowjetischer Prägung eintraten. Detailliert und kenntnisreich zeigt Olav Teichert die gesamte Geschichte der SEW auf: ihre Entstehung nach 1945 im Westteil Berlins, ihre Steuerung und Finanzierung durch die SED sowie ihre innerparteilichen Krisen bis hin zur Selbstauflösung im Jahr 1991. Die SEW war in Westberlin überaus aktiv und bekannt. Und wenngleich die Partei bei den Wahlen nie mehr als zwei Prozent erzielte, so gelang es ihr im Laufe der Jahrzehnte, zu einem anerkannten Bündnispartner im außerparlamentarischen Bereich zu werden. Das Buch beantwortet die Fragen, wie die SEW in den 1960er Jahre in der APO-Bewegung Fuß fassen konnte, in welcher Form sie in den 1970er Jahren auf die Neue Linke reagierte und warum sie in der Friedensbewegung in den 1980er Jahren eine sehr einflussreiche Rolle spielte. Die SozialistischeDie Einheitspartei Westberlins SEW SED Steuerung der die der durch Untersuchung ISBN 978-3-89958-994-8 Olav Teichert Olav Teichert Die Sozialistische Einheitspartei Westberlins Untersuchung der Steuerung der SEW durch die SED kassel university press Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel als Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.) angenommen. Erster Gutachter: Prof. Dr. Eike Hennig Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Friedhelm Boll Tag der mündlichen Prüfung 26. Oktober 2010 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar Zugl.: Kassel, Univ., Diss.
    [Show full text]
  • Berlin, De 25 Ans Témoin D'histoire
    BERLIN, TÉMOIN DE 25 ANS D'HISTOIRE l y a ce mois vingt-cinq ans — du 4 au 11 février 1945 — se I tenait la conférence de Yalta en Crimée. Avant même la capi• tulation de l'Allemagne, Staline, Roosevelt et Churchill s'y con• firmaient le partage du pays vaincu en zones d'occupation et son amputation au profit de la Pologne que l'avancée russe allait déplacer vers l'Ouest. Deux mois plus tard, le 12 avril, le président Roosevelt mou• rait à Warm Springs en Virginie quelques jours avant que s'ouvre la conférence de San Francisco sur la création de l'Organisation des Nations-Unies, ce rêve d'entente mondiale entre les puissances victorieuses en vue d'établir et de garantir la paix universelle. Or trois jours après l'ouverture de la Conférence le général soviétique Bersarin était nommé gouverneur de Berlin — Berlin, capitale en ruines de l'ancien Reich, enclave interalliée au sein de la zone soviétique d'occupation, microcosme où allait parfai• tement se refléter comme dans un verre grossissant l'évolution de la politique soviétique durant vingt-cinq années. a première période est caractérisée par les illusions pacifistes L des Alliés occidentaux et les efforts méthodiques des So• viétiques pour les utiliser en faveur de leurs politique de puissance. Afin de le bien comprendre, il convient de remonter quelque peu dans le temps. Tout à l'euphorie de leur victoire prochaine, les Alliés avaient omis de préciser, lors du découpage de l'Allemagne en zones d'occupation, les modalités du trafic interzone et notamment de l'accès à Berlin placé sous un con• trôle quadripartite et isolé au milieu de la zone soviétique.
    [Show full text]
  • When the Wall Came Down
    fonti Marc Dierikx and Sacha Zala (eds.) When the Wall Came Down The Perception of German Reunification in International Diplomatic Documents 1989–1990 International Editors of Diplomatic Documents President: Dr. Ilse Dorothee Pautsch, Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Secretary General: Prof. Dr. Sacha Zala, Diplomatic Documents of Switzerland (Dodis) Members of the Bureau: Dr. Marc Dierikx, Huygens Institute for the History of the Netherlands Dr. Piotr Długołęcki, Polish Diplomatic Documents Dr. Michael Kennedy, Documents on Irish Foreign Policy Prof. Dr. Wolfgang Mueller, Außenpolitische Dokumente der Republik Österreich Dr. Stephen P. Randolph, Foreign Relations of the United States Prof. Dr. Patrick Salmon, Documents on British Policy Overseas When the Wall Came Down The Perception of German Reunification in International Diplomatic Documents 1989–1990 Edited by Marc Dierikx and Sacha Zala with the collaboration of Franziska Ruchti and Austria Maximilian Graf and Wolfgang Mueller Canada Greg Donaghy Germany Ilse Dorothee Pautsch Israel Louise Fischer Netherlands Marc Dierikx Poland Piotr Długołęcki and Włodzimierz Boradziej Russia Artem Rudnitskiy Switzerland Franziska Ruchti and Sacha Zala Turkey Beste Pehlivan Sun and İstem Cırcıroğlu United Kingdom Richard Smith USA Adam M. Howard Diplomatic Documents of Switzerland, Bern Leibniz Institute for Contemporary History, Munich–Berlin The Quaderni di Dodis are a series published by the research centre Diplomatic Documents of Switzerland (Dodis). For more information on the series see dodis.ch/quaderni. Series editor: Sacha Zala Editorial office: Dominik Matter Copy editing: Jan Szechi Visual concept & layout: Erik Dettwiler dewil.ch Advisory board: Prof. Dr. Madeleine Herren (President, University of Basel), Prof. Dr. Sacha Zala (Secretary, University of Bern), Prof.
