BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT Drucksache 22/606 Neufassung 22. Wahlperiode 27.08.20

Unterrichtung durch die Präsidentin der Bürgerschaft

Betr.: Bürgerschaftliche Ersuchen vom 16. Juni 2010 (Drs. 19/6441 Neufas- sung) und 9. Februar 2012 (Drs. 20/2881): Bericht zum Museumscontrol- ling sowie vom 13. Dezember 2012 (Drs. 20/5961): Bericht zum Control- ling der Deichtorhallen

Die Bürgerschaft hat mit Beschluss der Drs. 19/6441 am 16. Juni 2010 folgendes Ersuchen an den Senat gerichtet: „Der Senat wird ersucht, - die Maßnahmen zu Controlling, Steuerung und Verlustvermeidung weiter zu detail- lieren und hierbei geeignete Instrumente zur Gewährleistung einer Budgetdisziplin zu entwickeln (z.B. die Einrichtung eines Wirtschaftsausschusses bei den Stif- tungsräten unter Beteiligung der Finanzbehörde sowie die Einbeziehung der Finanzbehörde in die Gestaltung der Direktorenverträge), - der Bürgerschaft jeweils im Haushalts- und Kulturausschuss quartalsweise über den Geschäftsverlauf und den jeweiligen Sachstand der Entwicklung und die Umsetzung der Maßnahmen zu Controlling, Steuerung und Verlustvermeidung Bericht zu erstatten und - im Falle von Budgetüberschreitungen ggf. weitere strukturelle Veränderungen in den betroffenen Museumsstiftungen zu ergreifen.“ Mit Beschluss der Drs. 20/2881 am 9. Februar 2012 hat die Bürgerschaft den Senat ersucht, den Bericht zum Museumscontrolling zukünftig halbjährlich zu erstatten. Am 13. Dezember 2012 hat die Bürgerschaft mit Beschluss der Drs. 20/5961 außer- dem folgendes Ersuchen an den Senat gerichtet: „(…) 8. Die Bürgerschaft erwartet mit Blick auf die von ihr beschlossenen Sanie- rungsmittel, dass die DTH konsequent alle notwendigen Konsolidierungsmaß- nahmen ergreift und umsetzt. 9. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft halbjährlich über die Fortschritte zu berichten.“ Der Senator der Behörde für Kultur und Medien, Herr Dr. Carsten Brosda, hat mir dazu das beigefügte Schreiben vom 8. Juni 2020 (Anlage 1), den 19. Bericht zum Museumscontrolling (Anlagen 2) sowie den 15. Bericht zum Controlling der Deichtor- hallen (Anlagen 3) übermittelt. Mit Schreiben vom 18. August 2020 übermittelte mir Senator Dr. Brosda das beigefüg- te ergänzende Schreiben (Anlage 4), die Jahresabschlüsse 2019 der Hamburger Museen (Anlage 5) sowie die Leistungsparameter 2020 (Anlage 6). Carola Veit Präsidentin Anlagen Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Anlage 1 .ib ------" -- Freie _und Hansestadt Hamburg Behörde für Kultur und Medien

Senator Dr. Garsten Brosda

Präsidentin der Hohe Bleichen 22 20354 Hamburg Hamburgischen Bürgerschaft Telefon 040 - 4 28 24 - 201 Frau Carola Veit Telefax 040 - 4 273 - 10051 Rathausmarkt 1 [email protected] 20095 Hamburg f Juni 2020

Bericht zum Museumscontrolling - . Bürgerschaftliches Ersuchen 19/6441 Bericht zum Controlling der Deichtorhallen Bürgerschaftliches Ersuchen 20/5961

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

in der Anlage erhalten Sie den 19. Bericht der Behörde für Kultur und Medien zum Muse­ umscontrolling gemäß der im Betreff genannten Drucksache. Demzufolge sind dem Haus­ halts- und dem Kulturausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft halbjährlich über die wirt­ schaftliche Entwicklung der Hamburger Museen z~ berichten.

Ein gleichgerichtetes Ersuchen zur halbjährlichen Vorlage eines Controllingberichts ist von der Bürgerschaft für die Deichtorhallen Hamburg GmbH beschlossen worden. Der 15. Con­ trollingbericht zu den Deichtorhallen ist als zweite Anlage beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Anlage 2

Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Kultur und Medien

5. Juni 2020

19. Bericht der Behörde für Kultur und Medien an den Haushalts- und den Kulturaus- schuss über den Sachstand der Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen zu Con- trolling, Steuerung und Verlustvermeidung bei den Hamburger Museumsstiftungen ge- mäß Bürgerschaftsdrucksache 19/6441

A. Anlass des Berichts

Der Senat hat mit der Drs. 19/5690 „Haushaltsplan 2009/2010 – Stellungnahme des Senats zum Ersuchen der Bürgerschaft vom 12. Juni 2007 „Evaluation der Entwicklung der Hambur- ger Museumsstiftungen“ – Drucksache 18/6423 – Nachforderung von Haushaltsmitteln im Ein- zelplan 3.3 Behörde für Kultur, Sport und Medien“ ausführlich über die Entwicklung der Ham- burger Museumsstiftungen berichtet.

Die Bürgerschaft ist den Beschlussvorschlägen des Senats in der Drs. 19/5690 gefolgt. Er- gänzend hat die Bürgerschaft den Senat mit den Beschlüssen laut Drs. 19/6441 und zum Be- richt des Haushaltsausschusses 20/2881 u.a. ersucht, − der Bürgerschaft jeweils im Haushalts- und Kulturausschuss halbjährlich über den Ge- schäftsverlauf und den jeweiligen Sachstand der Entwicklung und die Umsetzung der Maßnahmen zu Controlling, Steuerung und Verlustvermeidung Bericht zu erstatten, − im Falle von Budgetüberschreitungen ggf. weitere strukturelle Veränderungen in den be- troffenen Museumsstiftungen zu ergreifen.

Für einen optimalen Informationsgehalt wird jeweils im Juni und Dezember berichtet. Im ersten Bericht werden die Jahresabschlüsse des Vorjahres und die Daten aus den ersten drei Mona- ten des laufenden Geschäftsjahres sowie Erkenntnisse aus April verarbeitet. Im zweiten Be- richt werden die Jahresabschlüsse des Vorjahres und eine Einschätzung zum laufenden Ge- schäftsjahr mit dem Datenstand September sowie Erkenntnissen aus Oktober berücksichtigt.

Die nachfolgenden Erläuterungen basieren auf den Daten der Jahresabschlüsse 2018, 2019 und der Hochrechnung zum Jahresende des laufenden Geschäftsjahres per 31. März 2020.

B. Aktuelle wirtschaftliche Situation der Hamburger Museumsstiftungen

Die generelle ökonomische Zielsetzung der Museen ist, mindestens ausgeglichene Jahreser- gebnisse zu erreichen. Auf der Basis der Budgetstruktur planen alle Häuser ihr Budget, be- obachten die Kosten- und Ertragsentwicklung fortlaufend und steuern bei Bedarf nach.

Seit 2011 erhalten die Museen für die Entwicklung und Umsetzung von Ausstellungsvorhaben finanzielle Unterstützung aus dem Ausstellungsfonds.

3 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

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Mit der Umstellung des Haushaltswesens der Stadt Hamburg ist für die Museumsstiftungen ab 2015 die Bilanzierung der Versorgungsrückstellungen geändert worden. Seitdem sind in den Bilanzen Rückstellungen für Versorgungsansprüche der 1999 in die Stiftungen übergelei- teten Beschäftigten bzw. für die Nachbesetzungen auf den übergeleiteten Stellen auszuwei- sen. In den Jahresabschlüssen werden entsprechende Rückstellungen gebildet und durch Ga- rantien der Behörde für Kultur und Medien in gleicher Höhe abgesichert.

In Rahmen der Beratung des 15. Controllingberichts der Museumsstiftungen wurde der künf- tige Ausweis der Wirtschaftspläne aus dem Haushaltsplan im Controllingbericht vereinbart. Die tabellarische Übersicht weist die entsprechenden Planungen für 2020 aus. Die Planwerte aus dem Haushaltsplan der Wirtschaftsplanung der Stiftungen differieren in Einzelfällen auf- grund des Erkenntnisfortschritts im Zeitverlauf. Dies liegt darin begründet, dass die Plandaten des Haushaltsplans 2019/20 im ersten Halbjahr 2018 erhoben wurden. Der Wirtschaftsplan der Museen für 2020 wurde dagegen Ende 2019 beschlossen und berücksichtigt insoweit zu- sätzlich den Erfahrungshorizont aus 2018 und 2019 sowie die Daten und Erkenntnisse der bis Ende 2019 konkretisierten Ausstellungsplanungen und sonstigen Aktivitäten für 2020.

Die Daten der abgeschlossenen Jahre wurden für 2018 und 2019 in den nachfolgenden Ta- bellen aus den finalen Erfolgsberichten der Museen entnommen, die für den Wirtschaftsprüfer Basis für die Aufstellung der Jahresabschlüsse sind. Damit wird für den Controllingbericht eine jahresübergreifende Vergleichbarkeit der abgeschlossenen Jahre mit den Plandaten des ak- tuellen Wirtschaftsjahres (hier 2020) und dessen Hochrechnung zum Jahresende ermöglicht.

Die aktuellen Ereignisse der COVID-19-Pandemie und die hieraus resultierenden Allgemein- verfügungen und Verordnungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die Mu- seumsstiftungen gravierende Folgen. Die Museen waren zwischen dem 14. März und dem 6. Mai 2020 von einer temporären Schließung betroffen und konnten ab dem 7. Mai 2020 nur mit Einschränkungen ihren Betrieb wieder aufnehmen. Zwar werden wichtige museale Kernauf- gaben im Hintergrund fortgesetzt, Führungen, Veranstaltungen und museumspädagogische Programme konnten jedoch bis jetzt nicht angeboten werden. Unklar ist zudem, wie sich der Besucherzuspruch in den Wochen und Monaten nach der Wiedereröffnung entwickeln wird, auch im Hinblick auf weiterhin stagnierende Anzahl an Touristen. Es ist davon auszugehen, dass Erlöseinbußen im Museumsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten wer- den. Die Stiftungen haben erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlösrückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch eine verlässliche Aus- sage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich.

Grundsätzlich gilt, dass die Möglichkeiten der Stiftungen zur Anpassung der Aufwendungen an die durch die Pandemie kurzfristig ausgelösten Ertragsverluste begrenzt sind. Dies hat seine Ursache in den vielfach mit mindestens einjährigem Vorlauf zu treffenden Vereinbarun- gen für die Konzeption von Ausstellungen einschließlich der Festlegung auf die erforderlichen Leihgaben. Vereinbarungen zu geplanten Ausstellungen sind weitgehend bindend und neue Verpflichtungen müssen trotz der Pandemie für den Zeitraum ab 2021 schon jetzt angebahnt und ggf. auch eingegangen werden, wenn weiterhin ein Ausstellungsprogramm angeboten werden soll. Zudem ist die Durchführung von besucherstarken Veranstaltungen mindestens noch bis zum 31. August 2020 nicht möglich. Parallel werden die grundlegenden und projek- tierten Arbeiten in den Tätigkeitsbereichen Forschen und Bewahren im Kontext der eigenen Sammlung fortgesetzt.

4 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

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Vor diesem Hintergrund konnten die Einrichtungen in den nachfolgenden Hochrechnungen per März 2020 nur eine eingeschränkte Einschätzung zur Auswirkung der Pandemie auf die ökonomische Entwicklung abbilden.

Diesem Bericht sind in der Anlage die Jahresabschlüsse 2019 und die Leistungsparameter 2020 beigefügt.

1. Stiftung

Die Ergebnisentwicklung der Hamburger Kunsthalle stellt sich wie folgt dar:

Haushalt Kunsthalle Hamburg (KH) 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 20.961 23.998 21.029 21.973 19.036 Umsatzerlöse 3.523 3.655 3.999 4.347 1.610 davon Eintrittskarten 2.345 2.514 3.042 1.144 davon Shop-Erlöse 200 159 234 71 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 365 367 390 130 davon Vermietung, Verpachtung u. ext. Veranstaltungen 613 615 681 265 Mitgliedsbeiträge, Spenden 3.525 2.996 2.000 2.062 1.970 Übrige Erträge 1.047 990 1.437 984 850 Zuwendungen 12.866 16.357 13.593 14.580 14.606

Aufwendungen 21.121 21.580 20.963 21.970 21.242 Materialaufwand 5.906 6.055 6.361 5.567 Personalaufwand 5.188 5.660 5.911 5.838 5.854 Abschreibungen 694 692 320 695 710 Allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 5.771 5.997 7.043 7.012 Übrige Aufwendungen 3.560 3.176 14.732 2.033 2.099

Anschaffungen Treuhandvermögen 0 0 0 0 Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 0 0 0 0 Jahresergebnis -160 2.418 66 2 -2.207 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr -2.258 -2.418 0 0 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020

Haushalt Kennzahlen KH 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020** Anzahl Besucher 309.875 372.956 380.000 390.000 147.000 Zuwendung je Besucher in Euro 41,52 43,86 37,38 99,36 Kostendeckungsgrad (aus Erträgen ohne Zuwendung in %) 38,33 35,41 28,70 33,65 20,85 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020.

2016 wurde aufgrund der Baulasten aus dem Umbau der Kunsthalle ein Jahresergebnis von -918 Tsd. Euro festgestellt, und damit der Planverlust von 1,844 Mio. Euro (vgl. Drs. 20/11720) deutlich unterschritten. 2017 wurde im Jahresabschluss ein Verlust in Höhe von 1,34 Mio. Euro testiert, der Verlustvortrag erreichte in Summe mit dem des Vorjahres insgesamt 2,258 Mio. Euro. Die Ursachen für diese Entwicklung wurden im 17. Controllingbericht ausführlich erläu- tert (vgl. Drs 21/17839) und im Kultur- sowie Haushaltsausschuss beraten.

