BAYERISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRBUCH 2009

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JAHRBUCH 2009

VERLAG DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KOMMISSION BEIM VERLAG C. H. BECK MÜNCHEN 2010

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Gesamtredaktion: Eva Regenscheidt-Spies, Generalsekretärin

ISSN 0084-6090 ISBN 978 3 7696 7998 4 © Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 2010 Art Direction: Michael Berwanger, Tausendblauwerk, Dachau Lektorat: Dr. Ellen Latzin Layout und Satz: Gisela von Klaudy Bayerische Akademie der Wissenschaften Druck und Bindung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff) Printed in Germany

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Im Allgemeinen wird das Jahrbuch der Akademie nicht von einem Vorwort eingeleitet. Wie das bisher wohl einzige Vorwort im Jahrbuch 1950, das 1951 erstmals in der bis zuletzt gültigen Gestalt erschien, will auch dieses Vorwort auf einige bedeutsame Änderungen hinweisen. Die Akademie hat das Jubiläum ihres 250-jährigen Bestehens zum Anlass genommen, verschiedene Projekte, die auch in diesem Jahr- buch ihren Niederschlag fi nden, zu verwirklichen. So werden künftig Publikationen wie das Jahrbuch, Broschüren, Programme, Einladun- gen, Geschäftspapiere, die Zeitschrift Akademie Aktuell und schließ- lich auch der Internetauftritt durch ein einheitliches graphisches Erscheinungsbild der Akademie zuzuordnen sein. Ein neues Emblem vereint das Siegel mit dem Schriftzug der Akademie. Auch das erst 1950 eingeführte Siegel ist unter Beibehaltung seiner historischen Bestandteile, dem bayerischen Rautenwappen unter dem Kurhut mit dem charakteristischen Herzschild und der Raute sowie dem Schrift- zug Tendit ad Aequum, neu gestaltet. Die Grundstruktur des Jahrbuchs bleibt unverändert, gestärkt wur- de jedoch sein Informationscharakter. Die Chronik erscheint nun als Kurzbericht über alle wichtigen Aktivitäten und Entwicklungen der Akademie in gegliederter, besser lesbarer Form. Neu ist das Kapitel „Die Akademie in Zahlen“, das wichtiges Datenmaterial im Überblick anbietet. Im vorliegenden Jahrbuch werden zusätzlich Ansprachen, Grußworte und Festreden aus Anlass des Jubiläums veröffentlicht. Die Umstellung auf das neue Layout im Verbund mit den inhaltli- chen Veränderungen stellte eine große Herausforderung dar. Ohne die ausgezeichnete Arbeit von Gisela von Klaudy, die bereits seit einigen Jahren mit bewundernswertem Engagement Layout und Satz des Jahrbuchs besorgt, wäre dieses Projekt nicht zu bewältigen gewesen. Einen ebenso wichtigen Anteil an der Neugestaltung hat die Referen- tin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ellen Latzin, der die Aka- demie die Initiative für das einheitliche Erscheinungsbild und dessen Verwirklichung verdankt. Beiden Mitarbeiterinnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

München, im April 2010

Dietmar Willoweit Eva Regenscheidt-Spies Präsident Generalsekretärin

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Inhalt

Vorstand und Verwaltung ...... 11 Mitglieder Ehrenmitglied ...... 13 Ordentliche Mitglieder Korrespondierende Mitglieder Akademische Kommissionen Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ...... 67 Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse . . . . . 71 Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse ...... 81 Klassenübergreifende Kommissionen ...... 89 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen ...... 90 Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen ...... 92 Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti ...... 94 Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille ...... 95 Satzung ...... 97

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Aus dem Berichtsjahr 1. Januar 2009 – 31. Dezember 2009 Die Akademie im 250. Jahr ihres Bestehens Aus der Chronik ...... 121 Ausstellungsprojekt. Eröffnungsabend „Wissenswelten“ – 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften am 27. März 2009 im Plenarsaal der Akademie ...... 147 Feierliche Jahressitzung. Festakt zum 250-jährigen Bestehen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 27. Juni 2009 im Herkulessaal der Münchner Residenz ...... 161 Festvortrag. Die Europäische Union als Gemeinschaft des Rechts – von Athen und Rom über Bologna und Brüssel. Von Prof. Dr. Claus-Wilhelm Canaris ...... 179 Festlicher Abend. Uraufführung des Stückes „… wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran“ am 27. Juni 2009 im Cuvilliés-Theater der Münchner Residenz . . . . . 197 Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen) ...... 217 Todesfälle ...... 219 Nachrufe ...... 221 Neuwahlen ...... 241 Würdigungen der neuen Mitglieder ...... 243 Kommissionsberichte Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ...... 267 Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde ...... 290 Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae ...... 295 Kommission für die Herausgabe des Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit ...... 298 Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge ...... 298 Kommission für Mundartforschung ...... 299 Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum . . . . 301

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Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches ...... 303 Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie ...... 304 Musikhistorische Kommission ...... 305 Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit . . . 306 Kommission für zentral- und ostasiatische Studien . . . . 307 Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ ...... 308 Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses ...... 310 Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer ...... 312 Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters . . . 315 Kommission für Semitische Philologie ...... 318 Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt ...... 319 Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte . . . 320 Kommission für die Herausgabe einer 2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum ...... 322 Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling ...... 323 Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens ...... 324 Kommission für Neuere deutsche Literatur ...... 325 Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II...... 327 Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches ...... 327 Kommission für kulturanthropologische Studien ...... 328 Kommission für Theologiegeschichtsforschung ...... 330 Kommission für die Herausgabe der Werke des Johannes von Damaskus ...... 330

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Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung ...... 332 Kommission für Tieftemperaturforschung – Walther-Meißner-Institut ...... 337 Deutsche Geodätische Kommission – Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut ...... 354 Kommission für Glaziologie ...... 367 Kommission für Informatik – Leibniz-Rechenzentrum . 376 Kommission für Geomorphologie ...... 409 Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung ...... 412 Kommission für Ökologie ...... 414 Klassenübergreifende Kommissionen Kommission für Gebirgsforschung ...... 417 BAdW Forum Technologie ...... 418 Kommission für Wissenschaftsgeschichte ...... 419 Werner Heisenberg Vorlesungen ...... 421 Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ...... 422 Monumenta Germaniae Historica ...... 424 Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie ...... 429 Verzeichnis der im Berichtsjahr veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Philosophisch-historische Klasse ...... 430 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse ...... 458 Schriftentausch ...... 491 Die Akademie in Zahlen ...... 509 Personenregister ...... 517

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Vorstand und Verwaltung

Stand: 1. März 2010 Anschrift: Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München Tel. Sammelnr.: +49 89 23031-0, Fax +49 89 23031-1100 E-Mail: [email protected], Internet: www.badw.de

Präsident Prof. Dr. jur. Dietmar Willoweit Tel. 089 23031-1135, E-Mail: [email protected]

Amtsvorgänger des Präsidenten Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Heinrich Nöth Tel. 089 23031-1136, E-Mail: [email protected]

Sekretare der Philosophisch-historischen Klasse Prof. Dr. phil. Thomas O. Höllmann Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. mult. Arnold Picot Tel. 089 23031-1133, E-Mail: [email protected]

Sekretare der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Horst Kessler Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried Sachs Tel. 089 23031-1133, E-Mail: [email protected]

Generalsekretärin Eva Regenscheidt-Spies Tel. 089 23031-1139, Fax 089 23031-1285, E-Mail: [email protected]

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Syndika Heidi Mikoteit-Olsen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Ellen Latzin Tel. 089 23031-1141, Fax 089 23031-1281, E-Mail:[email protected]

Büroleitung Agathe Fiedler, Regierungsoberinspektorin

Forschungsreferat Dr. Elisabeth Schepers

Sachbearbeitung Alrun Arabi, Martin Arndt, Nina Fischer (seit 1.1.2010), Gisela von Klaudy, Thomas Kraus, Mandy Lindemann (bis 31.10.2009), Maria Metz, Sonja Neumaier, Christina Pontikis, Annegrit Specht, Brigitte Sturm

Projekt 250-Jahrfeier Dr. Tobias Schönauer (bis 31.12.2009)

Zeichenbüro Robert Winkelbauer

Hausverwaltung und sonstige Dienste Uwe Fischer (seit 1.12.2009), Marianne Kroneder (bis 30.11.2009), Christine Schön, Reinhard Schön, Lutz Spohnholtz, Franz Sturm

Bibliothek Klaus Kempf, Bibliotheksdirektor an der Bayerischen Staatsbibliothek Karin Schwenke, Bibliothekarin an der Bayerischen Staatsbibliothek

Archiv Dr. Sylvia Krauss, Archivdirektorin am Bayerischen Hauptstaatsarchiv (bis 31.12.2009) Dr. Genoveva Rausch, M.A., Archivrätin am Bayerischen Hauptstaats- archiv (seit 1.1.2010)

Projekt „Verzeichnung Akademieprotokolle“ Dr. Tobias Schönauer (seit 1.1.2010)

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Mitglieder (Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an.)

Ehrenmitglied S.K.H. Herzog Franz von Bayern (1999), Schloss Nymphenburg 11, 80638 München

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse

geordnet nach dem Jahr der Zuwahl: 1958 Franke Herbert, Dr. jur., Dr. phil., em. o. Professor für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft 1971 Kraus Andreas, Dr. phil., em. o. Professor für Bayerische Geschichte 1972 Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht 1973 Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte 1974 Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre Fuhrmann Horst, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geschichte Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öffentliches Recht Müller-Seidel Walter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte 1975 Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebwirtschaftslehre

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1977 Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht sowie Privat- rechtsvergleichung Pannenberg Wolfhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie 1979 Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie 1980 Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht 1981 Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öffentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht 1982 Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft 1984 Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philosophie 1985 Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.D. für Arabistik Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie 1986 Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie 1988 Neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie Willoweit Dietmar Erwin, Dr. jur., em. o. Professor für Deut- sche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht 1989 Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie

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1990 Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie 1993 Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichtliche Hilfswissenschaften 1994 Habicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Bayerische Geschichte 1995 Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor für Deutsche Philologie des Mittelalters Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.D. für Indogermanistik und Indoiranistik Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft 1996 Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.D. für Soziologie 1998 Häberle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht Höllmann Thomas o., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließl. chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Slavische Philologie Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie 1999 Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichte der Naturwissenschaften 1999 Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre

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2000 Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.D. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit 2001 Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie und Ethik Hartmann Jens-Uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie 2002 Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literatur- wissenschaft Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.D. für Deutsche Rechts- geschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht 2003 Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre Bobzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissen- schaften Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht Oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor für Volkswirtschaftslehre 2004 Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie Moulines Carlos Ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie Schönberger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie 2005 Bierbrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.D. für Romanische Philologie 2006 Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte

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Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte Oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft Pfotenhauer Helmut, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Neuere deutsche Literatur 2007 Konrad Ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissenschaft 2008 Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., o. Professor für Soziologie Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftslehre Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte 2009 Brenner Michael, Dr., o. Professor für jüdische Geschichte und Kultur Lepsius Oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öffentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre Selig Maria, Dr. phil., o. Professorin für Romanistik 2010 Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Hon.-Professor für Rechtswissenschaften Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie Ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., o. Professor a.D. für Politische Theorie und Philosophie Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik

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geordnet nach dem Alphabet: Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Betriebswirtschafts lehre, LMU München (2003), geb. 17. Dezember 1948 zu a.M. dienstlich: Tel. 089 2180-6322, Fax 089 2180-6327, E-Mail: [email protected] privat: Franz-Josef-Strauß-Str. 25, 82041 Oberhaching, Tel. 089 6252150 Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie, LMU München (1986), geb. 8. Mai 1931 zu Klingenberg am Main privat: Neubergstr. 30, 97072 Würzburg, Tel. 0931 3592476, E-Mail: [email protected] Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie, Univ. Erlangen-Nürnberg (1989), geb. 1. November 1927 zu Neustettin privat: Nachtigallenweg 4, 91056 Erlangen, Tel. 09131 44405 Bierbrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühge- schichte, LMU München (2005), geb. 19. September 1940 zu Kirn privat: Finsingstr. 50, 81735 München, Tel. 089 687145, Fax 089 68002462, E-Mail: [email protected] Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Vergleichen- de Literaturwissenschaft (Komparatistik), LMU München (2001), geb. 16. April 1943 zu Kamenz dienstlich: Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen, Tel. 0421 200-4340, Fax 0421 200-494340, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 3617955, Fax 089 36034606 Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., o. Professor für Soziologie, Univ. Bamberg (2008), geb. 30. Juli 1954 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Soziologie I, Univ. Bamberg, Lichtenhaide- straße 11, 96045 Bamberg, Tel. 0951 863-2596, 0951 863-2595, Fax 0951 863-2597, E-Mail: [email protected] Bobzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissenschaften, Univ. Erlangen-Nürnberg (2003), geb. 16. August 1946 zu Bremen dienstlich: Tel. 09131 85-22444, Fax 09131 85-26022, E-Mail: [email protected] privat: Feldstr. 3, 91052 Erlangen, Tel. 09131 208612, Fax 09131 208644, E-Mail: [email protected] Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Wirt- schaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre, LMU München (1974), geb. 2. Juni 1929 zu

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privat: Zeller Weg 22a, 82057 Icking, Tel. 08178 4298, Fax 08178 4691, E-Mail: [email protected] Brenner Michael, Dr., o. Professor für jüdische Geschichte und Kultur, LMU München (2009), geb. 4. Januar 1964 zu Weiden dienstlich: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, Histori- sches Seminar, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5570, Fax 089 2180-5666, E-Mail: [email protected] Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht, LMU München (2004), geb. 12. Oktober 1947 zu Winterthur, Schweiz dienstlich: Leopold Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMU, Professor-Huber-Platz 2, 80539 München, Tel. 089 2180-2710, Fax 089 2180-2134, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 71039985 Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte, LMU München (2006), geb. 26. Juli 1944 zu Görlitz dienstlich: Tel. 089 2180-3500, Fax 089 2180-5316, E-Mail: [email protected] privat: Furtanger 10a, 82205 Gilching, Tel. 08105 377681, E-Mail: [email protected] Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie, LMU München (1990), geb. 1. Juli 1937 zu Liegnitz/Schlesien dienstlich: Tel. 089 2180-2794, Fax 089 2180-3159 privat: Mauerkircherstr. 78, 81925 München, Tel. 089 982633, Fax 089 981331 Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht, Univ. Würzburg (2003), geb. 7. September 1954 zu Hannover dienstlich: Univ. Würzburg Juristische Fakultät, Domerschulstr. 16, 97070 Würzburg, Tel. 0931 31-82321, Fax 0931 31-82336, E-Mail: [email protected] Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht; Hon.-Pro- fessor für Rechtswissenschaften, LMU München (2010), geb. 20. März 1962 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuer- recht, Marstallplatz 1, 80539 München, Tel. 089 24246-434, Fax 089 24246-507, E-Mail: [email protected] privat: E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 1199 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 20 Ordentliche Mitglieder

Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerblichen Rechts- schutz und Urheberrecht sowie Privatrechtsvergleichung, LMU München (1977), geb. 17. Mai 1928 zu Nürnberg dienstlich: E-Mail: fi [email protected] privat: Ringstr. 15, 86911 Dießen-Riederau, Tel. 08807 206808, Fax 08807 206808 Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichte der Naturwissenschaften, LMU München (1999), geb. 22. Juni 1943 zu Eschwege dienstlich: Tel. 089 2180-73930, Fax 089 2180-73932, E-Mail: [email protected] privat: Meggendorferstr. 66, 80993 München, Tel. 089 14346583 Franke Herbert, Dr. jur., Dr. phil., em. o. Professor für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft, LMU München (1958), geb. 27. September 1914 zu Köln dienstlich: Tel. 089 2180-3473 privat: Fliederstr. 33, 82131 Gauting, Tel. 089 8502907 Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie, LMU München (1996), geb. 27. Juni 1946 zu Röt/Freudenstadt dienstlich: Institut für Psychologie, LMU, Leopoldstr. 13, 80802 München, Tel. 089 2180-5181, Fax 089 2180-5238, E-Mail: [email protected] Fuhrmann Horst, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geschichte, Präsident a.D. der Monumenta Germaniae Historica, Univ. Regensburg (1974), geb. 22. Juni 1926 zu Kreuzburg/Oberschlesien privat: Sonnenwinkel 10, 82237 Steinebach am Wörthsee, Tel. 08153 7055, Fax 08153 7055 Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, LMU München (1973), geb. 29. Oktober 1927 zu Berlin dienstlich: Tel. 089 2180-3935, Fax 089 2180-3399 privat: Eichendorffstr. 3, 82223 Eichenau, Tel. 08141 80103 Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft, LMU München (1982), geb. 25. November 1929 zu Bielefeld dienstlich: Tel. 089 2180-2364, Fax 089 2180-3949, E-Mail: [email protected] privat: Bahnweg 9, 82229 Seefeld, Hechendorf, Tel. 08152 78955, Fax 08152 78955, E-Mail: [email protected] Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie und Ethik, LMU München (2001), geb. 19. Dezember 1948 zu Wuppertal

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2200 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Philosophisch-historische Klasse 21

dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, Ev.-Theolog. Fakultät, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-3573, Fax 089 2180-2359, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 74141792 Habicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, Univ. Würzburg (1994), geb. 29. Januar 1930 zu Schweinfurt dienstlich: Tel. 0931 888-5658 privat: Allerseeweg 14, App.55, 97204 Höchberg, Tel. 0931 49267, E-Mail: [email protected] Häberle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öffentli- ches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht, Forschungs- stelle für Europäisches Verfassungsrecht, Univ. Bayreuth (1998), geb. 13. Mai 1934 zu Göppingen dienstlich: Tel. 0921 55-7087, Fax 0921 55-3046, E-Mail: [email protected] privat: Grillparzerstr. 11, 95447 Bayreuth Hartmann Jens-Uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie, LMU München (2001), geb. 8. Januar 1953 zu München dienstlich: Institut für Indologie und Tibetologie, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5384 o. -2353, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 08141 518809 Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie, LMU München (2010), geb. 22. Dezember 1952 zu Kappeln/Schlei dienstlich: Tel. 089 2180-2491, Fax 089 2180-16467, E-Mail: [email protected] privat: Saselberg 2, 85304 Ilmmünster, Tel. 08441 8796333 Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philosophie, LMU München (1984), geb. 5. Januar 1927 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel. 089 2180-2488, E-Mail: [email protected] privat: Gerlichstr. 7a, 81245 München, Tel. 089 8119131 Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literaturwissen- schaft, LMU München (2002), geb. 19. September 1950 zu Bad Kreuznach dienstlich: Tel. 089 2180-3386, E-Mail: [email protected] privat: Pitzeshofen 19, 86911 Dießen, Tel. 08807 946730

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2211 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 22 Ordentliche Mitglieder

Höllmann Thomas O., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließ- lich chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie, LMU München (1998), geb. 29. Februar 1952 zu Eggenfelden dienstlich: Institut für Sinologie, LMU, Kaulbachstr. 51a, 80539 München, Tel. 089 2180-3567, Fax 089 342666, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 2800324, Fax 089 2800324 Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie, LMU München (2001), geb. 8. April 1961 zu Wathlingen dienstlich: Tel. 089 2180-3558, Fax 089 2180-2355, E-Mail: [email protected] privat: Pienzenauerstr. 46, 81679 München, Tel. 089 281680 Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichtliche Hilfswissen- schaften, LMU München (1993), geb. 22. April 1942 zu Wien, Österreich privat: Luisenstr. 41, 80333 München, Tel. 089 54212509, Fax 089 52350427, E-Mail: [email protected] Konrad Ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissen- schaft, Univ. Würzburg (2007), geb. 14. August 1957 zu Bonn dienstlich: Institut für Musikforschung, Univ. Würzburg, Domer- schulstr. 13, 97070 Würzburg, Tel. 0931 31-2828, Fax 0931 31-2830, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 7052180, Fax 0931 7052181 Kraus Andreas, Dr. phil., em. o. Professor für Bayerische Geschichte, LMU München (1971), geb. 5. März 1922 zu Erding/Obb. privat: Landsberger Str. 74, 86938 Schondorf, Tel. 08192 407 Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.D. für Arabistik, LMU München (1985), geb. 14. Juli 1930 zu Neu-Krüssow privat: Davidstr. 17, 81927 München, Tel. 089 916280 Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie, LMU München (1985), geb. 26. Februar 1935 zu Berlin dienstlich: Tel. 089 2180-3263, Fax 089 2180-3081, E-Mail: [email protected] privat: Sperberstr. 21 c, 81827 München, Tel. 089 4300121 Lepsius Oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öffentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre, Univ. Bayreuth (2009), geb. 2. Februar 1964 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Allgemeine und Verglei- chende Staatslehre, Univ. Bayreuth, 95440 Bayreuth, Tel. 092155-2946, -2947, Fax 0921 55-2083, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2222 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Philosophisch-historische Klasse 23

Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öffentliches Recht, LMU München (1974), geb. 12. Januar 1928 zu Leitmeritz/Elbe privat: Junkersstr. 13, 82131 Gauting, Tel. 089 8502088 Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte, LMU München (2006), geb. 3. Juli 1954 zu Amberg dienstlich: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5439, Fax 089 2180-5671, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 31568694 Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie, LMU München; Bayer. Staatsminister a.D. (2004), geb. 18. Juni 1931 zu Freiburg i.Br. dienstlich: Tel. 089 2180-5775 privat: Meichelbeckstr. 6, 81545 München, Tel. 089 648249, E-Mail: [email protected] Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht, LMU München (1980), geb. 9. Mai 1929 zu Berlin privat: Hofrat-Beisele-Str. 25, 82327 Tutzing, Tel. 08158 2939 Moulines Carlos Ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, LMU München (2004), geb. 26. Oktober 1946 zu Caracas, Venezuela dienstlich: Seminar für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, LMU, Ludwigstr. 31, 80539 München, Tel. 089 2180-3320, Fax 089 2180-2902, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 2724111, Fax 089 2724111 Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor für Deutsche Philologie des Mittelalters, LMU München (1995), geb. 4. Juli 1941 zu Köln dienstlich: Institut für Deutsche Philologie, LMU, Schellingstr. 3, 80799 München, Tel. 089 2180-3369 o. -2375, Fax 089 2180-3871, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 5029959 Müller-Seidel Walter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte, LMU München (1974), geb. 1. Juli 1918 zu Schöna/Sächs. Schweiz privat: Pienzenauerstr. 164, 81925 München, Tel. 089 99894182 Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.D. für Indogermanistik und Indoiranistik, Univ. Erlangen-Nürnberg (1995), geb. 5. Oktober 1930 zu Hannover privat: Robert-Koch-Str. 9, 91080 Uttenreuth, Tel. 09131 58847

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2233 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 24 Ordentliche Mitglieder

Neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschafts- lehre, Univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 16. Mai 1933 zu Gadderbaum b. Bielefeld dienstlich: Tel. 0911 5302-224, Fax 0911 5302-168 privat: Robert-Koch-Str. 16, 91207 Lauf, Tel. 09123 3354, E-Mail: [email protected] Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht, LMU München (1972), geb. 20. Februar 1931 zu München dienstlich: Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMU, Professor-Huber-Platz 2, 80539 München, Tel. 089 2180-2710 privat: Tel. 089 285507 Oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie, LMU München (2003), geb. 2. Dezember 1942 zu Oberbaumgarten/Südmähren dienstlich: Tel. 089 2180-3417, Fax 089 2180-16466, E-Mail: [email protected] privat: Uttinger Str. 10, 81379 München Oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indoger- manische Sprachwissenschaft, Univ. Erlangen-Nürnberg (2006), geb. 12. Juli 1949 zu Wien, Österreich dienstlich: Institut für Vergleichende Indogermanische Sprachwis- senschaft, Univ. Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4/16, 91054 Erlangen, Tel. 09131 85-24850, Fax 09131 85-26390, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 51792, E-Mail: [email protected] Ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., o. Professor a.D. für Politische Theorie und Philosophie, LMU München (2010), geb. 9. März 1944 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel.: 089 2180-9059, Fax: 089 2180-9062, E-Mail: [email protected] privat: Am Kallerbach 42, 82327 Tutzing, Tel. 08158 2190, E-Mail: [email protected] Pannenberg Wolfhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie, LMU München (1977), geb. 2. Oktober 1928 zu Stettin dienstlich: Tel. 089 2180-3482 privat: Sudetenstr. 8, 82166 Gräfelfi ng, Tel. 089 855915 Pfotenhauer Helmut, Dr. phil, Dr. phil. habil. o. Professor für Neuere deutsche Literatur, Univ. Würzburg (2006), geb. 3. August 1946 zu Nürnberg

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2244 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Philosophisch-historische Klasse 25

dienstlich: Institut für deutsche Philologie, Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte I, Univ. Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel. 0931 888-5633, Fax 0931 888-4616, E-Mail: [email protected] Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., o. Professor für Betriebswirtschafts lehre, LMU München (1999), geb. 28. Dezember 1944 zu Gmunden, Österreich dienstlich: Tel. 089 2180-2252, Fax 089 2180-3685, E-Mail: [email protected] privat: Luitpoldstr. 10, 82131 Gauting, Tel. 089 8501538, Fax 089 8508676 Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.D. für Romanische Philologie, LMU München (2005), geb. 10. September 1944 zu Forchheim privat: Franziskanerstr. 7, 81669 München, Tel. 089 486095, Fax 089 4891290, E-Mail: [email protected] Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie, LMU München (1994), geb. 15. März 1931 zu dienstlich: Tel. 089 2180-2736, E-Mail: [email protected] privat: Bindingstr. 5, 82131 Stockdorf, Tel. 089 8573668 Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mitt- lere und Neuere Kunstgeschichte, LMU München; Direktor a.D. des Zentralinstituts für Kunstgeschichte (1973), geb. 29. Februar 1924 zu Bad Waldsee privat: Viktoriastr. 11, 80803 München, Tel. 089 390988 Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftslehre, LMU München (2008), geb. 9. September 1961 zu Mannheim dienstlich: Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung, LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180- 2217, Fax 089 2180-2767, E-Mail: [email protected] Schönberger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Univ. Regens- burg (2004), geb. 25. Oktober 1954 zu Günzburg dienstlich: Tel. 0941 943-3648, Fax 0941 943-2439, E-Mail: [email protected] privat: Augsburger Str. 82, 93051 Regensburg, Tel. 0941 9467931 Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Straf- recht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, LMU München (2008), geb. 1. November 1944 zu Broistedt dienstlich: Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilo- sophie und Rechtssoziologie, LMU, Ludwigstraße 29, 80539 Mün- chen, Tel. 089 2180-2735, Fax 089 2180-3085, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2255 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 26 Ordentliche Mitglieder

Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas, LMU München (2008), geb. 9. Januar 1962 zu Münster/Westf. dienstlich: Historicum, LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5481, Fax 089 2180-5656, E-Mail: [email protected] Selig Maria, Dr. phil., o. Professor für Romanistik, Univ. Regensburg (2009), geb. 2. April 1959 zu Germersheim dienstlich: Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft, Institut für Romanistik, Univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-3375/76, Fax 0941 943-3931, E-Mail: [email protected] Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.D. für Deutsche Rechtsgeschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht, LMU München (2002), geb. 24. September 1943 zu Arolsen privat: Streitbergstr. 37, 81249 München, Tel. 089 87129977, Fax 089 87129976 Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft, LMU München; Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (1996), geb. 7. März 1948 zu Brake/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissen- schaft, LMU München, Schackstr. 4, 80539 München, Tel. 089 2180-2747, Fax 089 397303, E-Mail: [email protected] privat: Fax 089 8506434 Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie, LMU München (1988), geb. 7. Juli 1929 zu Landau dienstlich: Tel. 089 2180-3506, E-Mail: [email protected] privat: Kyreinstr. 8, 81371 München, Tel. 089 7254916 Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik, LMU München; Vorsitzender des Wissenschaftsrats (2010), geb. 3. Oktober 1955 zu Stuttgart dienstlich: Tel. 089 2180-2403, Fax 089 2180-996221, E-Mail: [email protected] privat: Hermann-Aust-Str. 1, 82152 Krailling, Tel. 089 74569222 Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, LMU München (1979), geb. 22. August 1930 zu Düsseldorf dienstlich: Tel. 089 2180-2486 privat: Ringbergstr. 11, 83707 Bad Wiessee, Tel. 08022 82198

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2266 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Philosophisch-historische Klasse 27

Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Slavische Philologie, Univ. Bamberg (1998), geb. 17. Oktober 1939 zu privat: Von-Rotenhan-Str. 10, 96049 Bamberg-Wildensorg, Tel. 0951 58443, E-Mail: [email protected] Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte, Univ. Würzburg (1996), geb. 3. November 1931 zu Halle/Saale privat: Keesburgstr. 28, 97074 Würzburg, Tel. 0931 73143 Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie, LMU München (1977), geb. 6. November 1930 zu Duisburg dienstlich: Tel. 089 2180-3571, Fax 089 2180-2355 privat: Montsalvatstr. 1, 80804 München, Tel. 089 364985, Fax 089 36102540 Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philolo- gie und Allgemeine Literaturwissenschaft, LMU München (1995), geb. 10. April 1936 zu Osnabrück privat: Ludwig-Thoma-Str. 3 A, 82223 Eichenau, Tel. 08141 537353, Fax 08141 537354 Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte, LMU München (1979), geb. 31. Oktober 1925 zu Schmalkalden privat: Ammerseestr. 102, 82131 Gauting, Tel. 089 8505408 Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.D. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, LMU München (2000), geb. 31. Juli 1936 zu Augsburg privat: Hermann-Löns-Str. 9, 86161 Augsburg, Tel. 0821 551628, Fax 0821 551628, E-Mail: [email protected] Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie, LMU München (1998), geb. 18. August 1949 zu Weißenburg dienstlich: Institut für Fundamentaltheologie und Ökumene, LMU München, Schellingstr. 3/III, 80799 München, Tel. 089 2180-3482, Fax 089 2180-5067, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 223284 Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor für Volkswirtschaftslehre, Univ. Regensburg (2003), geb. 17. Februar 1946 zu Berlin dienstlich: Tel. 0941 943-2709, Fax 0941 943-2734, E-Mail: [email protected] privat: Bayerwaldstr. 1, 93161 Sinzing, Tel. 0941 34368, Fax 0941 3997555 Willoweit Dietmar Erwin, Dr. jur., em. o. Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht, Univ. Würzburg (1988), geb. 17. Juli 1936 zu Memel privat: Judenbühlweg 46, 97082 Würzburg, Tel. 0931 74806, Fax 0931 4605647, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2277 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 28 Ordentliche Mitglieder

Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebs wirt schafts lehre, LMU München (1975), geb. 3. Januar 1928 zu Beelitz/Mark Brandenburg privat: Harthauser Str. 42b, 81545 München, Tel. 089 644099, Fax 089 6253312, E-Mail: [email protected] Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öffentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungs- recht LMU München; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (1981), geb. 22. Juni 1928 zu Erlach am Inn dienstlich: Tel. 089 38602-501, Fax 089 38602-590, E-Mail: [email protected] privat: Starnberger Str. 47, 82343 Pöcking, Tel. 08157 1384 Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie, Direktor a.D. des Deutschen Archäologischen Instituts Rom, Professor ord. Scuola Normale di Pisa, LMU München (1979), geb. 7. Februar 1937 zu Konstanz privat: Orffstr. 23, 80634 München, Tel. 089 165967, Tel. 0039 06 70476073, Fax 0039 06 70476073 Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.D. für Soziologie, LMU München (1996), geb. 22. Juli 1936 zu Stuttgart dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Koempelstr. 13, 82340 Feldafi ng, Tel. 08157 2535, Fax 08157 2535 Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Bayerische Geschichte, LMU München (1994), geb. 16. Juli 1937 zu Reichenberg dienstlich: Tel. 089 28638-2507, Fax 089 28638-2506, E-Mail: [email protected] privat: Jella-Lepman-Str. 15, 81673 München, Tel. 089 4311307 Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte, Univ. Eichstätt-Ingolstadt (2008), geb. 23. Dezember 1958 zu Münster/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Katholische Univ. Eichstätt-Ingolstadt, Ostenstraße 26-28, 85072 Eichstätt, Tel. 08421 93-1586, Fax 08421 93-1796, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2288 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 29

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse geordnet nach dem Jahr der Zuwahl: 1959 Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Organische Chemie 1967 Mössbauer Rudolf L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik 1968 Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik 1969 Jagodzinski Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Kristallographie und Mineralogie 1970 Schlüter Arnulf, Dr. rer. nat., Professor a.D. für Theoretische Physik 1971 Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Organische Chemie 1975 Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie Lund Otto-Erich, Dr. med., em. o. Professor für Ophthalmologie Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie 1976 Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie 1978 Schlag Edward William, Dr. Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie 1979 Betke Klaus Hermann, Dr. med., Dr. h.c., em. o. Professor für Kinderheilkunde Lange Otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik 1980 Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie 1981 Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläontologie Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 2299 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 30 Ordentliche Mitglieder

1982 Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie 1983 Kandler Otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik 1984 Forster Otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Schleyer Paul von Ragué, Dr. Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie 1986 Schwichtenberg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik 1988 Braun-Falco Otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie Huber Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Organische Chemie Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie 1989 Huber Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermodynamik 1990 Landwehr Gottfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik Oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie 1991 Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiologie Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor für Physik 1993 Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., o. Professor für Physiologische Chemie

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3300 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 31

Schmidbaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Profes sor für Anorganische und Analytische Chemie Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Organische Chemie 1994 Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Pfl anzenphysiologie 1995 Hölldobler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Zoologie 1996 Brauer Wilfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Organische Chemie 1997 Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Angewandte Mathematik und Statistik Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., Hon.-Professor für Physik 1998 Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie 1999 Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. med. h.c. mult., o. Professor a.D. für Innere Medizin Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physik Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Biochemie 2000 Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Flugmechanik und Flugregelung 2000 Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik 2001 Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Organische Chemie

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3311 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 32 Ordentliche Mitglieder

Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie 2002 Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Chemie Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Strö mungsmechanik Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. e.h., o. Professor a.D. für Nachrichtentechnik Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik Sebald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physiologische Chemie Stetter Karl o., Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Mikrobiologie 2003 Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für Organische Chemie 2004 Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der Univ. Göttingen Hartl F. Ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie 2005 Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle 2007 Abstreiter Gerhard, Dr. rer. nat, o. Professor für Physik Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neurobiologie

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3322 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 33

Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene 2008 Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für Organische und Metallorganische Chemie 2009 Bach Thorsten, Dr., o. Professor für Organische Chemie Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie Huber Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik Renner Susanne S., Dr., o. Professorin für Systematische Botanik Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiologie von Schweinitz Dietrich, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie 2010 Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik Jannsen Uwe, Dr., o. Professor für Mathematik

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3333 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 34 Ordentliche Mitglieder

geordnet nach dem Alphabet: Abstreiter Gerhard, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik, TU München (2007), geb. 27. November 1946 zu Allershausen dienstlich: Walter Schottky Institut und Physik Department, TUM, Am Coulombwall, 85748 Garching, Tel. 089 2891-2770, Fax 089 3206-620, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0811 9933739 Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Organische Chemie, Univ. Würzburg (2001), geb. 26. Juli 1937 zu Alexanderdorf, Ukraine privat: Frankenstr. 3, 97232 Giebelstadt Bach Thorsten, Dr., o. Professor für Organische Chemie, TU München (2009), geb. 15. April 1965 zu Ludwigshafen dienstlich: Lehrstuhl für Organische Chemie I, Department Chemie, TUM, Lichtenbergstraße 4, 85747 Garching, Tel. 089 289-13330, Fax 089 289-13315, E-Mail: [email protected] Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik, TU München (1968), geb. 10. Juni 1924 zu Regensburg privat: Nördliche Villenstr. 19, 82288 Kottgeisering, Tel. 08144 94006 Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie, TU München; Direktor der Abt. Molekulare Strukturbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (2000), geb. 22. November 1946 zu Wesseling dienstlich: Tel. 089 8578-2652, Fax 089 8578-2641, E-Mail: [email protected] privat: Hans-Fitz-Weg 35, 81476 München, Tel. 089 751921, Fax 089 74849954 Betke Klaus Hermann, Dr. med., Dr. h.c., em. o. Professor für Kinderheil- kunde, LMU München (1979), geb. 30. Oktober 1914 zu München privat: An der Dornwiese 18, 82166 Gräfelfi ng, Tel. 089 853454, Fax 089 89892775 Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik, TU München (2007), geb. 20. September 1948 zu Augsburg dienstlich: Institut für Informatik, I10, Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation, TUM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17654, Fax 089 289-17662, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 604756, Fax 089 60669330

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3344 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 35

Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiologie, LMU München (1991), geb. 23. April 1937 zu Kaltenberg dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Lindenstr. 10, 82269 Geltendorf, Tel. 08193 7459, E-Mail: [email protected] Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Chemie, LMU München (2002), geb. 12. März 1947 zu Metzingen dienstlich: Tel. 089 2180-77549, Fax 089 2180-77548, E-Mail: [email protected] privat: Am Höhenberg 25, 82327 Tutzing, Tel. 08158 993047, Fax 08158 993048 Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie, LMU München (1994), geb. 19. Juni 1943 zu Dessau dienstlich: Tel. 089 7095-2380 o. -2381, Fax 089 7095-8855, E-Mail: [email protected] privat: Jahnstr. 51, 82319 Starnberg, Tel. 08151 744226 Brauer Wilfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Informatik, TU München (1996), geb. 8. August 1937 zu Berlin dienstlich: Institut für Informatik, TUM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17204, Fax 089 289-17207, E-Mail: [email protected] Braun-Falco Otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie, LMU München (1988), geb. 25. April 1922 zu Saarbrücken dienstlich: Tel. 089 5160-6220, Fax 089 5160-6222 privat: Faistenbergerstr. 4, 81545 München, Tel. 089 646588, Fax 089 647740, E-Mail: [email protected] Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie, Univ. Würzburg (2009), geb. 2. November 1961 zu Aachen dienstlich: Institut für Anorganische Chemie, Univ. Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel. 093131 85260, Fax 0931 888-4623, E-Mail: [email protected] Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik, TU München (1981), geb. 4. Januar 1930 zu Stadtoldendorf dienstlich: Tel. 089 289-12372, Fax 089 289-12296, E-Mail: [email protected] privat: Tannenstr. 4, 85598 Baldham, Tel. 08106 34525, Fax 08106 34525

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3355 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 36 Ordentliche Mitglieder

Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie, Univ. Würzburg (2002), geb. 1. Juni 1946 zu Bielefeld dienstlich: Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, Univ. Würz- burg, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg, Tel. 0931 201-26351, Fax 0931 201-26462, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 783001 Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie, TU München (2010), geb. 12. März 1960 zu Ihrlerstein dienstlich: TU München, Department für Chemie, Lehrstuhl für Bio- technologie, Lichtenbergstr. 4, 85747 Garching, Tel. 089 289-13341 o. -13340, Fax 089 289-13345, E-Mail: [email protected] Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik, TU München (1991), geb. 10. November 1932 zu Reichenberg/Böhmen privat: Paul-Hey-Str. 22, 82131 Gauting, Tel. 089 8509039, Fax 089 8506100, E-Mail: [email protected] Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik, LMU München (2007), geb. 13. August 1964 dienstlich: Lehrstuhl für Geophysik, LMU, Theresienstr. 41/IV, 80333 München, Tel. 089 2180-4225, Fax 089 2180-4205, E-Mail: [email protected] privat: Lärchenstr. 13, 82515 Wolfratshausen Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik, TU München (2010), geb. 26. Oktober 1946 zu Warschau, Polen dienstlich: Tel. 089 289-12371, Fax 089 289-14655, E-Mail: [email protected] privat: Mozartstr. 56, 85521 Ottobrunn, Tel. 089 38590179 Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie, TU München (1975), geb. 14. April 1930 zu Küstrin dienstlich: Institut für Neurowissenschaften, Fakultät für Medizin, TUM, Biedersteinerstr. 29, 80802 München, Tel. 089 4140-3515, Fax 089 4140-3352, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 6090929 Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strömungsmechanik, Univ. Erlangen-Nürnberg (2002), geb. 6. Dezember 1940 zu Almaskamaras, Ungarn dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Eichenstr. 12, 91094 Langensendelbach, Tel. 09133 5790, Fax 09133 3214 Forster Otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, LMU München (1984), geb. 8. Juli 1937 zu München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3366 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 37

dienstlich: Mathematisches Institut, LMU, Theresienstr. 39, 80333 München, Tel. 089 2180-4435, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0881 9278932 Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik, LMU München; Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestri- sche Physik (2003), geb. 24. März 1952 zu Bad Homburg dienstlich: MPI für extraterrestrische Physik, Giessenbachstraße, 85748 Garching, Tel. 089 30000-3280, Fax 089 30000-3601, E-Mail: [email protected] Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, Univ. Erlangen-Nürnberg (1994), geb. 14. März 1939 zu Berlin dienstlich: Tel. 09131 85-25886, Fax 09131 85-23703, E-Mail: [email protected] privat: Tennenloher Str. 17, 91054 Buckenhof, Tel. 09131 56238 Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik, TU München (2003), geb. 28. März 1956 zu Ellwangen dienstlich: Walther-Meißner-Institut, Walther-Meißner-Str. 8, 85748 Garching, Tel. 089 289-14201, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 37505766 Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neuro- biologie, LMU München (2007), geb. 8. April 1960 zu München dienstlich: Department Biologie II, LMU, Großhaderner Str. 2, 82152 Martinsried, Tel. 089 2180-74302, Fax 089 2180-74304, E-Mail: [email protected] Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der Univ. Göttingen; Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (2004), geb. 28. Juni 1949 zu Alsfeld dienstlich: Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstr. 8, 80539 München, Tel. 089 2108-1211, Fax 089 2108-1112, E-Mail: [email protected] Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik, Univ. Würzburg (2001), geb. 6. April 1952 zu Hof/Saale dienstlich: Institute for Advanced Study, TUM, Arcisstr. 21, 80333 München, Tel. 089 289-10940, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09365 4674 Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c., mult., o. Professor für Physik, LMU München; Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (1991), geb. 30. Oktober 1941 zu dienstlich: Department für Physik, LMU, Schellingstr. 4/III, 80799 München, Tel. 089 2180-3212 und 089 32905-702 o.-712, Fax 089 285192, E-Mail: [email protected] oder [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3377 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 38 Ordentliche Mitglieder

Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie, Univ. Würzburg (1980), geb. 29. Oktober 1933 zu Blomberg/Lippe dienstlich: Tel. 0931 888-5545, Fax 0931 888-5545, E-Mail: [email protected] privat: Allerseeweg 33, 97204 Höchberg, Tel. 0931 48016, Fax 0931 48016 Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. E.h., o. Professor a.D. für Nachrichtentechnik, TU München (2002), geb. 29. Juli 1941 zu Fürth dienstlich: Tel. 089 289-23467, Fax 089 289-23490, E-Mail: [email protected] privat: Roseggerstr. 41, 82229 Seefeld, Tel. 08152 78715, Fax 08152 794363 Hartl F. Ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie, LMU München, Direktor am Max-Planck- Institut für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie (2004), geb. 10. März 1957 zu Essen dienstlich: MPI für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie, Am Klopferspitz 18a, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2244, Fax 089 8578-2211, E-Mail: [email protected] Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie, Univ. Regensburg (2008), geb. 11. Dezember 1957 zu Darmstadt dienstlich: Biologie I, Univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-3054, Fax 0941 943-2475 o. -3304, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 51202, Fax 09131 51532 Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie, Univ. Würzburg (1982), geb. 1. Juli 1922 zu München privat: Weindl-Lenz-Str. 19, 83727 Schliersee, Tel. 08026 924365, E-Mail: [email protected] Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläonto- logie, LMU München; em. Direktor der gleichnamigen Staatssamm- lung (1981), geb. 18. Januar 1933 zu São Paulo, Brasilien dienstlich: Tel. 089 2180-6626, Fax 089 2180-6630, E-Mail: [email protected] privat: Römerstr. 20c, 82049 Pullach, Tel. 089 7932681, Fax 089 74442564 Hölldobler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Zoologie, Univ. Würzburg (korr. 1986, o. 1995), geb. 25. Juni 1936 zu Erling-Andechs/Obb. dienstlich: Tel. 0931 888-4307, Fax 0931 888-4309, E-Mail: [email protected] privat: Zehntstr. 10, 97265 Hettstadt, Tel. 0931 467496

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3388 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 39

Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik und Statistik, TU München (1997), geb. 18. Juli 1939 zu Coburg dienstlich: Zentrum Mathematik, M6, Lehrstuhl für Angewandte Mathematik, TUM, Boltzmannstr. 3, 85747 Garching, Tel. 089 289- 16802, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 8342556, E-Mail: [email protected] Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, TU München (2001), geb. 21. Mai 1942 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel. 089 4140-3240, Fax 089 4140-3250, E-Mail: [email protected] privat: Netzegaustr. 10, 81377 München, Tel. 089 7145989 Huber Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie, LMU München; em. wiss. Mitglied des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie (1989), geb. 20. November 1925 zu Nußdorf privat: Watzmannstr. 16, 82319 Starnberg, Tel. 08151 15630, E-Mail: [email protected] Huber Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung, Univ. Erlangen-Nürnberg (2009), geb. 24. August 1951 zu Hausham/Oberbayern dienstlich: Lehrstuhl für Informationsübertragung, Univ. Erlangen- Nürnberg, Cauerstraße 7/LIT, 91058 Erlangen, Tel. 09131 85-27112, Fax 09131 85-28919, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09133 9746 Huber Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie, TU München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1988), geb. 20. Januar 1937 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, Emeritusgruppe Strukturforschung, Am Klopferspitz 18, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2677, Fax 089 8578-3516, E-Mail: [email protected] Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Organische Chemie, Univ. Würzburg (1971), geb. 3. April 1921 zu Radebeul dienstlich: Tel. 0931 888-5310, Fax 0931 888-4606, E-Mail: [email protected] privat: Mittlerer Neubergweg 16, 97074 Würzburg, Tel. 0931 72578, Fax 0931 8807187 Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Organische Chemie, LMU München (1959), geb. 13. Juni 1920 zu Gerolstein dienstlich: Tel. 089 2180-77712, Fax 089 2180-77717, E-Mail: [email protected] privat: Kaulbachstr. 10, 80539 München, Tel. 089 281645

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 3399 331.05.20101.05.2010 117:23:437:23:43 40 Ordentliche Mitglieder

Jagodzinski Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Kristallographie und Mineralogie, LMU München (1969), geb. 20. April 1916 zu Aschersleben dienstlich: Tel. 089 2180-4357 privat: Hochkalterstr. 5, 81547 München, Tel. 089 696724, Fax 089 69777921 Jannsen Uwe, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, Univ. Regensburg (2010), geb. 11. März 1954 zu Meddewade dienstlich: Fakultät für Mathematik, Univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-2771 o. -2990, Fax 0941 943-2576, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0941 9428245 Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Ex pe ri men tal physik, TU München (1988), geb. 17. Juli 1925 zu Nürnberg privat: Fichtenstr. 25, 85598 Baldham, Tel. und Fax 08106 8514 Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. med. h.c. mult., em. o. Professor für Innere Medizin, Univ. Erlangen-Nürnberg; Direktor em. der Medizi- nischen Klinik 3 (1999), geb. 23. November 1937 zu Marburg/Lahn dienstlich: Medizinische Klinik 3, Krankenhausstr. 12, 91054 Erlangen, Tel. 09131 85-29314, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 201288 Kandler Otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, LMU München (1983), geb. 23. Oktober 1920 zu Deggendorf privat: Ernst-von-Romberg-Str. 13, 80997 München, Tel. 089 1416320 Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik, Univ. Bayreuth (2008), geb. 8. Januar 1962 zu Hockenheim/Baden dienstlich: Bayerisches Geoinstitut, Univ. Bayreuth, 95440 Bayreuth, Tel. 0921-553744, Fax 0921-553769, E-Mail: [email protected] Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Organische Chemie, TU München (1996), geb. 5. April 1940 zu Suhl/Thüringen dienstlich: Tel. 089 289-13300 o. -13301, Fax 089 289-13210, E-Mail: [email protected] privat: Lörenskogstr. 4, 85748 Garching, Tel. 089 3292623 Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für Organische und Metallorganische Chemie, LMU München (2008), geb. 15. November 1955 zu Strasbourg, Frankreich dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMU, Butenandtstr. 5–13 (Haus F), 81377 München, Tel. 089 2180-77681, Fax 089 2180-77680, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4400 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 41

Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, Univ. Regens- burg (1988), geb. 10. März 1933 zu Heidelberg dienstlich: Tel. 0941 943-2790, E-Mail: [email protected] privat: Karl-Stieler-Str. 33, 93051 Regensburg, Tel. 0941 91621 Landwehr Gottfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik, Univ. Würzburg (1990), geb. 22. August 1929 zu Osnabrück dienstlich: Tel. 0931 888-5775, Fax 0931 888-5142, E-Mail: [email protected] privat: Lerchenhain 9, 97074 Würzburg, Tel. 0931 82655 Lange Otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, Univ. Würzburg (1979), geb. 21. August 1927 zu Dortmund dienstlich: Tel. 0931 888-6205, Fax 0931 888-6235, E-Mail: [email protected] privat: Leitengraben 37, 97084 Würzburg, Tel. 0931 65249, Fax 0931 6193178 Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, Univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 20. April 1926 zu Salzwedel dienstlich: Nachrichtentechnik, Univ. Erlangen-Nürnberg, Cauerstr. 7/VI, 91058 Erlangen, Tel. 09131 85-28849, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 56273 Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, Univ. Würzburg (1998), geb. 26. August 1956 zu Mainz dienstlich: Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Univ. Würz- burg, Versbacher Str. 9, 97078 Würzburg, Tel. 0931 201-48401, Fax 09131 201-48411, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 71142 Lund Otto-Erich, Dr. med., em. o. Professor für Ophthalmologie, LMU München (1975), geb. 19. August 1925 zu Hannover privat: Hanfstaenglstr. 23a, 80638 München, Tel. 089 177911 Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Organische Chemie, Univ. Regensburg (1988), geb. 28. April 1929 zu München dienstlich: Organische Chemie, Univ. Regensburg, NWF IV, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-4504, Fax 0941 943-4505, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0941 21189 und 0931 76321, Fax 0931 7845565 Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermo dynamik, TU München (1989), geb. 2. September 1931 zu Augsburg

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4411 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 42 Ordentliche Mitglieder

dienstlich: Lehrstuhl für Thermodynamik, TUM, Boltzmannstr. 15, 85748 Garching, Tel. 089 289-16214 o. 16215, Fax 089 289-16220, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 3541430 Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik, TU München (2009), geb. 18. Mai 1950 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: Lehrstuhl für Effi ziente Algorithmen, Institut für Infor- matik, TUM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17704 o. -17706, Fax 089 289-17707, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 08152 981750 Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für Organische Chemie, LMU München (2003), geb. 8. Juni 1947 zu Weilheim/Obb. dienstlich: Tel. 089 2180-77719, Fax 089 2180-77717, E-Mail: [email protected] privat: Starnberger Wiese 4, 82319 Starnberg, Tel. 08151 28186 Mössbauer Rudolf L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik, TU München (1967), geb. 31. Januar 1929 zu München privat: Stümpfl ingstr. 6a, 82031 Grünwald Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., o. Professor für Physiologische Chemie, LMU München (1993), geb. 24. Oktober 1939 zu München dienstlich: Adolf-Butenandt-Institut, LMU, Butenandtstr. 5, 81377 München, Tel. 089 2180-77094 o. -77095, Fax 089 2180-77093, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 8415168 Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorgani- sche Chemie, LMU München (1975), geb. 20. Juni 1928 zu München dienstlich: Tel. Akademie: 089 23031-1136, Institut: 089 2180-77454, Fax 089 2180-77455, E-Mail: [email protected] privat: Eichleite 25a, 82031 Grünwald, Tel. 089 6413461 Oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie, LMU München; Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1990), geb. 10. November 1940 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2387, Fax 089 8578-3557, E-Mail: [email protected] Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, Univ. Augsburg (2002), geb. 8. September 1948 zu Solingen dienstlich: Tel. 0821 598-2204, Fax 0821 598-2280, E-Mail: [email protected] privat: Tournelystr. 12, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821 435368

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4422 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 43

Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik und Mykologie, LMU München (2009), geb. 5. Oktober 1954 zu Tübingen dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Botanik und Mykologie, LMU, Menzinger Str. 67, 80638 München, Tel. 089 17861-257, o. -250, Fax 089 1726-38, E-Mail: [email protected] oder [email protected] Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik, Univ. Würzburg (2005), geb. 2. Mai 1956 zu Landshut dienstlich: Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften, Univ. Würzburg, Julius-von-Sachs-Platz 3, 97082 Würzburg, Tel. 0931 888- 6200, Fax 0931 888-6235, E-Mail: [email protected] Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult. o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie, TU München (1997), geb. 3. Dezember 1945 zu Landshut dienstlich: Tel. 089 289-23189, Fax 089 289-23178, E-Mail: [email protected] privat: Theresienstr. 15, 80333 München, Tel. 089 282656 Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Flugmechanik und Flugregelung, TU München (2000), geb. 16. Januar 1939 zu Frankfurt a.M. dienstlich: Tel. 089 289-16061, Fax 089 289-16058, E-Mail: [email protected] privat: Albrecht-Dürer-Str. 31a, 85579 Neubiberg, Tel. 089 6010060, Fax 089 6010060 Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiolo- gie; Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried (korr. 1988, o. 2009), geb. 12. Juni 1942 zu Stuttgart dienstlich: MPI für Neurobiologie, Am Klopferspitz 18, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-3459, Fax 089 8578-3705, E-Mail: [email protected] Schlag Edward William, Dr. Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie, TU München (1978), geb. 12. Januar 1932 zu Los Angeles, USA dienstlich: Tel. 089 289-13390, Fax 089 289-13389, E-Mail: [email protected] privat: Osterwaldstr. 91, 80805 München, Tel. 089 3614812, Fax 089 365747 Schleyer Paul von Ragué, Dr. Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie, Univ. Erlangen Nürnberg (1984), geb. 27. Februar 1930 zu Cleveland, USA

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4433 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 44 Ordentliche Mitglieder

dienstlich: Tel. 09131 85-22536, USA 001706 5427510, Fax USA 001706 5420406, E-Mail: [email protected] und [email protected] privat: Rangen 1, 91322 Gräfenberg, Tel. 09192 997614, Fax 09192 997614 Schlüter Arnulf, Dr. rer. nat., Professor a.D. für Theoretische Physik, LMU München; em. wiss. Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (1970), geb. 24. August 1922 zu Berlin privat: Doeberlstr. 10, 80937 München, Tel. 089 3115225 Schmidbaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Professor für Anorganische und Analytische Chemie, TU München (1993), geb. 31. Dezember 1934 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel. 089 289-13130, Fax 089 289-13125, E-Mail: [email protected] privat: Königsberger Str. 36, 85748 Garching, Tel. 089 3202237 Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin, TU München (2005), geb. 4. März 1950 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Nuklearmedizin der TUM, Ismaninger Str. 22, 81675 München, Tel. 089 4140-2970, Fax 089 4140-4841, E-Mail: [email protected] von Schweinitz Dietrich, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie; Direktor der Kinderchirurgischen Klinik, LMU München (2009), geb. 18. März 1954 zu Hamburg dienstlich: Kinderchirurgische Klinik im Dr. v. Haunerschen Kinder- spital, LMU, Lindwurmstr. 4, 80337 München, Tel. 089 5160-3101, Fax 089 5160-4726, E-Mail: [email protected] Schwichtenberg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, LMU München (1986), geb. 5. April 1942 zu Sagan/Schlesien dienstlich: Tel. 089 2180-4413, Fax 089 2180-4038, E-Mail: [email protected] privat: Am Marktplatz 6, 82152 Planegg, Tel. 089 8597325 Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, Univ. Bayreuth (1999), geb. 9. März 1937 zu Waiblingen dienstlich: Tel. 0921 55-2615, Fax 0921 55-2621, E-Mail: [email protected] privat: Bergfriedstr. 25, 95448 Bayreuth, Tel. 0921 99109, Fax 0921 980938

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4444 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 45

Sebald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physiologische Chemie, Univ. Würzburg (2002), geb. 21. September 1941 zu Memmingen dienstlich: Tel. 0931 888-4111, Fax 0931 888-4113, E-Mail: [email protected] privat: Meyer-Olbersleben-Str. 7, 97074 Würzburg, Tel. 0931 71806 Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle, Univ. Erlangen-Nürnberg (2005), geb. 2. April 1950 zu Jena dienstlich: Tel. 09131 85-27530, E-Mail: [email protected] privat: Rudelsweiherstr. 49b, 91054 Erlangen, Tel. 09131 203043 Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Organische Chemie, LMU München (1993), geb. 12. August 1933 zu Kamenz/Sachsen dienstlich: Institut für Organische Chemie, LMU, Butenandtstr. 5–13, 81377 München, Tel. 089 2180-77757, Fax 089 2180-77756, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 565147 Stetter Karl O., Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Mikrobiologie, Univ. Regensburg (2002), geb. 16. Juli 1941 zu München dienstlich: Tel. 0941 943-1821, Fax 0941 943-3243, E-Mail: [email protected] privat: Frankenwaldstr. 48, 81549 München, Tel. 089 68096548, Fax 089 68096580, E-Mail: [email protected] Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik, Univ. Würzburg (1981), geb. 21. Juni 1934 zu Meschede dienstlich: Tel. 0931 888-5042, Fax 0931 888-4675, E-Mail: [email protected] privat: Thüringerstr. 4, 97078 Würzburg, Tel. 0931 22551 Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Biochemie, Univ. Regensburg (1999), geb. 28. Dezember 1942 zu München dienstlich: Tel. 0941 943-2833, Fax 0941 943-2936, E-Mail: [email protected] privat: Rosengartenstr. 2, 93161 Sinzing, Tel. 09404 2242 Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Pfl anzenphysiologie, Univ. Regensburg (1994), geb. 3. Mai 1938 zu Wagstadt/Mähren dienstlich: Tel. 0941 943-3017, Fax 0941 943-3352, E-Mail: [email protected] privat: Holbeinweg 21, 93051 Regensburg, Tel. 0941 991292

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4455 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 46 Ordentliche Mitglieder

Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. Hon.-Professor für Physik, LMU München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für extra- terrestrische Physik (1997), geb. 27. Mai 1933 zu Haldensleben dienstlich: Tel. 089 30000-3559, Fax 089 30000-3315, E-Mail: [email protected] privat: Am Mühlbach 15, 85748 Garching, Tel. 089 3203221, E-Mail: [email protected] Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie, LMU München (1977), geb. 16. Februar 1930 zu Erlangen dienstlich: Tel. 089 2180-77582, Fax 089 2180-77605 privat: Pienzenauerstr. 11, 81679 München, Tel. 089 986130 Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizi- nische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, TU München (2007), geb. 20. Mai 1941 zu Freudenstadt dienstlich: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, TUM, Trogerstr. 30, 81675 München, Tel. 089 4140-4120, Fax 089 4140-4868, E-Mail: [email protected] Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie, Univ. Würzburg (1988), geb. 4. Juni 1923 zu Heilbronn privat: Holzbühlweg 4, 97074 Würzburg, Tel. 0931 75535 Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie, LMU München (1976), geb. 16. Mai 1930 zu Berlin dienstlich: Tel. 089 2180-75429, Fax 089 2180-75425 privat: Pfi ngstrosenstr. 5a, 81377 München, Tel. 089 7147575, Fax 089 74141735, E-Mail: [email protected] Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik, TU München (2000), geb. 10. August 1940 zu Lindau dienstlich: Tel. 089 289-18604, Fax 089 289-18607, E-Mail: [email protected] privat: Kiebitzweg 18, 85540 Haar, Tel. 089 4604705, Fax 089 55898022

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4466 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Philosophisch-historische Klasse 47 Korrespondierende Mitglieder

(Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an, die früheren ordentlichen Mitglieder sind mit * bezeichnet.)

Philosophisch-historische Klasse Ackerman James S., em. Professor für Kunstgeschichte (korr. 1995), geb. 8. November 1919 zu San Francisco privat: 12 Coolidge Hill Rd., Cambridge, MA 02138, USA, Tel. 001617 8686824 Allmendinger Jutta, Ph. D., o. Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung; Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Humboldt-Univ. Berlin (korr. 2010), geb. 26. September 1956 zu Mannheim dienstlich: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reich- pietschufer 50, 10785 Berlin, Tel. 030 25491-501, Fax 030 25491-514, E-Mail: [email protected] Arnaldi Girolamo, em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte (korr. 1985), geb. 31. Januar 1929 zu Pisa privat: Piazza Sforza, Cesarini, 30, 00186 Rom, Italien Bernholz Peter, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre (korr. 1996), geb. 18. Fe bruar 1929 zu Bad Salzufl en dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Postfach, 4003 Basel, Schweiz, Tel. 004179 3216701, Fax 00333 89073377 Blumenthal Elke, Dr. phil., em. o. Professorin für Ägyptologie (korr. 1995), geb. 25. Januar 1938 zu Greifswald dienstlich: Tel. 0341 973-7010, Fax 0341 973-7029, E-Mail: [email protected] privat: Triftweg 57, 04277 Leipzig, Tel. 0341 8780620, Fax 0341 8780620 Boardman Sir John, Dr. h.c. mult., Lincoln Professor of Classical Art and Archaeology, (korr. 1970), geb. 20. August 1927 zu Ilford/Essex dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: 11 Park Street, Woodstock, Oxon, England, Tel. 00441993 811259 Böckenförde Ernst-Wolfgang, Dr. jur., Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Rechte (korr. 1989), geb. 19. September 1930 zu Kassel privat: Türkheimstr. 1, 79280 Au/Br., Tel. 0761 405623

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4477 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 48 Korrespondierende Mitglieder

Brooke Christopher N.L., CBE, FBA, em. Dixie Professor of Ecclesiastical History (korr. 1997), geb. 23. Juni 1927 zu Cambridge dienstlich: Gonville and Caius College, Cambridge CB2 1TA, England, E-Mail: [email protected] Burkert Walter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Klassische Philolo gie (korr. 1984), geb. 2. Februar 1931 zu Neuendettelsau privat: Wildsbergstraße 8, 8610 Uster, Schweiz, Tel. 00411 9403013, Fax 00411 9403013, E-Mail: [email protected] Bydlinski Franz, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Zivilrecht (korr. 2000), geb. 20. November 1931 zu Rybnik/Oberschlesien, Polen privat: Hohe Wand str. 46, 2344 Maria Enzersdorf, Österreich, Tel. 00432236 27212, Fax 00432236 27212 Capitani Ovidio, Dr., em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte (korr. 2006), geb. 1. Januar 1930 zu Kairo, Ägypten dienstlich: Dipartimento di paleoia e medievistica, Univ. di Bologna, Piazza S. Giovanni In Monte, 2, 40124 Bologna, Italien, Tel. 0039 51 2097803, Fax 0039 51 2097815, E-Mail: [email protected] Constable Giles, A.B., Ph.D., em. Professor für Mediävistik (korr. 1983), geb. 1. Juni 1929 zu Lon don, England dienstlich: School of Historical Studies, Institute for Advan ced Study, Olden Lane, Princeton, NJ 08540, USA Curschmann Michael, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1997), geb. 11. Januar 1936 zu Köln dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: 134 Sycamore Road, Princeton, NJ 08540, USA, Tel. 001609 9246430 Dworkin Ronald, Ph.D., Professor of Law (korr. 1995), geb. 11. Dezember 1931 zu Worcester, MA, USA dienstlich: New York University Law School, 40 Washington Square South, New York, NY 10012, USA, Tel. 001212 9986248 und Tel. 00441865 276602 privat: Tel. 0044171 7306505 Esch Arnold, Dr. phil., Dr. h.c. mult., Professor für Geschichte; Direktor a.D. des Deutschen Historischen Instituts, Rom (korr. 1999), geb. 28. April 1936 zu Altenbögge/West falen dienstlich: Istituto Storico Germanico, Via Aurelia Antica 391, 00165 Rom, Italien, Fax 003906 6623838, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 003906 6832529

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4488 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Philosophisch-historische Klasse 49

Gabrovec Stane, Dr. Sc., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte (korr. 1985), geb. 18. April 1920 zu Kamnik privat: Hajdrihova 24, 1000 Ljubljana, Slowenien, Tel. 003861 4261816 Gall Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Mittlere und Neuere Ge- schichte (korr. 1989), geb. 3. De zember 1936 zu Lötzen/Ostpreußen dienstlich: Tel. 069 798-32621, Fax 069 798-32622, E-Mail: [email protected] privat: Rosselstr. 7, 65193 Wies baden, Tel. 0611 1851824, Fax 0611 1851826, E-Mail: [email protected] Gernet Jacques, Dr., Hon.-Professor für Sinologie (korr. 1998), geb. 22. Dezember 1921 zu Algier, Algerien privat: 12, rue André Theuriet, F-92340 Bourg la Reine, Frankreich, Tel. 00331 46605198, Fax 00331 44271854, E-Mail: [email protected] Hadot Pierre, Dr., em. Professor für Geschichte der Griechischen und Römischen Philo sophie am Collège de France, (korr. 2001), geb. 21. Februar 1922 zu Paris privat: 2, rue Tolstoi, 91470 Limours, Frankreich Heckel Martin, Dr. iur., Dr. h.c., em. o. Professor für Staats- und Kirchenrecht (korr. 1996), geb. 22. Mai 1929 zu Bonn privat: Lieschingstr. 3, 72076 Tübingen, Tel. 07071 61427 *Hofmann Hasso, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öffentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie (o. 1992, korr. 1993), geb. 4. August 1934 zu Würzburg privat: Christoph-Mayer-Weg 5, 97082 Würzburg, Tel. 0931 87388, Fax 0931 783288 Honoré Antony Maurice, Dr., Dr. h.c. mult., em. Regius Professor of Civil Law (korr. 1992), geb. 30. März 1921 zu privat: 94C Banbury Rd., Oxford OX2 6JT, England, Tel. 00441865 559684, Fax 00441865 279299, E-Mail: [email protected] Ikola Osmo, Dr. phil., em. o. Professor für Finnische Sprache (korr. 1978), geb. 6. Februar 1918 zu Joensuu privat: Verkatehtaak. 4 as. 713, 20100 Turku, Finnland, Tel. 0035821 92318820 Jakobs Günther, Dr. jur., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozess- recht und Rechts phi losophie (korr. 1997), geb. 26. Juli 1937 zu Mönchengladbach dienstlich: Tel. 0228 73-9115, Fax 0228 73-9062, E-Mail: [email protected] privat: Dan ziger Str. 43c, 53757 St. Augustin, Tel. 02241 27709

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 4499 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 50 Korrespondierende Mitglieder

Kablitz Andreas, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (korr. 2006), geb. 8. November 1957 zu Aachen dienstlich: Romanisches Seminar der Univ. Köln, Albertus-Magnus- Platz 1, 50923 Köln, Tel. 0221 470-2833, Fax 0221 470-5018, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0221 8903067 Kaiser Werner, Dr. phil., Professor; Erster Direktor a.D. des Deutschen Archäolo gischen Instituts, Abt. Kairo (korr. 1984), geb. 7. Mai 1926 zu München privat: Palmzeile 16, 14129 Berlin, Tel. 030 8032055 Keipert Helmut, Dr. phil., o. Professor für Slavistik (korr. 2001), geb. 19. Novem ber 1941 zu Greiz dienstlich: Slavistisches Semi nar, Univ. Bonn, Lennéstr. 1, 53113 Bonn, Tel. 0228 73-7272, Fax 0228 73-7244, E-Mail: [email protected] Kister Meir Jacob, Dr., em. o. Professor für Arabische Sprache und Literatur (korr. 1984), geb. 16. Januar 1914 zu Mosciska, Polen privat: 26 Hameshoreret Street, Bet Hake rem, Jerusalem 96348, Israel, Tel. 009722 6525834, E-Mail: [email protected] Koch Klaus, Dr. Dr. h.c., em. o. Professor für Altes Testament und Altorienta lische Religionsgeschichte (korr. 1997), geb. 4. Oktober 1926 zu Sulzbach/Thüringen privat: Diekbarg 13a, 22397 Hamburg, Tel. 040 6080505 Kölzer Theo, Dr. phil. habil., o. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte (korr. 2010), geb. 17. November 1949 zu Steckenstein dienstlich: Tel. 0228 73-5167, Fax 0228 73-5166, E-Mail: [email protected] privat: Birkenweg 17, 35444 Biebertal, Tel. 06446 1700, Fax 06446 889581, E-Mail: [email protected] Krebernik Manfred, Dr. phil., o. Professor für Assyriologie (korr. 2003), geb. 22. Februar 1953 zu Traunstein dienstlich: Univ. Jena, Lehrstuhl für Altorientalistik, Fürstengraben 1, 07737 Jena, Tel. 03641 9-44871 o. -44870, Fax 03641 9-44872, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0341 5832193 Kresten Otto, Dr. phil., em. Professor für Byzantinistik (korr. 2000), geb. 27. Januar 1943 zu Wien dienstlich: Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Univ. Wien, Postgasse 7/I, 1010 Wien, Österreich, Tel. 00431 4277-42010, Fax 00431 4277-9420, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 00431 6030989

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5500 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Philosophisch-historische Klasse 51

Lapidge Michael, Ph.D., Elrington and Bosworth Professor em. of Anglo-Saxon (korr. 1997), geb. 8. Februar 1942 zu Calgary, Kanada privat: 143 Sturton Street, Cambridge CB1 2QH, England, Tel. 00441223 363768 Leclant Jean, Dr. ès lettres, Dr. h.c. mult., em. Professor für Ägyptologie (korr. 1988), geb. 8. August 1920 zu Paris dienstlich: Institut de France, 23, Quai de Conti, 75006 Paris, Frankreich, Tel. 00331 44414310, Fax 00331 44414311 privat: Tel. 00331 42083969 Lefebvre-Teillard Anne, Dr. jur., em. Professorin für Rechtsgeschichte (korr. 1994), geb. 4. Sep tem ber 1940 zu Lourdes privat: 2, rue du Fg. Saint Martin, 60300 Senlis, Frankreich, Tel. 00333 44530233 Lepsius Mario Rainer, Dr. oec. publ., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Soziologie (korr. 1992), geb. 8. Mai 1928 zu Rio de Janeiro, Brasilien dienstlich: Tel. 06221 54-2987, Fax 006221 54-2996, E-Mail: [email protected] privat: Mozartstr. 23, 69469 Weinheim, Tel. 06201 61182 Liebs Detlef, Dr. iur., FBA, em. o. Professor für Römisches Recht, Bürger- liches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte (korr. 2006), geb. 12. Oktober 1936 zu Berlin dienstlich: Tel. 0761 203-2221, Fax 0761 203-2131 privat: Rosenau 10, 79104 Freiburg i. Br., Tel. 0761 35378, E-Mail: [email protected] Mayrhofer Manfred, Dr. phil., Dr. litt. h.c., em. o. Professor für Allge- meine und In do germanische Sprachwissenschaft (korr. 1977), geb. 26. September 1926 zu Linz privat: Bauernfeldgasse 9/II/6, 1190 Wien, Österreich, Tel. 00431 3682500, E-Mail: [email protected] Millar Fergus G.B., D.Phil., Camden Professor of Ancient History (korr. 1987) geb. 5. Juli 1935 zu Edinburgh, Schottland dienstlich: Brasenose College Oxford, OX1 4AJ, England, Tel. 00441865 77830, E-Mail: [email protected] ford.ac.uk Morpurgo Davies Anna, DBE, Dr., Dr. h.c., Diebold Professor em. of Compa rative Philology (korr. 1998), geb. 21. Juni 1937 zu Mailand, Italien privat: 22 Yarnells Hill, Oxford OX2 9BD, England dienstlich: Tel. 00441865 270690, E-Mail: [email protected] *Neumann Gerhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neue Deutsche Literatur (o. 1991, korr. 2008), geb. 22. Juni 1934 zu Brünn, Tschechoslowakei

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5511 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 52 Korrespondierende Mitglieder

privat: Lietzenseeufer 3, 14057 Berlin, Tel. 030 301063-50, Fax 030 301063-51, E-Mail [email protected] Panciera Silvio, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Epigraphik (korr. 1997), geb. 21. März 1933 zu Venedig dienstlich: Tel. 003906 4462612, Fax 003906 49913829, E-Mail: [email protected] privat: Largo G. Cocchi, 9, 00152 Rom, Italien, Tel. 003906 5809756 Pillorget René, Dr. ès lettres, em. o. Professor für Geschichte des Humanismus und der Renaissance (korr. 1991), geb. 26. Juli 1924 zu Raincy privat: 95, Boulevard Jourdan, 75014 Paris, Frankreich, Tel. 00331 45404763 Reale Giovanni, Dr. phil., em. Professor für Geschichte der Antiken Philosophie (korr. 1995), geb. 15. April 1931 zu Candia Lomellina privat: Via Foscolo, 4, 21016 Luino (Varese), Italien, Tel. 00390332 72342469 Reiffenstein Ingo, Dr. phil., em. o. Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur (korr. 1990), geb. 6. Juni 1928 zu Salzburg privat: 5152 Dorfbeuern 27, Öster reich, Tel. 00436274 8353, E-Mail: reiffen [email protected] *Ritter Gerhard A., Dr. phil., Dr. h.c. mult., B. Litt., em. o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte (o. 1980, korr. 2002), geb. 29. März 1929 zu Berlin privat: Windscheidstr. 41, 10627 Berlin, Tel. 030 3101-5794 oder -9613, Fax 030 3101-9614 Rodger Alan, Lord Rodger of Earlsferry, Lord of Appeal in Ordinary (korr. 2001), geb. 18. September 1944 zu Glasgow dienstlich: House of Lords, Tel. 0044207 219-3352, E-Mail: rodgeral@parlia ment.uk privat: 36 Dublin Street, Edinburgh EH3 6NN, Schottland, Tel. 0044131 5564754, Fax 0044131 5583576 Romilly Jacqueline de, Dr. ès lettres, Dr. h.c. mult., em. o. Professorin am Collège de France, Paris (korr. 1976), geb. 26. März 1913 zu Chartres privat: 12, rue Chernoviz, 75016 Paris, Frankreich, Tel. 00331 42245907 Schnurbein Siegmar Frhr. von, Dr. phil., Dr. h.c. mult., apl. Professor für Geschichte und Kultur der Römischen Provinzen; Erster Direktor der Rö misch-Germani schen Kommission des DAI (korr. 1991), geb. 31. Oktober 1941 zu Blanken burg/Harz dienstlich: Tel. 069 975818-26, Fax 069 975818-40, E-Mail: [email protected] privat: Schneckenhofstr. 29, 60596 Frankfurt a. M., Tel. 069 616278

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5522 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Philosophisch-historische Klasse 53

Schöne Albrecht, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1982), geb. 17. Juli 1925 zu Barby/Elbe privat: Grotefendstr. 26, 37075 Göt tingen, Tel. 0551 56449 *Schulze Winfried, Dr. phil., o. Professor a.D. für Neuere Geschichte (o. 1996, korr. 2008), geb. 13. Oktober 1942 zu Bergisch Gladbach dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Virchowstr. 26, 44801 Bochum Sellheim Rudolf, Dr. phil., em. o. Professor für Orientalistik (korr. 1994), geb. 15. Januar 1928 zu Halle/Saale privat: Broßstr. 5, 60487 Frankfurt a. M., Tel. 069 772761 Settis Salvatore, Dr., o. Professor für Klassische Archäologie der Scuola Normale Superiore di Pisa (korr. 2003), geb. 11. Juli 1941 zu Rosarno dienstlich: Scuola Nor male Superiore, Piazza dei Cavalieri, 7, 56100 Pisa, Italien, Tel. 0039050 509215, Fax 0039050 509101, E-Mail: [email protected] Siep Ludwig, Dr. phil., o. Professor für Philosophie (korr. 2002), geb. 2. November 1942 zu Solingen dienstlich: Tel. 0251 83-24468, Fax 0251 83-24458, E-Mail: [email protected] privat: Vredenweg 13, 48161 Münster Smend Rudolf, Dr. theol., D.D. h.c., em. o. Professor für Altes Testament (korr. 2006), geb. 17. Oktober 1932 zu Berlin dienstlich: Tel. 0551 39-2119, Fax 0551 39-7488 privat: Thomas-Dehler-Weg 6, 37075 Göttingen, Tel. 0551 23332 Solin Heikki, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Philologie (korr. 1999), geb. 12. Sep tem ber 1938 zu Helsinki dienstlich: Tel. 003589 191-22591, Fax 003589 191-22161, E-Mail: heikki.solin@helsinki.fi privat: Temppelikatu 6 B 28, 00100 Hel sinki, Finnland, Tel. 003589 498091 Somerville Robert, Ph.D., Tremaine Professor of Religion (korr. 1998), geb. 16. Juli 1940 zu New Kensington, PA dienstlich: Columbia University, Dept. of Reli gion/MC 9610, 80 Claremont, New York, NY 10027, USA, Tel. 001212 854-4150, Fax 001212 851-4126, E-Mail: [email protected] Stackmann Karl, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1980), geb. 21. März 1922 zu Buxtehude dienstlich: Tel. 0551 394040 privat: Nonnenstieg 12, 37075 Göttingen, Tel. 0551 55002

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5533 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 54 Korrespondierende Mitglieder

Stanley Eric Gerald, Ph.D., em. Professor of Anglo-Saxon (korr. 1994), geb. 19. Oktober 1923 zu Koblenz privat: 18 Walton Street, Oxford OX1 2HQ, England, Tel. 00441865 516182, Fax 0041865 516182 Steinkellner Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Buddhismuskunde und Tibetologie (korr. 2007), geb. 3. Oktober 1937 zu Graz dienstlich: Tel. 00431 51581-6426, E-Mail: [email protected] privat: Reisnerstr. 6/14, 1030 Wien, Österreich, Tel. 00431 7123129 Stephens Anthony, Dr. phil., em. o. Professor für Germanistik und Komparatistik (korr. 2002), geb. 11. November 1941 zu Sydney dienstlich: Tel. 00612 935-17862, Fax 00612 935-13919, E-Mail: [email protected] privat: 513/66 Bowmanstr. Pyrmont 2009, Australien, Tel. 00612 95186089 Stollberg-Rilinger Barbara, Dr. phil., o. Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit (korr. 2009), geb. 17. Juli 1955 zu Bergisch Gladbach dienstlich: Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, Histori- sches Seminar, Univ. Münster, Domplatz 20–22, 48143 Münster, Tel. 0251-8324321 oder 8324315, Fax 0251-8324332, E-Mail: [email protected] Stotz Peter, Dr., em. o. Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (korr. 2003), geb. 28. Juni 1942 zu Bern privat: Grampenweg 12, 8180 Bülach, Schweiz, Tel. 00411 8605386 Streissler Erich Wolfgang, Dr. jur., em. o. Professor für Volkswirt- schaftslehre, Öko no metrie und Wirtschaftsgeschichte (korr. 1988), geb. 8. April 1933 zu Wien privat: Khevenhuellerstraße 15, 1180 Wien, Österreich, Tel. 00431 4405770 Strohmaier Gotthard, Dr. phil., Hon.-Professor für Arabistik (korr. 2009), geb. 4. November 1934 zu Zwickau privat: Wisbyer Str. 8, 10439 Berlin, Tel. 030 4452219, E-Mail: [email protected] Sundermann Werner, Dr. sc. phil., Hon.-Professor a.D. für Iranistik (korr. 2003), geb. 22. Dezem ber 1935 zu Thale/Harz dienstlich: Tel. 030 20370-472, Fax 030 20370-467, E-Mail: [email protected] privat: Moldaustr. 46, 10319 Berlin, Tel. 030 5125091 Taylor Charles, Dr. phil., em. Professor für Philosophie (korr. 2003), geb. 5. November 1931 zu Montreal dienstlich: Dept. of Philosophy, McGill University, 845 Sher brooke

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5544 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Philosophisch-historische Klasse 55

Street West, Montreal, Quebec H3A 2T7, Kanada, Tel. 001514 398 6055, Fax 001514 398 7148, E-Mail: [email protected] Tilliette Xavier, S.J., Dr., Dr. h.c., em. Professor an der Pontifi cia Università Gre goriana (korr. 2002), geb. 23. Juli 1921 zu Corbie privat: 42, rue de Grenelle, 75343 Paris Cedex 07, Frankreich, Tel. 00331 44394607, Fax 00331 44394693 Ullmann Manfred, Dr. phil., Professor a.D. für Islamkunde (korr. 1990), geb. 2. November 1931 zu Brandenburg/Havel privat: Vöchtingstr. 35, 72076 Tübingen, Tel. 07071 62232 Wachinger Burghart, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1993), geb. 10. Juni 1932 zu München dienstlich: Tel. 07071 2976868, Fax 07071 295321, E-Mail: [email protected] privat: Engelfriedshalde 15, 72076 Tübingen, Tel. 07071 61871 Wellbery David E., Ph.D., o. Professor für Germanistik (korr. 2008), geb. 17. Januar 1947 zu Cooperstown, NY dienstlich: Dept. of Germanic Studies, University of Chicago, Chicago, IL 60637, USA, Tel. 001 773 702-2372, Fax 001 773 702-5902, E-Mail: [email protected] Wilcke Claus, Dr. phil., o. Professor a.D. für Altorientalistik (korr. 1999), geb. 23. Februar 1938 zu dienstlich: E-Mail: [email protected] zig.de privat: Am Sommerfeld 9, 81375 München, Tel. 089 74029951, Fax 089 74029951 Winkler Heinrich August, Dr. phil. habil., o. Professor a.D. für Neueste Geschichte (korr. 2008), geb. 19. Dezember 1938 zu Königsberg dienstlich: Humboldt-Univ., Institut für Geschichtswissenschaften, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel. 030 2093-2314, Fax 030 2093-2785, E–Mail: [email protected] privat: Tel. 030 8035769, Fax 030 8036183 Zieme Peter, Dr. phil., Hon.-Professor für Turkologie (korr. 1999), geb. 19. April 1942 zu Berlin dienstlich: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstr. 22–23, 10117 Berlin, Tel. 030 20370-472, Fax 030 20370-467, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 030 6557033 *Zimmermann Reinhard, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor für Bürger- liches Recht, Rö misches Recht und Historische Rechtsvergleichung (o. 1999, korr. 2002), geb. 10. Okto ber 1952 zu Hamburg dienstlich: MPI für ausländi sches und internationales Privatrecht, Mittel weg 187, 20148 Hamburg, Tel. 040 41900-401, Fax 040 41900- 402, E-Mail: r.zimmer [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5555 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 56 Korrespondierende Mitglieder

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Barth Friedrich G., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie (korr. 1998), geb. 18. April 1940 zu München dienstlich: Tel. 00431 4277-54470 o. -54471, Fax 00431 4277-54507, E-Mail: [email protected] privat: Starhemberg-Gasse 21/19, 1040 Wien, Österreich, Tel. 00431 5050986 *Becker Hans Joachim, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie und Genetik (o. 1972, korr. 1979), geb. 9. Februar 1925 zu Braunschweig privat: Freiburger Str. 8, 69126 Heidelberg Bennett Martin Arthur, PhD, DSc, FRS, em. Professor für Anorganische und Metallorganische Chemie (korr. 2005), geb. 11. August 1935 zu Harrow, Middlesex, England dienstlich: Research School of Chemistry, Bldg 35, Science Road, Australian National University, Canberra ACT 0200, Australien, Tel. 00612 6125-3639, E-Mail: [email protected] Berthold Peter, Dr. rer. nat. habil., em. Professor für Biologie (korr. 2006), geb. 19. April 1939 zu Zittau dienstlich: MPI für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell, Schlossallee 2, 78315 Radolfzell, Tel. 07732 1501-0, Fax 07732 1501-69 Blümel Wolf Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physische Geographie (korr. 2010), geb. 12. Mai 1943 zu Langenbielau dienstlich: Tel. 0711 685-81409, Fax 0711 685-81472, E-Mail: [email protected] privat: Harzbergstr. 3, 71679 Asperg, Tel. und Fax 07141 31752, E-Mail: [email protected] Bolle Hans-Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 1985), geb. 29. Januar 1929 zu Hamburg privat: Stücklenstr. 18c, 81247 München, Tel. 089 8110593 Burrows Malcolm, Ph.D, ScD, F.R.S, o. Professor für Neurobiologie (korr. 1996), geb. 28. Mai 1943 zu Luton dienstlich: Tel. 00441223 336628, Fax 00441223 330934, E-Mail: [email protected] privat: 6 Cherry Bounds Road, Girton, Cambridge CB3 0JT, England, Tel. 00441223 276873 Chance Britton, Ph.D., D. Sc., em. Professor für Biophysik (korr. 1970), geb. 24. Juli 1913 zu Wil kes-Barre, PA privat: 4014 Pine Street, Philadelphia, PA 19104, USA

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5566 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 57

Cloetingh Sierd A.P.L., Dr. Dr. h.c., Professor für Geophysik (korr. 2008), geb. 20. August 1950 zu Groningen dienstlich: Vrije Universiteit , Dept. of Tectonics, De Boelelaan 1085, 1081 HV Amsterdam, Niederlande, Tel. 003120 598- 7341, Fax 003120 598-9943, E-Mail: [email protected] Contreras-Theurel Rosalinda, Dr. rer. nat., Pro fessorin für Chemie; General direktorin Cinvestav (korr. 2002), geb. 17. De zem ber 1946 zu Jalapa, Veracruz dienstlich: Cinvestav Av. IPN No. 2508, Col. San Pedro Zacatenco, 07360 México, D.F., Mexico, Tel. 0052 5747-3711, Fax. 0052 5747-3389, E-Mail: rcontre [email protected] privat: Tel. 00525 7523577 Damasio Antonio R., MD, Ph.D., o. Professor für Neurologie (korr. 2002), geb. 25. Februar 1944 zu Lissabon, Portugal dienstlich: University of Iowa, College of Medicine, Department of Neurology, 200 Hawkins Dr. 2007 RCP, Iowa City, IA 52242-1053, USA, Tel. 001319 35-64296, Fax 001310 35-36277, E-Mail: [email protected] Dyson Freeman J., em. Professor für Theoretische Physik am Institute for Advan ced Study, Princeton (korr. 1975), geb. 15. Dezember 1923 zu Crowthorne, England dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: 105 Battle Road Circle, Princeton, NJ 08540, USA, Tel. 001609 9242152 Eigen Manfred, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biophysikalische Chemie; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysika lische Chemie (korr. 1972), geb. 9. Mai 1927 zu Bochum privat: Am Faßberg 11, 37077 Göttingen, Tel. 0551 2011432, Fax 0551 2011435 Eley Daniel Douglas, Ph.D., Ph.D., ScD., em. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1971), geb. 1. Oktober 1914 zu Wallasey, Cheshire privat: 35 Brookland Drive, Chilwell, Nottingham, NG9 4BD, England Emmermann Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Mineralogie und Petrologie (korr. 1991), geb. 12. Januar 1940 zu Wolfenbüttel dienstlich: GeoForschungsZentrum Potsdam, Teleenberg, Haus G, 14473 Potsdam, Tel. 0331 288-1000, Fax 0331 288-1002, E-Mail: [email protected] Ernst Richard R., Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 2000), geb. 14. August 1933 zu Winterthur dienstlich: Tel. 00411 632-4368, Fax 00411 632-1257, E-Mail: [email protected] privat: Kurlistr. 24, 8404 Winterthur, Schweiz, Tel. 004152 24278707

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5577 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 58 Korrespondierende Mitglieder

Ertl Gerhard, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1998), geb. 10. Oktober 1936 zu Stuttgart dienstlich: Tel. 030 8413-5100, Fax 030 8413-5106, E-Mail: [email protected]. de privat: Garystr. 18, 14195 Berlin, Tel. 030 8325592 Fuglede Bent, Dr. phil., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1994), geb. 8. Oktober 1925 zu Frederiks berg dienstlich: E-Mail: [email protected] privat: Trongårdsparken 67, 2800 Lyngby, Dänemark, Tel. 0045 45881872 Gander Walter, Dr. sc. math., o. Professor für Informatik (korr. 2002), geb. 24. Mai 1944 zu Saanen dienstlich: Institut für Computational Science CAB G 66.2, ETH Zü- rich, Universitätsstr. 6, 8092 Zürich, Schweiz, Tel. 0041 44 632-7430, Fax 0041 44 632-1374, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0041 43 8100938 Gautschi Walter, Dr., em. o. Professor für Mathematik (korr. 2001), geb. 11. Dezember 1927 zu Basel, Schweiz dienstlich: Department of Computer Sciences, Purdue University, West Lafa yette, IN 47907-2107, USA, Fax 001765 494-0739, E-Mail: [email protected] Gleba Yuri Yurievich, Ph.D., Professor für Genetik (korr. 1992), geb. 13. Juli 1949 zu Shalanki, Ukraine privat: Behrenstr. 28, 10117 Berlin Goldreich Oded, Professor für Informatik (korr. 2003), geb. 4. Februar 1957 zu Tel Aviv dienstlich: Weizmann Institute of Science, P.O.B. 26, Rehovot 76100, Israel, Tel. 009728 9344-215, Fax 009728 9344-122, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 009723 6299537 Grauert Hans, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1991), geb. 8. Februar 1930 zu Haren (Ems) dienstlich: Tel. 0551 397752 privat: Ewaldstr. 67, 37075 Göttingen, Tel. 0551 41580 Gruber Peter M., Dr. phil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mathematik (korr. 2002), geb. 28. August 1941 zu Klagenfurt dienstlich: Institut für Diskrete Mathe matik und Geometrie, Wiedner Hauptstr. 8–10/1142, 1040 Wien, Österreich, Tel. 00431 58801-11420, Fax 00431 58801-11498, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5588 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 59

Haag Rudolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1979), geb. 17. August 1922 zu Tübingen privat: Waldschmidtstr. 4b, 83727 Schlier see-Neuhaus, Tel. 08026 7444 *Hacker Jörg, Dr. rer. nat., Dr. med. habil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mole kulare Infektionsbiologie; Präsident der Akademie der Naturforscher Leopoldina (o. 2006, korr. 2008), geb. 13. Februar 1952 zu Grevesmühlen/Mecklenburg dienstlich: Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, 06108 Halle (Saale), Tel. 0345 472-39110, Fax 0345 472-3919, E-Mail: [email protected] Haken Hermann, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1982), geb. 12. Juli 1927 zu Leipzig privat: Sandgrubenstr. 1, 71063 Sindelfi ngen, Tel. 07031 804380 Hartmann Thomas, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Pharmazeutische Biologie (korr. 1999), geb. 2. Februar 1937 zu Berlin dienstlich: Tel. 0531 391-5680, Fax 0531 391-8104, E-Mail: [email protected] privat: Walter-Hans-Schultze-Str. 21, 38116 Braunschweig, Tel. 0531 512550 Hayman Walter Kurt, M.A., Sc. D., Dr. h.c. mult., F.R.S., em. Professor für Mathe matik (korr. 1982), geb. 6. Januar 1926 zu Köln dienstlich: Department of Mathe matics, Imperial College London, South Kensing ton Campus, London SW7 2AZ, England, Tel. 0044207 5895111 und 0044207 58609, Fax 0044207 5948517, E-Mail: [email protected] Hirzebruch Friedrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathe ma tik; Direktor a.D. des Max-Planck-Instituts für Mathematik (korr. 1987), geb. 17. Oktober 1927 zu Hamm dienstlich: MPI für Mathematik, Vivatsgasse 7, 53111 Bonn, Tel. 0228 402244, Fax 0228 402277, E-Mail: hirze [email protected] privat: Tel. 02241 332377 Hoare Sir Charles Antony R., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Infor- matik (korr. 1997), geb. 11. Januar 1934 zu Colombo, Ceylon dienstlich: Tel. 00441223 479800, Fax 004411223 479999, E-Mail: thoare@micro soft.com privat: 7 JJ Thomson Ave, Cam bridge CB3 0DT, England Höfle Gerhard, Dr. rer. nat. habil., Dr. h.c., apl. Professor für Organische Chemie (korr. 2007), geb. 21. Januar 1940 zu München dienstlich: Tel. 0531 61811040, E-Mail: [email protected] privat: Alter Weg 12a, 38124 Braunschweig, Tel. 0531 611287

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 5599 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 60 Korrespondierende Mitglieder

Hoppe Rudolf Reinhold, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 1988), geb. 29. Oktober 1922 zu Wittenberge dienstlich: Tel. 0641 99-34190, Fax 0641 99-34109, E-Mail: [email protected] sen.de privat: Gün thers graben Nr. 5, 35392 Gießen, Tel. 0641 74141 Jaenicke Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Biochemie (korr. 1978), geb. 14. September 1923 zu Berlin dienstlich: Tel. 0221 4706425, Fax 0221 4706431 privat: Kaesenstr. 13, 50677 Köln, Tel. 0221 315725 *Kahmann Regine, Dr. rer. nat., o. Professorin für Genetik; Direktorin des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie (o. 1995, korr. 2001), geb. 20. Oktober 1948 zu Staßfurt dienstlich: MPI für Terrestrische Mikrobiologie, Karl-von-Frisch-Straße, 35043 Marburg, Tel. 06421 178-501, Fax. 06421 178-509, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 06421 590033, Fax 06421 590034 Ketterle Wolfgang, Ph.D., o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 21. Oktober 1957 zu Heidelberg dienstlich: Tel. 001617 253-6815, Fax 001617 253-4876, E-Mail: [email protected] privat: 80 Clifton Street, Belmont MA 02478-3363, USA, Tel. 001617 4892421 *Kippenhahn Rudolf, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Astronomie; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik (o. 1977, korr. 1991), geb. 24. Mai 1926 zu Bärringen, Tschechoslowakei privat: Rautenbreite 2, 37077 Göttin gen, Tel. 0551 24714, Fax 0551 22902, E-Mail: [email protected] Klein Joachim, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor a.D. für Makromolekulare Chemie, Präsident der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (korr. 2008), geb. 20. August 1935 zu Berlin dienstlich: Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, Fallersleber-Tor-Wall 16, 38100 Braunschweig, Tel. 05 31 14466, Fax 05 31 14460, E-Mail: [email protected] Klitzing Klaus von, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Physik; Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart (korr. 1988), geb. 28. Juni 1943 zu Schroda/Posen dienstlich: Tel. 0711 689-1570, Fax 0711 689-1572, E-Mail: [email protected] privat: Katzenbachstr. 121, 70563 Stuttgart

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6600 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 61

Knuth Donald E., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1998), geb. 10. Januar 1938 zu Milwaukee dienstlich: Stanford University, Stanford, CA 94305, USA, Tel. 001650 723-4367, Fax 001650 725-4671 Kohn Walter, Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 9. März 1923 zu Wien, Österreich dienstlich: Department of Physics, University of California, Santa Barbara, CA 93106, USA, Tel. 001805 893-3061, Fax 001805 893-5816, E-Mail: [email protected] Konishi Masakazu, Bing Professor of Behavioral Biology (korr. 1995), geb. 17. Februar 1933 zu Kyoto, Japan dienstlich: 945 Linda Vista, Pasadena, CA 91103, USA, Tel. 001626 7920168, E-Mail: [email protected] Kuhn Michael, Dr. phil., o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 2000), geb. 8. Juli 1943 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel. 0043512 507-5450, Fax 0043512 507-2924, E-Mail: [email protected] privat: Rungges 2, 6091 Neu-Götzens, Österreich, Tel. 00435234 32711 Leinfelder Reinhold, Dr. rer. nat., Professor für Paläontologie; General- direktor des Museums für Naturkunde (korr. 2008), geb. 21. März 1957 zu Augsburg dienstlich: Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolu- tions- und Biodiversitätsforschung, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin, Tel. 030 20938544, Fax 030 20938561, E-Mail: [email protected] Leitmann George, Dr., Dr. h.c. mult., em. Professor für Ingenieur- wissenschaften (korr. 1995), geb. 24. Mai 1925 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel. 001510 642-3984, Fax 001510 642-6216, E-Mail: [email protected] keley.edu privat: 285 Fairlawn Drive, Berke ley, CA 94708, USA, Tel. 001510 8490797 Levelt Willem J.M., Dr., Ph.D., em. o. Professor für Experimentelle Psychologie und Psycholinguistik (korr. 2000), geb. 17. Mai 1938 zu Amsterdam dienstlich: MPI für Psycholinguistik, P.O.Box 310, 6500 AH Nijmegen, Nieder lande, Tel. 003124 352-1317, Fax 003124 352-1213, E-Mail: [email protected] *Lüst Reimar, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Physik; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (o. 1976, korr. 1984), geb. 25. März 1923 zu Wuppertal-Barmen dienstlich: MPI für Meteorologie, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg, Tel. 040 41173-300 o. -301, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6611 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 62 Korrespondierende Mitglieder

Markl Hubert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Biologie; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (korr. 1985), geb. 17. August 1938 zu Regensburg dienstlich: Fachbereich Biologie, Univ. Konstanz, Postfach M 612, 78457 Konstanz, Tel. 07531 88-2725, Fax 07531 88-4354, E-Mail: hu [email protected] Matiyasevich Yuri, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor für Mathematik (korr. 2007), geb. 2. März 1947 zu Leningrad dienstlich: Steklov Institute of Mathematics (POMI), St. Petersburg 191023, Russ land, Tel. 007812 5714392, Fax 007812 3105377, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 007812 5284768 Michelsen Axel Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Biologie (korr. 1991), geb. 1. März 1940 zu Haders lev dienstlich: Tel. 0045 6550-2466, Fax 0045 6593-0457, E-Mail: [email protected] privat: Rosenvaenget 74, 5250 Odense SV, Dänemark, Tel. 0045 66117568 Neher Erwin, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Biophysik; Direktor am Max-Planck-Institut für biophy si kalische Chemie, Göttingen (korr. 1988), geb. 20. März 1944 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel. 0551 201-1675, Fax 0551 201-1688, E-Mail: [email protected] privat: Domäne 11, 37120 Bovenden-Eddigehausen, Tel. 05594 93135 Neidhardt Frederick C., Ph.D., em. o. Professor für Mikrobiologie (korr. 2001), geb. 12. Mai 1931 zu Philadelphia dienstlich: Medical Sciences Building II, Room 6605B, University of Michigan Medical School, Box 620, Ann Arbor, MI 48109-0620, USA, Tel. 001734 9952951, Fax 001734 764-3562, E-Mail: [email protected] Netuka Ivan, Dr. Sc., o. Professor für Mathematik (korr. 2000), geb. 7. Juli 1944 zu Hradec Krá lové dienstlich: Tel. 00420 22191-3202, Fax 00420 22232-3394, E-Mail: netuka@kar lin.mff.cuni.cz privat: Amforová 1895, 15500 Praha 5, Tschechische Republik, Tel. 00420 251624198 Pantelidis Georgios, Dr., o. Professor für Mathematik (korr. 2003), geb. 11. April 1936 zu Pra sinada dienstlich: Tel. 0030210 772-1711, Fax 0030210 772-3011, E-Mail: gpan [email protected] privat: M. Alexandrou Str. 80, 15124 Marousi, Griechenland, Tel. 0030210 8050654, Fax 0030210 8050654

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6622 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 63

Parnas Itzchak, Ph.D., Dr. h.c., Professor für Neurobiologie (korr. 1993), geb. 11. November 1935 zu Jerusalem dienstlich: Dept. Neurobiology, The Hebrew University, Jerusa lem, Israel, Tel. 009722 6585141, Fax 009722 6584174, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 009722 6414842 Parthier Benno, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor für Molekularbiologie; Altprä sident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (korr. 1988), geb. 21. August 1932 zu Holleben dienstlich: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, 06108 Halle, Tel. 0345 472-3915, Fax 0345 472 3919, E-Mail: parthier@leopol dina.uni-halle.de privat: Tel. 0345 5507290 Phu Hoang Xuan, Dr. sc. nat., Full Professor für Mathematik (korr. 2010), geb. 20. Juli 1956 zu Nghe An dienstlich: Vietnam Academy of Science and Technology (VAST), Institute of Mathematics, 18 Hoang Quoc Viet Road, 10307 Hanoi, Vietnam, Tel. 0084 4 37563474-212, Fax 0084 4 37564303, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0084 4 37543746 Pyykkö Veli Pekka, M.Sc., Phil. lic., Ph.D., Professor für Chemie (korr. 2000), geb. 12. Okto ber 1941 zu Hinnerjoki dienstlich: University of Helsinki, Dept. of Chemis try, P.O. Box 55, A.I. Virtasen aukio 1, 00014 Helsinki, Finnland, Tel. 003589 191-50171 o. -50170, Fax 003589 191-50169, E-Mail: pekka.pyykko@helsinki.fi Reigber Christoph, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Geodäsie (korr. 2002), geb. 8. Juli 1939 zu Breslau dienstlich: Tel. 0331 288-1100, Fax 0331 288-1111, E-Mail: reigber@gfz-pots dam.de privat: Hauptstr. 8, 82229 Seefeld, Tel. 08152 7254, Fax 08152 7254 Remmert Reinhold, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1983), geb. 22. Juni 1930 zu Osnabrück privat: Droste-Hülshoff-Weg 1, 49196 Bad Laer Römer Heiner, Dr. rer. nat., o. Professor für Zoologie (korr. 2008), geb. 13. März 1948 zu Kindel/Kr. Wittlich dienstlich: Institut für Zoologie, Univ. Graz, Universitätsplatz 2, 8010 Graz, Österreich, Tel. 0043316-380-5596, Fax 0043316-380-9875, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6633 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 64 Korrespondierende Mitglieder

Rüchardt Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c., M. Sc., em. o. Professor für Organische Chemie (korr. 1999), geb. 10. August 1929 zu München dienstlich: Tel. 0761 203-6031, Fax 0761 203-8710, E-Mail: christoph@rue chardt.com privat: Ringstr. 18, 79252 Stegen, Tel. 07661 6751, Fax 07661 905894 Sanger Frederick, Ph.D., C.O.B.E., F.R.S., Dr. h.c. mult., ret. Head of the Division of Protein Chemistry (korr. 1988), geb. 13. August 1918 zu Rendcombe-Gloucestershire privat: Far Leys, Fen Lane, Swaffham Bulbeck, Cambridge CB5 ONJ, England, Tel. 00441223 811610 Schmid Günter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 2010), geb. 22. Januar 1937 zu Villingen dienstlich: Tel. 0201 183-2401, Fax 0201 183-4195, E-Mail: [email protected] privat: Engasserbogen 28, 80639 München, Tel. 089 20206878 Schnick Wolfgang, Dr. Dipl.-Chem., o. Professor für Festkörperchemie (korr. 2006), geb. 23. November 1957 zu Hannover dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMU, Butenandtstr. 5–13 (D), 81377 München, Tel. 089 2180-77436, Fax 089 2180-77440, E-Mail: [email protected] Schopper Herwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physik (korr. 1980), geb. 28. Februar 1924 zu Landskron, Tschechoslowakei dienstlich: Cern/EP, 1211 Genf 23, Schweiz, E-Mail: herwig.schop [email protected] Seibold Eugen, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geologie und Paläon tologie; Präsident a.D. der Deutschen Forschungsge- meinschaft (korr. 1982), geb. 11. Mai 1918 zu Stuttgart privat: Richard-Wagner-Str. 56, 79104 Freiburg/Br., Tel. 0761 553368, Fax 0761 5565740, E-Mail: [email protected] *Seifert Friedrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Ex- perimentelle Geowissenschaften (o. 1988, korr. 2006), geb. 8. Mai 1941 zu privat: Strelitzer Str. 63, 10115 Berlin, Tel. 030 44044415, E-Mail: [email protected] Shore Sheldon G., Ph.D., o. Professor für Chemie (korr. 1996), geb. 8. Mai 1930 zu Chicago, IL dienstlich: Tel. 001614 292-6000, Fax 001614 292-1685 privat: 81 Brevort Road, Columbus, OH 43214, USA, Tel. 001614 2622488 Singer Wolf, Dr. med., Dr. h.c., Hon.-Professor für Physiologie; Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt a. M. (korr. 1996), geb. 9. März 1943 zu München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6644 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 65

dienstlich: Tel. 069 96769-218, Fax 069 96769-327, E-Mail: [email protected] privat: Schweinfurter Weg 56, 60599 Frankfurt a. M., Tel. 069 686606 Staab Heinz A., Dr. rer. nat., Dr. med., Ph.D. h.c., em. o. Professor für Orga nische Chemie; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (korr. 1989), geb. 26. März 1926 zu Darmstadt dienstlich: Tel. 06221 486-421, Fax 06221 486-219, E-Mail: [email protected] privat: Schloss Wolfsbrunnenweg 43, 69118 Heidel berg, Tel. 06221 803330 Streitwieser Andrew, Ph.D., em. o. Professor of The Graduate School (korr. 1993), geb. 23. Juni 1927 zu Buffalo, NY dienstlich: 1160 Miller Ave., Berkeley, CA 94708 USA, Tel. 001510 502-6877, E-Mail: [email protected] Stumpf Harald, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1986), geb. 13. August 1927 zu Aussig/Elbe, Tschechoslowakei privat: Ahornweg 6, 72076 Tübingen, Tel. 07071 63069 Troelstra Anne Sjerp, o. Professor für Reine Mathematik und Grund- lagen der Ma thematik (korr. 1996), geb. 10. August 1939 zu Maartensdijk privat: P. de Hooghlaan 4, 1399 GA Muiderberg, Niederlande, Tel. 0031294 261964, E-Mail: [email protected] Wehner Rüdiger, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor für Zoologie (korr. 1987), geb. 6. Februar 1940 zu Nürnberg dienstlich: Tel. 00411 635-4830, Fax 00411 635-5716, E-Mail: [email protected] privat: Zürichbergstr. 130, 8044 Zürich, Schweiz, Tel. 00411 2611374 Weiler Elmar W., Dr. rer. nat., o. Professor für Pfl anzenphysiologie (korr. 2006), geb. 13. Juni 1949 zu Bochum dienstlich: Lehrstuhl für Pfl anzen physio logie, Fakultät für Biologie, Univ. Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234 32-24291, Fax 0234 32-14187, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0234 701144 Wickner William T., Dr., Professor für Biochemie (korr. 2008), geb. 13. März 1946 zu Wallkill, New York dienstlich: Dept. of Biochemistry, Dartmouth Medical School, 7200 Vail Building, Hanover, NH 03755-3844, USA, Tel.0603 650-1616, Fax 0603 650-1128, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6655 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 66 Korrespondierende Mitglieder

Woese Carl R., Ph.D., Professor für Biologie (korr. 1987), geb. 15. Juli 1928 zu Syracuse, NY dienstlich: Institute for Genomic Biology, 3112, MC 195, 1206 West Gregory Drive, Urbana, IL 61801, USA, Tel. 001217 333-9369, E-Mail: [email protected] Zemanek Heinz, Dr. techn., Dr. h.c., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Nach rich ten- und Computertechnik (korr. 1992), geb. 1. Januar 1920 zu Wien dienstlich: TU Wien – ICT, Gusshausstr. 25–29, 1040 Wien, Österreich, Tel. 00431 5126111, Tel. 00431 58801-38426, Fax 00431 58801-38499, E-Mail: [email protected] *Zenk Meinhart H., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Pharma zeu tische Biologie (o. 1987, korr. 2000), geb. 4. Februar 1933 zu Donauwörth dienstlich: Danforth Plant Science Center, 975 North Warson Road, St. Louis, MO 63132, USA, E-Mail: [email protected]

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6666 331.05.20101.05.2010 117:23:447:23:44 67

Akademische Kommissionen

(Soweit nicht anders vermerkt, sind die Kommissionen, Forschungsinstitute, Stiftungs- und Fondsverwaltungen unter Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Tel. 089 23031-0 erreichbar).

Bei den Akademiemitgliedern ist der Wohnsitz nicht angegeben. Nebenberufl iche, ehrenamtliche und freie Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet.

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (gegr. 1858)

(Jahreszahl = Jahr der Wahl in die Historische Kommission) Ordentliche Mitglieder

Gall Lothar, 1977, Präsident Morsey Rudolf, Speyer, 1981 Neuhaus Helmut, Erlangen,1998, Müller Heribert, Sekretär Frankfurt a.M., 2000 von Aretin Karl Otmar Frhr., Oexle Otto Gerhard, Darmstadt/Mainz, 1980 Göttingen,1998 Blaschke Karlheinz, Dresden, 1990 Paravicini Werner, Paris, 2002 Boehm Laetitia, München, 1975 Repgen Konrad, Bonn, 1971 Duchhardt Heinz, Mainz, 1995 Ritter Gerhard A., 1971 Esch Arnold, 1992 Schieffer Rudolf, München, 1994 Fried Johannes, Frankfurt a.M., 1985 Schulze Winfried, 1994 Fuhrmann Horst, 1972 Schwinges Rainer C., Bern, 1999 Hahn Hans-Werner, Jena, 2003 Stadler Peter, Zürich, 1980 Heckel Martin, 1985 Stollberg-Rilinger Barbara, 2006 von Hehl Ulrich, Leipzig, 2004 Stourzh Gerald, Wien, 1996 Hildebrand Klaus, Bonn, 1983 Szöllösi-Janze Margit, Köln, 2004 Hockerts Hans Günter, Walther Gerrit, Wuppertal, 2008 München, 1995 Weis Eberhard, 1974 Kölzer Theo, 2006 Wengenroth Ulrich, München, 1998 Langewiesche Dieter, Willoweit Dietmar, 2000 Tübingen, 1998 Winkelbauer Thomas, Wien, 2008 Lanzinner Maximilian, Bonn, 2001 Winkler Heinrich August, 1999 Meuthen Erich, Köln, 1977 Wirsching Andreas, Augsburg, Möller Horst, München, 1991 2008 Moraw Peter, Gießen, 1987 Wolgast Eike, Heidelberg, 1988

22009_03_Komm_Personalstand.indd009_03_Komm_Personalstand.indd 6677 224.06.20104.06.2010 115:20:045:20:04 68 Akademische Kommissionen

Die Abteilungen und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Nebenberufl iche Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet.)

Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe Leiter: Prof. Dr. Müller Heribert, Fontanestr. 67, 55127 Mainz. Dr. Annas Gabriele, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Helmrath Johannes*, Berlin

Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, 69221 Dossenheim. Dr. Heil Dietmar, Prof. Dr. Schmid Peter*, Dr. Seyboth Reinhard, alle Regensburg

Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, 69221 Dossenheim Dr. Aulinger Rosemarie, Wien; Dr. Eltz Erwein*, Kiefersfelden; Dr. Fuchs Martina*, Wien; Prof. Dr. Kohler Alfred*, Wien; Prof. Dr. Luttenberger Albrecht*, Regensburg; Dr. Schweinzer Silvia, Wien Sekretariatsangestellte: Neubert Christiane

Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556–1662 Leiter: Prof. Dr. Lanzinner Maximilian, Konviktstr. 11, 53113 Bonn Dr. von Knorring Marc*, Passau; Dr. Leeb Josef, Oberpöring, Prof. Dr. Neuhaus Helmut*, Erlangen

Repertorium Academicum Germanicum Leiter: Prof. Dr. Moraw Peter, Hermann-Löns-Str. 49, 35398 Gießen – Prof. Dr. Schwinges Rainer C., Känelgasse 27, 3052 Zollikofen, Schweiz. Dipl.-Ing. Andresen Suse, M.A., Lic. phil. Dossenbach Daniel, alle Bern; Dr. Kändler Wolfram C., Kammer Ulrike, M.A., Dr. Lind Carsten, Dr. Wagner Frank, alle Gießen Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Willoweit Dietmar, Judenbühlweg 46, 97082 Würzburg Dr. Geffcken Peter*, München; Prof. Dr. Häber lein Mark*, Bamberg Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Neuhaus Helmut, Fichtestr. 46, 91054 Erlangen Dr. Bierther Kathrin*, München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6688 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Historische Kommission 69

Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts Leiter: Prof. Dr. Hildebrand Klaus, Unter dem Klorenrech 26, 53347 Alfter – Prof. Dr. Walther Gerrit, Frankenstr. 2, 63739 Aschaffenburg. Prof. Dr. Becker Winfried*, Passau; Dr. Dathe Uwe, Braunschweig; PD Dr. Grypa Dietmar, Eichstätt; Hannig Alma, M.A. (bis 13.1.2009); Dr. Kleinert Christian*, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Kroll Thomas*, Jena; Dr. Kühlem Kordula, Bonn; Prof. Dr. Lenger Friedrich*, Gießen; Prof. Dr. Müller Heribert*, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Niedhart Gottfried*, Mann- heim; Prof. Dr. Rebenich Stefan*, Bern

Forschungen zur deutschen Sozialgeschichte Leiter: Prof. Dr. Langewiesche Dieter, Sperberweg 1/1, 72076 Tübingen

Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats 1799–1817 (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) Leiter: Prof. Dr. Weis Eberhard, Ammerseestr. 102, 82131 Gauting Dr. Mauerer Esteban, München

Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten Leiter: Prof. Dr. Frhr. von Aretin Karl Otmar, Tizianstr. 7, 80638 Mün- chen – Prof. Dr. Weis Eberhard, Ammerseestr. 102, 82131 Gauting Dr. Müller Gerhard, Jena; Dr. Schimke Maria*, München

Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes Leiter: Prof. Dr. Gall Lothar, Rosselstr. 7, 65193 Wiesbaden. Prof. Dr. Müller Jürgen, Dr. Treichel Eckhardt, beide Frankfurt a.M.

Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler 1933–1945 (in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv) Leiter: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Byecherstr. 34, 80689 München Dr. Hartmannsgruber Friedrich, Koblenz

Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954 (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) Leiter: Prof. Dr. Morsey Rudolf, Blumenstr. 5, 67435 Neustadt/Wstr. – Prof. Dr. Wirsching Andreas, Waldstr. 16, 85235 Sixtnitgern (seit 1.3.2009) Dr. Braun Oliver, München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 6699 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 70 Akademische Kommissionen

Redaktion der „Neuen Deutschen Biographie“ Herausgeber: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München Dr. Ebneth Bernhard, Dr. Jordan Stefan, Prof. Dr. Priesner Claus, Dr. Schimke Maria, Dr. Sonntag Regine, alle München. Sekretariatsangestellte: Mühlenhoff Gabriele, M.A., Wolf Marianne, M.A.

Schriftenreihe der Historischen Kommission Leiter: Sekretär

Geschäftsstelle der Historischen Kommission Geschäftsführer: Dr. Gelberg Karl-Ulrich Digitale Editionen: Reinert Matthias, M.A. Sekretariatsangestellte: Huber Ursula, Klepaczko Gisela, Wenzel-Stengel Ingrid

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7700 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 71

Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse

Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde (gegr. 1927) Schmid Alois, München, Kramer Ferdinand, Untermühl- 1. Vorsitzender hausen Rumschöttel Hermann, München, Kraus Andreas 2. Vorsitzender Lanzinner Maximilian, Freising Acht Peter, München Machilek Franz, Bamberg Ackermann Konrad, Püchersreuth Möseneder Karl, Erlangen Blessing Werner K., Erlangen Müller Winfried, Dresden, a.o. M. Boshof Egon, Passau Munske Horst H., Erlangen Dannheimer Hermann, Hadorf Reindel Kurt, München Diepolder Gertrud, Jettenhausen Reitzenstein Wolf-Armin Frhr. Dopsch Heinz, Salzburg, a.o. M. von, München Drascek Daniel, Regensburg Riedenauer Erwin, München Dressler Fridolin, München Riedmann Josef, Innsbruck, a.o. M. Dünninger Eberhard, München Schenk Winfried, Bonn, a.o. M. Emmerig Hubert, Wien, a.o. M. Schieffer Rudolf, München Flachenecker Helmut, Würzburg Schindling Anton, Tübingen, Fried Pankraz, Heinrichshofen a.o. M. Fuhrmann Horst Schmid Peter, Regensburg Glaser Hubert, Freising Schneider Erich, Schweinfurt Gömmel Rainer, Regensburg Schneidmüller Bernd, Heidel- Greipl Egon J., München berg, a.o. M. Griebel Rolf, München Schwaiger Georg, München Hammermayer Ludwig, Ingolstadt Stauber Reinhard, Klagenfurt, Hartinger Walter, Passau a.o. M. Hartmann Peter Claus, München Störmer Wilhelm, Neubiberg Heim Manfred, München Ullmann Sabine, Eichstätt Horling Thomas, München, ex. off. Volkert Wilhelm, München Jäger Helmut, Gerbrunn Wamser Ludwig, München Kantzenbach Friedrich Wilhelm, Weis Eberhard Roth Weiss Dieter J., Bayreuth Kellner Hans-Jörg, München Wendehorst Alfred, Erlangen Kiessling Rolf, Augsburg Wild Joachim, München Koch Walter Willoweit Dietmar König Werner, Augsburg Wüst Wolfgang, Erlangen Körner Hans-Michael, München Ziegler Walter

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7711 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 72 Akademische Kommissionen

Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Deutinger Stephan, Akad. Oberrat, Dr. Greindl-Wagner Gabriele, apl. Prof. Dr. Holz furtner Ludwig, Dr. Horling Thomas, Akad. Rat, wiss. Sekretär, Dr. Janka Wolfgang, Dr. Schwaab Claudia Sekretariat: Balder Evelyn-Anita, M.A., Goerke Katharina, Klepaczko Gisela

Schwäbische Forschungsstelle Augsburg Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Kiessling Rolf Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Pfister Doris Adresse der Forschungsstelle: Eichleitnerstr. 30, 86159 Augsburg, Tel. 0821 596841, Fax 0821 572822

Institut für Volkskunde Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Drascek Daniel Wiss. Mitarbeiter/innen: Mayer Wolfgang A. (bis 30.9.2009), Dr. Wolf Gabriele, M.A., Dr. Zull Gertraud Sekretariat: Berger Brigitte, M.A., Eberhardt Margit Adresse des Instituts: Barer Straße 13, 80333 München, Tel. 089 515561-3, Fax 089 515561-41

Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae (gegr. 1893)

Vogt Ernst, Vorsitzender und Vertreter der Akademie in der Internationalen The sau rus-Kommission Nörr Dieter, stellv. Vorsitzender Stroh Wilfried, München Bürge Alfons Strunk Klaus Albert Clavadetscher Silvia, München Generalredaktorin: Dr. Clavadetscher Silvia Geschäftsführender Sekretär: Dr. Flieger Manfred Redaktoren: Dr. Blundell John, Dr. Hillen Michael, Dr. Holmes Nigel, Drs. van Leijenhorst Cornelis G., Dr. Wick Claudia Wiss. Mitarbeiter/innen: Breimeier Heinrich, Dott. Clementi Gaia, Dr. habil. Hajdú István, Harbsmeier Theodor W., Dr. Kruse Klaus-H., Drs. Ottink Marijke, Dr. Ramminger Johann, Dr. Reineke Ilse, Rey Raphaël lic. phil., Dott. Rocchi Stefano, Dott. Sannicandro Lisa, Dr. Schafer John, Drs. Schrickx Josine, Dr. Spoth Friedrich Bibliothekarin und Archivarin: Balder Evelyn-Anita, M.A., Maier Ilona Sekretär: Duursma Gerard Buchhalterin: Bernhard Margareta

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7722 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Philosophisch-historische Klasse 73

Kommission für die Herausgabe des Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit (gegr. 1900) Koch Walter, Vorsitzender Landau Peter Kaufhold Hubert, München Nörr Dieter Kresten Otto

Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz (gegr. 1906) Gneuss Helmut, Vorsitzender Landau Peter Fuhrmann Horst Mütherich Florentine, München Kottje Raymund, Bonn Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Ebersperger Birgit

Kommission für Mundartforschung (gegr. 1911) Strunk Klaus Albert, Vorsitzender König Werner, Augsburg Eroms Hans-Werner, Passau Narten Johanna Gneuss Helmut Reiffenstein Ingo Harnisch Rüdiger, Passau Rowley Anthony, München

Bayerisches Wörterbuch Leiter: Prof. Dr. Rowley Anthony Redaktoren: Dr. Denz Josef*, Dr. Funk Edith, Dr. Schamberger-Hirt Andrea, Dr. Schnabel Michael Registratur: Modrow Gisela (bis 31.10.2009) Sekretariat: Jell Christiane

Ostfränkisches Wörterbuch Leiter: Strunk Klaus Albert (kommissarisch) Redaktor: PD Dr. Klepsch Alfred Sekretariat: Trübenbach Eva Adresse der Arbeitsstelle: Wahnfriedstr. 1, 95444 Bayreuth, Tel. 0921 514283, Fax 0921 5088758

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7733 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 74 Akademische Kommissionen

Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum (gegr. 1921) Zanker Paul, Vorsitzender Scholl Andreas, Berlin Bentz Martin, Bonn Vierneisel Klaus, München Fittschen Klaus, Wolfenbüttel Vogt Ernst Hölscher Tonio, Heidelberg Redaktor: Prof. Dr. Schmidt Stefan Wiss. Mitarbeiter/innen: PD Dr. Eschbach Norbert (beurlaubt bis 31.7.2009), Dr. Hofstetter-Dolega Eva, Dr. Hurschmann Rolf, Dr. Olivier-Trottenberg Yasmin, Dr. Piekarski Dirk, Dr. Schöne-Denkinger Angelika, Dr. Zimmermann-Elseify Nina

Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches (gegr. 1939) Gneuss Helmut, Vorsitzender Smolak Kurt, Wien Aris Marc-Aeilko, München Stotz Peter Fuhrmann Horst Strunk Klaus Albert Mölk Ulrich, Göttingen Wellhausen Adelheid, München Rädle Fidel, Göttingen Redaktion: Dr. Wellhausen Adelheid (Leiterin), Dr. Pörnbacher Mechthild Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Fiedler Martin, Konstan ciak Franz-Josef, M.A., Dr. Leithe-Jasper Helena (Mitarbeiterin der Kommission für anti- ke Literatur und lateinische Tradition bei der Österreichischen Akade- mie der Wissenschaften), Dr. Mandrin Isabelle, Dr. Niederer Monica, Orth-Müller Tina, M.A., Dr. Staub Johannes, Dr. Weber Marie-Luise Sekretariat: Feustle Inge

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie (gegr. 1946) Strunk Klaus A., Vorsitzender Oettinger Norbert Boese Johannes, Berlin Ries Gerhard, München Krebernik Manfred Sallaberger Walther, München Matthiae Paolo, Rom Streck Michael P., Leipzig Nörr Dieter Wilcke Claus Wiss. Mitarbeiterinnen: Ecklin Sabine, lic. phil., Pfaffinger Sabine, M.A. Adresse der Redaktion des Reallexikons der Assyriologie und Vorder- asiatischen Archäologie: Institut für Assyriologie und Hethitologie, LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-3348

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7744 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Philosophisch-historische Klasse 75

Musikhistorische Kommission (gegr. 1949) Göllner Theodor, Vorsitzender Konrad Ulrich Beierwaltes Werner Schick Hartmut, München Bower Calvin M., Chicago Schmid Bernhold, München Wiss. Mitarbeiter/in: Dr. Berktold Christian, Dr. Bernhard Michael, Sadgorski Daniela, M.A., Dr. Schmid Bernhold

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung) (gegr. 1950) Koch Walter, Vorsitzender Kraus Andreas Acht Peter, München Schmid Hans Ulrich, Leipzig Bornschlegel Franz-Albrecht, Vogt Ernst München Zahn Peter, München Boshof Egon, Passau Ziegler Walter Büttner Frank Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. des. Epp Ramona, Dr. Steininger Christine

Kommission für zentral- und ostasiatische Studien (gegr. 1954) Höllmann Thomas O., Ehrhard Franz-Karl, München Vorsitzender Franke Herbert Hartmann Jens-Uwe, Hahn Michael, Marburg stellv. Vorsitzender Mette Adelheid, München Wiss. Mitarbeiter/in: PD Dr. Maurer Petra, PD Dr. Schneider Johannes

Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ (gegr. 1957) Märtl Claudia, Vorsitzende Koch Walter Esch Arnold Landau Peter Fuhrmann Horst Wiss. Mitarbeiter/innen: PD Dr. Deutinger Roman (1.3.2009– 30.9.2009), Dr. Giese Martina (ab 1.10.2009), Dr. Knödler Julia (bis 28.2.2009), Dr. Wesche Markus Adresse der Arbeitsstelle: Kaulbachstr. 19, 80539 München, Tel. 089 28638-2618 o. -2616, Fax 089 28638-2018

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7755 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 76 Akademische Kommissionen

Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses (gegr. 1957) Beierwaltes Werner, Vorsitzender Fuchs Erich, München Baum Manfred, Wuppertal Neumann Gerhard Cesa Claudio, Pisa Zöller Günter, München Dörflinger Bernd, Trier Wiss. Sekretär: Dr. Fuchs Erich

Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer (gegr. 1957) Bierbrauer Volker, Vorsitzender Glaser Franz, Klagenfurt Ulbert Günter, München, Kellner Hans-Jörg, München Geschäftsführer von Schnurbein Siegmar Frhr. Dannheimer Hermann, München Sommer C. Sebastian, München Dietz Karlheinz, Würzburg Störmer Wilhelm, München Fingerlin Gerhard, Freiburg i.Br. Zanker Paul Wiss. Mitarbeiter: Dr. Zager mann Marcus, Dr. Zanier Werner Sekretariat: Hubertus Barbara

Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters (gegr. 1960) Müller Jan-Dirk, Vorsitzender Klein Thomas, Bonn von Bloh Ute, Potsdam Köbele Susanne, Erlangen-Nürnberg Fuhrmann Horst Palmer Nigel F., Oxford Grubmüller Klaus, Göttingen Stackmann Karl Haubrichs Wolfgang, Saarbrücken Stempel Wolf-Dieter Heinzer Felix, Freiburg i.Br. Stöllinger-Löser Christine, Henkel Nikolaus, Hamburg München Huber Christoph, Tübingen Wachinger Burghart

Vorhaben „Deutsche Literatur des Mittelalters“, München Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Bodemann Ulrike, Dr. Domanski Kristina* (1.1.–31.5., 1.7.–31.8., 1.10.–31.12. 2009), Kornrumpf Gisela*, PD Dr. Schmidt Peter, Dr. Stöllinger-Löser Christine, wiss. Sekretärin Sekretariatsangestellte: Müller Barbara

Vorhaben „Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache“ Projektleitung: Prof. Dr. Schulze Ursula Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Ohly Sibylle, Schmidt Daniela, M.A. Adresse der Arbeitsstelle: Freie Universität Berlin, FB Philosophie und Geisteswissenschaften, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Tel. 030 838-52239 o. -54306

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7766 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Philosophisch-historische Klasse 77

Kommission für Semitische Philologie (gegr. 1961) Bobzin Hartmut, Vorsitzender Kunitzsch Paul Höllmann Thomas O. Seidensticker Tilman, Jena Krebernik Manfred Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Müller Kathrin

Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt (gegr. 1962) Schönberger Rolf, Vorsitzender Landau Peter Aris Marc-Aeilko, München Leibold Gerhard, München Beierwaltes Werner Richter Vladimir, Innsbruck Courtenay William J., Madison Schneider Karin, München Heinzmann Richard, München Weitlauff Manfred Wiss. Mitarbeiter: Dr. Quero-Sánchez Andrés, Dr. Rodler Klaus

Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (gegr. 1962) Borchardt Knut, Vorsitzender Hockerts Hans Günter, München Graf Friedrich Wilhelm, Hübinger Gangolf, Frankfurt/O. stellv. Vorsitzender Lepsius M. Rainer Fikentscher Wolfgang Neumann Manfred Hanke Edith, München Ziegler Rolf Henrich Dieter Wiss. Mitarbeiter/innen: Prof. Dr. Aldenhoff-Hübinger Rita, Bube Ursula, Gerhards Thomas (ab 1.4.2009), Dr. Hanke Edith, wiss. Sekretärin, Dr. Hinz Uta, Hoffstadt Anke (ab 1.9.2009), Dr. Lauterer Heide-Marie (bis 31.7.2009), Dr. Meyer-Stoll Cornelia, Munding Anne (ab 15.1.2009), Dr. Osswald-Bargende Sybille, Schön Manfred, Dr. Schröder Joachim (bis 31.8.2009) Sekretariat: Halke Elisabeth, Kaiser Franziska, M.A.

Kommission für die Herausgabe einer 2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum (gegr. 1968) Vogt Ernst, Vorsitzender Hübner Reinhard, Eichstätt Hose Martin, stellv. Vorsitzender Kresten Otto Bühler Winfried † Landau Peter Fuhrmann Horst Schieffer Rudolf, München Wiss. Mitarbeiter: Dr. Lamberz Erich (wiss. Aushilfskraft), PD Dr. Müller Andreas (bis 31.8.2009)

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7777 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 78 Akademische Kommissionen

Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling (gegr. 1968) Büttner Frank, Vorsitzender Hermanni Friedrich, Tübingen Beierwaltes Werner Hühn Lore, Freiburg i.Br. Brandt Reinhard, Marburg Jacobs Wilhelm G., München Buchheim Thomas, München Jantzen Jörg, Hamburg Danz Christian, Wien Neumann Gerhard Gerhardt Volker, Berlin Peetz Siegbert, Weingarten Henrich Dieter Schönberger Rolf Wiss. Mitarbeiter: Dr. Durner Manfred, Prof. Dr. Jantzen Jörg, wissen- schaftlicher Sekretär (bis 31.12.2009), PD Dr. von Manz Hans Georg, Müller-Bergen Anna-Lena, M.A. (bis 31.12.2009), PD. Dr. Radrizzani Yves, Wieshuber Alois, M.A.

Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens (gegr. 1984) Zanker Paul, Vorsitzender Hoffmann Adolf, Berlin Kockel Valentin, Augsburg, Koenigs Wolf, München Geschäftsführer Vierneisel Klaus, München von Hesberg Henner, Rom Vogt Ernst Redaktion: Prof. Dr. Schmidt Stefan (kommissarisch)

Kommission für Neuere deutsche Literatur (gegr. 1986) Birus Hendrik, Vorsitzender Neumann Gerhard Begemann Christian, München Ott Ulrich, Öhningen Doppler Alfred, Innsbruck Pfotenhauer Helmut Laufhütte Hartmut, Passau Schulze Winfried Müller Jan-Dirk Strunk Klaus Albert Müller-Seidel Walter Wiss. Mitarbeiter: Dr. John Johannes

Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von F.H. Jacobi (gegr. 1987) Henrich Dieter, Vorsitzender Landau Peter Birus Hendrik Müller-Seidel Walter Jaeschke Walter, Bochum Schönberger Rolf Wiss. Mitarbeiter: Dr. Weyenschops Jürgen

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7788 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Philosophisch-historische Klasse 79

Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II. (gegr. 1990) Koch Walter, Vorsitzender Kölzer Theo Fees Irmgard, München Landau Peter Fuhrmann Horst Schieffer Rudolf, München Görich Knut, München Wiss. Mitarbeiter: Dr. Höflinger Klaus, Dr. Spiegel Joachim Adresse der Arbeitsstelle: Amalienstr. 52, 80799 München, Tel. 089 2180-3789, Fax 089 2180-5654 Postadresse: Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II., c/o Histori- sches Seminar, Abt. Historische Grundwissenschaften, LMU Mün- chen, Ge schwis ter-Scholl-Platz 1, 80539 München

Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches (gegr. 1996) Stempel Wolf-Dieter, Vorsitzender Pfister Max, Saarbrücken Gneuss Helmut Selig Maria Oesterreicher Wulf Strunk Klaus Albert Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Kraus Claudia, Peter Renate, M.A., Dr. Tausend Monika Adresse der Arbeitsstelle: Ludwigstr. 25, 80539 München, Tel. 089 2180-3506, Fax 089 2180-3535

Kommission für kulturanthropologische Studien (gegr. 1996) Fikentscher Wolfgang, Göllner Theodor Vorsitzender Höllmann Thomas O. Borchardt Knut, Landau Peter stellv. Vorsitzender Pöppel Ernst, München

Kommission für Theologiegeschichtsforschung (gegr. 2004) Graf Friedrich Wilhelm, Vorsitzender Bischof Franz Xaver, München Weitlauff Manfred, Bobzin Hartmut stellv. Vorsitzender Pautler Stefan, München Albrecht Christian, München Wenz Gunther Wiss. Mitarbeiter/in: Bendig Volker, Loidl Hannelore, Dr. Pautler Stefan, Seelos Alexander Adresse der Arbeitsstelle: c/o Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-2808

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 7799 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 80 Akademische Kommissionen

Kommission für die Herausgabe der Werke des Johannes von Damaskus (gegr. 2006) Vogt Ernst, Vorsitzender Drecoll Volker Henning, Tübingen Hose Martin, stellv. Vorsitzender Schieffer Rudolf, München Berger Albrecht, München Wiss. Mitarbeiter: Dr. Volk Robert

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8800 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 81

Kommissionen der Mathematisch- naturwissenschaftlichen Klasse

Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung (gegr. 1868) Rummel Reinhard, Vorsitzender Rothacher Markus, Zürich Beutler Gerhard, Bern Soffel Heinrich, München Bolle Hans-Jürgen Stoer Josef Hein Günter W., Neubiberg Wunderlich Thomas, München Nagel Günter, Kempten Wiss. Mitarbeiter: Hon.-Prof. Dr.-Ing. Boedecker Gerd*, Dr.-Ing. Gerlach Christian, Dr.-Ing. Völksen Christof, Orga ni sa to ri- scher Leiter, Dipl.-Ing. Wende Werner Sekretariatsangestellte: Jell Christiane Werkmeister: Spohnholtz Torsten

Kommission für die Herausgabe der Werke von Johannes Kepler (gegr. 1935) Bulirsch Roland, Vorsitzender Rummel Reinhard Bialas Volker, München Seck Friedrich, Tübingen Brosche Peter, Bonn Wieland Hans, München Folkerts Menso Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Di Liscia Daniel A. (bis 31.5.2009), Dr. Boockmann Friederike*, Kothmann Hella, M.A.*, Schenkel Peter Michael, M.A.*

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8811 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 82 Akademische Kommissionen

Kommission für Tieftemperaturforschung (gegr. 1946) Kaiser Wolfgang, Vorsitzender Kotthaus Jörg Peter, München Abstreiter Gerhard, Landwehr Gottfried stellv. Vorsitzender Schwoerer Markus Gross Rudolf Vollhardt Dieter, Augsburg Hänsch Theodor W. Weiss Dieter, Regensburg

Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Str. 8, 85748 Garching Tel. 089 289-14202, Fax 089 289-14206 E-Mail: [email protected], Internet: www.wmi.badw.de Leiter des Instituts: Gross Rudolf Vertreter der TU München am Institut: Abstreiter Gerhard Vertreter der LMU München am Institut: Kotthaus Jörg Peter, München Wiss. Mitarbeiter/innen: Dipl.-Phys. Althammer Matthias, Dr. Biberacher Werner, Dipl.-Phys. Botka Bea (seit 15.4.2009), Dipl.-Phys. Brandlmaier Andreas, Dipl.-Phys. Büttner Johannes (seit 1.8.2009), Dipl.-Phys. Czeschka Franz, PD Dr. habil. Einzel Dietrich, Dipl.-Phys. Eiter Hans-Martin, Dr. habil. Erb Andreas, Dipl.- Phys. Geprägs Stephan, Dr. Gönnenwein Sebastian, Dr. habil. Hackl Rudolf, Dipl.-Phys. Helm Toni (seit 15.2.2009), Dr. Hermann Bianca (seit 1.7.2009), Dipl.-Phys. Hocke Fredrik, Dr. Hübl Hans (seit 15.1.2009), Dr. Kartsovnik Mark, Dipl.-Phys. Kretzschmar Florian (seit 1.2.2010), Dr. Lambacher Michael (1.2.2009–31.10.2009), Prof. Dr. Lerf Anton, Dr. Marx Achim, Dipl.-Phys. Menzel Edwin, Dipl.-Phys. Muschler Bernhard, Dipl.-Phys. Niemczyk Thomas, Dr. Opel Matthias, Dipl.-Phys. Prestel Wolfgang (bis 31.3.2009), Prof. Dr. Schuberth Erwin (bis 31.1.2010), Dipl.-Phys. Schwarz Manuel (seit 1.6.2009), Dr. Uhlig Kurt, Dipl.-Phys. Venkateshvaran Deepak, Dipl.-Phys. Weiler Mathias Wiss. Mitarbeiter der TUM und Stipendiaten am Institut: Dr. Deppe Frank, Dipl.-Phys. Gruber Katrin, Dipl.-Phys. Häberlein Max (seit 15.12.2009), Dipl.-Phys. Hoffmann Elisabeth, Dipl.-Phys. Mariantoni Matteo (bis 30.9.2009), Dipl.-Phys. Rohr Carsten, Dipl.-Phys. Wild Georg Sekretariat und Verwaltung: Dönertas Emel, Ossiander Ludwig, Pinkert Tina (Elternzeit) Technische Angestellte: Binkert Peter, Brenninger Thomas, Guggenberger Ulrich, Guratzsch Dieter, Habel Astrid, Helm-Knapp Karen, Höss Josef, Klaus Julius, Kremer Jean-Claude, Müller Robert, Naundorf Jan, Nitschke Georg, Reichlmeier Christian, Schwaiger Harald, Thies Helmut, Wanninger Siegfried Hilfskräfte: Plöderl Sybilla, Steinberg Brigitte

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8822 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 83

Deutsche Geodätische Kommission (gegr. 1950) Vorsitzender: Dietrich Reinhard, Dresden Ständiger Sekretär: Wunderlich Thomas, München Ordentliche Mitglieder Becker Mathias, Darmstadt Linke Hans-Joachim, Darmstadt Benning Wilhelm, Aachen Maas Hans-Gerd, Dresden Bill Ralf, Rostock Magel Holger, München Buchroithner Manfred F., Dresden Mayer Helmut, München Eichhorn Andreas, Darmstadt Meng Liquiu, München Förstner Wolfgang, Bonn Möser Michael, Dresden Freeden Willi, Karlsruhe Müller Jürgen, Hannover Fritsch Dieter, Stuttgart Niemeier Wolfgang, Braunschweig Grünreich Dietmar, Frankfurt a.M. Plümer Lutz, Bonn Heck Bernhard, Karlsruhe Reuter Franz, Dresden Hein Günter, München Rummel Reinhard Heipke Christian, Hannover Schilcher Matthäus, München Hellwich Olaf, Berlin Schmitt Günter, Karlsruhe Hennes Maria, Karlsruhe Schuh Wolf-Dieter, Bonn Hinz Stefan, Karlsruhe Schwarz Wilfried, Weimar Hugentobler Urs, München Sester Monika, Hannover Kleusberg Alfred, Stuttgart Sneeuw Nico, Stuttgart Kötter Theo, Bonn Stilla Uwe, München Kolbe Thomas, Berlin Thiemann Karl-Heinz, München Kuhlmann Heiner, Bonn Voss Winrich, Hannover Kusche Jürgen, Bonn Wanninger Lambert, Dresden Kutterer Hansjörg, Hannover Entpfl ichtete Mitglieder Abb Wilhelm, München Ilk Karl-Heinz, Bonn Ackermann Friedrich, Stuttgart Koch Karl-Rudolf, Bonn Albertz Jörg, Berlin Konecny Gottfried, Hannover Augath Wolfgang, Dresden Lelgemann Dieter, Berlin Bähr Hans Peter, Karlsruhe Linkwitz Klaus, Stuttgart Dorrer Egon, München Mälzer Hermann, Karlsruhe Draheim Heinz, Karlsruhe Meier Siegfried, Dresden Ebner Heinrich, München van Mierlo Johannes, Karlsruhe Finsterwalder Rüdiger, München Möller Dietrich, Braunschweig Förstner Rudolf, Frankfurt a.M. Morgenstern Dieter, Bonn Grafarend Erik, Stuttgart Oberholzer Gustav, München Groten Erwin, Darmstadt Regensburger Karl, Dresden Gründig Lothar, Berlin Reigber Christoph Hartl Philipp, Stuttgart Schlemmer Harald, Darmstadt Heitz Siegfried, Bonn Schnädelbach Klaus, München Hektor Erich, Aachen Schneider Manfred, München Hoisl Richard, München Schödlbauer Albert, München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8833 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 84 Akademische Kommissionen

Seeger Hermann, Frankfurt a.M. Weiss Erich, Bonn Seele Walter, Bonn Witte Bertold, Bonn Torge Wolfgang, Hannover Wrobel Bernhard, Darmstadt

Korrespondierende Mitglieder Ádám Joszef, Budapest Kakkuri Juhani, Helsinki Alkis Ayhan, Istanbul Kopacik Aloiz, Bratislava Altan M. Orhan, Istanbul Loch Carlos, Florianopolis Beutler Gerhard, Bern Milev Georgi, Sofi a Biró Peter, Budapest Molenaar Martien, Enschede Brunner Fritz, Graz Moritz Helmut, Graz Colomina Ismael, Barcelona Mueller Ivan, Columbus Cross Paul, London Neuner Johan, Bukarest Detreköi Akos, Budapest Roic Miodrag, Zagreb Frank André, Wien Rothacher Markus, Potsdam Ghitau Dumitru, Bukarest Schenk Anton, Columbus Grün Armin, Zürich Schuh Harald, Wien Haggrén Henrik, Espoo Schwarz Klaus-Peter, Calgary Henneberg Heinz Günther, Sjöberg Lars, Stockholm Maracaibo Sünkel Hans, Graz Hurni Lorenz, Zürich Teunissen Peter, Delft Ingensand Hilmar, Zürich Torlegård Kennert, Stockholm Kahle Hans-Gert, Zürich Vosselmann M. George, Enschede Kahmen Heribert, Wien

Geschäftsführer und Redakteur der Veröffentlichungen der DGK: Dipl.-Ing. Hornik Helmut Sekretariat: Kapfberger Charlotte

Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut Direktor: Hon.-Prof. Dr.-Ing. Drewes Hermann Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr.-Ing. Angermann Detlef, Dipl.-Ing. Bloss- feld Mathis (seit 1.4.2009), Dr.-Ing. Bosch Wolf gang, Dr.-Ing. Bouman Johannes, Dr.-Ing. Dettmering Denise, Dr. Gerstl Michael, Dipl.-Ing. Goebel Gabriel (seit 1.7.2009), Dipl.-Ing. Göttl Franziska, Dr.-Ing. Heinkelmann Robert, Dr.-Ing. Kelm Rainer, Dipl.-Ing. Müller Horst, Dr.-Ing. Richter Burghard, Dipl.-Ing. Sanchez-Drewes Laura, Dipl.-Ing. Savcenko Roman, Dr.-Ing. habil. Schmidt Michael, Dipl.-Ing. Seemül- ler Wolf gang, Dr.-Ing. Seitz Manuela Ingenieur: Dipl.-Inf. (FH) Schwatke Christian Verwaltung: Dipl.-Betriebswirt (FH) Küffner Wolfgang Sekretariat: Varga Margit Technische Angestellte: Arenz Herbert, Forberg Beate, Gottschalk Reinhard (bis 30.9.2009), Leismüller Franz Arbeiter: Klepaczko Alfred

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8844 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 85

Kommission für Glaziologie (gegr. 1962) Hagedorn Horst, Vorsitzender Kuhn Michael Brunner Kurt, München Manhart Michael, München Bunge Hans-Peter Miller Heinz, Bremen Finsterwalder Rüdiger, München Pellikka Petri, Helsinki Herm Dietrich Reinwarth Oskar, München Heuberger Helmut, Salzburg Stilla Uwe, München Wiss. Mitarbeiter/in: Dr. Braun Ludwig, Dr. Escher-Vetter Heidi, Dr. Mayer Christoph, Dr.-Ing. Schwartz Hans-Dieter*, Dr. Weber Markus Technischer Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Heucke Erich Sekretariat: Samuel-Eckerle Eva, Soturczak Lusia

Kommission für Informatik (gegr. 1963) Vorsitzender: Der Präsident Ständiger Sekretär: Zenger Christoph

Mitglieder Ballwieser, Wolfgang3 Koch Walter3 Bauer Friedrich L. Kranzlmüller Dieter, München Bender Klaus, München2 Krcmar Helmut, München Bode Arndt Kriegel Hans-Peter, München Brauer Wilfried Nöth Heinrich Bulirsch Roland Picot Arnold1 Bungartz Hans-Joachim, München Rank Ernst, München2 Bunge Hans-Peter Rösch Notker, München2 Durst Franz Schaile Dorothee, München4 Eberspächer Jörg, München2 Schwichtenberg Helmut Gerndt Michael, München2 Stausberg Jürgen München1 Hanke Werner, Würzburg5 Stintzing Sigmund, München1 Hegering Heinz-Gerd, München Stoer Josef 3 Hoffmann Karl-Heinz Wirsing Martin, München Igel Heiner, München1 Zipse Hendrik, München1

____--______1 (als Vertreter der LMU München) 2 (als Vertreter der TU München) 3 (als Vertreter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften) 4 (als Vertreter für den Garchinger Hochschulbereich) 5 (als Vertreter der Hochschulen außerhalb Münchens)

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8855 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 86 Akademische Kommissionen

Leibniz-Rechenzentrum Boltzmannstr. 1, 85748 Garching,Tel. 089 35831-8702, Fax 089 35831-9700 Direktorium: Bode Arndt (Vorsitzender), Bungartz Hans-Joachim, Hegering Heinz-Gerd, Kranzlmüller Dieter Stellv. Leiter: Dr. Apostolescu Victor Leitende wiss. Mitarbeiter: Läpple Alfred (bis 31.12.2009), Dr. Hartmannsgruber Norbert, PD Dr. Reiser Helmut (ab 1.1.2010), Dr. Steinhöfer Horst-Dieter Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Allalen Mohammed, Dr. Bader Reinhold, Baur Werner, Bayer Bernhard, Berner Stefan, Dr. Beronov Kamen, Beyer Wolfgang, Bezold Hanns Oskar, Dr. Biardzki Christoph, Dr. Block Alexander, Dr. Bötsch Ernst, Dr. Bopp Michael, Braun Oliver, Dr. Brehm Matthias, Breinlinger Helmut, Dr. Brenner Michael, Brunner Claudia, Dr. Carlson Arthur, Christadler Iris, Diehn Max, Dobler Johann, Dreer Jutta, Dr. Dunaevskiy Alexander, Dr. Ebner Ralf, Engel Ute, von Eye Felix, Dr. Frank Anton C., Freund Rosa, Fritz Wolfgang, Gillmeister Markus, Gleixner Florian, Goyal Sadhna, Guillen Carias Carla, Haarer Adolf, Dr. Hahn Eberhard, Hammann Ernst, Dr. Heller Helmut, Dr. Hesse Wolfram, Dr. Hommel Wolfgang, Dr. Huber Herbert, Iliopoulos Syridon, Dr. Jamitzky Ferdinand, Dr. Kirchgesser Ulrike, Dr. Kleinhenz Hans- Georg, Kokkas Vasilios, Kornberger Ralf, Laitinen Jarno, Landherr Gerhard, Leong Siew Hoon, Leschhorn Klaus, Lichtinger Bernhard, Loidl Stefan, Dr. Maier Andreas, Marcu Gabriela Patricia, May Günter, Meschederu Markus, Metzger Stefan, Dr. Müller Markus Michael, Niedermeier Thomas, Oechsle Rüdiger, Paisios Emmanouil, Dr. Palm Ludger, Peinkofer Stephan, Pretz Christian, Raab Winfried, Dr. Reiner Bernd, Richter Christian, Dr. Richter Helmut, Rivera Orlando, Dr. Satzger Helmut, Saverchenko Ilya, Dr. Schaaf Thomas, Dr. Schmitz David, Spirk Werner, Stephan Andreas, Storz Michael, Strunz Rainer, Tröbs Helmut, Wagner Frederik, Weidner Karl, Dr. Weinberg Volker, Dr. Weinert Peter, Wendler Cornelia, Wimmer Claus, Dr. Yampolskiy Mark, Zhao Yue, Zrenner Florian Anton Wiss. Mitarbeiter/innen der TUM und der LMU am LRZ: Knittl Silvia, Dr. Lindinger Tobias, Pluta Daniel Technische Angestellte: Albrecht Monika, Arndt Martin, Baranski Renate, Bender Peter, Benen Dieter, Bernbeck Katalin, Bezold-Chatwin Margret, Briemle Alfred, Dragossy Agneta, Fakler Thomas Ludwig, Gärtner Rolf-Helmut, Gebert Jochen, Ghareh Hasanloo Mandana, Glose Heinrich, Haarer Sybille, Häfele Christof, Haider Alois, Heilmaier Josef, Hoferer Susanne, Hollermeier Rudolf, Hufnagl Monika, Kantor Rozalija, Keimerl Josef, Krimmer Erika, Kuch Roland, Langner Hermann, Lanz Joachim, Laschka Christiane, Leisen Siegfried, Liedl Ruth, Lippert Wilhelm, Lippold Martin, Loibl-Sittler Christa, Malik Ghulam-Ahmed, Mende Christian, Mühlbauer Josef, Natterer Klaus Peter, Nickl Ewald, Niewöhner Ralf, Oesmann Rainer, Peeger-Pilger Rudi, Podo Santo, Roll

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8866 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 87

Martin, Schöfer Gudrun, Schreiner Alexander, Schröder-Roman-Haza Guillermina, Seibt Volker, Spennesberger Adelheid, Tyroller Johann, Vukasinov Jelena, Wloka Adalbert Verwaltungsangestellte: Apel Hannelore, Füssel Karola, Linner- Pöfinger Sabine, Löchner Anita, Moser Ursula, Vogel Daniel Hilfskraft: Messmer Susanne Auszubildende: Feck Timon, Meister Jürgen, Pötschke Patrick, Seibold Ferdinand, Zellner Michael

Kommission für Geomorphologie (gegr. 1975) Hagedorn Horst, Vorsitzender Herm Dietrich Baumhauer Roland, Würzburg Hövermann Jürgen, Göttingen Blümel Wolf Dieter Jacobeit Jucundus, Augsburg Bremer Hanna, Köln Liedtke Herbert, Bochum Busche Detlef, Würzburg Pfeffer Karl-Heinz, Tübingen Dikau Richard, Bonn Schlüchter Christian, Bern Felix-Henningsen Peter, Gießen Sponholz Barbara, Würzburg Fischer Klaus, Ausgburg Völkel Jörg, Regensburg Grunert Jörg, Mainz Wirthmann Alfred, Karlsruhe Heine Klaus, Regensburg

Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung (gegr. 1983) Sachs Gottfried, Vorsitzender Palme Herbert, Köln Brey Gerhard, Frankfurt a.M. Rummel Reinhard Christensen Ulrich R., Göttingen Salje Ekhard, Cambridge Kniep Rüdiger, Dresden Soffel Heinrich, München

Kommission für Ökologie (gegr. 1986) Stetter Karl O., Vorsitzender Kögel-Knabner Ingrid, Freising Böck August Mayinger Franz Bresinsky Andreas, Sinzing Mosandl Reinhard, Freising Fischbeck Gerhard, Freising von Mutius Erika, München Fittkau Ernst-Josef, München Nöth Heinrich Frey Dieter Rehfuess Karl Eugen, Freising Haber Wolfgang, Freising Reichholf Josef, München Hagedorn Horst Riederer Markus Herm Dietrich Tanner Widmar Hölldobler Bert Wiss. Sekretärin: Dr. Deigele Claudia

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8877 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 88 Akademische Kommissionen

Kommission „Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine“ (gegr. 2001) Brandt Thomas, Vorsitzender Frey Dieter Brauer Wilfried Grothe Benedikt Bulirsch Roland Huber Franz Dudel Josef Pfeiffer Friedrich, München Färber Georg, München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8888 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 89

Klassenübergreifende Kommissionen

Kommission für Gebirgsforschung (gegr. 2001) Hagedorn Horst (federführend) Herm Dietrich Borchardt Knut Ziegler Rolf Bunge Hans-Peter Ziegler Walter Fikentscher Wolfgang

BAdW Forum Technologie Ständiger Ausschuss für Ingenieur- und Angewandte Naturwissenschaften (gegr. 2003) Hagenauer Joachim, Vorsitzender Huber Johannes Zenger Christoph, Lohmann Adolf W. stellv. Vorsitzender Mayinger Franz Abstreiter Gerhard Nöth Heinrich Bauer Friedrich L. Rummel Reinhard Bode Arndt Sachs Gottfried Brauer Wilfried Schwaiger Markus Dudel Josef Schwoerer Markus Durst Franz Wagner Ulrich, München Frey Dieter

Kommission für Wissenschaftsgeschichte (gegr. 2008) Folkerts Menso, Vorsitzender Müller-Seidel Walter Bobzin Hartmut Riederer Markus Boehm Laetitia, München Schmidbaur Hubert Büttner Frank Schott Heinz, Bonn Bulirsch Roland Stolberg Michael, Würzburg Graf Friedrich Wilhelm Willoweit Dietmar Knobloch Eberhard, Berlin Wittern-Sterzel Renate, Erlangen Moulines C. Ulises Ziche Paul, Utrecht Projektleiter „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“: Prof. Dr. med. Dr. phil. Stolberg Michael, Universität Würzburg, Adresse der Arbeitsstelle: Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg, Oberer Neubergweg 10 a, 97074 Würzburg, Tel. 0931 8883093

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 8899 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 90

Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen Haushaltskommission Der Präsident als Vorsitzender Vertreter der Philosophisch-historischen Klasse: Ballwieser Wolfgang Stellvertreter: Canaris Claus-Wilhelm Vertreter der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse: Zenger Christoph Stellvertreter: Bulirsch Roland Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Ministerialdirigent Dr. Wurzbacher Hartmut Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen: Ministerialrat Herzog Klaus

Ausschuss Akademienprogramm Hose Martin, Vorsitzender Müller Jan-Dirk Borchardt Knut Picot Arnold Bulirsch Roland Strunk Klaus Albert Höllmann Thomas O. Geschäftsstelle: Schepers Elisabeth

Arbeitsgruppe Digitalisierung Picot Arnold, Vorsitzender Reinert Matthias Horstkemper Gregor, München Schepers Elisabeth Mikoteit-Olsen Heidi Wesche Markus

Werner Heisenberg Vorlesungen Einladungsausschuss Der Präsident als Vorsitzender Henrich Dieter Graf Friedrich Wilhelm Kessler Horst Hartl F. Ulrich Meier Heinrich, München

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 9900 331.05.20101.05.2010 117:23:457:23:45 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse 91 Kommissionen der Fonds Fonds zur Förderung der Geisteswissenschaften (vormals Aegina-Fonds, Bluntschli-Stiftung, Hardy-Stiftung, Friedrich-Marx-Stif tung, Zographos-Thereianos-Stiftung, Albert- Samson-Stiftung, Ver mächt nis Kleindinst) Der Präsident als Vorsitzender Wenz Gunther Bürge Alfons Zimmermann Michael F. Schnitzer Monika

Fonds zur Förderung der Naturwissenschaften (vormals Liebig-Stiftung, Münchner Bürgerstiftung, Cramer-Klett- Stiftung, Koenigs-Stiftung zum Adolf v. Baeyer-Jubiläum, Wilhelm- Koenigs-Stiftung, Heinrich v. Brunck-Stiftung, Dapper-Saalfels- Stiftung, Albert-Samson-Stif tung, Vermächtnis Kleindinst) Der Präsident als Vorsitzender Mayinger Franz Brenig Wilhelm J.R. Stetter Karl O. Herm Dietrich

Verlagskommission der Akademie Der Präsident als Vorsitzender Fikentscher Wolfgang Bauer Friedrich L.

Personalrat Mende Christian, Vorsitzender Müller Andreas (bis 31.8.2009) Deutinger Stephan Reichlmeier Christian Fakler Thomas Schmid Bernhold Kirchgesser Ulrike Tyroller Johann Kokkas Vasilios

Vertrauensperson der Schwerbehinderten Fakler Thomas

Sprecher der hauptberufl ich tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Einzel Dietrich John Johannes Jamitzky Ferdinand Ottink Marijke

Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen Ebersperger Birgit

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Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen

Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica Landau Peter

Internationale Thesaurus-Kommission Vogt Ernst

Vorstand der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern

Siems Harald Zenger Christoph

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Wissenschaftliche Kommission Höllmann Thomas O.

Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren Wesche Markus

Musikwissenschaftliche Editionen Konrad Ulrich

Patristische Kommission Vogt Ernst

Interakademische Inschriften-Kommission Koch Walter

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Unternehmungen der deutschen Akademien innerhalb der Union académique internationale

Corpus Vasorum Antiquorum Zanker Paul

Mittellateinisches Wörterbuch Gneuss Helmut

Vertreter in der UAI Hartmann Jens-Uwe

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Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti Medaille in Gold 2004 Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Staatsminister a.D., München 2009 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, ehem. Vorsitzender des Direk- toriums sowie ehem. Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, Garching

Medaille in Silber 1959 Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Otto Meitinger, Altpräsident der TU, München 1973 Dr. Angela von den Driesch, em. o. Professorin, München 1978 Dr. Dr. h.c. Robert Münster, Direktor an der Bayerischen Staatsbibliothek a.D., München 1978 Dipl.-Met. Dr. rer. nat. h.c. Oskar Reinwarth, ehem. leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Glaziologie, München 1984 Walther Krafft, Ministerialdirigent a.D., München 1985 Dr. Dr. h.c. Karin Schneider, München 1986 Dr. Robert Doll, Akademischer Direktor a.D., Unterschleiß- heim 1988 Dr. Hans Wieland, Redaktor, München 1989 Dr. Gertrud Diepolder, Redakteurin, München 1989 Dipl.-Phys. Ferdinand Peischl, ehem. Organisatorischer Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, München 1993 Dr. Hermann Dannheimer, Museumsdirektor a.D., München 1995 Prof. Dr. Johannes Kohl, Vorsitzender der Gesellschaft der Freun de der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996 Dr. h.c. Wolfgang Beck, Verleger, München 1997 Senator e.h. Prof. Drs. h.c. mult. Klaus G. Saur, Verleger, Berlin

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1999 Dr. Hans Zimmermann, Ministerialdirigent a.D., München 2000 Prof. Dr. Wilhelm Simson, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG, Düsseldorf 2001 Monika Stoermer, Generalsekretärin a.D. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 2003 Prof. Dr. Clemens Zintzen, ehem. Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Mainz 2005 Norbert Willisch, Ministerialrat a.D., München 2007 Ulrike Leutheusser, ehem. Programmbereichsleiterin Wissenschaft – Bildung – Geschichte beim Bayerischen Rundfunk, München 2007 Prof. Dr. Calvin Bower, University of Notre Dame, Chicago 2008 Prof. Dr. Rumschöttel, ehem. Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns, München 2008 Dr. Dietmar Täube, ehem. stellv. Leiter des Leibniz- Rechenzentrums, Garching

Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille 2003 Prof. Dr. jur. Dr. h.c. mult. Dieter Medicus, em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht 2004 Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Friedrich L. Bauer, em. o. Professor für Mathematik und Informatik 2005 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, o. Professor a.D. für Informatik 2008 Prof. Dr. Ludwig Hammermayer, em. o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte 2008 Prof. Dr. Andreas Kraus, em. o. Professor für Bayerische Geschichte

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Satzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vom 1. März 2010

Übersicht

I. Allgemeine Grundlagen, Aufgaben, Rechtsstellung § 1 Allgemeine Grundlagen § 2 Aufgaben § 3 Finanzierung § 4 Rechtsstellung § 5 Gleichberechtigung von Männern und Frauen

II. Gliederung, Organisation § 6 Mitglieder, Organe § 7 Präsident oder Präsidentin § 8 Vorstand § 9 Plenum § 10 Klassen § 11 Klassensekretare oder Klassensekretarinnen § 12 Generalsekretär oder Generalsekretärin § 13 Vergütung

III. Gelehrtengemeinschaft § 14 Mitgliedschaft § 15 Ordentliche Mitglieder § 16 Korrespondierende Mitglieder § 17 Ehrenmitglieder § 18 Beendigung der Mitgliedschaft

IV. Kommissionen, Forschung § 19 Rechtsstellung, Aufgaben der Kommissionen § 20 Zusammensetzung der Kommissionen § 21 Kommissionsleitung, Geschäftsführung § 22 Änderung der Kommissionsaufgaben, Aufl ösung der Kommission § 23 Akademienprogramm § 24 Drittmittelprojekte

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V. Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften § 25 Status, Aufgaben des Kollegs § 26 Mitgliedschaft § 27 Arbeitsweise § 28 Organisation § 29 Stipendium, Aufwendungsersatz

VI. Publikationen § 30 Veröffentlichungen der Akademie § 31 Tauschverkehr § 32 Ablieferungspfl icht § 33 Veröffentlichungen der Kommissionen

VII. Ehrungen § 34 Medaille Bene merenti, Verdienstmedaille

VIII. Vermögen, Haushalt § 35 Körperschaftsvermögen § 36 Verwaltung von Stiftungen und Fonds § 37 Haushalt § 38 Doppelhaushaltsplan § 39 Haushaltskommission

IX. Personal § 40 Akademiepersonal § 41 Verpfl ichtung des wissenschaftlichen Personals § 42 Sprecherkollegium

X. Wahlen § 43 Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin § 44 Mitgliederwahlen § 45 Wahl der Ehrenmitglieder § 46 Wahl der Klassensekretare oder Klassensekretarinnen

XI. Verfahrensregeln § 47 Geschäftsordnung

XII. Schlussbestimmungen § 48 Beschlussfassung, Inkrafttreten

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I. Allgemeine Grundlagen, Aufgaben, Rechtsstellung § 1 Allgemeine Grundlagen (1) Die von Kurfürst Maximilian III. Josef von Bayern durch das Statut vom 28. März 1759 gegründete „Bayerische Akademie der Wissen- schaften“ mit dem Sitz in München ist eine unter staatlicher Fürsorge stehende Vereinigung von Gelehrten und zugleich Forschungseinrich- tung. (2) Die Akademie führt ein Dienstsiegel des Freistaates Bayern und ein Schmucksiegel für eigene Zwecke.

§ 2 Aufgaben (1) 1Aufgabe der Akademie ist es, wissenschaftliche Tätigkeit und For- schung zu fördern. 2Dadurch trägt sie zugleich zum Nutzen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei. 3Sie beteiligt sich an der öffentlichen Auseinandersetzung über wissenschaftliche Fragen. (2) Die Akademie pfl egt den fächerübergreifenden wissenschaftlichen Gedankenaustausch unter ihren Mitgliedern und die Beziehungen zu gelehrten Körperschaften und wissenschaftlichen Institutionen des In- und Auslandes. (3) 1Sie gründet und unterhält eigene Forschungseinrichtungen, sie betreut wissenschaftliche Unternehmungen, sie unterstützt die selb- ständigen Forschungen ihrer Mitglieder, sie fördert den wissenschaft- lichen Nachwuchs sowie die Forschungsarbeiten anderer und regt sol- che Arbeiten an. 2Die Forschung der Akademie dient der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse in allen Disziplinen; ein Schwerpunkt liegt auf langfristig angelegten Forschungsvorhaben. (4) 1Sie kann öffentliche Sitzungen und Vorträge veranstalten. 2Alljähr- lich fi ndet eine öffentliche Festsitzung statt, in der der Präsident oder die Präsidentin den Jahresbericht erstattet und ein Mitglied die Fest- rede hält. (5) Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben verfolgt die Akademie ausschließ- lich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.

§ 3 Finanzierung (1) 1Der Freistaat Bayern stellt der Akademie nach Maßgabe des Staats- haushalts Stellen sowie Mittel zur Durchführung ihrer Aufgaben und angemessene Räumlichkeiten zur Verfügung. 2Für die Haushalts- und Wirtschaftsführung gelten, soweit nichts anderes bestimmt ist, die staatlichen Vorschriften. (2) Die Akademie trägt zur Finanzierung ihrer Aufgaben durch Einwer- bung von Mitteln Dritter bei.