    [Show full text]
  • Liste Der Senatsverwaltungen Mit Zuständigkeiten Seit 1945
    Liste der Senatsverwaltungen* mit Zuständigkeiten für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Jugend, Familie, Sport und kulturelle Angelegenheiten seit 1945 Oberbürgermeister / ab 1950 regierender Legislatur Bürgermeister perioden 1945 Stadtrat für Volksbildung im Magistrat - 1945 Arthur Werner (parteilos) Otto Winzer KPD/SED 1946 1946 Otto Ostrowski (SPD) 1. Wahl zur Stadtrat für Volksbildung und Kunst im Stadtver Magistrat - 1947 ordnetenver Dr. Siegfried Nestriepke SPD 1947 Louise Schroeder (SPD) sammlung von Groß- Berlin 1948 Ferdinand Friedensburg (CDU) 1948 2. Wahl zur Stadtrat für Volksbildung im Magistrat - Stadtver Walter May SPD 1949 Ernst Reuter (SPD) 1949 ordnetenver 1950 sammlung 1950 Ernst Reuter (SPD) 1951 1951 1952 Ernst Reuter (SPD) 1. Legislatur Senator für Volksbildung - 1952 periode Prof. Dr. Joachim Tiburtius CDU 1953 1953 1954 Walther Schreiber (CDU) 1954 1955 1955 1956 Otto Suhr (SPD) 1956 Senatorin für Jugend und 2. Legislatur Senator für Volksbildung - Sport - periode Prof. Dr. Joachim Tiburtius CDU 1957 Franz Amrehn (CDU) Ella Kay SPD 1957 Willy Brandt (SPD) 1958 1958 1959 Senatorin für Jugend und 1959 1960 Sport - 1960 3. Legislatur Senator für Volksbildung - Willy Brandt (SPD) Ella Kay SPD 1961 periode Prof. Dr. Joachim Tiburtius CDU 1961 1962 1962 Senator für Jugend und Sport - Kurt Neubauer SPD 1963 1963 Senator für Wissenschaft 1964 und Kunst - 1964 Willy Brandt (SPD) Senator für Jugend und Dr. Adolf Arndt SPD 1965 4. Legislatur Senator für Schulwesen - 1965 Sport - periode Carl-Heinz Evers SPD 1966 Kurt Neubauer SPD Senator für Wissenschaft 1966 und Kunst - Heinrich Albertz (SPD) Prof. Dr. Werner Stein SPD Senator für So/Ge/Ju/Sp - 1967 Heinrich Albertz (SPD) 1967 Kurt Neubauer SPD Senator für Schulwesen - Senator für Wissenschaft 1968 5.
    [Show full text]
  • Tuintern2016 04 70 Jahre TU.Pdf
    EXTRA 70 JAHRE TU BERLIN April 2016 · www.tu-berlin.de/?id=721 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN 1945: Die Technische Hochschule Berlin lag in Trümmern. Am 9. April 1946 wagte sie den Neuanfang – als Technische Universität Berlin TU Berlin/Universitätsarchiv © EDITORIAL Kriegsende und Neubeginn Blick zurück nach vorn Personalpolitik und Studentenleben: die TU Berlin erforscht ihre Geschichte nach 1945 Vor einem Jahr haben wir über den ge- Frau Baganz, nach den Bombennächten 1943 lag die auszumustern. Die Alliierten hatten entsprechende Die Ausstellung, die Sie kuratieren, baut auf Ihrem For- eigneten Ort für diese besondere Ausstel- Technische Hochschule in Charlottenburg in Trümmern. Gesetze zur Denazifizierung erlassen. Mitte März schungsprojekt „Kriegsende und Neubeginn – Entnazi- lung diskutiert. Sollten wir sie im Innen- Wie kam es zu der Wiedereröffnung am 9. April 1946? 1946 war die Denazifizierung an der Hochschule fizierung und Personalpolitik an der TU Berlin“ auf, fi- bereich des Campus gut verstecken vor Den Gründern war es besonders wichtig, dass es sich abgeschlossen und am 9. April 1946 kam es unter nanziert von der TU Berlin selbst. Sie will damit aktive den Blicken der Öffentlichkeit? Immerhin nicht um eine Wiedereröffnung handelte, sondern der Regie der britischen Besatzungsmacht und mit Vergangenheitsbewältigung betreiben. Waren denn mit ist das Thema doch keines mit dem man um eine Neueröffnung unter anderen, vor allem in- dem neuen Rektor Walter Kucharski zur Eröffnung Abschluss des Entnazifizierungsprozesses
    [Show full text]