2018 war das erste von der neuen Leitung geplante und bewirtschaftete Geschäftsjahr, das auch aufgrund der Erfahrungen im Vorjahr nach Aussage des Vorstands zurückhaltend mit positivem Ergebnis von 62Tsd. Euro geplant wurde. Erreicht wurde ein negatives Jahreser-

5 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

- 4 - gebnis von -160 Tsd. Euro. Dies war maßgeblich auf die unter Plan liegende Besucherreso- nanz aufgrund des außergewöhnlichen Sommers und der geringeren Nachfrage im traditionell besucherstarken Herbst/ Winter zurückzuführen. Statt geplant 350 Tsd. wurden 309.875 Be- sucher1 erreicht, was zu verringerten Erlösen gegenüber der Planung aus Eintritten und Füh- rungen führte (-625 Tsd. Euro). Die Einnahmen aus den Shop-Erlösen lagen mit 37 Tsd. Euro ebenfalls unter Plan, Vermietung/Verpachtung um 58 Tsd. Euro über Plan. Die Erlösausfälle konnten nicht vollständig durch die Bewirtschaftung des Aufwands gedeckt werden, so dass es zu dem negativen Jahresergebnis kam. Bis 2018 ist bei der Stiftung somit ein Verlustvortrag von 2,418 Mio. Euro aufgelaufen.

2019 war ausgeglichen geplant, der Jahresabschluss endet mit einem Überschuss von 2,418 Mio. Euro. Das positive Ergebnis resultiert aus der Zuwendung zum Ausgleich des negativen Eigenkapitals aus den Vorjahren. − Im Jubiläumsjahr 2019 wurde mit 372.956 Besuchern nahezu die geplante Besucherzahl von 380.000 erreicht. Die Erlöse aus Eintritten und Verkauf blieben um 633 Tsd. Euro unter Plan. Dies ist v.a. auf einen geringeren Besucherzuspruch in den Anfangsmonaten 2019 zurückzuführen, bevor ab Mai das in Verbindung mit dem 150jährigen Jubiläum an- gesetzte attraktive Sonderausstellungsprogramm gezeigt wurde. Der freie Eintritt zum Ju- biläum und zum Reformationstag führte zu einem erhöhten Anteil von Besuchen mit freiem Eintritt. Dies wurde in Teilen durch Zuschüsse zum Reformationstag und Spenden aus dem Freundeskreis kompensiert. − Markant ist die Absenkung der Hochrechnung zum Plan in den Mitgliedsbeiträgen und Spenden (-1,131 Mio. Euro), die maßgeblich, wie bereits im letzten Bericht erläutert, auf einen zunächst geplanten, dann aber nicht realisierbaren Ankauf eines Gemäldes aus Drittmitteln aus Anlass des Jubiläumsjahrs 2019 zurückgeht. Die hierfür geplanten Dritt- mittel werden voraussichtlich in 2020 in voller Höhe für den Ankauf eines anderen Werkes zum Einsatz kommen. Neu hinzugekommen ist in den Spenden eine Sachspende diverser Gemälde im Umfang von 940 Tsd. Euro. Der Kompensationsertrag aus der Förderung der Freunde für den freien Eintritt am Jubiläumswochenende in Höhe von 50 Tsd. Euro ist ebenfalls unter Spenden und Sponsoring berücksichtigt. − Die Zuwendungen übertreffen den Plan um 2,570 Mio. Euro. Hierin enthalten ist die Zah- lung von 2,418 Mio. Euro zur Entschuldung der Kunsthalle. − Die Allgemeinen Verwaltungskosten liegen in der Hochrechnung -746 Tsd. Euro unter Plan. Ursache hierfür ist die Einführung des Mieter-Vermieter-Modells und der erhöhten Miete ab Oktober 2019 statt geplant zum Jahresbeginn (Mietkosten -798 Tsd. Euro).

2020 wurde bei 390.000. Besuchern ausgeglichen geplant. Es waren sechs Sonderausstel- lungen vorgesehen. Davon sind „Max Beckmann. Weiblich-Männlich“, „Giorgio de Chirico und die magische Wirklichkeit“ ausgesprochen publikumsattraktive Angebote, die allerdings auf- grund der Pandemie in den Herbst/Winter verschoben werden mussten. Die attraktiven Aus- stellungen „Impressionismus“ und „Goya, Fragonard, Tiepolo“, die bereits Ende 2019 starte- ten, liefen bis in den März bzw. konnten über die Corona-bedingte Schließung hinaus bis in den Mai 2020 verlängert werden, ebenso die Ausstellung „trauern“, die sich bis in den August 2020 erstrecken wird. Damit soll erreicht werden, dass das hochattraktive Programm unter weitgehend normalen Besucherbedingungen auch im Hinblick auf Besucherzuspruch und Er- träge den erwünschten positiven Effekt erzielen kann.

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.

6 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

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Mit der Schließung des Hauses aufgrund der Covid-19 Pandemie am 14.03.20 sind die Besu- chererwartungen aus der Planung nicht mehr zu erreichen. Letztlich bleibt abzuwarten, wie sich die Pandemie und damit auch das Besucherinteresse entwickelt. Seit dem 07.05.20 ist die Kunsthalle wieder für Besuche geöffnet. Aufgrund der hohen Eigenfinanzierung der Kunst- halle aus den Umsatzerlösen (ohne Zuwendung) wirken sich rückläufige Besucherzahlen un- mittelbar im Budget aus, was sich auch deutlich im Kostendeckungsgrad der obigen Tabelle ablesen lässt.

Die Kunsthalle geht in der Hochrechnung per März 2020 von einem signifikanten Besucher- rückgang von geplant auf rd. 147.000 Besuchern aus. Dementsprechend werden in der Hoch- rechnung die Ergebnisse für Eintrittserlöse um knapp 1,898 Mio. Euro sowie für den Verkauf um 163 Tsd. Euro, Führungen und Dienstleistungen um 260 Tsd. Euro und für Vermietungen, Verpachtungen und Veranstaltungen um 416 Tsd. Euro verringert erwartet. Insgesamt redu- zieren sich die Umsatzerlöse laut der Hochrechnung zum Plan um 2,737 Mio. Euro.

In den Aufwendungen ist es der Stiftung nicht möglich, kurzfristig auf die erheblichen Erlösein- brüche mit Sparmaßnahmen im gleichen Umfang zu reagieren. Sonderausstellungen werden langfristig vorbereitet, Leihverträge, Versicherungen, Transporte mit ein- bis zweijährigem Vor- lauf vereinbart. Die klassischen musealen Kernaufgaben liefen unvermindert weiter: dazu zäh- len insbesondere die Pflege, Restaurierung, wissenschaftliche Erforschung und digitale Inven- tarisierung der Sammlungen, die Konzeption von neuen Dauer- und Sonderausstellungen, so- wie Publikationstätigkeit uwm. Die strukturell erforderlichen Aufwendungen für die museale Arbeit konnte nicht nennenswert reduziert werden. Lediglich Absenkungen bei den Kosten für Transport (-270), Führungen (-140 T€), Bewachung (-150 T€) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing (-134 Tsd. Euro) konnten Einsparungen realisiert werden.

2. Stiftung Museum für Kunst und Gewerbe

Die Ergebnisentwicklung des Museums für Kunst und Gewerbe (MKG) stellt sich wie folgt dar:

7 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2 - 6 -

Haushalt Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 12.105 12.502 11.516 12.155 12.085 Umsatzerlöse 1.542 1.577 1.635 1.445 1.375 davon Eintrittskarten 1.075 1.194 1.080 1.080 davon Shop-Erlöse 97 58 75 75 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 81 43 70 70 davon Vermietung, Verpachtung u. ext. Veranstaltungen 289 282 220 150 Mitgliedsbeiträge, Spenden 2.430 1.638 1.000 1.010 1.010 Übrige Erträge 670 684 678 630 630 Zuwendungen 7.463 8.603 8.203 9.070 9.070

Aufwendungen 11.993 12.477 11.516 12.150 12.080 Materialaufwand 2.858 2.993 2.955 2.885 Personalaufwand 3.491 3.987 3.635 4.230 4.230 Abschreibungen 690 643 685 630 630 Allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 2.714 2.971 3.715 3.715 Übrige Aufwendungen 2.240 1.883 7.196 620 620

Anschaffungen Treuhandvermögen 1 1 5 5 Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 0 0 0 0 Jahresergebnis 111 24 0 0 0 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 8 119 119 144 * Für 2017 und 2018 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis September 2019

Haushalt Kennzahlen MKG 2018* HR 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020** Anzahl Besucher 185.538 173.022 190.000 180.000 180.000 Zuwendung je Besucher in Euro 40,22 49,72 43,17 50,39 50,39 Kostendeckungsgrad (aus Erträgen ohne Zuwendung in %) 38,71 31,25 30,00 25,39 24,96 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020.

Für 2018 waren sieben mittlere bis größere Sonderausstellungen vorgesehen. Zum letzten Quartal wurde „OTTO - Die Ausstellung“ zusätzlich in das Programm aufgenommen. Parallel lief die Ausstellung „68. Pop und Protest“. Das MKG erreichte 185.538 Besucher, 25.000 mehr als geplant. Aus Eintritten und Shoperlösen wurden 212 Tsd. Euro über Plan erlöst. Spenden und Sponsoring, mit 910 Tsd. Euro geplant, erreichten 2,430 Mio. Euro. Diese Erhöhung ging zurück auf durch die Campe‘sche Historische Kunststiftung finanzierte Sammlungsankäufe (700 Tsd. Euro), sowie zusätzliche Förderungen für Ausstellungen bzw. Veranstaltungen aus Anlass des Ausscheidens von Frau Dr. Sabine Schulze zum Ende November. Der Gewinn von 111 Tsd. Euro wurde auf 2019 vorgetragen.

2019 war mit 160.000 Besuchern ausgeglichen geplant, es kamen 173.022 Besucher. Die Eintrittserlöse übertrafen die Planung um 314 Tsd. Euro, was einerseits an den erhöhten Be- suchen lag (+13.022), die auch auf das erfolgreiche Finale der OTTO-Ausstellung zurückzu- führen sind, die bis Februar 2019 lief. Die Spenden stiegen im Ergebnis um 678 Tsd. Euro (maßgeblich aufgrund von Zusagen der Campe’schen Historischen Kunststiftung für Ankäufe). Der Materialaufwand stieg um 223 Tsd. Euro im Wesentlichen aufgrund zwei neuer in das Programm aufgenommener Ausstellungen („Alles Kneten“, „Manufaktur des Klangs“ zum Thema Orgelbau). Die Übrigen Aufwendungen stiegen um 1,323 Mio. Euro (u.a. Sammlungs- ankäufe mit Mitteln der Campe’schen Historischen Kunststiftung 509 Tsd. Euro, 183 Tsd. Euro erhöhte DV-Aufwendungen und 576 Tsd. Euro als Unterschiedsbetrag aus dem Zinseffekt der

8 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 2

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Versorgungsrückstellungen). Der Materialaufwand liegt 223 Tsd. Euro über Plan aufgrund er- höhter Kosten für Rechte und Leihgebühren sowie Auf- und Abbauarbeiten für die beiden neu in das Programm aufgenommenen Ausstellungen. Der Jahresüberschuss von 24 Tsd. Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen, der Gewinnvortrag steigt entsprechend auf 143 Tsd.

2020 wurde bei 180.000 Besuchern ausgeglichen geplant. Besondere Ausstellungen in 2020 sind bis Anfang Juni „100 Jahre lenkbares Licht“ zur Evolution flexibel einsetzbarer Leuchten, dann ab Ende Februar bis 20. September „Das Plakat. 200 Jahre Kunst und Geschichte“, „Copy & Paste. Wiederholung im japanischen Bild“, die bis Ende August verschoben wurde und schließlich die erste durch den im letzten Jahr verstorbenen Fotografen Peter Lindbergh selbst kuratierte Fotoausstellung „Peter Lindbergh. Untold Stories“ ab Juni bis November 2020.

Das MKG hält in der Hochrechnung an den Besuchserwartungen fest. Dies wird damit begrün- det, dass die Ausstellung zu Peter Lindbergh vom Juni bis November nach den gegenwärtigen Einschätzungen ein besonderes Interesse erfahren wird. In den ersten drei Monaten haben trotz der Schließung ab Mitte März und dem bis dahin bereits bestehenden Vorlauf der Pan- demie 39.887 Tsd. Besucher die Ausstellungen besucht. Vor dem Hintergrund der konservativ geplanten Lindbergh-Ausstellung werden ab Juni stabilisierende Besucherzahlen erwartet. Daher wird in der Hochrechnung per März 2020 von einer Anpassung der Planungen und des ausgeglichenen Ergebnisses abgesehen. Allein die erwarteten Erlöse aus Vermietung, Ver- pachtung und externen Veranstaltungen wurden um 70 Tsd. Euro abgesenkt, weil die Gastro- nomie bereits frühzeitig und längerfristig geschlossen werden musste und daher auch keine externen Veranstaltungen akquiriert werden können.

3. Stiftung Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt (MARKK)

Die Ergebnisentwicklung des Museums am Rothenbaum stellt sich wie folgt dar:

9 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2 - 8 -

Museum am Rothenbaum Haushalt Kulturen und Künste der Welt (MARKK) 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 7.150 7.797 7.372 7.517 7.609 Umsatzerlöse 512 473 585 564 453 davon Eintrittskarten 206 199 261 204 davon Shop-Erlöse 30 33 40 34 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 82 53 100 53 davon Vermietung, Verpachtung u. ext. Veranstaltungen 194 188 163 162 Mitgliedsbeiträge, Spenden 465 483 200 405 537 Übrige Erträge 341 242 1.060 205 208 Zuwendungen 5.832 6.599 5.527 6.343 6.411

Aufwendungen 7.323 7.776 7.372 7.502 7.699 Materialaufwand 1.477 1.318 1.311 1.365 Personalaufwand 3.160 3.589 3.777 3.874 3.861 Abschreibungen 299 234 278 211 213 Allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 1.284 1.407 1.809 1.873 Übrige Aufwendungen 1.103 1.230 3.317 297 387

Anschaffungen Treuhandvermögen 26 21 15 15 Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 0 0 0 0 Jahresergebnis -199 0 0 0 -106 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 199 0 0 0 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis September 2019

Haushalt Kennzahlen MARKK 2018* 2019** Plan 20 Plan 2020 HR 2020** Anzahl Besucher 81.238 78.590 100.000 91.000 75.200 Zuwendung je Besucher in Euro 57,27 71,79 55,27 69,70 85,25 Kostendeckungsgrad (aus Erträgen ohne Zuwendung in %) 18,00 15,41 15,20 15,65 15,55 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020.