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§ 4 Rechtsstellung

(1) 1Die Akademie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. 2Sie hat das Recht, ihre Angelegenheiten durch Satzung zu regeln, die der Ge- nehmigung des für den Geschäftsbereich Wissenschaft zuständigen Bayerischen Staatsministeriums (im Folgenden „zuständigen Staats- ministeriums“) bedarf. (2) 1Die Akademie genießt den Schutz und die Förderung des Frei- staates Bayern. 2Sie untersteht der Aufsicht des zuständigen Staats- ministeriums, in Angelegenheiten ihrer Selbstverwaltung der Rechts- aufsicht(3) Das zuständige Staatsministerium kann unentgeltlich Stellungnahmen der Akademie über wissenschaftliche Gegenstände einholen.

§ 5 Gleichberechtigung von Männern und Frauen Die Akademie fördert bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unter Beachtung der Grundsätze der geschlechtersensiblen Sichtweise die Gleichstellung von Männern und Frauen.

II. Gliederung, Organisation § 6 Mitglieder, Organe (1) Mitglieder der Akademie sind ordentliche Mitglieder, korrespondie- rende Mitglieder und Ehrenmitglieder. (2) Organe der Akademie sind der Präsident oder die Präsidentin, der Vorstand, das Plenum und die Klassen.

§ 7 Präsident oder Präsidentin (1) An der Spitze der Akademie steht der Präsident oder die Präsidentin. (2) 1Der Präsident oder die Präsidentin führt die laufenden Geschäfte der Akademie. 2Er oder sie beruft die Vorstandssitzungen, Plenarsit- zungen, Gesamtsitzungen und öffentlichen Sitzungen ein, leitet sie und führt die Beschlüsse aus. 3Er oder sie vertritt die Akademie als Körperschaft gerichtlich und außergerichtlich. 4Er oder sie ist Dienst- vorgesetzter oder Dienstvorgesetzte der an der Akademie tätigen Staatsbeamten oder Staatsbeamtinnen sowie der an der Akademie tätigen staatlichen Beschäftigten mit Ausnahme des Generalsekre- tärs oder der Generalsekretärin. 5Er oder sie nimmt gegenüber den Beschäftigten der Akademie (Körperschaftsbediensteten) die Funkti- on des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin wahr. 6Er oder sie übt das Hausrecht in den Räumen der Akademie aus. 7Er oder sie unterbreitet den Vorschlag gem. § 45 für die Wahl eines Ehrenmitglieds. 8Er oder sie nimmt die Berichte der Kommissionen entgegen, § 21 Abs. 3 Satz 2.

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(3) 1Der Präsident oder die Präsidentin wird durch zwei Vizepräsiden- ten oder Vizepräsidentinnen vertreten. 21. Vizepräsident oder Vize- präsidentin ist der jeweils nicht geschäftsführende Sekretar oder die jeweils nicht geschäftsführende Sekretarin der Klasse, welcher der Präsident oder die Präsidentin nicht angehört, 2. Vizepräsident oder Vi- zepräsidentin ist der nicht geschäftsführende Sekretar oder die nicht geschäftsführende Sekretarin der Klasse, welcher der Präsident oder die Präsidentin angehört.

§ 8 Vorstand (1) 1Der Präsident oder die Präsidentin, der oder die nächste nicht ver- hinderte Amtsvorgänger oder Amtsvorgängerin, die vier Klassense- kretare oder Klassensekretarinnen und der Generalsekretär oder die Generalsekretärin bilden den Vorstand der Akademie. 2Falls kein Amts- vorgänger oder keine Amtsvorgängerin des Präsidenten oder der Prä- sidentin in der Lage ist, im Vorstand mitzuwirken, wird vom Plenum für die Amtszeit des Präsidenten oder der Präsidentin ein ordentliches Mitglied in den Vorstand gewählt. 3Dieses gehört nicht der gleichen Klasse an wie der Präsident oder die Präsidentin. (2) Der Vorstand ist insbesondere zuständig für: 1. die Beratung des Präsidenten oder der Präsidentin bei der Führung der laufenden Geschäfte, 2. die Beschlussfassung in Angelegenheiten, die ihm vom Präsidenten oder der Präsidentin vorgelegt werden, 3. grundsätzliche Angelegenheiten der Mitgliedschaft der Akademie in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, 4. Angelegenheiten der Forschung, für die in dieser Satzung nicht eine andere Zuständigkeit festgelegt ist, insbesondere • Angelegenheiten des Akademienprogramms, • Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Forschung sowie • strukturelle und organisatorische Fragen der Forschung, hierzu kann der Vorstand den Klassen Vorschläge unterbreiten, 5. den Vollzug des Haushaltsplans der Akademie, 6. die Verteilung der der Akademie im Haushaltsplan zentral zugewie- senen Mittel und der Stellen unter Berücksichtigung aufgabenorien- tierter Bedarfsgesichtspunkte, 7. die Verwaltung des Vermögens der Akademie, 8. Stellungnahmen zu den Vorschlägen des Präsidenten oder der Präsi- dentin für die Wahl von Ehrenmitgliedern durch das Plenum, 9. Vorschläge für die Verleihung der Medaille Bene merenti und der Verdienstmedaille. (3) 1In unaufschiebbaren Angelegenheiten kann der Präsident oder die Präsidentin anstelle des Vorstands die erforderlichen Entscheidungen treffen. 2Er oder sie hat den Vorstand hierüber bei nächster Gelegen-

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heit zu unterrichten. 3Dieser kann die Entscheidungen aufheben; be- reits entstandene Rechte Dritter bleiben unberührt. (4) 1Der Vorstand kann beratende Ausschüsse einsetzen. 2In diesen Ausschüssen sollen entsprechend der Aufgabenstellung Mitglieder beider Klassen vertreten sein. (5) Der Präsident oder die Präsidentin muss den Vorstand einberufen, wenn zwei Mitglieder des Vorstandes es verlangen. (6) 1Beschlüsse des Vorstandes setzen die Anwesenheit von mindes- tens vier Mitgliedern voraus. 2Sie werden mit Stimmenmehrheit der Anwesenden gefasst. 3Bei Stimmengleichheit entscheidet der oder die Vorsitzende. Näheres regelt die Geschäftsordnung gemäß § 47.

§ 9 Plenum (1) Die ordentlichen Mitglieder beider Klassen bilden zusammen das Plenum der Akademie. (2) Das Plenum 1. berät und beschließt über wissenschaftliche und geschäftliche An- gelegenheiten, die nach Satzung oder wegen ihrer allgemeinen Be- deutung und besonderen Tragweite dem Plenum zu unterbreiten sind, 2. wählt den Präsidenten oder die Präsidentin und vollzieht die Wahl der ordentlichen und korrespondierenden Mitglieder sowie der Ehren- mitglieder, 3. beschließt die Satzung, die Geschäftsordnung der Akademie und nach Maßgabe dieser Satzung sonstige Regelungen der Akademie, 4. genehmigt gemäß den Bestimmungen des § 37 Abs. 5 der Satzung den Haushalt der Akademie, 5. beschließt über die Verleihung von Preisen der Akademie, soweit ihm im betreffenden Statut die Zuständigkeit hierfür übertragen wur- de, 6. genehmigt ggf. Satzungen der Kommissionen, 7. beschließt in allen übrigen ihm durch diese Satzung übertragenen Aufgaben. (3) 1Das Plenum kann für bestimmte Aufgaben Kommissionen bilden und Ausschüsse einsetzen. 2Der Name der Kommissionen und Aus- schüsse wird vom Plenum bestimmt. 3Für klassenübergreifende wis- senschaftliche Kommissionen gilt § 19 (Rechtsstellung, Aufgaben der Kommissionen) entsprechend. (4) 1Soweit die Geschäfte der Akademie nicht durch den Präsidenten oder die Präsidentin, den Vorstand oder durch übereinstimmende Be- schlüsse der beiden Klassen erledigt werden können, werden sie vom Präsidenten oder der Präsidentin dem Plenum zur Entscheidung un- terbreitet. 2Der Präsident oder die Präsidentin kann Plenarsitzungen auch nach eigenem Ermessen einberufen. 3Auf Antrag von zehn or- dentlichen Mitgliedern muss er oder sie eine Plenarsitzung einberu- fen.

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(3) 1Soweit nichts anderes bestimmt ist, kommen die Beschlüsse des Plenums mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder zustan- de. 2Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des oder der Vor- sitzenden. Näheres regelt die Geschäftsordnung gemäß § 47.

§ 10 Klassen (1) 1Die ordentlichen und korrespondierenden Mitglieder bilden eine Philosophisch-historische und eine Mathematisch-naturwissen- schaftliche Klasse. 2Jede Klasse besteht aus höchstens 45 nicht ent- pfl ichteten sowie entpfl ichteten ordentlichen Mitgliedern und höchs- tens 80 korrespondierenden Mitgliedern. (2) 1Die Klassen halten Sitzungen ab, in denen wissenschaftliche Vor- träge gehalten werden und über Angelegenheiten der Klasse beraten und Beschluss gefasst wird. 2An den Vorträgen und wissenschaft- lichen Beratungen können auch die ordentlichen Mitglieder der an- deren Klasse und alle korrespondierenden Mitglieder teilnehmen. 3Stimmberechtigt sind stets nur die ordentlichen Mitglieder der Klasse gemäß § 15 Abs. 3. (3) Die Akademie hält Gesamtsitzungen beider Klassen ab. (4) 1Für bestimmte wissenschaftliche Aufgaben, insbesondere die Be- treuung von Forschungsprojekten, werden Kommissionen gebildet. 2Über die vollzogene Bildung solcher Kommissionen, ihre Zielsetzung und die Grundlage ihrer Finanzierung wird das zuständige Staatsmi- nisterium unterrichtet. (5) Die Klassen wählen jeweils zwei Sekretare oder Sekretarinnen und führen die Vorwahlen gemäß § 44 Abs. 2 und 3 durch. (6) 1Soweit nichts anderes bestimmt ist, kommen die Beschlüsse der Klasse mit einfacher Mehrheit der anwesenden ordentlichen Mitglie- der zustande. 2Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des oder der Vorsitzenden. Näheres regelt die Geschäftsordnung gemäß § 47.

§ 11 Klassensekretare oder Klassensekretarinnen (1) 1Die beiden Klassensekretare oder Klassensekretarinnen wechseln sich untereinander jährlich in der Geschäftsführung ab. 2Sie führen die laufenden Geschäfte ihrer Klasse. 3Sie berufen die Klassensitzungen ein, leiten sie und führen die Beschlüsse aus. (2) Der geschäftsführende Sekretar oder die geschäftsführende Sekre- tarin wird durch den anderen Klassensekretar oder die andere Klas- sensekretarin vertreten, bei dessen oder deren Verhinderung durch das ordentliche noch nicht entpfl ichtete Mitglied, das der Klasse am längsten angehört.

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§ 12 Generalsekretär oder Generalsekretärin

(1) 1Zur Unterstützung der Akademiegeschäfte wird ein Generalsekre- tär oder eine Generalsekretärin ernannt, der oder die möglichst die Befähigung zum Richteramt haben soll und nicht Akademiemitglied ist. 2Die Ernennung erfolgt auf Vorschlag des Vorstands durch das zu- ständige Staatsministerium. (2) 1Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin ist Mitglied des Vorstands mit Stimmrecht in allen nicht ausschließlich wissenschaft- lichen Angelegenheiten. 2An den Plenarsitzungen nimmt er oder sie mit beratender Stimme teil. (3) Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin leitet die Verwal- tung der Akademie und ist Beauftragter oder Beauftragte für den Haushalt im Sinne von Art. 9 BayHO.

§ 13 Vergütung Der Präsident oder die Präsidentin und die Klassensekretare oder Klas- sensekretarinnen erhalten während der Dauer ihres Amtes eine ange- messene Vergütung.

III. Gelehrtengemeinschaft § 14 Mitgliedschaft 1Die Akademie ergänzt sich durch Zuwahlen. 2Zu ordentlichen und kor- respondierenden Mitgliedern können nur Gelehrte gewählt werden, deren Leistung sich nicht in der Übermittlung oder Anwendung be- reits vorhandener Erkenntnisse erschöpft, sondern eine wesentliche Erweiterung des Wissensbestandes darstellt.

§ 15 Ordentliche Mitglieder (1) Die ordentlichen Mitglieder müssen ihren Wohnsitz oder Dienstort innerhalb Bayerns haben. (2) 1Nimmt ein ordentliches Mitglied seinen Wohnsitz und Dienstort außerhalb Bayerns, so wird es korrespondierendes Mitglied, ohne in die Höchstzahl der korrespondierenden Mitglieder eingerechnet zu werden. 2Kehrt es nach Bayern zurück, so tritt es wieder in die Rech- te und Pfl ichten eines ordentlichen Mitglieds ein, selbst wenn die Höchstzahl der Klassenmitglieder (45) dadurch überschritten wird. 3In diesem Falle haben Neuwahlen zu unterbleiben, bis die Zahl der or- dentlichen Mitglieder unter 45 gesunken ist. (3) 1Die ordentlichen Mitglieder sind zur Teilnahme an den Arbeiten und Sitzungen der Akademie verpfl ichtet. 2Sie sind allein stimmbe- rechtigt. 3Für die Teilnahme an den Sitzungen ihrer Klasse oder des

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Plenums erhalten sie Anwesenheitsgelder. 4Die außerhalb Münchens und dessen unmittelbarer Umgebung wohnenden ordentlichen Mit- glieder erhalten auch Ersatz ihrer Reisekosten und Tagegelder. (4) 1Ordentliche Mitglieder, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, sind von den Verpfl ichtungen nach Absatz 3 Satz 1 entbunden und werden in die Höchstzahl von § 10 Abs. 1 nicht eingerechnet. 2Verpfl ich- tungen, die sich aus der Übernahme besonderer Funktionen ergeben (insbesondere der Funktion des Präsidenten oder der Präsidentin, ei- nes Klassensekretars oder einer Klassensekretarin, eines oder einer Kommissionsvorsitzenden sowie Kommissionsmitglieds), bleiben hiervon unberührt. (5) Die ordentlichen Mitglieder haben das Recht auf Amtstracht.

§ 16 Korrespondierende Mitglieder (1) 1Zum korrespondierenden Mitglied kann nur gewählt werden, wer seinen Wohnsitz und Dienstort nicht in Bayern hat. 2Nimmt ein kor- respondierendes Mitglied seinen Wohnsitz oder Dienstort in Bayern, ändert sich der Status seiner Mitgliedschaft nicht. § 15 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt. (2) Die korrespondierenden Mitglieder haben das Recht, an den öffent- lichen Sitzungen und denjenigen Gesamt- und Klassensitzungen, die wissenschaftlichen Angelegenheiten gewidmet sind, teilzunehmen.

§ 17 Ehrenmitglieder (1) Zu Ehrenmitgliedern können Persönlichkeiten gewählt werden, die sich um die Akademie besondere Verdienste erworben haben, auch wenn diese Verdienste außerhalb der wissenschaftlichen Forschung liegen. (2) Die Ehrenmitglieder werden zu den öffentlichen Sitzungen und Vorträgen eingeladen.

§ 18 Beendigung der Mitgliedschaft (1) 1Jedem Mitglied steht es frei, aus der Akademie auszutreten. 2Der Austritt erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Präsiden- ten oder der Präsidentin. (2) Ein Statuswechsel eines ordentlichen Mitglieds zum korrespondie- renden Mitglied durch Erklärung des Mitglieds ist nicht möglich. (3) 1Die Akademie kann auf Antrag einer Klasse den Ausschluss eines Mitglieds beschließen, das sich durch eine schwere Verfehlung als der Mitgliedschaft unwürdig erwiesen hat. 2Der Beschluss muss in einer Plenarsitzung gefasst werden mit einer Stimmenzahl, die mehr als die Hälfte aller ordentlichen Mitglieder und mindestens dreiviertel der Anwesenden ausmacht. 3Spätestens zwei Wochen vor der Plenarsit-

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zung muss der Antrag der Klasse auf Ausschluss allen ordentlichen Mitgliedern unter näherer Angabe der Gründe schriftlich mitgeteilt werden. 4Dabei ist auf die Vertraulichkeit der Mitteilung hinzuweisen. 5Mit der Mitteilung ist die Ladung zur Plenarsitzung zu verbinden. 6Dem betroffenen Mitglied ist vor der Entscheidung des Plenums Ge- legenheit zu schriftlicher oder mündlicher Äußerung zu geben, soweit dies möglich ist.

IV. Kommissionen, Forschung § 19 Rechtsstellung, Aufgaben der Kommissionen (1) 1Von den Klassen eingerichtete Kommissionen sind rechtlich un- selbständige wissenschaftliche Organisationseinheiten der Akade- mie. 2Der Name der Kommission wird von der Klasse bestimmt. 3Bei klassenübergreifenden Kommissionen ist hierfür sowie für alle wei- teren der Klasse zugewiesenen Aufgaben das Plenum zuständig. 4An die Stelle von Beschlüssen des Plenums können übereinstimmende Beschlüsse beider Klassen treten. (2) 1Die Kommissionen führen ein oder mehrere ihnen übertragene wissenschaftliche Akademievorhaben durch. 2Im Rahmen der ihnen dafür zur Verfügung stehenden Mittel setzen sie den Arbeitsplan für ihre Tätigkeit fest, wählen die hauptberufl ichen wissenschaftlichen sowie nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen aus, soweit es sich um Beschäftigte der Akademie handelt, und entschei- den über die Publikationen der Kommission. 3Sie haben dabei die gel- tenden Bestimmungen, insbesondere haushaltsrechtliche Vorgaben, zu beachten.

§ 20 Zusammensetzung der Kommissionen (1) 1Die Kommissionen setzen sich aus Mitgliedern zusammen, die von der zuständigen Klasse gewählt werden. 2Die Kommission kann Vorschläge machen. 3Mindestens zwei Mitglieder müssen der zustän- digen Klasse, bei klassenübergreifenden Kommissionen mindestens jeweils ein Mitglied jeder Klasse der Akademie als ordentliche Mitglie- der angehören. (2) 1Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die in eine Kommission gewählt werden, gehören dieser für die gesamte Dauer ihrer Mitgliedschaft oder der gesamten Dauer des Bestehens der Kommission bei der Akademie an. 2Werden Kommissionsmitglie- der von einer auswärtigen Akademie oder einer sonstigen Körper- schaft entsandt, bleibt die zeitliche Begrenzung ihres Auftrages der entsprechenden Körperschaft überlassen. 3Bei den übrigen Mitglie- dern erfolgt die Wahl für jeweils fünf Jahre. 4Die Fünfjahresfrist be-

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ginnt mit Ablauf des Jahres, in dem die Wahl erfolgt. 5Wiederwahl ist zulässig. (3) Hauptberufl ich tätige Wissenschaftler oder Wissenschaftlerinnen, die in einer Kommission zum organisatorischen Leiter oder zur orga- nisatorischen Leiterin, Generalredaktor oder Generalredaktorin oder zum Sekretär oder zur Sekretärin bestellt worden sind, gehören für die Dauer ihrer Amtsführung der Kommission als Mitglied an. (4) 1Die Mitglieder sind zur Teilnahme an den Arbeiten und Sitzungen der Kommission verpfl ichtet. 2Für die Teilnahme an den Sitzungen erhalten die außerhalb Münchens wohnenden Mitglieder Ersatz der Reisekosten. (5) 1Jedes Mitglied im Sinne von Absatz 2 kann aus der Kommission austreten. 2Der Austritt ist schriftlich dem oder der Vorsitzenden und dem geschäftsführenden Klassensekretar oder der geschäftsführen- den Klassensekretarin, bei klassenübergreifenden Kommissionen dem Präsidenten oder der Präsidentin, anzuzeigen.

§ 21 Kommissionsleitung, Geschäftsführung (1) 1Die Kommission wird von einem oder einer Vorsitzenden geleitet, der oder die von der zuständigen Klasse gewählt wird. 2Er oder sie soll ordentliches Mitglied der Akademie sein. 3In Kommissionen, deren Vorsitzender oder Vorsitzende ex offi cio der Präsident oder die Präsi- dentin ist, steht neben ihm oder ihr ein von der zuständigen Klasse zu wählendes ordentliches Mitglied als Ständiger Sekretär oder Ständige Sekretärin, welcher oder welche den Vorsitzenden oder die Vorsitzen- de in der Wahrnehmung seiner oder ihrer Aufgaben unterstützt. (2) 1Der oder die Vorsitzende führt die laufenden Geschäfte der Kom- mission. 2Er oder sie bewirtschaftet die für die Zwecke der Kommis- sion zur Verfügung stehenden Mittel und ist Vorgesetzter oder Vor- gesetzte des der Kommission zugeordneten Personals. 3Er oder sie leitet und überwacht die Durchführung des Arbeitsplans. 4Der oder die Vorsitzende kann im Benehmen mit der Verwaltung der Akade- mie zur Erfüllung der Aufgaben der Kommission Werkverträge und Hilfskraftverträge abschließen. 5Mit der Wahrnehmung der Aufgaben gem. der Sätze 2 bis 4 wird bei Projekten, die nicht von dem oder der Kommissionsvorsitzenden geleitet werden, der Projektleiter oder die Projektleiterin von der Kommission beauftragt. 6Dieser oder diese ist der Kommission rechenschaftspfl ichtig. (3) 1Der oder die Vorsitzende beruft in der Regel einmal jährlich eine Kommissionssitzung ein und leitet sie. 2Er oder sie berichtet dem Vor- stand einmal jährlich über den Fortgang der Arbeiten. (4) 1Bei kurzfristiger Verhinderung des oder der Vorsitzenden be- stimmt dieser oder diese einen Vertreter oder eine Vertreterin. 2Ist dies dem oder der Vorsitzenden nicht möglich und bei längerer Dauer der Verhinderung bestimmt die Klasse ein Mitglied der Kommission, das

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in der Regel ordentliches Mitglied der Akademie sein soll, als Stellver- treter oder Stellvertreterin. 3Der Präsident oder die Präsidentin kann auf Vorschlag des Vorstands der Akademie einen Kommissionsvor- sitzenden oder eine Kommissionsvorsitzende von seinem oder ihrem Amt entbinden. 4Die Entscheidung bedarf der Bestätigung durch die Klasse. (5) 1Zu den Kommissionssitzungen sind der Präsident oder die Präsi- dentin und der zuständige geschäftsführende Klassensekretar oder die zuständige geschäftsführende Klassensekretarin einzuladen. 2Sie nehmen an den Sitzungen mit beratender Stimme teil. 3Ein Protokoll der Sitzungen ist dem Vorstand in angemessener Frist vorzulegen. (6) 1Weitere Einzelheiten der Geschäftsführung, insbesondere der Durchführung von Kommissionssitzungen sowie der Dauer der Amtszeit des oder der Vorsitzenden, werden in einer vom Plenum der Akademie zu erlassenden Geschäftsordnung geregelt. 2Diese gilt für sämtliche Kommissionen der Akademie, soweit diese Forschungen und Veröffentlichungen mit Mitteln der Akademie durchführen und keine eigenen Satzungen mit entsprechenden Regelungen besitzen. 3Etwaige neu zu erlassende Kommissionssatzungen sind nach Mög- lichkeit mit dieser Geschäftsordnung abzustimmen und müssen im Einklang mit der Satzung der Akademie stehen. 4Sie bedürfen der Ge- nehmigung des Plenums.

§ 22 Änderung der Kommissionsaufgaben, Aufl ösung der Kommission (1) 1Die zuständige Klasse beschließt nach Anhörung der Kommission über die Änderung des Kommissionsauftrags, die Zusammenlegung von Kommissionen oder über die Aufl ösung der Kommission. 2Die be- troffenen Kommissionen können hierzu Vorschläge machen. (2) Vor Beendigung eines Forschungsvorhabens ist für eine ordnungs- gemäße Abwicklung und Archivierung der Arbeitsmaterialien zu sor- gen.

§ 23 Akademienprogramm (1) Die Akademie ist zusammen mit den sieben anderen deutschen wissenschaftlichen Akademien Trägerin von Projekten des von Bund und Ländern gemeinsam fi nanzierten Akademienprogramms. (2) Die Entscheidungen im Zusammenhang mit der Aufnahme, der Beendigung, Durchführung und Evaluierung von Projekten im Akade- mienprogramm werden durch einen Ausschuss vorbereitet. (3) 1Dem Ausschuss gehören bis zu sieben Mitglieder an, die von den beiden Klassen unter Berücksichtigung der Anzahl der in ihrem je- weiligen Wirkungskreis durchgeführten Vorhaben für fünf Jahre be- stellt werden. 2Die erneute Bestellung ist möglich. 3Dabei ist für eine

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möglichst breite, an den Forschungsprojekten orientierte fachliche Ausrichtung zu sorgen. 4In der Regel soll jeweils ein Sekretar oder eine Sekretarin der beiden Klassen dem Ausschuss angehören. 5Zu den Sit- zungen wird der Präsident oder die Präsidentin eingeladen. (4) 1Der Ausschuss bestimmt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende, der oder die den Ausschuss nach Bedarf zu Sitzun- gen einlädt. 2Der oder die Vorsitzende wird dabei von der Akademie- verwaltung unterstützt. (5) 1In unaufschiebbaren Angelegenheiten kann der Ausschuss anstel- le des Vorstands bzw. der zuständigen Klasse die erforderlichen Ent- scheidungen treffen. 2Er hat den Vorstand bzw. die zuständige Klasse hierüber bei nächster Gelegenheit zu unterrichten. 3Vorstand bzw. Klasse können die Entscheidungen aufheben; bereits entstandene Rechte Dritter bleiben unberührt.

§ 24 Drittmittelprojekte 1Kommissionen der Akademie können im Rahmen ihrer Aufgabener- füllung und der zur Verfügung stehenden Ressourcen Drittmittelpro- jekte durchführen. 2Entsprechendes gilt für Mitglieder der Akademie. 3Empfängerin der Drittmittel ist die Akademie. 4Die geplante Durch- führung solcher Projekte ist dem Präsidenten oder der Präsidentin rechtzeitig vorher, ggf. unter Vorlage des Entwurfs des Forschungsver- trags, mitzuteilen.

V. Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften § 25 Status, Aufgaben des Kollegs (1) 1Die Bayerische Akademie der Wissenschaften kann ein „Förderkol- leg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ einrichten. 2 Über Einrichtung, Änderung und Aufl ösung entscheidet das Plenum. 3Das „Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ erfüllt seine Aufgaben unter Beachtung der Satzung der Akademie, insbe- sondere § 3, selbständig. (2) 1Das Kolleg dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- ses und der Intensivierung der Kooperation mit bayerischen wissen- schaftlichen Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrich- tungen in Bayern. 2Es wird in angemessenen zeitlichen Abständen evaluiert. (3) 1Das Kolleg unterstützt die wissenschaftliche Arbeit hervorragen- der junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen durch ein For- schungsstipendium, das sowohl für den Lebensunterhalt als auch für die Forschungsarbeiten eingesetzt werden darf. 2Es bietet auch ein Fo- rum, auf welchem die Kollegiaten und Kollegiatinnen ihre Projekte vor Mitgliedern beider Klassen der Akademie und eingeladenen Gelehr-

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ten präsentieren sowie im Kreis der Kollegiaten und Kollegiatinnen einer fächerübergreifenden Diskussion stellen können. 3Berücksichtigt werden sollen zukunftsweisende Fragestellungen im gesamten wis- senschaftlichen Fächerspektrum.

§ 26 Mitgliedschaft (1) 1Dem Kolleg gehören bis zu 18 Wissenschaftler bzw. Wissenschaft- lerinnen an. 2Die Auswahl erfolgt aufgrund einer öffentlichen Aus- schreibung. 2Die Kriterien und das Verfahren werden vom Vorstand festgelegt. (2) 1Die Kollegiaten oder Kollegiatinnen sollen bei der Aufnahme nicht älter als 34 Jahre sein. 2Die Altersgrenze darf bei Vorliegen besonderer Gründe in Einzelfällen überschritten werden. 3Sie üben in Bayern in der Regel an einer wissenschaftlichen Hochschule oder einer Forschungs- einrichtung eine befristete, der wissenschaftlichen Qualifi kation die- nende Tätigkeit aus. 4Auf der Grundlage einer breiten wissenschaft- lichen Bildung haben sie sich durch eine herausragende Dissertation qualifi ziert. (3) Über die Aufnahme entscheidet eine Auswahlkommission nach Prüfung der eingegangenen Bewerbungen unter Beachtung der vom Vorstand aufgestellten Kriterien und der in § 25 beschriebenen Aufga- ben des Kollegs. (4) Die Auswahlkommission besteht aus dem Vorstand der Akademie und mindestens je drei ordentlichen Mitgliedern aus beiden Klassen, die im Hinblick auf die fachliche Ausrichtung der eingegangenen Be- werbungen vom Vorstand berufen werden. (5) 1Das Stipendium wird bei Aufnahme in das Kolleg zunächst für drei Jahre vergeben. 2Es kann nach erfolgreicher Zwischenevaluierung um höchstens drei weitere Jahre verlängert werden. (6) 1Die Mitgliedschaft ist an die Dauer des Stipendiums gebunden. 2Die Mitgliedschaft endet ferner mit vorzeitigem Ausscheiden aus dem Kolleg und bei Wegfall der Voraussetzungen nach Absatz 2 Satz 3. 3Danach wird der Platz neu vergeben. (7) 1Mit der Mitgliedschaft im Kolleg sind die in dieser Satzung fest- gelegten Rechte und Pfl ichten verbunden. 2Die Mitglieder des Kollegs haben nicht den Status eines Mitglieds der Akademie einschließlich der damit verbundenen Rechte und Pfl ichten.

§ 27 Arbeitsweise (1) 1Die Mitglieder des Kollegs verpfl ichten sich bei der Annahme ihrer Wahl zur Mitarbeit im Kolleg, insbesondere zur Teilnahme an den Kol- loquien und anderen Veranstaltungen des Kollegs. 2Jedes Mitglied des Kollegs hat die Pfl icht, sein Forschungsgebiet in wissenschaftlichen

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Kolloquien, an dem für die anderen Mitglieder Teilnahmepfl icht be- steht, zu präsentieren. (2) 1Erfüllt ein Mitglied des Kollegs seine Pfl ichten nicht, wird eine vom Vorstand einzusetzende Kommission eingeschaltet. 2Diese prüft den Sachverhalt und legt dem Vorstand der Akademie nach Anhörung des betreffenden Mitglieds eine Empfehlung über die Fortsetzung der Mitgliedschaft im Kolleg vor. 3Der Vorstand entscheidet über ein vor- zeitiges Erlöschen der Mitgliedschaft. 4Die Sätze 2 bis 4 gelten entspre- chend im Falle einer schweren Verfehlung eines Mitglieds des Kollegs.

§ 28 Organisation (1) Das Kolleg wählt aus seiner Mitte einen Sprecher oder eine Spre- cherin und einen stellvertretenden Sprecher oder eine stellvertreten- de Sprecherin. (2) 1Der Sprecher oder die Sprecherin des Kollegs führt die laufenden Geschäfte. 2Er oder sie legt dem Vorstand der Akademie zweimal jähr- lich einen Bericht über die durchgeführten sowie die geplanten Unter- nehmungen des Kollegs vor und erörtert ihn mit dem Vorstand. (3) Der Sprecher oder die Sprecherin legt für besondere Aktivitäten au- ßerhalb der Sitzungen des Kollegs, wie Symposien usw., Kosten- und Finanzierungspläne vor, die auch Aufschluss darüber geben, welche Mittel zur Finanzierung von dritter Seite eingeworben werden. (4) 1Der Sprecher oder die Sprecherin lädt die Kollegiaten und Kollegi- atinnen zweimal im Jahr, in der Regel im Zusammenhang mit einem Forschungskolloquium, zu einer Versammlung, in der das Programm des Kollegs festgelegt wird. 2Zu dieser Versammlung werden die Mit- glieder des Vorstands der Akademie eingeladen. (5) Der Sprecher oder die Sprecherin des Kollegs wird bei seinen oder ihren Aufgaben von einer Geschäftsstelle unterstützt. (6) 1Wenn dem Kolleg mindestens 12 Mitglieder angehören, gibt es sich eine Geschäftsordnung, die der Zustimmung des Vorstands der Akademie bedarf. 2Zur Beschlussfassung über die Geschäftsordnung ist eine Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Kollegs erfor- derlich. 3Entsprechendes gilt für Änderungen der Geschäftsordnung.

§ 29 Stipendium, Aufwendungsersatz (1) Die Mitglieder des Kollegs erhalten ein jährliches Stipendium, das in monatlichen Raten ausgezahlt wird. (2) Für die Teilnahme an den Veranstaltungen des Kollegs erhalten dessen Mitglieder Erstattung der ihnen entstehenden Aufwendun- gen entsprechend den Bestimmungen des Bayerischen Reisekosten- gesetzes.

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VI. Publikationen § 30 Veröffentlichungen der Akademie (1) Die Akademie veröffentlicht insbesondere Sitzungsberichte und Abhandlungen ihrer beiden Klassen sowie ein Jahrbuch. (2) 1Die ordentlichen und korrespondierenden Mitglieder haben das Recht, eigene und gegebenenfalls fremde Arbeiten zur Veröffentli- chung durch die Akademie vorzulegen. 2Über deren Aufnahme in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen entscheidet die zuständige Klasse. 3Fremde Arbeiten dürfen nur von einem ordentlichen Mitglied vorgelegt werden, welches für die fachliche Beurteilung der vorgeleg- ten Arbeit zuständig ist, und dürfen nur dann in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommen werden, wenn sie außergewöhn- liche Forschungsleistungen darstellen und wenn durch ihre Aufnah- me die Drucklegung von Arbeiten der Mitglieder nicht verhindert oder verzögert wird.

§ 31 Tauschverkehr 1Die im regelmäßigen Tauschverkehr einlaufenden Schriften wer- den der Bayerischen Staatsbibliothek überwiesen. 2Bei allen anderen Druckschriften, welche die Akademie geschenkweise oder auf ande- rem Wege erwirbt, behält sie sich die Verwendung vor.

§ 32 Ablieferungspfl icht 1Von allen mit Unterstützung der Akademie oder ihrer Kommissionen herausgegebenen Schriften ist mindestens ein Exemplar der Akade- mie zu überlassen, das bei der Akademie verbleiben muss. 2Ein wei- teres Exemplar ist einschließlich einer elektronischen Fassung an die Deutsche Nationalbibliothek zu liefern. 3Die Lieferung an öffentliche Bibliotheken richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen.

§ 33 Veröffentlichungen der Kommissionen Die Kommissionen veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse im Auf- trag der Akademie und vermerken dies in der Titelei.

VII. Ehrungen § 34 Medaille Bene merenti, Verdienstmedaille (1) 1An Persönlichkeiten, denen die Akademie für besondere Verdiens- te um die Akademie und ihre Ziele ihre Anerkennung auszudrücken wünscht, kann sie durch übereinstimmenden Beschluss der Klassen

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die Medaille Bene merenti in Gold, Silber oder Bronze verleihen. 2Mit- glieder der Akademie sind davon ausgenommen. (2) Die Akademie kann durch Beschluss des Vorstands an Mitglieder und Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen sowie ehemalige Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen, die sich den Anliegen der Akademie in beson- derer Weise verbunden gezeigt haben, die Silberne Verdienstmedaille verleihen.

VIII. Vermögen, Haushalt § 35 Körperschaftsvermögen

(1) Das Vermögen der Akademie verwaltet der Vorstand. (2) 1Die von der Akademie verwalteten Stiftungen und ggf. Liegen- schaften bilden das Grundstockvermögen der Körperschaft. 2Es ist in seinem Bestand ungeschmälert zu erhalten. 3Werden Bestandteile des Grundstockvermögens veräußert, so sind sie durch Erwerb ande- rer Vermögenswerte zu ersetzen, die dem Grundstockvermögen zu- zuführen sind. 4Für veräußerte Grundstücke sind in der Regel wieder Grundstücke oder grundstücksgleiche Rechte zu beschaffen. (3) Über die Anlage von Vermögen der Akademie oder die Zuführung von Vermögenswerten zum Grundstockvermögen entscheidet der Vorstand. (4) Erträge aus dem Vermögen der Akademie dürfen nur für Zwecke der Akademie verwendet werden.

§ 36 Verwaltung von Stiftungen und Fonds (1) Über die Verteilung der Erträge der von der Akademie verwalteten Stiftungen und Fonds entscheiden die dafür zuständigen Organe. (2) 1Wer Mittel aus einer von der Akademie verwalteten Stiftung oder einem Fonds erhält, hat, soweit nicht die Satzung der Stiftung oder des Fonds etwas anderes bestimmt, spätestens zwei Jahre nach Aus- zahlung einen Bericht über die Verwendung der Mittel zu erstatten. 2Die Auszahlung erfolgt nur, wenn sich der Empfänger oder die Emp- fängerin verpfl ichtet, diese Bestimmungen einzuhalten oder die be- willigten Mittel zurückzuzahlen.

§ 37 Haushalt (1) 1Der Haushalt der Akademie (Körperschaftshaushalt) bildet die Grundlage für die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben der Kör- perschaft. 2Der Haushalt muss in Einnahmen und Ausgaben ausge- glichen sein. (2) In dem Haushalt sind alle Einnahmen und Ausgaben der Akademie zu veranschlagen, mit Ausnahme der Aufwendungen der an der Aka-

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demie tätigen Beamten oder Beamtinnen und staatlichen Beschäftig- ten sowie anderer aufgrund gesetzlicher Regelungen nur im Staats- haushalt veranschlagter Einnahmen und Ausgaben. (3) An der Akademie ist eine Haushaltskommission (§ 39) eingerichtet, deren Aufgaben sich nach den folgenden Regelungen bestimmen. (4) 1Der Haushaltsplan, der auch den durch den Staatshaushalt be- stimmten Gesamtzuschuss des Freistaats Bayern ausweist, wird jedes Jahr durch die Haushaltskommission festgestellt. 2Grundlage ist ein Entwurf, der durch den Generalsekretär oder die Generalsekretärin nach Maßgabe des Doppelhaushaltsplans für die Körperschaft (§ 38) aufgestellt wurde. 3Die Feststellung des jährlichen Haushaltsplans erfolgt in der Regel im schriftlichen Verfahren. 4Dabei ist die Zustim- mung der Vertreter oder Vertreterinnen beider Staatsministerien ge- mäß § 39 Abs. 1 erforderlich. (5) 1Das Plenum genehmigt den Haushaltsplan. 2Änderungen des von der Haushaltskommission festgestellten Haushaltsplans kann das Plenum nur mit einer Mehrheit beschließen, die der Zahl von vier Fünf- teln der ordentlichen zur Teilnahme verpfl ichteten Mitglieder, min- destens aber der Hälfte aller ordentlichen Mitglieder entspricht. 3Zwei Abdrucke des Haushaltsplans der Akademie werden dem zuständigen Staatsministerium vorgelegt. (6) Bis zur Genehmigung des Haushaltsplans durch das Plenum gel- ten als Verfügungsrahmen maximal 75 % der Ausgabenansätze des Vorjahres, jedoch nur bis zur Höhe der Ansätze, die der von der Haus- haltskommission aufgestellte Haushaltsplan vorsieht. (7) Für das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen gelten die staat- lichen Vorschriften entsprechend. (8) Die Haushaltsrechnung der Akademie wird vom Bayerischen Obersten Rechnungshof geprüft. (9) Das Haushaltsjahr der Akademie richtet sich nach dem Haushalts- jahr des Staates.

§ 38 Doppelhaushaltsplan (1) 1Alle zwei Jahre stellt der Generalsekretär oder die Generalsekre- tärin im Vorfeld der Aufstellung der Pläne für den staatlichen Dop- pelhaushalt einen Entwurf des Doppelhaushaltsplans für die Kör- perschaft nach Maßgabe der hierfür jeweils geltenden staatlichen Vorgaben auf. 2Die Kommissionen sowie das Leibniz-Rechenzentrum und das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung mel- den hierfür, ebenfalls unter Beachtung der staatlichen Vorgaben, ihren Bedarf an. (2) 1Der Entwurf wird den Mitgliedern der Haushaltskommission zuge- leitet. 2Gleichzeitig lädt der Präsident oder die Präsidentin die Mitglie- der der Haushaltskommission zu einer Sitzung ein. 3In dieser Sitzung wird der Entwurf beraten und ein endgültiger Doppelhaushaltsplan

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aufgestellt. 4Dieser Doppelhaushaltsplan bedarf der Zustimmung der Vertreter oder Vertreterinnen beider Staatsministerien gemäß § 39 Abs. 1.

§ 39 Haushaltskommission (1) Der Haushaltskommission gehören an der Präsident oder die Prä- sidentin der Akademie, je ein Vertreter oder eine Vertreterin der bei- den Klassen der Akademie, je ein Vertreter oder eine Vertreterin des zuständigen Staatsministeriums und des Bayerischen Staatsministe- riums der Finanzen. (2) 1Die Vertreter oder Vertreterinnen der beiden Klassen der Akademie und ihre Stellvertreter oder Stellvertreterinnen werden jeweils von ihrer Klasse auf die Dauer von drei Jahren gewählt; die Stellvertreter oder Stellvertreterinnen nehmen im Fall der Verhinderung der Vertre- ter oder Vertreterinnen deren Aufgaben wahr. 2Wiederwahl ist zuläs- sig. 3Die Vertreter oder Vertreterinnen der Staatsministerien werden durch den zuständigen Staatsminister oder die zuständige Staatsmi- nisterin und durch den Staatsminister oder die Staatsministerin der Finanzen bestellt; sie geben ihre Stimmen einheitlich ab. (3) 1Der Präsident oder die Präsidentin der Akademie führt den Vor- sitz in den Sitzungen der Haushaltskommission. 2Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin führt das Protokoll und stimmt es mit den Vertretern oder Vertreterinnen beider Ministerien ab.

IX. Personal § 40 Akademiepersonal 1Das Akademiepersonal umfasst Beamte oder Beamtinnen sowie Beschäftigte der Bayerischen Staatsverwaltung und Körperschafts- bedienstete. 2Auf die Körperschaftsbediensteten mit Ausnahme der Aushilfskräfte werden die für die Beschäftigten der Bayerischen Staats- verwaltung jeweils geltenden tarifl ichen Vorschriften angewendet. 3Abweichend davon kann die Geltung der tarifl ichen Bestimmungen zur Unkündbarkeit bei Beschäftigten in befristeten Drittmittelpro- jekten einzelvertraglich ausgeschlossen werden; weitere Ausnahmen sind nur aus wichtigem Grund möglich.

§ 41 Verpfl ichtung des wissenschaftlichen Personals 1Die an der Akademie in der Forschung Tätigen sind zu wissenschaft- licher Redlichkeit verpfl ichtet. 2Das Nähere regelt die Akademie durch Satzung.

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§ 42 Sprecherkollegium

1Die an der Akademie hauptberufl ich tätigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bestimmen in geheimer Wahl aus ihrer Mitte je zwei Sprecher oder Sprecherinnen aus den Kommissionen der Philoso- phisch-historischen und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. 2Diese Sprecher oder Sprecherinnen sind in wissenschaftlichen Belangen, d.h. unbeschadet der Kompetenzen des Personalrates, ge- genüber dem Vorstand der Akademie legitimiert. 3Der Präsident oder die Präsidentin beruft einmal jährlich eine Versammlung der an der Akademie hauptberufl ich tätigen Wissenschaftler und Wissenschaft- lerinnen ein, insbesondere zur Vorbereitung der Wahl. 4Im Benehmen mit den Sprechern oder Sprecherinnen kann der Präsident oder die Präsidentin weitere Versammlungen einberufen.

X. Wahlen § 43 Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin (1) 1Der Präsident oder die Präsidentin wird in einer Plenarsitzung aus dem Kreis der ordentlichen Mitglieder mit der Mehrheit der ab- gegebenen gültigen Stimmen auf drei Jahre gewählt. 2Die Amtszeit beginnt mit Anfang des auf die Wahl folgenden Kalenderjahrs. 3Wie- derwahl ist zulässig. 4Vor der Wahl kann eine Debatte stattfi nden. 5Die Wahl unterliegt der Bestätigung des zuständigen Staatsministeriums. (2) 1Im Falle vorzeitigen Ausscheidens aus dem Amt ist die Neuwahl des Präsidenten oder der Präsidentin binnen drei Monaten vorzuneh- men. 2Findet die Neuwahl außerhalb der durch die Geschäftsordnung festgelegten regelmäßigen Wahlperiode statt, so zählt die Amtsdauer erst vom Beginn des nächsten Kalenderjahres.

§ 44 Mitgliederwahlen (1) Wahlanträge gemäß § 14 Satz 2 können nur von den ordentlichen Mitgliedern der Klassen eingebracht werden oder unmittelbar vom Vorstand, soweit dies zur ordnungsgemäßen Erfüllung von For- schungsaufgaben der wissenschaftlichen Kommissionen notwendig ist. (2) 1Die Wahlanträge sind schriftlich mit Unterschrift der Antragsteller oder Antragstellerinnen in der oder zu der Klassensitzung einzurei- chen, die zwei Sitzungen vor der Vorwahl stattfi ndet. 2Die Wahlanträ- ge werden in der Sitzung verlesen und sodann bis zur Vorbesprechung vertraulich für die Einsicht durch die ordentlichen Mitglieder auf dem Sekretariat bereitgehalten. 3Darüber hinaus kann die Klasse eine wei- ter gehende Information ihrer Mitglieder über die Wahlanträge be- schließen, wobei auf strenge Vertraulichkeit zu achten ist.

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(3) 1Die Vorwahlen werden nach Vorbesprechung in derselben Klassen- sitzung von den ordentlichen Mitgliedern jeder Klasse vorgenommen. 2Dabei sind nur die ordentlichen Mitglieder der betreffenden Klasse anwesend. 3Die Zahl der Anwesenden muss mindestens zwei Drittel der Zahl der zur Teilnahme verpfl ichteten ordentlichen Mitglieder der Klasse betragen. 4Ist die Zahl geringer, so wird frühestens nach einer Woche nochmals eine Sitzung abgehalten, in der die Beschlussfähig- keit ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden gegeben ist. 5Zur Vorwahl bedarf es einer Mehrheit von drei Vierteln der anwesenden Mitglieder. 6Gewählt werden kann in jedem Falle nur, wer nach Absatz 2 ordnungsgemäß vorgeschlagen ist. (4) 1Die Wahlen durch das Plenum fi nden auf der Grundlage der Vor- wahlen in einer Plenarsitzung (Wahlsitzung) statt, in der nur ordent- liche Mitglieder anwesend sind. 2Eine Debatte über einen Wahlvor- schlag vor der Abstimmung ist zulässig. 3Doch kann niemand gewählt werden, der nicht in einer Vorwahl gewählt worden ist. 4Zur Wahl be- darf es einer Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder. (5) Das Verfahren der Vorbesprechung, der Vorwahl und der Wahl wird in der Geschäftsordnung geregelt. (6) Das Ergebnis der Wahlen wird dem zuständigen Staatsministeri- um mitgeteilt und in der nächsten öffentlichen Sitzung kundgegeben.

§ 45 Wahl der Ehrenmitglieder 1Vorschläge zur Wahl von Ehrenmitgliedern können nur vom Präsi- denten oder der Präsidentin nach Zustimmung des Vorstandes ein- gebracht werden. 2Die Wahl erfolgt durch das Plenum. 3Für die Zahl der Anwesenden gilt § 44 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend. 4Über den Wahlvorschlag kann eine Debatte stattfi nden. 5Zur Wahl bedarf es ei- ner Dreiviertelmehrheit der anwesenden Mitglieder. 6Das Ergebnis der Wahl wird dem zuständigen Staatsministerium mitgeteilt und in der nächsten öffentlichen Sitzung kundgegeben.

§ 46 Wahl der Klassensekretare oder Klassensekretarinnen 1Die Klassensekretare oder Klassensekretarinnen werden aus dem Kreise der ordentlichen Mitglieder mit der Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen auf vier Jahre gewählt. 2Jeweils nach zwei Jahren wird einer der beiden Sekretare oder Sekretarinnen durch Neuwahl ersetzt. 3Wiederwahl ist zulässig. 4Die Vorschriften des § 43 Abs. 2 fi n- den auf die Wahl der Klassensekretare oder Klassensekretarinnen ent- sprechende Anwendung. 5Die Wahl eines Klassensekretars oder einer Klassensekretarin und der Wechsel in der Geschäftsführung sind der anderen Klasse mitzuteilen. 6Ebenso wird beides dem zuständigen Staatsministerium angezeigt.

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XI. Verfahrensregeln § 47 Geschäftsordnung Die Akademie gibt sich eine Geschäftsordnung, die in einer Plenarsit- zung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Mitglie- der zu beschließen ist und in gleicher Weise abgeändert werden kann.

XII. Schlussbestimmungen § 48 Beschlussfassung, Inkrafttreten (1) Beschlüsse über die Änderung der Satzung bedürfen einer Zweidrit- telmehrheit der Anwesenden. (2) Die Satzung tritt nach der Beschlussfassung durch das Plenum der Akademie und Genehmigung durch das zuständige Staatsministeri- um am Tage nach ihrer Bekanntmachung auf der Homepage der Aka- demie im Internet in Kraft. (3) Gleichzeitig treten die Satzung der Akademie vom 5. Mai 1961, zuletzt geändert am 21. Oktober 2005, die Geschäftsordnung für die Haushaltskommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1961 sowie ggf. widersprechende Bestimmungen in der Geschäfts- ordnung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1961, zu- letzt geändert am 20. Oktober 2006, und in der Geschäftsordnung für die wissenschaftlichen Kommissionen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vom 19. Februar 1988, geändert am 25. Oktober 2002, außer Kraft.

Ausgefertigt aufgrund der Beschlüsse des Plenums der Akademie vom 23. Oktober 2009 und vom 19. Februar 2010 sowie der Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit Schreiben vom 18. Februar 2010 Nr. F 2 -2100/8.

München, den 1. März 2010 gez. Prof. Dr. Dietmar Willoweit Präsident

Die Satzung wurde am 1. März 2010 auf der Homepage der Akademie im Internet bekannt gemacht.

Die Geschäftsordnungen für die Akademie und ihre wissenschaft- lichen Kommissionen sowie die sonstigen Statuten fi nden Sie in ak- tueller Fassung im Internet unter www.badw.de/akademie/statuten/ index.html

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Die Akademie im 250. Jahr ihres Bestehens

Aus der Chronik

Im Jahr 2009 feierte die Akademie unter dem Motto „Wissenswelten“ ihr 250-jähriges Bestehen. Mit einem vielfältigen Programm, an dem Öffentlichkeit und Medien regen Anteil nahmen, gedachte sie ihrer auf die Initiative des kurfürstlichen Münz- und Bergrates Johann Ge- org von Lori zurückgehenden Gründung am 28. März 1759, dem Tag an dem Kurfürst Max III. Joseph die Stiftungsurkunde unterzeichnete, und der Bestätigung ihrer Statuten am 25. Juni 1759. Die Akademie ver- knüpfte dieses Ereignis mit einer Reihe von Projekten, über die in die- ser Chronik ebenfalls berichtet wird. Geleitet wurde die Akademie im Jubiläumsjahr von ihrem 36. Präsidenten Prof. Dr. Dietmar Willoweit, der 2008 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden war.

Gelehrtengemeinschaft

Die Akademie hielt die Feierliche Jahressitzung, die wegen des Jubilä- ums ausnahmsweise am 27. Juni 2009 stattfand, sowie turnusmäßig 6 Klassen-, 1 Gesamt-, und 2 Plenarsitzungen ab. In der Plenarsitzung am 13. Februar 2009 wurden in die Philosophisch-historische Klasse drei ordentliche sowie zwei korrespondierende Mitglieder und in die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse sieben ordentliche Mit- glieder gewählt. Die Akademie hatte zu diesem Zeitpunkt ein Ehren- mitglied, in der Philosophisch-historischen Klasse 77 ordentliche sowie 76 korrespondierende Mitglieder und in der Mathematisch-naturwis- senschaftlichen Klasse 90 ordentliche sowie 80 korrespondierende Mitglieder. Die neu gewählten ordentlichen Mitglieder wurden vom Präsidenten am 8. Mai 2009 offi ziell in die Akademie aufgenommen. In der Philosophisch-historischen Klasse wurde eine Neuorganisa- tion der im Bereich Byzantinistik und Gräzistik bestehenden Kommis- sionen für die Herausgabe des Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit, für die Herausgabe der Acta con- ciliorum oecumenicorum und für die Herausgabe der Werke des Jo- hannes von Damaskus eingeleitet. In der Mathematisch-naturwissen- schaftlichen Klasse begann die Planung für eine Neustrukturierung der geodätischen Kommissionen und der Kommission für Glaziologie.

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Förderkolleg

Nach langer Vorplanung konnte 2009 die Errichtung des neuen För- derkollegs angekündigt werden. Das Förderkolleg richtet sich an jun- ge hochqualifi zierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Bayern in der Regel an einer wissenschaftlichen Hochschule oder einer wissenschaftlichen Einrichtung arbeiten, und ist mit einem For- schungsstipendium pro Person in Höhe von 12.000 € jährlich dotiert. Das Stipendium ist zunächst auf eine Förderdauer von drei Jahren an- gelegt, und kann bei erfolgreicher Zwischenevaluierung um bis zu drei weitere Jahre verlängert werden. Die Kollegiaten sind verpfl ichtet, an den Veranstaltungen des Kollegs teilzunehmen. Sie erhalten Gelegen- heit, ihre Forschungen im fachübergreifenden Gedankenaustausch mit den Kollegiaten und mit Spitzenwissenschaftlerinnen und -wis- senschaftlern zu diskutieren. Das Kolleg wird von 2010 bis 2012 in drei Stufen auf maximal 18 Mitglieder ausgebaut. Das Bayerische Staats- ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat die Akademie bei diesem Vorhaben mit Rat und fi nanziell maßgeblich unterstützt; Herrn Staatsminister Dr. Heubisch, Herrn Mdgt. Dr. Wurzbacher und Frau MRin Schmidt gebührt dafür der Dank der Akademie. Dies gilt vor allem für die Finanzierung des Kollegs, die das Ministerium während der Aufbauphase zu mehr als der Hälfte und anschließend im laufen- den Betrieb zur Hälfte tragen wird. Den anderen Teil der Kosten muss die Akademie übernehmen, wofür ab 2013 eine Ressourcenumschich- tung im Haushalt der Akademie erforderlich ist. Die Ausschreibung für die ersten sechs Plätze des Kollegs wurde im Herbst 2009 mit unerwartetem Erfolg durchgeführt. Es gingen ins- gesamt 69 Bewerbungen ein, darunter 26 von Wissenschaftlerinnen. Die vom Vorstand eingesetzte Auswahlkommission traf sich am 17. November 2009 zu ihrer ersten Sitzung und legte die Bewertungs- kriterien fest. Nachdem 16 Bewerbungen wegen Nichterfüllung der formalen Kriterien ausgeschieden worden waren, wurden die verblie- benen Anträge auf fachlich nahe stehende ordentliche Mitglieder der Akademie zur Bewertung der beiden Kriterien „Exzellenz der Bewerbe- rin bzw. des Bewerbers“ und „Qualität des Forschungsprojekts (Origi- nalität und fachübergreifende Anschlussfähigkeit)“ verteilt.

Zentrale Veranstaltungen

Das Veranstaltungsprogramm der Akademie war im Jubiläumsjahr dem Anlass entsprechend besonders reichhaltig. Unter dem Motto „Wissenswelten“ trat die Akademie bei sämtlichen Veranstaltungen unter einem einheitlichen graphischen Erscheinungsbild auf. Das pro- fessionell gestaltete Jubiläums-Design zeigte eine in Blau-, Gelb- und Grüntönen gehaltene Spirale mit einem weißen Punkt in der Mitte

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und dem daneben gesetzten dreizeiligen Schriftzug „250 Jahre Bayeri- sche Akademie der Wissenschaften“ auf blauem Grund. Höhepunkt des Programms war die Feierliche Jahressitzung mit Festakt zum 250-jährigen Bestehen der Akademie am Vormittag des 27. Juni 2009. Im vollbesetzten Herkulessaal der Münchner Residenz begrüßte der Präsident zahlreiche Ehrengäste. Der Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, über- brachte die Grüße der Staatsregierung und stellte das neue Förder- kolleg der Akademie vor, das im kommenden Jahr eingerichtet wird. Oberbürgermeister Christian Ude gratulierte im Namen der Landes- hauptstadt München. Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg sprach für die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Präsi- dent der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Godehard Ruppert als stellver- tretender Vorsitzender von Universität Bayern e.V. für die bayerischen Universitäten. Der Präsident hielt eine programmatische Ansprache über die künftige Aufgabe und Funktion der Akademie in einer Gesell- schaft, die zunehmend Orientierung in der Wissenschaft sucht. Den breit angelegten Festvortrag hielt Prof. Dr. jur. Dr. h.c. mult. Claus-Wil- helm Canaris, ordentliches Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse, zum Thema „Die Europäische Union als Gemeinschaft des Rechts – von Athen und Rom über Bologna nach Brüssel“. Alle Reden sind im Wortlaut im Jahrbuch abgedruckt. Am Abend desselben Tages feierte die Akademie das Jubiläum mit einem Festlichen Abend im vollbesetzten Cuvilliés-Theater, eben- falls in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste. Nach einem Aperitif im Comité-Hof und Begrüßungsansprachen des Präsidenten sowie von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch erlebten die Gäste die Urauf- führung des Stückes „,.... wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran.‘ Musik und Szenen aus der Gründungsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“. Unter der Produktions- leitung von Florian Timm wurde die wechselhafte, sich über einen Zeitraum von 1702 bis 1759 hinziehende Geschichte der mühevollen Errichtung der Akademie bis zu Unterzeichnung ihrer Statuten am 25. Juni 1759 durch Kurfürst Maximilian III. Joseph in acht Spielszenen mit den Gründungsmitgliedern um Johann Georg Lori dargestellt. Re- gie führte Sarah Kohrs, die das Stück eigens für diesen Anlass auf der Grundlage von Originaldokumenten geschrieben hat. Das begleiten- de musikalische Programm gestaltete die Hofkapelle München unter der Leitung von Christoph Hammer mit zeitgenössischen Stücken der Barockzeit. Die Gäste spendeten begeistert Beifall. Ein Staatsempfang beschloss den Tag. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsprogramms war das Ausstel- lungsprojekt „Wissenswelten. Die Akademie und die wissenschaftli- chen Sammlungen Bayern“. Es nahm Bezug auf eine Besonderheit der Akademiegeschichte: Von 1807 bis 1827 unterstand der Akademie ein Großteil der wissenschaftlichen Sammlungen des Staates als „Attri-

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bute“, die teilweise bis weit in das 20. Jahrhundert weiterhin institu- tionell mit ihr verbunden waren und bis heute in einer Vielzahl von Forschungsvorhaben eng mit ihr zusammenarbeiten. Unter der orga- nisatorischen Leitung der Akademie beteiligten sich 14 Museen und Forschungseinrichtungen an diesem einzigartigen Projekt und eröff- neten am 28. März 2009 in ganz München folgende Ausstellungen zum gemeinsamen Thema „Forschen und Sammeln in Bayern“: • Bayerisches Hauptstaatsarchiv: „Helle Köpfe“. 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften. Die offi zielle Eröffnungsveranstal- tung in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Heubisch fand am 31. März statt. • Bayerische Staatsbibliothek: Bücher für Gelehrte. Bayerische Staats- bibliothek und Bayerische Akademie der Wissenschaften. • Bayerisches Nationalmuseum: „Gegenstände, die bisher der Welt verborgen waren“. Kunstwerke aus der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Bayerischen Nationalmuseum. • Deutsches Museum: Die Gründungssammlung des Deutschen Mu- seums. Instrumente der Bayerischen Akademie der Wissenschaften • Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek: Kunstkammer und Antiquarium. Die frühen Antikensammlungen der Wittelsbacher. • Staatliche Münzsammlung: Der Glanz der Arethusa. Von Quellnym- phen zu Burggrafen. • Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg (in den Räumen des Alpinen Museums des Deutschen Alpenvereins): Bergwetter im Wandel. Das Meteorologische Observatorium Hohenpeißenberg 1781–2009. • Universitäts-Sternwarte: Die Universitäts-Sternwarte im Wandel ih- rer Geschichte. • Archäologische Staatssammlung – Museum für Vor- und Frühge- schichte: Die Erforschung der „vaterländischen Alterthümer“ durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1759–1827. • Staatliches Museum für Völkerkunde: Nur ein „Annexum des zoolo- gischen Cabinettes“? Die ethnographischen Sammlungen und die Bayerische Akademie der Wissenschaften. • Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen: Schätze der Neu- en Welt. Bayerische Naturforscher in Südamerika. • Staatliches Museum Ägyptischer Kunst: Den Hieroglyphen auf der Spur. Särge, Stelen und Gelehrte. Die offi zielle Eröffnungsveranstal- tung fand am 27. April im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz statt. • Landesamt für Vermessung und Geoinformation: Vermessen in Bay- ern. Von der Messlatte zur Antenne. Alle Ausstellungen waren bis 30. Juni, einige bis Ende 2009 geöffnet. Die zentrale Ausstellungseröffnung fand am 27. März 2009 in Anwe- senheit von Staatsminister Dr. Heubisch im Plenarsaal der Akademie statt. Der Präsident hielt den Festvortrag zum Thema „Die Akademie

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und die wissenschaftlichen Sammlungen – eine historische Einfüh- rung“. Gezeigt wurde ein ca. 25 Minuten langer Film, der die Akademie und die am Ausstellungsprojekt beteiligten Institutionen vorstellt. Die Akademie hat diesen Film für das Ausstellungsprojekt und die Eröff- nungsveranstaltung produzieren lassen.

Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Die gemeinsam mit der Historischen Kommission veranstaltete Reihe mit dem Titel „Zwischen Aufklärung und Gegenwart. 250 Jahre Bay- erische Akademie der Wissenschaften (1759–2009)“ wurde mit zwei weiteren Vorträgen abgeschlossen: 13.01.2009: „Die Akademie zwischen liberaler Ära und Deutschem Reich (1848–1914)“. Es sprach Prof. Dr. Drs. h.c. Gerhard A. Ritter und am 27.01.2009: „Die Akademie im „Dritten Reich“ (1933–1945)“. Es sprach Generalsekretärin a.D. Monika Stoermer. 12.02.2009: „Darwin-Tag. Die Evolutionstheorie aus heutiger Sicht: Grundlagen und Aktualität“. Nach der Begrüßung durch den Präsi- denten referierten Prof. Dr. Bert Hölldobler über „Darwins Dilemma: Die Evolution des sozialen Verhaltens“, Prof. Dr. Dr. Jörg Hacker über „Darwin und das Genom – zu den mole- kularen Grundlagen der Evolution“ und Prof. Dr. Peter Schuster über „Theorie und Modellierung der Moleku- laren Evolution“. Durch die Veranstaltung führte Dr. Patrick Illinger, Leiter des Ressorts „Wissen“ der Süddeutschen Zeitung. 04.03.2009: Vortrag über „Wissenschaft und demokratische Praxis: Albert Einstein – Fritz Haber – Max Planck“ anlässlich der Jahresver- sammlungen von Historischer Kommission und Monumenta Ger- maniae Historica. Es sprach Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze, Universi- tät Köln. 05.03.2009: Symposium „Johann Gottlieb Fichte – Herkunft und Ausstrahlung seines Denkens“ aus Anlass des bevorstehenden Ab- schlusses der J. G. Fichte-Gesamtausgabe. 16.–18.03.2009: Internationale Konferenz zum Thema „Judaism, Chris- tianity, and Islam in the Course of History: Exchange and Confl icts“, veranstaltet vom Historischen Kolleg in Zusammenarbeit mit der Akademie und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 23.03.2009: „Zur ökologischen Rolle von Pilzen“: Rundgespräch der Kommission für Ökologie. Gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ver- anstaltete die Akademie sieben Gesprächsabende unter dem Mot- to: „Wissenschaft im Spiegel der Literatur“. Es unterhielten sich am

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21.04.2009: Prof. Dr. Dieter Borchmeyer und Prof. Dr. Siegfried Mauser über „Beziehung ist alles... Musik, Musiktheorie, Musikwissenschaft in Thomas Manns Doktor Faustus“; 05.05.2009: Prof. Dr. Dietmar Willoweit und Prof. Dr. Walter Müller Sei- del über „Vom Rechte, das mit uns geboren... Jurisprudenz und Lite- ratur: ein freund-feindliches Verhältnis“; 12.05.2009: Prof. Dr. Norbert Miller und Prof. Dr. Willibald Sauerländer „Über die Grenzen der Malerei und Poesie. Zur wechselseitigen Er- hellung der Künste“; 19.05.2009: Prof. Dr. Peter Horst Neumann und Prof. Dr. Renate Wit- tern-Sterzel über „Verstehen – Diagnose – Therapie in Medizin und Literatur“; 26.05.2009: Dr. Ernst-Wilhelm Händler und Prof. Dr. Paul Kirchhof über „Nach Golde drängt, am Golde hängt... Wirtschaft als Herausforde- rung der Literatur“; 16.06.2009: Prof. Dr. Heinrich Detering und Prof. Dr. Martin Lohse über„Die zwei Kulturen des Charles P. Snow. Naturwissenschaft ver- sus Literatur?“ und am 30.06.2009: Martin Mosebach und Erzbischof Prof. Dr. Reinhard Marx über „Häresie der Formlosigkeit. Hat Theologie mit Ästhetik zu tun?“. 23./24.04.2009: Internationales Symposium der Kommissionen für Glaziologie und für Geomorphologie anlässlich 50 Jahre Forschung in den Eis- und Sandwüsten der Erde zum Thema: „Wenn das Eis schmilzt und die Wüste wächst!?“ mit öffentlichem Abendvortrag von Prof. Dr. Wolf Dieter Blümel am 23.04.2009 unter dem Titel „Vom Polareis zur Hitzewüste. Klima- und Landschaftswandel in Extremgebieten“. 07.05.2009: „Navigation – geleitet wie von einer unsichtbaren Hand“, Symposium des BAdW Forums Technologie. 27./28.05.2009: „DFN-Forum Kommunikationstechnik. Verteilte Syste- me im Wissenschaftsbereich“ im Leibniz-Rechenzentrum der Aka- demie. 11.–13.06.2009: „International Symposium on High Performance Distri- buted Computing (HPDC)“ im Lebniz-Rechenzentrum der Akademie. 06.07.2009: Vortrag „Ein ‚Cheers‘ auf das schlechte Gewissen. Gesell- schaftliche Trinkkultur und Geschmacksverfall in der amerikani- schen Prohibitionszeit, 1920–1933“ von Prof. Dr. Thomas Welskopp, Universität Bielefeld und Stipendiat des Historisches Kollegs. 08.07.2009: Vortrag „Kasino-Kapitalismus. Wie es zur Finanzkrise kam, und was jetzt zu tun ist“ von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn als Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Forum Akademie“. 16./17.07.2009: Workshop der Schelling-Kommission über „Natur und Kunst. Entwürfe der Ästhetik zwischen Schiller und Schelling“. 18.–20.07.2009: Münchner Wissenschaftstage 2009: „Singen für die nächste Generation“ unter der Leitung von Wolf- gang A. Mayer im Institut für Volkskunde;

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„Vom Nachschlagewerk zum digitalen Informationssystem. Die ‚Neue Deutsche Biographie‘ im digitalen Zeitalter“, Rundgang durch die Redaktion in der Historischen Kommission; „Supercomputing am Leibniz-Rechenzentrum“, Führungen durch das Rechenzentrum; „Einblicke in die Redaktion des Reallexikons der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie“, Arbeitsstelle der Kommission im Institut für Assyriologie und Hethitologie in der LMU München; „Aus der Werkstatt der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters“ mit Dr. Johannes John, Kommission für Neuere deutsche Literatur. 20./21.07.2009: „Wendepunkte der Akademiegeschichte“. Wissen- schaftshistorisches Kolloquium unter der Leitung von Prof. Dr. Fried- rich Wilhelm Graf in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Siebenteilige Vortragsreihe der Sprecher der hauptberufl ich tätigen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie zum Thema „Den Dingen auf den Grund gehen“: 28.09.2009: Prof. Dr. Stefan Schmidt, Kommission für das Corpus Va- sorum Antiquorum: „Konjunkturen eines Langzeitprojektes – das Corpus Vasorum Antiquorum zwischen Positivismus und Herme- neutik“; 05.10.2009: Dr. Markus Wesche, Kommission für das Repertorium „Ge- schichtsquellen des deutschen Mittelalters“: „Vom Buch in die Da- tenbank: Das Repertorium ‚Geschichtsquellen‘ im Umbruch“; 12.10.2009: Dr. Christine Steininger, Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit: „Aus der Arbeit des deutschen Inschriftenwerks“; 26.10.2009: Dr. Christoph Völksen, Bayerische Kommission für die In- ternationale Erdmessung: „Von Metern zu Millimetern: Neue Pers- pektiven in der Geodäsie“; 09.11.2009: PD Dr. Petra Maurer, Kommission für zentral- und ostasiati- sche Studien: „Das Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache“; 16.11.2009: Dr. Marcus Zagermann, Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer: „Beginn und Aus- gang der Römerzeit im mittleren Alpenraum. Aus der Arbeit der Kommission für vergleichende Archäologie römischer Alpen- und Donauländer“ sowie am 23.11.2009: Dr. Heidi Escher-Vetter, Kommission für Glaziologie: „Schau- feln – Bohren – Registrieren – Analysieren: Aus der Arbeit der Kom- mission für Glaziologie“. Im Herbst fand eine dreiteilige öffentliche Vortragsreihe zum Interna- tionalen Jahr der Astronomie statt: 13.10.2009: Prof. Dr. Reinhard Genzel, Max-Planck-Institut für extrater- restrische Physik: „Massive Schwarze Löcher und Galaxien“;

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03.11.2009: Prof. Dr. Roland Z. Bulirsch, TU München: „‚...baut Schiffe, die sich für die Himmelsluft eignen...‘. Johannes Kepler und der Weg ins All“; 17.11.2009: Prof. Dr. Günter Hasinger, Max-Planck-Institut für Plasma- physik: „Das heiße Universum“. 14.–16.10.2009: „Wissenschaft und Politik. Historische Grundlagen, theoretische Probleme und aktuelle Fragen“. In vier Sektionen der vom Präsidenten und Prof. Dr. Horst Dreier konzipierten Tagung gin- gen zwölf Wissenschaftler folgenden Fragen nach: 1. Ist Politik eine wissenschaftsfreie Sphäre?, 2. Kann Wissenschaft von sich behaupten, ihre Ergebnisse jederzeit frei von politischen Vorgaben und Zielvorstellungen zu gewinnen?, 3. Folgt aus dem Wahrheitsanspruch der Wissenschaft nicht, dass die Politik an deren Forschungsergebnisse gebunden sein muss? und 4. Wie kann sichergestellt werden, dass wissenschaftliche Erkennt- nisse in politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden? 17.10.2009: „Lange Nacht der Museen“ unter Beteiligung der Bayeri- schen Kommission für die Internationale Erdmessung, des Deut- schen Geodätischen Forschungsinstituts und der Kommission für Glaziologie. 23.10.2009: „Bayerns ,Dunkles‘ Jahrhundert. Perspektiven der For- schung 900–1000“. Gemeinsames wissenschaftliches Kolloquium der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Akademie und des Instituts für bayerische Geschichte der LMU München. 24.10.2009: Tag der Offenen Tür im Leibniz-Rechenzentrum und Tag der Offenen Tür im Walther-Meißner-Institut. 27.10.2009: „Bioaerosole und ihre Bedeutung für die Gesundheit“, Rundgespräch der Kommission für Ökologie. 09.11.2009: „‚Bismarcks Spinne im bayerischen Netz?‘ Georg von Werthern – Preußischer Gesandter in München 1867–1888“, Vortrag von Prof. Dr. Hans Werner Hahn, Friedrich Schiller-Universität Jena, zur Eröffnung des Kollegjahres des Historischen Kollegs. 18.–20.11.2009: „Götterdämmerung. König Ludwig II. und seine Zeit“. Kolloquium zur Vorbereitung der Bayerischen Landesausstellung 2011, veranstaltet vom Haus der Bayerischen Geschichte in Zusam- menarbeit mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlös- ser, Gärten und Seen und der Kommission für bayerische Landesge- schichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek eröffnete die Aka- demie die Gesprächsreihe „Grenzfragen. Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften im Gespräch“: 25.11.2009: „Menschwerdung und Kultur. Die Begegnung von Paläon- tologie und Urgeschichte im Heidelberger Akademieprojekt ,The role of culture in early expansions of humans‘“. Gesprächspartner: Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Paläobiologie, Universität Frankfurt am Main, und apl. Prof. Dr. Michael Bolus, Ur- und Frühgeschichte

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und Archäologie des Mittelalters, Universität Tübingen, Moderation: Prof. Dr. Thomas O. Höllmann, Sinologie und Ethnologie, LMU Mün- chen; 10.12.2009: „Gehirn und Geist. Neurobiologie und Philosophie im Dia- log.“ Gesprächspartner: Prof. Dr. Benedikt Grothe, Neurobiologie, LMU München, und Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer, Theoreti- sche Philosophie, Universität Leipzig, Moderation: Prof. Dr. Hasso Hofmann, Öffentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie, Hum- boldt-Universität Berlin; die dritte Veranstaltung fi ndet im Januar 2010 statt. 05.12.2009: Zum Abschluss des Jubiläumsjahr veranstaltete die Aka- demie unter dem Motto „Wissenswelten – Von der Keilschrift bis zur Nanotechnologie“ einen Tag der Offenen Tür in der Akademie. Ein vielfältiges Programm mit Podiumsdiskussion (Titel: „Ein Debat- tierklub alter Männer? Die Akademie als Gelehrtengesellschaft“), Vorträgen, Filmen, Führungen durch das Gebäude, die Arbeitsstellen der Kommissionen, das Archiv sowie die Sammlung geodätischer Instrumente, mit zahlreichen Ständen, an denen die wissenschaftli- chen Projekte der Akademie präsentiert wurden, einem Büchertisch und einem Café lockte ca. 800 Besucher in das Haus. 08.12.2009: Gemeinschaftsveranstaltung der LMU München, der Bay- erischen Staatsbibliothek und der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften: „Karl Krumbacher. Der Begründer der Byzantinistik als wissenschaftlicher Disziplin“. Ausstellungseröffnung und Vortrags- abend. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst förderte die Projekte der Akademie im Jubiläumsjahr mit Son- dermitteln im Umfang von 150.000 €, verteilt auf die Jahre 2007 bis 2009. Dadurch konnte die Akademie Herrn Dr. Schönauer als Projekt- mitarbeiter in Teilzeit beschäftigen, ohne dessen sachkundige und en- gagierte Mitarbeit insbesondere die Vorbereitung und Durchführung des Ausstellungsprojekts und des Tages der Offenen Tür nicht möglich gewesen wären. Hierfür sei dem Ministerium nochmals herzlich ge- dankt. Mit Dankbarkeit sei auch die kompetente Hilfe von Frau Bärbel Graf erwähnt, die die Akademieverwaltung bei der Organisation des Darwin-Tags, der zentralen Ausstellungseröffnung und insbesondere des Festlichen Abends im Cuvilliés-Theater ehrenamtlich unterstützt und einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Ablauf dieser Veran- staltungen geleistet hat. An folgenden Veranstaltungen anderer wissenschaftlicher Instituti- onen wurde die Akademie durch den Präsidenten, den Vizepräsidenten, den Altpräsidenten, einen Klassensekretar oder ein ordentliches Mit- glied vertreten: an den öffentlichen Jahressitzungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Braunschweigischen Wissenschaftliche Gesellschaft mit Verleihung der Gauß-Medaille, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, der Nord-

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rhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf, der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, der Festversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Mainz, der 60. Jahresversammlung des ifo-Instituts in der Aula der LMU, der Jahres- versammlung der DFG in Leipzig, am 100. Geburtstag der Heidelber- ger Akademie der Wissenschaften, an der Öffentlichen Jahressitzung der Akademie der Schönen Künste München, der Jahresversammlung der Leopoldina in Halle, am Akademietag von acatech in Berlin, am Festakt 30 Jahre Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste, an der Jahressitzung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, am Dies academicus in Regensburg, am Akademi- entag der Hamburger Akademie der Wissenschaften mit Verleihung des Hamburger Wissenschaftspreises, an der Jahressitzung der Aka- demie der Wissenschaften in Göttingen sowie am Dies Academicus der TUM im Auditorium Maximum. Der Präsident nahm außerdem an einer ganzen Reihe von Tagungen, Vorträgen und weiteren Veranstal- tungen sowie Staatsempfängen teil.

Publikationen

Die Akademie würdigte ihr 250-jähriges Jubiläum mit folgenden Pu- blikationen: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits, hrsg. von Diet- mar Willoweit unter Mitarbeit von Ellen Latzin. Verlag C.H. Beck, Mün- chen 2009; Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. Ausstellungen zum 250-jährigen Jubiläum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Katalog hrsg. unter Mitarbeit von Tobias Schönauer von Dietmar Wil- loweit, Bayerische Akademie der Wissenschaften; „Akademie Aktuell“, Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften, Heft 2/2009, Sonderheft zum 250-jährigen Jubiläum; Themenheft der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Jg. 72 (2009), Heft 2, hrsg. von der Kommission für bayerische Landesge- schichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften 1759 bis 2009, Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns, bearb. von Reinhard Heydenreuter und Sylvia Krauß. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2009. Es erschienen eine Abhandlung und zwei Sitzungsberichte der Philosophisch-historischen Klasse. Die Mathematisch-naturwissen- schaftliche Klasse hat keine Buchpublikation vorzuweisen, nutzt aber die Möglichkeit der digitalen Publikation der in den Klassensitzungen gehaltenen Vorträge auf den Internetseiten der Akademie.

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Im Frühjahr erschien das Jahrbuch 2008. Die wissenschaftliche Ar- beit der Kommissionen spiegelt sich in 76 Publikationen wider, die in den Berichten der Kommissionen jeweils aufgeführt sind. Die Kommission für bayerische Landesgeschichte präsentierte am 9. Dezember 2009 ihre Jahresproduktion von insgesamt 19 Publikatio- nen; Ehrengast war Bundesminister a.D. Dr. Theo Waigel.

Preise und Medaillen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis Prof. Dr. Lambert Schmithausen, Universität Hamburg. Der Indologe erhielt den mit 25.000 € dotierten wichtigsten Wissenschaftspreis der Akademie, der 2009 für das Fachgebiet „Außereuropäische Kulturen“ ausgelobt worden war, für seine Forschungen über die Geistesge- schichte des Buddhismus, die er zu modernen gesellschaftlichen Her- ausforderungen in Bezug setzt. Max Weber-Preis PD Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Wissenschaftliche Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, für ihre Dis- sertation „Welterkenntnis aus Musik. Athanasius Kirchers ‚Musurgia universalis‘ und die Universalwissenschaft im 17. Jahrhundert“. Der Preis war im Jubiläumsjahr mit 5.000 € dotiert. Arnold Sommerfeld-Preis Dr. Stephan A. Sieber, Leiter einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Department Chemie und Biochemie der LMU München, für seine Arbeiten zur Identifi zierung neuer therapeutischer Angriffsziele in pa- thogenen Bakterien. Der Preis war im Jubiläumsjahr mit 5.000 € dotiert. Preis der Peregrinus-Stiftung Dr. Guido Möllering, wiss. Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Ge- sellschaftsforschung Köln, für seine Arbeiten über das Problemfeld des Vertrauens innerhalb von sowie zwischen Organisationen. Der Preis ist mit 5.100 € dotiert. Preis des Rotary-Clubs München-Friedensengel Drs Marija Antonia Ottink, wiss. Mitarbeiterin des Thesaurus linguae Latinae, für ihre außergewöhnlichen Leistungen bei der Bearbeitung und Redaktion der Wörterbuchartikel. Der Preis ist mit 3.000 € dotiert. Preis des Rotary-Clubs München-Hofgarten Dr. Christof Völksen, organisatorischer Leiter der Bayerischen Kommis- sion für die Internationale Erdmessung, für seinen Beitrag zum Aufbau des Langzeitbeobachtungsnetzes im Mittelmeerraum im Rahmen des

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EU-Projekts ALPS-GPS QUAKENET und dessen Erweiterung auf den Al- penraum und Island. Der Preis ist mit 3.000 € dotiert. Akademiepreis Prof. Dr. Lenz Meierott, ehem. Professor für Musikpädagogik und Mu- sikwissenschaft an der Hochschule für Musik in Würzburg, für seine Verdienste um die Erforschung der Flora Unterfrankens, und Dr. Karl Bayer (†), Ministerialrat a.D. im Kultusministerium, für sein editorisches Werk auf dem Gebiet der Klassischen Philologie. Beide Preise sind mit 5.000 € dotiert. Medaille Bene merenti in Gold Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, Mitglied des Vorstands des Leibniz-Re- chenzentrums und derzeit Vorstand des Gauss Centre for Supercom- puting, für seine herausragenden Verdienste um das Leibniz-Rechen- zentrum, das sich zwischen 1989 und 2008 unter seiner Leitung zu einem der größten Wissenschaftsrechenzentren Europas entwickelte. Alle Preise und Medaillen wurden in der Feierlichen Jahressitzung verliehen.

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften Die Akademie übte aktiv ihre Mitgliedschaft in der Union der deut- schen Akademien der Wissenschaften aus. Der Präsident nahm am 2. März in Göttingen, 3. Juli in Heidelberg und am 18. November 2009 in Hamburg an den Sitzungen des Präsidiums und am 18. November ebenfalls in Hamburg an der Mitgliederversammlung der Union teil. Die Generalsekretärin und die Forschungsreferentin begleiteten ihn. Vorbereitet wurden die Sitzungen von den Geschäftsführern/Ge- schäftsführerinnen bzw. den Generalsekretären/Generalsekretärin- nen der Akademien und der Union, die sich am 20. Juni in München, am 22. September in Berlin und am 3. November in Mainz trafen. Als einer der drei Vertreter der Union nahm der Präsident an den Sitzungen des Koordinierungsgremiums der Nationalakademie teil, die am 9. Januar, 27. April, 22. Juni, 14. September und 16. Dezember stattfanden. Er setzte sich vor allem für die Entwicklung einer den Aufgaben des Gremiums entsprechenden Geschäftsordnung und für die Schaffung von Strukturen für eine angemessene Berücksichtigung der geisteswissenschaftlichen Themenfelder ein. Die Akademie wirkte durch ihren Vertreter, Prof. Dr. Thomas O. Höll- mann, bzw. dessen Vertreter, Prof. Dr. Jan-Dirk Müller, an den Entschei- dungen der Wissenschaftlichen Kommission der Union mit. Diese Kommission ist das zentrale Beratungs- und Empfehlungsgremium der Union für alle wissenschaftlichen Fragen des Akademienpro-

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gramms. Die Sitzungen fanden am 11. März in Düsseldorf, am 17.–18. Juni in Heidelberg und am 28.–29. Oktober in Göttingen statt. Als Vertreter der Akademie nahmen an den Sitzungen folgender Gremien der Union in Mainz teil: Prof. Dr. Ulrich Konrad an der Jahressitzung des Ausschusses für mu- sikwissenschaftliche Editionen, Prof. Dr. Ernst Vogt am 9. November an der Sitzung der Patristischen Kommission und Dr. Markus Wesche an den Sitzungen der AG Elektronisches Publizie- ren am 27. März in Mainz und am 21. September in Leipzig. An dem an- schließenden Workshop „Personendateien“ vom 21. bis 23. September wirkten weitere Vertreter der Akademie mit. Die Akademie beteiligte sich am Akademientag der Union, der am 27. Mai unter dem Motto „In den Netzen der Sprache“ stattfand. Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf hielt einen Öffentlichen Vortrag mit dem Thema „Kann unsere Sprache religiösen Glauben ausdrücken?“. Die Forschungsreferentin Dr. Elisabeth Schepers präsentierte Forschungs- projekte der Akademie im Rahmen eines Schülerwettbewerbs „Sprachspione – Übersetze fremde Codes in das Deutsch von heute“.

Akademienprogramm

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist zusammen mit den anderen sieben deutschen wissenschaftlichen Akademien Trägerin der im Akademienprogramm geförderten, langfristig angelegten For- schungsvorhaben in den Geistes- und Naturwissenschaften. Das seit 1979/80 gemeinsam von Bund und Ländern fi nanzierte Programm wird von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert und ist eines der größten und bedeutendsten geisteswis- senschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutsch- land. Im Berichtsjahr umfasste es bei einem Fördervolumen von 47,3 Mio. € insgesamt 157 Vorhaben mit 202 Arbeitsstellen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist mit 22 Projekten, davon 20 geistes- wissenschaftliche sowie zwei naturwissenschaftliche Projekte, die in 25 Arbeitsstellen in Bayern, in vier weiteren Bundesländern und in der Schweiz bearbeitet werden, an diesem Programm beteiligt. Für drei Projekte wurde die Projektevaluierung 2009 mit positiven Ergebnissen abgeschlossen, eines mit Verlängerung der Laufzeit. Ein Projekt durchlief erfolgreich eine Durchführungskontrolle. Der Wissenschaftsrat empfahl in seiner Stellungnahme zum Aka- demienprogramm eine Weiterförderung der noch im Programm ge- förderten naturwissenschaftlichen Projekte über 2012 hinaus bis 2015 unter der Voraussetzung positiver Einschätzung der wissenschaftli- chen Qualität dieser Vorhaben und der Bemühungen der Akademie zur Übertragung der Projekte in andere Trägerschaft im Rahmen einer

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Evaluierung. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern hat sich dieser Empfehlung angeschlossen. Die Akademie sieht nach dem Sachstand der am Ende des Berichtsjahrs laufenden Verfahren reale Chancen einer Verlängerung der Laufzeit der beiden Vorhaben Gletscherforschung und Satellitengeodäsie bis Ende 2015. Nachdem Ende 2008 die Förderung für die Fichte-Gesamtausgabe und die Kepler-Gesamtausgabe ausgelaufen war, endete 2009 die Förderung für das Wörterbuch zum Corpus der altdeutschen Original- urkunden. 2009 wurde das Vorhaben „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, das an der Universität Würzburg durchgeführt wird, neu in das Aka- demienprogramm aufgenommen. In den Vorhaben des Akademien- programms waren zum Ende des Berichtsjahrs an der Akademie 45 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und 45 wissenschaftliche Mitar- beiter beschäftigt, davon 46 in befristeten und 44 in unbefristeten Ar- beitsverhältnissen. Von den auf die Ausschreibung des Programms im Jahr 2008 ein- gegangenen sieben Neuanträgen wurde nach Durchführung interner und externer Evaluierungen ein Antrag zurückgestellt und der An- trag für das Projekt „Kritische Gesamtausgabe der Werke von Richard Strauss“ 2009 der Union der deutschen Akademien der Wissenschaf- ten zur Aufnahme 2010 in das Programm vorgelegt. Er scheiterte knapp, unter anderem daran, dass nur beschränkte Mittel für Neuvor- haben zur Verfügung standen. Der Akademie wurde die Wiedervorla- ge des Antrags nahegelegt. 2009 gingen auf die Ausschreibung des Programms neun neue An- träge ein, von denen drei die formalen Kriterien erfüllten; zwei Anträge wurden einer externen Evaluierung unterzogen, einer zurückgestellt. Das Bewertungsverfahren dauerte Ende 2009 noch an. Entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrats befasste sich die Akademie auch mit Fragen der Digitalisierung und der Perso- nalentwicklung im Akademienprogramm. Die von der Akademie zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen im Akademienprogramm eingesetzte Arbeitsgruppe Akademienpro- gramm tagte am 26. Februar, 16. Juni, 22. Oktober und am 2. Dezember.

Digitalisierung

Der Einsatz digitaler Technik schreitet an der Akademie beständig fort. Um die technische Unterstützung der Verwaltung und der Kommis- sionen mit Arbeitsstellen in München bei Beschaffungen und beim Betrieb im Hardware- und im Softwarebereich kümmern sich zwei in Teilzeit beschäftigte Mitarbeiter; derzeit betreuen sie 105 Rechner, das sind ca. 85 bis 90 % der Rechner im Haus. Einige Kommissionen mit eigener Rechnerverwaltung sind bisher noch nicht in das Betreuungs- konzept eingebunden. Server- und Netzbetrieb sowie das sog. Hosting

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für die Rechner obliegen dem Leibniz-Rechenzentrum. Dieses leistet auch wertvolle Hilfe bei verschiedenen Verfahren, so z. B. beim Buch- haltungsverfahren BayMBS und bei der Entwicklung und Pfl ege des sich stetig weiterentwickelnden Internetauftritts der Akademie. Fragen der Digitalisierung, insbesondere auch aus den Bereichen Elektronisches Publizieren und Open-Access-Zugang zu Publikationen über das Internet, nehmen in der Akademie und in der Arbeit der Kom- missionen immer größeren Raum ein. Ist bisher (bereits seit 2001) nur die Zeitschrift Akademie Aktuell über das Internet zugänglich, können nunmehr auch die zentralen Publikationen der Akademie nach einer Wartefrist von vorerst noch vier Jahren frei ins Internet gestellt wer- den. Für die Publikationen der Kommissionen, von denen einige bereits seit mehreren Jahren digital im Internet veröffentlicht werden, gelten je nach den bestehenden Verlagsverträgen unterschiedliche Bedin- gungen. Fragen stellen sich auch in den Bereichen Retrodigitalisierung, Digitalisierung künftiger wissenschaftlicher Arbeiten sowie Digitali- sierung von Arbeitsmaterialien. Das betrifft nicht nur die Projekte des Akademienprogramms, für das die Gemeinsame Wissenschaftskonfe- renz von Bund und Ländern die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften beauftragt hat, das vom Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme zum Akademienprogramm geforderte Gesamtkon- zept zu entwickeln, sondern für alle Forschungsprojekte der Akademie. Im Oktober 2009 hat der Akademievorstand daher beschlossen, eine Arbeitsgruppe Digitalisierung einzurichten, die sich mit der Kon- zeption und Koordinierung der verschiedenen Digitalisierungspro- jekte innerhalb der Akademie, Fragen der Beantragung von Förder- mitteln für Digitalisierungsprojekte, Fragen der digitalen Publikation und der Entwicklung und Einführung einheitlicher Standards sowie mit Problemen der Langzeitarchivierung (vorrangig in Bezug auf die Forschungsprojekte der Kommissionen) befasst und Vorschläge bzw. Empfehlungen für Lösungen erarbeitet. Sie sollen dem Vorstand die Grundlage für ggf. notwendige Entscheidungen liefern. Die Arbeits- gruppe unter dem Vorsitz von Klassensekretar Prof. Dr. Arnold Picot traf sich am 21. Dezember zu ihrer ersten Sitzung. Mittels eines Fra- gebogens wird nun der Grad der bereits vorhandenen Digitalisierung und Archivierung der Projekte innerhalb der Kommissionen ermittelt. Der Vertreter der Akademie in der Arbeitsgruppe Elektronisches Pu- blizieren der Union, Dr. Markus Wesche, organisierte, angeregt durch die in dieser Funktion gewonnenen Erfahrungen und um die Kommis- sionen zu informieren, eine sechsteilige Vortragsreihe. Es sprachen am: 14.01.2009: Matthias Reinert, Historische Kommission bei der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, über „Die ,Akten der Reichs- kanzlei. Weimarer Republik‘ im www. Zur Erstellung einer Internet- Publikation“,

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28.01.2009: Dr. Markus Wesche, Kommission für das Repertorium „Ge- schichtsquellen des deutschen Mittelalters über „Über die AG ‚Elek- tronisches Publizieren‘ der Union der Akademien“, 25.02.2009: Dr. Martin Hellmann, LMUexcellent-Projekt „Editing Glos- ses“, über „Ein Hypertext-Modell für mittelalterliche Klassiker-Kom- mentare. Die Persius-Glossen in Text und Bild“, 11.03.2009: Dr. Markus Wesche, Kommission für das Repertorium „Ge- schichtsquellen des deutschen Mittelalters“, über „Dateiformate der Gegenwart und der Zukunft: xml (eXtended Markup Language) und TEI = Text Encoding Initiative“, 01.04.2009: Mag. Doz. Dr. Stefan Hagel, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien, über „Ein komplexes Editionsprogramm aus Wien: der Classical Text Editor. Edieren mit vielen Apparaten und 100 Sprachen“, 22.04.2009: Dr. Astrid Schoger, Bayerische Staatsbibliothek, über „Di- gitale Bücher ins LRZ!? Aufgaben und Probleme der Langzeitverfüg- barkeit von Information in digitaler Form“. Die Veranstaltungen erfreuten sich lebhafter Resonanz.

Akademiesatzung

Die Neufassung der Akademiesatzung war ein weiteres wichtiges Projekt des Jubiläumsjahrs. Die geltende Satzung beruht auf jener von 1961, die nach Verleihung des Status einer Körperschaft des öf- fentlichen Rechts an die Akademie erlassen wurde. Sie stellt in ihren Grundzügen eine Fortschreibung der Statuten von 1923 und 1946 dar. Wesentliche Geschäftsbereiche, die in den vergangenen Jahren hin- zugekommen sind und hinzukommen werden, wie der gewachsene, an heute allgemein gültigen Kriterien orientierte Forschungsbetrieb, das Akademienprogramm mit seinen besonderen Anforderungen, das Förderkolleg sowie die Verwaltung dieser Bereiche, erforderten umfangreiche Anpassungen oder Ergänzungen sowie die Etablierung neuer Entscheidungsstrukturen, wobei auch Regelungen aus den Geschäftsordnungen der Akademie, für die wissenschaftlichen Kom- missionen und für die Haushaltskommission berücksichtigt werden mussten. Der von der Generalsekretärin initiierte und ausgearbeitete Ent- wurf der Neufassung wurde nach Durchsicht, verschiedenen Korrek- turen und Veränderungen und Besprechung des Präsidenten mit der Generalsekretärin und der Syndika von einer vom Akademievorstand gebildeten Arbeitsgruppe in zwei Sitzungen im Juli und August inten- siv beraten und nochmals in verschiedenen Punkten verändert. Der vom Präsidenten geleiteten Arbeitsgruppe gehörten aus der Philoso- phisch-historischen Klasse Prof. Dr. Claus-Wilhelm Canaris und Prof. Dr. Martin Hose, aus der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

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Prof. Dr. Hans-Peter Bunge und Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann sowie die Generalsekretärin und die Syndika an. Das Plenum der Akademie verabschiedete die Neufassung in seiner Sitzung am 23. Oktober nach ausführlicher Diskussion mit wenigen weiteren Änderungen einstim- mig. Die Neufassung der Satzung unterschiedet sich von der geltenden schon optisch durch eine vorangestellte, klar gegliederte Inhaltsüber- sicht. Die geltenden Regelungen wurden, soweit noch zweckmäßig und noch aktuell, beibehalten. Zahlreiche neue Regelungen greifen jedoch tief in die bisherige Struktur der Akademie ein. So wurde die Zuständigkeit für Angelegenheiten der Forschung von den Klassen auf den Vorstand übertragen, neu geregelt wurden alle das Akade- mienprogramm und das Förderkolleg betreffenden Angelegenheiten, die Wohn- oder Dienstortfrage bei den ordentlichen Mitgliedern, die Aufstellung des Haushalts und die Funktion des Generalsekretärs bzw. der Generalsekretärin im Bereich der Verwaltungsaufgaben und in der Leitung der Akademie. Geändert wurde in wichtigen Punkten auch das Wahlverfahren: Neben den ordentlichen Mitgliedern hat nun auch der Vorstand ein Vorschlagsrecht, soweit dies zur ordnungsge- mäßen Erfüllung von Forschungsaufgaben der wissenschaftlichen Kommissionen notwendig ist. Vorbesprechung und Vorwahl werden in einer Sitzung durchgeführt, und, während es bei der Vorwahl bei der Dreiviertelmehrheit bleibt, reicht für die Wahl im Plenum künftig eine Zweidrittelmehrheit. Auch Beschlüsse über die Änderung der Satzung kann das Plenum ohne Quorum bei der Anwesenheit künftig mit Zweidrittelmehrheit fassen. Am Ende des Berichtsjahrs dauerte das Verfahren der rechtsaufsichtlichen Genehmigung der Satzung im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst noch an.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war im Jubiläumsjahr von her- ausgehobener Bedeutung, kam es doch darauf an, die Akademie als moderne, leistungsfähige wissenschaftliche Einrichtung in dem von starker Konkurrenz durch die großen Universitäten und Forschungs- institutionen in München geprägten Umfeld sichtbar zu machen. Die Referentin Dr. Ellen Latzin kann diesbezüglich eine überaus erfreuliche Bilanz vorweisen. Die örtlichen und überregionalen Printmedien re- agierten mit 60 Beiträgen auf 31 Pressemitteilungen. Der Bayerische Rundfunk/Fernsehen produzierte anlässlich des Jubiläums einen Film mit dem Titel „Für Bayern die Besten“, der am 10. Februar 2009 erst- ausgestrahlt wurde. Einen zweiten Film sendete das Bayerische Fern- sehen in der Reihe „Alpha Campus“ am 26. Juni 2009 unter dem Titel „Bücher, Forscher, schnelle Rechner: 250 Jahre Bayerische Akademie der

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Wissenschaften“. Der Bayerische Rundfunk/Fernsehen und das ZDF berichteten in vier weiteren Beiträgen z.T. ausführlich über die Aka- demie, und die Feierliche Jahressitzung am 27. Juni 2009 fand sogar den Weg in die abendliche Tagesschau und die Tagesthemen der ARD. Im Rundfunk wurden fünf Beiträge über die Akademie ausgestrahlt, elf Beiträge wurden von verschiedenen Einrichtungen, vor allem dem Bayerischen Rundfunk, online publiziert. Der Präsident gab mehrere, von der Referentin vorbereitete Interviews mit Medienvertretern. In al- len Berichten wurde ein positives Bild der Akademie gezeichnet. Unter der Chefredaktion von Dr. Ellen Latzin erschienen wieder vier Ausgaben der Zeitschrift „Akademie Aktuell“, darunter eine besonders umfangreiche und aufl agenstarke Jubiläumsausgabe. Dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit und der Initiative von Frau Dr. Lat- zin ist schließlich die Entwicklung eines einheitlichen Erscheinungs- bildes zuzuordnen, mit dem die Akademie künftig auftreten wird. Das „Corporate Design“, das ab 2010 alle Drucksachen der Akademie einschließlich des Jahrbuchs bestimmen wird, wurde vom Vorstand in seiner Sitzung am 21. Dezember 2009 grundsätzlich gutgeheißen. Das von der Agentur für Gestaltung Tausendblauwerk entworfene Emblem stellt ein im rechten unteren Viertel geöffnetes, stilisiertes Siegel mit dem im rechten Rand des Siegels beginnenden zweizeili- gen Schriftzug „Bayerische Akademie der Wissenschaften“ dar. Dieses stilisierte Siegel beruht auf einer von kleinteiligen Elementen befrei- ten Neuzeichnung des Akademiesiegels von 1950, das jedoch die we- sentlichen, auf das ursprüngliche Siegel von 1759 zurückgehenden Elemente, nämlich den Kurhut, das bayerische Rautenwappen mit dem Herzschild mit Raute und Schriftzug „Tendit ad aequum“, ent- hält. Finanziert wird das aufwendige Vorhaben aus dem Erlös des von der Gesellschaft der Freunde der Akademie als Benefi zveranstaltung durchgeführten Festlichen Abends im Cuvilliés-Theater am 27. Juni 2009. Die Umstellung des Internetauftritts der Akademie und ihrer Kommissionen auf die neue Gestaltung folgt so bald wie möglich. Die Akademie freute sich über das Interesse hochrangiger Gäste. Er- wähnt sei der Besuch von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch am 10. Februar 2009. Das Programm umfasste neben einer kurzen Prä- sentation der Akademie Vorstellungen der Projekte Thesaurus linguae Latinae, Max Weber-Gesamtausgabe und Gletscherforschung. Am 18. Februar stattete der Hochschulausschuss des Bayerischen Landtags dem Leibniz-Rechenzentrum einen Informationsbesuch ab. Am 2. De- zember 2009 begrüßten der Präsident und die Generalsekretärin die Mitglieder des Rotary-Clubs München-Englischer Garten.

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Förderung

Die Akademie wurde 2009 im besonderen Maße durch Zuwendungen Dritter unterstützt, die sie mit großer Dankbarkeit erfüllen. Herausgehoben sei die Spende der Carl Friedrich von Siemens Stif- tung anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Akademie in Höhe von 250.000 €. Der Akademievorstand hat vorerst beschlossen, davon einen Betrag von ca. 20.000 € für Abschlussarbeiten an dem letzten Band der Kepler-Gesamtausgabe und einen Betrag von 100.000 € für die Verzeichnung der im Archiv aufbewahrten frühen Protokolle der Akademie zu verwenden. Nicht unerwähnt dürfen das großzügige En- gagement der Carl Friedrich von Siemens Stiftung bei der Durchfüh- rung von zwei weiteren Heisenberg-Vorlesungen sowie die Tatsache bleiben, dass die Akademie mit ihrem wissenschaftshistorischen Kol- loquium „Wendepunkte der Akademiegeschichte“ am 20. und 21. Juli 2009 Gast der Stiftung sein durfte. Die Durchführung des Festlichen Abends im Cuvilliés-Theater wäre ohne die Zuwendungen von UniCredit in Höhe von 50.000 €, der Edith Haberland-Wager Stiftung in Höhe von 20.000 € und die Eintritt be- zahlenden Gäste nicht möglich gewesen. Diese wendeten der Akade- mie darüber hinaus bei dieser Gelegenheit einen namhaften Spen- denbetrag zu, mit dem das neue Corporate Design fi nanziert werden kann. Spenden der ordentlichen Mitglieder der Akademie erlaubten die Anschaffung weiterer Talare. Die Arbeiten der Akademie wurden wie jedes Jahr durch eine Zu- wendung der Karl Thiemig-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wis- senschaft in Bayern in Höhe von 42.000 € gefördert. Daraus wurden Druckkosten für mehrere Publikationen, darunter der zentrale Katalog für das Ausstellungsprojekt der Akademie, sowie die Beschaffung ei- nes Geräts für die Bayerische Kommission für die Internationale Erd- messung fi nanziert. Das Kuratorium der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften un- ter Vorsitz von Hildegund Holzheid bewilligte in seiner Sitzung am 16. November 2009 46.133 € zur Förderung verschiedener Projekte, darun- ter wie jedes Jahr 5.000 € für den Akademiepreis und einen Zuschuss von 6.000 € zur Durchführung der internationalen Tagung AlpenFo- rum im Oktober 2010. Die Gesellschaft der Freunde der Akademie unterstützte die Un- ternehmungen der Akademie mit Mitteln im Umfang von 34.838 €. Der Vorstand beschloss am 16. November 2009 Zuwendungen für die Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling, die Kommis- sionen für Glaziologie, für die Herausgabe der Acta conciliorum oecu- menicorum, für die Deutschen Inschriften und für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II. Außerdem bewilligte die Gesellschaft Mittel für ein Porträt des Präsidenten mit Rahmung.

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Internes

Im Berichtsjahr führte der Vorstand acht Sitzungen durch: am 30. Ja- nuar, 13. Februar, 8. Mai, 5. Juni, 9. Juli, 23. Oktober, 23. November und 21. Dezember. Am 22. Januar 2009 lud der Präsident die Kommissionsvorsitzenden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie zum traditio- nellen Neujahrsempfang ein. Den Personalausfl ug organisierten 2009 die Beschäftigten des Leib- niz-Rechenzentrums der Akademie. Er führte entweder per S-Bahn mit oder ohne Wanderung ab Hallbergmoos oder ab München mit dem Fahrrad nach Freising. Nach einem nachmittäglichen Besichtigungs- programm traf man sich vor dem Rückweg im Weihenstephaner Bräustüberl. Am 24. Juli veranstalteten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Räumen der Akademie anlässlich des Akade- miejubiläums ein Sommerfest, das vom Präsidenten gefördert wurde. Der Personalrat führte seine regelmäßigen Sitzungen durch und lud am 3. März und am 20. Oktober zu Personalversammlungen ein. Die vom Sprecherkollegium organisierte Vollversammlung der wis- senschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fand am 8. Dezem- ber statt.

Gebäude

Im Jubiläumsjahr konnte sich die Akademie über die Rückkehr eines großen Sammlungsschranks aus dem ehemaligen Akademiegebäude, dem Wilhelminum in der Neuhauserstraße, freuen. Der Schrank war von der Archivarin bei den Vorbereitungen zur Jubiläumsausstellung „Helle Köpfe“ im Depot des Nationalmuseums, wo er die Zerstörun- gen durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg unversehrt überstan- den hatte, entdeckt und der Akademie gegen Übernahme der nicht unerheblichen Renovierungskosten übereignet worden. Nachdem er seine Aufgabe als Blickfang der Ausstellung im Hauptstaatsarchiv er- füllt hatte, fand er seinen endgültigen Platz an repräsentativer Stelle in der Vorbibliothek der Akademie. Auch sonst war eine Reihe von Verbesserungen im Bereich des Aka- demiegebäudes zu verzeichnen. Neben der Eingangstüre wurde ein großes Schild mit Siegel und Schriftzug angebracht und am Odeons- platz weist nun ein Schild am Durchgang zum Hofgarten den Weg zur Akademie. Die Eingangshalle des Akademiegebäudes vermittelt, nachdem sie im Vorjahr neu gestrichen und mit neuen Sitzgruppen sowie neuen Vorhängen an den Garderoben ausgestattet worden war und im Berichtsjahr auch noch moderne, den Brandschutzanfor- derungen entsprechende Anschlagtafeln erhalten hat, ein frisches,

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helles Erscheinungsbild. Leider verzögert sich wegen fehlender Haus- haltsmittel die dringend erforderliche, in der Zuständigkeit der Baye- rischen Schlösserverwaltung liegende Renovierung der Pforte weiter. Das gilt auch für andere dringliche Maßnahmen, wie vor allem den längst überfälligen Abschluss der Elektrosanierung im Haus, die Sa- nierung der restlichen Toilettenanlagen, die Erneuerung der Fenster und der völlig überalterten, energieverschlingenden Heizungsanlage, den Einbau einer Klimaanlage und die Abdichtung zweier unter Putz an der Fassade geführten Regenablaufrohre, um die bereits weit fort- geschrittene massive Durchfeuchtung des Mauerwerks zu stoppen. Mit Sondermitteln, die das Bayerische Staatsministerium für Wis- senschaft, Forschung und Kunst zur Verfügung stellte, konnte im Ju- biläumsjahr die Toilettenanlage im Zwischengeschoss, die seit Bezug des Gebäudes vor 50 Jahren in Betrieb und in entsprechendem Zu- stand war, saniert werden. Ebenfalls mit solchen Sondermitteln wurde die Erneuerung der Telefonverkabelung im dritten Obergeschoss und anschließend auch die technische Erneuerung der Telefonzentrale abgeschlossen. Bei beiden Maßnahmen unterstützten die Akademie sowohl das zuständige staatliche Bauamt als auch die Residenzver- waltung sehr stark. Nachgebessert wurden des Weiteren die Lüster im Plenarsaal, deren den Anforderungen des Denkmalschutzes entspre- chender Nachbau in mehrfacher Hinsicht deutlich mangelhaft ausge- fallen war.

Bibliothek

Die Bibliothekarin Karin Schwenke, von der Bayerischen Staatsbiblio- thek in Teilzeit mit dieser Funktion betraut, hat die Neuordnung der zentralen Akademiebibliothek, mit der sie im Vorjahr nach Übernah- me dieser Aufgabe mit Unterstützung durch eine von der Akademie fi nanzierte Hilfskraft begonnen hatte, abgeschlossen. Ein Übersichts- plan mit der Aufstellungssystematik ist in Bearbeitung, die Regalschil- der werden derzeit angebracht. Eine halbtags von der Staatsbibliothek vermittelte und ebenfalls bei der Akademie beschäftigte Bibliotheks- kraft hat die Titel in der zentralen Verbunddatenbank des Bayerischen Bibliotheksverbunds erfasst und signiert. Eine Mitarbeiterin der Staats- bibliothek hat mit der Erfassung der Periodikabestände der Bibliothek begonnen. Seit Dezember 2009 sind derzeit rund 10.000 Bände der Akademiebibliothek sowie die Bibliotheksbestände der Kommission für bayerische Landesgeschichte in einem Akademie-OPAC auf den Internetseiten der Akademie unter der neuen Rubrik „BAdW digital“ recherchierbar. Die Bestände der anderen Kommissionen sollen, be- ginnend mit Zeitschriften, Wörterbüchern und Lexika, folgen. Der Pfl ege des Büchererwerbs über die Tauschpartner der Akade- mie schenkt die Staatsbibliothek weiter große Beachtung. Namen

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und Daten der Tauschpartner wurden durch die Staatsbibliothek in eine Datenbank eingebracht und die Verwaltung des Tausches wurde automatisiert. Dadurch kann ein automatisiertes Mahnverfahren für die periodischen Tauschpublikationen eingerichtet werden. Als Aus- kunftsinstrument über die Tauschpartner behält die alte Erwerbungs- kartei jedoch ihre Funktion. Die Staatsbibliothek hat statistisches Zah- lenmaterial zum Akademietausch zusammengetragen und will die Erhebung auch künftig fortsetzen. Wöchentlich führt die Hilfskraft der Bibliothek für die Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter der Akademie einen Büchertransportdienst zur Staatsbibliothek durch. Alle Maßnahmen zur Neuordnung der Bibliothek und zur Katalo- gisierung der Bestände wurden mit dem für Bestandsaufbau und Er- schließung zuständigen Abteilungsleiter der BSB, Bibliotheksdirektor Klaus Kempf, seiner Mitarbeiterin Renate Peters und Karin Schwenke besprochen, zuletzt am 2. November 2009. Gegenstand von Gesprächen mit Klaus Kempf und dem Leiter des Zentrums für Elektronisches Publizieren der BSB, Gregor Horstkem- per, war auch die Digitalisierung der Schriften der Akademie. Ein von Herrn Horstkemper entwickeltes, sehr umfangreiches und aufwendi- ges Konzept erwies sich vorerst nicht als realisierbar. Ins Auge gefasst ist als „kleine“ Lösung, einen Teil der Schriften einzuscannen und als PDF-Dateien online zugänglich zu machen. Eva Regenscheidt-Spies Generalsekretärin

Archiv

Im bayerischen Staatshaushalt wurde 1965 die Planstelle eines Archiv- rats mit der Maßgabe neu geschaffen, dass diese zur Hälfte der Aka- demie zugute kommen solle. Im Hinblick darauf schlossen der Akade- miepräsident und der Generaldirektor der staatlichen Archive Bayerns am 14. Juli 1965 eine Vereinbarung, wonach ein Beamter des Archivs zur Hälfte seiner Arbeitszeit zur Betreuung des Akademiearchivs ab- gestellt wird. Dieser hat einen schriftlichen Jahresbericht über das abgelaufene Kalenderjahr vorzulegen, der Auskünfte über Bestand, Ordnung und Benützung des Archivs gibt. Ende Dezember 2009 musste Archivdirektorin Dr. Sylvia Krauß, die auf Grundlage dieser Vereinbarung das Archiv seit 1. Dezember 2007 betreut hat, die Akademie wieder verlassen, um sich ganz ihrer neuen Aufgabe als Abteilungsleiterin im Hauptstaatsarchiv zu widmen. Ihre Nachfolgerin wird ab 1. Januar 2010 Archivrätin Dr. Genoveva Rausch. Frau Dr. Krauß hat für die beiden Jahre die nachfolgenden Berichte vor- gelegt, die beeindruckende Leistungen ausweisen.

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Jahresbericht 2008

Seit 1. Dezember 2007 wird das Archiv der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch die Unterzeichnete an zwei Wochentagen, mittwochs und donnerstags, im Umfang von 50% ihrer Arbeitszeit betreut. Zu Beginn des Jahres 2008 bezog das Archiv ein neues Dienstzim- mer, Zi. 25 in der ehemaligen Hausmeisterwohnung. In diesem Raum befi nden sich neben dem Arbeitsplatz der Archivarin die ältesten und wertvollsten Bestände des Archivs, die historischen Sitzungsproto- kolle von den Anfängen bis zur Zerstörung der Akademie im Zweiten Weltkrieg, die wissenschaftliche Korrespondenz aus der Gründungs- zeit von 1758 bis 1804, die Personalakten aller verstorbenen Mitglieder und die Wahlakten der ordentlichen Mitglieder von 1807 bis 1944. Das ganze Jahr 2008 stand im Zeichen der Vorbereitung der Aus- stellung über die 250-jährige Geschichte der Akademie, die vom 27./31. März bis 5. Juli 2009 in den Ausstellungsräumen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs gezeigt werden wird. Da außer dem zweibändigen Werk von Ludwig Hammermayer über die Gründungszeit der Akademie keine wissenschaftliche Bearbeitung ihrer Geschichte vorliegt, musste der historische Überblick größten- teils aus Originalquellen erarbeitet werden, die im Akademiearchiv, im Bayerischen Hauptstaatsarchiv (Abt. II und Geheimes Hausarchiv) und in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek (160 Nachlässe von Mitgliedern) liegen. Für die Auswahl der Exponate wurden folgende Institutionen z.T. mehrfach besucht: Deutsches Mu- seum, Völkerkundemuseum, Zoologische Staatssammlung, Staatliche Antikensammlungen, Universitätsarchiv, Botanischer Garten. Außer- dem wurden Verbindungen zu ca. 35 Leihgebern unterhalten. Neben der sehr intensiven Einarbeitungs- und Vorbereitungstätig- keit der Ausstellung bearbeitete die Archivarin im Jahr 2008 an ca. 80 Arbeitstagen 207 Vorgänge, darunter 97 neue wissenschaftliche Anfragen und 78 persönliche Benützungen. Die Anfragen aus dem In- und Ausland (USA, Neuseeland, China) betrafen das gesamte Spekt- rum der Geschichte und Mitglieder der Akademie. Am 1. März 2008 war das Akademiearchiv zum „Tag der Archive“ Gast im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Es zeigte eine kleine Präsen- tation ausgewählter Archivalien über den „Botanischen Garten“, ehe- mals Attribut der Akademie, die auf reges Interesse stieß. Am 4. September 2008 wurde das Privatarchiv des ordentlichen Mit- glieds Prof. Dr. Wolfhart Pannenberg in seinem Privathaus in Gräfelfi ng abgeholt und in das Akademiearchiv übernommen (Übergabevertrag vom 1.12.2009). Der fünf laufende Meter umfassende Bestand wurde durch einen Praktikanten unter Anleitung der Archivarin inventarisiert und für die Archivierung konservatorisch behandelt.

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Am 17. November hielt die Unterzeichnete einen Vortrag vor der Ge- sellschaft der Freunde der Akademie über die Aufnahme der Prinzes- sin Therese von Bayern (1850–1925) als Ehrenmitglied der Akademie. Im Laufe des Jahres 2008 erfasste die Historikerin Dr. Christiane Wil- ke im Rahmen eines Werkvertrags die Personalakten aller historischen Akademiemitglieder im Gesamtumfang von ca. 11 laufenden Metern in einer elektronischen Eingabemaske. Die Finanzierung des Werkver- trags wurde durch die Sparkassenstiftung geleistet. Die Arbeiten sind abgeschlossen, so dass die Liste der Akademiemitglieder im Akade- mieportal online gestellt werden kann.

Jahresbericht 2009

Das Akademiearchiv wurde im Jahr 2009 an zwei Wochentagen, mitt- wochs und donnerstags, ganztägig betreut. Die Archivarin war unter Abzug von Urlaubs- und Krankheitszeiten an 74 Arbeitstagen im Ar- chiv anwesend. Sie bearbeitete 230 Vorgänge, davon 119 neue wissen- schaftliche Anfragen aus dem In- und Ausland und 76 persönliche Benutzungen. Es wurden Nachlassteile folgender verstorbener ordentlicher Aka- demiemitglieder von privater Hand erworben: Constantin Carathéo- dory (u.a. das Manuskript des letzten Werkes), Heinrich Tietze, Magnus Friedrich Schwerd, Kurt von Fritz (Abgabe des Bundesarchivs). Neben der Abwicklung dieser üblichen Archivarsaufgaben wurde das Jahr 2009 von drei großen Themen beherrscht: 1. Die Jubiläumsausstellung „Helle Köpfe. Die Geschichte der Baye- rischen Akademie der Wissenschaften, 1759 bis 2009“ fand von Ende März bis Anfang Juli 2009 in den Ausstellungsräumen des Bayeri- schen Hauptstaatsarchivs an der Ludwigstraße 14 statt. Die Archivarin führte ca. 40 Führungen für Einzelpersonen und Gruppen durch. Als Besonderheit konnte in der Ausstellung dank der Großzügigkeit S.K.H. Herzog Franz von Bayern die Marmorbüste des ersten und bis- her einzigen weiblichen Ehrenmitglieds der Akademie, Prinzessin The- rese von Bayern, präsentiert werden. Im Zuge der Ausstellungsvorbereitung gelangte die Akademie auch wieder in den Besitz eines originalen Vitrinenschrankes aus dem Wil- helminum. Er war in der Ausstellung zu sehen, bestückt mit Expona- ten aus den ehemaligen Sammlungsbeständen der Akademie. Nach dem Ende der Ausstellung wurde er in die Vorbibliothek der Akademie verbracht. 2. Das sog. Zwischenarchiv und der Archivbenützungsraum wurden neu gestaltet: In diesem Raum im Zwischengeschoss (Zi. 106) waren Verwaltungs- und Kommissionsakten seit 1945 sowie ca. 30 Nachlässe in alten offenen Holzregalen und Schränken untergebracht. Mit Un- terstützung von drei studentischen Hilfskräften fand im August 2009 eine Neuorganisation statt. Die Regale wurden durch abschließbare

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Metallschränke ersetzt und sämtliche Archivalien (ca. 85 lfm) aus den Aktenordnern entfernt, von Metallteilen befreit, in chronologischer und systematischer Ordnung aufgestellt und elektronisch erfasst. Ein provisorisches schriftliches Findmittel liegt bereit. In der Mitte des Raumes wurden neue Arbeitstische für Benutzer und Archivmitarbei- ter aufgestellt sowie ein PC mit dem Archivierungsprogramm FAUST 5 installiert. 3. Neue Archivinventare wurden im neu geschaffenen Portal „BAdW digital“ online gestellt. Bereits 2008 hatte Dr. Christiane Wilke die Mit- gliederakten der verstorbenen Akademiemitglieder (3239 Akten) elekt- ronisch erfasst. 2009 wurden diese Eingaben in FAUST 5 überführt. Im Rahmen eines weiteren Werkvertrags verzeichnete sie die Wahlakten der Akademie von 1807 bis 1944. Ende 2009 wurden die Findbücher dieser beiden Archivbestände ins Internet gestellt, um Archivbenut- zern künftig eine Online-Recherche zu ermöglichen. Anfang 2010 werden die Repertorien von drei Nachlässen ehemali- ger Akademiepräsidenten im Internet zugänglich sein: des Historikers Karl Theodor Ritter von Heigel (1842–1915), Präsident von 1904 bis 1915, des Botanikers Karl Ritter von Goebel (1855–1932), Präsident von 1930 bis 1932, und des Mediävisten Friedrich Baethgen (1890–1972), Präsi- dent von 1956 bis 1964. Die Bestände verzeichnete Dr. Josef Anker. 2009 wirkte die Archivarin an mehreren Projekten mit, z.B. am Tag der Offenen Tür am 5. Dezember 2009, bei dem das Akademiearchiv und eine kleine Ausstellung über Justus von Liebig anlässlich des 150. Jubiläums seiner Präsidentschaft präsentiert wurden. Die Archivarin hielt 2009 folgende, die Akademiegeschichte betreffen- de Vorträge: • 7.5.2009: „Die Naturforscherin Prinzessin Therese von Bayern – Das erste weibliche Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften“. Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms der Aus- stellung „Helle Köpfe“ im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. • 17.6.2009: „Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaf- ten“. Vortrag vor dem „Verein der Freunde Münchens“ im Alten Rat- haussaal in München. • 23.6.2009: „König Max II.“. Vortrag in der „Kunstvereinigung Elisa- beth von Grimm“. • 21.10.2009: „Jakobinische Verschwörung in München um 1800“. Vor- trag im Internationalen Begegnungszentrum der Universität (IBZ). • 11.11.2009: „Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaf- ten“. Vortrag im „Institut Bavaricum“. • 5.12.2009: „Prinzessin Therese von Bayern“. Vortrag bei der Mitglie- derversammlung der „Genossenschaft der katholischen Edelleute“. Die Archivarin verfasste 2009 neun Artikel zu Themen der Akademie- geschichte, darunter: • Katalog: „Helle Köpfe“. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759–2009. Ausstellung des Bayerischen Haupt-

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staatsarchivs, bearb. von Reinhard Heydenreuter und Sylvia Krauß. München 2009. • „Prinzessin Therese von Bayern“. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. Dietmar Willoweit unter Mitarbeit von Ellen Latzin, München 2009, S. 189–204. • „Die Präsidenten der bayerischen Akademie der Wissenschaften“ (mit Josef Anker). In: Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften. Hrsg. v. Dietmar Willoweit unter Mitarbeit von Tobias Schönauer. München 2009, S. 120–144. • „Die naturwissenschaftlich-technische Kommission bei der Baye- rischen Akademie der Wissenschaften“. In: Themenheft der Zeit- schrift für bayerische Landesgeschichte, Jg. 72 (2009), Heft 2. Hrsg. v. der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, S. 537–570. • „Wissenschaftlicher Charakter, praktische Tendenz“. Die Gründung der naturwissenschaftlich-technischen Kommission, in: „Dem Geist alle Tore öffnen“, Förderung der Wissenschaften durch König Ma- ximilian II. von Bayern. Hrsg. v. Ulrike Leutheusser u. Heinrich Nöth. München 2009, S. 30–41. Dr. Sylvia Krauß Archivdirektorin

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Ausstellungsprojekt Eröffnungsabend „Wissenswelten – 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften“ am 27. März 2009 im Plenarsaal der Akademie

Grußwort von Dr. Wolfgang Heubisch Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Sehr geehrter Herr Willoweit, sehr geehrter Herr Neuhaus, sehr geehrte Damen und Herren!

Als Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist man nicht für zwei getrennte Themenbereiche zuständig. Wissen- schaft und Forschung auf der einen Seite sowie Kunst und Kultur auf der anderen vereinen in ihrem Wesen mehr, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Ich bin dankbar für Gelegenheiten, bei denen diese gemeinsame Schnittmenge deutlich wird. Die heutige Veranstaltung gehört unbestritten dazu. Der österreichische Schriftsteller Franz Grillparzer hat einmal ge- sagt: „Kunst ist keine Nachahmung der Natur, sie ist eine Erklärung derselben.“ Die Kunst erschöpft sich also nicht nur in der bloßen Re- produktion, sie geht darüber hinaus und trägt zum Verständnis der Dinge bei. Ebenso wie die Wissenschaft führt die Kunst damit zu einer Erweiterung unseres Wissens. Beide verlangen von den Schöpfern ein ganz besonderes Maß an Kreativität. Beiden sichert unsere Bayerische Verfassung hierfür ein ganz besonderes Maß an Freiheit zu. Diese be- merkenswerte Nähe von Wissenschaft und Kunst, meine Damen und Herren, wird uns in der Auseinandersetzung mit dem Projekt „Wis- senswelten“ besonders deutlich. Zur Eröffnung dieser Ausstellungen darf ich Sie alle herzlich begrüßen. Das Projekt „Wissenswelten“ geht zurück auf eine Besonderheit in der Akademiegeschichte: Es ruft die historische Verbindung in unser kulturelles Gedächtnis, die zwischen der Akademie und den wissen- schaftlichen Sammlungen Bayerns nach dem Jahr 1807 bestanden hat. Heute sind alle diese Sammlungen selbstständig, und viele von ihnen genießen Weltrang. Es ist zudem das erste Mal, dass sich 14 wissenschaftliche Einrichtungen und Museen aus München und

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dem Umland im selben Zeit- und Themenrahmen auf ihr Publikum zugehen. So gibt es heute gleich doppelten Grund, ganz herzlich zu gratulieren: zur einer äußerst gelungenen Ausstellungsinitiative und – natürlich – zum 250-jährigen Jubiläum der Bayerische Akademie der Wissenschaften. Die Akademie in München gehört zu den ältesten Wissenschafts- akademien in Deutschland. Sie verkörpert beides: traditionelle Ge- lehrtengesellschaft und innovative Wissenschaftseinrichtung von in- ternationalem Rang. Und nicht ohne Stolz dürfen wir feststellen: Mit ihrem exzellenten Forschungsprogramm überragt sie alle anderen sieben deutschen Akademien. Gegründet im Jahr 1759 durch Kurfürst Max III. Joseph, steht sie seit der Revolution des Jahres 1918 unter dem besonderen Schutz des Freistaates. In über 40 Kommissionen bzw. Arbeitsgruppen mit rund 330 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern widmet sich die Akademie heute der Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Bei meinem Besuch der Akademie Mitte Februar, bei dem mir unter an- derem die Max Weber-Gesamtausgabe und der Thesaurus linguae La- tinae vorgestellt wurden, konnte ich mich persönlich von der großen wissenschaftlichen Bedeutung und Qualität der Forschungsvorhaben überzeugen. Die Akademie ist auch Trägerin renommierter Einrichtun- gen. Dazu gehören das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperatur- forschung und das Leibniz-Rechenzentrum, eines der größten Super- computing-Zentren Deutschlands. Neben der historischen Verbundenheit zeigen die Ausstellungen, die wir heute eröffnen, auch die aktuellen Kooperationen der Akade- mie mit zahlreichen anderen Häusern. Lassen Sie mich beispielhaft auf die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek näher eingehen: Zwischen den Jahren 1807 und 1827 war die Staatsbiblio- thek das größte und wichtigste „Attribut“ der Akademie. Zu einer Zeit, als die Bestände durch die Säkularisation enorm angewachsen waren, begann man mit umfangreichen Katalogisierungsarbeiten. Heute umfasst der Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek rund 10 Millio- nen Bände. Akademie und Staatsbibliothek kooperieren auf vielfältige Weise. Zunächst dient die Staatsbibliothek der Akademie als Biblio- thek. Aber auch in der Forschung – insbesondere in den geisteswis- senschaftlichen Vorhaben – arbeiten beide Einrichtungen eng zusam- men. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie nutzen die umfangreichen Buchbestände – alte Drucke, wertvolle Handschriften und Nachlässe der Staatsbibliothek – und werten sie wissenschaftlich aus. Auf inhaltlicher Ebene kooperieren beide Häuser beispielhaft: bei der Fortentwicklung der „Bayerischen Landesbibliothek Online“ oder im „Zentrum für elektronisches Publizieren“. Zudem unterstützt das Leibniz-Rechenzentrum der Akademie die Staatsbibliothek maßgeblich bei der Bereitstellung multimedialer Dienstleistungen: Es dient bei vielen innovativen Projekten als techni-

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scher Service-Provider, es verantwortet die Langzeitarchivierung elek- tronischer Daten und ist so für die zahlreichen Digitalisierungsprojek- te der Staatsbibliothek unverzichtbar. Meine Damen und Herren, das gemeinsame Ausstellungsprojekt, an dem sich 14 wissenschaftliche Einrichtungen und Museen beteiligen, zeigt auch den großen Stellenwert von Wissenschaft und Kunst im Freistaat – ein Wert, der nicht allein ideeller Art ist. Denn sowohl Wis- senschaft als auch Kunst sind – gerade für Bayern – ebenfalls wichtige Wirtschaftsfaktoren. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind nicht nur bedeutende Arbeitgeber, sie sind auch Dienstleister mit zum Teil erheblichen wirtschaftsrelevanten Umsätzen. Das wissenschaftli- che Umfeld ist für Unternehmen zudem ein wichtiger Standortfaktor. Nicht zuletzt aber sorgen unsere Hochschulen und Forschungsein- richtungen für den „Rohstoff Geist“, den unser Land für seine künftige Entwicklung im globalen Wettbewerb so dringend braucht. Wir dürfen die ökonomische Bedeutung von Kunst und Kultur nicht unterschätzen! Erstmals in den 1980er Jahren erfolgten in Deutsch- land Berechnungen zur Umwegrentabilität von Kulturausgaben. Dem- nach induzierte damals eine D-Mark öffentlicher Kulturausgaben etwa zwei Mark in den unmittelbar verbundenen Branchen wie zum Beispiel im Hotel- und Gaststättengewerbe. Kunst und Kultur sind für unsere Städte und Regionen ein nicht zu unterschätzender so genann- ter „weicher“ Standortfaktor. Eine hohe kulturelle Infrastruktur macht Standorte für Unternehmen attraktiv. So wird vielfältiges kulturelles Leben zum wichtigen Argument bei der Entscheidung über Unterneh- mensansiedlungen. Deshalb dürfen wir gerade in fi nanziell schwieri- gen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, auch die wirtschaftliche Bedeu- tung von Wissenschaft und Kunst nicht aus den Augen verlieren. Und wir sollten bei aller Notwendigkeit des Sparens darauf hinweisen, dass geringere Ausgaben in diesen Bereichen auch geringere Einnahmen im Wirtschaftsbereich nach sich ziehen. Meine Damen und Herren, wir alle wollen, dass Bayern auch künftig seinen Spitzenplatz in der Wissenschaft und seine besondere Stellung im kulturellen Leben behält. Initiativen wie das Ausstellungsprojekt „Wissenswelten“ leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Dafür möch- te ich mich bei den Veranstaltern und Organisatoren sehr herzlich be- danken. Uns allen wünsche ich nun einen gelungenen Abend mit vie- len neuen Eindrücken aus der reichhaltigen Welt unserer bayerischen Sammlungen.

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Die Akademie und die wissenschaftlichen Sammlungen – eine historische Einführung

Von Ellen Latzin und Dietmar Willoweit

Sammlungen anzulegen und zu vermehren, ist ein Phänomen, das sich im Dunkel der Geschichte und in den Tiefen der menschlichen Psyche verliert. Es scheint daher von Anfang an aussichtslos, einen Zusammenhang zwischen der Lust am Sammeln überhaupt, wie sie sich seit der Renaissance in fürstlichen Kunst- und Raritätenkammern manifestierte, und den ersten wissenschaftlichen Sammlungen der Aufklärungsepoche zu suchen. Und doch muss es ähnliche Motive gegeben haben. Am Ende des Mittelalters wendet sich der Mensch mit einer bis dahin unbekannten Neugier der Natur und den Objekten der kulturellen Überlieferung zu. Daraus erwuchs alsbald ein syste- matisches, schließlich ein wissenschaftliches Interesse. Es verwundert nicht, dass rückblickend diese Neugier und der dadurch ausgelöste Sammeleifer naiv – um nicht zu sagen: methodisch fragwürdig – er- scheint. Wer heute ohne Arbeitshypothesen, Projektskizzen und Ex- zellenzideen einfach nur sammeln oder lesen und auf Eingebungen hoffen wollte, wäre der Lächerlichkeit preisgegeben. Und dennoch hat der Weg in die moderne Wissenschaft einmal so begonnen: mit hell- wacher Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt und mit individueller Kreativität. Hinter der aufwändigen Errichtung und Organisation der damals entstehenden Sammlungen stand also im Lichte aufgeklärten Den- kens ein neues, systematisches Wissenschaftsverständnis. Die Metho- den der Erkenntnis stützten sich nicht mehr auf die überkommenen autoritativen Texte, sie bedurften vielmehr der konkreten Objekte, der realen Dinge – seien es historische Überreste wie Urkunden und archäologische Funde oder Gegenstände aus dem Reich der Natur. Damit begann eine Geschichte auch der Sammlungen. Diese gemein- same Vergangenheit der Akademie und vieler musealer und zugleich der Forschung dienender Einrichtungen in München soll aus Anlass des Akademiejubiläums im Ausstellungsprojekt „Wissenswelten“ in Erinnerung gerufen werden.

Sammeln und Forschen: die Akademie seit 1759

Sammeln und Forschen – diese beiden Aufgaben gehörten seit ihrer Gründung untrennbar zur Akademie. Wie im Stiftungsbrief festge- legt, entstanden eine Bibliothek und ein Münzkabinett, die Akademi- ker sammelten physikalisch-mathematische Instrumente, Naturalien und astronomische Geräte. Archäologische Funde aus dem ganzen Land gingen in München ein. Die gesammelten Gegenstände dienten der Forschung, aber auch der Anschauung, wie etwa das Beispiel von

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Ildephons Kennedy zeigt. Der Physiker aus dem Regensburger Schot- tenkloster hielt bereits in den 1760er Jahren im Saal der Akademie öf- fentliche Vorlesungen, bei denen er auch die neuesten physikalischen Instrumente vorführte. Diese frühen Akademiesammlungen waren auch auswärtigen Be- suchern bekannt. Der Berliner Aufklärer Friedrich Nicolai berichtet über seinen Besuch in München im Jahr 1781: „Die Akademie ist in einem ansehnlichen, großen, nicht völlig ausgebauten Haus unterge- bracht [gemeint war das Redoutenhaus in der Prannerstraße]. … Dort besichtigte ich das Naturalienkabinett der Akademie, ihre Sammlung physikalischer, optischer und anderer Instrumente und eine umfang- reiche Sammlung mechanischer Modelle. Unter diesen blieb mir be- sonders ein Saal voller Arbeiten bayerischer Erfi nder in Erinnerung.“ Zwei Jahre später, 1783, bezog die Akademie dann das frühere Jesuiten- kolleg in der Neuhauser Straße, auch Wilhelminum genannt. Die Akademie war jedoch nicht die einzige Institution, die Sammlun- gen anlegte. Allen voran sammelte der bayerische Landesherr selbst, aber auch zahlreiche Klöster, Privatgelehrte und die Universitäten wa- ren in dieser Weise tätig. Davon profi tierte die Akademie in reichem Maße. Bereits 1802 waren in München die umfangreichen Bestände der aufgelösten Mannheimer Akademie angekommen, die Kurfürst Max IV. Joseph wie einen pfälzischen Familienbesitz behandelte – un- ter dem Protest des badischen Markgrafen. Besonders aber die Säku- larisation von 1803 erweiterte den Besitz der Akademie in zuvor unge- ahnter Weise: Ganze Wagenladungen naturwissenschaftlicher Geräte wurden in den aufgehobenen Klöstern eingesammelt; die Hofbiblio- thek platzte mit der Bereicherung durch die Ordensbibliotheken aus allen Nähten und wurde 1804 mit der Akademiebibliothek vereinigt.

Eine völlig neue Akademie: die Reform von 1807

Diese Entwicklung mag dazu beigetragen haben, dass sich König Max I. Joseph im Jahre 1807 entschloss, die Bayerische Akademie der Wis- senschaften, bis dahin eine forschende und sammelnde Gelehrten- gesellschaft, in eine völlig neue Institution umzuwandeln. Sie erhielt den Status einer wissenschaftlichen Zentralanstalt des Staates Bay- ern, eine Maßnahme, die vor allem im Zusammenhang mit den von Montgelas betriebenen Reformen zu sehen ist. In der Residenzstadt – damals noch ohne Universität! – sollten die wissenschaftlichen Res- sourcen konzentriert und neue Erkenntnisse und Entdeckungen für den Staat nutzbar gemacht werden. Die Akademie-Mitglieder waren fortan keine freien Gelehrten mehr, sondern hauptamtlich tätige, fest besoldete Beamte. Sie sollten Forschung treiben und Ergebnisse vor- weisen, wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden und die Regierung beraten. Drei Jahre vor der Gründung der Berliner Universität und da- mit vor der Etablierung des Humboldtschen Ideals der Einheit von For-

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schung und Lehre an der Universität unternahm Bayern einen eigenen Versuch einer Reform der Wissenschaft durch Überführung in staatli- che Regie. Zu diesem Konzept gehörte die Integration der verschiede- nen Sammlungen in die Akademie als sog. „Attribute“. Die Akademie erhielt 1807 die Aufsicht über folgende staatliche Sammlungen: die Hof- und Central-Bibliothek zu München, das Natu- ralien-Kabinett, das Kabinett der physikalischen und mathematischen Instrumente, das politechnische Kabinett, das chemische Laboratori- um, das Münzkabinett und das Antiquarium, das astronomische Ob- servatorium sowie weitere Einrichtungen, die erst noch zu errichten waren, etwa der Botanische Garten und das Anatomische Theater. Fer- ner legte König Max I. Joseph fest: „Es ist Unser Wille: dass das, was an Naturalien, Instrumenten und anderen zum Behufe der Wissenschaf- ten dienenden Sammlungen in Unserer Residenz sich noch befi ndet (…) mit den (…) der Akademie zugehörigen Sammlungen vereiniget werde“. Die bereits bestehenden Akademiesammlungen des 18. Jahr- hunderts wurden, soweit sinnvoll, mit denen der neuen „Attribute“ zusammengeführt. Die Akademie als „Pfl egerin der wissenschaftli- chen, so glänzenden Schätze und Sammlungen unseres erlauchten Monarchen“, wie es Präsident Jacobi bei seiner Antrittsrede 1807 for- mulierte – diese enge Verbindung ist heute im kulturellen Gedächtnis Münchens weitgehend vergessen. Zu selbstverständlich ist die Eigen- ständigkeit der Sammlungen. Durch die Zentralisierung und Verstaatlichung von Sammlungen aus ganz Bayern stieg München „zur Wissenschafts- und Kunst-Me- tropole von europäischer Geltung“ auf – darauf hat Laetitia Böhm zu Recht hingewiesen. Auf einen Schlag verfügte die Akademie über kost- bare Sammlungen verschiedenster Disziplinen, dazu über eine der wichtigsten Bibliotheken Europas. Akademieausstattungen ähnlicher Art hatte es bislang nur in Berlin gegeben: Im 18. Jahrhundert gehör- ten zur Preußischen Akademie auch ein Observatorium, eine Anato- mie, ein Chemisches Labor und ein Botanischer Garten. In München fand eine derartige Zusammenführung nun zu Beginn des 19. Jahr- hunderts statt, also rund 100 Jahre später, aber nun in viel größerem Umfang. Es handelte sich dabei im Unterschied zu Preußen auch um einen zentralen Akt des Herrschers, der nicht nur die wissenschaftli- chen Sammlungen aus seinem Besitz, sondern auch die Hofbibliothek der Verantwortung „seiner“ Akademie übertrug. Diese Besonderheit war auch den Zeitgenossen bewusst. Im Jahresbericht der Akademie von 1807 hieß es: „Diese Akademie d. W. hingegen ist die erste, wel- cher ein Monarch die gesamten literarischen Schätze (…) zur Aufsicht anvertraut.“ Und weiter: „Er, unser König, der Volksfreund, sieht diese kostbaren Sammlungen nicht mehr als Schätze an, die (…) nur für die unbeschauende Neugierde da sind (…), sondern Er weiht sie, sein Ei- genthum, zugleich dem Vaterlande zur Belehrung und Benutzung,

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und setzt sie unter die Aufsicht und Verantwortlichkeit einer öffentli- chen zahlreichen Gesellschaft von Sachverständigen (…)“. Die „Attribute“ kamen nun fast alle im Akademiegebäude in der Neuhauserstraße unter. Die meteorologische Station verblieb hinge- gen auf dem Hohenpeißenberg, und das einzigartige Antiquarium blieb weiterhin – aus heutiger Sicht glücklicherweise – an seinem Platz in der Residenz, obwohl die Konstitutionsurkunde von 1807 noch gefordert hatte, dessen Sammlung „an einem schicklichen Orte im Akademie-Gebäude“ unterzubringen. Der Akademie-Etat betrug ab 1807 stattliche 80.000 Gulden jährlich – zuvor waren es rund 5.000 Gulden gewesen. Davon fl oss der Hauptteil in die Betreuung der Sammlungen und neu errichteten Institute. Einblick in die turbulenten Jahre nach der Reform geben uns die Jah- resberichte von Friedrich Heinrich Schlichtegroll, in denen er öffentlich Rechenschaft über die Arbeiten der Akademie ablegte. Der Philologe und Numismatiker Schlichtegroll kam 1807 als erster Generalsekretär der Akademie von Gotha nach München. Allein die Einrichtung die- ses Verwaltungsamtes zeigt die völlig neue Aufgabenstellung. Neben den normalen Geschäften des Akademiebetriebes fand die Akademie – so Schlichtegroll im ersten Jahresbericht von 1808 –, „ihren innersten Beruf und ihre Freude darin, die Sammlungen zum Wohl der Wissen- schaften und zur Ehre des Vaterlandes zu bewachen, zu vermehren und der öffentlichen Benutzung darzubieten“. Die Objekte sollten der Wissenschaft dienen, allerdings bedurfte es in vielen Fällen umge- kehrt der Forschung, um die bislang nicht verzeichneten Gegenstände überhaupt erst zum Sprechen zu bringen – beispielsweise die Münzen und Medaillen der königlichen Sammlung. Die neuen Aufgaben machten aus dem Akademiegebäude in der Neuhauser Straße eine Großbaustelle. Die vorhandenen Räume im ehemaligen Jesuitenkolleg mussten für die Bedürfnisse der Samm- lungen umgestaltet werden. Vitrinen und Schränke wurden gekauft, An- und Umbauten sollten Platz schaffen, nicht nur für die Präsenta- tion der wichtigsten Stücke, sondern auch für Magazinräume, Büros, Labore usw. Schlichtegroll klagte 1808: „Es war nicht leicht, in einem vorhandnen, für andere Zwecke berechneten Gebäude ein schikliches Unterkommen für so viele, zum Theil sehr großen Raum erfordernde Institute zu fi nden.“ Der dringend benötigte Anbau entstand ab Som- mer 1811, vor allem für die Bestände der Hofbibliothek. Das Gebäude stellte die Verantwortlichen vor permanente Proble- me. Nicht nur, dass es nie genug Raum gab für die Sammlungen, die Neuerwerbungen, ihre angemessene Präsentation und Lagerung. Die Objekte stellten eine stete Brandgefahr dar. Bereits seit 1812 gab es eine Anordnung, dass alle Gänge „zu jeder Tages- und Nachtstunde von einem der eigens aufgestellten (vier) Feuerwächter durchgangen und alle Heiz-Localitäten untersucht werden“. Größte Anstrengun- gen erforderte die Hofbibliothek, das „erste der akademischen Attri-

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bute“, wie Schlichtegroll sagte, und doch blieben trotz der 1809 zur Verfügung gestellten „40 Säle, Corridoren und Zimmern“ Raum- und Personalnot bestehen. Es entstanden aber auch erste systematische Kataloge der Buchbestände. Die Sammlung physikalischer Apparate umfasste im Jahr 1810 bereits zehn Säle des Wilhelminums, darunter waren zahllose Objekte aus den aufgelösten Klöstern, aber auch aus der Bergwerks- und Salinenadministration sowie aus der Direktion des Straßen-, Brücken- und Wasserbaus. Das Naturalienkabinett er- hielt schon 1807/08 eine systematische, „belehrende“ Aufstellung in eigenen Sälen, für das politechnische Kabinett sollte hingegen ein An- bau erst den nötigen großen Raum schaffen. Es fanden auch weiter- hin naturwissenschaftliche Vorträge für die Öffentlichkeit statt, neben solchen für ausgewählte Gäste: So dienten die Apparate der Akademie 1811 dazu, Herzog Karl, dem zweiten Sohn des Königs, „die Grundsätze der Physik zu erläutern“. Rasch richtete man auch für einige Sammlungen regelmäßige Öffnungszeiten für das Publikum ein. Wer in München eine Vorstel- lung von den Wissenschaften an Hand ihrer Objekte und Apparate gewinnen wollte, ging in die Akademie. Vieles, was heute über ganz München verteilt ist, befand sich damals in der Neuhauser Straße. Die Bibliothek war erstmals 1809 an drei Nachmittagen „dem Publicum ohne Unterschied“ geöffnet. Die Naturaliensammlung öffnete im sel- ben Jahr jeweils „Sonntag Vormittag von 10–12 und Nachmittag von 2–4 Uhr“ für die Allgemeinheit. Die mathematisch-physikalischen Säle präsentierten in neuen Glasschränken und ebenfalls an festge- legten Tagen die neuesten Instrumente aus den Bereichen Elektrizität, Galvanismus, Magnetismus, Meteorologie usw. Für die beiden natur- wissenschaftlichen Sammlungen waren erstmals auch gedruckte Museumsführer in Vorbereitung, die nähere Auskunft über die durch- nummerierten Objekte gaben. Schlichtegroll äußerte im Zusammen- hang mit der Publikumsöffnung den Wunsch: „Wie oft werden daher der Vater und die Mutter, die ihre Kinder, Lehrer, die ihre Zöglinge hie- her führen, die Wohlwollende Denkart unsers Königs preisen, der den belehrenden Genuß dieser kostbaren und wohlgeordneten Sammlun- gen den gesitteten Menschen aller Stände darbietet, und sie durch die Akademie der Wissenschaften einladet, an dieser veredelnden Unter- haltung Theil zu haben“. Vor großen Aufgaben, auch fi nanzieller Art, stand die Akademie bei den überhaupt erst einzurichtenden Instituten. Für den Botani- schen Garten schenkte ihr der König ein Grundstück nahe dem Karls- tor; 1807 begann man, die Anlage zu errichten. 1811 wurden mehr als 5.000 Bäume und Sträucher gepfl anzt. Manches ging jedoch auch nur sehr schleppend voran: Die Sternwarte in Bogenhausen entstand erst 1816/17 im Auftrag der Akademie. Das Chemische Laboratorium nördlich des Botanischen Gartens ging 1815 in Betrieb – und schnell

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zeigten sich bauliche Mängel. Das Anatomische Theater entstand gar erst 1824 an der Ecke Schiller-/Pettenkoferstraße. Weiterhin erhielten die Sammlungen großen Zuwachs: durch Schenkungen des Königs und des Kronprinzen, durch Geschenke von Akademiemitgliedern und auswärtigen Gelehrten, sowie durch Ankäufe, die die Akademie selbst tätigte. Auch große Forschungsex- peditionen bereicherten die Bestände in den folgenden Jahrzehnten. Exemplarisch sei an die berühmte Brasilienreise von Spix und Martius in den Jahren 1817 bis 1820 erinnert, von der die beiden Forscher tau- sende Tiere und Pfl anzen, aber auch zahlreiche Ethnographica nach München brachten. Als König Ludwig I. 1826 den Thron bestieg, hatte sich die staat- liche Akademie jedoch trotz all der Aktivitäten nicht überzeugend entwickelt. Es gab Kritik an den hohen Kosten, am Nachweis ihrer Nützlichkeit, aber auch an der Vielfalt der Aufgaben, die ihr seit 1807 aufgetragen worden waren. Der Präsident der Abgeordnetenkammer kritisierte 1819 im Landtag, die Akademie verfehle den Zweck ihres Daseins, sie befasse sich mit ägyptischen Pyramiden ebenso wie mit „Gräciens Athleten-Kämpfen und dergleichen mehr“ und „zersplittere die edle Zeit und Geld barbarisch“. 1823 unternahm die Regierung da- her einen Reformversuch, der zugleich den Abschied von dem seit 1807 institutionalisierten Modell einer rundum verwalteten Wissenschaft einleitete: Die Akademie übernahm Lehraufgaben samt dem Promo- tionsrecht in Medizin – wie eine Ersatzuniversität, aber ohne deren Strukturen und garantierte Forschungsfreiheit. Die Staatsanstalt Aka- demie erwies sich damit endgültig als eine Kopfgeburt, die den gesell- schaftlichen Bedürfnissen des 19. Jahrhunderts nicht entsprach.

Neuorganisation der Münchner Wissenschaftslandschaft: die Reform von 1827

König Ludwig I. verlegte 1826 die Universität von Landshut nach Mün- chen – eine Amtshandlung mit Signalwirkung, die zugleich dazu führte, dass die Wissenschaftslandschaft in der Residenzstadt neu geordnet werden musste. 1827 kam es daher erneut zu einer Akade- miereform. Die Sammlungen hörten offi ziell auf, „Attribute der (…) Akademie zu sein“, so stand es in der Verordnung vom 21. März 1827. Wohl nicht zuletzt nach dem Vorbild Göttingens, das der König als Stu- dent selbst kennengelernt hatte, existierten nun erstmals Akademie und Universität nebeneinander in der Residenzstadt, zunächst auch noch in demselben Gebäude. Die Reorganisation sollte beiden Institu- tionen zugute kommen und zugleich Geld sparen. Die feste Besoldung der Akademiker endete, die Einrichtung widmete sich weitgehend wieder der freien Wissenschaft und Forschung. Auch die wissenschaftlichen Sammlungen wurden nun neu geord- net. Einige gingen als Lehrsammlungen an die Universität, vereinigt

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mit deren Beständen, einige Sammlungen wurden selbständig. Der andere Teil unterstand fortan einem neu gegründeten, formal unab- hängigen „Generalkonservatorium der wissenschaftlichen Samm- lungen des Staates“ mit eigenem Haushalt. Die enge Verbindung zur Akademie blieb jedoch bestehen, war doch der Akademiepräsident in Personalunion stets auch Generalkonservator der Sammlungen. Die symbiotischen Verhältnisse wurden auch durch die Tatsache verstärkt, dass das Generalkonservatorium keine eigene Verwaltung besaß und auf die Beamten der Akademie zurückgriff. Auch im Selbstverständnis der Akademie scheint die Verbindung zu den Sammlungen unverbrüchlich gewesen zu sein: Die Sammlun- gen werden weiterhin in allen Almanachen und Jahrbüchern aufge- führt, mit Personalstand, Arbeitsfortschritten, Neuerwerbungen u.ä. Ihre Konservatoren stammten weiterhin bevorzugt aus den Reihen der Akademiemitglieder, wie Stichproben aus den 1860er und 1870er Jahren zeigen. Nur auf dem Hohenpeißenberg übten traditionell Pfar- rer das Konservatorenamt aus. Zahlreiche Formulierungen verraten, wie sehr die Akademie die Sammlungen weiterhin als die Ihren be- trachtete: So kommen die ehemaligen „Attribute“ selbstverständlich in der großen Festrede von Karl Theodor von Heigel zum 150. Akade- miegeburtstag 1909 vor. Er sagte: „Niemals ist in der Akademie und für die Akademie intensiver gearbeitet worden als heute. (…) Niemals haben sich die Institute und Sammlungen einer treueren Fürsorge der Staatsregierung und der Volksvertretung erfreut (…) wie in unseren Ta- gen“. Auch die räumliche Verbindung bestand fort: Viele Sammlungen blieben im ehemaligen Jesuitenkolleg, zum Teil bis ins 20. Jahrhundert hinein. Und es wurde weiter gebaut: Über die Jahrzehnte hinweg entstand ein verschachteltes Gebilde von Gebäudetrakten, Sälen, Büros, Fluren, Höfen und Gärten mitten in München. Karl Alexander von Müller gibt in seinen Erinnerungen einen Eindruck von dem labyrinthischen Kom- plex, den er bei seinem Antritt als Akademiesyndikus 1917 vorfand: Das Wilhelminum war „unerhört weitläufi g und großartig“, „freilich durch die vielen An- und Einbauten, zuletzt vor allem für die staatlichen Sammlungen, ergänzt, doch nicht verschönert. Von den mächtigen Kellergewölben bis in die manchmal dreifach übereinandergeschich- teten Speicherböden in den hohen Giebeln bot es Platz für die Anthro- pologische und die Prähistorische, die Paläontologische und Geologi- sche, die Mineralogische und die Zoologische Staatssammlung sowie das Münzkabinett (…)“. Er fährt fort: „Der mehrmalige Rundgang der Nachtwache durch das ganze Gebäude erforderte zwei Stunden (…). Ich ging ihn mehrere Male mit, um mein neues Reich kennenzulernen. Das Licht der elektrischen Wächterlampe warf phantastische Schatten im altertümlichen hohen Dachgestühl der obersten Giebel, unter den urzeitlichen Riesenskeletten der Saurier, in den alchemistisch fi nstern Mazerierräumen der Zoologie. Außer einem oder zwei Laboranten, die

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hie und da ein wissenschaftliches Experiment die Nacht über verfol- gen mussten, begegnete man keiner Seele. Nur die Münzsammlung mit ihren leicht entführbaren Schätzen genoss besonderen Schutz. Ihr Vorstand, der kleine, elegante und feinsinnige Georg Habich, war stän- dig besorgt, dass (…) eingebrochen werden könnte und ruhte nicht, bis sein Präparator mit einem scharfen Wachhund in ihren Räumen un- tergebracht wurde (…). Die weiten, fast leer wirkenden feierlichen Säle [der Mineralogischen Sammlung] mit den schweigenden verschlos- senen Gesteinsschränken an den Wänden (…) lenkten die Phantasie bereits in das große stille Naturreich“. Die Statik des Gebäudes war mitunter gefährdet: Karl Alexander von Müller erläutert, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts drei mächti- ge Betonspeicher als Lagerräume für die Zoologie in die Dachsparren aufgehängt worden waren, und zwar stützenlos. Sie vertrugen jedoch keinerlei Belastung und mussten daher leer bleiben. In den 1930er Jah- ren ließ die Akademie dann im Rahmen des Arbeitsbeschaffungspro- gramms „umfangreiche Reparatur- und Entfeuchtungsarbeiten“ im Wilhelminum durchführen. Der Akademie-Etat schrumpfte ab 1827 hingegen drastisch, da die Sammlungen offi ziell nicht mehr im Haushalt der Akademie geführt wurden. Das Generalkonservatorium bedeutete daher in erster Linie eine zumindest haushaltsrechtliche Verselbständigung der Samm- lungen – und beruhigte damit kritische Geister, die zuvor stets den großen Etat der Akademie und ihre ausufernden Tätigkeitsfelder kri- tisiert hatten. Um die neuen Größenverhältnisse zumindest an zwei Zahlen festzumachen: Der Philosoph Schelling erhielt ab 1827 500 Gulden jährlich als Akademiepräsident und weitere 1.500 Gulden als erster Generalkonservator der wissenschaftlichen Sammlungen. Im Jubiläumsjahr 1909 betrug der Akademie-Etat rund 81.000 Mark, dem standen 433.224 Mark für das Generalkonservatorium der wissen- schaftlichen Sammlungen gegenüber. Einige Konservatoren entwickelten große Fähigkeiten, wenn es da- rum ging, mit einem knappen Etat wichtige Erwerbungen vorzuneh- men. So erwies sich Lucian Scherman, Akademiemitglied und Konser- vator der ethnologischen Sammlung, „als Meister im Austarieren der Möglichkeiten“, wie Thomas Höllmann es formuliert. Um eine Samm- lung chinesischer Objekte trotz eines nur kargen Budgets erwerben zu können, lockte er 1914 einen deutschen Diplomaten mit einer Medaille der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und zwar der Medaille Bene merenti in Silber mit Namenseinprägung. Dies sei, so Scherman, „eine weit persönlichere und auch wissenschaftlicheren Charakter tragende Auszeichnung“ als etwa „irgend eine Klasse des Verdienst- ordens v. Hlg. Michael“. Der Diplomat war schnell überzeugt. Noch bis ins 20. Jahrhundert vergab die Akademie Ehrenmedaillen an Wohltä- ter, die sich gerade um die Sammlungen besonders verdient gemacht hatten.

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Endgültige Trennung: die nationalsozialistische Reform von 1936

Zum 1. Mai 1936 wurde das Generalkonservatorium aufgelöst, die Sammlungen nun endgültig von der Akademie getrennt. Die Initiative entsprang keineswegs strategischen Überlegungen, sondern den Am- bitionen eines NS-Funktionärs. Max Dingler, ein gebürtiger Niederbay- er und NSDAP-Mitglied seit Anfang der 1920er Jahre, war auf seiner Zoologieprofessur in Gießen unglücklich und sah sich dort von „Bay- ernfeindlichkeit“ umgeben. Er suchte nach Möglichkeiten für einen standesgemäßen Umzug nach Bayern und sandte dazu 1934 dem Bay- erischen Kultusministerium eine entsprechende Denkschrift, in der er eine Reorganisation der Sammlungen unter seiner Leitung vorschlug. Aber erst als der mit ihm befreundete Karl Alexander von Müller, NS- DAP-Mitglied seit 1933, im Jahr 1936 der Akademie als Präsident auf- gezwungen worden war, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Dingler war fortan „Generaldirektor der Wissenschaftlichen Sammlungen des Landes Bayern“. Erstmals seit 1807 stand nun kein Akademiepräsident mehr den Sammlungen vor. Im Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hieß es zu dieser einschneidenden Veränderung lapidar: „Mit Wirksam- keit vom 1. Mai 1936 wurden die wissenschaftlichen Institute und Sammlungen des Staates einer neuen, zunächst kommissarischen Generaldirektion unterstellt.“ Zu diesem Zeitpunkt ging es immerhin um einen beträchtlichen Bestand von rund 20 Instituten und wissen- schaftlichen Sammlungen. Eine große Karriere war Max Dingler jedoch nicht beschieden: Er galt als wenig engagiert und war häufi g krank. Die amerikanische Militär- regierung entließ ihn bereits im Juli 1945. Die Generaldirektion selbst hatte jedoch auch keinen Bestand: In den 1940er und 1950er Jahren wurden zahlreiche Sammlungen in die Selbständigkeit entlassen, die übrig gebliebenen großen naturwissenschaftlichen Sammlungen gingen in der heutigen Generaldirektion der Staatlichen Naturwissen- schaftlichen Sammlungen auf. Eine kleine Verbindung besteht hier bis in die Gegenwart: Die Generalsekretärin der Akademie leistet dieser Generaldirektion im Nebenamt juristischen Beistand.

Entschädigung oder Verzicht? Die Reaktion der Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand zunächst die Raumnot der Akade- mie an vorderster Stelle. Als sich hier eine sinnvolle Lösung abzeich- nete – nämlich die Unterbringung in den Räumen der Münchner Residenz –, kam auch das Thema „Attribute“ nochmals auf die Tages- ordnung. Ende 1955 erklärte Präsident Richard Wagner in der öffent- lichen Jahressitzung vor zahlreichen Gästen aus Politik, Kultur und

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Wissenschaft: „Seit langer Zeit waren der Akademie nicht nur die wis- senschaftlichen Sammlungen des Staates, sondern auch eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen unterstellt“, die „durch ei- nen Machtspruch der Diktatoren im Jahre 1936 (…) der Akademie (…) einfach weggenommen wurden. (…) Es wäre sehr wünschenswert, wenn man die Klärung dieser Fragen in nächster Zeit wieder vorantrei- ben würde, um ein seinerzeit unserer Akademie zugefügtes Unrecht auf kluge Weise wieder zu beseitigen und eine Schädigung, die wir damals erleiden und hinnehmen mussten, wieder gut zu machen.“ Er schlug dann vor, sich „von Fall zu Fall“ zu überlegen „welche Instituti- onen der Akademie zweckmäßigerweise wieder angegliedert werden sollen und welche nicht“. Dazu kam es aber nicht mehr – und aus Sicht der Akademie könnte man meinen: zum Glück. Die ständig erweiterten, nunmehr räumlich über München verteilten, hochgradig spezialisierten Sammlungen wären nach dem Zweiten Weltkrieg kaum noch in sinnvoller Weise unter einem zentralen Dach zusammenzuführen gewesen. Und so war es in den 1930er Jahren, wie Horst Fuhrmann bilanzierend festge- stellt hat, „die List der Vernunft, dass mit einem trägen Nazibeamten etwas herbeigeführt wurde, was in späteren Tagen ohnehin eingetre- ten wäre.“ Und was ist aus den „Attributen“ geworden? Die Ausstellungen, die während der nächsten Monate in München zu sehen sind, geben facettenreiche Einblicke in die Sammel- und Sammlungsgeschichten der vergangenen Jahrhunderte, von den spektakulären Forschungsrei- sen in ferne Länder über Mumien, Prunkmöbel, Archivalien und kost- bare Handschriften bis zu archäologischen Funden, antiker Kleinkunst, Münzen und modernen Instrumenten der Wetterbeobachtung, Ver- messung und Astrophysik. Wer sich in die einzelnen Themen vertiefen will, dem sei auch der Ausstellungskatalog mit vielen Abbildungen empfohlen, der heute draußen vor dem Saal erstmals zu erwerben ist. Abschließend darf ich allen danken, die dieses außergewöhnliche Ausstellungsprojekt ermöglicht haben. Das sind in erster Linie die Kol- leginnen und Kollegen an der Spitze der beteiligten Häuser, die uns von Anbeginn mit großer Aufgeschlossenheit ihre Mitarbeit ange- boten haben, und ebenso jene Damen und Herren, die am jeweiligen Sammlungsgut sachkundig die realen Arbeiten durchgeführt und auch Beiträge für den Katalog geschrieben haben. Ermöglicht worden ist das ganze Unternehmen aber erst durch eine namhafte fi nanzi- elle Unterstützung seitens des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dessen Repräsentanten wir herzlich danken. Namentlich erwähnen möchte ich jenen unserer Mitarbeiter, in des- sen Verantwortung die gesamte Planung und praktische Umsetzung der Ausstellung und des Kataloges lag, Dr. Tobias Schönauer. Wir sind sehr glücklich über den schönen Katalog und daher gespannt auf die einzelnen Ausstellungen.

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Doch darüber werden Sie sogleich Näheres erfahren. In Bild und Ton wird Sie nunmehr der folgende Film von Patricia Rex und dem Kompo- nisten Holger Schulten zu einem Besuch bei allen Kooperationspart- nern mitnehmen. Ich möchte den beiden Filmemachern, aber auch al- len Partnern des Projektes „Wissenswelten“ meinen herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit aussprechen. Ich wünsche Ihnen nun gute Unterhaltung und darf Sie schon jetzt im Anschluss zu einem kleinen Empfang im Spiegelgang und vor dem Plenarsaal einladen.

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Oben: Die Archäologische Staatssammlung beteiligte sich mit der Ausstellung „Erforschung der ,vaterländischen Alterthümer‘ durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1759–1827“ an dem Projekt „Wissenswelten“. Unten: Das Meteorologische Observatorium auf dem Hohenpeißenberg war mit der Ausstellung „Bergwetter im Wandel. Das Meteorologische Observatorium Hohenpeißenberg 1781–2009“ zu Gast in den Ausstellungsräumen des Alpinen Museums auf der Münchner Praterinsel. OBSERVATORIUM HOHENPEISSENBERG OBSERVATORIUM

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„Die Evolutionstheorie aus heutiger Sicht“ stand im Fokus des „Darwin- Tags“ am 12.2.2009. Unter der Moderation von Patrick Illinger (rechts, Ressortleiter „Wissen“, Süddeutsche Zeitung) diskutierten Jörg Hacker, Peter Schuster und Bert Hölldobler (oben), der seine Untersuchungen zur Evolution des sozialen Verhaltens am Beispiel der Ameisen vorstellte. HISTORISCHES KOLLEG HISTORISCHES

Zum Abschluss der internationalen Konferenz über Judentum, Christentum und Islam in der Geschichte diskutierten am 18.3.2009 die Sektionsleiter: Hartmut Bobzin, Michael Brenner, Tilman Nagel, Heinz Schilling, Gudrun Krämer, Hans Maier und Dietmar Willoweit (v. l. n. r.).

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Für das Ausstellungsprojekt „Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissen- schaften und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns“ vereinbarten 14 Institutionen aus München und Umgebung eine bislang einzigartige Kooperation: Zeitgleich fanden von März bis Juni 2009 in ihren Räumen Ausstellungen statt, die vielfältige Aspekte der Akademiegeschichte sowie der Forschungs- und Sammlungs- tätigkeit in Bayern seit 1759 präsentierten. Oben: Gemeinsames Ausstellungsplakat der Staatlichen Münzsammlung und des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst am Odeonsplatz. Unten: Vitrine in der Ausstellung „Bücher für Gelehrte“ der Bayerischen Staatsbibliothek. BSB

BBildteil_2009.inddildteil_2009.indd 2 331.05.20101.05.2010 117:28:167:28:16 Die ordentlichen Mitglieder nachderJahressitzung am27.6.2009 vor demMünchnerHerkulessaal; indererstenReihe der Akademievorstand (Altpräsident Hein- rich Nöth, Präsident Dietmar Willoweit, Thomas O. Höllmann, Roland Z. BulirschundGottfriedSachs) Herzog Franz mit von Bayern inderMitte.

Wendepunkte BADW / F. SCHMIDT / F. BADW

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Feierliche Jahressitzung am 27.6.2009 im Münchner Herkulessaal: Staatsminister Wolfgang Heubisch, Oberbürgermeister Christian Ude, Friedrich Kardinal Wetter und Landesbischof Johannes Friedrich (v.l.n.r.). BADW / F. SCHMIDT / F. BADW

Nach der Verleihung der Preise des Jahres 2009: Akademiepräsident Dietmar Willoweit, Lenz Meierott, Christof Völksen, Guido Möllering, Marijke Ottink, Eva Bayer-Niemeier (in Vertretung ihres Vater Karl Bayer), Stephan A. Sieber, Melanie Wald-Fuhrmann, Lambert Schmithausen und Heinz-Gerd Hegering (v. l. n. r.).

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Festlicher Abend im Cuvilliés-Theater am 27.6.2009. Oben (im Uhrzeigersinn): Generalsekretärin Eva Regenscheidt-Spies im Gespräch mit Herzog Franz von Bayern; Staatsminister Wolfgang Heubisch; DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek und Ministerialdirektor Friedrich Wilhelm Rothenpieler; Präsident Dietmar Willoweit. Rechte Seite: Uraufführung des Stückes „,Wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran...‘. Musik und Szenen aus der Gründungsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. P. H EMZA

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Gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste veranstaltete die Bayerische Akademie der Wissenschaften im Sommer 2009 sieben Gesprächsaben- de zum Leitthema „Wissenschaft im Spiegel der Literatur“. Es diskutierten u.a. der Rechtshistoriker Dietmar Willoweit und der Germanist Walter Müller-Seidel zum Thema „,Vom Rechte, das mit uns geboren...‘ Jurisprudenz und Literatur: ein freund- feindliches Verhältnis“ (oben) sowie der Germanist Dieter Borchmeyer und der Pianist und Musikwissenschaftler Siegfried Mauser über „,Beziehung ist alles...‘ Musik, Musiktheorie, Musikwissenschaft in Thomas Manns „Doktor Faustus“.

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Über „Kasino-Kapitalismus. Wie es zur Finanzkrise kam, und was jetzt zu tun ist“ sprach Hans-Werner Sinn am 8.7.2009 im überfüllten Plenarsaal. In der Reihe „Forum Akademie“ lädt die Bayerische Akademie der Wissenschaften in lockerer Folge profi lierte Fachleute ein, die aus Sicht der Wissenschaft zu aktuellen Themen und Kontroversen Stellung nehmen. BAYERISCHES HAUPTSTAATSARCHIV / S. KRAUSS / S. HAUPTSTAATSARCHIV BAYERISCHES Im Jubiläumsjahr kehrte der Schrank von Christoph Gernet aus der Zeit um 1790, der sich im 18. Jahrhundert in der Akademie befunden hatte, wieder in ihren Besitz zurück. Zuvor war er, bestückt mit Objekten großer Expeditionen, in der Ausstellung „Helle Köpfe“ zu sehen.

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Exkursion zur Pegelstation der Kommission für Glaziologie auf dem Vernagtferner am 29./30.7.2009, an der auch Präsident Willoweit und seine Frau teilnahmen.

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Am 24.7.2009 fand das Akademie-Sommerfest in der Bibliothek und in deren Vorraum statt. Es spielten die „Tanzlmusi Quietschfi del“ und die „Salonmusik Mittelhammer“ (unten).

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„Wissenschaft und Politik. Historische Grundlagen, theoretische Probleme und aktuelle Fragen“ – zu diesem Thema organisierten Dietmar Willoweit und Horst Dreier eine interdisziplinäre Tagung, die vom 14.–16.10.2009 in München stattfand. Im Uhrzeigersinn: Otmar Issing und Friedrich Pukelsheim, Peter Graf Kielmansegg, Horst Dreier, Herfried Münkler.

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Herbstausfl ug die Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften am 19.10.2009 zum Meteorologischen Observatorium auf dem Hohenpei- ßenberg und zum Kloster Polling. Oben: Besichtigung des restaurierten Pollinger Bib- liothekssaal. Unten: Wolfgang Sprißler (vorne), seit Jahresbeginn 2009 Vorsitzender der Gesellschaft, auf dem 30 m hohen Turm des Observatoriums Hohenpeißenberg. BADW / E. REGENSCHEIDT-SPIES / E. BADW

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Beide Seiten: Tag der Offenen Tür am 5.12.2009 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

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Der erste Abend der gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek veranstalteten Reihe „Grenzfragen. Natur- und Geisteswissenschaften im Gespräch“ fand am 25.11.2009 in den Räumen der Staatsbibliothek statt. Im Uhrzeigersinn: Generaldirektor Rolf Griebel, Präsident Dietmar Willoweit, der Sinologe Thomas O. Höllmann (Moderation), der Historiker Michael Bolus und der Paläobiologe Friedemann Schrenk. Das Thema des Abends lautete: „Menschwerdung und Kultur. Die Begegnung von Paläontologie und Urgeschichte im Heidelberger Akademieprojekt ,The role of culture in early expansions of humans‘.“

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Feierliche Jahressitzung Festakt zum 250-jährigen Bestehen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 27. Juni 2009 im Herkulessaal der Münchner Residenz

Begrüßung durch den Präsidenten

Hochverehrte Festversammlung!

Zur Feier des 250-jährigen Bestehens der Bayerischen Akademie der Wissenschaften heiße ich Sie herzlich willkommen. Wir begehen das Ereignis der Akademiegründung im Rahmen unserer vorverlegten Jahresfeier, zeitnah jenem Tage, an dem Kurfürst Maximilian III. Jo- seph den Grafen zum Ersten Präsidenten der Akademie ernannte und diese damit ins Leben trat – ein Ereignis, dessen Bedeutung damals in seiner Tragweite wohl noch kaum zu erfassen, geschweige denn mit seinen Folgen vorauszuahnen war. In den Akademiegründungen des 18. Jahrhunderts manifestiert sich der Durchbruch jenes neuen, aufgeklärten Wissenschaftsverständnisses, dem wir bis heute verpfl ichtet sind. Dies zu feiern, ist in der „Wissens- gesellschaft“, als die wir uns neuerdings verstehen, also nicht nur aus lokalgeschichtlichen Gründen geboten. Ich freue mich daher, Sie alle und unter Ihnen viele alte Freunde wie auch ganz neue Festgäste begrüßen zu dürfen. Herr Staatsminister Dr. Heubisch, Sie gehören zwar zu den neuen Gesichtern, aber schon zu den bewährten Freunden dieses Hauses. Als Vertreter der Staatsre- gierung gilt Ihnen mein erster Gruß und im gleichen Atemzuge Herrn Jörg Rohde, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, als Vertreter des Parlaments. Besonders willkommen heiße ich auch jene Repräsentan- ten, die uns heute mit einem Grußwort ehren: Herr Oberbürgermeis- ter Christian Ude wird für die Heimatstadt der Akademie sprechen, Herr Kollege Graf Kielmansegg aus Heidelberg für die Union der deut- schen Akademien der Wissenschaften und Herr Präsident Godehard Ruppert aus Bamberg für die bayerischen Universitäten. In unserer Mitte weilen hervorragende Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens Münchens und Bayerns, die seit langem unserer Akade- mie eng verbunden sind. Herzlich begrüße ich Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, Seine Eminenz Dr. Friedrich Kardinal Wetter,

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Herrn Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, Herrn Erzpriester Aposto- los Malamoussis und nicht zuletzt Herrn Staatsminister im Ruhestand und aktiven Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, dem die Akademie viel zu verdanken hat. Der Kreis der uns seit langem nahe stehenden und heute fast vollzählig versammelten Präsidenten, Generaldirektoren, leitenden Beamten, Vorstände und Geschäftsführer ist aber so außerordentlich, dass jeder Versuch einer namentlichen Begrüßung zum Zusammenbruch dieser Veranstaltung führen würde. Ich begrüße daher heute gemeinsam die Vertreter des konsularischen Korps, der Staatskanzlei, der Ministerien und Behörden des Bundes und des Landes, die Vertreter der Bezirke und kommuna- len Körperschaften, die Vertreter der Rechtspfl ege, Landesämter und weiterer Behörden, die Vertreter bayerischer Museen, Bibliotheken und Archive, die Präsidenten und Rektoren bayerischer Universitäten, Hochschulen und weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen, die Prä- sidenten der wissenschaftlichen Akademien des In- und Auslandes, die Vertreter der Wirtschaft, Kammern und Berufsverbände, insbesondere auch der Verlage, Stiftungen und Fördergesellschaften. Mein Gruß gilt auch den aus dem aktiven Dienst geschiedenen Amtsträgern, die uns weiterhin die Treue halten, und nicht zuletzt der Vereinigung der Freunde der Akademie mit ihrem Vorsitzenden Dr. Wolfgang Sprißler. Im Rhythmus unserer Jahresfeiern halten wir heute einen Augen- blick inne. Jubiläen haben ihre eigene Logik: Sie laden zur Erinnerung ein, aber sie zwingen uns auch, ob wir wollen oder nicht, an die Zu- kunft zu denken. Die eine der in diesem Jahre daher anstehenden Auf- gaben, nämlich den hinter uns liegenden historischen Raum von 250 Jahren zu veranschaulichen und zu analysieren, haben wir versucht, mit mehreren wissenschaftlichen Publikationen in Angriff zu neh- men. Die andere, schwierigere Herausforderung eines solchen Jubilä- ums besteht aber darin, den Blick nach vorn zu richten und zukünftige Handlungsmöglichkeiten der Akademie im Raum der Wissenschaft zu überdenken. Zeit für einen Jahresbericht, der nach einem halben Jahre unfertig sein müsste, haben wir nicht. Aber wir wollen auch in diesem Jahre unserer Verstorbenen gedenken. Von unseren ordentlichen Mitgliedern verstarb am 17. April 2009 Hubert Ziegler, em. o. Professor für Botanik an der Technischen Universität München, im Alter von 84 Jahren. Von unseren korrespondierenden Mitgliedern verstarben am 9. Dezember 2008 Karl Ferdinand Werner, Honorarprofessor für mittelalterliche Geschichte, Direktor des Deutschen Historischen Ins- tituts Paris im Ruhestand, im Alter von 84 Jahren, am 28. Januar 2009 Werner Flume, em. o. Professor für Römisches Recht, Bürgerliches Recht und Steuerrecht an der Universität Bonn, im Alter von 100 Jahren, am 19. Februar 2009 Edmund Hlawka, em. o. Professor für Mathe- matik an der Universität Wien im Alter von 92 Jahren,

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am 25. April 2009 Piotr Słonimski, em. o. Professor für Genetik an der Universität Paris VI, im Alter von 86 Jahren. Von uns gegangen sind auch mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Akademie. Es verstarben am 1. Februar 2009 Prof. Dr. Franz Xaver Eder, Direktor des Walther- Meißner-Instituts im Ruhestand, im Alter von 95 Jahren, am 10. Februar 2009 Maria Hopfer, Verwaltungsangestellte im Ru- hestand, im Alter von 75 Jahren, am 19. März 2009 Dipl.-Ing. Hermann Rentsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Glaziologie im Ruhestand, im Alter von 70 Jahren. Die Kommissionen unserer Akademie haben den Tod zweier Mit- glieder zu beklagen: Am 23. Dezember 2008 verstarb Prof. Dr. Walter Jaroschka, Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte, im Alter von 76 Jah- ren. Am 8. Juni 2009 verstarb Prof. Dr. Dr. Heribert Moser, Mitglied der Kommission für Glaziologie, im Alter von 87 Jahren. Aus dem Kreis der Träger der Medaille „Bene merenti“ in Silber ist verschieden Senator h. c. Günther Klinge, im Alter von 99 Jahren. Wir werden allen Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Ich danke Ihnen. Die Zuwahlen durch das Plenum der Akademie haben am 13. Februar 2009 die folgenden Ergebnisse erbracht. Zu ordentlichen Mitgliedern wurden gewählt: in die Philosophisch-historische Klasse: Michael Brenner, o. Professor für jüdische Geschichte und Kultur, LMU München, Oliver Lepsius, o. Professor für Öffentliches Recht, Allgemeine u. Ver- gleichende Staatslehre, Universität Bayreuth, Maria Selig, o. Professorin für Romanistik, Universität Regensburg, und in die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse: Thorsten Bach, o. Professor für Organische Chemie, TU München, Holger Braunschweig, o. Professor für Anorganische Chemie, Uni- versität Würzburg, Johannes Huber, o. Professor für Informationsübertragung, Univer- sität Erlangen-Nürnberg, Ernst W. Mayr, o. Professor für Informatik, TU München, Susanne S. Renner, o. Professorin für Systematische Botanik, LMU München, Bert Sakmann, Professor für Neurophysiologie; Direktor am Max- Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried, Dietrich von Schweinitz, o. Professor für Kinderchirurgie; Direktor der Kinderchirurgischen Klinik, LMU München. Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden in die Philosophisch- historische Klasse gewählt:

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Barbara Stollberg-Rilinger, o. Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Münster, Gotthard Strohmaier, Honorarprofessor für Arabistik, Freie Univer- sität Berlin. Eine abschließende Bemerkung mag nachdenklich stimmen. Dies ist – soweit wir wissen – die erste große Jubiläumsfeier der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, die nach ursprünglicher Zusage ohne Anwesenheit eines Staatsoberhauptes stattfi ndet. Ich verkenne nicht die Zwänge moderner Terminkalender. Aber ich vermag mich des Eindrucks nicht zu erwehren, dass sich in der Abwesenheit der höchs- ten Repräsentanten aus Bund und Land auch ein gewandeltes Ver- ständnis von Wissenschaft widerspiegelt. Die Distanz der Politik zur Grundlagenforschung, zumal der Geisteswissenschaften, ist größer geworden. Mit dieser Feststellung verbinde ich keinen Vorwurf. Doch verschweigen dürfen wir dieses Faktum auch nicht.

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Grußwort von Dr. Wolfgang Heubisch Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Königliche Hoheit, sehr geehrter Herr Kollege Rohde, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Professor Willoweit, sehr geehrte Präsidenten, meine Damen und Herren!

Man muss wohl 250 Jahre alt werden, um eine so beeindruckende Ge- burtstagsfeier zu bekommen. Die Vielzahl hochkarätiger Gratulanten und der festliche Rahmen zeigen: Mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften feiert eine herausragende und höchst angesehene Einrichtungen ihr 250. Jubiläum! Dazu gratuliere ich sehr herzlich – auch im Namen der Bayerischen Staatsregierung – und überbringe die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Die heutige Jahressitzung 2009 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bildet den Höhepunkt der Festivitäten zu ihrem 250. Jubiläum. Wie es sich gehört, wird dieser Tag im großen Familienkreis gefeiert. Zu dieser erlauchten Runde gehören Sie alle, die Sie in diesen ehrwürdigen Räumen zusammengekommen sind. Und sehr gerne rei- he auch ich mich in die beeindruckende Zahl der Gratulanten ein! Deutschland war und ist ein Land der Denker und Gelehrten! Dar- an haben die verschiedenen Akademien im Land einen großen Anteil. So trägt auch die Bayerische Akademie der Wissenschaften seit 250 Jahren wesentlich zur Institutionalisierung unabhängiger Forschung bei. Sie hat der Wissenschaft die Bedeutung verschafft, die sie heute im Freistaat genießt! Viele Entdeckungen und gedankliche Leistungen gäbe es ohne die Akademie nicht. Darüber hinaus hat sie maßgeblich dafür gesorgt, München zum Anziehungspunkt für berühmte Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftler zu machen. Unter ihren Mit- gliedern und Präsidenten befanden sich Wissenschaftler von Weltruf wie Justus von Liebig, Conrad Röntgen, Werner Heisenberg oder Max Weber. Und wenn es überhaupt noch einen Beleg für die Exzellenz der Akademie braucht, sei erwähnt: 15 ordentliche Mitglieder wurden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, zuletzt 2005 Theodor Hänsch! Für ihre herausragenden Verdienste möchte ich der Bayerischen Akademie so- wie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meine große Anerken- nung und meinen besonderen Dank aussprechen! Die Bayerische Akademie ist die älteste bis heute bestehende Wis- senschaftseinrichtung in München. Der Nährboden für ihre Entste- hung im Jahr 1759 war das Gedankengut der Aufklärung. Es war eine Zeit des Umbruchs – gekennzeichnet von einem unbändigen Erkennt- niswillen: Die alten Buchwissenschaften Theologie und Jurisprudenz

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genügten dem Informationsbedürfnis der Zeit nicht mehr. Man wand- te sich auch der Geschichts- und Naturforschung zu. Daneben verän- derten sich auch die Methoden – Stichwort: Quellenforschung und naturwissenschaftliche Experimente. Nicht zuletzt suchte man nach neuen Formen der Wissenschaftsorganisation: So war es Ziel der Baye- rischen Akademie, alle Wissenschaftsdisziplinen unter einem Dach zu versammeln. Diesen universalen Anspruch hat die Akademie bis heu- te: Sie vereinte von Anfang an die Natur- und Geisteswissenschaften. Ihr Forschungsprogramm zeichnet sich durch eine besondere Breite und Vielfalt aus. Daher wäre die weite Welt des Wissens, wie wir sie heute in Bay- ern haben, ohne die Akademie nicht denkbar gewesen. Trotz ihres stattlichen Alters ist die Bayerische Akademie in ihren Zielen stets modern geblieben – bis heute. So will sie sich künftig der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verstärkt öffnen. Gerade der interdisziplinäre Dialog zwischen den Geistes- und Naturwissen- schaften prädestiniert sie in besonderer Weise dafür. Das Konzept, das die Akademie dazu erarbeitet hat, überzeugt voll und ganz: Es freut mich sehr, dass die Akademie 50 % der Finanzierungskosten des Pro- gramms übernehmen will. Im Gegenzug ist das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst bereit, die andere Hälfte der Finanzierungskosten zu übernehmen. Dies kann ich hier gleichsam als Jubiläumsgeschenk zusagen! Mit dem neuen „Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften“ eröffnet sich eine einzigartige Möglichkeit: So lässt sich die hohe internationale Reputation der Akademie für die Nachwuchsför- derung nutzbar machen. Die Mitglieder der Akademie möchte ich er- mutigen, sich als Mentoren für die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu engagieren und sie mit Rat und Tat zu unterstüt- zen. Abschließend danke ich allen Beteiligten für die hervorragende Or- ganisation dieses Tages sowie des gesamten Jubiläumsjahrs – allen voran dem Präsidenten der Akademie, der Generalsekretärin sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich bin mir sicher: Die Bayeri- sche Akademie der Wissenschaften wird mit ihren vielen „hellen Köp- fen“ auch in den nächsten 250 Jahren ein Glanzlicht in der bayerischen Wissenschaftslandschaft sein. Auf ihrem Weg in die Zukunft wünsche ich der Akademie viel Erfolg und alles Gute!

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Grußwort von Christian Ude Oberbürgermeister der Stadt München

Herr Präsident, Herr Staatsminister, hochverehrte Festversammlung,

beim Einzug der Akademiemitglieder in den Talaren habe ich mir noch einmal gedacht, dass es vom Gespür für den richtigen Zeitpunkt zeugt, dass diese Akademie genau 1759 gegründet wurde. So ist ihre 200-Jahr- Feier schon länger vorbei gewesen, als die Studentenunruhen ausbra- chen, und heute, bei der 250-Jahr-Feier, sind die Studentenunruhen schon fast wieder vergessen. Die Bayerische Akademie ist damit aber nicht die allererste Institution, die sich mit der Entfaltung wissen- schaftlichen Lebens befasste – nein, den Grundstein dafür habe die Jesuiten schon zwei Jahrhunderte früher gelegt. Sie blicken auf eine 450-jährige Geschichte in unserer Stadt zurück. Auch Versuche, an die europäische Akademiebewegung Anschluss zu fi nden, hat es schon vorher gegeben, unter zum Teil bemerkenswerten Namen. 1702 zum Beispiel wurde ein Gelehrtenzirkel geschaffen mit dem schönen baro- cken Namen „Nutz- und Lusterweckende Gesellschaft der vertrauten Nachbarn am Isarstrom“, 1720 folgte die Academia Carolo Albertina und 1722 die Zeitschrift „Parnassus Boicus, oder Neu eröffneter Bayeri- scher Musenberg“. Aber erst die am 12. Oktober 1758 ins Leben gerufe- ne „Bayerische Gelehrte Gesellschaft“ und namentlich ihr Gründer, der leidenschaftliche Bildungsreformer und vehemente Protagonist der Aufklärung, , haben für die entscheidende Initial- zündung gesorgt: die Erhebung der zunächst privaten Gesellschaft zur staatlichen Akademie. Die Akademie der Wissenschaften ist damit das erste geistig-wissenschaftliche Zentrum Münchens geworden, das ganz im Geist der Aufklärung und der wissenschaftlichen Freiheit und Unabhängigkeit stand und bis heute noch steht. Mit ihr begann der Aufstieg Münchens zu einem der national und international an- gesehensten und bedeutendsten Standorte der Wissenschaft, noch vor der Verlegung der Ludwig-Maximilians-Universität von Landshut nach München, die ja erst 1826 erfolgt ist. Von Anfang an war der Akademie aufgegeben, „alle nutzliche Wis- senschaften und freie Künste in Bayern auszubreiten“ und dabei „alle Sachen mit Ausnahme der Glaubenssachen und politischen Streitig- keiten, die immer mit dem Land eine politische und natürliche Verbin- dung haben, in zwei Abteilungen, einer historischen und einer philo- sophischen, zum Gegenstand der Untersuchung zu nehmen.“ Dieser Auftrag ist auch wortgetreu umgesetzt worden; Glaubensfragen und Glaubensstreitigkeiten waren tatsächlich kein Thema. Schon von den ersten 88 Mitgliedern des Gründungsjahres waren 19 Protestanten – meine Damen und Herren, in München! Das war knapp ein halbes

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Jahrhundert, bevor sich der widerspenstige Münchner Magistrat im Jahre 1801 vom Hof bedrängen ließ, endlich mit dem Weinhändler Jo- hann Balthasar Michel dem ersten Protestanten das Bürgerrecht zu verleihen. Dies geschah erst auf ein ausdrückliches Machtwort von Kurfürst Max IV. Joseph und musste auch noch mit 470 Gulden erkauft werden, damit konnte man ein Haus in der heutigen Fußgängerzone kaufen – und die Akademie hatte ein halbes Jahrhundert zuvor schon 19 protestantische Gründungsmitglieder. So viel zum empirisch be- wiesenen Geist der Aufklärung. Fachliche Kompetenz und Reputation waren die einzigen Kriterien der Mitgliederwahl und sind es immer geblieben, mit einer unrühm- lichen Ausnahme allerdings: den Jahren der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, als auch dieser Akademie der braune Stempel aufgedrückt wurde. Albert Einstein als korrespondierendes Mitglied der Akademie hat da von sich aus die Konsequenzen gezogen und bereits 1933 seinen Austritt erklärt, kurz nach der Aufkündigung sei- ner Mitgliedschaft in der Berliner Akademie und ein Jahr vor seiner mit dem Vermerk „größter Deutschenhetzer“ versehenen Streichung aus der Mitgliedskartei des Deutschen Museums. Andere Mitglieder und Mitarbeiter der Akademie, die als Juden oder „jüdisch versippt“ nicht ins nationalsozialistische Weltbild passten, wurden „hinausge- gangen“, unter ihnen Wissenschaftler wie Lucian Schermann, Alfred Pringsheim, Heinrich Liebmann und Richard Willstätter, der Chemie- Nobelpreisträger von 1915. Ihnen wurde 1938 eröffnet, dass sie der Akademie nicht mehr angehören könnten. Dabei wurde nicht nur an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine zunehmende an- tisemitische Stimmung geschürt. Schon Mitte der 20er-Jahre hatte Ri- chard Willstätter deswegen sein Amt als Ordinarius für Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität niedergelegt. Schon damals, so hat er über die Gründe des Rücktritts geschrieben, waren gerade auch „die Universitäten einer Art von Rechtsradikalismus verfallen. Schon da- mals wurde die Präsenz von Juden an der Universität als Lehrende wie als Lernende unverhohlen in Frage gestellt.“ Die NS-Zeit jedenfalls war das düsterste Kapitel in der 250-jährigen Geschichte der Bayerischen Akademie, und dass sie sich damit in ihrem Jubiläumsprogramm kri- tisch auseinandersetzt, ist ausdrücklich anzuerkennen. Als eine der ältesten und bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art, mit einer geradezu Ehrfurcht gebietenden Liste von Nobelpreisträgern – von Wilhelm Konrad Röntgen bis Theodor Hänsch –, als freie Gelehr- tengesellschaft mit insgesamt über 300 ordentlichen und korrespon- dierenden Mitgliedern, als Forschungseinrichtung von internationa- lem Rang und dem umfangreichsten Forschungsprogramm aller acht deutschen Landesakademien ist die Bayerische Akademie der Wissen- schaften schon längst zu einem der führenden Kompetenzzentren der Grundsatzforschung geworden, zu einer der ersten Adressen sowohl der Geistes- und der Naturwissenschaften als auch des interdiszipli-

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nären Wissens- und Erfahrungsaustauschs. Sie ist ein wissenschaftli- cher Leuchtturm mit einer Strahlkraft weit über Bayern und die baye- rische Landeshauptstadt hinaus, vor allem aber auch ein glänzendes Aushängeschild der Wissenschaftsstadt München. Davon zeugt nicht nur ihr exklusiver Sitz im Nordostfl ügel der Münchner Residenz. Noch eindrucksvoller sind die Spuren der Akademie, denen man auf Schritt und Tritt in München begegnet: den Straßennamen, Gedenktafeln, Denk- und Grabmälern, Schulen und wissenschaftlichen Institutio- nen, die an ihre Mitglieder und Präsidenten erinnern. Das reicht von A wie Karl von Amira bis Z wie Jonathan Zenneck, von Johann Wolfgang von Goethe über Theodor Mommsen, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling bis Franz von Kobell, von Justus von Liebig über Adolf von Baeyer, Otto Hahn bis zu Heinrich Wieland, von Max von Pettenkofer über Josef von Fraunhofer, Georg von Reichenbach bis zu Leo von Klen- ze, von Franz von Baader über Lorenz von Westenrieder bis zu Johann Andreas Schmeller, von Wilhelm Conrad Röntgen über Georg Simon Ohm bis zu Max Planck und weiter zu Max Weber. Wobei Max Weber der einzige Ausnahmefall von allen genannten Straßennamen ist. Der Platz war ursprünglich gar nicht nach Max Weber benannt, sondern nach einem Münchner Magistratsrat gleichen Namens. Aber ich ver- danke dem Professor Ulrich Beck den Vorschlag, den Max-Weber-Platz in Max-Weber-Platz umzubenennen, also ihn ausdrücklich auch nach dem Begründer der Soziologie zu benennen, und dies haben wir mit einem der kuriosesten Festakte, die ich im öffentlichen Raum je erlebt habe, auch getan. Also auch der Max-Weber-Platz ist jetzt nach einem Akademiemitglied benannt. Eine umfassende Darstellung der wirkli- chen Allgegenwart der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Stadt München ist jetzt vom Leiter unseres Stadtarchivs Dr. Micha- el Stephan in der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ veröffentlicht worden. Und ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass sage und schrei- be zwölf Münchner Ehrenbürger Repräsentanten der Akademie gewe- sen sind. Der erste war Georg Friedrich von Zentner, ihm folgten Jo- seph von Fraunhofer und der Fürst von Oettingen-Wallerstein, Klenze und Liebig, Pettenkofer und Schack, Wilhelm von Gümbel – jetzt sind wir erst im 20. Jahrhundert –, Herzog Karl Theodor, dann Karl Theodor von Heigel, Friedrich von Müller und Adolf Butenandt, und der schon genannte Bauleiter Ihres heutigen Amtssitzes, Otto Meitinger, ist gegenwärtig Münchner Ehrenbürger. Also ich glaube, über fehlende Anerkennung durch die Stadt kann die Akademie wirklich nicht kla- gen. Ich hoffe aber, dass die 250 Jahre nicht nur ein Anlass zum Rück- blick sind, sondern auch ein Ausblick, wie die Zukunft wissenschaft- lich gedeutet und durch Beiträge der Wissenschaft human gestaltet werden kann. Bei der 800-Jahr-Feier [Münchens], also vor 50 Jahren, hat Werner Heisenberg im Kongresssaal des Deutschen Museums die Festansprache gehalten und er hat damals München schon in den höchsten Tönen gerühmt. Er nannte München die Stadt, die sich mehr

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als irgendeine andere Industriestadt der Welt darum bemüht hat, der Technik ihre menschliche Seite abzugewinnen. Er bezeichnete sie als die Stadt, in der sich die Wissenschaft vor allem durch eine mensch- liche Unmittelbarkeit und Lebendigkeit auszeichnet. Und er nannte München die Stadt, die weiterhin allem Neuen aufgeschlossen bleibt und die Früchte ihrer Toleranz ernten wird. Wünschen wir uns alle ge- meinsam, dass diese Beschreibung auch 50 Jahre später noch aktuell ist und vor allem auch treffend die Zukunft Münchens und die Rolle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beschreibt.

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Grußwort von Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg Vertreter der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

„Mir ist die Ehre widerfahren …“ singt Octavian bei seinem großen Auftritt als Rosenkavalier im zweiten Akt der Oper. In der Hofmanns- thalschen Regieanweisung zu dieser Szene liest man: „Hinter ihm seine Dienerschaft in seinen Farben, die Lakaien, die Haiducken mit krummen, ungarischen Säbeln, die Lauffer in weißem, sämischen Le- der mit grünen Straußenfedern, dann die Faninalsche Livree.“ So kann ich nicht auftreten, obwohl es dem festlichen Anlass, dem Rang des Geburtstagskindes, dem genius loci der Münchner Residenz ganz an- gemessen wäre. Aber auch ohne großes Gefolge darf ich sagen: „Mir ist die Ehre wi- derfahren …“ – die Ehre nämlich, in Vertretung von Präsident Stock, der heute in Berlin den Jahrestag seiner eigenen Akademie feiert, in herzlicher Mitfreude den Geburtstagsgruß der Familie, der engeren Verwandtschaft, der sieben Schwesterakademien zu überbringen. Nicht alle von Ihnen sind mit der achtköpfi gen Akademiefamilie näher vertraut. Deshalb lassen Sie mich verdeutlichend hinzufügen: Da gibt es zwei ältere Geschwister, die Göttinger Akademie und die Bayerische Akademie, zwei mittlere, die Sächsische Akademie und die Heidelberger Akademie, zwei jüngere, die Mainzer und die Nordrhein- Westfälische Akademie in Düsseldorf, schließlich den Hamburger Ben- jamin und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaf- ten, die alt und jung zugleich ist. In diesem Geschwisterkreis hat die Bayerische Akademie der Wissenschaften – so empfi nden es, denke ich, wir alle – einen gewissen Vorrang der Würde. Sie ist – ich bleibe im Familienbild, wechsle freilich das Genus – ein allseits geachteter, ja in mancher Hinsicht bewunderter älterer Bruder. Was bewundern wir? Wir bewundern das Selbstbewusstsein, mit dem die Bayerische Aka- demie der Wissenschaften Respekt einfordert und respektiert wird. Vor wem erhebt man sich in Deutschland schon außer vor dem Bun- despräsidenten und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften? Wir bewundern die Fähigkeit, den Sinn für eine große, gewichtige Tradition in Balance zu halten mit der Offenheit für die Anforderun- gen des Heute und des Morgen. Wir bewundern die Selbstverständlichkeit, mit der die Bayerische Akademie der Wissenschaften ihren Platz im bayerischen Kosmos innehat. Ich will es nicht verschweigen: Solcher Bewunderung ist, wie das zum geschwisterlichen Miteinander ja durchaus gehört, eine leichte Prise Neid beigemischt. Die Bayerische Akademie gehört hierzulande einfach zur natürlichen Ordnung der Dinge. Sie ist Teil der Grundaus- stattung des Kultur- und Wissenschaftsstaates Bayern. Das kann nicht jede Akademie im Geschwisterkreis in ihren heimatlichen Verhältnis-

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sen von sich sagen. Und dieser Umstand macht gelegentlich ein we- nig neidisch. Freilich: Die andere Seite dieses leisen geschwisterlichen Neides ist der geschwisterliche Stolz. Wir sind stolz auf die Bayerische Akademie der Wissenschaften, wie man eben auf einen großen Bruder stolz ist, von dem man wahrnimmt, dass er in der Welt etwas gilt. Ich will versuchen, dieser letzten Bemerkung über den geschwister- lichen Stolz etwas Anschaulichkeit und Substanz zu geben, indem ich die guten Wünsche, die wir Geschwister zu diesem Geburtstagsfest natürlich mitbringen, als Wünsche formuliere, die wir, die Gratulanten, an das Geburtstagskind haben. Akademien der Wissenschaften sind in der modernen Wissenschafts- welt nicht so offensichtlich unverzichtbar wie Universitäten. Sie müs- sen immer wieder neu überzeugende Antworten auf die Frage geben, warum ein Gemeinwesen gut beraten ist, Institutionen dieses beson- deren Typs, deren Nutzen sich nicht auf den ersten Blick erschließt, zu unterhalten. Wir wünschen uns von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und wünschen also der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sie möge einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Akademien der Union den Sinn ihrer Existenz tatsächlich im- mer wieder neu evident zu machen vermögen. Dazu müssen die Akademien am öffentlichen geistigen Leben aktiv, einfl ussreich, wahrnehmbar teilnehmen. Das ist ihnen in Deutsch- land in den letzten Jahrzehnten nicht besonders gut gelungen; auch deshalb nicht, weil sie es zeitweilig gar nicht gewollt haben. Wir wün- schen uns von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und wünschen also der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sie möge im Umgang mit dieser Aufgabe so erfolgreich sein, dass ihr Er- folg auf die ganze Familie ausstrahlt. München ist nun mal ein Stand- ort, der – wie Berlin – andere Voraussetzungen dafür bietet als, bei al- lem Respekt, Heidelberg oder Göttingen. Schließlich: Es ist nicht einfacher geworden, sondern schwieriger, dem unvoreingenommenen Betrachter der deutschen Verhältnisse zu erklären, dass die föderalistische Grundstruktur des deutschen Wissenschaftssystems ihren guten Sinn habe, dass sie sachdienlich sei. Die Akademien der Wissenschaften sind da nur ein Randphäno- men. Aber auch für sie gilt: Sie müssen erst einmal sichtbar und ver- ständlich machen, dass und warum die regionale Akademientradition Deutschlands besondere Potentiale birgt. Wir wünschen uns von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und wünschen also der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dass es ihr gelingen möge, genau das zu unser aller Nutzen exemplarisch vor Augen zu führen. Sie ist wie keine andere aus unserem Geschwisterkreis dazu prädes- tiniert. Ganz ohne konventionelle Gratulationsformel geht es am Ende doch nicht ab. Ich wähle – schließlich ist die Bayerische Akademie der

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Wissenschaften die Akademie des Thesaurus linguae Latinae – eine bekannte lateinische: vivat, crescat, fl oreat. Ich habe in den letzten Jahren das Vergnügen gehabt, der Bayeri- schen Akademie aus einer gewissen nachbarschaftlichen Nähe und einer gewissen nachbarschaftlichen Distanz zugleich zuzusehen. Das ist kein schlechter Standort. Ich glaube sagen zu können: Die Bayeri- sche Akademie der Wissenschaften lebt, sie gedeiht, sie blüht wirk- lich. Wir wünschen unserer Schwesterakademie, dass es so fortgehen möge, zum Wohl der Wissenschaft und zum Besten all der Ziele, um derentwillen wir Wissenschaft treiben. Zuerst einmal die nächsten 250 Jahre. Und dann werden wir uns wieder zu Wort melden.

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Grußwort von Prof. Drs. Godehard Ruppert Universität Bayern e.V.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wird 250 Jahre! Zu die- sem stolzen Jubiläum gratulieren die elf bayerischen Universitäten ganz herzlich! Ein nachgeschobenes „Gaudeamus igitur“ verkneife ich mir angesichts der würdevollen Versammlung. Als Kurfürst Maximilian III. Joseph 1759 die Bayerische Akademie der Wissenschaften gegründet hat, war sein oberstes Ziel, für sein Land Bayern eine Institution zu gründen, die Herausragendes zu leisten im Stande ist. Und dies ist dem „Vielgeliebten“ – wie er oftmals genannt wird – auch in herausragender Weise gelungen. Mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nennt nicht nur Bayern eine Einrich- tung sein eigen, die national und international ihresgleichen sucht, vielmehr partizipieren wir alle – und die bayerischen Universitäten im Besonderen – von der Gelehrtengemeinschaft der Akademie. Das Zusammenwirken mit den bayerischen Universitäten ist vielfäl- tig. Lassen Sie mich dies an zwei Beispielen aufzeigen: So sind viele herausragende Professorinnen und Professoren aus allen Fachberei- chen der Universitäten Mitglieder der Akademie. Im Gegenzug dazu werden jedes Semester weit über 100 Lehrveranstaltungen im Rah- men von Lehraufträgen von Akademiemitarbeiterinnen und -mitar- beitern erbracht. Auf diese Weise können auch unsere Studierenden an dem lebhaften und lebendigen fachlichen Netzwerk teilhaben und Nutzen daraus ziehen. Mit dem Höchstleistungsrechner des Leibniz- Rechenzentrums der Akademie und dem vom Leibniz-Rechenzentrum betriebenen Münchner Wissenschaftsnetz können über 100.000 Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bayern Forschungsvorha- ben durchführen, die starke Rechnerleistungen erfordern. Mit dieser von der Akademie eingerichteten und betriebenen Infrastruktur sind die Voraussetzungen geschaffen, auf international hohem Niveau in der Forschung arbeiten zu können. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist – wie diese bei- den Beispiele zeigen – unverzichtbarer Baustein des Wissenschafts- landes Bayern. In der einen wie in der anderen Richtung wirken die Akademie und die bayerischen Universitäten mit wissenschaftlichem Forscherdrang und wachem Geist zusammen, um neue Methoden und Erkenntnisse zu gewinnen und an die nachfolgenden Forscher- generationen weiterzugeben. Und es zeigt sich, dass die der Akade- mie zugrunde liegende Vision einer Gelehrtengemeinschaft als in- terdisziplinäres und überregionales Netzwerk hochmodern ist und die Bayerische Akademie der Wissenschaften auch im 21. Jahrhundert voranbringen wird. Lassen Sie uns gemeinsam für die Zukunft Bayerns wirken! Da es fast zum Kalauer ausarten würde, verkneife ich mir auch die Fortführung des Gaudeamus igitur: Vivat academia, vivant profes- sores ... semper sint in fl ore!

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Ansprache von Präsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Vor fünfzig Jahren hat Präsident Friedrich Baethgen seine Festrede zum 200-jährigen Bestehen unserer Akademie mit den folgenden Worten beschlossen: „Die große Idee der Einheit aller Wissenschaft, die ihren eigentlichen Daseinsgrund bildet, stellt in der nüchternen Wirklichkeit ein fernes Endziel dar, dem man sich wohl schrittweise nähern, das man aber niemals erreichen kann, im Sinne Kants ein regulatives Prinzip, niemals gegeben, aber immer aufgegeben. Und so würde ich wünschen, dass über der Pforte unseres neuen Hauses in unsichtbaren Lettern und doch verpfl ichtend für jeden, der sie durchschreitet, die Verse stünden, in denen unser größter Dichter die schöpferische Spannung in der Brust des schaffenden Menschen mit gültigen Worten bezeichnet hat: Im Weiterschreiten fi nd er Qual und Glück, Er, unbefriedigt jeden Augenblick.“ Wohin ist die Wissenschaft in der Akademie seit der Rede Baethgens weitergeschritten? Und wohin werden wir in den vor uns liegenden Jahren weiterschreiten? Der Rückblick ist einerseits einfach und erfreulich, andererseits zu schwierig, als dass er im Rahmen einer kurzen Festansprache möglich wäre. Erfreulich ist die offensichtliche Intensivierung der Forschungs- arbeit. Baethgen konnte stolz darauf hinweisen, dass an Stelle der im Jahre 1909 aktiven neun Kommissionen 1959 schon 26 Kommissionen eine viel größere Anzahl von Forschungsprojekten betreuten. Seitdem sind bis heute nochmals 17 Kommissionen hinzugekommen. Insge- samt also 43 Kommissionen mit einer noch weit höheren Zahl von Forschungsvorhaben dokumentieren den Aufstieg einer Forschungs- stätte von internationalem Rang, die von der Gelehrtengemeinschaft errichtet worden ist. Mit dem Namen der Akademie verbinden wir heute nicht nur eine Vereinigung von Wissenschaftlern, sondern auch die kontinuierliche Tätigkeit einer großen wissenschaftlichen Einrich- tung. Viel schwieriger wäre es, die Wandlungen der Wissenschaftsprozes- se in den vergangenen fünfzig Jahren analysieren zu wollen. Allein die Idee eines „fernen Endziels“ der Wissenschaft würde heute niemand mehr in den Sinn kommen. Wissenschaft als ein permanenter Prozess ist von den Bedingungen ihrer Epoche abhängig und kann schon des- halb nicht an ein Ende kommen – ganz abgesehen von all den über- raschenden Entdeckungen und methodischen Fortschritten, die seit fünfzig Jahren neue Räume des Wissens eröffnet haben. Zwar hat Baethgen das wertvollste Erbe der Akademien durchaus betont, dass nämlich „durch die Vorträge und Diskussionen zwischen den verschie-

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denen Fachrichtungen eine Kommunikation, eine Berührung und ein Austausch herbeigeführt“ wird, um einen „Einblick in Fragestellungen und Methoden der einzelnen Disziplinen zu eröffnen“ – das Wort „In- terdisziplinarität“ war ihm noch unbekannt. Aber wie sich die wech- selseitige Wahrnehmung, auch Durchdringung und Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen in den folgenden Jahrzehnten tatsächlich entwickeln sollte, und dies in den Natur- und Geisteswissenschaften, war noch kaum vorstellbar und ist wohl für viele Fächer bis heute nur unzureichend refl ektiert. Wissenschaft ist ein „Weiterschreiten“. Baethgen hat recht. Wie sehr sich aber trotz aller Kontinuität in den methodischen Grundlagen un- ser Wissenschaftsverständnis von jenem der fünfziger Jahre unter- scheidet, offenbart Baethgen noch mit einem anderen Zitat: „Der Akademie haftet ihrem Wesen nach etwas Esoterisches an und sie kann ihre Funktion in der Volksgemeinschaft nur erfüllen, wenn sie diesem ihrem Wesen getreu bleibt.“ Zwar empfi nde auch die Akade- mie „das Bedürfnis, mit der Allgemeinheit, der sie sich in gleicher Wei- se verpfl ichtet fühlt wie alle andern Institutionen des öffentlichen Bil- dungslebens, in Kontakt zu treten, und sie sucht dies Ziel zu erreichen durch die Festsitzungen mit dem alljährlichen Rechenschaftsbericht und durch die öffentlichen Vorträge (...). Aber eigentlich populär kann die Akademie selbst dadurch nicht werden“, selbst wenn man das Wort in einem „gehobenen Sinne“ verstehe. Richtig glücklich werden wir heute mit diesen Sätzen nicht mehr. Weder begreifen wir die Arbeit der Akademie als „esoterisch“ – also ei- gentlich: „innerlich“ –, noch sehen wir uns als Teil einer „Volksgemein- schaft“ und wir haben uns abgewöhnt, über das „Wesen“ der Dinge zu philosophieren. Die „Allgemeinheit“ hat sich zur Öffentlichkeit gewan- delt, in der viele Stimmen ertönen. Und das Verhältnis der Wissenschaft zur Öffentlichkeit unterlag seit den fünfziger Jahren grundlegenden Veränderungen. Boten nach dem massenhaften Sterben des Zweiten Weltkrieges und den Verbrechen des Hitlerregimes noch die Religion und die mit ihr eng verwobenen, allgemein akzeptierten Wertvorstel- lungen die weitaus wichtigste sozialethische Orientierung, so ist diese Aufgabe in einer Gesellschaft mit fast unübersehbarer Meinungsviel- falt nun weitgehend der Wissenschaft zugefallen. Sie erhebt jetzt den Anspruch auf allseitige Anerkennung. Die Wissenschaft stellt heute die Agora zur Verfügung, auf der sich alle Teilnehmer an öffentlichen Diskursen einfi nden müssen, wenn sie nicht allgemeiner Ächtung an- heimfallen sollen – die politischen Parteien ebenso wie gesellschaftli- che Organisationen, die Kirchen wie auch die Träger der öffentlichen Meinungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren heißt, sich als Sektierer erkennen zu geben. Die Wissenschaftsakademien aber sind herausragende Symbole der Wissenschaft. Deren Prestige haben sie verantwortlich zu verwalten. Sie sind daher geradezu verpfl ichtet, in der jetzigen historischen Si-

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tuation ihre traditionellen Aufgaben neu zu interpretieren. Dies aber muss nach Lage der Dinge vor allem dadurch geschehen, dass die Akademien der Wissenschaften stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken, oder besser: dorthin zurückkehren und sich auch als ein Forum der öffentlichen Diskussion begreifen. Genau besehen, ist dies keines- wegs etwas ganz Neues. Bekanntlich haben die Gründer der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften deren Sinn vor 250 Jahren in einem Wahlspruch zusam- mengefasst: „Tendit ad Aequum“ – sie strebt nach dem Angemesse- nen. Schon die Zeitgenossen hatten Schwierigkeiten, dieses Programm zu verstehen. Zu den schönsten Früchten der Bemühungen um die Geschichte unserer Akademie, die das diesjährige Jubiläum ausgelöst hat, gehört die Entschlüsselung dieses seltsamen Mottos. Was Dr. Ste- phan Deutinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für bayerische Landesgeschichte, herausgefunden hat und einen Platz in der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte erhalten hat, ist wert, auch im Rahmen dieses Festakts mitgeteilt zu werden. Sie fi nden eine Kurzfassung seiner Überlegungen auch in der Jubiläumsausgabe un- serer Zeitschrift „Akademie Aktuell“. Sie liegt im Vorraum dieses Saales aus. Der Wahlspruch ist ohne die hinzugefügte Raute nicht zu verstehen. Im Stiftungsbrief des Kurfürsten heißt es, die Akademie möge einen blauen Herzschild als Wappen führen, auf welchem als „Sinnbild eine silberne in eine Viereck gebrachte Raute, oben aber die Inschrift tendit ad aequum (...) zu sehen ist.“ Diese gleichseitige Raute ist hier nicht nur landesherrliches, bayerisches Symbol. Gibt man ihr rechte Winkel von je 90 Grad, dann verwandelt sie sich in ein Quadrat mit einem Flä- cheninhalt, der jenem der Raute gleich ist – aequum. Zu diesem Qua- drat soll die Raute tendieren, also zustreben. Das Quadrat aber – ich zitiere Stephan Deutinger – „als eines der Ursymbole der Menschheit steht (…) für die ganze irdische Welt mit ihren vier Himmelsrichtun- gen, vier Jahreszeiten und vier Elementen“ – im Gegensatz zum Drei- eck, das die Göttlichkeit symbolisiert. Das alte Wappen der Akademie mit seinem Wahlspruch und die dazu passende Gedenkmedaille ver- künden also nichts weniger als die Hinwendung zu den Realitäten dieser Welt, deren Natur und Geschichte und damit zugleich eine Dis- tanzierung von den alten Autoritäten der Theologie und Jurisprudenz, so wie es auch die erste Satzung der Akademie ausdrücklich festlegte. Von Anbeginn hat die Akademie ihre Aufgabe also prinzipiell de- fi niert, gerade nicht „esoterisch“, sondern im Sinne eines Amtes der Wissenschaft, das sie für das ganze Land wahrzunehmen hat. Äußeres Symbol dieser Aufgabe ist bis heute die Amtskleidung der Akademi- ker. Zurückblickend in jene Epoche lange vor der Humboldtschen Uni- versitätsreform erkennen wir klarer die initiatorische, bahnbrechende Wirkung der europäischen Akademiebewegung. Wenn seitdem eine früher unvorstellbare Ausdifferenzierung der Wissenschaften einge-

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treten ist, die niemals mehr unter dem Dach einer einzigen Instituti- on vereinigt werden kann, dann ist dies natürlich nicht das Verdienst einzelner Akademien, sondern das Ergebnis von Forschungsprozessen, die spätestens seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts von ihrer eigenen Dynamik vorangetrieben wurden. Aber das programmatische Ziel der Gründungszeit sollten die Akademien nicht aus den Augen verlieren. Die Wissenschaftsentwicklungen der Gegenwart aufmerk- sam und kritisch zu begleiten und in ihrem vergleichsweise beschei- denen Rahmen notwendige Akzente zu setzen, steht ihnen gut zu Gesicht. Das Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dessen Einrichtung der Herr Staatsminister soeben angekündigt hat, ist als ein Schritt in dieser Richtung zu verstehen. Es soll nicht nur das Leben der Akademie durch ein neues Tätigkeitsfeld bereichern, son- dern will auch ein Zeichen im wohlverstandenen Interesse des wis- senschaftlichen Nachwuchses setzen. Dazu gehört erstens, dass es ausgesprochen kreative Forschungsvorhaben sein sollen, denen die Förderung durch die Akademie zuteil wird. Wissenschaft kennt ja auch die Routine, die weiße Flecken in der Forschungslandschaft ausfüllt. Wir hoffen auf Bewerbungen, die neue Fragen aufwerfen und Wege zu neuen Entdeckungen bahnen – mit jener Mischung aus erstklas- sigem wissenschaftlichen Handwerk und schöpferischer Phantasie, die dafür notwendig ist. Und zweitens wollen wir den Kollegiatinnen und Kollegiaten Horizonte weit über das eigene Fach hinaus eröffnen, wie dies an den heutigen Universitäten immer weniger möglich ist. Im Rahmen der von jedem Mitglied des Förderkollegs durchzufüh- renden Kolloquien werden wir auf den Platz des Projekts im Prozess der Wissenschaftsentwicklung achten, auf ein kritisches Methoden- bewusstsein, auf die Einbeziehung der Nachbarwissenschaften, auf seine gesellschaftliche Bedeutung und seinen philosophischen Sinn. Vielleicht besteht ja eine Chance, an der Akademie in kleinem Rahmen etwas von jener Atmosphäre der wissenschaftlichen Vielfalt, Offen- heit und Toleranz zurückzugewinnen, die meine Generation an den Nachkriegsuniversitäten erleben durfte. Wenn unsere Akademie mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann, dann vor allem auch deshalb, weil sie sich vom Bayerischen Staatsmi- nisterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stets wohlwollend und nachhaltig unterstützt weiß. Herrn Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und seiner verantwortlichen Beamtenschaft gebührt unser herzlicher Dank für das uns entgegengebrachte Verständnis und Ver- trauen, für guten Rat und einfallsreiche Lösungen oft schwieriger Pro- bleme. Möge es der Akademie in weiterhin friedlichen Zeiten vergönnt sein, ihren eigenen und unverwechselbaren Beitrag zur wissenschaft- lichen Kultur des Freistaats Bayern und unseres Vaterlandes zu leisten!

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Festvortrag Die Europäische Union als Gemeinschaft des Rechts – von Athen und Rom über Bologna nach Brüssel

Professor Dr. Claus-Wilhelm Canaris

Herr Präsident, hochverehrte Festversammlung,

mir „ist die Ehre widerfahren“ – um mich dieser schönen Wendung Hugo von Hofmannsthals aus dem „Rosenkavalier“ zu bedienen –, den heutigen Festvortrag halten zu dürfen. „Widerfahren“ ist sie mir buchstäblich und wortwörtlich. Nichts lag mir nämlich ferner als die Vermutung, dass der Vorstand unserer Akademie ausgerechnet mir diese Aufgabe antragen könnte. So habe ich denn auch auf Ihre An- frage, lieber Herr Willoweit, zunächst schroff ablehnend reagiert und zurückgefragt: Warum soll das ausgerechnet ein Jurist übernehmen, und wenn schon ein Jurist, warum dann nicht lieber ein Verfassungs- oder ein Strafrechtler, denen stehen doch die schönen Themen von allgemeinem Interesse zur Verfügung, nicht aber einem Privatrecht- ler wie mir, dessen Fachgebiet wegen der Abstraktionshöhe unseres Denkens keine Themen hergibt, die auch ein nicht-juristisches Audito- rium interessieren können? Dann aber habe ich mich am porte-épée gefasst, und daraufhin ist mir der rettende Gedanke gekommen, dass ich nicht unbedingt einen Vortrag aus meinem Fachgebiet halten muss, sondern auch ein Thema wählen könnte, das nicht spezifi sch privatrechtlicher Art ist, wohl aber mich als Privatrechtler betrifft und auch Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, angeht, und zwar in durchaus dramatischer Weise. Das aber ist das Europarecht. So ist es dazu gekommen, dass Sie jetzt den Vortrag eines Nicht-Europarecht- lers über eine europarechtliche Thematik hören werden, und dass ich mir überdies auch noch erlauben werde, entsprechend dem Untertitel meines Vortrags als Nicht-Rechtshistoriker einen Ausfl ug in die Ver- gangenheit zu unternehmen.

I. Nach dieser captatio benevolentiae darf ich Sie sogleich mit zentralen Thesen meines Vortrags konfrontieren. Spätestens seit dem 11. Sep- tember 2001, „nine eleven“, dem Angriff also auf die „Twin Towers“ in

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New York, fragt man sich immer wieder, was denn nun eigentlich die spezifi schen Besonderheiten des „Westens“ ausmache. Eine Antwort darauf, die als ein Grundgedanke meinen Vortrag durchziehen wird, lautet: die außerordentliche Rolle, die „das Recht“ hier in Staat und Ge- sellschaft spielt, und die besondere Art und Weise, in der wir „Recht“ zu denken pfl egen. Diese hat sich in einem jahrhundertelangen evoluti- onären Prozess herausgebildet und ist durch eine Reihe von Charakte- ristika gekennzeichnet, die sich ziemlich präzise angeben lassen. Einen neuen, überaus erstaunlichen Höhepunkt dieser Entwicklung bildet die Europäische Union, die ohne das spezifi sch „westliche“ Verständ- nis von Recht gar nicht denkbar wäre. Eine erste Vorstellung von dem, was ich damit meine, vermittelt ein Brief des berühmten österreichisch-englischen Philosophen Sir Karl Popper aus dem Jahr 1992 an die russischen Leser seines Buches „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“, den er auch dessen deutscher Neuaufl age vorangestellt hat. Darin antwortet er auf die Frage, wie Russland auf den Zusammenbruch des kommunistischen Regimes reagieren solle, in dreifacher Weise: durch die Einführung eines Privat- rechts, wie Europa es seit den Zeiten der Römer entwickelt hat; durch die Übernahme des demokratischen Rechtsstaats nach „westlichem“ Muster; und drittens durch die Herausbildung eines eigenständigen Standes von Juristen, die diese Institutionen mit Leben erfüllen. Dass diese Desiderate alles andere als trivial sind, zeigt etwa der Vergleich mit dem im vergangenen Jahr erschienenen letzten Band der „Deut- schen Gesellschaftsgeschichte“ von Hans-Ulrich Wehler. Wie schon in den früheren Bänden legt er seiner Darstellung vier so genannte „Ach- sen“ zugrunde: die Wirtschaft, die soziale Schichtung, die politische Herrschaft und die Kultur. Was fehlt, ist das Recht. Indessen hat Wehler selbst dies in einem „Epilog“ als Defi zit anerkannt und für die Zukunft die Aufwertung des Rechts zu einer fünften „Achse“ gefordert, weil die letzten Jahrhunderte „im Zeichen einer geradezu übermächtigen Ver- rechtlichung des gesellschaftlichen Lebens stehen“. In der Tat sind Staat, Wirtschaft und Gesellschaft ohne die Berück- sichtigung des immensen Einfl usses von „Recht“ heutzutage über- haupt nicht mehr zu begreifen. Das ist für die Gesetzgebung eine blanke Selbstverständlichkeit, gilt aber auch für die Rechtsprechung. Man stelle sich nur vor, welches Erdbeben es bedeuten würde, wenn das Bundesverfassungsgericht am kommenden Dienstag verkünden würde, dass das deutsche Zustimmungsgesetz zum Vertrag von Lissa- bon, durch den die Europäische Union teilweise auf eine neue Grund- lage gestellt wird, verfassungswidrig sei!

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II. Worin also liegen die Charakteristika europäischen oder – wie man besser sagen sollte, um vor allem auch die USA einzubeziehen – „west- lichen“ Rechtsdenkens? 1. Ich beginne mit einer Interpretation des Theaterstücks „Die Eume- niden“ von Aischylos und biete also zunächst eine Lektion in „law and literature“ – was übrigens durchaus dem juristischen Zeitgeist ent- spricht. Ich werde mir dafür weit überproportional viel Zeit nehmen, weil ich dieses Werk geradezu für so etwas wie eine Gründungsurkun- de europäischen Rechtsdenkens halte. „Die Eumeniden“ bilden den Schlussteil der Trilogie „Die Orestie“, die um das Jahr 458 v. Chr. entstanden ist. Sie wird auch in der Gegenwart noch erstaunlich häufi g gespielt – legendär ist mit Recht die Inszenie- rung von Peter Stein an der Berliner „Schaubühne“ aus dem Jahr 1980. Orestes hat seine Mutter Klytemnästra getötet, die ihrerseits seinen Vater Agamemnon nach dessen Rückkehr von Troja umgebracht hatte, wofür ein wesentliches Motiv war, dass er ihre gemeinsame Tochter Iphigenie der Göttin Artemis auf dem Altar geopfert hatte. Wegen dieses Totschlags wird Orestes jetzt von den Erinnyen, d.h. von Rache- göttinnen verfolgt. Schließlich wird er durch ein Gericht, das die Göttin Athene eingesetzt hat, freigesprochen. a) Es ist leicht zu sehen, dass es hier um die Ablösung von Rache durch Recht geht. Das ist indessen eine allgemeine Funktion von Recht und kann daher nicht als Charakteristikum gerade des europäischen Rechtsdenkens gelten. Entscheidend ist insoweit vielmehr, wie es zu dem Freispruch des Orestes gekommen ist. Das beginnt nun damit, dass Athene die Erinnyen in eine Diskussion darüber verwickelt, war- um sie Orestes so unerbittlich verfolgen. Diese beschränken sich dabei im Wesentlichen auf die Behauptung, dass dies ihr selbstverständli- ches Recht sei. Die Frage Athenes, ob Orestes seine Mutter unter dem Einfl uss von Zwang oder Furcht getötet habe, erscheint ihnen als völ- lig irrelevant. In Wahrheit spielt Athene damit jedoch darauf an, dass Apoll dem Orestes den Muttermord unter Androhung schwerster Strafen befohlen hatte. Demgemäß repliziert sie, dass möglicherwei- se auch die andere Seite – also Orestes – triftige Gründe für die Tat geltend machen könne. Bezeichnenderweise resignieren die Erinnyen argumentativ genau an diesem Punkt und übertragen Athene die Ent- scheidung. Was wir hier in höchster dichterischer Verknappung miterleben, ist die Entstehung des Rechts aus dem Geiste des rationalen Diskurses: Wer, wie die Erinnyen, für sich selbst Recht in Anspruch nimmt, gesteht da- mit zwangsläufi g implizit immer schon zu, dass er auch Unrecht und also die Gegenseite Recht haben könnte – anderenfalls wäre die Beru- fung auf Recht unsinnig; die heutige Philosophie würde hier wohl von einem „performativen“ Selbstwiderspruch sprechen.

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Athene geht nun aber noch einen wesentlichen Schritt weiter: Sie entscheidet nicht selbst, wie von den Erinnyen gewünscht, sondern setzt ein Gericht ein, das aus Bürgern Athens besteht – den Areopag. Spätestens hier wird in der Tat eines der Fundamente europäischen Rechtsdenkens sichtbar: Das Recht emanzipiert sich gegenüber der Re- ligion. Man braucht sich nur kurz das in dieser Hinsicht völlig anders- artige Rechtsverständnis der islamischen Welt zu vergegenwärtigen, um die spezifi sche Besonderheit dieser Denkhaltung und zugleich die unverminderte Aktualität dieser Differenz zu erkennen. Dabei beschränkt sich die Emanzipation nicht auf die Organisation der Gerichtsbarkeit, sondern umfasst vor allem auch die Art der Argu- mentation. Denn die beiden Gründe, die Athene vorgebracht hat, kann man nur als spezifi sch juristisch qualifi zieren: Sie hat auf die Notwen- digkeit hingewiesen, auch auf Seiten des Orestes etwaige Gegenargu- mente zu prüfen (was nicht nur „audiatur et altera pars“, sondern vor allem auch Argumentieren „in utramque partem“ bedeutet); und sie hat auf dessen Zwangslage aufgrund des Befehls Apolls und damit, wie wir heute sagen würden, auf die Möglichkeit einer Entschuldi- gung von Orestes’ Handeln durch einen Notstand hingewiesen. Das sind auch nicht etwa Gesichtspunkte irgendeiner Sozialmoral oder dergleichen, sondern in der Tat genuin juridische Argumente, so dass uns das Recht klar als eine Ordnung von Sollenssätzen eigenständiger Art auf der Grundlage einer spezifi schen Rationalität vor Augen tritt. b) Den eigentlichen Höhepunkt der Emanzipation des Rechts aber bildet das Urteil des Areopag: Orestes wird deshalb und nur deshalb frei gesprochen, weil es zu einem Gleichstand, einem Patt der Stim- men kommt. Das hat entgegen einer verbreiteten Fehlinterpretation nicht das Mindeste mit dem Grundsatz „in dubio pro reo“ („Im Zweifel für den Angeklagten“) zu tun; denn dieser gilt nur dann, wenn unklar ist, ob der Angeklagte die Tat überhaupt begangen hat – was hier ja völlig außer Zweifel steht –, nicht aber auch dann, wenn zweifelhaft ist, wie diese Tat rechtlich zu bewerten ist. Vielmehr liegt darin der Tri- umph des Verfahrensgedankens über die Verabsolutierung materialer Gerechtigkeitsvorstellungen: Material haben zwar beide Seiten – die Erinnyen und Orestes – gleichermaßen Recht erhalten, wie sich gerade in der Parität der Stimmen widerspiegelt, doch formal hat die Sache des Orestes obsiegt, weil sich in einem Verfahren grundsätzlich nur durchsetzt, wer die Mehrheit der Stimmberechtigten für sich gewinnt. Das ist für den Unterliegenden nicht nur bitter, sondern oft kaum zu ertragen – und die Erinnyen fangen denn auch zunächst einmal wieder an zu toben –, aber für europäisches Rechtsdenken hat diese Mediatisierung von Gerechtigkeitsfragen durch Verfahrenslösungen schlechthin zentrale Bedeutung. Es liegt nämlich auf der Hand, dass es von dieser Einsicht z.B. nur ein kurzer Schritt zur Staatsform der De- mokratie ist – den die Athener zur Zeit des Aischylos ja auch bereits getan hatten – oder, dass Europa die Geißel der Religionskriege nur

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mit Hilfe dieses Regelungsmechanismus zu überwinden vermocht hat. So wäre denn auch eine so „luftige“ Konstruktion wie die der Eu- ropäischen Union ohne den grundsätzlichen Vorrang prozeduraler vor materialen Rechtsvorstellungen keinesfalls lebensfähig – worauf ich noch zurückkommen werde. 2. Gleichwohl hatte das Modell Athenes einen tödlichen Konstrukti- onsfehler. Dieser bestand darin, dass sie Bürger als Richter eingesetzt hatte. „Ihr Männer von Athen“ beginnt Sokrates seine „Apologie“ in der von Platon überlieferten Fassung, also seine Verteidigungsrede gegen die Anklage wegen Missachtung der Religion und Verführung der Jugend. Man stelle sich vor, ein Angeklagter würde heutzutage das Gericht mit den Worten ansprechen „Ihr Männer von München“ oder „Ihr Männer von Oberammergau“! Und doch war diese Anrede des Sokrates völlig korrekt. Seine Richter waren nämlich nach dem Zu- fallsprinzip ermittelte Laien, Athen war damals eine Radikaldemokra- tie ohne Gewaltenteilung, die Gerichtsbarkeit war also Volksjustiz im schlimmsten Sinne des Wortes, ein Rechtsgespräch mit den Richtern fand nicht statt, die Verteidigungsrede des Sokrates hatte folgerich- tig ebenfalls einen durchaus unjuristischen Charakter. Obgleich aus dem Geiste des Diskurses geboren, genügte die Durchführung eines gerichtlichen Verfahrens den Anforderungen an einen Diskurs somit noch nicht einmal ansatzweise. Die Konsequenz war fürchterlich: So- krates wurde bekanntlich zum Tode verurteilt, und das war nichts an- deres als ein Justizmord. Zutreffend wird das altgriechische Recht demgemäß als „Recht ohne Juristen“ gekennzeichnet. Was immer man Abfälliges über un- seren Stand sagen mag: Ohne uns geht es in Dingen des Rechts noch viel schlimmer zu! Was aber dieses Defi zit bei weitem übertraf und vollends desaströs war: In der radikalen Durchführung des demokra- tischen Prinzips und dem damit verbundenen Verzicht auf Gewalten- teilung – gipfelnd etwa im gänzlich rechtsstaatswidrigen System des „Ostrakismus“, d.h. des „Scherbengerichts“ – lag zugleich die Wurzel für das vollständige Scheitern der Demokratie in Athen, weil eine sol- che allenfalls dann auf Dauer lebensfähig ist, wenn die in ihr ange- legten zerstörerischen Gefahren durch ein System von „countervailing powers“ und die Gewährleistung von Grundrechten entschärft wer- den. 3. Dem Missstand des altgriechischen Rechts, der in der Überlassung der Rechtsanwendung an Laien bestand, haben die Römer gründlich abgeholfen. Eine ihrer nicht genug zu preisenden Großtaten bestand nämlich darin, dass sie den Juristen „erfunden“ haben. Schon allein da- durch haben sie dem rechtlichen, ja ich wage zu sagen: dem mensch- lichen Denken neue Dimensionen eröffnet. Allerdings kann ich nun nicht länger so ausführlich bleiben wie bisher und muss also (noch) stärker verkürzen.

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a) Gewiss war auch das römische Recht ursprünglich der Religion verhaftet und gewiss lag auch hier die Rechtsprechung – und erst recht die Gesetzgebung, soweit es sie gab – primär in den Händen von juristischen Laien. Aber es waren nicht mehr wie z.B. im Prozess gegen Sokrates hunderte, sondern es war grundsätzlich nur einer, der Recht sprach: vor allem der (so genannte) „Prätor“. Dieser war zwar in aller Regel auch kein Berufsjurist, sondern z.B. ein Politiker, aber hier waren immerhin die institutionellen Voraussetzungen für einen ratio- nalen Diskurs gegeben, eben weil der Rechtssuchende es grundsätz- lich mit einer Instanz zu tun hatte, die nur durch eine einzige Person repräsentiert wurde. Darin dürfte ein wesentlicher Grund dafür liegen, dass sich ein Stand von Rechtskundigen bilden konnte, die als „iuris consulti“ sowohl dem Richter als auch den rechtssuchenden Parteien mit professionellem – übrigens zunächst nahezu durchweg unent- geltlichem – Rat zur Seite stehen konnten. In dieser Professionalisierung der Jurisprudenz sehe ich ein weiteres zentrales Charakteristikum europäischer bzw. „westlicher“ Rechtskul- tur. Wo Recht und Religion untrennbar miteinander verbunden sind wie z.B. – jedenfalls der Grundidee nach – im Islam, kann es einen ei- genständigen Stand von Juristen ohnehin von vornherein nicht ge- ben, weil diese immer zugleich auch Religionsgelehrte zu sein haben. Aber auch weniger oder gar nicht religiös geprägten Rechtskulturen ist der professionelle Jurist grundsätzlich fremd. Sogar in Japan, das im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts im Zuge seiner „Modernisie- rung“ in großem Umfang europäisches, vor allem französisches und deutsches Recht übernommen hat, ist es außerhalb der urbanen Zen- tren noch heute alles andere als selbstverständlich, dass man in einer Rechtsfrage einfach einen Rechtsanwalt beiziehen kann, versteht sich dieser dort doch anders als bei uns keineswegs immer als normaler „Dienstleister“. Und der „Rechtsstaatsdialog“ mit China leidet nach den Erfahrungen, die ich damit gemacht habe, u.a. massiv unter der Schwierigkeit, dass China über keine gefestigte Tradition in der Ausbil- dung von professionellen Juristen verfügt, wenngleich die Chinesen inzwischen natürlich deren Nützlichkeit in der heutigen globalisierten Welt bestens verstanden haben und intensiv mit dem Aufbau eines entsprechenden „Rechtsstabs“ beschäftigt sind. b) Mit dieser Professionalisierung der Jurisprudenz korrespondiert eine Argumentationskultur, die den Umgang mit dem Recht auf eine völlig neue Stufe der Rationalität gestellt hat und m.E. zu den bedeu- tendsten und erstaunlichsten Durchbrüchen menschlichen Denkens gehört. Dabei wird in der Fachliteratur auch für das römische Recht zutreffend immer wieder die Eigenständigkeit der Argumentationsfi - guren gegenüber anderen normativen Ordnungen wie denen der Reli- gion oder der Sozialmoral betont. So verdanken wir den Römern z.B. auch unsere grundlegenden Be- griffe wie den des Rechtssubjekts oder den des Vertrages und damit

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zugleich genau jene Kategorien, mit deren Hilfe wir ein so neuartiges Gebilde wie die Europäische Union zu verstehen versuchen. Und um nur ein einziges Beispiel für die inhaltliche Fruchtbarkeit römischen Rechtsdenkens zu geben: Wir haben bis heute noch keinen einzigen (Schuld)Vertragstypus gefunden, den die Römer nicht auch schon ge- kannt haben; auch „moderne“ Vertragstypen wie Factoring, Leasing und Franchising qualifi zieren wir immer noch mit römischrechtlichen Begriffen. c) Allerdings beschränken sich die Großleistungen des römischen Rechts auf das Privatrecht, während dieses im Verfassungs- und Ver- waltungsrecht sowie im Strafrecht – um insoweit der Einfachheit halber unsere heutigen Kategorien zu verwenden – nicht annähernd dieselbe Höhe erreicht hat. Gleichwohl liegt sogar darin mittelbar eine zukunftsweisende Perspektive. Nach ganz überwiegender und zutref- fender Ansicht wird nämlich unser heutiges soziales Leben in einem so starken Maße gerade vom Privatrecht geprägt, dass es (zumindest in ganz wesentlichen Teilen) als „Privatrechtsgesellschaft“ zu charak- terisieren ist. Das muss zwar hier aus Zeit- bzw. Raumgründen bloße These bleiben, doch sei immerhin zweierlei hervorgehoben: Auch hier- für haben die Römer den Grund gelegt, indem sie das Recht in erster Linie vom Individuum her und als Beziehung zwischen Individuen dachten; und – mein Zentralthema ist mir nicht aus dem Blick gera- ten – die europäische Integration hat ihren Ausgang vom Prinzip der Wettbewerbsfreiheit zwischen Privatrechtssubjekten genommen und fi ndet auch heute noch darin ihre wichtigste Grundlage, so dass ihr ebenfalls der Gedanke der „Privatrechtsgesellschaft“ zugrunde liegt. 4. Zum Glück Europas veranlasste der oströmische Kaiser Justinian Mitte des 6. Jahrhundert n. Chr. eine Zusammenfassung römischer Rechtsdokumente in einer Art von Kodifi kation, dem so genannten „Corpus iuris Iustiniani“. Dieses wurde um die Mitte des 12. Jahrhun- derts, als sich in West- und Mitteleuropa mit der „Scholastik“ eine Be- wegung der Intellektualisierung ausbreitete, revitalisiert – und zwar ausgehend vor allem von einer Juristenschule in Bologna. Was hat das mit der Europäischen Union zu tun? In grober Verkür- zung möchte ich sagen: zumindest dreierlei. Aus der Rezeption des „Corpus iuris“ ergab sich – in Verbindung mit dem kirchlichen Recht, wie es vor allem im „Corpus iuris Gratiani“ niedergelegt war – ein gemeinsames Recht für Kontinentaleuropa, das „ius commune“, das allerdings nur subsidiär – und auch das ist aus heutiger europarechtli- cher Sicht von Bedeutung –, d.h. nachrangig nach den jeweiligen loka- len Rechten, galt; es existierte also in Europa einst eine gemeinsame, auf Tradition aufbauende Rechtsgrundlage (wobei umstritten ist, in- wieweit diese auch England umfasste), und sogar deren Subsidiarität fi ndet im Europarecht eine gewisse Parallele, weil die Rechtssetzungs- kompetenz der Europäischen Union grundsätzlich ebenfalls dem Subsidiaritätsprinzip unterliegt. Zweitens: Der Rechtsunterricht in Bo-

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logna wurde vorbildlich für nahezu ganz Europa; es gab somit schon einmal das, was wir uns heute sehnlich wünschen: den europäischen „Einheitsjuristen“ mit einer umfassenden berufl ichen Kompetenz, die von seiner nationalen Herkunft weitgehend unabhängig war. Drittens und vor allem: Noch wichtiger als die inhaltliche Rezeption des römi- schen Rechts war die damit verbundene Verwissenschaftlichung der Jurisprudenz, die vor allem darin zutage trat, dass diese nunmehr an den Universitäten betrieben wurde. Hier stehen wir somit vor einem weiteren zentralen Charakteristi- kum europäischen Rechtsdenkens: Die Professionalisierung der Juris- prudenz, die jetzt erneut mit Macht einsetzte, wird nunmehr zusätzlich unter den höchstmöglichen Anspruch von Rationalität und Objekti- vität gestellt: den der Wissenschaftlichkeit. Zwar bin ich weit entfernt davon, dem römischen Recht dieses Charakteristikum abzusprechen, doch ist andererseits schwerlich zu leugnen, dass erst das ius commu- ne nach und nach einen Grad der Systematisierung erreichte, welcher dem Anspruch von Wissenschaft einigermaßen genügt. Wenn das alt- griechische Recht ein „Recht ohne Juristen“ war, so war das römische Recht immerhin noch ein „Recht ohne Professoren“; ganz perfekt war es also trotz seines überragenden Ranges doch nicht! Zugleich erreicht mit der Verwissenschaftlichung der Jurisprudenz die Emanzipation und Eigenständigkeit des Rechts und des Rechts- denkens gegenüber anderen Normordnungen und den ihnen entspre- chenden Denkweisen ihre äußerste Konsequenz und ihr (potentiell) höchstes Entwicklungsstadium. Wieder handelt es sich dabei um eine Erscheinungsform spezifi sch europäischen bzw. westlichen Denkens und seines Rationalismus. Denn zu dessen Essentialia gehört, dass die Wissenschaft (im heutigen Verständnis) als eigenständige, ja in Teilbereichen dominante Form des menschlichen Zugangs zur „Welt“ neben Mythos, Religion, Kunst usw. fungiert. Das spiegelt sich auch in der Verwissenschaftlichung der Jurisprudenz wider. Dabei wurde die Emanzipation des Rechts gegenüber der Religion seit dem Mittelalter zusätzlich gefördert durch den Dualismus von weltlicher und geistli- cher Macht, wie er schon in dem Wort Jesu anklingt: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Math. 22, 21). 5. Das „ius commune“ wurde im 18. und 19. Jahrhundert ergänzt und teilweise abgelöst durch das „Vernunftrecht“ der Aufklärung und die darauf aufbauenden nationalen Gesetzeskodifi kationen. Erst jetzt entwickelte Europa von Hobbes und Locke über Rousseau und Montesquieu bis zu Kant seine wirklich überragenden juristischen Errungenschaften: Repräsentative Demokratie, gewaltenteilende Rechtsstaatlichkeit und richterliche Unabhängigkeit, Menschen- und Bürgerrechte sowie Völkerrecht. Es versteht sich von selbst, dass ich das nur kurz in Erinnerung rufen, aber nicht näher ausführen kann und muss.

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6. Nimmt man alle diese Kriterien in einer Gesamtschau in den Blick, so ist es geradezu verblüffend, welche Fülle von spezifi schen Charakte- ristika europäischen bzw. „westlichen“ Rechts und Rechtsdenkens sich ausmachen lässt. Die meisten davon fi nden sich in keinem einzigen der anderen großen Rechtskreise, in ihrer Gesamtheit und in ihrem Zu- sammenspiel kommen sie nirgendwo sonst vor. In der Tat liefern das Recht und das Rechtsdenken somit einen überaus wichtigen Beitrag zu dem, was die Identität Europas bzw. des „Westens“ ausmacht.

III. Nach diesem Rückblick, der gewissermaßen unter Odo Marquards schönem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ stand, lassen Sie mich nun näher darauf eingehen, was es bedeutet, dass die Europäische Union eine Gemeinschaft „des Rechts“ darstellt. Dabei werde ich die Thematik, dem heutigen Anlass entsprechend, weniger unter positiv- rechtlichen, d.h. vor allem verfassungs- und völkerrechtlichen, als viel- mehr unter allgemein-rechtstheoretischen Aspekten behandeln. 1. Als erstes stellt sich die Frage, welchen Zusammenhang die Quali- fi zierung der Europäischen Union als einer Gemeinschaft „des Rechts“ überhaupt mit den soeben herausgearbeiteten spezifi schen Charak- teristika europäischen Rechts und Rechtsdenkens hat. a) Eine erste Teilantwort liegt darin, dass die Europäische Union in der Tat eine Gemeinschaft „des Rechts“ in einem überaus anspruchs- vollen Sinn des Wortes ist, nämlich in dem Sinn, dass sie aus nichts als Recht besteht: Sie beruht lediglich auf Verträgen und verwirklicht sich allein durch Normen und andere Rechtsakte, ohne dass dem irgendein materielles Substrat jenseits dessen, was ihre Mitgliedstaaten beitra- gen, zugrunde liegt. Insbesondere ist sie also nicht durch einen Akt physischer Gewalt wie z.B. eine Revolution zustande gekommen und verfügt auch nicht über eigene physische Zwangsmittel nach außen oder innen, also weder über Militär noch über Polizei, Gerichtsvollzie- her oder dergleichen. Das mag trivial klingen, ist aber in Wahrheit sensationell. Denn eine solche Entität, die weit über den altbekannten bloßen Staatenbund hi- nausgeht, stellt ein völlig neuartiges Gebilde dar, das weltgeschichtlich nicht seinesgleichen hat, andererseits aber mittel- und langfristig ge- sehen wegen des Auseinanderfallens von rechtlicher und physischer Potenz sowie der extrem komplexen Verfl echtung der Kompetenzen hochriskant ist. Hierauf können sich nur Völker und Staaten einlassen, für die „Recht“ eine so fundamentale Rolle spielt wie für Europa. b) Zugleich erweist sich hier die von mir an den Anfang gestellte Eigenständigkeit des Rechts gegenüber anderen Normenordnungen wie Religion, Sozialmoral oder dergleichen und seine spezifi sche Ra- tionalität einmal mehr als schlechterdings konstitutiv. Nur in der da- raus resultierenden Neutralität fi nden nämlich Völker, Nationen und

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Staaten von so unterschiedlicher Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft usw. eine einigermaßen tragfähige Grundlage für einen Zusammenschluss, der eine immer mehr zunehmende Integration zum Ziel hat. In dieselbe Richtung weist die ebenfalls eingangs her- ausgearbeitete Mediatisierung materialer Gerechtigkeitsvorstellun- gen durch den Gedanken rechtsstaatlicher Verfahrensgerechtigkeit; die Konsensfi ndung durch Verfahren stellt geradezu ein Lebenselixier der Europäischen Union dar. Kaum braucht man hinzuzufügen, dass ein so komplexes Rechtsge- bilde sich nur auf der Grundlage höchster juristischer Professionalität entwickeln und einigermaßen verlässlich steuern lässt. Demgemäß stellt die Europäische Union nicht nur ein Produkt der politischen Eli- ten, sondern auch der Juristen dar – was freilich ihrer Akzeptanz bei den Völkern der Mitgliedstaaten eher abträglich sein dürfte. 2. a) Diese Gesichtspunkte basieren unmittelbar auf den histori- schen Gründen, in welchen die Europäische Union wurzelt. Geschaf- fen worden sind deren Vorgängerorganisationen nämlich zweifellos zum Zweck der Sicherung des Friedens zwischen den europäischen Staaten. Wie am Anfang europäischen Rechtsdenkens die Überwin- dung von Rache durch ein Verfahren des Rechts gestanden hatte – um den Grundgedanken der „Eumeniden“ des Aischylos in Erinnerung zu rufen –, so stand auch am Anfang der europäischen Integration be- kanntlich das Bemühen um eine Institution, welche Kriege zwischen europäischen Staaten durch die Einbindung in eine gemeinsame Or- ganisation des Rechts von vornherein verhindern sollte. Das hat sinn- fälligen Ausdruck in der Montanunion gefunden, deren Ziel u.a. darin bestand, die Rüstungsindustrien Deutschlands und Frankreichs zu vergemeinschaften und so die Möglichkeit eines neuen Krieges zwi- schen diesen Ländern im Keim zu ersticken. Dieser Gedanke der Friedenssicherung wirkt entgegen manchen Stimmen auch nach der „Osterweiterung“ fort. Für diese war es näm- lich essentiell, die Bundesrepublik Deutschland, die durch den Beitritt der ehemaligen DDR wesentlich bevölkerungsreicher und, wie man seinerzeit glaubte, wirtschaftlich potenter geworden war, durch die Einbindung in einen größeren Verbund von Staaten einzuhegen und zu „zähmen“. Auch war allen betroffenen Staaten die Erwartung ge- meinsam, sich der Gefährdung durch einen Hegemon – in diesem Fall Russland – durch einen Zusammenschluss und die damit verbundene Bündelung der Kräfte besser widersetzen zu können. b) Als Mittel zur Sicherung des Friedens fungiert dabei die Handels- freiheit. Das entspricht insbesondere dem Gedanken Kants aus seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“, dass Staaten, die durch Handel mitein- ander verfl ochten sind, schon aus purem Eigennutz keinen Krieg ge- gen einander führen würden, weil sie sich bzw. ihre Bürger dadurch zwangsläufi g schwer schädigen würden.

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Demgemäß dürfen die vier berühmten Grundfreiheiten der Europä- ischen Verträge – die Freiheit des Warenverkehrs, die Freizügigkeit der Arbeitnehmer, die Freiheit der Niederlassung und des Dienstleistungs- verkehrs sowie die Freiheit des Kapital- und Zahlungsverkehrs – auch heute nicht als bloßer Selbstzweck, sondern müssen immer auch als Mittel der Friedenssicherung verstanden werden. Wie aktuell diese Funktion ist, erleben wir im Zeichen der Finanzmarktkrise, können doch „Kriege“ nicht nur mit militärischen, sondern auch mit ökono- mischen Mitteln geführt werden, wogegen die spezifi sch rechtlichen Vorkehrungen der Europäischen Verträge einen wirksamen Wall auf- richten. Zugleich zeigt sich an den Grundfreiheiten und an der starken Betonung der Wettbewerbsfreiheit, die den Europäischen Verträgen seit jeher zugrunde gelegen hat, dass auch die Europäische Union trotz ihres Charakters als Verbindung von Staaten im Kern von den Bürgern her gedacht und also, wenngleich wohl eher unrefl ektiert, vom Modell der „Privatrechtsgesellschaft“ inspiriert ist. c) Im Übrigen sehe ich im historischen Rückblick eine zwar vielleicht etwas gewagte, aber gleichwohl aufschlussreiche Verbindung zum Westfälischen Frieden von 1648. Damals überwand Kontinentaleuro- pa – und wenig später auf ähnliche Weise auch Großbritannien – die Geißel der Religionskriege, indem es einerseits im Inneren der Staa- ten durch klare Rechtsregeln Ruhe schuf, andererseits aber den Preis zahlte, dass durch die Prinzipien der Souveränität und der Nichteinmi- schung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten das Verhält- nis zwischen diesen ungeregelt blieb. Religiös bedingten Kriegen war somit zwar vorgebeugt, die Furie nationalistischer Kriege konnte aber umso ungehemmter toben. 3. Da ich die Neuartigkeit der Europäischen Union als Rechtsgebilde scharf betont habe, stellt sich nun die Frage, wie diese begriffl ich zu qualifi zieren ist. Handelt es sich um einen Staatenbund, einen Bun- desstaat oder worum sonst? Juristen pfl egen dies als die Frage nach der „Rechtsnatur“ der Europäischen Union zu formulieren. Diese ist m.E. keineswegs von vordergründig-begriffl icher Art, sondern von fundamentaler Bedeutung, weil in derartigen Kategorien sowohl ele- mentare rechtliche Wertungen als auch eine Fülle hoher juristischer Intelligenz kondensiert sind. a) Ein bloßer Staatenbund wie z.B. die NATO oder eine Internationale Einrichtung wie z.B. die UNO ist die Europäische Union mit Sicherheit nicht. Zur Begründung genügt der Hinweis auf ihre besondere Rechts- setzungskompetenz. Sie hat nämlich, ebenso wie ihre Vorgänger, die Befugnis, in der Form der „Verordnung“ Rechtsnormen zu erlassen,

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welche sowohl ihre Mitgliedstaaten als auch deren Bürger unmit- telbar binden.1 Darin liegt eine spezifi sch hoheitliche, also eigentlich staatliche Kompetenz. Mit Recht hat der Europäische Gerichtshof darüber hinaus entschie- den, dass auch die „Verträge“ und damit vor allem die in diesen enthal- tenen vier Grundfreiheiten für die Mitgliedstaaten und deren Bürger unmittelbar geltendes Recht darstellen. Das hat zwar seinerzeit viel Aufregung verursacht, scheint mir aber letztlich ziemlich unproble- matisch zu sein. Denn wenn die Gemeinschaft sogar auf der Ebene des so genannten Sekundärrechts, d.h. der Verordnungen, unmittelbar bindende Rechtswirkungen setzen kann, dann muss das erst recht auf der Ebene des Primärrechts, also der „Verträge“ gelten. Desgleichen hat der Europäische Gerichtshof zutreffend entschieden, dass das Recht der Gemeinschaft – sei es Primärrecht, also aus den Verträgen selbst hervorgehendes Recht, oder Sekundärrecht, also auf der Grund- lage der Verträge gesetztes Recht – grundsätzlich Vorrang vor dem nationalen Recht der Mitgliedstaaten hat. Auch das folgt letztlich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit aus der Rechtssetzungskompe- tenz der Gemeinschaft, da diese leer liefe, wenn die Mitgliedstaaten einfach abweichende Normen erlassen könnten. b) Andererseits ist ebenso sicher, dass die Europäische Union kein Bundesstaat wie z.B. die Bundesrepublik Deutschland oder die USA ist. Darüber besteht im Ergebnis allgemeine Einigkeit, doch ist die Begrün- dung umstritten. Nach meiner Ansicht ist sie indessen leicht zu geben. Es genügt der Hinweis, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union unzweifelhaft und unbestrittenermaßen rechtswirksam beschließen könnten, die Europäische Union aufzulösen oder einen Mitgliedstaat (mit dessen Einverständnis) aus dieser zu entlassen. Die Mitgliedstaa- ten sind und bleiben also in diesem Sinne – um eine oft gebrauch- te und in der Tat zentrale – Formulierung zu verwenden, die „Herren der Verträge“. Würden demgegenüber, um im Beispiel zu bleiben, alle Länder der Bundesrepublik oder alle Staaten der USA deren Aufl ösung beschließen, so würde das jedenfalls so lange für die Herbeiführung einer entsprechenden Rechtsfolge keinesfalls ausreichen, als nicht die Zustimmung der jeweiligen Zentralgewalt hinzukäme – von der hier m.E. unerlässlichen Mitwirkung des Volkssouveräns ganz abgesehen. Lassen Sie mich hilfsweise zwei weitere plastische Argumente hin- zufügen. Die Europäische Union ist unbestrittenermaßen nicht be- fugt, ihre Mitgliedstaaten nach außen mit verdrängender Wirkung zu vertreten und also z.B. deren Stimme in der UNO abzugeben. Außer

1 Das ergibt sich heute aus Art. 288 Abs. 1 und 2 des „Vertrags über die Arbeits- weise der Europäischen Union“ in der Fassung von Lissabon. Die Regelung lau- tet: „(1) Für die Ausübung der Zuständigkeiten der Union nehmen die Organe Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Empfehlungen und Stellungnahmen an. (2) Die Verordnung hat allgemeine Geltung. Sie ist in allen ihren Teilen ver- bindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.“

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dem kann jeder Mitgliedstaat aus der Europäischen Union austreten, was in Art. 50 des Vertrags von Lissabon ausdrücklich festgeschrieben ist. Beides ist mit der Konstruktion eines Bundesstaates unvereinbar, sofern man diesen Begriff nicht seines tradierten Sinnes gänzlich be- rauben will. c) Welche Rechtsnatur hat die Europäische Union also dann? Da sie weder ein Staatenbund noch ein Bundesstaat ist, nennt das Bun- desverfassungsgericht sie einen Staatenverbund. Dieser Ausdruck hat mehrere Vorzüge: Er hält die Mitte zwischen den beiden anderen Begriffen, ist von eleganter Unklarheit und weist damit eine hohe in- haltliche Anreicherungsfähigkeit auf, und erinnert überdies sprachlich stark an Kants Begriff der „Staatenverbindung“, den dieser in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ verwendet. Statt dessen kann man die Europäische Union auch als Rechtsgebilde sui generis bezeichnen. Im Unterschied zu vielen anderen Fällen stellt das hier keine bloße Ver- legenheitskategorie dar, da darin gut die Erstmaligkeit und völlige Neuartigkeit dieses Zusammenschlusses von Staaten zum Ausdruck kommt. Zur Lösung der rechtlichen Probleme, die sich aus der Zwischenstel- lung der Europäischen Union zwischen Staatenbund und Bundesstaat ergeben, ist diese begriffl iche Qualifi zierung freilich nicht geeignet. Die drei wichtigsten greife ich auf. 4. Die erste Frage, die in diesen Zusammenhang gehört, ist die nach dem Rang- und Anwendungsverhältnis zwischen europäischen und nationalen Normen. Bei einem bloßen Staatenbund stellt sie sich von vornherein nicht, da ein solcher ex praemissione keine Kompetenz zur Normsetzung gegenüber den Mitgliedstaaten oder gar deren Ange- hörigen hat. Umgekehrt erscheint es bei einem Bundesstaat als ein Gebot sowohl der Effi zienz wie auch der Normlogik, dass die bundes- staatliche Norm grundsätzlich Vorrang vor der einzelstaatlichen Norm hat, wie das etwa der Regel von Art. 31 des Grundgesetzes „Bundes- recht bricht Landesrecht“ entspricht. Bei der Mischform des Staaten- verbundes ist die Lösung dieser Problematik ungleich schwieriger. Sie hat zwei Seiten. a) Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, die heute insoweit allgemeine Akzeptanz fi ndet, kommt europarechtli- chen Normen grundsätzlich (Anwendungs)Vorrang vor den Normen der Mitgliedstaaten zu, so dass die Rechtslage im Ergebnis insoweit ganz ähnlich ist wie in einem Bundesstaat. Auf die Stellung der be- treffenden Norm in der jeweiligen Normenhierarchie kommt es dabei nicht an. Demgemäß hat z.B. eine bloße „Verordnung“ der Europäi- schen Union, also eine Norm des europäischen „Sekundärrechts“, Vor- rang sogar vor einer Norm des nationalen Verfassungsrechts. Rechtsquellentheoretisch legitimiert sich dieses – auf den ersten Blick vielleicht gewöhnungsbedürftige – Ergebnis daraus, dass der Gemeinschaft von den Mitgliedstaaten in den „Verträgen“ entspre-

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chende Hoheitsrechte übertragen werden; in Art. 23 Absatz 1 Satz 2 des Grundgesetzes wird das ausdrücklich ausgesprochen. Räumen die Mitgliedstaaten also der Gemeinschaft eine Kompetenz zur Normset- zung ein, dann liegt darin die Übertragung eines Teils ihrer Hoheits- gewalt, so dass es nur folgerichtig ist, wenn sie diese Kompetenz in Zukunft nicht mehr mit kollidierender Wirkung gegenüber dem Ge- meinschaftsrecht ausüben können und dieses insoweit in der Tat Vor- rang hat. b) Umgekehrt ist es freilich rechtsquellentheoretisch ebenso folge- richtig – und das ist die andere Seite der Problematik –, dass dieser Vor- rang grundsätzlich nur eingreift, wenn und soweit der Gemeinschaft wirklich die von dieser in Anspruch genommene Normsetzungskom- petenz übertragen worden ist. Das aber geschieht durch das jeweili- ge nationale Zustimmungsgesetz zu dem betreffenden Vertrag – und dieses unterliegt, eben weil es ein nationales Gesetz ist, in Deutsch- land der Kontrolle auf seine Verfassungsmäßigkeit durch das Bundes- verfassungsgericht. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Rechtsla- ge somit grundlegend von derjenigen in einem Bundesstaat. Für die – höchst kontroverse – Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof bedeutet das, dass bei Divergenzen ersterem grundsätzlich die Letzt- entscheidungsbefugnis zukommt, wie das auch seinem Selbstver- ständnis und seiner Rechtsprechung entspricht. Rechtsquellentheore- tisch folgt das wieder daraus, dass die Kompetenzen der Europäischen Union im Wege der vertraglichen Übertragung von ihren Mitglieds- staaten abgeleitet, also lediglich derivativ und nicht originär sind. Für die Europäische Union gilt also der Satz Wotans aus Richard Wagners „Walküre“: „Der durch Verträge ich Herr, den Verträgen bin ich nun Knecht.“ Im Übrigen kann die Europäische Union auch aus demokra- tietheoretischen Gründen gar keine originären Kompetenzen haben, weil es kein gesamteuropäisches Staatsvolk und damit keinen ent- sprechenden Volkssouverän gibt. 5. Damit habe ich schon das zweite Großproblem berührt, das in den vorliegenden Zusammenhang gehört: die Frage nach der demokrati- schen Legitimation der Europäischen Union und ihrem oft beklagten Demokratiedefi zit. Zu unterscheiden sind dabei zwei unterschiedliche Legitimationsketten. Beide haben gemeinsam, dass sie von den Wahl- völkern der Mitgliedstaaten ausgehen. a) Die erste Kette setzt in Deutschland am Deutschen Bundestag an, der dem/der BundeskanzlerIn durch dessen Wahl und damit mittel- bar auch den von diesem/dieser vorgeschlagenen BundesministerIn- nen demokratische Legitimation vermittelt. Der/die BundeskanzlerIn ist kraft Amtes Mitglied des Europäischen Rates, die Bundesminister/ Innen sind Mitglieder des (Minister)Rates. Beide Organe werden zu- sammen mit dem Europäischen Parlament als Gesetzgeber tätig; der Europäische Rat schlägt überdies dem Europäischen Parlament den

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Präsidenten der Europäischen Kommission vor, die das Exekutivorgan der Europäischen Union darstellt. Es liegt auf der Hand, dass diese Legitimationskette verhältnismä- ßig schwach ist. Das gilt schon deshalb, weil sie mehrfach vermittelt ist und überdies auf eine Wahl zurückgeht, die auf die Bestimmung eines nationalen Organs – des Deutschen Bundestags – und die Beein- fl ussung nationaler Politik, nicht aber auf europäische Zielsetzungen gerichtet ist. Außerdem sind im Europäischen Rat und im (Minister) Rat alle Mitgliedstaaten mit prinzipiell gleichem Stimmgewicht ver- treten, was trotz der Abschwächung dieses Grundsatzes durch das Prinzip der „doppelten Mehrheit“ nach Art. 16 Absatz 4 des Vertrags von Lissabon dem Gebot der Gleichheit aller Wahlbürger widerspricht. Schließlich irritiert sowohl unter demokratietheoretischen Gesichts- punkten als auch im Hinblick auf das Prinzip der Gewaltenteilung, dass der Europäische Rat und der (Minister)Rat aus Mitgliedern der (nationalen) Exekutive zusammengesetzt sind, obwohl sie ein Organ der Gesetzgebung darstellen. Der tiefere rechtsquellentheoretische Grund für diese ungewöhnliche Konstruktion liegt wiederum darin, dass die Europäische Union ihre rechtliche Grundlage lediglich aus Verträgen mit ihren Mitgliedstaaten erlangt und also in diesen ihre Träger hat, was sich folgerichtig auch in der Zusammensetzung ihrer Organe widerspiegelt. b) Die zweite Legitimationskette läuft unmittelbar vom Wahlvolk zum Europäischen Parlament. Auch durch diese wird jedoch das De- mokratiedefi zit keineswegs vollständig behoben. Das folgt schon da- raus, dass (auch) diese Wahl getrennt nach Nationen und nicht durch ein europäisches Staatsvolk – das es nicht gibt – erfolgt. Vor allem aber ist den einzelnen Nationen im Parlament jeweils eine bestimm- te Anzahl von Sitzen zugeteilt, die nicht unmittelbar mit der Zahl der Einwohner korreliert, sondern den „kleinen“ Staaten relativ gesehen wesentlich mehr Abgeordnete zuspricht als den „großen“; demgemäß kann das Gewicht der Stimme des Angehörigen eines bevölkerungs- schwachen Mitgliedstaats wie z.B. Luxemburg oder Malta etwa das Zehn- oder Zwölffache des Gewichts der Stimme des Angehörigen eines bevölkerungsstarken Mitgliedstaats wie z.B. Deutschland oder Frankreich haben. Das verstößt gegen das demokratische Gebot der Gleichheit der Wahlbürger,2 wonach jede Stimme grundsätzlich eine gleich große Einfl usschance haben soll.

2 Darin liegt ein Kerngedanke des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 30.6.2009 (2 BvE 2/08) zum Vertrag von Lissabon, vgl. Rn. 279 – 297. Dieses ist z.B. in NJW (= Neue Juristische Wochenschrift) 2009, 2267 ff. ab- gedruckt und im Internet abrufbar unter www.bverfg.de/entscheidungen/ es20090630_2bve000208.html. Das Urteil ist unglücklicher- und unerwarte- ter Weise erst ergangen, nachdem der vorliegende Vortrag gehalten worden war. Es ist in dessen schriftlicher Fassung durch gewisse Modfi kationen und Ergänzungen berücksichtigt, ohne dass jedoch an der inhaltlichen Substanz Wesentliches geändert worden ist.

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Dieses Defi zit ist entgegen vielen – sich meist europaenthusias- tisch gebenden – Äußerungen nicht behebbar. Ein entsprechender Versuch wäre wohl schon aus praktischen Gründen zum Scheitern verurteilt; denn die Zahl der Abgeordneten würde zu einer unprakti- kablen Größenordnung anschwellen, wenn man diese exakt nach der Bevölkerungszahl bemessen und dabei nicht die – gänzlich inakzepta- ble – Konsequenz in Kauf nehmen würde, dass manche Länder wie z.B. Luxemburg nicht einmal einen einzigen Abgeordneten erhielten. Vor allem aber wäre ein rigoroser Stimmrechtsegalitarismus unvereinbar mit einer der Grundintentionen der europäischen Integration, nach der die „kleinen“ Staaten in einem „gemeinsamen“ Europa auch ei- nen gewissen Schutz vor der Übermacht der „großen“ fi nden und ihre Eigenständigkeit nicht de facto einbüßen sollen. Dass sie immerhin noch im Europäischen Rat und im (Minister)Rat repräsentiert blieben, genügt hierfür m.E. nicht, da diesen demokratietheoretisch lediglich die Funktion einer „Zweiten Kammer“ (wie dem deutschen Bundesrat oder dem US-amerikanischen Senat) zukommt. Somit kollidiert hier das Demokratieprinzip („one man, one vote“) mit dem Prinzip des europäischen Föderalismus („ein Staat, eine Stim- me“), so dass ersteres um des letzteren willen eine Einschränkung hinnehmen muss. Ändern ließe sich diese Konsequenz allenfalls dann, wenn es zur Umgründung der Europäischen Union in einen echten Bundesstaat käme. c) Eine gewisse zusätzliche Legitimation erhält die Europäische Uni- on durch das in Art. 50 des Vertrags von Lissabon ausdrücklich aner- kannte Recht der Mitgliedstaaten zu einem (einseitig vollziehbaren) Austritt. Dadurch haben diese also immerhin eine Exit-Option; auch hat schon Sokrates in Platons Dialog „Kriton“ seine Pfl icht zum Gehor- sam gegenüber den Gesetzen und dem auf deren Grundlage ergan- genen (auch von ihm selbst als ungerecht angesehenen) Todesurteil u. a. damit begründet, dass er ja die Möglichkeit zur Auswanderung aus Athen gehabt habe. Natürlich ist das in der Austrittsmöglichkeit liegende Element demokratischer Legitimation besonders schwach, doch sollte man es nicht gänzlich vernachlässigen; immerhin könnte ja z.B. eine Partei einen (nationalen) Wahlkampf mit dem Versprechen führen, sie werde bei einem Obsiegen den Austritt des betreffenden Staates aus der Europäischen Union herbeiführen (wobei das deut- sche Grundgesetz dieser Möglichkeit freilich enge Grenzen setzt). d) Das Demokratiedefi zit der Union ist vor allem deshalb misslich, weil es dazu führt, dass deren Entscheidungen fast nie bestimmten politischen Parteien, Politikern oder Funktionsträgern zugeordnet und daher auch nicht bei Wahlen sanktioniert werden können. Darin liegt ein wesentlicher Grund für die verbreitete Klage über die Intranspa- renz und Bürgerferne der Union. Andererseits folgt aus deren Demo- kratiedefi zit aber in keiner Weise, dass es ihr an der erforderlichen de- mokratischen Legitimation fehlt. Das liegt wiederum daran, dass sie

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eben kein (Bundes)Staat, sondern lediglich ein Verbund von Staaten ist. Denn da dessen Kompetenzen nicht umfassend sind und überdies auf einer Übertragung durch die Mitgliedstaaten beruhen, die ihrer- seits dem Demokratieprinzip voll genügen, sind folgerichtig an die demokratische Legitimation der Europäischen Union entsprechend verminderte Anforderungen zu stellen. Dass sie diesen nicht hinrei- chend entspricht, lässt sich angesichts der ja immerhin vorhandenen und keineswegs geringfügigen Elemente demokratischer Legitimati- on nicht überzeugend begründen. 6. Daraus ergibt sich freilich das nächste Großproblem – und dieses ist praktisch sowohl das schwierigste als auch das bei weitem wich- tigste. Es besteht darin, dass die Europäische Union sich in ihrer derzei- tigen Struktur nicht zu einem Bundesstaat entwickeln darf. Das folgt nicht nur daraus, dass ihr die dafür erforderliche volle demokratische Legitimation fehlt, sondern auch daraus, dass ihre Mitgliedstaaten dadurch ihre rechtliche Selbständigkeit und damit ihre Identität ver- lören. Eine solch grundstürzende Veränderung aber wäre nicht ohne Mitwirkung des Volkssouveräns, also nicht allein durch eine Entschei- dung der nationalen Parlamente, sondern nur auf der Grundlage einer Volksabstimmung möglich.3 Rechtsquellentheoretisch entspricht das dem rechtstheoretisch unmittelbar einleuchtenden (und im Privat- recht in der Tat allgemein anerkannten und praktizierten) Grundsatz, dass ein bloßer „Repräsentant“ – und ein solcher ist das Parlament – nicht die Befugnis hat, das Fundament seiner Repräsentationsaufgabe zu zerstören und damit seinen „Prinzipal“ gewissermaßen zu entmün- digen, ja seiner rechtlichen Existenz zu berauben. Nun besteht das eigentliche Problem natürlich nicht darin, dass eine Umwandlung der Europäischen Union in einen Bundesstaat offen, also durch eine Vertragsänderung, die explizit hierauf gerichtet ist, angestrebt werden könnte, da dafür auf unabsehbare Zeit keine politi- sche Verwirklichungschance in Sicht ist. Vielmehr liegt die Gefahr da- rin, dass die – unzulässige! – Umwandlung sich nach und nach schlei- chend entwickelt. Wie das verhindert werden kann, ist eine äußerst intrikate Frage. Dass sich ein wirklich überzeugungskräftiger Katalog von Rechtsmaterien aufstellen lässt, die strikt den Mitgliedstaaten vorbehalten und also einer Vergemeinschaftung von vornherein ent- zogen sind,4 halte ich für äußerst zweifelhaft. Größeren Erfolg scheint mir insoweit vielmehr eine Vitalisierung des Subsidiaritätsprinzips zu versprechen, nach welchem die Union, wie es in Art. 5 Absatz 3 des

3 Zu diesem Ergebnis gelangte auch das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung zum Vertrag von Lissabon (Fn. 2), wenngleich auf einem ande- ren, primär am geltenden deutschen Verfassungsrecht orientierten Weg, vgl. unter Rn. 179 der Begründung. 4 Einen solchen Ansatz hat das Bundesverfassungsgericht in seiner Entschei- dung zum Vertrag von Lissabon (Fn. 2) zu entwickeln versucht, vgl. unter Rn. 249–260 der Gründe.

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Vertrags von Lissabon heißt, grundsätzlich „nur tätig wird, sofern und soweit die Ziele der in Betracht gezogenen Maßnahmen von den Mit- gliedstaaten weder auf zentraler noch auf regionaler noch auf loka- ler Ebene ausreichend verwirklicht werden können, sondern vielmehr wegen ihres Umfangs oder ihrer Wirkungen auf Unionsebene besser zu verwirklichen sind“. Hierauf näher einzugehen, würde nun freilich in Tiefen und Untiefen des Europarechts führen, in die einzutauchen den Rahmen eines Festvortrags bei weitem sprengen würde.

IV. Die Unklarheiten über die Abgrenzung der Kompetenzen zwischen den Mitgliedstaaten und der Union sowie über die Voraussetzungen und Grenzen ihrer Übertragbarkeit stellen neben den misslichen Kon- sequenzen des Demokratiedefi zits eine gefährliche Achillesferse der Europäischen Union als einer Gemeinschaft des Rechts dar. Vor allem hieran liegt es nämlich, dass ihre Akzeptanz bei den Bürgern schwach ist und offenbar immer schwächer wird. Ohne hinreichende (fakti- sche) Anerkennung kann aber auf Dauer kein staatliches oder über- staatliches Gemeinwesen existieren, weil ihm dann die erforderliche Legitimität fehlt. Andererseits liegt in diesen Schwächen lediglich die im Ansatz – nicht allerdings in den Einzelheiten der konkreten Ausgestaltung – unvermeidliche Kehrseite einer so singulären und zugleich zukunfts- trächtigen rechtlichen Innovation wie der einer Staatenverbindung nach Art der Europäischen Union. Erstmals in der Geschichte hat sich in dieser ein Gebilde entwickelt, das dem nahe kommt, welches Kant in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ von 1795 vorschwebte: eine „föderative Vereinigung“ oder „Verbindung“ demokratischer Rechts- staaten – Kant spricht statt dessen von „Republiken“ –, die keineswegs „Staaten von Engeln“ darstellen, sondern vielmehr durch „wechselsei- tigen Eigennutz“ und den „Handelsgeist, der mit dem Kriege nicht zu- sammen bestehen kann“ miteinander verbunden sind. Bei allen ärger- lichen Unvollkommenheiten, welche die Europäische Union in ihrem heutigen Zustand aufweist, ist es daher ein Ziel von wohl geradezu welthistorischer Bedeutung, mit aller Kraft zu ihrer Stabilisierung und Verbesserung beizutragen und, um noch einmal Kant zu zitieren, eine „Pfl icht, zu diesem … Zwecke hinzuarbeiten“.

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Festlicher Abend Uraufführung des Stückes „... wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran“ am 27. Juni 2009 im Cuvilliés-Theater der Münchner Residenz Begrüßung durch den Präsidenten

Sehr geehrter Herr Staatsminister, sehr geehrter Herr Erzbischof, Königliche Hoheit, liebe Freunde, Mitglieder und Angehörige der Akademie, meine sehr geehrten Damen und Herren,

der heutige Abend hat eine tiefernste Einführung nicht verdient. Aber Ihnen allen ein herzliches Willkommen zu sagen, ist nicht nur eine selbstverständliche Pfl icht, sondern auch ein ausgesprochenes Ver- gnügen. Denn dies ist die ungewöhnlichste Akademieveranstaltung, die je- mals stattgefunden hat. Längst verblichene Vorläufer und Vorkämp- fer des Akademiegedankens in Bayern werden die Bühne bevölkern, längst vergessene Konfl ikte werden wieder lebendig. Ich verrate nur, was Sie sowieso schon wissen: Die Akademie ist schließlich erfolgreich gegründet worden – und zwar am Ende des heutigen Theaterstücks. Es wäre ein leichtes gewesen, der heutigen Uraufführung noch einen zweiten Akt hinzuzufügen. Denn nach der Akademiegründung war auch einiges los. Wer erinnert sich noch an die schmeichelhaften Bei- namen unserer geistigen Vorfahren an der Akademie als da sind „Gro- ße Hansen, Perückenstöcke, Halbgelehrte … Freydenker, dumme Esel“ und so weiter. Und dann wäre noch da die Geschichte mit dem Ofen, die so ungemein an ähnliche Probleme unserer Gegenwart erinnert. Die Hofkammer verbot Lori, dem ersten Sekretär der Akademie – den wir gleich erleben werden – den für die Akademieräume angeschaff- ten Ofen in Betrieb zu nehmen und das Bauamt weigerte sich, Holz zu liefern – alles offenbar wegen der Feuersgefahr – obwohl doch die be- nachbarte Hofschneiderei ihre Räume heizen durfte. Loris wiederholte „gehorsamste Erinnerungen“ halfen nicht. Die Wissenschaft hat es eben schwer, neben den Praktikern des Le- bens ernst genommen zu werden. Auch unsere Öfen in der Akademie bedürften eigentlich einer Generalüberholung.

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Doch heute ist nicht der Tag zu lamentieren, sondern zu jubeln. Freuen wir uns darüber, dass die Akademie das stattliche Alter von 250 Jahren im Kern gesund erreicht und sich auch für die weitere Zu- kunft als lebensfähig erwiesen hat. Diese Erfolgsgeschichte hat uns ermutigt, einmal in die ziemlich wackligen Anfänge zurückzuschauen. Die erste Idee zu diesem Abend hatte unsere Generalsekretärin, Frau Regenscheidt-Spies. Gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter der Hofkapelle München, Christoph Hammer, und ihrem Geschäftsführer Florian Timm haben wir dann in einem langen Gespräch die ungefäh- re Konzeption besprochen, die nun von Frau Sarah Kohrs als Dramatur- gin und Regisseurin in einer Person in die Tat umgesetzt worden ist. Ihnen allen sei schon jetzt herzlich gedankt, ebenso den mitwirkenden Schauspielern und dem ganzen Orchester, aber auch der Residenzver- waltung für die kostenlose Bereitstellung dieses wunderbaren Raumes und besonders natürlich den Sponsoren, die diesen Abend überhaupt erst ermöglicht haben: UniCrédit, die Edith-Haberland-Wagner-Stif- tung und die Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Und dann sind da noch die Mitarbeiterinnen in der Akademieverwaltung, die sich der gänzlich ungewohnten und durch- aus schwierigen Aufgabe eines Theaterbüros widmen mussten. Frau Regenscheidt-Spies und Frau Bärbel Graf brüteten viele Stunden über Einladungslisten und Sitzplänen, natürlich waren auch die allgegen- wärtige Frau Latzin, Frau von Klaudy, die seit vielen Jahren eine unent- behrliche Kraft ist, und Frau Sturm mit diesen Vorgängen befasst – mit vielen anderen, die sich bitte alle mit genannt fühlen mögen. Im wörtlichen wie im metaphorischen Sinne vernehmen wir nun eineinhalb Stunden die Begleitmusik zur Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Der anschließende Staatsempfang – darauf möchte ich Sie vorab schon hinweisen – wird nach der Auf- führung im so genannten Comité-Hof stattfi nden. Zuvor aber hören wir sehr gerne noch die gewiss guten Wünsche „unseres“ Ministers, des Herrn Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch.

Im Anschluss an die Worte des Akademiepräsidenten begrüßte Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch die Gäste.

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„… wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran“. Musik und Szenen aus der Gründungsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Musikalischer Einlass: Johann Christoph Pez (1664–1716), Intrada in F

Begrüßung durch Präsident Professor Dr. Dietmar Willoweit Grußwort von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch

I. Auftakt

Musik: Rupert Ignaz Mayr (1646–1712), Air D-Dur aus „Pythagorische Schmids-Füncklein“ (1692)

Projektion Tendit ad aequum. 1783. Porträt Westenrieders, bleibt sichtbar während der Rede.

Westenrieder tritt ans Pult: Man hat schon öfters gewünscht, dass bei der entsetzlichen Unverschämtheit, mit welcher man seit einiger Zeit die lächerlichsten Märchen und niederträchtigsten Verleumdun- gen dem Publiko ohne alle Schonung in öffentlichen Schriften vorlegt, jemand sich die Mühe geben möchte, die unzähligen Unrichtigkeiten in einem eigenen Werk zu berichtigen. Unser Vaterland ist bei allen Veranlassungen, welche dazu gegeben worden sein mögen, auf eine grässliche Art verleumdet, misshandelt und im Angesicht von ganz Deutschland herabgesetzt worden. Wo demnach in wichtigen Dingen eine Unwahrheit öffentliche ge- druckt worden ist, werde ich es für meine Pfl icht und als einen vor- züglichen Beruf historischer Berichtigungen ansehen, als Augenzeuge aufzutreten. Und kann ich hierin im Voraus bezeugen, dass wir Bayern nach allen Erzählungen, womit man uns in den letzten Zeiten miss- handelt hat, noch lange berechtigt sind, würdig und groß von uns selbst zu denken und dass wir nicht weniger einhellig entschlossen sind, nach würdigen und großen Dingen zu trachten.

Projektion Titelblatt der „Geschichte“ Westenrieders.

Westenrieder beginnt zu schreiben: Geschichte der baierischen Aka- demie der Wissenschaften auf Verlangen derselben verfertigt von Lo- renz Westenrieder: Es war ein Zustand der dicksten Finsternis. Wahn, Vorurteil und Dummheit thronten in dem Herzen des Landes, Unsinn in den Gerichtshöfen, auf den Kanzeln, in den Palästen der Großen wie in den Häusern der Bürger und in den Hütten der Bauern. Man dachte nicht… Die Gelehrsamkeit war ein bloßer Schall ohne Bedeutung.

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Szene „Bayerns Ruf“: Überblendung (Beleuchtung) auf eine Gruppe von Preußen beim Spazieren.

Baumann: Ich sage Ihnen, man kann Spuren von Vernunft ermitteln, aber sie sind doch rohe Söhne der Natur, aus denen man erst Men- schen machen muss. Meinhardt: Und ich sage Ihnen, die geistige Dumpfheit und Öde, die über diesem Land lagert, ist aus der Erziehung der Bewohner zu erklären. Baumann: Wohl wahr – kein Land, das so von Pfaffen heimgesucht wird wie Bayern. Fette, faule Mönche, die sich ins Fäustchen lachen, während das Volk darbt. Walch: Eine Gesellschaft des ewigen Stillstands. Thiele: Der Bayer muss erst geboren werden, der sie da rausholt. Meinhardt: Wie gut, dass wir den Leibniz haben.

Sie lachen. Überblendung nach vorne zu Westenrieder.

Westenrieder: Ich muss vor allen Dingen einem sonderbaren Miss- verständnis begegnen, welches seit einiger Zeit als historische Tatsa- che auf die Bahn gebracht und mit welchem mancher gutherzige In- länder beunruhigt wurde. Jenes Missverständnis betrifft den Zustand der Wissenschaften in Bayern vor der Stiftung einer Akademie für Bayern. Ich habe diese Zustand mit der unverhohlensten Pünktlichkeit beschreiben und nun muss ich wahrnehmen, dass man auf den Einfall gekommen sei, zu erzählen, die Verstandeskultur sei vor der Stiftung der Akademie in einem Zustand von der rohesten Verwilderung gele- gen. Man habe von allem Wissenswürdigen so viel als nichts gewusst, habe über nichts gedacht noch sich über etwas frei zu denken getraut und habe mehr vegetiert als gelebt. Und weil es einen kurzen Zeitraum gab, während dessen die nördlichen Deutschen mehr geschmackvolle Schriftsteller zählten als die südlichen Deutschen, so fehlet es auch an solchen Leuten nicht, welche behaupten, man habe schon darum, weil man ein Protestant ist, einen Vorteil für sich, und Protestanten seien schon als solche für jede Art von Wissenschaften und Geschicklichkei- ten empfänglicher und fähiger als Katholiken.

II. Die Isargesellschaft

Projektion 1702. Deckblatt Isargesellschaft, erster Band. Licht auf Bühne. Redner Blick vor, die anderen Mitglieder mit Rücken zum Publikum, Westenrieder gesellt sich zu den Mitgliedern, Licht vorne weg. Redner (Walch): Gleichwie nicht nur am Isarstrom sondern in allen dem kurbayerischen Zepter unterworfenen Landen München der Prin- zipal-Ort und Haupt-Statt ist, so hat es unserer löblichen Gesellschaft

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gefallen, deren erste Zusammenkunft bei ihrem Münchner Mitglied Herrn Ernst von Königsbihel vorgehen zu lassen. Und so hat er uns denn heute in seiner Wohnung zu München mit aller Höfl ichkeit und Freuden willkommen geheißen. Dafür herzlichen Dank!

Applaus Mitglieder, Händeschütteln Königsbihel (Meinhardt).

Ein Leben wird nicht ausreichen, um all die Bücher oder Schriften durchzugrübeln, die unserem Kurbayern nachteilig sind, und die Schreiberlinge derselben samt ihrer völligen Bosheit zu entdecken. Doch wer denkt, dass wir wackern Bayern uns dies nachsagen lassen, der soll nun sehen, dass wir das Widerspiel probieren und als „Nutz- und Lusterweckende Gesellschaft der vertrauten Nachbarn am Isar- strom“ gegen derlei unkatholische und verderbliche Schriften zu strei- ten wagen.

Applaus Mitglieder.

Mit Mühe und Fleiß gegen die missgünstigen oder gar feindseligen Ausländer wollen wir unser allerdurchlauchtigstes Kurhaus gehor- samst ehren.

Applaus Mitglieder.

Lassen Sie uns berichten von den Zeitläuften unseres schönen Re- viers und den Diskurs zu allerlei Historischem und Politischem suchen. Denn so und nur so werden andere Patrioten uns nachfolgen und Grö- ßeres gründen.

Applaus, der in Musik übergeht. Eindunkelung Bühne, Beginn Projektio- nen Kulissenbühne.

Musik: Evaristo Felice dall‘Abaco (1675– 1742), 1. Satz aus dem Concerto D-Dur op. 5, Nr. 5

III. Akademia Carolo-Albertina

Projektion 1720. Westenrieder: Der erste Triebgeist zu jener für das Bayerland so wohl rühmlichen als auch nützlichen Unternehmung der Ehemaligen gelehrten Zeitschrift Parnassus Boicus war Eusebius Amort,

Projektion Porträt Amorts.

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ein regulierter Chorherr in dem Stift Polling. Nach den in Ingolstadt zurückgelegten Studien hatte er das Glück mit dem berühmten Au- gustinermönch P. Gelasius Hieber in Bekanntschaft zu treten. Dieser gab ihm zur Erlangung einer Einsicht gelehrte Zeitschriften wie die Acta Eruditorum nebst andern gelehrten Büchern zu lesen. Amort be- griff sogleich, dass nach geendigten Schulwissenschaften das gelehr- te Studium erst den Anfang nehmen und mit großem Fleiß über viele Jahre hinaus dauern würde. Doch er fasste den Mut, diesen langen Weg beherzt anzutreten und stupfte ohne Unterlass seinen Wegwei- ser Gelasius Hieber, einen Entwurf zu machen, wie auch im Bayerland die Liebe zu solcher Gelehrsamkeit ermuntert und durch eine gelehr- te Gesellschaft mit einigen von Zeit zu Zeit an das Licht zu tretenden Schriften könne unterhalten werden.

Projektion Statuten, Amort tritt nach vorne.

Amort: Academia Carolo-Albertina ab Octo Religiosis et Ecclesiasti- cis, totidemque Saecularibus. Das Hauptabsehen, mit welchem diese Akademie beschäftigt sein muss, wird für itzo und fürtershin beste- hen in drei Punkten: • Erstlichen die Erhaltung und Vermehrung des wahren und allein seligmachenden römisch catholischen Glaubens in Deutschland. Dieses Ziel zu erhalten sollen die ketzerischen Schriften, welche in dem Römischen Reich ausgehen, ohne Bissigkeit mit bestem Glimpf, doch rechtem Fundament, widerlegt werden. • Andertens solle die Glori und Ruhm des durchlauchtigsten Kurhau- ses, wie auch des ganzen Kurfürstentums Bayern, wo es nur immer in einer Begebenheit hierzu Gelegenheit gibt, allermöglichst vortra- gen und behauptet werden. • Das dritte Ziel und End soll sein, die hohe Nutzbarkeit von denen vornehmsten Wissenschaften und Künsten in bayerischen Landen einzuführen und zu befördern.

Hieber kommt dazu: Dieses Ziel zu erreichen, sollen die Mitglieder sich angelegen sein lassen, dass alle viertel Jahr ein Traktatl herausge- geben werde, welches allezeit so viel als nur möglich in guter, reiner hochdeutscher Sprache verfasst sein soll. So sollen alle und jede Mitglieder berichten, was in Kurbayern merk- würdiges an Wunderwerken, fröhlich und traurigen Geschichten sich begeben, was für alte Leut gestorben, was für Wundergeburten oder wie viel Kinder miteinander geboren sind. Was für ungewöhnliches Gewächs oder Tier hervorgekommen, was für Feuersbrünste, Wasser- schäden oder andere Unglücksfälle sich ereignet haben, in Summa, was in der Natur und allen Wissenschaften Wundersames Sich ereig- net.

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Alle Bücher, welche die Herren der Akademie aus ihrem Collegio aus- gehen lassen, sollen sie selbst zensieren zu dürfen, weil sonst durch die langsam folgende Zensur allerlei Verhindernisse des guten Vorha- bens erfolgen. Amort: Vor allem solle diese Academia sich befl eißen, dass zu ei- nem gnädigsten Protektor untertänigst erbeten werde entweder der durchlauchtigste Kurfürst oder der durchlauchtigste Kurprinz, damit durch das hohe Ansehen und Vorschub solchen hohen Protektoris die Akademie vor allen bevorstehenden und besorgenden neidischen Anstößen beschützet werden möchte, weil doch diese löbliche, un- zweifl ich Gott gefällige Academia von dem Teufel und seinem Anhang nicht unangefochten gelassen werden wird.

Kurze Übergangsmusik: Pietro Torri (ca. 1650–1737), Marcia C-Dur aus „Torneo“ (1718). Bei Musik Projektion 1722, Titelblatt des Parnassus Boicus.

IV. Der Parnassus Boicus

Kandler und Hieber schreiben beide. Amort kommt.

Amort: Gott grüße Sie. Bruder Agnellus – bester Gelasius. Hieber: Verehrter Eusebius. Wie war die Reise? Amort: Gut, gut, doch was können Sie mir berichten? Hieber: Leider nur schlechte Nachrichten, denn noch drei weitere Herren haben sich entschlossen, uns nicht weiter zu unterstützen, nachdem kein Protektorat zustande gekommen ist. Amort: Nun, so bleiben eigentlich nur noch wir drei. Ich denke, wir müssen es wohl anerkennen: der Kurfürstliche Segen ist uns versagt und die Academia Carolo-Albertina somit gescheitert. Hieber: Aber warum? Ich hatte mir angemaßt zu denken, ich hätte die Statuten gut aufgesetzt und unsere Durchlaucht würde sich un- serer Sache verschreiben. Ich muss Sie beide bitten, mein Versagen zu verzeihen. Amort: Aber Hieber, ich bitte Sie, nicht so rasch zu verzweifeln. So leicht ist derlei nicht nachvollziehbar. Vielleicht war es unsere Forde- rung nach Zensurfreiheit, vielleicht hatte die Durchlaucht auch nur andere Dinge im Sinn. Lassen Sie uns nicht so schnell aufgeben. Man muss nur den rechten Weg weitergehen, dann wird sich alles fi nden. Kandler: Er hat Recht, wir werden bestimmt eine Lösung fi nden, da bin ich sicher. Amort: Große Dinge brauchen eben ihre Zeit. Hieber: Aber auch Unterstützung. Kandler: Das stimmt allerdings auch, ohne das Protektorat des Ho- fes kann es nun mal keine Akademie geben.

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Amort: Eine Akademie vielleicht nicht, die Zeit ist eben noch nicht reif für ein großes geistiges Zentrum in unserem Kurfürstentum. Aber ich bin bereit diesen langen Weg beherzt anzutreten. Zunächst muss wenigstens ein Teil unseres Planes doch zu verwirklichen sein, das Feld muss schließlich weiter bereitet werden. Wollen Sie denn etwa in ih- ren Überlegungen zur hochdeutschen Sprache nicht weiter fortfah- ren? Hieber: Diesem Sprachverderber Luther das Feld überlassen? Auf keinen Fall. Seine so genannte Bibelübersetzung war doch nur der Ver- such, sein Sächsisch als hochdeutsche Sprache durchzusetzen. Und seine unglückselige Brut fährt damit fort. Amort: Nun, nun. Beruhigen Sie sich doch. Hieber: Und hier? Hier ist man sich dann zu fein überhaupt mit dem Deutschen zu verkehren. O ihr Teutschen! / Man soll euch peitschen! / Dass ihr so gar verkehrt / Eure Sprach zerstört! Amort: Sehen Sie, es liegt Ihnen doch sehr am Herzen und so soll- ten wir denn sehen, ob wir nicht wenigstens unsere Ideen zu einem vierteljährlichen Traktat umsetzen können. Wir könnten zunächst im kleinen Kreise beginnen, zu verschiedenen Themen aus den freien Künsten und Wissenschaften – Dinge, die uns bewegen – zu veröffent- lichen. Neuigkeiten aus der gelehrten Welt Bayerns, nicht nur Berichte, sondern auch eigene Entdeckungen und Erfi ndungen herausgeben, welches kein Journalist niemals getan hat. Sie werden sehen, dass wir mehr und mehr Gelehrte versammeln werden und so dem bayeri- schen Volke zu mehr gelehrter Erbauung verhelfen. Kandler: Eine Zeitung! Das muss sich doch machen lassen. Wie die Isargesellschaft meines Vaters! Wenn es erlaubt sei, würde ich mich liebend gern bereit erklären, das Werk zu editieren. Hieber: Wenn es um die Pfl ege der deutschen Sprache geht, so könn- te ich schon den ein oder andern Beitrag leisten. Unsere schöne Spra- che gleicht ja doch zu sehr einem alten Bettler-Mantel, zusammen- gestückelt mit dazwischen gesetzten ausländischen Flick-Wörtern. („Hochverehrter Patron, meine Devoir hätte schon längstens mir Ad- resse gegeben zu effectuieren aber aus Manquement einiger Occasi- on habe ich bis dato mein Offi cium re ipsa nicht prestieren können.“) Amort: Sehen Sie. Und aus Polling bekommen wir bestimmt in die- ser Sache auch Unterstützung. Pater Prosper hat mit Sicherheit einige Ideen. Und ich selbst werde gern etwas zur bayerischen Geschichte, weltlicher wie geistlicher, verfassen. Nur lassen Sie uns eins bedenken: wir sollten uns ganz auf die Wissenschaft beschränken. Die Umbil- dung der theologischen Wissenschaft liegt mir auf der Seele, aber ich möchte unser neues Unternehmen mit kühlem Kopfe beginnen. Kandler: Und wie sollte das Unternehmen heißen? Amort: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die Academia ad acta zu legen, hat mich noch nicht an neues denken las-

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sen. Aber Schwierigkeiten sind nicht dazu da, sich zu ergeben. Man muss immer nach dem Olymp streben. Kandler: Den höchsten Weihen der freien Künste und der Wissen- schaften zu. Hieber: Der Parnass. Der Parnass für Bayern, denn es wimmelt bei den Unkatholischen von derlei Schriften, wir müssen dafür sorgen, dass nun einmal die katholischen Musen in ihren Unterredungen zu Worte kommen. Amort: Das gefällt mir. Der bayerische Parnass. Kandler: Der Musenberg in unsern Landen. Hieber: Parnassus boicus. Der Vergangenheit verpfl ichtet und der Zukunft zugewandt, um für unser Vaterland und unserem höchsten Herrn und Gott Ehre zu erlangen. Amort: Und ich verspreche Ihnen, wir werden auch noch die Acade- mia boica erleben.

Eindunkelung auf Bühne.

Musik: Pietro Torri (ca. 1650-1737), Arie der Baviera „Al furor di rea tempes- ta“ aus der Serenata „La Baviera“ (1726).

V. Die Vereinigung der Akademiebewegungen

Projektion 1749. Kloster Polling. Porträt Loris während der Sätze Westen- rieders.

Westenrieder: Unendlich mehr kann durch eine Sozietät geleistet werden als durch Unzusammenhängende Arbeiten einzelner Gelehr- ten, die Sandkörnern ohne Kalk zu vergleichen sind. Wo Lori war, da war alles in Bewegung, da kam verschiedenes und vieles auf die Bahn, da wurde viel gelacht und untersucht und nicht selten gestritten.

Überblendung auf Lori und Amort. Amort sitzt über seinen Büchern, Lori kommt hinzu.

Lori: Darf ich eintreten, werter Herr Amort? Amort: Herr Lori! Was? Sie sind schon da? Lori: Direkt aus Ingolstadt eingetroffen. Amort: Nein, ich wäre Ihnen doch entgegen gegangen, wie unhöf- lich von mir, Ihnen nicht selbst den Weg zu weisen. Lori: Aber, mein hoch verehrter Herr Amort, ich bin froh, dass Sie die Güte haben, mich hier in Polling zu empfangen, um Ihnen endlich im Detail meine Pläne zu berichten. Amort: Lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Berichten Sie mir alles.

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Lori: Wo fange ich an! Mein Gott, zunächst einmal muss ich Ihnen noch einmal sagen, wie sehr ich Sie verehre: der Parnassus Boicus war doch die einzige Fackel in Bayerns großer Finsternis. Einsam haben Sie versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Amort: Nun ja. Ich weiß nicht, ob man das so formulieren sollte. Und letztendlich ist diese Fackel ja auch erloschen, es waren nicht genug Kräfte versammelt, um die Flamme der Vernunft zu nähren. Vor allem nachdem Hieber und Kandler verstorben sind. Lori: Mögen sie in Frieden ruhen. Aber jetzt, jetzt ist eine neue Zeit! Diesmal vereinigen sich die Kräfte und Ihre gelehrte Zeitung soll unser Vorbild sein! Sie werden sehen, innerhalb kürzester Zeit wird der ver- ehrte Musenberg wieder in aller Munde sein, wenn sein Nachfolger erst geboren. Amort: Nun, Sie sind ein treffl icher junger Mann von herrlichen Kenntnissen und Grundsätzen, das ist sicher, aber doch auch ein we- nig hitzig. Große Dinge brauchen ihre Weile. Ich weiß das leider nur zu gut. Über den Entwurf der Academia Carolo-Albertina sind nun schon fast 30 Jahre vergangen. Lori: Aber ihre neuen Pläne und dazu meine Pläne werden als ein wundersames Gespann auf dem Weg zu den Sternen sich nicht mehr durch die Zeit beirren lassen. Sic itur ad astra. Amort: Das sind große Worte. Lori: Eher Worte, um Großes zu schaffen. Ein schlechter Jurist, der nicht gedenkt einmal Kanzler zu werden! Man muss immer nach dem Olymp streben. Die Idee von Bayerns gelehrter Gesellschaft kann nur durch ihre Hilfe in die Realität umgesetzt werden, bitte glauben Sie an unser Ziel. So viele unterstützen uns. Amort: Doch wer? Was für Leute? Sie müssen verstehen, dass mir das Ganze noch ein wenig schwer fällt. Meine Pläne der Academia ec- clesiastica und ihrer Nachfolgerin sind gerade erst begraben. Ich baute fest auf eine geistliche Akademie und fand so gut wie keine Unterstüt- zung. Lori: Es sind gute Leute, es sind Weltliche wie auch Geistliche, von höchstem Rang und Namen. Sie werden sehen, schon baldigst wird man an Herrn Universitätsdirektor Freiherr von Ickstatt, an den von uns beiden so geschätzten Oefele, den Philosophen Brucker, den Buch- händler Wagner und natürlich an den Herrn Kanonikus Giovanni Bat- tista Bassi die Einladungen verschicken können und alle werden der Gesellschaft beitreten. Fürstabt Kraus hat der Gesellschaft jetzt schon seine Unterstützung zugesagt. Amort: Kanonikus Bassi und Fürstabt Kraus. Lori: Ja, und der Herr von Falkenstein, seines Standes Hofhistorio- graph zu Eichstätt und Mitglied der Berliner Akademie, hat vorge- schlagen, dem Beispiel der anderen Akademien zu folgen und eine Zeitschrift herauszugeben. Er will selbst mit historischen Abhandlun- gen seinen Beitrag leisten. Und denken Sie nur an die Schriftensamm-

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lung von Oefele, das könnte gleich unsere erste Veröffentlichmachung sein. Amort: Treffl ich, Lori, noch viel treffl icher als ich dachte. Es sind tat- sächlich große Männer hier versammelt und der neue Academia wer- den sie gut dienen. Lori: Hören Sie nun das Beste: ich habe den hoch wohl geborenen Herrn Vizekanzler Kreittmayr schon fast dazu gedrängt, dass bald- möglichst eine staatliche Druckerei errichtet werde. In ihr sollen dann die Abhandlungen der Gesellschaft erscheinen. Amort: Mich schwindelt ihr Tempo. Aber wie sollen diese Abhand- lungen aussehen? Ich meine, was werden wir erfahren? Denn, wenn ich auch nicht ganz mithalten kann, bei ihrem Tatendrang, so habe ich mich doch schon lang genug mit diesem Thema beschäftigt, um zu wissen, was wichtig ist. Lori: Ich spreche doch für uns beide, wenn ich sage, dass zwei der heiligen Aufgaben die bayerische Geschichte und die Pfl ege unserer deutschen Sprache sind. So will ich, dass alle Abhandlungen in der deutschen Sprache vorgelegt werden müssen. Denn es ist höchst wi- derlich, wie sehr allenthalben unsere Muttersprache vernachlässigt wird. Amort: Ja, auf jeden Fall. Da sprechen Sie mir aus dem Tiefsten mei- nes Herzens. Doch was ist mit der polemischen Theologie, die muss doch vorkommen. Lori: Nun, so sehr ich Ihr Ansinnen auch verstehen kann, so muss ich Ihnen leider hierin eine Absage erteilen, hoch verehrter Amort, denn ich will auf keinen Fall mein Schiffchen auf diesem Wasser kreuzen lassen, von dem doch Sie am allerbesten wissen, welch Untiefen dort lauern können. Auch Ihnen droht Gefahr auf diesem Gebiet. Amort: Aber das kann man doch nicht den anderen überlassen. Die Irrlehren müssen bekämpft werden und die akatholischen Schriften müssen kritisiert werden und solcher Dinge mehr. Lori: Ich bin ein guter Katholik, das müssen Sie mir glauben, und die Akademie sollte auf das Gefälligste dem Glauben dienen, aber trotzdem will ich mich ganz auf die Wissenschaften stürzen und für ihre Verbreitung in ganz Bayern sorgen. Das ist die Gelegenheit, den Jesuiten ihre Bildungshoheit zu entreißen und die Gelehrsamkeit vom Joche dieser verachtungswürdigen Monopolisten in die Freiheit zu entlassen. Amort: Es geht mir weniger um einen von ihnen als um das ganze Forschungsfeld. Lori: Große Dinge brauchen ihre Weile. Wir müssen die Tore der Wissenschaften weit aufstoßen, damit die einzelnen Kräfte der Ge- lehrsamkeit zu einem großen Ganzen sich verbinden können. Nur so können wir die Ehre der katholischen Gelehrten retten helfen, die man den Spöttereien unserer Landsleute gegen Norden lange genug Preis gegeben hat.

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Amort: Geben Sie mir noch die Zeit, mich mit dieser Sache abzufi n- den. Ich weiß ja, was Sie meinen. Und wahrscheinlich ist es zum Bes- ten. Lori: Sie werden sehen, es wird funktionieren, noch ehe das Jahr he- rum ist. Amort: Wir werden sehen, ob ich die Tage einer Akademie in Bayern noch erleben darf. Ich bin schon einmal von fast allen verlassen wor- den auf dem Weg dorthin. Lori: Mut, Amort, nur Mut! Es ist erbärmlich, wenn andere, die aus wahrer Einsicht uns folgen wollten, aus der Furcht vor der Peitsche zurückbleiben müssen. Aber wir – wir gehen den Weg der Freiheit als ehrliche Leute voran.

Eindunkelung.

Musik: Andrea Bernasconi (1706–1784), Ouverture zur Oper „Didone ab- bandonata (1756).

VI. Die Jesuiten

Projektion 1752. Bild Ickstatts. Dann Überblendung. Schar von Jesuiten steht auf der einen Seite, Ickstatt steht auf der anderen.

Westenrieder: Verständige und wohlgesinnte Minister beklagten laut den schlechten Zustand ihrer hohen und niederen Schulen in Ab- sicht auf die Bildung des Herzens und Erleichterung des Verstandes; jenes blieben aber ewig unfruchtbare Klagen solange die Jesuiten den größten Anteil an der Erziehung der Jugend behielten. Die aristote- lische Philosophie saß daselbst in ihrem ganzen altgotischen Prunk noch auf dem Thron, und Lehrer und Schüler mussten sich eine außer- ordentliche Mühe geben, nichts zu lernen, und indes ihr Gedächtnis mit Legionen von Namen und spitzfi ndigen Albernheiten, worin we- der ein gesunder Begriff noch weniger eine gesunde Anwendung lag, zu erfüllen. Dieser Geist des elendesten Pedantismus, mit welchem die Gelehrsamkeit überhaupt gelehrt und misshandelt wurde, war so alt und allgemein, dass man den Sinn oder die Empfänglichkeit, die Begriffe und Eindrücke besserer Dinge in seiner Seele wirken zu lassen, verloren hatte.

Westenrieder zieht sich zurück, gesellt sich zu den Jesuiten. Ickstatt: Ingolstadt, den 9. August 1752 Durchlauchtigster Kurfürst, Gnädigster Herr, Herr! Es befremdet uns, dass die theologische Fakultät mich, Johann Adam Freiherr von Ickstatt, den Direktor der Universität zu Ingolstadt, nebst einiger anderer weltlicher Professoren auf eine höchst strafbare,

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unchristliche und aufrührerische Art als Mitwirker und Beförderer des in Ingolstadt ihrer Einbildung nach einreißenden Luthertums ange- klagt und unser Leib und Leben der Wut des Pöbels freigegeben. Ich habe zu Würzburg zwölf Jahre lang doziert, über 70 Grafen, et- liche hundert Cavaliers nebst vielen andern wackeren jungen Leuten unter meiner Instruktion gehabt; unter allen diesen weiß ich, Gott sei Dank, keinen einzigen, welcher auf Irrwege wäre verleitet worden; die meisten stehen in großen Ehren und Ämtern an Höfen, und viele unter ihnen sind eifrige Verteidiger der katholischen Stände. Von einem Professor, einem Publizisten, fordert man eine ausneh- mende Gelehrsamkeit und solle derselbe in allen Teilen der Rechtsge- lehrtheit und schönen Wissenschaften, welche ohne großen Bücher- vorrat zu erlangen unmöglich ist, bewandert sein. Nach diesem einer spanischen Inquisition ähnlichen Verfahren müsste ich aus meiner aus mehr denn 6000 voluminibus (Bänden) bestehenden Bibliothek über 3/4 ausmustern, und folglich mich in die Liste platt unbrauchba- rer und betrübter Publizisten einschreiben lassen. Da diese Leute sich bloß mit einer armseligen wortsprecherischen Philosophie zum Studium der Rechte getreten, so trifft man die be- dauernswürdigen Wirkungen solch verderbten Art zu studieren auf allen Seiten an, der mageren und pedantischen Schreib-Art nicht zu gedenken, die einem Kenner echter Wissenschaften nicht anders als ekelhaft vorkommen kann.

Übergangsmusik: Maria Antonia Walpurgis von Bayern (1724–1780), Arie der Talestri „Ah, se vuoi, ch‘io sia crudele“ aus der Oper „Talestri“ (1763).

Überblendung auf Lori und Ickstatt. Lori läuft unruhig hin und her.

Ickstatt: Worin muss man das Urbild der Gesellschaft Jesu suchen? – Na? Im Stall zu Bethlehem natürlich. Da liegt das Jesuskind in der Krippe, öffnet das rechte Auge und sieht – einen Ochsen; dann das lin- ke und erblickt einen Esel; und denkt: das also ist die Gesellschaft Jesu. – Jetzt setzen Sie sich doch mal, Sie machen mich ganz nervös. Lori: Ich kann nicht, es treibt mich einfach um. Wir stehen kurz vor dem Scheiterhaufen, all Ihre Reformen sind gefährdet und wenn ich an meine Pläne der Akademie denke – die sind schon jetzt vernichtet. Keine Gelehrsamkeit für Bayern. Oh! Den Burschen gehört das Hand- werk gelegt, die ganze Bande muss man kräftig mit Schwarzpulver einreiben und dann – Ickstatt: Lori! Es langt. Auch wenn Sie sich noch sehr aufregen, den verehrten Herren der Societas Jesu kann man nur mit Argumenten begegnen – Lori: Pah.

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Ickstatt: … und mit den gleichen Kabalen, mit denen sie sich einzu- schleichen wissen. Lori: Das schon eher. Wir müssen den Kurfürsten unbedingt von sei- nem Beichtvater trennen. Ickstatt: Am Hof hat er eine sichere Stellung. Aber mein Pro Memo- ria zu unserer Anklage hat große Wellen geschlagen, meine Argumen- te sind unschlagbar. Lori: Sie haben sich wacker defendiert, aber unser Streben nach Auf- klärung und die protestantischen Bücher werden uns noch auf den Scheiterhaufen bringen. Ickstatt: Die Solipsi können eben nicht leiden, dass den Leuten die Köpfe geöffnet und somit ihr Monopol verdorben werde. Sie blasen alle in ein Loch. Ich hab aber auch noch eines, wo sie hineinblasen kön- nen. Lori lacht: Lassen Sie sie schwätzen. Lori: Wissen Sie, dass meine Mutter drei Tage hierher gewandert ist, weil sie sich Sorgen um mein Seelenheil gemacht hat. Ich sollt doch nicht als Lutherianer in der Höll enden. Dabei ärger ich mich schon, wenn sich jemand einen Lorianer nennt. Ickstatt: Wir kommen nicht in die Hölle sondern die. Von allen Kan- zeln Ingolstadts predigen sie ihre Lügen. Es gibt keine Art von Verbre- chen, die diese Sorte von Menschen nicht begangen hätte. Und ich füge hinzu, dass es überhaupt keine pervertierte Lehrmeinung gibt, die nicht von ihnen vertreten worden wäre. Der Kurfürst wird das er- kennen. Lori: Nun, mein verehrter Lehrer scheint großes Vertrauen in ihn zu haben. Sie wissen aber, was Amort hat erleiden müssen. Er darf nicht mehr publizieren, es wurde mit dem Landesverweis gedroht. Es ist ernst. Ickstatt: Dann liegt es immer noch in Gottes Hand. Lori: Ja, derweil müssen wir unser Schicksal dem Willen des Hofes überlassen. Wir werden bis auf den letzten Mann hier aushalten zum Besten der Gelehrsamkeit. Doch wenn’s aus ist damit, wird mir nie- mand verdenken, wenn ich auf allerhand Wegen den Reißaus suche…

Es klopft. Ein Kammerdiener (Meinhardt) übergibt einen Brief. Er geht wieder. Ickstatt liest, Lori reißt ihm fast das Papier weg, ungeduldig liest er über Ickstatts Schulter.

Lori: Den 23. August 1752 … kurfürstlicher Erlass … ha! Der Priester erhält einen Verweis! Hier: für seine sträfl iche Ungebühr und die ei- nem Geistlichen ganz unanständige Hitzigkeit. Wunderbar! Er muss vor dem versammelten Senat der Universität Abbitte tun. Ickstatt: Herr Ordinarius – da, das ist das wichtige: der Gebrauch akatholischer Bücher über Jurisprudenz und Staatswissenschaften

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wird gestattet, so lange als die Professoren nicht eigene Kompendien verfasst haben. Wir haben es geschafft! Lori: Ich gratuliere Herr Direktor – auf Ihre Universität, dem Licht der wahren Lehre und – Ickstatt: – Ihre Idee des Gelehrtenvereins! Was für Zeiten brechen an.

Musik: Christoph Willibald Gluck (1714–1787), Sinfonie zur Oper „Orfeo ed Euridice (1773)

VII. Bayerische Gelehrte Gesellschaft

Projektion 1758. Projektion Linprun, bleibt während der Sätze Westenrie- ders noch stehen.

Westenrieder: Was auch über Akademien gesagt und geschrieben worden sein mag, so ist unleugbar, dass es bei dem Unterrichtssystem einer bedeutenden und selbständigen Nation schlechterdings an der letzten und schönsten Vollendung fehlt, wo nicht eine Akademie der Wissenschaften alle Zweige derselben in sich vereinigt und gerade ihre höchsten und feinsten Teile verfolgt.

Westenrieder gesellt sich als Wagenecker zu den anderen. Überblen- dung:

Lori: Meine Herren, hiermit möchte ich unsere erste Versammlung der Gelehrten Gesellschaft am Namenstag Seiner Kurfürstl. Durch- laucht eröffnen. Es ist ein großer Tag zum Nutzen und zur Ehre des Vaterlandes. Schon lang habe ich diesen Moment herbeigesehnt, an dem die einzelnen Kräfte der Gelehrsamkeit sich zu einem großen Ganzen verbinden. Es gab hier schon immer Leute, die der Barbarei Feind gewesen sind und ihr nur darum nicht mit Nachdruck begeg- nen konnten, weil man bisher einzeln hat fechten müssen. Ich will aber zunächst unserem Freund Kurfürstlichen Münz- und Bergrat und ordentlicher Hofkammerrat Herrn Dominikus von Linprun Dank sagen für seine Bereitschaft uns in seiner Wohnung zu beherbergen. Linprun: Ich begrüße Sie alle auf das Herzlichste, Herr Hof- und Kommerzienrat Franz von Stubenrauch, Herr Professor Johann Georg Stigler und Herr Hofkaplan Johann Wagenecker. – Denn zukünftig wol- len wir mit allem möglichen Fleiß, mit Kräften und Ratschlägen red- lich, standhaft und uneigennützig alles zusammentragen, was immer mit der Nation und Land in einiger Verbindung steht. Lori: Es geht um das Zusammenfügen: Die Gelehrten sollen sich wechselweise verbinden und Gedanken, Versuche, Erfahrungen sollen der Gesellschaft ohne Zurückhaltung vorgelegt werden. Die Meinun-

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gen und Urteile anderer wollen wir miteinander uneingenommen und streng prüfen, wobei eine unumschränkte Freiheit gewährt sein soll. Linprun: Ja, denn nur so erreichen wir unser Ziel, die Theorie mit der Praxis zu vereinigen und nicht allein die Künste und Wissenschaften, sondern auch Land und Leute, Feldbau, Manufaktur und Handel zu verbessern. Und damit diese nützlichen Errungenschaften auch in die Welt getragen werden, ist es unser Plan, von Zeit zu Zeit die Ergebnisse durch öffentlichen Druck bekanntzumachen. Lori: Dazu sollen aber nur wirklich verdiente Wissenschaftler aufge- nommen werden, die durch echte Gründe und Versuche sich erwiesen haben – auf das bloße Ansehen wird sich keineswegs verlassen – für den tiefen Austausch zwischen Gelehrten aller Art. Und zwar ohne Ansehen von Religion und Vaterland!

Applaus.

Lori: Soweit zu den Zielen, doch ich muss Sie jetzt auch mahnen. So lang bis die Akademie durch höhere Verwendungen gesichert sein wird, müssen wir unbedingt das strengste und gewissenhafteste Still- schweigen halten. Wenn nur vorab einer der Jesuiten, gar der Beicht- vater oder ähnliche politische Gestalten, davon Wind bekommt, wird unser Unternehmen sich defendieren müssen, bevor es überhaupt die Kraft dazu hat. Noch sind wir allein. Sehen Sie uns als fünf Waghälse, welche sich, nach Art der ersten Schweizer für die Freiheit der Wissen- schaften verschworen haben. Linprun: Verschwörer im Namen der Wissenschaften wie die ersten Christen Lori: Und Ihre Wohnung unsere Katakombe! Lachen. Wollen wir denn hoffen, in Zeit eines Jahres vor der Welt mit Ehren aufzutreten, auch Beschützer unserer Arbeit zu bekommen. Linprun: Beginnen wir nun mit den Formalitäten: Ich bitte nun um Handzeichen, wer unseren werten Vorstreiter Johann Georg Lori zum Sekretär der Akademie ernennen möchte.

Alle heben gleichzeitig die Hand. Kurzer musikalischer Übergang (Cembalo). Projektion Pro Memoria.

Lori: Meine Herren, noch haben wir unser Ziel nicht erreicht, der Kurfürst ist heimlich vom Grafen von Haimhausen unterrichtet, doch die Herren Jesuiten, allen Voran der Beichtvater Stadler, machen uns wieder Schwierigkeiten, vor allem wegen der Zensur. Stubenrauch: Sie meinen, der ausgesetzten Zensur. Lachen. Lori: Zu diesem Behufe habe ich ein Pro Memoria verfasst, welches Vizekanzler Kreittmayr beim Kurfürsten vortragen wird, um ihn noch

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einmal zu überzeugen. Hören Sie: Die ausnehmende Vorteile, welche die Akademien der Wissenschaften zu Erweiterung des menschlichen Verstandes verschaffet haben, sind heut zu Tage so bekannt, dass es für einen Überfl uss anzusehen wäre, wenn man dafür weitläufi ge Be- weise ausführen wollte. Linprun: Mehr als hundert Jahre sind schon verfl ossen, dass die gelehrtesten Nationen in Europa, die Wälschen, Franzosen und Eng- länder diese Wahrheit eingesehen haben; die sonst in Ansehen der Gelehrsamkeit verachteten Schweden haben durch ihre errichteten Akademien gewiesen, wie leicht es gelehrten Gesellschaften sei, den Vorwurf der Unwissenheit von einer Nation durch öffentliche Anstal- ten abzuwenden. Stubenrauch: Nachdem vom Kurfürsten von Brandenburg in Berlin 1700 die Akademie gestiftet wurde, haben auch Seine Kurfürstliche Gnaden zu Mainz durch die vor 4 Jahren gestiftete gelehrte Gesell- schaft in Erfurt diese Laufbahn unter den katholischen Reichs Fürsten zu eröffnen angefangen. Stigler: Wenn die Bayern von den Vorteilen und dem Ruhme der brauchbaren Gelehrsamkeit nach dem Urteile der Ausländer in et- was entfernet zu sein bisher geschienen haben: so ist dieser Abgang besonderen Umständen nicht aber der Unfähigkeit der Nation zuzu- schreiben, sofern nur unter Landesfürstlichen Schutz in der Haupt- stadt einer Akademie der Wissenschaften errichtet werden wollte. Linprun: Seiner Kurfürstlichen Durchlaucht haben von der großen Einsicht in die Wissenschaften und von der Liebe gegen dieselben so ungezweifelte Merkmale von sich gegeben, dass man glaubt, der Zeit- punkt sei wirklich angebrochen, worin ein so ruhmwürdig als nützli- ches Werk ausgeführt werden könne.

Fanfare.

VIII. Gründung der Akademie

Projektion 1759. Dekret.

Westenrieder: Decretum demnach Ihre Kurfrtl. Drtl. Unser gnädigs- ter Herr der nach dem Beispiel anderer Königreiche und Fürstentümer allhier errichteten Akademie der Wissenschaften nicht allein dero höchste Protektion und landessherrlichen Schutz gnädigst erteilet, dero selben gelehrte und in Abdruck hierbei fi ndige Gesetze durch- aus bestätiget sondern ihr auch zu einiger Sublevirung verschiedener ansehnlicher Auslagen hierfür von den jährlich eingehenden Kalen- derstempelgeldern den gesamtlichen Betrag nebst dessen gänzlicher Verwaltung gnädigst bewilliget. Das sie dagegen jährlich Eintausend Gulden hiervon an dero Hofzahlamt zu refundiren und abzugeben ge-

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halten sein soll; damit eingangs erwähnte Akademie ersagten Geset- ze und dem Verwaltung in Konformität dero gnädigsten Entschlusses ehebäldigst überkommen möge und sie verbleiben anbei dero Hof- kammer Präsidenten Direktoren und Räte mit pp Siegel. den 25.ten Juni 1759.

Projektion Fresko zur Stiftung der Akademie.

Lori: 11. Juli 1761 – Ich danke Gott, dass es mir gelungen, meinen, schier allen Leuten unmöglich geschienen Plan doch so weit hinaus- zuführen, dass Europa weiß, die Bayern haben eine Akademie, die der Hof nicht mehr kann fallen lassen.

Musik: Carlo Monza (1735–1801), Aria der Attilia „Se più fulmini vi sono“ aus der Oper „A ttilio regolo“ (geplant für Karneval 1778 – nie aufgeführt).

Projektion Akademiesiegel.

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Besetzung Johann Georg von Lori Andreas Thiele Eusebius Amort / Johann Georg Stigler Christian Baumann Gelasius Hieber / Domenicus von Linprun Thomas Meinhardt Johann Adam von Ickstatt / Isargesell / Agnellus Kandler / Franz Xaver von Stubenrauch Martin Walch Lorenz von Westenrieder / Joseph Wagenecker Werner Haindl Gesang Nadine Lehner Text und Regie Sarah Kohrs Bühne Katharina Raif und Ioanna Pantazopoulou Kostüme Irina Kollek Technik Projektion Silke Holzach Produktionsleitung Florian Timm Musik Hofkapelle München Musikalische Leitung Christoph Hammer

Ensemble: Daniel Deuter, Ulrike Cramer, Claudia Schneider, Dorothee Mühleisen, Susanne Schütz, Julie Neander, Ilona Sieg, Angelika Fichter (Violine); Valentina Cieslar, Maria Hristova, Clarissa Miller (Viola); Balázs Máté, Felix Stross (Violoncello); Günter Holzhausen (Kontrabass); Sas- kia Fikentscher, Christine Allanic (Oboe); Lyndon Watts (Fagott); Franz Draxinger, Martin Neumaier (Horn); Patrick Henrichs, Michael Bühler (Trompete); Charlie Fischer (Pauke); Axel Wolf (Laute)

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Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen)

Die mit * bezeichneten Vorträge erscheinen, z.T. in erweiterter Form, in den Sitzungsberichten oder Abhandlungen im Verlag der Akademie in Kommission beim Verlag C. H. Beck, Wilhelmstr. 9, 80801 München,Tel. 089 38189-0. Philosophisch-historische Klasse

9. Januar 2009 Schulze Winfried, Erinnerung per Gesetz oder „Freiheit für die Ge- schichte?“*

30. Januar 2009 Schünemann Bernd, Vom Tempel zum Marktplatz. Wie die ökonomi- sche Theorie des Rechts in der Strafjustiz Praxis wird, wie sich govern- ment in governance und Souveränität in Kooperation verwandelt.

8. Mai 2009 Zimmermann Michael F., Wie man ein deutscher Maler wird: Lovis Corinth und Frankreich.*

3. Juli 2009 Frey Dieter, Erfolgsfaktoren für organisationalen Wandel in Firmen sowie für Reformen im politischen System.*

13. November 2009 Schnitzer Monika, Finanzierungsbeschränkungen und Innovationen: Warum arme Länder nicht aufholen.

11. Dezember 2009 Schulze Wessel Martin, Aktuelle Geschichtspolitik und Erinnerungs- kulturen in einer (einst) multikulturellen Stadt: Vilnius im Zeitalter der Extreme.*

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30. Januar 2009 Tanner Widmar, Neuere Ergebnisse zum Bau der Biomembran: dynamisch, jedoch strukturiert.

8. Mai 2009 Durst Franz, Die Navier-Stokes-Gleichungen, ihr gegenwärtiger Gültigkeitsbereich und ihre Erweiterungen.*

3. Juli 2009 Huber Johannes, Wege, Umwege, Irrwege zur Kanalkapazität – Die Entwicklung hocheffi zienter digitaler Übertragungsverfahren.*

13. November 2009 Knochel Paul, Exkurs in die Metallorganische Synthese. Funktionali- sierte Metallorganische Verbindungen.*

11. Dezember 2009 Abstreiter Gerhard, Quanteneffekte in Nanometer-Halbleiterbau- elementen.*

Gesamtsitzung beider Klassen

13. Februar 2009 Hofmann Franz, Biologie eines Gases, NO.*

5. Juni 2009 Blossfeld Hans-Peter, Globalisierung und die Veränderung sozialer Ungleichheiten in modernen Gesellschaften.*

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Todesfälle

Seit Veröffentlichung des Jahrbuches 2008 verstarben:

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse Hrouda Barthel, * 28. Juni 1929, † 19. Juli 2009

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Ziegler Hubert, * 28. September 1924, † 17. April 2009

Korrespondierende Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse Gouron André, * 21. Juni 1931, † 22. Dezember 2009 Lloyd-Jones Sir Hugh, * 21. September 1922, † 5. Oktober 2009 Bühler Winfried, * 11. Juni 1929, † 14. Februar 2010

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Słonimski Piotr, * 9. November 1922, † 25. April 2009

Nachrufe auf die verstorbenen Mitglieder werden in der Regel im auf den Todestag folgenden Jahrbuch, in Ausnahmen ein Jahr später veröffentlicht.