2018 wurden ein neuer Name sowie eine neue Corporate Identity (CI) für das Museum einge- führt und in der Homepage, den Printmedien, Bannern vor dem Gebäude und sonstigen Pub- likationen umgesetzt. Drei neue Ausstellungen wurden angeboten, die die inhaltliche Neuaus- richtung der Stiftung wiederspiegeln: „Flow of Forms, Forms of Flow - Designgeschichten zwi- schen Afrika und Europa“, „S(e)oul food. Koreanisch-kulinarische Erinnerungen mit Bildern von Cookie Fischer-Han“, „Erste Dinge - Rückblick für Ausblick“ zeigte Sammlungsobjekte aus der Gründungsphase des Museums. Die vom National Folk Museum Seoul geförderte Aus- stellung „Uri Korea“ lief weiter. Trotz positiver Resonanz in der Fachwelt und den Medien er- zielte die Ausstellung nicht die gewünschten Besucherzahlen. Von den 100.000 prognostizier- ten Besuchern konnten nur 81.238 realisiert werden. Dementsprechend verringerten sich die Umsatzerlöse um 100 Tsd. Euro unter Plan. Im Jahresabschluss wurde ein Ergebnis von -199 Tsd. Euro testiert und über die Verwendung des Gewinnvortrags aus den Vorjahren ausgegli- chen. Mit dem Einsatz dieser Mittel wurde der Beitrag des MARKK zur Finanzierung der Cor- porate Identity und der neuen Website geleistet.

2019 wurden drei neue Ausstellungen angeboten. Insbesondere mit der im Oktober ausgelau- fenen Ausstellung „Von Wölfen & Menschen“ wurde ein Impuls auf die Besucherzahlen ver- bunden. Das MARKK hatte 91.000 Besucher geplant, erreicht wurden jedoch 78.590 bei zum Plan reduzierten Umsatzerlösen um 93 Tsd. Euro. Der Anstieg in den Spenden über Plan um 231 Tsd. Euro geht zurück auf den Einsatz von Drittmitteln der Kulturstiftung des Bundes, der Alfred Toepfer Stiftung F. V. S. und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für besondere Programme in Zusammenhang mit der inhaltlichen Aufarbeitung und Vermittlung

10 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 2 - 9 - der Sammlung im Zuge der inhaltlichen Neuausrichtung. Die entsprechenden Aufwendungen sind in den erhöhten Übrigen Aufwendungen verbucht. Die Zuwendungen sanken zum Plan um 243 Tsd. Euro aufgrund der reduzierten Finanzierung der Miete nach dem Mieter-Vermie- ter-Modell, die entgegen der ganzjährigen Planung erst ab Oktober 2019 fällig war. Der Per- sonalaufwand unterschritt die Planung um 108 Tsd. Euro aufgrund von Vakanzen, u.a. bei der Nachbesetzung der kaufmännischen Leitung.

Mit der Namensänderung und der neuen Corporate Identity hat das MARKK sichtbare Schritte für die angestrebte programmatische Neupositionierung unternommen. Die Ausstellungskon- zeptionen waren attraktiv und behandelten aktuelle Fragestellungen. Das MARKK begleitet parallel zu den umfassenden inhaltlichen und ausstellungsorientierten konzeptionellen Arbei- ten weiterhin die Analysen zur Verbesserung der Depotsituation und der weiteren Entwicklung der Ausstellungsbereiche. Damit verbunden sind Planungen zu baulichen Maßnahmen einer Modernisierung des Hauses. Vor diesem Hintergrund war es dem MARKK nicht möglich, die Planung 2019 vollständig aus eigener Kraft ausgeglichen zu gestalten. Die Behörde für Kultur und Medien hat daher die zum Wirtschaftsplan zugesagte Deckung der Budgetlücke von 130 Tsd. Euro zum Jahresende zugewendet und damit einen ausgeglichenen Jahresabschluss ermöglicht.

2020 ist mit 91.000 Besuchern geplant worden, vorgesehen sind vier neue Ausstellungen. Seit dem 19.02.20 wird die immersive Videoinstallation „Im Schatten von Venus“ gezeigt - ur- sprünglich vorgesehen bis zum 08.06.20, aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie verlängert bis 04.10.20. Es handelt sich um eine 25 Meter lange Videoinstallation in etwa na- türlicher Größe der Personen, die in Anknüpfung an die Pazifikreisen von James Cook Sze- nen verschiedener Kontaktsituationen unter Einbeziehung der Perspektive pazifischer Ge- sellschaften zeigt. Die künstlerische Installation wurde erstmals 2017 auf der Kunstbiennale in Venedig gezeigt und im MARKK um Objekte aus der eigenen Sammlung ergänzt.

Der Wirtschaftsplan 2020 konnte aufgrund der begrenzten Erlöskraft des MARKK, erhöhter Aufwendungen im Personalbereich durch erfolgte Nachbesetzungen vakanter Stellen (u.a. der neuen kaufmännischen Leitung) und der Tarifentwicklung nur unter Berücksichtigung einer Globalen Minderausgabe von 199 Tsd. Euro ausgeglichen aufgestellt werden. Die Behörde für Kultur und Medien hat eine Deckung für den Fall in Aussicht gestellt, dass diese durch das MARKK nicht erwirtschaftet werden kann. Diese Zusage ist in der Planung in den Zuwendun- gen berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Budgetaufstellung bestand zudem die Erwartung, dass die vorgenannte außergewöhnliche Videoinstallation Potenziale für einen zusätzlichen Publi- kumszuspruch haben und einen zusätzlichen Beitrag zur Deckung des Budgets ermöglichen könnte.

Vor dem Hintergrund der Schließungen und weiteren Einschränkungen aufgrund der Pande- mie wurde die Besuchererwartung in der Hochrechnung per März 2020 auf nun 75.200 Per- sonen reduziert. Damit verbunden ist eine Absenkung der erwarteten Umsatzerlöse zum Plan um gesamt 111 Tsd. Euro, davon entfallen 57 Tsd. Euro auf Eintrittserlöse und 47 Tsd. Euro auf Führungen. Die Leitung geht dieser Entwicklung folgend von einem negativen Jahreser- gebnis in Höhe von -106 Tsd. Euro aus.

4. Stiftung Historische Museen Hamburg

Die Ergebnisentwicklung der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) stellt sich wie folgt dar:

11 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2 - 10 -

Haushalt SHMH- Stiftung Historische Museen Hamburg 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 20.576 22.407 18.028 21.736 21.002 Umsatzerlöse 2.428 2.715 2.106 3.013 2.232 davon Eintrittskarten 1.011 1.200 1.495 1.045 davon Shop-Erlöse 262 290 400 323 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 317 342 289 263 davon Vermietung, Verpachtung u. ext. Veranstaltungen 838 883 829 600 Mitgliedsbeiträge, Spenden 842 699 250 423 443 Übrige Erträge 1.612 1.306 740 1.313 1.340 Zuwendungen 15.694 17.687 14.932 16.987 16.987

Aufwendungen 20.564 22.393 18.028 21.725 21.475 Materialaufwand 5.026 5.050 5.010 4.860 Personalaufwand 7.881 9.332 7.622 9.868 9.771 Abschreibungen 629 592 622 581 581 Allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 4.072 4.391 5.328 5.329 Übrige Aufwendungen 2.956 3.028 9.784 939 934

Anschaffungen Treuhandvermögen 12 12 11 11 Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 0 0 0 0 Jahresergebnis 0 2 0 0 -484 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 4 6 4 4 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020

Haushalt Kennzahlen SHMH 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020** Anzahl Besucher (ohne Speicherstadt) 317.372 338.842 315.000 335.000 219.600 Zuwendung je Besucher in Euro 49,45 52,20 47,40 50,71 77,35 Kostendeckungsgrad (aus Erträgen ohne Zuwendung in %) 23,74 21,08 19,00 21,86 18,69 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020.

2018 wurde mit einer leicht über Plan liegenden Besucherentwicklung ausgeglichen abge- schlossen. Die Eintrittserlöse verringerten sich zum Plan um 120 Tsd. Euro, dies auch auf- grund erhöhter eintrittsfreier Besuche u.a. aufgrund des erstmaligen freien Eintritts zum Re- formationstag. Positiv entwickeln sich Erlöse aus Führungen und Dienstleistungen sowie Ver- mietung, Verpachtung und Veranstaltungen (+460 Tsd.). Hauptfaktoren waren der seit dem 31. August 2018 wieder verfügbare Innenhof im Museum für Hamburgische Geschichte (meh- rere Großveranstaltungen) sowie im Museum der Arbeit die Vermietung der Alten Fabrik u. a. zum Kulturflohmarkt sowie das Vermietungs- und Veranstaltungsgeschäft im Hafenmuseum. Auch die Vermietungseinkünfte aus den seit dem 1. Februar 2018 neu verpachteten Gastro- nomieflächen im MHG entwickelten sich positiv. Die über Plan gestiegenen Erträge aus Spen- den und Sponsoring (+715 Tsd. Euro) gehen vornehmlich auf Drittmittel für Ausstellungen in allen Häusern sowie der Finanzierung von Stipendiaten zurück. Hinzu kamen Bundesmittel für das Projekt „Transfer des Wissens“ mit dem der Wissensfundus in der Stiftung erschlossen und allgemein zugänglich gemacht werden soll, sowie der Kulturstiftung des Bundes für das Projekt „360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“.

2019 wurde auf der Basis von 315.000 Besuchern ausgeglichen geplant. Mit knapp 339.000 Besuchern wurde ein leicht positives Jahresergebnis auf der Basis des Angebots einer großen Bandbreite an Ausstellungen erreicht. Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigte von Juni bis Oktober 2019 "Die Neue Heimat (1950-1986) - eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten" und ab November die Ausstellung "Tattoo-Legenden, Christian Warlich auf St. Pauli“. Das Altonaer Museum setzte seine erfolgreichen Ausstellungen "Schöner Wohnen in

12 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 2

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Altona" und "Mein Name ist Hase" fort und zeigte ab August die sehr positiv angenommene Ausstellung „Lass Leuchten. Peter Rühmkorf zum Neunzigsten“. Im Jenisch Haus wurde ab April 2019 die Ausstellung "Tanz des Lebens. Hamburgische Sezession 1919-1933" gezeigt, im Museum der Arbeit bis Mitte Mai 2019 die Ausstellung "Out of Office. Wenn Roboter und KI für uns arbeiten".

Die Erlöse aus Eintritten und Führungen übertrafen im Ergebnis die Planung um 63 Tsd. Euro. Die Erlöse aus Vermietung, Verpachtung und Veranstaltungen liegen um 463 Tsd. Euro über Plan, was maßgeblich auf den wieder bespielbaren Innenhof im Museum für Hamburgische Geschichte und weitere Vermietungsangebote sowie die Effekte aus den Gastronomieange- boten zurückgeht. Erlössteigerungen im Bereich Spenden und Sponsoring (+547 Tsd. Euro) resultieren aus akquirierten Zusagen für Projekte und Stipendiaten. Die zusätzlichen Erlöse deckten die entsprechenden Aufwendungen.

2020 ist ausgeglichen und mit erneut hohem Besucherniveau von 335.000 Besuchen geplant. Weiterhin gezeigt werden die bereits oben aufgeführten Ausstellungen "Tattoo-Legenden ...“ (bis 25.05.20) und „Lass Leuchten ...“ (bis 20.07.20). Die Fotoausstellung „Two Ports One World“ (27.5. - 17.8.20) des Projekts Deutsches Hafenmuseum wurde mit Jugendlichen zweier Partnerschulen in Hamburg und Dar es Salam (Tanzania) produziert. Das Altonaer Museum zeigt „Fisch. Gemüse. Wertpapiere.“ Fotografien markanter Portraits und ungewöhnlicher Per- spektiven der Stadt des Hamburger Fotografen Friedrich „Fide“ Struck aus der Zeit von 1930 -1933 und ab Oktober die Ausstellung „Frei.Glauben“ zur Religionsfreiheit bereits Ende des 16. Jahrhunderts in Altona.

Aufgrund der verfügten Schließung des Hauses ab 14.3. bis zunächst 30.04.20 und weiterer Einschätzungen hat die Leitung der SHMH eine Hochrechnung vorgelegt, in der die erwarteten Besucher auf 219.600 reduziert werden. Diesem Effekt folgend werden auch die Erlöse aus dem Museumsbetrieb im Vergleich zu Planung deutlich geringer eingeschätzt: Eintrittserlöse - 450 Tsd. Euro, Shoperlöse - 77 Tsd. Euro, Führungen und Dienstleistungen - 26 Tsd. Euro, Vermietung, Verpachtung und externe Veranstaltungen aufgrund der Schließungen und des Verbotes von größeren Veranstaltungen -229 T€. Unter Berücksichtigung zu den Erlösrück- gängen reduziert sich korrespondierend auch der Materialaufwand von -150 Tsd. Euro (ver- ringerte Ansätze: Wareneinkauf, Führungen, Bewachung, Veranstaltungen) sowie der Perso- nalaufwand um 97 Tsd. Euro u.a. aufgrund verzögerter Nachbesetzungen bzw. Personalaus- fällen. Im Saldo verbleibt ein ungedeckter Betrag von -484 Tsd. Euro, der als erwarteter Verlust für 2020 in der Hochrechnung ausgewiesen wird.

5. Stiftung Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

Die Ergebnisentwicklung der Stiftung Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg stellt sich wie folgt dar:

13 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2 - 12 -

Haushalt Archäologisches Museum Hamburg 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 4.176 4.839 3.415 4.396 4.319 Umsatzerlöse 528 529 212 439 375 davon Eintrittskarten 98 56 64 42 davon Shop-Erlöse 82 39 39 24 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 73 66 67 43 davon Vermietung, Verpachtung, ext. Veranstaltungen, sonst. Erlöse 275 368 270 266 Mitgliedsbeiträge, Spenden 125 167 30 14 22 Übrige Erträge 449 436 385 402 413 Zuwendungen 3.074 3.707 2.788 3.541 3.509

Aufwendungen 4.221 4.834 3.415 4.391 4.315 Materialaufwand 894 990 721 650 Personalaufwand 1.951 2.230 1.818 2.512 2.419 Abschreibungen 197 191 198 186 189 Allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 647 703 781 802 Übrige Aufwendungen 532 720 1.399 191 254

Anschaffungen Treuhandvermögen 5 5 4 4 Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 11 0 0 0 Jahresergebnis -39 0 0 0 0 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 5 5 5 5 * Für 2017 und 2018 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020

Haushalt Kennzahlen Archäologisches Museum Hamburg 2018* 2019* Plan 20 Plan 2020 HR 2020** Anzahl Besucher 142.473 122.825 91.000 91.000 63.000 davon Bischofsturm 69.032 69.033 56.000 40.500 Zuwendung je Besucher in Euro 21,58 30,18 30,64 38,91 55,70 Kostendeckungsgrad (aus Erträgen ohne Zuwendung in %) 26,11 23,42 27,00 19,47 18,77 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss. ** Hochrechnung auf Basis März 2020. 2018 war ausgeglichen geplant. Die Kalkulation der Besucherplanung und -prognose für 2018 lag mit 91.000 Besuchern unter dem Ist des Vorjahres. Im Ergebnis wurden 142.473 Besucher erreicht, davon 69.032 am Bischofsturm. Diese Besuchssteigerung ging, wie im Vorjahr, maß- geblich auf die „Duckomenta“ zurück, die in der finalen Phase bis zum 4. Februar sehr gut besucht wurde. Hinzu kam die Ausstellung „Zwei Millionen Jahre Migration“, die vom 13. April bis 2. September 2018 lief, und die am 2. November 2018 eröffnete Ausstellung „Margiana – ein Königreich in Turkmenistan“. Dieser positiven Besucherentwicklung folgend wurden die Erlösplanungen aus Eintritten, Verkaufserlösen und Führungen um 84 Tsd. Euro übertroffen. Zur Finanzierung der kurzfristig realisierten Ausstellung „Margiana“ in Höhe von 70 Tsd. Euro mussten aufgrund der Ertragsentwicklung lediglich 11 Tsd. Euro aus der 2017 gebildeten freien Rücklage entnommen werden, es verblieben 83 Tsd. Euro. Weitere Bedarfe für die Aus- stellung sowie die Ausrichtung der Feierlichkeiten zum 120. Jubiläum des Museums im No- vember wurden über eine Auflösung des Gewinnvortrags in Höhe von 39 Tsd. Euro finanziert, also dementsprechend für 2018 ein Jahresverlust in dieser Höhe ausgewiesen.

2019 wurde die Planung für ausgeglichen aufgestellt und im Jahresergebnis erreicht. 91.000 Besucher waren geplant, es kamen 122.825 (davon rd. 82.000 am Bischofsturm). Die Erlöse aus Eintritt, Shop und Führungen/ Dienstleistungen entsprechen der Planung. Die sonstigen Erlöse übertrafen die Planung deutlich mit 301 Tsd. Euro um 294 Tsd. Euro, was auf Grabun- gen im Wesentlichen an der Willy-Brandt-Straße (Wiedenburg und Neue Burg) zurückgeht. Auf der Aufwandsseite spiegeln sich Grabungsaktivitäten im Materialaufwand. Die Grabungen sind stets ergebnisneutral, die Aufwendungen werden in der Regel von den Bauträgern oder im Fall der Neuen Burg durch Bauträger und über Zuwendungen finanziert.

14 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 2

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Im Personalaufwand wurde die Planung um rund 140 Tsd. Euro unterschritten, die für Gra- bungspersonal eingeplant waren. Dies resultiert maßgeblich aus Verschiebungen der Gra- bungsaktivitäten an der Grabungsstätte im Projekt „Straße Neue Burg“ in das nächste Jahr. Die „freie Rücklage“ aus 2018 in Höhe von 83 T€ wurde nicht verwendet und steht weiterhin zur Verfügung.

2020 wird mit 91.000 Besuchern gerechnet. Die Ausstellung „hot stuff – Archäologie des All- tags“ ist bislang sehr gut angenommen worden und wird - auch unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Pandemie - bis zum 16.08.20 kostenneutral verlängert. Die ursprünglich zum 14.05.20 terminierte und aus Italien kommende Ausstellung „Gladiatoren - Helden des Kolosseums“ wurde entsprechend auf den 15.09.20 verschoben, was ohne Zusatzbelastun- gen möglich war und die Chancen auf einen guten Besucherzuspruch absichern soll. Die viel versprechende Ausstellung „Die Burgen des Mittelalters in Hamburg“ musste wegen der aktu- ellen Umstände auf das Frühjahr 2021 verschoben werden. Auf der Basis der Ausstellungen plant die Leitung jedoch mit einem ausgeglichenen Jahreser- gebnis. Entgegen der Planung werden mit der Hochrechnung im März Erlösrückgänge aus der Teilschließung ab 14.03.20 ausgewiesen. Die in der obigen Tabelle ausgewiesenen Umsatz- erlöse reduzieren sich zur Planung um -65 Tsd. Euro. Der reduzierte Ausweis der Zuwendun- gen in der Hochrechnung zur Planung (-32 T) resultiert aus einer Reihe kleinerer Anpassungen in einzelnen Projekten insbesondere auch den Grabungen, die aufgrund der zeitlichen Abläufe der Projekte zu einer entsprechenden Anpassung der Verwendung führen. Der Materialauf- wand reduziert sich um -71 Tsd. Euro auf Basis einer Überprüfung der Bedarfe, die Personal- kosten sinken um -93 Tsd. Euro aufgrund einer Vakanz im ersten Halbjahr und insbesondere der projektinduzierten Personalplanung für die Grabungen. Die Leitung der Stiftung hält an einem ausgeglichenen Ergebnis für 2020 fest.

C. Stand der Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Organisation und Wirt- schaftsführung

In der Drs. 19/5690 wurde über eine Reihe vorgesehener struktureller Maßnahmen zur Ver- besserung der Steuerungsfähigkeit der Museen berichtet. Nachfolgend wird der aktuelle Stand zusammengefasst.

1. Gremienbesetzungen

Alle Stiftungsräte der fünf Museumsstiftungen verfügten gemäß der Vorgaben (siehe Drs. 19/5690) jeweils über sechs Mitglieder. In der Bürgerschaft wurde am 27. Juni 2018 eine Än- derung des Museumsstiftungsgesetzes (Drs. 21/13123) beschlossen, der zufolge die Zahl der extern zu besetzenden Experten auf bis zu drei Personen je Stiftungsrat erhöht werden soll. Zum 1. Oktober 2018 wurden alle Stiftungsräte der Museumsstiftungen mit jeweils acht Per- sonen für die Dauer von vier Jahren neu berufen. Im Stiftungsrat des Archäologischen Muse- ums und Stadtmuseum Harburg ist der Landkreis Harburg mit einem Mandat vertreten. Den Stiftungsratsvorsitz im Stiftungsrat des Archäologischen Museums und Stadtmuseums Har- burg hat im Februar 2017 Staatsrätin Jana Schiedek übernommen; in den vier anderen Muse- umsstiftungen hat dieses Amt Senator Dr. Carsten Brosda inne.

Der Vorstand der Stiftungen besteht aus maximal zwei Personen, um die museumsfachliche und wirtschaftliche Kompetenz zu gewährleisten. Der Vorstand vertritt die Stiftung gemein-

15 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2 - 14 - schaftlich. In der SHMH nimmt der Alleinvorstand die Vorstandsaufgaben wahr. Die museums- fachliche Kompetenz wird in dieser Stiftung auf der Ebene der Leitungen der einzelnen in der SHMH zusammengefassten Museen abgedeckt.

Der kaufmännische Geschäftsführer Thorsten Pück hat das Museum am Rothenbaum zum 1. Mai 2019 verlassen. Mit Wirkung ab 1. Oktober 2019 hat Marc von Itter die kaufmännische Leitung übernommen.

Im Frühjahr 2019 hat der Direktor, Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, die Kunsthalle verlas- sen und wechselte in die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Neuer Direktor der Hamburger Kunsthalle ist seit 1. August 2019 Prof. Dr. Alexander Klar.

Seit dem 1. Dezember 2018 ist Frau Prof. Tulga Beyerle neue Direktorin am Museum für Kunst und Gewerbe. Frau Prof. Dr. Sabine Schulze wechselte in den Ruhestand.

Am 30. Juni 2019 wechselte Börries von Notz, Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg, in die Stiftung Nantesbuch Kunst und Natur nach München. Als Nachfolger wurde ab 1. Juli 2019 Prof. Dr. Hans-Jörg Czech berufen. Für Marc von Itter, der in das Museum am Rothenbaum wechselte, hat Bettina Kiehn am 1. Oktober 2019 in der Stiftung Historische Mu- seen Hamburg die Position der kaufmännischen Direktion übernommen.

Alle Kuratorien der Stiftungen wurden zum 1. Oktober 2018 für eine vierjährige Amtszeit neu berufen bzw. wurden fortlaufend für die Dauer der o.g. Amtsperiode besetzt, sobald die von den Vorständen vorzuschlagenden Mitglieder benannt worden sind. Dies hatte aufgrund der Neuberufung einiger Direktorenpositionen zunächst noch etwas Zeit in Anspruch genommen.

2. Ziel- und Leistungsvereinbarungen

Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) beschreiben das Leistungsverständnis zwischen Zu- wendungsgeber und -empfänger. Seit 2013 werden, einer Anregung des Rechnungshofs fol- gend, die Leistungsparameter als Anlage zu den Wirtschaftsplänen beschlossen. Damit wird der unmittelbare Zusammenhang zwischen Budgetplanung und Leistungszusage auch vom Stiftungsrat mitgetragen. Die Leistungsparameter für das Jahr 2020 sind diesem Bericht als Anlage beigefügt.

Auf Basis der Wirtschaftspläne und Leistungsparameter werden zum Geschäftsjahr zudem individuelle ZLV mit jedem Vorstandsmitglied einschließlich erfolgsabhängiger Gehaltsbe- standteile (Tantieme) vereinbart. Grundlegende Bedingung für ihre Auszahlung bleibt dabei grundsätzlich ein mindestens ausgeglichenes Jahresergebnis. Da die mit dem Wirtschaftsplan festgelegten Leistungsparameter bedingt durch die Corona-Pandemie nicht mehr erreichbar sind, wurde der Abschluss individueller ZLV mit den Vorständen für 2020 ausgesetzt.

3. Wirtschaftspläne und Controllingstruktur

Der vom Stiftungsrat genehmigte Wirtschaftsplan jeder Museumsstiftung samt der in der An- lage zum Wirtschaftsplan beschlossenen Leistungsparameter bildet die Basis für die Bewilli- gung der Zuwendung durch die Behörde für Kultur und Medien. Zur optimalen Steuerung der Museumsstiftungen wird eine einheitliche Struktur der Wirtschaftspläne zugrunde gelegt.

Die Stiftungen berichten der Behörde für Kultur und Medien monatlich sowie den Stiftungsrä- ten quartalsweise und zu den Sitzungen der Stiftungsräte ausführlich über die wirtschaftliche

16 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 2

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Situation auf der Basis standardisierter Berichte. Diese enthalten Hochrechnungen zum Jah- resende und geben Erläuterungen zu wesentlichen Abweichungen zwischen Plan und Ist.

4. Zentraler Fonds für Ausstellungen

Die Bürgerschaft hat mit Beschluss der Drs. 19/5690 einen zentralen Fonds für Ausstellungen eingerichtet. Das Volumen des Ausstellungsfonds für die Museen beträgt jährlich 2,5 Mio. Euro; 1,5 Mio. Euro gehen den Museen als direkte Zuwendung für die Finanzierung von Dauer- und Einzelausstellungen im Rahmen der institutionellen Förderung zu. Das ermöglicht den Stiftungen eine verlässlichere Planung von Ausstellungsprojekten. Die Aufteilung der direkt übertragenen Mittel hat sich im Vergleich zum Vorjahr in 2019 leicht zu Gunsten der Stiftung AMH verschoben. Die verbleibenden 1,0 Mio. Euro entfallen auf die Förderung außergewöhn- licher Projekte auf der Basis einer Juryentscheidung.

Für 2019 und 2020 sind folgende Mittelzuweisungen erfolgt:

direkte Mittel Jurymittel 2018 Jurymittel 2020 in Euro Hamburger Kunsthalle 275.000 110.000 280.000 Museum für Kunst und Gewerbe 245.000 230.000 270.000 Museum am Rothenbaum 205.000 250.000 250.000 Stiftung Historische Museen 650.000 410.000 Archäologisches Museum Hamburg 105.000 --- 200.000 Museum für Bergedorf und Vierlande 20.000 --- Gesamt 1.500.000 1.000.000 1.000.000

Mit den Jurymitteln 2019 wurden folgende Ausstellungen gefördert: • Hamburger Kunsthalle (110 Tsd. Euro): „Beständig. Kontrovers. Neu. – Blicke auf 150 Jahre“ • Museum für Kunst und Gewerbe (230 Tsd. Euro): „Sagmeister & Walsh: Beauty“ • Museum am Rothenbaum (250 Tsd. Euro); „Von Wölfen und Menschen“ • Historische Museen Hamburg/Museum der Arbeit (230 Tsd. Euro): „Weltweite Produkte – Hamburg zwischen Kolonialismus und Globalisierung“ (aufgrund des partizipativen Prozesses hat sich die Eröffnung auf September 2020 verschoben). • Historische Museen/Museum Hamburgische Geschichte (180 Tsd. Euro): „Hamburg in der Haut – Tatoo-Ikone Christian Warlich“

2020 wurden folgende Ausstellungen aus dem Ausstellungsfonds gefördert: • Hamburger Kunsthalle (280.000 Euro) „Max Beckmann. weiblich/ männlich“ • Museum für Kunst und Gewerbe (270.000 Euro) „Heimat. Ein Reality Check“ • Museum am Rothenbaum (250.000 Euro) „Steppen & Seidenstraßen“ • Archäologisches Museum Hamburg (200.000 Euro): Die Burgen des Mittelalters in Hamburg“

17 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 2

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D. Fazit

Das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) hat 2019 einen Jahresüberschuss von 24 Tsd. Euro erwirtschaftet. Die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) und das Archäologi- sche Museum Hamburg (AMH) erreichten ausgeglichene Ergebnisse. Das Museum am Rot- henbaum (MARKK) erreichte ein ausgeglichenes Jahresergebnis unter Berücksichtigung des Ausgleichs einer nicht erwirtschafteten Unterdeckung des Wirtschaftsplans durch Zuwendung der Behörde für Kultur und Medien in Höhe von 130 Tsd. Euro. Die Kunsthalle (HKH) wurde 2019 in Höhe der seit 2016 aufgelaufenen Verlustvorträge von 2.418 Tsd. Euro entschuldet.

Die Wirtschaftspläne 2020 wurden durchweg ausgeglichen aufgestellt. Das MARKK konnte in der Planung eine Finanzierungslücke von 199 Tsd. Euro nicht schließen, so dass die BKM für 2020 eine Deckung in Aussicht gestellt hat, um eine ausgeglichene Wirtschaftsplanung zu ermöglichen.