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Nachrufe

Barthel Hrouda 29.6.1929 – 19.7.2009

Barthel Hrouda, 1964 als a.o. Professor für Vorder- asiatische Vor- und Frühgeschichte an die Ludwig- Maximilians-Universität zu München berufen und nach zweijährigem Ordinariat für Vorderasi- atische Archäologie an der Freien Universität in Berlin (1967–69) von 1969 bis zu seiner Emeritie- rung 1994 der erste Münchner Ordinarius für Vor- derasiatische Archäologie, ist am 19. Juli 2009 in Germering in seinem einundachtzigsten Lebens- jahr überraschend gestorben. Der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1980 als ordentliches Mitglied an, nachdem er ihr schon lange Jahre durch Mitarbeit in der Kommission zur Veröffentlichung von Keilschrifttex- ten (später Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie) verbunden war, der er längere Zeit vorstand und deren stellvertretender Vorsitzender er zuletzt war. In- und ausländische gelehrte Gesellschaften suchten seine Mit- arbeit: das Deutsche Archäologische Institut seit 1965 als korrespon- dierendes, seit 1976 als ordentliches Mitglied, die Koninklijke Vlaam- se Academie van België voor Wetenschapen en Kunsten seit 1981 als ausländisches Mitglied, die Türk Tarih Kurumu seit 1989 als korrespon- dierendes Mitglied und seit 1991 die Academia Scientiarum et Artium Europea in Salzburg als ordentliches Mitglied. Der Deutschen Orient- Gesellschaft diente er mehrere Jahre als 1. Vorsitzender. Am 29. Juni 1929 in Berlin geboren, bestand Barthel Hrouda 1947 das Abitur am humanistischen Berlinischen Gymnasium zum Grau- en Kloster. Die Humboldt-Universität verweigerte ihm die Zulassung zum Studium. So nahm er eine Hilfskraftstelle bei Walter Andrae, dem Ausgräber von Assur und Leiter der Vorderasiatischen Abteilung der Staatlichen Museen zu Berlin an. Dieses Jahr prägte den angehen- den jungen Gelehrten nachhaltig. Sein ganzes Leben hindurch sollte er Andrae verehren, der ihm ebenso wie seine späteren Lehrer Anton Moortgat und Ernst Heinrich (TU Berlin) stets Vorbild war. In diesem

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Jahr wurzeln auch die in seinen Forschungen immer wiederkehrenden Fragen zu Assur und Assyrien. 1948 bezog er die neu gegründete Freie Universität und studierte Vorderasiatische Archäologie bei Anton Moortgat (dem bis zur Be- rufung Hroudas nach München einzigen Professor für das Fach in Deutschland), Altorientalische Philologie bei Johannes Friedrich und Klassische Archäologie bei Friedrich Wilhelm Goethert. 1954 wurde er mit der Dissertation „Assur und die bemalte Keramik des 2. Jahrtau- sends“ promoviert, 1957 veröffentlicht als „Die bemalte Keramik des zweiten Jahrtausends in Nordmesopotamien und Nordsyrien“ (Istan- buler Forschungen 19). Fruchtbare Wanderjahre im Nahen Osten als Stipendiat der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung folgten, in denen er regelmäßig an den von Anton Moortgat geleiteten Ausgrabungen am Tall Àūēra in Nordsyrien teilnahm – noch als Student hatte er bereits unter Hein- rich Lenzen bei den Ausgrabungen der DFG in Uruk-Warka im Süd- irak mitgearbeitet – und auch die Veröffentlichung der am nahen Tall Halaf ergrabenen Kleinfunde vorbereitete, die er 1962 in dem monu- mentalen Werk „Max Freiherr von Oppenheim, Tell Halaf, 4. Band: Die Kleinfunde aus historischer Zeit“ vorlegte. Der nach Saarbrücken neu berufene Prähistoriker Rolf Hachmann holte den jungen Doktor der Vorderasiatischen Archäologie 1960 als Assistenten zu sich und ermutigte ihn zur Habilitation, die drei Jah- re später mit der Antiquaria vergleichend erforschenden und datie- renden „Kulturgeschichte des assyrischen Flachbildes“ (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 2, 1965) erfolgte – einem Desiderat der Forschung zu ihrer Zeit und noch heute ein Standardwerk des Faches. Auf fünfzehn unruhige Jahre folgten nach der Rückkehr nach Mün- chen fünfundzwanzig Jahre stetiger Forschung und Lehre am selben Ort in regem Austausch mit dem Assyriologen Dietz Otto Edzard und den Prähistorikern Joachim Werner und Georg Kossack, eine Zeit, die auch die gebührende Teilhabe an der akademischen Selbstverwaltung forderte; 1972/73 war er Dekan der Philosophischen Fakultät. München wurde unter Hrouda das Zentrum vorderasiatisch-archäo- logischer Forschung. Studenten aus aller Herren Länder kamen, um von seinem breiten Wissen über alle Perioden des Alten Orients von der Vorgeschichte bis in islamische Zeiten, von den Küsten der Ägäis und Syrien-Palästinas bis an die fernen Grenzen Irans und Afghanis- tans und von seinem Verständnis der materiellen Kultur Vorderasiens, seiner analytischen Methodik und seiner Fähigkeit zur Synthese zu profi tieren und von ihm auch das Handwerk eines Ausgräbers zu erler- nen. Ob Architektur oder Zeugnisse der Alltagskultur, ob Stil, Techniken oder Antiquaria der Kunstwerke, ob Fragen von Ausgrabungstechni- ken oder -befunden oder der Nutzung neuer naturwissenschaftlicher Methoden – stets war er gleichermaßen kompetent und um die Stei- gerung der Effi zienz der Forschung bemüht. Und immer ging es ihm

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dabei um die historische Relevanz archäologischer Fragestellungen und Ergebnisse. Nachdrücklich sah er darauf, dass seine Schüler sich im Spannungsfeld zwischen der philologisch-historisch ausgerichte- ten Assyriologie und den verschiedenen Archäologien orientierten. Methoden der „cultural anthropology“ in der Vorderasiatischen Ar- chäologie und ihre Ergebnisse betrachtete er Zeit seines Lebens sehr skeptisch. Mehr als 30 seiner Schüler führte er zur Promotion, zahllose andere schlossen unter ihm mit einem achtbaren Magister Artium ab – Resul- tate einer höchst fruchtbaren und in einem so genannten „Orchideen- fach“ überaus erfolgreichen Lehrtätigkeit. Den in seinen Augen relevanten Methodenkanon hat er 1978 in „Methoden der Archäologie“ (im Handbuch der Archäologie) zusam- mengestellt und von hochkarätigen Fachleuten darstellen lassen. Zu- vor schon hatte er 1971 – ebenfalls im Handbuch der Archäologie – in „Vorderasien I. Mesopotamien, Babylonien, Iran und Anatolien“ eine Bestandsaufnahme des Wissens um die zeitliche und räumliche Glie- derung der archäologisch fass- und beschreibbaren altorientalischen Kulturen und Kulturareale wie zu den einzelnen Ausgrabungsstätten vorgelegt und mit ausführlicher Bibliographie erschlossen. Von D.O. Edzard angeregt, wählte Barthel Hrouda den Hügel Išān Bahrīyāt, die Ruine der alten Königsstadt Isin im südlichen Iraq als Aus- grabungsort und konnte dort von 1973 bis 1989 im Auftrag der Baye- rischen Akademie der Wisssenschaften regelmäßig und mit großem Erfolg forschen. Die Temenosmauer des frühen 2. Jahrtausends, ge- nannt „die Große Mauer von Isin“, das Heiligtum der Stadtgöttin Gula mit gut erhaltenen Bauphasen aus dem späteren 2. Jahrtausend und aus der Zeit Nebukadnezars II. im 1. Jahrtausend, Teile eines Palastes des frühen 2. Jahrtausends und zahllose Wohngebäude verschiedener Perioden konnte er freilegen und Kunstwerke und Denkmäler aller Art bergen einschließlich zahlloser Schriftquellen aus drei Jahrtausen- den (Alltagsdokumente und Briefe, Königsinschriften, theologische, juristische, historische, mathematische, literarische und lexikalische Schultexte unterschiedlicher Niveaus). Kollegen anderer Nationen und seine Studenten band er in dieses Vorhaben ein. Seiner Grabungs- mannschaft war er stets eine strenge, aber fürsorgliche Vaterfi gur und ein unerbittlicher Lehrmeister. In vier umfangreichen Abhandlungen der Philosophisch-histori- schen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat Herr Hrouda die Ergebnisse der siebzehnjährigen intensiven Forschungs- arbeit in Isin vorgelegt: B. Hrouda, Hrsg., Isin – Išān BaÄrīyāt I-IV. Ab- handlungen der BAdW, NF 79 (1977), 87 (1981), 94 (1987), 105 (1992). Die Golfkriege und ihre verheerenden Folgen erlaubten es ihm jedoch nicht, diese Grabungen fortzusetzen; heute ist der Išān BaÄrīyāt von Raubgräbern mit schwerem Gerät systematisch zerstört – eine Erfah- rung von unvergleichlicher Bitterkeit für den Ausgräber, ein unwieder-

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bringlicher kultureller Verlust für die ganze Welt und ein Mahnmal für die Folgen verantwortungsloser Politik. Den Versuch, nach dem ersten Golfkrieg mit neuen Ausgrabungen in Assur an die Arbeit Andraes anzuschließen, musste er schon nach einer Kampagne aufgeben. Den Neuanfang in der Südtürkei, in Sirkeli, legte er nach nur wenigen Kampagnen aus gesundheitlichen Grün- den in andere Hände. Kollegen, Freunde, Schüler und Mitarbeiter ehrten Barthel Hrouda zu seinem 65. Geburtstag im Jahr 1994 mit einer Festschrift: Beiträge zur altorientalischen Archäologie und Altertumskunde. Hrsg. v. P. Cal- meyer, K. Hecker, L. Jacob-Rost u. C. B.F. Walker (Wiesbaden). Nach der Emeritierung wurde es stiller um Barthel Hrouda. Er forsch- te und veröffentlichte weiter und bemühte sich, unterstützt durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften, um wissenschaftliche Hil- feleistung für den Iraq und ebenso intensiv um den Schutz iraqischer archäologischer Denkmäler, so auch auf der Unesco-Tagung 2003 in Paris. In diesem Jahr erschien auch „Die Assyrer und ihre Kunst in neu- er Sicht“ (Sitzungsberichte der BAdW 2003/3). Weiterhin hielt er Aus- schau nach möglichen lohnenden Ausgrabungsorten, an denen die archäologische Forschung der Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie, deren Vorsitz er nach dem Tode D.O. Edzards übernommen hatte, fortgeführt werden könnte. Unter den heutigen Fachvertretern, so scheint es dem Betrachter, gibt es keinen, der die Lücke füllen könnte, die Barthel Hrouda hin- terlässt. Sein Schüler Stephan Kroll nennt ihn den „Doyen der Vorder- asiatischen Archäologie“ (Akademie Aktuell 4 (2009), 42–43); ebenso formuliert der Anonymus im Internet-Lexikon Wikipedia. Die Kom- mission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie be- wahrt ihm ein dankbares und ehrenvolles Andenken.

Claus Wilcke

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Hubert Ziegler 28.9.1924 – 17.4.2009 Am 17. April 2009 verstarb Huber Ziegler, emeri- tierter Ordinarius für Botanik an der Technischen Universität München. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, der er seit 1973 angehörte, verliert mit ihm eines ihrer aktivsten Mitglieder, einen eminenten Wissenschaftler, der Jahrzehnte lang die Entwicklung seines Faches mitbestimmt und durch seine Ideen befruchtet hat. Noch vor kurzer Zeit stand er am Rednerpult und führte in ungebrochener Begeisterung in ein Rundgespräch der Kommission für Ökologie der Akademie ein. Die Korrekturandrucke einer Publikation über den Wassertransport in Bäumen waren unterwegs; sie wurde zu seiner letzten wissenschaft- lichen Veröffentlichung. Immer war Hubert Ziegler stolz darauf, in Regensburg geboren zu sein. Dort besuchte er das humanistische Alte Gymnasium, und dort spielte er als Junge in der Fußballmannschaft. Wie es in der Kriegszeit üblich war, schloss er die Schule mit dem Notabitur ab, und direkt von der Schulbank wurde er – noch nicht 18-jährig – zur Wehrmacht einge- zogen und an der Front mehrere Male schwer verwundet. Er gehörte dann zu der legendären „Nachkriegsgeneration“, die nach den Schre- cken der Kriegserlebnisse ihr mit Enthusiasmus betriebenes Studium als neuen Lebensinhalt, als Befreiung und als Erfüllung betrachtete. Zum studentischen Freundeskreis in München gehörten Otto Kandler, Hermann Merxmüller und Joseph Poelt, Jahrzehnte später alle Mit- glieder der Bayerischen Akademie. Diese Generation ist es gewesen, die nach der tabula rasa des Zweiten Weltkrieges unser Universitäts- leben und das internationale Vertrauen in die deutsche Wissenschaft wieder aufgebaut hat. Schon 1949, nach nur vier Jahren Studium, legte Hubert Ziegler das Staatsexamen für das Höhere Lehramt in den Fächern Biologie, Chemie und Geographie ab, und er wurde ein Jahr später mit einer pfl anzen- physiologischen Dissertation über den Phototropismus promoviert. Es folgten sechs Assistentenjahre bei Bruno Huber am Forstbotanischen Institut München, die das Denken des primär physiologisch-bioche- misch ausgerichteten jungen Wissenschaftlers entscheidend auch in ganzheitlich-organismische Richtung geprägt haben. Einen gewissen forstgrünen Touch hat Hubert Ziegler selbst im weißesten Bioche- miker-Kittel niemals mehr abgelegt, und die Bäume sind seine Lieb- lingsobjekte geblieben. Bei allen seinen analytischen Arbeiten hat er immer danach gefragt, welche Bedeutung eine bestimmte Reaktion für das Funktionieren des gesamten Organismus hat. 1956 habilitierte sich Hubert Ziegler mit der Arbeit „Untersuchung über die Leitung und

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Sekretion der Assimilate“ und erhielt die venia legendi für das Fach Botanik. Kurz darauf folgte ein prägender Gastforscher-Aufenthalt bei dem Pionier der submikroskopischen Strukturforschung Albert Frey-Wyssling an der ETH Zürich, wo er sich besonders der Feinstruk- tur pfl anzlicher Leitgewebe widmete. Im Jahre 1959 wurde Hubert Ziegler Nachfolger von Otto Stocker, dem Senior der experimentellen Ökologie, auf dem botanischen Lehrstuhl der Technischen Hochschule Darmstadt. Dort verbrachte er eine außerordentlich produktive Zeit, die jedoch durch die hochschulpolitischen Wirren in der zweiten Hälf- te der sechziger Jahre überschattet war. So war es für ihn eine glückli- che „Heimkehr“ aus Hessen zurück in sein geliebtes Bayern, als er 1970 zum Vorstand des Instituts für Botanik und Mikrobiologie an der TU München berufen wurde. Rufe nach Kalifornien, in die Schweiz und an deutsche Fakultäten haben ihn nicht wegzulocken vermocht. Am 1. Oktober 1992 wurde er kurz nach seinem 68. Geburtstag emeritiert. Hubert Ziegler gehörte zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die selten geworden sind. Er besaß einen souveränen Überblick über das gesamte Fach Botanik und konnte sich ein sicheres Urteil leisten vom molekularen über den zellulären und organismischen Bereich bis hin zum Funktionieren der Pfl anzen in ihrer Umwelt und darüber hinaus bis zu globalen Auswirkungen. Linus Pauling soll einmal gesagt haben: „The best way to have a good idea is to have lots of ideas.“ Hubert Ziegler hat sehr viele und sehr gute Ideen gehabt – und man kann deutlich verfolgen, wie sie – vor allem die oft weit vorausschauenden Gedanken – an verschiedenen Stellen der Botanik entscheidend wa- ren, um neue Entwicklungen zu stimulieren und in Gang zu setzen. Vor allem auf zwei Wissenschaftsgebieten war Hubert Ziegler tä- tig: einmal in der Stoffwechselphysiologie, wo er zu den Biologen gehörte, die in einem stetigen Prozess die moderne Biochemie in die Pfl anzenphysiologie integriert und sie damit zu einer erfolgreichen Wissenschaft gemacht haben. Und zum anderen in der Ökophysio- logie bzw. der „biochemischen Ökologie“, einem von ihm geprägten Ausdruck, der heutzutage ganz selbstverständlich zur Bezeichnung eines modernen Zweiges der Umweltwissenschaften verwendet wird. Hier werden die ökologische Anpassung und das Verhalten der Pfl anze unter Freilandverhältnissen auf biochemische und auf physiologische Funktionen der Organismen zurückgeführt. Nur wenige Höhepunkte aus der reichen und weit gefächerten wis- senschaftlichen Ernte können erwähnt werden. Der Ferntransport der Stoffe in den Pfl anzen, d.h. die Mechanismen und Kräfte, die Wasser von der Wurzel in das Kronendach des Baumes und die Assimilate von den Blättern an die Stellen ihrer Verwendung gelangen lassen, hat Hu- bert Ziegler sein ganzes Leben lang fasziniert. Ein genialer Einfall und aufwändiges, minutiöses Experimentieren gemeinsam mit G. Vieweg in Darmstadt erbrachten den Nachweis, dass in den pfl anzlichen Sieb- röhren zur Leitung der Assimilate eine Massenströmung stattfi ndet.

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Eine grundsätzliche und wichtige, Jahrzehnte lang diskutierte Frage war entschieden. Damit wurden viele nachfolgende Erkenntnisse über die einzelnen Fassetten der Stoffl eitung in Pfl anzen durch die „Ziegler-Schule“ ermöglicht. Ein weiteres, Aufsehen erregendes und grundsätzlich neue Aspekte eröffnendes Ergebnis seiner Experimen- tierkunst war der erste und in Zusammenarbeit mit seiner Frau Dr. Irmgard Ziegler erarbeitete Nachweis, dass das Licht bei der Photosyn- these nicht nur Energie liefert, sondern durch Enzymaktivierung auch steuernde Wirkung hat – eine heute für viele verschiedene Enzyme „selbstverständliche“ Tatsache. Hubert Ziegler war einer der Allerersten, der die große Bedeutung der Diskriminierung stabiler Isotope, zum Beispiel von Kohlenstoff, Schwefel und Stickstoff zur Lösung pfl anzenphysiologischer Proble- me erkannt hat, und er gilt als großer Anreger dieses methodischen Ansatzes. 1975 schrieb er in Zusammenarbeit mit dem australischen Kollegen B. Osmond eine programmatische Publikation unter dem Titel „Schwere Pfl anzen und leichte Pfl anzen: Stabile Isotope im Pho- tosynthese-Stoffwechsel und in der biochemischen Ökologie“. Ich ent- sinne mich, wie wir mit Studenten bis in die Nacht hinein über diese aufregende Arbeit diskutierten. Heute sind diese Verfahren aus der modernen Ökophysiologie nicht mehr wegzudenken. Hubert Zieglers wegweisende Ideen haben ganz entscheidend dazu beigetragen, sie in der experimentellen Pfl anzenökologie zu etablieren und damit völ- lig neue Möglichkeiten der Erkenntnis über Stoffkreisläufe in biologi- schen Systemen zu schaffen. Anfang der achtziger Jahre schreckte die Waldschadensdebatte Öffentlichkeit und Politiker. Hubert Ziegler führte ein gewichtiges Wort in diesen Diskussionen. Er vertrat unbeirrt den Standpunkt ei- ner streng kausalanalytisch orientierten und „emotionsfreien“ Um- weltforschung. Die Luftverunreinigung durch Schwefeldioxid wurde als eine der Ursachen für Baumschäden angesehen. Bereits 20 Jahre vorher hatte sich Hubert Ziegler mit diesem Problemkreis beschäftigt, und 1962 erschien seine erste Publikation über die räumliche Vertei- lung des Schwefels in Blättern nach experimenteller Begasung mit ra- dioaktiv markiertem Schwefeldioxid und über auftretende Stoffwech- sel-Schäden. Er ging bei seinen Überlegungen über die Abschätzung derartiger Gefahren einer Umweltbelastung durch anthropogene Luftschadstoffe sehr früh aber noch einen wesentlichen Schritt wei- ter. Er erkannte, dass eine gesicherte Analyse der komplexen Schad- wirkungen im Freiland nur auf Grund kontinuierlicher Registrierung der Luftzusammensetzung möglich ist und beschritt mit solchen Überlegungen damals Neuland. Hubert Ziegler war dann der Initia- tor einer Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Er- forschung der Wirkung luftverunreinigender Stoffe“, deren Arbeit im Jahre 1964 zu einem „Messstellen-Netz“ zur kontinuierlichen Analyse der Luftzusammensetzung führte. Damit wurde von Sylt über Dort-

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mund bis zum Schwarzwald die Luftzusammensetzung verfolgt. Die- ses erste derartige Projekt diente dann als Modell für den gesamten europäischen Bereich. Die Daten der Stationen sind heute unverzicht- bar, wenn wir zeitliche und räumliche Veränderungen der Luftqualität längerfristig beurteilen wollen. Ohne die damalige weitsichtige Pio- niertat von Hubert Ziegler wären viele unserer heutigen grundlegen- den Erkenntnisse über die Entwicklung der Luftqualität einfach nicht möglich. Erwähnt sei, dass ein Nebenprodukt dieses Projektes die Er- fassung der „natürlichen Verunreinigungen“ der Luft durch Pollen und Sporen war. Gemeinsam mit Allergologen stellte Hubert Ziegler die ersten Pollenfl ugkalender für einzelne Regionen auf. Wenn wir heute die Pollenfl ug-Angaben in Zeitung oder Fernsehen zur Kenntnis neh- men, dann verdanken die Heuschnupfen-Geplagten die Möglichkeit für diesen Warndienst einer Entwicklung, die er eingeleitet hat. Über Jahrzehnte hat Hubert Ziegler die botanische Wissenschaft in Deutschland ganz wesentlich geprägt. Dazu haben nicht nur seine ca. 400 Originalpublikationen beigetragen, sondern vor allem auch sei- ne ganz besondere Fähigkeit, die größeren Zusammenhänge in der Wissenschaft zu sehen und diese dann für den Leser einsichtig und begreifbar darzustellen. Seine regelmäßig erscheinenden Berichte „Wasserumsatz und Stoffbewegung“ in den „Fortschritten der Bota- nik“ (später „Progress in Botany“) waren zugleich imponierende Syn- these des wissenschaftlich Erreichten und visionäre Zielsetzung für den Fortgang der Forschung. Vielfach war Hubert Ziegler an der Gestaltung und der Herausgabe von Handbüchern beteiligt. Als Beispiel seien die vier Bände „Physiolo- gical Plant Ecology“ aus der im Springer-Verlag erschienenen „Encyclo- pedia of Plant Physiology“ zu nennen, die erstmals das Wissen auf die- sem Gebiet zusammenfassten. Generationen von Studenten haben Pfl anzenphysiologie nach Hubert Zieglers Teil im „Strasburger“, dem „Lehrbuch der Botanik“ gelernt, einem Meisterwerk an didaktischer Aufbereitung und Darstellungskunst. Die Schar der Ziegler-Schüler ist groß: Für etwa 80 von ihnen war er der Doktorvater. Dabei trifft das Bild des „Vaters“ für ihn im besonderem Maße zu, denn er sorgte – bei aller wissenschaftlichen Freiheit und Selbständigkeit, die er ihnen ge- währte – väterlich und fürsorglich für seine Mitarbeiter. Es gab – und zum Teil gibt es sie heute noch – eine große wissenschaftliche Ziegler- Familie, die nicht nur eine fachliche Interessensgemeinschaft darstell- te, sondern die auf persönlicher Verbundenheit beruhte. Aus ihr sind zehn Universitätsprofessorinnen und -professoren hervorgegangen. Ein schönes und eindrucksvolles Zeugnis für die Hochachtung und Dankbarkeit, die Hubert Ziegler weit über die deutschen Grenzen hin- aus entgegengebracht wurden, ist die Pfl anzenart Heliotropium zieg- leri AKHANI. Sie wurde von seinem iranischen Kollegen, Herrn Hossein Akhani entdeckt und 2007 als „species nova“ beschrieben. Mit dem Art-Epitheton dankt der Autor Hubert Ziegler für die vielfache Unter-

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stützung und „benifi ted from his broad knowledge and interest, and friendship“. Im Deutschen wird die Gattung Sonnenwende genannt. Dieses schön blühende Rauhblattgewächs aus der irano-turanischen Steppe symbolisiert die Weite von Hubert Zieglers wissenschaftlicher Ausstrahlung. Besondere und bleibende Verdienste hat sich Hubert Ziegler als ak- tiver und kritischer Herausgeber wissenschaftlicher Fachzeitschriften erworben, von „Journal of Plant Physiology“ bis „Oecologia“ und „Plan- ta“, und von „Progress in Botany“ bis zu den „Naturwissenschaften“. Sein Lieblingskind dabei war die Springer-Zeitschrift „Trees – Struc- ture and Function“, die er 1986 begründete und die später von seinem Schüler Ulrich Lüttge fortgeführt wurde. Mit ihr erhielt die Disziplin der Baumkunde ein bis heute hoch angesehenes Forum. Die knorrige Eiche, die anfangs das Titelblatt der Zeitschrift zierte, ist ein Symbol für Hubert Ziegler und sein wissenschaftliches Leben. Wohl niemals hat sich Hubert Ziegler geweigert, seine Kompetenz für die wissenschaftliche Gemeinschaft im nationalen und im inter- nationalen Rahmen zur Verfügung zu stellen. Er war Präsident der Deutschen Botanischen Gesellschaft, die ihn später zum Ehrenmit- glied ernannte; er war Mitbegründer und fungierte als Generalsekre- tär der Federal European Societies of Plant Physiology, und er stand der International Association of Plant Physiology als Präsident vor. In vielen Gremien war sein kritisches, von Wissen, Verantwortung und Sachlichkeit getragenes Urteil gefragt. Er war Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft, und er leitete in kritischer Zeit den wichtigen DFG-Senatsausschuss für Umweltforschung. Für sein wissenschaftspolitisches Engagement, das bleibende Spuren hinter- lassen hat, gebührt ihm großer Dank. Das Wirken von Hubert Ziegler wurde in vielen Ehrungen und Aus- zeichnungen gefeiert. So erhielt er die Ehrendoktorwürde der Univer- sitäten Bochum, Regensburg und Würzburg, und er war Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea, der Academia Scientiarum et Artium Europaea und korre- spondierendes Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Eine ganz besondere Auszeichnung bedeutete für ihn im Jahre 2001 die Verleihung des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst, den vor ihm andere bedeutende Botaniker erhalten haben, um nur Namen wie Julius von Sachs, Wilhelm Pfeffer oder Simon Schwendener zu nennen, denen er fachlich verbunden ist. Nach seiner Emeritierung wurde die Bayerische Akademie mehr und mehr zur wissenschaftlichen Heimat von Hubert Ziegler. Er enga- gierte sich mit Umsicht und Geschick für ihre organisatorischen und wissenschaftlichen Aufgaben, und er wirkte elf Jahre lang als Sekretar der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie. Es ging auf seine Idee und sein Engagement zurück, dass die Akademie 1986 eine „Kommission für Ökologie“ einrichtete, die Hubert Ziegler

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bis kurz vor seinem Tode leitete. Ziel der Akademie war es, durch die Arbeit dieser Kommission mit den „verfügbaren Forschungs- und Er- kenntniskapazitäten auch zur Lösung allgemeiner und spezifi scher Umweltprobleme beizutragen – insbesondere auch durch Aufklärung der Öffentlichkeit und durch Beratung von Regierung und Verwal- tung“. In regelmäßigen Abständen wurden mit einem eingeladenen Kreis von Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik „Rund- gespräche“ zu einem aktuellen Thema veranstaltet, die sich zu einer wichtigen Institution der Bayerischen Akademie entwickelten. Das erste Rundgespräch widmete sich einer ebenso populären wie kon- troversen Frage des Naturschutzes bei der Suche einer Antwort auf die Frage „Welche Natur wollen wir schützen?“. Andere Themen wa- ren beispielsweise „Klimaforschung in Bayern“, „Luftbelastung und Gesundheit“ oder „Erhöhte UV-Strahlung: Folgen und Maßnahmen“. Auch die beiden Rundgespräche Ende 2008 und Anfang 2009 gingen noch auf Planung und Anregung durch Hubert Ziegler zurück und wurden unter seiner Oberleitung fachlich gestaltet und organisiert: „Ökologische Rolle der Flechten“ und „Ökologische Rolle von Pilzen“. Die Ergebnisse aller Rundgespräche werden gedruckt, bisher sind 36 Bände erschienen. Auch das ist ein eindrucksvolles Vermächtnis des Verstorbenen, das seinen Namen mit dem der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verbindet. Es ist fast ein halbes Jahrhundert her, dass der Verfasser dieses Nachrufs durch Hubert Ziegler von Göttingen an das Institut nach Darmstadt geholt wurde. Ich lernte ihn zunächst als liberalen, bei jedem Fachgespräch anregenden, großzügigen, fairen und noblen Vorgesetzten kennen. Später wurden wir Kollegen und Freunde. Ich erinnere mich an viele Gespräche und Diskussionen, an seinen Rat, seine Hilfe und seinen Zuspruch und auch an seinen Humor und an gemeinsames Lachen. Wir waren nicht immer gleicher Meinung, aber das störte nicht unsere grundsätzliche Verbundenheit. Ich denke an Freude und Glücksgefühle beim gemeinsamen Experimentieren im Labor, z.B. über den Schwermetallgehalt von Flechten oder etwa bei Messungen an sukkulenten CAM-Pfl anzen und ihren Misteln in Na- mibia oder an Akazien unter der glühenden Sonne Zentral-Australiens – und an abendliches Erzählen und Philosophieren am Lagerfeuer. Er war ein Kamerad, auf den man sich in jeder Lebenslage verlassen konnte, der half und unterstützte, wann immer es nötig war. Sehr viel hat Hubert Ziegler mir gegeben, und damit stehe ich nicht alleine. In Dankbarkeit trauern Kollegen, Schüler und Freunde aus dem In- und Ausland. Sie werden das Andenken an ihn bewahren.

Otto L. Lange

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Sir Henry Chadwick 23.6.1920 – 17.6.2008 „The Anglican church may not have a Pope, but it does have Henry Chadwick“ – so beginnt Rowan Williams’ Nachruf im Guardian auf den am 17. Juni 2008 kurz vor seinem 88. Geburtstag verstorbe- nen englischen Theologen (Sir) Henry Chadwick. Die überragende Bedeutung Chadwicks als His- toriker des frühen Christentums dokumentieren die Ehrungen, die ihm zuteil wurden: Er war Regius Professor of Divinity an den Universitäten Oxford (1959–1969) und Cambrigde (1979–1983) – eine innerhalb des englischen Universitätssystems einzigartige Konstellation –, Dean des Christ Church College, Oxford (1969–1979), Master of Peterhouse College, Cambridge (1987–1993), Mitglied der British Academy, Knight of the British Empire (1989 – der bei Angehörigen der Kirche nicht vollzogene Ritterschlag führt dazu, dass für sie die Anrede „Sir“ nicht gebräuchlich ist), Ehrendoktor der Universitäten Uppsala und Jena, korrespondierendes Mitglied sowohl der Bayerischen wie auch der Göttinger Akademie der Wissenschaften und schließlich Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Geboren in Bromley, Kent, als Sohn eines Rechtsanwalts, absolvierte Chadwick die Elite-Schule Eton, um, gestützt auf ein Musik-Stipendi- um, anschließend sein Studium am Magdalene College in Cambridge aufzunehmen. Doch trotz seiner musikalischen Begabung wandte er sich der Theologie zu und wurde 1944 zum Priester geweiht. Sein Wirken als Pastor in Croydon im Süden war überschattet von den deutschen Luftangriffen auf die Stadt. Nach dem Krieg schlug er die akademische Laufbahn ein: Das Queens’ College in Cambridge bot ihm in Verbindung mit der Stelle als Kaplan die Position eines Fellow an. Hier entstand seine Übersetzung von Origenes’ „Contra Celsum“, eine durch Einleitung und gelehrte Erklärung gediegene Arbeit, die ihm einen so prominenten Platz innerhalb der englischen Patristik si- cherte, dass er 1953 zum Mitherausgeber des renommierten „Journal of Theological Studies“ berufen wurde. Seine konzentrierte Publika- tionstätigkeit (genannt sei das Buch „The Sentences of Sextus“, in dem er die Bedeutung der pythagoreisierenden Gnomen-Sammlung für die Ausbildung der christlichen Ethik nachzeichnete) brachte ihm 1959 den Ruf auf den Regius Chair in Oxford ein. Chadwick trug maßgeblich dazu bei, dass Oxford zum Zentrum für die Erforschung der Spätantike wurde. Mit der großen Studie „Early Christian Thought and the Clas- sical Tradition“ zeigte er, wie Justinus, Clemens und Origenes die grie- chische Philosophie aufgriffen und christlich umformten. Durch „The Early Church“, ein Taschenbuch in der Reihe „The Penguin History of

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Church“, kommunizierte Chadwick 1967 das sich entwickelnde neue Bild der Spätantike in eine breitere Öffentlichkeit; die Bedeutung die- ses kleinen Buches unterstreicht auch der Umstand, dass es ins Deut- sche übersetzt wurde („Die Kirche in der antiken Welt“, 1972), zur Freu- de des Verfassers sogar mit einem Anhang mit gelehrten Nachweisen, die in der englischen Version nicht gegeben werden konnten. Die produktive Transformation der „paganen“ antiken Philosophie durch die christlichen Denker nachzuzeichnen und zu analysieren, durchzieht Chadwicks Publikationen wie ein roter Faden: Besonders deutlich wird dies in der Studie „Boethius. The Consolations of Music, Logic, Theology, and Theology“ (1981), in der er zudem seine musikali- schen Fähigkeiten zeigte. In den 80er Jahren wandte sich Chadwick intensiver Augustin zu. Als zentral für das Verständnis dieses Schlüs- selautors der europäischen Geistesgeschichte sah er dessen „Confes- siones“ an, in denen er – ohne es explizit auszusprechen – eine Allego- rie für die Geschichte der Menschen in der Schöpfung Gottes sehen konnte, da er Augustins biographische Erzählung mit ihren biblischen Referenzen zugleich als Weiterdenken des neuplatonischen Motivs von der Reise der Seele in der körperlichen Welt erkannte. So verbinden sich seine Einführung „Augustine“ (1986) und die Übersetzung „Saint Augustine: Confessions“ (1991) zu einer komplexen Gesamtdeutung. Mit dem monumentalen Werk „The Church in Ancient Society: From Galilee to Gregory the Great“ zog Chadwick 2001 gleichsam die Sum- me seiner Arbeit an der Geschichte des frühen Christentums, die er 2003 mit einer gelehrten Studie zur Geschichte der Entfremdung von West- und Ostkirche ergänzte: „East and West: The Making of a rift in the Church from Apostolic Times until the Council of Florence“. Histo- rische Arbeit war für ihn kein Selbstzweck, wie seine Einlassung in der Generalsynode der Church of England (1988) zeigt: „Nothing is sadder than someone who has lost his memory, and the Church which has lost its memory is in the same state of senility.“ Der große Gelehrte Chadwick konnte aufgrund seiner historischen Kenntnisse auch ein Mann des Ausgleichs sein, sowohl inneruniver- sitär wie kirchenpolitisch. Seine intellektuelle Statur befähigte ihn, in den 70er Jahren eine wichtige Rolle in den Verhandlungen zwischen anglikanischer und katholischer Kirche zu spielen. Nicht nur die Patris- tik hat durch seinen Tod viel verloren. Martin Hose

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Werner Flume 12.9.1908 – 28.1.2009 Werner Flume ist tot. Er, der seit 1982 korrespon- dierendes Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse unserer Akademie war, ist am 28. Januar 2009 in Bonn gestorben. Er gehörte zu den pro- fi liertesten deutschen Juristen. Noch am 12. Sep- tember 2008 hatte die Bonner Fakultät zu seinem 100. Geburtstag ein festliches Symposion veran- staltet, in dem Schüler und Kollegen wichtige Teile seines akademischen Lebenswerks eindruckvoll vorstellten. Ungewöhnlich ist schon die Aufzählung der von Flume in Bonn bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1976 vertretenen Fä- cher: Römisches Recht, Zivilrecht und Steuerrecht. Zwar liegt die Häu- fung von Römischem und Zivilrecht eher nahe. Auffällig aber ist das Hinzutreten des Steuerrechts. Die Erklärung fi ndet sich in den Beson- derheiten seines akademischen Werdegangs: Geboren am 12. Septem- ber 1908 in Kamen/Westf., besuchte er in Dortmund und Hamm das humanistische Gymnasium. Danach studierte er in Tübingen, Berlin und Bonn. Dort fand er in dem Romanisten Fritz Schulz seinen akade- mischen Lehrer, bei dem er 1931 mit einer Arbeit aus dem Römischen Recht promoviert wurde. Dann wurde Fritz Schulz nach Berlin berufen, wo er in der Fakultät andere Meister des Zivilrechts wie Ernst Rabel und Martin Wolff traf. Schon 1933 wurde Fritz Schulz jedoch von den Nationalsozialisten als Halbjude und freiheitlich denkender Gelehrter aus seinem Amt gejagt. Flume protestierte hiergegen öffentlich und vergab so die Möglichkeit zu der beabsichtigten Habilitation. Stattdes- sen ging er in die Wirtschaft; aus der Tätigkeit dort stammt seine Be- schäftigung mit dem Steuerrecht. Übrigens hat Flume die Verbindung zur Wirtschaft auch später nicht aufgegeben. So beweisen zahlreiche kritische Artikel im Handelsblatt sein andauerndes kritisches Interesse an der rechtlichen Behandlung wirtschaftlicher Probleme. Nach der 1946 von Wolfgang Kunkel veranlassten Habilitation wurde Flume 1949 nach Göttingen und von dort 1953 nach Bonn berufen. Die erste größere Arbeit ist seine schon 1933 für das schließlich vereitelte Berliner Habilitationsverfahren begonnene und 1948 veröffentlichte Schrift „Eigenschaftsirrtum und Kauf“ (Nachdruck 1979). Dabei geht es um die Haftung des Verkäufers wegen Sachmängeln: Beruht diese Haftung auf einem Irrtum des Käufers über die Mangelfreiheit oder auf einem Vertragsbruch des Verkäufers? Die Rechtsprechung neigte damals zur ersten Alternative, weil der Verkäufer keine Erfüllung durch Nachbesserung der fehlerhaften Sache schuldete. Demgegenüber be- vorzugte Flume in Auseinandersetzung mit den römischen Quellen die zweite Alternative; seit 2002 hat diese im Wesentlichen auch der

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Gesetzgeber übernommen: Das reformierte Schuldrecht bestimmt ausdrücklich die Pfl icht des Verkäufers zu mangelfreier Lieferung und folglich auch zur Nachbesserung. Damit wurde die Sachmängelhaf- tung dem Recht der Leistungsstörungen angenähert. Nach zahlreichen kleineren Arbeiten erschien ab 1965 das unüber- troffene Hauptwerk von Werner Flume, nämlich der „Allgemeine Teil des Bürgerlichen Rechts“. Den Anfang machte Band II über „Das Rechtsgeschäft“. Dieses sollte als „schöpferische Gestaltung eines Rechtsverhältnisses“ und damit als Ausdruck der Privatautonomie im Vordergrund stehen. Flume erstrebte „eine Arbeit der geschicht- lichen Rechtswissenschaft“ nach dem Vorbild F. C. von Savignys; er wolle „den lebendigen Zusammenhang zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit“ deutlich machen, „ohne dessen Kenntnis wir von dem Rechtszustand der Gegenwart nur die äußere Erscheinung wahr- nehmen, nicht das innere Wesen begreifen“. Wie meisterhaft Flume das gelungen ist, zeigt sich schon daran, dass der fast tausend Druck- seiten umfassende Band 1979 in dritter (und 1992 in vierter) Aufl age erschien. Viele der dort vertretenen Ansichten haben sich inzwischen durchgesetzt. Erst 1973 folgte als weiterer Band der Teil betreffend „Die Personen- gesellschaft“. Ungewöhnlich ist hier schon die Einordnung in den All- gemeinen Teil (statt in das Schuldrecht). Flume rechtfertigt das: Solche Gesellschaften gehörten ebenso wie die juristische Person wegen der gesamthänderischen Bindung des Gesellschaftsvermögens dem Per- sonenrecht an. Konkrete Folgerungen hieraus hat er vor allem für die BGB-Gesellschaft (§§ 705 ff.BGB) gezogen: Wegen der Wesensgleich- heit dieser Gesellschaftsform mit den Personengesellschaften des Handelsrechts (§§ 105 ff.HGB) könnten die für diese bestimmten Re- geln auf die nach außen hervortretende BGB-Gesellschaft vorsichtig übertragen werden. Das gelte namentlich für § 124 HGB über eine be- schränkte Rechtsfähigkeit. Dem hat sich 2001 der Bundesgerichtshof angeschlossen (BGHZ 146, 34l): Dieses Verständnis bilde ein praktika- bles und weitgehend widerspruchsfreies Modell für die vom Gesetz gewollte rechtliche Absonderung des Gesellschaftsvermögens vom Privatvermögen der Gesellschafter. Die Literatur hat das inzwischen weithin übernommen. Auch hier hat sich Flume also durchgesetzt. Der noch ausstehende letzte Band (I 2) über die juristische Person erschien schließlich 1983. Ziel Flumes ist es hier, „die sich für die ver- schiedenen Arten der juristischen Person ergebenden Probleme auf der Grundlage der allgemeinen Theorie der juristischen Person als der in einer besonderen, von der Rechtsordnung bereitgestellten Rechts- formen verfassten Wirkungseinheit zu behandeln“; er will „zu der Leh- re Savignys zurückfi nden“. Dabei widerspricht er der üblichen Einord- nung dieser Lehre als Fiktionstheorie. Vielmehr kommt er ohne eine solche Theorienbildung aus, etwa wenn er die Abwehr eines Stimm-

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rechtsmissbrauchs letztlich auf eine Verletzung der aus der Mitglied- schaft folgenden Pfl ichten zurückführt. Fast von selbst versteht sich, dass Flume manches aus dem Allge- meinen Teil schon durch Aufsätze und insbesondere Festschriftbeiträ- ge vorbereitet hatte. Daneben sind noch zwei weitere Themenkreise zu nennen. In „Rechtsakt und Rechtsverhältnis; Römische Jurisprudenz und modernrechtliches Denken“ (1990) geht es um die beiden Be- griffe, deren erster das Handeln und deren zweiter dessen Ergebnis bezeichnet. Die Römer betrachteten, so beobachtet Flume, vor allem den Rechtsakt (etwa den Vertragsschluss), während wir heute eher auf das durch diesen Akt bewirkte Ergebnis schauen (also etwa auf den Vertrag). Damit verallgemeinerte er eine Fragestellung, auf die er schon vorher in einzelnen Anwendungsfällen gestoßen war. Dazu gehörte insbesondere der 1975 in der Romanistischen Abteilung der Zeitschrift für Rechtsgeschichte erschienene Aufsatz „Der bedingte Rechtsakt nach den Vorstellungen der römischen Klassiker“. Hier zeigt Flume insbesondere auch das Bemühen der Klassiker, jenseits von Konsequenzen aus einer bestimmten Vorstellung den Eintritt der vom Handelnden erstrebten Rechtsfolge zu gewährleisten; auch das gehö- re zur „juristischen Sachlogik“. Weiter hat Flume sich im geltenden Recht ausführlich mit verschie- denen Aspekten der Lehre von der ungerechtfertigten Bereicherung befasst. Für die besonders problematische Begrenzung des Bereiche- rungsanspruchs durch einen Wegfall der Bereicherung nach § 818 III BGB verdanken wir Flume den zukunftsträchtigen Begriff der „vermö- gensmäßigen Entscheidung“ des Schuldners. Aus den zahlreichen Veröffentlichungen Flumes zum Steuerrecht sei hier nur erwähnt sein 1952 in der Festgabe für Smend erschiene- ner und 1986 nachgedruckter Aufsatz über „Steuerwesen und Rechts- ordnung“. Er gehört zu Flumes Bemühen, das Steuerrecht aus einem überwiegend fi skalischen Denken zu einer dem Rechtsgedanken ver- pfl ichteten Disziplin zu führen. Zum 100. Geburtstag ist zu diesem Be- mühen geschrieben worden: „Aus der Steuerrechtswissenschaft hat erst Flume eine Wissenschaft gemacht, die dem Recht verpfl ichtet ist.“ Neben der literarischen Arbeit steht die Lehrtätigkeit Flumes. Sei- ne Vorlesungen waren – seinem kritischen Geist entsprechend – stets anregend. So hat er viele vorzügliche Schüler herangebildet; nicht we- nige sind mit Erfolg den Spuren ihres akademischen Lehrers gefolgt. Angesichts dieser fast einzigartigen Lebensleistung konnten vielfa- che Ehrungen nicht ausbleiben: Flume wurde 1952 ordentliches Mit- glied der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und 1972 der Rheinisch-Westfälischen Akademie, 1977 Corresponding Fellow of the British Academy, 1981 Dr. iur. h.c. der Universität Regensburg. Wahrlich: Die deutsche Rechtswissenschaft hat einen ihrer Besten verloren. Wir werden ihn vermissen. Dieter Medicus

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Karl Ferdinand Werner 21.2.1924 – 9.12.2008 Am 9. Dezember 2008 verstarb in Tegernsee Karl Ferdinand Werner, emeritierter Direktor des Deut- schen Historischen Instituts in Paris, Professor für Mittelalterliche Geschichte, später Honorarprofes- sor an der historisch-geographischen Fakultät der Universität Mannheim und seit 1988 korrespon- dierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Karl Ferdinand Werner, geboren 1924 im saar- ländischen Neunkirchen, hat sich frühzeitig For- schungsgegenständen zugewendet, mit denen er ein Leben lang verbunden blieb: der mittelalterlichen Quellenkunde, der westeuropäischen Geschichte und der Wissenschaftsgeschichte. Nach einem breitgefächerten Studium mit Schwerpunkten in der Theologie und der Geschichte wurde er 1950 von Fritz Ernst in Hei- delberg mit einer Arbeit über eine bis zum endenden 12. Jahrhundert reichende Fortsetzung der berühmten Chronik des Sigebert von Gem- bloux promoviert. Von 1950 bis 1953 studierte Werner in Paris an der École Pratique des Hautes Études, um 1954 auf eine Assistentenstel- le in Heidelberg zurückzukehren, auf der er sich 1961 habilitierte. Die Habilitationsschrift über „Die Entstehung des Fürstentums (8.–10. Jahrhundert)“ blieb aufgrund sogleich einsetzender Verpfl ichtungen als Lehrstuhlvertreter und durch die Berufung auf ein Ordinariat für Mittelalterliche Geschichte an der damaligen Wirtschaftshochschu- le Mannheim (1965) leider ungedruckt. Ihre Ergebnisse wurden aber zumal in der französischen Forschung stark beachtet, da Werner ihre Thematik immer wieder in Aufsätzen aufgriff, die zu seinem 80. Ge- burtstag gesammelt ins Französische übersetzt erschienen. Werner widerlegte in diesen Publikationen das Grundaxiom der französi- schen Historiographie, nach der Aufl ösung des Karolingerreichs sei im 9. und 10. Jahrhundert eine „anarchie féodale“ eingetreten, da er trotz schwieriger Quellenlage auch in den „dunklen Jahrhunderten“ die Kontinuität des Adels und damit Vorformen eines Staatswesens nachweisen konnte. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Forschungen bildete die Fra- ge der Gestaltung Europas unter der Dynastie der Karolinger, wobei er sein Augenmerk besonders auf die nichtköniglichen regna richtete, deren Beharrungskraft er als grundlegend für Struktur und Verfas- sung Europas ansah. In weit ausgreifenden genealogischen Untersu- chungen legte er die sich von der verwandtschaftlichen Nähe zu Karl dem Großen ableitenden dynastischen Zusammenhänge dar. Neben diesen Forschungen zu den politischen und sozialen Strukturen West- und Mitteleuropas befasste Werner sich mit einigen bedeutenden

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Autoren und Quellenkomplexen vom 9. bis zum 11. Jahrhundert (Re- gino von Prüm, Aimoin von Fleury, Gerbert von Aurillac, Ademar von Chabannes). Karl Ferdinand Werner hatte keine Scheu vor Großprojekten; so begann er eine Prosopographia regnorum occidentalium, die den gesamten überlieferten Namenbestand von der Spätantike bis zum Hochmittelalter erfassen sollte, etwa 270 000 Belege erreichte und unvollendet blieb. Seine Tragik lag vielleicht darin, dass er zu früh auf solche Gedanken kam: lange vor dem Aufschwung der heute allge- genwärtigen elektronischen Datenverarbeitung. Breiteren Kreisen bekannt wurde er durch seinen Beitrag über „Das NS-Geschichtsbild und die deutsche Geschichtswissenschaft“ (1967). Als einer der ersten beleuchtete Werner die Voraussetzungen, auf- grund deren sich die NS-Ideologie in der deutschen Geschichtswis- senschaft fast widerstandslos hatte durchsetzen können, indem er auf die bereits zuvor vorhandene Affi nität des unter deutschen His- torikern verbreiteten Geschichtsbildes zu nationalsozialistischen Auf- fassungen verwies. Im Jahr 1968 wurde Karl Ferdinand Werner zum Direktor des Deut- schen Historischen Instituts in Paris berufen. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierten sich seine Arbeiten noch stärker auf die französische Geschichte und auf die deutsch-französischen Beziehungen von den Anfängen bis in die Gegenwart. Den größten Teil seiner Leistungskraft investierte er jedoch in den Auf- und Ausbau des Instituts, der sich rein äußerlich in zwei Umzügen manifestierte, zuletzt in das heute genutz- te repräsentative Gebäude im Pariser Marais. Das DHI entwickelte sich in den 21 Jahren unter seiner Leitung (bis 1989) von einer isolierten For- schungsstation zu einer fl orierenden Einrichtung: Eine Bibliothek, die Zeitschrift Francia, fl ankierende Publikationsreihen, regelmäßige Kol- loquien, Tagungen, Stipendien wurden ins Leben gerufen und füllten den Anspruch des Instituts, der deutsch-französischen Zusammenar- beit zu dienen, mit Leben. Der um intensive Kontaktpfl ege bemühte Direktor des DHI war bei den französischen Kollegen hochangesehen; plakativ zeigte sich dies darin, dass ihm die Behandlung der frühen Geschichte Frankreichs bis zum Jahre 1000 innerhalb eines mehrbän- digen französischen Handbuchs anvertraut wurde (Jean Favier, Hg., Histoire de France, Bd. 1: K. F. Werner, Les origines, 1984). Karl Ferdinand Werner hat zahlreiche Ehrungen von französischer Seite erfahren: Er wurde zunächst korrespondierendes, dann auswär- tiges Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, wurde in mehrere andere gelehrte Gesellschaften aufgenommen und zum Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt, erhielt Ehrendoktorwürden der Sorbonne und der Universität Orléans, die Silbermedaille des Conseil national de la recherche scientifi que so- wie zwei Preise der Académie des Sciences Morales et Politiques. Auf deutscher Seite sind die Korrespondierende Mitgliedschaft in der

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Kommission für Geschichtliche Landeskunde, der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu nennen. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand kam Karl Ferdinand Werner in den Sitzungsberichten unserer Akademie noch einmal zurück auf das in den deutsch-französischen Beziehungen fundamentale Thema „Karl der Große oder Charlemagne?“ (1995). Von weiteren Planungen gedieh allein eine Monographie über die von den führenden Familien getragene Kontinuität staatlicher Strukturen von der Spätantike bis ins 10. Jahrhundert zur Publikationsreife und erschien in französischer und italienischer Sprache (La naissance de la noblesse. L’essor des élites en Europe, 1998, ital. 2000). Früh einsetzende gesundheitliche Beein- trächtigungen verhinderten die Fertigstellung vieler anderer Projekte. Bei seinem Ausscheiden aus dem DHI Paris zog Karl Ferdinand Wer- ner nach Rottach-Egern um. Jüngere Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica wie die Unterzeichnete lernten ihn daraufhin in deren Bibliothek als eifrigen Benutzer kennen. Eine derart fl üchtige Bekanntschaft reicht freilich keineswegs aus, um das Charisma Karl Ferdinand Werners als akademischer Lehrer, Forschungsorganisator und Vermittler zwischen deutscher und französischer Wissenschaft angemessen zu beschreiben. Dies leistet in unnachahmlicher Weise der Nachruf von Werner Paravicini in der Historischen Zeitschrift 288 (2009), 542–549. Claudia Märtl

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Piotr Słonimski 9.11.1922 – 25.4.2009 Am 25. April 2009 verstarb Piotr Słonimski in Paris. Seit 1974 war er korrespondierendes Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Słonimski wurde am 9. November 1922 in War- schau geboren. Der Vater, ein renommierter Zoo- loge, wurde 1944 ein Opfer des Aufstands in War- schau, an dem auch Piotr Słonimski teilnahm. Er überlebte und konnte nach dem Krieg das Medi- zinstudium beenden. 1947 wurde er an der Univer- sität Krakau zum Dr. med. promoviert und nach- dem er nach Frankreich übersiedelt war, wurde er 1952 nach Abschluss des Studiums von der Faculté des Sciences der Sorbonne in Paris zum Dr. sc. promoviert. Von 1952 bis 1953 arbeitete er im Laboratorium von Boris Ephrussi in Paris, der die cytoplasmatische Vererbung in der Hefe untersuchte. Die Vererbung der Hefe, eines Modellorganismus der Eukaryonten, sollte auch für Słonimski zum Thema seiner wissenschaftlichen Arbeit werden. Zunächst beschäftigte er sich mit der Biochemie der „petite mutants“, deren Kleinheit durch eine Mutation der Hefezellen verur- sacht wird, die deren Zellatmung einschränkt. Die Erkenntnis, dass die „kleinen“ Mutanten der Hefe auch Änderungen ihrer mitochondrialen DNA aufwiesen, führte zu Słonimskis Regeln der Vererbung und der Rekombination mitochondrialer Gene. Diese Arbeiten waren auch der Anlass, der schließlich zur Aufklärung des ganzen Genoms der Hefe führte. Die Sequenzierung des Hefegenoms war eine der ersten Se- quenzierungen eines ganzen Genoms. 1971 wurde Słonimski, inzwischen Professor für Genetik an der Pierre und Marie Curie Universität Paris VI, zum Direktor des Laborato- riums für Physiologische Genetik am Centre de Génètique Moléculaire des Centres nationales des recherches scientifi ques (CNRS) in Gif sur Yvette ernannt. 1991 wurde er emeritiert. In Słonimskis Laboratorium in Gif wurden die komplexen Beziehungen mitochondrialer Gene und deren Regulation aufgeklärt. Als man entdeckte, dass Introns einiger mitochondrialer Gene Proteine kodieren, führte das zu dem Konzept der „Maturasen“. In den zwanzig Jahren seiner Tätigkeit in Gif machte Słonimski seine Wirkungsstätte zum führenden Laboratorium für das Studium der Genetik der Mitochondrien. Die Originalität seiner Arbei- ten und deren weltweite Resonanz waren auch der Grund, dass man ihm 1985 die CNRS Goldmedaille verlieh, eine der höchsten wissen- schaftlichen Auszeichnungen in Frankreich. Słonimski wurde mehr- fach geehrt, u.a. durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde dreier europäischer Universitäten. Er war Mitglied der European Molecular

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Biology Organisation, (EMBO), der Academia Europea, der französi- schen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mit- glied der Akademien von Polen, Belgien und Bayern. Piotr Słonimski war eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Er blieb ak- tiv bis zu seinem Tod. Er setzte sich für die Genomik ein und publizierte wichtige und originelle Ergebnisse seiner Forschung. Seine andauern- de wissenschaftliche Aktivität, Kreativität und Neugier in mehr als 60 Jahren, seine Originalität, Phantasie, Intuition und eine unkonventio- nelle Art und Weise, Probleme zu betrachten und zu lösen, vereint mit wissenschaftlicher Kritik, sind bewundernswert. Mit dem Ableben von Piotr Słonimski verliert die wissenschaftliche Gemeinschaft einen her- vorragenden Forscher, der als Pionier mitverantwortlich war für den Triumph der Genetik im 20. Jahrhundert. Seine Mitarbeiter, Schüler und Freunde weltweit verlieren eine geachtete und geliebte, unge- wöhnliche Persönlichkeit, die allen unvergesslich bleiben wird.

Ernst J.M. Helmreich

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Neuwahlen

In der Plenarsitzung am 13. Februar 2009 wurden gewählt:

zu ordentlichen Mitgliedern

in der Philosophisch-historischen Klasse Brenner Michael, Dr., o. Professor für jüdische Geschichte und Kultur, Universität München Lepsius Oliver, Dr., o. Professor für Öffentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre, Universität Bayreuth Selig Maria, Dr. , o. Professorin für Romanistik, Universität Regensburg

in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Bach Thorsten, Dr., o. Professor für Organische Chemie, TU München Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie, Universität Würzburg Huber Johannes, Dr. Ing. Dr. Ing. habil., o. Professor für Informations- übertragung, Universität Erlangen-Nürnberg Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik, TU München Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik und Mykologie, Universität München Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., Professor für Neurophysiologie; Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried von Schweinitz Dietrich, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie, Universität München

zu korrespondierenden Mitgliedern

in der Philosophisch-historischen Klasse Stollberg-Rilinger Barbara, Dr. phil., o. Professorin für Geschichte der Frü hen Neuzeit, Universität Münster Strohmaier Gotthard, Dr. phil., Honorarprofessor für Arabistik, Freie Universität Berlin

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Würdigungen der neuen Mitglieder

Michael Brenner

Michael Brenner wurde 1964 in Weiden in der Oberpfalz geboren, wo er auch zur Schule ging und 1983 am Kepler Gymnasium sein Abitur er- hielt. Über die Teilnahme am Schülerwettbewerb „Deutsche Geschichte“ des Bundespräsidenten fand er zu seinem späteren akademischen Gegen- stand, der jüdischen Geschichte. Sein Beitrag „Am Beispiel Weiden. Jüdischer Alltag im Nationalsozi- alismus“ wurde auch als Buch veröffentlicht. Michael Brenner studierte Jüdische Studien und Geschichte an der Hochschule für Jüdische Studien und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, mit einem Studienaufenthalt an der Hebräischen Universität in Jeru- salem. Nach dem Abschluss als Magister Artium ging er an das Histo- ry Department der Columbia University in New York und erhielt dort 1994 seinen Ph. D. „mit Auszeichnung“. Er war als Assistant Professor tätig, zunächst an der Indiana Uni- versity, Bloomington, und anschließend an der Brandeis University in Waltham, Massachusetts, einer der führenden Hochschulen für jüdi- sche Studien in den USA. 1997, im Alter von nur 33 Jahren, nahm er den Ruf auf den neu geschaffenen C4-Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München an. Gast- professuren und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an die Stanford University, die Universität Haifa, die École des hautes études (Paris), die Central European University (Budapest) und zuletzt als Ina Levine Invitational Scholar an das United States Holocaust Me- morial Museum in Washington D.C. Seit 1998 ist Michael Brenner Erster Vorsitzender der Wissenschaft- lichen Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck-Instituts in Deutschland. Er ist Mitglied zahlreicher Kuratorien und Wissenschaftlicher Beiräte, Stiftungen und Museen, u.a. bei der International Association of His- torical Societies for the Study of Jewish History, dem Institut für Zeit- geschichte, der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, der Israelischen Kultusgemeinde München, der Grab- und -Gedenkstätte des ehema- ligen Konzentrationslagers Flossenbürg sowie den Jüdischen Museen in Berlin (Eröffnungsausstellung), München, Augsburg und Fürth.

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In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Michael Bren- ner im Schwerpunkt mit der Geschichte der Juden während der Wei- marer Republik und in der frühen Nachkriegszeit in Deutschland, mit Fragen jüdischer Identität und Kultur, mit der jüdischen Geschichts- schreibung sowie mit der Geschichte des Zionismus. Er hat hierzu u.a. die Einführungen „Geschichte des Zionismus“ und „Kleine Jüdische Geschichte“ sowie die Monographie „Nach dem Holocaust: Juden in Deutschland, 1945–1950“ veröffentlicht. Weiterhin ist er Mitverfas- ser des zweiten Bandes der bei C.H. Beck erschienenen vierbändigen Überblicksdarstellung „Deutsch-jüdische Geschichte der Neuzeit“. Besonders hervorzuheben ist das 1996 zuerst auf Englisch, wenig später dann in deutscher Übersetzung erschienene Buch „The Renais- sance of Jewish Culture in Weimar Germany“. Mit dieser Arbeit wen- det sich Michael Brenner gegen ein verbreitetes Zerrbild der jüdischen Diaspora der Weimarer Zeit, welches diese als Archetypus einer kultu- rell gefährdeten, sich selbst um ihre traditionelle Identität bringende Gemeinschaft zeichnet. Auf Grundlage einer breit angelegten, quel- lengestützen Analyse der ideologischen und institutionellen Trans- formationen des deutschen Judentums in der Weimarer Zeit kommt Brenner dagegen zu dem Ergebnis, die Herausforderungen der Moder- ne seien im Judentum eben nicht als einseitige Enttraditionalisierung verarbeitet worden. Im Gegenteil werde in der kulturellen Produktion der jüdischen Gemeinschaft geradezu ein Ringen um Authenzität und eine angemessene jüdisch-kulturelle Identität sichtbar. Zusam- men mit den institutionellen Reformen und der enormen quantita- tiven Steigerung der kulturellen Aktivität in der Weimarer Zeit habe sich erstmals so etwas wie ein genuin jüdisches Sozialmilieu heraus- bilden können. Michael Brenners Untersuchung ist im deutschen und besonders im angelsächsischen Wissenschaftsraum sehr positiv auf- genommen worden. Allgemein ist von einem ambitionierten, umsich- tig ausgeführten Vorhaben die Rede, das den bisherigen Blick auf das Judentum der Weimarer Republik erheblich korrigiere. Richard Brodek urteilt im German Studies Review: „In short, Michael Brenner has put a path-breaking new model on the table, and scholars will toil for years to work out details. It would be diffi cult to give a work a higher praise.“ Im Jahr 2006 erschien Michael Brenners Darstellung der jüdischen Geschichtsschreibung im 19. und 20. Jahrhundert „Propheten des Ver- gangenen“. Das Buch wird allgemein als wichtige Pionierarbeit bewer- tet, das schon jetzt als Standardwerk gelten könne. Brenner verfolgt hier die verschiedenen Meistererzählungen jüdischer Geschichts- schreibung aus nationaler, religiöser und kultureller Perspektive bis in den vielstimmigen zeitgenössischen Diskurs hinein, aus dessen Prob- lematisierung er abschließend eine eigene Position gewinnt. Das Buch enthält damit „die Umrisse einer jüdischen Geschichtsschreibung für das 21. Jahrhundert“, so das Lob von Thomas Meyer in der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft.

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Oliver Lepsius

Oliver Lepsius bekleidet seit dem Jahre 2002 als Nachfolger von Peter Häberle den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre an der Universität Bayreuth. Die Lehr- stuhlbezeichnung deutet ansatzweise die Vielfalt seiner Forschungsinteressen an, ohne sie doch in ihrer ganzen Breite und Tiefe benennen und auslo- ten zu können. Denn ein hervorstechendes Merk- mal von Lepsius besteht darin, dass er binnendis- ziplinäre Grenzen ebenso souverän überschreitet wie die Perspektiven nationaler Rechtskulturen. Sein wissenschaftlicher Lebensweg legt davon in beeindruckender Weise Zeugnis ab. Geboren am 2. Februar 1964 in Weinheim/Bergstr., studierte er als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Rechtswissen- schaft in Bonn und München. Nachdem er beide Staatsexamen er- folgreich abgelegt hatte, setzte er sein Studium mit einem Stipendi- um des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Chicago fort und erwarb dort den Master of Laws. Kurz darauf, 1993, wurde er mit einer von Peter Lerche betreuten Dissertation über „Die gegensatz- aufhebende Begriffsbildung“ in München summa cum laude promo- viert. Erst der Untertitel dieser mehr als 400-seitigen, außerordentlich gründlichen und tiefschürfenden Arbeit macht deutlich, worum es geht: nämlich um „Methodenentwicklungen in der Weimarer Repub- lik und ihr Verhältnis zur Ideologisierung der Rechtswissenschaft im Nationalsozialismus“. Man übertreibt nicht, wenn man diese Studie als eine der wichtigsten Analysen zur geistesgeschichtlichen Lage der Weimarer Krisenjahre und zu den Gründen für die weitreichende intellektuelle Auslieferung an den Nationalsozialismus einstuft. Sie wurde 1995 mit dem Max Weber-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Ein zweijähriges Postdoktorandenstipendium der DFG führte Oliver Lepsius danach erneut an die University of Chicago – ein Aufenthalt, der in Gestalt einer umfänglichen Monographie zum „Verwaltungs- recht unter dem Common Law“ die schönsten Früchte trug. Diese maßstabsetzende und im Grunde ohne weiteres habilitationswürdige Arbeit wurde noch im Jahr des Erscheinens, nämlich 1997, als eines der „Juristischen Bücher des Jahres“ ausgezeichnet. Lepsius habilitierte sich dann drei Jahre später auf der Basis des Bayerischen Habilitati- onsförderpreises mit einer Schrift über „Besitz und Sachherrschaft im öffentlichen Recht“. In einschlägigen Rezensionen hat man die sachlo- gische und methodologische Stringenz dieser Studie gerühmt und sie als imposant durchkomponiertes Gemälde gewürdigt.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 224545 331.05.20101.05.2010 117:23:537:23:53 246 Würdigungen

Das Werk von Oliver Lepsius fi ndet seine zentralen Fix- und Orien- tierungspunkte in einer ausgesprochen anspruchsvollen Verknüpfung von Rechtswissenschafts- und Staatstheorie, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung, ohne doch je die Bodenhaftung zu ganz konkret- dogmatischen und konstruktiv-analytischen Fragen zu verlieren. Im- mer ist es die Verquickung konkreter Probleme mit tiefer liegenden Refl exionsschichten, die sein besonderes Interesse fi ndet. Es gibt nicht viele Staatsrechtslehrer, deren Publikationen sich von Kelsens Reiner Rechtslehre und Luhmanns Systemtheorie über den Einfl uss deut- scher Rechtsideen in den USA, das Common Law und die heutige Lage der Staatsrechtswissenschaft bis hin zu Bindungswirkungen der Ent- scheidungen des Bundesverfassungsgerichts, dem neu entdeckten Computer-Grundrecht sowie aktuellen umweltrechtlichen Problemen erstrecken. Die hohe Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistung fand zu- letzt Ausdruck in seiner im Jahr 2009 erfolgten Wahl in den Vorstand der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer. Das akademische Jahr 2010/11 wird er als Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin ver- bringen.

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Maria Selig

Maria Selig wurde 1959 in Germersheim geboren. Sie studierte an der Universität Würzburg Roma- nistik und Klassische Philologie. Nach einem Stu- dienjahr an der Universität Rennes wechselte sie an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, wo sie auch Mittellateinische Philologie studierte. Im Jahre 1984 legte sie dort ihr Staats- examen in Latein und Französisch ab und wurde 1987 mit der Arbeit „Zur Entwicklung der Nomi- naldeterminanten im Spätlatein. Romanischer Sprachwandel und lateinische Schriftlichkeit“ pro- moviert, die in der Diskussion um die romanische Artikelentstehung einen Markstein darstellt. 1995 habilitierte sie sich im Rahmen des Freiburger SFB 321 „Span- nungsfelder und Übergänge zwischen Mündlichkeit und Schriftlich- keit“ bei Wolfgang Raible und Hans-Martin Gauger mit der Arbeit „Volkssprachliche Schriftlichkeit im Mittelalter – Die Genese der altok- zitanischen Schriftkultur“. Nach der Vertretung der C4-Professur für Romanische Sprachwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Ber- lin wurde sie auf diese Professur berufen, die sie dann bis 2003 inne- hatte. Seit September 2003 ist sie Lehrstuhlinhaberin in Regensburg. Ihre Hauptgebiete in Forschung und Lehre sind das Französische, das Italienische und das Mittellateinische: Die gesamtromanistische Aus- richtung ist dabei klar ausgeprägt. Frau Selig ist zur Zeit Vorsitzende des Deutschen Italianistenverbands. Nach ihren eindrucksvollen Qualifi kationsarbeiten legte Frau Selig noch zwei weitere Monographien vor: Mit Trudel Meisenburg publi- zierte sie 1998 das Buch „Phonetik und Phonologie des Französischen“, das inzwischen zu einem Standardwerk für die universitäre Ausbil- dung nicht nur der Studierenden des Französischen geworden ist. 2008 erschien in Avignon ihre Monographie „La naissance des langues romanes“. Hinzu kommen zwei wichtige Bände, die Frau Selig heraus- gegeben hat: 1993 mit Barbara Frank und Jörg Hartmann „Le passage à l’écrit des langues romanes“, einen Band, der auch in Frankreich, Italien und Spanien breit rezipiert wurde, und mit Trudel Meisenburg 2004 „Nouveaux départs en phonologie. Les conceptions sub- et supraseg- mentales“. Die zahlreichen Artikel von Maria Selig beschäftigen sich mit dem sogenannten Vulgärlatein und dem Spätlatein, mit Fragen der mit- telalterlichen Urkundenschriftlichkeit, mit Vorlesen und Protokoll, mit der Parodie und dem Weiterschreiben von Texten, mit Mündlichkeit und Schriftlichkeit, etwa in der trobadoresken Lieddichtung sowie mit mediengeschichtlichen Aspekten mittelalterlicher Textproduktion. Die sprachgeschichtliche Interpretation von mittelalterlichen Textgat-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 224747 331.05.20101.05.2010 117:23:537:23:53 248 Würdigungen

tungen und die jeweiligen sprachlichen Standardisierungsprozesse werden untersucht, wobei auch die Fragen der Editionspraxis und die Herausforderungen einer diachronischen Korpuslinguistik refl ektiert werden. Diese Themengebiete sind nicht nur romanistisch, sondern auch stark mittellateinisch angelegt. Neben diesen diachronisch ori- entierten Arbeiten beschäftigt sich Maria Selig weiter aber auch mit phonetisch-phonologischen Fragen, mit grammatisch-syntaktischen Problemen, wie etwa der Refl exivität, sowie mit methodologisch-the- oretischen Grundfragen, die für die angeführten Themenbereiche re- levant sind. Seit einigen Jahren beziehen sich ihre Publikationen auch auf die wissenschaftsgeschichtliche Problematik der Entstehung der Romanischen Philologie im 19. Jahrhundert; hier legte sie inzwischen eindrucksvolle, weiterführende Analysen zum Werk von Friedrich Diez sowie zum nicht immer spannungsfreien Verhältnis der Philologien zum gymnasialen neusprachlichen Unterricht vor. Aktuell ist sie an einem interdisziplinären DFG-Projekt beteiligt, in dem merowingische Monetarmünzen untersucht werden und sie beschäftigt sich auch mit der Erstellung elektronischer Korpora zum Merowingerlatein. Schließlich ist Maria Selig an der Vorbereitung ei- nes SFB zum Spannungsfeld zwischen höfi schen und bürgerlichen Formen der Kommunikation in der Stadt beteiligt. Maria Selig ist durch ihre thematische Breite und ihre methodologi- sche Ausrichtung zur Zeit im romanistischen Kontext eine der bemer- kenswertesten Forscherpersönlichkeiten. Ihre gesamtromanistische Orientierung, ihre Interessen und ihre forschungsbezogene Neugier machen sie zu einer hervorragenden Repräsentantin der romanisti- schen Sprachwissenschaft, die durch ihre Dialogbereitschaft und ihre philologisch-literarischen, historischen und theoretischen Interessen zahlreiche Anschlussfl ächen für die Kooperation mit anderen Fächern bietet.

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Thorsten Bach

Thorsten Bach wurde am 15. April 1965 in Ludwigs- hafen/Rhein geboren. Er studierte von 1983 bis 1988 Chemie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und dann an der University of Sou- thern California in Los Angeles, wo er 1988 sein Diplom unter der Leitung des Nobelpreisträgers G.A. Olah erhielt. Anschließend fertigte er von 1988 bis 1991 seine Dissertation unter der Leitung von Manfred Reetz an der Universität Marburg an. Als Post-Doktorand ging er 1991/92 an die Harvard University zu D.A. Evans, um schließlich von 1992 bis 1996 seine Habilitationsarbeit am Arbeitskreis von D. Hoppe durchzuführen. Bereits 1997 erhielt er einen Ruf auf eine C3-Professur an die Philipps-Universität Marburg und im Jahre 2000 auf eine C4-Professur an die Technische Universität München, der er trotz verlockender Angebote nach Darmstadt, Hannover, Wien, Müns- ter und Mainz treu blieb. Thorsten Bach ist einer der führenden Vertreter der Organischen Synthesechemie in Deutschland. Die Besonderheit seiner Arbeiten liegt in der Einbeziehung von photochemischen Schlüsselschritten in die Synthese. Damit hat er ein Arbeitsgebiet erschlossen, auf dem er weltweit allerhöchste Anerkennung erfährt. Besondere Aufmerksam- keit hat er durch eine katalytische, enantioselektive photochemische Reaktion gefunden. Die Synthese ist nach wie vor das Hauptgebiet der Organischen Chemie. Die Natur bietet eine nahezu unerschöpfl iche Quelle neuer interessanter Strukturen, deren synthetischer Zugang nicht nur als intellektuelle Herausforderung gesehen werden kann, sondern auch hohe Bedeutung für das Verständnis der Eigenschaften der Stoffe hat. Durch Synthese gelingt es heutzutage, die meisten Stoffe in ausrei- chender Menge zur Verfügung zu stellen, so dass man deren (biolo- gische) Eigenschaften untersuchen kann. Darüber hinaus kann man, sofern ein effi zienter Syntheseweg erschlossen ist, strukturelle Varia- tionen zur Verbesserung der Eigenschaften, zur Vereinfachung der Struktur und zu einem verbesserten Zugang vornehmen. Exemplarisch zeigt sich in der Synthese des (+)-Meloscins die Fähig- keit Bachs, neue Methoden auf elegante Weise in der Synthese kom- plexer Naturstoffe einzusetzen. Hier erfolgt als Paukenschlag zum Auftakt eine mächtige enantioselektive Photoreaktion. Elegant und hoch stereoselektiv werden dann die Ringe geschlossen, so dass da- raus eine unvergleichlich geradlinige, ästhetisch anspruchsvolle Syn- these resultiert. Ein weiteres Beispiel ist die bislang einzigartige Nutzung von regio- selektiven Kreuzkupplungen für die Synthese komplexer Moleküle.

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Das Meisterstück ist das biologisch hoch interessante Thiazolylpeptid GE 2270A, das Bach und seine Mitarbeiter in nur 20 Schritten mit einer Gesamtausbeute von 4.8% hergestellt haben, die nicht nur wesentlich effi zienter ist als die einzige vorher berichtete Synthese dieses Natur- stoffes, sondern diese auch in der Ausbeute hundertfach übertrifft. Ein sehr wichtiges Arbeitsgebiet von Thorsten Bach ist ferner die Entwick- lung neuer Synthesemethoden: Fundamentale Arbeiten leistete er zur facialen Diastereoselektivität der Reaktion schwacher Nucleophile mit starken Elektrophilen oder zur Beobachtung α-chiraler Carbokationen in Lösung, was Anwendung in verschiedenen Synthesen fand. Neben der Entwicklung des Konzepts einer regioselektiven Kreuzkupplung zum schnellen Aufbau von mehrfach substituierten Heterocyclen pu- blizierte er Pionierarbeiten zum Nitrentransfer auf Schwefelnucleo- phile und Olefi ne durch Eisenkatalyse und berichtete über die erste katalytische Iminierung von Sulfi den. Abschließend soll noch die erst- malige Einführung axial chiraler Organokatalysatoren in die Synthese durch Bach erwähnen werden. Ein weiteres Standbein seiner Forschung sind unter anderem regio- selektive Palladium-katalysierte Kupplungsreaktionen an Heterocy- clen, die Entwicklung neuer katalytischer Methoden zur Stickstoff- übertragung, katalytische Varianten der Prins-Reaktion sowie in jüngster Zeit die Stereoselektivität von Reaktionen mit Carbeniumio- nen als Zwischenstufen. Mit all diesen Arbeiten trägt er wesentlich zum Erkenntnisgewinn der Syntheseforschung bei, was für die Anwendung der Chemie auf akademischem und industriellen Niveau unerlässlich ist. Davon zeugt die Zusammenarbeit mit zahlreichen industriellen und akademischen Partnern zur Aufstellung von Struktur-Wirkungsbeziehungen wich- tiger potentieller Arzneimittel aus den Gebieten: Antiinfektiva, Im- munsuppressiva, Cytostatika. Seine Publikationsliste umfasst über 165 Arbeiten, die in den besten Zeitschriften des Fachgebietes erschienen. Seine Arbeiten werden international sehr gut wahrgenommen. Thorsten Bach erhielt nicht nur zahlreiche Stipendien für sein Studi- um, sondern auch den begehrten ADUC-Jahrespreis für die Habilitati- on und das Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie, das als ganz besondere Auszeichnung gilt. International wurden seine Arbeiten durch den AstraZeneca Research Award (2001), den Novartis European Young Investigator Award (2003) und den Degussa Award (2006) ausgezeichnet. Seit 2006 ist er Mitglied der Leopoldina. Als Mitherausgeber der Zeitschrift „Synthesis“ leistet er eine wichti- ge Aufgabe für die Chemische Literatur. Erwähnt werden sollen aber auch sein Engagement in der akademischen Selbstverwaltung, z.B. als Prodekan und Dekan der Fakultät Chemie von 2003 bis 2009, und sei- ne Gastprofessuren in Helsinki und Kyoto.

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Holger Braunschweig

Holger Braunschweig wurde im Jahr 1961 in Aa- chen geboren. Er studierte an der Rheinisch-West- fälischen Technischen Hochschule Aachen von 1983 bis 1988 Chemie. Im Arbeitskreis von Profes- sor Peter Paetzold fertigte er seine Diplom- und Doktorarbeit an. Die Promotion erfolgte Ende 1990. Anschließend verbrachte er ein Jahr als Post- doktorand bei Professor M. F. Lappert, University of Sussex, Brighton, UK. Zur Habilitation kehrte er nach Aachen zurück und begann seine Arbeiten über borylierte Übergangsmetallkomplexe. Die Ve- nia Legendi erhielt er 1998. Ab Oktober 2000 über- nahm er die Stelle eines Senior Lecturers am Imperial College, London, ein Jahr später wurde er dort zum Reader befördert. Seit Oktober 2002 ist er Lehrstuhlinhaber für Anorganische Chemie an der Universität Würzburg. Er war Prodekan und Dekan seiner Fakultät Holger Braunschweig ist ein außerordentlich ideenreicher Wissen- schaftler. Mit seinem Namen verbinden wir die Chemie von Über- gangsmetall-Komplexen mit Bor-Liganden. Er hat auf diesem Gebiet zahlreiche neuartige Verbindungssysteme entdeckt, die sich von

Boryl-Komplexen [LnM-BX2 (M = Fe, Mn, Pt, Rh, usw.], verbrückten Bo-

rylkomplexen, LnM-BX-MLn, Borylen-Komplexen (XB=MLn-1) bis hin zu „nackten“ Bor-Übergangsmetall-Komplexen mit Metall-Bor-Doppel-, ja sogar Metall-Bor-Dreifachbindungen erstrecken. Dies sind Befunde, die der Bor-Chemie neue Impulse gegeben haben. Eindruckvoll sind auch seine Untersuchungen über Borylferrocene und Borylferroceno- phane, d. h. Verbindungen, in denen Wasserstoffatome des Ferrocens 6 (η -C5H5)2Fe durch Borylgruppen substituiert sind oder über Borylen-

gruppen XB zu Boryleneferrocenen XB[(C5H4)Fe(C5H5)]2 bzw. B[(C5H4)

Fe(C5H5)]3 verbrückt sind. Elektronendichtebestimmungen zeigten, dass Mehrzentrenbindungen eine wesentliche Rolle in diesen Bin- dungssystemen spielen. Seine weiteren Arbeitsgebieten umfassen den Aufbau von Über- gangsmetall-Aluminium-Verbindungen sowie katalytischen Reaktio- nen und die Siliziumchemie. Sein Publikationsverzeichnis umfasst bisher etwa 150 Arbeiten, die alle in renommierten Zeitschriften publiziert sind. Hinzu kommen zahlreiche Übersichtsartikel. Holger Braunschweig ist ein außeror- dentlich produktiver Chemiker, und er besitzt eine exzellente Übersicht über die Entwicklung der modernen anorganischen Molekülchemie. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde ihm 1991 die Borchers- Plakette der RWTH Aachen verliehen, im Frühjahr 2009 wurde er mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet.

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Johannes Huber

Johannes Huber wuchs in Miesbach auf. Den Grad des Diplom-Ingenieurs in der Elektrotech- nik erhielt er 1977 an der Technischen Universität München. Von 1977 bis 1982 war er Forschungs- assistent am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Universität der Bundeswehr München, wo er auch den Grad des Dr.-Ing. mit einer Arbeit über Codierungstheorie erwarb. Er blieb dann zunächst als Akademischer Oberrat an dieser Universität und habilitierte sich zum Dr.-Ing. habil. mit einer Arbeit über das neue Gebiet der „Trellis Codierten Modulation“, mit der die in- ternationale Fachwelt auf ihn aufmerksam wurde. Die Arbeit brachte ihm 1991 auch eine Einladung zu einem Forschungsaufenthalt im IBM Research Laboratory in Zürich ein. Professor Wilhelm Schüssler holte ihn als Extraordinarius Ende 1991 an die Technische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlan- gen-Nürnberg, wo man ihn dann im Rahmen einer Stiftungsprofessur zum Ordinarius ernannte. Er baute dort eine hoch angesehene For- schungsgruppe in den Gebieten der Informations- und Codierungs- theorie, der Algorithmen für Signaldetektion, Signalentzerrung und der iterativen Decodierung auf. Von seinen bisher 30 Doktoranden sind inzwischen vier zu Professoren in Deutschland, Kanada und Nor- wegen ernannt worden. Johannes Huber hat als Erster mit Hilfe der Shannonschen Informa- tionstheorie gezeigt, welche der Verfahren zur codierten Modulation, die in Modems und WLAN-Systemen eine große Rolle spielen, optimal sind. Mit seiner Gruppe hat er Verfahren entwickelt, die im Mobilfunk und bei WLAN weltweit angewandt werden: einmal die Unterdrü- ckung der Störung durch den nächsten Nutzer beim Handy und zum anderen, wie man bei LAN (DSL, Kabel) und WLAN (drahtlos) die Infor- mation optimal auf den gesamten Frequenzbereich verteilt. Er hat mehr als 220 Fachaufsätze in internationalen Zeitschriften und Kon- ferenzveröffentlichungen publiziert. Diese haben mehrfach den „Best paper award” der Gesellschaft für Informationstechnik (ITG) erhalten. Im Jahre 2004 erhielt er den hochdotierten „Vodafone Innovation Award“ für seine wegweisenden Arbeiten zum Mobilfunk. Von 1994 bis 1996 war Johannes Huber Studiendekan der Techni- schen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und von 2007 bis 2009 Dekan dieser Fakultät, die immerhin 46 Lehrstühle mit fast 100 Professoren und 4800 Studenten umfasst. Er fungiert auch als Beauf- tragter der bayerischen Eliteakademie und der gemeinsamen Ferien- akademie der FAU Erlangen-Nürnberg und der TU München. Neben verschiedenen Ämtern in der deutschen Informationstechnischen

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 225252 331.05.20101.05.2010 117:23:557:23:55 Johannes Huber 253

Gesellschaft ITG ist Johannes Huber Fellow des Institutes of Electrical and Electronic Engineers (IEEE), der weltweit größten Ingenieurverei- nigung. Er war mehrfach gewähltes Mitglied des Board of Governors der IEEE Information Theory Society. 2008 wurde er als korrespondie- rendes Mitglied in die Royal Society of Edinburgh gewählt. Viele Jahre war er im Herausgebergremium der Zeitschriften „IEEE Transactions on Communications“ und „International Journal on Electronics and Communications (AEÜ)“ aktiv; die letztere Zeitschrift hat er auch fünf Jahre als Editor-in-Chief betreut.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 225353 331.05.20101.05.2010 117:23:557:23:55 254 Würdigungen

Ernst W. Mayr

Ernst Mayr wurde 1950 in Fürstenfeldbruck geboren. Er studierte an der Technischen Uni- versität München Informatik und wurde dort 1980 mit einer Arbeit mit dem Titel „Ein Algo- rithmus für das allgemeine Erreichbarkeits- problem bei Petrinetzen und damit zusam- menhängende Fragen“ promoviert. Danach ging er für ein Jahr als Visiting Scientist an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und danach zunächst als Research Associate und später als Assistent Professor für sechs Jahre nach Stanford. In dieser Zeit wurde er mit dem IBM Faculty Development Award, dem AT&T Faculty Deve- lopment Award und dem Presidential Young Investigators Award aus- gezeichnet. 1988 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Theoreti- sche Informatik der Universität Frankfurt an. Nach Gastprofessuren in Stanford und Berkeley übernahm er 1993 den Lehrstuhl für Effi ziente Algorithmen an der Fakultät für Informatik der Technischen Universi- tät München. 1997 wurde Ernst Mayr mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet. Mayr wurde international bekannt durch die Lösung des für die Theoretische Informatik grundlegenden Erreichbarkeitsproblems bei Petrinetzen. Die von Carl Adam Petri 1961 eingeführten Petrinetze sind ein Modell für asynchron arbeitende verteilte Systeme, das sich für die Modellierung komplexer technischer Systeme insbesondere auch wegen ihrer Anschaulichkeit bewährt hat. Die Bedeutung dieses Modells für die Technik kann aus der Tatsache abgelesen werden, dass Petri für die Entwicklung der Petrinetze mit dem Werner von Siemens Ring ausgezeichnet wurde, neben Konrad Zuse war Petri der einzige der Informatik angehörende Träger dieses Preises. Ein solches Netz kann verschiedene Zustände annehmen und es erhebt sich die grund- legende Frage, welche Zustände aus einem gegebenen Ausgangszu- stand durch Zustandsübergänge erreicht werden können. Genauer: Gefragt ist nach einer systematischen Methode, die herausfi ndet, ob ein bestimmter Zustand von einem Ausgangszustand erreicht werden kann. Zu der Zeit, als diese Frage gestellt wurde, war schon bekannt, dass für andere wichtige Fragen eine solche systematische Methode nicht existieren kann. Z. B. ist es unmöglich, bei manchen Programmen systematisch, d. h. z. B. mit einem Programm, das auf einer genügend großen Rechenmaschine ausgeführt werden könnte, zu entscheiden, ob sie irgend wann zu einem Ende kommen oder möglicherweise un- begrenzt weiter laufen. In den Jahren der Entwicklung der Petrinetze zeigte Yuri Matiyasevich, dass die ganzzahligen Lösungen ganzzahli- ger Gleichungssysteme nicht systematisch gefunden werden können,

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d. h. es kann für die Lösung dieser Aufgabe kein Programm geben. Entsprechend eifrig waren theoretische Informatiker bemüht, die an- gesprochene Frage für Petrinetze zu beantworten. Dies gelang Ernst Mayr in seiner Dissertation. Er gab einen Algorithmus zur Beantwor- tung der Frage an. Seine Argumentation wurde zunächst noch von Kollegen in Zweifel gezogen, aber inzwischen ist seine Lösung in der Wissenschaft als korrekt akzeptiert. Seine wissenschaftlichen Beiträge decken ein breites Gebiet der theoretischen Informatik ab, wobei seine theoretischen Beiträge im- mer durch einen direkten Bezug zu Anwendungen charakterisiert sind. Neben den bereits erläuterten grundlegenden Beiträgen zur Theorie der Petrinetze seien seine Beiträge zum Wortproblem für kommuta- tive Halbgruppen, zu Scheduling Algorithmen, zu Effi zienten Algo- rithmen für das VLSI-Layout bei graphentheoretischen Problemen, zu komplexitätstheoretische Fragen bei parallelen Programmen, zum pa- rallelen Bin-Packing, zur Komplexitätsfragen und Anwendungen von Polynomidealen, zur parallelen Einbettung von Bäumen und vor allem in neuerer Zeit seine Beiträge zur Bioinformatik, insbesondere der Ge- nomidentifi zierung, genannt. Seine etwa 100 Arbeiten sind in angesehenen Journalen publiziert. Er hat eine Reihe von regelmäßig stattfi ndenden Tagungsreihen ini- tiiert. Mit Yuri Matiyasevich begründete er in St. Petersburg die in- zwischen regelmäßig durchgeführte Joint Advanced Student School (JASS), die auch einen Ableger in Moskau gefunden hat. Auch in der Vertretung des Fachs in der Hochschule als Dekan und Prodekan, in der Öffentlichkeit als Mitglied des Präsidiums der Gesell- schaft für Informatik und in mehreren Begabtenförderungswerken hat sich Ernst Mayr mit großem Arbeitseinsatz engagiert.

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Susanne Renner

Susanne Renner hat den Lehrstuhl für Syste- matische Botanik an der LMU München inne. Sie ist zudem Direktorin des Botanischen Gar- tens München und der Botanischen Staats- sammlung. In Tübingen 1954 geboren, studierte Frau Renner Biologie in Hamburg, wo sie Anfang 1984 nach der Rückkehr von einem zweijähri- gen Forschungsaufenthalt im brasilianischen Amazonasbecken mit den dort erzielten Er- gebnissen promoviert wurde. Sie arbeitete da- nach drei Jahre an der Smithsonian Institution in Washington und sechs Jahre als Professorin an der Universität Aar- hus in Dänemark. 1993 wechselte sie auf eine C3-Professur in Mainz, von wo sie 1996 einen Ruf an die University of Missouri-St. Louis er- hielt; dort war sie bis 2003 tätig. Danach übernahm sie den Münch- ner Lehrstuhl; einen C4-Ruf an die Humboldt Universität zu Berlin und zwei Rufe auf Professorenstellen in den USA hat sie abgelehnt. Forschungsschwerpunkte von Susanne Renner sind die Evolution verschiedener Sexualsysteme der Blütenpl anzen in einem moleku- lar-phylogenetischen Zusammenhang und die Untersuchung der Ausbreitung der Blütenpl anzen mit Hilfe von Fossilien, molekularen Stammbäumen und molekularen Uhren: So trug sie u.a. zu einem besseren Verständnis der Evolution von Getrenntgeschlechtlichkeit (Diözie) innerhalb der Blütenpl anzen bei. Während Diözie bei Tieren das vorherrschende Sexualsystem ist, ist sie bei Pl anzen wenig ver- breitet. Sie entstand im Pl anzenreich vielfach und zu verschiedenen geologischen Zeiten, ist aber unabhängig vom Entstehungszeitpunkt selten mit Artenreichtum verbunden. Die Frage, warum dies so ist, verfolgt Frau Renner mit Methoden der vergleichenden Systematik, mit Feldforschung am natürlichen Standort und neuerdings auch mit molekular-populationsgenetischen Ansätzen. Letztere wendet sie bei Untersuchungen zur Evolution des Y-Chromosoms bei den Gurken- gewächsen Bryonia und Coccinia an. Bryonia, die Zaunrübe, ist zwar der Organismus, an dem die Mendelsche Vererbung von Getrennt- geschlechtlichkeit zuerst durch Correns 1903 entdeckt worden war, jedoch versteht man bis heute weder die Details der pl anzlichen Geschlechtsbestimmung noch eventuelle allgemeine Gesetzmäßig- keiten bei der Evolution von pl anzlichen und tierischen Geschlechts- chromosomen. Auf dem Forschungsgebiet der molekularen Evolution gelang ihr 2003 der erste Nachweis eines lateralen Gentransfers zwi- schen einer Blütenpl anze und einer Gymnospermae und damit der zweite Fall eines natürlichen Gentransfers bei Eukaryoten überhaupt. Schließlich hat sich Frau Renner auch erfolgreich mit physiologischen

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Fragen, wie z.B. der Synchronisation des Blühvorgangs bei tropischen Pl anzen, auseinandergesetzt. Susanne Renner publizierte über 130 Arbeiten sowohl in fachüber- greifenden Zeitschriften wie z. B. Nature und den Proceedings der US National Academy of Sciences, als auch in den Spitzenzeitschriften ihres Faches. Sie ist gefragte Gutachterin für Nature und Science, ge- wählte DFG-Fachgutachterin für Pl anzenwissenschaften, fünf aches NSF-Panel-Mitglied (in Washington) und wurde 2005 zum ausländi- schen Mitglied der Royal Danish Academy of Sciences and Letters ge- wählt. Mit der Wahl von Susanne Renner in die Bayerische Akademie der Wissenschaften wurde eine international hochangesehene Wissen- schaftlerin gewonnen, die den hervorragenden Ruf der Münchner Bo- tanik in der Tradition der Wissenschaftler Martius, Nägeli, Schwende- ner, Goebel, Renner, Merxmüller und Ziegler fortsetzt.

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Bert Sakmann

Bert Sakmann wurde 1942 in Stuttgart gebo- ren und besuchte dort die Schulen bis zum Abi- tur. Von 1962 bis 67 studierte er Medizin an den Universitäten in Tübingen, Freiburg, Paris und München. In München legte er das Staatsexa- men ab, war Medizinalassistent und von 1968 bis 1970 wissenschaftlicher Assistent am MPI für Psychiatrie (Abt. Prof. O. Creutzfeld). Von 1971 bis 1973 arbeitete er als Research Fellow am Uni- versity College London bei dem Nobelpreisträ- ger Bernhard Katz. Er folgte dann seinem Lehrer O. Creutzfeld an das neue MPI für biophysikali- sche Forschung in Göttingen, zuerst als Assistent, und stieg stufen- weise schließlich 1985 zum Direktor der Abteilung Zellphysiologie auf. In Göttingen wurde er auch 1974 über „Elektrophysiologie der neura- len Helladaptation in der Katzenretina“ (ein Creutzfeld-Thema) pro- moviert und habilitierte sich 1982 mit „Beobachtung von Transmitter- Rezeptor-Wechselwirkungen auf molekularer Ebene: Hochaufl ösende Strommessungen an kleinen Membranarealen von Einzelzellen und zellfreien Membranfragmenten“. 1989 wechselte er auf das Direktorat der Abteilung Zellphysiologie des MPI für Medizinische Forschung in Heidelberg, das er bis zur Emeritierung im Jahre 2007 leitete. Er führt jetzt eine Emeritus-Gruppe am MPI für Biochemie in Martinsried. Die wichtigste Erfi ndung von Bert Sakmann ist die „patch-clamp Methode“, die er zusammen mit dem Physiker Erwin Neher in Göt- tingen entwickelte, mit Vorarbeiten in München. Eine mit Lösung ge- füllte Glaspipette mit etwa 1 μm Durchmesser an der Spitze wird auf eine Zellmembran gesetzt, und wenn ein leichter Unterdruck erzeugt wird, bildet sich oft zwischen Glas und Membran ein Giga-seal, eine Verbindung mit mehreren Giga-Ohm elektrischem Widerstand. Die Pipette ist mit einem Stromverstärker verbunden, und durch sie kann man die pico-A-Ströme durch einzelne Kanalmoleküle der Membran messen. Neher und Sakmann experimentierten zuerst an Kanälen, die sich nach Bindung eines Überträgerstoff-Moleküls öffnen und so die Erregungsübertragung an Synapsen zwischen Zellen vermitteln. Bert Sakmann klärte mit seinen Mitarbeitern die komplexe Öffnungskine- tik solcher Kanäle im Bereich von Mikrosekunden auf. Inzwischen sind hunderte von Membrankanal-Typen bekannt, die sich nach Bindung von Signalmolekülen oder nach Änderung des Zellpotentials oder wei- teren Zustandsänderungen der Membran öffnen und Zellaktivitäten steuern. Die patch-clamp-Methode wird inzwischen von tausenden von Labors eingesetzt und bringt reiche Frucht (inzwischen etwa 40000 Zitate). Die Gruppe von Herrn Sakmann hat sie insbesonders zur Entnahme von RNA aus physiologisch und funktionell detailliert

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untersuchten einzelnen Hirnzellen weiterentwickelt und damit eine Fülle von Zelltypen defi niert. Er arbeitet zur Zeit hauptsächlich an der Charakterisierung von funktionellen Verbänden von Hirnzellen, um die Arbeitweise von defi nierten Funktionskreisen aufzuklären. Die Ehrungen von Bert Sakmann aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Würdigung sprengen. Die wichtigste ist der Nobelpreis für Phy- siologie, den er 1991 zusammen mit Erwin Neher erhielt. Schon davor war die Liste der Ehrungen lang. So wurde er z. B. 1977 mit dem Nernst- Preis, 1979 mit dem Feldberg-Preis und 1986 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. 1989 wählte ihn unsere Akademie zum korrespondie- renden Mitglied. Nach dem Nobelpreis hat sich die Liste der Ehrungen beträchtlich verlängert. Er ist vielfacher Ehrendoktor, u.a. der Ludwig- Maximilians-Universität München.

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Dietrich von Schweinitz

Dietrich von Schweinitz, Ordinarius für Kin- derchirurgie im Dr. v. Haunerschen Kinderspital in München, geboren am 18. März 1954, studierte in Hamburg Medizin, wurde dort 1981 promo- viert und ging nach einer ärztlichen Ausbildung von zwei Jahren Pädiatrie und vier Jahren Allge- meinchirurgie 1987 an die Medizinische Hoch- schule Hannover, um Kinderchirurg zu werden. Dort begann er neben seiner kinderchirurgischen Weiterbildung Forschungsarbeiten über maligne Tumoren bei Kindern und habilitierte sich 1995 mit der Arbeit „Das Hepatoblastom. Biologische und klinische Untersuchungen zu einem seltenen Tumor des Kindes- alters“. Vier Jahre später wurde er als Ordinarius für Kinderchirurgie an die Universität Basel berufen und von dort vier Jahre später, also 2003, auf das entsprechende Ordinariat der LMU München. Auf der einen Seite ist Dietrich von Schweinitz als meisterhafter Kinderchirurg bekannt, dessen Klientel weit über die Landesgren- zen hinausreicht. Andererseits aber nimmt er in der medizinischen Wissenschaft aufgrund seiner onkologischen Forschungarbeiten international eine herausragende Position als gründlichster Kenner der sog. embryonalen Tumoren ein. Das sind angeborene maligne Geschwülste, denen betroffene Kinder, unbehandelt, in den ersten Lebensjahren zum Opfer fallen: Neuroblastome, Nephroblastome und Hepatoblastome. Von Schweinitz widmete seine Arbeit vor allem dem Hepatoblastom, der Biologie, Cytobiochemie und Cytogenetik dieses in Struktur, chromosomalen Anomalien und Produktion von Wirkstoffen äußerst variabel sich manifestierenden Tumors. Hieraus ließen sich Folgerungen für die Behandlung ableiten, insbesondere auch für das Ineinandergreifen von Operation und Einsatz von Cyto- statica. Die Wirkung letzterer wurde außerdem an intraperitoneal in Mäuse oder Ratten transplantierten Tumor-Zellkulturen untersucht. Da das Hepatoblastom selten ist, nutzte von Schweinitz Kontakte zu anderen Forschern, um einen Forschungsverbund in Europa, den USA und Kanada aufzubauen. Durch häufi ge Konferenzen dieser Gruppe, in der er nach wie vor der Spiritus rector ist, über das Vorgehen in der Kombination von Cytostase und Operation gelang es, die Sterblich- keit betroffener Kinder von 65% auf 24% zu senken. Dietrich von Schweinitz gehört international zu den führenden Persönlichkeiten in der Krebsbekämpfung und -behandlung. So ist er der Vertreter der Kinderchirurgie im Scientifi c Committee der In- ternationalen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP). Schon 1994 war ihm die Leitung der kooperativen Lebertumorstudien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie übertra-

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gen worden. Er ist Mitglied einer Expertenkommission der Deutschen Bundesärztekammer für Richtlinien zur Diagnostik erblicher Erkran- kungen mit Krebsdisposition. 1995 erhielt er den Richard-Drachter- Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie.

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Barbara Stollberg-Rilinger

Barbara Stollberg kam 1955 in Bergisch-Gladbach zur Welt, machte 1974 das Abitur und studierte danach an der Universität Köln Geschichte, Ger- manistik und Kunstgeschichte. 1980 legte sie das Erste Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien ab und heiratete den Althistoriker Rolf Rilinger, der 2003 verstarb. Nach der Promotion 1985 und der Habilitation 1995 für Neuere Geschichte bei Johannes Kunisch in Köln erhielt sie 1997 den Ruf auf eine C 4-Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster. Die Aufga- ben dieses Lehrstuhls nimmt sie bis heute wahr. Die Wissenschaft hat bereits ihr Erstlingswerk, die Dissertation über das Thema „Der Staat als Maschine“, mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Es geht darin um die Geschichte einer politi- schen Metapher im Schrifttum vor allem des 18. Jahrhunderts, deren ambivalente Bedeutung die Autorin mit schon bemerkenswert rei- fem Urteil herausarbeitet: Die Metapher zielt mit einem Bild über die Rationalisierung absoluter Herrschaft einerseits auf deren Perfektio- nierung, andererseits aber auf ihre Beschränkung durch die Gesetz- mäßigkeiten des Staatsapparates. Die Arbeit hat nicht zuletzt die wissenschaftliche Diskussion um den Aufgeklärten Absolutismus ent- schieden bereichert. Die bestechende methodische Klarheit, die Bar- bara Stollberg-Rilingers erstem Werk zu eigen ist, zeichnet auch ihre Habilitationsschrift mit dem Titel „Vormünder des Volkes?“ aus, in der sie „Konzepte landständischer Repräsentation in der Spätphase des Alten Reiches“ erörtert. Dieses ausdrücklich dem begriffsgeschicht- lichen Ansatz von Reinhart Koselleck, aber auch dem grundlegenden Buch von Hasso Hofmann verpfl ichtete Werk beantwortet auf der Grundlage des politischen und juristischen Diskurses der Zeitgenos- sen erstmals überzeugend die Frage, inwiefern die Landstände in den Publikationen jener Epoche als „Repräsentanten des Volkes“ begriffen wurden. Die Autorin zeigt, dass Repräsentation der Untertanen durch die Stände nicht im Sinne einer Vertretung zu verstehen war, sondern als Ausdruck einer allgemeinen Verbindlichkeit förmlich gefasster Landtagsbeschlüsse, die über die Stände pars pro toto der Gesamtheit der Untertanen zugerechnet wurden. Barbara Stollberg-Rilinger begann ihre wissenschaftliche Laufbahn mit beeindruckenden Studien auf zentralen Forschungsfeldern der frühneuzeitlichen Reichsgeschichte, die sie als hervorragende Kenne- rin der politischen Theorie, Publizistik und juristischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts ausweisen. Ihre ungewöhnliche wissenschaftli- che Kreativität aber stellte sie nach ihren Qualifi kationsarbeiten durch

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die mit großer Energie vorangetriebene Erschließung eines neuen, bis dahin geradezu verachteten Forschungsfeldes unter Beweis. Seit ihrer vor elf Jahren erschienenen Studie über das „Zeremoniell als politi- sches Verfahren“ bis zu der 2008 publizierten Monographie über „Des Kaisers alte Kleider“ hat Frau Stollberg-Rilinger Wege zum Verständnis der vormodernen, ständischen Gesellschaft gebahnt, indem sie deren Kommunikation mit Hilfe von Symbolen und Ritualen ernst nahm. Die Ausweitung dieses Forschungsansatzes auf „Vormoderne politische Verfahren“ im Rahmen einer großen Tagung hat sie zu der Einsicht ge- führt, dass in der vormodernen Gesellschaft Verfahren keineswegs nur der Legitimation von Entscheidungen im Sinne Luhmanns dienten, sondern der Bestätigung und „Bekräftigung der gesamten politisch- sozialen Ordnung“. Das große Buch über „Des Kaisers alte Kleider“ analysiert das Verhältnis von „Verfassungsgeschichte und Symbol- sprache“ im Alten Reich eingehend an Hand mehrerer ausgewählter Reichstagsereignisse. Auf diese Weise öffnet sie der Forschung die Augen für eine anders geartete Rationalität politischer und sozialer Beziehungen, die freilich bis in die Gegenwart ihre Bedeutung keines- wegs völlig eingebüßt hat. Durch den Blick gerade auf das Fremdar- tige der Vergangenheit die Gegenwart besser und umfassender be- greifen – dies ist das gewiß nicht geringste Ergebnis der von Barbara Stolberg-Rilinger durchgeführten Forschungen. Barbara Stollberg-Rilinger ist seit langem im Münsteraner Son- derforschungsbereich über „Symbolische Kommunikation und ge- sellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution“ engagiert und seit 2003 dessen Sprecherin. Ihre große wissenschaftliche Leistung ist durch manche Ehrung, vor allem aber durch den Leibniz-Preis ausgezeichnet worden. Sie ist Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Historikerin- nen und Historiker Deutschlands und darf heute als eine der profi lier- testen Historikerinnen der mittleren Generation bezeichnet werden.

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Gotthard Strohmaier

Gotthard Strohmaier, einer der profi liertesten Kenner der spätantiken und islamischen Kul- tur- und Wissenschaftsgeschichte, wurde am 4. November 1934 in Zwickau geboren. Nach dem Studium der Gräzistik und Orientalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde er 1964 mit der Arbeit „Die arabisch erhaltene Galen- schrift ‚Über die Verschiedenheit der homoiome- ren Körperteile’ zum ersten Male herausgege- ben, übersetzt und erläutert“ promoviert. Darin wird bereits der Schwerpunkt angedeutet, dem Strohmaier in der Folgezeit hauptsächlich ver- pfl ichtet blieb: das Gebiet der sog. Graeco-Arabica. Da ihm eine uni- versitäre Lehrtätigkeit verwehrt wurde, arbeitete er von 1969 bis 1992 am Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie. 1991 wurde er in Tübingen für Islamwissenschaft habilitiert. Seit 1995 lehrt er als Honorarprofessor am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin und ist weiterhin Mitarbeiter am „Corpus Medico- rum Graecorum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wis- senschaften. Gotthard Strohmaier veröffentlichte eine Fülle von Einzelstudien zur griechischen und arabischen Medizin-, Wissenschafts-, Philoso- phie- und Religionsgeschichte sowie zum wissenschaftlichen und künstlerischen Erbe des Islams in Europa, häufi g an entlegener Stelle. In den zwei Sammelbänden „Von Demokrit bis Dante“ (Hildesheim 1996) und „Hellas im Islam“ (Wiesbaden 2003) wurden die meisten dieser wertvollen Arbeiten jedoch bequem zugänglich gemacht. Für die Geschichte der Astronomie bei den Arabern ist sein Buch „Die Ster- ne des Abd ar-Rahman as-Sufi “ (Leipzig 1984) hervorzuheben. Seine letzte monographische Publikation gilt „Avicenna“ (München 1999, 2. Aufl age 2006). In seiner Dissertation befasst sich Strohmaier mit einer im griechi- schen Original verlorenen Schrift Galens, die nur in einer arabischen Übersetzung von ‛Īsā ibn YaÄyā, einem Schüler des berühmten Áunain ibn IsÄāq, in zwei Istanbuler Handschriften erhalten ist. Die sorgfäl- tige Edition und Übersetzung des Textes gewinnt besonderen Wert durch die Kommentierung, die eine meisterliche Beherrschung der Problematik von Übersetzungsliteratur auf dem Gebiet der Medizin- geschichte verrät. Galen auf der einen Seite und Áunain ibn IsÄāq auf der anderen gelten weitere wichtige Studien Strohmaiers im Zusam- menhang der gräko-arabischen Übersetzungen, z. B. der Beitrag „Der syrische und der arabische Galen“ in dem Sammelwerk „Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt“ (1994), in dem besonders die oft übersehene Vermittlerfunktion der syrischen Literatur unterstrichen

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wird. Auch die Erforschung der arabischen Medizingeschichte hat Strohmaier durch eine Reihe wichtiger Beiträge gefördert, darunter z.B. „Dura mater, pia mater. Die Geschichte zweier anatomischer Ter- mini“ (1970). Die Philosophiegeschichtsschreibung hat Strohmaier da- durch bereichert, dass er die oft als gering eingeschätzte Bedeutung von Sokrates und Plato in der arabischen Tradition neu beleuchtet hat (vgl. die beiden Abhandlungen „Das Bild des Sokrates in der arabi- schen Literatur des Mittelalters“ (1997) und „Platon in der arabischen Tradition“ (2002). In seinem Buch „Denker im Reich der Kalifen“ (1979) werden von arabischen (d. h. arabisch schreibenden!) Philosophen u. a. al-Kindī, ar-Rāzī, al-Fārābī, Avicenna und Averroes in profunden Minia- turen dem Leser, der keine orientalistischen Vorkenntnisse mitbringt, nahegebracht. Dieses Buch legt zugleich Zeugnis über ein weiteres, von Strohmaier bearbeitetes Gebiet ab, nämlich die arabischen Wis- senschaften, besonders die Naturwissenschaften. Das besondere In- teresse Strohmaiers gilt hier einem Gelehrten, der im Westen erst im 19. Jahrhundert bekannt wurde, nämlich al-Bîrûnî (973–1048). Unter dem Titel „In den Gärten der Wissenschaft“ (Leipzig 1988; 2. Aufl . 1991) veröffentlichte er eine ins Deutsche übersetzte Auswahl aus dessen umfangreichem und vielseitigem Werk, wodurch es ihm hervorragend gelungen ist, den geistigen Horizont dieses vielleicht bedeutendsten Universalgelehrten der islamischen Welt aufzuzeigen. Strohmaier hat auch gewichtige Beiträge zur Kultur- und Religionsgeschichte geleis- tet; genannt seien „Byzantinischer und jüdisch-islamischer Ikonoklas- mus“ (1980) sowie einige Beiträge zu den sog. „Sabiern“ aus Harran. Auch zur Frage der „orientalischen Quellen“ der „Divina commedia“ von Dante hat Strohmaier Neues beigesteuert, indem er auf die neu- platonisch beeinfl usste Schrift „Hayy ben Mekiz“ des Abraham ibn Ezra (1092–1167) hinwies, die Dante durch Vermittlung seines jüdi- schen Zeitgenossen Immanuel ha-Romi bekannt gewesen sein dürfte. Schließlich sind noch Strohmaiers Beiträge zu Leben und Werk seines sächsischen Landmannes Johann Jakob Reiske (1716–1774), „Byzanti- nist und Arabist der Aufklärung“ (1976), zu nennen.

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Kommissionsberichte Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Drei Dinge aus der wissenschaftlichen Arbeit der Historischen Kom- mission sind 2009 besonders hervorzuheben: Erstens konnte am 6. Juli 2009 das online-Angebot des „Biographie- Portals“ (www.biographie-portal.eu) eröffnet werden. Partner dieser internationalen Kooperation, die allein aus Eigenmitteln fi nanziert wird, sind die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für „Allgemeine Deutsche Biographie“ (ADB) und „Neue Deutsche Biographie“ (NDB), die Österreichische Akademie der Wissenschaften für das „Österreichische Biographische Lexikon“, die Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz für das gleichnamige Lexi- kon sowie die Bayerische Staatsbibliothek (BSB).

Screenshot.

Seitdem können 120.000 Personen über eine gemeinsame Such- maske recherchiert werden (vgl. Bernhard Ebneth/Stefan Jordan, Zer- tifi ziertes Wissen im World Wide Web. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 22–23.; als pdf-Datei unter www.badw.de). Infolge der großen Presse- resonanz, die das neue historisch-biographische Angebot unter ande- rem bei DeutschlandradioKultur, ZDF.de oder sogar BILD.de fand, konn- te der Server der BSB an den ersten Tagen den Ansturm nicht immer bewältigen. Inzwischen läuft der Auftritt stabil und komfortabel. Das Biographie-Portal wurde am 25. November 2009 in der Österreichi- schen Akademie der Wissenschaften in Wien ein zweites Mal vorge-

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stellt. Von Seiten der NDB-Redaktion war daran Bernhard Ebneth mit dem Vortrag „Entwicklung und Perspektiven des Biographie-Portals“ beteiligt. Anfang 2010 folgt bereits der nächste Schritt beim raschen Ausbau des digitalen historisch-biographischen Angebots der Abteilung NDB: Pünktlich zum Ende der zweijährigen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (2007–2009) steht dann den Nutzern das in Kooperation von BSB und Historischer Kommission erstellte Volltextangebot der ADB und der Bände 1 bis 22 (A bis Schw) der NDB zur Verfügung, das wahlweise über die Suche des Biographie-Portals oder eine neue Suchmaske des digital künftig als „Deutsche Biogra- phie“ fi rmierenden Angebots von NDB und ADB möglich ist. Dieser

qualitative Sprung wird noch dadurch gesteigert, dass etwa 75.000 Namen der in ADB und NDB vorkommenden rund 90.000 Personen im Rahmen des Projekts mit der PND, einem festen Normdateniden- tifi kator, verknüpft worden sind. In einem ersten Schritt werden zu diesen 75.000 Personen Verlinkungen auf die bibliothekarischen Res- sourcen der BSB, des Bayerischen Verbundkatalogs und der Deutschen Nationalbibliothek angeboten. Die Artikel verfügen damit über eine dynamische bibliographische Komponente. Künftig kann jede weitere für die historisch-biographische For- schung interessante Ressource, die ebenfalls über die PND verfügt, mit der „Deutschen Biographie“ verlinkt und damit das wissenschaftliche Angebot ständig erweitert werden; dies gilt auch für Bilder, Quellen oder Datenbanken. Wenn die DFG 2010 einen Fortsetzungsantrag von Historischer Kommission und BSB bewilligt, könnte sich das Ange- bot durch die Integration von weiteren 90.000 Personendatensätzen aus der so genannten NDB-Hauptkartei in einem Jahr auf 180.000 recherchierbare Personennamen verdoppeln, wovon weitere 30.000 ebenfalls über die PND verfügen würden. Es stünden dann 100.000 PND-versorgte Personennamen im Netz für historisch-biographische Forschungsanfragen zur Verfügung. Um die begonnene Kooperation im Rahmen des „Biographie-Por- tals“ im nationalen und europäischen Maßstab voran zu bringen, veranstalten Historische Kommission und BSB, gefördert von der DFG, vom 25. bis 27. Februar 2010 eine internationale Tagung zum Thema „Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem“. Es werden rund 100 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zu der Tagung in München

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erwartet, die im Historischen Kolleg und der BSB stattfi ndet. Auf der Agenda stehen vor allem die Erweiterung der begonnenen Kooperati- on um deutschsprachige und fremdsprachige Angebote sowie damit zusammenhängende technische Fragen. Deutlich wird an dem Skizzierten, dass die „Deutsche Biographie“ unter Leitung von Hans Günter Hockerts auf dem Feld der digitalen historisch-biographischen Arbeit eine innovative Rolle spielt. Die digi- tale Entwicklung macht aber auch Defi zite deutlich, die sich aus den seit 1953 in Papierform produzierten NDB-Bänden ergeben: Wichti- ge Namen fehlen, da die Personen teilweise erst nach dem Erschei- nungsjahr verstorben sind; manche Beiträge geben auch nicht mehr den Stand der Forschung wider. Nachdem die „Deutsche Biographie“ in digitaler Form noch stärker als in ihrer Printversion ein nationales Referenzwerk mit weltweiter Verbreitung darstellt, erwägt die Histori- sche Kommission, einen Vorstoß zu unternehmen, damit die personel- len und materiellen Voraussetzungen geschaffen werden können, um die beschriebenen Mängel kurzfristig und parallel zum Abschluss der Druckausgabe (Bände 25 bis 28) abstellen zu können. Zweitens bildete im Oktober 2009 die Veröffentlichung der Edition der Akten des epochalen Reichstags zu Augsburg 1555 in vier Teilbän- den mit über 3.000 Seiten einen Höhepunkt in der Arbeit der Histo- rischen Kommission. Der Gesamtband wurde unter Leitung von Eike Wolgast von Rosemarie Aulinger, Erwein H. Eltz und Ursula Machoczek bearbeitet. Drittens ist das von der Jahresversammlung im März 2009 be- schlossene neue Projekt „Rheinischer Kapitalismus. Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in der Bonner Republik (1949–1990)“ zu nennen. Um ein schlüssiges Konzept für die Erforschung dieser Thematik zu entwi- ckeln und eine Übersicht über die Quellengrundlage zu gewinnen, ha- ben der Präsident und Hans Günter Hockerts bei der Fritz Thyssen Stif- tung zunächst eine Machbarkeitsstudie beantragt. Diese wurde Ende Juni 2009 bewilligt. Seit dem 1. September 2009 ist Friederike Sattler (Berlin) unter Leitung von Herrn Hockerts zunächst für zehn Monate damit betraut, die Fragestellungen zu präzisieren und eine große Zahl von staatlichen Archiven, von Parteien, Verbänden und Geschäftsban- ken zu besuchen, um das Material zu erschließen und die Nutzungs- bedingungen zu erkunden. Mit dem Projekt verbindet die Historische Kommission das Ziel, ihre Forschungstätigkeit noch deutlicher auf das 20. Jahrhundert auszudehnen. Herauskristallisiert haben sich zum jetzigen Zeitpunkt vier zentrale Forschungsdimensionen: die Arbeits- beziehungen, das Geld- und Finanzsystem einschließlich des Kredit- wesens, die Wirtschaftsordnungspolitik und der refl exive Diskurs über normative Leitbilder der Wirtschafts- und Sozialethik. Aktuell wird als Auftakt eine Edition des persönlichen Briefwechsels zwischen führen- den Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesell- schaft zum Thema „Streit um die Soziale Marktwirtschaft“ erwogen.

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Weitere Klärungen für dieses auf zwölf bis 16 Jahre angelegte Projekt werden im Laufe des Jahres 2010 erwartet. Seit dem 1. Januar 2009 hat sich Dietmar Grypa exzellent in die Be- arbeitung der Ranke-Briefedition eingearbeitet. Gemeinsam mit dem Abteilungsleiter Gerrit Walther hat er für die Neuausgabe des ersten Bandes (1813–1825) die Textgrundlage einer kritischen Revision un- terzogen. Durch seine fundierten und vielfältigen Archivrecherchen erhalten die Edition und deren Kommentierung eine ganz neue Di- mension. Es handelt sich insbesondere um neue Erkenntnisse über die persönliche, soziale, politische und wissenschaftliche Lebenswelt Rankes. Verwiesen sei hier nur auf die große Zahl ehemaliger Ange- höriger des Lützower Freikorps, der Turner und Burschenschaftler, zu denen Ranke – entgegen bisheriger konservativer Legenden – einen auffallend engen Kontakt unterhielt. Erhebliche neue Befunde erga- ben auch die prosopographische Sichtung von Rankes weiblichem Umfeld und seiner Kontakte zu führenden Berliner Salons. Zu nennen ist schließlich noch die jetzt erst erkennbar werdende Bedeutung der „Societas Graeca“ für Rankes berufl ichen Aufstieg und seine Forma- tion als Wissenschaftler. Dies rechtfertigt eine Neukonzeptionierung des Gesamtunternehmens. Die Folge sind weitere umfassende Ar- chivrecherchen im In- und Ausland für den ersten, noch mehr aber für den zweiten Band. Daraus ergibt sich auch eine Ausdehnung der Bearbeitungszeit. Der Abteilungsleiter hält diese Anpassung jedoch angesichts der Befunde für evident und der Persönlichkeit Rankes für angemessen. Die neue Anlage des Unternehmens war bereits Gegen- stand des Fortsetzungsantrags, der Mitte November 2009 an die DFG gerichtet worden ist. Mit der Vorlage der Neuausgabe des revidierten ersten Bandes der Briefausgabe ist 2012 zu rechnen. Auch 2009 hat die Historische Kommission wieder eine stattliche Reihe von Drittmittelanträgen gestellt. Dabei war sie zwar nicht im- mer erfolgreich, angesichts einer Bewilligungsquote von 49,4% bei der DFG im Bereich der Geisteswissenschaften muss das Ergebnis jedoch als beachtlich bezeichnet werden. Der noch 2008 gestellte Antrag für eine „Digitale Edition der Reichsabschiede und Reichsordnungen 1489–1654“ wurde am 20. Februar 2009 von der Fritz Thyssen Stiftung abgelehnt. Den 2009 gestellten Antrag für die Machbarkeitsstudie „Rheinischer Kapitalismus“ hat sie – wie oben erwähnt – dann jedoch bereits Ende Juni 2009 bewilligt. Ihr Antrag für die ebenfalls bereits genannte Tagung „Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem“, den die Kommission zusammen mit der BSB im Juni 2009 gestellt hat- te, wurde zunächst durch die Gerda Henkel Stiftung abgelehnt. Da- raufhin richteten die Partner diesen Tagungsantrag an die DFG, die ihn im August bewilligte. Der im Frühjahr bei der DFG von Helmut Neu- haus und Hans-Werner Hahn gestellte Antrag für ein drittes Jahr zur Bearbeitung der Edition „Thüringische Staaten (1806–1813)“ in der Ab- teilung „Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten“ wurde

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Anfang November bewilligt. Bei der DFG haben die Kommission und die BSB im August ferner noch einen Fortsetzungsantrag zum Aus- bau von NDB/ADB-online um 90.000 Personendatensätze gestellt. Schließlich hat die Bayer AG auf Anfrage des Präsidenten der Histo- rischen Kommission zugesagt, die von Kordula Kühlem bearbeitete Briefedition ihres Firmengründers Carl Duisberg in den Jahren 2010 und 2011 mit insgesamt 40.000 € zu fördern. Der Drittmittelanteil zur Finanzierung der Forschungs- und Editi- onstätigkeit der Historischen Kommission lag auch 2009 erneut bei 25%. Diese Linie wird auch im kommenden Jahr mit einer Reihe von Anträgen fortgesetzt, unter anderem für eine Edition der „Wahlkapitu- lationen 1519–1792“, einen revidierten Antrag für eine digitale Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ – hierzu fand am 29. September 2009 in München eine Besprechung zwischen Theo Kölzer, Vertretern der BSB, Matthias Reinert und dem Geschäftsführer, Karl-Ulrich Gelberg, statt – sowie möglicherweise für eine Edition zum Ersten Weltkrieg. Matthias Reinert, der digitale Querschnittaufgaben für die Historische Kommission erfüllt – der Schwerpunkt lag 2009 beim digitalen Auftritt der „Deutschen Bio- graphie“ – ist von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Mitglied der Arbeitsgruppe Digitalisierung berufen worden, die unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Arnold Picot steht. Aufgabe der Gruppe ist es, an der Entwicklung eines Gesamtkonzepts der Union der Akademien der Wissenschaften in Deutschland zur Retrodigita- lisierung, Digitalisierung künftiger wissenschaftlicher Arbeiten und von Arbeitsmaterialien für die im Akademienprogramm geförderten Projekte mitzuwirken. Die Arbeit von Herrn Reinert ist für die digitalen Aufgaben der His- torischen Kommission unverzichtbar. Sie wird im Rahmen der Aufstel- lung des Doppelhaushalts 2011/2012 Mittel beantragen, um ihn und Oliver Braun, der die Edition der Bayerischen Ministerratsprotokolle 1945–1954 bearbeitet, auch in Zukunft weiter beschäftigen zu können. Am Donnerstag, den 5. November 2009, wurde der Band 79 der Schriftenreihe der Historischen Kommission, die Biographie Karl Hampes von Folker Reichert, in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert- Gedenkstätte in Heidelberg im Rahmen der Reihe „Biographie und Geschichte“ öffentlich vorgestellt. Der Sekretär der Historischen Kom- mission und Herausgeber der Schriftenreihe, Helmut Neuhaus, sprach bei dieser Gelegenheit ein Grußwort; die Einführung hielt Bernd Schneidmüller, Historisches Seminar der Universität Heidelberg. Da- mit setzt die Historische Kommission, die Arbeitsstellen in Deutsch- land, Österreich und der Schweiz unterhält, den Weg fort, Bücher und digitale Angebote auch außerhalb Münchens zu präsentierten. In ganz unterschiedlicher Weise war die Historische Kommission im vergangenen Jahr in die vielfältigen Aktivitäten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu ihrem 250-jährigen Jubiläum einge-

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bunden. Am Anfang des Jubiläumsjahres stand eine gemeinsam ver- anstaltete Reihe historischer Vorträge. Unter anderem referierten die Kommissionsmitglieder Horst Möller über „Der Akademie-Gedanke im Zeitalter der Aufklärung“, Dietmar Willoweit, Präsident der Akade- mie, über „Aufbruch in die Welt des Wissens. Gründung und Entwick- lung der Akademie 1759 bis 1848“ und Gerhard A. Ritter zum Thema „Die Akademie zwischen liberaler Ära und Deutschem Reich (1848– 1914)“. Dietmar Willoweit hat im Verlag C. H. Beck den Band „Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Porträts“ herausgegeben. Er selbst zeichnet darin das Bild des Gründungspräsidenten der Akademie, des Juristen und Diplomaten Johann Georg von Lori, Horst Fuhrmann stellt Friedrich Baethgen und Ignaz von Döllinger vor, Arnold Esch den Geschichtsschreiber des mittelalterlichen Rom, Ferdinand Gregoro- vius, und Winfried Schulze setzt sich kritisch mit Karl Alexander von Müller auseinander, der 1936 Akademiepräsident wurde und von 1928 bis 1945 Sekretär, von 1938 bis 1942 „Präsident“ der Historischen Kom- mission war. Aus dem Jubiläumsheft von „Akademie Aktuell“, das zum Festakt am 27. Juni 2009 im Herkulessaal der Münchner Residenz er- schien, sei auf den erhellenden Beitrag von Dieter Langewiesche „Die Aufgabe der Akademie ist die Erforschung des Grundes der Dinge. Zum Selbstbild der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in den Reden ihrer Präsidenten“ verwiesen (Akademie Aktuell 2 (2009), 87– 90, pdf-Datei unter www.badw.de). Die Lektüre legt nahe, eine – gege- benenfalls digitale – Edition der Reden ernsthaft zu prüfen. Prominent war die Historische Kommission auch mit Exponaten bei der Ausstel- lung zur Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv (28. März bis 5. Juli 2009) vertreten. Den Abschnitt über die Historische Kommission im Ausstellungskatalog „Helle Köpfe“, München 2009, S. 110–121, hat ihr Geschäftsführer verfasst. Thema war die Historische Kommission ebenso bei der von Friedrich Wilhelm Graf konzipierten Tagung „Wen- depunkte der Akademiegeschichte“ am 20. und 21. Juli 2009 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in Nymphenburg. Im Mittelpunkt des Beitrags des Historikers und Theologen Johannes Wischmeyer (Mainz) stand ihr großes, aber heute weitgehend vergessenes monographi- sches Projekt „Geschichte der Wissenschaften in Deutschland“. In den Jahren 1864 bis 1913 erschienen 32 Bände. Matthias Berg (Berlin), der an einer Biographie Karl Alexander von Müllers arbeitet, entwarf ein kritisches Bild seiner Rolle in den Jahren 1936 bis 1944 als Akademie- präsident. Beide haben für ihre Vorträge das Archiv der Historischen Kommission intensiv benutzt, das als Depositum im Archiv der Baye- rischen Akademie der Wissenschaften liegt. Am Samstag, dem 5. De- zember 2009, präsentierten schließlich die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter der Redaktion der NDB an einem Stand im Rahmen des „Tages der Offenen Tür“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ihre

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Arbeit. Im Rahmen des Vortragsprogramms dieses Tages referierte Matthias Reinert über „Die Neue Deutsche Biographie: Auf dem Weg zum biographischen Informationssystem im Internet“. Der „Tag der Offenen Tür“ bildete den Abschluss der zahlreichen Veranstaltungen zum 250-jährigen Akademiejubiläum. Nicht nur zum Jubiläum, sondern kontinuierlich hat die Historische Kommission Beiträge zum Periodikum „Akademie Aktuell“ der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften beigesteuert, um die interessier- te Öffentlichkeit über ihre Forschungsarbeit zu unterrichten (vgl. die pdf-Dateien unter www.badw.de). Schließlich sei noch genannt, dass die 2008 begonnene Initiative, auf der Homepage der Historischen Kommission (www.historische- kommission-muenchen.de) für alle vier Abteilungen der „Deutschen Reichstagsakten“ Verzeichnisse anzubieten, die verlässlich über Ort, Zeit und Dauer einer Reichsversammlung oder eines Reichstages vom 14. bis 17. Jahrhundert informieren und Angaben über Quellen und Li- teratur machen, abgeschlossen worden ist. Im Einzelnen sind dies: • Die Reichsversammlungen der Jahre 1376 bis 1485 (Gabriele Annas), • Reichsversammlungen und Reichstage der Regierungszeit Maximi- lians I. (1486–1519). Sämtliche Tage mit Daten und Literatur (Dietmar Heil und Reinhard Seyboth), • Reichstage und Reichsversammlungen unter Kaiser Karl V. (1519– 1555). Eine Übersicht (Silvia Schweinzer), • Reichsversammlungen 1556–1662. Sämtliche Tage mit Daten und Literatur (Josef Leeb und Maximilian Lanzinner).

I. Die Beantragung der Druckkostenzuschüsse für die Bände 19/2 und 19/3 der „Älteren Reihe“ der „Deutschen Reichstagsakten“ von Johan- nes Helmrath (Reichstag zu Frankfurt 1454) und Gabriele Annas (Tag zu Wiener Neustadt 1455) hat sich aus verschiedenen Gründen noch einmal verzögert. Die Anträge sollen jetzt Anfang 2010 gestellt wer- den. Frau Annas hat bereits mit der Bearbeitung von Band 20 (1455 bis 1463) begonnen. Waren die letzten Bände der „Älteren Reihe“ einzel- nen Reichsversammlungen gewidmet, so bietet Band 20 genau die versammlungstypologische Gemengelage, die als integraler Bestand- teil der spätmittelalterlichen Vorgeschichte des frühneuzeitlichen Reichstags im Rahmen der „Deutschen Reichstagsakten“ zu doku- mentieren ist. In einem ersten Teil soll die dichte Kette kurfürstlicher Tagsatzungen der Jahre 1455 bis 1459 wesentlich über eine Regestie- rung der einschlägigen Aktenstücke erschlossen werden. Darauf fol- gen in einem zweiten Teil die editorisch breiter zu präsentierenden Reichsversammlungen zu Nürnberg im März 1460 und zu Wien im September/Oktober 1460, die sich im Gefolge des Kongresses von Mantua (1459/60) erneut – nach den drei Türkenreichstagen der Jahre

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1454/55 – der Organisation eines geplanten Feldzugs gegen die Türken zuwandten. An dieses Kernstück des Bandes schließen sich die konkur- rierenden kaiserlichen und kurfürstlichen Tage der Jahre 1461 bis 1463 an, die in einem dritten Teil – editorisch entsprechend komprimiert – erfasst werden. Die Bearbeiter des Bandes 24 (1478–1485), Franz Fuchs (Würzburg) und Wolfgang Krieger (Mannheim), haben ihren Arbeits- auftrag zurückgegeben. In der „Mittleren Reihe“ haben Dietmar Heil (Konstanz 1507) und Reinhard Seyboth (Augsburg und Trier/Köln 1510/1512) ihre Archiv- recherchen nahezu abgeschlossen. Für den Konstanzer Reichstag er- wiesen sich insbesondere die umfangreichen Berichte des veneziani- schen Gesandten Vincenzo Querini als überaus informativ für alle mit dem geplanten Romzug Maximilians I. – dem zentralen Thema des Reichstages – zusammenhängenden Fragen. Querini leuchtet nicht nur die Beziehungen des Reichsoberhauptes zu den möglichen Part- nern und Gegnern seines Italienzuges aus, sondern stellt sie auch in Zusammenhang mit den Verhandlungen des Reichstages bis hin zu den Positionen einzelner Stände. Diese Quelle wurde im vergangenen Jahr in Venedig erschlossen. Wie sehr die Kenntnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommission in Fachkreisen geschätzt werden, belegt für das vergan- gene Jahr unter anderem die Einladung von Reinhard Seyboth zu einer Tagung des Interdisziplinären Zentrums „Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit“ der FU Berlin zum Thema „Maximilians Welt: Kaiser Maximilian I. im Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition“ (19. bis 22. März 2009). Er hielt dort einen Vortrag zum Thema „Reichs- reform und Reichstag unter Maximilian I“. Die von Peter Schmid be- arbeitete Edition über „Reichstage und Reichsversammlungen sowie Regimentsregierung von 1499–1503“ ist auch im vergangenen Jahr wegen seiner universitären Verpfl ichtungen nur langsam vorange- kommen, nähert sich jedoch dem Abschluss. In der „Jüngeren Reihe“ der Deutschen Reichstagsakten ist die Edi- tion der Akten des Reichstages zu Augsburg 1555 erschienen. Die von Silvia Schweinzer bearbeitete Edition des Reichstags zu Nürnberg 1542 wird Anfang 2010 folgen. Frau Schweinzer hat im Anschluss daran damit begonnen, den Nürnberger Reichstag von 1543 zu bearbeiten, für den Vorarbeiten existieren. Rosemarie Aulinger hat die Edition der Akten der Reichstage zu Augsburg 1525 und Speyer 1526 sowie des an- schließenden Esslinger Fürstentages zum Jahresende abgeschlossen. Ein druckfertiges Manuskript für diesen Band wird im ersten Halb- jahr 2010 vorliegen. Nachdem nun auch die Arbeiten am Augsburger Reichstag von 1530, die längere Zeit ruhten, unterstützt durch eine von der Kommission fi nanzierte Hilfskraft, in Wien wieder aufgenommen worden sind, und der von Albrecht Luttenberger bearbeitete Regens- burger Reichstag von 1541 in die letzte Produktionsphase gelangt ist, rückt der erfolgreiche Abschluss der Abteilung in greifbare Nähe.

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In der Reihe „Reichsversammlungen 1556–1662“ hat Josef Leeb die Edition der Akten des Reichstags zu Regensburg 1556/57 mit zahlrei- chen Archivreisen vorangebracht. Mit dem druckfertigen Manuskript kann Ende des folgenden Jahres gerechnet werden. Bei der Edition soll erstmals die digitale Form das Leitmedium sein. Um die Nachhaltigkeit zu garantieren, ist weiterhin auch eine Printveröffentlichung vorgese- hen. Wie dies technisch im Detail umzusetzen ist, war Gegenstand von intensiven Gesprächen zwischen dem Abteilungsleiter, Maximi- lian Lanzinner, Josef Leeb und Matthias Reinert. Marc von Knorring hat die Drucklegung des Bandes mit den Akten des Reichsdeputations- tages zu Worms 1564, beim Register unterstützt durch Mitarbeiter des Bonner Frühneuzeit-Lehrstuhls und durch Herrn Leeb, abgeschlossen. Der Band erscheint ebenfalls bereits Anfang 2010. Helmut Neuhaus ist zuversichtlich, sich nach seiner Pensionierung neben seinen Aufga- ben als Sekretär der Kommission intensiv der Arbeit an der Edition der Akten des Reichstags zu Regensburg 1576 (mit Regensburger Wahltag 1575 und Frankfurt Wormser Reichsdeputationstag 1577/78) widmen zu können. Das „Repertorium Academicum Germanicum (RAG)“ (Datenbank der graduierten Gelehrten des Alten Reiches von 1250 bis 1550) wird bis 2018 als Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften) im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesre- publik Deutschland, dem Freistaat Bayern und dem Land Hessen ge- fördert. Die Wissenschaftliche Kommission der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften hat das reine Internet-Projekt 2009 erstmals evaluiert und ihm exzellente Leistungen, die vorbildliche Einhaltung der Planungen sowie eine anerkennenswert frühe inter- nationale und interdisziplinäre Sichtbarkeit bescheinigt. Die nächste Evaluation ist für 2015 vorgesehen. Die Mitarbeiter der Gießener Arbeitsstelle konnten die Auswertung der seriellen Quellen der Universitäten im Alten Reich für den Zeit- raum bis 1450 abschließen. Sie haben im vergangenen Jahr die Uni- versitäten in Krakau (Rektoratsmatrikel, Promotionsbuch der Artisten, Listen der graduierten Theologen und Mediziner), Löwen (alphabeti- scher Index der Rektoratsmatrikel, Promotionsbuch der Artisten), Köln (Rektoratsmatrikel) und Wien (Rektoratsmatrikel, Dekanatsbuch der Artisten, Matrikel der Juristischen Fakultät, Dekanatsbuch der Medi- ziner, Dekanatsbuch der Theologen) bearbeitet. Der über die seriellen Universitätsquellen fassbare Teil der Klientel des RAG kann somit als weitgehend bekannt angesehen werden. Im zweiten Modul stehen nun die Gelehrten im Mittelpunkt, die nach ihren universitären Studien im Niederrheinischen tätig waren. Mit der Auswertung des umfangreichen Materials zur Karriere der Ge- lehrten, das die Anmerkungen der Matrikeledition für Köln enthalten, wurde begonnen. Ebenso wird die Datenbank seit Oktober 2009 um

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Karrieredaten der im Westen und Nordwesten des Alten Reiches täti- gen gelehrten Juristen systematisch ergänzt. Auch die Berner Arbeitsstelle, die die Zeit von 1450 bis 1550 bearbei- tet, hat das erste Modul des Projekts abgeschlossen. Das RAG bietet jetzt Kerndaten zu nahezu 44.000 gelehrten Personen, soweit sie sich aus den Akten der Universitäten im Heiligen Römischen Reich ermit- teln ließen. Im Einzelnen wurden diese bereits um die Studiendaten (Immatrikulationen, Promotionen, Rezeptionen) aus den verschiede- nen Fakultäten ergänzt, so für Freiburg, Heidelberg, Tübingen, Basel, Ingolstadt, die Wiener Juristenfakultät sowie die Artistenfakultät der Universität Wittenberg. Parallel dazu hatten technische Arbeiten im abgelaufenen Jahr ein erhebliches Gewicht, unter anderem wurde die Homepage (www.rag-online.org) mit der neuesten Version der Soft- ware Joomla neu gestaltet. Auch das RAG integriert jetzt – wie die NDB für ihr digitales Angebot „Deutsche Biographie“ – die PND-Nummer in ihre Datenbank, um damit langfristige Vernetzungsperspektiven zu schaffen. Eine besondere Herausforderung stellte schließlich die Ent- wicklung eines Konzepts zum Aufbau des „digitalen Gelehrtenatlas“, eines RAG-Online-Atlasses dar, mit dem bei Abfragen statische und dynamische Karten zur Migration der Gelehrten und zum Transfer ge- lehrten Wissens erzeugt werden können. Im Mittelpunkt der Arbeit von Esteban Mauerer am dritten Band der „Protokolle des Bayerischen Staatsrats“ für die Jahre 1808 bis 1811 stand die Bearbeitung der „Protokolle der Geheimen Staatskonferenz“. Im kommenden Jahr steht dann die Erfassung, Regestierung und Kommentierung der „Protokolle des Geheimen Rates“ an. Der Band soll 2011 erscheinen. Der von Maria Schimke bearbeitete Band „Regierungsakten des Kur- fürstentums und Großherzogtums Baden 1803–1815“ kann im nächs- ten Jahr als Band 8 der „Quellen zu den Reformen in den Rheinbund- staaten“ in Druck gehen. Gerhard Müller hat für den Band „Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten. Thüringische Staaten“ die Quellen zu den Bereichen Territorium und Landeshoheit, Verfassung und politisches System, Verwaltungs- und Justizreformen, Reformen im Militärwesen, Polizei und innere Sicherheit sowie Universitäts- reformen erfasst. Vor dem Abschluss stehen die Recherchen zu den Themenbereichen Reformen in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, Infrastrukturpolitik, Kommunalreformen, Sozial- und Medizinalwe- sen sowie Kultus- und Schulwesen, die sich vor allem auf Quellen im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar und einigen Stadtarchiven beziehen. 2010, im dritten Jahr der DFG-Förderung, bilden die Kom- mentierung der Quellen und die Abfassung der Einleitung den Ar- beitsschwerpunkt. Die Bemühungen der Historischen Kommission, in Kooperation mit der BSB zu einer Volltextdigitalisierung der rund 3.000 deutschen Rektoratsreden (1806–1968) zu gelangen, stagnierten. Allerdings hat

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Matthias Reinert 2009 rund 2.000 Rektoratsreden um die PND er- gänzt, das heißt, es werden auch zu diesem Angebot auf der Home- page der Kommission zu zahlreichen Rektoren die Literaturtitel von ihnen und über sie angezeigt, die in der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet sind. Ein zweiter Link führt über VIAF (Virtual Internati- onal Authority File), einem internationalen Pendant zur PND, zu bib- liographischen Angeboten anderer Länder. Die Aufrufe (sessions) für die „Rektoratsreden“ und die „Lassalle-Edition“, zwei vergleichsweise kleine Angebote der Kommission, die beim Leibniz Rechenzentrum di- rekt von ihr gehostet werden, stiegen im Jahr 2009 kontinuierlich von 2.000 auf etwa 5.000 Aufrufe pro Monat. Davon entfi elen 69% auf die Rektoratsreden. Dies bestärkt die Historische Kommission, das Ziel weiter zu verfolgen, über die Angaben der Datenbank hinaus auch die Texte der Reden anzubieten. Ebenso verfolgt die Historische Kommission ihr Ziel weiter, die „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ (1862–1968), die in 37 Bänden mit mehr als 19.000 Seiten erschienen sind, zu retrodigitalisieren. Im September gab es dazu ein erstes Ge- spräch, an dem Vertreter der BSB und der Historischen Kommission unter der Leitung von Theo Kölzer teilgenommen haben. Auch das Projekt „Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Köni- ge 1519 bis 1792“, dessen Projektleitung federführend bei Heinz Duch- hardt liegt, soll im kommenden Jahr starten. Leitmedium für dieses neue Projekt wird ein zweites Mal die digitale Edition sein. Anschlie- ßend wird der in xml ausgezeichnete Text der Edition auch gedruckt vorgelegt. Bei den „Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes“ verzögert sich die Vorlage des von Jürgen Müller bearbeiteten dritten Teilbandes aus der Endphase des Bundes (1850–1866), der die Jahre 1859 bis 1863 behandelt und sich auf die innere Bundespolitik und die vielfältigen und anhaltenden Bemühungen um eine Reform der Bundesverfas- sung konzentriert. Die Materialfülle hat eine erneute kritische Prüfung und Auswahl der Quellen notwendig gemacht, die in dem geplanten Band veröffentlicht werden sollen. Eckhardt Treichel arbeitet am zwei- ten Band zur Frühgeschichte des Deutschen Bundes (1815–1819). Er hat im abgelaufenen Jahr seine Archivrecherchen unter anderem in Berlin und Kopenhagen fortgesetzt. In den „Deutschen Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts“ konnte zur Frankfurter Buchmesse die von Gottfried Niedhart heraus- gegebene Edition „Gustav Mayer. Als deutsch-jüdischer Historiker in Krieg und Revolution 1914–1920. Tagebücher, Aufzeichnungen, Briefe“ als Band 65 erscheinen. Gustav Mayer war der Pionier einer wissen- schaftlichen Geschichtsschreibung zur ideen- und organisationsge- schichtlichen Entwicklung der deutschen und europäischen Sozial- demokratie. Die Edition macht deutlich, mit welchen Schwierigkeiten er konfrontiert war, als er mit diesem Thema im deutschen Wissen-

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schaftsbetrieb Fuß fassen wollte. Darüber hinaus enthält der Band Aufzeichnungen und Briefe Mayers zu den Konfl iktlinien in Politik und Gesellschaft in Deutschland bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Zu den wichtigsten Korrespondenz- und Gesprächspartnern neben sei- ner Frau Flora zählten Friedrich Meinecke, Hermann Oncken, Karl Jas- pers und Karl Kautsky. Im kommenden Jahr können die von Winfried Becker bearbeite- te – aber noch zu kürzende – Edition „Frederic Hans von Rosenberg (1874–1937). Diplomat zwischen Kaiserreich und Drittem Reich, Außen- minister der Weimarer Republik“ und die seit langem erwartete Korre- spondenz zwischen Theodor Mommsen und dem Ministerialdirektor und „heimlichen“ preußischen Kultusminister, Friedrich Althoff, bear- beitet von Stefan Rebenich, in Druck gehen. Durch das oben erwähnte Engagement der Bayer AG ist der Abschluss der Carl-Duisberg-Edition durch Kordula Kühlem gesichert. Sie hat über ihr Projekt in Akademie Aktuell 4 (2009), 8–11, berichtet (als pdf-Datei unter www.badw.de). Weit gediehen ist auch die in Jena entstehende Tagebuch-Edition Ale- xander Cartellieris (1867–1955). Das Manuskript muss allerdings noch auf einen druckfähigen Umfang reduziert werden. Alma Hannig hat zum Abschluss ihrer einjährigen Nachlassrecherchen, die darauf ziel- ten, editionswürdiges Material zur Geschichte des Deutschen Kaiser- reichs (1871–1918) zu erschließen, einen umfangreichen Abschlussbe- richt vorgelegt, der jetzt die Grundlage für neue Projekte bildet. Die eingangs erwähnte „Gesamtausgabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke“ ist seit 2009 Teil der Abteilung „Deutsche Geschichtsquel- len des 19. und 20. Jahrhunderts“. Konnte zu den 2007 ins Netz gestellten „Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik“ früher berichtet werden, dass die Zugriffszah- len im ersten Jahr von monatlich 5.000 auf 8.000 gestiegen sind, so steigerte sich diese Zahl 2009 noch einmal auf rund 9.000 Besucher monatlich. Insgesamt haben 93.000 Besucher im Verlauf des Jahres durchschnittlich 20 Seiten pro Besuch angesehen. Daraus geht hervor, dass das digitale Angebote sich etablieren muss und seine Nutzung weiter kontinuierlich steigt, wenn es erst einmal eingeführt ist. Friedrich Hartmannsgruber setzte seine Arbeiten in der Abteilung „Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler 1933–1945“ mit dem Band „1939“ fort. Die Hälfte des etwa 240 Stücke umfassenden Dokumen- tenkorpus ist bereits bearbeitet. Seine Arbeit am Standort Koblenz des Bundesarchivs wird in Zukunft dadurch verändert, dass das Bundes- archiv zum Jahresende alle noch in Koblenz lagernden Reichsüberlie- ferungen an seinen Standort in Berlin-Lichterfelde transferieren wird. Allerdings ist das Bundesarchiv, das die Edition mit der Historischen Kommission gemeinsam herausgibt, sehr daran interessiert, dass der zügige Veröffentlichungsrhythmus, den beide Einrichtungen dem Bearbeiter verdanken, unter den veränderten Rahmenbedingungen nicht leidet.

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Oliver Braun hat seinen ersten Band, die Edition der Protokolle für das Jahr 1950 in der Abteilung „Die Protokolle des Bayerischen Mi- nisterrats 1945–1954“ fristgerecht vor Weihnachten abgeschlossen. Der Band vermittelt einen thematisch breiten Einblick in die Nach- kriegszeit: Die Staatsregierung emanzipierte sich mehr und mehr vom Einfl uss der Amerikaner, die in den Jahren zuvor häufi g in die Gesetzgebung eingegriffen hatten. Angesichts der höchst intensiven Gesetzgebungstätigkeit des Bundes stieg das Arbeitspensum des Ka- binetts beim Tagesordnungspunkt „Bundesangelegenheiten“ enorm an. Zu bis zu 30 Einzelpunkten musste das Kabinett das bayerische Votum im Bundesrat festlegen. Wiederum erschließt der Band mus- tergültig die Akten des Bayerischen Hauptstaatsarchivs sachthema- tisch und bietet unter dem Punkt „Beförderungen“ einen detaillierten Einblick in den personellen Aufbau der bayerischen Staatsverwaltung in ihrer Spitze. Der Bearbeiter hat unter der Leitung von Andreas Wir- sching mit den editorischen Arbeiten am Jahresband 1951 begonnen. Parallel zu den oben bereits genannten digitalen Entwicklungen im Bereich der NDB konnte der Band 24, der alphabetisch von Franz Schwarz bis Maria Stader reicht, im Laufe des Jahres abgeschlossen werden. Er wird im Januar 2010 gedruckt und damit zweieinhalb Jah- re nach Band 23 ausgeliefert, der im August 2007 erschienen ist. Die Verlängerung gegenüber dem früheren Zweijahres-Rhythmus ist der Tatsache geschuldet, dass die Redaktion seit 2006 auf die Chefredak- teursstelle verzichten muss. Berücksichtigt man dies, ist das Ergebnis höchst respektabel. Für den Band 24 haben rund 500 Autorinnen und Autoren aus acht Ländern 740 Artikel verfasst. Dem Band wird die vier- te erweiterte und aktualisierte Version des ADB & NDB-Gesamtregis- ters auf CD-ROM beiliegen, die sämtliche 47.500 Artikel und 92.200 (plus 4.090) Personennamen erschließt, die bisher in ADB und NDB berücksichtigt sind. Für den 25. Band der NDB, der bis „Te“ reichen wird, hat die Redaktion aus den rund 8.500 Namen, die in der NDB-Haupt- kartei für diesen alphabetischen Abschnitt vorliegen, rund 10% ausge- wählt. Addiert man zu den bereits vorliegenden 285 Artikeln die 260 Zusagen von Autoren hinzu, so sind bisher 545 Artikel des neuen Ban- des in Bearbeitung. Neben den fünf wissenschaftlichen Redakteuren und den beiden Sekretariatskräften waren im laufenden Jahr an den digitalen Projekten, der Erweiterung der NDB-Hauptkartei, den Regis- terarbeiten für die CD-ROM sowie der Vorbereitung der erwähnten Konferenz im Februar 2010 neun weitere Kräfte, zumeist Studierende, beteiligt. Auch daraus wird deutlich, dass die NDB als nationales histo- risch-biographisches Referenzwerk für alle Bereiche von Wissenschaft, Politik, Kultur und öffentlichem Leben angesichts ihrer dynamischen und innovativen technischen Entwicklung einen wachsenden Bedarf für wissenschaftliches und technisch ausgewiesenes Personal besitzt. Die Historische Kommission wird daher auf Bundesebene einen Vor- stoß unternehmen, um die NDB besser personell auszustatten.

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In der von Helmut Neuhaus herausgegebenen „Schriftenreihe der Historischen Kommission“ sind 2009 zwei Arbeiten als Bände 79 und 80 erschienen: die bereits erwähnte Biographie von Folker Reichert über den Heidelberger Mediävisten Karl Hampe und die Heidelberger Dissertation von Susan Richter „Fürstentestamente der Frühen Neu- zeit. Politische Programme und Medien intergenerationeller Kommu- nikation“. Kurz vor der Veröffentlichung steht die Passauer Habilitati- onsschrift von Martin Hille „Providentia Dei, Reich und Kirche. Weltbild und Stimmungsprofi l altgläubiger Chronisten zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg (1517–1618)“.

II. Die Jahresversammlung der Historischen Kommission tagte am 3. und 4. März 2009 in München. Zuwahlen fanden in diesem Jahr nicht statt. Hans-Werner Hahn und Barbara Stollberg-Rilinger wurden auf Vorschlag von Präsident und Sekretär in den Zuwahlenausschuss ge- wählt. Hans Günter Hockerts und Dieter Langewiesche, die dem Aus- schuss sechs Jahr angehörten, sind gemäß den Bestimmungen der Wahlordnung ausgeschieden, die eine dreijährige Wahlperiode und einmalige Wiederwahl vorsieht. Zum Vorsitzenden des Ausschusses zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis wurde anstelle von Mi- nisterialdirektor a. D. Herbert Kießling, der aus Altersgründen auf eine weitere Kandidatur verzichtete, Eberhard Kolb gewählt. Sein Stellver- treter ist für die Wahlperiode bis 2012 letztmalig Wolfgang Frühwald. Als weiteres Mitglied der Historischen Kommission gehört diesem Ausschuss anstelle von Heinz Duchhardt nunmehr Werner Paravicini an. Gerrit Walther wurde neben Klaus Hildebrand zum ordentlichen Leiter der Abteilung „Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahr- hunderts“ bestellt. Ferner wurde beschlossen, dass Eike Wolgast, der seit 2008 neben der Leitung der „Jüngeren Reihe“ der „Deutschen Reichstagsakten“ kommissarisch auch die Leitung der „Mittleren Rei- he“ übernommen hatte, diese Abteilung jetzt ebenfalls regulär lei- tet. Nachdem Rudolf Morsey um seine Entpfl ichtung gebeten hatte, übertrug die Jahresversammlung Andreas Wirsching die Leitung der Abteilung „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954“. Der Präsident dankte Herrn Morsey für seine Arbeit, der die Abteilung seit dem Jahr 2000 geleitet hatte. Die Kommission beriet auch über eine Änderung ihres Statuts, bat jedoch zunächst den kombinierten Zuwahlen- und Zukunftsausschuss, die Frage bei seiner Sitzung am 5. Oktober 2009 noch einmal zu beraten, um dann im kommenden Jahr über eine Beschlussvorlage entscheiden zu können. Am Nachmittag des ersten Tages der Plenarversammlung fand wiederum eine Mitarbeitertagung statt. Dabei wurde über aktuel- le Editionen aus den Abteilungen „Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten“ und „Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats

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1799–1817“ referiert. Maria Schimke (München) sprach über „Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten: Beispiele für Möglichkei- ten und Grenzen der Reformpolitik in Bayern und Baden“, Gerhard Müller (Jena) behandelte das Thema „Konsensuale Modernisierungs- politik zwischen Ständewesen und Frühkonstitutionalismus. Der Thüringen-Band der Quellenedition zu den Reformen in den Rhein- bundstaaten“ und Esteban Mauerer (München) referierte über „Zu- sammenfügung der Staatsmaschine. Staatsrat, Staatskonferenz und Geheimer Rat in Bayern, 1799–1817“. An der Veranstaltung nahm eine Reihe von Mitgliedern der Historischen Kommission teil. Hinzu kamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Kommissionen der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften sowie von befreundeten Wissen- schaftseinrichtungen in München. Den öffentlichen Vortrag, zu dem die Monumenta Germaniae Historica und die Historische Kommissi- on traditionell seit 1973 gemeinsam in den Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften einladen, hielt am Abend des 4. März 2009 Margit Szöllösi-Janze zu dem Thema „Wissenschaft und demo- kratische Praxis: Albert Einstein – Fritz Haber – Max Planck“. Folgende personelle Veränderungen sind im Berichtsjahr eingetre- ten: Franz Fuchs und Karl-Friedrich Krieger haben ihren Arbeitsauftrag für Band 24 der „Deutschen Reichstagsakten, Ältere Reihe“ für die Jah- re 1478–1485 zurückgegeben. Rosemarie Aulinger ist nach 34 erfolg- reichen Jahren als Editorin der „Deutschen Reichstagsakten, Jüngere Reihe“ aus den Diensten der Historischen Kommission ausgeschieden. Der Präsident sprach ihr dafür nachdrücklich seinen Dank aus. Frau Au- linger wird im kommenden Jahr noch die Edition der Akten der Reichs- tage Augsburg 1525 und Speyer 1526 – das Manuskript mit den Quellen hat sie zum Jahresende abgeschlossen – zum Druck bringen. Mit Frau Aulinger ist in der Wiener Arbeitsstelle auch Christiane Neubert aus- geschieden, die über zwanzig Jahre an einer ganzen Reihe von Bän- den der „Jüngeren Reihe“ mitgewirkt hat. In der Abteilung „Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts“ ist seit dem 1. Januar 2009 Dietmar Grypa (Eichstätt) mit der Bearbeitung der „Gesamtaus- gabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke“ betraut. Ende Januar 2009 ist Alma Hannig M.A. (Bonn) ausgeschieden, die ein Jahr lang mit der Aufgabe betraut war, systematisch Nachlässe in deutschen Archiven zu erschließen, die für die Geschichte des Deutschen Kaiser- reichs (1871–1918) besonders relevant sind und sich für eine Edition an- bieten. Friederike Sattler (Berlin) bearbeitet, wie erwähnt, seit dem 1. September 2009 die Machbarkeitsstudie „Rheinischer Kapitalismus“. Für zweieinhalb Monate war auch Kordula Kühlem (Bonn), die die Brie- fedition zu Carl Duisberg bearbeitet, im vergangenen Jahr direkt bei der Historischen Kommission beschäftigt. Schließlich sei erwähnt, dass verschiedene Mitglieder der Histori- schen Kommission im Jahr 2009 ausgezeichnet und geehrt wurden: Ulrich Wengenroth wurde zum Mitglied von „acatech – Deutsche Aka-

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demie der Technikwissenschaften“ berufen, Barbara Stollberg-Rilinger zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gewählt. Horst Möller wurde unter anderem durch die französische Hochschul- und Wissenschaftsministerin Valérie Pécres- se (Ministère de l’Enseignement supérieur et de la Recherche, Paris) in den „Conseil pour le développement des humanités et des sciences sociales (CDHSS)“ berufen. Johannes Fried verlieh die RWTH Aachen am 16. Januar 2009 die Ehrendoktorwürde.

Historisches Kolleg

Das Historische Kolleg hat 2009 unter Wahrung seines Charakters, der im Kern in der Stipendienförderung besteht, sehr erfolgreich eine weitere Profi lierung der Kaulbach-Villa als Zentrum historischer For- schung in München betrieben. Dabei fanden in der Kaulbachstraße 15 ganz bewusst wissenschaftliche Veranstaltungen unterschiedlicher Art statt. An erster Stelle zu nennen ist die vom 16. bis 18. März 2009 in Ko- operation mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom Histori- schen Kolleg selbst veranstaltete Internationale Konferenz „Judaism, Christianity, and Islam in the Course of History: Exchange and Con- fl icts“. Hierbei schöpfte das Kolleg das wissenschaftliche Potential und die wissenschaftlichen Netzwerke seiner ehemaligen Fellows aus, um sehr breit eine aktuelle Thematik historisch in den Blick zu nehmen. Zum Eröffnungsvortrag von Friedrich Wilhelm Graf (München) über das Thema „Der eine Gott in vielerlei Gestalt. Die konfl iktreiche Plu- ralisierungsdynamik in den drei monotheistischen Weltreligionen“ in der Aula der LMU kamen rund 600 Gäste. Auch alle acht Sektionen in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dem Historischen Kolleg waren mit 80 Teilnehmern im Schnitt gut besucht, ebenso die von BR-alpha aufgezeichnete abschließende Podiumsdiskussion, zu der noch einmal rund 250 Gäste in den Plenarsaal der Akademie ka- men (Ausstrahlung in der Reihe „Denkzeit“, 28. März 2009, um 22.30 Uhr). Der von Elisabeth Hüls redaktionell betreute Tagungsband wird, anders als zunächst geplant, Mitte 2010 in der Reihe „Kolloquien“ des Oldenbourg Verlages erscheinen. Im Übrigen hat die durch die Konfe- renz erzielte hohe mediale Aufmerksamkeit zu einer deutlich gestei- gerten Wahrnehmung des Historischen Kollegs und in der Folge auch zu einer erheblich größeren Zahl von Bewerbungen um die Stipendien für das Kollegjahr 2010/2011 geführt. Von den wissenschaftlichen Veranstaltungen, die 2009 in der Kaulbach-Villa stattfanden, kann aus Platzgründen nur eine Auswahl genannt werden: Neben einer ganzen Reihe von Buchpräsentatio-

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nen und einem Festkolloquium anlässlich des 80. Geburtstags von Gerhard A. Ritter waren dies, vor allem im Rahmen der vertieften Ko- operation mit dem Historicum der LMU, mehrtägige Kolloquien zu verschiedenen Epochen, geographischen Räumen und thematischen Schwerpunkten unter Leitung von Claudia Märtl, Stefan Ehrenpreis, Martin Baumeister, Martin Schulze Wessel und Michael Brenner, zu denen zahlreiche Wissenschaftler aus dem In- und Ausland in das Historische Kolleg kamen (siehe im Detail www.historischeskolleg.de Veranstaltungen, Archiv). Schließlich hat das Historische Kolleg, konzipiert von Elisabeth Hüls, Karl-Ulrich Gelberg und Helmut Neuhaus sowie gefördert von der Phi- lip Morris Stiftung, unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“ in eige- ner Regie ein neues Veranstaltungsformat etabliert. Eine erste Reihe mit fünf Podiumsdiskussionen stand unter dem Titel „Mit allen Sin- nen“. Die einzelnen Themen lauteten: „Riechen: Saubere Luft und stin- kender Smog – Luftverschmutzung im Wandel“, „Sehen: Texte oder Bil- der? Wie verstehen wir die Welt?“, „Schmecken: Können (noch) alle satt werden?“, „Lärm – die Umweltverschmutzung des 21. Jahrhunderts?“ und „Fühlen: Wer nicht hören will, muss fühlen!“. Das Prinzip der Reihe ist, dass jeweils eine Historikerin oder ein Historiker mit einem Exper- ten aus einem ganz anderen Bereich diskutiert. Die Moderation durch einen Journalisten strukturiert das Gespräch. Mit der Gesprächsreihe möchte das Historische Kolleg, das sich ansonsten als „Rückzugsort“ für Gelehrte versteht und eine stille Förderung betreibt, ganz bewusst aktuelle Fragestellungen um eine historische Perspektive erweitern und eine breitere Öffentlichkeit erreichen, insbesondere auch Schüler und Lehrer. Alle fünf Diskussionen können als Podcast auf der Home- page nachgehört werden. Der Bayerische Rundfunk hat die Gesprä- che aufgezeichnet und sendet die Diskussionen im Februar und März 2010 in seinem Bildungskanal BR-alpha. Mit Mitteln der Philip Morris Stiftung wird die sehr gut angenommene Reihe 2010 fortgesetzt. Das Thema lautet dann: „Weise, mutig und gerecht – Tugenden heute“. Insgesamt haben im vergangenen Kollegjahr mehr als 2.500 Gäste an Veranstaltungen in der Kaulbach-Villa teilgenommen. Äußerst erfolgreich war 2009 auch wieder die „Opera Magna- Bilanz“ des Historischen Kollegs. Mit den Arbeiten von Helmut Alt- richter, Georg Schmidt, Thomas A. Brady und Peter Schäfer sind vier Werke erschienen, die im Historischen Kolleg entstanden sind. Eben- so konnten die Kolloquiumsbände von Karl-Heinz Hölkeskamp und Friedrich Wilhelm Graf erscheinen. Eine traurige Mitteilung erreichte uns zum Jahreswechsel 2009/2010: Christoph Buchheim, 2006/2007 Forschungsstipendiat des Historischen Kollegs, ist am 28. Dezember 2009 verstorben. Das Kolleg wird seinem Fellow ein ehrendes An- denken bewahren und betrachtet es als Verpfl ichtung, den von ihm konzipierten Kolloquiumsband „Europäische Volkswirtschaften unter deutscher Hegemonie 1938–1945“ posthum zu veröffentlichen.