Auf Basis der Hochrechnung per März 2020 wurden die Ergebniserwartungen auf Basis der Auswirkungen der Corona-Pandemie und den vom Senat verordneten Schließungen ab dem 14.03.20 von den Stiftungen überprüft. Das MKG und das AMH halten weiterhin ein ausgegli- chenes Ergebnis für möglich. Das MARKK erwartet in der Hochrechnung einen Verlust von - 106 Tsd. Euro zuzüglich zu der bestehenden Unterdeckung des Wirtschaftsplans von -199 Tsd. Euro. Die SHMH ermittelt einen Verlust von -484 Tsd. Euro und die Kunsthalle geht von einem Verlust in Höhe von -2.207 Tsd. Euro aus.

E. Petitum

Der Haushalts- und der Kulturausschuss werden gebeten, von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen.

18 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Anlage 3

Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Kultur und Medien

5. Juni 2020

15. Bericht der Behörde für Kultur und Medien an den Haushalts- und den Kulturaus- schuss über die wirtschaftliche Entwicklung und Verlustvermeidung bei der Deichtor- hallen Hamburg GmbH gemäß Bürgerschaftsdrucksache 20/5961

A. Anlass des Berichts

Im Rahmen der Haushaltsberatungen zur Drucksache 20/5434 „Haushaltsplan 2009/2010: Nachbewilligungen nach § 33 Landeshaushaltsordnung (LHO) und Änderungen im Haushalts- jahr“ hat die Bürgerschaft mit Drucksache 20/5961 die Bewilligung von 998.000 Euro zur Ent- schuldung der Deichtorhallen Hamburg GmbH (im Folgenden: Deichtorhallen) beschlossen. Der Senat ist zudem ersucht worden, dem Haushalts- und Kulturausschuss halbjährlich über die wirtschaftliche Konsolidierung der Deichtorhallen zu berichten.

Der Berichtszyklus ist für einen optimalen Informationsgehalt so ausgerichtet, dass der erste Bericht des Jahres im Juni und der zweite Bericht im Dezember übermittelt werden. Im ersten Bericht werden der Jahresabschluss des Vorjahres und die Daten aus dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sowie die Erkenntnisse für April verarbeitet. Im zweiten Bericht werden der Jahresabschluss des Vorjahres und eine Einschätzung zum laufenden Geschäfts- jahr auf dem Datenstand des dritten Quartals und den Erkenntnissen aus Oktober berücksich- tigt.

Die nachfolgenden Erläuterungen in diesem Bericht basieren auf der Datengrundlage für die testierten Jahresabschlüsse 2018 und 2019 sowie für 2020 auf den Daten der Hochrechnung per März 2020.

In der Beratung des 15. Controllingberichts der Museumsstiftungen wurde der Ausweis der Wirtschaftspläne aus dem Haushaltsplan im Controllingbericht vereinbart. Die Planwerte im Haushaltsplan für 2020 und aus der Wirtschaftsplanung der DTH differieren, was daraus re- sultiert, dass die Plandaten des Haushaltsplans in der Haushaltsaufstellung bereits bis Mai 2018 erhoben wurden. Der Wirtschaftsplan der Deichtorhallen für 2020 wurde dagegen Ende 2019 beschlossen und berücksichtigt daher zusätzlich Daten und Erkenntnisse bis Ende 2019 sowie die konkretisierte Ausstellungsplanung für 2020.

B. Aktuelle wirtschaftliche Situation

1. Struktur der Deichtorhallen Hamburg GmbH

Die denkmalgeschützten ehemaligen Markthallen am Deichtor wurden 1989 zu Ausstellungs- hallen für internationale zeitgenössische Kunst umgebaut. Zum Betrieb wurde die Deichtorhal- len Hamburg GmbH errichtet. 2005 wurde das Haus der Photographie in der Südhalle etabliert

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- 2 - und beherbergt seitdem auch die Sammlung des Photographen F.C. Gundlach, die den Deichtorhallen als Dauerleihgabe überlassen wurde. Die Nordhalle präsentiert weiterhin Aus- stellungen der zeitgenössischen Kunst. 2011 kam die Kunstsammlung Falckenberg mit Aus- stellungsräumen auf dem Harburger Phoenixgelände als weitere Dauerleihgabe dazu.

In allen drei Hallen werden laufend wechselnde Ausstellungen von hohem künstlerischen Ni- veau und internationaler Qualität zur aktuellen Kunst und Photographie gezeigt. Zu den Aus- stellungen gibt es jeweils ein Begleitprogramm mit Kursen, Führungen und Workshops etc. für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mit diesem Angebot zählen die Deichtorhallen zu den attraktivsten Kulturinstitutionen der Stadt und prägen das Bild Hamburgs als lebendige Kultur- metropole mit. Gleichzeitig sind sie auch ein wichtiger Anlaufpunkt für die kreative Szene der Stadt und Veranstalter der „Triennale der Photographie“.

Die „Triennale der Photographie Hamburg“ war bis 2013 als eigenständige Tochtergesellschaft der Deichtorhallen organisiert. Die Tochtergesellschaft wurde 2014 zur Vereinfachung der Strukturen und Verbesserung der inhaltlichen Verknüpfung der Aktivitäten mit den Deichtor- hallen verschmolzen und der Tätigkeitsbereich in die Deichtorhallen integriert. Die Geschäfts- führung für die Triennale wird seitdem unmittelbar durch die Leitung der Deichtorhallen wahr- genommen, die entsprechenden Erlöse und Aufwände werden seit 2015 - ebenso wie bisher auch für die Sammlung Falckenberg - in der tabellarischen Übersicht der Deichtorhallen be- rücksichtigt.

Die Immobilie der Deichtorhallen wurde in 2019 rückwirkend zum 1. Januar 2019 in ein Mieter- Vermieter-Modell (MVM) mit der städtischen Sprinkenhof GmbH eingebracht, in dessen Rah- men die Sanierung der Südhalle erfolgen wird. Nach aktueller Planung ist der Beginn der Sa- nierung für Juni 2021 vorgesehen.

2. Wirtschaftliche Entwicklung der Deichtorhallen

Die ökonomische Herausforderung der Deichtorhallen besteht darin, ein anspruchsvolles Aus- stellungsangebot zeitgenössischer Kunst anzubieten und ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen. Dabei müssen die Deichtorhallen einen hohen Anteil der Finanzierung ihrer Ak- tivitäten selbst erwirtschaften. Entsprechend aufmerksam beobachtet die Geschäftsführung die Kosten- und Einnahmeentwicklung und steuert bei Bedarf nach. Der Aufsichtsrat wird in den Sitzungen ausführlich über den wirtschaftlichen Status informiert, die Behörde für Kultur und Medien erhält außerdem Monatsberichte.

Wesentliche Einnahmequellen sind • Eintritts- und Shoperlöse; • Erlöse aus Vermietung und Verpachtung, die aus der Gastronomie und der Park- raumbewirtschaftung sowie der Vermietung der Hallen zwischen den Ausstellungen und ggf. der Außenflächen für Sonderveranstaltungen generiert werden; • Zuwendungen der FHH; • Drittmittel und Sponsorenleistungen.

Die aktuelle Ergebnisentwicklung der Deichtorhallen inklusive der Sammlung Falckenberg und der Triennale der Photographie stellt sich auf der Basis der Jahresabschlüsse 2018 und 2019 sowie der Hochrechnung per März 2020 wie folgt dar:

20 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

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Haushalt Deichtorhallen Hamburg Ist 2018* Ist 2019* Plan 2020 Plan 2020 HR 2020**

Erträge 6.924 7.254 6.875 7.488 6.615 Umsatzerlöse 2.390 2.668 1.365 2.217 1.625 davon Eintrittskarten 1.071 1.466 1.156 782 davon Shop-Erlöse 392 316 387 325 davon Führungen u.a. Dienstleistungen 237 170 81 73 davon Vermietung, Verpachtung u. ext. Veranstaltungen 690 716 593 445 Spenden und Sponsoring 996 229 550 860 512 Übrige Erträge 199 350 840 126 145 Zuwendungen 3.339 4.007 4.120 4.285 4.333

Aufwendungen 6.923 7.235 6.875 7.488 6.728 Materialaufwand 3.864 2.961 3.105 2.444 Personalaufwand 1.906 1.992 1.910 2.237 2.220 Abschreibungen 149 115 150 126 126 allgemeine Verwaltungskosten (inkl. Miete) 470 1.343 1.607 1.530 Sonstige betriebliche Aufwendungen 534 824 4.815 413 408

Auflösung (+) / Bildung (-) von Rücklagen und Rückstellungen 0 0 0 0 Jahresergebnis 1 19 0 -113 Gewinnvortrag (+), Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 22 23 42 42 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss ** Hochrechnung per 31.03.2020

Haushalt Kennzahlen Deichtorhallen Hamburg 2018* Ist 2019 Plan 2020 Plan 2020** HR 2020** Anzahl Besucherinnen und Besucher 213.788 276.111 160.000 181.520 119.000 Zuwendung (ohne Bau) je Besucherin und Besucher in Euro 15,62 14,51 25,75 23,61 36,41 Kostendeckungsgrad (Erträge ohne Zuwendung zu Aufwendungen in %) 51,78 44,88 40,07 42,78 33,92 * Für 2018 und 2019 handelt es sich um den geprüften Jahresabschluss ** Hochrechnung per 31.03.2020

2018 wurde ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. In diesem Jahr wurde zudem die Triennale der Photographie veranstaltet. Der beachtliche Besucherzuspruch von geschätzt rd. 200.000 Besucherinnen und Besuchern (Summe aller teilnehmenden Häuser) belegt die Attraktivität der Triennale und deren besondere Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Deichtor- hallen selbst haben rund 2018 rund 214.000 Besucherinnen und Besucher erreicht, geplant waren 180.000. Die nächste Triennale findet voraussichtlich 2022 statt.

Mit dem Haushaltsplan 2019/20 wurde die institutionelle Förderung für die Deichtorhallen um 900.000 Euro p.a. angehoben. Sie wurde erstmalig im Plan und im Jahresabschluss 2019 berücksichtigt. Wesentliche strukturelle Veränderung im Geschäftsjahr war zudem die Einfüh- rung des Mieter-Vermieter-Modells für die Ausstellungshallen, die damit künftig hinsichtlich der baulichen Infrastruktur von der Sprinkenhof GmbH bewirtschaftet werden. Der Mietvertrag wurde im Dezember rückwirkend ab dem 1. Januar 2019 abgeschlossen. Die mit dem Miet- verhältnis verbundenen Mietzahlungen von 903.000 Tsd. Euro durch die Deichtorhallen wer- den zusätzlich in voller Höhe durch Zuwendungen der Behörde für Kultur und Medien finan- ziert.

21 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

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2019 waren beide Hallen weiterhin in vollem Umfang geöffnet. Es wurden acht Ausstellungen gezeigt. Hervorzuheben ist MICHAEL WOLF: LIFE IN CITIES, mit der das Haus der Photo- graphie einen besonderen Publikumserfolg mit mehr als 50.000 Besucherinnen und Besu- chern erzielen konnte. Auch die Ausstellungen GENERATION WEALTH und HYPER! A JOURNEY INTO ART AND MUSIC erzielten sehr gute Resonanz bei Publikum und Presse. Weitere besondere Impulse waren mit der Herbstausstellung „BASELITZ - RICHTER - POLKE - KIEFER. DIE FRÜHEN JAHRE DER ALTEN MEISTER“ verbunden, die 115 Werke der Künstler präsentierte. Mit dieser Ausstellung begingen die Deichtorhallen ihr 30-jähriges Jubi- läum. Sie stand unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und erwies sich als Publi- kumsmagnet. In Kooperation mit der Fotoagentur Magnum wurde im Haus der Photographie die Ausstellung PAOLO PELLEGRIN, UN’ ANTOLOGIA gezeigt. Die Ausstellung zeigte die Fotografien eines der bekanntesten Dokumentar- und Kriegsfotografen weltweit und bot den Besuchern Anhand von Notizen, Notizbüchern und Zeichnungen einen Einblick in den kreati- ven Schaffensprozess. In der Sammlung Falckenberg wurde u.a. die Ausstellung FUZZY DARK SPOT mit Videokunst seit den 70er-Jahren gezeigt, in der viele Hamburger Künstler*in- nen vertreten waren.

Die Resonanz auf das attraktive Ausstellungsprogramm im Jahr 2019 war außerordentlich po- sitiv. Die Planung von 178.000 Besuchen wurde um 98.000 übertroffen. Dies spiegelt sich in den mit den Besuchen korrelierenden erhöhten Umsatzerlösen für 2019, die auch die Ergeb- nisse des Vorjahres 2018 mit dem Sondereffekt der Triennale der Photographie übertrafen.

2020 wurde mit ausgeglichenem Budget bei 181.520 Besuchen geplant. Das erste Quartal des Jahres konnte aufgrund der guten Erlöse in den ersten zwei Monaten noch mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Die Besuchererwartung wurde in der Hochrech- nung per März 2020 aufgrund der Schließung ab vom 14.03.20 aus Anlass der Corona-Pan- demie überprüft und auf 119.000 Besuche angepasst. Entsprechend mindern sich die Erlös- arten, die stark mit den Besucherzahlen korrelieren. Allein die Eintrittserlöse sinken um rund 30%. Die Leitung hat auf die veränderten Rahmenbedingungen mit einem strikten Budgetma- nagement reagiert, dies wird u.a. deutlich in den verringerten Materialkosten. Gleichzeitig wurde die Programmplanung angepasst, um für die vorgesehenen Ausstellungen einen weit- gehenden Besucherzuspruch zu ermöglichen. Die Ausstellung „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ wurde in der Laufzeit über den Mai hinaus bis August d. J. verlängert; ebenso die Ausstellung „gute Aussichten 2019/20“ mit den neun Preisträgern und Preisträgerinnen des Nachwuchspreises für Fotografie (verlegt vom 21.3.-14.6. auf 7.5. - 30.8.20). Die Ausstel- lung „Space Program: Rare Earths“ von Tom Sachs soll erst Mitte September eröffnet und in der Laufzeit um drei auf 17 Wochen verlängert werden. Der Eröffnungstermin der Ausstellung William Kentridge, die einen umfassenden Überblick über das Werk des südafrikanischen Künstlers bietet und Werke aus über 40 Jahren künstlerischer Produktion zeigen wird, ist in das Jahr 2021 verlegt worden (26.2. - 1.8.2021).