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Die Finanzlage des Historischen Kollegs war 2009 bei den allgemei- nen Mitteln, die der Freistaat Bayern zur Verfügung stellt, unproble- matisch. Die Bemühungen, weitere private Geldgeber zu gewinnen, gestalteten sich hingegen erneut schwierig. Die Ausschreibung der vier Stipendien (zwei Forschungs- und zwei Förderstipendien) für das Kollegjahr 2011/2012, die pünktlich zum Jahresende auf der Homepage (dort informieren über die Konditionen und Bedingungen für die Be- werbung Flyer in Deutsch und Englisch im pdf-Format), über das Fach- portal „H-Soz-u-Kult“ sowie die „Historische Zeitschrift“ erfolgte, war dadurch jedoch nicht gefährdet. Bewerbungsschluss ist der 30. April 2010. Das Kuratorium hat im vergangenen Jahr zudem beschlossen, das Stipendienangebot des Kollegs künftig um ein weiteres Format zu ergänzen: das Honorary Fellowship. Zweimal pro Jahr können sich ab 2010 herausragende Gelehrte darum bewerben, für kürzere Zeitab- schnitte (maximal ein halbes Jahr) im Historischen Kolleg in unmit- telbarer Nähe zur BSB, den Monumenta Germaniae Historica und den Archiven zu wohnen und zu forschen. Damit existiert für ehemalige Fellows, Gelehrte aus dem In- und Ausland, die aus dem Universitäts- dienst bereits ausgeschieden sind, sowie für aktive Hochschullehrer, die ihr Sabbatical fern der eigenen Universität verbringen möchten, die Möglichkeit, die inspirierende Arbeitsatmosphäre der von Gabriel von Seidl errichteten Künstlervilla im Herzen Münchens für den Ab- schluss eines größeren wissenschaftlichen Projektes zu nutzen. Der Honorary Fellow ist Gast des Historischen Kollegs und kann in der Kaulbach-Villa kostenlos wohnen und arbeiten. Die technische und personelle Infrastruktur des Hauses steht ihr oder ihm unentgeltlich für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung. Vergütungen werden nicht gewährt. Erwartet wird, dass die Stipendiatin oder der Stipendiat das Forschungsthema während seines Aufenthalts am Kolleg im Rah- men eines Vortrags oder in anderer Form einem wissenschaftlichen Publikum präsentiert. Der Fellow ist in das Kollegleben (Kolloquien etc.) integriert und profi tiert vom breiten Angebot des Wissenschafts- standortes München. Über die Auswahl der Fellows entscheidet das Kuratorium bei seinen turnusmäßigen Sitzungen Anfang Juli bzw. Anfang November jeden Jahres. Als erster Honorary Fellow wird Die- ter Langewiesche (Tübingen) ab Januar 2010 im Historischen Kolleg arbeiten. Damit forschen im kommenden Jahr insgesamt sechs Wis- senschaftler im Historischen Kolleg. Ab Januar 2010 stehen auch die Konditionen für das Honorary Fellowship auf der Homepage. Ebenfalls neu ist das am Hause angesiedelte „Forschungsprojekt am Historischen Kolleg“. Bernhard Löffl er, Förderstipendiat des Kol- legs im Jahr 2002/2003, arbeitet ab Anfang 2010 an einer „Geschichte Bayerns im 19. und 20. Jahrhundert“. Die Darstellung ist als struktur-, mentalitäts-, und kulturhistorisch ausgerichtetes Längsschnittpano- rama konzipiert, das diese zwei Jahrhunderte bayerischer Geschichte

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in den Blick nimmt. Die Arbeit soll die Entwicklungslinien, Wende- punkte, Kontinuitätsstränge sowie Strukturbrüche aufzeigen, die für die bayerische Geschichte in diesen 200 Jahren charakteristisch sind. Herr Löffl er ist für eine solche Synthese durch intensive Forschungen zu beiden Jahrhunderten bestens ausgewiesen. Die Finanzierung des Forschungsprojekts stellt die von Finck’sche Vermögensverwaltung zur Verfügung. Zum 1. Oktober 2009 haben im 30. Kollegjahr vier neue Stipendiaten ihren Forschungsaufenthalt in der Kaulbach-Villa angetreten: Als Forschungsstipendiaten: Egon Flaig (Universität Rostock) für das Vorhaben „Die Mehrheitsentscheidung. Genesis, Risiken, kulturelle Dy- namik“ und Heribert Müller (Goethe-Universität Frankfurt am Main) für sein Thema „Kirche und europäische Mächte im konziliaren Zeit- alter“; als Förderstipendiaten: Nikolaus Buschmann (Eberhard-Karls- Universität Tübingen), der an einer Monographie zum Thema „Motive der Fügsamkeit. Zur historischen Semantik der Treue in der neueren deutschen Geschichte“ arbeitet, und Stefan Gerber (Friedrich-Schiller- Universität Jena), dessen Habilitationsvorhaben den Titel trägt: „‚Auf dem Boden der Tatsachen?‘ Deutscher Katholizismus, revolutionärer Umbruch und Verfassungsgebung 1918–1923“. Zusätzlich hat im Kollegjahr 2009/2010 Martin Schulze Wessel, Lehrstuhlinhaber für Geschichte Osteuropas an der LMU, ein Arbeits- zimmer im Historischen Kolleg bezogen. Er wurde für die Dauer von zwei Jahren mit einer Forschungsprofessur im Rahmen von LMUExcellent ausgezeichnet und arbeitet an einem Buch, das den Arbeitstitel „Re- ligionsgeschichte Europas im 19. und 20. Jahrhundert“ trägt. Damit setzt das Historische Kolleg die 2008 in dieser Weise begonnene Ko- operation mit dem Historicum der LMU fort. Der Vorsitzende des Ku- ratoriums des Historischen Kollegs bemüht sich um eine Verstetigung und Formalisierung dieser Kooperation mit der LMU, die auf die ganze Breite der historisch arbeitenden Fächer zielt. Am Montag, dem 9. November 2009, wurde das 30. Kollegjahr im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften feierlich eröffnet. Den Festvortrag mit dem Titel „‚Bismarcks Spinne im baye- rischen Netz‘? Georg von Werthern – Preußischer Gesandter in Mün- chen 1867–1888“ hielt das Kuratoriumsmitglied Hans-Werner Hahn (Friedrich-Schiller-Universität Jena). Der Beitrag wird demnächst in der Historischen Zeitschrift erscheinen. Zuvor hatten die Stipendiaten des 30. Kollegjahres ihre Forschungsthemen dem Publikum in der Akade- mie kurz präsentiert. Ebenfalls am 9. November 2009 vergab das Kuratorium des Histo- rischen Kollegs die Stipendien für das 31. Kollegjahr 2010/2011, das am 1. Oktober 2010 beginnt. Die Forschungsstipendien erhalten: Gangolf Hübinger (Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder) für das Vorhaben „Die kulturelle Doppelrevolution um 1900. Zum Wechselspiel von wissenschaftlicher Selbstbeobachtung und Demokratisierung der

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europäischen Gesellschaften im frühen 20. Jahrhundert“ und Werner Plumpe (Goethe-Universität Frankfurt am Main) für das Thema „Carl Duisberg 1861–1935. Ein deutscher Industrieller“. Als Förderstipendia- tinnen werden in der Kaulbach-Villa Elke Seefried (Universität Augs- burg) an ihrer Habilitationsschrift „Prognostik und Politik. Zukunft als Kategorie politischen Handelns in der Bundesrepublik Deutschland 1960–1982“ und Corinna Unger (Research Fellow DHI Washington) zu dem Vorhaben mit dem Titel „Modernization in Theory and Practice: American and German Aid to India, 1947 to 1980“ arbeiten. Sie erhält das Gerda Henkel Fellowship. Das Kuratorium hat Lothar Gall und Dietmar Willoweit für weitere zwei Jahre im Amt des Vorsitzenden und Stellvertretenden Vorsitzen- den des Kuratoriums des Historischen Kollegs bestätigt. Beide erklär- ten, dass sie ab 2011 für diese Ämter nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Vertrag mit Elisabeth Hüls, die 2008 zur Vorbereitung, Durchfüh- rung und Nachbereitung der Internationalen Konferenz zum Kolleg- team hinzugekommen ist, wurde verlängert. Sie ist im Kolleg unter anderem auch für die Reihe „Blick zurück nach vorn“ und den Relaunch der Homepage verantwortlich. Die Dotierung der zehnten Verleihung des Preises des Historischen Kollegs im Jahr 2010 übernimmt die Alfred und Cläre Pott-Stiftung, deren Vorsitzender Klaus Liesen ist, der dem Kuratorium des Freun- deskreises des Historischen Kollegs angehört. Ende 2009 ist der Preis öffentlich ausgeschrieben worden. Die Auswahlkommission, der ne- ben den Kuratoriumsmitgliedern Franziska Augstein (Süddeutsche Zeitung), Jan-Dirk Müller (LMU München) und Harold James (Prince- ton) angehören, wird am 2. März und am 5. Juli 2010 ihre Entscheidung treffen. Die Verleihung durch den Bundespräsidenten ist für Novem- ber 2010 geplant. Der Bayerische Ministerpräsident hat zugesagt, zur feierlichen Preisverleihung einen Staatsempfang in der Residenz aus- richten zu lassen. Dem Freundeskreis des Historischen Kollegs gehören jetzt 161 Mit- glieder an, 2009 wurden zehn neue Mitglieder gewonnen. Der Vor- stand wurde am 9. November 2009 für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Ihm gehören Hilmar Kopper als Vorsitzender, Lothar Gall als sein Stellvertreter, Robin Bartels, Deutsche Bank München, als Schatz- meister und Karl-Ulrich Gelberg als Geschäftsführer an. Herr Kopper und Herr Gall erklärten, dass nach Ablauf der Wahlperiode 2012 an- dere Persönlichkeiten die Führung des Freundeskreises übernehmen müssten. Lothar Gall, Helmut Neuhaus

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Veröffentlichungen der Historischen Kommission Erschienen sind: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Der Reichstag zu Augsburg 1555. 4 Teilbände. Bearb. v. Rosemarie Aulinger, Erwein Eltz und Ursula Machozcek. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009, 3520 S. (Deutsche Reichs- tagsakten. Jüngere Reihe 20). Gustav Mayer. Als deutsch-jüdischer Historiker in Krieg und Revolution 1914– 1920. Tagebücher, Aufzeichnungen, Briefe. Hrsg. u. eingel. v. Gottfried Niedhart. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009, 688 S., 7 Abb. (Deutsche Ge- schichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts 65). Reichert Folker, Gelehrtes Leben. Karl Hampe, das Mittelalter und die Ge- schichte der Deutschen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009, 459 S., 24 Abb. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 79). Richter Susan, Fürstentestamente der Frühen Neuzeit. Politische Programme und Medien intergenerationeller Kommunikation. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009, 541 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 80). Im Druck sind: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Der Reichstag zu Nürnberg 1542. Bearb. v. Silvia Schweinzer. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2010, 980 S. (Deutsche Reichstagsakten. Jüngere Reihe 13). Der Reichsdeputationstag zu Worms 1564. Bearb. v. Marc von Knorring. Mün- chen: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2010, 576 S. (Deutsche Reichstagsak- ten, Reichsversammlungen 1556–1662). Das Kabinett Ehard II. 20. September 1947 bis 18. Dezember 1950. Band 3: 5.1.1950–13.12.1950. Bearb. v. Oliver Braun. München: Oldenbourg Wissen- schaftsverlag 2010, LXXXVII, 760 S. (Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954). Neue Deutsche Biographie. 24. Band: Eduard Schwarz – Maria Stader. Mit ADB & NDB-Gesamtregister auf CD-ROM, vierte Ausgabe. Hrsg. v. Hans Günter Ho- ckerts, redigiert v. Bernhard Ebneth, Stefan Jordan, Claus Priesner, Maria Schim- ke und Regine Sonntag. Berlin: Verlag Duncker & Humblot 2010, 816 S. Hille Martin, Providentia Dei, Reich und Kirche. Weltbild und Stimmungspro- fi l altgläubiger Chronisten zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg (1517–1618). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010, 672 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission). Im Manuskript abgeschlossen sind: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Zweiter Teil: Der Tag zu Wiener Neustadt, Februar bis Mai 1455. Bearb. v. Gabriele Annas (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,2). Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Dritter Teil: Reichstag zu Frankfurt 1454. Bearb. v. Johannes Helmrath (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,3).

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Der Reichstag zu Augsburg 1525. Der Reichstag zu Speyer 1526. Der Fürstentag zu Esslingen 1526 (Deutsche Reichstagsakten Jüngere Reihe, Band 5/6). Bearb. v. Rosemarie Aulinger. Frederic Hans von Rosenberg (1874–1937). Diplomat zwischen Kaiserreich und Drittem Reich, Außenminister der Weimarer Republik. Bearb. v. Winfried Becker (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts). Der Briefwechsel zwischen Theodor Mommsen und Friedrich Althoff von 1882 bis 1903. Bearb. v. Stefan Rebenich und Gisa Franke (Deutsche Geschichtsquel- len des 19. und 20. Jahrhunderts). Regierungsakten des Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803–1815. Bearb. v. Maria Schimke (Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten 8).

Veröffentlichungen des Historischen Kollegs Intellektuellen-Götter. Das religiöse Laboratorium der klassischen Moderne. Hrsg. v. Friedrich Wilhelm Graf. München: R. Oldenbourg 2009, XIII, 161 S. (Kol- loquien 66). Eine politische Kultur (in) der Krise? Die „letzte Generation“ der römischen Re- publik. Hrsg. v. Karl-Joachim Hölkeskamp. München: R. Oldenbourg 2009, XII, 222 S. (Kolloquien 73). Opera Magna: Helmut Altrichter (Kollegjahr 2001/2002): Russland 1989. Der Untergang des sowjetischen Imperiums. München: Verlag C. H. Beck 2009, 448 S. Georg Schmidt (Kollegjahr 2007/2008): Wandel durch Vernunft. Deutsche Ge- schichte im 18. Jahrhundert. München: Verlag C. H. Beck 2009, 512 S. Thomas A. Brady (Kollegjahr 1998/1999): German Histories in the Age of Refor- mations 1400–1650. New York: Cambridge University Press 2009, 496 S. Peter Schäfer (Kollegjahr 2002/2003): The Origins of Jewish Mysticism. Tübin- gen: Mohr Siebeck 2009, 398 S.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Annas G., Repräsentation, Sitz und Stimme. Zur fürstlichen Stellvertretung auf Reichsversammlungen des späten Mittelalters. In: Politische Versammlun- gen und ihre Rituale. Repräsentationsformen und Entscheidungsprozesse des Reichs und der Kirche im späten Mittelalter. Hrsg. v. J. Peltzer, G. Schwedler u. P. Töbelmann. Ostfi ldern 2009, 113–150 (Mittelalter-Forschungen 27). Ebneth B., Vom digitalen Namenregister zum europäischen Biographie-Portal im Internet. Mit einem Bericht aus der Arbeit der Neuen Deutschen Biographie (1997–2009). In: Biografi sche Lexika im Internet. Internationale Tagung der „Sächsischen Biografi e“ in Dresden (30. und 31. Mai 2008). Hrsg. v. M. Schatt- kowsky u. F. Metasch. Dresden 2009, 13–44. Gelberg K.-U., Beiträge zur Geschichte der Historischen Kommission. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis

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2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heyden- reuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 110–121. Jordan St., Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Paderborn 2009. – Francis Fukuyama und das „Ende der Geschichte“. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 6 (2009), 159–163. Kändler W., Anpassung und Abgrenzung. Zur Sozialgeschichte der Lehrstuhl- inhaber der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg und ihrer Vorgän- gerakademien 1851–1945, Stuttgart 2009 (Pallas Athene 31). Treichel E., Mit und ohne Adelsprädikat. Die Verwaltungselite des Herzogtums Nassau. In: Nassauische Annalen 120 (2009), 321–353. – Friedhof und Denkmal als Orte ästhetischer Selbstinszenierung. Bürgerliche Begräbniskultur 1800– 1930. In: Bürgertum und Bürgerlichkeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozi- alismus. Hrsg. v. W. Plumpe u. J. Lesczenski. Mainz 2009, 189–203. Seyboth R., Adel und Hof zur Zeit Maximilians I. am Beispiel der Familie von Wolkenstein. In: Die Wolkensteiner. Facetten des Tiroler Adels in Spätmittel- alter und Neuzeit. Hrsg. v. G. Pfeifer u. K. Andermann. In: Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 3, Innsbruck 2009, 75–100. – Markgräfl ich oder bayerisch? Neustadt an der Aisch im Fürstenkrieg 1461. In: Streifl ichter aus der Heimatgeschichte 33 (2009), 13–32. Wagner F., Beharrliche Einheit der Vielfalt. Das Ordinarienkollegium der Fried- rich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1809 bis 1945. Phil. Diss. Universität Gießen 2008 (Druck in Vorbereitung).

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Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse

Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde

Am 6. November 2009 fand im Sitzungssaal der Philosophisch-his- torischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München die 82. Jahressitzung der Kommission statt. Zum neuen or- dentlichen Mitglied wurde der Lehrstuhlinhaber für bayerische und fränkische Landesgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Wolfgang Wüst, gewählt. In einer Gedenkminute gedachten die Mitglieder des am 23. Dezember 2008 im Alter von 76 Jahren ver- storbenen früheren Generaldirektors der Staatlichen Archive Bayerns, Prof. Dr. Walter Jaroschka. Der Vorsitzende erinnerte an dessen lang- jähriges erfolgreiches Wirken an der Spitze der Archivverwaltung und dessen Verdienste um die Erforschung des Landrechts Ludwigs des Bayern. Die Kommission zählt gegenwärtig 62 Mitglieder (52 ordentli- che Mitglieder, davon 27 verpfl ichtete, neun außerordentliche und ein Mitglied ex offi cio). Bei den hauptamtlichen wissenschaftlichen Mit- arbeitern ist nach dem altersbedingten Ausscheiden von Wolfgang A. Mayer Ende September 2009 momentan eine Stelle unbesetzt. Nach- dem am 20. Oktober eine Begehung des Instituts für Volkskunde durch die Akademieleitung stattgefunden hatte, kündigte diese an, die Stelle anderweitig verwenden zu wollen. In einem einstimmigen Votum der Jahressitzung ersuchten die Mitglieder den Präsidenten, dem Institut die Stelle erneut zuzuweisen. An Veröffentlichungen konnte die Kommission 2009 zwölf Mono- graphien, einen Tagungsband und fünf Zeitschriftenbände vorlegen. Im Einzelnen sind dies: in der Reihe Historischer Atlas von Bayern die Bände Ansbach (Manfred Jehle) und Kissingen (Heinrich Wagner), beim Historischen Ortsnamenbuch der Band Donauwörth von Judith Keller, in der Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte die Dis- sertationen von Michael Unger (Das bayerische Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe 1919–1933) und Thomas Horst (Die älteren Manuskriptkarten Altbayerns), in den Materialien zur bayeri- schen Landesgeschichte die Abhandlung von Alfred Wendehorst über Kloster Banz. In den Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozi- algeschichte erschien die Dissertation von Johannes Lang über das Stift St. Zeno in Reichenhall. Die bereits in den 1960er Jahren von Alois Weißthanner begonnene und bis zu seinem Tod (1967) weit vorange-

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triebene Bearbeitung des ersten Bandes der Regesten der Bischöfe von Freising (739–1184) wurde nun durch Gertrud Thoma und Mar- tin Ott abgeschlossen (Regesten zur bayerischen Landesgeschichte). Frau Thoma konnte das Erscheinen des Bandes noch erleben, sie erlag am 27. Oktober 2009 ihrer schweren Krankheit. Als Quelleneditionen konnten drei Bände publiziert werden: der von Alois Schmid herausge- gebene, von Rita Haub, Stefan Römmelt und Veronika Lukas bearbei- tete Briefwechsel zwischen P. Matthäus Rader SJ und Marcus Welser (Bayerische Gelehrtenkorrespondenz), der von Gabriele Greindl und Gerhard Immler edierte zweite Band der diplomatischen Korrespon- denz des Kurfürsten Maximilian I. mit seinen Gesandten Haslang und Krebs auf dem Westfälischen Friedenskongreß (Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns) sowie die ältesten Rechnungen des Klosters Al- dersbach, bearbeitet von Bernhard Lübbers (Quellen und Erörterun- gen). Die Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte wurden fortgesetzt mit einem von Alois Schmid herausgegebenen Aufsatzband über die Anfänge der Münchener Hofbibliothek, der auf eine Tagung zum Jubiläum „450 Jahre Bayerische Staatsbibliothek“ zu- rückgeht. In den Bayerischen Schriften zur Volkskunde gab Simon Pickl das Kochbuch für Maria Annastasia Veitin aus dem Jahr 1748 heraus. Die Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte erschien programm- gemäß in drei Heften (darunter ein Themenheft zum Jubiläum „250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften“), gleiches gilt für das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde und die Bayerischen Vorge- schichtsblätter. Für 2010 ist neben den Periodika die Drucklegung folgender Werke vorgesehen: Historischer Atlas von Bayern, Bände Kulmbach (Rüdiger Barth), Ochsenfurt (Thomas Horling), Kelheim (Emma Mages) und Illertissen (Thomas Reich), der Band Griesbach (Josef Egginger) des Historischen Ortsnamenbuches von Bayern, als Beiheft zur ZBLG ein Tagungsband zum Handwerk in Bayern (hrsg. von Ferdinand Kramer), in den Quellen und Erörterungen die Untersuchung zu den Fälschun- gen Bischof Pilgrims von Passau (Franz-Reiner Erkens) und die Edition der Urkunden Abt Hermanns von Niederalteich (Josef Klose). Mit dem „Teil III: Die Zeit nach dem Thronverzichts Ludwigs I. (1848–1864)“ kann in den Quellen zur Neueren Geschichte die von Hubert Glaser heraus- gegebene Edition des Briefwechsels zwischen König Ludwig I. und Leo von Klenze zum Abschluss gebracht werden. Die Reihe der Minister- ratsprotokolle 1919–1945 kann mit den Bänden zu den Regierungen Hoffmann I (März bis Mai 1919), bearb. von Johannes Merz und Wolf- gang Ehberger, und Held IV (1932/33), bearb. von Walter Ziegler, eröffnet werden. In der Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte sind die Arbeiten von Stefanie Buchhold (Nepomuk von Triva, 1755–1827, und die bayerische Heeresreform nach 1804), Wolfgang Ehberger (Die Entstehung der „Bamberger Verfassung“ vom 14. August 1919) und Andreas Otto Weber (Grenzüberschreitungen und Friedenspolitik in

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der Mitte Frankens) in Vorbereitung zur Drucklegung bzw. zur Überar- beitung beim Autor. Neu eingereicht wurden Dissertationen von Hans Kammermayer (Herzog Ernst von Bayern, 1500–1560), Joachim Peter (Ludwig Freiherr von und zu der Thann-Rathsamhausen, 1815–1881) und Tobias Appl (Der Ausbau geistlicher Zentren als Kernstück der Kirchenpolitik Herzog Wilhelms V. von Bayern, 1579–1597/98). In den Materialien zur bayerischen Landesgeschichte befi nden sich die Un- tersuchungen von Hubert Emmerig über zwei Amberger Münzfunde und von Georg Schrott über die Leichenpredigten bayerischer Kloster- prälaten in der Druckvorbereitung. Beim Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern aus dem Jahr 1346 (Bayerische Rechtsquellen) von Wilhelm Volkert kann die Drucklegung von Einleitung, Text und Glossar (Regis- ter) im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. In Kooperation mit dem Oberösterreichischen Landesarchiv in Linz und gefördert durch die EU begann die Bearbeitung des ehemals bay- erischen Innviertels im Rahmen des Historischen Atlas von Bayern. Zunächst stehen die Landgerichte Schärding, Braunau und Ried auf dem Arbeitsplan. Nach der Aufl ösung des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen nimmt die Kommission das Repertorium der deutschen Königspfalzen für das Gebiet des heutigen Freistaates Bay- ern in ihre Obhut. Für die Materialien zum bayerischen Adel von Franz Tyroller wird gegenwärtig, nachdem die Transkription und die Kollatio- nierung abgeschlossen sind, die wissenschaftliche Einleitung erstellt. Im Mittelpunkt der Tagungsaktivitäten stand 2009 die Vortrags- veranstaltung über Bayern im 10. Jahrhundert, die am 15. Oktober ge- meinsam mit dem Institut für Bayerische Geschichte durchgeführt wurde. Bei der vom Haus der Bayerischen Geschichte vom 18. bis 20. November zur Vorbereitung der Landesausstellung 2011 in der Akade- mie abgehaltenen Tagung über König Ludwig II. war die Kommission Kooperationspartner. Vom 24. bis 26. Februar 2010 wird sie ein Sym- posion über den Kulturtransfer von Bayern nach Italien in der Frühen Neuzeit ausrichten. Öffentliche Buchpräsentationen fanden am 14. Juli im Plenarsaal der Akademie (Vom Abbrändler zum Zentgraf. Wör- terbuch zur Landesgeschichte und Heimatforschung in Bayern), am 20. November in Ansbach (Historischer Atlas), am 10. Dezember in Bad Kissingen (Historischer Atlas) und am 14. Dezember in Bad Reichenhall (Lang, St. Zeno) statt. Sämtliche Publikationen des Jahres 2009 wur- den am 9. Dezember in Gegenwart des Akademiepräsidenten und des Ehrengastes, Bundesminister a.D. Dr. Theo Waigel, im Sitzungssaal der Philosophisch-historischen Klasse der Öffentlichkeit vorgestellt. Aufgrund des in den vergangenen Jahren an den Universitäten zu beobachtenden Rückbaus hat Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zur Stärkung des Faches eine „Initiative Landesgeschichte“ gestartet und mehrere Arbeitskreise in Leben gerufen, an denen sich die Kommissi- on aktiv beteiligt. Alois Schmid

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Veröffentlichungen der Kommission Historischer Atlas von Bayern, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz Teil Franken, Reihe I Band 35/1–2: Manfred Jehle, Ansbach. Die markgräfl ichen Oberämter Ans- bach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pfl egamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, 2009, LXX- XIII+1098 S., 21 Abb., 3 Karten. Band 36: Heinrich Wagner, Kissingen. Stadt und Altlandkreis, 2009, XLIII+588 S., 11 Abb., 22 Farbtafeln, 2 Karten. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz Schwaben Band 10: Judith Keller, Donauwörth. Der ehemalige Landkreis, 2009, 63*+389 S., 4 Abb., 1 Karte. Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Verlag C.H. Beck, München Band 137: Michael Unger, Das bayerische Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe. Organisation, Personal und Mittelstandspolitik des Wirtschaftsressorts 1919–1933, 2009, LVIII+589 S. Band 161/1–2: Thomas Horst, Die älteren Manuskriptkarten Altbayerns. Eine kartograpiehistorische Studie zum Augenscheinplan unter besonderer Berücksichtigung der Kultur- und Klimageschichte. Band 1: Untersuchung, Band 2: Katalog, 2009, CVI+587 S., 70 Abb. Studien zur bayerischen Sozial- und Verfassungsgeschichte, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz Band 22: Johannes Lang, St. Zeno in Reichenhall. Geschichte des Augustiner- Chorherrenstifts von der Gründung bis zur Säkularisation, 2009, XXVIII+395 S., 9 Abb., 4 Karten. Materialien zur bayerischen Landesgeschichte, Verlag Michael Laßleben, Kall- münz Band 23: Alfred Wendehorst, Die Benediktinerabtei St. Petrus und St. Diony- sius in Banz, 2009, XIV+296 S., 8 Abb. Bayerische Gelehrtenkorrespondenz, Verlag C.H. Beck, München I: P. Matthäus Rader SJ Band 2: Alois Schmid (Hrsg.), Die Korrespondenz mit Marcus Welser 1597– 1614, bearb. v. Rita Haub, Stefan W. Römmelt und Veronika Lukas, 2009, XLVIII+443 S. Regesten zur bayerischen Landesgeschichte, Verlag C.H. Beck, München Regesten der Bischöfe von Freising Band 1: Alois Weisshanner (†) – Gertrud Thoma – Martin Ott, Die Regesten der Bischöfe von Freising. 739–1184, 2009, L+390 S. Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, Verlag C.H. Beck, Mün- chen Band 47/3: Bernhard Lübbers, Die ältesten Rechnungen des Klosters Alders- bach (1291–1373/1409), 2009, 186*+679 S., 4 Abb.

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Quellen zur neueren Geschichte Bayerns, Kommission für bayerische Landes- geschichte, München I: Die diplomatische Korrespondenz Kurbayerns zum Westfälischen Friedens- kongreß Band 2,1: Gabriele Greindl u. Gerhard Immler, Die diplomatische Korrespon- denz Kurfürst Maximilians I. von Bayern mit seinen Gesandten in Münster und Osnabrück. Dezember 1644 – Juli 1645, 2009, XXXIX+13*+339 S. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Verlag C.H. Beck, München Band 72, Heft 1, 2009, 329 S. Band 72, Heft 2, 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften, 2009, 352 S. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte Beihefte, Verlag C.H. Beck, Mün- chen Band 37: Alois Schmid (Hrsg.), Die Anfänge der Münchener Hofbibliothek unter Herzog Albrecht V., 2009, XII+193 S. Bayerische Vorgeschichtsblätter, Verlag C.H. Beck, München Jg. 74, 2009, 328 S., 74 Abb., 28 Tafeln, 2 Beilagen.

Veröffentlichungen des Instituts für Volkskunde Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, Kommission für bayerische Landesge- schichte, München Jg. 2009, 360 S., 47 Abb. Bayerische Schriften zur Volkskunde, Kommission für bayerische Landesge- schichte, München Band 10: Simon Pickl, Das Kochbuch für Maria Annastasia Veitin. Kommen- tierte Edition einer Kochbuchhandschrift aus dem Jahr 1748, 2009, 224 S., 13 Abb.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Deutinger S., Vom Agrarstaat zum Hightechland. Die Grundlegung des „For- schungsstandorts Bayern“. In: Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Aufsätze zur bayerischen Landesausstellung 2009. Hrsg. v. C. Daxelmüller, S. Kummer u. W. Reinicke. Augsburg 2009, 172–183. – „Tendit ad aequum“. Geschichte und Bedeutung der Devise der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In: 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften. Studien zu ihrer Geschichte (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 72/2). München 2009, 359–380. Greindl G., Die Briefe Maximilians I. und Elisabeths von Bayern an den chine- sischen Kaiser im Jahr 1617. In: Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte. 400 Jahre China und Bayern. Hrsg. v. R. Eikelmann. München 2009, 105–111. – Zus. mit G. Immler, Die diplomatische Korrespondenz Kurfürst Maximilians I. von Bayern mit seinen Gesandten in Münster und Osnabrück Dezember 1644–Juli 1645 (Die diplomatische Korrespondenz Kurbayerns zum Westfälischen Frie- denskongreß Band 2, Teilband 1 = Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns.

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Hrsg. v. der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften), München 2009. Horling Th., Die „Kugellagerstadt“. Ein Überblick über 100 Jahre Schweinfur- ter Industrie- und Stadtgeschichte. In: Frankenland N. F. 61/2 (2009), 98–109. – Wilhelm Höpfl inger (1853–1928). In: Fränkische Lebensbilder 22 (Veröffent- lichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. Reihe VII/22), 2009, 277–297. – Das offi zielle Jubiläumsbuch „SKF – a global story. 1907–2007“ und seine Aussagen zur Schweinfurter Industriegeschichte (Teil 2: 1939–1945). In: Schweinfurter Mainleite 2/2009, 16–33. – Kommission für bayerische Landes- geschichte. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften 1759 bis 2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bay- erns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 272–275. Janka W., Maiering – Meinzing. In: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 26 (2009), 5–13. – Der Siedlungsname Rattenberg. In: Zwischen Münchshöfen und Windberg. Gedenkschrift für Karl Böhm. Hrsg. v. L. Husty et al. Rahden/ Westf. 2009 (Internationale Archäologie. Studia honoraria 29), 475–480. – Zur Methodik der Familiennamenforschung. Die Namen Eidenschink, Eigenschink und Eisenschink im Spannungsfeld Mündlichkeit – Schriftlichkeit. In: Famili- ennamen im Deutschen. Erforschung und Nachschlagewerke. 1. Halbband: Deutsche Familiennamen im deutschen Sprachraum. Jürgen Udolph zum 65. Geburtstag zugeeignet. Hrsg. v. K. Hengst et al., Leipzig 2009 (Onomastica Lip- siensia 6.1), 603–613. Mayer W., Besonderheiten des „Murnauer Schäffl ertanzes“ im Vergleich zum Münchner Schäffl ertanz. In: (Un)faßbar. 150 Jahre Schäffl ertanz in Murnau. Be- arb. v. Brigitte Salmen. Murnau: Schloßmuseum Murnau 2009, 18–21. Wolf G., Rez. von A. Hauser: Halle wird Großstadt. Stadtplanung, Großstadtle- ben und Raumerfahrung in Halle a.d. Saale 1870 bis 1914. Halle 2006. In: Baye- risches Jahrbuch für Volkskunde 2009, 205–206. Zull G., „… insbesondere die Kunst im Gewerk zu zeigen“. Der Verein zur Ausbil- dung der Gewerke auf der allgemeinen deutschen Industrieausstellung 1854 in München. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2009, 95–123 (m. 9 Abb.).

Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae

In der Internationalen Thesaurus-Kommission, die mittlerweile aus Delegierten von 31 Akademien und Gelehrten Gesellschaften aus 23 Ländern besteht, werden die Niederlande nunmehr durch Professor Caroline Kroon vertreten. Frau Kroon, die die Stelle von Professor Harm Pinkster (Delegierter seit 1988) einnimmt, ist Professorin für Latein an der Vrije Universiteit Amsterdam. Der Geschäftsführende Ausschuss der Kommission trat im Juli zu seiner turnusmäßigen jährlichen Sit- zung zusammen. Veränderungen haben sich auch bei den externen Mitarbeitern er- geben: Für die Etymologien der Buchstaben N und R wird Professor Gerhard Meiser, Halle, in Nachfolge von Professor Bernhard Forssman als Indogermanist verantwortlich zeichnen; Herr Forssman wird je-

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doch dem Thesaurus weiterhin als Fahnenleser zur Seite stehen. Zum anderen tritt der Romanist Professor Wolfgang Schweickard, Saarbrü- cken, an die Stelle von Professor Christian Schmitt. Zu beklagen ist der Tod des langjährigen früheren Fahnenlesers Professor Antoon A.R. Bastiaensen, Nijmegen, der dem Thesaurus als Spezialist für christliche Literatur wichtige Dienste geleistet hat. Er- freulicherweise hat sich Professor Eva Schulz-Flügel, Tübingen, bereit erklärt, künftig als Fahnenleserin mit dem gleichen Themenschwer- punkt zur Verfügung zu stehen. Sehr erfreulich ist auch, dass Dr. Hugo Beikircher den Thesaurus als ehrenamtlicher Mitarbeiter mit Tatkraft unterstützt und sein großer Wissens- und Erfahrungsschatz dem Vorhaben weiterhin zugute kommt. Indessen fand die langjährige ehrenamtliche Mitarbeit von Dr. Hans Wieland aus gesundheitlichen Gründen im Verlaufe dieses Jahres ein Ende. Im Kreis der vorübergehend tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter gab es wie immer eine Reihe von Veränderungen: Dr. John Scha- fer hat als Stipendiat der American Philological Association Prof. Dr. Christopher Krebs abgelöst. Die Mittel des J. und K. Müller-Thesaurus- Fonds erlauben nach wie vor die Finanzierung einiger Mitarbeiter: Die Stipendien von Dott. Stefano Rocchi und Dott. Luisa Sannicandro konnten verlängert werden; Dott. Gaia Clementi wird eine erneute Mitarbeit aus Mitteln des Fonds (sie tritt an die Stelle von Dott. Maria Luisa De Seta) sowie einem Beitrag der Associazione Italiana di Cultu- ra Classica ermöglicht. Theodor Harbsmeier arbeitet im Rahmen eines dänischen Promotionsstipendiums wieder am Thesaurus mit. Die aus der Schweiz und den Niederlanden fi nanzierten Stellen sind unverän- dert besetzt. Akademiepräsident Professor Dr. Dietmar Willoweit zeichnete bei der Jahressitzung der Akademie die Thesaurus-Mitarbeiterin Drs. Ma- rijke Ottink mit dem Preis des Rotary-Clubs München-Friedensengel aus. Im Rahmen einer Evaluierung des Zentrums Archäologie und Alter- tumswissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaf- ten wurde auch die Arbeit des Thesaurus positiv beurteilt. Dr. Johann Ramminger, Mitarbeiter der ÖAW am Thesaurus, präsentierte diesen bei der Langen Nacht der Wissenschaft in Wien. Vorgestellt wurde die Arbeit auch beim 13. Kongress der Fédération internationale des Asso- ciations d’études classiques (FIEC) Berlin durch einen Info-Stand (Dr. Claudia Wick, Dr. Manfred Flieger) und einen Vortrag (Dr. Claudia Wick). Auch an den Veranstaltungen der Bayerischen Akademie zum Akade- miejubiläum war der Thesaurus vertreten: Er stellte sich im Rahmen des Projektes Wissenswelten bei der Ausstellung „Helle Köpfe“ im Bay- erischen Hauptstaatsarchiv sowie am Tag der Offenen Tür der Akade- mie vor und fand Eingang in eine ganze Reihe von Präsentationen in

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Rundfunk und Fernsehen. Darüber hinaus ließen sich wie immer Schü- ler- und Studentengruppen in unsere Arbeit einführen. Faszikel X 2, 17 pulso – pyxodes ist im Dezember erschienen, X 1, 17 pomifer – porrus, der letzte noch ausstehende Faszikel des Buchsta- bens P, wird nun im ersten Drittel 2010 erscheinen. Die Bearbeitung der Buchstaben N und R hat bereits begonnen.

Ernst Vogt, Silvia Clavadetscher

Veröffentlichungen der Kommission Thesaurus linguae Latinae. Walter de Gruyter, Berlin/New York Vol. X 2. Fasc. XVII: pulso – pyxodes. Redaktoren: H. Beikircher, S. Clavadet- scher, C. G. van Leijenhorst, C. Wick. Mitarbeiter: H. Breimeier (purgamen- tum, python u.a.), M. Cipriani (pumex, purgatio u.a.), G. Clementi (punio(r), pusillus, puter u.a.), M. L. De Seta (punctio, purpuratus u.a.), I. Frings (purpu- ra), R. Funari (pulsus, purus u.a.), R. Gutiérrez (purifi catio, purifi co u.a.), T. W. Harbsmeier (pungo, purpureus u.a.), M. Hillen (purpurizo u.a.), N. Holmes (punicus u.a.), C. Krebs (putamen, putator), K.-H. Kruse (pupillus, puteus u.a.), J. Ramminger (puto), R. Rey (puteo, putredo u.a.), S. Rocchi (purpurasco, pur- puraster), J. Schrickx (pulso), F. Spoth (pulvis, purgo, pus u.a.), C. van den Berg (pulvinar, putresco u.a.), H. Wieland (pulvillus, punctura u.a.), A. Zissos (putre- facio, putrefactio). 2009. Sp. 2609–2798. Corrigenda et addenda quaedam ad vol. X 2. 2009. Sp. 2799–2804.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flieger M., Die „viel ausposaunte Internationalisierung“. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 30–33. Hajdú I., De vocabuli, quod est natura, apud veteres usu. In: Natura. XII Collo- quio Internazionale del Lessico Intellettuale Europeo, Roma, 4–6 gennaio 2007. Hrsg. v. D. Giovannozzi u. M. Veneziani. Rom 2008, 13–20. Krebs C., A seemingly artless conversation: Cicero’s De legibus (1.1-5). In: Classi- cal Philology 104 (2009), 90–107. – You say ‘putator’. The fi rst word on the fi rst day of a Latin lexicographer. In: Times Literary Supplement, February 6, 14–15. – A dangerous book: the reception of Tacitus’ Germania. In: The Cambridge Com- panion to Tacitus. Hrsg. v. A.J. Woodman. Cambridge 2009, 280–299. – Rez. von: R.E. Walker, Ulrich von Hutten’s Arminius. An English translation with analysis and commentary. Oxford/New York 2008. In: Renaissance Quarterly 62 (2009), 1320–1322. Ramminger J., Notes on the meaning of commentarius in the Italian Renais- sance (with an appendix containing texts by Valla, Tortelli and Perotti). In: Atti del convegno „Esegesi dimenticate di autori classici“, Perugia, 25–27 ottobre 2007. Hrsg. v. C. Santini u. F. Stok. Pisa 2008, 11–35. – „Etwas anderes quasi mit denselben Worten“: Goldmetaphern von der lateinischen Antike bis heute. In: Origines. Schriften des Zentrums Archäologie und Altertumswissenschaften,

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Bd. I. Hrsg. v. S. Deger-Jalkotzy u. N. Schindel. Wien 2009 (= ÖAW, Denkschr. der phil-hist. Kl. 377), 33–41. Rocchi S. zus. mit M.T.A. Robino, Ciriaco d’Ancona ad Adria: una tappa dell’Itinerarium. In: Studi Medievali 49 (2008), 729–758. Sannicandro L., Nota a Lucano 2, 358–359. In: Sileno 34 (2008), 229–233. – Fides fortibus, fraus formidolosis. Lucano, Sir Walter Ralegh e Sir Arthur Gorges. In: Lucans Bellum Civile. Studien zum Spektrum seiner Rezeption von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Hrsg. v. C. Walde. Trier 2009 (BAC 78), 315–346. Schafer J., Ars Didactica. Seneca’s 94th and 95th Letters. Göttingen 2009 (Hy- pomnemata 181), 125 S. Schrickx J., Namque als Variante von nam? In: Mnemosyne 62 (2009), 250–271.

Kommission für die Herausgabe des Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit

Veröffentlichung der Kommission Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit. Rei- he A: Regesten, Abteilung I: Regesten der Kaiserurkunden des oströmischen Reiches von 565–1453, 1. Teil, 1. Halbband: Regesten von 565–866. Bearbeitet von Franz Dölger. 2. Aufl age unter Mitarbeit von J. Preiser-Kapeller und A. Riehle besorgt von A.E. Müller. München 2009, XLI, 262 S.

Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz

Zu Beginn des Jahres 2009 erschien der Registerband zu den beiden Teilen des vierten Bandes der Reihe „Mittelalterliche Bibliothekskata- loge Deutschlands und der Schweiz“. Der fünfte Band der Reihe mit den Bibliothekskatalogen des Bistums Köln wird für den Druck überar- beitet; seine Veröffentlichung im Jahr 2010 ist geplant. Die Arbeit am dritten und letzten Band des Katalogs der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigoti- schen) von Bernhard Bischoff ist so weit fortgeschritten, dass mit sei- nem Abschluss im Jahr 2010 gerechnet werden kann. Daran wird sich noch die Herstellung der umfangreichen Register für das Gesamtwerk anschließen. Die Unternehmen der Kommission wurden im Rahmen der Jubilä- umsausstellung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Bayerischen Staatsbibliothek (30.3.–30.6.2009) vorgestellt.

Helmut Gneuss

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Veröffentlichung der Kommission Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Verlag C.H. Beck, München Band 4, Teil 3: Register. Bistümer Passau, Regensburg, Freising, Würzburg. Hrsg. v. Helmut Gneuss. 2009. XI+289 S.

Kommission für Mundartforschung

Prof. Dr. Hans-Werner Eroms und Prof. Dr. Werner König wurden wie- der in die Kommission gewählt. Zusätzlich hat die Philosophisch-his- torische Klasse auf Vorschlag der Kommission den Passauer Lehrstuhl- inhaber für Deutsche Sprachwissenschaft Prof. Dr. Rüdiger Harnisch zum neuen Mitglied der Kommission gewählt. Bayerisches Wörterbuch Die langjährige Registratorin der Arbeitsstelle, Gisela Modrow, trat zum 1.11.2009 in den Ruhestand. Im Herbst 2009 erschien Heft 15 des Bayerischen Wörterbuchs (blat- ten – blind), die siebte Lieferung des zweiten Bandes. Inzwischen ist Heft 16, das bis zum Beginn der Strecke mit Bo- reichen wird, im Ent- wurf größtenteils fertiggestellt. Im Verlauf des Jahres verschickte die Arbeitsstelle wieder vier Fragebögen („Wörterlisten“) an die Sammler. Frau Dr. Schamberger-Hirt hat im Frühjahr eine Reihe ausführlicher Presseberichte über das Bayerische Wörterbuch in verschiedenen Lo- kalzeitungen angeregt und zum Teil selbst verfasst (so in der Passauer Neuen Presse, im Straubinger Tagblatt, in der Landshuter Zeitung, der Chamer Zeitung u.a.). Hier wurden die Zeitungsleser auch zur Mitar- beit beim Wörtersammeln aufgerufen. Auf diese Weise konnte das Sammlernetz um 75 neue Informanten erweitert werden. Mit Hilfe einer Spende der Gesellschaft der Freunde der Akademie wurde die Digitalisierung der Filme von stark abgenutzten Fragebögen aus den 1930/40er Jahren fortgesetzt. Auskünfte wurden an verschiedene Rundfunkanstalten und Zeitungen sowie an Privatpersonen erteilt; unter anderem erläuterte Frau Dr. Schamberger-Hirt in der „Abend- schau“ des Bayerischen Rundfunks am 2.6.2009 die Herkunft des Wor- tes Leberkäse. Während des Tages der Offenen Tür in der Akademie am 5.12.2009 wurden Besuchergruppen durch die Arbeitsstelle geführt. Vorträge über das Bayerische Wörterbuch hielt Professor Dr. Rowley in München und Wien. Im Rahmen der Fernsehsendung „Wir in Bayern“ des Bayerischen Rundfunks gab Professor Rowley ferner regelmäßig Auskunft über die Herkunft und Deutung von Dialektausdrücken.

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Ostfränkisches Wörterbuch

Im Jahr 2009 profi tierte das Projekt weiterhin vom Verkaufserfolg des Handwörterbuchs von Bayerisch-Franken. Das Honorar für die drei bisher erschienenen Aufl agen betrug 2009 über 5.600 €, die der Bay- reuther Redaktion in vollem Umfang zur Verfügung standen. Im Okto- ber 2008 genehmigte die Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern dankenswerterweise ferner einen Zuschuss in Höhe von 8.000 € für Arbeiten an der Digitalisierung des Belegmaterials des Ostfränkischen Wörterbuchs. Zuschuss, Honorare und reguläre Haushaltsmittel wurden zum größten Teil für Werkverträge mit externen Mitarbeitern verwendet. Die vertraglich vereinbarten Arbeiten betrafen vorwiegend die Eingabe von Belegen aus dem Originalmaterial der postalischen Erhebungen zwischen 1960 und 2001. Im Berichtszeitraum wurden rund 155.000 Datensätze eingegeben. Ferner wurde die Arbeit an der Erfassung der Gewährspersonen und Mitarbeiter aus dem Zeitraum 1934–2001 wei- ter vorangetrieben. Die Eingabe der 80.000 Datensätze umfassenden Liste über die Sammelorte und die Sozialdaten der Mitarbeiter wurde abgeschlossen. Sie wurde vervollständigt durch die Einarbeitung einer handschriftlichen Kartei, die die Rücklaufdaten der versandten Frage- bögen verzeichnet sowie durch Informationen, die sich aus der Korres- pondenz der Redaktion mit ihren Mitarbeitern ergeben. Bezüglich der Verknüpfung der Dateien in einer Datenbank, die letzt- lich auch öffentlich zugänglich sein soll, begann im Berichtszeitraum eine Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des DFG-Projekts „Elektroni- sche Dialektlexikographie und komplexe lexikographische Informati- onssysteme. Der digitale Verbund von Dialektwörterbüchern“. Dieses Projekt wird beim „Kompetenzzentrum für elektronische Erschlie- ßungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften“ an der Universität Trier (Leitung: Prof. Dr. Claudine Moulin) betrieben. Dr. Klepsch berichtete anlässlich des 6. Arbeitstreffens deutschspra- chiger Akademiewörterbücher in Berlin über Stand und Perspektiven des Ostfränkischen Wörterbuchs sowie im Rahmen der 17. jüdisch-is- raelischen Kulturtage in Thüringen (Erfurt) über die Relikte des Jiddi- schen in Dialekt und Umgangssprache. Klaus Albert Strunk Veröffentlichung der Kommission Bayerisches Wörterbuch (BWB). Hrsg. v. der Kommission für Mundartfor- schung. Bearb. von Josef Denz, Edith Funk, Bernd Dieter Insam, Anthony R. Rowley, Andrea Schamberger-Hirt und Michael Schnabel. Oldenbourg Verlag, München. Heft 15 (7. Heft des 2. Bandes). blatten – blind. 2009.

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Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Denz J., „Der is bonand wia a Bräuochs“. Zum Braugewerbe und seinen mund- artlichen Ausdrücken. In: Schönere Heimat 98 (2009), 221f. Funk E. (zus. mit A. Schüller, K. Bernbacher, A. Wick und E. Beducker), Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben Band 14: Register. Hrsg. v. W. König. Heidelberg 2009. – Besprechungen. Klepsch A., Fränkische Dialekte. In: Historisches Lexikon Bayerns: www.histori- sches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45731 (29.10.2009). – Spalter Ståå und Abenberger Stää. In: Lebensart. Spalt 1200 Jahre. [Spalt 2009], 28 f. – Jiddische Mundartdichtung von Nichtjuden aus Franken. Das Geheimnis des Itzig Feitel Stern. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 68 (2008), 169–201. Rowley A., Johann Andreas Schmeller (1785–1852). Der Sprachforscher Bayerns. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitar- beit von Ellen Latzin. München 2009, 38–51. – Quellen für die mundartlichen Formen von Ortsnamen. In: Blätter für oberdeutsche Namenforschung 45 (2008), 91–97. – Besprechungen. Schamberger-Hirt A., Bericht über die 16. Arbeitstagung für alemannische Dialektologie, „Alemannische Dialektologie: Wege in die Zukunft“, 7.–10. Sep- tember 2008 in Freiburg im Üchtland. In: Zeitschrift für Dialektologie und Lin- guistik 75 (2008), 331–338.

Kommission für das Corpus Vasorum Antiqorum Im Jahr 2009 erschienen der CVA-Band Deutschland 85, Berlin 10 (geo- metrische Keramik) von Christiane Dehl-von Kaenel sowie der Band Deutschland 86, Berlin 11 (attisch rotfi gurige Mischgefäße, böotisch rotfi gurige Kratere) von Angelika Schöne-Denkinger. Außerdem wur- den als viertes Beiheft zum CVA unter dem Titel „Hermeneutik der Bilder – Beiträge zu Ikonographie und Interpretation griechischer Va- senmalerei“ die Ergebnisse der CVA-Tagung 2008 (s. Jahrbuch 2008) publiziert. In den Druck gegangen ist der Band Deutschland 87, Mün- chen 15 (attisch weißgrundige Lekythen) von Erika Kunze Götte. In redaktioneller Bearbeitung sind die Bände Berlin 12 (attisch schwarz- fi gurige Keramik) bearbeitet von Heide Mommsen, sowie Jena 1 (geo- metrische bis schwarzfi gurige Keramik) bearbeitet von Hadwiga Sc- hörner. Weitgehend abgeschlossen ist die Bearbeitung der Bände Greifs- wald von Regina Attula, München 16 (attisch rotfi gurige Schalen 2) bearbeitet von Susanne Pfi sterer-Haas und München 17 (attisch rotfi - gurige Schalen 1) von Elke Böhr. In Arbeit sind weiterhin die Bände Göttingen 4 (attisch rotfi gurige Keramik) bearbeitet von Norbert Eschbach, Berlin 13 (attisch rotfi guri- ge Amphoren) bearbeitet von Agnes Schwarzmaier-Wormit, Hamburg 2 (unteritalisch rotfi gurige Keramik) bearbeitet von Rolf Hurschmann,

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sowie München 18 (etruskisch schwarzfi gurige Keramik) bearbeitet von Yasmin Olivier-Trottenberg, die alle bis Ende 2010 abgeschlossen werden sollen. Fortgesetzt wurden die Arbeiten an den Bänden Dres- den 2 (attisch rotfi gurige geschlossene Gefäße) durch Eva Hofstetter- Dolega, Bonn 4 (geometrische und orientalisierende Keramik) von Dirk Piekarski, Berlin 14 (attisch weißgrundige Lekythen) von Nina Zimmer- mann-Elseify und Berlin 15 (attisch rotfi gurige Peliken und Loutropho- ren) von Angelika Schöne-Denkinger. In den beiden CVA-Gesprächskreisen in München und Berlin berich- teten an mehreren Terminen die CVA-Mitarbeiterinnen und -Mitar- beiter über den Fortschritt ihrer Arbeiten und neue Forschungsergeb- nisse. Zudem wurden dort auswärtige Forscher zur Vorstellung neuer Untersuchungen auf dem Gebiet der antiken Vasenkunde eingeladen.

Paul Zanker

Veröffentlichungen der Kommission Corpus Vasorum Antiquorum. Verlag C.H. Beck, München Band 85: Berlin, Antikensammlung, Band 10. Bearb. von Christiane Dehl-von Kaenel. 2009. 125 S., 9 Textabb., 22 Beilagen, 56 Tafeln. Band 86: Berlin, Antikensammlung. Band 11. Bearb. von Angelika Schöne- Denkinger. 2009. 98 S., 29 Textabb., 23 Beilagen, 80 Tafeln, 4 Farbtafeln. Beihefte zum Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland. Hrsg. v. Paul Zanker. Verlag C.H. Beck, München Band 4: Hermeneutik der Bilder. Beiträge zu Ikonographie und Interpretati- on griechischer Vasenmalerei. Hrsg. v. Stefan Schmidt und John H. Oakley. 2009. 192 S., zahlr. Abb.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hofstetter-Dolega E., Laokoon für Kinder. Wie brachte und bringt man Kin- dern und Jugendlichen antike Kunst bei? In: Folia in memoriam Ruth Lindner collecta. Hrsg. v. C. Weiß u. E. Simon. Dettelbach 2010, 239–258. – Glauben, Den- ken und Feiern im antiken Griechenland – Einblicke. Die Vasensammlung Lich- tenhahn. Ruhpolding/Mainz/Stendal 2009. Piekarski D., Porträts. In: Alter in der Antike. Die Blüte des Alters aber ist die Weisheit. Hrsg. v. Landschaftsverband Rheinland. Mainz 2009, 51–67. Schmidt S., Between Toy Box and Wedding Gift: Functions and Images of Athe- nian Pyxides. In: Metis 7 (2009) 111–130. – Rez. von: P. Baumeister, Der Fries des Hekateions von Lagina. Neue Untersuchungen zu Monument und Kontext. Is- tanbul 2007. In: Gymnasium 116 (2009) 506–508.

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Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches

Die Arbeit am Mittellateinischen Wörterbuch schreitet planmäßig voran. Die 37. Lieferung (fero – fl orifi catio) erschien im Juli 2009. Die Arbeit an der 38. Lieferung steht vor dem Abschluss; im Januar 2010 soll der druckfertige Faszikel dem Verlag übergeben werden. Sehr er- freulich ist, dass der bisherige Leiter der Arbeitsstelle, Dr. Heinz Antony, der zum 1. Oktober 2008 in den Ruhestand getreten ist, uns weiterhin seine Mitarbeit zur Verfügung stellt. Der Beginn der Digitalisierung des Mittellateinischen Wörterbuchs hat sich verzögert, da noch wichtige Voraussetzungen zu klären sind. Ansprechpartner für alle Fragen der zukünftigen Digitalisierung ist nach wie vor Dr. Johannes Staub. Er gehört der „Arbeitsgruppe Digi- talisierung“ an, die im Herbst 2009 vom Akademievorstand auf Anre- gung der „Arbeitsgruppe Akademienprogramm“ eingerichtet wurde. Am 7.–9. September nahm Dr. Helena Leithe-Jasper an einer Evalu- ierung des Zentrums Archäologie und Altertumswissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) teil, wobei sie als von der ÖAW entsandte Mitarbeiterin das Mittellateinische Wör- terbuch in der Kommission für antike Literatur und lateinische Tradi- tion vertrat. Im Evaluierungsbericht wurde das MLW sehr positiv be- urteilt. Dr. Adelheid Wellhausen nahm an der zweiten Tagung der S.I.S.M.E.L. („Società Internazionale per lo Studio del Medioevo Latino“) am 16.–18. Juni in Florenz teil, bei der verschiedene Datenbanken und andere digi- tale Projekte zu Autoren, Werken, Textkorpora und Handschriftenüber- lieferungen vorgestellt wurden. Ziel der Tagung war die Einrichtung einer Internetplattform unter dem Titel „Medioevo Europeo“ zum ge- genseitigen Informationsaustausch. Helmut Gneuss

Veröffentlichung der Kommission Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert. Begr. von Paul Lehmann und Johannes Stroux. In Gemeinschaft mit den Akademi- en der Wissenschaften zu Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, Wien und der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, hrsg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Verlag C.H. Beck, München IV. Band. Lfg. 2 (37. Lfg. des Gesamtwerkes): fero – fl orifi catio. 2009. 160 Sp.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Pörnbacher M., „Die Muttergottes vom Guten Rat. Das Hochaltarbild von St. Georg auf dem Auerberg und die Verehrung des Gnadenbildes von Genazza- no in Bayern, Tirol und angrenzenden Gegenden.“ In: Der Welf 10 (2008/2009),

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91–138. – Rez. von: Fritz Wagner: Philologia Sacra Cisterciensis. Langwaden/ Grevenbroich 2005. In: Archa Verbi 5 (2008/2009), 220–221. – Rez. von: Desirée Barlava (Hrsg.): Die Lebensbeschreibungen Bischof Burchards von Würzburg. Hannover 2005 (MGH SS rer. Germ. 76). In: Cahiers de civilisation médiévale 52 (2009), 167–168. Konstanciak F.-J., L ’opera missionaria al limes retico e la lessicografi a del latino medievale. In: Tardo antico e alto medioevo. Filologia, storia, archeologia, arte. A cura di M. Rotili. Napoli 2009, 19–26. Weber M.-L., Ein europäisches Vorhaben. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 24–26.

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie

Am 19. Juli 2009 starb unerwartet unser Kommissionsmitglied Prof. Dr. Barthel Hrouda kurz nach seinem 80. Geburtstag. Er wurde 1980 zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt, leitete abwechselnd mit Prof. Dr. Dietz O. Edzard bis 2003 die Kommission und war bis zu seinem Tod stellvertretender Vorsitzender. Prof. Dr. Daniele Morandi Bonacossi (Udine) ist seit April 2009 Mit- herausgeber des Reallexikons und zusammen mit Prof. Dr. J. Nicolas Postgate Fachherausgeber für Archäologie. Sowohl in Leipzig als auch in München wird die Redaktion des Real- lexikons weiterhin von Fachleuten (Doktoranden) unterstützt, die auf Werkvertragsbasis arbeiten und somit zum schnellen Voranschreiten des Projekts beitragen. Der Faszikel Bd. 12, Lfg. 1–2 von ŠamuÃa-Schild ist im Herbst 2009 erschienen. Die Stichwörter „Schild“ bis „Schwert“ erschienen in Bd. 12, Lfg. 3–4 kurz vor Jahresende. Für den Folgefaszikel liegen die meisten Manuskripte druckfertig bereit. Die U-Stichwörter (ca. 560) sind an über 70 Autoren vergeben wor- den. Als Abgabetermin ist Ende April 2010 vorgesehen. Einige Manu- skripte sind schon eingetroffen. Wichtige Kontakte konnten auf dem archäologischen Kolloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft in München im Oktober geknüpft werden. Im November fanden mehrere Besprechungen mit dem Verlag de Gruyter in Berlin und Leipzig statt sowie ein Treffen der Redaktion mit dem Hauptherausgeber, ebenfalls in Leipzig. Es wurden Vorgehens- weisen diskutiert, die das Voranschreiten des Reallexikons beschleu- nigen könnten. Für den Akademientag in Berlin am 27. Mai bereitete die Redaktion des Reallexikons einen Beitrag für den Wettbewerb „Sprachspione“ vor. Anlässlich der Münchner Wissenschaftstage konnten im Juli Pri- vatpersonen einen Einblick in die Redaktionsarbeit bekommen. Am Tag der Offenen Tür im Dezember wurden der Öffentlichkeit am Stand

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unserer Kommission u. a. Originalfunde (z. B. Rollsiegel) und Abgüsse von Tontafeln gezeigt. Die Anwesenheit einer Keilschriftschreiberin fand bei den Besuchern großen Anklang. Klaus Albert Strunk

Veröffentlichungen der Kommission Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Berlin, Verlag Walter de Gruyter. Band XII, 1./2. Lieferung. ŠamuÃa – Schild. 2009, 1–176. Band XII, 3./4. Lieferung. Schild – Schwert. 2009, 177–336.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterin Pfaffinger S., Beiträge im Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie Bd. 12, Lfg. 3–4 (2009): „Schneider, N.“ und „Schrader, E.“.

Musikhistorische Kommission

Band IX der Lasso-Gesamtausgabe wurde im Berichtsjahr fertig ge- stellt und wird zu Beginn des Jahres 2010 erscheinen. Für Band XI liegt das Quellenmaterial weitgehend vor, außerdem sind die Textproveni- enzen geklärt. Der Mitarbeiter Bernhold Schmid hielt bei der Tagung der International Musicological Society in Amsterdam (5.–10. Juli 2009) einen Vortrag. Eine Dienstreise führte ihn zu Quellenstudien nach London. Am Tag der Offenen Tür (5. Dezember 2009) führte ein aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Akademiemit- glied bestehender Chor zwei Weihnachtsmotetten Lassos auf, wofür die Musikhistorische Kommission den Sängerinnen und Sängern, ih- rem Mitglied Prof. Calvin Bower (Chorleitung) und Drs Marijke Ottink vom Thesaurus linguae Latinae (Organisation) zu danken hat. Die Rohfassung der Artikel zum elften Faszikel des Lexicon musicum Latinum medii aevi (lichanos–mo) wurde abgeschlossen. Die geplante Wortstrecke mo–pe erwies sich allerdings als umfangreicher als vor- ausgesehen und konnte nicht vollständig bearbeitet werden, obwohl die über den 11. Faszikel hinausreichenden fertig gestellten Artikel nahezu einen weiteren Faszikel füllen. Die Wortstrecken me–mi (Chr. Berktold) und mo (M. Bernhard) wurden im Berichtsjahr fertig gestellt. Von den Artikeln zur Wortstrecke mu wurde mit dem umfangreichen Lemma musica begonnen (Chr. Berktold). Die mit n anlautenden Wör- ter sind mit Ausnahme von nota und notula fertig (D. Sadgorski), vom Buchstaben o konnten die Artikel bis einschließlich octava bearbeitet werden (M. Bernhard). Der Buchstabe p wird voraussichtlich Anfang 2010 in Angriff genommen.

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Die Abschlusskonferenz zum Hollandrinus-Projekt, das zusammen mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften betreut wird (M. Bernhard und E. Witkowska-Zaremba), fand vom 23.–26.4.2009 in Schloss Nieborów (Polen) statt. Die Editoren diskutierten inhaltliche Probleme der Editionen und einigten sich auf Editionsrichtlinien, nach denen die erarbeiteten Texte zur Zeit korrigiert werden. Die umfang- reiche Kontrolle der Choralbeispiele in den Traktaten mit Hilfe zeitge- nössischer Choralhandschriften wurde von Z. Czagány und Á. Papp (Budapest) sowie von J. Kubieniec (Krakau) übernommen. Die ersten beiden der auf sieben Bände geplanten Reihe können voraussichtlich im Frühjahr 2010 in Druck gehen. Bei den Ausstellungen zum Akademie-Jubiläum im Hauptstaatsar- chiv und in der Bayerischen Staatsbibliothek waren sowohl das Lexi- con musicum Latinum als auch die Lasso-Ausgabe jeweils mit Vitrinen vertreten. Theodor Göllner

Veröffentlichung der Kommission Lexicon musicum Latinum medii aevi. Verlag C.H. Beck, München 10. Faszikel – Fascicle 10: gutturalis – lichanos. 2009. VIII+80 S.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sadgorski D., Zum Musikarchiv der Pfarrkirche St. Stefan in Niederdorf. In: Der Schlern. Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde 83 (2009), Heft 8, 64–77. Schmid B. zus. mit Cl. Bockmaier (Hrsg.) unter Mitarbeit von B. Hornberger, Mu- sikgeschichte in Zusammenhängen. Schriften von Theodor Göllner. Zum 80. Geburtstag neu herausgegeben. Tutzing 2009 (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 66), 521 S. – Tropen zur „Missa de Beata Virgine“. Aspekte einer ungewöhnlichen Form des zyklischen Ordinarium missae. In: Die Ton- kunst. Magazin für klassische Musik und Musikwissenschaft 3/1 (2009), 3–7. – Musikhistorische Kommission [Lasso-Ausgabe]. In: Helle Köpfe. Die Geschich- te der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungs- katalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 268–272. – Rezensionen.

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung)

Die Teilung der einzigen Mitarbeiterstelle der Kommission ist bis Juli 2012 verlängert. Die eine Hälfte der Stelle ist durch Dr. Christine Stei- ninger, die andere Hälfte durch Dr. des. Ramona Epp besetzt. Die Stelle von Frau Epp konnte von August bis Dezember 2009 auf eine Vollzeit- stelle aufgestockt werden.

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Das Manuskript Stadt Freising (I. Seufert) geht noch in diesem Jahr in Druck. Der Band wird 2010 erscheinen. Das Katalogmanuskript Landkreis Passau I (R. Epp) wurde fertig gestellt. Der Band wird im Lau- fe des Jahres 2010 erscheinen. Die Arbeiten an Stadt Ingolstadt I (C. Steininger) wurden fortgesetzt. Die Sammlungsarbeiten für einen zweiten Band Regensburg Dom (W. Knorr/W. Mayer) begannen. Der Band Landkreis Weilheim-Schon- gau und der dritte Band der Inschriften der Nürnberger Friedhöfe (P. Zahn) befi nden sich in der Phase der Manuskripterstellung (M. Merk), Die Photoarbeiten wurden in der Stadt Eichstätt vorgenommen. Die Datenbankerfassung der Bilder auf dem System Faust wurde fortge- setzt. Die Mitarbeiterinnen nahmen an einer Mitarbeitertagung in Mainz teil. Frau Epp nahm an einem Symposium zum Thema Inschriften in Klöstern im Kloster Lüne in Lüneburg teil. Im Rahmen der Sprecherrei- he hielt Frau Steininger anlässlich des Akademiejubiläums einen Vor- trag zu Geschichte und Arbeit des deutschen Inschriftenwerkes. Ein weiterer Vortrag mit Beispielen aus der aktuellen Arbeit folgte am Tag der Offenen Tür. Walter Koch

Kommission für zentral- und ostasiatische Studien

Das Projekt „Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache“ bildet wei- terhin den Schwerpunkt der Aktivitäten der Kommission. Wie geplant wurden inzwischen die Arbeiten zum Buchstaben kha abgeschlossen. Die Veröffentlichung der siebten und die achten Lieferung des Wörter- buchs geschah erstmals mit Hilfe einer Datenbank, für deren Einrich- tung zusätzliche Mittel bereitgestellt wurden. PD Dr. Petra Maurer und PD Dr. Johannes Schneider gehen weiter- hin ihrer Lehrtätigkeit in den Fächern Tibetologie bzw. Indologie an der Ludwig-Maximilians-Universität nach. Frau Maurer führte eine Dienstreise nach Ladakh durch, in deren Verlauf sie an einer tibetolo- gischen Konferenz teilnahm. Darüber hinaus wurde die Öffentlichkeit durch Vorträge angesprochen und die Bayerische Staatsbibliothek beim Schriftenerwerb und der Durchführung von Ausstellungen be- raten. Die Kommission war am Tag der Offenen Tür mit einem eigenen Stand vertreten; über ihre Tätigkeiten berichtete im Zusammenhang mit dem Akademie-Jubiläum der Bayerische Rundfunk (BR alpha). Eine wissenschaftliche Hilfskraft war u.a. mit Literaturrecherchen, der Überprüfung von Verweisungen im Wörterbuch sowie der Einga- be der Zettelsammlung in die Datenbank betraut. Für die Korrekturar- beiten wurde überdies der Sachverstand einiger Fachkolleginnen und -kollegen einbezogen. Thomas O. Höllmann

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Veröffentlichungen der Kommission Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. Im Auftrag der Kommission für zentral- und ostasiatische Studien der Bayerischen Akademie der Wissenschaf- ten herausgegeben von Herbert Franke, Jens-Uwe Hartmann [und] Thomas O. Höllmann. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C. H. Beck 7. Lieferung: kha – kho bo. Bearbeitet von Petra Maurer [und] Johannes Schneider. 2009, ii+64 S. 8. Lieferung: kho ma – mkha’ spyod. Bearbeitet von Petra Maurer [und] Jo- hannes Schneider. 2009, ii+64 S.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maurer, P., Die Grundlagen der tibetischen Geomantie dargestellt anhand des 32. Kapitels des Vai1Ūrya dkar po von sde srid Sangs rgyas rgya mtsho (1653– 1705). Ein Beitrag zum Verständnis der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte Ti- bets zur Zeit des 5. Dalai Lama Ngag dbang blo bzang rgya mtsho (1617–1682). Halle 2009 (Beiträge zur Zentralasienforschung 21), 364 S. – Sa bdag and Tor- toise. A Survey of the Tradition of Geomancy in Ladakh. In: Mountains, Monas- teries and Mosques. In: Recent Research on Ladakh and the Western Himala- yas. Hrsg. V. J. Bray u. E. de Rossi Filibeck. Rom 2009 (Proceedings of the 13th Colloquium of the International Association for Ladakh Studies. Supplemento No 2 Alla Rivista degli Studi Orientali Nuovo Serie Vol. LXXX), 209–219. – Rez. von Te-ming Tseng: Sino-tibetische Divinationskalkulationen (Nag rtsis), darge- stellt anhand des Werkes dPag-bsam ljon-shing von Blo bzang tshul khrims rgya mtsho. Halle 2005. In: Zentralasiatische Studien 37 (2008), 184–187. – Rez. Shen-yu Lin: Mi pham’s Systematisierung von gTo-Ritualen. Halle 2005. In: Ebd., 187–189. – Werkartikel zu ’Gro ba bzang mo, Chu shing gi bstan chos, gZhon nu zla med und Bya mgrin sngon zla ba. In: Kindlers Literaturlexikon. Stuttgart 32009. – Autorenartikel zu dKon mchog bstan pa’i sgron me, Blo bzang bstan pa’i rgyal mtshan, Tshe ring dbang rgyal. In: Ebd. Schneider J., Rez. Siegfried Lienhard: Indische Anthologie. Klassische Dichtung übertragen und interpretiert. Band II. Jonsered 2002. In: Zeitschrift der Deut- schen Morgenländischen Gesellschaft 159 (2009), 242–243.

Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“

Das Jahr 2009 bedeutete für die Kommission den Durchbruch für die einzig angemessene Präsentation ihrer Arbeit: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den gemeinsamen Förderantrag von Kommission und Bayerischer Staatsbibliothek zur Umwandlung der pdf-Dateien in eine Datenbank im September 2009 ohne Abstriche bewilligt. Als weitere einschneidende Veränderung ist der Wechsel im Kommissionsvorsitz zu melden: Auf der Kommissionssitzung am 4. März 2009 hat Prof. Dr. Horst Fuhrmann, der die Kommission seit

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über fünfunddreißig Jahren geführt und schließlich auf den Weg der elektronischen Publikation gebracht hat, sein Amt niedergelegt. Die Welt der digitalen Vernetzung sei eine ganz andere als die der bisher betriebenen Wissenschaft; diese neue Art des Arbeitens sollten die jüngeren Kräfte voranbringen. An seine Stelle ist Prof. Dr. Claudia Märtl getreten. Zunächst die Personalangelegenheiten: Dr. Roman Deutinger, bis zum 28. Februar 2009 wegen einer Elternzeit von Dr. Julia Knödler ver- treten, hat für die Zeit vom 1. Oktober 2009 bis zum 31. März 2010 eine Lehrstuhlvertretung in Eichstätt übernommen. Er wird vertreten von Dr. Martina Giese. Frau Dr. Giese ist durch ihre enge Vertrautheit mit quellenkundlich geprägter Geschichtsforschung ein Glücksfall für das Repertorium. Sie wird den Buchstaben „L“ bearbeiten. Überarbeitet und auf der Homepage veröffentlicht wurden 2009 die Buchstaben „G“ (Dr. Deutinger) und „H“, dieser mit über 160 Lemmata einer der umfangreichsten. Am „H“ waren Dr. Deutinger, Dr. Knödler und Dr. Wesche nacheinander beteiligt. Mit den Buchstaben A–H sind ca. 1930 der 3160 bislang aufgenommenen Lemmata überarbeitet. Von den bereits veröffentlichten Dateien wurden bis Jahresende „A“, „B“ und „Eike von Repgow“ revidiert ins Netz gestellt; „C“ und „D“„ sol- len Anfang des Jahres 2010 folgen, neu liegt bereit „Concilia – Basel“. Ein großer Teil der Arbeitszeit wurde auf die Vorbereitung der Dateien für die Datenbank verwendet; die Komplettierung der Daten zu voll- ständigen bibliographischen Datensätzen ist unerwartet mühsam. Hier half die Akademie durch Bereitstellung von Hilfskraftgeldern, die von Mitte August bis November 2009 zur Vervollständigung der Da- teien eingesetzt wurden: Die Siglen der Vornamen wurde nachgetra- gen, „ibid.“ (=ibidem) durch volle Titelangaben ersetzt, Abkürzungen egalisiert und ins Deutsche übertragen und dergleichen mehr. Die Re- vision der ersten Buchstaben diente auch der Kontrolle dieser Arbeiten und der vorerst letzten Durchsicht der Dateien vor der Datenbank. Das Datenbankprojekt konnte nicht sogleich nach Bewilligung auf- genommen werden, da die in Aussicht genommene Projektmitarbei- terin inzwischen anderswo untergekommen war. Deshalb wurde die TV-L 13-Stelle bis zum 30. November 2009 ausgeschrieben, die in die engere Wahl genommenen Kandidaten wurden Anfang Dezember begutachtet. Ausgewählt wurde schließlich Dr. Sabine Buttinger, die durch ihre Kenntnis mittelalterlicher Geschichtsquellen kompetent vor allem für die quellenkundliche Kodierung erschien. Der Projektbe- ginn ist für den 1. Februar 2010 geplant. Vom 21. bis 23. September nahm Dr. Wesche am diesjährigen Work- shop der AG Elektronisches Publizieren der Akademienunion teil, der dem Thema „Personennamen“ gewidmet war. Der Workshop gab auch einigen Aufschluss für die Möglichkeiten unserer Datenbank. Die Kommission leistete ihren eigenen Beitrag zum 250. Jubiläum der Bayerischen Akademie. Dr. Wesche, der für das Datenbankprojekt

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verantwortlich ist, trug am 5. Oktober in der Reihe der sieben Vorträge des Sprecherkollegiums der Akademie „Den Dingen auf den Grund ge- hen“ über den Umbruch der Repertoriumsarbeit vor unter dem Titel: „Vom Buch in die Datenbank“; am Tag der Offenen Tür, dem 5. Dezem- ber, hielt er einen der Kurzvorträge unter dem Titel „Geschichtsquellen im Internet“ mit anschließender Diskussion. Im Jubiläumsheft Akade- mie Aktuell 2 (2009) schrieb er über die Ehrenmedaillen der Akademie und ihre Stiftungen vor dem Ersten Weltkrieg – dieses Mal ohne das Dauerthema Mittelalter. Claudia Märtl, Markus Wesche

Veröffentlichungen der Kommission www.repfont.de: Buchstaben „G“ und „H“. Revision „A“, „B“, „Eike von Repgow“.

Veröffentlichungen des Mitarbeiters Wesche M., Dem Verdienste seine Kronen. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 76– 79. – Die Gunst der Stifter. In: Ebd., 80–83.

Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses

Reihe I (Werke) und Reihe III (Briefe) wurden in den Vorjahren fertig- gestellt.

Reihe II (Nachgelassene Schriften)

Band II,15 (Nachlaß 1813) Inhalt: Auseinandersetzung, ca. 1812/1813, Thatsachen des Bewußt- seins 1813, Wissenschaftslehre 1813, Entscheidende Berathschlagung, Diarium I (26. März bis August 1813). Der Band erschien im September 2009.

Band II,16 (Nachlaß 1813) Die Staatslehre von 1813, die zuerst noch für den Band II,15 vorgese- hen war, hätte diesen Band auf über 670 Seiten anschwellen lassen. Im Einvernehmen mit dem Verlag wurde deshalb beschlossen, diesen Text in den folgenden Band zu verlegen. Diese Entscheidung hatte zur Folge, dass für die Publikation der übrigen Nachlassteile ein zusätzli- cher, die Ausgabe insgesamt abschließender Band vorzusehen ist. In Band II,16 werden neben der Staatslehre das Diarium II (August/Sep- tember 1813), ein kleines Manuskript mit Beurteilungen studentischer Aufsätze und das Tagebuch über den Magnetismus vom Herbst 1813 veröffentlicht werden. Die Arbeiten an den Texten sind abgeschlossen, der Band wird noch März 2010 in die Herstellung gehen.

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Band II,17 (Nachlaß 1813/14) Der Text der Einleitung in die Wissenschaftslehre aus dem Winterse- mester 1813/14, der in der Handschrift Fichtes nicht vollständig erhal- ten ist, wurde anhand von Vorarbeiten und unter Berücksichtigung einer zeitgenössischen Abschrift rekonstruiert. Die Wissenschaftsleh- re 1814, nach deren fünfter Vorlesung Fichte starb, liegt fertig vor. Die endgültige Fassung von Diarium III, das schon in einer Vorausedition (Ultima Inquirenda, hrsg. v. R. Lauth) vorliegt, bedarf einer letzten Über- prüfung; ebenso ist die sachliche Kommentierung noch zu erstellen. Der Band wird als letzten Teil eine Reihe von Nachlassfragmenten ent- halten, die entweder im Laufe der Entstehung der Edition gefunden wurden oder schwer zu datieren sind. Wir hoffen, diesen die Edition abschließenden Band 2011 herausbringen zu können.

Reihe IV (Kollegnachschriften)

Band IV,6 (Nachschriften 1812–1814) Der Band enthält Nachschriften der Rechtslehre, der Sittenlehre (bei- de 1812), der Thatsachen des Bewußtseins, Wissenschaftslehre (beide 1813), einer Darstellung des Christenthums (aus der Vorlesung der Staatslehre vom Sommer 1813), der umfangreichen Einleitung in die Wissenschaftslehre von November 1813/14 und der Wissenschaftsleh- re 1814. Der die Reihe IV abschließende Band wurde im Herbst 2009 an den Verlag gegeben. Die Register wurden vorbereitet, so dass mit dem Er- scheinen des Bandes im ersten Halbjahr 2010 gerechnet werden kann.

Werner Beierwaltes

Veröffentlichung der Kommission J. G. Fichte-Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Hrsg. v. Reinhard Lauth †, Hans Gliwitzky †, Erich Fuchs und Peter K. Schneider. Nachgelassene Schriften Band 15: Nachgelassene Schriften 1813. Hrsg. v. Erich Fuchs, Hans Georg von Manz, Ives Radrizzani, Peter K. Schneider, Martin Siegel und Günter Zöller unter Mitwirkung von Günter Meckenstock und Erich Ruff. frommann- holzboog Verlag, Stuttgart-Bad Cannstatt 2009. IX, 471 S., 2 Abb.

Veröffentlichungen des Mitarbeiters Fuchs E., Il problema della libertà, anche per Fichte. In: Archivio di storia della cultura 22 (2009), 77–89. – Fichte für die Welt. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 40–43. – Fünfzig Jahre Johann Gottlieb Fichte-Gesamtausgabe. In: Symposion Johann Gottlieb Fichte. Herkunft und Ausstrahlung seines Denkens. In: Baye- rische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, Abhandlungen Neue Folge 134. Hrsg. v. W. Beierwaltes u. E. Fuchs. München 2009, 21–46.

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Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer

Unser Vorhaben „Archäologische Erforschung römischer Alpen- und Donauländer“ wurde auf Grundlage des 2008 ausgearbeiteten Ver- längerungsantrags (2012–2025) am 28. und 29. Mai von den Professo- ren Rajko Bratož (Ljubljana), Michel Reddé (Paris) und Zsolt Visy (Pécs) evaluiert. Am Tag der Offenen Tür am 5. Dezember präsentierte die Kommission ihre Forschungen im mittleren Alpenraum mit Funden aus den aktuellen Grabungen auf dem Septimerpass und auf San Martino.

San Martino di Lomaso (Trentino, Italien): Spätantik-frühmittelalterliche Höhensiedlung

Am 15. Mai wurde in Trient der Kooperationsvertrag zwischen der Kommission, der Gemeinde Lomaso und der Autonomen Provinz Tri- ent unterzeichnet. Damit wird die Zusammenarbeit vor allem auf der Ausgrabung im Detail geregelt. Vorausgegangen war 2008 die Unter- zeichnung einer grundsätzlichen Kooperationsvereinbarung. Gemäß diesem Kooperationsvertrag wurden die diesjährigen Arbeiten zu San Martino am 9. Juli bei einem Treffen mit Dr. Enrico Cavada (Leiter itali- enische Ausgrabungen) in München besprochen. Das Treffen bot auch Gelegenheit zum Informationsaustausch über weitere Planungen, wie die Einrichtung einer gemeinsamen Homepage zur Grabung San Martino. Vom 31. August bis 9. Oktober fand die zweite Grabungskampa- gne der Kommission mit sechs Mitarbeitern unter der örtlichen Lei- tung von M. Zagermann statt. Die diesjährigen Flächen erweiterten die 2008 begonnenen Untersuchungen. Es wurden neue Reste von Trockenmauern (Unterlagen für Fachwerk- oder reine Holzbauten) aufgedeckt. Ein Planierungshorizont, der letztes Jahr als möglicher Fußbodenrest angesprochen wurde, erwies sich als linear verlaufen- der Befund. Er muss daher eher im Sinne eines Weges mit planiertem Schotter interpretiert werden. Gestützt wird dies durch zahlreiche Funde von kleinen Schuhnägeln. Mittlerweile sind wir in der Lage, mehrere Besiedlungsphasen zu unterscheiden. Diese haben sich auch in einer archäologischen Schichtenfolge niedergeschlagen. Keramik- funde des 4./5. Jahrhunderts deuten eine Besiedlung bereits in spät- römischer Zeit an. Die Zeit des 6./7. Jahrhunderts manifestiert sich weiterhin in Kleinfunden wie Gürtelzubehör.

Septimerpass (Graubünden, Schweiz): Römisches Militärlager

Nach Abschluss unserer Grabungen 2007 und 2008 auf dem Septi- merpass (2340 m ü.M.) kam es in diesem Jahr zu einer geophysikali-

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schen Prospektion des gesamten Lagers. Auf Initiative der Kommission und des Archäologischen Dienstes Graubünden führte ein sechsköp- fi ges Team unter der Leitung von Dr. Jörg Faßbinder (Bayerisches Lan- desamt für Denkmalpfl ege) vom 12. bis 14. August mit großem Erfolg eine Magnetometerprospektion durch. Ein erstes aus den Messdaten gewonnenes Bild zeigt künstliche Strukturen, die es allerdings noch auszuwerten und zu interpretieren gilt. Zu den Grabungsergebnissen vom Septimer verfasste W. Zanier einen ausführlichen Vorbericht für die Germania.

M. Zagermann nahm vom 21. bis 24. Mai an einer Tagung über römi- sche Keramik in Colmar und vom 29. bis 31. Oktober an der Tagung „Antike im Mittelalter“ in Freiburg teil und hielt dort Vorträge. Im Rah- men der Vortragsreihe „Den Dingen auf den Grund gehen. Wissen- schaftliches Arbeiten in der Akademie“ berichtete M. Zagermann am 16. November über die aktuellen Arbeiten der Kommission. W. Zanier hielt mehrere Vorträge über das römische Lager auf dem Septimer: am 21. Januar an der Ludwig-Maximilians-Universität München, am 28. Januar an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, am 13. März am Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum in Landau an der Isar und am 28. April vor der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Früh- geschichte in Wien. Am 5. Juni nahm er in Innsbruck am Kolloquium „Römische Raststationen und Straßeninfrastruktur im Ostalpenraum“ teil und vom 14. bis 16. Oktober an der Tagung „Fines Imperii. Imperi- um sine fi ne?“ in Osnabrück. Am 11. November traf er sich in Innsbruck mit Mag. Johannes Pöll, dem Landeskonservator für Tirol, um mit ihm die ab 2012 geplanten Grabungen in der eisenzeitlichen Siedlung von Pfaffenhofen/Nordtirol zu erörtern. Am 16. März fuhren G. Ulbert und W. Zanier nach Augsburg ins Römische Museum, um dort den Beginn des von der Deutschen For- schungsgemeinschaft genehmigten Projektes „Augsburg-Oberhau- sen“ mit allen Beteiligten zu besprechen. V. Bierbrauer und M. Zager- mann waren am 15. und 16. Dezember in Bozen und besprachen mit Landesrätin Dr. Sabina Kasslatter Mur das Publikationsprojekt Säben.

Volker Bierbrauer, Günter Ulbert

Redaktionell wurden betreut:

V. Bierbrauer, Die Ausgrabungen im spätantik-frühmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona-Säben in Südtirol. Frühchristliche Kirche und Grä- berfeld (Redaktion M. Zagermann). R. Franke, Römische Kleinfunde aus Burghöfe 3. Militärische Ausrüs- tungsgegenstände, Pferdegeschirr, Bronzegeschirr und -gerät (Redak- tion W. Zanier).

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M. Konrad, A. Rettner, E. Wintergerst, Die Ausgrabungen unter dem Niedermünster zu Regensburg I. Grabungsgeschichte und Befunde von der Römerzeit bis in die Neuzeit (Redaktion G. Bemmann). B. Overbeck, Das spätrömische Kastell Vemania bei Isny II. Ein Schatz- fund von Münzen aus der Zeit des Probus (Redaktion G. Bemmann, W. Zanier). M. Zagermann, Der Münsterberg in Breisach III. Die römerzeitlichen Befunde und Funde der Ausgrabungen Kapuzinergasse (1980–1983), Rathauserweiterung/Tiefgaragenneubau (1984–1986) und der baube- gleitenden Untersuchungen am Münsterplatz (2005–2007) (Redakti- on M. Zagermann).

Veröffentlichungen der Kommission Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie. Materialien und For- schungen. Verlag Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westfalen Band 9: Franke R., Römische Kleinfunde aus Burghöfe 3. Militärische Ausrüs- tungsgegenstände, Pferdegeschirr, Bronzegeschirr und -gerät. 2009. 140 S., 3 Abb., 54 Tafeln. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. Verlag C. H. Beck, München Band 61: Overbeck B., Das spätrömische Kastell Vemania bei Isny II. Ein Schatzfund von Münzen aus der Zeit des Probus. 2009. 62 S., 7 Abb., 22 Tafeln.

Veröffentlichungen der Mitarbeiter Zagermann M. zus. mit W. Zanier, Aktuelle Ausgrabungen der Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 42–45. – Rez. von: Fibule antiche del Friuli. Hrsg. v. M. Buora u. S. Seidel, Rom 2008, (Cataloghi e Monografi e Archeologiche dei Civici Musei di Udine 9). In: Gnomon 81 (2009), 549–552. Zanier W. zus. mit M. Zagermann, Aktuelle Ausgrabungen der Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 42–45. – Römisches Militärlager auf dem Septimerpass in Graubünden. In: Denkmalpfl ege Informationen. Bayer. Landesamt f. Denkmal- pfl . 143 (2009), 71 f. – Zus. mit F. Pina Polo, Glandes inscriptae aus der Hispania Ulterior. In: Limes XX. XXth Internat. Congress of Roman Frontier Studies, León 2006. Hrsg. v. A. Morillo, N. Hanel u. E. Martin. Madrid 2009 (Anejos de Gladius 13), 577–586. – Funde vom Septimerpass. In: 2000 Jahre Varusschlacht. Imperi- um. Stuttgart 2009, 272 f. – Römische und einheimische Funde vom Opferplatz Döttenbichl, Oberammergau. In: Ebd., 273–276. – Römische Waffenfunde vom Alpenfeldzug 15 v. Chr. In: Schlachtfeldarchäologie. Battlefi eld Archaeology. 1. Mitteldeutscher Archäologentag 2008, Halle 2009 (Tagungen Landesmus. Vorgesch. Halle 2), 89–97.

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Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters

I. A. In der durch die Kommission seit ihrer Gründung betreuten Reihe „Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters“ (MTU) ist im Jahr 2009 kein Band im Druck erschienen, jedoch steht die Dissertation von Carola Redzich (Apocalypsis Joannis tot habet sacramenta quot verba. Studien zur Überlieferung und Rezeption der Johannesapokalypse in hochdeutschen Übersetzungen des späten Mittelalters) kurz vor dem Erscheinen. Die Arbeiten von Hartmut Bleumer (Die narrative Interferenz. Schritte einer historischen Narrativistik im literarischen Feld um Dietrich von Bern), von Ullrich Bruchhold (Deutschsprachige Beichten im 13. und 14. Jahrhundert. Editionen und Typologien zur Überlieferungs-, Text- und Gebrauchsgeschichte vor dem Hintergrund der älteren Tradition ) und von Monika Unzeitig (Autorname und Autorschaft. Zur Bezeichnung und Konstruktion von Autorschaft in der deutschen und französischen erzählenden Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts) befi nden sich in Überarbeitung durch die Autoren bzw. in Druckvorbereitung. Die Dissertation von Stefan Seeber (ich sage iu einen schoenen schimpf. Zur Poetik des Lachens in der mittelhochdeutschen Epik) wurde zur Aufnahme in die Reihe angenommen und wird noch durch den Autor überarbeitet. Eine weitere Arbeit befi ndet sich im Begutachtungsverfahren, zwei Arbeiten wurden abgelehnt. B. Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Herausgabe deutscher Li- teratur des Mittelalters“ werden zwei Projekte durchgeführt: 1. Das Projekt „Katalog der illustrierten deutschsprachigen Hand- schriften des Mittelalters“ (KdiH; Dr. Ulrike Bodemann [mit halber Stelle]; PD Dr. Peter Schmidt [seit 15. 02. 2009; die Stelle war vom 1.12. 2008–14.2.2009 unbesetzt]; Dr. Christine Stöllinger-Löser [mit halber Stelle]; außerdem aus Drittmitteln der Thyssen-Stiftung fi nanziert: eine halbe Stelle für Dr. Kristina Domanski [vom 1.1.–31.5., 1.7.–31.8., 1.10.–31.12. 2009]; ab Band 4 wurden für einzelne Stoffgruppen weitere auswärtige Mitarbeiter gewonnen). Anfang 2010 sind erschienen (noch mit Jahreszahl 2009): • von Band 4 / Teil 2 (Band 4 umfasst zwei Teilbände) die Mehrfach-liefe- rung 3–4 (Stoffgruppe 39: Feuerwerks- und Kriegsbücher,Bearbeiter: Rainer Leng; 366 Textseiten + Bildteil); • von Band 5 die Lieferung 3 (Stoffgruppe 43: Gebetbücher, Fortset- zung [Città del Vaticano – Einsiedeln]; Bearbeiterin: Regina Cer- mann; 80 Textseiten + Bildteil, Register, Literaturverzeichnis). Von Teilband 4/2, Lieferung 5 ist außerdem der Textteil im Druck (Stoffgruppen 40, 40a, 41 und 42: ‚Flore und Blanschefl ur‘, ‚Von den be- rühmten Frauen‘, ‚Friedrich von Schwaben‘, ,Gauriel von Muntabel‘; Be- arbeiter: Christine Putzo, Kristina Domanski, Lieselotte Saurma-Jeltsch,

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Norbert H. Ott; insgesamt 38 Textseiten + Bildteil); es fehlen noch Re- gister und Literaturverzeichnis für den gesamten Teilband. Band 3, Lieferung 5 (= Abschluss der Stoffgruppe 26, Chroniken) kann voraussichtlich erst 2010 fertig gestellt werden und in Druck gehen (Bearbeiter: U. Bodemann, K. Domanski, P. Schmidt, C. Stöllinger-Löser). Für 2010 ist außerdem die Fertigstellung von Text- und Bildteil fol- gender Teile geplant: • Band 4 / Teil 1, Lieferung 3 (Stoffgruppe 37: Fabeln, Bearbeiterin: U. Bodemann) • Band 5, Lieferung 4 (Stoffgruppe 43: Gebetbücher, Fortsetzung; Bear- beiterin: R. Cermann). Von Band 6, Lieferung 1–2 (Stoffgruppen 44–50: Geistliche Lehren, Genealogien, ,Der gute Gerhard‘, ‚Gesta Romanorum‘, ,Griseldis‘, Haus- bücher, ,Die Heidin‘; Bearbeiter: C. Stöllinger-Löser, P. Schmidt, N. Ott, U. Bodemann, K. Domanski, L. Saurma-Jeltsch) ist die Fertigstellung der Textteile für den Druck geplant. Der Antrag an die DFG auf eine halbe Stelle für die elektronische Er- fassung zunächst der Handschriftendaten des KdiH wurde abgelehnt. Der umfassendere Gesamtplan, der in diesem Antrag noch nicht dar- gestellt worden war, sieht in einem zweiten Schritt auch die Digita- lisierung des KdiH selbst vor. Nachdem der Kommission seitens der Akademie Sondermittel zur Verfügung gestellt worden waren, konn- ten sämtliche Vorarbeiten für eine Digitalisierung bereits geleistet werden. Die Online-Fassung wird in Zusammenarbeit mit der Redak- tion der Plattform Manuscripta mediaevalia erarbeitet. Manuscripta mediaevalia wird unter Einhaltung einer mit dem Verlag vereinbar- ten Sperrfrist von drei Jahren eine Online-Publikation des KdiH unter Handschriftenkataloge online (www.manuscripta-mediaevalia.de/ hs/kataloge-online.htm) ins Netz stellen (mit der Möglichkeit der Re- cherche der Registerangaben nach Orten, besitzenden Institutionen und Handschriftensignaturen auch über die Handschriftendatenbank, zukünftig auch mit Volttextrecherche). Für weitere Online-Erschlie- ßungsarbeiten ist ein Folgeantrag bei der DFG geplant. Die Sammlung von Filmen, Fotos und Digitalisaten wurde weiter ausgebaut. 2. Das Projekt „Deutschsprachige Lieddichtung des Mittelalters“, das sich mit Überlieferungsgeschichte und -typologie der Lieder bis 1350 befasst. Von der Sammlung aktualisierter Einzelstudien von Gisela Kornrumpf soll Teil II (MTU 134) im Jahr 2010 erscheinen. Die Arbeit da- ran wie an den beiden weiteren geplanten Bänden (ein beschreiben- des Handschriftenverzeichnis sowie Studien zur „Deutschsprachigen Strophenkunst im lateinischen Gebrauch“) wird von Frau Kornrumpf ehrenamtlich weitergeführt.

II. Für das Forschungsvorhaben „Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache“ (WMU) auf der Grundlage des Corpus der alt-

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deutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300 ist der Bewilligungs- zeitraum mit Ende 2009 ausgelaufen (Arbeitsstelle Berlin unter der Leitung von Prof. Ursula Schulze; Bearbeiterinnen: Sibylle Ohly und Daniela Schmidt; Frau Schmidt war jedoch krankheitsbedingt fast das ganze Jahr abwesend). Das WMU wird drei Bände zu je neun bzw. zehn Lieferungen umfassen. Der Arbeitsvertrag mit Dr. Sibylle Ohly wurde über ihre Ruhestandsgrenze (Juli 2009) hinaus zu 90 % bis Jahresende verlängert, um die Abschlussarbeiten möglichst weit voranzutreiben. 2009 sind Lieferung 25 (wâgen bis widersage, 289 Wortartikel, 96 Sei- ten) und 26 (widersagen bis zesamenetragen, 335 Wortartikel, 96 Sei- ten) erschienen. Die beiden letzten Lieferungen 27 und 28 (Restartikel des Buchstabens Z, Nachträge und Korrigenda) sind im Druck; sie wer- den 2010 erscheinen. Die Fertigstellung (Überwachung des Drucks, Korrekturvorgänge) wird auf der Basis von Werkverträgen geleistet.

Jan-Dirk Müller

Veröffentlichungen der Kommission Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters. Begonnen von Hella Frühmorgen-Voss (†), fortgeführt von Norbert H. Ott zu- sammen mit Ulrike Bodemann, ab 2009 von Ulrike Bodemann, Peter Schmidt und Christine Stöllinger-Löser. München: In Kommission beim Verlag C.H. Beck. Band 4, Teilband 2, Lfg. 3/4: 39. Feuerwerks- und Kriegsbücher. Bearbeitet von Rainer Leng. 2009. 366 S., 16 Farbtafeln mit 31 Abb., 68 S. mit 129 Schwarz- Weiß-Abb. Band 5, Lfg. 3: 43. Gebetbücher (Cittá del Vaticano – Einsiedeln). Bearbei- tet von Regina Cermann. 2009. 80 S., 8 Farbtafeln mit 12 Abb., 16 S. mit 29 Schwarz-Weiß-Abb. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage des Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300. Unter Lei- tung von Bettina Kirschstein und Ursula Schulze erarbeitet von Sibylle Ohly und Daniela Schmidt. Berlin: Erich Schmidt Verlag. Lfg. 25 [Bd. III Lfg. 7]: wâgen – widersage. 2009. S. 2305–2400. Lfg. 26 [Bd. III Lfg. 8]: widersagen – zesamenetragen. 2009. S. 2401–2496.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bodemann U., Zum Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Litera- tur 131 (2009), 318–325. Kornrumpf G., Große Heidelberger Liederhandschrift, Kleine Heidelberger Lie- derhandschrift, Jenaer Liederhandschrift, Der Kanzler, Kelin, Kolmarer Lieder- handschrift. In: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachi- gen Kulturraumes. 2., vollständig überarbeitete Aufl . Hrsg. v. W. Kühlmann. Bd.

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4–6, Berlin/New York 2009, hier Bd. 5, 146–149, 149f.; Bd.6, 133–135, 287f., 342f., 608–610. Schmidt P., The Early Print and the Origins of the Picture Postcard. In: The Wood- cut in Fifteenth-Century Europe. Hrsg. v. P. Parshall. New Haven/London 2009 (Studies in the History of Art 75), 238–257. – Der Finger in der Handschrift: Vom Öffnen, Blättern und Schließen von Codices auf spätmittelalterlichen Bildern. In: Codex und Raum. Hrsg. v. P. Strohschneider, L.E. Saurma u. S. Müller. Wiesba- den 2009 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 21), 85–125. – Materialität, Medi- alität und Autorität des vervielfältigten Bildes: Siegel und andere Bildmedien des Mittelalters in ihren Wechselwirkungen. In: Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Hrsg. v. M. Späth. Köln/Weimar/Wien 2009 (sensus. Stu- dien zur mittelalterlichen Kunst 1), 89–111 u. Abb. 1–10. – Rez. von: Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456). Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74. Hrsg. v. A. Schnyder u. U. Rautenberg. Wiesbaden 2006. In: IASL online (Interna- tionales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur) [17.07.2009], URL: www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=1696. Stöllinger-Löser C., Von Isidor bis Kolumbus. Iberische Spuren im Verfasserle- xikon der deutschen Literatur des Mittelalters. In: Futhark. Revista de Investiga- ción y Cultura 4 (2009), 237–256.

Kommission für Semitische Philologie

Vom „Wörterbuch der Klassischen Arabischen Sprache“ (WKAS), Bd. II, ist 2009 die letzte Lieferung 40 („Index signifi kanter Wörter“, Ab- schluss; „Zur Geschichte dieses Wörterbuches“, S. 2459–2494) erschie- nen, bearbeitet von Manfred Ullmann, Tübingen. Damit ist das WKAS vorerst abgeschlossen (vgl. Jahrbuch 2006, S. 215f.). Innerhalb des Großprojektes „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“ (KOHD) – unter Federführung der Aka- demie der Wissenschaften in Göttingen – hat die wissenschaftliche Mitarbeiterin die im Jahre 2006 aufgenommene Katalogisierung und Beschreibung der noch nicht erfassten arabischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, München, fortgesetzt. Im Berichtszeit- raum wurden die letzten Handschriften für den zur Publikation an- stehenden Band bearbeitet. Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit Herrn Seidensticker, Jena, dem Leiter des Teilgebietes „Arabische Handschriften“ und Mitglied der Kommission (vgl. Jahrbuch 2006, S. 216). Hartmut Bobzin

Veröffentlichung der Kommission Beiträge zur Lexikographie des Klassischen Arabisch Nr. 18: Reinhard Weipert, Altarabischer Sprachwitz: Abū ÙAlqama und die Kunst, sich kompliziert auszu- drücken. München 2009, (Sitzungsberichte der Phil.-hist. Kl. 3), 183 S.

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Veröffentlichungen der Mitarbeiterin Müller K., Rez. von: The Arabian Nights Reader. Edited by Ulrich Marzolph. Det- roit 2006. In: ZDMG 159.2 (2009), 422–423. – Rez. von: Arne A. Ambros with Ste- phan Procházka: The Nouns of Koranic Arabic Arranged by Topics. Wiesbaden 2006. In: OLZ 104.1 (2009), 75–78.

Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt

Im Zuge der Projektevaluierung 2009 fand am 7. April 2009 die Be- gehung der Kommission durch die drei von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften bestellten GutachterInnen (Prof. Dreyer, Mainz; Prof. Hoenen, Freiburg i. Br.; Prof. Prügl, Wien) statt. Die daraus resultierende überaus positive gutachterliche Stellungnahme empfi ehlt die uneingeschränkte Weiterführung der Edition des Sen- tenzenkommentars von Robert Cowton innerhalb der bisher vorgese- henen Projektlaufzeit (bis 2020). Der Arbeits- und Zeitplan für diese Edition wurde gemäß den Empfehlungen des Gutachtens geringfügig modifi ziert (Berücksichtigung der von Richard Sneddisham abgefass- ten Abbreviatio von Cowtons Kommentar, Setzung von Prioritäten in der Quellenforschung). Entsprechend diesem Arbeitsplan wurde die Editionsarbeit mit der Kollationierung der Bücher 1 (Dr. Rodler) und 2 (Dr. Quero-Sánchez) fortgesetzt. Für die Edition von Buch 3 von Cowtons Sentenzenkommentar (Prof. Leibold und Dr. Kraml, Innsbruck) konnte erfreulicherweise eine weite- re auswärtige Mitarbeiterin gewonnen werden: Sylvia Eibl M.A. (Inns- bruck) wird Buch 3 von Cowtons Sentenzenkommentar ab Distinctio 23 bearbeiten. In der Edition des Sentenzenkommentars von Richard Fishacre hat sich die Publikation des ersten Teilbandes von Buch 4 (Prof. Goering, Toronto) aus gesundheitlichen Gründen verzögert. Für den zweiten Teilband von Buch 2 (Prof. Long, Fairfi eld) sind Ende Dezember die ab- schließenden Autorkorrekturen eingetroffen. Die Korrekturarbeiten und die Abfassung der Einleitung für den ersten Teilband von Buch 3 (Prof. Leibold und Dr. Kraml) stehen vor dem Abschluss. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Quero-Sánchez hat an der Jah- restagung der Meister-Eckhard-Gesellschaft „Wie denkt der Meister? Philosophische Grundoperationen bei Eckhart von Hochheim“ (vom 17. bis 19. April 2009 in Regensburg) teilgenommen. Rolf Schönberger

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Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Im Berichtsjahr erschienen vier neue Bände der Max Weber-Gesamt- ausgabe (MWG). Im Mai konnte Band III/1 „Allgemeine (‚theoretische‘) Nationalökonomie. Vorlesungen 1894–1898“ vorgelegt werden. Dieser Band wurde von Wolfgang J. Mommsen und seinem Team in Düssel- dorf erarbeitet und nach dem unerwarteten Tod des Bandherausge- bers unter der fachmännischen Beratung des Kommissionsvorsitzen- den in seine endgültige Form gebracht. Der stattliche Band umfasst Webers wichtigste Hauptvorlesung der frühen Jahre als Hochschul- lehrer in Freiburg und Heidelberg und gibt einen Einblick in seine wirt- schaftstheoretischen Überlegungen und seine wirtschaftshistorische Vorgehensweise. Dieser Band hat eine lange Entstehungsgeschichte. Er zeichnet sich durch eine besonders komplizierte Überlieferungsla- ge aus, mit weitgehend ungeordneten Stichwortnotizen in ein bis vier verschiedenen Überlieferungsvarianten aus den Weber-Nachlässen Berlin und München. Zur Anordnung diente dem Herausgeber ein ge- drucktes Handout von 1898, das eine Gliederung mit umfangreichen Literaturangaben und zwei ausgearbeitete Vorlesungsparagraphen enthält. – Im Oktober und Dezember folgten die beiden Vorlesungs- bände: III/7 „Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie). Mit- und Nachschriften 1920“, herausgegeben von Gangolf Hübinger in Zusammenarbeit mit Andreas Terwey, und Band III/4 „Arbeiterfrage und Arbeiterbewegung. Vorlesungen 1895–1898“, herausgegeben von Rita Aldenhoff-Hübinger in Zusammenarbeit mit Silke Fehlemann. Während die Edition der frühen Vorlesung auf handschriftlichen Auf- zeichnungen Max Webers und einer anonymen Nachschrift beruht, basiert die Edition der letzten Münchener Vorlesung ausschließlich auf Mit- und Nachschriften, die aber den Charakter eines Diktats ha- ben. Inhaltlich aufschlussreich sind beide Vorlesungen, die frühe we- gen der Auseinandersetzung mit Karl Marx, die späte wegen des in der Universitätslehre gänzlich neuen Ansatzes einer Staatssoziologie. – Im Dezember erschien ein Dokumentenband zu „Wirtschaft und Ge- sellschaft“ mit einer umfassenden Entstehungsgeschichte von Wolf- gang Schluchter (Band I/24). Damit lagen am Ende des Berichtsjahres 30 Bände der Gesamtausgabe vor. Besonders erfreulich war der Fort- schritt in Abteilung III „Vorlesungen und Vorlesungsnachschriften“ mit nun vier von sieben geplanten Bänden. Parallel dazu konnten in der Max Weber-Studienausgabe die beiden Teilbände zu „Wirtschaft und Gesellschaft“ über „Gemeinschaften“ und „Herrschaft“ vorgelegt werden. Die Studienausgabe umfasst so- mit 15 Bände. Die Max Weber-Forschungsbibliothek wurde von Wissenschaftlern des In- und Auslandes besucht, darunter Gäste aus den USA, Griechen- land, Frankreich, Großbritannien und Dänemark.

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Frau Dr. Meyer-Stoll hat das Manuskript zum Forschungsprojekt der Kommission zum Thema „Die Maß- und Gewichtsreformen in Deutschland im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Carl August Steinheils und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ fertiggestellt und es in mehreren Korrekturdurch- gängen für die Drucklegung vorbereitet. Die Kommission war an den Ausstellungen und Publikationen zur 250-Jahrfeier der Akademie beteiligt. Frau Meyer-Stoll wirkte zusätz- lich an den Redaktionsarbeiten für den Katalog „Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns“ mit und war in Zusammenarbeit mit der De- ponatverwaltung und dem Archiv des Deutschen Museums an den Vorbereitungen der Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv „Helle Köpfe – Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften 1759–2009“ beteiligt. Knut Borchardt

Veröffentlichungen der Kommission Max Weber-Gesamtausgabe (MWG). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen Abteilung I: Schriften und Reden (MWG I/24) Wirtschaft und Gesellschaft. Entstehungsgeschichte und Doku- mente. Dargestellt und hrsg. v. Wolfgang Schluchter. 2009, XI, 285 S. Abteilung III: Vorlesungen und Vorlesungsnachschriften (MWG III/1) Allgemeine („theoretische“) Nationalökonomie. Vorlesungen 1894–1898. Hrsg. v. Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Cristof Judenau, Heino H. Nau, Klaus Scharfen und Marcus Tiefel. 2009, XVI, 814 S., CD-ROM. (MWG III/4) Arbeiterfrage und Arbeiterbewegung. Vorlesungen 1895–1898. Hrsg. v. Rita Aldenhoff-Hübinger, in Zusammenarbeit mit Silke Fehle- mann. 2009, XII, 394 S., CD-ROM. (MWG III/7) Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie). Unvollen- det. Mit- und Nachschriften 1920. Hrsg. v. Gangolf Hübinger in Zusammen- arbeit mit Andreas Terwey. 2009, XI, 136 S., CD-ROM. Max Weber-Studienausgabe (MWS). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen (MWS I/22–1) Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesell- schaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlaß, Teilband 1: Gemeinschaf- ten. Hrsg. v. Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Michael Meyer. 2009, V, 217 S. (MWS I/22–4) Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesell- schaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlaß, Teilband 4: Herrschaft. Hrsg. v. Edith Hanke in Zusammenarbeit mit Thomas Kroll. 2009, VI, 410 S.

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Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aldenhoff-Hübinger R., L’édition des cours magistraux de Max Weber de 1894 à 1900: état des lieux d’un chantier. In: Max Weber et le politique. Hrsg. v. H. Bruhns u. P. Duran. Paris 2009, 215–222. Hanke E., „Max Weber’s Desk is now my Altar“: Marianne Weber and the intel- lectual heritage of her husband. In: History of European Ideas 35 (2009), 349– 359. – Edition der Max Weber-Gesamtausgabe. Max Weber, Politik als Beruf. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 258–261. – Max Weber weltweit. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 18–21. Hoffstadt A., zus. mit R. Kühl, Dead Man Walking – Der ‚Fememörder‘ Paul Schulz und seine „Erschießung am 30. Juni 1934“. In: Historical Social Research 34 (2009), No. 4, Special Issue: Vorzeitiger Tod. Identitäts- und Sinnstiftung in historischer Perspektive. Hrsg. v. T. Halling, S. Fehlemann u. J. Vögele, 273–285. Meyer-Stoll C., Forschungsprojekt über Maß- und Gewichtsreformen in Deutschland im 19. Jahrhundert. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 258 u. 261–268. – Große Ziele und notorische Geldnöte. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 44–48. – Rez. von: Silbermann. Geschichte und Legende ei- ner Orgelbauerfamilie, Hrsg. v. Badischen Landesmuseum Karlsruhe und vom Franziskanermuseum Villingen-Schwennigen. Ostfi ldern 2006. In: VSWG 96/3 (2009), 352. – zusammen mit K. Zaglmann, Geniales Zusammenspiel großer Persönlichkeiten. Das Fundament der bayerischen Landesvermessung. In: Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissen- schaftlichen Sammlungen Bayerns. Ausstellungen zum 250jährigen Jubiläum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mit- arbeit von T. Schönauer. München 2009, 246–259.

Kommission für die Herausgabe einer zweiten Serie der Acta conciliorum oecumenicorum

Nach dem Erscheinen des ersten Bandes der Edition der Akten des VII. Ökumenischen Konzils von 787 (Nicaenum II) im November 2008 wurde die Vorbereitung des zweiten Bandes, der die vierte und fünfte Sitzung des Konzils enthalten wird, durch den Editor des ersten Ban- des, Dr. Erich Lamberz, in Angriff genommen. Die Konstitution des griechischen und lateinischen Textes und der zugehörigen Apparate der ersten Hälfte des Bandes konnte im Jahre 2009 weitgehend abge- schlossen werden. Die Fertigstellung dieses Teils des zweiten Bandes ist für den März 2010 vorgesehen. Im Mai 2009 unterzeichneten die Bayerische Akademie der Wissen- schaften und die Österreichische Akademie der Wissenschaften eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Bereich der Editi- on der Akten des VII. und VIII. Ökumenischen Konzils.

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PD Dr. Andreas E. Müller, Mitarbeiter der Kommission seit dem 1. Ja- nuar 2009, nahm einen Ruf auf eine Professur für Byzantinistik an der Universität Wien an und schied zum 31. August 2009 als Mitarbeiter der Kommission aus. Ernst Vogt

Veröffentlichung des Mitarbeiters Lamberz E., Johannes Kantakuzenos und die Produktion von Luxushandschrif- ten in Konstantinopel in der frühen Palaiologenzeit. In: Actes du VIe Colloque International de Paléographie Greque (Drama, 21–27 septembre 2003). Hrsg. v. B. Atsalos. Athen 2009, Bd. I, 133–156.

Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling

Im Berichtsjahr erschien der Band I,10 („Darstellung meines Systems der Philosophie“ u.a.). Die Arbeiten an den Bänden I,12 („Fernere Dar- stellungen aus dem System der Philosophie“ u.a.) und I,11 („Bruno“ u.a.) wurden fortgesetzt bzw. aufgenommen. Der Band II,4 (früher theologischer Nachlass) wurde zur Schlussrevision an den geschäfts- führenden Herausgeber abgegeben; die Arbeit an den Bänden II,5 sowie II,2 und 3 wurde an der Universität Wien (Prof. Christian Danz) fortgesetzt. Ebenfalls fortgeführt wurde die Arbeit am Band II,6 („Phi- losophie der Kunst“); die Transkriptionen der Vorlesungsnachschriften sollen Anfang 2010 vorliegen. Der Band III,2 (Briefwechsel 1800–1802) wurde nach umfangreichen Revisionen und Registerarbeiten im Um- bruch fertiggestellt und erscheint (in zwei Teilbänden) Anfang 2010. Die Edition von Schellings „Erlanger Vorträgen“ (1820/21), die 2008 in Angriff genommen wurde, kam gut voran; die außerordentlich an- spruchsvolle Nachlassedition ging im Oktober (mit einer vollen und ei- ner Promotionsstelle) in die Obhut der Universität Freiburg (Prof. Lore Huhn/Fritz Thyssen Stiftung) über und konnte so gesichert werden. Die vorgesehenen zwei Bände sollen Anfang 2010 in den Druck gehen. Zum 1. Dezember trat Frank Büttner die Nachfolge von Gerhard Neu- mann als Kommissionsvorsitzender an; zum 31. Dezember schied Jörg Jantzen als wissenschaftlicher Sekretär aus. Zum 1. Januar wurden PD Dr. Yves Radrizzani und PD Dr. Georg von Manz, die zuvor an der Edition des Fichte-Nachlasses mitgearbeitet hatten, deren Förderung 2008 endete, der Kommission von der Akade- mie als Mitarbeiter zugewiesen. Die Kommission war an den Tagungen zu den ästhetischen Konzep- ten Schillers und Schellings (16./17. Juli) und zur Rezeption von Schellings Freiheitsschrift (2. Dezember) beteiligt; sie arbeitet mit am Münchener Zentrum für Editionswissenschaft. Frank Büttner, Jörg Jantzen

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Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jantzen J., „diese Herren Idealisten“. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 36–37. von Manz H.G., 10 Artikel zu Johann Gottlieb Fichte. In: Kindlers Literatur Le- xikon. 3., völlig neu bearbeitete Aufl age. Hrsg. v. H.L. Arnold. Stuttgart/Weimar 2009: Biogramm; Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten; Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre als Handschrift für seine Zu- hörer; Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre; System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre; Die Be- stimmung des Menschen; Der geschloßne Handelsstaat; Die Anweisung zum seeligen Leben, oder auch Religionslehre; Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters; Reden an die deutsche Nation. Zöller G. u. H.G. von Manz (Hrsg.), Grundbegriffe in Fichtes Spätwerk. Beiträ- ge zum Fünften Internationalen Fichte-Kongreß „Johann Gottlieb Fichte. Das Spätwerk (1810–1814) und das Lebenswerk“ in München vom 14. bis 21. Oktober 2003. Teil V (Fichte-Studien 32). Amsterdam/New York 2009. Radrizzani I., F.H. Jacobi, Lettre sur Ie nihilisme, introd. et trad. par I. R. Paris 2009, 239 S. Wieshuber A., „Die Krone der Landschaft – Friedrich Wilhelm Joseph Schel- ling als Generalsekretär der Akademie der bildenden Künste und der Beitrag Joseph Anton Kochs zur Preisaufgabe für die Kunstausstellung von 1814“. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 38–39.

Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens

Da weiterhin keine reguläre Mitarbeiterstelle zur Verfügung steht, wurden die Arbeiten in der Kommission abermals von Prof. Dr. Stefan Schmidt betreut. Redaktionsarbeiten führte Dr. Claudia Dorl-Klingen- schmid wieder per Werkvertrag durch. Das 2003 begonnene Projekt zur Erforschung des Forums von Pompeji (s. a. die Berichte von 2003, 2007 und 2008) unter der Leitung von Prof. Dr. V. Kockel wurde in einer diesmal sechswöchigen Kampagne fortgesetzt. Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Bauten an der Südseite des Platzes: Unter allen drei sog. Verwaltungsgebäuden konnten ältere Wohnhäuser in Ausschnitten belegt werden, die erst gegen Ende des 1. Jahrhunderts. v. Chr. aufgegeben wurden, also ein Jahrhundert später als bisher angenommen. Die bisher nur postulierte Straße an der Stelle des südlichen Hallenschiffes konnte ebenfalls nachgewiesen werden. Der Bereich vor dem Comitium an der Ostseite des Platzes besaß hingegen einen anderen Charakter: Hier begrenzten lange Zeit Tabernen das Forum. Ein Vorbericht über die Arbeiten der Jahre 2007/2008 ist in den Römischen Mitteilungen 114 (2008) erschienen. Die Publikation der Ergebnisse zur Architektur und Geschichte der Bogenmonumente auf dem Forum ist für 2010 in der Kommissionsreihe „Studien zur antiken Stadt“ geplant.

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Die gemeinsame Grabung der Kommission mit dem Archäologi- schen Institut der Albanischen Akademie der Wissenschaften und dem Deutschen Archäologischen Institut Rom (Prof. Dr. H. von Hes- berg) in Apollonia/Albanien wurde auch in diesem Jahr durch die Beschäftigung des Mitarbeiters M. Fiedler unterstützt. Herr Fiedler führte abermals Sondagen im Zentrum der antiken Stadt durch. Die im letzten Jahr angeschnittenen Gebäude (s. ausführlich in den Jah- resberichten 2007 und 2008) wurden dabei in weiteren Abschnitten freilegt, um neue Informationen zur Entwicklung der städtischen In- frastruktur erhalten. Über die Auswertung der Fundkeramik gelang eine Präzisierung der zeitlichen Einordnung der Gebäude. Das Projekt soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Im Zuge der Auswertung und Publikation der Ergebnisse der Kom- missionsgrabung in der etruskischen Stadt Marzabotto (Prof. Dr. M. Bentz, Bonn und Prof. Dr. C. Reusser, Zürich) wurde im Januar eine in- ternationale Tagung zu etruskisch-italischen und römisch-republika- nischen Wohnhäusern an der Universität Bonn veranstaltet. Das in Marzabotto untersuchte Haus aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde dabei in den Kontext der aktuellen Forschungen zur Wohnarchitektur im vorkaiserzeitlichen Italien gestellt. Die Akten der Tagung sind Ende 2009 in Druck gegangen und werden Anfang 2010 als Band 9 der „Stu- dien zur antiken Stadt“ erscheinen. Paul Zanker

Kommission für Neuere deutsche Literatur Mit dem Erscheinen des dritten Bandes (10,3) der Historisch-Kritischen Stifter-Ausgabe konnte die Edition der „Amtliche Schriften“ innerhalb von nur drei Jahren abgeschlossen werden: „Amtliche Schriften zu Schule und Universität. Teil III. Hrsg. von Walter Seifert.“ Eine erste Ar- beitsfassung des auf zwei Bände veranschlagten Kommentars liegt ebenfalls schon vor. Für das Jahr 2010 ist der Abschluss der 8. Abteilung mit den Bänden 8,2 – „Schriften zu Politik und Schule“, herausgegeben von Werner M. Bauer – und 8,3 – „Schriften zur Kunst“, herausgegeben von Karl Möseneder – geplant. Für die Arbeiten am Kommentar zur 3. und 4. Fassung der „Mappe meines Urgroßvaters“ (Band 6,4), her- ausgegeben von Herwig Gottwald und Silvia Bengesser, gewährte die Landesregierung von Oberösterreich der Bandherausgeberin auf das schriftliche Ersuchen der Hauptherausgeber der Stifter-Ausgabe ein Überbrückungsstipendium. Im Rahmen der Arbeiten zur Edition der Briefe von und an Stifter erarbeiteten Kollegen aus Innsbruck und Wien eine Datenbank, die es den Bandherausgeberinnen und -herausgebern erlaubt, den jeweili- gen Stand von Transkription und Kommentierung der einzelnen Bän-

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de jederzeit einzusehen. Die Transkription der Briefe an Stifter wurde fortgesetzt. Zur jährlichen Arbeitskonferenz kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stifter-Ausgabe am 5. und 6. März 2009 in Linz zusam- men, 2010 wird sie am 4. und 5. März in Salzburg stattfi nden. Der Redaktor nahm wie in den Jahren zuvor einen Lehrauftrag am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München wahr und präsentierte die Arbeit an der Stifter-Ausgabe bei den Münchner Wissenschaftstagen (20. Juli) sowie am Tag der Offe- nen Tür der Akademie (5. Dezember). Wie in den Jahren zuvor gestaltete sich auch 2009 die Zusammen- arbeit zwischen der Münchner Arbeitsstelle und den österreichischen Kolleginnen und Kollegen in Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien in stets reibungslosem und kollegialem Einvernehmen. Die Kommissionssitzung fand am 16. Januar 2009 statt, die nächste Sitzung ist für den 15. Januar 2010 anberaumt. Hendrik Birus

Veröffentlichung der Kommission Adalbert Stifter, Werke und Briefe. Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Im Auftrag der Kommission für Neuere deutsche Literatur der Bayerischen Aka- demie der Wissenschaften hrsg. v. Alfred Doppler u. Hartmut Laufhütte. Kohl- hammer Verlag, Stuttgart u.a. 1978ff. Band 10,3: Amtliche Schriften zu Schule und Universität. Teil III. Hrsg. v. Wal- ter Seifert. Red. Johannes John. 2009. 458 S., 10 Abb.

Veröffentlichungen des Mitarbeiters John J., Äußerungen eines „Gefertigten“. Edition und Interpretation am Bei- spiel von Adalbert Stifters Amtlichen Schriften zu Schule und Universität. In: Figuren der Übertragung. Adalbert Stifter und das Wissen seiner Zeit. Hrsg. v. M. Gamper u. K. Wagner. Zürich 2009, 155–173. – Der Text und sein Körper. Über- legungen zum Werkbegriff des performing artist Bob Dylan. In: Der Werkbegriff in den Künsten. Interdisziplinäre Perspektiven. Hrsg. v. H. Gottwald und Andrew Williams. Heidelberg 2009, 163–189. – (zus. mit H. Gottwald) Textschichten. Ein Werkstattbericht zur Edition der späten Erzählungen Die Mappe meines Ur- großvaters (3. und 4. Fassung) und Der fromme Spruch (1. und 2. Fassung) inner- halb der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters. In: Was ist Textkritik? Zur Geschichte und Relevanz eines Zentralbegriffs der Editi- onswissenschaft. Hrsg. v. G. Mitterauer, U. Müller u. a. Tübingen 2009 (Beihefte zu editio, Band 28), 195–209. – Abschied und Neubeginn. Ein Blick auf drei Ge- dichte aus Goethes Sonettzyklus (1807/08). In: exempla selecta. Herrn Dr. Hugo Beikircher zugeeignet. München 2008, 275–290. – Rezensionen: Davide Giuri- ato, Mikrographien. In: editio 23 (2009), 239–243. – Bettina Wahlen, Goethes „Maximen und Refl exionen“: Gedankenwelt und Probleme der Gattungsdefi - nition. In: Goethe-Jahrbuch 125 (2008), 352f. – Monika Ehlers, Grenzwahrneh- mungen / Katharina Grätz, Musealer Historismus. In: Stifter-Jahrbuch. Neue Folge 23 (2009), 190–197. – Berichte: Linz. München, Prag und andere Orte.

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Die Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters: ein deutsch-österreichisches Gemeinschaftsunternehmen. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 34–36. – „Nicht daß ihm selbst Männlichkeit gefehlt hätte…“ Zwischen- bilanz der Stifter-Gesamtausgabe. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 20–21.

Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.

Als sehr erfreuliches Ergebnis der Evaluierung im Rahmen des Aka- demienprogramms, die 2008 stattfand, wurde das Projekt – über die Schnittstelle 2010 hinaus – dem Antrag der Kommission entsprechend um weitere 24 Jahre verlängert, so dass nunmehr 2034 als Endtermin festgesetzt wurde. Diese Verlängerung ist zweifellos überaus positiv, man muss sich aber im Klaren sein, dass dann jeder der noch zu er- arbeitenden Bände 4–10 in durchschnittlich etwa dreieinhalb Jahren vorgelegt werden muss. Angesichts der umfassenden Anforderun- gen, die mit Bänden der Diplomata-Reihe der MGH verbunden sind, ist nur unter günstigen Bedingungen das erstrebte Ziel zu erreichen. Die Arbeiten im Jahre 2009 waren im Zusammenwirken mit den hauptamtlichen Mitarbeitern Dr. Klaus Höfl inger und Dr. Joachim Spiegel sowie mit Dr. Christian Friedl und Hilfskräften der Fertigstel- lung des dritten Editionsbandes, der 232 Urkunden der Zeit von An- fang 1218 bis Sommer 1220 enthält, gewidmet, wobei zunächst die Er- stellung der Vorbemerkungen zu jeder Urkunde im Zentrum stand, in den letzten Monaten verschiedenste Kontrollgänge und Ergänzungen am Manuskript. Noch knapp vor Weihnachten 2009 wurde das Ma- nuskript der Texte mit ihren Bearbeitungen planmäßig den MGH zur Drucklegung übergeben, damit möglichst sofort nach Jahreswechsel die Umbruchfahnen vorliegen. Es ist dies die Voraussetzung für die Fertigstellung des Namen- und der beiden Quellenregister sowie für die Ausarbeitung des Wort- und Sachregisters, für das schon einige Vorarbeiten vorliegen. Weiters muss die kanzleigeschichtliche Einlei- tung für Bd. 2 und 3 (1212–1220) zusammen verfasst werden. Es ist ge- plant, diese noch sehr aufwendigen Arbeiten im Laufe des Jahres 2010 zum Abschluss zu bringen und somit eine etwa dreieinhalbjährige Bearbeitungszeit für den Bd. 3, die ich in Aussicht stellte, einzuhalten.

Walter Koch

Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches

Wie im letzten Jahresbericht angekündigt, ist Faszikel 6 (airier – ajost) im Druck erschienen und die zugehörigen Belegkontexte wurden zu- gleich online zugänglich gemacht. In Absprache mit dem Verlag wur-

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de vereinbart, dass die Zusammenfassung der bisher erschienenen Faszikel zu einem Band nicht schon jetzt, sondern erst nach Erschei- nen des siebten Faszikels erfolgen soll. Mit den Vorarbeiten zu diesem siebten Faszikel ist inzwischen begonnen worden. Des Weiteren wurde der Benutzerkomfort des Online-Angebots be- trächtlich verbes sert. Es ist nun möglich, von den angezeigten Quellen- sigeln der Belege direkt zu ihrer Aufl ösung in der Online-Bibliographie zu gelangen, die zugleich für den Beleg Datierung und Lokalisierung des entsprechenden Textes bietet. Gemäß den Vorgaben des letzten Bewilligungsbescheids haben nun auch die Vorar bei ten begonnen, die Konzeption des Wörterbuchs in der Weise fl exibel zu gestal ten, dass im Hinblick auf den Zeitplan des Projekts eine Straffung möglich wird. Im Dezember wurde Frau Maria Selig, Professorin für Romanische Philologie an der Universität Regensburg und Mitglied unserer Aka- demie, in die Kommission des Altok zi ta nischen Wörterbuchs gewählt. Die Kommission dankt auch am Ende diesen Jahres der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern für großzügige fi nanzielle Unterstützung, die ihr für die Bezahlung von EDV-Arbeiten und einer studentischen Hilfskraft gewährt wurde. Wolf-Dieter Stempel

Veröffentlichungen der Kommission Dictionnaire de l’occitan médiéval (DOM), publié par Wolf-Dieter Stempel avec la collaboration de Claudia Kraus, Renate Peter et Monika Tausend. Ouvrage entrepris par Helmut Stimm. Niemeyer Verlag, Tübingen Fascicule 6: airier – ajost. 2009. 80 S. Online-Veröffentlichungen (www.dom.badw-muenchen.de): Dictionnaire de l’occitan médiéval (DOM), Citations. Fascicule 1–6; Bibliogra- phie (aktualisierte Fassung).

Kommission für kulturanthropologische Studien

Aus den Tätigkeiten der Kommission im Jahr 2009 sind insbesondere vier Vorgänge zu berichten: 1. Der Aufbau einer rechtsanthropologischen Bibliothek (unter Hin- zufügung von wirtschafts-, religions- und politisch-anthropologischer Literatur als den vier miteinander verwandten Hauptgebieten der Kulturanthropologie) wurde fortgesetzt. Die laufende Ergänzung und Erweiterung fand auch keine Unterbrechung durch den Umzug der Bibliothek von der Leopoldstr. 29 II Zi. 218 (früher Zi. 211) des Instituts für europäisches und internationales Wirtschaftsrecht in die Veterinärstr. 5 IV Zi. 408 (Institut für Rechtsvergleichung). Beide Institute gehören zum Juristischen Seminar der Juristischen Fakultät der LMU. Da die

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für die endgültige Unterbringung der Bibliothek bestimmten Räume im Institut für Rechtsvergleichung Teil gegenwärtiger Bau- oder Um- baumaßnahmen sind, befi ndet sich die Mehrzahl der Bücher, Katalog- kästen etc. noch in verpacktem Zustand. Die Wiederaufstellung ist aus gegenwärtiger Sicht für den Herbst 2010 geplant. Die allgemeine Ab- teilung der Bibliothek ist jedoch schon jetzt zugänglich und steht den Mitgliedern der Kommission, ihren Mitarbeitern, Studierenden und Gästen zu universitätsöffentlicher Verfügung. 2. Das Buch „Law and Anthropology: Outlines, Issues, Suggestion“ erschien nach mehrjähriger Feldforschungs- und Entwurfsarbeit als Abhandlung N.F. Nr. 132 der Akademie. Es behandelt u.a. rechts-, wirtschafts- religions- und politikanthropologische Themen wie eth- nologische Familiensysteme, Gesellungs- und Organisationsformen, Vertrags- und Deliktstatbestände in Individual- und Kollektivgesell- schaften und Verfahrensformen. Erstmalig – soweit ersichtlich – wird auch das Kollisionsrecht kultureller Enklaven (wie z.B. von Indianerre- servaten) theoretisch (historisch und systematisch) und praktisch be- handelt. 3. Das nächste, gegenwärtig anlaufende Projekt ist eine Abhandlung mit dem Titel „Gestaltungsformen kultureller Nachbarschaft“. Das Projekt betrifft die ethnographische und begriffl iche Erfassung kul- tureller Grenzen, Beeinfl ussungen und Durchmischungen (Beispiele: Verhältnis der USA zu den ihnen vorgelagerten Inseln und Staaten der Karibik wie Kuba, Haiti, Santo Domingo und Puerto Rico; Zaun durch die Sonorawüste zwischen USA und Mexico; Minderheiten in der VR China; Europas Südfl anke; kulturelle Grenzen auf dem Balkan und im Baltikum; brasilianische Quilombos u.a.). Angestrebt wird mit dieser Veröffentlichung ein aktueller Beitrag zur kulturanthropologischen Identitäts- und Konfl iktforschung. 4. Die Kommission beteiligte sich am Tag der Offenen Tür der Aka- demie am 5.12.2009 ganztägig durch einen eigenen Stand mit Schau- bildern, einführenden Texten und Gesprächen mit Besuchern zu ver- schiedenen kulturanthropologischen Themen. Dazu zählten Probleme der Familienanthropologie einschließlich des Inzests, mythische Sym- bolik und Magie in auch vom Tourismus berührten Bereichen des Mit- telmeerraums, indigene Wirtschaftsformen einer frühen teils noma- dischen, teils hortikulturellen Stammesgesellschaft (Navajo Nation in New Mexico und Arizona, USA) sowie kulturanthropologische Poli- tik- und Entwicklungsberatung (Afghanistan, Namibia). Das Interesse der Gesprächspartner an kulturanthropologischer Forschung war sehr rege. Wolfgang Fikentscher

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Kommission für Theologiegeschichtsforschung

Im Berichtsjahr erschien Band 1 „Schriften zur Theologie und Religions- philosophie (1888–1902)“ der Troeltsch KGA. Die redaktionellen Arbei- ten an Band 13 „Rezensionen und Kritiken (1915–1923)“ wurden abge- schlossen. Der Band wird 2010 erscheinen. Die Fertigstellung von Band 6 „Schriften zur Religionswissenschaft und Ethik (1903–1912)“ steht vor dem Abschluss. Die Transkriptionsarbeiten an dem umfänglichen Handexemplar von Troeltschs „Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen (1912)“ sowie die Redaktionsarbeiten an Band 18 „Briefe I (1884–1913)“ wurden weitergeführt. Friedrich Wilhelm Graf hat am 20. und 21. Juli 2009 in den Räumen der Siemens-Stiftung ein wissenschaftshistorisches Kolloquium über „Wendepunkte der Akademiegeschichte“ durchgeführt. Das von Gunther Wenz vorbereitete Kolloquium zur Rezeptionsge- schichte von Schellings Freiheitsschrift von 1809 hat am 2. Dezember 2009 in den Räumen der Siemens-Stiftung stattgefunden. Die Publikation der Beiträge des Kolloquiums zu dem evangelischen Theologen Friedrich Immanuel Niethammer, das Gunther Wenz 2008 organisierte, ist unter dem Titel „Friedrich Immanuel Niethammer (1766–1848): Beiträge zu Biographie und Werkgeschichte“ im Berichts- jahr erschienen. Der DFG-Antrag auf Förderung einer Auswahlausgabe der Briefe Ig- naz von Döllingers, den Franz Xaver Bischof 2008 gestellt hat, wurde genehmigt, die Arbeiten an der Edition wurden aufgenommen.

Friedrich Wilhelm Graf

Veröffentlichung der Kommission Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe (Troeltsch KGA) Ernst Troeltsch: Schriften zur Theologie und Religionsphilosophie (1888– 1902). Hrsg. v. Christian Albrecht in Zusammenarbeit mit Björn Biester, Lars Emersleben und Dirk Schmid (= Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe, Band 1), Berlin, New York: Walter de Gruyter, 2009. XX, 1097 S., 4 Tafeln.

Kommission für die Herausgabe der Werke des Johannes von Damaskus

Als der Verlag Ende Februar den Einführungsband zur schon 2006 erschienenen Textausgabe der Legende von Barlaam und Ioasaph auslieferte, hatten die Arbeiten am 7. Band (Johannes Damascenus‘ Kommentar zu den Briefen des Apostels Paulus) bereits eine gewis- se Routine erreicht. Für die Übernahme des als Grundlage dienen- den Migne-Textes direkt aus dem elektronischen Thesaurus Linguae

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Graecae sowie für die Konsultierung desselben zur Aufspürung von Zitaten ist die schnelle und sichere Internet-Verbindung, wie sie im nun vorhandenen Dienstzimmer im Münchener Akademie-Hauptge- bäude besteht, unerlässlich. Kollationiert sind schon seit Monaten alle drei Textzeugen des Römerbrief-Kommentars, und der Umgang mit dem Programm „Classical Text Editor“ hat sich derart gut eingespielt, dass der Text mit seinen drei Apparaten im Moment bis ins Römer- brief-Kapitel 13 geführt werden konnte – in einem Erscheinungsbild, das zur Verwendung als unmittelbare Druckvorlage nur noch minima- ler Anpassungen bedarf. Beim Tag der Offenen Tür zum 250-jährigen Akademie-Jubiläum war die Kommission mit zwei Plakaten und einem großen Ausstel- lungstisch vertreten. Präsentiert wurde das Projekt Mitte Dezember auch an der Universität Heidelberg im Rahmen der internationalen Vortragsreihe „Byzantium beyond its eastern frontiers“. Im Berichtszeitraum war der Mitarbeiter nur an relativ wenigen Tagen in Scheyern; da kaum Anfragen anfi elen, genügten sie für die Sichtung der Fachliteratur und die Aktualisierung der Bibliographien zum Barlaam-Roman und zu Johannes Damascenus. Ernst Vogt

Veröffentlichung der Kommission Die Schriften des Johannes von Damaskos. Herausgegeben vom Byzantini- schen Institut der Abtei Scheyern. Walter de Gruyter, Berlin 1969ff. Band 6,1: Historia animae utilis de Barlaam et Ioasaph (spuria). Einführung von R. Volk. 2009. XLII, 596 S., 1 Falttafel.

Veröffentlichung des Mitarbeiters Volk R. u. J. Wehnert, Barlaam und Josaphat. In: Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Aufl age. Hrsg. v. H. L. Arnold, Bd. 2. Stuttgart/Weimar 2009, 118–121.

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Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung

Die Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung (BEK) nahm 2009 aktiv an zahlreichen Veranstaltungen zum Gründungsju- biläum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften teil. In der Aus- stellung „Helle Köpfe – Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ im Bayerischen Hauptstaatsarchiv wurden neben der Gründungsurkunde der Kommission auch Instrumente und Do- kumente aus der Anfangszeit der BEK präsentiert. Gleichzeitig unter- stützte die Kommission die Ausstellung „Bergwetter im Wandel“ mit Bezug zum Observatorium „Hohen Peißenberg“, einem ehemaligen Attribut der Akademie, mit historischen Instrumenten im Alpinen Mu- seum des Deutschen Alpenvereins. Das Bayerische Fernsehen sendete am 10.2.2009 einen Film über die Akademie mit dem Titel „Für Bayern die Besten“, der unter anderem auch über die Arbeiten der Kommis- sion berichtete und an dem die Kommission mitgewirkt hat. Im De- zember fand schließlich der Tag der Offenen Tür in den Räumen der Akademie statt. Die Kommissionen nutzten die Gelegenheit, um Ar- beiten aus ihrer wissenschaftlichen Forschung der Öffentlichkeit vor- zustellen. Die BEK präsentierte sich bei dieser Veranstaltung gemein- sam mit dem Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut (DGFI) und weiteren geowissenschaftlichen Kommissionen unter dem Thema: „Die Erde – Messen, Sehen und Deuten“ in den Kellerräumen der Aka- demie, führte eigene Arbeiten und Experimente anschaulich vor und trug zur öffentlichen Vortragsreihe bei. Des Weiteren hat sich die BEK an dem Symposium „Navigation – geleitet wie von einer unsichtbaren Hand“ am 7.5.2009, das in der Reihe der Symposien des BAdW Forum Technologie stattfand, maßgeblich beteiligt. Wie in den Vorjahren wurde in Zusammenarbeit mit dem DGFI die Geodätische Sammlung im Keller der Akademie im Rahmen der „Langen Nacht der Münchner Museen“ im Oktober 2009 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ge- macht. Gleichzeitig wurden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt. Die bereits 2008 aufgenommenen Gespräche zu einer Restruktu- rierung der geodätischen Forschungslandschaft in Bayern wurden in diesem Jahr fortgesetzt. Im Entstehen ist ein Konsortium aus vier in München ansässigen geodätischen Forschungsinstituten, nämlich dem DGFI, der BEK, dem Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie (IAPG) der TU München und der ebenfalls an der TUM an-

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sässigen Forschungseinrichtung Satellitengeodäsie. Gleichzeitig ist die BEK vom Auslaufen des Akademienprogramms für naturwissen- schaftliche Kommissionen der Akademien bedroht. Die gleiche Situa- tion ergibt sich für die Kommission für Glaziologie (KfG). Es bestehen Ideen, gemeinsam mit der Glaziologie an der Akademie einen geo- wissenschaftlichen Forschungsbereich aufzubauen. Daher entwarfen beide Kommissionen ein Konzept für gemeinsame Arbeiten. In diesem Zusammenhang wurden Forschungsarbeiten identifi ziert, die bereits jetzt in die Arbeiten der Kommissionen einfl ießen könnten. Daneben ist die BEK weiterhin aktiv in die Lehre im Studienfach Geo- däsie und Geoinformation an der TUM eingebunden. Die früher von Prof. Dr.-Ing. Gerd Boedecker im Diplomstudiengang übernommenen Lehraufgaben im Bereich Gravimetrie, Inertiale Navigation und GPS werden seit dem Wintersemester 2009/2010 im neuen Masterstudi- engang durch Dr. Christian Gerlach und Dr. Christof Völksen vertreten.

Satellitenpositionierung

Die BEK bearbeitet die Daten von zahlreichen permanent installierten Beobachtungsstationen, die die Beobachtungen von verschiedenen globalen Satellitennavigationssystemen aufzeichnen. Zu diesen Sys- temen gehört neben dem weitverbreiteten Global Positioning System (GPS) der USA auch das sehr ähnlich aufgebaute russische GLONASS System, das heute nahezu vollständig ausgebaut ist und in die aktu- ellen Auswertungen einbezogen wird, soweit Beobachtungsdaten vorliegen. Derartige Navigationssysteme werden heute unter dem Begriff Global Navigation Satellite System (GNSS) zusammengefasst. Zu erwarten ist, dass neben diesen beiden Systemen auch das europä- ische Galileo Satellitennavigationssystem in wenigen Jahren verfüg- bar sein wird und somit auch in die Analyse einbezogen werden kann, um mithilfe hoch genauer Koordinaten geodätische Referenzsysteme und geodynamische Prozesse ableiten zu können. Selbst wenn sich das europäische Satellitennavigationssystem Galileo noch im Aufbau befi ndet, sind heute bereits die ersten modernen Empfangssysteme erhältlich, die die Satellitensignale sowohl von GPS, GLONASS als auch Galileo aufzeichnen können. Daher wurde im letzten Jahr ein vorhan- dener Empfänger entsprechend modernisiert und ein weiterer mo- derner Satellitennavigationsempfänger beschafft. Mit diesen Instru- menten ist es bereits gelungen, die Signale der ersten beiden Galileo Testsatelliten Giove A und Giove B zu empfangen und zu bearbeiten. Die Arbeiten zum Europäischen Referenzsystem EUREF wurden wie in den letzten Jahren fortgesetzt, indem ein Netz von permanent ein- gerichteten GNSS-Stationen auszuwerten war. Das EUREF Permanent Network (EPN) besteht aus nahezu 250 Stationen, die über ganz Euro- pa verteilt sind. Die Beobachtungsdaten werden von mehreren Analy- sezentren, den so genannten Local Analysis Centers (LAC), in mehreren

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Teilnetzen bearbeitet. Die BEK ist als LAC für ein Teilnetz im südlichen Bereich des EPN zuständig. Dieses Teilnetz besteht heute aus 114 Sta- tionen, von denen bereits nahezu die Hälfte die Satelliten des russi- schen GLONASS Satellitennavigationssystems beobachten. Für jeden Tag werden sehr genaue dreidimensionale Koordinaten geschätzt, die dann in eine aktuelle Gesamtlösung für das gesamte EPN einfl ießen. Auf diese Art können die Koordinaten aller Stationen ständig über- wacht werden. Sie bilden somit die Grundlage für ein von der Europä- ischen Union empfohlenes Referenzsystem für ganz Europa. In Ergän- zung dazu ist noch zu erwähnen, dass die Gruppe der Analysezentren in den nächsten Monaten mit der erneuten Auswertung (Reproces- sing) des gesamten Netzes, rückwirkend ab 1996, beginnen wird. Ziel dieser Arbeiten ist es, mit verbesserten Auswertemodellen und Strate- gien die Auswertung zu homogenisieren und zu verbessern. Für diese Arbeiten ist eigens ein EPN-Projekt „Reprocessing“ für die Dauer von vier Jahren eingerichtet worden, das die BEK koordiniert. Seit der Teilnahme an dem Projekt ALPS-GPSQUAKENET hat sich die BEK stark an der Analyse der Daten von permanent eingerichteten GNSS-Stationen in den Alpen engagiert, um die Deformationen der Alpen ableiten zu können. Insbesondere interessiert dabei die Frage nach möglichen Hebungen im Alpenbogen aufgrund der Kollision von Eurasischer und Afrikanischer Platte. Das im Rahmen des Projekts aufgebaute GNSS-Netz liefert leider nur noch teilweise die Daten an das gemeinsame Datenzentrum in Triest, was die augenblicklichen Arbeiten behindert. Hier ist man bemüht, die Verfügbarkeit der Daten zu verbessern. Durch Ergänzung mit weiteren GNSS-Stationen im Be- reich des Friauls, Österreichs und auch Daten des aktiven Referenznet- zes des Landesamts für Vermessung und Geoinformation sollen die Alpen detaillierter überwacht werden. Die Kommission plant daher in Kooperation mit der Kommission für Glaziologie den Aufbau einer GNSS-Permanentstation in der Umgebung des Vernagtferners. Damit sollen sowohl die lokalen Deformationen im Bereich des Gletschers, aber auch der Zusammenhang zu den Deformationen in den Alpen hergestellt werden. Die Arbeiten zur Analyse eines isländischen GPS-Netzes wurden 2009 fortgesetzt. Da die Auswertung weitgehend automatisiert ist, gelang es, die gesamten Daten der letzten zehn Jahre einheitlich aus- zuwerten. Einige Ergebnisse wurden auf dem Symposium der IAG (In- ternational Association of Geodesy) in Buenos Aires vor Fachpublikum präsentiert. Neben der Plattentektonik und den Effekten von Erdbeben stießen die besonders hohen Hebungsbeträge von nahezu 25 mm/a im Zentrum Islands auf besondere Aufmerksamkeit. Die Kommission betreibt auf Island eine GPS-Permanentstation, die im letzten Jahr aufgrund eines defekten Computers zeitweise ausgefallen war. Nach Ersatz des Computers und eines Netzteils hat die Station den Betrieb wieder störungsfrei aufgenommen.

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Gravimetrie

Für die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Gerd Boedecker konnte zum 1.5.2009 Dr. Christian Gerlach gewonnen werden, der jetzt die gra- vimetrischen Arbeiten in der Kommission betreut. Herr Boedecker ist weiterhin in der Kommission aktiv, um die Entwicklung des Flug- gravimeters SAGS4 abzuschließen. Hier wird derzeit verstärkt an der Fluglagebestimmung mit Hilfe von GNSS-Mehrantennensystemen gearbeitet. Dazu wurde im letzten Sommer ein neuartiges Mehran- tennensystem geliehenen und im Flug getestet, was zu sehr guten Ergebnissen führte. Eine Beschaffung eines ähnlichen Systems ist für das Jahr 2010 beabsichtigt. Im Bereich der Satellitengravimetrie sollen Messungen der Satel- litenmission GRACE genutzt werden. Damit lassen sich zeitvariable Effekte im Schwerefeld auf globalem und regionalem, nicht jedoch auf lokalem Niveau bearbeiten. Zur Umsetzung des Vorhabens wur- den numerische Simulationen begonnen, wobei an der BEK zunächst die Energieintegralmethode genutzt werden soll, die schon zur Be- stimmung von Schwerefeldern der Missionen CHAMP und GOCE ge- nutzt wurde und wird. In informeller Zusammenarbeit mit dem Geo- forschungszentrum Potsdam, dem DGFI und der Leibniz-Universität Hannover sollen verschiedene Methoden analysiert und miteinander verglichen werden. Diese Zusammenarbeit startete im Dezember 2009. Daneben werden derzeit Vergleiche mit den am IAPG durchge- führten Simulationen zur Schwerefeldanalyse der Satellitenmission SWARM durchgeführt, die ebenfalls auf dem Energieintegral beruhen. Zur mathematischen Modellierung des Schwerefeldes werden in den Simulationen bisher Kugelfl ächenfunktionen verwendet. Im Rahmen einer regional bestanpassenden Lösung sollen jedoch zukünftig auch sphärische Wavelets genutzt werden. Um diese Arbeiten vorzuberei- ten, wurde an der TUM ein Seminar zur regionalen Schwerefeldmodel- lierung organisiert. Die regionalen Methoden sollen später auch der Kombination mit Daten der Fluggravimetrie dienen. In Zusammenarbeit mit der norwegischen Universität für Um- welt- und Biowissenschaften (UMB) wird seit Herbst 2009 an der regionalen Schwerefeldmodellierung der Mission GRACE gearbeitet. Eine Doktorandin hat ihre Arbeit zu diesem Thema im September an der UMB aufgenommen und zu Beginn einen mehrwöchigen For- schungsaufenthalt an der BEK absolviert. Um auch in den nächsten Jahren eine enge Zusammenarbeit zu ermöglichen, wurde zusammen mit den norwegischen Kollegen ein DAAD-Antrag zur fi nanziellen Un- terstützung gegenseitiger Forschungsaufenthalte gestellt. Dieser An- trag wurde inzwischen positiv beschieden, so dass für die Jahre 2010 und 2011 ein wissenschaftlicher Austausch mit der UMB möglich ist. Im Rahmen der fachlichen Zusammenarbeit mit der Kommissi- on für Glaziologie (KfG) soll die terrestrische Gravimetrie eingesetzt

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werden, um die bestehenden Methoden der Massenbilanzierung von Gletschern im kleinräumigen Bereiche zu validieren und wenn mög- lich zu verbessern. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf den Vernagtferner im Ötztal, da die KfG diesen schon seit mehreren Jahr- zehnten beobachtet. In Modellrechnungen lässt sich zeigen, dass die Reduzierung der Gletscherdicke um einen Meter ein Signal von etwa 30 Mikrogal in der Schwere erzeugt, was im Bereich der im Feld zu erwartenden Messgenauigkeit liegt. In den talwärts gelegenen Be- reichen der Gletscherzungen beobachtete die KfG in den vergange- nen Jahren ein Abschmelzen im Bereich mehrerer Meter, so dass die- ses Signal mit terrestrischer Gravimetrie zumindest im Laufe einiger Jahre erfassbar sein sollte. Um die Realisierung des Vorhabens besser bewerten zu können, wurden Testmessungen mit dem Relativgravi- meter LCR-G87 des DGFI durchgeführt, das auch schon bei früheren Messungen der BEK zum Einsatz gekommen war. Dabei standen vor allem praktische Probleme wie das Einsinken des Gravimeterstativs durch Druckschmelze an der Eisoberfl äche im Vordergrund. Um die Messung effektiver zu gestalten, wurde ein Datenlogger angeschafft, so dass die beim LCR-G87 notwendige optische Ablesung der Mess- werte entfällt. Zusätzlich können mit einem ebenfalls angeschafften barometrischen Sensor die zur Reduzierung der Messwerte notwen- digen Druckwerte erfasst und aufgezeichnet werden. Neben der Test- messung am Gletscher wurde eine Eichfahrt im Ötztal durchgeführt, wobei Schwerefestpunkte des österreichischen Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesens (BEV) genutzt werden konnten. Die Eichfahrt wurde in Kooperation mit dem IAPG durchgeführt, um die Messungen durch Vergleich mit dem ebenfalls eingesetzten Scintrex- CG5 Gravimeter des IAPG zu validieren.

Reinhard Rummel, Christof Völksen

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flury J., Ch. Gerlach, Ch. Hirt u. U. Schirmer, Heights in the Bavarian Alps: Mu- tual Validation of GPS, Levelling, Gravimetric and Astrogeodetic Quasigeoids. In: Reference Frames. IAG Symposia Vol. 134. Hrsg. v. H. Drewes. 2009. Rummel R., H. Drewes, H. Keppler u. Ch. Völksen, Geographische Finsternisse vertreiben. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 58–61. Völksen C., Die Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 276–278. Völksen C., A. Walpersdorf, A. Aoudia, R. Barzaghi, A. Borghi u. L. Cannizza- ro, The ALPS-GPSQUAKENET project. A permanent GPS network in the Alps. In: Bollettino di Geodesia e Science Affi ni, Journal of Istituto Geografi co Militare. Vol. LXVIII, Nr. 1 (2009),1–17.

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Völksen C., Th. Árnadóttir, H. Geirsson u. G. Valsson, Present day geodyna- mics in Iceland monitored by a permanent network of continuous GPS sta- tions. New Challenges in Earth’s Dynamics – Proceedings of the 16th Inter- national Symposium on Earth Tides. In: Journal of Geodynamics 48, Issue 3–5 (2009), 279–283.

Kommission für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Institut (WMI)

Die Forschungsarbeiten des Walther-Meißner-Instituts für Tieftem- peraturforschung (WMI) sind im Jahr 2009 sehr erfolgreich verlaufen. Dies dokumentieren eine große Zahl von wissenschaftlichen Publi- kationen in international führenden Zeitschriften, mehrere neu ein- geworbene Drittmittelprojekte, zahlreiche eingeladene Vorträge bei nationalen und internationalen Tagungen sowie eine Vielzahl von Kol- loquiums- und Seminarvorträge an anderen Instituten. Die Personal- stärke hat sich, begrenzt durch die verfügbare Kapazität an Büro- und Laborplätzen, auf dem sehr hohen Niveau von etwa 70 wissenschaft- lichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingepen- delt. Im Jahr 2009 wurde 22 Doktoranden, über 20 Diplomanden und Masterstudenten und eine große Zahl von Werkstudenten betreut. Durch die zahlreichen internationalen Kooperationen konnten auch viele Gäste am WMI begrüßt werden. Da sich die Mitarbeiterzahl des WMI über die letzten zehn Jahre fast verdoppelt hat, stellt die Verfügbarkeit von geeigneten Labor- und Büroräumen ein dringendes Problem dar. Glücklicherweise konnte das WMI im Jahr 2009 zusätzliche Gelder aus dem Konjunkturpaket II erhalten, mit denen im Kellerbereich des Institutsgebäudes ein so genanntes „Quantum Science Laboratory“ mit einer Fläche von ins- gesamt etwa 150 m2 eingerichtet werden kann. Die geplanten Labor- räume sind besonders gut geeignet, um höchst empfi ndliche Tief- temperaturexperimente an festkörperbasierten Quantensystemen durchzuführen. Die Bauarbeiten wurden im Oktober 2009 begonnen und sollen bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Die zahlreichen Forschungsvorhaben des WMI sind in mehrere, langfristig angelegte koordinierte Forschungsprogramme eingebun- den. Zuerst ist der Sonderforschungsbereich 631 „Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Ma- terialaspekte“ (Sprecher: Rudolf Gross, WMI) zu nennen, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahr 2003 eingerichtet wurde. Die breit angelegten Forschungsarbeiten des WMI wurden hier in zwei Teilprojekten sehr erfolgreich weitergeführt. Ferner hat das WMI im Juni 2009 eine internationale Schule und einen Workshop zur Quanteninformationsverarbeitung in Herrsching organisiert. Als weiteres langfristig angelegtes Forschungsprogramm ist das Excel-

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lenzcluster „Nanosystems Initiative “ (NIM) (Koordination: J. Feldmann, LMU) zu nennen, das seit 2006 existiert. Das WMI ist maß- geblich in mehrere Teilprojekte dieses Verbundprojekts eingebunden. Im Besonderen trägt das WMI zu den Projekten des Teilbereichs A (Sin- gle Electron and Spin Systems), des Teilbereichs C (Quantum Informa- tion Nanosystems) und des Teilbereichs F (Nanoanalytics and Enab- ling Technics) bei. Rudolf Gross ist der Koordinator des Teilbereichs A. Erfolgreich fortgesetzt wurden auch die Forschungsarbeiten in der DFG-Forschergruppe FOR 538 „Dotierungsabhängigkeit von Phasen- übergängen und Ordnungsphänomenen in Kupratsupraleitern“. Hier stellt das WMI mit Rudolf Hackl den Sprecher. Das Verbundprojekt, an dem das WMI mit zwei Teilprojekten beteiligt ist, wird im kommen- den Jahr nach sechs Jahren Laufzeit abgeschlossen. Weitere wichtige koordinierte Forschungsprogramme, an denen das WMI maßgeblich beteiligt ist, sind die DFG-Schwerpunktprogramme 1157 „Integrierte elektrokeramische Funktionsstrukturen“ (R. Gross, M. Opel) und 1285 „Halbleiter- Spinelektronik“ (R. Gross, S.T.B. Gönnenwein, M. Opel). Neben diesen Arbeiten konnte das WMI 2009 verschiedene andere, mittel- und langfristig angelegte Forschungsprojekte erfolgreich fort- setzen bzw. neu beginnen. Besonders wichtig sind die Arbeiten zu den erst 2008 entdeckten Eisenpniktidverbindungen, die Supraleitung oberhalb von 50 K zeigen. Es deutet sich an, dass diese Materialien aus wissenschaftlicher Sicht ähnlich interessant sind wie Kupferoxidsup- raleiter und möglicherweise ein beachtliches Anwendungspotenzial haben. Letzteres trifft vor allem auf das von Dirk Johrendt und seiner

Gruppe (LMU München) entdeckte Ba1-xKxFe2As2 zu, das als intermetal- lische Verbindung vielleicht einmal großtechnisch hergestellt werden kann. Inzwischen gibt es vier Materialklassen, deren gemeinsames Merkmal Eisenebenen sind, die mit Phosphor, Arsen oder Selen te- tragonal koordiniert sind. Die außerordentlich reichhaltigen elektroni- schen Eigenschaften der Pniktide zeigen, dass die zugrundeliegende Physik ein schwieriges Problem darstellt. Daher wurde unter Mitwir- kung des WMI ein Schwerpunktprogramm bei der DFG beantragt (Fe- derführung Prof. Dr. B. Büchner, IFW Dresden). Die DFG bewilligte die Förderung der Pniktidforschung am 16. Juni 2009. Die Gruppe Raman- Streuung des WMI wird sich mit einem Projekt beteiligen. So ergibt sich eine lückenlose Unterstützung der Supraleitungsforschung über die 2010 endende Förderung der DFG-Forschergruppe zu den Kupra- ten hinaus. Am 17. November 2009 bewilligte der Senat der DFG den überregio- nalen Sonderforschungsbereich „Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität“ (TRR80, Federführung Prof. Jochen Mannhart, Uni- versität Augsburg), an dem das WMI mit einem Projekt beteiligt ist. Es ist geplant, im Rahmen dieser Forschungen ein Raman-Mikroskop mit erheblich verbesserter Ortsaufl ösung im Bereich von 20 nm am WMI aufzubauen.

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Im Folgenden sind die Kurzberichte zu den einzelnen Forschungs- projekten aufgeführt.

A: Grundlagenforschung Supraleitung Untersuchung der Fermi Flächen von elektrondotierten Kuprat- Supraleitern

Die Form der Fermi Fläche und deren Veränderungen durch Dotie- rung ist einer der wichtigsten Punkte, um die Natur der Ladungsträ- ger und die verschiedenen konkurrierenden Ordnungsphänomene in den Hochtemperatur-Supraleitern zu verstehen. Um diese Fragen zu klären, haben wir Hochfeld-Untersuchungen des Zwischenschichtwi- derstands von hochreinen Einkristallen der elektrondotierten Verbin-

dungen Nd2-xCexCuO4 durchgeführt. Die Untersuchungen wurden am Pulsfeldlabor Dresden in mag- netischen Feldern bis 70 T durchgeführt. Quantenoszillationen des Magnetowiderstands (Shubnikov-de Haas (SdH) Effekt) konnten für optimal dotierte (x = 0,15) und für überdotierte (x = 0,16 und 0,17) Ver- bindungen beobachtet werden und belegen somit die Existenz einer wohldefi nierten kontinuierlichen Fermi Fläche in diesem Bereich. Bei der Probe mit höchster Dotierung belegen die beobachteten Oszilla- tionen die Existenz einer großen zylindrischen Fermi Fläche, die mit Vorhersagen in Übereinstimmung ist. Von besonderem Interesse ist jedoch, dass sich das SdH Spektrum bei kleineren Dotierungen (x < 0,17) dramatisch ändert und nur durch eine Rekonstruktion der Fermi Fläche erklärt werden kann. Ursache dafür könnte eine Überstruktur

sein, die durch eine antiferromagnetische Ordnung in den CuO2 Ebe- nen gegeben ist. Überraschend ist jedoch, dass diese Ordnung weit in den überdotierten Bereich hinein existiert. Neben den Quantenoszillationen habe wir auch semiklassische Oszillationen in der Winkelabhängigkeit des Magnetowiderstands (AMRO) beobachtet, die eine direkte Beziehung zu der Geometrie der Fermi Fläche haben. Die Auswertung der AMRO zusammen mit den SdH Daten zeigen, dass die Überstruktur im ganzen Dotierungsbe- reich auftritt. Dies legt eine enge Beziehung zwischen magnetischer Ordnung und Supraleitung nahe.

Untersuchung elektronischer Anisotropien in Eisenarsenverbin- dungen

Die Entdeckung der Eisenarsenverbindungen hat die Erforschung der Supraleitung erheblich erweitert. Neben den Kupraten werden nun auch Eisenpniktide untersucht. Wesentliches Merkmal der Pniktide scheint eine starke Anisotropie der Elektronen im Impulsraum zu sein.

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Dieses bei Metallen eigentlich ungewöhnliche Phänomen war schon ein Kennzeichen der Kuprate und wurde dort als Ergebnis der starken magnetischen Fluktuationen angesehen. Während jedoch die Aniso- tropie bei den Kupraten innerhalb eines einzigen Elektronenbandes auftritt, unterscheiden sich bei den Pniktiden die Ladungsträgereigen- schaften verschiedener Bänder. Zusätzlich gibt es auf den einzelnen Bändern auch noch ausgeprägte Impulsabhängigkeiten. Mithilfe elek- tronischer Raman-Streuung konnte gezeigt werden, dass sich sowohl im Normal- als auch im Suprazustand die Ladungsträgereigenschaf- ten auf den lochartigen Bändern erheblich von denen der Elektronen- bänder unterscheiden.

Theorie nicht-zentrosymmetrischer Supraleiter

Seit ihrer Entdeckung im Jahre 2004 stellen die so genannten nicht- zentrosymmetrischen Supraleiter (NZS) ein stark anwachsendes For- schungsgebiet dar. Sie repräsentieren eine vollständig neue Klasse von Supraleitern, von denen man für lange Zeit dachte, dass sie über- haupt nicht existieren dürften. Wir formulieren eine Theorie für die Polarisationsabhängigkeit der elektronischen Raman-Streuung (Paar- Brechungs-Raman-Effekt) für saubere NZS-Systeme bei T=0. Mögli-

che Anwendungen dieser Theorie schließen die Systeme CePt3Si und

Li2PdxPt3-xB ein, welche zwei wichtige Klassen der involvierten Spin- Bahn-Kopplung widerspiegeln. Wir leiten analytische Ausdrücke für die Raman-Vertizes für diese beiden Klassen von Supraleitern ab und berechnen die Polarisations-Abhängigkeit der zugehörigen elektroni- schen Raman-Spektren. Wir können auf diese Weise sowohl Doppel- Peak-Strukturen als auch unterschiedliche Frequenz-Potenzgesetze in Abhängigkeit von der (unbekannten) relativen Stärke von Spin-Sin- gulett- und Triplett-Beitrag zur supraleitenden Energielücke vorhersa- gen. Eine theoretische Analyse von Raman-Experimenten kann somit zahlreiche Hinweise auf die Symmetrie des dem Kondensat zugrunde- liegenden supraleitenden Ordnungsparameters geben.

Suche nach dem Fulde-Ferrell Zustand

Wir haben in den vergangenen Jahren bei Untersuchungen an zwei verschiedenen organischen Supraleitern gezeigt, dass die kritischen Felder für Magnetfeldrichtungen parallel zu den hochleitenden Schichten sehr hoch sind und durch den so genannten Pauli-Effekt li- mitiert sind. Für diesen Fall wurde schon 1964 von Fulde und Ferrell und unabhängig von Larkin und Ovchinnikov ein neuartiger Hochfeld- zustand (FFLO Phase) mit einer räumlichen Variation des Ordnungspa- rameters vorhergesagt. Wir haben deshalb in diesem Jahr die Unter-

suchungen an dem organischen Supraleiter κ-(BEDT-TTF)2I3 mit einem Drehmoment-Magnetometer fortgeführt. In der Temperaturabhän-

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gigkeit des oberen kritischen Feldes parallel zu den Schichten konnte ein anomaler Wendepunkt beobachtet werden, der beim Auftreten der FFLO Phase erwartet wird. Allerdings konnte bisher kein zweiter Übergang in den Drehmomentmessungen beobachtet werden.

Der bifunktionale organische Supraleiter κ-(BETS)2Mn[N(CN)2]3 Wir haben im Rahmen unseres Austauschprojekts mit Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften in diesem Jahr intensiv die von unseren russischen Partnern erstmals synthetisierte Verbindung

κ-(BETS)2Mn[N(CN)2]3 untersucht. Diese Verbindung ist metallisch leitend von Raumtemperatur bis zu etwa 28 K, wo ein Metall-Isolator Übergang auftritt. Bei etwa 5 K ordnen die Mn2+-Ionen in den Anionen- schichten antiferromagnetisch. Wir haben in diesem Jahr das Druck- Temperatur-Phasendiagramm mit Hilfe einer Gasdruck-Apparatur im Bereich von 0 bis 250 MPa untersucht. Der Metall-Isolator Übergang wird bei Erhöhen des Drucks kontinuierlich zu tieferen Temperaturen verschoben und ist bei 60 MPa vollständig unterdrückt. Erste Anzei- chen von Supraleitung zeigen sich ab 40 MPa, bei p = 60 MPa fi ndet man einen scharfen Übergang zur Supraleitung bei 5 K. Durch weite-

res Erhöhen des Drucks wird Tc zu tieferen Temperaturen verschoben. In der metallischen Phase konnten in Hochfeldmessungen Shubnikov- de Haas Oszillationen mit sehr kleiner Frequenz (90 T) gefunden wer- den. Bandstrukturrechnungen mit Kristalldaten bei Raumtemperatur können diese Ergebnisse jedoch nicht beschreiben. Eine in Röntgenun- tersuchungen beobachtete strukturelle Umwandlung bei 103 K führt sehr wahrscheinlich zu einer Rekonstruktion der Fermi Fläche.

Tunnelspektroskopie an organischen Supraleitern

Der organische Supraleiter κ-(BEDT-TTF)2Cu(NCS)2 ist ein interessan- tes Studienobjekt für die Untersuchung grundlegender Physik mit Relevanz für die Hoch-Temperatur-Supraleitung. Zur detaillierten Aufklärung der inneren Struktur sub-molekular aufgelöster Auf- nahmen mittels Rastertunnelmikroskopie führen wir zum ersten Mal Dichtefunktionaltheorie-Rechnungen (DFT) an der Einheitszelle (1,3 nm x 0,8 nm) der Kationenlage dieses Materials durch. So können Molekülpositionen Leitfähigkeitswerten erfolgreich zuordnet werden und bisher ungeklärte Phänomene wie Helligkeitsschwankungen durch diese Simulationen auf einen Oberfl ächenverspannungseffekt zurück geführt werden. Der gegenwärtige Fokus im Bereich Unter- suchung von organischen Supraleitern mit Rastersondenmethoden liegt auf der Anionenlage und auf Spektroskopie.

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Niederdimensionale Verbindungen Ladungsdichtewellen in Tritelluriden Neben der Supraleitung ist spontane Ladungsordnung ein weit ver- breitetes Phänomen in metallischen Festkörpern. Hier führt eine In- stabilität der Elektronen, die meist auf die besondere Form der Fermi- fl äche zurückzuführen ist, auf eine statische Verzerrung des gesamten Kristallgitters. Meist schließen Ladungsdichtewellen (CDW) und Sup- raleitung einander aus. Es gibt aber Materialien, in denen sie koexis- tieren. Die zentrale Frage ist, ob die Nachbarschaft der beiden Ord- nungsphänomene zu einer Verstärkung der Supraleitung führen kann. Daher untersuchen wir die Wechselwirkung zwischen CDW und Sup- raleitung an einem Modellsystem. In den Tritelluriden kann die CDW unterdrückt werden, indem man chemischen oder äußeren Druck

anlegt. Die Gruppe von Prof. B. Maple beobachtete an TbTe3 tatsäch- lich Supraleitung im Druckbereich oberhalb von 2,5 GPa. Wir konnten in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Degiorgi die Äquivalenz von chemischem oder äußerem Druck nachweisen und zeigen, dass es in den Tritelluriden eine Folge mehrerer CDW-Instabilitäten gibt.

Tonminerale (Kooperation mit F.E. Wagner, TUM und J. Poyato, Universität Sevilla) Tonminerale als natürliche Bestandteile von Gesteinen und Sedimen- ten enthalten unterschiedliche Mengen von Eisen, integriert in die Struktur der Aluminosilikatschichten. Ist der Eisenanteil sehr hoch, wie z.B. bei Annit, kann sich beim Abkühlen magnetische Ordnung einstellen. Die zusätzliche Aufnahme von Eisen (in Form von Fe3+) an- stelle der üblicherweise vorhandenen Natriumionen in die Schichtzwi- schenräume ist von Interesse für einen Übergang in 3d magnetische Ordnung oder für katalytische Reaktionen im Schichtzwischenraum. Allerdings erweist sich die Aufnahme von Fe3+ aus wässrigen Lösun- gen als weitgehend unmöglich. Wie mittels der Mössbauer-Spektros- kopie bei tiefen Temperaturen gezeigt werden konnte, konkurriert die Aufnahme von Fe3+ in den Schichtzwischenraum mit der schnelleren Abscheidung von Fe-oxiden auf der äußeren Oberfl äche der Tonmine-

rale. Dabei wird bei Verwendung von 0,05 – 0,2 M FeCl3-Lösungen für den Ionenaustausch Akaganéit abgeschieden, bei niedrigeren Kon- zentrationen und Verwendung des Fe3+-nitrates dagegen der nahezu amorphe Ferrihydrit. In besonders hoch konzentrierten Fe-Salzlösun- gen wird zwar kein magnetisch geordnetes Eisenoxid gebildet, aber es ist mehr Eisen abgeschieden als vom natürlichen Fe-Gehalt der ver- wendeten Vermikulite und der durch den Ionenaustausch bedingten Fe-Aufnahme her zu erwarten wäre. In allen Fällen lassen es die Möss- bauer-Untersuchungen zweifelhaft erscheinen, dass eine eindeutig

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defi nierte Spezies im Schichtzwischenraum vorliegt. Anders stellt sich die Situation dar, wenn Fe2+ angeboten wird. In diesem Fall fi ndet man nur den Eisen-hexaquo-Komplex im Schichtzwischenraum, der zudem bei Raumtemperatur hoch beweglich ist. Es gibt keine Hinweise auf zusätzlich abgeschiedenes Eisenoxid. Die Oxidation des eingelagerten Fe2+ könnte zu einer Fe3+-Einlagerungsverbindung, ohne begleitende Eisenoxidbildung, führen.

Graphitoxid (Kooperation mit T. Szabo, I. Dekany, Department of Colloid Chemistry and Nanostructured Materials Research Group of the Hungarian Academy of Science, Szeged) Graphitoxid fi ndet verstärktes Interesse als Zugang zu isolierten Graphen-Schichten. Zwar bietet dieser Weg die Möglichkeit, Graphen- schichten in leicht handhabbarer Form (sowohl in wässriger als auch nichtwässriger Lösung) und in großen Mengen zu erhalten, aber dies ist erkauft mit dem Einbau von kovalent gebundenem Sauerstoff, der bei der Rückführung in den reinen graphitischen Kohlenstoff nicht leicht quantitativ zu entfernen ist. Um diesen Weg zu nutzen, muss zusätzlich gewährleistet sein, dass tatsächlich Monolagen von Gra- phenschichten vorliegen, und dass bei der Entfernung des gebunde- nen Sauerstoffs das Graphengitter nicht aufgebrochen wird. Beide Voraussetzungen sind bisher nicht hinreichend erfüllt. Um die erste Voraussetzung zu erfüllen, werden derzeit die Darstellungsverfahren des Graphitoxids verfeinert. Graphitoxid ist nach Ausweis der 13C MAS- NMR Spektren gegenüber Säure- und Basenbehandlung bis zu 70 °C für mehrere Tage viel stabiler, als nach den frühen Arbeiten von Böhm erwartet werden konnte. Allerdings verfärbt sich eine Probe, die in 1M NaOH bei 60 °C behandelt wurde, deutlich, eigentlich ein untrügliches Zeichen für die Rückbildung des Graphits. Eine Dispersion, die durch Waschen einer solchen Probe in Wasser erhalten wird und in Wasser mit Ultraschall behandelt wurde, ist über viele Wochen stabil.

Untersuchungen bei ultratiefen Temperaturen

Magnetisierungsmessungen an YbRh2Si2 bei ultratiefen Temperaturen (Kooperation mit dem Max Planck Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden)

Stark korrelierte Elektronensysteme, wie sie die Schweren Fermionen Verbindungen darstellen, zeigen sehr ungewöhnliche Eigenschaften. Es treten u.a. starke Abweichungen vom konventionellen Landau Fer- mi Flüssigkeitsverhalten auf, wenn die Verbindungen in die Nähe ei- nes Quantenkritischen Punkts (QCP) gebracht werden. Letzterer ist ein

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Phasenübergang bei T=0, bei dem alle klassischen Wechselwirkungen verschwinden und nur Quantenfl uktuationen übrig bleiben. Er kann

durch Dotierung, wie im Fall von Gold dotiertem CeCu6, oder durch ein

Magnetfeld erreicht werden wie im Fall von YbRh2Si2. Im letzteren Sys- tem wird eine antiferromagnetische Phase mit TNeel = 70 mK (in klei- nen Feldern) von einem Magnetfeld von 60 mT unterdrückt. Es treten starke so genannte „non-Fermi-liquid“ Effekte auf und das Konzept

der Landau Fermi Flüssigkeit bricht zusammen. YbRh2Si2 ist besonders gut geeignet für Untersuchungen dieser Effekte, weil das erforderli- che Magnetfeld klein ist. Wir haben Messungen der dc- und der ac- Magnetisierung dieser Verbindung bis zu Temperaturen unterhalb von 1 mK durchgeführt, ebenso spezifi sche Wärmemessungen. Bei 2,2 mK fanden wir eine neue Tieftemperaturphase (von uns A genannt), die durch einen scharfen Abfall der Magnetisierung charakterisiert ist. Oberhalb dieser Phase fanden wir noch einen zweiten, weniger scharf ausgeprägten Übergang (von uns als B-Phase bezeichnet). Die Mes- sung der spezifi schen Wärmekapazität brachte das Ergebnis, dass bei dem A-Phasenübergang eine beträchtliche Entropie von ca. 1/3 Rln2 frei wird. Es handelt sich also um den thermodynamischen Grund- zustand des Systems. Zur Charakterisierung desselben wurden nach Einbau einer Zusatz-Feldspule Messungen im „fi eld-cooled“ und „zero- fi eld cooled“ Zustand durchgeführt. Die Experimente sind noch nicht endgültig interpretiert, aber es könnte sich um eine Überlagerung von zwei Effekten handeln, wovon einer sogar eine supraleitende Phase sein könnte. Weitere Messungen sind im Gange.

Sensor-Anwendungen von Molekularer Selbstorganisation Der Einsatz von Cantilever Sensorik – eine Methode, bei der (bio)mo- lekulare Erkennungsprozesse in nanomechanische Verbiegungen übertragen werden – ist hoch interessant für die Untersuchung von biochemischen Wechselwirkungen und damit auch für die Funktion von Biomolekülen. In einem prinzipiellen Funktionsnachweis werden am Walther-Meißner-Institut erstmals Zucker-Protein-Wechselwir- kungen mit dieser neuen Sensortechnik detektiert. Dabei erkennt das Lektin „Concanavalin A“ (auf dem Cantilever per Selbstorganisation befestigte) Mannose-Moleküle selektiv und reproduzierbar; nanomo- lare Sensitivität kann nachgewiesen werden. Hierbei nutzt die Arbeitsgruppe ihre Kompetenz, die sie in der Un- tersuchung von selbstorganisierten molekularen Monolagen mit- tels Rastertunnelmikroskopie gewinnen konnte. Zur Aufklärung der zugrunde liegenden Prinzipien der Selbstorganisation werden die auftretenden Muster mit einem Multiskalen-Ansatz untersucht: Die beobachtete elektronische Struktur wird mit Dichtefunktionaltheo- rie (DFT) und die molekulare Konformation mit Molekular-Mechanik (MM) simuliert. Mit Hilfe von Monte Carlo Methoden können wir in

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Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Prof. Dr. E. Frey/Dr. T. Franosch, LMU München, schließlich erklären, wie einfache geometrische Merk- male die auftretenden Muster kodieren. Das Anwendungspotential dieser Forschung erstreckt sich neben Oberfl ächensensoren auch über nanostrukturierte Oberfl ächen, organische Solarzellen zu mole- kularer Elektronik.

Halbmetallische Doppelperowskite Halbmetallische Ferromagnete, also Metalle, deren Leitungselek- tronen alle die gleiche Spinorien tie rung aufweisen, sind von großer Bedeutung für das sich rasant entwickelnde Feld der Spinelektronik. Dabei sind oxidische Doppelperowskite mit der chemischen Zusam-

mensetzung A2BB‘O6 sehr interessant, da sie eine hohe magnetische Übergangstemperatur oberhalb von Raumtemperatur aufweisen. Am Walther-Meißner-Institut werden seit mehreren Jahren erfolgreich solche Materialien mittels Laser-Molekularstrahlepitaxie als dün- ne Schichten hergestellt. Diese Arbeiten wurden nun ausgeweitet

auf Sr2CrReO6, das in sehr hoher Qualität epitaktisch auf SrTiO3- und

BaTiO3-Substraten abgeschieden werden konnte. Eine eingehende Untersuchung der strukturellen, elektronischen und magnetischen Ei- genschaften ergab, dass die dünnen Schichten chemisch phasenrein hergestellt werden können und hohe Sättigungsmagnetisierung und Koerzitivfeldstärke aufweisen, was inzwischen von anderen Arbeits- gruppen bestätigt wurde. Zudem können die magnetischen und elek- trischen Eigenschaften durch mechanische Verspannung moduliert

werden. Dies beweist die Eignung von Sr2CrReO6 als ferromagnetische Schicht in hybriden spinelektronischen Bauelementen, etwa für die magneto-elektronische Datenspeicherung.

B: Anwendungsorientierte Forschung Supraleitende Bauelemente und Schaltkreise als Grundlage für die Quanteninformationsverarbeitung

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 631 „Festkörperbasierte Quanteninformationssysteme: Physikalische Konzepte und Materi- alaspekte“ und des Exzellenzclusters „Nanosystems Initiative Mu- nich“ konnten wir im Jahr 2009 mit Hilfe eines höchst empfi ndlichen Messaufbaus, bestehend aus zwei Verstärkerketten mit mehrstufi gen Anordnungen von kalten und warmen Verstärkern, Signale am Quan- tenlimit bei Temperaturen von 20 mK in einem Mischkryostaten nach- weisen. Bei diesen auf einer Kreuzkorrelationstechnik basierenden Experimenten im Mikrowellenbereich konnten wir die Auswirkun- gen der Vakuumfl uktuationen im Mikrowellenbereich untersuchen. Es ist uns auch gelungen Signale im Mikrowellenbereich, deren Leis-

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tung der Leistung einzelner Mikrowellenphotonen entspricht, durch entsprechend lange Integrationszeiten nachzuweisen. Wir konnten zeigen, dass mit diesem Messaufbau im Prinzip der Quantenzustand von propagierenden Mikrowellenzuständen vollständig untersucht werden kann. Durch weitere Optimierung der Qualität der supralei- tenden Josephson-Kontakte, die die Grundbausteine der Fluss-Qubits darstellen, konnten wir im Jahr 2008 am WMI die Ausbeute der Fluss- Qubits, die Quantenverhalten zeigen, deutlich erhöhen, was eine ent- scheidende Voraussetzung für Experimente an gekoppelten Systemen aus supraleitenden Qubits und Mikrowellenresonatoren ist. Dies war durch eine Optimierung der Probenherstellung sowie durch eine ge- naue Einstellung der Stromdichten der Josephson-Kontakte möglich. Die starke Kopplung von quantenmechanischen Zwei-Zustandssyste- men (Qubits) an harmonische Oszillatoren erschließt eine ganze Viel- zahl von faszinierenden Experimenten zum Wechselspiel zwischen Licht und Materie. Durch entsprechende Modifi kationen der Prozesse zur Qubit-Herstellung ist es uns gelungen, Qubits in supraleitende Mikrowellen-Resonatoren einzubetten. Hierbei konnten wir zeigen, dass in diesen Systemen das sogenannte Regime der starken Kopp- lung zwischen den Qubits und den Mikrowellen-Resonatoren auch für den Fall der induktiven Kopplung erreicht werden kann. Hierdurch erschließt sich ein großes Feld möglicher Experimente, die dem neu- en Arbeitsgebiet der „circuit QED“ zuzuordnen sind. Wir konnten be- reits zeigen, dass für eine bestimmte Probengeometrie der Bereich der ultrastarken Kopplung erreicht werden kann. Es ist uns gelungen, Mehrphotonen-Übergänge in diesen gekoppelten Systemen zu unter- suchen. In einer theoretischen Arbeit hatten wir ein Konzept für einen Quantenschalter vorgeschlagen, dabei kann ein Qubit, das gleichzei- tig an zwei supraleitende Mikrowellenresonatoren gekoppelt ist, dazu verwendet werden, die Kopplung zwischen den Resonatoren ein- und auszuschalten. Im Jahr 2009 haben wir eine Reihe von möglichen Lay- outs für die Darstellung eines Quantenschalters simuliert und expe- rimentell untersucht. In diesen Vorexperimenten ging es darum, die verschiedenen Komponenten der Kopplung zwischen zwei Mikrowel- lenresonatoren und einer zwischen diesen Resonatoren liegenden Lei- terschleife zu untersuchen. Bei diesen Untersuchungen konnten wir auch zeigen, dass die mögliche Kopplung zwischen zwei Resonatoren stark genug sein sollte, um eine thermische Verschränkung von Quan- tenzuständen in den Resonatoren mit Hilfe unserer Kreuzkorrelations- Messtechnik nachweisen zu können. Wir haben die Transporteigenschaften von Supraleiter/Isolator/ Ferromagnet/Supraleiter (SIFS) Josephson-Kontakte, die in einem

Nb/AlOx/PdNi/Nb Mehrlagenprozess hergestellt werden, detailliert untersucht. Für einen zukünftigen Einsatz dieser π-Kontakte als Pha- senschiebungselemente in Schaltkreisen für die Quanteninformati-

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onsverarbeitung ist es von essentieller Bedeutung, die intrinsischen Verlustmechanismen zu verstehen. Das makroskopische Quantenver- halten einzelner SIFS π-Josephson-Kontakte haben wir in Mikrowel- lenspektroskopie-Experimenten detailliert untersucht.

Quantenexperimente an elektro-mechanischen Systemen Systeme, in denen mikro- oder nanomechanische harmonische Oszil- latoren an das elektromagnetische Feld eines geeigneten Mikrowel- lenresonators gekoppelt werden, sind von großem Interesse. Mit sol- chen Systemen sollte es zum Beispiel möglich sein, makroskopische mechanische Systeme in den quantenmechanischen Grundzustand abzukühlen. Gleichzeitig bilden solche Systeme die Basis für eine Rei- he von Präzisionsmessungen. Wir haben die Grundbausteine für ein elektro-mechanisches System hergestellt, das aus einem supralei- tenden Streifenleiterresonator mit einer Grundfrequenz von einigen GHz und einer freistehenden Saite besteht. Während der Streifenlei- terresonator auf Niob-Basis hergestellt wird, haben wir für die Saite verschiedene Materialsysteme, nämlich Aluminium, Niob und nano- kristallinen Diamant untersucht und die Schwingungseigenschaften optimiert. Zukünftig sollen gekoppelte Systeme, bestehend aus einem Streifenleiterresonator und einer etwa 200 nm breiten und 100 μm langen Saite untersucht werden.

Integrierte elektrokeramische Funktionsstrukturen Multifunktionale Materialien vereinen physikalische Eigenschaften, die üblicherweise nicht koexistieren, in ein und derselben Struktur. Dadurch können Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Eigenschaften gezielt eingestellt werden, was die Realisierung von neuartigen Funktionalitäten erlaubt. Übergangsmetalloxide mit ih- ren vielseitigen Eigenschaften (z.B. supraleitend, halbleitend, mag- netisch, magnetoresistiv, ferroelektrisch, nichtlinear optisch) lassen sich durch die enormen Fortschritte in der Dünnschichttechnologie heute in komplexen, hybriden Heterostrukturen integrieren. Im Rah- men eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und im Berichtsjahr abgeschlossenen Schwerpunktprogramms (SPP 1157) wurden in den letzten sechs Jahren bundesweit integrierte elek- trokeramische Funktionsstrukturen untersucht. Zusammen mit der Universität Bonn (AG Mader) beteiligte sich das Walther-Meißner- Institut im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts zur Synthetisierung von Schichtsystemen mit stark verbesserten Materialeigenschaften und neuer Funktionalität mit Hilfe von Laser-Molekularstrahlepitaxie, sowie der Untersuchung ihrer strukturellen, elektronischen und mag- netischen Eigenschaften. Dazu wurde die Laserdepositionsanlage am WMI durch den Umbau des UV-Laser-Strahlengangs sowie den Einbau

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eines „Intelligent Window“ so modifi ziert, dass die Laserenergiedichte nun stufenlos von 0,5 J/cm2 bis 5,5 J/cm2 variiert und die Leistung in der Depositionskammer gemessen werden kann. Insgesamt wurden drei verschiedene Materialklassen hergestellt und eingehend studiert: 1. In- trinsische multiferroische Magneto elektrika vereinen die Phänomene Ferromagnetismus und Ferroelektrizität im selben Material. Es konn- te gezeigt werden, dass die zu Beginn des Schwerpunktprogramms

weltweit heiß diskutierten Substanzen BiFeO3 und BiCrO3 nicht die erhofften Eigenschaften zeigen. Die beiden Materialien konnten in hoher Qualität als dünne Einzelschichten abgeschieden werden. Bei

der Analyse ihrer physikalischen Eigenschaften zeigte sich, dass BiFeO3 nicht ferromagnetisch, sondern antiferromagnetisch ist. Gleiches gilt

für BiCrO3, das sich zudem auf makroskopischer Skala auch nicht fer- roelektrisch, sondern antiferroelektrisch verhält. Für keines der beiden Materialien konnte eine magnetoelektrische Kopplung nachgewiesen werden. 2. Extrinische multiferroische Materialien bestehen aus meh- reren Schichten, die verschiedene ferroische physikalische Eigenschaf- ten zeigen. Am WMI wurden dazu dünne ferromagnetische Schichten

(Sr2CrReO6, Fe3O4 oder Ni) mit ferroelektrischen (BaTiO3) oder piezo-

elektrischen Schichten (PbZrxTi1-xO3) in hybriden Mehrschichtsystemen kombiniert. Die ferro- oder piezoelektrische Schicht erlaubt es dabei, die mechanische Verspannung in der ferromagnetischen Schicht durch das Anlegen von elektrischen Feldern gezielt einzustellen. So wurde es möglich, in Nickel bei Raumtemperatur eine reversible Dre- hung der Magnetisierung um über 85° zu realisieren – allein durch das Anlegen einer elektrischen Spannung an die hybride Mehrschicht- struktur. 3. Ferromagnetische Halbleiter vereinen ferromagnetische und halbleitende Eigenschaften in ein und demselben Material, was sie für die Spinelektronik sehr interessant macht. Für Anwendungen sind allerdings Materialien notwendig, die bei Raumtemperatur Fer- romagnetismus zeigen. Im Rahmen des Schwerpunktprogramms

wurde das vielversprechende Oxid Zn0.95Co0.05O behandelt. Dünne epi- taktische Schichten wurden mittels Laser-Molekularstrahlepitaxie auf einkristallinen Substraten abgeschieden und eingehend strukturell und magnetisch untersucht. Dabei konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass dieses Material entweder rein paramagnetisch ist, oder sich metallische Co-Ausscheidungen auf der Nanometerskala bilden, die sich superparamagnetisch verhalten. Eine ferromagnetische Kopp-

lung in Zn0.95Co0.05O, wie vielfach in der Literatur berichtet, konnte nicht nachgewiesen werden. Ähnliche experimentelle Ergebnisse z.B. in den Gruppen von A. Ney (Universität Duisburg-Essen) und von S. Chambers (Pacifi c Northwest National Laboratory, USA) deuten darauf hin, dass die bisher veröffentlichten Resultate neu bewertet werden müssen.

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Halbleiter-Spintronik

Im Rahmen eines weiteren von der Deutschen Forschungsgemein- schaft (DFG) geförderten Schwerpunktprogramms (SPP 1285) werden seit dem 17. April 2007 in mehreren Gruppen bundesweit die theore- tischen, experimentellen und materialtechnischen Grundlagen der Halbleiter-Spintronik untersucht. Aufgrund langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Epitaxie oxidischer Materialien beteiligt sich das WMI mit einem Teilprojekt zum Thema „Spin injection, spin transport and controllable ferromagnetism in transition metal-doped ZnO“. Mittels Laser-Molekularstrahlepitaxie werden dünne epitaktische Schichten aus dem Halbleiter ZnO und dem halbmetallischen fer-

romagnetischen Oxid Fe3O4 unter verschiedenen Atmosphären und Temperaturen in hoher Qualität auf halbleitenden und isolierenden Substraten abgeschieden und deren Eignung für die Spinelektronik studiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Ferromagnet/Halbleiter-Hybridstrukturen aus diesen Materialien. In diesem Zusammenhang konnte am WMI gezeigt werden, dass dünne,

epitaktische Einzelschichten aus Fe3O4 und Mehrlagenstrukturen aus

Fe3O4 und ZnO auf isolierenden MgO- und halbleitenden ZnO-Substra- ten in hoher Qualität hergestellt werden können. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe an der RWTH Aachen (AG Beschoten/Güntherodt) wurden erste erfolgreiche Experimente zur optischen Detektion der Spinpolarisation der Leitungselektronen durchgeführt.

C: Material- und Kryotechnik Einkristallzüchtung von Kuprat- und Pniktidsupraleitern

Schwerpunkt der Kristallzüchtungsaktivitäten am WMI waren in den vergangenen Jahren durch die Einrichtung einer Forschergruppe zur Hochtemperatursupraleitung natürlicherweise die Kupratsupraleiter. In den letzten beiden Jahren wurde dabei neben der standardmäßi-

gen Züchtung von REBa2Cu3O7-δ (RE=seltene Erden) mit verschiedenen

Dotierungen aus BaZrO3 Tiegeln verstärkt die Lösungszonenzüchtung

von La2-xSrxCuO4- und Nd2-xCexCuO4 – Kristallen mittels Spiegelofens durchgeführt. Dadurch kann somit der gesamte Dotierungsbereich im Phasendiagramm der Hochtemperatursupraleiter sowohl auf der elektrondotierten wie auch auf der lochdotierten Seite abgedeckt

werden. Die Kristalle von Nd2-xCexCuO4 zeigten bei Messungen des c-Achsen Widerstands sogenannte Shubnikov-de Haas Oszillationen welche zum ersten Mal an einem elektrondotierten Kupratsupraleiter und ebenfalls zum ersten Mal an einem Mischkristall nachgewiesen werden konnten. Sehr hilfreich bei diesen Arbeiten war die Anschaf- fung einer neuen digitalen Laue-Kamera zur Orientierung von Ein- kristallen.

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Neu war durch die Entdeckung der Pniktidsupraleiter, welche als Grundbaustein FeAs aufweisen und ebenfalls bei höheren Temperatu- ren Supraleitung zeigen, die Kristallzüchtung dieser intermetallischen Verbindungen. Aufgrund der Toxizität, des hohen Dampfdruckes von As und der Empfi ndlichkeit gegenüber Sauerstoff erforderte die Etab- lierung der Kristallzüchtung dieser Verbindungen erhebliche fi nanzi- elle Investitionen. Durch einfache Tiegelzüchtung lassen sich Kristalle

von Ba1-xKxFe2As2 oder auch BaFe2-xCoxAs2 aus Metallschmelzen oder im Selbstfl uss züchten. Insbesondere bei κ-dotierten Kristallen treten aber dann Homogenitätsprobleme aufgrund des Phasendiagramms auf. Die Züchtung homogener Kristalle erfordert auch bei diesen Ma- terialien die Entwicklung und den Einsatz weiterentwickelter Kristall- züchtungsmethoden wie etwa der Lösungszonenzüchtung.

Kühlmittelfreie Tiefsttemperatur-Anlage Zur Erzeugung von Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt ver- wendet man üblicherweise sog. 3He/4He-Mischkühler, in denen ein kleiner Fluss von fl üssigem 3He in fl üssigem 4He physikalisch gelöst wird. Durch den Lösungsprozess entsteht ein Kühleffekt, mit dem sich kontinuierlich Temperaturen erzeugen lassen, die einige Tausendstel Grad über dem absoluten Nullpunkt liegen. Die Besonderheit des am WMI entwickelten Mischkühlers ist, dass er vollständig im geschlosse- nen Kreislauf betrieben werden kann und keine zusätzlichen fl üssigen Kühlmittel (Helium, Stickstoff) benötigt, wie dies bei herkömmlichen Mischkühlern der Fall war. Bedienungsfreundlichkeit und Wirtschaft- lichkeit der neuen Mischkühler sind deutlich verbessert gegenüber den traditionellen Kühlanlagen. Das verbesserte Kühlkonzept ist mitt- lerweile vollständig von kommerziellen Herstellern von Mischkühlern übernommen. Im Berichtsjahr 2009 wurde die 3He-Verfl üssigungsstufe unserer Anlage durch einen neu konzipierten Wärmetauscher verbessert. Die neue Konstruktionsweise erlaubt es, die Gesamtlänge der Anlage zu reduzieren und andererseits auch den 3He-Fluss und parallel hierzu die Kühlleistung der Anlage zu erhöhen. Die Inbetriebnahme des neuen Typs von Wärmetauscher ist abgeschlossen. Seit einiger Zeit befi ndet sich die Kühlanlage in einem größeren Umbau, der mittlerweile weit fortgeschritten ist. Ziel des Umbaus ist, die Kühlleistung des Mischkühlers weiter zu erhöhen und einige Ar- beiten durchzuführen, die der Vereinfachung der Anlage dienen.

Personalien und Gäste

Als neue wissenschaftliche Mitarbeiter konnten im Jahr 2009 Dr. Hans Hübl und Dr. Frank Deppe gewonnen werden. Hans Hübl arbeitete zu- vor am Centre for Quantum Computer Technology der University of

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New South Wales in Australien. Er wird sich am WMI mit der Untersu- chung von Festkörpersystemen für die Quanteninformationsverarbei- tung und der Physik nanomechanischer Systeme beschäftigen. Herr Deppe verbrachte während seiner Doktorarbeit, die er 2009 abge- schlossen hat, fast 3 Jahre am NTT Basic Research Laboratory in Atsugi, Japan. Er beschäftigt sich mit supraleitenden Quantenschaltkreisen. Die Zusammenarbeit mit dem Humboldt-Forschungspreisträger Prof. Carlo Di Castro (Università di Roma „La Sapienza“) über Wechsel- wirkungen und Fluktuationen in Kupraten wurde fortgesetzt. Neben Prof. Di Castro arbeiten auch die Professoren Marco Grilli und Sergio Caprara an dem Projekt mit. Die Zusammenarbeit mit Prof. Thomas P. Devereaux (Stanford Uni- versity, CA, USA) wurde auch 2009 durch die Initiative „Wissenschaft- lich-Technische Zuammenarbeit zwischen Bayern und Kalifornien“ (BaCaTeC) der Bayerischen Staatsregierung gefördert. Die Forschung an den Eisenarseniden führte zu einer weiteren Ver- tiefung der Zusammenarbeit. So erhielten wir von der Gruppe von Prof. Ian R. Fisher eine Serie wohlcharakterisierter Proben, deren Unter- suchung bereits zu einer gemeinsamen Veröffentlichung geführt hat. Die in trilateraler Zusammenarbeit (Stanford, ETH Zürich, WMI) durchgeführten Arbeiten an den Tritelluriden haben sich als sehr fruchtbar erwiesen. Erste Ergebnisse sind in einer Publikation be- schrieben. Zwei Aufenthalte (5. bis 24. Juni und 29. September bis 15. Oktober 2009) von Dr. R. Hackl, Dipl. Phys. B. Muschler und H.-M. Eiter dienten der Diskussion über Kuprate, Pniktide und Tritelluride sowie der Fertigstellung von Veröffentlichungen. Am 16. April 2009 begann Dipl. Phys. Bea Botka ihre Mitarbeit am Projekt „Cavity-confi ned Luminophores for Advanced Photonic Mate- rials: A training Action for Young Researchers“ (FINELUMEN), das aus Mitteln der Europäischen Kommission fi nanziert wird und sich mit der Erforschung lumineszierender organischer und anorganischer Materialien befasst, die in Nano-Käfi gen eingeschlossen sind. Die Zusammenarbeit mit Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften wurde durch zweimonatige Besuche von Dr. N. Kus- hch, Dr. S. Pesotskii, Dr. O. Vyaselev und Prof. V. Zverev fortgesetzt.

Rudolf Gross, Werner Biberacher

Veröffentlichungen am Walther-Meißner-Institut Bihler C., W. Schoch, W. Limmer, S.T.B. Gönnenwein u. M.S. Brandt, Spin-wave

resonances and surface spin pinning in Ga1-xMnxAs thin fi lms. In: Phys. Rev. B 79 (2009), 045205. Crane S.P., C. Bihler, M.S. Brandt, S.T.B. Gönnenwein, M. Gajak, u. R. Ramesh,

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Czeschka F.D., S. Geprägs, M. Opel, S.T.B. Gönnenwein u. R. Gross, Giant mag-

netic anisotropy changes in Sr2CrReO6 thin fi lms on BaTiO3. In: Appl. Phys. Lett. 95 (2009), 062508. Geprägs S., F.D. Czeschka, M. Opel, S.T.B. Gönnenwein, W. Yu, W. Mader u. R.

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Deutsche Geodätische Kommission (DGK)

Die Kommission betrauert den Tod ihrer Mitglieder o. Univ. Prof. Dr. techn. Kurt Bretterbauer, Technische Universität Wien, und em. o. Prof. Dr.-Ing. Rudolf Burkhardt, Technische Universität Berlin. Der Kreis der Kommissionsmitglieder wurde um fünf Ordentliche Mitglieder und ein Korrespondierendes Mitglied erweitert. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wunderlich, TU München, wurde nach seiner Wahl durch die Kommission vom Präsidenten der BAdW zum neuen Ständigen Sekretär berufen. Die Kommission dankt dem früheren Ständigen Sekretär, Prof. Dr.-Ing. Reinhard Rummel, für seine zwölfjäh- rige Tätigkeit in diesem Amt. Infolge der zukünftigen Einbindung des der Kommission zugeord- neten Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) in ein Konsortium von Forschungsinstitutionen für Satellitengeodäsie in München war die Satzung der Kommission abzuändern und die Neu- fassung des Satzungstextes mit der Bayerische Akademie der Wissen- schaften und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst abzustimmen. Nach Genehmigung durch die Kommission sowie die genannten Institutionen erteilte das Amtsge- richt München – Registergericht mit Schreiben vom 06.08.2009 – die Genehmigung der neuen Satzung. Die Jahressitzung der Kommission fand vom 25. bis 27.11.2009 in München statt. Ein wesentlicher Teil der Beratungen betraf die Neu- strukturierung der Kommission. Die bisherigen Arbeitskreise wurden aufgelöst, die Kommission ist nunmehr in (derzeit) vier wissenschaftli- che Sektionen (Erdmessung, Ingenieurgeodäsie, Geoinformatik, Land- und Immobilienmanagement) untergliedert. Eine weitere Sektion ist für Belange der universitären Ausbildung zuständig. Die Sektionen tagen in regelmäßigen Zeitabständen, während die Jahressitzung der Kommission das gemeinsame Forum für alle Sektionen bildet. Beson- deres Augenmerk wird auf gemeinsame Forschungsprojekte gerich- tet, in welche die einzelnen Sektionen ihre jeweilige Fachkompetenz einbringen. Der in der alten Satzung verankerte Wissenschaftliche Beirat wurde in den „Wissenschaftlicher Ausschuss der Kommission“ überführt. Zu seinen Aufgaben gehören die Abstimmung und über- greifende Koordinierung der Arbeit der Sektionen, die Unterstützung der Kommission bei der Planung von Forschungsvorhaben, die Initiie- rung neuer, sektionsübergreifender Forschungsvorhaben, auf Anfrage die wissenschaftliche Bewertung und Begutachtung von Vorhaben universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen sowie die Koordi- nierung der geodätischen Forschungsarbeiten in der Bundesrepublik Deutschland im Benehmen mit den betroffenen Einrichtungen. Neben den strukturellen Fragen wurden wie üblich die Berichte über die weiteren Forschungsarbeiten der Kommission und des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) sowie anderer großer For-

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schungseinrichtungen (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, GeoForschungsZentrum Potsdam, Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr) vorgetragen, ferner allgemeine Themen zur geodäti- schen Forschung und universitären Ausbildung diskutiert. Im Jahrbuch der Kommission sind die ausführlichen Berichte über die Tätigkeiten der Kommission, der Forschungsinstitute und -einrich- tungen sowie der einschlägigen Universitätsinstitute publiziert. Aus- führliche Dokumentationen über die Arbeiten und Veröffentlichun- gen der Kommission sind über www.dgk.badw.de abrufbar. Die Kommission veröffentlichte wiederum zahlreiche Arbeiten in ihren Reihen (s.u.). Die vollständigen Texte sämtlicher neuer Veröffent- lichungen sind über die Homepage der Kommission frei abrufbar. Die Publikationen, soweit diese noch im herkömmlichen Druck erschei- nen, werden im Rahmen eines Schriftentausches an Bibliotheken und Fachinstitute in aller Welt versandt. Die Homepage bietet ferner Hin- weise über Veranstaltungen, Stellenangebote und andere Informatio- nen für die fachorientierte Öffentlichkeit. Die Geschäftsstelle der Kommission führt das Sekretariat der „Refe- rence Frame Sub-Commission for Europe (EUREF)“ der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG). Im Berichtsjahr wurden wiederum ein Tagungsbericht sowie weitere Veranstaltungen der EUREF-Subkom- mission publiziert; ein weiterer Band ist in Vorbereitung. Ausführliche Informationen über EUREF sind unter www.euref-iag.net verfügbar. Seit Mitte 2007 hat das Büro der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG Offi ce, http://iag.dgfi .badw.de) seinen Sitz im Deut- schen Geodätischen Forschungsinstitut (DGFI). Der Geschäftsführer der DGK nimmt hierbei das Amt des Assistant Secretary General wahr.

Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI)

Das Forschungsprogramm des DGFI für die Jahre 2009–2010 unter dem langfristig geplanten Thema „Geodätische Forschungsarbeiten zur Beob achtung und Analyse des Systems Erde“ wurde vom wissen- schaftlichen Beirat der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK) im Herbst 2008 begutachtet und genehmigt. Es ist im Wesentlichen eine Fortschreibung der Vorjahresarbei ten mit vier Schwerpunkten: 1. Systembeobachtung, 2. Systemanalyse, 3. Internationale wissenschaftliche Dienste und Projekte, 4. Informationsdienste und wissenschaftlicher Transfer. Sämtliche Forschungsarbeiten sind in nationale und internatio- nale Programme eingebunden, die teilweise von Wissenschaftlern des DGFI geleitet werden. Dadurch ist die Kooperation mit Wissen- schaftlern und Institutionen aus zahlreichen Ländern gewährleistet. In wissenschaftlichen Gremien und Vereinigungen haben viele Mitar- beiter des DGFI Verantwortung übernommen und wirken so direkt an

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der Ausrichtung der internationalen Forschung mit. Be sondere Kon- zentration ist dabei der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) mit ihren Kommissionen und wissenschaftlichen Diensten gewidmet. Aber auch in deutschen Forschungs schwerpunkten, Forschergrup- pen und Programmen, vor allem der Deutschen Forschungsgemein- schaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), ist das DGFI stark beteiligt. Bei der Systembeobachtung handelt es sich um die praktische Durchführung von geodätischen Messungen, die Analyse der gewon- nenen Daten sowie die Entwicklung und Anwendung von mathema- tischen Auswertealgorithmen, die in die Berechnung von Parametern zur Beschreibung der Eigenschaften und Prozesse im System Erde münden. Die Modellierung physikali scher Effekte auf die Messungen und die Anpassung der mathematischen Algorithmen an die ständig verfeinerten und verbesserten Messverfahren sind ein wesentliches Forschungsgebiet. Hierbei werden vier Themen bearbeitet: 1.1. Konsistente Auswerteverfahren für geodätische Raumbeobach- tungen, 1.2. Grundlagen geometrischer Bezugssysteme, 1.3. Grundlagen physikalischer Parameterbestimmungen, 1.4. Kombination geometrischer und gravimetrischer Beobachtungen. Die Weiterentwicklung der Auswerteverfahren geodätischer Raum- beobachtungen konzentrierte sich im Jahre 2009 vor allem auf die Anforderungen zur Realisierung des Internationa len Terrestrischen Referenzsystems (ITRS) durch die Koordinaten der Stationen eines Referenzrahmens, der aus den Beobachtungsinstrumenten verschie- dener Messtechniken (Astronomische Radiointerferometrie auf sehr langen Basislinien – VLBI; Satelliten-Laser-Entfernungs messung – SLR; Globales Positionierungssystem – GPS; Doppler Orbitographie und Radio-Positionierung integriert im Satelliten – DORIS) gebildet wird. Die elektronischen oder optischen Zentren der verschiedenen Ins- trumente, auf die sich die Raumbeobachtungen beziehen, müssen miteinander verknüpft werden. Durch terrestrische Messungen sind mechanische Referenzpunkte an den Instrumenten etwa mit glei- cher Genauigkeit wie die Weltraummessungen (Millimeter) verbun- den, die relative Lage zu den elektronischen und opti schen Zentren muss jedoch gesondert bestimmt werden. Dadurch sind die lokalen Verbin dungsgrößen oft nur ungenau bekannt und es müssen aus al- len Messdaten die verlässlichsten ausgewählt werden. Die am DGFI entwickelte Methode berücksichtigt sämtliche Parameter, die alle Messverfahren betreffen. Das sind die Netze der einzelnen Instrumen- te, deren Geo metrie sich durch die Verbindungsmessungen nur wenig deformieren soll, sowie die globalen Erdorientierungsparameter, die für alle Verfahren gleich sein müssen. Bei den geometrischen Bezugssystemen handelt es sich vor allem um das Himmelssystem (engl. celestial) und das Erdsystem (engl. terrest-

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rial). Beide Systeme sind über die Erdorien tierungsparameter (zeitlich variable Lage des Erdrotationspols und der Rotationsgeschwin digkeit) miteinander verbunden. Der Rotationspol wird dabei im zälestischen System durch die Präzessions- und Nutationsparameter, im terres- trischen System durch die geographischen Koordinaten der Polbe- wegung festgelegt. Dabei transformieren sich die langperiodischen Frequenzen von Präzession und Nutation in Veränderungen der Pol- bewegung mit nahezu Tagesfrequenz. Es wurden detaillierte Trans- formationsformeln für die Amplituden und Frequenzen entwickelt. Daneben wurden Untersuchungen zur Fixierung des geodätischen Datums, das ist die Festlegung von Ursprung, Orientierung und Maß- einheit eines Koordinatensystems relativ zum Erdkörper, für das ter- restrische Referenzsystem durchgeführt. In einem Forschungsvorha- ben der DFG werden Verfahren zur Bestimmung und Interpretation der Erdrotationsschwankungen untersucht. Ein Schwerpunkt bei der Bestimmung physikalischer Parameter ist die Satelliten-Schwere feldmission „Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer“ (GOCE), bei der Schweregradienten im Satelliten selbst gemessen werden. Das DGFI ist an der „GOCE High- level Processing Facility“ an der TU München beteiligt und beschäftigt sich mit dem Prozessieren der höchstgenauen Messdaten. Es wurden Untersuchungen zu den Korrekturen wegen zeitlicher Schwerefeldva- riationen, Transformationen vom Instrumentensystem in ein lokales Satellitensystem und externen Kalibrationen durchgeführt. Zu letz- teren wurde ein Verfahren unter Verwendung von Sternsensordaten und des bekannten Erdschwerefeldes entwickelt. Daneben wurden im Rahmen eines DFG-Projekts Ansätze zur Berechnung der absoluten dyna mischen Ozeantopographie (DOT), das ist die Differenz zwischen der Meeresoberfl äche und dem Geoid, vor allem im Küstenbereich studiert. An einem Beispiel entlang der brasilia nischen Küste konnte eine wesentliche Genauigkeitssteigerung durch einen neuen Ansatz in Altimeterprofi len erreicht werden. Die Arbeiten zur Modellierung der Ionosphäre wurden ebenfalls fortgeführt. Sie konzentrierten sich im Jahre 2009 auf mathematische Grundlagen zur Berechnung der Elektronendichte und des vertikalen totalen Elektronengehalts (VTEC) aus Code-Messungen des Globalen Positionierungssystems (GPS). Bei der Kombination geometrischer und gravimetrischer Beobachtun- gen hat das Proble m der weltweiten Vereinheitlichung der physikali- schen Höhensysteme international weiter an Bedeu tung gewonnen. Das DGFI arbeitet exemplarisch an einem einheitlichen Höhensystem in Südamerika und dessen Einbindung in ein globales System, vor- rangig durch die Verbin dung mit Europa. Basierend auf dem geodä- tischen Randwertproblem wird eine Kombination von Darstellungen der mittleren Meeresoberfl äche aus Messungen der Satellitenalti- metrie, globalen Erdschwerefeldmodellen, ellipsoidischen Höhen aus GPS-Messungen und geo potentiellen Koten aus Nivellements durch-

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geführt. Verursacht durch geodynamische Prozesse der festen Erde und Variationen des Meeresspiegels durch Klimaänderungen sind sämtliche Größen zeitabhängig zu betrachten. Die Kombination der verschiedenen geodätischen Mess verfahren zur Positionierung wur- de im Rahmen der Berechnung des internationalen Referenzrahmens (ITRF) fortgeführt, wobei die Verbindung von geometrischen und gra- vimetrischen Daten vor allem bei den Satelliten-Laser-Entfernungs- messungen (SLR) Bedeutung hat. Die Systemanalyse untersucht die aus den geodätischen Beobach- tungen abgeleiteten Ergeb nisse und stellt sie unter Verwendung physikalischer Modelle durch mathematische Algorithmen dar. Dabei stehen die geophysikalischen Prozesse des Systems Erde (Atmosphä- re, Hydrosphäre, Geosphäre) und ihre Beziehungen untereinander im Vordergrund. Es werden langfristig die folgenden Forschungsthemen bearbeitet: 2.1 Modelle des Erdschwerefeldes, 2.2 Kinematik des mittleren Meeresspiegels, 2.3 Dynamische Prozesse im System Erde, 2.4 Modelle der Erdkrustendeformationen. Bei den Modellen des Erdschwerefeldes wurde im Jahre 2009 die Analyse von bestehenden Lösungen mit verschiedenen Ansätzen fort- geführt. Dieses sind insbesondere das US-amerika nische Earth Gravity Model EGM2008 sowie Modelle der TU München und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) Potsdam. Eigene Lösungen wurden in Kooperation mit der Universität Bonn durch Kombination mit Daten der Satellitenaltimetrie entwickelt, wodurch ein wesentlicher Ge- nauigkeitsgewinn erzielt wurde. Die detaillierten Untersuchungen konzentrieren sich auf regionale Darstellungen. Dazu werden in ei- nem Forschungsprojekt mit dem Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr verschiedene Multiskalen- und Multiresolutions-Darstel- lungsmethoden erprobt. Als Vorbereitung auf die Einbeziehung der neuartigen Gradiometermessungen der Satellitenmission GOCE wur- den im Rahmen eines Projekts des BMBF erste Ansätze zur Kombina- tion mit den vorhandenen Beobachtungsdaten (Satelliten missionen, Satellitenaltimetrie, Fluggravimetrie, Oberfl ächenwerte) studiert. Der übliche Ansatz zur Bestimmung der Kinematik des mittleren Meeresspiegels beruht auf der unabhängigen Interpolation eines re- gelmäßigen Gitters von Meeresoberfl ächenpunkten aus Messungen der Satellitenaltimetrie und Geoidberechnungen, wobei beide im Spektral bereich gefi ltert werden. Als Differenz wird die dynamische Ozeantopographie (DOT) gebildet. Ein am DGFI in einem DFG-Projekt entwickelter neuer Ansatz fi ltert die Altimeterdaten zunächst eindi- mensional entlang der Satellitenspur, während das Geoid zweidimen- sional spektral gefi ltert wird. Eine Korrektur beseitigt den Unterschied zwischen der eindimensio nalen und zweidimensionalen Filterung, anschließend wird die Meerestopographie berechnet. Dieser sog. Pro-

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fi lansatz liefert sehr gute Ergebnisse und bewährt sich insbesondere im Küstenbereich. Es wurden relative Kalibrierungen aller bisherigen Altimetermis sionen mit dem Prinzip der Kreuzungspunktdifferenzen und strenger Varianzkomponentenschätzung durchgeführt. Als Er- gebnis liegen lange konsistente Zeitreihen mit hoher Aufl ösung vor. Ein Schwerpunkt bei den dynamischen Prozessen im System Erde war im Jahre 2009 die durch die DFG geförderte Arbeit an einem verbesser- ten ozeanischen Gezeitenmodell. Aufbauend auf dem im Vorjahr ent- wickelten Modell (EOT08a), das die Gezeiten in einem geographischen 7,5‘ x 7,5‘-Gitter darstellt, berücksichtigt der neue Ansatz die Korrelatio- nen der Satelliten-Altimetermessungen und enthält eine Varianzkom- ponentenschätzung der ver schiedenen Missionen. Die Modellierung der Partialtiden S2 und M3 wurde verbessert und erstmals wurden ba- rokline Tiden (bei M2) eingeführt. Das detaillierte Studium der lokalen Ozeanwirbel (Eddies) wurde fortgeführt. Innerhalb weniger Tage kön- nen die Eddies Meereshöhenänderungen von mehreren Dezimetern erzeugen. Ebenfalls fortgeführt wurden die Arbeiten zur Darstellung der Elektronendichte aus geodätischen Satellitenmessungen zur Ver- besserung der Ionosphärenmodelle. Bei den Modellen der Erdkrustendeformationen wurde eine neue Lösung der aktuellen Platten kinematik- und Inter-Plattendeformati- onsmodelle (APKIM) berechnet. Eingangsdaten waren die Stationsge- schwindigkeiten des am DGFI und am französischen Institut Géogra- phique National (IGN) berechneten Internationalen Referenz-rahmens 2008 (ITRF2008). Daraus konnten die Rotationsvektoren von acht zehn tektonischen Platten und sechs ausgedehnten Deformationszonen zwischen den Platten berechnet werden. Der Vergleich mit geophysi- kalischen Modellen, die über lange geologische Zeiträume gerechnet werden, zeigt signifi kante Differenzen, vor allem im eurasischen Be- reich und im Ost-Pazifi k (Nazca-Platte). Ein detailliertes Deformations- modell wurde aus Messungen in vielen Geodynamik-Projekten in Süd- amerika und der Karibik erstellt. In Kooperation mit dem GFZ Potsdam wurden die Methode der fi niten Elemente (FEM) und der Kollokation nach kleinsten Quadraten angewendet. Die Mitarbeit in den internationalen wissenschaftlichen Diensten und Projekten, vor allem der Internationalen Assoziation für Geodäsie, ist seit langer Zeit ein zentraler Forschungs bereich des DGFI. Es wer- den Zentren zur Sammlung, Archivierung und Verteilung von Mess- daten sowie zu deren Auswertung, Analyse und Kombination unter- halten und gezielte Untersuchungen zur Methodik durchgeführt. Die Arbeiten lassen sich untergliedern in: 3.1 ITRS Kombinations- und IERS Forschungszentrum, 3.2 IGS regionales, assoziiertes Netz-Analysenzentrum für Lateiname- rika, 3.3 Betrieb und Nutzung permanent beobachtender GPS-Stationen, 3.4 ILRS Daten-, Analysen- und Kombinationszentrum,

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3.5 IVS Analysenzentrum, 3.6 Aufbau des Internationalen Altimeter-Dienstes. Die größte Aufgabe als Kombinationszentrum des Internationalen Erdrotations- und Referenz system-Service (IERS) war die Berechnung des neuen Internationalen Terrestrischen Referenzrahmens 2008 (ITRF2008). Eingangsdaten waren globale wöchentliche Lösungen aus 12 Jahren GPS-, 29 Jahren astrometrischen VLBI-, 26 Jahren Satelliten- Laser- und 16 Jahren DORIS-Messungen, die von den internationalen Diensten als kombinierte Lösungen vieler Analysezentren bereitge- stellt wurden. Daraus wurden die Koordinaten und Geschwin digkeiten von nahezu 600 weltweit verteilten Observatorien sowie die täglichen Erdorientierungsparameter berechnet. Insgesamt waren mehr als 40.000 Unbekannte in einem Guss zu lösen. Eines der größten Proble- me ist dabei die Kombination der unterschiedlichen Verfahren durch ausgewählte terrestrische Verbindungsmessungen. Als Ergebnis liegt ein neuer Referenzrahmen vor, der die Grundlage für Forschung und Praxis im Bereich der Positionie rung bildet. Dieses Ergebnis wird mit in Frankreich durchgeführten Parallelrechnungen ver glichen. Im regionalen Netz für Lateinamerika des Internationalen GNSS- Dienstes (IGS) hat sich innerhalb des geozentrischen Referenzsystems für die Amerikas (SIRGAS) eine Änderung in der Prozessierung ergeben. Regionale Netze werden von lateinamerikanischen Institutionen be- rechnet, das DGFI berechnet ein übergeordnetes Netz und führt eine Kombination sämtlicher Netze durch, die mit einer Parallelrechnung in Brasilien verglichen wird. Um die saisonalen Koordinatenvariatio- nen, die sich vor allem aus atmosphärischen und hydrosphärischen Aufl asten ergeben, besser zu erfassen, wurde die Auswertestrategie so verändert, dass nicht mehr die mit linearen Geschwindigkeiten extrapolierten ITRF-Koordinaten als Bezugsrahmen dienen, sondern die wöchentlichen Lösungen des globalen Netzes des Internationalen GNSS-Dienstes. Damit wird verhindert, dass großräumige (kontinen- tale) meteorologische Effekte die geodätischen Koordinaten systema- tisch verfälschen. Das DGFI betreibt derzeit 15 GPS-Empfänger in Europa und Südame- rika. Im Jahre 2009 wurden zwei neue Stationen in Peru installiert, wo eine große Lücke im globalen Netz bestand. Die Beobachtungspunkte gehören zu verschiedenen internationalen Projekten. In Europa ist dies ein Netz zur Überwachung der Deformation der Alpen, in Südamerika das kontinentale Referenzsystem und beiderseits des Atlantiks ein Netz für die Bestimmung der Bewegungen von Pegeln zur Korrektur eventueller Höhenänderungen bei den Meeresspiegelmessungen. Die Daten sämtlicher Stationen werden über das Internet gesammelt, die meisten GPS-Empfänger werden auf diesem Wege auch direkt vom DGFI gesteuert. Alle Daten werden wöchentlich ausgewertet und den Nutzern der internationalen Forschergemeinschaft und zur prakti- schen Anwendung in Südamerika bereitgestellt.

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Für den Internationalen Satelliten-Laser-Entfernungsmessdienst (ILRS) betreibt das DGFI neben der NASA in den USA eines der beiden globalen Datenzentren, ein Analysezentrum zur Auswertung der glo- balen Daten und ein Kombinationszentrum zur Zusammenführung der Lösungen verschiedener (insgesamt acht) Analysezentren. Dane- ben werden die Mail-Exploder des ILRS im Internet unterhalten. Die ständig wachsende Zahl von Beobachtungen (viele Millionen) erfor- dert immer weiter verbesserte Übertragungs- und Speichermethoden. Täglich fi ndet ein Austausch mit dem Datenzentrum der NASA statt. Ein Schwerpunkt der Auswertungen 2009 war die Bereitstellung der wöchentlichen Stationskoordinaten der Beob achtungsstationen seit 1983, die im Internationalen terrestrischen Referenzrahmen 2008 ver- wendet wurden. Bei der Kombination der Lösungen sämtlicher Analy- senzentren wurde insbesondere die Varianzkomponentenschätzung weiter verbessert. Im Internationalen VLBI-Dienst für Geodäsie und Astrometrie (IVS) setzte das DGFI die Arbeit als Analysezentrum fort und unterstützt das Bundesamt für Geodäsie und Kartographie als Kombinationszentrum. Es werden Lösungen des globalen Netzes sämtlicher täglichen X-Band und S-Band Messungen an den IVS geschickt. Die Software (OCCAM) wurde erweitert und mit anderen Software-Paketen des DGFI homo- genisiert. Die Berechnung des neuen zälestischen Referenzrahmens ICRF2 wurde abgeschlossen. Forschungsarbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Modellbildung für die VLBI-Produkte zur Troposphäre. Das DGFI hat den Aufbau eines internationalen Altimeter-Dienstes (IAS) weiter voran getrieben. Im Wesentlichen sollen Zugang und Nut- zung der Daten von den verschiedenen Altimetrie-Missionen sowie Kalibrierungs- und Validierungsdaten bereitgestellt werden. Internati- onale Pilotprojekte wurden vorbreitet. Für den wissenschaftlichen Transfer und zur weltweiten Verbrei- tung der Forschungsergeb nisse erstellten Mitarbeiter des DGFI eine Vielzahl von Veröffentlichungen in internationalen und nationalen Zeitschriften und beteiligten sich mit Vorträgen und Poster-Präsen- tationen an inter nationalen Veranstaltungen (www.dgfi .badw.de/ index.php?id=8). Daneben betreibt das DGFI mehrere Informations- dienste im Internet: • Die Homepage des DGFI (www.dgfi .badw.de), auf der sich aktuelle Forschungs ergebnisse und ausführliche Jahresberichte befi nden. • Die offi zielle Homepage des Büros der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG Offi ce, iag.dgfi .badw.de), das seit Mitte 2007 sei- nen Sitz im DGFI hat. • Das Geodäsie-Informationssystem (GeodIS, geodis.dgfi .badw.de), das einen allgemeinen Überblick über die höhere Geodäsie und in- ternationale Aktivitäten gibt.

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• Die Homepage der Deutschen Geodätischen Kommission, DGK (www.dgk.badw.de), die auch Verbindungen zu allen universitären geodätischen Instituten herstellt. • Die Homepage des DFG-Schwerpunktprogramms „Massentrans- porte und Massenverteilung im System Erde“ (SPP1257, www.mas- sentransporte.de). • Die Homepage des Referenzsystems für Amerika (SIRGAS, www.sir- gas.org). Viele Mitarbeiter des DGFI haben auch 2009 verantwortliche Posi- tionen in internationalen wissenschaftlichen Gremien übernommen. Eine vollständige Liste fi ndet sich im DGFI-Jahresbericht (www.dgfi . badw.de/index.php?id=8), der auf Anfrage auch in gedruckter Form übersandt werden kann. An der Technischen Universität München hielten mehrere Wissen- schaftler des DGFI im Jahre 2009 Vorlesungen, es wurden Praktikan- ten ausgebildet und Diplomarbeiten betreut. Ein großer Erfolg war wiederum die Beteiligung des DGFI an der Langen Nacht der Museen der Stadt München am 16.10.2009 mit dem Geodäsie-Museum im Keller der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Etwa 1300 Besucher zeigten großes Interesse an der Geschichte und den aktuellen Arbeiten des DGFI. Ebenso beteiligten sich das DGFI und die DGK am Tag der Offenen Tür in der Akademie am 05.12.2009. Auch hier informierten sich zahlreiche Besucher.

Thomas Wunderlich, Hermann Drewes, Helmut Hornik

Veröffentlichungen der Kommission Reihe B – Angewandte Geodäsie B 317: Hense A., J. Sündermann, H. Drewes, M. Thomas, X. Chen, R. Dill, M. Müller, F. Seitz, J. Stuck, C. Walter u. T. Winkelnkemper, Physically consis- tent system model for the study of the Earth’s rotation, surface deforma- tion and gravity fi eld parameters – Scientifi c results of the DFG project; 53 S.;http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/b-317.pdf. Reihe C – Dissertationen C 608: Hesse Ch., Hochaufl ösende kinematische Objekterfassung mit terrestrischen Laserscannern, 173 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/ typo3_dgk/docs/c-608.pdf. C 627: Depenthal C., Entwicklung eines zeitreferenzierten 4-D-Kalibrier- und Prüfsystems für kinematische optische Messsysteme, 136 S.; nur on line ver- fügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-627.pdf. C 628: Heinert M., Systemanalyse der seismisch bedingten Kinematik Is- lands, 157 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-628. pdf.

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C 629: Gehrke S., Geometrische und radiometrische Modellierung der Mars- Oberfäche aus HRSC-Bilddaten, 144 S.; nur on line verfügbar http:// 129.187. 165.2/typo3_ dgk/ docs/ c- 629. pdf. C 630: Seitz M., Kombination geodätischer Raumbeobachtungsverfahren zur Realisierung eines terrestrischen Referenzsystems, 163 S.; nur on line ver- fügbar http://129. 187. 165.2/ typo3_ dgk/ docs/ c- 630. pdf. C 631: Abdelhafiz A., Integrating Digital Photogrammetry and Terrestrial Laser Scanning, 115 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/ docs/c-631.pdf. C 632: Reubelt T., Harmonische Gravitationsfeldanalyse aus GPS-vermesse- nen kinematischen Bahnen niedrig fl iegender Satelliten vom Typ CHAMP, GRACE und GOCE mit einem hoch aufl ösenden Beschleunigungsansatz, 171 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-632.pdf. C 633: Heuwold J., Automatische aufl ösungsabhängige Anpassung von Bild analyse-Objektmodellen am Beispiel Straßen, nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-633.pdf. C 634: Neumann I., Zur Modellierung eines erweiterten Unsicherheitshaus- haltes in Parameterschätzung und Hypothesentests, 165 S., nur online ver- fügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-634.pdf. C 635: Eschelbach C., Refraktionskorrekturbestimmung durch Modellierung des Impuls- und Wärmefl usses in der Rauhigkeitsschicht München 2009, 115 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-632.pdf. C 636: Schmid R., Zur Kombination von VLBI und GNSS, 134 S.; nur on line ver- fügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-636.pdf. C 637: Stary B., Ein hydrostatisch-isostatisches Dichtemodell für das Gravitationspotential der Erde, 131 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/ typo3_dgk/docs/c-637.pdf. C 638: Wasmeier P., Grundlagen der Deformationsbestimmung mit Messda- ten bildgebender Tachymeter, 149 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/ typo3_dgk/docs/c-638.pdf. C 639: Weitkamp A., Brachfl ächenrevitalisierung im Rahmen der Flächenkreislaufwirtschaft München 2009, 287 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-639.pdf. C 640: Steigenberger P., Reprocessing of a Global GPS Network München 2009, 197 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-640. pdf. C 641: Eling D., Terrestrisches Laserscanning für die Bauwerksüberwachung München 2009,115 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/ docs/c-641.pdf. C 642: Schneider D., Geometrische und stochastische Modelle für die integrierte Auswertung terrestrischer Laserscannerdaten und photo- grammetrischer Bilddaten München 2009, 252 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-642.pdf.

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C 626: Haunert J.-H., Aggregation in Map Generalization by Combinatorial Optimization, 134 S.; nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/ docs/c-626.pdf. Jahresberichte Deutsche Geodätische Kommission – Jahresbericht 2007, 413 S.; 19,00 €; http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/jb-57.pdf.

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 336666 331.05.20101.05.2010 117:24:027:24:02 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 367

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Kommission für Glaziologie Allgemeine Kommissionsangelegenheiten

Im Berichtsjahr verlor die Kommission gleich zwei Persönlichkeiten, welche die Forschungsarbeiten in der Glaziologie über Jahrzehnte wesentlich geprägt haben: Prof. Heribert Moser, Kommissionsmitglied seit 1972, verstarb im 88. Lebensjahr, und Dipl.-Ing. Hermann Rentsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission von 1965 bis 2004, starb im 70. Lebensjahr. Prof. Moser war maßgeblich beteiligt an der Errichtung und dem Betrieb der Pegelstation Vernagtbach im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 81 „Abfl uss in und von Gletschern“ der DFG in den Jahren 1973 bis 1986, und war als Leiter des GSF-Institutes für Hydrologie und auch nach seiner Emeritierung eng mit dem wis-

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senschaftlichen Programm der Kommission als Berater verbunden. Dipl.-Ing. Hermann Rentsch betreute fast 40 Jahre als „Vermesser“ die geodätische Überwachung von etwa 15 Ostalpengletschern. Wir be- dauern zutiefst seinen frühen Tod! Er war auch mit seinem Hobby als Kunstmaler anerkannt und hat uns mit seinen Aquarellen und Acryl- Bildern in vieler Hinsicht bereichert. Als neues Mitglied der Kommission konnte das Akademiemitglied Prof. Dr. Hans-Peter Bunge gewonnen werden. Er ist seit 2003 Profes- sor für Geophysik an der LMU München und seine Forschungsarbei- ten liegen in der Anwendung von Höchstleistungs-Rechnungen auf Probleme der Erd- und Planeten-Entwicklung, einschließlich Kern-, Mantel- und Krustendynamik. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kommission stand im Zeichen der 250-Jahrfeier der Akademie. Im April fand das internationale Symposi- um „Wenn das Eis schmilzt und die Wüste wächst …“ statt. Unter dem Themenblock „Eiswüsten“ wurden die Arbeiten von Dr. O. Reinwarth zu seinem 80. Geburtstag gewürdigt, unter „Sandwüsten“ diejenigen von Prof. H. Hagedorn zu seinem 75. Geburtstag und unter „Vermes- sung“ die Verdienste von Dipl.-Ing. H. Rentsch anlässlich seines 70. Lebensjahres. Bei den Marktstände der Wissenschafttraten etwa 300 Besucher direkt in Kontakt mit den Mitarbeitern der Kommission für Glaziologie sowie mit Geomorphologen aus dem Mitarbeiterfeld von Prof. Hagedorn. Weitere Unternehmen im Rahmen der 250-Jahrfeier waren die Mitwirkung an der Ausstellung „Helle Köpfe“ im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, zwei Vorträge von Frau Dr. H. Escher-Vetter über „Gletscher – historische Archive und interdisziplinäre Forschungsob- jekte“ sowie „Schaufeln – Bohren – Registrieren – Analysieren: aus der Arbeit der Kommission für Glaziologie“, und die Mitwirkung am Tag der Offenen Tür am 5. Dezember mit Posterpräsentationen und einem Vortrag von Dr. L. Braun zum Thema „Die Alpen ohne Gletscher – Aus- wirkungen auf die Wasserführung der großen alpinen Flüsse“. Wiederum wurden mehrere Exkursionen zum Vernagtferner durch- geführt. So konnten Akademiepräsident Prof. Dr. D. Willoweit und seiner Gattin, Frau Generalsekretärin E. Regenscheidt-Spies und Frau MRin B. Schmid vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Messanlagen an der Pegelstation und auf dem Gletscher vorgeführt werden. Weitere Bereicherungen für die Kommission waren der Besuch von Staatsminister Dr. W. Heubisch am 10. Februar in der Akademie und der sechsmonatige Aufenthalt des Alexander-von-Humboldt-Preisträgers Prof. Dr. Roger Barry und seiner Gattin Eileen von der Universität Boul- der, Colorado. Zudem war A. Heilig 2009 als wissenschaftlicher Part- ner bei uns tätig. Betreut von Dr. O. Eisen (Univ. Heidelberg) und Dr. C. Mayer stellte er seine Dissertation über „The search for and location of inhomogeneities in seasonal snowpacks utilizing ground-penetrating technology“ fertig .

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Die Mitarbeiter stellten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse an meh- reren Tagungen und bei zahlreichen Vorträgen vor, u.a. in Reading, Kathmandu, Innsbruck, Rastatt, Obergurgl, Potsdam, Augsburg, Mem- mingen und Wien. Vorlesungen und Betreuung des wissenschaftli- chen Nachwuchses erfolgten in gewohntem Umfang.

Vernagtprojekt

Auch 2009 wurden die Registrierungen an allen Stationen im Ver- nagtgebiet ohne nennenswerte Ausfälle fortgesetzt, dies gilt auch für die Photodokumentation des Gletschers und des Umfeldes der Pegelstation Vernagtbach. Es erwies sich wiederum als großer Vorteil für die lückenlose Erfassung der Wasserstände, dass mit mehreren un- abhängigen Mess-Systemen gearbeitet werden kann, da die Messung zeitweise durch Versandung des Messschachtes gestört war. Für diese Zeiträume, die vor allem im Frühjahr, aber auch im Juli und September liegen, wird die Ultraschall-Registrierung des Wasserstandes als Basis der Abfl ussbestimmung verwendet. Die Wasserstands-Abfl ussbezie- hung („Schlüsselkurve“) wurde im Sommer 2009 durch die inzwischen sehr bewährte Salzkalibrierung über einen deutlich größeren Bereich erfasst, als es in den Vorjahren möglich war. So konnte sogar bei dem ungewöhnlich spät aufgetretenen jährlichen Maximum des Wasser- standes am 28. August eine Kalibrierung durchgeführt werden. Damit ist der Bereich von 22 cm bis 120 cm Wasserstand mit insgesamt 50 Abfl ussmengen praktisch lückenlos abgedeckt. Für die meteorologisch-klimatologischen Registrierungen wurde im Sommer ein Um- bzw. Rückbau der Wetterhütte vorgenommen, da sich die im Jahr 2008 installierte Hütte für den Winterbetrieb als nicht optimal geeignet erwies (zu großer Strahlungsfehler bei der Tempera- turmessung infolge anderer Lamellenanordnung der Hüttenwände). Auch hier hat sich die Doppelregistrierung – in diesem Fall durch das ventilierte Thermometer außerhalb der Hütte – bewährt, welche es ermöglicht, die in Abhängigkeit von Sonnenstand, Schneebedeckung des Bodens und Windgeschwindigkeit auftretenden Fehler zu korrigie- ren. Im Rahmen einer Praktikumsarbeit (Nicola Frank, Univ. Freiburg) wurde mit einer systematischen Untersuchung dieser Unterschiede begonnen, eine abschließende Analyse steht noch aus. Die Registrierung der Höhenänderung der Gletscheroberfl äche durch Schneefall bzw. Schmelze mit einem Ultraschallsensor (Station ‚Ablatometer’) wurde fortgesetzt. Damit liegt derzeit eine fast lücken- lose Datenreihe seit dem Herbst 2004 vor, bearbeitet im Rahmen ei- nes Praktikums durch Nico Dietermann (Univ. Freiburg). Ein Vergleich dieser Daten mit den Modellergebnissen des Projektes GLOWA-Danu- be (s.u.) lieferte eine sehr gute zeitliche Übereinstimmung des regis- trierten und modellierten Akkumulations- und Ablationsverlaufs für diesen Gletscherbereich für den Zeitraum Januar bis Juli 2005.

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Auf dem Vernagtferner sind neben den Routinemessungen die- ses Jahr auch gezielte Untersuchungen als Grundlage für neue For- schungsansätze ausgeführt worden. In Zusammenarbeit mit der BEK wurden in einer Vorstudie erste Schweremessungen auf dem Gletscher durchgeführt. Langfristig sollen die Massenänderungen des Gletschers in einem größeren Rahmen bewertet und dazu die ge- samten Komponenten des Massenhaushaltes der Region (Eis, Wasser, Erosion, Dynamik) beobachtet werden. Außerdem wurde für die Kali- brierung der Befl iegung des Vernagtferners (siehe Ostalpengletscher) ein kinematisches GPS-Profi l erstellt, das neben Festpunkten auf Fels im zentralen Gletscherbereich detaillierte Höheninformationen der Eisoberfl äche liefert. Da der Vernagtferner in der Vergangenheit durch eine ausgeprägte Dynamik gekennzeichnet war, soll die Variabilität der Gletscheraus- dehnung nun auch in einem numerischen Modell untersucht werden. Dazu wurde im Herbst eine spezielle Pegelreihe entlang einer Fließli- nie installiert, an der in den nächsten Jahren die Eisbewegung doku- mentiert werden soll. Die Massenbilanz des Vernagtferners ist noch nicht endgültig be- stimmt worden. Aufgrund der diesjährigen Messungen kann man je- doch davon ausgehen, dass die Massenbilanz ähnlich wie im letzten Jahr (2007/08: -843 mm) sein wird. Mit 1070 mm Winterrücklage ist der bei der Frühjahrsbegehung ermittelte winterliche Gesamtnieder- schlag am Vernagtferner erneut höher als im Vorjahr, er liegt 130 mm über dem Mittelwert der Gesamtreihe von 1965 bis 2009 (940 mm).

BMBF-Projekt „GLOWA-Danube“

Im letzten Jahr der 3. Phase des Projekts GLOWA-Danube werden die Untersuchungen der Arbeitsgruppe Glaziologie zum Wasserhaushalt und der Vergletscherung im 77000 km2 großen Einzugsgebiet der obe- ren Donau unter der Bedingung eines Klimawandels abgeschlossen. Die Arbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Hydrologie und Fernerkundung der LMU-München (Prof. Mauser, Monika Prasch) und dem Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck. Im Rahmen des Projektes wurde das subskalige Gletschermodell SURGES (SUbscale Regional Glacier Extension Simu- lation) entwickelt und in das DANUBIA-System von GLOWA-Danube integriert. In einer großen Anzahl von Modellläufen anhand von Kli- maszenarien mit unterschiedlichen Trends und Varianten wurden für den Zeitraum 2011 bis 2060 an der Donau die Folgen des Gletscher- schwundes für den Wasserhaushalt untersucht. Die Szenarien stellen unterschiedliche Realisationen der Entwick- lung der Klimaparameter auf der Basis der Ergebnisse globaler und regionaler Klimamodelle (IPCC, REMO, MM5 und CLM) mit der Randbe- dingung des A1B-Emissionsszenario dar und wurden mit einer Vielzahl

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von externen Experten (Stakeholder) auf ihre Plausibilität hin abgesi- chert. Sie spannen einen Trichter mit unterschiedlich starken Erwär- mungstrends und Niederschlagsentwicklungen in die Zukunft auf, der mögliche Unsicherheiten in der Entwicklung weitgehend abdeckt. Die Resultate zeigen ein gegenüber den bisherigen Erkenntnissen deut- lich schnelleres Rückschmelzen aller 556 Gletscherfl ächen im Bereich des alpinen Inn, verursacht durch im Modell erstmals berücksichtigte Rückkopplungseffekte. Der Vernagtferner beispielsweise ist bis gegen Ende des Simulationszeitraums (Jahr 2060) vollständig abgeschmol- zen. Erstmals konnten die Beiträge des Gletscherschmelzwassers zum Abfl uss im Flussnetz der oberen Donau berechnet und kartiert wer- den. Die kompensatorische Wirkung der Eisschmelze bleibt auf die Kopfeinzugsgebiete beschränkt, wo aktuell und in den kommenden zwei Dekaden etwa die Hälfte des Sommerabfl usses vom Eis stammt, dann aber durch die starke Verminderung der Gletscherfl ächen auf unter 10 % fällt. Für die Wasserführung der Donau unterhalb von Pas- sau dagegen kann das Schmelzwasser der Gletscher mit einem Bei- trag zwischen 1 und maximal 5 % schon heute keinen ausreichenden Ausgleich bieten. Das Verschwinden der Eisreserven wird dort daher kaum Auswirkungen auf die Wasserführung haben, wohl aber die zu erwartenden trockenen Sommermonate, in denen wegen der prog- nostizierten fehlenden Niederschläge die Sommerabfl üsse geringer ausfallen werden. Im Jahresdurchschnitt wird die Wirkung der Alpen als Wasserschloss aber Dank der Schneedecke und wegen der auch in Zukunft in den Bergregionen ergiebigeren Niederschläge auch in Zukunft erhalten bleiben. Eine der GLOWA-Kernaussagen lautet deshalb dahingehend, dass das Wasserangebot in Bayern zwar geringer, aber nicht knapp wird. Es konnte weiterhin in einem letzten Schritt des Projektes auch noch der Beitrag der Schneedecke zum Abfl uss im Flussnetz kartiert werden. Dieser wird unter dem Klimawandel im Alpenvorland nicht wesentlich geringer, die hauptsächliche Schneeschmelzperiode ver- schiebt sich jedoch vom Frühjahr zunehmend in den Spätwinter. Im Rahmen einer an der Kommission betreuten Diplomarbeit (Ka- thrin Marowsky) wurde das Modell SURGES auf die Gletscher auf dem Zugspitzplatt und auf den Vernagtferner angewandt. Hierbei wurden die modellierten Veränderungen von Masse und Geometrie für den Zeitraum 1969–2006 anhand der gemessenen Daten validiert. Dabei konnte die Parametrisierung der Eisbewegung verbessert werden. In Kombination mit den zuletzt erstellten digitalen Höhenmodellen wurden Veränderungen in den Umrissen der untersuchten Gletscher auf der Basis der Modellergebnisse sehr detailliert dargestellt. Obwohl die Flächenänderung in der Vergangenheit für hydrologische Belange hinreichend wiedergegeben wird, zeigen sich vor allem im Randbe- reich der Gletscher systematische Abweichungen, die weitere Detail- untersuchungen erforderlich machen. Wegen des Auslaufens der För-

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derung durch GLOWA-Danube Ende April 2010 muss zur Finanzierung dieser Studien ein neuer Projektantrag gestellt werden. Die im Rahmen von GLOWA-Danube gewonnene Erfahrung zur Langzeitmodellierung der Gletscher ist für die weiteren Untersuchun- gen der Kommission auch am Vernagtferner und den bayerischen Gletschern sehr wertvoll und liefert einen wichtigen Baustein für das Verständnis der Gletscher-Klima-Beziehung. Der Erfolg war jedoch der interdisziplinären Zusammenarbeit einer Vielzahl von universitären und außeruniversitären Einrichtungen geschuldet, zu der die Kom- mission für Glaziologie einen wesentlichen Beitrag leisten konnte. Über die Ergebnisse des Projektes kann sich jedermann auf der kom- missionseigenen Internetseite und unter www.Glowa-Danube.de in- formieren. Sie werden zudem allgemeinverständlich in der Druck- und Onlineausgabe des „Global Change Atlas obere Donau“ veröffentlicht. Nach der Präsentation der Projektergebnisse auf einer nationalen Konferenz in Potsdam im Oktober 2009 wird noch eine weitere regio- nale Konferenz im Frühjahr 2010 in München stattfi nden.

Geodätische Überwachung ausgewählter Ostalpengletscher

Eine Reihe von Gletschern in den Ostalpen werden ebenfalls regelmä- ßig vermessen. Neben jährlichen Gletscherstandsuntersuchungen im Zillertal werden insbesondere alle zehn Jahre neue Höhenmodelle von insgesamt 15 Ostalpengletschern erstellt. Aufgrund der sehr unter- schiedlichen Lage und Erreichbarkeit wurden verschiedene Methoden angewandt. Die kleineren bayerischen Gletscher wurden in Zusam- menarbeit mit dem Department für Geographie der LMU terrestrisch mit Tachymeter, GPS und Laserscanner vermessen, die Gletscher im Zillertal und Stubai mit Hilfe von Luftbildern einer digitalen Vermes- sungskamera abgedeckt und die großen Gletscher des Ötztals mit ei- ner hochmodernen Zeilenbildkamera aufgenommen. Die Auswertun- gen werden sich noch über die erste Hälfte des Jahres 2010 erstrecken. Die Flächenveränderungen der bayerischen Gletscher von 1989/90 bis 2006/07 wurden in einem Artikel in der Zeitschrift für Gletscher- kunde und Glazialgeologie dokumentiert. Außerdem wurden in den Jahren 2006 und 2007 die Eisdicken von vier Gletschern durch geo- physikalische Messungen bestimmt, was erstmalig die Ermittlung des verbleibenden Eisvolumens erlaubt. Die Eisdickenmessungen und Oberfl ächenänderungen werden anhand von fünf Karten im Anhang der Publikation verdeutlicht, diese werden im kommenden Jahr auch im Band X der „Fluctuations of Glaciers 2005–2010“ veröffentlicht.

Forschungsarbeiten in Hochasien

Im Rahmen des Central Asia Deep Ice-Coring Project (CADIP) hat die Kommission für Glaziologie geophysikalische und topographische

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Messungen auf dem Fedtschenkogletscher in Tadschikistan durch- geführt. Nach 81 Jahren konnten so die Veränderungen der Eistopo- graphie seit der ersten photogrammetrischen Vermessung durch den Kommissionsgründer Prof. R. Finsterwalder dokumentiert werden. Zu- dem wurden in den hohen Lagen des Gletschers bis auf 5300 m Höhe Eisdicken bestimmt, die für Massentransportberechnungen und für die Auswahl einer geeigneten Eisbohrstelle verwendet werden. Außerdem befasst sich die Kommission für Glaziologie im Rah- men des Wissenschaftsnetzwerkes „Wasser in Zentralasien“ (ZAWA) mit dem Problem der Schmelzwassergenerierung in Zentralasien, speziell im Naryn-Einzugsgebiet in Kirgistan. Das Projekt (Laufzeit 2008–2011) wird vom Außenministerium fi nanziert, die Projektleitung ist am GFZ in Potsdam angesiedelt. Das übergreifende Ziel ist es, die wissenschaftliche und technische Basis für die grenzüberschreitende Planung des Wasser-Managements in diesem stark auf Bewässerung angewiesenen Teil der Welt zu verbessern. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Meteorologie und Geo- physik der Universität Innsbruck konnte in einem von der Österrei- chischen Akademie der Wissenschaften fi nanzierten Projekt die er- folgreiche Arbeit auf Gletschern im Kaukasus weitergeführt werden. Diese Arbeiten wurden im Rahmen der INTAS Initiative (International Association for the promoting of co-operation with scientists from the New Independent States of the former Soviet Union) vor zwei Jahren begonnen und konzentrieren sich auf die Veränderungen der Gletscherzungen und deren Schuttbedeckung. 2009 wurden dazu Wiederholungsmessungen auf dem Zopkhitogletscher in Georgien vorgenommen, die Aufschluss über die Eisschmelze und den Zustand der Schuttverteilung geben. In einer Bachelorarbeit hat Nicola Frank (Univ. Freiburg) unter Betreu- ung von C. Mayer die Niederschlagsbedingungen am Urdok-Gletscher im zentralen Karakorum auf der Grundlage von Schneeschacht- und meteorologischen Reanalysedaten untersucht. Mithilfe einer detail- lierten Rückwärts-Trajektorienanalyse und auf der Basis von Isotopen- und Staubuntersuchungen konnten Herkunft und Transportwege des Niederschlags in dieser Region bestimmt werden.

Polargebiete

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Ins- tituts für Polar- und Meeresforschung werden in einem DFG-fi nan- zierten Projekt die Wechselwirkungen zwischen dem Antarktischen Eisschild und den subglazialen Wassermassen untersucht. Diese For- schungen sind eine Fortführung der Arbeiten, die sich bisher auf den subglazialen Wostok See konzentrierten. In dem neuen Projekt wer- den speziell die Einfl üsse der weitverbreiteten subglazialen Seen auf die Dynamik der Eismassen mit einem numerischen Modell simuliert.

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Schlussbemerkung

Nach wie vor ist die Weiterführung der Kommission gefährdet, wie auch schon in den vorjährigen Berichten beschrieben wurde. Eine vorsichtige Hoffnung für eine wenigstens bis 2015 weiterführende Finanzierung aus dem Akademienprogramm setzen wir auf die gera- de laufende Evaluierung. Sie wurde von einer international besetzten Expertengruppe durchgeführt, ihr Bericht geht zurzeit an die ent- scheidenden Gremien, von denen wir uns eine positive Entscheidung erhoffen. Es laufen weiterhin Gespräche innerhalb der Akademie und mit dem zuständigen Ministerium über Umstrukturierungen mit Kommissionen aus dem Bereich der Geodäsie und damit eine mög- liche Weiterführung der Kommission in diesem Rahmen. Leider er- schwert die Unsicherheit über den Fortbestand der Kommission die Arbeit, was sich besonders bei der Drittmitteleinwerbung und auf die Teilnahme an internationalen Projekten negativ auswirkt. Wie der Bericht zeigt, gehen die Arbeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreulich weiter, wobei die Kernarbeiten am Vernagtfer- ner absolute Priorität haben. Gut weiterentwickelt hat sich auch die Zusammenarbeit mit Diplomanden und Doktoranden, wodurch Vor- haben durchgeführt werden konnten, für die bei den hauptamtlichen Mitarbeitern keine Kapazitäten vorhanden sind. Insgesamt ermutigt uns auch der erfreulich positive Evaluierungsbericht, die Arbeit in der bisherigen Art und Weise fortzusetzen. Horst Hagedorn

Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Braun L.N., H. Hagedorn, E. Samuel-Eckerle u. C. Deigele, Unsere Umwelt im Blick. Gletscher- und Gebirgsforschung, Geomorphologie und Ökologie: die Umweltwissenschaften an der Akademie. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 54–57. Braun L.N. u. W. Hagg, Present and future impact of snow cover and glaciers on runoff from mountain regions – comparison between Alps and Tien Shan. Assessment of Snow, Glacier and Water Resources in Asia. Selected papers from the Workshop in Almaty, Kazakhstan, 28–30 Nov. 2006. Joint Publication of UNESCO-IHP and German IHP/HWRP National Committee, IHP/HWRP-Be- richte, Heft 8, Federal Institute of Hydrology, Koblenz, Germany, pp. 36–43. Escher-Vetter H., Kommission für Glaziologie. In: Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungs- katalog der Staatlichen Archive Bayerns. Bearb. v. R. Heydenreuter u. S. Krauß. Regensburg 2009, 279–283. Escher-Vetter H., M. Kuhn u. M. Weber, Four decades of winter mass balance of Vernagtferner and Hintereisferner, Austria: methodology and results. In: An- nals of Glaciology 50 (2009), 87–95. Escher-Vetter H. u. J. Soentgen, Warum sind Gletscher Schnee von gestern? CO2 – Lebenselixier und Klimakiller. München 2009, 153–161.

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Escher-Vetter H. u. M. Weber, Determination of snow accumulation in high mountains based on data from climate stations. 30th ICAM. Rastatt 2009, 104–105. Hagg W., C. Mayer u. C. Steglich, Glacier changes in the Bavarian Alps from 1989/90 to 2006/07. In: Zeitschrift für Glaziologie und Glazialgeologie 42 (2008), 7–46. Lambrecht A. u. C. Mayer, Temporal variability of the non-steady contribution from glaciers to water discharge in western Austria. In: Journal of Hydrology 376 (2009), 353–361. Mayer C., A. Lambrecht, C. Mihalcea, M. Belò, G. Diolaiuti u. C. Smiraglia, Ab- lation Conditions on the Hinarche Glacier (Bagrot Valley, Pakistan): Basis for Quantifying Water Resources, Mountain Research and Development. Paul F., H. Escher-Vetter u. H. Machguth, Comparison of mass balances for Vernagtferner, Oetztal Alps, as obtained from direct measurements and distri- buted modelling. In: Annals of Glaciology 50 (2009), 169–177. Quincey D.J., L. Copland, C. Mayer, M. Bishop, A. Luckman u. M. Beló, Ice veloci- ty and climate variations for the Baltoro Glacier, Pakistan. In: Journal of Glacio- logy 55 (194) (2009), 1061–1071. Rödder, T., L.N. Braun u. C. Mayer, Accumulation and snow redistribution pro- cesses at the Ice Chapel, Berchtesgaden Alps. In: Zeitschrift für Glaziologie und Glazialgeologie (2009). Samuel-Eckerle E. u. H. Hagedorn, Eis- und Sandwüsten der Erde. Ein Bericht über das internationale Symposium am 23./24. April 2009 in der BAdW in München. In: Akademie Aktuell 4 (2009) 32–33. Thoma M., I. Filina, K. Grosfeld u. C. Mayer, Modelling fl ow and accreted ice in subglacial Lake Concordia, Antarctica. In: Earth and Planetary Science Letters 286 (2009), 278–284. Weber M., M. Prasch, M. Kuhn u. A. Lambrecht, Veränderungen der Eisreserven in der Zukunft. Global Change Atlas, Einzugsgebiet Obere Donau, Kapitel 2.4, Department für Geographie, LMU München. Weber M. u. M. Prasch, Mittlere Schneedeckendauer von November bis Juni unter dem Klimatrend REMO Regional und der Variante Baseline. Global Change Atlas, Einzugsgebiet Obere Donau, Kapitel 3.1.1, Department für Geo- graphie, LMU München. – Einfl uss der Gletscher auf das Abfl ussregime im Ein- zugsgebiet der oberen Donau unter dem Klimatrend REMO Regional. Global Change Atlas, Einzugsgebiet Obere Donau, Kapitel 3.1.2, Department für Geo- graphie, LMU München. Weber M., Gletscher – Bedeutung im Wasserkreislauf und Wasserspende. Kli- mareport Alpen. Hrsg. v. M. Müller, A. Troge u. K. Töpfer. München 2009. Weber M., L.N. Braun, W. Mauser u. M. Prasch, Die Bedeutung der Gletscher- schmelze für den Abfl uss der Donau gegenwärtig und in der Zukunft. In: Mit- teilungsblatt des Hydrographischen Dienstes in Österreich, H. 86 (2009), 1–29.

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Kommission für Informatik Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)

Die Kommission kam 2009 zu zwei Sitzungen zusammen. In einer au- ßerordentlichen Sitzung am 10. Juli 2009 beschäftigte sie sich mit der Ausbauplanung des LRZ. Prof. Arndt Bode informierte die Kommission über die in diesem Zusammenhang erfolgten und anstehenden Akti- vitäten. Kurz vor dieser Sitzung hatte der Ausschuss des Landtages für Staatshaushalt und Finanzfragen grünes Licht für den Erweiterungs- bau des LRZ gegeben. Die baulichen Erweiterungen sowohl des Rechnergebäudes wie auch des Institutsgebäudes sollen rechtzeitig mit der geplanten Auf- stellung des nächsten Höchstleistungsrechners („SuperMUC“) am LRZ 2011 fertiggestellt werden. Darüber hinaus wurde auf der Sitzung eine Auswahlkommission für die Beschaffung des SuperMUC benannt, die die Interessen der bayerischen Nutzerschaft vertreten und die Korrekt- heit und Transparenz des Auswahlverfahrens sicher stellen soll.

Skizze der Erweiterung des Leibniz-Rechenzentrums (Ansicht von Süden, Urheber: Herzog+Partner, Architekten, Projektleitung und -steuerung: Staatl. Bauamt München 2)

In ihrer regulären Sitzung am 11. Dezember 2009 befasste sich die Kommission außer mit Fragen zum Stand der Beschaffung des neuen Höchstleistungsrechners und zum Fortgang des Erweiterungsbaus auch mit wissenschaftlichen Fragestellungen. Prof. Dr. H.-J. Bungartz referierte über „Software für HPC-Systeme. Wo liegt das Problem?“. Herausragend waren am LRZ im Jahr 2009, wie im Vorjahr, die Akti- vitäten auf dem Weg zu einem europäischen Höchstleistungsrechen- zentrum, wobei folgende Meilensteine besonders hervorzuheben sind: Nach der endgültigen Bewilligung von knapp 50 Mio. € für den Er- weiterungsbau des LRZ begannen Anfang Oktober die Baumaßnah- men. Anfang Dezember wurden bereits die Aushubarbeiten für den „Doppelkubus“ (Rechnergebäude) und für das Gebäude des Visualisie- rungszentrums abgeschlossen und die Bodenplatten gegossen. Das Gauss Centre for Supercomputing (GCS) e.V. hat sich unter dem Vorsitz von Prof. Dr. H.-G. Hegering in Europa als führende Kraft für das wissenschaftliche Hochleistungsrechnen entwickelt. Auf der konsti-

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tuierenden Sitzung des wissenschaftlichen Beirats des GCS im BMBF am 9. November 2009 wurde seitens des Bundesministeriums erneut die Zusage zur Finanzierung auch der 2. Phase der Beschaffung der PetaGCS Rechner gegeben, so dass für das LRZ von einer Summe von 133 Mio. € für die Beschaffung und den Betrieb des SuperMUC für die Zeit 2011 bis 2016 ausgegangen werden darf. Zur Beschleunigung der weiteren Entwicklung auf europäischer Ebene steht das GCS kurz vor dem Abschluss eines Kooperationsabkommens mit GENCI, der franzö- sischen Institution für das wissenschaftliche Hochleistungsrechnen. Der Aufbau einer europäischen Infrastruktur für Höchstleistungs- rechnen im Rahmen des Projekts PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) geht unter der Führung des GCS (Projektkoor- dinator Jülich) rasch voran: Neben sechs Principal Partnern (PP) sind 14 weitere Nationen als General Partner in PRACE aktiv. Im November haben sich vier PP (darunter Deutschland) durch ihre Regierungen schriftlich verpfl ichtet, über fünf Jahre je 20 Mio. € pro Jahr an Rechen- leistung für die PRACE Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, zwei weitere „Hosting Members“ wollen bis Juni 2010 folgen. Die Vorberei- tungen für die PRACE-Governance sind weitgehend abgeschlossen, als vorübergehender Sitz für Direktor und Geschäftsstelle wurde Lissa- bon/Portugal bestimmt. Im November 2009 wurde auch der gemein- same Antrag der PRACE-Partner für das Implementierungsprojekt (20 Mio. €) bei der EU eingereicht. Die deutsche Stimme im Management Board übernimmt Prof. Dr. A. Bode. Bereits im Mai 2009 wurde mit dem Anbieter-Workshop (ca. 30 Teilnehmer) der Auswahlprozess für SuperMUC gestartet. Eine aus- führliche schriftliche Darstellung der Erwartungen an technische Ein- zelheiten des Systems und Informationen über die derzeitigen Anwen- derprogramme sowie vorläufi ge Versionen des Auswahl-Benchmarks wurden den interessierten Anbietern zur Verfügung gestellt. Über das gesamte Jahr erfolgten zahlreiche Workshops mit möglichen Herstel- lern, die v.a. auch die technischen Randbedingungen für die Bauphase des Doppelkubus vorzuklären gestatteten. Höhepunkt der Auswahl- gespräche waren die Tagungen ISC ‘09 (International Supercomputing Conference) in Hamburg im Juni und SC ‘09 (Supercomputing 2009) in Portland, USA, im November, bei denen das LRZ und PRACE auch je- weils mit viel beachteten Messeständen vertreten waren. Weitere herausragende Ereignisse 2009 waren: • Projektabschluss IntegraTUM, • Beschaffung des PRACE Prototyp-Systems, • Visualisierungs-Demonstration auf der „Ars electronica“ in Linz, • Abschluss neuer bayernweiter Verträge mit Microsoft über die Be- schaffung von Microsoft-Produkten für Universitäten, (Fach-)Hoch- schulen, Klinika und sonstige wissenschaftliche Einrichtungen des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, • Konsolidierung und Bereinigung der LRZ-Benutzerverwaltung,

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• Produktivführung der Groupware-Lösung Exchange für die TU Mün- chen sowie • Spezifi kation erster Prozesse und Zuständigkeiten (Personen, Rollen) im IT-Service-Management (ITSM); Auswahl und Beschaffung eines geeigneten Tools zur Unterstützung der Modellierung dieser Pro- zesse, auf die im Weiteren noch ausführlich eingegangen wird. Auch in der Forschung kann das LRZ 2009 auf weiterhin zuneh- mende Erfolge verweisen. Im Bereich Grid-Computing warb das LRZ im Rahmen der vom BMBF geförderten Aktivitäten im Umfeld der Deutschen Grid-Initiative D-Grid3 zusätzliche Drittmittelstellen ein. Darüber hinaus beteiligte sich das LRZ an 15 EU-Projektanträgen im Rahmen der Förderlinien e-Infra structures und Information and Com- munication Technologies (ICT), bei dreien der Projekte tritt das LRZ hierbei als Koordinator auf. Eine Entscheidung über die Förderung der eingereichten Projektanträge erfolgt 2010. Die Aktivitäten des Leibniz-Rechenzentrums werden jeweils in aus- führlichen Jahresberichten dokumentiert. Die Jahresberichte sind am WWW-Server des LRZ abrufbar unter www.lrz.de/wir/berichte; dort wird auch der Jahresbericht 2009 abrufbar sein. Das LRZ hat auch im Berichtsjahr wieder den Umfang und die Qua- lität seiner Dienstleistungen erheblich gesteigert. Darüber wird im Folgenden abteilungsbezogen berichtet.

Abteilung „Benutzernahe Dienste und Systeme“

Die Aktivitäten der Abteilung sind geprägt von der Weiterentwicklung der Dienstleistungen für Studenten und Mitarbeiter der Universitäten und Institutionen im Münchner Raum sowie für den Bibliotheksver- bund Bayern. Die Schwerpunkte der Arbeiten liegen in der Projektierung und Ein- führung von neuen Diensten im Münchner Wissenschaftsnetz, ins- besondere zu nennen sind die Verzeichnisdienste für das Identitäts- management, die Nutzung des „Speichers für die Wissenschaft“ am Arbeitsplatz, die Produktivführung der Groupware Exchange für die TUM und eines neuen, MWN-weiten Active Directory für das Desktop- Management. Hinzu kommen neue und erweiterte interne und exter- ne Dienste in den Bereichen Web-Hosting und Datenbanklösungen.

Abschluss des Projekts IntegraTUM In Anwesenheit von Staatsminister Dr. Heubisch, CIO Staatssekretär Pschierer und zahlreichen weiteren Gästen wurde am 24. September 2009 der Abschlussworkshop für IntegraTUM im LRZ abgehalten. Im Januar 2010 erscheint ein umfangreicher Berichtsband über diese ge-

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lungene Kooperation zwischen TUM und LRZ, die beispielhaft für die deutsche Universitätslandschaft ist. Zum Abschluss des offi ziellen Projektes wurde zwischen TUM und LRZ eine Fortsetzung eines Teils der Projektarbeiten vereinbart. Die TUM fi nanziert zunächst zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbei- ter im Bereich Identity Management. Weitere Vereinbarungen in den Bereichen Speicher und E-Mail/Groupware werden folgen.

Prof. Bode, Bürgermeisterin Gabor, Staatssekretär Pschierer, Staatsminister Dr. Heubisch, Prof. Hegering und Dr. Wülbern (v.l.n.r.) beim Abschlussworkshop für IntegraTUM

Aktivitäten im Identity Management

Die mit der Produktivführung des neuen LRZ Identity Management Systems 2008 geschaffenen technischen Möglichkeiten wurden erfolgreich und konsequent eingesetzt, um die Qualität des Daten- bestands zu erhöhen, viele aufwändige manuelle Tätigkeiten weit- gehend zu automatisieren und weitere Dienste in die zentrale Benut- zerverwaltung aufzunehmen: • In Zusammenarbeit mit den kundenseitigen Ansprechpartnern (Master User) wurden alle Kennungen und Berechtigungen darauf überprüft, ob sie noch benötigt werden. In dieser seit rund 30 Jah- ren größten Datenbereinigungsaktion der LRZ-Benutzerverwaltung konnte rund die Hälfte der im Laufe der Zeit vergebenen Kennungen gelöscht werden; dabei handelte es sich überwiegend um Kennun- gen aus größeren Projekten, die zwar eingerichtet, aber nie verwen- det wurden, oder deren Nutzer die jeweilige Hochschuleinrichtung inzwischen bereits verlassen hatten. Durch die direkte Kopplung mit den Identity Management Systemen von LMU und TUM kann die

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Entstehung solcher verwaister Accounts in Zukunft vermieden wer- den. • Die technische Verbindung zwischen CampusLMU, dem Verzeich- nisdienst der LMU, und dem LRZ Identity Management wurde voll- ständig überarbeitet. Das neue Verfahren ermöglicht nicht mehr nur die automatische Vergabe von Kennungen und Berechtigungen an LMU-Studenten, sondern auch an LMU-Mitarbeiter. Dabei kön- nen in Abhängigkeit von der Fakultätszugehörigkeit automatisch unterschiedliche Berechtigungen vergeben werden, um beispiels- weise die LMU Biologie I ins LRZ Windows Desktop Management zu integrieren und den LMU-Physikern direkten Zugriff auf das LRZ Li- nux-Cluster einzuräumen. Damit werden nicht nur die Master User beim Anlegen und Konfi gurieren neuer Berechtigungen entlastet, sondern es können auch die mit der unabhängigen Mehrfacher- fassung von Personen an LMU und LRZ verbundenen Datenquali- tätsprobleme – beispielsweise zu vergessen, nicht mehr benötigte Kennungen zeitnah zu löschen – effi zient vermieden werden. • Eine ganze Reihe weiterer LRZ-Dienste und -Plattformen, die bislang eine eigenständige lokale Benutzerverwaltung betreiben mussten, konnten erfolgreich ins Identity Management integriert werden. Beispielsweise wurden die LRZ-Monitoringplattform Cacti, das Netzverantwortlichen-Portal NeSSI, die LRZ-Linuxarbeitsplätze so- wie die Linux- und Solaris-Server der BVB-IT technisch erschlossen. Von diesen Maßnahmen profi tieren nicht nur die Administratoren der jeweiligen Dienste, sondern auch alle Anwender, die auch diese Dienste nun mit ihrer LRZ-Kennung und einem plattformübergrei- fend einheitlichen Passwort nutzen können. Auch das im Rahmen des DFG-geförderten Projekts IntegraTUM für die TUM entwickelte Identity Management System wurde erfolgreich weiter ausgebaut. Prägend für die Aktivitäten 2009 war die vollstän- dige Umstellung auf das Campus Management System TUMonline als führendes Quellsystem, das somit nicht nur Studenten- und Per- sonalverwaltung, sondern auch die früher als Übergangslösung im- plementierte IntegraTUM-Gästeverwaltung ablösen konnte. Mit der Produktivschaltung der Datenversorgung von Microsoft Exchange und der Bereitstellung eines hochverfügbaren, OpenLDAP-basierten Verzeichnisdienstes für das Mailrouting konnte ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht werden. Mit dem planmäßigen Auslaufen der DFG-Förderung im Herbst 2009 wurde die TUM Identity Management Infrastruktur in den Regelbetrieb überführt. Aktuell laufen Planungs- gespräche zur Festlegung der langfristigen TUM- und LRZ-seitigen Zu- ständigkeiten; im Vordergrund steht dabei der Aufbau eines Betriebs- und Entwicklungsteams, dessen Kompetenzen sich sowohl auf die technischen Aspekte des Campus Management Systems TUMonline als auch die Identity Management Infrastruktur erstrecken.

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Wie sich im Vorjahr bereits abgezeichnet hatte, nahm ferner die Anzahl der hochschulübergreifend auf Basis der Software Shibboleth nutzbaren IT-Dienste weiter zu. So hat einerseits die LMU eine Reihe ihrer E-Learning-Softwareinstanzen in die Authentifi zierungs- und Autorisierungsinfrastruktur des DFN-Vereins (DFN-AAI) eingebracht, u.a. Casus, iTunesU, Moodle und OLAT; andererseits bietet die virtuelle Hochschule Bayern (vhb) seit dem Wintersemester 2009/10 eine auf dieser Technologie basierende Studentenregistrierung an, die im Pilot- betrieb bereits von der TUM genutzt wird. Sie löst relativ umständli- che, proprietäre Verfahren wie das postalische Einsenden von Imma- trikulationsbestätigungen ab und ermöglicht Studenten somit einen kurzfristigen Zugang zum Angebot der vhb. Neben diesen deutsch- landweiten Aktivitäten beteiligt sich das LRZ an einer im Rahmen des Grid-Projekts DEISA geschaffenen europäischen Rechenzentrumsfö- deration, die nahtlosen Zugriff auf die externen Rechen- und Speicher- ressourcen mit der eigenen lokalen Kennung ermöglichen wird.

Aktivitäten im Bereich E-Mail

Herausragendes Ereignis des Jahres 2009 im Mailbereich war der er- folgreiche Abschluss des IntegraTUM-Projekts mit der TUM-weiten Produktivführung von Microsoft Exchange. Jeder TU-Angehörige kann nun durch einen entsprechenden Self Service von TUMonline selbst einstellen, ob an ihn adressierte Mails an den neuen Groupware-Ser- ver oder den bisherigen myTUM-Mailserver ausgeliefert oder an eine externe Adresse weitergeleitet werden sollen. Zur Realisierung dieses benutzerbezogenen Routings wurde ein so genannter Forwarder auf- gebaut, der alle Mails für alle über TUMonline verwalteten Domains entgegennimmt (u.a. für tum.de und mytum.de) und dann anhand eines dedizierten Directories entscheidet, wohin die Mails für einen Benutzer zugestellt werden sollen. Als Verzeichnisdienst für Exchange dient das MWN-weite Active Directory ads.mwn.de, das auch für die IntegraTUM-Teilprojekte Da- tenspeicher und Systemadministration verwendet wird. Die Benutzer- objekte werden aus dem IntegraTUM Meta-Directory dorthin provisi- oniert. Der Exchange-Service wurde mandantenfähig ausgelegt, so dass er auch von anderen Einrichtungen im MWN genutzt werden kann, ohne dass es zu Datenschutzproblemen kommt. Die TUM als Ganzes ist ein Mandant, die Mandanten sind hermetisch voneinander abge- riegelt. Alle weiteren Mandanten neben der TUM sollen über das zen- trale Identity Management des LRZ, LRZ-SIM (Secure Identity Manage- ment), ins Active Directory provisioniert werden. Diese Anbindung ist für Anfang 2010 geplant. Bei Bedarf können dann durch die Exchange- Administratoren am LRZ auch mandantenübergreifende Gruppen ge- bildet werden, etwa für Kooperationen zwischen LMU und TUM.

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Um Exchange als zentrale Mail- und Groupware-Lösung der TUM zu etablieren, sind noch Schnittstellen und Web-Oberfl ächen zur dezent- ralen Administration zu entwickeln, die es den Administratoren von Ein- richtungen ermöglichen, Funktionsobjekte (z.B. für shared Mailboxen, Mailverteiler und Ressourcen wie Räume, Geräte usw.) zu verwalten.

Relaunch des Webauftritts des LRZ Seit Ende April 2009 präsentiert sich das LRZ auf seinem Webauftritt in neuem Gewand. Am auffälligsten für die Nutzer waren die Anpas- sungen an den Zeitgeschmack: kleinere serifenlose Schrifttype, geglie- dertes Browserfenster, Grafi k im Seitenkopf und sachlicher wirkende Farbgestaltung. Die neue Gestaltung erweitert die Navigationsmög- lichkeiten des Benutzers deutlich: In einer waagerechten Menüleiste fi ndet er die wichtigsten umgebungsunabhängigen Links, ein zusätz- licher Balken am linken Rand leitet ihn zu thematisch verwandten Ar- tikeln. Die stark funktionale Ausrichtung, nach der sich die Gestaltung der Information unterzuordnen hat, wurde beibehalten. Dem Ziel der Barrierefreiheit, also der möglichst unbehinderten Nutzbarkeit durch Menschen mit visuellen oder anderen Einschränkungen, kommt der neu gestaltete Webauftritt deutlich näher als der bisherige. Möglich wurde all das durch die Einführung des Content-Manage- ment-Systems Fiona der Berliner Firma Infopark. Die bisherigen Inhal- te des Webservers wurden zum großen Teil in einem automatisierten Verfahren übernommen. Dabei hat es sich als entscheidend erwiesen, dass schon im bisherigen LRZ-eigenen Content-Management-System, dem Publisher, systematisch Metadaten erfasst und mit dem Artikel zusammen verwaltet wurden. Die Metadaten der zu übertragenden Artikel wurden nach festen Regeln an das neue Datenmodell ange- passt und mit nach Fiona importiert. Die Übernahme aller alten Artikel bis auf die, die offensichtlich ver- altet waren, hatte den Vorteil, dass die Information sofort komplett zur Verfügung stand, hat dafür aber die dringend nötige Überarbei- tung auf später verschoben.

IT des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) Die IT-Abteilung des BVB am LRZ betreibt neben einem gemeinsamen Verbundkatalog aller Bestände der angeschlossenen Bibliotheken auch die lokalen Systeme vieler dieser Bibliotheken und beschafft, in- stalliert und betreibt einheitlich benutzte Software für Bibliothekare und Benutzer. Die meisten Wissenschaftler sind auf diese Weise Nut- zer der Dienste des BVB, ohne dass ihnen der Name bekannt wäre. Umfang und Anzahl der von den Bibliotheken genutzten Dienste und Software wachsen ständig. So wurde beispielsweise der neue Dienst „Webcontrol“ für die Zugriffskontrolle der öffentlichen Arbeits-

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plätze in sechs Bibliotheken 2009 erstmals eingeführt. Außerdem wurden neun lokale Bibliothekssysteme in das ASP-Modell des BVB/ LRZ übernommen, darunter die Bibliothekssysteme der Universitäts- bibliotheken Bamberg, Passau und Würzburg. Das Portal des Verbund- katalogs www.gateway-bayern.de wurde auf eine leistungsfähigere Suchmaschine umgestellt. Seit dem Umzug in das LRZ 2008 ist die Serverlandschaft der BVB-IT weiter gewachsen. Zusammen mit den virtuellen Maschinen betreibt die IT des BVB über 110 Solaris-, Linux- und Windows-Systeme. Außer- dem wird die betriebliche Einbindung in das LRZ stetig vorangetrieben. Die Sicherung von Servern und Datenbanken ist auf die LRZ-Verfahren umgestellt. Die virtuelle Infrastruktur für Serverdienste wird intensiv genutzt. Die Dienste des LRZ Identity Management Systems werden zur besseren Verwaltung der Systeme verwendet. Für SPARC-basierte Software wurde eine Infrastruktur für virtuelle Server etabliert. Neben den üblichen Betriebsaufgaben wurde ein Großgeräteantrag zur sukzessiven Erneuerung und Vereinheitlichung der Infrastruktur mit einem Investitionsvolumen von knapp 1 Mio. € erarbeitet und po- sitiv beschieden. Die Arbeiten zur Beschaffung und Umsetzung sind bereits angelaufen.

Webhosting und E-Learning Das Webhosting am LRZ erlaubt eine vielfältige Nutzung – von einer einfachen Präsentation von Webseiten bis hin zu interaktiven Webum- gebungen für Content-Management, Portale, Blogs etc. Ziel ist dabei immer, auf die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer einzugehen. Im Berichtsjahr gab es folgende Arbeitsschwerpunkte: In Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum der TUM wird ein Konzept erarbeitet und implementiert, das es sämtlichen Fakultäten und Einrichtungen der TUM ermöglichen soll, ihren Webauftritt mit dem frei verfügbaren Content-Management-System Typo3 zu realisie- ren. Ziel ist dabei neben einem einheitlichen Aussehen aller Webauf- tritte (Corporate Design) auch ein effi zienter Einsatz von technischen und personellen Ressourcen durch Konzentration und gemeinsame Arbeit an einem einheitlichen Konzept. Dabei soll den Betreibern der einzelnen Webauftritte jedoch gleichzeitig so viel Gestaltungs- und Nutzungsfreiheit wie möglich belassen werden. Das Typo3-Projekt knüpft unmittelbar an das vorangegangene Joomla!-Pilotprojekt an, das unter den gleichen Randbedingungen erfolgreich anlief und auch noch eine Weile parallel laufen wird. Das verstärkte Interesse an E-Learning an den Hochschulen spiegelt sich auch in den Anforderungen an das Webhosting wider. Zu die- sem Thema hat es Mitte des Jahres am LRZ ein Treffen mit Vertretern von LMU, TUM, HM und LRZ gegeben, bei dem die Erfahrungen mit von diesen Einrichtungen bisher selbst betriebenen verschiedensten

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Lernplattformen ausgetauscht wurden. Um auch in diesem Bereich Ressourcen und Wissen zu konzentrieren, wurde beschlossen, basie- rend auf der sich stark verbreitenden frei verfügbaren Lernplattform Moodle ein Pilotprojekt am LRZ anzusiedeln. Die Herausforderungen in diesem Projekt liegen nicht allein beim Betrieb einer webbasierten Lernplattform, sondern auch bei der Verwaltung der Nutzer der Lern- plattform. Da es im Allgemeinen notwendig ist, sich für den Zugang als Dozent oder Lernender zu validieren, müssen Anbindungen an die an den Hochschulen vorliegenden zentralen Verwaltungsdaten sowie an die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) geschaffen werden. Die Tat- sache, dass eine Reihe dieser Verwaltungsdaten bereits auf Servern am LRZ liegt, ist dabei von Vorteil (siehe Identity Management). Die gesamte Webinfrastruktur muss auf ein neues Betriebskonzept umgestellt werden, was zunächst technisch durch die anstehende Abschaffung des langjährig genutzten Dateisystems AFS ausgelöst wurde, was aber auch durch die höheren Anforderungen notwendig ist, die sich beispielsweise alleine durch die beiden Projekte Typo3 und Moodle ergeben. Neben den technischen Einzelheiten, die neu defi - niert werden müssen, ist dies auch eine starke Herausforderung an die Verwaltung der gehosteten Webserver.

Datenbanken Die Größe der bestehenden MySQL-Datenbanken nimmt weiter- hin rapide zu. Einzelne Datenbanken erreichen zwischenzeitlich die 1 TB-Datenbankgröße und erfordern neue Verfahren der Datenbank- sicherung. Für die CMS-Installation Fiona wurden erstmals transak- tionsorientierte MySQL-Datenbanken (InnoDB-MySQL) eingerichtet. Zusätzlich wurde diese Instanz auf eine MySQL Enterprise Lizenz für den Support umgestellt. Viele der neueren Clientanwendungen für MySQL (Typo3, Joomla! etc.) erfordern MySQL-Datenbanken der Ver- sion 5. Nahezu alle neuen Instanzen der MySQL-Server laufen unter VMware als virtuelle Maschinen. Zur Automatisierung der Datenbanksicherungen und zur Verein- heitlichung der Backup-Vorgänge der MySQL-Datenbanken wurde das Produkt Zmanda beschafft und installiert. Zur Sicherung der InnoDB- MySQL-Datenbankdateien wurde das Produkt InnoDB-Hot Backup eingesetzt, das eine Datenbanksicherung bei laufendem Betrieb er- stellen kann. Das Diensteangebot bei den Oracle-Datenbanken blieb dagegen weitgehend unverändert.

Aktivitäten im Bereich Desktop-Management Die zentralen Themen gruppieren sich nach wie vor um den Aufbau und Betrieb von Infrastrukturdiensten im Münchner Wissenschafts-

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netz. Dazu gehört der Betrieb der Microsoft Exchange Plattform als Groupware-Lösung, die Anbindung des „Speichers für die Wissen- schaft“ an Windows-Arbeitsplatzrechner, die Nutzung eines MWN- weiten Active Directory für Arbeitsplatzrechner bei Institutionen in einem delegierten Administrationsmodell. Weitere (Pilot-) Kunden aus LMU und TUM konnten für diese Dienste im Life-Cycle-Management von Arbeitsplatz-PCs gewonnen werden. Insbesondere wird auch die LRZ-eigene PC-Landschaft (Pool, Kursräume, Spezialarbeitsplätze, Mit- arbeiter-PCs, Server) nach und nach in die neue Management-Infra- struktur aufgenommen und dort betrieben. Das dient nicht zuletzt der Erfahrungssammlung für das eigene Dienstportfolio.

Virtual Reality (VR) Die Gruppe Grafi k stellt im Virtual-Reality-Labor eine Zwei-Flächen- Holobench mit Trackingsystem, ein Head-Mounted-Display (HMD) und eine mobile 3-D-Projektionsanlage zur Verfügung. Herausstel- lungsmerkmal dieser Projektionstechniken ist ihre stereoskopische, also dreidimensionale Bildgebung. Neben der Holobench ist nun auch das HMD an das Trackingsystem angeschlossen. Das Trackingsystem liefert Positionsdaten von Benutzern und Eingabegeräten. Es ermög- licht damit bei der Drehung des Kopfes einen kompletten Rundum- blick in der virtuellen Welt. Der Benutzer bedient eine VR-Anwendung dadurch intuitiv und immersiv, taucht in die virtuelle Darstellung ein. VR-Anwendungen zu entwickeln, stellt eine ganz besondere Her- ausforderung dar (etwa Clusterfähigkeit, verschiedenste Trackingge- räte und Mehr-Displaykonstellationen). Erst durch Entwicklung eige- ner Software am LRZ und Benutzung von Open-Source-Bibliotheken können Erfahrungen gesammelt, die Möglichkeiten solcher Systeme eindrucksvoll gezeigt werden und Wissenschaftlern kann bei Portie- rungsproblemen eigener Projekte geholfen werden. Zum Tag der Offenen Tür erwartete die Besucher unter dem Mot- to „3-D-Bauklötze staunen“ eine am LRZ entwickelte VR-Anwendung. Groß und Klein modellierte mit Begeisterung virtuelle Welten in drei Dimensionen. Da die Anwendung für heterogene Umgebungen kon- zipiert ist, wird sie auch im neuen Visualisierungslabor lauffähig sein. Die in die Jahre gekommene Holobench genügt nicht mehr den Vi- sualisierungsanforderungen der vom LRZ versorgten Wissenschaftler. Insbesondere im Hinblick auf die Installation des kommenden Super- computers stehen wir vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Auswertung riesiger Datenmengen, beim Computational Steering oder der Kollaboration von Wissenschaftlern in ganz Europa. Daher hat im LRZ die Planung eines neuen Visualisierungslabors begonnen, das einerseits einen weit reichenden Erkenntnisgewinn durch inter- aktive, immersive Anwendungen in einer Virtual-Reality-Umgebung,

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andererseits aber auch die Vermittlung von Sachverhalten in großfor- matigen 3D-Präsentationen für Gruppen ermöglichen wird. Eine solche Großprojektionsanlage stellt besondere Anforderungen an die Räumlichkeiten im neuen Erweiterungsgebäude des LRZ. In zahlreichen Vorgesprächen mit einschlägigen Anbietern wurden As- pekte der Klimatisierung, Stromversorgung und viele weitere bauliche Voraussetzungen abgeklärt und mit den Architekten besprochen. In- formationen über aktuelle Techniken in diesem Bereich sowie der vo- raussichtliche Finanzbedarf der Laborausstattung werden ermittelt.

Abteilung „Kommunikationsnetze“ Netzänderungen

An das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) wurden folgende Hoch- schul- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Wohnheime für Hoch- schulangehörige neu angeschlossen: • TUM-Gebäude Meteoturm in Garching • TUM-Gebäude Schellingstr. 33 (School of Education) • TUM-Gebäude Staatliche Brauerei Weihenstephan • TUM-Gebäude Wissenschaftszentrum Straubing • Fraunhofer Institut SIT im Business Campus Garching • Studentenwohnheim Josef-Wirth-Weg • Studentenwohnheim am Biederstein • Studentenwohnheim Heinrich-Groh-Str. 17 • Studentenwohnheim Moosacher Str. 81 • Johann-Michael-Sailer-Haus in Preysingstr. 93a • Gästeappartmenthaus der Musikhochschule (Barer Str. 34) • Oskar von Miller Forum Zurzeit verbindet das MWN über 68.000 Geräte miteinander und mit dem Internet.

Internetanschluss Das Münchner Wissenschaftsnetz ist mit zweimal 10 Gbit/s am Wis- senschaftsnetz (X-WiN) des DFN (Deutsches Forschungsnetz) ange- schlossen. Eine Leitung dient dabei als Backup, falls die Primärleitung ausfallen sollte. Der in das X-WiN aus- und eingehende Datenverkehr betrug im Oktober 2009 570.500 GByte. Dies ergibt eine Steigerung von 55% gegenüber dem Vorjahreswert von 367.500 GByte. Die Backup-Möglichkeit über M-net (1 Gbit/s) wurde nur für sehr kurzfristige Unterbrechungen im Minutenbereich (z.B. Reboot von WiN-Routern) benötigt.

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Netzbetrieb

Eine Hauptarbeit im Bereich des Netzes ist weiterhin die Anpassung an neue Gegebenheiten, ausgelöst durch höhere Anschlussgeschwin- digkeiten von Endgeräten, neue Verkabelungsstrukturen in Gebäuden, neue Protokolle, Engpässe auf Übertragungswegen, Integration von neuen Diensten oder Bildung von virtuellen Netzen für Institute so- wie die Integration von Firewalls. Dies machte es nötig, Switches zu ersetzen und aufzurüsten. Das NIP II-Vorhaben (Ersetzung der Koax-Leitungen durch eine strukturierte Verkabelung) konnte an der TU München in den Standor- ten Innenstadt und Garching weitergeführt werden. Für das Jahr 2010 ist der Abschluss der Arbeiten zu erwarten.

Sicherheit Nach wie vor gibt es einen nicht zu vernachlässigenden Aufwand im Bereich Sicherheit. Die Hauptaufgaben sind dabei: • Erkennung missbräuchlicher Nutzung der Netze und Rechensys- teme, • Aufspüren von „gehackten“ oder mit Viren verseuchten Rechnern, • Abwehr von Angriffen von außen. Die Schnittstelle zwischen Internet (X-WiN) und MWN bietet sich für diesen Zweck an. Deshalb werden hier die Verkehrsströme der Rechner beobachtet. Im Jahr 2009 wurde ein Sicherheitsinformationssystem, basierend auf OSSIM (Open Source Security Information Manage- ment), aufgebaut. Es dient als zentrale Sammelstelle für sicherheitsre- levante Ereignisse und deren Visualisierung bzw. Weiterverarbeitung. Im Jahr 2009 wurden sehr viele Windows-Systeme im MWN mit dem Confi cker-Wurm befallen. Die mit dem Wurm infi zierten Rechner können ein Bot-Netz bilden, um ggf. weitere Systeme anzugreifen. Zur Identifi zierung der infi zierten Systeme wurden Sensoren eines Intrusi- on Detection Systems (IDS) am X-WiN-Übergang mit entsprechenden Signaturen zur Erkennung von Confi cker installiert. Die Meldungen über detektierte Systeme werden an OSSIM weitergegeben. Das Si- cherheitsinformationssystem ist eng mit der Netzdokumentation ge- koppelt und informiert automatisch die entsprechenden Netzverant- wortlichen vor Ort. Wird das infi zierte System wiederholt auffällig, so wird nach Durchlaufen eines Eskalationsmechanismus automatisch der Internetzugang für das infi zierte System gesperrt. Um Instituten und Organisationen im MWN den Betrieb einer ei- genen Firewall zu erleichtern, bietet das LRZ so genannte „Virtuelle Firewalls“ an. Die Institute müssen sich nur noch um Konfi guration und Auswertung der Protokolldaten kümmern. Die Kosten für die Hard- und Software sowie die entsprechende Wartung übernimmt

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das LRZ. Bis Oktober 2009 wurden rund 50 virtuelle Firewalls für die verschiedensten Institute eingerichtet. Im Oktober 2009 wurde ein LRZ-weiter Arbeitskreis IT-Sicherheit reaktiviert. Zu seinen Aufgaben gehört sowohl die Koordinierung der bestehenden LRZ-internen Aktivitäten als auch die Erkennung neuer Problemstellungen für die am MWN angeschlossenen Systeme und Anwendungen. „Agieren statt reagieren“ lautet eine zentrale Zielset- zung des Arbeitskreises, d.h. dem Angreifer möglichst einen Schritt voraus zu sein.

VoIP-Anlage Die seit dem Umzug des LRZ installierte Telekommunikations-(TK-) Anlage auf der Basis von Voice over IP (VoIP) arbeitet weiterhin zu- friedenstellend. Ein Unterschied zu konventionellen Anlagen ist nicht bemerkbar. Der Vorteil der raschen Konfi gurationsänderung konnte bei zahlreichen Umzügen und Neuanschlüssen genutzt werden. Auch die TK-Anlagen der LMU und TUM nutzen in zunehmendem Maße vor allem bei Neu- und Umbauten die VoIP-Technik und damit auch die vorhandene Infrastruktur des MWN.

WLAN Der Umfang des WLANs wurde weiter ausgebaut. An öffentlichen Plätzen (Seminarräume, Hörsäle, Bibliotheken, Foyers, Uni-Lounge) im gesamten MWN sind z.Z. knapp 1.300 Funk-Zugangspunkte (Access- Points) installiert. Die Nutzung ist bedingt durch die verbreitete Ver- wendung von Laptops mit integrierter Funkunterstützung weiter steigend. Es wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2009 über 3.100 gleichzeitige Verbindungen und über 95.000 verschiedene Geräte beobachtet. Sehr nachgefragt wurde der Dienst bei über 170 Kongressen und Tagungen innerhalb des Jahres 2009.

Netz- und Dienstmanagement Im letzten Jahr wurde ein Auswahlprozess durchgeführt, um ein Nach- folgesystem für das derzeit verwendete Netzmanagementsystem HP OpenView Network Node Manager zu fi nden. Bei dieser Auswahl hat das Produkt Tivoli Network Manager von IBM gewonnen. Bei den ers- ten Versuchen, das System für das MWN anzupassen, wurden einige schwerwiegende Fehler gefunden, die einen sofortigen produktiven Einsatz unmöglich machten. Die Fehler wurden an IBM gemeldet, zum Teil aber nur sehr langsam behoben. Das geplante Einführungsprojekt konnte deshalb erst im Sommer starten. Es wird erwartet, dass Tivoli Network Manager bis Ende des Jahres produktiv im MWN eingesetzt werden kann.

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Im Rahmen des Accounting werden die von Routern zur Verfügung gestellten Flow-Daten, so genannte Netfl ows, zentral an einem Kol- lektor gesammelt und über eine Web-Schnittstelle erschlossen. Dazu wird das Open-Source-Produkt NfSen/nfdump eingesetzt. Um einen möglichst störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, werden die Daten sieben Tage aufbewahrt. Die ursprüngliche Absicht, die Daten auch zur Erkennung kompromittierter Rechner und missbräuchlicher Nut- zung des Netzes zu verwenden, wurde bis auf weiteres aufgegeben. Die Präzision der von den Routern derzeit gelieferten Zeitstempel ist für diese Zwecke nicht ausreichend. Die Netzdokumentation wurde Ende 2008 bzw. Anfang 2009 um eine Schnittstelle zur VLAN IST-Datenbank erweitert. Damit ist jetzt unter anderem auch ein einfacher Überblick über die VLAN-Konfi gura- tion übergreifend über mehrere Geräte möglich. Im letzten Jahr wurde der KOM Change Record (KCR) eingeführt, um die Change Management-Prozesse innerhalb der Abteilung Kommu- nikationsnetze besser koordinieren und dokumentieren zu können. In diesem Rahmen wurde auch der Prozess der Installation von WLAN- Access-Points analysiert, dokumentiert und mit einem Laufzettel (APW) unterstützt. Diese Prozessunterstützungen werden von den Mitarbeitern sehr gut angenommen. Bis November wurden mehr als 1.600 Änderungen mit Hilfe des KCR dokumentiert und abgewickelt. Im selben Zeitraum wurden knapp 400 APWs für die Installation von Access-Points angelegt.

IT-Service-Management Die Umsetzung prozessorientierten IT-Service-Managements in der Breite erfordert, neben erheblichen organisatorischen Anstrengun- gen, auch die Unterstützung durch entsprechende IT-Werkzeuge. Verschiedene ITSM-Werkzeuge wurden hinsichtlich ihrer Eignung für einen Einsatz im Kontext des ITSM am LRZ evaluiert. Parallel hierzu verlief eine Erfassung und Analyse aller am LRZ eingesetzten IT-Ma- nagement-Tools. Mitte 2009 wurde dann ein für das LRZ geeignetes IT- Service-Management Tool iET ITSM-Solutions beschafft. Dieses wird, nach einer zur Zeit laufenden Anpassung, die einzuführenden Prozes- se unterstützen, das prozessorientierte Arbeiten im Hause erleichtern und soll mittelfristig das derzeitige System ARS Remedy ablösen. Ziel ist es, koordiniert mit der Einführung neuer ITSM-Werkzeuge, die Basis für eine besser dokumentierte, strukturiertere und integrierte Werk- zeuglandschaft am LRZ zu schaffen. Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von IT-Services ist in erhebli- chem Maß auch von der effektiven Kommunikation, Kooperation und Koordination zwischen den Mitarbeitern abhängig. Ein optimales Ma- nagement von IT-Diensten muss folglich über die Überwachung und Steuerung der technischen Komponenten hinausgehen und auch die

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betrieblichen Abläufe bzw. die Prozesse des IT-Service-Providers kon- trollieren und lenken. Die Ausgestaltung eines solchen prozessorientierten IT-Service-Ma- nagements (ITSM) ist Gegenstand verschiedener so genannter ITSM- Rahmenwerke wie der IT Infrastructure Library (ITIL) als auch des inter- nationalen Standards ISO/IEC 20000. Um die Planung und Einführung eines organisatorischen und technischen Konzepts für das LRZ zu er- möglichen, wurden 2009, in Nachfolge des bisherigen Arbeitskreises „ITSM“, die Arbeitskreise „Resolution“ und „Control“ gegründet. Der Arbeitskreis „Resolution“ hat zur Aufgabe, das Incident- und Problem- Management abteilungsübergreifend zu vereinheitlichen und zu optimieren. Der Arbeitskreis „Control“ ist mit der Einführung einer gemeinsamen Confi guration Management Database (CMDB) zur Do- kumentation der für die Service-Erbringung kritischen IT-Infrastruktur beauftragt. Darüber hinaus sollen Veränderungen an diesen Teilen der Infrastruktur in Zukunft unter die Kontrolle eines entsprechenden Change Managements gestellt werden. Parallel zu den Einführungsprojekten wird am LRZ auch weiterhin das Zertifi zierungs- und Lehrgangskonzept für IT-Service-Manage- ment nach ISO/IEC 20000 erfolgreich fortgesetzt. Inzwischen haben über 110 Mitarbeiter das Foundation Zertifi kat nach ISO/IEC 20000 er- halten. Darüber hinaus wurden 2009 erstmals Schulungen auf dem Professional Level für Prozessmanager und Mitglieder der beiden Ar- beitskreise angeboten, um das prozessspezifi sche Wissen zu vertiefen. Mehr als zehn Personen besitzen bereits ein entsprechendes Zertifi kat.

D-Grid Das LRZ kooperiert mit der LMU München, d.h. dem MNM-Team im vom BMBF seit September 2005 geförderten D-Grid Projekt, in dem eine nachhaltig nutzbare Basis-Grid-Infrastruktur entwickelt wurde. Das Grid virtualisiert dabei Daten-, Informations- und Rechendienste, indem es die technischen Details der konkreten i.a. verteilten Realisie- rung hinter Benutzeroberfl ächen verbirgt. Neben dieser Virtualisie- rung ist die kooperative Nutzung heterogener Ressourcen ein Schlüs- selelement der Forschung. Im Jahr 2009 wurde über die Anträge im 3. Call entschieden. Das LRZ hatte sich hierbei an drei Anträgen beteiligt, diese Anträge wurden alle bewilligt und befi nden sich mittlerweile bereits in Umsetzung. Im GIDS-Projekt, in dem das LRZ das Konsortium leitet, geht es um den Aufbau eines Grid-basierten, föderierten Intrusion Detection- Systems zum Schutz der D-Grid-Infrastruktur. Als Partner arbeiten das DFN-Cert in Hamburg und das Regionale Rechenzentrum Niedersach- sen in Hannover mit. Als assoziierte Partner konnten mit Stonesoft und Fujitsu Technologies zwei Unternehmen gewonnen werden. Das LRZ wird mit zwei Personen für 36 Monate gefördert.

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Im SLA4D-Grid Projekt wird eine Service Level Agreement-Schicht für das D-Grid entwickelt, mit deren Hilfe sich Dienstgütevereinbarun- gen über Grid-Dienste im D-Grid aushandeln, abschließen und prüfen lassen können. An diesem Projekt sind zwölf Partner beteiligt, das LRZ wird mit 24 Monaten bei einer Laufzeit von 36 Monaten gefördert. Das Projekt D-Grid Scheduler Interoperability (DGSI) hat zum Ziel, die in den verschiedenen Community Projekten entwickelten Sche- duler mit Hilfe eines Meta-Scheduler zu integrieren und damit eine einheitliche Schnittstelle für den Zugriff auf Ressourcen zu realisieren. Im Projekt sind zehn Partner beteiligt, das LRZ wird mit 13 Monaten bei einer Laufzeit von 36 Monaten gefördert. Das Teilprojekt D-MON, das sich mit der Interoperabilität von Mo- nitoring-Systemen über heterogene Middlewares hinweg sowie mit dem VO-zentrierten Monitoring befasste, wurde im Juli 2009 erfolg- reich abgeschlossen. Es wurde ein Monitoring-System entwickelt, das übergreifendes Monitoring über die drei D-Grid unterstützten Midd- lewares Globus, UNICORE und gLite ermöglicht. Außerdem bietet das System die Möglichkeit, VO-basierte Sichten auf das Monitoring zu re- alisieren und lokale Managementsysteme (realisiert am Beispiel von Nagios) anzubinden. Das System wird in Abstimmung mit der Fach- gruppe 2 des DGI-II am LRZ in die Produktion überführt und künftig für das gesamte D-Grid als zentrale Monitoring-Plattform betrieben. Das D-Grid Integrationsprojekt (DGI-2) wurde 2009 fortgeführt. Das LRZ ist als Kompetenzträger für die Middleware Globus im Fachgebiet 1–2: „Verteiltes Kompetenzzentrum Middleware“ beteiligt. Im Fachge- biet 2–3 wird der Betrieb der Ressourcen im D-Grid koordiniert und umgesetzt. Im Fachgebiet 2–4 wird eine einheitliche Betriebsumge- bung für Produktions-Jobs entwickelt. Desweiteren arbeitet das LRZ im Fachgebiet 3–3: „AAI/VO“ mit. Es beteiligte sich intensiv an der Wei- terentwicklung der sog. Referenzinstallation. 2009 wurde ein Technical Advisory Board (TAB) gegründet, das tech- nische Entscheidungen für den D-Grid Projektbeirat vorbereiten soll. Das LRZ ist wegen seines Globus Know-Hows im TAB vertreten.

Customer Network Management (CNM) Das CNM (Customer Network Management) Konzept, d.h. die Bereit- stellung von Netzinformationen in kundenorientierter Form, wird seit Anfang 2009 auch für das Netzmonitoring des LHC (Large Hadron Collider) Projekts eingesetzt. Auf dessen Tier0/Tier1-Netz sollen ca. 15 Petabytes jährlich übertragen werden. Für jede der Tier0/Tier1-Verbin- dungen können wichtige Kennzahlen verschiedener Netzschichten angezeigt und überwacht werden. Eine Karte visualisiert eine Übersicht über alle logischen Verbindun- gen zwischen Tier0- bzw. Tier1-Standorten, wobei der aktuelle Status durch die Farbe der Verbindung angezeigt wird. Es gibt einen Tier0-

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Standort (CERN) und elf Tier1-Standorte, verteilt über die ganze Welt. Für jede logische Verbindung können Ende-zu-Ende (E2E) Kennzahl- graphen von verschiedenen Netzschichten der letzten 24 Stunden an- gezeigt werden.

Géant2 E2E Link Monitoring Géant2 ist eine Weiterentwicklung des europäischen Wissenschafts- netzes, das ca. 30 nationale Wissenschaftsnetze verbindet. Neben klassischen IP-Verbindungen können im Rahmen des Géant2-Verbun- des auch End-to-End (E2E) Links eingerichtet werden. Ein E2E Link ist eine dedizierte optische Multi-Gigabit-Verbindung zwischen zwei Forschungseinrichtungen in einem oder mehreren Ländern. Zur Über- wachung der E2E Links wird am LRZ ein Monitoring-System (E2Emon) entwickelt, das den Zustand der Links und ihrer Teilstrecken in einer grafi schen Form darstellt. Das E2Emon System wird seit Anfang 2007 in der End-to-End Coordination Unit (E2ECU) eingesetzt, die zur Über- wachung von E2E Links eingerichtet wurde. Neben dem grafi schen User-Interface mit unterschiedlichen anwenderspezifi schen Sichten bietet das System offene Schnittstellen zur Integration mit anderen Netzmanagement-Werkzeugen. Ende 2008 wurden allein von der E2ECU über 30 produktive und weitere 14 sich in der Aufbauphase be- fi ndende paneuropäische E2E Links überwacht. Die im E2Emon Monitoring System realisierte Funktionalität deckt alle von der E2ECU spezifi zierten funktionalen Anforderungen ab. Im Jahr 2009 lag daher der Fokus überwiegend auf der Analyse der nicht- funktionellen Anforderungen, deren Umsetzung die Nutzerfreund- lichkeit des Systems verbessern soll. Derzeit werden die spezifi zierten Verbesserungen implementiert. Das nächste Release des E2Emon ist für Anfang 2010 geplant.

Géant2 I-Share Die Mitte 2007 etablierte Arbeitsgruppe I-SHARe (Information Sharing across multiple Administrative Regions) befasst sich mit der Unter- stützung von Service Management-Prozessen im Umfeld der Géant2- Kooperation. Das Endziel dieser Aktivität besteht in der Entwicklung eines Operation Support Systems (OSS), das die Zusammenarbeit der verschiedenen Betriebsgruppen durch den Austausch von domänen- übergreifenden Managementinformationen erleichtert. In der ersten Phase befasste sich die internationale Arbeitsgruppe, zu deren Kern auch LRZ-Mitarbeiter gehören, mit der Erfassung und Analyse in Géant2 existierender Betriebsprozesse. Auf dieser Basis wurde eine detaillierte Anforderungsanalyse erarbeitet. In der zwei- ten Phase dieses Projektes wurden zwischen Februar und Juni 2008 eine Softwarearchitektur für die I-SHARe Implementierung entwi-

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ckelt und das Kommunikationsprotokoll für die verteilten Architek- turkomponenten defi niert. Die entwickelten Konzepte wurden An- fang 2009 anhand des entwickelten Prototyps mit dem reduzierten Funktionsumfang im Betrieb evaluiert. Dabei wurden eine Reihe von Verbesserungswünschen geäußert, die in entsprechenden Evaluati- onsprotokollen dokumentiert wurden. Ab Mitte 2009 wurde an der Spezifi kation für das erste produktive I-SHARe-System gearbeitet. Da- bei wurden die Verbesserungsvorschläge berücksichtigt. Diese Arbeit wurde Ende September 2009 abgeschlossen. Derzeit wird die erste Produktions-Version von I-SHARe entwickelt, deren Release für Mitte 2010 geplant ist.

100GET-E3 Das 100GET-Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von 100 Gigabit/s Ethernet als Netztechnik für die nächste Generation von Transportnetzen. Ziel ist es, die Vorteile von Ethernet, geringe Kosten und einfache Nutzung, auch auf die Transportnetze zu übertragen. Im Teilprojekt E3, End-to-End Ethernet, widmet sich das LRZ der Entwick- lung von Managementkonzepten für Ende-zu-Ende Verbindungen auf Ethernetbasis über mehrere Domänen hinweg. Domänen sind in die- sem Fall verschiedene Provider oder verschiedene Technologien, auf denen Ethernet aufsetzen kann. Für das providerübergreifende Ma- nagement und für den Betrieb von providerübergreifenden Diensten wurden in Zusammenarbeit mit Nokia-Siemens Networks (NSN) und der TU Braunschweig Konzepte erarbeitet, insbesondere wie hierbei die Interaktion zwischen Managementschicht und Kontrollschicht ge- staltet werden kann. Zudem wird ein Adressierungsschema für eine weltweit eindeutige Kennzeichnung von Zugangspunkten zu Ether- netdiensten erstellt.

Abteilung „Hochleistungssysteme“ Onlinespeicher für Wissenschaft und Forschung

Am LRZ selbst und an den anderen Kommissionen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird gemeinsam nutzbarer, hoch ver- fügbarer und optimal gesicherter Speicher auf Basis der NAS-Techno- logie eingesetzt. Dieser Dienst steht als Grundversorgungsangebot auch der TU München und der LMU zur Verfügung. Der Dienst wurde zum Wintersemester 2008 im Rahmen des Groß- projekts IntegraTUM angeboten und ist mittlerweile in den Regelbe- trieb übergegangen. Am LRZ stehen seitdem Mitarbeitern und Stu- dierenden der TUM hochverfügbare Dateidienste zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Die stetig steigenden Nutzerzahlen zeigen, dass der Dienst gut angenommen wird. Auch an der LMU wird der

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Dienst auf der Basis von Einzelanforderungen von Fakultäten zuneh- mend genutzt. Um den zukünftigen Speicherbedarf zu decken, wurde 2009 ein Großgeräteantrag eingereicht und genehmigt sowie die Ausschrei- bung abgewickelt. Die Installation der Systeme erfolgt Anfang 2010.

Archiv- und Backupsysteme Der Umfang der in den Bandbibliotheken gespeicherten Daten wuchs 2009 von etwas über 5 PetaByte auf 9 PetaByte an. Es wurden daher in erheblichem Umfang neue Kassetten beschafft und die Bandlauf- werke des Hochleistungsarchivs durch neue Laufwerke ersetzt, die in der Lage sind, die Kassetten mit doppelter Kapazität (1 Terabyte statt 0,5 Terabyte) zu beschreiben. Der gesamte Datenbestand des Archivs wurde innerhalb von zwei Monaten auf das neue Format kopiert. Zusätzlich wurden sechs weitere Bandlaufwerke der neuesten LTO- Generation in einer der beiden älteren Bandbibliotheken installiert. Sie dienen gleichzeitig der Erprobung der neuen Technologie und dem Auffangen von Kapazitätsengpässen an diesen Systemen. Schließlich wurde Anfang des Jahres ein Großgeräteantrag zur Er- setzung des alten Archiv- und Backupsystems eingereicht und Mitte des Jahres genehmigt. Das beantragte System wurde im Herbst aus- geschrieben und soll Anfang 2010 in Betrieb gehen.

Langzeitarchivierung Auf dem Gebiet der Langzeitarchivierung führt die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek zu sehr effi zienten Ergebnissen, die den Beteiligten viel Zeit, Arbeit und Geld sparen. Neben den ge- meinsamen forschungsorientierten Arbeitsgebieten, wie z.B. im DFG geförderten Projekt BABS2 (Entwicklung eines skalierbaren und ver- trauenswürdigen Langzeitarchives) übernimmt das LRZ zunehmend auch die Rolle eines IT-Providers für die Bayerische Staatsbibliothek. Die Massendigitalisierung des urheberrechtsfreien Buchbestands der BSB durch Google hat in diesem Jahr deutlich an Fahrt aufgenom- men. Kontinuierlich wächst die Anzahl der gescannten Büchern, die am LRZ aufbereitet und archiviert wurden.

Höchstleistungsrechner in Bayern, HLRB II, sgi Altix 4700 Die Schwerpunkte der Arbeiten lagen 2009 auf der Stabilisierung des Betriebs, der Konsolidierung und Abrundung des Softwareangebotes sowie der Optimierung von Benutzerprogrammen. Das Angebot an Chemiesoftware und mathematischen Bibliotheken wurde erweitert. Neue Compilerversionen wurden getestet und installiert.

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Nutzung des Höchstleistungsrechners

Der Höchstleistungsrechner wurde 2009 (Jan.–Okt.) von Wissen- schaftlern aus folgenden Ländern genutzt (100 % = 55 Mio. CPU-h):

Land Anteil Bayern 45.1% Baden-Württemberg 17.1% Brandenburg 14.4% Nordrhein-Westfalen 6.8% Thüringen 4.4% Berlin 4.4% Hessen 2.4% Niedersachsen 2.1% Deutschland, sonstige 1.1% Spanien 1.0% Italien 0.6% Finnland 0.4% United Kingdom 0.2%

In dieser Statistik sind neben deutschen Bundesländern auch Staa- ten aufgeführt, die in DEISA (Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications) aktiv sind. Für die Projekte aus Deutsch- land, die in DEISA und/oder von virtuellen Organisationen in D-Grid durchgeführt wurden, kann kein eindeutiges Bundesland zugeordnet werden; sie wurden deshalb in einem eigenen Punkt „Deutschland“ zusammengefasst.

Nach institutioneller Zugehörigkeit der Projekte ergibt sich folgende Aufteilung:

Institutionelle Zugehörigkeit Anteil Universitäten 69.2% Helmholtz-Gemeinschaft 15.0% Max-Planck-Gesellschaft 10.8% DEISA 3.3% Leibniz-Rechenzentrum 1.7%

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Die Nutzung nach Fachgebieten gliedert sich folgendermaßen:

Fachgebiet Anteil Computational Fluid Dynamics 24.3% Physics – High Energy Physics 15.6% Astrophysics/Cosmology 13.7% Physics – Solid State 11.0% Chemistry 9.7% Biophysics/Biology/Bioinformatics 6.7% Informatics/Computer Sciences 2.8% Geophysics 2.5% Engineering – Electrical Engineering 2.5% Physics – others 2.4% Grid Computing 2.2% Meteorology/Climatology/Oceanography 2.1% Support/Benchmarking 1.7% Engineering – others 1.6% Environmental Sciences 1.2%

Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist vor allem ein deutlich ge- stiegener Anteil von Projekten aus dem Bereich Biowissenschaften zu erkennen

Linux-Cluster

Nach dem Ausbau des Clusters im Jahr 2008 waren für das Berichts- jahr im Wesentlichen Anstrengungen zur Konsolidierung der Betriebs- stabilität zu verzeichnen. Insbesondere beim parallelen Dateisystem Lustre konnten hierbei Verbesserungen erzielt werden; trotzdem kam es zu einigen größeren Störungen. Da das Ein/Ausgabe-Nutzungs- profi l für Lustre ungeeignet ist, wurde für Anfang 2010 eine Ablösung dieses Dateisystems durch NAS-basierten Speicher mit erheblich ver- besserter Metadatenleistung beantragt. Ein weiterer Problembereich ist die Konfi guration des Sun Grid Engine-Warteschlangensystems, wo die Integration weit gefächerter Anforderungen aus dem Cluster- Housing eine Herausforderung darstellt. Der Linux-Cluster einschließlich aller gehosteten Knoten umfasst mittlerweilen etwas mehr als 5.000 Prozessor-Kerne mit einer Spit- zenleistung von 51 TFlop/s sowie mehr als 750 TByte an Hintergrund- speicher.

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Software für Cluster und Höchstleistungsrechner

Im Software-Portfolio erfolgten Aktualisierungen und Erweiterungen; aus dem Bereich der Quantenchemie sind neue Releases von Gamess, Gaussian, Molpro, NWChem und VASP sowie zusätzliche Pakete wie Abinit oder Schrödinger zu nennen. Im Bereich der Entwicklungs- software sind Verbesserungen bei der Fortran 2003 und OpenMP 3.0 Unterstützung (Intel Compiler) sowie der direktivengesteuerten Pro- grammierung von Beschleunigerkarten (PGI Compiler) und neuere Versionen der Werkzeuge zur Fehlersuche und -behebung (Totalview, Forcheck, Valgrind) eingeführt worden.

Kurse im Bereich des Hoch- und Höchstleistungsrechnens sowie der Visualisierung Das Aus- und Weiterbildungsangebot konnte im Berichtsjahr erheb- lich erweitert werden; neben dem traditionellen, halbjährlich statt- fi ndenden Workshop zum parallelen Programmieren fanden auch ein siebentägiger Fortran-Kurs, mehrere eintägige Einführungen in Tools zur parallelen Performance-Analyse, mehrere Veranstaltungen zu spe- ziellen Themen aus dem Bereich der Visualisierung und der Nutzung von Visualisierungssystemen am LRZ, eine Einführung ins „Molecular Modelling“, ein Workshop zum parallelen Programmieren mit Skript- Sprachen sowie eine zweitägige Veranstaltung zur Programmierung von GPGPUs statt. Ein Teil der Vorträge wurde dankenswerterwei- se von externen Referenten, u.a. von den GCS-Partnerzentren HLRS (Stuttgart) und JSC (Jülich), gehalten.

Remote Visualisation Der Dienst „Remote-Visualisierung“ wird von den Benutzern sehr gut angenommen. Dies ist auch an der auf hohem Niveau liegen- den Auslastung der Hardware-Reservierungen abzulesen. Anwender mussten deswegen bereits temporär vom automatischen Reservie- rungssystem abgewiesen werden. 2009 wurden dedizierte Remote- Visualisierungs-Server für HLRB II und Linux-Cluster in Produktionsbe- trieb genommen. Insgesamt stehen den Anwendern nun drei Server mit zusammen 80 Cores und insgesamt zwölf Hochleistungsgraphik- karten zur Verfügung. Sämtliche Visualisierungs-Server sind auch per Grid-Zertifi kat benutzbar. Wegen der hohen Nachfrage nach GPGPU- Programmierung (speziell NVIDIA CUDA) wurde hierfür ein dedizier- tes CUDA Testsystem angeschafft. Ein neuer „Arbeitskreis Visualisierung“ wurde gegründet, der Teil- nehmer von LMU, TUM, FH und MPG zusammenbringt. Sie tauschen sich im monatlichen Rhythmus über interessante Neuentwicklungen aus und stellen aktuelle Projekte vor. In der jetzigen Planungsphase

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der neuen CAVE/Powerwall-Installation im LRZ-Neubau nahmen auch viele externe Gäste an einzelnen Terminen teil. Das LRZ war am 6. September mit einem Vortrag und Live-Demons- trationen „In-silico Experiments – Live from LRZ“ im Rahmen der Kon- ferenzreihe „Pixelspaces“ des Ars Electronica Futurelab in Linz vertre- ten. Besucher hatten die Möglichkeit, virtuelle 3D-Welten im Deep Space zu erforschen, einem 3D-Kino mit einer 16 m breiten und 9 m hohen Leinwand. Für die Demonstration simulierte das LRZ ein reales Experiment live im Computer („In-silico Experiment“). Dabei wurde die Simulation eines Protein-Moleküls mit mehr als 13.000 Atomen auf 500 Prozessoren des HLRB II gestartet. Jede Sekunde (nach ein paar hundert Simulationsschritten) wurden die neu berechneten Positio- nen sämtlicher Atome von Garching nach Linz übertragen und dort in Stereo 3D visualisiert. Die Simulation reagierte sofort auf Änderungen von Eingabeparametern und berechnete die neuen Atom-Bewegun- gen, was in Linz live zu sehen war.

Auf der 16 m breiten und 9 m hohen Leinwand des Deep Space wurde die interaktive Molekulardynamik-Simulation eines Proteinmoleküls live in Stereo 3D gezeigt, mit einer Online-Verbindung zum Höchstleistungsrechner HLRB II

Server-Virtualisierung

Der gemeinsame Betrieb mehrerer virtueller Serverinstanzen auf derselben physischen Serverhardware ermöglicht eine äußerst fl e- xible und sehr effi ziente Nutzung von Ressourcen. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Energieeffi zienz von Servern durch das LRZ geleistet. Der Einsatz von VMware ESX zur Servervirtualisierung wur-

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de daher im Berichtsjahr zu einem strategischen Baustein der LRZ-IT- Infrastruktur ausgebaut. Um künftig den Betrieb von virtuellen Kun- den-Serverinstanzen auf LRZ-Servern allen satzungsmäßigen Kunden des LRZ anbieten zu können, wurde das bestehende Virtuali sierungs - cluster im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung um insgesamt 32 8-Kern-Server-Blades der Firma Hewlett Packard erweitert. Der of- fi zielle Start dieser Dienstleistung ist für Anfang 2010, nach erfolgrei- cher Abnahme der neuen Hardware, geplant.

Projekte Durch zusätzliche Projektstellen kann zum ersten Mal seit vielen Jah- ren die Personalsituation in der Gruppe Hochleistungsrechnen als einigermaßen befriedigend bezeichnet werden. Daher konnten auch etliche Aktivitäten, die über den reinen Betrieb der Rechner hinausge- hen, vorangebracht werden. Hier ist z.B. die Mitarbeit im Rahmen des internationalen Fortran-Standardisierungs-Komitees zu nennen. Seit dem 01.01.2009 wird am LRZ das Projekt ISAR (Integrierte Sys- tem- und Anwendungsanalyse für massivparallele Rechner) durch das BMBF gefördert. Die Aktivitäten des LRZ innerhalb von ISAR richten sich auf die automatische Detektion von Engpässen auf Programm- und Systemebene mit Hilfe des in der TUM entwickelten automati- schen Leistungsanalyse-Tools Periscope. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten einerseits auf Anwendung von Periscope auf den SeisSol- Code (Seismic Wave Propagation Solutions for Realistic 3D Media) und andererseits auf die Anbindung der Analyseagenten von Periscope an das vorhandene Monitorsystem des LRZ. Erste Testdurchläufe mit Peri- scope offenbarten Möglichkeiten zur Verbesserung des SeisSol-Codes. Weiterhin wurde mit der Spezifi kation von Leistungsengpässen auf Anwenderebene begonnen. Dazu ist die Anpassung des Agenten- systems, der Properties sowie der Suchstrategien von Periscope an die systemweite Leistungsanalyse notwendig. Mit Hilfe der im Pro- jekt entwickelten Tools sollten eine Erkennung von Fehlerzuständen und Ineffi zienzen innerhalb sehr großer Systeme sowie eine effektive Überwachung hochparalleler Anwendungen möglich sein. Im Rahmen des MAC (Munich Centre of Advanced Computing) ist das LRZ an dem Teilprojekt Effi cient Parallel Strategies in Computa- tional Modelling of Materials beteiligt. Strukturmethoden für Mole- küle, Cluster, lokale Modelle von Flächen und Feststoffen lassen keine homogene Parallelisierungsstrategie zu und leiden oft an Problemen bei der Skalierbarkeit. Dies wiederum schränkt Möglichkeiten in der Modellierung von chemischen Aspekten von komplexen Systemen wie Katalysatoren, nanostrukturierter Materialien sowie großen Kom- plexen in Lösung ein. Im Projekt wird ein neues Paradigma für die Pa- rallelisierung von Density Functional Theory (DFT) entwickelt. Das LRZ

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trägt durch Optimierung und Performance-Analyse auf HPC-Plattfor- men wie dem HLRB II bei. Im Rahmen des durch das Bayerische Staatsministerium für Wis- senschaft, Forschung und Kunst geförderten Kompetenznetzwerkes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern (KONWIHR-II) er- folgten am LRZ innerhalb des Projektes „OMI4papps: Optimierung, Modellierung und Implementierung hoch skalierbarer Anwendun- gen“ folgende Aktivitäten: Analyse der Performance und Anwend- barkeit neuer Programmiersprachen/-paradig men für hochparallele Systeme;Beurteilung von neuen Hardware-Architekturen, insbeson- dere von Beschleuniger-Systemen mit Grafi kkarten bzw. CELL-Pro- zessoren; Evaluierung der Entwicklungsumgebung RapidMind; Aus- wertung der am LRZ betriebenen umfangreichen Datenbank mit den Hardware-Performancecountern der Applikationen des HLRB II im Hinblick auf typische Speicherzugriffsmuster: Erweiterung der Bench- marksuite des LRZ, Erweiterung des Kursangebots des LRZ im Bereich neuer Programmiersprachen und GPGPU-Programmierung.

Gauß-Zentrum Die mit der Gründung des „Gauss Centre for Supercomputing“ (GCS) e.V. vorgesehene Zusammenarbeit der drei Höchstleistungsrechen- zentren in Deutschland (Jülich Supercomputing Centre, Leibniz-Re- chenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart) wurde weiter intensiviert. Im Juni 2009 konnte der erste gemeinsame Call des Gauß-Zent- rums für Large Scale Projects, das sind Projekte, die mehr aus 5% der Rechenzeit auf den jeweiligen Höchst leistungs rechnern verbrauchen, herausgegeben werden. Beim LRZ wurden drei solcher Projekte einge- reicht, die erfolgreich begutachtet wurden. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. H.-G. Hegering konnte GCS e.V. im Oktober als Geschäftsführer Dr. Claus Axel Müller (bisher Geschäfts- führer T-Systems SfR) gewinnen. Im November wurde der wissen- schaftliche Beirat des GCS e.V. auf einer gemeinsamen Sitzung des erweiterten Steuerkreises im BMBF Bonn konstituiert. GCS nimmt durch die hervorragende fi nanzielle Ausstattung durch den Bund und die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen in Europa eine führende Stellung im Bereich Hochleistungsrechnen – gemeinsam mit Frankreich – ein. Im Rahmen von PRACE entsteht mit den sechs „Hosting Members“ in Europa künftig eine leistungsfähige HPC-Infrastruktur für die Wissenschaft.

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PRACE

Das EU-Projekt PRACE („Partnership for Advanced Computing in Eu- rope“) soll Vorarbeiten zu einer europäischen, gemeinsam nutzbaren HPC-Infrastruktur leisten. Das LRZ beteiligt sich vorrangig an den Work Packages (WPs): • WP2 Organisational Concepts of the Research Infrastructure Der Schwerpunkt der Mitarbeit des LRZ liegt auf den Tasks 2 (Gover- nance Structure) und 4 (Peer Review Process), worin organisatori- sche Konzepte für die zukünftige HPC-Infrastruktur erarbeitet wer- den. • WP4 Distributed System Management • WP6 Software Enabling for PetaFlop/s Systems Das LRZ analysierte, optimierte und skalierte GADGET, ein Software- paket zur Simulation der Strukturbildung bei der Entstehung des Universums des Max-Planck-Instituts für Astrophysik. Die erzielten Ergebnisse und gewonnenen „Best Practices“ für die Portierung von GADGET auf Blue Gene/P, Power6 und Nehalem EP wurden in meh- reren Berichten dokumentiert. Bessere Skalierung und effi zientere Verwaltung von Hauptspeicher, wie sie in GADGET bereits vorliegen, sind notwendige Eigenschaften für zukünftige PetaFlop/s Systeme. Des Weiteren arbeitete das LRZ maßgeblich an einem Vergleich der Performance und Produktivität neuer Programmiersprachen für Pe- tascale-Rechner mit. Neben der Gesamtanalyse aller Sprachen war das LRZ für die Beiträge zu MKL, CUDA und RapidMind zuständig. • WP8 „Future PetaFlop/s Computer Technologies beyond 2010“ In WP8 hat das LRZ im Januar 2009 die Leitung des Arbeitspakets und den Vorsitz von STRATOS übernommen. STRATOS steht für „PRA- CE advisory group for STRAtegic TechnOlogieS“ und ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen PRACE Partner und Industriever- tretern im Bereich zukünftiger Technologien. Innerhalb des WP8 wurden neun Prototypen angeschafft, installiert und evaluiert. • PRACE-Prototyp 2009 wurde am LRZ ein hybrides Prototypsystem angeschafft, um die Eignung eines solchen Systems für den Jobmix am LRZ testen zu können. Der SGI Systemhybrid verbindet über ein Infi niband-Hoch- geschwindigkeitsnetz einen SGI ICE-Teil, bestehend aus dünnen Knoten mit jeweils 8 Nehalem-EP-Prozessorkernen, mit einem SGI UV-System, welches auf dicken ccNUMA-Knoten mit 256 Prozessor- kernen basiert. Das Gesamtsystem soll durch Larrabee- und Clear- Speed-Karten beschleunigt werden. Der ICE-Teil wurde Ende Juli in Betrieb genommen und intensiven Tests unterzogen. Der zweite Teil des Testsystems wird noch 2009 aufgestellt und ermöglicht es, auch die Performance hybrider Applikationen auf dem Gesamtsys- tem zu messen.

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Öffentlichkeitsarbeit und Ergebnisdarstellung

Wie auch in den vergangenen Jahren präsentierte sich das Leibniz- Rechenzentrum auf der Internationalen Supercomputing-Konferenz (ISC ‘09) in Hamburg und auf der Supercomputing Conference (SC ‘09) in Portland/Oregon mit einem Stand. Das LRZ zeigte u.a. eine Live-Demonstration zu Grid-Computing und Workfl ow Management aus dem Bereich der Astrophysik. Arbeiten und Aktivitäten mit dem Höchstleistungsrechner werden zweimal pro Jahr in dem vom Gauß- Zentrum herausgegebenen Magazin „InSiDe – Innovatives Supercom- puting in Deutschland“ veröffentlicht. Im Dezember 2009 fand der HLRB-Reviewworkshop statt, für den 66 Beiträge für den Workshop und den daraus entstehenden Berichts- band eingereicht wurden.

Grid-Aktivitäten Das LRZ ist aktiv an den nationalen und internationalen Grid-Projek- ten DEISA2, PRACE, D-Grid und LHC-Grid (LCG) beteiligt. Bis auf DEI- SA2 sind diesbezügliche Aktivitäten bereits in anderen Abschnitten beschrieben. Die lokale Grid-Benutzerverwaltung GUA (Grid User Administra- tion) wurde an die Erfordernisse von D-Grid angepasst. Dazu wurde ein neuer Adapter geschrieben, der nun automatisch die D-Grid-weit zentral verwalteten Benutzerkonten der etwa 27 virtuellen Organisa- tionen in die LRZ Benutzerdatenbank einträgt. Mittlerweile verwaltet das LRZ über 1.569 Grid-Accounts (im letzten Jahr waren es 750). Etwa 5% der HLRB II Rechenleistung sowie ein erheblicher Teil der Rechen- leistung des Linux Clusters werden über Grid-Middleware von den Wissenschaftlern abgerufen. Dazu wurde am LRZ eine Grid-Schulung für Münchner Wissenschaftler organisiert. Das LRZ initiierte, neben Beteiligungen an vielen anderen EU-Projektvorschlägen, ein Proposal „Initiative for Globus in Europe, IGE“ für das 7. EU Rahmenprogramm, um die Belange der europäischen Benutzer stärker in dieser führen- den Grid-Middleware zu repräsentieren. Der Arbeitskreis Grid-Computing (AK Grid) am LRZ widmete sich 2009 besonders der neuen Grid-Technologie „Cloud Computing“.

DEISA Das Projekt eDEISA wurde Ende Mai mit großem Erfolg abgeschlossen. Die im Rahmen von eDEISA und DEISA2 fortentwickelte Infrastruktur wurde weiter betrieben, verbessert und erweitert. Dazu zählen die Software-Upgrades von Globus und INCA und Hilfe bei der Produk- tivführung von Globus an verschiedenen DEISA-Standorten. Das LRZ

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führte für DEISA-Benutzer je eine Globus-Schulung in Jülich und in Amsterdam durch. Im Rahmen der DEISA Extreme Computing Initiative (DECI) wurden neun Projekte am LRZ betreut und 11 externe Projekte unterstützt, die am LRZ durchgeführt wurden. Für den DECI-Call 2009 wurden über das LRZ sechs Projekte eingereicht, von denen vier akzeptiert wurden.

Abteilung „Zentrale Dienste“ Softwarelizenzen

Im Jahre 2009 wurde nach langen, zähen Verhandlungen ein neuer Softwarelizenzvertrag mit der Firma Microsoft abgeschlossen. Stell- vertretend für das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und in Absprache mit den bayerischen Universitäten, Hochschulen und Universitätsklinken führte das LRZ die Verhandlun- gen und schloss mit Microsoft einen neuen Vertrag Select-Plus für For- schung und Lehre ab, der es auch in den nächsten Jahren ermöglichen wird, die Einrichtungen dieses Ministeriums einschließlich der Univer- sitätskliniken, Bibliotheken, Museen usw. zu sehr günstigen Konditio- nen mit Microsoft-Software zu versorgen. Im vorausgegangenen Jahr wurde prototypisch der Download des Programms Mindmanager vollständig automatisiert. Dieser Weg der Softwareversorgung wurde sehr gut angenommen und intensiv ge- nutzt und hat sich bestens bewährt. Das Verfahren soll zukünftig auf weitere Produkte ausgeweitet werden.

Öffentlichkeitsarbeit Das LRZ trug zur Ausstellung „Helle Köpfe“ im Bayerischen Haupt- staatsarchiv sowie zum Tag der Offenen Tür anlässlich des 250-jähri- gen Jubiläums der Akademie bei und war auch an den Feierlichkeiten anlässlich des 85. Geburtstages von Prof. Dr. F.L. Bauer beteiligt. Die allgemeine Öffentlichkeit nutzte bei den Münchner Wissen- schaftstagen sowie beim Tag der Offenen Tür auf dem Forschungs- campus Garching die Gelegenheit, das LRZ einschließlich des Rechner- gebäudes zu besichtigen. Auch das Angebot zum Girls’ Day war erneut ausgebucht. Das starke Interesse an den Aktivitäten des LRZ zeigen neben den mehr als 3.000 Besuchern, die bei über 250 Führungen durch das Rechnergebäude geführt wurden, insbesondere die Besu- che hochrangiger Politiker, u.a. Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch, Staatssekretär Josef Pschierer, der Mitglieder des Landtagsausschus- ses für Hochschule, Forschung und Kultur und des Landtagsarbeits- kreises Wissenschaft und Forschung der SPD-Fraktion sowie einer großen Anzahl von nationalen und internationalen Wissenschaftler-

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Delegationen. Darüber hinaus wurde in den Medien erneut häufi g und positiv über das LRZ berichtet.

Erweiterung des LRZ (Rechnerwürfel und Institutsgebäude) Die Hauptnutzfl äche der Rechnerräume wird um mindestens zwei Drittel, die Elektro- und Kühlkapazität auf insgesamt etwa das Fünffa- che wachsen. Diese Erweiterung gilt als Voraussetzung für die nächste Generation von Supercomputern und soll es gleichzeitig ermöglichen, deutsche Pläne bezüglich Supercomputing im europäischen Rahmen des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) mit dem LRZ als Standort eines Petafl ops-Rechners zu verwirklichen. Die Energie- und Kühlungsversorgung soll unter Beachtung der Randbedingungen und des Zeitdrucks noch eher konventionell ausge- führt werden. Die Serverkühlung wird überwiegend Wasserkühlung in Form von „Umluftkühlung am Rack“ sein. Freie Außenluftkühlung soll jedoch in größerem Umfang als bisher umgesetzt werden. Erste Über- legungen zu sog. „Heißwasserkühlung“ (> 35°C Zulauftemperatur) für den Bereich des SuperMUC werden angestellt und die Möglichkeiten auf Anbieterseite dafür ausgelotet. Da die SuperMUC-Ausschreibung auch die Betriebskosten einschließlich Strom- und Kühlungsaufwän- dungen über fünf Jahre umfasst, soll den Anbietern ein Anreiz zum Stromsparen auch insofern gegeben werden, als das LRZ den für die Kühlung des Rechners angesetzten Stromfaktor (standardmäßig 40% des Strombedarfs für die IT selbst) bei entsprechend günstigerer Küh- lungsart günstiger ansetzt. Verbunden mit der Erweiterungsmaßnahme soll das LRZ einen ei- genen 20 kV-Anschluss ans nächste Umspannwerk erhalten und zu- künftig nicht mehr über den TUM-Campus versorgt werden.