Das Jahresergebnis wurde in der Hochrechnung per März 2020 vorerst auf Basis einer mode- raten Anpassung der Erwartungen mit einem Verlust von -113 Tsd. Euro prognostiziert. Die weitere Entwicklung ist jedoch fortgesetzt durch die Auswirkungen der Pandemie geprägt, in- zwischen zeichnet sich über die vorgenannte Einschätzung hinaus eine deutlich erhöhte Be- lastung für das Jahresergebnis 2020 ab.

C. Fazit

22 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

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Die Jahresabschlüsse 2018 und 2019 sind ausgeglichen testiert. 2020 war ausgeglichen ge- plant, die Hochrechnung per März weist aufgrund der Schließung ab dem 14.03.2020 ein ne- gatives Jahresergebnis von -113 Tsd. Euro aus, allerdings verbunden mit deutlichen Signalen einer weiteren Verschlechterung der Ertragslage. Die Erwartungen zu den Besucherzahlen wurden um 62.520 auf 119.000 reduziert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weiterhin gege- benen Beeinträchtigungen aus der Pandemie auf das Jahresergebnis auswirken werden.

D. Petitum

Der Haushalts- und der Kulturausschuss werden gebeten, von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen.

23 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode iii Anlage 4 ------n -- Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Ku I tu r und Medien

Senator Dr. Garsten Brosda Frau Hohe Bleichen 22 Carola Veit 20354 Hamburg Präsidentin der Telefon 040 - 4 28 ~4 - 201 Telefax 040 - 4 273 - 10051 Hamburgischen Bürgerschaft ·[email protected] Rathausmarkt 1 /1r. August 2020

Bürgerschaftsdrucksache 22/606 vom 18.06.2020 19. Bericht zum Museumscontrolling - Bürgerschaftliches Ersuchen 19/6441 15. Bericht zum Controlling der Deichtorhallen - Bürgerschaftliches Ersuchen 20/5961

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

im Juni des Jahres wurden Ihnen die im Betreff genannten Berichte zugeleitet, mit denen dem Haushalts- und dem Kulturausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft halbjährlich über die wirtschaftliche Entwicklung der Hamburger Museen und der Deichtorhallen Hamburg berichtet wird.

Beiden Berichten sind gemäß einer Zusage gegenüber dem Kulturausschuss im ersten Halbjahr die Jahresabschlüsse des abgeschlossenen Geschäftsjahres sowie die mit den -Einrichtungen vereinbarten Leistungsparameter für das neue Geschäftsjahr beizufügen.

Dies ist aufgrund eines Büroversehens bei der Übermittlung der Berichte versäumt worden. In der Anlage erhalten Sie daher die entsprechenden Unterlagen, die der Bürgerschaftsdrucksache 22/ 606 als Anlagen zuzuordnen wären .

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

24 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Anlage 5

Jahresabschlüsse 2019 der Hamburger Museen

25 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

Jahresabschlüsse 2019 Testatexemplare Seite

I Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg ...... 3

II Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg...... 42

III Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -,

Hamburg...... :...... 79

!

F/ Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg ...... 112

V Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg ...... 145

VI Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

- Stiftung öffentlichen Rechts -, Hamburg...... i...... 179

26 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

27 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

Testatsexemplar

Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts - Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

28 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

Inhaltsverzeichnis Seite

Lagebericht 2019...... '...... l

Jahresabschluss...... l

l. Silanz zum 31. Dezember 2019...... 3

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeitvom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019...... 7

Entwicldung des Anlagevermögens...... 15

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0917871.001

29 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

l. Vorbemerkuna

1869 wurde der Gründungsbau der Hamburger Kunsthalle zwischen Hauptbahnhof und eröffnet. Damit wurde ein würdiger Ort für die bis dahin bestehende „Städtische Gemälde- Galerie" geschaffen, die durch das Engagement der Hamburger Bürger bereits seit 1850 öffentlich zugänglich war. Durch ihre Gründungsgeschichte ist sie als „Bürger-Museum" besonders eng mit der Stadt und ihren Menschen verbunden.

Mit Beschluss der Bürgerschaft vom 15. Dezember 1999 wurde die Hamburger Kunsthalle zur rechtsfähigen Stiftung des öffentlichen Rechts umgewandelt und damit verselbständigt. Grundlage hierfür ist das „Gesetz über die Errichtung von Museumsstiftungen der Freien und Hansestadt Hamburg" (HmbMuStG).

Die Hamburger Kunsthalle ist eine Einrichtung der Kultur und dient der Förderung der künstlerischen Erziehung und der Wissenschaft. Ihre Aufgaben sind das Sammeln, das Bewahren, das Erforschen, das Ausstellen und das Vermitteln von Werken der bildenden Kunst vom Mittelalter bis in die Gegenwart.

II. Museumsauftraa der Hamburger Kunsthalle

1, Sammeln: Neuerwerbungen

Die Sammlung der Hamburger Kunsthalle umspannt Kunst aus acht Jahrhunderten vom Mittelalter bis in die aktuelle Gegenwart. Mehr als 700 Werke sind ständig ausgestellt. Schwerpunkte bilden die norddeutsche mittelalterliche Malerei, die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts sowie die Klassische Moderne. Im Kupferstichkabinett können mehr als 130.000 Zeichnungen und druckgraphische Blätter gezeigt werden. Im Jahr 2019 konnten die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle 753 Zugänge (VJ 362) verzeichnen, darunter auch mehrteilige Werke, v.a. im Bereich des Kupferstichkabinetts.

Die Hamburger Kunsthalle besitzt keinen eigenen Kunstankaufsetat und freut sich deshalb über die kontinuierliche Unterstützung von Mäzenen sowie Unternehmen und Stiftungen, unter letzteren vor allem die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, die Campe'sche Historische Kunststiftung, die Freunde der Hamburger Kunsthalle e.V. und Die Meisterzeichnung - Freundeskreis des Kupferstichkabinetts e.V.

2. Information & Dokumentation

Die Bibliothek der Kunsthalle umfasste am Jahresende 205.104 Medieneinheiten. 2019 nutzten 2.477 Personen den Studiensaal und die Anzahl der Auskünfte stieg um mehr als 25 %. Fast 10.000 Medien aus der Bibliothek wurden intern und extern genutzt und 455 Akten und Dokumente aus dem Archiv konnten gezeigt werden. Die Raumsituation im Bibliotheksdepot ist sehr beengt. In manchen Systematikgruppen gibt es inzwischen 4 parallele Aufstellungen, weil man die Medien nicht mehr an'einem Ort unterbringen kann. Das Personal verbringt sehr viel Zeit damit, Medien auszuheben und zurückzustellen.

Im Archiv konnte die Trennung von Archiv und Registratur fast vollständig vollzogen werden. Über die Bestände des Bildarchivs wurde eine erste Übersicht angefertigt, so dass man den

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Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -

Umfang auf mehr als 70.000 Objekte schätzen kann. Die Werkakten der Sammlung der Alten Meister wurden einer Revision unterzogen und die Vorlage der Werkakten im Studiensaal neu organisiert zur besseren Einsicht in diese Materialien.

Im Digitalisierungsprojekt wurde die Erschließung von wissenschaftlich fundierten Datensätzen und das Anfertigen von qualitätsvollen Scans planmäßig fortgeführt. Ihre Anzahl beträgt inzwischen ca. 91.000 Objekte. Erfreulich ist, dass inzwischen mehr als 41.000 Werke der Hamburger Kunsthalle online zugänglich sind. Im Zuge des Wertermittlungsprojektes konnte die Kunsthalle für das Kalenderjahr 2019 Werke im Wert von mehr als 75 Millionen Euro neu schätzen und bearbeiten.

3. Entwicklungsstrategie

Personelle und strukturelle Veränderunaen Am 1. August 2019 hat der neue Direktor, Alexander Klar, seinen Dienst an der Hamburger Kunsthalle angetreten und so das Amt seines Vorgängers, Christoph Martin Vogtherr, der bereits zum 28. Februar 2019 ausgeschieden ist, übernommen. Der Geschäftsverteilungsplan und das entsprechende Organigramm der Hamburger Kunsthalle haben mit dem neuen Direktor keine Änderungen erfahren. Lediglich die Abteilung „Fundraising & Sponsoring" wurde in „Engagement und Partnerschaften" umbenannt.

Mieter-Vermieter-Modell In 2019 wurde die Anmietung des Gebäudes der Kunsthalle neu geregelt. Mit dem Mieter- Vermieter-Modell sind die Abläufe von Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen neu geregelt und die Verwaltungsprozesse zwischen dem Vermieter (Sprinkenhof GmbH) und der Hamburger Kunsthalle vereinfacht worden. Die Sprinkenhof Gmbh übernimmt mit dem neuen Mietvertrag auch die laufenden Instandhaltungen und Sanierungsmaßnahmen. Sowohl in Bezug auf die Sanierungsmaßnahmen als auch generell wurden ausdrücklich umfangreiche Mieterrechte, wie z. B. die Möglich'keit der Mitspräche bei anstehenden Maßnahmen, der Mietminderung oder auch der Schadensersatz vereinbart.

Bundesmittel für Sanierunasarbeiten Hamburger Kunsthalle Der Deutsche Bundestag hat in seiner Sitzung am 23. November 2018 im Kulturkapitel des Bundeshaushalts 2019 eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 10,675 Mio. EUR zu Gunsten der Hamburger Kunsthalle eingestellt und bei der Beauftragten für Kultur und Medien etatisiert. Die Mittel sind für die Sanierung von Kupferstichkabinett, Bibliothek und Archiv sowie für weitere Maßnahmen in der Galerie der Gegenwart vorgesehen. Im Laufe des Jahres 2019 fanden erste Gespräche zwischen den Bundesvertretern, der Behörde für Kultur und Medien und der Hamburger Kunsthalle zur weiteren Planung der Maßnahmen statt,

4. Ausstellungs- und Programmbereich

Im Jahr 2019 zeigte die Hamburger Kunsthalle 13 (VJ 10) Sonderausstellungen und Sammlungspräsentationen. Es erschienen im Auftrag der Hamburger Kunsthalle 10 Publikationen (VJ 9):

• Mein Blick 25. Januar bis 19. Mai 2019, Lichtwark-Galerie

• Das vertraute Unbekannte Friedrich Einhoff in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle 24. Februar bis 26. Mai 2019, Harzen-Kabinett

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Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -

KP Brehmer Korrektur der Nationalfarben 29. März bis 23. Juni 2019, Galerie der Gegenwart.

Ausstellungskatalog KP Brehmer. Kunst^Propaganda. Neues Museum Nürnberg, Hamburger Kunsthalle, Gemeentemuseum Den Haag, Arter, Istanbul, London 2018.

Hamburger Schule Das 19. Jahrhundert neu entdeckt 12. April bis 14. Juli 2019, Hubertus-Wald-Forum

Ausstellungskatalog hrsg. von Markus Bertsch und Iris Wenderholm im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Petersberg 2019.

Im Licht des Nordens Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard 10. Mai bis 22. September 2019, Galerie der Gegenwart, 1. OG

Ausstellungskatalog hrsg. von Markus Bertsch im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Petersberg 2019.

Leonardo da Vinci Die Zeichnungen im Kupferstichkabinett 5. Juni bis 30. Juni 2019, Harzen-Kabinett

Ausstellungskatalog Leonardo da Vinci in der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von David Klemm im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2019.

Edith Dekyndt. They Shoot Horses 7. Juni 2019 bis 5. Januar 2020, Ehemaliges Foyer GdG

Beständig. Kontrovers. Neu. Blicke auf 150 Jahre 23. August bis 10. November 2019, Hubertus-Wald-Forum

Unfinished Stories Geschichten aus der Sammlung 30. August 2019 bis 29. August 2021, Galerie der Gegenwart, Sockelgeschoss

Rembrandt Meisterwerke aus der Sammlung 30. August bis 9. Februar 2020, Harzen-Kabinett und Lichtwark-Galerie, Sammlung Alte Meister

100 Jahre Hamburgische Sezession Begegnungen in der Sammlung 30. August 2019 bis 9. Februar 2020, Lichtwark-Galerie, Sammlung Klassische Moderne Publikation in der »Kleinen Reihe«, hrsg. von der Hamburger Kunsthalle.

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• Impressionismus Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard 7. November 2019 bis 1. März 2020, Galerie der Gegenwart

Ausstellungskatalog hrsg. von Markus Bertsch im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Petersberg 2019.

• Goya, Fragonard, Tiepolo Die Freiheit der Malerei Hubertus-Wald-Forum, 13. Dezember 2019 bis 13. April 2020, verlängert bis 31. Mai 2020

Ausstellungskatalog hrsg. von Sandra Pisot für die Hamburger Kunsthalle, München 2020.

• Die Kunst des Wartens, hrsg. von Brigitte Kölle und Claudia Peppel Berlin, 2019. Publikation zur Ausstellung der Hamburger Kunsthalle 2017 WARTEN. Zwischen Macht und Möglichkeit.

• Back to the Future! Im Karussell der Diakonservierung / Riding the Slide Carousel, hrsg. von Barbara Sommermeyer und Claartje van Haaften im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Berlin, 2019.

• Transparentes Museum. Dokumentation, Reflexion, Evaluation und Kontext eines Pilotprojektes, hrsg. von Annabelle Görgen-Lammers im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 2019. Online Open Access zugänglich über arthistoricum.net

Darüber hinaus fanden 2019 die Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Hamburger Kunsthalle statt. Es wurde ein Bürgertest mit umfangreichem Programm in und um die Hamburger Kunsthalle am Samstag dem 31. August und Sonntag dem 1. September 201 9 veranstaltet. Mit einem Senatsiempfang im Rathaus wurden die offizielle Feier zum Jubiläum der Hamburger Kunsthalle am 4. September 2019 begangen.

5. Restaurierung und Konservierung

In 2019 konnte bei Graphiken, Gemälden, Skulpturen und Installationen ein großer Beitrag der Sammlungspflege geleistet werden. Das 19. Jahrhundert betreffend, wurden fünf Ausstellungen gezeigt, für die zahlreiche, vorwiegend selten gezeigte Werke konservatorisch und restauratorisch bearbeitet wurden. Gemälde der Klassischen Moderne konnten anlässlich der Ausstellung „100 Jahre Hamburgische Sezession" für deren Präsentation konserviert/ restauriert werden. In Vorbereitung für die Ausstellung „Unfinished Stories" mit über 140 Werken konnten konservatorische und restauratorische Maßnahmen inklusive ausführlicher Untersuchungen an einer Vielzahl von Gemälden, Skulpturen und Installationen der Galerie der Gegenwart (GdG) umgesetzt werden.