Energieeffi zienz Der hohe und demnächst nochmals kräftig ansteigende Energiever- brauch des LRZ für seine Server, seinen Höchstleistungsrechner und dessen Kühlungsinfrastruktur verlangt es, neben den üblichen „Green IT“-Pfaden besonderes Neuland zu erkunden. Das für Umwelt und Bud- get eminent wichtige Thema Energieeffi zienz wurde mit mehreren Maßnahmen vertieft. Hierzu wurde ein Effi zienz-Gutachten vom Faci- lity-Management-Betreiber mit Einsparvorschlägen für den Bestands- bau erstellt sowie zusätzlich ein Ingenieurbüro eingeschaltet. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur energiebewussten internen Gestal- tung der Rechnerräume ergriffen. Unter dem Stichwort „Trennung von Warm- und Kaltluftströmen“ wurden ungenutzte Kaltluftströmungen bzw. Mischströmungen unterbunden: Abdichten von Doppelboden- auslässen, Schließen von Lücken (Warm-/Kaltluftkurzschluss wege) innerhalb und zwischen Serverschränken, stellenweise Einhausung

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von Kaltluftführungen zu heißen Racks und Servern. Die LRZ-Energie- effi zienz (sog. PUE-Faktor – „Power Usage Effi ciency“) liegt aktuell bei etwas mehr als 1,4. Das bedeutet: die Gesamtenergieaufnahme des Rechnergebäudes verhält sich zu der den IT-Racks selbst zugeführten Energie wie etwa 1,4:1. Das ist bereits ein ziemlich niedriger Faktor, der allerdings mit dem Erweiterungsbau noch einmal gesenkt werden soll. Insbesondere für den Größtverbraucher SuperMUC muss jede neue Entwicklung so früh wie möglich genutzt werden. Der Stromverbrauch der LRZ-Server lag am Jahresende 2008 bei ei- nem Leistungswert von insgesamt 1.480 KW. Dabei entfi elen auf den Höchstleistungsrechner 1.050 KW, auf Netz- und Server 380 KW sowie auf Daten- und Archive etwa 50 KW.

Gebäudemanagement und Gebäudebetrieb Die Infrastruktur an Elektrizität und Kühlung als wichtigste Aufgabe konnte stabil betrieben werden. Hier waren keine Betriebsunterbre- chungen zu verzeichnen. Neben den Standardaufgaben der Hausbewirtschaftung und des Hausbetriebes konnten die verbliebenen Mängel und offenen Wün- sche an die Ausstattung des Neubaus aus dem Jahr 2006 wesentlich reduziert werden.

Personalausstattung Die 2009 auslaufende Alterszeitregelung haben 16 Mitarbeiter des LRZ in Anspruch genommen. Hierdurch kommt es in der nächsten Zeit zu einer deutlichen Mehrbelastung, wenn es nicht gelingt, rechtzeitig für Ersatz zu sorgen. Besonders betroffen ist der Bereich des Gebäudema- nagements und der Hauswerkstätte, der zusätzlich durch den plötzli- chen Tod eines Mitarbeiters eine große Lücke hinnehmen musste und durch das Erweiterungsbauvorhaben zunehmend belastet wird. Im LRZ waren Ende 2009 155 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 7 % mehr als Ende 2008; außerdem waren 36 wissenschaftliche und stu- dentische Hilfskräfte tätig (+ 9 %). Diese Veränderung ergibt sich im Wesentlichen durch zusätzlich eingeworbene Drittmittelstellen und die Aktivitäten des LRZ als Ausbildungsbetrieb. Dies führte im Berichts- jahr zu immer dichterer Raumnutzung und Nutzungsumwidmungen bestehender Räume: Sonderarbeitsplätze für Kunden, ein Lagerraum und mittlerweile auch ein Teil der LRZ-Bibliothek mussten aufgelöst und zu Büroarbeitsplätzen umgestaltet werden. Entlastung wird hier erst ab Mitte 2011 durch das Erweiterungsgebäude geschaffen. Mit dem erfolgreichen Abschluss von sechs Promotionen, mehr als 50 Vorträgen auf Konferenzen und Fachtagungen sowie mit zahlrei-

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chen wissenschaftlichen Publikationen wurde auch der intensive Aus- bau der wissenschaftlichen Kompetenz des LRZ vorangetrieben.

Christoph Zenger, Victor Apostolescu

Veröffentlichungen am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) Allalen M., M. Brehm u. H. Stüben, „Performance of hybrid OpenMP/MPI and MPP parallelism for QCD simulations“. 7th Annual SGI User Group (SGIUG) Conference in San Antonio, Texas, October 21–23, 2009. Baur T., R. Breu, T. Kalman, T. Lindinger, A. Milbert, G. Poghos, H. Reiser u. M. Romberg, An Interoperable Grid Information System for Integrated Resource Monitoring based on Virtual Organizations. In: Journal of Grid Computing 7, Special Issue Interoperability (2009), 319–333. Benedict S., M. Brehm, M. Gerndt, C. Guillen, W. Hesse u. V. Petkov, Automatic Performance Analysis of Large Scale Simulations. In: Proceedings Europar 2009 Workshops – Parallel Processing, Delft August 2009. 2009. Beronov K., O. Dzhimova, T. Tolxdorff, M. Vossberg u. D. Krefting, Grid com- puting for detailed hemodynamics-simulation-based planning of endovascu- lar interventions. In: Studies in health technology and informatics. Hrsg. v. T. Solomonides, M. Hofmann-Apitius, M. Freudigmann, S.C. Semler, et al., Vol. 147, 2009. 82–91. Beronov K. u. N. Özyilmaz, Lattice Botzmann direct numerical simulations of grid-generated turbulence. Final Report on Project GGT0607. In: Nagel W.E., Kröner D.B., Resch M. (eds.): High Performance Computing in Science and En- gineering ‘09. Transactions of the High Performance Computing Center Stutt- gart 2009. Heidelberg/Dordrecht/London/New York 2009. Biardzki C. u. T. Ludwig, Analyzing Metadata Performance in Distributed File Systems. In: Parallel Computing Technologies: Proceedings of 10th International Conference, PaCT 2009, Novosibirsk. 2009. Biardzki C., Analyzing Metadata Performance in Distributed File Systems, Dis- sertation, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Januar 2009. Bisgaard C., H. Satzger, S. Ullrich u. A. Stolow, Excited-State Dynamics of Iso- lated DNA Bases: A Case Study of Adenine. In: ChemPhysChem 10 No. 1 (2009). Bode A. u. H.-G. Hegering, Informatik und Informationstechnik im Leibniz- Rechenzentrum. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 50–51. Bode A. u. C. Trinitis, Computer Hardware Development as a Basis for Nume- rical Simulation. In: 100 Vol of Notes on Num. Fluid Mech., NNFM 100. Hrsg. v. E.H. Hirschel, et al. Berlin 2009, 473–480. Borgeest R. u. A. Bode, Die Konsolidierung der Iuk Infrastruktur der TUM im Projekt IntegraTUM. In: Praxis der Informationsverarbeitung und Kommuni- kation, PIK 32 (2009) 1, 7– 15. Borgeest R. u. W. Hommel, Chance zur Vereinfachung: Hochschul-IT und Iden- tity Management. In: move Moderne Verwaltung (01/2009), K21 media, Tübin- gen, Februar 2009. – Multidimensional dynamic trust management for feder-

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Kommission für Geomorphologie

Im Mittelpunkt der Forschungen der Mitglieder der Kommission für Geomorphologie stehen die Eis- und Sandwüsten der Erde. In einem zweitägigen internationalen Symposium zum Thema „Wenn das Eis schmilzt und die Wüste wächst …“, das die Kommission zusammen mit der Kommission für Glaziologie im April des Berichtsjahres aus- richtete, sollten an Beispielen aus dem Alpenraum, den Polargebie- ten und den Wüsten der Erde Einblicke in bereits geleistete Arbeiten gegeben und auf die Herausforderungen der Zukunft hingewiesen werden. Gleichzeitig wurden mit dieser Veranstaltung die Verdienste von Horst Hagedorn, Oskar Reinwarth und Hermann Rentsch gewür- digt, deren Namen eng mit den Arbeiten der beiden Kommissionen verbunden sind. Horst Hagedorn, der derzeitige Vorsitzende beider Kommissionen, forschte viele Jahrzehnte in der Zentralen Sahara und ist Mitbegründer der Forschungsstation ‚Bardai‘ im Tibesti-Gebirge. Oskar Reinwarth war von 1962 bis zum Eintritt in den Ruhestand wissenschaftlicher Mitarbeiter und organisatorischer Leiter der Kom- mission für Glaziologie. Hermann Rentsch schuf als Vermesser über Jahrzehnte die Kartengrundlagen für die Arbeiten der Kommission für Glaziologie. Leider verstarb er völlig unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit einige Wochen vor dem Symposium. Das Symposium war in drei Blöcke unterteilt: Eiswüsten, Sandwüs- ten und Vermessung. Jeder Block war thematisch einem der zu Ehren- den zugeordnet und bestand aus zwei Vorträgen, gehalten von einem wissenschaftlichen Wegbegleiter des Ehrengastes bzw. von einem

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Kollegen, der aktuell auf dem Gebiet tätig ist. Die Gesprächsleitung übernahm Christian Schlüchter vom Geologischen Institut der Univer- sität Bern, langjähriges Mitglied der Kommission für Geomorphologie und den Arbeitsgebieten beider Kommissionen eng verbunden. Nach der Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten der Akade- mie, eröffnete Bruno Messerli vom Geographischen Institut der Uni- versität Bern die Tagung mit einem Überblick über Kälte- und Trocken- grenzen und die Gründe für das große Interesse der Wissenschaft an diesen Grenzen, die sich z.B. durch Klimaeinfl üsse in unterschiedlicher Weise verändern können. Einer der Wissenschaftler, die sich am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit solchen Veränderungen beschäftigten, ist Hans Oer- ter, Wegbegleiter von Oskar Reinwarth. Er berichtete über die im Jahr 1957/58 begonnenen Aktivitäten der Internationalen Glaziologischen Grönlandexpedition, an der Oskar Reinwarth teilnahm. Diese Expedi- tion war einer der Auslöser für die Intensivierung der glaziologischen Forschungen in Deutschland. Christoph Mayer, heute als Geophysiker bei der Kommission für Glaziologie tätig, berichtete anschließend über die Weiterentwicklung der Methodik in der glaziologischen For- schung, beginnend mit den Oberfl ächenbeobachtungen des 19. Jahr- hunderts bis hin zu den heutigen geophysikalischen Methoden, die das Wissen über die internen und basalen Vorgänge in Eiskörpern erst ermöglicht haben. Während der Kaffeepause konnten die Besucher an den „Markt- ständen der Wissenschaft“ im Gespräch mit Mitarbeitern, Mitgliedern sowie Freunden der Kommissionen und anhand von praktischen Bei- spielen Interessantes aus dem Forschungsalltag von Geomorpholo- gen und Glaziologen erfahren. Danach folgte ein öffentlicher Abend- vortrag von Wolf Dieter Blümel, Universität Stuttgart und Mitglied der Kommission für Geomorphologie, mit dem Titel „Vom Polareis zur Hitzewüste“ der so regen Zuspruch beim Publikum fand, dass der Ple- narsaal als „ausverkauft“ gelten konnte. Den Themenblock „Sandwüsten“ eröffnete am nächsten Morgen Jörg Grunert, Universität Mainz und Mitglied der Kommission für Geo- morphologie, mit einem Vortrag über die Arbeiten der Forschungs- station „Bardai“ im Tibesti-Gebirge im Süden der Zentralen Sahara, gegründet im Jahr 1962. Ausgehend von den Erfahrungen im Tibesti- Gebirge, erkundete in späteren Jahren Hans-Joachim Pachur von der FU Berlin die Ostsahara, die als größter hyperarider Raum der Erde in den letzten 13.000 Jahren einem geradezu dramatischen Klimawan- del ausgesetzt war. Gerade auch in seinem Vortrag wurde deutlich, wie sich – aufgrund von klimatischen Veränderungen – Grenzen in Ex- tremgebieten verschieben können. Konrad Eder aus dem Fachgebiet Photogrammetrie und Ferner- kundung der TU München berichtete im Themenblock „Vermessung“ mit bewegenden Worten vom wissenschaftlichen Werdegang seines

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langjährigen Freundes Herrmann Rentsch, der eng verbunden war mit der Weiterentwicklung der photogrammetrischen Gletscherver- messung und deren praktischer Anwendung. Abschließend gelang es Petri Pellikka, Universität Helsinki und Mitglied der Kommission für Glaziologie, aufzuzeigen, dass mit Hilfe von „Remote Sensing“ sowohl Probleme der Landnutzung in Afrika als auch Gletscherveränderun- gen in den Alpen angegangen werden können. Den Schluss der Veran- staltung bildete ein „Bilderreigen aus dem Leben der Jubilare“, zusam- mengestellt von Ludwig Braun, dem Nachfolger von Oskar Reinwarth in der Kommission für Glaziologie. Alle Beteiligten zeigten sich sehr angetan von der rundum geglück- ten Veranstaltung, bei der sowohl ein wissenschaftlicher Überblick über globale Zusammenhänge zwischen den Eis- und Sandwüsten der Erde gegeben werden konnte, als auch ein sehr persönlicher Ein- blick in das Leben dreier Wissenschaftler, die verbunden sind durch die Neugier an Prozessen in der Natur, die Sorgfalt bei der Beobachtung und Messung dieser Vorgänge und die Weitergabe ihrer Erfahrungen an ihre Schüler und die wissenschaftliche Gemeinschaft. Im Anschluss an das Symposium fand die Jahressitzung der Kom- mission für Geomorphologie statt. Nach einem Resümee der gelunge- nen Veranstaltung, deren Organisation überwiegend in den Händen von Eva Samuel-Eckerle, Kommission für Glaziologie, gelegen hatte und den Berichten der anwesenden Mitglieder über ihre wissenschaft- lichen Arbeiten und Erfahrungen mit den neuen Studiengängen, stan- den vor allem die Beratungen über die Einwerbung von qualifi zierten Manuskripten für die Publikationsreihe „Relief Boden Paläoklima“ der Kommission im Mittelpunkt. Vor der Fertigstellung steht die Arbeit von Herrn M. Kehl mit dem Titel: „Quaternary loesses, loess-like sedi- ments, soils and climate change in Iran“. Da Habilitationsschriften im- mer seltener werden, wird sich das Herausgebergremium Strategien überlegen müssen, wie man den Kreis potentieller Autoren erweitern kann. Die Mitglieder der Kommission sind aufgefordert, hier möglichst bald Vorschläge zu machen. Um den Zyklus der jährlich stattfi ndenden, von der Kommission für Geomorphologie organisierten Symposia weiterzuführen, wurde an- gedacht, Ende April eine Veranstaltung zum Thema „Hang- und Talbo- dendynamik im Mittelgebirge“ anzubieten. Kollege Grunert erklärte sich bereit, die Veranstaltung am Geographischen Institut in Mainz zu organisieren und mit seinen Mitarbeitern im Anschluss an die Tagung eine Exkursion in den Taunus zu veranstalten, um die theoretisch vor- gestellten Fragenkomplexe an praktischen Beispielen zu veranschauli- chen. Mit einer Diskussion um allgemeinere Fragestellungen der Geo- morphologie endete die Jahressitzung.

Horst Hagedorn

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Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Blümel W.D., Wenn das Eis schmilzt und die Wüste wächst… In: Akademie Ak- tuell 4 (2009), 34–35. Samuel-Eckerle E. u. H. Hagedorn: Eis und Sandwüsten der Erde. Ein Bericht über das internationale Symposium am 23./24. April 2009 in der BAdW in München. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 32–33.

Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung

Die Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung be- gleitet die wissenschaftliche Arbeit des Bayerischen Forschungsinsti- tuts für Experimentelle Geochemie und Geophysik (Bayerisches Geo- institut) der Universität Bayreuth. Ziel des 1986 vom Freistaat Bayern gegründeten Instituts ist die Erforschung des Erdinnern mit experi- mentellen Methoden. Zur Beratung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Leitung der Universität Bayreuth und des Instituts hielt die Kommission Sitzungen am 16. und 17. April 2009 in Bayreuth und am 27. November 2009 in München ab. Sie ließ sich da- bei vom Institut über die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Pla- nungen berichten. Die Kommission berät das Institut insbesondere auch bei Personalentscheidungen wie der Neubesetzung vakanter Lehrstühle. Hierzu entsandte sie zwei ihrer Mitglieder in die Beru- fungskommission zur Neubesetzung der Professur für die Struktur und Dynamik von Geomaterialien. Prof. Tomoo Katsura von der Okaya- ma-Universität in Japan hat mittlerweile den Ruf auf diese Professur angenommen und wird im Januar 2010 seine Arbeit an der Universität Bayreuth beginnen. Viele Gesteine an der Erdoberfl äche und im Erdinnern entstehen durch die Kristallisation von Magmen. Das Gefüge dieser Gesteine, d.h. die Größe, Form und gegenseitige Anordnung der Kristalle, ent- hält eine Vielzahl wichtige Informationen über ihre Entstehungsge- schichte. Bisher ist es jedoch nicht möglich, durch Analyse der Gefüge quantitative Daten, beispielsweise über die Abkühlgeschwindigkeit der Magmen, zu gewinnen. Auch eine Vorhersage von Gefügen ist nicht möglich. Dies hängt damit zusammen, dass viele Details der Kristallisation von Magmen noch nicht voll verstanden sind. Aus Ana- logexperimenten mit Salzen bei niedriger Temperatur ist z.B. bekannt, dass das resultierende Gefüge manchmal keinerlei Hinweise auf die Frühstadien der Kristallisation mehr enthält – mit anderen Worten, es bilden sich gelegentlich Kristalle, die bei weiterem Abkühlen vollstän- dig verschwinden oder sich in andere Kristalle umwandeln. Am Bayerischen Geoinstitut wurde in den vergangenen Jahren erst- mals eine Apparatur entwickelt, mit der die Kristallisation von natür-

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lichen Magmen direkt unter dem Mikroskop in Echtzeit beobachtet werden kann. Kernstück dieser Apparatur sind optisch transparente Fenster aus Moissanit, Siliziumcarbid (SiC) in Edelsteinqualität. Dieses Material lässt sich in Form optisch durchsichtiger Einkristalle erst seit wenigen Jahren synthetisch durch Abscheidung aus der Gasphase herstellen. Bemerkenswert an Moissanit sind seine hohe Härte und seine extreme thermische und chemische Beständigkeit. In einer Hochtemperatur-Zelle mit Moissanit-Stempeln war es möglich, die Vorgänge bei der Kristallisation von Magmen während der langsa- men Abkühlung von 1300 ˚C direkt zu verfolgen. Hierbei konnten ei- nige bisher unbekannte Prozesse beobachtet werden. Eine große Rolle bei der Gefügeentwicklung spielt offenbar die Koaleszens von Kris- tallen – mehrere ursprünglich separate Kristalle wachsen bei der Ab- kühlung zu einem einzigen Kristall zusammen, dem man später seine Entstehung aus mehreren Keimen nicht mehr ansehen kann. Dieser Prozess ist wahrscheinlich eine wesentliche Ursache für das Versagen von bisherigen Methoden zur Vorhersage magmatischer Gefüge. Mit Hilfe der Moissanit-Zelle sind nun quantitative Untersuchungen der Kristallisation von Magmen bei der Abkühlung möglich. Da die Kris- tallisation von Magmen auch ihr Fließverhalten und damit den Me- chanismus von vulkanischen Eruptionen maßgeblich beeinfl usst, sind diese Untersuchungen von direkter praktischer Bedeutung. Zur Erforschung des tiefen Erdinnern sind Experimente unter sehr hohen Drücken notwendig. Der Fortschritt auf diesem Gebiet ist daher immer auch an neue apparative Entwicklungen geknüpft. Das Bayeri- sche Geoinstitut hat 2009 eine neuartige Hochdruckpresse mit sechs unabhängigen Stempeln und einer Presskraft von jeweils 800 Tonnen in Betrieb genommen. Mit dieser neuartigen Presse sollen einerseits an relativ großen Proben Experimente bis zu einer halben Million At- mosphären ermöglicht werden, andererseits erlaubt die Konstruktion der Presse mit mehreren völlig unabhängig bewegbaren Stempeln die Erforschung des Fließverhaltens von Materialien im tiefen Erdmantel. Extrem hohe Drücke lassen sich mit Diamantstempel-Apparaturen er- reichen, in denen die Probe zwischen den Spitzen zweier Diamanten komprimiert wird. Am Bayerischen Geoinstitut wurde hier vor kurzem ein neuer Rekord erzielt: Es gelang erstmals, einen statischen Druck von vier Millionen Atmosphären mit einer derartigen Zelle im Labor zu erzeugen. Dies ist mehr als der Druck im Zentrum der Erde und jen- seits des bisherigen Rekords von 3,3 Millionen Atmosphären, den ame- rikanische Forscher hielten. Gottfried Sachs

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Kommission für Ökologie

Ende Januar 2009 legte der langjährige Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hubert Ziegler aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Kommission nieder; zu seinem Nachfolger wurde Prof. Dr. Karl Stetter gewählt. Herr Ziegler gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kom- mission, seit 1987 leitete er sie in glänzender Weise und mit großem Sachverstand und Weitblick. Unter seinem Vorsitz fanden 39 Sympo- sien statt, für deren Veröffentlichung er die Reihe „Rundgespräche der Kommission für Ökologie“ begründete. Herr Ziegler verstarb am 17. Ap- ril 2009, kurz nachdem er noch aktiv an dem Rundgespräch über die ökologische Rolle von Pilzen teilgenommen hatte. Die Kommission ist Herrn Ziegler zu tiefem Dank verpfl ichtet. Das Rundgespräch „Ökologische Rolle von Pilzen“ fand am 23. März statt, organisiert von Prof. Dr. Andreas Bresinsky und Prof. Dr. Hubert Ziegler. Pilze spielen in den unterschiedlichsten Ökosystemen eine tragende Rolle. Sie leben heterotroph und nutzen verschiedene Ernäh- rungsstrategien. Als Mykorrhizapilze sind sie wichtige Lebenspartner unserer Waldbaumarten, aber auch der wichtigsten Kulturpfl anzen. Al- lein für die Entwicklung nachhaltiger, wasser- und nährstoffeffi zienter zukünftiger Agrarsysteme ist es daher zwingend nötig, die Mykorrhiza intensiv zu erforschen. Die Wurzelsymbiose trug in der Erdgeschichte wesentlich zu der umfassenden und erfolgreichen Landnahme durch Pfl anzen bei. Als Saprobionten zersetzen Pilze tote organische Mate- rie wie Zellulose und Lignin. Ohne diese Abbauleistungen würde die Biosphäre am „Biomüll“ ersticken: Global werden jährlich 200 Mrd. Tonnen Lignozellulose gebildet, die nach dem Absterben der Pfl anzen wieder abgebaut werden müssen. Mit ihrem Stoffwechsel sorgen Pil- ze aber nicht nur für den Abbau, sondern auch für die Synthese einer sehr großen Zahl verschiedenartigster Verbindungen, die ökologisch bedeutsam sind und vom Menschen in vielfältiger Weise genutzt wer- den können, z.B. als Antibiotika in der Medizin oder als Fungizide in der Landwirtschaft. Andererseits verursachen Pilze als Parasiten Schäden von erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung, indem sie andere Lebewesen – Pfl anzen, Tiere und den Menschen – befallen. Das Rund- gespräch beschäftigte sich mit verschiedenen Aspekten dieser Zu- sammenhänge, außerdem mit der Evolution von Basidiomyceten und den Aufgaben wissenschaftlicher Sammlungen in der heutigen Zeit. In der Schlussdiskussion wurde die unbefriedigende Lage und die Zu- kunft der Mykologie in Deutschland thematisiert. Die überarbeiteten Vorträge und Diskussionen, ergänzt mit einem taxonomischen und einem Schlagwortverzeichnis sowie einem Nachruf auf Herrn Ziegler, wurden im Dezember publiziert (s. unter Veröffentlichungen). Am 27. Oktober folgte das Rundgespräch „Bioaerosole und ihre Be- deutung für die Gesundheit“, organisiert von Prof. Dr. med. Erika von Mutius und Prof. Dr. med. Dennis Nowak. Den Hauptanteil des Aero-

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sols, d.h. der Mischung fester und fl üssiger Partikel in einem Gas, bil- den nicht die anthropogen erzeugten Teilchen, sondern solche natür- lichen Ursprungs, allen voran Meersalz, Bodenstaub und biologische Partikel. Letztere umfassen unterschiedlichste Teilchen biologischen Ursprungs, von Pollenkörnern mit 100 μm Größe (1 mm entspricht 1.000 μm) über Sporen mit 10 μm, Bakterien mit 1 μm bis zu Viren mit 0,01 μm und fein zerriebenem Material von noch geringerer Größe. Der erste Teil des Rundgesprächs befasste sich mit der Exposition. Dabei wurden Klimawandel und Luftqualität, die Bedeutung der Bioaerosole in der Atmosphäre und Änderungen im jährlichen Pollenfl ugmuster vorgestellt. Obwohl Bioaerosole bis zu einem Drittel des Gesamt- aerosols ausmachen können, ist ihre Rolle in Bezug auf die derzeitigen Klimaveränderungen nur unzureichend untersucht. Dazu kommen (noch) fehlende Standards für Messungen und Unsicherheiten bei ihrer (gesundheitlichen) Bewertung. Im zweiten Teil standen Effekte auf die Atemwege im Vordergrund. Je nach Größe können (Bio)Aero- sole unterschiedlich tief in die Atemwege eindringen. Von den oberen Atemwegen können sie über verschiedene Mechanismen wieder aus- geschieden werden. Von den Alveolen (Lungenbläschen) aus können sie in andere Organe transportiert werden, wobei die Translokation und Akkumulation von Nanopartikel-Aerosolen von deren Größe, Ma- terial- und Oberfl ächeneigenschaften abhängt. Wie aus großen euro- päischen Studien hervorgeht, führen Bioaerosole aus landwirtschaftli- chen Betrieben bei den direkt Betroffenen vor allem zu Kurzatmigkeit, Husten mit Auswurf und pfeifenden Atemgeräuschen. Noch im Um- kreis von 500 m Entfernung zu landwirtschaftlichen Betrieben wur- den bei den Anwohnern eine eingeschränkte Lungenfunktion sowie (nicht erkältungsbedingte) giemende Atemgeräusche nachgewiesen. Der dritte Teil behandelte Effekte von Bioaerosolen auf die Entstehung und Entwicklung von Allergien. Einerseits können z.B. Dieselrußparti- kel in Kombination mit Pollen die Allergieentstehung fördern, ande- rerseits kann eine frühkindliche Exposition einen Schutzfaktor für Al- lergien, Asthma und entzündliche Darmerkrankungen darstellen, wie bei Kindern, die auf dem Bauernhof aufwuchsen, gezeigt wurde. Dabei scheinen Mikroben, die in einem bestimmten Zeitfenster („Window of opportunity“) auf das Immunsystem einwirken, eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Veröffentlichung der überarbeiteten Vorträge und Dis- kussionen ist in Vorbereitung. Karl Stetter, Claudia Deigele

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Veröffentlichungen der Kommission Rundgespräche der Kommission für Ökologie. Hrsg. Bayerische Akademie der Wissenschaften. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München Band 35: Humus in Böden: Garant der Fruchtbarkeit, Substrat für Mikroorga- nismen, Speicher von Kohlenstoff. 2009. 144 S. Band 36: Ökologische Rolle der Flechten. 2009. 190 S. Band 37: Ökologische Rolle von Pilzen. 2009. 158 S.

Veröffentlichungen der Mitarbeiterin Deigele C., Flechten: Überlebenskünstler und Umweltzeiger. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 46–49. – Zus. mit L. Braun, H. Hagedorn u. E. Samuel-Eckerle, Unsere Umwelt im Blick. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 54–57. – Pilze und ihre Bedeutung für das Ökosystem. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 14–16.

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Klassenübergreifende Kommissionen

Kommission für Gebirgsforschung

Im Berichtsjahr wurde in der Plenarsitzung der Akademie am 13. Fe- bruar die Umbenennung des bisherigen „Wissenschaftlichen Komi- tees für Gebirgsforschung“ in „Kommission für Gebirgsforschung“ beschlossen. Es bleibt weiterhin das Bestreben der Kommission, klas- senübergreifend zu agieren und sowohl Vertreter der Naturwissen- schaften als auch der Geisteswissenschaften als Mitglieder zu haben. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht auch nach wie vor darin, die Erkenntnisse der Wissenschaften über den physischen und gesell- schaftlichen Zustand der Gebirge für die Öffentlichkeit verständlich zu machen. Dabei muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass zwischen Forschungsergebnissen und deren Interpretationen bis hin zu gewagten Prognosen streng unterschieden wird, besonders dann, wenn – wie jüngst im ICCP-Bericht geschehen – falsche bzw. überbe- wertete Daten an die Öffentlichkeit gelangen. Wie im Jahresbericht 2008 bereits erwähnt, war das ISCAR im Okto- ber 2008 an die BAdW herangetreten, ob sie im Jahr 2010 als Organisa- tor des AlpenForums fungieren könnte. Gerne war die Akademie dazu bereit, und nachdem das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit zusagte, den größten Teil der Kosten für die Veran- staltung zu tragen, stand einer Zusage nichts mehr im Wege. In einer Sitzung am 30. Januar 2009 wurde erörtert, wie die Kommission sich an der Durchführung des AlpenForums 2010 beteiligen könne, und es wurde beschlossen, die Kommission durch Zuwahl von Prof. Dr. Hans- Peter Bunge, Geophysiker an der LMU München und bereits Mitglied der BAdW, fachlich kompetent zu verstärken. Einem entsprechenden Vorschlag der Kommission stimmte das Plenum der Akademie eben- falls am 13. Februar 2009 zu. Das AlpenForum 2010 wird vom 6. bis 9. Oktober unter dem Motto „Die Alpen und ihre Metropolen“ in den Räumen der Akademie und der gegenüberliegenden Max-Planck-Gesellschaft stattfi nden. Das Thema ist für den Standort München wie geschaffen, weswegen bei der Tagung auch eine enge Kooperation mit der Stadt selbst ange- strebt wird, u.a. auch dadurch, dass geplant ist, Stadtoberhäupter von sechs Alpenmetropolen zu einer Podiumsdiskussion einzuladen. Da- neben sollen schwerpunktmäßig Themen aus den Bereichen Klima- wandel, Georisiken, Verkehr und Tourismus usw. behandelt werden. Die Vorbereitungen des wissenschaftlichen Programms und des orga-

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nisatorischen Ablaufs sind seit Frühjahr 2009 in vollem Gange. Neben der Frau Generalsekretärin und den fl eißigen Helfern in der Akademie wird sich Frau Samuel-Eckerle, Kommission für Glaziologie, um die Or- ganisation des AlpenForums 2010 kümmern. Horst Hagedorn

BAdW Forum Technologie Ständiger Ausschuss für Ingenieur- und Angewandte Naturwissenschaften

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften will im Rahmen ihres 2003 gegründeten Ständigen Ausschusses für Ingenieur- und Ange- wandte Naturwissenschaften mit der Bezeichnung „BAdW Forum Technologie“ ihren Sachverstand nutzen, um die Öffentlichkeit über Themen aus der Technik zu informieren. Stellungnahmen zu aktuellen technischen Fragestellungen waren in den ersten Jahrzehnten in der 1759 gegründeten Akademie recht häufi g. Die Technikwissenschaften werden in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften fächerüber- greifend durch das „BAdW Forum Technologie“ repräsentiert, in dem Physiker, Mathematiker, Chemiker, Informatiker, Ingenieure, aber auch Mediziner und Sozialpsychologen vertreten sind. Das Forum veranstaltet Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu technologierelevanten Themen von öffentlichem Interesse. Nach „Mobilfunk – Fakten, Nutzen, Ängste“, „Perspektiven der Energiewirt- schaft“ und „Medizintechnik: Möglichkeiten und Grenzen“ wurde im 2009 ein Symposium mit dem Titel „Navigation – geleitet wie von einer unsichtbaren Hand“ unter Federführung von Professor Rum- mel durchgeführt, das mit über 250 Teilnehmern auf großes Interesse stieß. Unterstützt werden die Symposien auch in Zukunft durch die Akademie und über den Stifterverband durch die Ulrich Neumann- Stiftung. Außerdem wurden 75 ausgewählte Abiturientinnen und Ab- iturienten bayerischer Gymnasium eingeladen, verbunden mit einem zweitägigen Aufenthalt in München mit Besichtigungen u.a beim DLR in Oberpfaffenhofen. Die Schüleraktion wurde initiiert und be- treut durch Professor Schwoerer und wird durch die „Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung“ fi nanziert. Für den 29. April 2010 bereitet Professor Abstreiter das Symposium „Nanowissenschaften“ vor. Das Forum behandelte auf Anregung von Professor Huber das The- ma „Naturwissenschaftlicher Unterricht in den Gymnasien“ und stell- te fest, dass der Physikunterricht (insbesondere nach der Umstellung auf G8) nicht mehr zu einem natur- bzw. ingenieurwissenschaftlichen Studium motiviert, weil der Zusammenhang zwischen Mathematik und Physik verloren geht. Im Gespräch mit dem Akademiepräsidium wurden geeignete Schritte zur Abhilfe erwogen. Joachim Hagenauer

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Kommission für Wissenschaftsgeschichte

Die Kommission für Wissenschaftsgeschichte an der Bayerischen Aka- demie der Wissenschaften wurde am 24. Oktober 2008 als klassen- übergreifende Kommission eingerichtet. In ihren Aufgabenbereich fal- len alle wissenschaftshistorischen Unternehmungen der Akademie, u.a. Veranstaltungen sowie die Herausgabe einer Publikationsreihe mit Beiträgen zur Wissenschaftsgeschichte. Die Wissenschaftsgeschichte erforscht die Entstehung und Ent- wicklung der wissenschaftlichen Disziplinen mit Hilfe historischer Methoden. Die Fächer, deren Genese untersucht wird, können aus dem Bereich der Geistes-, Natur- oder Ingenieurwissenschaften stam- men, jedoch wird der Begriff „Wissenschaftsgeschichte“ im universi- tären Bereich vor allem für die Geschichte der Naturwissenschaften (History of Science) und der Medizin (History of Medicine) verwen- det. Lange Zeit ging die Wissenschaftsgeschichte von linearen Fort- schrittsmodellen aus und beschränkte sich im Wesentlichen auf die deskriptive Deutung historischer Schriftzeugnisse und Artefakte mit den Mitteln der jeweiligen Wissenschaftsterminologie. Inzwischen ist sie in historisch-kritische Diskurse eingetreten und bemüht sich, die Wissenschaften in ihren Erkenntnis- bzw. Verfahrensweisen und Ziel- setzungen zu analysieren, wobei sie auch Erträge anderer Disziplinen – neben historischen auch politologische, sozial- und kulturwissen- schaftliche und philosophische – einbezieht. Die Kommission für Wissenschaftsgeschichte betreut als erstes For- schungsvorhaben das Akademienprojekt „Frühneuzeitliche Ärztebrie- fe“. Dieses Projekt nahm im Januar 2009 in den Räumen des Instituts für Medizingeschichte in Würzburg die Arbeit auf. Auf eine Laufzeit von 15 Jahren angelegt, hat sich die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Michael Stolberg die systematische Erschließung der zahlrei- chen, über viele Bibliotheken und Archive des In- und Auslands ver- streuten frühneuzeitlichen Ärztebriefe zur Aufgabe gemacht. Damit soll nicht nur der medizinhistorischen Forschung im engeren Sinne eine wertvolle Quellengrundlage an die Hand gegeben werden; zu- mal im 16. und 17. Jahrhundert, vor der Entstehung des wissenschaft- lichen Zeitschriftenwesens, bieten Ärztebriefe einmalig detaillierte Aufschlüsse über die Entstehung, Verbreitung und Resonanz von neu- en Theorien und Praktiken ebenso wie über professionelle Netzwerke und den praktischen ärztlichen Alltag. Als Zeitgenossen und als Mit- glieder der gebildeten, überwiegend städtischen Schichten sind die Briefe auch von großem Interesse für die Sozial- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Sie können beispielsweise zur Erforschung der konfessionellen Debatten oder des frühneuzeitlichen Kalenderstreits ebenso herangezogen werden wie für die Untersuchung von Ehe- leben und Kindererziehung.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 441919 331.05.20101.05.2010 117:24:117:24:11 420 Kommissionsberichte

Ein wesentlicher erster Arbeitsschritt war es in den ersten Mona- ten, ein den komplexen Erschließungs- und Recherche-Aufgaben ge- nügendes, OPAC-fähiges Datenbanksystem einzurichten. Glücklicher- weise konnte hier die Firma Astec, die die Datenbank des Marbacher Literaturarchivs und, darauf aufbauend, die große deutschsprachige Autographendatenbank „Kalliope“ entwickelt hat, für eine Kooperati- on gewonnen werden. Das „Kalliope“-Programm wurde an die speziel- len Ziele und Bedürfnisse des Projekts anpasst, und bereits nach kurzer Zeit konnten die ersten Briefe aufgenommen und in der Folgezeit ar- beitsgruppenintern die Aufnahme-Modalitäten für unterschiedliche Typen von Briefen und Erschließungskategorien zunehmend verfei- nert und standardisiert werden. Die Öffnung eines allgemein zugäng- lichen externen OPAC-Zugangs ist für 2011 vorgesehen, wenn eine aus- reichende Zahl von Briefen aufgenommen sein dürfte, um Recherchen durch auswärtige Forscher lohnend erscheinen zu erlassen. Zeitlich parallel wurde die Digitalisierung Tausender im Vorfeld identifi zierter Briefe in die Wege geleitet und mit der systematischen Suche nach weiteren Briefbeständen begonnen. Gedruckte oder über das Internet zugängliche Handschriften- und Autographenkataloge wurden durchgesehen, zahlreichen Hinweisen zu einzelnen Briefen und Briefbeständen in der älteren und neueren Forschungsliteratur zu einzelnen Ärzten wurde nachgegangen, und in über einem Dutzend Einrichtungen wurde vor Ort systematisch nach Ärztebriefen gesucht, bis hin zur blattweisen Durchsicht einzelner Medizinalia-Mischbe- stände in städtischen, staatlichen und universitären Archiven. Meh- rere tausend weitere, bislang unbekannte oder unbeachtete Briefe konnten im Zuge dieser Arbeiten ausfi ndig gemacht werden. Im Laufe des Jahres hat die personell im Sommer 2009 vervollstän- digte Arbeitsgruppe bereits Hunderte von Briefen eingehend bear- beitet und mit Regesten erschlossen, darunter eine größere Zahl von Briefen berühmter Ärzte wie Joachim Camerarius, Adolph Occo und Johannes Crato, aber auch solche von Ärztepersönlichkeiten, die bis- lang in der Forschung kaum namentlich bekannt waren. Diese Arbeit birgt immer wieder nicht nur auf paläographischer und philologischer Ebene – die meisten Briefe sind auf (Neu-)Latein geschrieben – erheb- liche Herausforderungen, sondern ist auch mit einigem Rechercheauf- wand verbunden, da neben den jeweiligen Verfassern und Adressaten auch die erwähnten übrigen Personen, Werke und Geschehnisse iden- tifi ziert werden müssen. Dank eines strukturierten Zugriffs, mit Kon- zentration auf einzelne, in der ein oder anderen Hinsicht besonders vielversprechende Bestände oder Briefschreiber sind auch schon ers- te Forschungsergebnisse inhaltlicher Art entstanden, die in Bälde in Form von Vorträgen und Artikeln veröffentlicht werden sollen.

Menso Folkerts, Michael Stolberg

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Werner Heisenberg Vorlesungen

Die Werner Heisenberg Vorlesungen fördern, der Verpfl ichtung ihres Namens entsprechend, die Besinnung auf die Grundlagen wissen- schaftlicher Arbeit. In ihrem Rahmen sollen nicht nur neue Erkenntnis- se in den einzelnen Wissenschaften vermittelt werden; zu ihren Zielen gehören die unmittelbare, internationale Diskussion von Grundsatz- fragen und die Förderung der gegenseitigen Verständigung von Na- tur- und Humanwissenschaften. Dazu laden die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Carl Friedrich von Siemens Stiftung, be- ginnend am 19. Mai 1976, gemeinsam ausländische Gelehrte ein, über ihre Forschungen zu sprechen und anschließend zum Gespräch zur Verfügung zu stehen. Die Vorlesungsreihe wurde 2009 in den Räumen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung am Südlichen Schlossrondell in Nymphenburg wieder mit zwei Veranstaltungen fortgesetzt: Am 18. Mai 2009 setz- te sich Prof. Dr. Michael Friedman, Stanford University, USA, in seinem Vortrag über „Scientifi c Rationality after Kuhn“ mit Thomas S. Kuhns Konzeption der wissenschaftlichen Revolutionen auseinander. Die Leitung des Abends hatte Prof. Dr. C. Ulises Moulines, Ludwig-Maxi- milians-Universität München. Am 4. November 2008 sprach Prof. Dr. David Pilbeam, Harvard University, Cambridge, MA, USA, über „A Half- Century of Thinking about Human Origins“. Durch den Abend führte Prof. Dr. Bert Hölldobler, Universität Würzburg. Damit haben im Rahmen dieser gemeinsamen Veranstaltungsreihe insgesamt 89 Vorlesungen stattgefunden.

Eva Regenscheidt-Spies

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Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Der Gesellschaft gehörten zum Stichtag am 1. Oktober 2009 239 Mit- glieder an, davon waren 30 Firmenmitgliedschaften und 209 Einzel- mitglieder. Der prozentuale Anteil der Firmenmitgliedschaften ist da- mit gegenüber dem Stichtag des vergangenen Jahres zwar nur leicht gesunken, jedoch liegen vier weitere Kündigungen von Firmen zum Ende des Berichtsjahrs vor. Damit setzt sich die seit Jahren, allerdings dem allgemeinen Trend entsprechende, tendenziell negative Entwick- lung bei den Firmenmitgliedschaften fort. Gegenüber 1997, als der Ge- sellschaft noch 52 Unternehmen angehörten, wird sich deren Anteil exakt halbieren; eine Umkehr dieses Trends ist nicht zu erwarten. Am 16. November 2009 fanden die Mitgliederversammlung und die Sitzung des Vorstands der Gesellschaft statt. Die Versammlung wähl- te Herrn Dr. Wolfgang Sprißler und Herrn Dr. Reinhard Wieczorek nach Ablauf der dreijährigen Amtszeit erneut in den Vorstand, der sie in ih- ren Funktionen als Vorsitzender und Schriftführer bestätigte. Die Gesellschaft unterstützte im Berichtsjahr wieder zahlreiche Un- ternehmungen der Akademie. Sie bewilligte am 16. November 2009 Förderanträge im Umfang von 34.838 €. Neben den Vortragsveranstal- tungen der Akademie und der Jahresfeier förderte die Gesellschaft die Arbeit der Kommissionen zur Herausgabe der Schriften von Schelling, für Glaziologie, für die Herausgabe der Acta conciliorum oecomenico- rum, für die Deutschen Inschriften und für die Herausgabe der Urkun- den Kaiser Friedrichs II. Außerdem bewilligte die Gesellschaft Mittel für ein Portrait des Präsidenten mit Rahmung. Sie unterstützte den Kauf von 20 Talaren und Hüten durch eine Talarspendenaktion und beteiligte sich an der Organisation des Festlichen Abends anlässlich des 250-jährigen Akademiejubiläums am 27. Juni 2009 im Cuvilliés- Theater als Benefi zveranstaltung. Der Vorstand willigte auf Antrag der Generalsekretärin im schriftlichen Verfahren der Verwendung des Erlöses für die Entwicklung und Umsetzung eines Corporate Designs für die Akademie zu. Die Gesellschaft beschloss am 16. November 2009 die Harmonisie- rung von Berichts- und Kalenderjahr, durch den sich der jeweils zum 30. September mit beträchtlichem Verwaltungsaufwand zu erstel- lende Zwischenabschluss erübrigen wird. Als Folge werden sich die nächsten Sitzungen der Gesellschaft, in der über die Verwendung der Fördermittel entschieden wird, um einige Monate auf Ende Februar/ Anfang März 2011 verschieben.

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Die Gesellschaft organisierte am 25. Mai 2009 für ihre Mitglieder eine Führung durch die Ausstellung „Helle Köpfe“, der zentralen Aus- stellung zur Akademiegeschichte, die vom Bayerischen Hauptstaats- archiv im Rahmen des aus 13 Einzelausstellungen bestehenden Aus- stellungsprojekts der Akademie unter dem Motto „Wissenswelten. Die Akademie und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns“ veranstaltet worden war. Die Hauptkuratorin dieser Ausstellung, Frau Archivdirektorin Dr. Sylvia Krauß, Abteilungsleiterin im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, übernahm die Sonderführung für die Mitglieder der Gesellschaft. Am 19. Oktober 2009 fand der Ausfl ug der Gesellschaft statt. Anläss- lich des Jubiläumsjahrs der Akademie wurden mit dem Meteorologi- schen Observatorium auf dem Hohenpeißenberg und der Stiftskirche sowie mit dem Bibliothekssaal des Klosters Polling – jeweils mit sehr informativen Führungen – zwei Ziele gewählt, die eng mit der Akade- miegeschichte verbunden sind. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung am 16. November 2009 hielt Prof. Dr. Rudolf Gross, Leiter des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung, einen Vortrag zum Thema „Kalt, kälter, Tieftemperaturforschung am Walther-Meißner-Institut“. Den Abend beschloss das traditionelle gesellige Beisammensein. Die Mitglieder erhielten außerdem Einladungen zu allen Veranstal- tungen der Akademie (Höhepunkt war der Festliche Abend im Cuvil- liés-Theater mit Staatsempfang), das Jahrbuch sowie die Zeitschrift Akademie Aktuell. Dr. Wolfgang Sprißler

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Monumenta Germaniae Historica

Rund 60 Editionsprojekte bilden das Arbeitsprogramm der Monu- menta, das Jahr für Jahr aktualisiert wird. Die Vorhaben sind von ganz unterschiedlicher Größenordnung und Bearbeitungsdauer, was zur Folge hat, dass die Jahresbilanz der Publikationen nicht unerheblichen Schwankungen unterliegt. Waren im letzten Bericht nur drei neue Aus- gaben zu verzeichnen, so sind es heuer acht, worin Quellenbestände aus dem 12. bis 16. Jahrhundert der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Zeitlich an der Spitze steht das kurz vor 1116 angelegte Ne- crolog des Klosters St. Maximin vor Trier, das deshalb besonderes Inte- resse verdient, weil es sich als eine Fiktion in engem Zusammenhang mit den dortigen Urkundenfälschungen herausgestellt hat. Eine voll- kommen echte und dabei höchst komplexe Memorialquelle sind die in sechs zeitlich gestaffelten Codices überlieferten Jahrzeitbücher des Konstanzer Domkapitels (13.–16. Jahrhundert), die reichen Aufschluss zur Geschichte des liturgischen Lebens, aber auch der städtischen Gesellschaft am Bodensee liefern. Aus der Zeit um 1200 stammen das Psalterium decem cordarum („Zehnsaitiger Psalter“), ein Haupt- werk des berühmten Theologen Joachim von Fiore, sowie der Liber revelationum des weniger bekannten Zisterzienserabtes Richalm von Schöntal mit bemerkenswerten Einblicken in das konfl iktbelastete In- nenleben eines Konvents. Bald nach 1300 verfasste der Dominikaner Tholomeus von Lucca eine Gesamtdarstellung der Kirchengeschichte im Geiste der Theologie des Thomas von Aquin, die bislang nur in ganz unzulänglichen Drucken nachgelesen werden konnte. Gleich zweimal ist unter den Neuerscheinungen der überaus produktive Humanist Eneas Silvius Piccolomini, später Papst Pius II. († 1464), vertreten, und zwar mit seiner in drei divergierenden Fassungen überlieferten „Öster- reichischen Geschichte“ wie auch seinem Pentalogus, einem fi ktiven Gespräch zu fünft am Hof König Friedrichs III. über die Lage von Kirche und Reich. Schließlich ist auch noch die bis 1510 entstandene anonyme Reformschrift des sog. Oberrheinischen Revolutionärs nach langjäh- riger Mühe im Druck vorgelegt worden. Wie aus der Liste im Anhang ersichtlich, kamen 2009 zu diesen Textausgaben noch ein Band der „Hilfsmittel“ und fünf Titel aus der Reihe „Studien und Texte“, ferner wie üblich zwei Halbbände der Zeitschrift „Deutsches Archiv für Er- forschung des Mittelalters“. Daneben lief die von der DFG geförderte Digitalisierung aller seit 1826 erschienenen MGH-Editionen („dMGH“) planmäßig weiter, die 2010 abgeschlossen werden wird.

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Erstmals seit Jahren wurde die fi nanzielle Zuwendung des Freistaats Bayern für das Münchner Institut angehoben, um die Tarifsteigerung bei den Personalkosten auszugleichen. Dagegen stagniert weiterhin der Sachmitteletat mit der Folge, dass eine halbe Personalstelle unbe- setzt bleiben muss, um die Kostensteigerung aufzufangen. Als einzige personelle Veränderung ist zu berichten, dass die Rechnungsführerin Frau H. Wohlmuth im Zuge einer Vorruhestandsregelung zur Jahres- mitte ausgeschieden und Frau M. Beck an ihre Stelle getreten ist. Der Schweizer Stipendiat Dr. G. Modestin hat uns nach dreieinhalb Jahren zum 31. August verlassen, ohne sogleich einen Nachfolger zu erhalten. Verstorben sind im Berichtsjahr zwei Korrespondierende Mitglieder: am 4. Juli Virginia Brown in Toronto, eine bedeutende Latinistin und Paläografi n, im Alter von 68 Jahren, sowie91-jährig am 10. Juli Friedrich Hausmann in Graz, der bei den MGH 1969 die Ausgabe der Urkunden Konrads III. besorgt hat. Die Zusammenarbeit mit den Akademien der Wissenschaften des deutschen Sprachraums entwickelt sich unterschiedlich. Langfristig gesichert sind die Münchner Arbeitsstelle der Bayerischen Akade- mie für die Diplomata Kaiser Friedrichs II., die Leipziger Arbeitsstelle der Sächsischen Akademie für die Sachsenspiegelglosse wie auch die Arbeit an den Constitutiones des 14. Jahrhunderts bei der Berlin- Brandenburgischen Akademie. Dem erfolgreichen Abschluss nähert sich das in Bonn betriebene Kooperationsprojekt mit der Nordrhein- Westfälischen Akademie, die Ausgabe der Kaiserurkunden Ludwigs des Frommen. Dagegen sieht sich die Mainzer Akademie nach dem Ausscheiden des bisherigen Bearbeiters, der 2009 in den Ruhestand trat, nicht imstande, die Edition der Concilia der Willigis-Ära weiter zu fi nanzieren. Auch die Akademien in Göttingen und Heidelberg sind derzeit nicht in der Lage, mit den MGH ein gemeinsames Vorhaben zu verabreden. Stetig voran schreitet die Arbeit in Wien, wo die Beschäf- tigung mit den Diplomata Kaiser Heinrichs VI. und König Philipps von Schwaben arbeitsteilig am Institut für Österreichische Geschichts- forschung sowie am Institut für Mittelalterforschung der Akademie erfolgt. Eingespielt hat sich auch das Zusammenwirken mit der Israel Academy of Sciences and Humanities bei der gemeinsamen Reihe „Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland“. Mit der Lage des Instituts und dem Stand der Arbeiten befasste sich wie jedes Jahr die Zentraldirektion, die ihre Plenarsitzung am 5. und 6. März in München abhielt. Nachdem die Herren K. Brunner, H. Fuhr- mann und K. Reindel sich hatten entschuldigen müssen, waren unter dem Vorsitz des Präsidenten die Ordentlichen Mitglieder M. Borgolte (für die Berlin-Brandenburgische Akademie), J. Fried (zugleich für die Mainzer Akademie), W. Hartmann, H. Hoffmann, W. Koch, Th. Kölzer (zu- gleich für die Nordrhein-Westfälische Akademie), P. Ladner, P. Landau (für die Bayerische Akademie), R. Lieberwirth (für die Sächsische Aka- demie), E. Müller-Mertens, F. Rexroth (für die Göttinger Akademie), P.

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Stotz, E. Wolgast (für die Heidelberger Akademie) und K. Zechiel-Eckes versammelt. Zu Korrespondierenden Mitgliedern wurden Prof. R. Gro- ße (Paris), Prof. H. Kaminsky (Miami) und Prof. Y. Nishikawa (Tokio) ge- wählt. Ein wichtiges Thema der Beratungen war wie jedesmal die Aufnah- me neuer Projekte ins Arbeitsprogramm der MGH. Im Einzelnen wur- de beschlossen, Frau Dr. V. Lukas, Mitarbeiterin des Instituts, mit der Edition der jüngeren Translatio s. Dionysii Areopagitae zu betrauen, einer Regensburger Quelle des späten 11. Jahrhunderts, die bisher nur teilweise und allein nach einer Abschrift des 18. Jahrhunderts gedruckt ist. Prof. H. Zimmermann (Tübingen), der frühere Delegierte der Main- zer Akademie in der Zentraldirektion, übernimmt nach mehreren zu- vor publizierten Ausgaben historiografi scher Werke Thomas Ebendor- fers nun auch noch dessen Diarium über die Verhandlungen mit den Hussiten im Auftrag des Basler Konzils. Die nach dem Ausscheiden von Dr. W. Setz verwaiste Ausgabe des Lateinischen Schwabenspiegels des Oswald von Anhausen wird Dr. H. Zimmerhackl, der Geschäftsführer der MGH, zu Ende führen. Angenommen wurden ferner die Angebo- te von Dr. E. Hochholzer (Sommerach) zur Bearbeitung des Hersfelder Konventsnecrologs, das nach dem weitgehenden Verlust der mittelal- terlichen Überlieferung aus modernen Abschriften rekonstruiert wer- den muss, sowie von Frau Prof. E. Haverkamp (München), die hebräi- schen Chroniken von Ephraim bar Jacob und Eleasar bar Juda aus dem 12. Jahrhundert erstmals kritisch zu edieren. Über die laufenden Arbeiten wird vollständig im Jahresbericht des Präsidenten im Deutschen Archiv informiert (zuletzt DA 65, 2009, S. I–XIV). Die Neuerscheinungen des Jahres 2009 sind am Ende dieses Berichts bibliografi sch zusammengestellt. Im Folgenden werden der Kürze halber nur die in nächster Zeit zu erwartenden Werke hervor- gehoben. Scriptores: Im Umbruch liegt bereits vor Thomas Ebendorfers Dia- rium über die Verhandlungen mit den Hussiten, bearbeitet von Prof. H. Zimmermann (Tübingen). Ein weit gediehenes Manuskript der Chronik Heinrichs von Diessenhofen hat der Schweizer Stipendiat Dr. G. Modestin bei seiner Heimkehr hinterlassen, doch soll die Druckle- gung erst nach Abschluss eines weiteren Forschungsprojekts über den Chronisten erfolgen, das der Bearbeiter nun in Freiburg/Schweiz betreibt. – In der Reihe „Staatsschriften“ steht das Erscheinen der Edi- tion der „Lacrima ecclesiae“ Konrads von Megenberg durch Frau Dr. K. Colberg (Hannover) bevor. Leges: Nach Abschluss der Register ist in Kürze Band 8 der Concilia mit den Synoden von 1023 bis 1059, bearbeitet von Dr. D. Jasper, zu erwarten. Danach folgt die Sonderausgabe der Admonitio generalis Karls d. Gr. von 789 aus dem Nachlass von Prof. H. Mordek, besorgt durch Dr. M. Glatthaar (Freiburg i. Br.) und Prof. K. Zechiel-Eckes (Köln).

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Diplomata: Von Frau Prof. I. Heidrich (Bonn) ist 2010 die Ausgabe der Urkunden der arnulfi ngischen Hausmeier zu erwarten. Elektronisch publiziert ist ein aktualisiertes Supplement zu Diplomata Karolino- rum I von Prof. Th. Kölzer und seinen Helfern in Bonn (www.mgh.de/ datenbanken/diplomata-ergaenzungen/diplomata-karolinorum-i/). Die Register sind in Arbeit für die große Ausgabe der Urkunden der lateinischen Könige von Jerusalem, die Prof. H.-E. Mayer (Kiel) verdankt wird. Im Manuskript liegt der 3. Band der Diplomata Friedrichs II. (für die Jahre 1218–1220) von Prof. W. Koch (München) vor. Dem Abschluss des Manuskripts nähert sich die Edition der Urkunden Alfons‘ von Kastilien als römischer König, bearbeitet von Dr. I. Schwab (München). Da die Edition der Diplomata Heinrichs V., vorgelegt von Prof. M. Thiel (Göttingen), größere redaktionelle Probleme aufwirft, wird eine pro- visorische Veröffentlichung allein der Urkundentexte im Internet vor- bereitet. Epistolae: Als Nächstes zu erwarten ist die durch den Tod der Bear- beiterin Dr. S. Tuczek verzögerte Ausgabe der bislang sog. Capuani- schen, nunmehr Kampanischen Briefsammlung. Antiquitates: Von Prof. P. Orth (Köln) ist ein erster Faszikel für Poetae latini 6/2 (Nachträge zur Karolingerzeit) zu erwarten. – In der Reihe „Quellen zur Geistesgeschichte“ ist mit der Ausgabe von Pirmins Sca- rapsus durch Dr. E. Hauswald (Konstanz) zu rechnen. Schriften: In unterschiedlichen Stadien der Drucklegung befi nden sich M. Mersiowsky, Die Urkunde in der Karolingerzeit (Band 60), M. Lawo, Studien zu Hugo von Flavigny (Band 61), A. Becker, Papst Urban II., Teil 3 (Band 19, 3) und J. Petersohn, Kaisertum und Rom in spätsali- scher und staufi scher Zeit (Band 62). Studien und Texte: Auf fünf Bände des Jahres 2009 wird 2010 eine Erörterung von J. Ackermann (Mädris-Vermol) über die Reisebeschrei- bung des Bernardus Monachus aus dem 9. Jahrhundert folgen. Hilfsmittel: Weit gediehen ist ein Verzeichnis der handschriftlichen Überlieferung der Werke des Hrabanus Maurus von Prof. R. Kottje (Bonn). Rudolf Schieffer

Neuerscheinungen Tholomeus von Lucca, Historia ecclesiastica nova. Hrsg. von Ottavio Clavout nach Vorarbeiten von Ludwig Schmugge (Scriptores 39). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Eneas Silvius Piccolomini, Historia Austrialis, Teile 1 und 2. Einleitung von Mar- tin Wagendorfer, 1. Redaktion, hrsg. von Julia Knödler, 2./3. Redaktion, hrsg. von Martin Wagendorfer (Scriptores rerum Germanicarum, Nova series 24). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 442727 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 428 Monumenta Germaniae Historica

Der Oberrheinische Revolutionär. Das buchli der hundert capiteln mit XXXX statuten. Hrsg. von Klaus H. Lauterbach (Staatsschriften des späten Mittel- alters 7). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Eneas Silvius Piccolomini, Pentalogus. Hrsg. von Christoph Schingnitz (Staats- schriften des späteren Mittelalters 8). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Han- nover. Die Jahrzeitbücher des Konstanzer Domkapitels. Hrsg. von Uwe Braumann, Teile 1 und 2 (Libri memoriales et Necrologia, Nova series 7). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Das älteste „Necrolog“ des Klosters St. Maximin vor Trier. Hrsg. von Francesco Roberg (Libri memoriales et Necrologia, Nova series 8). Verlag Hahnsche Buch- handlung, Hannover. Joachim von Fiore, Psalterium decem cordarum. Hrsg. von Kurt-Victor Selge (Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 20). Verlag Hahnsche Buch- handlung, Hannover. Richalm von Schöntal, Liber revelationum. Hrsg. von Paul Gerhard Schmidt (Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 24). Verlag Hahnsche Buch- handlung, Hannover. Eduard Hlawitschka, Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk, Band 2: 1138–1197 (Hilfsmittel 26). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Francesco Roberg, Gefälschte Memoria. Diplomatisch-Historische Studien zum ältesten „Necrolog“ des Klosters St. Maximin vor Trier (Studien und Texte 43). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Peter Christian Jacobsen, Miracula s. Gorgonii. Studien und Texte zur Gorgo- nius-Verehrung im 10. Jahrhundert (Studien und Texte 46). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Hartmut Hoffmann, Die Würzburger Paulinenkommentare der Ottonenzeit (Studien und Texte 47). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Rudolf Pokorny, Augiensia. Ein neuaufgefundenes Konvolut von Urkundenab- schriften aus dem Handarchiv der Reichenauer Fälscher des 12. Jahrhunderts (Studien und Texte 48). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Klaus Zechiel-Eckes, Rebellische Kleriker? Eine unbekannte kanonistisch-pa- tristische Polemik gegen Bischof Hinkmar von Laon in Cod. Paris, BNF, nouv. acq. lat. 1746 (Studien und Texte 49). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 442828 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 429

Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie im Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H. Beck, Wilhelmstr. 9, 80801 München, Tel. 089 38189-0

Jahrbuch 2008. 2009. 464 S., kt. 28,00 €.

Philosophisch-historische Klasse

Abhandlungen. Neue Folge

Heft 132: Fikentscher Wolfgang, Law and Anthropology. Outlines, Issu- es, and Suggestions. 2009. 512 S., kt. 125,00 €. Heft 133: Wenz Gunther, Friedrich Immanuel Niethammer (1766– 1848). Beiträge zu Biographie und Werkgeschichte. 2009. VIII, 123 S., kt. 28,00 €. Heft 134: Symposium Johann Gottlieb Fichte. Herkunft und Ausstrah- lung seines Denkens. Hrsg. v. Werner Beierwaltes und Erich Fuchs. 2009. VII, 98 S., kt. 30,00 €.

Sitzungsberichte

Heft 1: Konrad Ulrich, Zusammenfassung des Lebens und der Kunst. Das Siegfried-Idyll von Richard Wagner. 32 S., geh. 6,00 €. Heft 2: Hose Martin, Euripides als Anthropologe. 71 S., geh. 10,00 €. Heft 3: Weipert Reinhard, Altarabischer Sprachwitz: Abū ÙAlqama und die Kunst, sich kompliziert auszudrücken (Beiträge zur Lexikographie des Klassischen Arabisch Nr. 18). 181 S., geh. 22,00 €. Heft 4: Birus Hendrik, Le temps présent est l’arche du Seigneur. Zum Verhältnis von Gegenwart, Geschichte und Ewigkeit beim späten Goe- the. 31 S., geh. 5,00 €.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 442929 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 430

Verzeichnis der im Berichtsjahr veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder der Akademie Philosophisch-historische Klasse

Abkürzungen: B = Bücher A I = Veröffentlichungen in Zeitschriften A II = Veröffentlichungen in Sammelwerken H I = Herausgeberschaften von Büchern und Sammelwerken H II = Herausgeberschaften von Zeitschriften und Reihen S = Sonstige wissenschaftliche Tätigkeit und Mitarbeit

Ballwieser Wolfgang B: IFRS-Rechnungslegung. Konzept, Regeln und Wirkungen. München 22009, XV, 249 S. A I: Shareholder Value als Element von Corporate Governance. In: zfbf 61 (2009), 93–101. – Rolle des Abschlussprüfers in der Finanz- und Wirtschaftskrise: Rück- grat gegenüber den Vorständen gefordert. In: Betriebsberater 64 (2009), Ml. – Shareholder Value am Ende?. In: Die Wirtschaftsprüfung 62 (2009), I. A II: Die Erfassung von Illiquidität bei der Unternehmensbewertung. In: Risiko- management und kapitalmarktorientierte Finanzierung (FS für Bernd Ru- dolph). Hrsg. v. K. Schäfer, H.-P. Burghof, L. Johanning, H. F. Wagner u. S. Rodt. Frankfurt 2009, 283–300. – Das BilMoG zwischen Entrümpelung und Neuge- staltung des HGB. In: Berichterstattung für den Kapitalmarkt (FS für Karlheinz Küting zum 65. Geburtstag). Hrsg. von C.-P. Weber, P. Lorson, N. Pfi tzer, H. Kessler u. J. Wirth. Stuttgart 2009, 593–610. – Fair-Value-Bilanzierung in der Finanzkrise – Reaktionen wichtiger Regulierer. In: Rechnungsführung und Unternehmens- fuhrung in turbulenten Zeiten. FS für Gerhard Seicht. Hrsg. von H. Haesler u. F. Hörmann. Wien 2009, 1–15. – Verbindungen von Ertragswert- und Discounted- Cashfl ow-Verfahren. In: Praxishandbuch der Unternehmensbewertung. Hrsg. v. V. H. Peemöller. Herne/Berlin 42009, 479–490 – IAS 16. Sachanlagen. In: Rech- nungslegung nach IFRS. Hrsg. von J. Baetge, P. Wollmert, H.-J. Kirsch, P. Oser u. S. Bischof. Stuttgart 22003, Erg. Lfg. 8 / Juli 2009. 1–38. – Zus. mit G. Kurz, Er- tragsteuern. In: Kommentar zur internationalen Rechnungslegung nach IFRS 2009. Hrsg. v. W. Ballwieser. Weinheim 52009, 823–887. – Zus. mit M. Dobler, Branchenspezifi sche Rechnungslegungsvorschriften. In: Ebd., 1191–1246. – Zus. mit R. Paarz, Checkliste zu Anhangangaben. In: Ebd., 1335–1409. – Zus. mit R. Paarz, Vergleichende Darstellung US-GAAP/IFRS/HGB. In: Ebd.,1411–1461.

22009_10_Wiss_Arbeiten_OM.indd009_10_Wiss_Arbeiten_OM.indd 443030 224.06.20104.06.2010 114:54:444:54:44 Philosophisch-historische Klasse 431

H I: Zus. mit F. Beine, S. Hayn, V. H. Peemöller, L. Schruff u. C.-P. Weber, Kommentar zur internationalen Rechnungslegung nach IFRS 2009. Weinheim 52009. H II: Mitherausgeber: Betriebswirtschaftliche Studien Rechnungs- und Finanz- wesen, Organisation und Institution; zfbf Schmalenbachs Zeitschrift für be- triebswirtschaftliche Forschung; sbr Schmalenbachs Business Review. S: Mitglied: DFG-Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften; Vorstand der Schmalenbach-Gesellschaft; Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V. – Rezensionstätigkeit.

Beierwaltes Werner B: ERIÚGENA. Rasgos fundamentales de su pensamiento. Traducción de A. Ciria, Ediciones Universidad de Navarra, S.A., Pamplona 2009, 347 S. – Platonismus im Christentum (2001). [Serb. Übers.]. Novi Sad 2009, V, 303 S. A II: Cusanus-Edition. In: Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1909–2009. Hrsg. v. V. Sellin, E. Wolgast u. S. Zwies. Heidel- berg 2009, 105–113. – Antrittsrede vor der Heidelberger Akademie der Wissen- schaften am 20. November 1976. In: Die Heidelberger Akademie der Wissen- schaften im Spiegel ihrer Antrittsreden 1944–2008. Hrsg. v. V. Sellin u. S. Zwies. Heidelberg 2009, 444–449. – Dank an die Mitarbeiter der Johann Gottlieb Fich- te-Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In: Sympo- sion Johann Gottlieb Fichte. Herkunft und Ausstrahlung seines Denkens. Hrsg. v. W. Beierwaltes u.E. Fuchs. München 2009 (Abhandlungen Neue Folge, Phil.- hist. Kl. 134), 3–6. H: Zus. mit E. Fuchs, Symposion Johann Gottlieb Fichte. Herkunft und Ausstrah- lung seines Denkens. Hrsg. v. W. Beierwaltes u. E. Fuchs. München 2009 (Ab- handlungen Neue Folge, Phil.-hist. Kl.134), VIII, 99 S.

Bertau Karl A II: Poetische Spiegelrefl exe. Zum deutenden Erzählen des Erzählers. In: My- thos – Sage – Erzählung. Gedenkschrift für Alfred Ebenbauer. Hrsg. v. J. Keller u. F. Kragl. Göttingen 2009, 25–41. – Wolfram in Rogaška. In: Sprache und Lite- ratur durch das Prisma der Interkulturalität und Diachronizität. FS für Anton Janko zum 70. Geburtstag. Hrsg. von M. Javor Briški, M. Miladinovič Zalaznik u. S. Bračič. Ljubljana 2009 ( Slowenische germanistische Studien 4).

Bierbrauer Volker A II: Das Nordtiroler Inntal zur Ostgotenzeit aus archäologischer Sicht. In: Al- pen, Kult und Eisenzeit. FS für A. Lang. Hrsg. v. J.M. Bagley, Chr. Eggl, D. Neumann u. M. Schefzik. Rahden/Westf. 2009, 399–424. – Romanen im mittleren und östlichen Alpenraum im 5. bis 7. Jahrhundert. Anmerkungen zur Beigabensitte. In: Historia archaeologica. FS für H. Steuer. Hrsg. v. S. Brather, D. Geuenich u. Chr. Huth. Berlin/New York 2009, 227–246.

Birus Hendrik B: Le temps présent est l’arche du Seigneur. Zum Verhältnis von Gegenwart, Geschichte und Ewigkeit beim späten Goethe. München 2009 (Sitzungsbe- richte der Phil.-hist. Kl. 4 ), 31 S.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443131 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 432 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

A II: Kulturwissenschaftliche Literaturwissenschaft. Auf den Spuren von Böckh und Nietzsche, Burckhardt, Warburg und Benjamin. In: Asiatische Germanis- tentagung 2006 Seoul: Kulturwissenschaftliche Germanistik in Asien. 3 Bde. Hrsg. v. d. Koreanischen Gesellschaft für Germanistik. Red.: G.-J. Jun [u.a.]. Se- oul 2008, Bd. l, 54–72. – Le concept herderien d’‘humanite’. Benjamin Franklin, Frederic le Grand et retour aux Romains et à Homère. In: Histoires de littéra- tures en France et en Allemagne autour de 1800. Hrsg. v. G. Espagne. Paris 2009, 325–338. H II: Mitherausgeber: Münchener Komparatistische Studien S: Kuratorium Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. – Jury des C.H.Beck-Über- setzerpreises. – Wiss. Beirat: Aby-Warburg-Stiftung.

Blossfeld Hans-Peter B: Zus. mit W. Bos, D. Lenzen, B. Hannover, D. Müller-Böling, M. Prenzel u. L. Wöß- mann, Geschlechtsdifferenzen im Bildungssystem. Jahresgutachten des Akti- onsrats Bildung 2009 Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Wiesbaden 2009. A I: Zus. mit J. von Maurice u. Th. Schneider, Das Nationale Bildungspanel: Eine neue Datenbasis für die empirische Bildungsforschung. In: Soziolo gie 38 (2009), 331–338. – Zus. mit W. Paulus u. L. Kleine, Die Formation elterlicher Bil- dungsentscheidungen beim Übergang von der Grundschule in die Sekundar- stufe I. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 12 (2009), 1–23. – Educational assortative marriage in comparative perspective. In: Annual Review of Socio- logy 35 (2009), 513–530. – Zus. mit S. Buchholz, Increasing resource inequality among families in modern societies. The mechanisms of growing educational homogamy, changes in the division of work in the family and the decline of the male breadwinner model. In: Journal of Comparative Family Studies 40 (2009), 601–616. – Zus. mit A. Schmitz, J. Skopek, F. Schulz u. D. Klein, Indicating mate preferences by mixing survey and process-generated data. The case of attitudes and behaviour in online mate search. In: Historical Social Research 34 (2009), 77–93. – Zus. mit H. Hofmeister, K. Kurz, M. Mills, S. Buchholz u. D. Hofäcker, Life courses in the globalization process: The development of soci- al inequalities in modern societies. In: European Sociological Review (2009), 53–71. – Zus. mit Th. Schneider u. J. Doll, Die Längsschnittstudie Nationales Bildungspanel: Notwendigkeit, Grundzüge und Analysepotential. In: Pädago- gische Rundschau 63 (2009), 249–259. – Zus. mit Florian Schulz, Enttraditiona- lisierung und Traditionalisierung der Arbeitsteilung im Haushalt. Beide Seiten sind wichtig. Eine Antwort auf Johnnes Kopp. In: Kölner Zeitschrift für Sozio- logie und Sozialpsychologie 61 (2009), 124–128. – Zus. mit J. Skopek u. F. Schulz, Partnersuche im Internet. Bildungsspezifi sche Mechanismen bei der Wahl von Kontaktpartnern. In: Ebd., 183–210. – Zus. mit M. Raab, M. Ruland, D. Hofäcker u. B. Schönberger, GlobalIndex. Ein soziologischer Ansatz zur Messung von Glo- balisierung. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft 9 (2009), 373–394. – Zus. mit T. Schneider u. J. Doll, Methodological advantages of panel studies: Designing the new National Educational Panel Study (NEPS) in Germa- ny. In: Journal for Educational Research Online 1 (2009), 10–32. A II: Zus. mit S. Buchholz, D. Hofäcker, M. Raab u. M. Ruland, Globalisierungs- prozesse in modernen Gesellschaften. Theoretische Grundlagen, empirische Erfassung und Auswirkungen auf individuelle Lebensverlaufsmuster. In: Inter- national vergleichende Sozialforschung. Ansätze und Messkonzepte unter den

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443232 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 433

Bedingungen der Globalisierung. Hrsg. v. B. Pfau-Effi nger, S. Sakač Magdalenić u. Ch. Wolf. Wiesbaden 2009, 19–39. – Zus. mit S. Buchholz, Beschäftigungs- fl exibilisierung in Deutschland – Wen betrifft sie und wie hat sie sich auf die Veränderung sozialer Inklusion/Exklusion in Deutschland ausgewirkt? In: In- klusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit. Hrsg. v. R. Stichweh u. P. Windolf. Wiesbaden 2009, 123–138. – Zus. mit M. Mills, Uncertain and unable to commit: A fourteen-country comparison of the im- pact of globalization on the early life course. In: Transition from school to work. Globalization, individualization, and patterns of diversity. Hrsg. v. I. Schoon u. R. K. Silbereisen. New York (NY) 2009, 95–117. – Comparative life course research: A cross-national and longitudinal perspective. In: The craft of the life course research. Hrsg.v. G.H. Elder, Jr. u. J.Z. Giele. New York/London 2009, 280–306. – Zus. mit T. Schneider, Das Nationale Bildungspanel (NEPS) In: Bildungsgerech- tigkeit – Interdisziplinäre Perspektiven. Hrsg. v. M. Heimbach-Steins, G. Kruip u. A.B. Kunze. Bielefeld 2009, 29–38. – Die Entwicklung der Aufgabenteilung im Eheverlauf in Deutschland. In: Rollenleitbilder und -realitäten in Europa: Rechtliche, ökonomische und kulturelle Dimensionen. Hrsg. v. Bundesminis- terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht. Baden-Baden 2009, 47–61. – Globalization, rising uncertainty and changes in family formation of the young generation. In: Die Vielfalt der Familie. Hrsg. v. O. Kapella, Ch. Rille-Pfeiffer, M. Rupp u. N.F. Schneider. Opladen/Farmington Hills (MI) 2009, 239–257. – Zus. mit S. Drobnič, Theoretical perspectives on couples’ careers. In: The life course reader. Individuals and societies across time. Hrsg. v. W.R. Heinz, J. Huinink u. A. Weymann. Frankfurt a.M./New York 2009, 338–369. – Globalization. In: En- cyclopedia of the life course and human development, Volume 2: Adulthood. Hrsg. v. D. Carr. Farmington Hills 2009, 174–178. – Zus. mit A. Schmitz, D. Klein, J. Skopek u. F. Schulz, Die Integration von Befragungs- und Prozessdaten einer Online-Kontaktbörse. In: Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaf- ten. Hrsg. GESIS. Bonn 2009, 31–44. – Causal inference and statistical models in modern social sciences. In: Frontiers of Sociology. Hrsg. v. P. Hedström u. B. Wittrock. Leiden/Boston 2009, 401–432. – Zus. mit I. Relikowski u. T. Schneider, Primary and secondary effects of social origin in migrant and native families at the transition to the tracked German school system. In: Raymond Boudon. A life in sociology, Volume 3. Hrsg, v. M. Cherkaoui u. P. Hamilton. Oxford 2009, 149–170.

Bobzin Hartmut A II: Die Anfänge der aramäischen Studien in Deutschland. In: Suryoye l-Sur- yoye. Ausgewählte Beiträge zur aramäischen Sprache, Geschichte und Kultur. Hrsg. v. S. Talay. Piscataway, NJ 2008 (Bibliotheca Nisibensis. Veröffentlichungen der Fundatio Nisibinensis – Gesellschaft zur Förderung aramäischer Studien 1), 95–107. – Hermeneutik VI. Islamwissenschaftlich. In: Lexikon der Bibelher- meneutik. Begriffe – Methoden – Theorien – Konzepte. Hrsg. v. O. Wischmeyer. Berlin 2009, 250f. – Text V. Islamwissenschaftlich. In: Ebd., 586f. – Übersetzung/ Übersetzen/Übersetzer IV. Islamwissenschaftlich. In: Ebd., 622f. – Islam, V: Isla- mic Studies. In: Religion, Past & Present VI. Leiden/Boston 2009, 588–589. H I: Zus. mit R. Kreutner u. C. Wiener, Friedrich Rückerts Werke. Historisch-kriti- sche Ausgabe. Schweinfurter Edition. Göttingen 2009. H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für arabische Linguistik; Rückert-Studien: Jahr- buch der Rückert-Gesellschaft e. V.; Diskurse der Arabistik; Arabische Studien.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443333 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 434 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Borchardt Knut A II: Lujo Brentano (1844–1931). Nationalökonom und Wirtschaftshistoriker. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 220–234. S: Redaktionelle Mitarbeit an der historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Max Webers. – Mitglied: Wiss. Beirat des Bundesministeriums für Wirt- schaft und Technologie.

Brenner Michael A II: The German Years: Early Chapters in the Biography of a Jewish Statesman. In: Nahum Goldmann. Statesman Without a State. Hrsg. v. M.A. Raider. Albany 2009, 95–106. – Theodor Herzl. In: Religionsstifter der Moderne. Von Karl Marx bis Johannes Paul II. Hrsg. v. A. Christopheresen u. F. Voigt. München 2009, 150–156. – Impressionen jüdischen Lebens in der Oberpfalz nach 1945. In: Die Juden in der Oberpfalz. Hrsg. zus. mit R. Höpfi nger, München 2009, (Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern), 231–248. – Gnose et histoire: les polémiques sur l’identité juive allemande de Graetz à Scholem. In : Scholem. Paris 2009 (Éditions de l’Herne), 190–199. H I: Zus. mit R. Höpfi nger, Die Juden in der Oberpfalz. München 2009 (Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern). H II: Herausgeber: Münchner Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur. S: Vorsitzender: Wiss. Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in Deutsch- land. – Beirat: Institut für Zeitgeschichte; Stiftung Bayerische Gedenkstätten; American Jewish Committee Berlin. – Wiss. Beirat im Haifa Center for German and European Studies. – Wiss. Beirat der Grab- und Gedenkstätte des ehema- ligen Konzentrationslagers Flossenbürg. – Gastprofessur: Universität Luzern; Institut für Jüdisch-Christliche Forschung; Johns Hopkins University. – Rezen- sionstätigkeit.

Bürge Alfons S: Membro: Consiglio Scientifi co del CEDANT (Centro di studi e ricerche sui Di- ritti Antichi), Pavia.

Dreier Horst B: Gilt das Grundgesetz ewig? Fünf Kapitel zum modernen Verfassungsstaat. München 2009 (Schriftenreihe der Carl Friedrich von Siemens Stiftung 91), 128 S. A I: Das Grundgesetz – eine Verfassung auf Abruf? In: Aus Politik und Zeitge- schichte (APuZ) 18–19 (2009), 19–26. – Die drei gängigsten Irrtümer über die Weimarer Reichsverfassung. In: Merkur 63 (2009), 1151–1156. A II: Joh 18, Wertrelativismus und Demokratietheorie. In: Refl exionen über De- mokratie und Recht. Festakt aus Anlass des 60. Geburtstages von Clemens Jabloner. Hrsg. v. R. Walter u. K. Zeleny. Wien 2009, 13–31. – Hans Kelsen, Reine Rechtslehre. In: Kindlers Literatur Lexikon, Bd. 8. Hrsg. v. H.L. Arnold. Stuttgart- Weimar 32009, 785–787 – Das Grundgesetz unter Ablösungsvorbehalt? In: Macht und Ohnmacht des Grundgesetzes. Sechs Würzburger Vorträge zu 60 Jahren Verfassung. Hrsg. v. H. Dreier. Berlin 2009, 159–189. – Zus. mit F. Wittreck,

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443434 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 435

Rechtswissenschaft. In: Raumwissenschaften. Hrsg. v. S. Günzel. Frankfurt a.M. 2009, 338–353. H I: Macht und Ohnmacht des Grundgesetzes. Sechs Würzburger Vorträge zu 60 Jahren Verfassung. Berlin 2009, 199 S. – Zus. mit F. Wittreck, Grundgesetz. Textausgabe mit sämtlichen Änderungen und andere Texte zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht. Tübingen 42009, XXX, 763 S. H II: Mitherausgeber: Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechtstheo- rie und Rechtssoziologie; Grundlagen der Rechtswissenschaft; Die Öffentliche Verwaltung; Zeitschrift für Gesetzgebung; Zeitschrift für Staats- und Europa- wissenschaften; Zeitschrift für öffentliches Recht. S: Mitarbeit: Evangelischer Hochschulbeirat der EKD.

Fikentscher Wolfgang B: Law and Anthropology: Outlines, Issues, Suggestions. München 2009 (Ab- handlungen N.F. der Phil.-hist. Kl. 132), 512 S.; gekürzte Studienausgabe einzel- ner Kapitel mit laufender Aktualisierung online, Berkeley, CA, 2008. http:// works.bepress.com/wolfgang_fi kentscher. – Methoden des Rechts, Bd. 3. Tübin- gen 22009. – Methoden des Rechts, Bd. 4. Tübingen 22009. – Wirtschaftsrecht: Internationales, europäisches und deutsches Wirtschaftsrecht. [Chin. Übers.] Ausgewählte Werke von Wolfgang Fikentscher in chinesischer Sprache, Bd. 1. Beijing 2009. A I: Finanzkrise, Wettbewerb und Regulierung, Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht Internationaler Teil 2009, 635–646. – Frankfurter Kommentar zum Kartellrecht, mit Kommentierung des EG-Kartellrechts, des GWB und ei- ner Darstellung ausländischer Kartellrechtsordnungen (FK). Hrsg. v. W. Jaeger, P. Pohlmann, H. Rieger u. D. Schroeder. Köln 1982/2006. Loseblatt, 6 Bände, ca. 7000 Seiten (einschl. Lieferung Nr. 64), IIC – International Review of Intellectual Property and Copyright Law (IIC) 2009, 747–750.

Folkerts Menso A I: Zus. mit M. Stolberg, Neue Kommission für Wissenschaftsgeschichte. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 6–8. – In Memoriam Hubertus L.L. Busard (1923– 2007). In: Historia Mathematica 36 (2009), 317–320. A II: Von den „Attributen“ zu den Kommissionen – Die Naturwissenschaften. In: Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wis- senschaftlichen Sammlungen Bayerns. Hrsg. v. D. Willoweit. München 2009, München, 76–118. – Zus. mit mit R. Gebhardt, Annaberger Rechenmeister- Kolloquien 1992–2008. Übersicht und Gesamtverzeichnis zu Rechenmeistern, Cossisten und Verfassern von Rechenbüchern der frühen Neuzeit. Annaberg- Buchholz 2009, 164 S. (Schriften des Adam-Ries-Bundes Annaberg-Buchholz 21.). – W. K. – dankbar und besorgt. In: Werk und Wünsche. Wolfgang Kaunzner 80. Eichstätt 2008, 6–7. – Mathematik und Naturwissenschaften bis zum 16. Jahrhundert in Sachsen. In: Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften. Hrsg. v. D. Döring u. C. Hollberg. Dresden 2009, 46– 53. – Annaberg-Buchholz als Zentrum der Erforschung der Rechenmeister. In: 450. Todestag des Rechenmeisters Adam Ries. Beiträge zur Veranstaltung am 30. März 2009 in der Bergkirche Annaberg-Buchholz. Hrsg. v. R. Gebhardt u. A. Münch. Annaberg-Buchholz 2009 (Der Rechenmeister 14), 31–34. – Archimedes und seine Bedeutung für die Entwicklung der Mathematik. In: Ex oriente lux?

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443535 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 436 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Wege zur neuzeitlichen Wissenschaft. Hrsg. v. M. Fansa. Mainz 2009, 58–73. – A.18 Lateinische Euklid-Handschrift (Fassung von Campanus in der Bearbei- tung durch Regiomontanus. In: Ebd., 281–282. – C.2 Euklid, Elemente; C.3 La- teinische Euklid-Handschrift (Fassung von Campanus); C.4 Teutsch-Redender Euclides. In: Ebd., 294–296. – Rechenhilfen, Messen, Rechenmaschinen. In: Ebd., 334–354. – Zählen lernen. Zur Entwicklung des Zahlbegriffs. In: Ebd., 356–362.

Frey Dieter A I: Zus. mit S. v. Baeckmann u. O. Porr, Personalentwicklung bei der LHI Leasing GmbH in München: Lernen in selbstregulierten Gruppen. In: Personalführung 4 (2009), 54–62. – Zus. mit V. Brandstätter u. G. Schneider, Zivilcourage: Eine wichtige Tugend in einer Demokratie. In: Zeitschrift für Politische Psychologie, 3+4/06 [ersch. 2009], 375–398. – Zus. mit S. Braun, T. Nazlic, S. Weisweiler, B. Pawlowska u. C. Peus, Effective Leadership Development in Higher Education: Individual and Group Level Approaches. In: Journal of Leadership Education 8 (2009), 195–206. – Zus. mit P. Fischer, A. Kastenmueller u. C. Peus, Social compa- rison and information transmission in the work context. In: Journal of Applied Social Psychology 39 (2009), 42–61. – Einige Assoziationen zum Theorie-Praxis- Austausch in der Psychologie: Über die Notwendigkeit, unsere Zukunft durch psychologisches Know-how mit zu gestalten. In: Psychologische Rundschau 4 (2009), 249–250. – Zus. mit A. Lenz, Gruppendruck, Gier und Verdrängung. In: Süddeutsche Zeitung, 3./4.1. (2009). – Zus. mi t T. Greitemeyer u. S. Schulz-Hardt, The effects of authentic and contrived dissent on escalation of commitment in group decision making. In: European Journal of Social Psychology 39 (2009), 639–647. – Zus. mit R. Mendel, J. Hamann, E. Traut-Mattausch, E. Jonas, S. Heres u. W. Kissling, How psychiatrists inform themselves and their patients about risks and benefi ts of antipsychotic treatment. In: Acta Psychiatrica Scandinavi- ca 120 (2009), 112–119. – Zus. mit T. Nazlic, Psychologie des Erfolgs: So erreichen Menschen ihre Ziele. Gehirn und Geist 3 (2009), 34–41. – Zus. mit D. Niesta Kay- ser, T. Greitemeyer u. P. Fischer, Why Mood affects Help-Giving, but not Moral Courage: Comparing Two Types of Prosocial Behavior. In: European Journal of Social Psychology (2009). – Zus. mit C. Peus, M. Gerkhardt, P. Fischer u. E. Traut- Mattausch, Leading and Managing organziational change initiatives. In: Ma- nagement Revue 20 (2009), 158–175. – Zus. mit B. Streicher, Hart aber fair. In: Personalmagazin 2 (2009), 17–19. – Zus. mit B. Streicher, Vier wichtige Dimen- sionen von Gerechtigkeit bei Reorganisationen. In: HR-Today 4 (2009), 20–21. A II: Zus. mit M. Gerkhardt, P. Fischer, C, Peus u. E. Traut-Mattausch, Change Management in Organisationen – Widerstände und Erfolgsfaktoren der Um- setzung. In: Führung von Mitarbeitern – Handbuch für erfolgreiches Personal- management. Hrsg. v. L. v. Rosenstiel, E. Regnet u. M. Domsch. Stuttgart 2009, 561–572. – Zus. mit R. Kerschreiter, C. Peus, B. Streicher, E. Traut-Mattausch u. S. Weisweiler, Förderliche und hinderliche Bedingungen hinsichtlich der Umset- zung und des Transfers bei Weiterbildungsmaßnahmen – eine sozialpsycho- logische Perspektive. In: Besser mit Weiterbildung! Trainingsexperten präsen- tieren erfolgreiche Konzepte. Hrsg. v. G. Etzel. Norderstedt 2009, 19–42. – Zus. mit C. Peus, Humanism at work: Crucial organizational cultures and leadership principles. In: Humanism in Business. Hrsg. v. H. Spitzeck, M. Pirson, W. Amann, S. Khan u. E. von Kimakowitz . Cambridge 2009, 220–278. – Zus. mit C. Peus u. S. Braun, Einsatz von Gruppenworkshops in Kombination mit Individualcoaching zur Förderung von Führungskompetenzen. In: Coachingwissen. Denn sie wis- sen nicht, was sie tun? Hrsg. v. B. Birgmeier. Wiesbaden 2009, 363–374. – Zus.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443636 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 437

mit C. Peus u. S. Weisweiler, Coaching für HabilitandInnen am Beispiel der LMU München. OSC, 16, 2/09. Wiesbaden 2009, 193–201. – Zus. mit B. Streicher, För- derung des Unternehmenserfolgs und Entfaltung der Mitarbeiter durch neue Unternehmens- und Führungskulturen. In: Fehlzeitenreport 2009. Arbeit und Psyche: Belastungen reduzieren – Wohlbefi nden fördern. Hrsg. v. B. Badura, H. Schröder, J. Klose u. K. Macco. Heidelberg 2009, 129–136. – Zus. mit B. Streicher, E. Jonas u. G. Maier, Der Einfl uss organisationaler Gerechtigkeit auf innovatives Verhalten. In: Sozialpsychologie der Kreativität und Innovation: Tagungsband zum 24. Hamburger Symposion. Hrsg. v. E.H. Witte u. C.H. Kahl. Lengerich 2009, 101–119.

Fuhrmann Horst A II: Ignaz von Döllinger (1799–1890). Ein exkommunizierter Theologe als Aka- demiepräsident. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Baye- rischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Wil- loweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 131–147. – Friedrich Baethgen (1890–1972). Besinnung und Neuanfang. In: Ebd., 337–355.

Gneuss Helmut B: Ælfric of Eynsham. His Life, Times, and Writing. Kalamazoo, Michigan 2009 (Old English Newsletter Subsidia 34), X, 42 S. [Engl., rev. Fassung von: Ælfric von Eynsham und seine Zeit. München 2002 (Bayerische Akademie der Wissen- schaften, Sitzungsberichte der Phil.-hist. Kl. 1)]. A II: A Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts. Origins, Facts, and Problems. In: Anglo-Saxon Books and their Readers. Essays in Celebration of Helmut Gneuss’s Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts. Hrsg. v. Th. N. Hall und D. Scragg. Kala- mazoo, Michigan 2008 (Publications of the Richard Rawlinson Center), 1–21. H II: Mitherausgeber: Anglo-Saxon England; Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte; Texte und Untersuchungen zur Englischen Philologie (Münchener Universitätsschriften). S: Mitglied: International Advisory Committee für das Dictionary of Old English beim Centre for Medieval Studies, University of Toronto; International Advisory Committee: Prosopography of Anglo-Saxon England. – Vice-President: Henry Bradshaw Society for the editing of rare liturgical texts. – Rezensionen in Ang- lia. Zeitschrift für Englische Philologie 127 (2009).

Göllner Theodor B: Musikgeschichte in Zusammenhängen. Schriften von Theodor Göllner. Hrsg. v. C. Bockmaier u. B. Schmid. Tutzing 2009, 521 S. (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 66). A I: Erforschung der älteren Musikgeschichte. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 42–43. A II: Die Choralpassion bei Heinrich Schütz. In: s. oben B, 443–454. Zur Wie- derholung der Turbae in Bachs Johannespassion. In: s. oben B, 455–464. „Herr, unser Herrscher“. Zum Eingangschor in Bachs Johannespassion. In: s. oben B, 465–476. Instrumental und Vokal im Dona nobis pacem aus Beethovens Mis- sa solemnis. In: s. oben B, 477–485.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443737 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 438 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

H II: Consejo de Redaccíon: Anuario Musical, Barcelona. Kontakt: Center for Me- dieval and Renaissance Studies, University of California at Los Angeles (UCLA).

Graf Friedrich Wilhelm B: Missbrauchte Götter. Zum Menschenbilderstreit in der Moderne. München 2009, 208 S. A I: Forschung und Glaube sind keine Gegensätze. Research and Faith are not a Contradiction in Terms. In: Humboldt kosmos 93 (2009), 8–13. – Rationale Streitkultur und rhetorische Prägnanz. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 56–57. – Mein Tun ist nicht von dieser Welt. Papst Benedikt XVI. ist Joseph Ratzinger treu geblieben. In: Neue Zürcher Zeitung 37 (14./15. Februar 2009), 25; erneut gedruckt in: Vatikan und Pius-Brüder. Anatomie einer Krise. Hrsg. von W. Bei- nert. Freiburg 2009, 201–205. – Christen im demokratischen Verfassungsstaat. In: Aus Politik und Zeitgeschichte [= Beilage zur Wochenzeitung „Das Parla- ment“] 14 (30. März 2009), 15–20. – Wendepunkte der Akademiegeschichte. Ein Kolloquium über den Funktionswandel von Akademien und zentrale Um- brüche in der Geschichte der Bayerischen Akademie. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 26–28. – Art.: Hundshagen, Karl Bernhard. In: Religion – Past & Present 6 (2009), 340. – Art.: International Association for Liberal Christianity and Reli- gious Freedom. In: Ebd., 534. – Zus. mit A. Christophersen, „Scherben ihrer Bilder, verlorne Klänge ihrer Stimmen…“. Die Korrespondenz zwischen Paul Tillich und Dolf Sternberger. In: Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte/Journal for the History of Modern Theology 16 (2009), 75–111. A II: Vorherbestimmt zu Freiheitsaktivismus. Transformationen des globalen Calvinismus. In: Calvinismus. Die Reformierten in Deutschland und Europa. Hrsg. v. A. Reiss u. S. Witt. Dresden 2009, 384–391; Teilabdruck in: Calvin 500 [=Annex 7 (2009)], 12–16. – Skeptisch verweigerte Ankunft. Franz Overbecks Diastase von wahrem Christentum und moderner Kultur. In: Ankünfte an der Epochenschwelle um 1900. Hrsg. v. A. Hansen-Löve, A. Heitmann u. I. Mülder- Bach. München 2009, 57–87. – Art.: Religion. In: Lexikon Philosophie, Hundert Grundbegriffe. Hrsg. v. S. Jordan u. C. Nimtz. Stuttgart 2009, 337–339. – Die Steuerungskraft von Wissenschaftsethik. In: Bildung? Bildung! 26 Thesen zur Bildung als Herausforderung im 21. Jahrhundert. Hrsg. v. A. Schlüter u. P. Stroh- schneider. Berlin 2009, 164–172. – Nachgedacht: Recht und Religion. Zur Aufklä- rungsfunktion von Geisteswissenschaften (I). In: Geisteswissenschaften in der Moderne. Hrsg. v. J. Dierken zus. mit A. Stuhlmann. Hamburg 2009, 287–291. – Einleitung. In: Die Anfänge des Christentums. Hrsg. zus. mit K. Wiegandt. Frankfurt a.M. 1-22009, 11–22. – Zur Einführung. In: Intellektuellen-Götter. Das religiöse Laboratorium der klassischen Moderne. Hrsg. von F.W. Graf. München 2009 (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 66), VII–XII. – Art.: Analo- gie, I. Neutestamentlich. In: Lexikon der Bibelhermeneutik. Begriffe – Metho- den – Theorien – Konzepte. Hrsg. von O. Wischmeyer. Berlin/New York 2009, 20. – Art.: Ereignis, III. Kirchengeschichtlich. In: Ebd., 143. – Art.: Historismus, II. Kirchengeschichtlich. In: Ebd., 260f. – Art.: Historizität, III. Kirchengeschicht- lich. In: Ebd., 264f. – Art.: Korrelation. In: Ebd., 346. – Glaubensmüder Westen – entchristianisierter Osten? [Kommentar zu Hans-Ulrich Wehlers Deutscher Gesellschaftsgeschichte]. In: Bundesrepublik und DDR. Die Debatte um Hans- Ulrich Wehlers „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“. Hrsg. von P. Bahners u. A. Cammann. München 2009, 180–182. – Der Christengott im Plural. Zum Ge- staltwandel des Christentums in der Gegenwart. In: Gott oder Götter? God or Gods? Hrsg. von T. Schabert u. M. Riedl. Würzburg 2009, 33–50. – Interpreta-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443838 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 439

ting Religious Conversion Processes in Modern Europe. In: Religious Cultures – Communities of Belief. Hrsg. v. J. Gebhardt. Heidelberg 2009, 25–34. – What is Humanism? My Western Response. In: Humanism in Intercultural Perspective. Experiences and Expectations. Hrsg. von J. Rüsen u. H. Laas. Bielefeld 2009, 111– 118. – Ernst Troeltsch (1865–1923). In: 2000 Jaar Theologie. Leven en werk van de grote Christelijke denkers. Deel 2. Hrsg. von F.W. Graf. Amsterdam 2009 [= über- arb. und erw. holländische Ausgabe von: Klassiker der Theologie, Zweiter Band. Von Richard Simon bis Karl Rahner. Hrsg. von F.W. Graf. München 2005], 173–191. H I: Zus. mit K. Wiegandt, Die Anfänge des Christentums. Frankfurt a. M. 22009. – Intellektuellen-Götter. Das religiöse Laboratorium der klassischen Moderne. München 2009 (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 66). – 2000 Jaar Theologie. Leven en werk van de grote Christelijke denkers. Deel 2. Amsterdam 2009 [= überarb. und erw. holländische Ausgabe von: Klassiker der Theologie, Zweiter Band. Von Richard Simon bis Karl Rahner. München 2005]. H II: Herausgeber: Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. – Mitheraus- geber: Ernst Troeltsch. Kritische Gesamtausgabe; Troeltsch-Studien, Neue Fol- ge; Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theolo- giegeschichte; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften / Journal für Comparative Government and European Policy. S: Präsident: Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. – Mitglied: Arbeitskreis für moder- ne Sozialgeschichte; 19th-Century-Theology-Group der American Academy of Religion; Fachgruppe Systematische Theologie in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie; Auswahlausschuss der Alexander von Humboldt- Stiftung; Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte; Bewilligungsausschuss der VG Wort. – DFG: Vorsitzender des wiss. Beirats der „Forschergruppe zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft von den 1920er bis in die 1970er Jahre“. – Rezensionstätigkeit.

Habicht Werner A II: Imaginative and Imagined Reports in Shakespeare’s A Midsummer Night’s Dream. In: A Garland for Ashley Halpé. Hrsg. v. T. Jayatilaka u. J. Dhanapata. Kan- dy (Sri Lanka) 2008, 118–126. – Wolfgang Clemen 29. März 1909–16. März 1990: Biographisches. In: Wolfgang Clemen im Kontext seiner Zeit. Hrsg. v. I. Schabert. Heidelberg 2009, 1–13.

Häberle Peter B: Europäische Verfassungslehre. Baden-Baden 62009, 748 S. – Verfassungs- vergleichung in europa- und weltbürgerlicher Absicht. Späte Schriften. Berlin 2009, 333 S. A I: La jurisdicción constitucional en la sociedad abierta. In: Direito Público 25 (2009), 189–205. – Die Verfassungsgerichtsbarkeit auf der heutigen Entwick- lungsstufe des Verfassungsstaates. [Span. Übers.]. In: Revista internacional de Derecho Constitucional III (2009), 56–79. A II: Die Werte der Selbstregierung als Elemente gemeineuropäischer Verfas- sungskultur. In: JöR 57. Hrsg. P. Häberle. Tübingen 2009, 457–464. – Die „Grund- züge“ und ihre Rezeption im Ausland. In: Ebd., 545–548. – Altes und Neues zu „Kulturverfassungsrecht im Bundesstaat“ (1980/2008). In: Ebd., 641–667. – Die Menschenwürde als Grundlage der staatlichen Gemeinschaft. In: Dimensões da Dignidade. Hrsg. v. I.W. Sarlet. Porto Alegre 22009, 45–103. – La jurisdicción

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 443939 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 440 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

constitucional en la sociedad abierta. In: FS Héctor Fix-Zamudio. Hrsg. v. D. Va- ladés. Mexiko City 2009, 125–137. H I: Herausgeber: Jahrbuch des öffentlichen Rechts. Tübingen 2009. – Mither- ausgeber: Archiv des öffentlichen Rechts. Tübingen 2009. S: Geschäftsführender Direktor: Bayreuther Institut für Europäisches Recht und Rechtskultur sowie der Forschungsstelle für Europäisches Verfassungs- recht. – Ehrenpräsident: Centre for European Constitutional Law (Athen); Peter- Häberle-Stiftung in St. Gallen. – Ehrendoktor: Universität Lissabon; Staatliche Universität Georgien; Universität Buenos Aires. – Rezensionen.

Hartmann Jens-Uwe A II: From words to books: Indian Buddhist manuscripts in the fi rst millennium CE. In: Buddhist Manuscript Cultures. Knowledge, ritual and art. Hrsg. v. S.C. Berkwitz, J. Schober u. C. Brown. London/New York 2009, 95–105. – Zus. mit Ch. Tudkeao, Three Sanskrit Fragments of the Ratnaketuparivarta. In: The British Library Sanskrit Fragments II. Hrsg. v. S. Karashima u. K. Wille. Tokyo 2009, 589– 596, plates 249, 273, 372. – Neues zum Var2ārhavar2a. In: PāsādikadānaÇ. FS für Bhikkhu Pāsādika. Hrsg. v. M. Straube, R. Steiner, J. Soni, M. Hahn u. M. Demoto. Marburg 2009 (Indica et Tibetica 52), 229–241. H II: Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus den Turfan-Funden und der kanonischen Literatur der Sarvastivada-Schule. 21. Lieferung ya / var2a- vat. Bearb. v. A. Bock-Raming, J. Chung, M. Schmidt u. K. Wille. Göttingen 2009.

Henrich Dieter B: Endlichkeit und Sammlung des Lebens. Tübingen 2009, 149 S. A II: Komposition und Begründungsart der ‚Kritik der reinen Vernunft‘. In: Sut- schnost i Slowo. FS für N. Motroschilowa. Hrsg. v. M. Bykowa u. M. Salopowa. Moskau 2009, 267–283. – Hutcheson and Kant. In: Kant’s Moral and Legal Phi- losophy. Hrsg. v. K. Ameriks u. O. Höffe. Cambridge 2009, 29 ff. – Weimarer Me- lange. In: Die Glücklichen sind neugierig. FS 10 Jahre Kolleg Friedrich Nietzsche. Hrsg. v. J. Wagner u. S. Wilke. Weimar 2009, 26–30.

Höfele Andreas A II: Textbühne – Bühnentext: Medialität und Fiktionalität in Shakespeares Henry V. In: Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Hrsg. v. U. Peters u. R. Warning. München 2009, 121–139. – Einleitung (Sektion Per- formative Praxis). In: Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit. Hrsg. v. P. Strohschneider. Berlin 2009, 781–793. – „Manches noch retten“ – Wolfgang Clemen hochschulpolitisch. In: Wolfgang Clemen im Kontext seiner Zeit. Hrsg. v. I. Schabert: Heidelberg 2009, 149–169. – Unquiet Slumbers: Traum und Politik bei Shakespeare. In: Traum und res publica (Collo- quia Augustana 26). Hrsg. v. P. Schmidt u.G. Weber. Berlin 2009, 165–180. S: Präsident: Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. – Sprecher: SFB 573 „Plurali- sierung und Autorität in der Frühen Neuzeit“. – Forschungsprofessur LMU ex- cellent. – Mitglied: Vorstand Center for Advanced Studies LMU; Executive Com- mittee International Shakespeare Association; Advisory Board Shakespeare Survey. – Mitherausgeber: Poetica.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444040 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 441

Höllmann Thomas O. B: Zus. mit D. Bandini-König (Felsbilder), P.T. Denwood, G. Fussman, O. von Hin- über u. N. Sims-Williams (jeweils Inschriften), Die Felsbildstation Thalpan IV. Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans 9. Mainz 2009, 311 S. A I: Inspirierte Wortklauberey. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 24–26. A II: Lucian Scherman (1864–1946): Verfemt, verfolgt, vergessen. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 235–249, 384–387. H I: Zus. mit Xiaobing Wang-Riese, Time and Ritual in Early China. Asiatische Forschungen 153. Wiesbaden 2009. H II: Herausgeber: Asiatische Forschungen. – Mitherausgeber: Saeculum; South China and Maritime Asia; Lun Wen; Menschen und Kulturen; Münchener Ost- asiatische Studien; Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. – Wiss. Beirat: Antike Welt; Nanfang Minzu Kaogu; Stepnye Narody Evrazii – Steppenvölker Eurasiens; Oriens Extremus; Zeitschrift für Archäologie Außereurop. Kulturen. S: Mitglied: Karakorumkommission und Buddhismuskommission der Hei- delberger Akademie der Wissenschaften; Wiss. Beirat des Instituts für Han- Kunst der Peking Universität; Internationales Liangzhu-Forschungszentrum in Hangzhou; Vorstand der Carl Friedrich von Siemens Stiftung; Wissenschaft- liche Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften; Kommission für die Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts; Strategieausschuss der LMU; Graduiertenkolleg Formen von Prestige in Kulturen des Altertums.

Hose Martin B: Euripides als Anthropologe. München 2009 (Sitzungsberichte der Phil.-hist. Kl. 2), 71 S. A I: Arbeit für die Schatzhäuser des Geistes. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 39–41. A II: Franz Dölger (1891–1968). Ein Leben für die byzantinische Diplomatik. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 307–321. – Sadismus in der hellenistischen Dichtung. In: Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums. Hrsg. v. M. Zim- mermann. München 2009, 257–273. – Alexandria. In: Metropolen des Geistes. Hrsg. v. M. Hose u. Chr. Levin. Frankfurt/Leipzig 2009, 126–147, 216–218. – „Exzen- trische“ Formen der Historiographie im Hellenismus. In: Die Apostelgeschich- te im Kontext antiker und frühchristlicher Historiographie. Hrsg. v. J. Frey, C. K. Rothschild u. J. Schröter. Berlin/New York 2009, 182–213. H I: Zus. mit Chr. Levin, Metropolen des Geistes. Frankfurt/Leipzig 2009, 222 S. H II: Mitherausgeber: Gnomon, Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft; Classica Monacensia; Plekos; Edition Antike.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444141 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 442 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Koch Walter A II: Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Arch. f. Dipl. 55 (2009) 425–444. – Edizioni di fonti per la storia degli svevi. L’edizione dei diplomi di Federico II. In: ArNoS 1, Caserta 2009, 51–59. H II: Mitherausgeber: Archiv für Diplomatik 54. S: Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II. (im Auftrag der MGH). – Vorsitz: Interakademische Kommission des deutschen Inschriftenwerkes. – Mitglied: Zentraldirektion der MGH; Büro der Commission Internationale de Diploma- tique; Büro des Comité International de Paléographie Latine; Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAdW); Vorstand des Verbandes für Orts- und Flurnamenfor- schung in Bayern; Comité cientifi co der „Estudios Humanisticos. Historia, Revis- ta de la Facultad de Filosofi a y Letras“ der Universität León; Comitato Scientifi - co der „Scripta. International Journal of Paleography and Codicology“.

Konrad Ulrich B: Zusammenfassung des Lebens und der Kunst. Das Siegfried-Idyll von Ri- chard Wagner. München 2009 (Sitzungsberichte der Phil.-hist. Kl. 1), 32 S. A I: Die Mozartpfl ege im „Dritten Reich“. In: Acta Mozartiana 56 (2009), 48–68. A II: Musik und ,liturgische‘ Inszenierung. Robert Schumanns Requiem für Mi- gnon op. 98b. In: Robert Schumann und die große Form. Hrsg. v. B. Sponheuer. Frankfurt 2009 (Bonner Schriften zur Musikwissenschaft 8), 125–162. – Fröm- migkeit und Kirchenmusik. Gedanken zum „geistlichen“ Mozart. In: Wie hast Du’s mit der Religion? Wolfgang Amadeus Mozart und die Theologie. Hrsg. v. J. Herten. Würzburg 2009, 43–59. – „All Wärme quillt vom Weibe, All Licht von Lie- be stammt“. Mythos und Gegenwart in der Feuersnot von Richard Strauss. In: Musik und Mythos – Mythos Musik um 1900. Hrsg. v. L. Lütteken. Kassel 2009 (Zürcher Festspiel-Symposien 1), 111–133. – Komponisten und ihr Gedächtnis – Spuren in Biographien und Werkstattzeugnissen. In: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. Hrsg. v. W. Auhagen, Göttingen 2009 (Musikpsycho- logie 20), 208–235. – „An American in Paris“ – „A Frenchman in New York“. Be- gegnungen von Alter und Neuer Welt in der Musik von George Gershwin und Darius Milhaud. In: Coll’astuzia, col giudizio. Essays in Honor of Neal Zaslaw. Hrsg. v. C. Eisen. Ann Arbor 2009, 320–336. – Passacaglia und Symphonische Dichtung. Der „Panathenäenzug“ op. 74 von Richard Strauss. In: Das Klavier- konzert in Österreich und Deutschland von 1900–1945 (Schwerpunkt: Werke für Paul Wittgenstein). Hrsg. v. C. Ottner. Wien 2009 (Studien zu Franz Schmidt XVI), 177–199. – Die Missa in c KV 427 (417a) von Wolfgang Amadé Mozart. Überlegungen zum Entstehungsanlass. In: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 92 (2009), 105–119. – „eine der besten deutschen Opern“. Hans Pfi tzner und die Loreley von Max Bruch. In: Mitteilungen der Hans Pfi tzner-Gesellschaft, N. F. 69 (2009), 82–96. S: Mitglied: Wiss. Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. – Vorsitzender: Sektion für Musikwissenschaft Görres-Gesellschaft; Akademie für Mozart-Forschung der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg; Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft Würzburg. – Vorstandsmit- glied: Gesellschaft für Musikforschung. – Stellv. Vorsitzender: Musikgeschicht- liche Kommission Kassel. – Rezensionstätigkeit.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444242 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 443

Kunitzsch Paul A I: Arabische Astronomie. Von Azimut bis Zenit. In: Damals. Das Magazin für Geschichte und Kultur 41/3 (2009), 42–46. – Zus. mit E. Dekker, An Early Islamic Tradition in Globe Making. In: Zeitschrift für Geschichte der Arabisch-Islami- schen Wissenschaften 18 (2008/2009), 155–211. – Augenkrankheiten bei Abū MaÙšar. In: Ebd., 343–350. A II: Almucantar; Azimuth. In: The Encyclopaedia of Islam Three, Fasc. 2009–1, 66; 157. – The Constellations. In: Images of Islamic Science, vol. 1: Illustrated Ma- nuscripts from the Iranian World. Hrsg. v. Z. Vesel, et al. Teheran 2009, 103–105.

Landau Peter A II: La Infl uencia de la Escolástica española en la Literatura del Derecho Canónico. In: Iudex et Magister. Miscelánea en honor al Pbro. Nelson C. Dell- aferrera. Buenos Aires 2008, 217–242. – Zisterzienserbibliotheken und kanoni- sches Recht. In: Die Zisterzienser und ihre Bibliotheken. Hrsg. v. T. Graber und H. Schattkowsky. Leipzig 2008, 291–307. – Feudistik und Kanonistik. Ein neuer Quellenfund zum lombardischen Lehnrecht. In: Das Recht und seine histori- schen Grundlagen. FS für Elmar Wadle zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. T.J. Chiusi, T. Gergen u. H. Jung. Berlin 2008, 525–535. – Die Königswahl vom Sachsenspie- gel zum Schwabenspiegel. In: Acta Universitatis Szegediensis. Acta Juridica et Politica LXXI, Fasc. 17. Szeged 2008, 571–577. – The Origins of Legal Science in England in the Twelfth Century: Lincoln, Oxford and the Career of Vacarius. In: Readers, Texts and Compilers in the Earlier Middle Ages. Studies in Medieval Canon Law in Honor of Linda Fowler-Magerl. Hrsg. v. M. Brett u. K.G. Cushing. Ashgate 2009, 165–182. – Die Anfänge der Prozessrechtswissenschaft in der Kanonistik des 12. Jahrhunderts. In: Der Einfl uss der Kanonistik auf die euro- päische Rechtskultur, Bd. 1: Zivil- und Zivilprozeßrecht. Hrsg. v. O. Condorelli, F. Roumy u. M. Schmoeckel. Köln/Weimar/Wien 2009, 7–23. – Kanonisches Straf- recht heute. In: Recht – Religion – Verfassung. FS für Hans-Jürgen Becker. Hrsg. v. I. Kroppenberg, M. Löhnig u. D. Schwab. Bielefeld 2009, 115–123. – Recht als Grundlage für die Lebensrealität des Mittelalters. In: Grundlagen für ein neues Europa. Das Magdeburger und Lübecker Recht in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Hrsg. v. H. Lück, M. Puhle u. A. Ranft. Köln/Weimar/Wien 2009, 143–161. – Vorwort zu den Correctores Romani. In: Pluralisierung & Autorität, Sonder- forschungsbereich 573, LMU München, Bd. 19: M.E. Sommar, The Correctores Romani, Gratian’s Decretum and the Counter-Reformation Humanists. Berlin 2009, ix–xxii. – Konrad Maurer (1823–1902). Der Rechtshistoriker Islands und Norwegens. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willo- weit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 177–187. H II: Mitherausgeber: Münchener Universitätsschriften, Juristische Fakultät, Abhandlungen zur Juristischen Grundlagenforschung; Norm und Struktur, Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und Früher Neuzeit; Bulletin of Medieval Canon Law. S: President: Stephan-Kuttner-Institute of Medieval Canon Law.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444343 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 444 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Lepsius Oliver A I: Erwerbsaufwendungen im Einkommensteuerrecht. Anmerkung zu BVerfG, Urteil v. 9.12.2008 – 2 BvL 1/07 u.a. (Pendlerpauschale). In: Juristenzeitung (2009), 260–263. – Sobre la vinculación de las sentencias del Tribunal Consti- tucional. In: El Cronista del Estado Social y Democratico de Derecho 6 (2009), 28–33. – Le contrôle par la Cour constitutionnelle des lois de révision constitu- tionnelle dans la République fédérale d’Allemagne. In: Les Cahiers du Conseil constitutionnel Nr. 27 (2009), 13–21. A II: Der britische Verfassungswandel als Erkenntnisproblem. Zur andauern- den Bedeutung von A.V. Dicey im britischen Verfassungsrecht. In: Jahrbuch des öffentlichen Rechts N.F. 59. Tübingen 2009, 559–600. – § 1 Regulierungsrecht in den USA: Vorläufer und Modell. In: Regulierungsrecht. Hrsg. v. M. Fehling u. M. Ruffert. Tübingen 2009, 3–75. – § 4 Verfassungsrechtlicher Rahmen der Regulierung. In: Ebd., 143–211. – § 19 Ziele der Regulierung. In: Ebd., 1053–1084. – Americanism in Law. In: Americanisms. Discourses of Exception, Exclusion, Exchange. Hrsg. v. M. Steppat. Heidelberg 2009, 85–102. – The Problem of De-Individualisation in the Risk Society. In: Risk and the Law. Hrsg. v. G. Wood- man u. D. Klippel. London 2009, 36–52. – Volksvertreter fragen – die Regierung schweigt: Aushöhlung der parlamentarischen Kontrolle? In: Verfassungsrecht und gesellschaftliche Realität. Hrsg. Redaktion Kritische Justiz. Baden-Baden 2009, 81–92. – Hans Kelsen und der Nationalsozialismus. In: Hans Kelsen. Le- ben – Werk – Wirksamkeit. Hrsg. v. T. Olechowski. Wien 2009, 267–282. – Kelsens Demokratietheorie. In: Hans Kelsen. Eine politikwissenschaftliche Einführung. Hrsg. v. T. Ehs. Wien 2009, 67–89. H II: Mitherausgeber: Recht – Wissenschaft – Theorie. S: Prodekan: Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Universität Bayreuth. – Leitung Intradisziplinäres Forum Franken. – Mitglied: Leitungsgre- mium DFG-Graduiertenkolleg Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit Bay- reuth.

Lerche Peter A II: „Bewährung des Grundgesetzes?“ In: Staatsrecht und Politik. FS für Ro- man Herzog zum 75. Geburtstag. Hrsg. v. M. Herdegen, H.H. Klein, H.-J. Papier u. R. Scholz. München 2009, 265–272. – Vorbehalt des Gesetzes und Wesent- lichkeitstheorie. In: Handbuch der Grundrechte III/II. Hrsg. v. D. Merten u. H.-J. Papier. Heidelberg 2009, 301–331. H I: Zus. mit H. Honsell, Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, Abt. Rechtswissenschaft. Berlin/Heidelberg/New York 2009. H II: Mitherausgeber: Bayerische Verwaltungsblätter. S: Mitglied: Vorstand der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. – Rezensionstä- tigkeit.

Märtl Claudia A I: Unbekannte Notizen Jacopo Ammannati Piccolominis aus Konsistorien seiner Zeit. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bib- liotheken 88 (2008), 220–243. – Geschichte des Kardinalats (Teil 4): Brüder des Papstes? In: Damals 1 (2009), 62–67.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444444 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 445

A II: Schöningen. Vom Königshof zur Stadt. In: Die Wirtschafts- und Sozial- geschichte. Hrsg. v. C. Märtl. Hildesheim 2008 (Mittelalter 1), 404–423, Ebd., 358–403, Ebd., 1–26. – Pius II. (1458–1464). Offensive und defensive Strategien seiner Selbstdarstellung als Papst. In: Eigenbild im Konfl ikt. Krisensituationen des Papsttums zwischen Gregor VII. und Benedikt XV. Hrsg. v. M. Matheus. Darmstadt 2009, 63–87. – Hermansgrün, Johannes. In: Deutscher Humanis- mus 1480–1520. Verfasserlexikon. Hrsg. v. F.-J. Worstbrock. Band 1 Lieferung 4 Berlin 2008, 1063–1066. H I: Zus. mit K. H. Kaufhold u. J. Leuschner, Die Wirtschafts- und Sozialgeschich- te des Braunschweigischen Landes. Band I: Mittelalter, Hildesheim 2008.

Maier Hans B: Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungslehre. München 2009 (Gesam- melte Schriften IV), 487 S. – Welt ohne Christentum – was wäre anders? Frei- burg 42009, 192 S. A I: Was bleibt von 1968? In: Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesell- schaft 2008. Bonn 2009, 45–60. – Die grenzenlose Welt und ihre Grenzen. In: Internationale katholische Zeitschrift (Communio) 38 (2009), 234–239. A II: Die Universität Passau – ein Rückblick auf die Gründungszeit. In: Schriften- reihe der Universität Passau 30, Passau 2009, 15–24. – Adenauer-Zeit. Spuren ihrer Wahrnehmung in der deutschen Nachkriegsliteratur und -publizistik. In: Medienmacht und Öffentlichkeit in der Ära Adenauer. Hrsg. v. T. Mayer. Bonn 2009, 116–135. H II: Herausgeber: Internationale katholische Zeitschrift (Communio). S: Beirat des Instituts für Zeitgeschichte (München-Berlin). – Kommission für Zeitgeschichte (Bonn).

Moulines C. Ulises H II: Mitherausgeber: Philosophia Naturalis.

Müller Jan-Dirk B: Das Nibelungenlied. 3., neu bearb. und erw. Aufl age. Berlin 2009 (Klassiker- Lektüren 5), 199 S. A I: Sprache und Literatur im Blick der Forschung. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 27–29. A II: Hans Fromm (26.5.1919–25.6.2008). In: Jahrbuch 2008 der Bayerischen Aka- demie der Wissenschaften. München 2009, 159–165. – Bayern und die Welt – Die Kommission der Philosophisch-historischen Klasse. In: Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Samm- lungen Bayerns. Katalog hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit von T. Schönauer. München 2009, 46–75. – Maximilian und die Hybridisierung frühneuzeitlicher Hofkultur. Zum Ludus Dianae und der Rhapsodia des Konrad Celtis. In: Kaiser Maximilian I. (1459–1519) und die Hofkultur seiner Zeit. Unter redaktioneller Mitarbeit von R. Steinke. Hrsg. v. S. u. F. Löser. Wiesbaden 2009 (Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft 17, 2008/2009), 3–21. – Mythos und mit- telalterliche Literatur. In: Mythos – Sage – Erzählung. Gedenkschrift für Alfred Ebenbauer. Hrsg. v. J. Keller u. F. Kragl. Göttingen 2009, 331–349. S: Rezensionstätigkeit.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444545 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 446 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Müller-Seidel Walter B: Schiller und die Politik. „Nicht das Große, nur das Menschliche geschehe.“ München 2009, 400 S. A II: Bernhard Zeller. Zu seinem Gedenken. In: Jahrbuch der deutschen Schiller- gesellschaft LIII. Göttingen 2009, 548–552.

Nörr Dieter A I: Exempla nihil per se valent. Bemerkungen zu Paul. 15 quaest. D.46,3,98,8; 72 ad ed. D.45,1,83,5. In: Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte (Rom. Abt.) 126 (2009), 1–54. A II: Leopold Wenger (1874–1953). Rechtshistoriker, Altertumswissenschaftler und Akademiepräsident 1932–1935. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschich- te der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 269–279, 388–390. H I: Mitherausgeber: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und Antiken Rechtsgeschichte.

Oesterreicher Wulf A I: Der Weinberg des Textes: Die Philologien und das Projekt ‚Textwissenschaft‘ im Horizont einer sozialen Semiotik. In: Germanisch-Romanische Monats- schrift 59/1 (2009), 81–118. – Los otros piratas de América – Information und Autorschaft in amerikanischen Texten der frühen Neuzeit. In: Mitteilungen des SFB 573 ‚Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit (15.–17. Jahr- hundert)‘ 1 (2009), 32–50. – Ein romanistischer Grandseigneur. In: Akademie Aktuell 4 (2009), 40–41. A II: El plurilingüismo europeo y los retos de una jerarquización lingüística. In: Identidades sociales e identidades lingüísticas. Hrsg. v. J.J. de Bustos Tovar u. S. Iglesias Recuero. Madrid 2009, 229–254. – Aliquid stat pro aliquo. Diskurstradi- tionen und soziale Semiotik. In: Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Hrsg. v. U. Peters u. R. Warning. Paderborn 2009, 57–81. – Acerca de una observación de Lapesa sobre el español de América: ‚No ha llegado a afec- tar a la unidad del sistema lingüístico ninguna de las diferencias existentes entre el habla americana y la española‘. In: La obra de Lapesa desde la Filología actual. Hrsg. v. J.J. de Bustos u. R. Cano. Madrid 2009, 441–460.

Oettinger Norbert A I: Zus. mit C. Melchert, Ablativ und Instrumental im Hethitischen und Indo- germanischen. Ein Beitrag zur relativen Chronologie. In: Incontri Linguistici 32 (2009), 7–26. A II: Zum Verhältnis von Apām Napāt- und Xvarnah- im Avesta. In: Zarathush- tra ente l’Inde et l’Iran. Études indo-iraniennes et indo-européennes offertes à Jean Kellens. Hrsg. v. É. Pirart u. X. Tremblay. Wiesbaden 2009, 189–196. – Fälle von o-Stufe der Wurzel hysterokinetischer Nomina im Indogermanischen. In: Protolanguage and Prehistory. 12th Congress of the Indogermanische Gesell- schaft, Crakow, oct. 11–16, 2004. Hrsg. v. R. Lühr. Wiesbaden 2009, 340–347. H II: Mitherausgeber: Münchener Studien zur Sprachwissenschaft. S: Rezensionstätigkeit.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444646 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 447

Pannenberg Wolfhart A I: Defectus ordinis? Zum Verhältnis von Bischofsamt und Pfarramt aus luthe- rischer Sicht. In: Kerygma und Dogma 55 (2009), 342–346.

Pfotenhauer Helmut A II: Freiheit 1821: historisch und ästhetisch (Jean Paul, E.T.A. Hoffmann). In: Graecomania. Der europäische Philhellenismus. Hrsg. v. G. Heß. Berlin 2009 (Klassizistisch-romantische Kunst(t)räume. Imaginationen im Europa des 19. Jahrhunderts und ihr Beitrag zur kulturellen Identitätsfi ndung 1), 185–199. H I: Jahrbuch der Jean Paul Gesellschaft. Tübingen 2009. 44. Jahrgang.

Picot Arnold A I: Unternehmen zwischen Markt und Staat – Regulierung als Herausforde- rung. In: zfbf 6 (2009), 655–678. – Die Verleger sollten eine Vorwärtsstrategie fahren. In: promedia 10 (2009), 14–16. – Erlöspolitik für Informationsangebote im Internet. In: Wirtschaftsdienst. Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 10 (2009), 643–647. – Schlüsselproblem Breitband. In: it – Information Technology (2009), 235–238. – Zus. mit O. Baumann, The Relevance of Organization Theory to the Field of Business and Information Systems Engineering. In: Business & Informa- tion Systems Engineering 1 (2009), 62–69. – Zus. mit O. Baumann, Die Bedeu- tung der Organisationstheorie für die Entwicklung der Wirtschaftsinformatik. In: Wirtschaftsinformatik 1 (2009), 72–81. – Zus. mit N. Grove, Flächendeckende Breitbandversorgung im internationalen Vergleich: Strategien für den Glasfa- serausbau in ländlichen Gebieten. In: InfrastrukturRecht 10 (2009), 315–324. – Zus. mit J. Kranz, Das fi nden wir gut. In: eta energie 8 (2009), 14–15. – Zus. mit G. Schreyögg u. D. zu Knyphausen-Aufseß, Future of Organization – drei Meinun- gen. In: zfo Zeitschrift Führung & Organisation 5 (2009), 213–216. – Zus. mit J. Kranz u. Chr. Janello, Die Rolle von Web 2.0-Prinzipien im Innovationsprozess. In: Information Management und Consulting 2 (2009), 39–47. – Zus. mit T. Michl, M. Spörrle u. I. Welpe, Ich fühle, also gründe ich (nicht)? Gedanken und Gefüh- le von Unternehmensgründern als Determinanten der unternehmerischen Gründungsentscheidung. In: Wirtschaftspsychologie aktuell (2009), 49–50. A II: Zus. mit Chr. Janello, Der Buchmarkt im Internet-Zeitalter. In: FOCUS-Jahr- buch 2009: Die Zukunft der Printmedien. Hrsg. v. W.J. Koschnik. München 2009, 247–282. – Zus. mit T. Michl, I. Welpe u. M. Spörrle, The role of emotions and cognitions in entrepreneurial decision-making. In: Understanding the Entre- preneurial Mind: Opening the Black Box. Hrsg. v. A.L. Casrud u. M.E. Brännback. Dordrecht/Heidelberg/London/New York 2009, 167–190. – Zus. mit J. Landgre- be, „Regulation is Acquired by the Industry and is Designed and Operated Pri- marly for its Benefi ts“? – A Test of Proactive vs. Reactive Corporate Regulatory Management in German Telecommunications. In: Risikomanagement und kapitalmarktorientierte Finanzierung. Hrsg. v. K. Schäfer, H.-P. Burghof, L. Johan- ning, H. F. Wagner u. S. Rodt. Frankfurt 2009, 127–150. – Zus. mit J.J. Assmann, M.A. Korsgaard, I.M. Welpe, J.V. Gallenkamp u. R.T. Wigand, A Multi-Level View of the Antecedents and Consequences of Trust in Virtual Leaders. In: Proceedings of the Fifteenth Americas Conference on Information Systems, San Francisco, USA. – Zus. mit T. Michl, I. Welpe u. M. Spörrle, Appraisal and affect in entrepre- neurial decision-making. In: NeuroPsychoEconomics Conference Proceedings.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444747 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 448 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

H I: Zus. mit H. Tillmann, Digitale Dividende – Tagungsband. Berlin 2009. – Zus. mit K.-H. Neumann, E-Energy – Wandel und Chance durch das Internet der Energie – Tagungsband. Berlin 2009. H II: Mitherausgeber: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung; Schmalenbach business review; Information Management & Con- sulting; Wirtschaftsinformatik; Electronic Markets; Journal of Media Manage- ment; Journal für Betriebswirtschaft. S: Mitglied: Hochschulrat der Universität Hannover; Kuratorium der Alcatel SEL Stiftung für Kommunikationsforschung; Medienbeirat der Bertelsmann Stif- tung; Beirat der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommunikationstech- nik; Wiss. Beirat des Fokus-Instituts der FHG; Schmalenbach-Gesellschaft – Vor- stand Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft; Vorstand Schmalenbach Stiftung; Erweiterter Vorstand Verband der Hochschullehrer für Betriebswirt- schaft; Erweiterter Vorstand Verein für Socialpolitik – Gesellschaft für Wirt- schafts- und Sozialwissenschaft. – Vorsitzender: Wiss. Beirat des Wiss. Instituts für Kommunikationsdienste (WIK), Bad Honnef; Wiss. Arbeitskreis für Regulie- rungsfragen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Bonn; Wiss. Beirat der Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik des Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme. – Stellv. Vorsitzender: Wiss. Beirat des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW). – Vorsitzender des Vorstandes: Münchner Kreis – Übernationale Vereini- gung für Kommunikationsforschung.

Regn Gerhard A I: Zus. mit B. Huss, Petrarch’s Rome: The History of the Africa and the Renais- sance Project. In: MLN. Italian Issue 124/1 (2009), 86–102. A II: Gott als Dichter. Die Wirklichkeit der Fiktion in Dantes ‚Paradiso‘ In: Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Hrsg. v. U. Peters u. R. War- ning, München 2009, 365–385. H II: Mitherausgeber: Romanica Monacensia.

Roxin Claus B: Strafrecht Allgemeiner Teil. 2. Teilband [japan. Übers.]. Tokio 2009, 798 S. A I: Torture in a Rule of Law State – Dasner Case in Germany. Can state autho- rities exceptionally be allowed to obtain statement by force. In [serb. Übers.]: Strani Pravni Život (2008), 7–26. – Besitzdelikte. In [serb. Übers.]: Stanje Krimi- naliteta u srbiji i pravna sredstva reagovanja, II Deo, Biblioteka CRIMEN 5, Pravni Fakultet Univerziteta u Beogradu (2008), 7–23, Zusammenfassung [Serbisch] 23–24. – La Ciencia Jurídico-Penal ante las tareas del Futuro (= Die deutsche Strafrechtswissenschaft vor der Jahrtausendwende). In: Anales de Jurspruden- cia, Tomo 294, Sonderheft zum 75-jährigen Bestehen der Zeitschrift (2008), 155–200. – De la profesión del jurista y del estudio del Derecho (= Vom Beruf des Juristen und vom Studium des Rechts). In: Actualidad Juridica. Información Especializada para Abogados y Jueces 181 (2008), 391–395. – Zum Ausscheiden eines Mittäters im Vorbereitungsstadium bei fortwirkenden Tatbeiträgen. Besprechung des Beschlusses 1 StR 174/08. In: Neue Zeitschrift für Strafrecht (2009), 7–9. – Anmerkung zu BGH Beschluss v. 5.8.2008 – 3 StR 45/08 (LG Lü- neburg) – Verwertung einer einem Beweisverwertungsverbot unterliegen- den Aussage mit Zustimmung des Betroffenen. In: Strafverteidiger (2009),

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444848 331.05.20101.05.2010 117:24:127:24:12 Philosophisch-historische Klasse 449

113–115. – Kausalität und Garantenstellung bei den unechten Unterlassungen. In: Goltdammer’s Archiv (2009), 73–85. – Zur einverständlichen Fremdgefähr- dung, Besprechung des Urteils BGH 4 StR 328/08 v. 20.11.2008. In: Juristenzei- tung (2009), 399–403. – Der fehlgeschlagene Versuch – eine kapazitätsver- geudende, überfl üssige Rechtsfi gur? In: Neue Zeitschrift für Strafrecht (2009), 319–321. – Zur verdeckten Befragung des Beschuldigten. In: Neue Zeitschrift für Strafrecht, Sonderheft (Beilage zu Heft 7) (2009), 41–46. – Zur Strafbarkeit des Geschwisterinzests. In: Strafverteidiger (2009), 544–550. – Derecho penal y do- ping (= Strafrecht und Doping). In: Cuadernos de política criminal (2009), 5–17. A II: Einwilligung, Persönlichkeitsautonomie und tatbestandliches Rechtsgut. In: Grundlagen des Straf- und Strafverfahrensrechts. FS für Knut Amelung zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. M. Böse u. D. Sternberg-Lieben. Berlin 2009, 269–286. – Zur Bedeutung des Publikationsverhaltens im Bereich der Jurisprudenz. In: Publikationsverhalten in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Beiträge zur Beurteilung von Forschungsleistungen. Diskussionspapiere der Alexander von Humboldt-Stiftung Nr. 12, Bonn 22009, 64–66. – Sobre o desen- volvimento do direito processual penal alemão (= Zur Entwicklung des deut- schen Strafprozessrechts). In [portug. Übers.]: Que futuro para o direito proces- sual penal? Sympósio em homenagem a Jorge de Figueiredo Dias, por acasião dos 20 anos do Código de processo penal português. Hrsg. v. M. Ferreira Monte u.a., Coimbra 2009, 385–398. – Strafe und Strafzwecke in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. In: Dubio Pro Libertate. FS für Klaus Volk zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. W. Hassemer u.a., München 2009, 601–616. – Grund- lagen des polnischen Strafgesetzbuches im deutsch-polnischen Vergleich. In: Vergleichende Strafrechtswissenschaft. Frankfurter FS für Andrzej J. Szwarc zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. J.C. Joerden u.a. Berlin 2009, 79–90. – Gedanken zur strafrechtlichen Systembildung. In: Liber Amicorum de José de Sousa e Bri- to em comemoração do 70.° Aniversário, Estudos de Direito e Filosofi a. Hrsg. v. A. Silva Dias u.a., Coimbra 2009, 777–792. – Das systematische Verhältnis von Mord und Totschlag – Folgerungen aus dem Fehlen einer einheitlichen Mordkonzeption für die Reform der Tötungsdelikte (Einführung). In: Rechtspre- chung, Gesetzgebung, Lehre: Wer regelt das Strafrecht? Referate und Diskussi- onen auf dem 2. Karlsruher Strafrechtsdialog 2009. Hrsg. v. M. Jahn u. A. Nack. Köln 2010, 21–25. – Auch Praktiker sind Wissenschaftler – zu den Möglichkeiten der Begegnung zwischen Theorie und Praxis (Schlusswort). In: Ebd., 101–103. H I: Zus. mit H. Schmiedt, H. Vollmer u. J. Zeilinger, Jahrbuch der Karl-May-Ge- sellschaft. H II: Mitherausgeber: Online-Zeitschrift ZJS – Zeitschrift für das Juristische Stu- dium. S: Präsident: Kuratorium der Karl-May-Stiftung. – Ehrenvorsitzender: Karl-May- Gesellschaft. – Mitglied: Universitätsrat der Universität Augsburg. – Rezensi- onstätigkeit.

Sauerländer Willibald A I: Entre le Roman et le Gothique: Style de transition, Alternativgotik et Style 1200. In: Perspektive. Revue de l’lnstitut National d’Histoire de l’Art 4 (2008), 756–762. A II: Émile Male. In: Dictionnaire des historiens de l’art actifs en ‚France de la révolution à la première guerre mondiale. Paris 2009. – Rubens und Franziskus. In: Das andere Rubensbuch. Reinhold Baumstark zum Abschied. Hrsg. von den

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 444949 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 450 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Bayerischen StaatsgemäIdesammlungen. München 2009. – Antiqui et Moder- ni in der Skulptur der Kathedrale von Reims. In: Studien zur mittelalterlichen Kunstgeschichte und Geschichte. Hrsg. v. H.J. Krause u. A. Ranft. Abh. der Sächs. Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Phil.-hist. Kl. 81/3, 8–35 u. 94–129. – Die Wahrheit der Kunst. Nachruf auf Doris Schmidt. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 22. München 2008, 239–241. – Von Stilus zu Stil. Refl exionen über das Schicksal eines Begriffs. In: Stil in der Kunstgeschichte. Hrsg. v. C. Weissert. Darmstadt 2009, 102–122. S: Rezension im Burlington Magazine.

Schönberger Rolf A II: Das Wissen von der Natur und der Glaube an ihren Grund. Überlegun- gen zum Begriff der Voraussetzung. In: Atheistischer und jüdisch-christlicher Glaube: Wie wird Naturwissenschaft geprägt? Hrsg. v. H.-J. Hahn u.a. Nor- derstedt (Books on Demand) 2009, 45–70. – Lavelle, Louis. In: Die französische Philosophie im 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Th. Bedorf u. K. Röttgers. Darmstadt 2009, 211–212. – Die Rationalität des Glaubens und die Unvernünftigkeit des Rationalismus. In: Sola ratione. Anselm von Canterbury (1033–1109) und die ra- tionale Rekonstruktion des Glaubens. Hrsg. v. St. Ernst u. Th. Franz. Würzburg 2009, 33–58. H II: Herausgeber: Thomas von Aquin, Quaestiones disputatae. Regensburger Ausgabe. Vollständige Ausgabe der Quaestiones in deutscher Übersetzung. S: Mitglied Wiss. Beirat: Archiv für Begriffsgeschichte. – Mitglied: Forum Mittel- alter der Universität Regensburg. – Rezensionen.

Schünemann Bernd B: Strafverfahrensrecht. 262009, 519 S. – Obras, Tomo I, Colección autores de de- recho penal. Hrsg. v. E.A. Donna. Santa Fe 2009, 570 S.; Obras, Tomo II, 511 S. – Fundamento y Límites de los Delitos de Omisión Impropia. Madrid/Barcelona/ Buenos Aires 2009, 444 S. A I: Ein deutsches Requiem auf den Strafprozess des liberalen Rechtsstaats. In: Zeitschrift für Rechtspolitik 42, 4 (2009), 104–107. – Spät kommt ihr, doch ihr kommt: Glosse eines Strafrechtlers zur Lissabon-Entscheidung des BVerfG. In: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik (2009), 393–396. – Risse im Fundament, Flammen im Gebälk: Die Strafprozessordnung nach 130 Jahren. In: Ebd., 484–494. – Ein Federstrich des Gesetzgebers – und die StPO wird zur Ma- kulatur. In: Neue Juristische Wochenschrift (2009), Editorial zu Heft 36. – A críti- ca ao paternalismojurídico-penal: um trabalho de Sísifo? In: Revista Brasileira de Filosofi a (2009), 107–132. – Zus. mit L. Greco, As regras por trás da excecão: refl exões sobre a tortura nos chamados “casos de bomba-relógio” e comen- tário. In: Revista Brasileira de Ciéncias Criminais (2009), 7–40. – Protection of Children and Other Vulnerable Victims Against Secondary Victimisation: Ma- king It Easier to Testify in Court. In: ERA Forum (2009), 387–396. A II: Zur Garantenstellung beim unechten Unterlassungsdelikt. In: FS für Knut Amelung. Hrsg. v. M. Böse u. D. Sternberg-Lieben. Berlin 2009, 303–323. – Rechtsstaatliche Probleme der Europäisierung des Verkehrsstrafrechts. In: In dubio pro libertate. FS für Klaus Volk. München 2009, 743–754. – Von den unver- rückbaren Grenzen des Strafrechts in einem liberalen Rechtsstaat. In: Current Problems of the Penal Law and the Criminology – Aktuelle Probleme des Straf-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445050 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Philosophisch-historische Klasse 451

rechts und der Kriminologie. Hrsg. v. E.W. Plywaczewski. Bialystok 2009, 575– 620. – Verfassungsrechtliche Vorgaben für die Struktur des Strafverfahrens. In: Strafverteidigung im Rechtsstaat – 25 Jahre Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltsvereins. Hrsg. v. Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltsvereins. Baden-Baden 2009, 827–845. – Die strafrechtli- che Beurteilung der Beeinfl ussung von Betriebsratswahlen durch verdecktes Sponsoring. In: FS für Peter Gauweiler zum 60. Geburtstag. Hrsg. v. W.-R. Bub, V. Mehle u. E. Schumann. München 2009, 515–531. – Ein Kampf ums europäische Strafrecht – Rückblick und Ausblick. In: Vergleichende Strafrechtswissenschaft – Frankfurter FS für Andrzej J. Swarc zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. J.C. Joerden, U. Scheffl er, A. Sinn u. G. Wolf. Berlin 2009, 109–123. – Richterbezogene Attitüden- forschung und der Indikator des „qualifi zierten Begründungsfehlers“. In: FS für Volkmar Mehle. Hrsg. v. S. Hiebl, N. Kassebohm u. H. Lilie. Baden-Baden 2009, 613–624. – El denominado delito de omisión impropria o la comisión por omi- sión. In: Discursos Universitarios. Arequipa 2009, 17–43. – Due Process of Law, the International Covenant on Civil and Political Rights and the Structure of Criminal Procedure. In: The Application and Implementation of United Nations Conventions in the Criminal Justice – The 2nd International Forum of Contem- porary Criminal Law Working Papers. 2009, 191–209 [Engl., u. chin. Übers.]. – La deducción de los principios generales de la imputación penal a partor de la fi nalidad preventivo-general del derecho penal. In: El Estado Actual de las Ciencias Penales (Homenaje a la Facultad de Derecho y Ciencias Políticas de la Universidad de Antioquia 1827–2007). Hrsg. v. A.L. Calle Calderón. Medellin 2009, 17–33. – Determinación de la estructura del proceso penal por medio del derecho penal material. In: Ebd., 353–367. – Kommentierung von §§ 201, 202, 203–205 StGB („Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs“). In: Leipziger Kommentar zum StGB. Hrsg. v. H.W. Laufhütte, R. Rissing-van Saan u. K. Tiedemann. Berlin 122009, 1349–1391, 1415–1435, 1469–1580.

Schulze Wessel Martin A I: Terrorismusstudien. Bemerkungen zur Entwicklung eines Forschungsfelds. In: Geschichte und Gesellschaft 35, 3 (2009), 357–367. A II: Die Konstruktion des Neuen Menschen in der sozialistischen Revolution – Wissenschaften vom Neuen Menschen im revolutionären Russland. In: Ecce Homo! Menschenbild – Menschenbilder. Hrsg. v. W. Vossenkuhl u.a. Stuttgart 2009, 66–86. – Religion im Russländischen Reich und in der Habsburger Mo- narchie im Ersten Weltkrieg. In: Krieg und Christentum. Religiöse Gewalttheo- rien in der Kriegserfahrung des Westens. Hrsg. v. A. Holzem. Paderborn 2009, 736–751. – Zus. mit F. Davies, München und Moskau im 19. Jahrhundert. In: Städ- te im Aufbruch. München und Moskau 1812–1914. Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, des Stadtarchivs München und des Museums für die Ge- schichte Moskaus in Gesamtverantwortung der Bayerischen Staatskanzlei. München, 7.10.–27.11.2009. Bearb. von G. Hetzer, B. Flierl u. M. Pete. München 2009, 5–23. – Religion und Politik in den böhmischen Ländern und Tschechi- en im 20. Jahrhundert. In: Handbuch der Religions- und Kirchengeschichte der böhmischen Länder und Tschechiens im 20. Jahrhundert. Hrsg. zus. mit M. Zückert. München 2009, XI–XXXIV. – Die Tschechoslowakische Kirche. In: Ebd., 135–146. – Wstęp. In: Pamięć polska, pamięć niemecka od XIX do XXI wieku. Wy- brane problemy. Hrsg. zus. mit Z. Noga. Toruń 2009, 5–10. H I: Zus. mit Z. Noga, Pamięć polska, pamięć niemecka od XIX do XXI wieku. Wybrane problemy, Toruń 2009. – Zus. mit M. Zückert, Handbuch der Religi-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445151 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 452 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

ons- und Kirchengeschichte der böhmischen Länder und Tschechiens im 20. Jahrhundert. München 2009. – Themenheft „Terrorismus“, Geschichte und Gesellschaft. H II: Herausgeber: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas; Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder.

Selig Maria A II: L’Eglise et le passage á l’ecrit du vernaculaire dans le Nord de la France au IXe siècle. In: The Church and Vernacular Literature in Medieval France. Hrsg. v. D. Kullmann. Toronto 2009, 15–34. – Anwesenheitskommunikation und An- wesenheitsgesellschaft. Einige Anmerkungen zu einem geschichtswissen- schaftlichen Konzept aus sprachwissenschaftlicher Perspektive. In: Städtische Räume im Mittelalter. Hrsg. v. S. Ehrich u. J. Oberste. Regensburg 2009, 17–33. S: Vorsitzende: Deutscher Italianistenverband (DIV/FVI) – Fachverband Italie- nisch in Wissenschaft und Unterricht e.V.

Sinn Hans-Werner B: Kasino Kapitalismus. Wie es zur Finanzkrise kam, und was jetzt zu tun ist. Berlin 22009, 352 S. – Das grüne Paradoxon, Berlin 22009, 478 S. – Risk Taking, Limited Liability, and the Banking Crisis. Selected Reprints. München 2009, 200 S. – Denkanstöße. 100 Thesen aus dem ifo Institut. München 2009, 282 S. A I: Please Bring me the New York Times. On the European Roots of Richard Abel Musgrave. In: International Tax and Public Finance 16 (2009), 124–135. A II: Das grüne Paradoxon: Warum man das Angebot bei der Klimapolitik nicht vergessen darf. In: Diskurs Klimapolitik. Jahrbuch Ökologische Ökonomik 6. Marburg 2009, 63–108. – La strategia dell’oca farcita. In: Il mondo che verrá. Idee e proposte per il dopo G8. Hrsg. v. Pino Buongiorno. Mailand 2009, 141–143. – Kurs halten in stürmischer See: Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert. In: FS zum 60. Jahrestag der Bundesrepublik Deutschland und zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution, Wirtschaft in Freiheit und Einheit, Bundesministeri- um für Wirtschaft und Technologie. Frankfurt a.M. 2009, 74–76. – Kommission Zukunft Soziale Marktwirtschaft. Soziale Marktwirtschaft – Ordnung ohne Al- ternative. Im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten. Mit den Kommis- sionsmitgliedern erstellter Abschlussbericht. München 2009, 48 S. – Zukunft Soziale Marktwirtschaft. Soziale Marktwirtschaft – Ordnung ohne Alternative. Im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten erstellter Dokumentenband. München 2009, 12–13, 28–36, 74–79, Beitrag mit M. Hüther, 164–168. – Report on the European Economy. European Economic Advisory Group at CESifo 8. Zus. mit L. Calmfors, G. Corsetti u.a. München 2009. – Discussion. In: The Deutsche Bundesbank. Hrsg. v. Monetary Policy Over Fifty Years – Experiences and Less- ons. Oxon/New York 2009, 142–148. – ifo Standpunkte 2009. München 2009, 48 S. H I: Ifo Economic Policy Series. H II: Senior editor: Economic Policy. – Associate editor, advisory editor: Finanz- archiv. – Associate editor: CESifo Economic Studies; Finnish Economic Papers. S: Mitglied: Wiss. Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium; Kommission Zukunft Soziale Marktwirtschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten. – Prä- sident: International Institute of Public Finance.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445252 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Philosophisch-historische Klasse 453

Stempel Wolf-Dieter B: Dictionnaire de l’occitan médiéval (DOM), avec la coll. de C. Kraus, R. Peter et M. Tausend. Fascicule 6: airier – ajost. Tübingen 2009, 80 S. H II: Mitherausgeber: Romanistisches Jahrbuch; Romanica Monacensia. S: Wiss. Leitung: Dictionnaire de l’occitan médiéval. – Mitgliedschaften: Kom- missionen Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch und Altgaskognisches Wörterbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; International Advisory Board von Poetics today (Tel Aviv); Comitato scientifi co von Cultura Neolatina (Modena).

Thiergen Peter A II: Et in Arcadia ego: Idillija i smert’ v russkoj literature / Idylle und Tod in der russischen Literatur. In: Sub specie tolerantiae. Pamjati V.A. Tunimanova. Hrsg. v. d. Russischen Akademie der Wissenschaften (Puškinskij Dom). Sankt Peters- burg 2008/2009, 305–321. – Beiträge in Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearb. Aufl . Hrsg. v. H.L. Arnold. Stuttgart/Weimar 2009. H II: Herausgeber: Vorträge und Abhandlungen zur Slavistik. – Mitherausge- ber: Ivan A. Gončarov, Polnoe sobranie sočinenij i pisem v dvadcati tomach (Vollständige Ausgabe der Werke und Briefe in 20 Bänden); Bausteine zur Sla- vischen Philologie und Kulturgeschichte. Neue Folge. Reihe A: Slavistische For- schungen; Reihe B: Editionen; Reihe C: Bibliographien. S: Mitglied: wiss. Beirat verschiedener Zeitschriften.

Timpe Dieter A II: Germanische Gefolgschaften in den antiken Berichten. In: 2000 Jahre Va- russchlacht. Katalog Konfl ikt. 2009, 214–300.

Vogt Ernst A II: Verzeichnis der im Gnomon 61, 1989–80, 2008 erschienenen Nachrufe. In: Gnomon 81, 2009, 92–95. – Hüter des Schatzhauses. Generalredaktor Hugo Beikircher tritt nach 41-jähriger Tätigkeit am Thesaurus linguae Latinae in den Ruhestand. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 38–39. A II: Erinnerung an Walther Kraus. In: exempla selecta. FS Hugo Beikircher. Hrsg. v. M. Flieger, C. Wick u. G. Duursma. München 2008, 3–7. H II: Mitherausgeber: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft. S: Präsident: Internationale Thesaurus-Kommission. – Mitglied: Kommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für die Herausgabe der „An- née Philologique“; Membre actif de la Societé Internationale de Bibliographie Classique (3IBC); Comitato Scientifi co Internazionale der Zeitschrift Eikasmós. Quaderni Bolognesi di Filologia Classica.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445353 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 454 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Warning Rainer B: Heterotopien als Räume ästhetischer Erfahrung. München 2009, 319 S. A II: Fiktion und Transgression. In: Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Jan-Dirk Müller zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. U. Peters u. R. War- ning. München 2009, 31–55. H I: Zus. mit U. Peters, Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Jan-Dirk Müller zum 65. Geburtstag. München 2009, 472 S. H II: Mitherausgeber: Romanica Monacensia (Münchener Universitätsschrif- ten/Philosophische Fakultät).

Weis Eberhard A I: Die bayerische Herrschaft in Tirol. In: Damals 41, 6 (2009), 26–33. – Maximi- lian Graf von Montgelas (1759–1838) – Jurist, Diplomat, Reformer. In: Juristische Schulung 8 (2009), 772–776.

Weitlauff Manfred A II: Der Konstanzer und Augsburger Domherr Ignaz Heinrich Reichsfreiherr von Wessenberg (1774–1860), letzter Vertreter der alten Reichskirche und weg- weisender kirchlicher Reformer. In: Schwaben im Hl. Römischen Reich und das Reich in Schwaben. Studien zur geistigen Landkarte Schwabens. Historische Tagung anlässlich des Endes des Hl. Römischen Reiches vor 200 Jahren am 20./21. Oktober 2006. Hrsg. v. P. Fassl u. R. Jehl. Augsburg 2009, 73–112. – John Lord Acton und Ignaz von Döllinger. In: FS für Karl Hausberger (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 43), Regensburg 2009, 297–328. – Vom Sinn geschichtlichen Forschens und Refl ektierens. In: Weichenstellungen für Deutschland und Europa. FS für Theo Waigel. Hrsg. v. P. Ramsauer. München 2009, 273–295. – Die Dogmatisierung der Immaculata Conceptio (1854) und die Stellungnahme der Münchener Theologischen Fakultät [1975]. [Korean. Übers.]. In: Ratio et Fides 38 (2009), 67–141. – Wittelsbach-Bayern und Habs- burg-Österreich im Widerstreit. Die Niederlage des Kurhauses Bayern im Rin- gen um den Augsburger Bischofsstuhl im Jahre 1740 und ihre geschichtlichen Hintergründe. In: 43. Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte (2009), 583–646. – Antoine Arnauld. In: Philosophenlexikon. Hrsg. v. St. Jordan u. B. Mojsisch. Stuttgart 2009, 36–38. H II: Herausgeber: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. – Mitherausgeber: Zeitschrift für Kirchengeschichte; Münchener Kirchenhisto- rische Studien. S: Erster Vorsitzender: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. – Ordentl. Mitglied: Schwäbische Forschungsgemeinschaft. – Rezensions- und Vortrags- tätigkeit.

Wenz Gunther A I: Theologiegeschichte des Urchristentums. Zwölf Fragen des Schriftleiters von „Kerygma und Dogma“ an den Neutestamentler Ferdinand Hahn. In: KuD 55 (2009), 141–147. – Die Einheit des Neuen Testaments. Zwölf Fragen des Schriftleiters von „Kerygma und Dogma“ an den Neutestamentler Ferdinand Hahn. In: Ebd., 296–303. – Tra i tempi. Sulla comprensione storica della teolo- gia della crisi di Karl Barth. In: Hermeneutica. Annuario di fi losofi a e teologia,

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445454 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Philosophisch-historische Klasse 455

Urbino (2009), 7–26. – Feuerbach, Marx, Nietzsche und Freud. Vier Beispie- le radikaler Religionskritik in der Moderne. In: Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen 72 (2009), 403–409. – Die Confessio Augustana als evangelisches Grundbekenntnis? Ein Beitrag zur Strukturdebatte der EKD. In: Soll das Augsburger Bekenntnis Grundbekenntnis der Evangelischen Kirche in Deutschland werden? Ein Votum der Kammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD-Texte 103 ). Hannover 2009, 19–30. A II: Die Bibel als kanonisches Buch und Heilige Schrift des Christentums. His- torische Notizen in theologischer Absicht. In: Menschenwürde. Grundlagen in Christentum und Islam. Hrsg. v. R. Heinzmann, M. Selcuk u. F. Körner. Stuttgart 2007, 18–29 (mit türk. Übers.). – A propos du ministère épiscopal dans un con- texte oecuménique d’ecclésiologie eucharistique: un point de vue luthérien. In: L’ecclesiologie eucharistique. J.-M. van Cangh (dir.) (Académie internationale des Sciences religieuses). Bruxelles 2009, 137–163. – Die Kunst des Unterschei- dens. Zur Verhältnisbestimmung von Staat und Kirche in reformatorischer Tradition. In: 20 Jahre Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. v. M. Eder. Salzburg 2009, 543–547. – Skizze des Entwurfs einer Gemeinsa- men Erklärung zur Lehre vom Herrenmahl. In: Oppi ja maailmankuva. Prof. Eeva Martikaisen 60-vuotisjuhlakirja. Hrsg. v. T. Karttunen. Helsinki 2009, 155–168. – Die geschöpfl iche Bestimmung des Menschen nach Luthers Dekalogausle- gung. In: Denkraum Katechismus. FS O. Bayer. Hrsg. v. J. v. Lüpke u. E. Thaidigs- mann. Tübingen 2009, 279–288. – Rationale und suprarationale Gotteslehre in der „Summa contra gentiles“ des Thomas von Aquin. In: Der Gott der Vernunft. Protestantismus und vernünftiger Gottesgedanke. Hrsg. v. J. Lauster u. B. Ober- dorfer. Tübingen 2009, 35–57.

Wiegard Wolfgang B: Zus. mit P. Bofi nger, W. Franz, Ch. Schmidt u. B. Weder di Mauro, Die Zukunft nicht aufs Spiel setzen. Jahresgutachten 2009/10 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wiesbaden 2009, XXIII, 413 S. – Zus. mit P. Bofi nger, W. Franz, Ch. Schmidt u. B. Weder di Mauro, Deutschland im internationalen Konjunkturzusammenhang. Expertise des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung im Auftrag der Bundesregierung. Wiesbaden 2009, XI, 190 S. A I: Zus. mit U. Klüh, Konjunkturpaket II: Was bringen Investitionen in Infra- struktur? In: ifo Schnelldienst 2 (2009), 3–6. – Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist (war) der erfolgreichste Politikberater im Land? In: Sozialer Fortschritt 58,8 (2009), 173–176. A II: Zus. mit M. Morawitz, Steuerpolitischer Handlungsbedarf: Nachjustierung der Unternehmensteuerreform. In: Reformen für Deutschland. Die wichtigsten Handlungsfelder aus ökonomischer Sicht. Hrsg. v. G. Schulze. Stuttgart 2009, 207–227. S: Mitglied: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftli- chen Entwicklung; Wiss. Beirat beim Bundesministerium der Finanzen.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445555 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 456 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Willoweit Dietmar B: Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Frankenreich bis zur Wiedervereini- gung Deutschlands. München 62009. A I: Entdogmatisierung der mittelalterlichen Strafrechtsgeschichte. In: Rechts- geschichte 14 (2009), 14 – 39. – Grenzen überschreiten. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 9–11. – Aus der Gelehrtengemeinschaft. In: Ebd., 18–20. – Dieter Medi- cus zum 80. Geburtstag. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 54–55. A II: Römisches Recht, Gewohnheitsrecht und Politik im Reich und in den Ter- ritorien (12.–15. Jahrhundert). Eine Skizze zur Verortung der Goldenen Bulle. In: Die Goldene Bulle. Politik – Wahrnehmung – Rezeption. Hrsg. v. U. Hohensee, M. Lawo, M. Lindner, M. Menzel u. O.B. Rader. Berlin 2009, 241–257. – Johann Georg von Lori (1723–1787). Aufbruch in die Welt des Wissens: die Anfänge der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften. In: Denker, Forscher und Entdecker. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 1–17. – Wissenschaft aus Wissensdurst. Die bayerische Akademie auf dem Weg in das Zeitalter der Wissenschaft. In: Wissenswelten. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit von T. Schönauer, München 2009, 10–44. H I: Unter Mitarbeit von E. Latzin, Denker, Forscher und Entdecker. Eine Ge- schichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Por- träts, München 2009. – Unter Mitarbeit von T. Schönauer, Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Samm- lungen Bayerns. Ausstellungen zum 250-jährigen Jubiläum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Katalog. München 2009. H II: Mitherausgeber: Konfl ikt, Verbrechen und Sanktion in der Gesellschaft Alteuropas, Symposien und Synthesen / Fallstudien. – Forschungen zur Deut- schen Rechtsgeschichte. – Völker, Staaten und Kulturen in Ostmitteleuropa. – Rechtshistorische Reihe. – Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechts- theorie und Rechtssoziologie. S: Mitarbeit: Ständiger Ausschuss („Koordinierungsgremium“) der Deutschen Nationalakademie; Wiss. Beirat des Historisches Jahrbuchs. – Mitglied: Johann- Gottfried-Herder-Forschungsrat; Preußische Historische Kommission; Ale- mannisches Institut.

Zacher Hans F. A I: Einschluss, Ausschluss und Öffnung im Wandel. In: Zeitschrift für Sozialre- form 1 (2009), 25–39. – Uwagi o solidarności międzypokoleniowej (Anmerkun- gen zur intergenerationellen Solidarität). In: Acta Universitatis Wratislaviensis 3082 (2009), 251–272. A II: Globale Sozialpolitik – Einige Zugänge. In: Staatsrecht und Politik. FS für Roman Herzog zum 75. Geburtstag. Hrsg. v. M. Herdegen. München 2009, 537–558. S: Mitarbeit: Wiss. Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Techno- logie; Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445656 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Philosophisch-historische Klasse 457

Zanker Paul B: Architettura Romana. I Grandi Monumenti. Hrsg. v. H. von Hesberg u. P. Zan- ker. Milano 2009. A I: Zus. mit St. Schmidt, Antike Lebenswelten am Mittelmeer. In: Akademie Ak- tuell 2 (2009), 44–46. A II: L’Imperatore come Committente. In: Architettura Romana. I Grandi Monu- meti. Hrsg. v. H. von Hesberg u P. Zanker. Milano 2009, 78–95. – Vivere con le Rovine. In: Ebd., 314–323. – Le rovine romane e i loro osservatori. In: M. Barbanera (a cura di), Relitti riletti. Metamorfosi delle rovine e identità culturale, Bollati Boringhieri. Torino 2009, 256–277 – The Irritating Statues and Contradictory Portraits of Iulius Caesar. In: A Companion to Julius Caesar. Hrsg. v. M. Griffi n. Oxford 2009, 288–314. – Vivere con i miti. Pompei e oltre. In: Roma. La pittura di un impero, a cura di Eugenio La Rocca, Serena Ensoli, Stefano Tortorella, Massi- miliano Papini, Catalogo della mostra, Roma 2009 (Milano 2009), 89–97. H II: Mitherausgeber: Studien zur Antiken Stadt; Gnomon; Beiträge zur Er- schließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur; Bei- hefte zum Corpus Vasorum Antiquorum. S: Prof. ord.: Scuola Normale Superiore di Pisa. – Institute for the Ancient World der New York University: Member of the Advisory Board.

Ziegler Rolf A II: Modelling the Kula Ring: theoretical, methodological and empirical pro- blems. In: Raymond Boudon, a life in sociology. Essays in Honour of Raymond Boudon. Hrsg. v. M. Cherkaoui u. P. Hamilton. Oxford 2009, Vol. 1, 363–377. H II: Mitherausgeber: Social Networks; Sage Publications/SRM Database of So- cial Research Methodology. S: Mitglied: International Scientifi c Curatorium of the Interuniversity Center for Social Science and Methodology (ICS) der Universitäten Groningen, Utrecht u. Nijmegen; International Scientifi c Advisory Board des Generaldirektors von UNESCO.

Ziegler Walter A II: Das Herzogtum Bayern unter Wilhelm IV. und Ludwig X. In: Ewig blühe Bayerns Land. Herzog Ludwig X. und die Renaissance. Hrsg. v. B. Langer u. K. Heinemann. Regensburg 2009, 14–35.

Zimmermann Michael F. B: Mezzogiorno: l’idylle dangereuse. In: Voir l’Italie et mourir. Photographie et peinture dans l’Italie du XIXe siècle. Hrsg. v. U. Pohlmann u. G. Cogeval. Aus- stellungskatalog Paris, Musée d’Orsay, 7. April–19. Juli 2009. Paris 2009, 76–81; spanisch als: Mezzogiorno: el idilio peligroso. In: Ver Italia y morir. Fotografi a y pintura en la Italia del siglo XIX. Ausstellungskatalog Fundación MAPFRE, Mad- rid, 6.10.–20.12.2009. Madrid/Paris 2009, 76–81. A I: „Vibrierendes Gefühl und gebildete Vernunft“. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 36–37.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445757 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 458

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Abstreiter Gerhard A I: Zus. mit D. Bougeard, N. Sircar, S. Ahlers, V. Lang, et al., Ge1-x Mnx clusters: central structural and magnetic-building blocks of nanoscale wire like self-as- sembly in a magnetic semiconductor. In: Nano Lett. 9 (2009), 3743. – Zus. mit A. Cattani-Scholz, D. Pedone, F. Blobner, J. Schwartz, et al., PNA-PEG modifi ed sili- con platforms as functional bio-interfaces for applications in DNA microarrays and biosensors. In: Biomacromolecules 10 (2009), 489. – Zus. mit D. Dorfner, S. Iwamoto, M. Nomura, S. Nakayama, et al., Outcoupling of light generated in a monolithic silicon photonic crystal nanocavity through a lateral waveguide. In: Jpn. J. Appl. Phys. 48 (2009), 062003. – Zus. mit D. Dorfner, T. Zabel, T. Hürlimann, N. Hauke, et al., Photonic crystal nanostructures for optical biosensing-applica- tions. In: Biosensors and Bioelectronics 24 (2009), 3688. – Zus. mit M. Fehr, E. Uc- celli, S. Dasgupta, M. Bichler, et al., Investigation of a contacting scheme for self- assembled cleaved edge overgrown InAs nanowires and quantum dot arrays. In: Phys. stat. sol. A, 48 (2009), 062003. – Zus. mit S. Harrer, S. Strobel, G. P. Blanco, G. Scarpa, et al., Technology assessment of a novel high-yield lithographic tech- nique for sub-15-nm direkt nanotransfer printing of nanogap electrodes. In: IEEE Trans. on Nanotechnology 8 (2009), 662. – Zus. mit M. Heigoldt, J. Arbiol, D. Spirkoska, J. M. Rebled, et al., Long range epitaxial growth of prismatic hetero- structures on the facets of catalyst-free GaAs nanowires. In: J. of Mater. Chem. 19 (2009), 840. – Zus. mit D. Heiss, V. Jovanov, M. Caesar, M. Bichler u. J.J. Finley, Selective optical charge generation, storage, and readout in a single self-as- sembled quantum dot. In: Appl. Phys. Lett. 94 (2009), 072108. – Zus. mit M. Heiß, A. Gustafsson, S. Conesa-Boj, F. Peiro, et al., Catalyst-free nanowires with axial InxGa1–xAs/GaAs herterostructures. In: Nanotechnology 20 (2009), 075603. – Zus. mit U. Rant, E. Pringsheim, W. Kaiser, K. Arinaga, et al., Detection and size analysis of proteins with switchable DNA layers. In: Nano Lett. 4 (2009), 1290. – Zus. mit D. Spirkoska, J. Arbiol, A. Gustafsson, S. Conesa-Boj, et al., Structural and optical properties of high quality zinc-blende/wurtzite GaAs nanowire hetero- structures. In: Phys. Rev. B 80 (2009), 245325. – Zus. mit S. Strobel, S. Harrer, G. Scarpa, P. Lugli u. M. Tornow, Planar nanogap electrodes by direct nanotransfer printing. In: SMALL 5 (2009), 579. – Zus. mit S. Thunich, L. Prechtel, D. Spirkoska, A. Fontcuberta i. Morral u. A. Holleitner, Photocurrent and photoconductance properties of a GaAs nanowire. In: Appl. Phys. Lett. 95 (2009), 083111. – Zus. mit T. Windisch, X. Huang, S. Dasgupta, B. Rupprecht, et al., De Haas-van Alphen effect and energy gaps of a correlated two-dimensional electron system in an AlAs two-valley pseudospin system. In: Phys. Rev. B 80 (2009), 205306. – Zus. mit I. Zardo, S. Conesa-Boj, F. Peiro, J. R. Morante, et al., Raman spectroscopy of wurtz- ite and zinc-blende GaAs nanowires: polarization dependence, selection rules, and strain effects. In: Ebd., 245324. – Zus. mit S.S. Buchholz, S.F. Fischer, U. Kunze u. D. Schuh, Transport properties of tunnel-coupled one-dimensional channels from an electron bilayer system in perpendicular magnetic fi eld. In: Int. Journ. of Modern Physics B 23 (2009), 2910. – Zus. mit J. Sailer, V. Lang, G. Tsuchiya, K.M.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445858 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 459

Itoh, et al., A Schottky top-gated two-dimensional electron system in a nuclear spin free Si/SiGe heterostructure. In: Phys. stat. sol. RRL 3 (2009), 61. – Zus. mit D. Spirkoska u. A. Fontcuberta i Morral, GaAs nanowires and related prismatic heterostructures. In: Semiconductor Science and Technology 24 (2009), 113001.

Adam Waldemar A I: Zus. mit H. Kilic u. P.L. Alsters, Effect of Additives on Chemoselectivity and Diastereoselectivity in the Catalytic Epoxidation of Chiral Allylic Alcohols with Hydrogen Peroxide and Binuclear Manganese Complexes. In: Journal of Orga- nic Chemistry 74 (2009), 1135–1140. – Zus. mit M.R. Solomon, J. Sivaguru, S. Jo- kusch u. N.J. Turro, Physical and Chemical Quenching Rates and their Infl uence on the Stereoselective Photooxygenation of Oxazolidinone-Functionalized Enecarbamates. In: Photochemical & Photobiological Sciences 8 (2009), 912– 915. – Zus. mit M.R. Solomon, H. Saito, J. Sivaguru, S. Jokusch, et al., Isolation and syn Elimination of a Peterson Adduct to Obtain Optically Pure Product in the Diastereoselective Synthesis of Oxazolidinone-Functionalized Enecarbamates. In: Letters in Organic Chemistry 6 (2009), 362–366. – Zus. mit E.M. Valentín u. I. Montes, Counterion Effects in the Nucleophilic Substitution Reaction of the Acetate Ion with Alkyl Bromides in the Synthesis of Esters. In: Journal of Chemi- cal Education 86 (2009), 1315–1318. A II: Zus. mit C.-G. Zhao, C.R. Saha-Moeller u. K. Jakka, Oxidation of Organic Com- pounds by Dioxiranes, Hrsg. v. S.E. Denmark. Hoboken, New Jersey 2009, 1–670.

Bach Thorsten A I: Zus. mit D. Stadler, A. Goeppert, G. Rasul, G. A. Olah, et al., Chiral Benzylic Carbocations: Low Temperature NMR-Studies and Theoretical Calculations. In: Journal of Organic Chemistry 74 (2009), 312–318. – Zus. mit P. Selig u. E. Herdtweck, Total Synthesis of Meloscine by a [2+2]-Photocycloaddition/Ring Expansion Route. In: Chemistry an European Journal 15 (2009), 3509–3525. – Zus. mit P. Rubenbauer, Diastereoselective Ritter reactions of chiral secondary benzylic alcohols. In: Chemical Communications (2009), 2130–2132. – Zus. mit J. P. Hehn u. M. Kemmler, Cyclobutylcarbinyl Radical Fragmentation Reactions of Tetronate [2+2]-Photocycloaddition Products. In: Synlett (2009), 1281–1284. – Zus. mit C. Müller u. A. Bauer, Light-driven enantioselective organocatalysis. In: Angewandte Chemie Int. Ed. 48 (2009), 6640–6642. – Zus. mit C. Müller u. A. Bauer, Light-driven enantioselective organocatalysis. In: Angewandte Che- mie 121 (2009), 6767–6769. – Zus. mit D. Stadler, Diastereoselective Domino Reactions of Chiral 2-Substituted 1-(2’,2’,3’,3’-Tetramethylcyclopropyl)-alkan-1- ols under Friedel-Crafts Conditions. In: Journal of Organic Chemistry 74 (2009), 4747–4752. – Zus. mit F. Vogt, K. Jödicke u. J. Schröder, Paternò-Büchi Reactions of Silyl Enol Ethers and Enamides. In: Synthesis (2009), 4268–4273. A II: Zus. mit J. P. Hehn u. C. Müller, [2+2]-Cycloaddition of alkenes to α,ß- unsaturated carbonyl, carboxyl, and related heterocyclic compounds. In: Hand- book of Synthetic Photochemistry. Hrsg. v. A. Albini u. M. Fagnoni. Weinheim 2009, 171–215. H II: Mitherausgeber: Synthesis.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 445959 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 460 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Bauer Friedrich L. B: Historische Notizen zur Informatik. Berlin/Heidelberg 2009, 454 S. A I: Historische Notizen – Kettenbruch-Phänomene Teil I. In: Informatik-Spek- trum 32 (2009), 54–64. – Historische Notizen – Kettenbruch-Phänomene Teil II. In: Ebd., 168–174.

Bode Arndt A I: Zus. mit R. Borgeest, Die Konsolidierung der IuK Infrastruktur der TUM im Projekt IntegraTUM. In: Praxis der Informationsverarbeitung und Kommunika- tion 32 (2009), 7–15. – Vom Münchner Königsplatz nach Europa. In: Akademie Aktuell 3 (2009), 27–29. A II: Zus. mit C. Trinitis, Computer Hardware Development as a Basis for Nu- merical Simulation. In: 100 Volumes of Notes on Numerical Fluid Mechanics, NNFM 100. Hrsg. v. E.H. Hirschel. Berlin 2009, (NNFM 100), 473–480. H I: Zus. mit S. Wagner, M. Steinmetz u. M. Brehm, High Performance Compu- ting in Science and Engineering. Berlin 2009. S: Vorsitzender: Direktorium des Leibniz-Rechenzentrums. – Mitglied: Kuratori- um Max-Planck-Institut für Astrophysik und extraterrestrische Physik.

Böck August A I: Zus. mit S. Yoshizawa, The many levels of control of bacterial selenoprotein synthesis. In: Biochimica et Biophysica Acta 1790 (2009), 1404–1414. H I: Zus. mit C. Squires, J. Kaper, F.C. Neidhardt, et al. Escherichia coli and Salmo- nella. Washington 2009. S: Mitglied: European Molecular Biology Organisation.

Bräuchle Christoph A I: Zus. mit E.M. Lupton, F. Achenbach, J. Weis u. I. Frank, Origins of Material Fai- lure in Siloxane Elastomers from First Principles. In: ChemPhysChem 10 (2009), 119–123. – Zus. mit C. Jung, N. Ruthardt, R. Lewis, J. Michaelis, et al., Photophysics of New Water-Soluble Terrylenediimide Derivatives and Applications in Biology. In: Ebd., 180–190. – Zus. mit T. Lebold, L.A. Mühlstein, J. Blechinger, M. Riederer, et al., Tuning Single-Molecule Dynamics in Functionalized Mesoporous Silica. In: Chem. Eur. J. 15 (2009), 1661–1672. – Zus. mit F. Feil, C. Jung, J. Kirstein, J. Micha- elis, et al., Diffusional and orientational dynamics of various single terrylene diimide conjugates in mesoporous materials. In: Microporous and Mesopo- rous Materials 125 (2009), 70–78. – Zus. mit G. Heiss, V. Lapiene, F. Kukolka, C.M. Niemeyer u. D.C. Lamb, Single-Molecule Investigations of a Photoswitchable Nanodevice. In: Small 5 (2009), 1169–1175. – Zus. mit A.M. Sauer, K.G. de Bruin, N. Ruthardt, O. Mykhaylyk u. C. Plank, Dynamics of magnetic lipoplexes studied by single particle tracking in living cells. In: Journal of Controlled Release 137 (2009), 136–145. – Zus. mit T. Lebold, C. Jung u. J. Michaelis, Nanostructured Si- lica Materials As Drug-Delivery Systems for Doxorubicin: Single Molecule and Cellular Studies. In: Nanoletters 9(8) (2009), 2877–2883. – Zus. mit Y. Katayama, O. Burkacky, M. Meyer, E. Gratton u. D.C. Lamb, Real-time Nanomicroscopy via Three-Dimensional Single-Particle Tracking. In: ChemPhysChem 10(14) (2009), 2458–2464. – Zus. mit S. Ivanchenko, W.J. Godinez, M. Lampe, H.-G. Kräusslich,

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446060 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 461

et al., Dynamics of HIV-1 Assembly and Release. In: PLoS Pathogens 5 (11) (2009), e1000652. H I: Zus. mit D.C. Lamb u. J. Michaelis, Single Particle Tracking and Single Mole- cule Energy Transfer. Weinheim 2009. A II: Zus. mit C. Jung, J. Michaelis u. N. Ruthardt, Exploring Diffusional Behaviour in Nanostructured Systems with Single Molecule Probes: From Nanoporous Materials to Living Cells. In: Diffusion Fundamentals III Athens 2009. Hrsg. v. C. Chemlik, N. Kanellopoulos, J. Kärger u. D. Theodorou. Leipzig 2009, 421–438. – Zus. mit C. Jung, Visualizing Single-Molecule Diffusion in Nanochannel Sys- tems. In: Single Particle Tracking and Single Molecule Energy Transfer. Hrsg. zus. mit D.C. Lamb, J. Michaelis. Weinheim 2009, 309–333. H I: Zus. mit D.C. Lamb, J. Michaelis, Single Particle Tracking and Single Molecule Energy Transfer. Weinheim 2009. H II: Mitherausgeber: ChemPhysChem – A European Journal of Chemical Phy- sics and Physical Chemistry; Single Molecules; The Open Material Science Jour- nal. S: Mitglied: Center of NanoScience (CeNS) der LMU; Kuratorium des Deutschen Museums München; Vorstand Excellenzcluster „Nanosystems Initiative Mu- nich“ (NIM) der LMU; DFG Fachkollegium „Naturwissenschaften (Physikalische Chemie)“; Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG); Deutsche Bunsen-Gesellschaft (DBG); American Chemi- cal Society (ACS); American Physical Society (APS); Materials Research Society (MRS); Biophysical Society. – Stellv. Sprecher: Internat. Elitedoktorandenkolleg „Nano-Bio-Technology (Nano-Bio-Tech)“. – Koordinator: Research Area A „Prote- in Biophysics and Imaging“ des Exzellenzclusters „Center for Integrated Protein Science Munich“ (CIPSM) der LMU.

Brandt Thomas A I: Zus. mit A. Zwergal u. M. Strupp, Medical treatment of vestibular disorders. In: Expert Opin. Pharmacother. 10 (2009), 1537–1548. – Zus. mit A. Zwergal, M. Strupp u. J.A. Büttner-Ennever, Parallel ascending vestibular pathways: ana- tomical localization and functional specialization. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 51–59. – Zus. mit P.F. Smith, M. Strupp, C.L. Darlington u. Y. Zheng, Balan- ce before reason in rats and humans. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 127–133. – Zus. mit. S. Glasauer, A. Stein, A.L. Günther, V. Flanagin u. K. Jahn, The effect of dual tasks in locomotor path integration. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 201–205. – Zus. mit S. Glasauer, M. Strupp u. M. Dieterich, Spatial neglect: hypo- thetical mechanisms of disturbed interhemispheric crosstalk for orientation. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 216–221. – Zus. mit K. Jahn, J. Wagner, A. Deut- schländer, R. Kalla, et al., Human hippocampal activation during stance and locomotion. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 229–235. – Zus. mit R. Spiegel, N. Rettinger, R. Kalla, N. Lehnen, et al., The intensity of downbeat nystagmus du- ring daytime. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 293–299. – Zus. mit T. Derfuss, V. Arbusow, M. Strupp u. D. Theil, The Presence of lytic HSV-1 transcripts and clonally expanded t cells with a memory effector phenotype in human sensory ganglia. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 300–304. – Zus mit A. Deutschländer, T. Stephan, K. Hüfner, J. Wagner, et al., Vestibular cortex activation during loco- motor imagery in the blind. In: Ann. N.Y. Acad. Sci. 1164 (2009), 350–352. – Zus. mit A. Guenther, K. Bartl, J. Nauderer, E. Scheider, et al., Modality-dependent in- dication of the subjective vertical during combined linear and rotational move-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446161 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 462 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446262 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 463

„Master of Neurosciences“. – Mitglied: Exzellenzinitiative „Cognition for Tech- nical Systems“ (TU/LMU). – Graduiertenkolleg GRK 109/1 „Orientierung und Bewegung im Raum“; Bernstein Center, National Network for Computational Neurosciences; Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Biochemie und Neu- robiologie, Martinsried; Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftung; Kuratorium des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD). – Hertie-Senior-Forschungsprofessur: „Lehrstuhl für Klinische Neurowis- senschaften“.

Braun-Falco Otto S: Editor emeritus: Zus. mit W.H.C. Burgdorf, G. Plewig, H.H. Wolff u. M. Landtha- ler, Braun-Falco’s Dermatology. Berlin 32009.

Braunschweig Holger A I: Zus. mit U. Mayerhöffer, K. Deing, K. Gruß, K. Meerholz, et al., Outstanding Short-Circuit Currents in BHJ Solar Cells Based on NIR-Absorbing Acceptor-Sub- stituted Squaraines. In: Angew. Chem. 121 (2009), 8934–8937; Angew. Chem. Int. Ed. 48, (2009), 8776–8779. – Zus. mit R.D. Dewhurst, K. Radacki u. K. Wagner, Dichlorphenylborane-2-(dicyclohexylphosphino)-2’,4’,6’-triisopropylbiphenyl. In: Acta Cryst E65 (2009), o2787. – Zus. mit Q. Ye u. K. Radacki, Borylene-Based Functionalization of Pt Alkynyl Complexes by Photochemical Borylene Transfer from [(OC)5Cr=BN(SiMe3)2]. In: Chem. Commun. 45 (2009), 6979–6981. – Zus. mit P. Brenner, R.D. Dewhurst, M. Kaupp, R. Müller, et al., A Trimetallic Boride Complex with an Unprecedented Type of Fluxional Gold-Boron Bonding. In: Angew. Chem. 121 (2009), 9916–9919; Angew. Chem. Int. Ed. 48 (2009), 9735– 9738. – Zus. mit B. Grünewald, K. Schwab u. R. Sigritz, 1,1’-Diborylferrocenes from [2]Boraferrocenophanes by Boron–Boron Exchange. In: Eur. J. Inorg. Chem. 32 (2009), 4860–4863. – Zus. mit H. Bera, R. Dörfl er, K. Hammond, A. Öchsner, et al., Synthesis, Structure and Reactivity of Disila- and Distanna ansa Half-Sandwich Complexes of Molybdenum and Tungsten. In: Chem. Eur. J. 15 (2009), 12092– 12098. –Zus. mit T. Herbst, K. Radacki, G. Frenking u. M.A. Celik, Chemoselective boron-carbon bond cleavage by hydroboration of borirenes. In: Ebd., 12099– 12106. – Zus. mit R.D. Dewhurst, Borylene Complexes as Reagents in Organic and Organometallic Synthesis. In: Chim. Oggi-Chem. Today 27 (2009), 27–29. – Zus. mit R.D. Dewhurst, K. Kraft u. K. Radacki, Low-Coordinate Boride Ligands: A True Trimetalloborane. In: Angew. Chem. 121 (2009), 5951–5954; Angew. Chem Int. Ed. 48 (2009), 5837–5840. – Zus. mit T. Herbst, D. Rais, S. Ghosh, T. Kupfer, et al., Borylene-based Direct Functionalization of Organic Substrates: Synthesis, Characterization and Photophysical Properties of π-Conjugated Borirenes. In: J. Am. Chem. Soc. 131 (2009), 8989–8999. – Zus. mit B. Christ, M. Colling-Hen- delkens, M. Forster, K. Götz, et al., Synthesis, Structure and Bonding of Novel Ho- modinuclear Cobalt and Nickel Borylene Complexes. In: Chem. Eur. J. 15 (2009), 7150–7155. – Zus. mit P. Brenner u. K. Radacki, A Bromide bridged Platinum(II) complex as Precursor to a neutral Platinum Compound with a Base-Stabilized Borylene Ligand. In: Z. anorg. allg. Chem.635 (2009), 2089–2092. – Zus. mit T. Kupfer, J. Mies u. A. Oechsner, Bisfl uorenyl[2]borametallocenophanes of Group 4 Metals: Synthesis and Structure. In: Eur. J. Inorg. Chem. (2009), 2844–2850. – Zus. mit R. Schmidt, J. Hak Oh, Y. Sun u. M. Deppisch, High-Performance Air- Stable n-Channel Organic Thin Film Transistors Based on Halogenated Peryle- ne Bisimide Semiconductors In: J. Am. Chem. Soc. 131 (2009), 6215–6228. – Zus. mit K. Gruss u. K. Radacki, Complexes with dative bonds between d- and s-block

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446363 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 464 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

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Bröcker Eva-Bettina B: Zus. mit R.-M. Szeimies, A. Hauschild, C. Garbe u. M. Landthaler, Tumoren der Haut. Stuttgart 52009. Topisch applizierte antitumoral wirksame Medikamen- te – Pharmakologie 5.5 Lokale Kontaktsenibilisierung. A I: Zus. mit D. Anders u. H. Hamm, Cimex lectularius – an unwelcome train attendant. In: Eur. J. Dermatol. (2009). – Zus. mit H. Kneitz u. S. Ugurel, Slow- ly changing nodules on both lower limbs in a 54-year old patient. In: J. Dtsch. Dermatol. Ges. 7 (2009), 63–65. – Zus. mit F. Bertram, D. Zillikens u. E. Schmidt, Prospective analysis of the incidence of autoimmune bullous disorders in Lo- wer Franconia, Germany. In: Ebd., 434–440. – Zus. mit L. Frey, C. Vetter-Kauczok, A. Gesierich u. S. Ugurel, Cutaneous metastases as the fi rst clinical sign of metastatic gastric carcinoma. In: Ebd., 893–895. English, German. – Zus. mit C. Rose u. D. Zillikens, Clinical, histological and immunpathological fi ndings in 32 patients with dermatitis herpetiformis Duhring. In: J. Dtsch. Dermatol. Ges. (2009). – Zus. mit C.S. Seitz u. A. Trautmann, Diagnostic testing in suspected fl uoroquinolone hypersensitivity. In: Clin. Exp. Allergy 39 (2009), 1738–1745. – Zus. mit E. Schmidt u. S. Benoit, Bullous pemphigoid with localized umbilical involvement. In: Acta Derm. Venereol. 89 (2009), 419–420. – Zus. mit U.B. Hof- mann u. H. Hamm, Simultaneous onset of segmental vitiligo and a halo sur- rounding a congenital melanocytic naevus. In: Acta Derm. Venereol. 89 (2009), 402–406. – Zus. mit A. Recke, C. Rose, E. Schmidt, D. Zillikens u. C. Sitaru, Transi- tion from pemphigus foliaceus to bullous pemphigoid: intermolecular B-cell epitope spreading without IgG subclass shifting. In: J. Am. Acad. Dermatol. 61 (2009), 333–336. – Zus. mit C.S. Seitz u. A. Trautmann, Vaccination-associated

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446464 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 465

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Bulirsch Roland Z. A II: Constantin Carathéodory (1873–1950). Griechenland in München. In: Den- ker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 251–267.

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Dudel Josef A I: The time course of release at murine motor nerve terminals is affected by the amplitude of depolarisation. In: FENS Abstr. 4. (2008), 013.6. – Depolariza- tion amplitude and Ca2+-infl ow control the time course of quantal releases at murine motor nerve terminals. In: European Journal of Neuroscience 30 (2009), 1219–1226.

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 446868 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 469

Wiss. Beirat des Institute for Nanoscale Physics and Chemistry (INPAC) der Ka- tholieke Universiteit Leuven; Kuratorium des Physik Journals der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Editorial Board des European Physical Journal B.

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Haase Axel A I: Zus. mit M.J. Schmidt, H.A. Oelschläger, D. Haddad, A. Purea u. M. Kramer, Visualising the premature brain using 17.6 Tesla magnetic resonance imaging. In: Vet. J. 182 (2009), 15–22. – Zus. mit V. Herold, J. Wellen, C.H. Ziener, T. Weber, et al., In vivo comparison of atherosclerotic plaque progression with vessel wall strain and blood fl ow velocity in apoE(-/-) mice with MR microscopy at 17.6 T. In: Magn. Reson. Mater. Phys. Biol. Med. 22 (2009), 159–166.

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Hänsch Theodor W. A I: Zus. mit A. Antognini, K. Schuhmann, F.D. Amaro, F. Biraben, et al., Thin-Disk Yb:YAG Oscillator-Amplifi er Laser, ASE, and Effective Yb:YAG Lifetime. In: IEEE Journal of Quant. Electr. 45 (2009), 983–995. – Zus. mit V. Batteiger, S. Knünz, M. Herrmann, G. Saathoff, et al., Precision Spectroscopy of the 3s-3p fi ne-structure doublet in Mg+. In: Phys. Rev. A 80 (2009), 022503-1–022503-8. – Zus. mit B. Bernhardt, A. Ozawa, P. Jacquet, M. Jacquey, et al., Cavity-Enhanced Dual-Comb Spectroscopy. In: Nature Phot. (2009), 55–57. – Zus. mit P. Böhi, M. Riedel u. J. Hoffrogge, Coherent Manipulation of Bose-Einstein Condensates with State- Dependent Microwave Potentials on an Atom Chip. In: Nature Phys. 5 (2009), 592–597. – Zus. mit M. Herrmann, V. Batteiger, S. Knünz, G. Saathoff u. Th. Udem, Frequency Metrology on Single Trapped Ions in the Weak Binding Limit: The 3 s1/2–3 p 3/2 Transition in 24 Mg+. In: Phys. Rev. Lett. 102 (2009), 013006-1– 013006-4. – Zus. mit M. Hermann, M. Haas, U.D. Jentschura, F. Kottmann, et al., Feasibility of Coherent XUV Spectroscopy on the 1S-2S Transition in Singly Io- nized Helium. In: Phys. Rev. A. 79 (2009), 052505. – Zus. mit H. Hundertmark, S. Rammler, T. Wilken, R. Holzwarth u. P. St. Russell, Octave-Spanning Supercon- tinuum Generated in SF6-Glass PCF by a 1060 nm Mode-Locked Fibre Laser Delivering 20 pJ per Pulse Optics Express 17 (2009), 1919–1924. – Zus. mit N. Ko- lachevsky, A. Matveev, J. Alnis, C.G. Parthey u. S.G. Karshenboim, Measurement of the 2S Hyperfi ne Interval in Atomic Hydrogen. In: Phys. Rev. Lett. 102 (2009), 213002. – Zus. mit A. Manescau, C. Araujo-Hauck, L. Pasquini, M.T. Murphy, et al., High Resolution Wavelength Calibration: Advancements with the Laser Fre- quency Comb Development Workshop Science with the VLT in the Elt Era, Book Series: Astrophysics and Space Science Proceedings (2009), 411–413. – Zus. mit E. Peters, S.A. Diddams, P. Fendel, S. Reinhardt u. T. Udem, A Deep UV Optical Fre- quency Comb at 205 nm. In: Opt. Exp. 17 (2009), 9183–9190. – Zus. mit M. Scheid, D. Kolbe, F. Markert u. J. Walz, Continuous-Wave Lyman-Alpha Generation with Solid-State Lasers. In: Ebd., 11274–11280. – Zus. mit B. Bernhardt u. R. Holzwarth, Implementation and Characterization of a Stable Optical Frequency Distributi- on System. In: Ebd., 16849–16860. – Zus. mit T. Nishikawa, A. Ozawa, Y. Nishida, M. Asobe u. F.-L. Hong, Effi cient 494 mW Sum-Frequency Generation of Sodium Resonance Radiation at 589 nm by using a Periodically Poled Zn:LiNBO3 Ridge Waveguide. In: Ebd., 177792–17800. – Zus. mit C. Nowotny, G. Huber, S. Karpuk, S. Reinhardt, et al., Sub-Doppler Laser Spectroscopy on Relativistic Beams and Tests of Lorentz Invariance. In: Phys. Rev. A. 80 (2009), 022107-1–022107-5. – Zus. mit A. Ozawa, W. Schneider, Th. Udem u. P. Hommelhoff, Phase-Stable Single- Pass Cryogenic Amplifi er for High Repetition Rate Few-Cycle Laser Pulses. In: New Journal of Physics 11 (2009), 083029. –Zus. mit T. Steinmetz, T. Wilken, C. Araujo-Hauck, R. Holzwarth u. T. Udem, Fabry-Pérot Filter Cavities for Wide- Spaced Frequency Combs with Large Spectral Spectral Bandwidth. In: Appl. Phys. B 96 (2009), 251–256. – Zus. mit P. Thoumany, G. Stania, L. Urbonas u. Th. Becker, The Optical Spectroscopy of Rubidium Rydberg Atoms with a 297 nm Frequency-Doubled Dye Laser. In: Opt. Lett. 34 (2009), 1621–1623. – Zus. mit T. Udem u. R. Holzwarth, Femtosecond Optical Frequency Combs. In: Europ. Phys. Journ. 172 (2009), 69–79. – Zus. mit K. Vahala, M. Herrmann, S. Knünz, V. Battei- ger, et al., A Phonon Laser. In: Nature Physics 5 (2009), 682–686. – Zus. mit A.-C. Voigt, M. Taglieber, L. Costa, T. Aoki, et al., Ultracold Heteronuclear Fermi-Fermi Molecules. In: Phys. Rev. Lett. 102 (2009), 020405-1–020405-2.

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Huber Franz Dietrich Schneider (30.7.1919–10.6.2008). In: Jahrbuch 2008 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 2009, 155–158.

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447373 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 474 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Huber Robert A I: Zus. mit C. Breithaupt, R. Kurzbauer, F. Schaller, A. Stintzi, et al., Structural basis of substrate specifi city of plant 12-oxophytodienoate reductases. In: J. Mol. Biol. 392 (2009), 1266–1277. – Zus. mit P. Buckel, Ausgründung: Suppre- Mol GmbH – Innovationen kann man nicht planen. In: Max-Planck-Innovation Newsletter, Connecting Science and Business 1/2009 (2009). – Zus. mit J. Clerc, B.I. Florea, M. Kraus, M. Groll, et al., Syringolin A selectively labels the 20 S pro- teasome in murine EL4 and wild-type and bortezomib-adapted leukaemic cell lines. In: CHEMBIOCHEM 10 (2009), 2638–2643. – Zus. mit J. Clerc, M. Groll, D.J. Illich, A.S. Bachmann, et al., Synthetic and structural studies on syringolin A and B reveal critical determinants of selectivity and potency of proteasome inhibition. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 106 (2009), 6507–6512. – Zus. mit M. Groll u. L. Moroder, The persisting challenge of selective and specifi c proteaso- me inhibition. In: Journal of Peptide Science 15 (2009), 58–66. – Zus. mit J.H. Lee u. K. Maskos, Structural and Functional Studies of the Yeast Class II Hda1 Histone Deacetylase Complex. In: J. Mol. Biol. 391 (2009), 744–757. – Zus. mit M. Meltzer, S. Hasenbein, N. Mamant, M. Merdanovic, et al., Structure, function and regulation of the conserved serine proteases DegP and DegS of Escheri- chia coli. In: Res. Microbiol. 160 (2009), 660–666. – Zus. mit C. Ottmann, R. Rose, F. Huttenlocher, A. Cedzich, et al., Structural basis for Ca2+-independence and activation by homodimerization of tomato subtilase 3. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 106 (2009), 17223–17228. – Zus. mit L. Sanglasa, F.X. Aviles, F.X. Gomis-Rüth u. J.L. Arolas, Mammalian metallopeptidase inhibition at the defense barrier of Ascaris parasite. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 106 (2009), 1743–1747. – Zus. mit C. Wolschner, A. Giese, H.A. Kretzschmar, L. Moroder, et al., Design of anti- and pro- aggregation variants to assess the effects of methionine oxidation in human prion protein. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 106 (2009), 7756–7761. H II: Mitherausgeber: Journal of Molecular Biology. S: Gastprofessuren: Universität Duisburg-Essen; University of Cardiff; Universi- tat Autònoma de Barcelona.

Hünig Siegfried A I: Zus. mit A. Ritsche, Optimierter Augenlichtschutz. Das Gebot der Stunde. In: Deutsche Optikerzeitung 6 (2009), 52–56, 58–60.

Kalden Joachim R. A I: Zus. mit R.H. Straub, Stress of different types increases the proinfl ammatory load in rheumatoid arthritis. In: Arthritis Res. Ther. 11 (2009),114. – Zus. mit L.E. Muñoz, C. Janko, G.E. Grossmayer, B. Frey, et al., Remnants of secondarily necrotic cells fuel infl ammation in systemic lupus erythematosus. In: Arthritis Rheum. 60 (2009), 1733–1742. – Zus. mit M. Schoels, D. Aletaha, J.S. Smolen, J.W. Bijlsma, et al., Follow-up standards and treatment targets in Rheumatoid Arthritis (RA): Results of a questionnaire at the EULAR 2008. In: Ann. Rheum. Dis. (2009). – Zus. mit D.E. Furst, E.C. Keystone, B. Kirkham, A. Kavanaugh, et al., Updated con- sensus statement on biological agents for the treatment of rheumatic disea- ses. In: Ann. Rheum. Dis. 67 (2008), Suppl 3:iii2–25. Erratum in: Ann. Rheum. Dis. 68 (2009), 452. Kavanaugh, A [added]. – Zus. mit M. Wollin, S. Abele, H. Bruns, M. Weyand, et al., Inhibition of TNF-alpha reduces transplant arteriosclerosis in a murine aortic transplant model. In: Transpl. Int. 22 (2009), 342–349. – Zus. mit

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447474 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 475

D. van der Heijde, C. Burmester, J. Melo-Gomes, C. Codreanu, et al., Etanercept Study Investigators. Inhibition of radiographic progression with combination etanercept and methotrexate in patients with moderately active rheumatoid arthritis previously treated with monotherapy. In: Ann. Rheum. Dis. 68 (2009), 1113–1118. – Zus. mit J.S. Smolen, C. Han, D. van der Heijde, P. Emery, et al., Active- Controlled Study of Patients Receiving Infl iximab for the Treatment of Rheu- matoid Arthritis of Early Onset (ASPIRE) Study Group. Radiographic changes in rheumatoid arthritis patients attaining different disease activity states with methotrexate monotherapy and infl iximab plus methotrexate: the impacts of remission and tumour necrosis factor blockade. In: Ebd., 823–827.

Keppler Hans A I: Plate tectonics: Why only on Earth? In: Europhysics News 40, 4 (2009), 27– 30. – Zus. mit X. Xiong, A. Audetat, G. Gudfi nnson, W. Sun, et al., Experimental constraints on rutile saturation during partial melting of metabasalts at the amphibolite to eclogite transitions, with applications to TTG genesis. In: Ame- rican Mineralogist 94 (2009), 1175–1186. – Zus. mit F. Schiavi u. N. Walte, First in situ observation of crystallization processes in a basalic-andesitic melt with the moissanite cell. In: Geology 37 (2009), 963–966. H II: Mitherausgeber: Elements, Contributions to Mineralogy and Petrology. S: Vorsitzender: Forschungskollegium Mineralogie der Deutschen Mineralogi- schen Gesellschaft. – Mitglied: Roebling Medal Committee, Mineralogical Soci- ety of America. – Rezensionstätigkeit.

Kessler Horst A I: Zus. mit B. Laufer, J. Chatterjee u. A.O. Frank, Can N-Methylated Amino Acids Serve as Substitute for Prolines in Conformational Design of Cyclic pentapep- tides?. In: J. Pept. Sci. 15 (2009), 141–146. – Zus. mit M. Arnold, M. Schwieder, J. Blummel, E.A. Cavalcanti-Adam, et al., Cell interactions with hierarchically structured nanopatterned adhesive surfaces. In: Soft Matter 5 (2009), 72–77. – Zus. mit D. Heckmann, B. Laufer, L. Marinelli, V. Limongelli, et al., Breaking the dogma of carboxylate group as metal coordinating agent in integrin ligands: targeting of the MIDAS by hydroxamic acids to tune potency and selectivity. In: Angew. Chem. Int. Ed. 48 (2009), 4436–4440. – Zus. mit J.H. Huang, S.V. Graeter, F. Corbellini, S. Rinck, et al., Impact of Order and Disorder in RGD Nanopatterns on Cell Adhesion. In: Nanoletters 9 (2009), 1111–1116. – Zus. mit M.J. Pandya, H. Bendz, F. Manzenrieder, E. Noessner, et al., Interaction of human heat shock pro- tein 70 with tumour-associated peptides. In: Biological Chemistry 390 (2009), 305–312. – Zus. mit M. Spickty, A. Taly, F. Hagn, et al., The HSP90 binding mode of a radicicol-like E-oxime from docking, binding free energy estimations, and NMR shifts. In: Biophys Chem 143 (2009), 111–123. – Zus. mit O. Schnell, B. Krebs, J. Carlsen, I. Stangier, et al., Imaging of Integrin αvβ3 Expression in Patients with Malignant Glioma by [18F]Galacto-RGD Positron Emission Tomography. In: Neuro-Oncology (2009) 15228517-2009-024v1. – Zus. mit M. Schottelius, B. Laufer u. H.-J. Wester, Ligands for mapping αvβ3-integrin expression in vivo. In: Acc. Chem. Res. 42 (2009), 969–980. – Zus. mit M.J. Feige, S. Groscurth, M.

Marcinowski, Y. Shimizu, et al., An Unfolded CH1 domain Controls the Assembly and Secretion of IgG Antibodies. In: Molecular Cell 34 (2009), 569–579. – Zus. mit T. Huber, F. Manzenrieder, C.A. Kuttruff, C. Dorner-Ciossek, et al., Prolonged

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447575 331.05.20101.05.2010 117:24:137:24:13 476 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

stability by cyclization: Macrocyclic phosphino dipeptide isostere inhibitors of β-secretase (BACE1). In: Bioorg. Med. Chem. Lett. 19 (2009), 4427–4431. – Zus. mit M. Hoefl ing u. K.-E. Gottschalk, The Transmembrane Structurre of Integrin αIIbβ3 – Signifi cance to Signal Transduction. In: Angew. Chem. Int. Ed. 48 (2009), 6590–6593. – Zus. mit M. Retzlaf, M. Stahl, H.C. Eberl, S. Lagleder, et al., Hsp90 is regulated by a switch point in the C-terminal domain. In: EMBO Reports 10 (2009), 1147–1153. – Zus. mit K.-H. Altmann, J. Buchner, et al. The State of Art of Chemical Biology. In: Chembiochem 15 (2009), 16–29. A II: Zus. mit O. Demmer u. A.O. Frank, Design of Cyclic Peptides – ln: Peptide and Protein Design for Biopharmaceutical Applications. Hrsg. v. K.J. Jenson. 2009, 133–176. H II: Mitherausgeber: Magnetic Resonance in Chemistry; Biopolymers; Journal of Biomolecular NMR; Journal of Peptide Science; Biopolymers (Nucleic Acid Sciences); Biopolymers (Peptide Science); Topics in Current Chemistry; ChemBi- oChem (Chemical Biology and Biological Chemistry); Chemistry & Biodiversity. Chemical Biology & Drug Design; Current Chemical Biology. S: Mitglied: Wiss. Beirat des Zentrums für Magnetische Resonanz der Univer- sität Leipzig; American Chemical Society; American Peptide Society; European Peptide Society; Gesellschaft Deutscher Chemiker; Hans-Fischer-Gesellschaft; Liebig-Vereinigung für Organische Chemie (GDCh); Max-Bergmann-Kreis zur Förderung der Peptidchemie.

Knochel Paul A I: Zus. mit C.B. Rauhut, C. Cervino u. A. Krasovskiy, Stereoselective Preparation of Cyclopropylmagnesium Reagents via a Br-Mg Exchange Using i-PrMgCl·LiCl in the Presence of Dioxane. In: Synlett (2009), 67–70. – Zus. mit H. Gao, New preparation and reactions of arylaluminum reagents using barbier conditions. In: Ebd., 1321–1325. – Zus. mit A. Metzger u. A. Gavryushin, LaCl3·2LiCl-catalyzed addition of Grignard reagents to ketones. In: Ebd., 1433–1436. – Zus. mit F.M. Piller, Regio- and Chemoselective Synthesis of Fully Substituted Thiophenes. In: Org. Lett. 11 (2009), 445–448. – Zus. mit M. Mosrin, TMPZnCl·LiCl: A New Active Selective Base for the Directed Zincation of Sensitive Aromatics and Heteroaro- matics. In: Ebd., 1837–1840. – Zus. mit C. Despotopoulou u. L. Klier, Synthesis of Fully Substituted Pyrazoles via Regio- and Chemoselective Metalations. In: Ebd., 3326–3329. – Zus. mit M. Mosrin u. T. Bresser, Regio- and Chemoselective Multiple Functionalization of Chloropyrazine Derivatives. Application to the Synthesis of Coelenterazine. In: Ebd., 3406–3409. – Zus. mit L. Shi, Y. Chu u. H. Mayr, Kinetics of Bromine-Magnesium Exchange Reactions in Heteroaryl Bro- mides. In: Ebd., 3502–3505. – Zus. mit A. Metzger, L. Melzig u. C. Despotopou- lou. Pd-Catalyzed Cross-Coupling of Functionalized Organozinc Reagents with Thiomethyl-Substituted Heterocycles. In: Ebd., 4228–4231. – Zus. mit B. Haag u. Z. Peng, Preparation of Polyfunctional Indazoles and Heteroarylazo Compounds Using Highly Functionalized Zinc Reagents. In: Ebd., 4270–4273. – Zus. mit M. Kienle u. C. Dunst. Oxidative Amination of Heteroaromatic Zinc Reagents Mediated by PhI(OAc)2. In: Ebd., 5158–5161. – Zus. mit G. Manolikakes, Radical catalysis of Kumada cross-coupling reactions using functionalized Gri- gnard reagents. In: Angew. Chem. Int. Ed. 48 (2009), 205–209. – Zus. mit T. Tha- ler, Copper-catalyzed asymmetric Michael addition of magnesium, zinc, and aluminum organometallic reagents: effi cient synthesis of chiral molecules. In: Ebd., 645–648. – Zus. mit S.H. Wunderlich, Aluminum bases for the highly

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447676 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 477

chemoselective preparation of aryl and heteroaryl aluminum compounds. In: Ebd., 1501–1504. – Zus. mit Y.-H. Chen u. M. Sun, LiCl-mediated preparation of functionalized benzylic indium(III) halides and highly chemoselective palladi- um-catalyzed cross-coupling in a protic cosolvent. In: Ebd., 2236–2239. – Zus. mit S.H. Wunderlich u. M. Kienle, Directed Manganation of Functionalized Are- nes and Heterocycles Using tmp2Mn·2 MgCl2·4 LiCl. In: Ebd., 7256–7260. – Zus. mit Z. Dong, G.C. Clososki, S.H. Wunderlich, A. Unsinn u. J. Li, Direct zincation of functionalized aromatics and heterocycles by using a magnesium base in the presence of ZnCl2. In: Chem. Eur. J. 15 (2009), 457–468. – Zus. mit G. Manolikakes, Z. Dong, H. Mayr u. J. Li. Negishi cross-couplings compatible with unprotected amide functions. In: Ebd., 1324–1328. – Zus. mit M. Mosrin. Regio- and chemo- selective metalation of chloropyrimidine derivatives with TMPMgCl•LiCl and TMP2Zn•2MgCl2•2LiCl. In: Ebd., 1468–1477. – Zus. mit F. M. Piller, A. Metzger, M.A. Schade, B.A. Haag u. A. Gavryushin, Preparation of Polyfunctional Aryl- magnesium, Arylzinc, and Benzylic Zinc Reagents by Using Magnesium in the Presence of LiCl. In: Ebd., 7192–7202. – Zus. mit Z. Dong, G. Manolikakes u. J. Li, Palladium-Catalyzed Cross-Couplings of Unsaturated Halides Bearing Rela- tively Acidic Hydrogen Atoms with Organozinc Reagents. In: Synthesis (2009), 681–686. – Zus. mit L. Melzig u. C.B. Rauhut, Meta- and Para-Difunctionalization of Arenes via an Ortho-Magnesiation and a Subsequent Sulfoxide-Magnesi- um Exchange. In: Ebd., 1041–1048. – Zus. mit C. Despotopoulou, C. Gignoux u. D. McConnell, Functionalization of 4,5-Dihydrobenzo[g]indazoles Using Ma- gnesium- or Zinc-Heterocyclic Intermediates. In: Ebd., 3661–3671. – Zus. mit L. Shi, Y. Chu u. H. Mayr, Kinetics of Bromine-Magnesium Exchange Reactions in Substituted Bromobenzenes. In: J. Org. Chem. 74 (2009), 2760–2764. – Zus. mit C.J. Rohbogner, S.H. Wunderlich u. G.C. Clososki, New mixed Li/Mg and Li/Mg/ Zn amides for the chemoselective metallation of arenes and heteroarenes. In: Eur. J. Org. Chem. (2009), 1781–1795. – Zus. mit L. Melzig u. C.B. Rauhut, 2,3-Func- tionalization of furans, benzofurans and thiophenes via magnesiation and sulfoxide-magnesium exchange. In: Chem. Comm. 24 (2009), 3536–3538. – Zus. mit M. Mosrin, G. Monzon u. T. Bresser, High temperature zincation of func- tionalized aromatics and heteroaromatics using TMPZnCl·LiCl and microwave irradiation. In: Chem. Comm. 37 (2009), 5615–5617. – Zus. mit T. Thaler, H. Ren, N. Gommermann, G.C. Clososki, C.J. Rohbogner u. S.H. Wunderlich, New catalytic Cu-, Pd- and stoichiometric Mg-, Zn-mediated bond activations. In: Activating Unreactive Substrates (Monograph) (2009), 359–377. H II: Editorial Board: Synfacts; Synthesis. S: Mitglied: GDCh; American Chemical Society; Center for Advanced Studies (CAS) der LMU; SFB 749 „Dynamik und Intermediate molekularer Transforma- tionen.

Landwehr Gottfried A II: Wilhelm Wien (1864–1931). Wegbereiter der modernen Physik. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 205–219. H I: Zus. mit V. Bindilatti, Eighteenth International Conference on High Magne- tic Fields in Semiconductor Physics and Nanotechnology, 3–8 August 2008. In: International Journal of Modern Physics B 23, Issue 12–13, 2009.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447777 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 478 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Ehrenmitglied des A.F. Ioffe-Instituts der Russischen Akademie der Wissen- schaften, St. Petersburg/Russland.

Lange Otto Ludwig A I: Hubert Ziegler (1924–2009). In: Akademie Aktuell 3 (2009), 50–51. H II: Mitherausgeber: Ecological Studies – Analysis and Synthesis; Flora.

Mayinger Franz B: Zus. mit P. Stephan, K. Schaber u. K. Stephan, Thermodynamik, Grundlagen und technische Anwendungen, Band 1: Einstoffsysteme. Berlin/Heidelberg/ New York 182009, 497 S., 195 Abb. H I: Zus. mit D. Mewes, Series Heat and Mass Transfer. Berlin. H II: Honorary Editor: Int. Journal for Heat and Mass Transfer. – Associate Editor: International Archive for Heat and Mass Transfer. – Mitglied: Editorial Board des Int. Journal Nuclear Engineering and Design; Honorary Editorial Advisory Board of the International Communications in Heat and Mass Transfer; Hono- rary International Advisory Board des International Journal Thermotechnika; Editorial Board des Journal Critical Reviews in Multiphase Science and Techno- logy; Advisory Editorial Board des Journal of Engineering Physics and Thermo- physics; International Advisory Board des Journals Thermal Science. S: Vorsitzender: Hochschulrat der Universität Bayreuth.

Mayr Ernst W. A II: Space effi cient computation for low-dimensional polynomial ideals. Pro- ceedings of the International Conference Polynomial Computer Algebra 2009, PCA‘2009 (St. Petersburg, Russia, April 8–12, 2009). Euler International Mathe- matical Institute. St. Petersburg, 2009, 41. H I: Zus. mit V.P. Gerdt u. E.V. Vorozhtsov, Proceedings of the Eleventh Internatio- nal Workshop on Computer Algebra in Scientifi c Computing, CASC 2009 (Kobe, Japan, September 13–17, 2009). Berlin/Heidelberg. LNCS 5743 (2009). H II: Mitherausgeber: Information and Computation; Journal of Graph Algo- rithms and Applications; Lecture Notes in Informatics. S: Vizepräsident: Gesellschaft für Informatik. – Mitglied: IFIP TC1; GI-Kuratorium der Konrad-Zuse-Medaille; Dagstuhl Wissenschaftliches Direktorium.

Mayr Herbert A I: Zus. mit M. Kedziorek u. P. Mayer, Nucleophilic Reactivities of Azulene and Fulvenes. In: Eur. J. Org. Chem. (2009), 1202–1206. – Zus. mit D. Richter, N. Ham- pel, T. Singer u. A.R. Ofi al, Synthesis and Characterization of Novel Quinone Me- thides: Reference Electrophiles for the Construction of Nucleophilicity Scales. In: Ebd., 3203–3211. – Zus. mit T. Kanzian, T.A. Nigst, A. Maier u. S. Pichl, Nucleophi- lic Reactivities of Primary and Secondary Amines in Acetonitrile. In: Ebd., 6379– 6385. – Zus. mit D. Richter, Y. Tan, A. Antipova u. X.-Q. Zhu, Kinetics of Hydride Ab- stractions from 2-Arylbenzimidazolines. In: Chem. Asian J. 4 (2009), 1824–1829. – Zus. mit O. Kaumanns, R. Appel, T. Lemek u. F. Seeliger, Nucleophilicities of the Anions of Arylacetonitriles and Arylpropionitriles in Dimethyl Sulfoxide. In: J. Org. Chem. 74 (2009), 75–81. – Zus. mit L. Shi, Y. Chu u. P. Knochel, Kinetics of Bro-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447878 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 479

mine-Magnesium Exchange Reactions in Substituted Bromobenzenes. In: Ebd., 2760–2764. – Zus. mit N. Streidl u. A. Antipova, Suppression of Common Ion

Return by Amines: A Method to Measure Rates of Fast SN1 Reactions. In: Ebd., 7328–7334. – Zus. mit M. Baidya, M. Horn u. H. Zipse, Organocatalytic Activity of Cinchona Alkaloids: Which Nitrogen is More Nucleophilic? In: Ebd., 7157–7164. – Zus. mit L. Shi, Y. Chu u. P. Knochel, Kinetics of Bromine-Magnesium Exchange Reactions in Heteroaryl Bromides. In: Org. Lett. 11 (2009), 3502–3505. – Zus. mit G. Manolikakes, Z. Dong, J. Li u. P. Knochel, Negishi Cross-Couplings Compatible with Unprotected Amide Functions. In: Chem. Eur. J. 15 (2009), 1324–1328. – Zus. mit L. Shi, M. Horn u. S. Kobayashi, Carbocationic n-endo-trig Cyclizations. In: Ebd., 8533–8541. – Zus. mit R. Appel u. R. Loos, Nucleophilicity Parameters for Phosphoryl-Stabilized Carbanions and Phosphorus Ylides: Implications for Wit- tig and Related Olefi nation Reactions. In: J. Am. Chem. Soc. 131 (2009), 704–714. – Zus. mit T. B. Phan, C. Nolte, S. Kobayashi u. A. R. Ofi al, Can One Predict Chan-

ges from SN1 to SN2 Mechanisms? In: Ebd., 11392–11401. – Zus. mit N. Hampel, D. Richter, A.R. Ofi al u. P. Mayer, 4-[4-(Dimethylamino)benzylidene]-2,6-dime- thylcyclohexa-2,5-dienone. In: Acta Crystallogr., Sect. E: Struct. Rep. Online 65 (2009), o2102. – Zus. mit M. Baidya u. P. Mayer, 4,4‘-Bis(dimethylamino)benzhy- dryl phenyl sulfone. In: Ebd., o3035. – Zus. mit M. Baidya u. P. Mayer, Benzhydryl phenyl sulfone. In: Ebd., o3224. – Zus. mit D. Richter, Hydride Donor Abilities of 1,4-Dihydropyridines: A Comparison with π-Nucleophiles and Borohydride An- ions. In: Angew. Chem. 121 (2009), 1922–1995; Angew. Chem. Int. Ed. 48 (2009), 1958–1961. – Zus. mit S. Lakhdar u. R. Appel, Wie werden Iminium-katalysierte Cyclopropanierungen durch elektrostatische Aktivierung gesteuert? In: Ebd., 5134–5137; Ebd., 5034–5037. – Zus. mit A.R. Ofi al, How To Predict Changes in Sol- volysis Mechanisms. In: Pure Appl. Chem. 81 (2009), 667–683. S: Vorsitzender: Fachkollegium „Molekülchemie“ der DFG. – Mitarbeit: DECHE- MA-Arbeitsausschuss „Kinetik und Reaktionsmechanismen“. – Mitglied: Edito- rial Board von J. Phys. Org. Chem.; International Advisory Board des 12th Kyushu International Symposium on Physical Organic Chemistry.

Neupert Walter A I: Zus. mit M. Zick, S. Duvezin-Caubet, A. Schäfer, F. Vogel u. A. Reichert, Distinct roles of the two isoforms of the dynamin-like GTPase Mgm1 in Mitochondrial fusion. In: FEBS Letters 583 (2009), 2237–2243. – Zus. mit R. Rabl, V. Soubannier, R. Scholz, F. Vogel, et al., Formation of cristae and crista junctions in mitochondria depends on antagonism between Fcj1 and Su e/g. In: JCB 185 (2009), 1047–1063. – Zus. mit L. Gevorkyan-Airapetov, K. Zohary, D. Popov-Celeketic, G. Scheiber, et al., Interaction of Tim23 with Tim50 is essential for protein translocation by the mitochondrial TIM23 complex. In: J. Biol. Chem. 284 (2009), 4865–4872. – Zus. mit D. Mokranjac, M. Sichting, D. Popov-Celeketic, K. Mapa, et al., Role of Tim50 in the Transfer of Precursor Proteins from the Outer to the Inner Membrane of Mitochondria. In: Mol. Biol. Cell 20 (2009), 1400–1407. – Zus. mit S. Reddehase, B. Grumbt u. K. Hell, The disulfi de relay system of mitochondria is required for the biogenesis mitochondrial Ccs1 and Sod1. In: J. Mol. Biol. 385 (2009), 331–338. – Zus. mit D. Mokranjac, Thirty years of protein translocation into mitochond- ria: unexpectedly complex and still puzzling. In: Biochimica et Biophysica Acta 1793 (2009), 33–41. A II: Zus. mit K. Hell, Oxidative Protein Folding in Mitochondria. In: RSC Biomole- cular Science: Oxidative Folding of Peptide and Proteins. Cambridge 2008, 67–77.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 447979 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 480 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Nöth Heinrich A I: Zus. mit N. Singh, S. Bhattacharya u. P. Mayer, Synthesis, Characterization and Reactivity of a Diorganotin Thiocarboxylate: Dimethyl(thioacetato)-tin(IV) Chloride and its Reactions with Nucleophiles Exibiting Desulfurization. In: Z. Naturforsch. (2009), 116–122. – Contributions to the Chemistry of Boron, 272:The Molecular Structure of 1,3,5,7-Tetra(tert.butyl)-2,4,6,8-tetra(azido)bora- zocine (N3B=NH)4. In: Ebd., 581–583. – Contribution to the Chemistry of Boron, 273. The Molecular Structure of 2,4,6,8-Tetrachloro-1,3,5,7-tetra(tert.butyl)-bo- razocine. In: Ebd. – Zus. mit St. Leiner u. P. Mayer, Metal Tetrahydridoborates and Tetrahydridometallates, Part 32. Synthesis and Structures of LiBH4 Complexes with N-Heterocycles. In: Ebd., 793–799. – Zus. mit T. Taeger, Contribution to the Chemistry of Boron, 274. Reactions of Dimethyltrithiadiborolane with Secon- dary Amines. In: Ebd. – Zus. mit A. Safi n, A. Klein, M.G. Babshkina, D.B. Krivolapov, et al., Versatile coordination of N-(diisopropoxyphosphoryl)-p-bromothiobenz- amide towards Zn(II), and Cd(II). In: Polyhedron (2009), 1504–1510. – Zus. mit H.P. Ederle, Contribution to the Chemistry of Boron, 271. Synthesis and Molecular Structure of permethylated Hexabora-heptaaza-boraphenylene. In: Europ. J. Inorg. Chem. (2009), 3398–3402. A II: Justus von Liebig (1803–1873). Weltberühmter Chemiker und Vorstand der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 87– 105. – Hans Bock (5.10.1928–21.1.2008) In: Jahrbuch 2008 der Bayerischen Aka- demie der Wissenschaften. München 2009, 147–148. H I: Zus. mit U. Leutheusser, Dem Geist alle Tore öffnen, König Maximilian II. von Bayern und die Wissenschaft. München 2009. H II: Mitherausgeber: Z. für Naturforschung, Reihe B.; Mexican Journal of Che- mistry; Russian Journal of General Chemistry. S: Gastprofessur: Centro de Investigacion y de Estudios Avancados, Mexico Stadt.

Oesterhelt Dieter A I: Zus. mit S. Streif, W.F. Staudinger u. W. Marwan, Quantitative Analysis of Signal Transduction in Motile and Phototactic Cells by Computerized Light Stimulation and Model Based Tracking. In: Review of Scientifi c Instruments 80 (2009), 023709. – Zus. mit A. Tebbe, A. Schmid, K. Konstantinidis, M. Falb, et al., Life-Style Changes of a Halophilic Archaeon Analyzed by Quantitative Proteomics. In: Proteomics 9 (2009), 3843–3855. – Zus. mit A. Marin-Sanguino, N. Torres u. E.R. Mendoza, Metabolic Engineering with Power-law and Linear- logarithmic Systems. In: Mathematical Biosciences 218 (2009), 50–58. – Zus. mit A. Wende u. K. Furtwängler, Phosphate Dependent Behaviour of the Archa- eon Halobacterium salinarum Strain R1. In: Journal of Bacteriology 191 (2009), 3852–3860. – Zus. mit M. Aivaliotis, B. Macek, F. Gnad, P. Reichelt u. M. Mann, Ser/Thr/Tyr Protein Phosphorylation in Archaea, the Third Domain of Life. In: PloS one 4 (2009), e4777. Zus. m. R.C.H. del Rosario, F. Diener u. M. Diener, The Steady-state Phase Distribution of the Motor Switch Complex Model of Halo- bacterium salinarum. In: Mathematical Biosciences 222 (2009), 117–126. – Zus. m. C. Sobotta, M. Braun, J. Tittor u. W. Zinth, Infl uence of the Charge at D85 on the Initial Steps in the Photocycle of Bacteriorhodopsin. In: Biophysical Journal 97 (2009), 267–276. –Zus. m. M. Grininger, H. Staudt, P. Johannsson u. J. Wacht-

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448080 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 481

veitl, Dodecin is the Key Player in Flavin Homeostasis of Archaea. In: Journal of Biological Chemistry 284 (2009), 13068–13076. – Zus. m. M. Schlesner, A. Miller, S. Streif, W.F. Staudinger, et al., Identifi cation of Archaea-specifi c Chemotaxis Proteins which Interact with the Flagellar Apparatus. In: BMC Microbiology 9:56 (2009). – Zus. m. O. Gonzalez, S. v. Gronau, F. Pfeiffer, E. Mendoza u. R. Zim- mer, Systems Analysis of Bioenergetics and Growth of the Extreme Halophile Halobacterium salinarum. In: PLOS Computational Biology 5 (2009), 1–12. – Zus. m. P. Johansson, B. Mulinacci, C. Köstler, R. Vollrath u. M. Grininger, Multimeric Options for the Auto-Activation of the Fungal FAS Type I Megasynthase. In: Structure 17 (2009), 1–12. – Zus. m. R.C.H. del Rosario u. E. Mendoza, Modelling the Bioenergetics of Halobacterium salinarum with Petri Nets. In: Journal of Computational and Theoretical Nanoscience 6 (2009), 1965–1976. S: Mitglied: BMBF Verbundprojekt: „Quantitative Analyse zur Beschreibung dy- namischer Prozesse in lebenden Systemen“; EU Integrated Project: „Functional Proteomics: Towards defi ning the interaction proteome“; BMBF Verbundpro- jekt: „Multifunktionale biologische Sicherheitspigmente (B-Safe plus)“.

Pukelsheim Friedrich A I: Zus. mit S. Maier u. P. Leutgäb, Zur Vollmandat-Sperrklausel im Kommu- nalwahlgesetz. In: Nordrhein-Westfälische Verwaltungsblätter – Zeitschrift für öffentliches Recht und öffentliche Verwaltung 3 (2009), 85–90. – Zus. mit P. Leutgäb, Listenverbindungen bei Kommunalwahlen – Ein Glücksspiel. In: Stadtforschung und Statistik 2 (2009), 5–11. H II: Herausgeber: Augsburger Schriften zur Mathematik, Physik und Informatik.

Riederer Markus A I: Zus. mit M. Riedel, D. Becker, A. Herran, A. Kullaya, et al., Cuticular wax com- position in Cocos nucifera L.: physicochemical analysis of wax components and mapping of their QTLs onto the coconut molecular linkage map. In: Tree Genetics Genomes 5 (2009), 53–69. – Zus. mit A. Ringelmann, M. Riedel u. U. Hildebrandt, Two sides of a leaf blade: Blumeria graminis needs chemical cues in cuticular waxes of Lolium perenne for germination and differentiation. In: Planta 230 (2009), 95–105. A II: Zus. mit C. Popp, Penetration of charged and uncharged polar molecules across the plant cuticle: correlation with molecular dimensions. In: Procee- dings of the 8th International Symposium on Adjuvants for Agrochemicals (ISAA2007), Columbus OH. – Carl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868). Ein bayerischer Tropenforscher des 19. Jahrhunderts. In: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. Hrsg. v. D. Willoweit unter Mitarbeit v. E. Latzin. München 2009, 69–86. H II: Journal of Experimental Botany, Member, Advisory Board. – Plant Biology, Section Editor. S: Chairman and Principal Investigator: Cooperative Research Centre (SFB) 251 „Ecology, Physiology and Biochemistry of Plants and Animals under Stress“ Würzburg. – Member: Scientifi c Advisory Board, Institut für den Wissenschaft- lichen Film, Göttingen; Scientifi c Advisory Board, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Neuherberg; Board of Governors, „Rudolf Virchow Center for Experimental Biomedicine – DFG Center for Target Protein

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448181 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 482 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Research“, Würzburg; Senat, Universität Würzburg. – Reviewer (Fachgutachter), DFG. – Principal Investigator and Member, Coordinating Board, Cooperative Re- search Centre (SFB) 554 „Mechanisms and Evolution of Arthropod Behaviour: Brain – Individual – Social Group – Super-Organism“, Würzburg. – Chairman and Principal Investigator, Cooperative Research Centre (SFB) 567 „Mechanisms of Interspecifi c Interactions of Organisms“, Würzburg. – Member: Auswahlaus- schuss, Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Renner Susanne A I: Zus. mit R.K. Oyama u. S.M. Volz, A sex-linked SCAR marker in Bryonia di- oica (Cucurbitaceae), a dioecious species with XY sex-determination and ho- momorphic sex chromosomes. In: Journal of Evolutionary Biology 22 (2009), 214–224. – Zus. mit H. Schaefer u. C. Heibl, Gourds afl oat: A dated phylogeny reveals an Asian origin of the gourd family (Cucurbitaceae) and numerous oversea dispersal events. In: Proceedings of the Royal Society B. 276 (2009), 843–851. – Zus. mit O.R.P. Bininda-Emonds, W. Bogdanowicz, T. Borsch, F. Del- suc, et al., Assembling the Tree of Life in Europe (AToLE). In: Nature Proceedings (2009). – Zus. mit S.M. Volz, Phylogeography of the ancient Eurasian medicinal plant genus Bryonia (Cucurbitaceae) inferred from nuclear and chloroplast se- quences. In: Taxon 58 (2009), 550–560. – Zus. mit W.N. Takeuchi, A phylogeny and revised circumscription for Kairoa (Monimiaceae), with the description of a new species from Papua New Guinea. In: Harvard Papers in Botany 14 (2009), 71–81. – Zus. mit Y. Li, S. Dressler u. D. Zhang, More Miocene dispersal between Africa and Asia – the case of Bridelia (Phyllanthaceae). In: Systematic Botany 34 (2009), 521–529. – Zus. mit M. Nee u. H. Schaefer, The relationship between Anisosperma and Fevillea (Cucurbitaceae), and a new species of Fevillea from Bolivia. In: Ebd., 704–708. – Zus. mit S.M. Ickert-Bond u. C. Rydin, A fossil-calib- rated relaxed clock for Ephedra indicates an Oligocene age for the divergence of Asian and New World clades, and Miocene dispersal into South America. In: Journal of Systematics and Evolution 47 (2009), 444–456. – Zus. mit W.R. Mor- rison, J.L. Lohr, P. Duchen, R. Wilches, et al., The impact of taxonomic change on conservation: Does it kill, can it save, or is it just irrelevant? In: Biological Con- servation 142 (2009), 3201–3206. A II: Gymnosperms. In: The Timetree of Life. Hrsg. v. S.B. Hedges u. S. Kumar. Ox- ford 2009, 157–160.

Rummel Reinhard A I: Zus. mit F. Göttl, A Geodetic View on Isostatic Models. In: Pure appl. Geophys. 166 (2009), 1247–1260. – Zus. mit A. Albertella, On the Spectral Consistency of the Altimetric Ocean and Geoid Surface. A One-dimensional Example. In: J. of Geodesy 83 (2009), 805–815. – Zus. mit J. Flury, On the geoid-quasigeoid sepa- ration in mountain areas. In: Ebd., 829–847. – Zus. mit H. Drewes, H. Keppler u. Ch. Völksen, Geographische Finsternisse vertreiben. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 58–61. – Schweremessungen zwischen Himmel und Erde. In: Akademie Aktuell 1 (2009), 33. – Zus. mit G. Beutler u. A. Jäggi, Satellite Geodesy. In: Annual Report, 2007/2008, Institute for Advanced Study, TU München (2009), 62–67. – Zus. mit Th. Gruber, J. Flury u. A. Schlicht, ESA’s Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer GOCE. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 134, 3 (2009), 125–130. – The Interdisciplinary Role of Space Geodesy-Revisited. In: J. Geodynamics (2009).

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448282 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 483

A II: Zus. mit K.-H. Ilk, J. Müller u. M. Rothacher, Innovative Satelliten und Fern- erkundungstechnologie zur Erfassung des Systems Erde aus dem Weltraum. System Erde – Mensch. In: Terra Nostra, Schriften der GeoUnion Alfred-Wege- ner-Stiftung. Hrsg. v. R. Emmermann, G. Wefer u. V. Mosbrugger. 2009, 101–102. – Zus. mit H.-P. Plag, G. Beutler, R. Gross, T.A. Herring, et al., Introduction. In: Global Geodetic Observing System. Hrsg. v. H.-P. Plag u. M. Pearlman. Berlin/ Heidelberg 2009, 1–14. – Zus. mit G. Beutler, V. Dehant, R. Gross, K.H. Ilk, et al., Understanding a dynamic planet: Earth science requirements for geodesy. In: Ebd., 89–134. – Zus. mit G. Beutler, M. Pearlman, H.-P. Plag, R. Neilan, et al., To- wards GGOS in 2020. In: Ebd., 273–282. – Zus. mit H.-P. Plag, G. Beutler, R. Gross, T.A. Herring, et al., Recommendations. In: Ebd., 283–292.

Sachs Gottfried A I: Speed stability in birds. In: Mathematical Biosciences 219 (2009), 1–6. – Tech- nikwissenschaften. In: Akademie Aktuell 2 (2009), 52–53, 2009. – Zus. mit S. My- schik, Wind Measurement System Using Miniaturized Navigation Sensors for Light Aircraft and Sailplanes. Technical Soaring 33, Nr. 1, 2–6, 2009. – Zus. mit F. Holzapfel, M. Heller, M. Weingartner u. O. da Costa: Development of control laws for the simulation of a new transport aircraft. Proc. IMechE Part G: Journal of Aerospace Engineering 223 (G2) 2009, 141–156. A II: What can be Learned from Bird’s Lack of a Fin for Mini-Airplanes. In: Procee- dings of the 10th Mini Conference on Vehicle System Dynamics, Identifi cation and Anomalies, Department of Railway Vehicles, Faculty of Transport Enginee- ring, Budapest University of Technology and Economics. Hrsg. v. I. Zobory. 2008, 23–30. – Zus. mit O. da Costa, Periodic Optimal Control for Aircraft Endurance Enhancement Using Shear Wind Associated with Jet Streams. In: Ebd., 479– 486. – Zus. mit C. Moravszki, Predictive Flight Path Display for Hypersonic Tra- jectory Control Improvement. In: Ebd., 487–494. – Zus. mit S. Myschik, On-Board Wind Measurement System Based on Navigation Data for Small Airplanes. In: Ebd., 471–478. – Zus. mit J. Traugott, B. Braun, F. Holzapfel u. D. Odijk, Precise Kine- matic Relative Positioning with a Stand-Alone Miniaturized L1 GPS Data Logger. In: Lecture Series SET-116 „Low-Cost Navigation Sensors and Integration Tech- nology“, NATO Research and Technology Organisation, 6-1 – 6-22, 2009. – Zus. mit J. Traugott u. F. Holzapfel, Präzise Flugbahnrekonstruktion mittels minia- turisierter L1-GPS-Empfänger durch ein Zeitdifferenzen-Verfahren. In: Jahrbuch 2008 der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, Bd. I. Bonn 2008, 271–276. – Zus. mit M. Weingartner u. F. Holzapfel, Entwicklung eines „Track Planning Tools“ für die Planung von Luftrennen. In: Ebd., Bd. I, 289–293. – Zus. mit F. Holzapfel, 3D-Display und Direkte Kraftsteuerung zur Verbesserung der Führung auf gekrümmten Steilanfl ügen. In: Ebd., Bd. III, 1619–1628. – Zus. mit F. Schuck, F. Holzapfel u. J. Schaller, Verbesserung von Anfl ug- und Landefähigkeit auf kleinen/mittleren Flugplätzen durch zukünftige, bordautonome Flugfüh- rungshilfen. In: Ebd., Bd. III, 1629–1637. – Zus. mit M. Weingartner, F. Holzapfel u. S. Myschik, Development of a Track Planning Tool for Planning Air Race Events. In: Proceedings of the Seventh International Conference on Mathematical Pro- blems in Engineering, Aerospace and Sciences. Hrsg. v. S. Sivasundaram. Cam- bridge 2009, 576–584. – Zus. mit L. Höcht u. F. Holzapfel, Physically Motivated Resolution of Control Confl icts in Path Control. In: Ebd., 585–592. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Trajectory Optimisation for Solar Airplanes with Unlimited Endurance. In: Ebd., 1052–1061. – Zus. mit M. Mayrhofer, Gliding Range Perfor- mance Improvement by Optimal Control of Ballast Dropping. In: Ebd., 576–584.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448383 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 484 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

– Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Trajectory Optimization for Maximizing the Range of Powered Sailplanes with Retractable Propeller. In: Proceedings of the AIAA Guidance, Navigation and Control Conference and Exhibit, Chicago, IL, USA, 10.–13. August 2009, AIAA-2009-5626, 1–10, 2009. – Zus. mit F. Fisch, J. Lenz u. F. Holzapfel, Trajectory Optimization Applied to Air Races. In: Ebd., AIAA- 2009-5930, 1–13, 2009. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Unlimited Endurance Performance of Solar UAVs with Minimal or Zero Electrical Energy Storage. In: Ebd., AIAA-2009-6013, 1–13, 2009. –Zus. mit F. Schuck u. F. Holzapfel, 3-Dimen- sional Guidance Aids for Improving Approach and Landing on Small Airports. In: Proceedings of the CEAS 2009 European Air and Space Conference, 26.–29 Oktober 2009, Manchester, UK, Council of European Aerospace Societies, 1–12, 2009. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Periodic Unlimited Endurance Flight of Solar Aircraft with Simplifi ed Control Strategy. In: Ebd., 1–11, 2009. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Range Maximization by Periodic Optimal Flight for Electric Motor Gliders with Retractable Engine. In: Ebd., 1–11, 2009. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Sägezahnfl ug-Optimierung zur Maximierung der Reichweite von Motorseglern mit Klapptriebwerk. In: Jahrbuch 2009 der Deutschen Ge- sellschaft für Luft- und Raumfahrt. Bonn 2009, 1–7. – Zus. mit J. Traugott u. F. Holzapfel, In-Flight-Messung des dynamischen Segelfl uges von Albatrossen. In: Ebd., 1–7, 2009. – Zus. mit F. Fisch, J. Lenz u. F. Holzapfel, Flugbahnoptimie- rung von Luftrennen. In: Ebd., 1–8. – Zus. mit M. Kirkko-Jaakkola, J. Traugott, D. Odijk, J. Collin u. F. Holzapfel, A RAIM Approach to GNSS Outlier and Cycle Slip Detection Using L1 Carrier Phase Time-Differences. In: Proceedings of the 2009 IEEE Workshop on Signal Processing Systems SiPS 2009, Tampere, Finland, 7.–9. Oktober 2009, IEEE. 2009, 273–278. – Zus. mit K. Chudej, H.J. Pesch, M. Wächter u. F. Le Bras, Instationary Heat-Constrained Trajectory Optimization of a Hyper- sonic Space Vehicle by ODE-PDE-Constrained Optimal Control. In: Variational Analysis and Aerospace Engineering. Hrsg. v. G. Butazzo u. A. Frediani. Springer Optimization and Its Applications 33. 2009, 127–144. – Zus. mit E. Werner, Horst Lippmann (7.5.1931–9.8.2008). In. Jahrbuch 2008 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 2009, 166–168. S: International Advisor: Journal of Guidance, Control, and Dynamics. – Mit- glied: Auswahlausschuss für die Vergabe des Bayerischen Innovationspreises der Bayerischen Staatsregierung; Arbeitsgruppe für die Gründung von Munich Aerospace; Stiftungsrat der Timoshenko-Föppl-Stiftung, TU München; Interna- tional Scientifi c Committee of the VSDIA 2010 Conference; International Ad- visory Committee of the 6th International Conference on Intelligent Unman- ned Systems ICIUS 2010; International Advisory Committee for ICNPAA 2010. – Peer Reviewer: 2010 Fellow Grade Selection Committee der AIAA.

Schlag Edward William A I: Zus. mit S.Y. Sheu, H.L. Selzle, et al., Hydrogen Bonds in Membrane Proteins. In: Journal of Physical Chemistry B 113 (2009), 5318–5326.

Schleyer Paul von Ragué A I: Zus. mit S.E. Wheeler, K. N. Houk u. W.D. Allen, A Heirarchy of Homodesmotic Reactions for Thermochemistry. In: J. Am. Chem. Soc. 131 (2009), 2547–2560. – Zus. mit B. Quillian, P.R. Wei, C.S. Wannere u. G.H. Robinson, A Neutral Ga6 Octa- hedron: Synthesis, Structure and Aromaticity. In: Ebd., 3168–3169. – Zus. mit Q. Zhang, S.P. Yue, X. Lu, Z.F. Chen, et al., Homoconjugation/Homoaromaticity in

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448484 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 485

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448585 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 486 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Mitherausgeber: Zeitschrift für Naturforschung; Monatshefte für Chemie; J. Coordination Chemistry; Heteroatom Chemistry; The Arabian Journal for Sci- ence and Engineering; Main Group Metal Chemistry. – Gerichts- und Parteigut- achter und Sachverständiger am Europäischen und Deutschen Patentamt und an deutschen und japanischen Gerichten.

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In: Circulation 119 (2009), 1933–1940. – Zus. mit A. Drzezga, T. Grimmer, G. Hen- riksen, M. Mühlau, et al., Effect of APOE genotype on amyloid plaque load and gray matter volume in Alzheimer disease. In: Neurology 72 (2009), 1487–1494. – Zus. mit K. Herrmann, T. Takei, K. Kanegae, T. Shiga, et al., Clinical value and li- mitations of [(11)C]-Methionine PET for detection and localization of suspected parathyroid adenomas. In: Mol. Imaging Biol. 11 (2009), 356–363. – Zus. mit S.G. Nekolla, S. Reder, A. Saraste, T. Higuchi, et al., Evaluation of the novel myocar- dial perfusion positron-emission tomography tracer 18F-BMS-747158-02: Com- parison to 13N-ammonia and validation with microspheres in a pig model. In: Circulation 119 (2009), 2333–2342. – Zus. mit T. Ibrahim, M.R. Makowski, A. Jan- kauskas, D. Maintz, et al., Serial contrast-enhanced cardiac magnetic resonance imaging demonstrates regression of hyperenhancement within the coronary artery wall in patients after acute myocardial infarction. In: JACC Cardiovasc. Imaging 2 (2009), 580–588. – Zus. mit A. Saraste u. S.G. Nekolla, Cardiovascular molecular imaging: An overview. In: Cardiovasc. Res. 83 (2009), 643–652. –Zus. mit H.M. Sherif, A. Saraste, E. Weidl, A.W. Weber, et al., Evaluation of a novel (18) F-labeled positron-emission-tomography perfusion tracer for the assessment of myocardial infarct size in rats. In: Circ. Cardiovasc. Imaging 2 (2009), 77–84. – Zus. mit I. Laitinen, A. Saraste, E. Weidl, T. Poethko, et al., Evaluation of alphavbe- ta3 integrin-targeted positron emission tomography tracer 18F-galacto-RGD for imaging of vascular infl ammation in atherosclerotic mice. In: Ebd., 331–338. – Zus. mit A. K. Buck, K. Herrmann, T. Dechow, N. Graf, et al., Molekulare Bild- gebung der Proliferation mit [18F]FLT-PET. [Molecular imaging of proliferation with [18F]FLT-PET.] In: Der Nuklearmediziner 32 (2009), 154–163.

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Schwichtenberg Helmut H II: Mitherausgeber: Archive for Mathematical Logic; Mathematical Logic. S: Advisory Board: Higher-Order and Symbolic Computation.

Schwoerer Markus H II: Herausgeber: Physik-Journal. – Board of Directors of the EPL-Association: Europhysics Letters (EPL). – Editorial Advisory Board: Europhysics News. S: Veranstaltungen mit Schülern bei der BAdW und bei der Leopoldina. – Begut- achtungen in der Leibniz-Gemeinschaft.

Sebald Walter A I: Zus. mit J. Nickel, J.L. Zhang u. T.D. Mueller, Molecular basis of cytokine si- gnalling – theme and variations. In: Febs J. (2009). – Zus. mit P. Seemann, A. Brehm, J. Konig, C. Reissner, et al., Mutations in GDF5 Reveal a Key Residue Medi- ating BMP Inhibition by NOGGIN. In: PLoS Genet (2009) 5, e1000747. – Zus. mit J. Nickel, J.C. Groppe u. T.D. Mueller, Intricacies of BMP receptor assembly. In: Cy- tokine Growth Factor Rev 20 (2009), 367–377. – Zus. mit S. Zhang, C. Kucharski, M.R. Doschak u. H. Uludag, Polyethylenimine-PEG coated albumin nanopartic- les for BMP-2 delivery. In: Biomaterials 31 (2010), 952–963. – Zus. mit K. Heinecke, A. Seher, W. Schmitz, T.D. Mueller, et al., Receptor oligomerization and beyond: a case study in bone morphogenetic proteins. In: BMC Biol. 7 (2009), 59. – Zus. mit J.P. Issa, C. do Nascimento, T. Lamano u. R.F. de Albuquerque Jr., Effect of recombinant human bone morphogenetic protein-2 on bone formation in the acute distraction osteogenesis of rat mandibles. In: Clin. Oral Implants Res. 20 (2009), 1286–1292. – Zus. mit A. Kotzsch, J. Nickel u. T.D. Mueller, Purifi cation, crystallization and preliminary data analysis of ligand-receptor complexes of growth and differentiation factor 5 (GDF5) and BMP receptor IB (BRIB). In: Acta Crystallogr. Sect. F Struct. Biol. Cryst. Commun. 65 (2009), 779–783. – Zus. mit T. Fujisawa, Y. Huang u. J.L. Zhang, The binding of von Willebrand factor type C domains of Chordin family proteins to BMP-2 and Tsg is mediated by their SD1 subdomain. In: Biochem Biophys Res Commun 385 (2009), 215–219. – Zus. mit K. Yano, M. Hoshino, Y. Ohta, T. Manaka, et al., Osteoinductive capacity and heat stability of recombinant human bone morphogenetic protein-2 produced by Escherichia coli and dimerized by biochemical processing. In: Journal of bone and mineral metabolism 27 (2009), 355–363. – Zus. mit A. Kotzsch, J. Nickel, A. Seher u. T.D. Mueller, Crystal structure analysis reveals a spring-loaded latch as molecular mechanism for GDF-5-type I receptor specifi city. In: Embo J. 28 (2009), 937–947. – Zus. mit U. Klammert, J. Nickel, K. Wurzler, C. Klingelhoffer, et al., Biological activity of a genetically modifi ed BMP-2 variant with inhibitory activity. In: Head & face medicine 5 (2009), 6. S: Mitglied: Rudolf-Virchow-Zentrum „DFG Forschungszentrum für Experimen- telle Biomedizin der Universität Würzburg“; EU Project „FOLDAPPI – Foldamers against protein-protein interactions“.

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Steglich Wolfgang A I: Zus. mit M. Lang, E. Jägers u. K. Polborn, Structure and absolute confi gura- tion of the fungal ansabenzoquinone rhizopogone. In: J. Nat. Prod. 72 (2009), 214–217. – Zus. mit B. Miller, A. Terpin u. W. Beck, Metal complexes of biologically important ligands, CLXXI. Incorporation of the cis-dichloroplatinum group into amides of 3,4-diarylpyrrole-2,5-dicarboxylic acid. In: Z. Naturforsch. 64b (2009), 159–164. A II: Erforschung und Anwendung der Strobilurine. In: Rundgespräche der Kommission für Ökologie 37. Hrsg. v. Bayerische Akademie der Wissenschaften. München 2009, 43–50. H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für Naturforschung B und C; Acta Botanica Yunnanica.

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 448989 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 490 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Editorial Board: Systematic and Applied Microbiology; Extremophiles; Geo- biology.

Stoer Josef A I: Zus. mit F.A.Potra, On a class of superlinearly convergentpolynomial time in- terior point methods for suffi cient LCP. In: SIAM J. Optim. 20 (2009), 1333–1363. H II: Mitherausgeber: Numerische Mathematik; Calcolo; Computational Ma- thematics.

Tanner Widmar A I: Zus. mit V. Strádalová, W. Stahlschmid, G. Grossmann, J. Malinsky, et al., Fur- row-like invaginations of the yeast plasma membrane correspond to membra- ne compartment of Can1. In: J. Cell Science 122 (2009), 2887–2894. S: Mitglied: Kuratorium der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung; Wiss. Bei- rat des Biochemie-Zentrums Heidelberg; European Molecular Biology Organi- sation (EMBO).

Trümper Joachim A II: Jürgen Ehlers (29.12.1929–20.5.2008). In: Jahrbuch 2008 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 2009, 152–154. – X-ray scattering by interstellar dust grains as a diagnostic tool. In: Astron. & Astrophys. 500 (2009), 477. H II: Herausgeber: Landolt-Börnstein Group VI, Volume 4, Astronomy, Astrophy- sics & Cosmology; Subvolume b: Solar System, 628 S.

Wagner Hermann A I: Zus. mit S. Hamm, E. Latz, D. Hangel, T. Müller, et.al., Alternating 2‘-O-ribose methylation is a universal approach for generating non-stimulatory siRNA by as TLR7 antagonist. In: Immunobiology (2009) Oct 23. – Zus. mit C. Lohmann, A. Muschaweckh, S. Kirschnek, L. Jennen, et.al., Induction of tumor cell apo- ptosis or necrosis by conditional expression of cell death proteins:analysis of cell death pathways and in vitro stimulatory potential. In: J. Immunol. 182 (2009), 4538–4546. – Zus. mit R. Rad, W. Ballhorn, P. Voland, K. Eisenäcker, et al., Extracellular and intracellular pattern recognition receptors cooperate in the recognition of Helicobacter pylori. In: Gastroenterology 136 (2009), 2247–2257. – The immunogenicity of CpG-antigen conjugates. In: Adv. Drug Deliv. Rev. 61 (2009), 243–247. – Zus. mit K. Werninghaus, A. Babiak, O. Gross, C. Hölscher, et al., Adjuvanticity of a synthetic cord factor analogue for subunit Mycobacteri- um tuberculosis vaccination requires FcR gamma-syk-card9-dependent inna- te immune cell actvation. In: J. Exp. Med. 205 (2008), 3007–3018. – Zus. mit T. Haas, F. Schmitz u. A. Heit, Sequence independent interferon-alpha induction by multimerised phosphodiester DANN depends on spatial regulation of Toll- like-receptor-9 activation in plasmacytoid dendritic cells. In: Immunology 126 (2009), 290–288.

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BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449090 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 491

Schriftentausch Verzeichnis der wissenschaftlichen Korporationen, Vereinigungen und Institute, mit denen die Akademie während des Berichtsjahres in Tauschverkehr stand.

Argentinien

Bahia Blanca. Instituto de Matemática. Universidad Nacional del Sur. Buenos Aires. Academia Argentina de Letras. – Academia Nacional de Ciencias Exactas, Fisicas y Naturales. – Museo Argentino de Ciencias Naturales „Bernardino Rivadavia“. Cordoba. Academia Nacional de Ciencias. La Plata. Facultad de Ciencias Naturales y Museo de la Universidad Nacional. San Isidro. Instituto de Botánica Darwinion.

Armenien Erevan. Hayastani Gitowt’yownneri Azgayin Akademia.

Aserbaidschan Baku. Az5rbaycan Elml5r Akademiyası.

Australien Adelaide. Barr Smith Library. – Royal Society of South Australia. Brisbane. Royal Society of Queensland. Canberra. Australian Academy of the Humanities. Fortitude Valley. Queensland Museum. Hobart. Royal Society of Tasmania. Melbourne. National Museum of Victoria. – Royal Society of Victoria. Sydney. The Australian Museum. – Royal Society of New South Wales. Wagga Wagga. Linnean Society of New South Wales.

Belgien Anvers (Antwerpen). Société Royale de Zoologie d’Anvers. Bruxelles (Brüssel). Académie Royale de Belgique. – Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449191 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 492 Schriftentausch

– Nouvelle Revue Théologique. – Observatoire Royal de Belgique. – Société des Bollandistes. Denée. Abbaye de Maredsous. Revue Bénédictine. Liège. Institut Archéologique Liègeois. Louvain (Löwen). Faculté de Philosophie. U.C.L. – Université Catholique de Louvain. Bibliothèque Centrale. – Universiteitsbibliotheek – K.U.L. Meise. Jardin Botanique National de Belgique. – Société Royale de Botanique de Belgique.

Bosnien-Herzegowina Sarajevo. Sarajevo Journal of Mathematics.

Brasilien Belo Horizonte. Museu de História Natural. Universidade Federal de Minas Gerais. Rio de Janeiro. Academia Brasileira de Ciências. – Fundaçao Instituto Brasileiro de Geografi a e Estadistíca. São Leopoldo. Instituto Anchietano de Pesquisas. São Paulo. Museu de Zoologia da Universidade de São Paulo.

Bulgarien Sofi a. Bălgarska Akademija na Naukite.

China Peking. National Library of Peking. Taipei. College of Foreign Languages. Fu Jen University. – Institute of History and Philology. Academia Sinica. – Institute of Mathematics, Academia Sinica. – National Taiwan University. – Tamkang College of Arts and Sciences.

Dänemark KØbenhavn (Kopenhagen). Geodetic-Seismic Division. National Sur- vey and Cadastre. – Det Kon. Danske Videnskabernes Selskab. – Det Kon. Nordiske Oldskrift Selskab. Odense. University of Southern Denmark.

Bundesrepublik Deutschland Aachen. Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule. Altenburg. Mauritianum. Naturkundliches Museum. Augsburg. Historischer Verein für Schwaben. – Universitätsbibliothek. Bamberg. Naturforschende Gesellschaft.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449292 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 493

– Remeis-Sternwarte. – Universitätsbibliothek. Berlin. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. – Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft e.V. – Botanischer Verein von Berlin und Brandenburg. – Deutsches Archäologisches Institut. – Deutsches Historisches Museum. – Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. – Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität. – Universitätsbibliothek der Technischen Universität. Beuron. Erzabtei. Bielefeld. Universitätsbibliothek. Bonn. Naturhistorischer Verein der Rheinlande und Westfalens. – Universitäts- und Landesbibliothek. – Verein von Altertumsfreunden im Rheinland. Braunschweig. Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft. – Universitätsbibliothek. Bremen. Staats- und Universitätsbibliothek. – Übersee-Museum. – Wittheit zu Bremen. Bremerhaven. Deutsche Gesellschaft für Polarforschung. – Heimatbund der Männer vom Morgenstern. Chemnitz-Zwickau. Technische Universität. Universitätsbibliothek. Darmstadt. Hessische Landes- und Hochschulbibliothek. – Historischer Verein für Hessen. Dortmund. Universitätsbibliothek. Dresden. Bibliothek der Technischen Universität. – Staatliches Museum für Tierkunde. Düsseldorf. Nordrheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaf- ten und der Künste. Duisburg. Gesamthochschulbibliothek. Eichstätt. Universitätsbibliothek. Katholische Universität. Erfurt. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Erlangen. Universitätsbibliothek. Essen. Universitätsbibliothek. Frankfurt a.M. Physikalischer Verein. – Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologi- schen Instituts. – Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft. – Stadt- und Universitätsbibliothek. – „Theologie und Philosophie“, Redaktion. – Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe- Universität. Frankfurt/Oder. Europa-Universität Viadrina. Freiberg. Bergakademie Freiberg.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449393 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 494 Schriftentausch

Freiburg i.Br. Kirchengeschichtlicher Verein. – Naturforschende Gesellschaft. – Universitätsbibliothek. Gießen. Oberhessischer Geschichtsverein. – Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. – Universitätsbibliothek. Görlitz. Staatliches Museum für Naturkunde. Göttingen. Akademie der Wissenschaften. – Deutsche Morgenländische Gesellschaft. – Universitätsbibliothek. Greifswald. Universitätsbibliothek. Halle a.d. S. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. – Universitäts- und Landesbibliothek. Hamburg. Geographische Gesellschaft. – Mathematische Gesellschaft. – Mathematisches Seminar der Universität Hamburg. – Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg. – Staats- und Universitätsbibliothek. Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau. Hannover. Evangelische Fachhochschule. – Historischer Verein für Niedersachsen. – Naturhistorische Gesellschaft. – Niedersächsische Landesbibliothek. – Universitätsbibliothek der Technischen Universität. Heidelberg. Akademie der Wissenschaften. – Universitätsbibliothek. Jena. Universitätsbibliothek. – Zweigstelle Herbarium Haussknecht der Universitätsbibliothek. Kaiserslautern. Universitätsbibliothek. Karlsruhe. Badisches Generallandesarchiv. – Badische Landessammlungen für Naturkunde. – Universitätsbibliothek. Kiel. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. – Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. – Universitätsbibliothek. Köln. Universitäts- und Stadtbibliothek. Konstanz. Universitätsbibliothek. Leipzig. Institut für Länderkunde – Geographische Zentralbibliothek. – Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen – Grassi-Museum für Völkerkunde zu Leipzig. – Sächsische Akademie der Wissenschaften. – Universität (Zentrale Studienberatung). Lüneburg. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg. Magdeburg. Technische Hochschule Otto von Guericke. Mainz. Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449494 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 495

– Stadtarchiv. – Stadtbibliothek. Mannheim. Universitätsbibliothek. Marbach. Schiller-Nationalmuseum. Deutsches Literaturarchiv. Marburg (Lahn). Fachbereich Geowissenschaften der Philipps- Universität. – Universitätsbibliothek. München. Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Historische Geologie. – Bayerisches Geologisches Landesamt. – Deutsches Museum. – Historischer Verein von Oberbayern. – Monumenta Germaniae Historica. – Technische Universität. Bibliothek. – Zoologische Staatssammlung. Münster. Landesmuseum für Naturkunde. – Universitätsbibliothek. – Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. Neubiberg. Universitätsbibliothek der Universität der Bundeswehr, München. Nürnberg. Germanisches Nationalmuseum. Oldenburg. Universität. Osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein. – Universitätsbibliothek. – Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück. Passau. Universitätsbibliothek. Potsdam. Universität. Universitätsbibliothek. – Universitätsbibliothek. Schriftentausch der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Regensburg. Botanische Gesellschaft. – Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg. – Universitätsbibliothek. Rostock. Universitätsbibliothek. – Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Saarbrücken. Historischer Verein für die Saargegend e.V. – Universität des Saarlandes. Universitätsbibliothek. Schleusingen. Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg. Siegen. Gesamthochschulbibliothek. Speyer. Pfälzische Landesbibliothek. Straubing. Historischer Verein für Straubing und Umgebung. Stuttgart. Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden- Württemberg. – Staatliches Museum für Naturkunde. – Universitätsbibliothek. – Württembergische Landesbibliothek. Trier. Studiendekanat der Universität.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449595 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 496 Schriftentausch

– Universitätsbibliothek. Tübingen. Universitätsbibliothek. Ulm. Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben. – Verein für Naturwissenschaft und Mathematik in Ulm. Weimar. Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Zentralbibliothek der deutschen Klassik. Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. – Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichts- forschung. Wolfenbüttel. Braunschweigischer Geschichtsverein. – Herzog-August-Bibliothek. Worms. Stadtbibliothek. Würzburg. Stadtarchiv. – Universitätsbibliothek. Wuppertal. Gesamthochschulbibliothek.

Estland Tallinn (Reval). Eesti Teaduste Akadeemia.

Finnland Åbo (Turku). Åbo Akademis-Bibliotek. Helsinki. Societas Geographica Fenniae. – Societas Scientiarum Fennica. – Suomalainen Tiedeakatemia. – Suomen Historiallinen Seura. – Svenska Litteratursällskapet i Finland.

Frankreich Bordeaux. Académie Nationale des Sciences, Belles-Lettres et Arts. Chambéry. Académie des Sciences, Belles Lettres et Arts de Savoie. Cherbourg. Société des Sciences Naturelles et Mathématiques. Clermont-Ferrand. Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts. Dijon. Académie des Sciences, Arts et Belles-Lettres. Nancy. Académie et Société Lorraines des Sciences. Nantes. Société des Sciences Naturelles de l’Ouest de la France. Paris. Académie des Sciences Morales et Politiques. – Institut de France. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. – Centre de Recherches d’Historie des Mouvements Sociaux et du Syndicalisme. – Muséum National d’Histoire Naturelle. Saint-Martin-d’Hères. Institut Fourier. Toulouse. Académie des Sciences, Inscriptions et Belles-Lettres.

Griechenland Athen. Akadimia Athinon. – Deutsches Archäologisches Institut.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449696 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 497

– Laboratoire de Géologie de l’Université d’Athènes. – Société Archéologique d’Athènes. Kifi ssia. Goulandris Natural History Museum. Thessaloniki. Society for Macedonian Studies.

Großbritannien Cambridge. Cambridge Philosophical Society. Edinburgh. Edinburgh Mathematical Society. – Royal Botanic Garden. – Royal Society of Edinburgh. Leeds. Leeds Philosophical and Literary Society. London. Academia Europaea. – The British Academy. – British Museum (Natural History). – London Mathematical Society. – The Royal Society. – Warburg Institute.

Indien Agra. Agra University. Bangalore. Indian Academy of Sciences. Calcutta. Asiatic Society of Bengal. – Indian Association for the Cultivation of Science. – Zoological Survey of India. Poona. India Meteorological Department. Dublin. Royal Irish Academy.

Island Reykjavik. Societas Scientiarum Islandica.

Italien Bari. Facoltà di Lettere e Filosofi a e di Magistero. Università degli Studi. – Istituto di Latino. Facoltà di Magistero. Università di Bari. Bergamo. Museo Civico di Scienze Naturali „Enrico Caffi “. Bologna. Biblioteca dell’Archiginnasio. Comune di Bologna. Bordighera. Istituto Internazionale di Studi Liguri. Brescia. Ateneo di Scienze. Cagliari. Seminario della Facoltà di Scienze. Università di Cagliari. Catania. Accademia Gioenia di Scienze Naturali. – Dipartimento di Matematica. Università degli Studi. – Società di Storia Patria per la Sicilia Orientale. Cesena. Editrice Stilgraf. Cremona. Biblioteca Governativa di Cremona. Firenze (Florenz). Accademia della Crusca. – Accademia Economico-Agraria dei Georgofi li. – Accademia Toscana di Scienze e Lettere „La Colombaria“.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449797 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 498 Schriftentausch

– Società di Studi Geografi ci di Firenze. Genova (Genua). Dipartimento di Archeologia e Filologia Classica. Università di Genova. – Museo Civico di Storia Naturale „Giacomo Doria“. Macerata. Università degli Studi. Istituto di Glottologia e Linguistica Generale. – Università di Macerata. Milano (Mailand). Istituto Lombardo. Accademia di Scienze e Lettere. – Società Italiana di Scienze Naturali. – Società Storica Lombarda. – Università Cattolica del Sacro Cuore. – Università degli Studi di Milano. Modena. Accademia di Scienze, Lettere ed Arti. – Istituto di Fisica dell’Università di Modena. Napoli (Neapel). Accademia Pontaniana. – Società Nazionale di Scienze, Lettere ed Arti. Padova (Padua). Accademia Patavina di Scienze, Lettere ed Arti. – Facoltà d’Ingegneria dell’Università di Padova. – Museo Civico. – Seminario Matematico. Università di Padova. Perugia. Biblioteca Centrale. Università degli Studi. Pisa. Scuola Normale Superiore. – Società Toscana di Scienze Naturali. Roma (Rom). Accademia Nazionale dei Lincei. – Accademia Nazionale delle Scienze dei XL. – American Academy in Rome. – Biblioteca Apostolica Vaticana. – Deutsches Archäologisches Institut. – Ecole Française de Rome. – Escuela Española de Historia y Arqueologia en Roma. – Istituto Storico Italiano per il Medio Evo. – Pontifi cia Accademia Romana di Archeologia. – Pontifi cia Accademia Scientiarum. – Pontifi cio Ateneo Antoniano. – Pontifi cio Istituto Biblico. – Servizio Geologico d’Italia. – Società Geologica Italiana. Rovereto. Accademia Roveretana degli Agiati di Lettere, Scienze ed Arti. – Società Museo Civico. Siena. Accademia Senese degli Intronati. – Facoltà di Lettere e Filosofi a. Università degli Studi di Siena. Torino (Turin). Accademia di Agricoltura. – Accademia delle Scienze. – Museo Regionale di Scienze Naturali. Trento (Trient). Biblioteca Comunale di Trento. – Museo Tridentino di Scienze Naturali.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449898 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 499

Trieste (Triest). Società Adriatica di Scienze Naturali. – Università degli Studi. Udine. Museo Friulano di Storia naturale. Venezia (Venedig). Ateneo Veneto. – Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. – Museo Civico di Storia Naturale.

Japan Fukuoka. Department of Mathematics. Fukuoka University of Education. – Department of Earth and Planetary Sciences. Kyushu University. Fukushima. Fukushima Medical College. Hiroshima. Department of Mathematics. Ibaraki. Geological Survey of Japan. – Institute of Geoscience. University of Tsukuba. – Institute of Mathematics. The University of Tsukuba. Kobe. Funkcialaj Ekvacioj. University of Kobe. Kochi. Department of Mathematics. Kochi University. Kumamoto. Department of Earth Science. Kumamoto University. Kurashiki. Research Institute for Bioresources. Kyoto. Biological Laboratory. Kyoto University. – Department of Mathematics. Kyoto University. – Faculty of Science. University of Kyoto. – Geophysical Institute. Kyoto University. – Institute for Research in Humanities. Kyoto University. Matsue. Shimane University Library. Nagasaki. University School of Medicine. Nagoya. Department of Mathematics. Nagoya University. – Medical School. Nagoya City University. – Research Institute of Environmental Medicine. Nagoya University. Okayama. Department of Biology. Okayama University. – Department of Mathematics. Okayama University. Osaka. Department of Mathematics. Osaka City University. – Institute for Protein Research. Osaka University. – Intercultural Research Institute. Kansai University of Foreign Studies. – Kansai University Library. Sapporo. Department of Mathematics. Hokkaido University. Sendai. Institute for Strength and Fracture of Materials. – Mathematical Institute. Tôhoku University. – Medical Library. Tôhoku University. – Tôhoku University Library. Tobata. Kyushu Institute of Technology. Tokyo. Department of Mathematics. University of Tokyo. – Department of Mathematics. Sophia University. – Hitotsubashi University. Hitotsubashi Academy.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 449999 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 500 Schriftentausch

– Institute of Eastern Culture. – The Japan Academy. – Japanische Gesellschaft für Germanistik. – Kohno Clinical Medicine Research Institute. – National Institute of Polar Research. – Nippon Medical School. – Taisho University Library. – Tru Mathematics. Science University of Tokyo. – Zoological Society of Japan. Tokushima. School of Medicine. Tokushima University. Toyama. Department of Mathematics. Toyama University. Wako-Shi. The Institute of Physical and Chemical Research. Yokohama. Department of Mathematics. Yokohama University. – Mathematical Society of Japan.

Jordanien Amman. ACOR (American Center of Oriental Research). – Islamic Academy of Sciences.

Kanada Toronto. University of Toronto Library.

Kasachstan Almaty. Ķazaķstan Respublikasy Ūlttyķ Ġylym Akademijasy.

Kolumbien Bogotá. Academia Colombiana de Ciencias Exactas, Físicas y Naturales.

Kroatien Dubrovnik. Historijski Institut Hrvatske Akademije Znanosti i Umjet- nosti. Osijek. Muzej Slavonije. Zadar. Hrvatska Akademija Znanosti i Umjetnosti. Institut u Zadru. Zagreb. Fizika Urednistvo. – Geološki Vjesnik. – Historijski Institut Hrvatske Akademije Znanosti i Umjetnosti. – Hrvatska Akademija Znanosti i Umjetnosti. – Hrvatsko Matematičko Društvo. – Staroslavenski Institut.

Lettland Riga. Latvijas Zinātņu Akadēmija.

Liechtenstein Vaduz. Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein.

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Litauen

Vilnius (Wilna). Lietuvos Mokslu Akademijos Centrine Biblioteka.

Luxemburg Luxembourg. Institut Grand-Ducal de Luxembourg. – – Section Historique. – – Section des Sciences. – Musée d’Histoire Naturelle de Luxembourg.

Makedonien Skopje. Faculté de Philosophie. Section Historico-Philologique. – Faculté des Sciences Naturelles de l’Université Kiril et Metodij. – Makedonska Akademija na Naukite i Umetnostite. – Société des Mathématiciens et des Physiciens.

Mexiko Mexico. Instituto de Geografi a de la UNAM.

Namibia (Südwestafrika) Windhoek. South West African Scientifi c Society.

Neuseeland Auckland. Auckland War Memorial Museum.

Niederlande Amsterdam. Artis-Bibliotheek. Universiteit van Amsterdam. – Wiskundig Genootschap. – Zoologisch Museum. Universiteit van Amsterdam. De Bilt. Kon. Nederlands Meteorologisch Instituut. Leiden. Maatschappij der Nederlandse Letterkunde. – Rijksmuseum van Geologie en Mineralogie. – Rijksmuseum van Natuurlijke Historie. Middelburg. Zeeuwsch Genootschap der Wetenschappen. Rotterdam. Natuurmuseum.

Norwegen Bergen. Universitetsbiblioteket. Oslo. Det Norske Videnskaps-Akademi. – National Library of Norway. Oslo Division. Stavanger. Arkeologisk Museum. – Stavanger Museum. Trondheim. Kgl. Norske Videnskabers Selskab.

Österreich Bregenz. Vorarlberger Landesmuseum.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550101 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 502 Schriftentausch

Graz. Historischer Verein für Steiermark. – Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. – Steiermärkische Landesbibliothek am Johanneum in Graz. Innsbruck. Universitätsbibliothek. Klagenfurt. Geschichtsverein für Kärnten. – Landesmuseum für Kärnten. – Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten. Leoben. Montanistische Hochschule. Linz. Oberösterreichisches Landesmuseum. – – Biologiezentrum. – Stadtmuseum. Salzburg. Academia Scientiarum Artium Europaea. – Salzburger Landesinstitut für Volkskunde. – Salzburger Museum Carolino Augusteum. – Universitätsbibliothek. St. Pölten. Niederösterreichische Landesbibliothek. Wien. Geologische Bundesanstalt. – Institut für Österreichische Geschichtsforschung. – Mechitharisten-Congregation. – Naturhistorisches Museum. – Österreichische Akademie der Wissenschaften. – Österreichische Mathematische Gesellschaft. – Österreichisches Archäologisches Institut, Universität. – Universitätsbibliothek. – Zoologisch-Botanische Gesellschaft.

Polen Choczewo. Notatki Ornitologiczne. Kraków (Krakau). Polska Akademia Umiejętności. – Institute of Animal Systematics and Evolution. Polska Akademia Umiejętności. – Instytut Metalurgii i Inżynierii Materiałowej. PAN. – Muzeum Archeologiczne. – Polskie Towarzystwo Geologiczne. – Uniwersytet Jagielloński. Biblioteka Jagiellońska. Lodz. Biblioteka Uniwersytecka. – Łódžkie Towarzystwo Nauko. – Muzeum Archeologiczne i Etnografi czne. Lublin. Biblioteka Uniwersytecka Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego. – Uniwersytet Marii Curie-Skłodowskiej. Poznań (Posen). Poznańskie Towarzystwo Przyjacioł Nauk. Toruń (Thorn). Biblioteka Główna. Uniwersytetu Mikołaja Kopernika. – Towarzýstwo Naukowe w Toruńiu. Warszawa (Warschau). Instytut Filozofi i I Socjologii. – Instytut Matematyczny. PAN.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550202 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 503

– Instytut Matematyki. Politechnika Warszawska. – Instytut Orientalistyczny UW. Wrocław (Breslau). Polskie Towarzystwo Zoologiczne.

Portugal Alfragide. Instituto Geológico e mineiro. Lisboa (Lissabon). Sociedade de Geografi a de Lisboa.

Rumänien Bucureşti (Bukarest). Academia Româna. – Association Internationale d’Etudes du Sud-Est Européen. – Institutul de Arheologie. Academia Româna. – Institutul Politehnic Bucureşti. Cluj (Klausenburg). Biblioteca Centrală Universitară. „Lucan Blaga“. Iaşi. Institutul de Istorie şi Arheologie. Academia Română. Filiala Iaşi.

Russland Moskva (Moskau). Rossijskaja Gosudarstvennaja Biblioteka. St. Petersburg. Rossijskaja Akademija Nauk.

Schweden Göteborg. Göteborgs Kungl. Vetenskaps- och Vitterhets-Samhälle. – Universitetsbiblioteket. Lund. Arkeologiska Institutionen. Lunds Universitet. Stockholm. Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien. Umeå. Kungl. Skytteanska Samfundet. – Umeå Universitetsbibliotek. Uppsala. Geologiska Föreningen. – Sveriges Geologiska Undersökning.

Schweiz Aarau. Historische Gesellschaft des Kantons Aargau. Basel. Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt. – Historische und Antiquarische Gesellschaft. – Naturforschende Gesellschaft. Bern. Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz. – Historischer Verein des Kantons Bern. – Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. – Universitäts-Bibliothek Bern – Zentralbibliothek. Chur. Historisch-Antiquarische Gesellschaft von Graubünden. – Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Fribourg (Freiburg). Kantons- und Universitätsbibliothek. Genève (Genf). Bibliothèque Publique et Universitaire. – Musée d’Art et d’Histoire. – Société d’Histoire et d’Archéologie de Genève. – Société de Physique et d’Histoire Naturelle.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550303 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 504 Schriftentausch

Lausanne. Bibliothèque Cantonale et Universitaire. – Société Vaudoise des Sciences Naturelles. Luzern. Naturforschende Gesellschaft. Neuchâtel. Bibliothèque de l’Université. Sankt Gallen. Historischer Verein des Kantons St. Gallen. – Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Solothurn. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn. Vandœuvres-Genève. Fondation Hardt pour l’Etude de l’Antiquité Classique. Zürich. Antiquarische Gesellschaft. – Eidgenössische Technische Hochschule. – Geographisch-Ethnographische Gesellschaft. – Naturforschende Gesellschaft. – Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt. – Schweizerisches Landesmuseum. – Zentralbibliothek.

Serbien und Montenegro Beograd (Belgrad). Društvo Matematičara SR Srbije. – Etnografski Muzej. – Faculté des Mines et de Géologie. – Institut Mathématique de l’Académie Serbe des Sciences. – Srpska Akademija Nauka i Umetnosti. Niš. University of Nis. Faculty of Electronic Engineering. Department of Mathematics. Novi Sad. Prirodno-Matematičkog Fakulteta. Univerzitet u Novom Sadu. Podgorica. Crnogorska Akademija Nauk i Umjetnosti.

Slowakei Bratislava. Geological Survey of Slovak Republik. – Ústredná Knižnica Slovenskej Akadémie Vied. Martin. Matica Slovenská.

Slowenien Ljubljana. Akademija Znanosti in Umetnosti. – Filozofska Fakulteta. PZE za germanske jezike in književnosti. – Geološki Zavod. – Komisija Tisk DMFA. – Narodni Muzej. – Univerza v Ljubljana.

Spanien Barcelona. Biblioteca de Geologia. Universidad de Barcelona. Instituto „Jaime Almera“. – Institut d’Estudis Catalans.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550404 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 Schriftentausch 505

– Real Academia de Ciencias y Artes. Bilbao. Universidad de Deusto. Cordoba. Academia Nacional de Ciencias. – Real Academia de Ciencias, Bellas Letras y Nobles Artes. Madrid. Consejo Superior de Investigaciones Científi cas. – Instituto Español de Oceanografía. – Real Academia de Ciencias Exactas, Físicas y Naturales. Malaga. Departamento de Filologia Griega. Facultad de Filosofi a y Letras. Universidad de Malaga. – Instituto Universitario de Investigación sobre el Mediterraneo Antiguo. Montserrat. Abadia de Montserrat. Oviedo. Instituto di Historia Antigua. Facultad de Filosofi a y Letras. Universidad de Oviedo. Pamplona. Departamento de Historia. Universidad de Navarra. Salamanca. Universidad de Salamanca. Sevilla. Universidad de Sevilla. Tarragona. Institut Català d‘Arqueologia Clássica Valladolid. Universidad de Valladolid. Zaragoza. Academia de Ciencias Exactas, Físico-Químicas y Naturales. – Institucion „Fernando el Catolico“.

Sri Lanka (Ceylon) Colombo. University of Colombo. Nugegoda. Library, Vidyodaya Campus, University of Sri Lanka. Peradeniya. University of Sri Lanka.

Südafrika Bloemfontein. National Museum. Cape Town. Royal Society of South Africa. Cape Town-Observatory. South African Astronomical Observatory. Pretoria. Geological Society of South Africa. – Merensky-Biblioteek. Universiteit van Pretoria. – Suid-Afrikaanse Akademie vir Wetenskap en Kuns. – University of South Africa Library.

Tschechische Republik Brno (Brünn). Moravské Muzeum v Brně. Zoologické oddělení. Plze (Pilsen). Západočeské Muzeum. Praha (Prag). Archivní správa. – Biological Section. Faculty of Natural Sciences. Charles University. – Historický ústav AV ČR. – Matematický ústav University Karlovy. – Národní Knihovna v Praze. – Národní Muzeum. – Ústav Československých a Světových dějin AV ČR.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550505 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 506 Schriftentausch

Přerov (Prerau). Moravská Ornitologická Stanice.

Türkei Ankara. Faculté des Sciences. Université d’Ankara. – The Registrar’s Offi ce. Hacettepe University.

Ukraine Charkiv. Charkivs’kyj Nacional’nyj Universytet.Central’na Naukova Biblioteka. Kiev (Kiew). Akademija Nauk Ukraini.

Ungarn Budapest. Földrajztudományi Kutató Intézet. Magyar Tudományos Akadémia. – M. Állami Eötvös Loránd Geofi zikai Intézet. – Magyar Állami Földtani Intézet. – Magyar Madártani Intézet. – Magyar Nemzeti Múzeum. Központi Régészeti Könyvtár/ Musée National Hongrois. Bibliotèque archéologique. – Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára. – Mathematisches Institut. L. Eötvös Universität. – Szépmüvészeti Múzeum (Musée National Hongrois des Beaux Arts). – Természettudomanyi Múzeum. Debrecen. Déri Múzeum. – Klasszika Filológiai Tanszék. Debreceni Kossuth Lajos Tudományegyetem. – Publicationes Mathematicae. – Universitätsbibliothek. Györ (Raab). Xántos János Múzeum. Miskolc. Universität – Zentralbibliothek. Nagykörös. Arany János Múzeum. Szeged. Zentralbibliothek der József Attila Universität. Szentendre. Ferency Múzeum.

Uruguay Montevideo. Museo Nacional de Historia Natural.

Venezuela Caracas. – Instituto de Zoologia Tropical. Universidad Central de Venezuela.

Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Ames. Iowa State University of Sciences and Technology. Ann Arbor. University of Michigan Library. Berkeley. University of California.

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Boston. American Journal of Archaeology. Archaeological Institute of America. Bronx, N.Y. Traditio. Fordham University Press. Buffalo. Buffalo Museum of Science. Cambridge. American Academy of Arts and Sciences. – Harvard College Library. Champaign. Illinois Natural History Survey. Chapel Hill. University of North Carolina Library. Chicago. Field Museum of Natural History. Columbia. University of Missouri. Gainesville. University of Florida Libraries. Indianapolis. Indiana Academy of Science. Laramie. University of Wyoming Library. Lawrence. University of Kansas Library. Lincoln. University of Nebraska Libraries. Los Angeles. Hancock Library of Biology and Oceanography. Allan Hancock Foundation. University of Southern California. – University Research Library. University of California. Lubbock. Texas Tech University. Milwaukee. Milwaukee Public Museum. New Haven. Connecticut Academy of Arts and Sciences. – Yale University Library. New York. American Museum of Natural History. – Columbia University Libraries. Notre Dame. Memorial Library. University of Notre Dame. Philadelphia. Academy of Natural Sciences. – American Philosophical Society. Pittsburgh. Carnegie Museum. Princeton. Princeton University Library. Pullman. Washington State University Library. Reston. American Institute of Aeronautics & Astronautics. – US Geological Survey. Saint Louis. Washington University Library. San Diego. San Diego Society of Natural History. San Francisco. California Academy of Sciences. Washington. Smithsonian Institution. – Library of Congress.

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550707 331.05.20101.05.2010 117:24:147:24:14 BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550808 331.05.20101.05.2010 117:24:157:24:15 509

Die Akademie in Zahlen (Stand: 1. März 2010)

Mitglieder

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse 80 davon weiblich 5 (= 6,25 %) noch nicht entpfl ichtet 41 davon weiblich 4 (= 9,75 %)

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 92 davon weiblich 2 (= 2,22 %) noch nicht entpfl ichtet 45 davon weiblich 2 (= 4,44 %)

Korrespondierende Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse 77 davon weiblich 6 (= 7,79 %)

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 80 davon weiblich 2 (= 2,5 %)

Kommissionen

Philosophisch-historische Klasse 29 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 10 Klassenübergreifende Kommissionen 3

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 550909 331.05.20101.05.2010 117:24:157:24:15 510 Die Akademie in Zahlen

Akademienprogramm

Vorhaben Kommission Projekt LaufzeLaufzeiiiitttt---- ArbeitArbeitArbeitsArbeitsssstelle/stelle/ Letzte ---beginn-beginn endeendeende Sitzland ProjektProjekt---- evaluierung Wörterbücher Wörterbuch zum Kommission für Corpus der Deutsche Literatur des 1955 2009 Berlin/Berlin 2008 altdeutschen Mittelalters Originalurkunden Kommission für die Thesaurus Herausgabe des 2025* 1893 München/Bayern 2008 linguae Latinae Thesaurus linguae 2040? Latinae Kommission für die Mittellateinisches Herausgabe eines 1939 2030 München/Bayern 2007 Wörterbuch mittellateinischen Wörterbuches Tibetisches Kommission für zentral- 1954 2020 München/Bayern 2006 Wörterbuch und ostasiatische Studien Kommission für die Altokzitanisches Herausgabe eines 1982 2020 München/Bayern 2007 Wörterbuch altokzitanischen Wörterbuches Lexicon musicum Musikhistorische 1961 2015 München/Bayern 2006 Latinum Kommission Theologie Herausgabe der Kommission für die Schriften des Herausgabe der Schriften Scheyern, 1956 2025* 2005 Johannes von des Johannes von München/Bayern Damaskus Damaskus Edition dreier Kommission für die zentraler Herausgabe Kommentare zu ungedruckter Texte aus 1962 2020 München/Bayern 2009 den Sentenzen der mittelalterlichen des Petrus Geisteswelt Lombardus Philosophie, ältere Naturwissenschaften, LiteraturLiteratur---- und SprachwissenschaftenSprachwissenschaften Herausgabe der Kommission für die Schriften von Herausgabe der Schriften 1971 2020 München/Bayern 2005 F.W.J. Schelling von Schelling Kommission für Max Weber- Sozial- und 1975 2015 Düsseldorf/NRW 2008 Gesamtausgabe Wirtschaftsgeschichte Kommission für Heidelberg/ Max Weber- Sozial- und 1975 2015 Baden- 2008 Gesamtausgabe Wirtschaftsgeschichte Württemberg Kommission für Max-Weber Sozial- und 1975 2015 München/Bayern 2008 Gesamtausgabe Wirtschaftsgeschichte Ernst Troeltsch – Kommission für Kritische Theologie- 1995 2017 München/Bayern 2006 Gesamtausgabe geschichtsforschung

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551010 331.05.20101.05.2010 117:24:157:24:15 Die Akademie in Zahlen 511

Mittlere und Neuere Geschichte )FSBVTHBCF ,PNNJTTJPOGòS EFVUTDIFS   %FVUTDIF-JUFSBUVSEFT  .òODIFO#BZFSO  -JUFSBUVSEFT   .JUUFMBMUFST .JUUFMBMUFST &EJUJPOEFS ,PNNJTTJPOGòSEJF 6SLVOEFO,BJTFS )FSBVTHBCFEFS   .òODIFO#BZFSO  'SJFESJDIT** 6SLVOEFO,BJTFS 'SJFESJDIT** 3FQFSUPSJVN "DBEFNJDVN )JTUPSJTDIF,PNNJTTJPO   (JF•FO)FTTFO  (FSNBOJDVN 3FQFSUPSJVN "DBEFNJDVN )JTUPSJTDIF,PNNJTTJPO   #FSO#BZFSO  (FSNBOJDVN 'SòIOFV[FJUMJDIF ,PNNJTTJPOGòS   8òS[CVSH#BZFSO  ˜S[UFCSJFGF 8JTTFOTDIBGUTHFTDIJDIUF KKKunstgeschichteKunstgeschichte und Archäologie $PSQVT7BTPSVN "OUJRVPSVN ,PNNJTTJPOGòSEBT  #FTUºOEFBOUJLFS   $PSQVT7BTPSVN  .òODIFO#BZFSO WPSHF 7BTFOJO   "OUJRVPSVN [PHFO  EFVUTDIFO .VTFFO  ,PNNJTTJPO[VS "SDIºPMPHJTDIF WFSHMFJDIFOEFO &SGPSTDIVOHEFS "SDIºPMPHJFEFS    .òODIFO#BZFSO  SÝNJTDIFO"MQFO SÝNJTDIFO"MQFOVOE VOE%POBVMºOEFS %POBVMºOEFS 3FBMMFYJLPOEFS "TTZSJPMPHJFVOE ,PNNJTTJPOGòS .òODIFO -FJQ[JH    WPSEFSBTJBUJTDIFO ,FJMTDISJGUGPSTDIVOH #BZFSO "SDIºPMPHJF InschriftenInschriften---- und Namenforschung ,PNNJTTJPOGòSEJF %FVUTDIF )FSBVTHBCFEFS *OTDISJGUFOEFT %FVUTDIFO*OTDISJGUFO    .òODIFO#BZFSO  .JUUFMBMUFST EFT.JUUFMBMUFSTVOEEFS #BZFSO 'SòIFO/FV[FJU Musikwissenschaft 0SMBOEPEJ-BTTP .VTJLIJTUPSJTDIF   .òODIFO#BZFSO  "VTHBCF ,PNNJTTJPO Naturwissenschaftliche LangzeitbeobachtungLangzeitbeobachtung,,,, GeowissenschaftenGeowissenschaften,,,, Klimatologie  (MFUTDIFS ,PNNJTTJPOGòS    .òODIFO#BZFSO WPSHF GPSTDIVOH (MB[JPMPHJF [PHFO  #BZFSJTDIF,PNNJTTJPO  4BUFMMJUFO GòSEJF*OUFSOBUJPOBMF    .òODIFO#BZFSO WPSHF HFPEºTJF &SENFTTVOH [PHFO    %JF-BVG[FJUBCEJFTFN+BISXJSEFSTUOPDIòCFSQSòGU %JF-BVG[FJUNVTTOPDICFTUºUJHUXFSEFO 

Projekte der BAdW im Akademienprogramm 22 davon Geisteswissenschaftliche Projekte 20 Naturwissenschaftliche Projekte 2 Wissenschaftliche Beschäftigte 78 davon Frauen 36 Nicht wissenschaftliche Beschäftigte 12 davon Frauen 9 2009 abgeschlossene Projekte 1 2009 neu in das Programm aufgenommene Projekte 1 In 2009 für 2011 gestellte Anträge für neue Projekte 9

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551111 331.05.20101.05.2010 117:24:157:24:15 512 Die Akademie in Zahlen

Haushalt der Akademie – Eckdaten 2009

Einnahmen (mit Heliumverkauf) 390.000 Zuschuss des Freistaats Bayern (ohne Höchstleistungsrechner): Zentrale Mittel einschl. Druckkosten, Investitionen und Verwaltung mit Bewirtschaftungskosten 538.600 Kommissionen (ohne Akademienprogramm) 212.200 Kommission für bayerische Landesgeschichte 319.400 Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung 640.000 LRZ Betriebskosten 7.681.400 9.391.600 Zuschuss für Höchstleistungsrechner 3.208.000

Drittmittel: Akademienprogramm (davon 50% Bundesmittel) 6.265.000 DFG, BMBF, sonstige staatliche Fördermittel 1.581.130 EU-Fördermittel 873.000 Großgerätebeschaffungen, Ersteinrichtungsmittel 2.582.000 nicht staatliche Fördermittel 78.200 Zuwendungen von Stiftungen, Spenden 396.000 Fonds der Akademie 40.000 11.815.330 Über die TUM abgerechnete DFG-Fördermittel des WMI 369.200

Personalmittel (gem. Kap. 1550 Staatshaushaltsplan) 14.256.000

Akademienprogramm

Gesamtbudget (Personal- und Sachmittel) 6.265.000 davon Personalmittel 5.473.555 Sachmittel 710.000 Verwaltungskosten Union 81.445 Anteil Bund und Länder: Anteil Bund 3.132.500 Anteil Bayern 2.800.000 Anteil Baden Württemberg 42.500 Anteil Berlin 85.000 Anteil Hessen 62.500 Anteil Nordrhein-Westfalen 142.500

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551212 331.05.20101.05.2010 117:24:157:24:15 Die Akademie in Zahlen 513

Personal

(Stand: 31.12.2009)

Stellen Beschäftigte Arbeitgeber Arbeitgeber StaatStaatStaat Körperschaft Beschäftigte 314,2 242 105 Beamte 10 10 10 davon weiblich 3 3 3 männlich 7 7 7 Angestellte 304,2 337 232 105 davon weiblich 96,4 118 85 33 männlich 207,8 219 147 72 davon: Zentrale/Verwaltung 17,9 14 21 1 davon weiblich 11,8 22 14 Anteil befristet 0 0 männlich 6,1 8 7 1 Anteil befristet 1 2 1 1 Anteil Projektstellen 0,5 1 1 davon: LRZ 139,9 144 107 37 davon weiblich 29,6 33 27 6 Anteil befristet 9,1 10 4 6 männlich 110,3 111 80 31 Anteil befristet 41 42 11 31 davon: WMI 44,8 49 37 12 davon weiblich 7,3 8 6 2 Anteil befristet 2 2 0 2 männlich 37,5 41 31 10 Anteil befristet 8,3 17 7 10 davon: Kommissionen (ohne AkaPro) 27,2 32 25 7 davon weiblich 15 18 17 1 Anteil befristet 1 1 1 männlich 12,2 14 8 6 Anteil befristet 7,5 8 2 6 davon: Akademienprogramm 74,4 90 42 48 davon weiblich 32,7 45 21 24 Anteil befristet 20,8 29 10 19 männlich 41,7 45 21 24 Anteil befristet 14,3 17 7 10 mit Leitungsfunktionen: 8 weiblich 4 männlich 4 Beschäftigte Akademienprogramm außerhalb der Akademie (Universitäten u.a.) 5,4 8 davon weiblich 1,3 2 männlich 4,1 6

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551313 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 514 Die Akademie in Zahlen Kooperationen und Netzwerke

Mitgliedschaften und Kooperationen

• Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V. • Gauss Centre for Supercomputing (GCS) e. V. • Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) • Bayerische Staatsbibliothek • Bayerisches Hauptstaatsarchiv • Monumenta Germaniae Historica • Münchner Zentrum für Computational Sciences • Münchener Zentrum für Editionswissenschaft • Zentrum historische Sprachwissenschaften der LMU • Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien der LMU • Elitenetzwerk Bayern

Kooperationen und Netzwerke von Kommissionen und Einrichtungen

International verankerte Projekte

• Thesaurus linguae Latinae • Mittellateinisches Wörterbuch • Historischer Atlas von Bayern • Altokzitanisches Wörterbuch • Lexicon musicum Latinum • Edition dreier zentraler Kommentare zu den Sentenzen des Petrus Lombardus • Acta conciliorum oecumenicorum • Fichte-Gesamtausgabe • Stifter-Gesamtausgabe • Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II • Repertorium Academicum Germanicum • Corpus Vasorum Antiquorum • Archäologische Erforschung römischer Alpen und Donauländer • Deutsche Inschriften des Mittelalters: Bayern • Orlando di Lasso-Ausgabe • Gletscherforschung • Satellitengeodäsie

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551414 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Die Akademie in Zahlen 515

Leibniz-Rechenzentrum

• Projektsteuerungskreis der High Performance Computing Allianz • Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications • The Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE) • Prace advisory group for Strategic Technologies (STRATOS) • UNICORE Forum e. V. (Uniform Interface to Computing Resources) • German Grid Group (G3) • Promotion of Supercomputing and Petacomputing Technologies (PROSPECT) • Kompetenznetzwerk für Technisch-wissenschaftliches Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern (KONWIHR) • Munich Center of Advanced Computing (MAC)

Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung

• Excellenzcluster Nanosystems Initiative Munich (NIM) • DFG-Sonderforschungsbereich SFB 631: Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Materialaspekte (Sprecherfunktion) • DFG-Forschergruppe 538: Dotierungsabhängigkeit von Phasen- übergängen und Ordnungsphänomenen in Kupratsupraleitern • DFG Schwerpunktprogramm 1157: Integrierte elektrokeramische Funktionsstrukturen • DFG Schwerpunktprogramm 1285: Halbleiter Spintronik

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551515 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551616 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 517

Personenregister zu Seite 11–95

Abb Wilhelm 83 Baur Werner 86 Abstreiter Gerhard 32, 34, 82, 89 Bayer Bernhard 86 Acht Peter 71, 55 Bayern Herzog Franz von 13 Ackerman James S. 47 Beck Wolfgang 94 Ackermann Friedrich 83 Becker Hans Joachim 56 Ackermann Konrad 71 Becker Mathias 83 Ádám Joszef 84 Becker Winfried 69 Adam Waldemar 31, 34 Begemann Christian 78 Albertz Jörg 83 Beierwaltes Werner 14, 18, 75, 76, 77, 78 Albrecht Christian 79 Bender Klaus 85 Albrecht Monika 86 Bender Peter 86 Aldenhoff-Hübinger Rita 77 Bendig Volker 79 Alkis Ayhan 84 Benen Dieter 86 Allalen Mohammed 86 Bennett Martin Arthur 56 Allmendinger Jutta 47 Benning Wilhelm 83 Altan M. Orhan 84 Bentz Martin 74 Althammer Matthias 82 Berger Albrecht 80 Andresen Suse 68 Berger Brigitte 72 Angermann Detlef 84 Berktold Christian 75 Annas Gabriele 68 Bernbeck Katalin 86 Apel Hannelore 87 Berner Stefan 86 Apostolescu Victor 86 Bernhard Margareta 72 Arabi Alrun 12 Bernhard Michael 75 Arenz Herbert 84 Bernholz Peter 47 Aretin Karl Otmar Frhr. von 67, 69 Beronov Kamen 86 Aris Marc-Aeilko 74, 77 Bertau Karl 14, 18 Arnaldi Girolamo 47 Berthold Peter 56 Arndt Martin 12, 86 Betke Klaus Hermann 29, 34 Augath Wolfgang 83 Beutler Gerhard 81, 84 Aulinger Rosemarie 68 Beyer Wolfgang 86 Bezold Hanns Oskar 86 Bach Thorsten 33, 34 Bezold-Chatwin Margret 86 Bader Reinhold 86 Bialas Volker 81 Bähr Hans-Peter 83 Biardzki Christoph 86 Balder Evelyn-Anita 72 Biberacher Werner 82 Ballwieser Wolfgang 16, 18, 85, 90 Bierbrauer Volker 16, 18, 76 Baranski Renate 86 Bierther Kathrin 68 Barth Friedrich G. 56 Bill Ralf 83 Bauer Friedrich L. 29, 34, 85, 89, 91, 95 Binkert Peter 82 Baum Manfred 76 Biró Peter 84 Baumeister Wolfgang 31, 34 Birus Hendrik 16, 18, 78 Baumhauer Roland 87 Bischof Franz-Xaver 79

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551717 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 518 Personenregister

Blaschke Karlheinz 67 Brosche Peter 81 Blessing Werner K. 71 Brunner Claudia 86 Block Alexander 86 Brunner Fritz 84 Bloh Ute von 76 Brunner Kurt 85 Blossfeld Hans-Peter 17, 18 Bube Ursula 77 Blossfeld Mathis 84 Buchheim Thomas 78 Blümel Wolf Dieter 56, 87 Buchner Johannes 33, 36 Blumenthal Elke 47 Buchroithner Manfred F. 83 Blundell John 72 Bühler Winfried 77 Boardman Sir John 47 Bürge Alfons 16, 19, 72, 91 Bobzin Hartmut 16, 18, 77, 79, 89 Büttner Frank 16, 19, 75, 78, 89 Bode Arndt 32, 34, 85, 86, 89 Büttner Johannes 82 Bodemann Ulrike 76 Bulirsch Roland 30, 36, 81, 85, 88, 89, Böck August 30, 35, 87 90 Böckenförde Ernst-Wolfgang 47 Bungartz Hans-Joachim 85, 86 Boedecker Gerd 81 Bunge Hans-Peter 32, 36, 85, 89 Boehm Laetitia 67, 89 Buras Andrzej J. 33, 36 Boese Johannes 74 Burkert Walter 48 Bötsch Ernst 86 Burrows Malcolm 56 Bolle Hans-Jürgen 56, 81 Busche Detlef 87 Boockmann Friederike 81 Bydlinski Franz 48 Bopp Michael 86 Borchardt Knut 13, 18, 77, 79, 89, 90 Canaris Claus-Wilhelm 15, 19, 90 Bornschlegel Franz-Albrecht 75 Capitani Ovidio 48 Bosch Wolfgang 84 Carlson Arthur 86 Boshof Egon 71, 75 Cesa Claudio 76 Botka Bea 82 Chance Britton 56 Bouman Johannes 84 Christadler Iris 86 Bower Calvin M. 75, 95 Christensen Ulrich R. 87 Bräuchle Christoph 32, 35 Clavadetscher Silvia 72 Brandlmaier Andreas 82 Clementi Gaia 72 Brandt Reinhard 78 Cloetingh Sierd A.P.L. 57 Brandt Thomas 31, 35, 88 Colomina Ismael 84 Brauer Wilfried 31, 35, 85, 88, 89 Constable Giles 48 Braun Ludwig 85 Contreras-Theurel Rosalinda 57 Braun Oliver 69 Courtenay William J. 77 Braun Oliver 86 Cross Paul 84 Braun-Falco Otto 30, 35 Curschmann Michael 48 Braunschweig Holger 33, 35 Czeschka Franz 82 Brehm Matthias 86 Breimeier Heinrich 72 Damasio Antonio R. 57 Breinlinger Helmut 86 Dannheimer Hermann 71, 76, 94 Bremer Hanna 87 Danz Christian 78 Brenig Wilhelm J.R. 29, 35, 91 Dathe Uwe 69 Brenner Michael 17, 19 Deigele Claudia 87 Brenner Michael 86 Denz Josef 73 Brenninger Thomas 82 Deppe Frank 82 Bresinsky Andreas 87 Detreköi Akos 84 Brey Gerhard 87 Dettmering Denise 84 Briemle Alfred 86 Deutinger Roman 75 Bröcker Eva-Bettina 32, 36 Deutinger Stephan 72, 91 Brooke Christopher N.L. 48 Diehn Max 86

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551818 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Personenregister 519

Diepolder Gertrud 71, 94 Erb Andreas 82 Dietrich Reinhard 83 Ernst Richard R. 57 Dietz Karlheinz 76 Eroms Hans-Werner 73 Dikau Richard 87 Ertl Gerhard 58 Di Liscia Daniel A. 81 Esch Arnold 48, 67, 75 Dobler Johann 86 Eschbach Norbert 74 Dönertas Emel 82 Escher-Vetter Heidi 85 Dörfl inger Bernd 76 Eye Felix von 86 Doll Robert 94 Domanski Kristina 76 Färber Georg 88 Doppler Alfred 78 Fakler Thomas Ludwig 86, 91 Dopsch Heinz 71 Feck Timon 87 Dorrer Egon 83 Fees Irmgard 79 Dossenbach Daniel 68 Felix-Henningsen Peter 87 Dragossy Agneta 86 Feustle Inge 74 Draheim Heinz 83 Fiedler Agathe 12 Drascek Daniel 71, 72 Fiedler Martin 74 Drecoll Volker Henning 80 Fikentscher Wolfgang 14, 20, 77, 79, Dreer Jutta 86 89, 91 Dreier Horst 16, 19 Fingerlin Gerhard 76 Dreßler Fridolin 71 Finsterwalder Rüdiger 83, 85 Drewes Hermann 84 Fischbeck Gerhard 87 Drexl Josef 17, 19 Fischer Klaus 87 Driesch Angela von den 94 Fischer Nina 12 Duchhardt Heinz 67 Fischer Uwe 12 Dudel Josef 29, 36, 88, 89 Fittkau Ernst-Josef 87 Dünninger Eberhard 71 Fittschen Klaus 74 Dunaevskiy Alexander 86 Flachenecker Helmut 71 Durner Manfred 78 Flieger Manfred 72 Durst Franz 32, 36, 85, 89 Förstner Rudolf 83 Duursma Gerard 72 Förstner Wolfgang 83 Dworkin Ronald 48 Folkerts Menso 15, 20, 81, 89 Dyson Freeman J. 57 Forberg Beate 84 Forster Otto 30, 36 Eberhardt Margit 72 Frank André 84 Eberspächer Jörg 85 Frank Anton C. 86 Ebersperger Birgit 73, 91 Franke Herbert 13, 20, 75 Ebner Heinrich 83 Freeden Willi 83 Ebner Ralf 86 Freund Rosa 86 Ebneth Bernhard 70 Frey Dieter 15, 20, 87, 88, 89 Ecklin Sabine 74 Fried Johannes 67 Ehrhard Franz-Karl 75 Fried Pankraz 71 Eichhorn Andreas 83 Fritsch Dieter 83 Eigen Manfred 57 Fritz Wolfgang 86 Einzel Dietrich 82, 91 Fuchs Erich 76 Eiter Hans-Martin 82 Fuchs Martina 68 Eley Daniel Douglas 57 Füssel Karola 87 Eltz Erwein 68 Fuglede Bent 58 Emmerig Hubert 71 Fuhrmann Horst 13, 20, 67, 71, 73, 74, Emmermann Rolf 57 75, 76, 77, 79 Engel Ute 86 Funk Edith 73 Epp Ramona 75

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 551919 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 520 Personenregister

Gabrovec Stane 49 Grünreich Dietmar 83 Gärtner Rolf-Helmut 86 Grunert Jörg 87 Gall Lothar 49, 67, 69 Gruss Peter 32, 37 Gander Walter 58 Grypa Dietmar 69 Gautschi Walter 58 Guggenberger Ulrich 82 Gebert Jochen 86 Guillen Carias Carla 86 Geffcken Peter 68 Guratzsch Dieter 82 Gelberg Karl-Ulrich 70 Genzel Reinhard 32, 37 Haag Rudolf 59 Geprägs Stephan 82 Haarer Adolf 86 Gerhards Thomas 77 Haarer Sybille 86 Gerhardt Volker 78 Haase Axel 32, 37 Gerlach Christian 81 Habel Astrid 82 Gerndt Michael 85 Haber Wolfgang 87 Gernet Jacques 49 Habicht Werner 15, 21 Gerstl Michael 84 Hacker Jörg 59 Geyer Wulf-Dieter 31, 37 Hackl Rudolf 82 Ghareh Hasanloo Mandana 86 Hadot Pierre 49 Ghitau Dumitru 84 Häberle Peter 15, 21 Giese Martina 75 Häberlein Mark 68 Gillmeister Markus 86 Häberlein Max 82 Glaser Franz 76 Häfele Christof 86 Glaser Hubert 71 Hänsch Theodor W. 30, 37, 82 Gleba Yuri Yurievich 58 Hagedorn Horst 29, 38, 85, 87, 89 Gleixner Florian 86 Hagenauer Joachim 32, 38, 89 Glose Heinrich 86 Haggrén Henrik 84 Gneuss Helmut 13, 20, 73, 74, 79, 93 Hahn Eberhard 86 Goebel Gabriel 84 Hahn Hans-Werner 67 Göllner Theodor 14, 20, 75, 79 Hahn Michael 75 Gömmel Rainer 71 Haider Alois 86 Gönnenwein Sebastian 82 Hajdú István 72 Görich Knut 79 Haken Hermann 59 Goerke Katharina 72 Halke Elisabeth 77 Göttl Franziska 84 Hammann Ernst 86 Goldreich Oded 58 Hammermayer Ludwig 71, 95 Gottschalk Reinhard 84 Hanke Edith 77 Goyal Sadhna 86 Hanke Werner 85 Graf Friedrich Wilhelm 16, 20, 77, 79, Hannig Almut 69 89, 90 Harbsmeier Theodor W. 72 Grafarend Erik 83 Harnisch Rüdiger 73 Grauert Hans 58 Hartinger Walter 71 Greindl-Wagner Gabriele 72 Hartl F. Ulrich 32, 38, 90 Greipl Egon J. 71 Hartl Philipp 83 Griebel Rolf 71 Hartmann Jens-Uwe 16, 21, 75, 93 Gross Rudolf 32, 37, 82 Hartmann Peter Claus 71 Groten Erwin 83 Hartmann Thomas 59 Grothe Benedikt 32, 37, 88 Hartmannsgruber Friedrich 69 Gruber Kathrin 82 Hartmannsgruber Norbert 86 Gruber Peter M. 58 Haubrichs Wolfgang 76 Grubmüller Klaus 76 Hayman Walter Kurt 59 Grün Armin 84 Heck Bernhard 83 Gründig Lothar 83 Heckel Martin 49, 67

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552020 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Personenregister 521

Hegering Heinz-Gerd 85, 86, 94, 95 Hoffmann Elisabeth 82 Hehl Ulrich von 67 Hoffmann Karl-Heinz 31, 39, 85 Heil Dietmar 68 Hoffstadt Anke 77 Heilmaier Josef 86 Hofmann Franz 32, 39 Heim Manfred 71 Hofmann Hasso 49 Hein Günter W. 81, 83 Hofstetter-Dolega Eva 74 Heine Klaus 87 Hoisl Richard 83 Heinkelmann Robert 84 Hollermeier Rudolf 86 Heinze Jürgen 33, 38 Holmes Nigel P. 72 Heinzer Felix 76 Holzfurtner Ludwig 72 Heinzmann Richard 77 Hommel Wolfgang 86 Heipke Christian 83 Honoré Antony Maurice 49 Heitmann Annegret 17, 21 Hoppe Rudolf Reinhold 60 Heitz Siegfried 83 Horling Thomas 71, 72 Hektor Erich 83 Hornik Helmut 84 Heller Helmut 86 Horstkemper Gregor 90 Hellwich Olaf 83 Hose Martin 16, 22, 77, 80, 90 Helm Toni 82 Huber Christoph 76 Helm-Knapp Karen 82 Huber Franz 30, 39, 88 Helmrath Johannes 68 Huber Herbert 86 Helmreich Ernst J.M. 30, 38 Huber Johannes 33, 39, 89 Henkel Nikolaus 76 Huber Robert 30, 39 Henneberg Heinz Günther 84 Huber Ursula 70 Hennes Maria 83 Hubertus Barbara 76 Henrich Dieter 14, 21, 77, 78, 90 Hübinger Gangolf 77 Herm Dietrich 29, 38, 85, 87, 89, 91 Hübl Hans 82 Hermann Bianca 82 Hübner Reinhard 77 Hermanni Friedrich 78 Hühn Lore 78 Herzog Klaus 90 Hünig Siegfried 29, 39 Hesberg Henner von 78 Hufnagl Monika 86 Hesse Wolfram 86 Hugentobler Urs 83 Heuberger Helmut 85 Huisgen Rolf 29, 39 Heucke Erich 85 Hurni Lorenz 84 Hildebrand Klaus 67, 69 Hurschmann Rolf 74 Hillen Michael 72 Hinz Stefan 83 Igel Heiner 85 Hinz Uta 77 Ikola Osmo 49 Hirzebruch Friedrich 59 Iliopoulos Syridon 86 Hoare Charles Antony R. 59 Ilk Karl-Heinz 83 Hocke Fredrik 82 Ingensand Hilmar 84 Hockerts Hans Günter 67, 69, 70, 77 Höfele Andreas 16, 21 Jacobeit Jucundus 87 Höfl e Gerhard 59 Jacobs Wilhelm G. 78 Höfl inger Klaus 79 Jäger Helmut 71 Hölldobler Bert 31, 38, 87 Jaenicke Lothar 60 Höllmann Thomas O. 11, 15, 22, 75, 77, Jaeschke Walter 78 79, 90, 92 Jagodzinski Heinz 29, 40 Hölscher Tonio 74 Jakobs Günther 49 Höß Josef 82 Jamitzky Ferdinand 86, 91 Hövermann Jürgen 87 Janka Wolfgang 72 Hoferer Susanne 86 Jannsen Uwe 33, 40 Hoffmann Adolf 78 Jantzen Jörg 78

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552121 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 522 Personenregister

Jell Christiane 73, 81 Koch Klaus 50 John Johannes 78, 91 Koch Walter 15, 22, 71, 73, 75, 79, 85, 92 Jordan Stefan 70 Kockel Valentin 78 Köbele Susanne 76 Kablitz Andreas 50 Kögel-Knabner Ingrid 87 Kändler Wolfram C. 68 Kölzer Theo 50, 67, 79 Kahle Hans-Gert 84 König Werner 71, 73 Kahmann Regine 60 Koenigs Wolf 78 Kahmen Heribert 84 Körner Hans-Michael 71 Kaiser Franziska 77 Kötter Theo 83 Kaiser Werner 50 Kohl Johannes 94 Kaiser Wolfgang 30, 40, 82 Kohler Alfred 68 Kakkuri Juhani 84 Kohn Walter 61 Kalden Joachim R. 31, 40 Kokkas Vasilios 86, 91 Kammer Ulrike 68 Kolbe Thomas 83 Kandler Otto 30, 40 Konecny Gottfried 83 Kantor Rozalija 86 Konishi Masakazu 61 Kantzenbach Friedrich Wilhelm 71 Konrad Ulrich 17, 22, 75, 92 Kapfberger Charlotte 84 Konstanciak Franz-Josef 74 Kartsovnik Mark 82 Kopacik Aloiz 84 Kaufhold Hubert 73 Kornberger Ralf 86 Keimerl Josef 86 Kornrumpf Gisela 76 Keipert Helmut 50 Kothmann Hella 81 Kellner Hans-Jörg 71, 76 Kotthaus Jörg Peter 82 Kelm Rainer 84 Kottje Raymund 73 Kempf Klaus 12 Krafft Walther 94 Keppler Hans 33, 40 Kramer Ferdinand 71 Kessler Horst 11, 31, 40, 90 Kranzlmüller Dieter 85, 86 Ketterle Wolfgang 60 Kraus Andreas 13, 22, 71, 75, 95 Kießling Rolf 71, 72 Kraus Claudia 79 Kippenhahn Rudolf 60 Kraus Thomas 12 Kirchgesser Ulrike 86, 91 Krauß Sylvia 12 Kister Meir Jacob 50 Krcmar Helmut 85 Klaudy Gisela von 12 Krebernik Manfred 50, 74, 77 Klaus Julius 82 Kremer Jean-Claude 82 Klein Joachim 60 Kresten Otto 50, 73, 77 Klein Thomas 76 Kretschmar Florian 82 Kleinert Christian 69 Kriegel Hans Peter 85 Kleinhenz Hans-Georg 86 Krimmer Erika 86 Klepaczko Alfred 84 Kroll Thomas 69 Klepaczko Gisela 70, 72 Kroneder Marianne 12 Klepsch Alfred 73 Kruse Klaus-H. 72 Kleusberg Alfred 83 Kuch Roland 86 Klitzing Klaus von 60 Küffner Wolfgang 84 Kniep Rüdiger 87 Kühlem Kordula 69 Knittl Silvia 86 Kuhlmann Heiner 83 Knobloch Eberhard 89 Kuhn Michael 61, 85 Knochel Paul 33, 40 Kunitzsch Paul 14, 22, 77 Knödler Julia 75 Kunz Ernst 30, 41 Knorring Marc von 68 Kusche Jürgen 83 Knuth Donald E. 61 Kutterer Hansjörg 83 Koch Karl-Rudolf 83

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552222 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Personenregister 523

Läpple Alfred 86 Lohse Martin 31, 41 Laitinen Jarno 86 Loibl-Sittler Christa 86 Lambacher Michael 82 Loidl Hannelore 79 Lamberz Erich 77 Loidl Stefan 86 Landau Peter 14, 22, 73, 75, 77, 78, 79, 92 Lüst Reimar 61 Landherr Gerhard 86 Lund Otto-Erich 29, 41 Landwehr Gottfried 30, 41, 82 Luttenberger Albrecht 68 Lange Otto Ludwig 29, 41 Langewiesche Dieter 67, 69 Maas Hans-Gerd 83 Langner Hermann 86 Machilek Franz 71 Lanz Joachim 86 Mälzer Hermann 83 Lanzinner Maximilian 67, 68, 71 Märkl Gottfried 30, 41 Lapidge Michael 51 Märtl Claudia 17, 23, 75 Laschka Christiane 86 Magel Holger 83 Latzin Ellen 12 Maier Andreas 86 Laufhütte Hartmut 78 Maier Hans 16, 23 Lauterer Heide-Marie 77 Maier Ilona 72 Leclant Jean 51 Malik Ghulam Ahmed 86 Leeb Josef 68 Mandrin Isabelle 74 Lefebvre-Teillard Anne 51 Manhart Michael 85 Leibold Gerhard 77 Manz Hans Georg von 78 Leijenhorst Cornelis G. van 72 Marcu Gabriela Patrizia 86 Leinfelder Reinhold 61 Markl Hubert 62 Leisen Siegfried 86 Mariantoni Matteo 82 Leismüller Franz 84 Marx Achim 82 Leithe-Jasper Helena 74 Matiyasevich Yuri 62 Leitmann George 61 Matthiae Paolo 74 Lelgemann Dieter 83 Mauerer Esteban 69 Lenger Friedrich 69 Maurer Petra 75 Leong Siew Hoon 86 May Günter 86 Lepsius Mario Rainer 51, 77 Mayer Christoph 85 Lepsius Oliver 17, 22 Mayer Helmut 83 Lerche Peter 13, 23 Mayer Wolfgang A. 72 Lerf Anton 82 Mayinger Franz 30, 41, 87, 89, 91 Leschhorn Klaus 86 Mayr Ernst W. 33, 42 Leutheusser Ulrike 95 Mayr Herbert 32, 42 Levelt Willem J.M. 61 Mayrhofer Manfred 51 Lichtinger Bernhard 86 Medicus Dieter 14, 23, 95 Liedl Ruth 86 Meier Heinrich 90 Liebs Detlef 51 Meier Siegfried 83 Liedtke Herbert 87 Meister Jürgen 87 Lind Carsten 68 Meitinger Otto 94 Lindemann Mandy 12 Mende Christian 86, 91 Lindinger Tobias 86 Meng Liquiu 83 Linke Hans-Joachim 83 Menzel Edwin 82 Linkwitz Klaus 83 Meschederu Markus 86 Linner-Pöfi nger Sabine 87 Messmer Susanne 87 Lippert Wilhelm 86 Mette Adelheid 75 Lippold Martin 86 Metz Maria 12 Loch Carlos 84 Metzger Stefan 86 Löchner Anita 87 Meuthen Erich 67 Lohmann Adolf W. 30, 41, 89 Meyer-Stoll Cornelia 77

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552323 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 524 Personenregister

Michelsen Axel Albert 62 Netuka Ivan 62 Mierlo Johannes van 83 Neubert Christiane 68 Mikoteit-Olsen Heidi 12, 90 Neuhaus Helmut 67, 68, 70 Milev Georgi 84 Neumaier Sonja 12 Millar Fergus G.B. 51 Neumann Gerhard 51, 75, 78 Miller Heinz 85 Neumann Manfred 14, 24, 77 Modrow Gisela 73 Neuner Johan 84 Mölk Ulrich 74 Neupert Walter 30, 42 Möller Dietrich 83 Nickl Ewald 86 Möller Horst 67 Niederer Monica 74 Möseneder Karl 71 Niedermeier Thomas 86 Möser Michael 83 Niedhart Gottfried 69 Mößbauer Rudolf L. 29, 42 Niemczyk Thomas 82 Molenaar Martien 84 Niemeier Wolfgang 83 Moraw Peter 67, 68 Niewöhner Ralf 86 Morgenstern Dieter 83 Nitschke Georg 82 Moritz Helmut 84 Nörr Dieter 13, 24, 72, 73, 74 Morpurgo Davis Anna 51 Nöth Heinrich 11, 29, 42, 85, 87, 89 Morsey Rudolf 67, 69 Mosandl Reinhard 87 Oberholzer Gustav 83 Moser Ursula 87 Oechsle Rüdiger 86 Moulines Carlos Ulises 16, 23, 89 Oesmann Rainer 86 Mühlbauer Josef 86 Oesterhelt Dieter 30, 42 Mühlenhoff Gabriele 70 Oesterreicher Wulf 16, 24, 79 Müller Andreas 77, 91 Oettinger Norbert 17, 24, 74 Müller Barbara 76 Oexle Otto Gerhard 67 Müller Gerhard 69 Ohly Sibylle 76 Müller Heribert 67, 68, 69 Olivier-Trottenberg Yasmin 74 Müller Horst 84 Opel Matthias 82 Mueller Ivan 84 Orth-Müller Tina 74 Müller Jan-Dirk 15, 23, 76, 78, 90 Ossiander Ludwig 82 Müller Jürgen 69 Osswald-Bargende Sybille 77 Müller Jürgen 83 Ott Ulrich 78 Müller Kathrin 77 Ottink Marijke 72, 91 Müller Markus Michael 86 Ottmann Henning 17, 24 Müller Robert 82 Müller Winfried 71 Paisios Emmanouil 86 Müller-Bergen Anna Lena 78 Palm Ludger 86 Müller-Seidel Walter 13, 23, 78, 89 Palme Herbert 87 Münster Robert 94 Palmer Nigel F. 76 Mütherich Florentine 73 Panciera Silvio 52 Munding Anne 77 Pannenberg Wolfhart 14, 24 Munske Horst H. 71 Pantelidis Georgios 62 Muschler Bernhard 82 Paravicini Werner 67 Mutius Erika von 87 Parnas Itzchak 63 Parthier Benno 63 Nagel Günter 81 Pautler Stefan 79 Narten Johanna 15, 23, 73 Peeger-Pilger Rudi 86 Natterer Klaus Peter 86 Peetz Siegbert 78 Naundorf Jan 82 Peinkofer Stephan 86 Neher Erwin 62 Peischl Ferdinand 94 Neidhardt Frederick C. 62 Pellikka Petri 85

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552424 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Personenregister 525

Peter Renate 79 Renner Susanne S. 33, 43 Pfaffi nger Sabine 74 Repgen Konrad 67 Pfeffer Karl-Heinz 87 Reuter Franz 83 Pfeiffer Friedrich 88 Rey Raphaël 72 Pfi ster Doris 72 Richter Burghard 84 Pfi ster Max 79 Richter Christian 86 Pfotenhauer Helmut 17, 24, 78 Richter Helmut 86 Phu Hoang Xuan 63 Richter Vladimir 77 Picot Arnold 11, 15, 25, 85, 90 Riedenauer Erwin 71 Piekarski Dirk 74 Riederer Markus 32, 43, 87, 89 Pillorget René 52 Riedmann Josef 71 Pinkert Tina 82 Ries Gerhard 74 Plöderl Sybilla 82 Ritter Gerhard A. 52, 67 Plümer Lutz 83 Rivera Orlando 86 Pluta Daniel 86 Rocchi Stefano 72 Podo Santo 86 Rodger Alan 52 Pöppel Ernst 79 Rodler Klaus 77 Pörnbacher Mechthild 74 Römer Heiner 63 Pötschke Patrick 87 Rösch Notker 85 Pontikis Christina 12 Rohr Carsten 82 Prestel Wolfgang 82 Roic Miodrag 84 Pretz Christian 86 Roll Martin 86 Priesner Claus 70 Romilly Jacqueline de 52 Pukelsheim Friedrich 32, 42 Rothacher Markus 81, 84 Pyykkö Veli Pekka 63 Rowley Anthony 73 Roxin Claus 15, 25 Quero-Sánchez Andrés 77 Rüchardt Christoph 64 Rummel Reinhard 31, 43, 81, 83, 87, 89 Raab Winfried 86 Rumschöttel Hermann 71, 95 Radrizzani Ives 78 Rädle Fidel 74 Sachs Gottfried 11, 31, 43, 87, 89 Ramminger Johann 72 Sadgorski Daniela 75 Rank Ernst 85 Sakmann Bert 33, 43 Rausch Genoveva 12 Salje Ekhard 87 Reale Giovanni 52 Sallaberger Walther 74 Rebenich Stefan 69 Samuel-Eckerle Eva 85 Regensburger Karl 83 Sanchez-Drewes Laura 84 Regenscheidt-Spies Eva 11 Sanger Frederick 64 Regn Gerhard 16, 25 Sannicandro Lisa 72 Rehfuess Karl Eugen 87 Satzger Helmut 86 Reichholf Josef 87 Sauerländer Willibald 13, 25 Reichlmeier Christian 82, 91 Saur Klaus G. 94 Reiffenstein Ingo 52, 73 Savcenko Roman 84 Reigber Christoph 63, 83 Saverchenko Ilya 86 Reindel Kurt 71 Schaaf Thomas 86 Reineke Ilse 72 Schafer John 72 Reiner Bernd 86 Schaile Dorothee 85 Reinert Matthias 70, 90 Schamberger-Hirt Andrea 73 Reinwarth Oskar 85, 94 Schenk Anton 84 Reiser Helmut 86 Schenk Winfried 71 Reitzenstein Wolf-Armin von 71 Schenkel Peter Michael 81 Remmert Reinhold 63 Schepers Elisabeth 12, 90

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552525 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 526 Personenregister

Schick Hartmut 75 Schulze Ursula 76 Schieffer Rudolf 67, 71, 77, 79, 80 Schulze Winfried 53, 67, 78 Schilcher Matthäus 83 Schulze Wessel Martin 17, 26 Schimke Maria 69, 70 Schwaab Claudia 72 Schindling Anton 71 Schwaiger Georg 71 Schlag Edward William 29, 43 Schwaiger Harald 82 Schlemmer Harald 83 Schwaiger Markus 32, 44, 89 Schleyer Paul von Ragué 30, 43 Schwartz Hans-Dieter 85 Schlüchter Christian 87 Schwarz Klaus-Peter 84 Schlüter Arnulf 29, 44 Schwarz Manuel 82 Schmid Alois 71 Schwarz Wilfried 83 Schmid Bernhold 75, 91 Schwatke Christian 84 Schmid Günter 64 Schweinitz Dietrich von 33, 44 Schmid Hans Ulrich 75 Schweinzer Silvia 68 Schmid Peter 68, 71 Schwenke Karin 12 Schmidbaur Hubert 31, 44, 89 Schwichtenberg Helmut 30, 44, 85 Schmidt Daniela 76 Schwinges Rainer C. 67, 68 Schmidt Michael 84 Schwoerer Markus 31, 44, 82, 89 Schmidt Peter 76 Sebald Walter 32, 45 Schmidt Stefan 74, 78 Seck Friedrich 81 Schmitt Günter 83 Seeger Hermann 84 Schmitz David 86 Seele Walter 84 Schnabel Michael 73 Seelos Alexander 79 Schnädelbach Klaus 83 Seemüller Wolfgang 84 Schneider Erich 71 Seibold Eugen 64 Schneider Johannes 75 Seibold Ferdinand 87 Schneider Karin 77, 94 Seibt Volker 87 Schneider Manfred 83 Seidensticker Tilman 77 Schneidmüller Bernd 71 Seifert Friedrich 64 Schnick Wolfgang 64 Seitz Manuela 84 Schnitzer Monika 17, 25, 91 Selig Maria 17, 26, 79 Schnurbein Siegmar von 52, 76 Sellheim Rudolf 53 Schödlbauer Albert 83 Sester Monika 83 Schöfer Gudrun 87 Settis Salvatore 53 Schön Christine 12 Seyboth Reinhard 68 Schön Manfred 77 Shore Sheldon G. 64 Schön Reinhard 12 Siems Harald 16, 26, 92 Schönauer Tobias 12 Siep Ludwig 53 Schönberger Rolf 16, 25, 77, 78 Simson Wilhelm 95 Schöne Albrecht 53 Singer Robert F. 32, 45 Schöne-Denkinger Angelika 74 Singer Wolf 64 Scholl Andreas 74 Sinn Hans-Werner 15, 26 Schopper Herwig 64 Sjöberg Lars 84 Schott Heinz 89 Smend Rudolf 53 Schreiner Alexander 87 Smolak Kurt 74 Schrickx Josine 72 Sneeuw Nico 83 Schröder Joachim 77 Soffel Heinrich 81, 87 Schröder-Roman-Haza Guillermina 87 Solin Heikki 53 Schuberth Erwin 82 Somerville Robert 53 Schünemann Bernd 17, 25 Sommer C. Sebastian 76 Schuh Harald 84 Sonntag Regine 70 Schuh Wolf-Dieter 83 Soturczak Lusia 85

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552626 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 Personenregister 527

Specht Annegrit 12 Täube Dietmar 95 Spennesberger Adelheid 87 Tanner Widmar 31, 45, 87 Spiegel Joachim 79 Tausend Monika 79 Spirk Werner 86 Taylor Charles 54 Spohnholtz Lutz 12 Teunissen Peter 84 Spohnholtz Torsten 81 Thiemann Karl-Heinz 83 Sponholz Barbara 87 Thiergen Peter 15, 27 Spoth Friedrich 72 Thies Helmut 82 Staab Heinz A. 65 Tilliette Xavier 55 Stackmann Karl 53, 76 Timpe Dieter 15, 27 Stadler Peter 67 Torge Wolfgang 84 Stanley Eric Gerald 54 Torlegård Kennert 84 Staub Johannes 74 Treichel Eckhardt 69 Stauber Reinhard 71 Tröbs Helmut 86 Stausberg Jürgen 85 Troelstra Anne Sjerp 65 Steglich Wolfgang 31, 45 Trübenbach Eva 73 Steinberg Brigitte 82 Trümper Joachim 31, 46 Steinhöfer Horst-Dieter 86 Tyroller Johann 87, 91 Steininger Christine 75 Steinkellner Ernst 54 Uhlig Kurt 82 Stempel Wolf-Dieter 14, 26, 76, 79 Ulbert Günter 76 Stephan Andreas 86 Ullmann Manfred 55 Stephens Anthony 54 Ullmann Sabine 71 Stetter Karl O. 32, 45, 87, 91 Stilla Uwe 83, 85 Varga Margit 84 Stintzing Sigmund 85 Venkateshvaran Deepak 82 Stöllinger-Löser Christine 76 Vierneisel Klaus 74, 78 Stoer Josef 29, 45, 81, 85 Völkel Jörg 87 Stoermer Monika 95 Völksen Christof 81 Störmer Wilhelm 71, 76 Vogel Daniel 87 Stolberg Michael 89 Vogt Ernst 14, 27, 72, 74, 75, 77, 78, 80, 92 Stollberg-Rilinger Barbara 54, 67 Voitländer Jürgen 29, 46 Storz Michael 86 Volk Robert 80 Stotz Peter 54, 74 Volkert Wilhelm 71 Stourzh Gerald 67 Vollhardt Dieter 82 Streck Michael 74 Voss Winrich 83 Streißler Erich Wolfgang 54 Vosselmann M. George 84 Streitwieser Andrew 65 Vukasinov Jelena 87 Stroh Wilfried 72 Strohmaier Gotthard 54 Wachinger Burghart 55, 76 Strohschneider Peter 17, 26 Wagner Frank 68 Strunk Klaus Albert 14, 26, 72, 73, 74, Wagner Frederik 86 78, 79, 90 Wagner Hermann 33, 46 Strunz Rainer 86 Wagner Ulrich 89 Stumpf Harald 65 Walther Gerrit 67, 69 Sturm Brigitte 12 Wamser Ludwig 71 Sturm Franz 12 Wanninger Lambert 83 Sünkel Hans 84 Wanninger Siegfried 82 Sumper Manfred 31, 45 Warning Rainer 15, 27 Sundermann Werner 54 Weber Marie-Luise 74 Szöllösi-Janze Margit 67 Weber Markus 85 Wecker Eberhard 30, 46

BBADW_Jahrbuch_Buch_2009.indbADW_Jahrbuch_Buch_2009.indb 552727 331.05.20101.05.2010 117:24:167:24:16 528 Personenregister

Wehner Rüdiger 65 Witte Eberhard 13, 28 Weidner Karl 86 Wittern-Sterzel Renate 89 Weiler Elmar W. 65 Wloka Adalbert 87 Weiler Mathias 82 Woese Carl R. 66 Weinberg Volker 86 Wolf Gabriele 72 Weinert Peter 86 Wolf Marianne 70 Weis Eberhard 14, 27, 67, 69, 71 Wolgast Eike 67, 68 Weiß Dieter J. 71 Wrobel Bernhard 84 Weiß Dieter 82 Wüst Wolfgang 71 Weiß Erich 84 Wunderlich Thomas 81, 83 Weitlauff Manfred 16, 27, 77, 79 Wurzbacher Hartmut 90 Wellbery David E. 55 Wellhausen Adelheid 74 Yampolskiy Mark 86 Wende Werner 81 Wendehorst Alfred 71 Zachau Hans Georg 29, 46 Wendler Cornelia 86 Zacher Hans F. 14, 28 Wengenroth Ulrich 67 Zagermann Marcus 76 Wenz Gunther 15, 27, 79, 91 Zahn Peter 75 Wenzel-Stengel Ingrid 70 Zanier Werner 76 Wesche Markus 75, 90, 92 Zanker Paul 14, 28, 74, 76, 78, 93 Weyenschops Jürgen 78 Zehetmair Hans 94 Wick Claudia 72 Zellner Michael 87 Wickner William T. 65 Zemanek Heinz 66 Wiegard Wolfgang 16, 27 Zenger Christoph 31, 46, 85, 89, 90, 92 Wieland Hans 81, 94 Zenk Meinhart H. 66 Wieshuber Alois 78 Zhao Yue 86 Wilcke Claus 55, 74 Ziche Paul 89 Wild Georg 82 Ziegler Rolf 15, 28, 77, 89 Wild Joachim 71 Ziegler Walter 15, 28, 71, 75, 89 Willisch Norbert 95 Zieme Peter 55 Willoweit Dietmar 11, 14, 27, 67, 68, 71, Zimmermann Hans 95 85, 89, 90, 91, 93 Zimmermann Michael F. 17, 28, 91 Wimmer Claus 86 Zimmermann Reinhard 55 Winkelbauer Robert 12 Zimmermann-Elseify Nina 74 Winkelbauer Thomas 67 Zintzen Clemens 95 Winkler Heinrich August 55, 67 Zipse Hendrik 85 Wirsching Andreas 67, 69 Zöller Günter 76 Wirsing Martin 85 Zrenner Florian Anton 86 Wirthmann Alfred 87 Zull Gertraud 72 Witte Bertold 84

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