Besonders umfangreich war der Aufbau mit der Bearbeitung der komplexen Installation „A Station ofthe Cross" von Paul Thek. Für die Erstellung des Bestandskatalogs 19. Jh. wurden weiterhin zahlreiche Behördenleihgaben in die Hamburger Kunsthalle zurückgeführt. Gemeinsam mit anderen noch nicht erfassten Werken wurde der Erhaltungszustand dokumentiert und notwendige Konservierungen durchgeführt.

In dem kunsttechnologischen Forschungsprojekt zum Werk Emil Noldes, das von Bundesministerium für Bildung und Forschung noch bis 2021 gefördert wird, wurden und

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Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -

werden gemeinsam mit den Verbundpartnern derAda und Emil Nolde Stiftung Seebüll und dem Doerner Institut München an ca. 50 Gemälden grundlegende kunsttechnologische Forschungen zum Werk Noldes durchführt. Die naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Hamburger Werke fanden in Kooperation mit der Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissenschaften, dem Centre for the Study of Manuscript Cultures und der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachbereich Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut statt. Die von der Schoofschen Stiftung und der Wüstenrot Stiftung mit 32 TEUR geförderte Fachpublikation „Back to the Future - Im Karussell der Diakonservierung" lag pünktlich zur Frankfurter Buchmesse und zum Europäischen Tag der Restaurierung am 13. Oktober 2019 vor.

6. Bildung & Vermittlung

Im Jahr 2019 fanden insgesamt 3.334 Veranstaltungen statt (VJ 4.974). Dieser Rückgang liegt vor allem in der konzeptionellen Straffung des Vermittlungsprogramms begründet.

Signifikante Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich in den Bereichen der Teilnehmerzahlen in öffentlichen Führungen (ca. +12 %) sowie im Bereich Kinderkurse (ca. +22 %) sowie im Bereich der Fortbildungen für Lehrer und Erzieher mit 46 Veranstaltungen (VJ 31). Mit 686 Besuchen von Schulen (VJ 697) und 277 von Kitas (VJ 266) sind die Programme zur ständigen Sammlung konstant stark gebucht. Im Jahr 2019 wurden vermehrt: Multiplikatoren angesprochen, sodass .sowohl das Angebot als auch die Buchung von Fortbildungen für Lehrer- und Erzieher stark zugenommen hat.

Die finanzielle Unterstützung für den Bereich „Kita" in Form einer halben wissenschaftlichen Stelle wurde von der Manns R. Neumann Stiftung auch in 2019 fortgeführt. Somit konnte die auf Projektbasis angestellte wissenschaftliche Mitarbeiterin den Aufbau und die Verstetigung des Kita-Programms weiter ausbauen.

7. Offentlichkeitsarbeit und Besucherservice

Der Besucherzuspruch zu den Online-Angeboten der Hamburger Kunsthalle zeigte sich 2019 in 583.489 Website-Besuchern. Auch die Zahlen der Social Media-Abonnenten stiegen im Vergleich zum Vorjahr mit 61 .576 bei Facebook (VJ 60.240), 56.200 bei Instagram (VJ 40.600) und 6.976 bei Twitter (VJ 6.245). Auf den Social Media-Kanälen Facebook, Instagram und Twitter postete die Hamburger Kunsthalle 150 Tage vor ihrem Jubiläum täglich eine von 150 Geschichten in Wort und Bild, die exklusiv für diese Verwendung und dieses Publikum entwickelt wurden.

Die Hamburger Kunsthalle erzielte im Jahr 2019 zu ihrem 150. Geburtstag eine weitreichende und äußerst positive Medienresonanz. Einen überragenden Anteil der Berichterstattung konnte das Museum rund um die Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag inklusive der Jubiläumsausstellung „Beständig. Kontrovers. Neu. Blicke auf 150 Jahre" vom 23. August bis 10. November 2019 für sich verzeichnen. Die starke Berichterstattung ab dem Sommer 2019 wurde zudem von den Vorankündigungen und den Ausstellungsberichten zu der Schau „Impressionismus. Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard" vom 7. November 2019 bis 1. März 2020 unterrrtauert und bis in das Jahr 2020 weitergetragen. Diverse Online- Veröffentlichungen sorgten bei beiden Projekten für hohe überregionale Reichweiten, die ebenso im klassischen Printbereich abgebildet werden konnten: Jeweils rund 70 - teils überregionale - Tages- und Wochenzeitungen von der Berliner Morgenpost und der tageszeitung über die Frankfurter Rundschau bis zur Abendzeitung München spannten einen Bogen über die ganze Bundesrepublik. Auf regionaler Ebene genossen die Ausstellungen

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ebenfalls ein starkes Medieninteresse. Allen voran sind hier die zahlreichen Beiträge im Hamburger Abendblatt, der WELT Hamburg oder der Hamburger Morgenpost zu nennen. Fachmagazine wie das art-Magazin und Arsprototo sowie die Publikumszeitschriften wie die TV-Programmbeilage Prisma oder das Stadtmagazin Szene Hamburg sorgten bei unterschiedlichen Mediennutzern für das Bekanntwerden der Ausstellungen.

Aber auch die Ausstellung zu „Heinrich Reinhold. Der Landschaft auf der Spur" vom 7. Dezember 2018 bis 10. März 2019 wurde aufmerksam von den Medien begleitet: Knapp über 40 Tages- und Wochenzeltungen sowie zehn Fach- und Publikumsmagazine ergänzten eine solide regionale Berichterstattung im Print- und Rundfunkbereich. Die Projekte zu den Gegenwartskünstlern Philippe Vandenberg. Kamikaze (16. November 2018 bis 24. Februar 2019) und zu KP Brehmer. Korrektur der Nationalfarben (29. März bis 23. Juni 2019) wurden von jeweils über 20 Tageszeitungen über die Grenzen der Metropolregion hinaus getragen und waren ebenso gut wie die Reinhold-Ausstellung in der regionalen Berichterstattung verbreitet. Reinhold und Vandenberg fanden zudem mit jeweils rund 10 Beiträgen in den Fach- und Publikumsmagazinen eine große Leserschaft.

Im Jahr 2019 konnte die Hamburger Kunsthalle zudem mit rund drei Dutzend Beiträgen im Radio und im Fernsehen zu ihren Ausstellungsprojekten eine beachtlich hohe Zahl an Zuschauern und Hörern über den Rundfunk erreichen.

8. Engagement und Partnerschaften

Die Hamburger Kunsthalle konnte auch 2019 auf die kontinuierliche Unterstützung der Freunde der Kunsthalle e. V. bauen. Im Bereich der Ankäufe waren die Campe'sche Historische Kunststiftung und die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen konstant bedeutende Partner.

Auch 2019 wurde die Fokussierung auf die Gewinnung von Stiftungen als Förderpartner der Hamburger Kunsthalle fortgeführt. Zu den fördernden Stiftungen 2019 zählten u. a. die Hubertus Wald Stiftung, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Körber-Stiftung, die Hanns R. Neumann Stiftung, die Martha Pulvermacher Stiftung und die Rudolf August Oetker Stiftung. Der gemeinnützige Verein „Malschule in der Kunsthalle" förderte den Bereich Bildung & Vermittlung an der Kunsthalle mit 75 TEUR.

Im Bereich des unternehmerischen Engagements an der Kunsthalle wurde die seit 2015 bestehende Partnerschaft mit der Deutschen Bank fortgesetzt. Zudem schloss die Hamburger Kunsthalle einen Kooperationsvertrag mit der Hamburger Sparkasse über die Jahre 2020 bis 2022, Fördersumme pro Jahr 100 TEUR.

Die Gewinnung von Mäzenen und Spenden von Privatpersonen wurde in enger Zusammenarbeit mit der FQrderstiftung Hamburger Kunsthalle gestärkt und so konnten in diesem Bereich 99 TEUR an Förderungen gewonnen werden. Zudem konnte ein Mäzen als privater Hauptförderer der Ausstellung „Impressionismus" gewonnen werden. Die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg sagte eine Förderung der 2020 stattfinden Ausstellung „Max Beckmann. Weiblich - Männlich" zu.

Die Hamburger Kunsthalle erhielt als Verbundpartner in dem multidisziplinären Forschungsvorhaben zur Maltechnik und den Künstlermaterialien des Expressionisten Emil Noldes im Zeitraum 2018 bis 2021 eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Zur Rettung der Lichtwark-Korrespondenz wurde zum 31. Oktober auch ein umfangreicher Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht. Das beantragte Fördervolumen betrug 443 TEUR.

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9. Veranstaltungen

Zusätzlichen zu den internen Veranstaltungen konnte im Bereich der Vermietung und Verpachtung ein breit gefächerter Kundenkreis erreicht werden. Neben gewohnten Veranstaltungen wie Jahrespressekonferenzen, Produktvorstellungen, Firmen-Events und Weihnachtsfeiern konnten auch neue Formate realisiert werden. Ebenfalls diente die Kunsthalle in diesem Jahr wieder als Motivstätte für verschiedene Film- und Werbedrehs, darunter die Ferseh- Produktion "Tage des letzten Schnees".

Des Weiteren konnten wieder viele Kooperationsveranstaltungen umgesetzt werden. Zu den Partnern zählten u.a. der NDR, ARTE, die Hamburger Klimawoche, die Freunde der ZEIT, das Hamburger Abendblatt, die Universität Hamburg, die HASPA, die Hamburger Autorenvereinigung und die Hannelore und Helmut Greve Stiftung für Kultur und Wissenschaften. Auch wurden die Kooperationsveranstaltungen der "Bildbeschreibungen" mit dem Literaturhaus e.V. erfolgreich fortgesetzt.

Personal

Die Hamburger.Kunsthalle hat zum Zeitpunkt der Errichtung der Stiftung am 1. Januar 1999 einen Personalbestand von 61,6 Stellen übernommen. Der Personalbestand (ohne Studentische Hilfskräfte und Beschäftigte in Drittmittel-Projekten) per 31. Dezember 2019 betrug 78,5 Vollzeit-Stellen. Gegenüber 2018 ist der Personalaufwand (ohne Rückstellungen für Urlaub, Überstunden, Leistungsentgelt und Pensionsverpflichtungen) um 227 TEUR auf 5.599 TEUR gestiegen. Der Anstieg resultiert aus der Tarifanhebung und dem Anstieg der Vollzeitbeschäftigten sowie höheren Zuführungen zu Personalrückstellungen. Diese im Wirtschaftsplan 2019 prognostizierten Personalkosten sind trotz Tarifsteigerung im April 2019 um 51 TEUR u ntersch ritten worden. Grund hier waren Vakanzen, wie Z.B. die der Direktorenposition.

Die Zuführung zur Rückstellung für Versorgungsleistungen für Mitarbeiter, die nicht von einer Garantie der FHH abgedeckt sind, beträgt 53 TEUR, was die Gewinn- und Verlustrechnung in dieser Höhe belastet. Der Anteil der gesamten Personalaufwendungen an den Gesamtaufwendungen der Kunsthalle beträgt wie im Vorjahr 26 %.

IV. Geschäftsverlauf 2019

1. Besuchszahlen

Mit ihren Ausstellungen und Veranstaltungen konnte die Hamburger Kunsthalle im Berichtsjahr 2019 insgesamt 372.956 Besuche verzeichnen. Im Vorjahr wurden insgesamt 309.874 Besuche in den Ausstellungsräumen gezählt, sodass eine Steigerung um 20 % erreicht wurde. Dies ist vor allem auf den großen Publikumszuspruch am Jubiläumswochenende zurückzuführen, an dem 31.937 Besucher erfasst wurden.

Von den Gesamtbesuchern waren 44.716 Kinder und Jugendliche (VJ 43.964). Da am Jubiläumswochenende jedoch keine Differenzierung nach Besuchergruppen vorgenommen wurde, liegt die tatsächliche Zahl von Kindern und Jugendlichen etwas höher. Auch der freie Eintritt am Tag der Reformation hatte mit 12.804 Besuchern erneut einen positiven Effekt. Analog zu den Ausstellungseröffnungen von „Impressionismus" und „Goya, Fragonard, Tiepolo" war im November (35.875) und Dezember (34.090) ein erhöhter Besucherzuspruch zu registrieren. In den Monaten Januar bis April sind 32.398 weniger Besucher in die Kunsthalle

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gekommen, als prognostiziert. Besonders zu Beginn des Jahres konnte die große Winterausstellung zu Philippe Vandenberg nicht die prognostizierten Besucherzahlen erzielen. Die darauf folgenden Ausstellungen „KP.Brehmer" und „Hamburger Schule" konnten nur ein begrenztes regionales Interesse hervorrufen und diesen Trend nur in geringem Maße kompensieren.. Dieser Besucherrückgang in der ersten Jahreshälfte hat maßgeblich zu Mindereinnahmen aus dem Museumsbetrieb von 670 TEUR gegenüber dem Wirtschaftsplan 2019 geführt. Eine Neubewertung der strukturellen Zusammensetzung des Publikums hat darüber hinaus ergeben, dass ein Rückgang des zahlenden Publikums in den ersten Monaten zu verzeichnen war und der erwartete Durchschnittsertös auf ca. 7,5 EUR (ursprünglich 8,0 EUR im Wirtschaftsplan) gesunken ist.

2. Ertragslage

In den Umsatzerlösen der Kunsthalle sind die Erlöse aus Museumsbetrieb, Museumsshop, Vermietung und Verpachtung, sonstige Dienstleistungserlöse, sonstige Erlöse erfasst. Mit 3.475 TEUR haben sich die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 47 TEUR verringert. Die Erlöse aus dem Museumsbetrieb sind dabei um 107 TEUR auf 2.510 TEUR durch Steigerungen der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr und eine Erhöhung der Eintrittspreise angestiegen, während alle übrigen Bereiche rückläufig waren.

Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfassten Drittmittel erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 329 TEUR auf 1.795 TEUR durch große Ausstellungsförderungen (z. B. 120 TEUR der Freunde der Kunsthalle fürjmpressionismus", 100 TEUR der Körber Stiftung für „Mein Blick", jeweils 75 TEUR der Hubertus-Wald-Stiftung für „Hamburger Schule" und „Beständig. Kontrovers. Neu" sowie 65 TEUR der Rudolf-August Oetker-Stiftung für „Goya, Fragonard, Tiepolo") und Abschlüsse drittmittelfinanzierter Projekte aus Vorjahren. Aufgrund des Jubiläumsjahres der Hamburger Kunsthalle konnten zudem vermehrt Förderer für diverse Projekte akquiriert werden. Die Sachspenden belaufen sich auf 1.752 TEUR (VJ 1.839 TEUR).

Die Stiftung ist auf regelmäßige Zuschüsse der Freien und Hansestadt Hamburg angewiesen. Im Geschäftsjahr 2019 erhielt die Hamburger Kunsthalle Zuwendungen der FHH in Höhe von 17.616 TEUR (VJ 12.866 TEUR). Darin enthalten sind Zuwendungen für den laufenden Betrieb des Hauses, die Gebäudemieten, die Zuwendung zum Ausgleich des negativen Eigenkapitals und die Gewährleistungen für Pensions- sowie Urlaubs- und Uberstundenrückstellungen. Der Betriebskostenzuschuss beträgt 15.094 TEUR, während Sonderförderungen 1.062 TEUR, Zuwendungen für Versorgungsleistungen 260 TEUR und Gewährleistungen 1.199 TEUR ausmachen. Die Steigerung der Zuwendungen um 4.750 TEUR resultiert neben einer Erhöhung der Zuwendung für Betriebskosten und Mieten insbesondere auf einer Zuwendung für den Ausgleich des negativen Eigenkapitals. •

Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 291 TEUR auf 6.196 TEUR gestiegen. Die Aufwendungen für den Museumsbetrieb haben sich aufgrund von gestiegenen Bewachungskosten und hohen Leihgebühren für die „lmpressionismus"-Ausstellung um 402 TEUR auf 4.050 TEUR erhöht. Durch die Bauprojekte Einbruchmeldeanlage und energetische Sanierung der Klimatechnik in der Galerie der Gegenwart sind die Kosten für Instandhaltung und Wartung um 50 TEUR gestiegen. Der sonstige betriebliche Aufwand ist durch die Anhebung der Mieten im Zuge des MYM und höhere Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing insbesondere durch das Jubiläum angestiegen.

Unter Einrechnung des Finanz- und Steuerergebnisses ergibt sich zum 31. Dezember 2019 ein Jahresüberschuss von 2.419 TEUR. Der Verlustvortrag der Vorjahre in Höhe von 2.418 TEUR konnte somit ausgeglichen werden.

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Den laufenden Aufwendungen der Kunsthalle von 17.906 TEUR ohne Gebäudemieten, da diese zweckgebunden vollständig erstattet werden, stehen 2019 rund 8.198 TEUR Erträge gegenüber, die nicht von der öffentlichen Hand stammen. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad der Aufwendungen von 46% (im Vorjahr 51%). Unter Einrechnung der Mietaufwendungen in Höhe von 5.475 TEUR beträgt der Kostendeckungsgrad rund 35% (im Vorjahr 38%).

3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöht sich um rund 3.685 TEUR auf 54.459 TEUR. Der Wert des Anlagevermögens ist um 2.057 TEUR auf 42.876 TEUR gestiegen. Dies ist vor allem auf diverse Werkzuwendungen durch Sachspenden zurückzuführen.

Das Treuhandvermögen der Fischer & Jappe Stiftung in Höhe von 350 TEUR ist durch die Stiftungsauflösung in das'Anlagevermögen der Hamburger Kunsthalle übergegangen. Trotz der Ankäufe von der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK) sinkt das Treuhandvermögen deshalb um 247 TEUR auf 1.227.489 TEUR.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich von 7.000 TEUR um 2.543 TEUR auf 9.542 TEUR erhöht, was im Wesentlichen auf eine erhöhte Garantieerklärung der FHH für die Pensionen zurückzuführen ist.

4. Finanzlage

Mit dem Jahresüberschuss von 2.419 TEUR wird das negative Eigenkapital der Vorjahre ausgeglichen. Entsprechend dem Anlagevermögen ist auch der Sonderposten für die Erfassung der Zuwendungen für diese Anschaffungen um 1.786 TEUR angestiegen. Die Pensionsrückstellungen stiegen um 1.042 TEUR aufgrund des geringeren Abzinsungs- zinssatzes.

Die Verbindlichkeiten haben sich um 695 TEUR auf 4.361 TEUR erhöht. Dabei sind die Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten zweckgebundenen Drittmitteln von 722 TEUR in 2018 auf 1.259 TEUR in 2019 aufgrund von diversen noch anstehenden Bauprojekten und Ausstellungen gestiegen. Diese Verbindlichkeiten entstehen in dem Moment, in dem zweckgebundene Spenden, Drittmittel oder Zuwendungen die Kunsthalle erreichen und noch keinem Verwendungszweck zugeführt worden sind.

Die langfristigen Fremdmittel, bestehend aus den Sonderposten für Zuschüsse und den langfristigen Verbindlichkeiten, haben einen Anteil an der Bilanzsumme von 91,0.%. Das langfristige Vermögen der Stiftung ist nahezu vollständig durch langfristige Mittel gedeckt. Es besteht am Bilanzstichtag eine Unterdeckung von 449 TEUR.

V. Chancen und RjsLken der künfti(ienJ=ntwicklunfl

Um auch zukünftig den Stiftungsauftrag angemessen erfüllen zu können, bleibt die Stiftung dauerhaft auf Zuschüsse der FHH angewiesen. Durch die Gewährträgerhaftung der Freien und Hansestadt Hamburg gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes ist der Fortbestand der Stiftung gewährleistet.

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Die BKM hat mit einer außerplanmäßigen Zuwendung in Höhe von 2.418 TEUR dafür gesorgt, dass der Verlustvortrag der Vorjahre ausgeglichen werden konnte. Die Liquidität wurde durch einen Kontokorrentrahmen der Kasse. Hamburg der FHH sichergestellt.

Für das Geschäftsjahr 2020 sind sehr publikumswirksame Ausstellungen geplant und realisiert worden, die zu außerordentlich hohen Besucherzahlen in den Monaten Januar und Februar geführt haben. Bis Ende Februar 2020 besuchten bereits 90.858 Personen die Hamburger Kunsthalle (Vergleich Ende Februar 2019: 46.046 Personen).

In Reaktion auf das Corona-Virus konnte die Ausstellungen zu „Max Beckmann" in den Herbst 2020 und „Raffael" sowie „Serien" auf das Frühjahr 2021 verschoben werden. Weitere Anpassungen im Ausstellungsprogramm werden derzeit geprüft.

Die energetische Sanierung der Klimatechnik in der Galerie der Gegenwart, die 2018 gestartet und in 2019 größtenteils abgeschlossen wurde, sorgt für signifikante Energieeinsparungen. Mit der Sprinkenhof Gmbh werden intensive Gespräche geführt, inwiefern nun auch alle anderen Gebäudeabschnitte entsprechend saniert werden können. Das Mieter-Vermieter-Modell und die vorgesehenen Bundesmittel versprechen in diesem Kontext eine positive Zukunftsentwicklung.

Die begonnenen Marketingmaßnahmen werden auch in 2020 weiterhin forciert und insbesondere die internationale Präsenz und die überregionale Tourismusansprache sollen ausgebaut werden.

Weitere zentrale Aufgabe der Hamburger Kunsthalle ist die Weiterentwicklung ihrer Sammlungen sowie deren Beforschung, Bewahrung und Vermittlung. Diese Aufgaben wird das Haus 2020 auch unter den Bedingungen der durch die Ausbreitung des Corona-Virus bedingten Krise in allen seinen Abteilungen auf höchstem Niveau verfolgen.

Die strategische Entwicklung der Sammlungen ist'das vorrangige Ziel der Kunsthalle und soll in allen Epochen gleichermaßen vorangetrieben werden: Für die Alten Meister, das 19. Jahrhundert und die Klassische Moderne wird die gezielte Stimulierung von Schenkungen und Stiftungen Vorrang haben, in der Kunst der Gegenwart die enge Zusammenarbeit mit Künstlern.

Bei Ankäufen muss sich die Kunsthalle in einem Feld hochpreisiger Auktionsergebnisse behaupten, . hier soll die bestehende gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und den Freunden der Hamburger Kunsthalle helfen, neue Förderquellen zu akquirieren und durch Bildung von Konsortien von Förderen auch Werke im Millionenbereich für die Sammlungen zu sichern. Ziel ist dabei vorrangig, die Kernsammlungen weiter zu stärken, dabei aber Sammlungsränder für eine weitere Entwicklung im Auge zu behalten. Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Sammlern und Galerien soll weiterbetrieben werden, begleitet von einem behutsamen Abbau der vielen Dauerleihgaben im Hause. Vorrang hat die Entwicklung der eigenen Sammlungen.

Internationale Kooperationen werden in allen Bereichen weiter betrieben'. Programmatisch steht dafür im Bereich der Ausstellungen die gemeinsame Entwicklung der Ausstellung „Giorgio de Chirico. Magische Wirklichkeit", die in Zusammenarbeit mit den Musees d'Orsay et de l'Orangerie realisiert wird. In Vorbereitung befinden sich darüber hinaus die Ausstellungen zu Toyen (Kooperation mit der Narodni Gallery Nationalgalerie Prag und dem tVlusee d'Art moderne de la ville de Paris) und William Blake (Kooperation mit dem Fitzwilliam Museum in Cambridge).

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Ausgebaut werden soll die forscherische Tätigkeit des Hauses. Neben der wissenschaftlichen Bearbeitung der Sammlungskompendien soll die Zusammenarbeit mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg verstärkt werden, etwa bei Ausstellungsprojekten. 2020 wird der Tagungsband zu der Tagung Werner Hofmann fertiggestellt werden.

An die bisherige Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit zu Max Beckmann - aktuell die Ausstellung „Max Beckmann. weiblich-männlich" - knüpft sich künftig auch eine intensive Forschungsarbeit: So wird ab Januar 2021 das neu erstellte digitale Werkverzeichnis der Gemälde Beckmanns an der Hamburger Kunsthalle angesiedelt sein, verbunden mit einem international besetzten Symposium. Beides geschieht in Kooperation mit der Kaldewei Kulturstiftung, Ahlen, welche die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen wird.

Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt in einer neuen Nutzung der Galerie der Gegenwart von Oswald Mathias Ungers als Ort für koltaborative Projekte der Gegenwartskunst.

Der beschrittene Weg der partizipativen Einbindung des Publikums wird weiterentwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den für die Projekte in der Galerie der Gegenwart beauftragten Künstlern durchgeführt. Dabei soll die Genese eines Kunstwerkes von der Arbeit im Atelier bis zum „Leben" des Werkes in der Galerie Teil des Projekts sein. Produktion, Interpretation und Betrachtung sollen sich gegenseitig befruchten und stiften eine trianguläre Beziehung zwischen Museum, Künstler und Gesellschaft.

Der Ausbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epidemie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse der COVID-19-Pandemie und die hieraus resultierenden Allgemeinverfügungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die Stiftung gravierende Auswirkungen zur Folge. Das Museum war vom 14. März 2020 bis 6.Mai 2020 geschlossen. Unklar ist derzeit wie sich der Besucherzuspruch unter den Vorgaben der Covid-19-Eindämmungsverordnung entwickeln wird. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Museumsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Der Vorstand der Stiftung hat erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlösrückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verlässliche Aussage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich. Aufgrund der Gewährträgerhaftung ist eine Weiterführung der Stiftung aber nicht gefährdet.

VI. Ausblick

Im Wirtschaftsplan 2020 ist mit 390.000 Besuchern geplant worden, was einer Steigerung von 10.000 Besuchern gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit den Werten von 2019 befindet sich die Kunsthatle unter den am meisten besuchten Kunstmuseen in Deutschland. Die Corona- bedingte knapp zweimonatige Schließung sorgt jedoch dafür, dass die prognostizierten Besucherzahlen vermutlich nicht mehr erreicht werden können. Die Hamburger Kunsthalle hat daher die Besuchererwartung für 2020 deutlich reduziert.

Die Museumsschließung ermöglichte es, den Fokus auf Baumaßnahmen zu verlagern, die verstärkt angegangen wurden. Ohne Publikumsverkehr konnten Raumneugestaltungen und Instandhaltungsarbeiten effektiv umgesetzt werden. Dadurch wurde es auch möglich, das eigene Personal während der Schließzeit vollumfänglich weiter zu beschäftigen.

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Hamburger Kunsthalle-Stiftung des öffentlichen Rechts -

Anlage l

Die Zuwendungen der FHH sind mit 14.580 TEUR angesetzt und setzen sich aus dem Betriebskostenzuschuss (13.354 TEUR), der Sonderförderung für Projekte und Ausstellungen (976 TEUR) und den Versorgungsleistungen (250 TEUR) zusammen. Im Wirtschaftsplan ist ein Jahresüberschuss von 2 TEUR vorgesehen.

Die Ergebnisentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheblich negativ beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose (ausgeglichenes Jahresergebnis) abweichen wird. Die Dauer und Intensität der aktuellen Maßnahmen sind zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehbar.

Hamburg, den 13. Mai 2020

Hamburger^Kunsthalle Stiftung^Tfe^itlichen Rechts /, ^ Prof. Dr. Alexander Klar No'rbert Kölle Direktor Kaufmännischer Geschäftsführer

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41 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Jahresabschluss

42 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

43 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 44

Hamburger Kunsthalle - Stiftung des Sffcnülchen Rechts -, Hamburg

Bflanz zum 31. Dezember 2019

Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezmbcr 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31.DczEmbn-2018

A. Antflgevennogen A. Eigenkapitat

L Immateriene Vermögensgegenstsmde L Stiftuagskapital 0.51 0.51 Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und IL Mirtelvortrag -2.418.216^1 -2.418.216^1 Werte sowie Lizeiuen an solchen Rechten und Werten 780.383.33 674.697,30 m. Nicht durch Eigenkapital pedeckter Fehlbetrag 0.00 2.418.215,80 IV. Jahrcsüberschuss 2.418.709.97 494.17 o.oo 0.00 H. Sachanlagen l. Mietercinbauten 14.543.493,00 14.903.944.00 2. Sammlungsgegenst&ndc 25.934.S46.26 24.059.198.75 B. Sonderposten fiir Zuschüssc zum AnlagevcrmSgcn und Spenden 3. Technische Anlagen und Maschinen 284.845.00 217.847.00 l. Sammluagsgegenstände 25.708.011.87 23.832.264.36 4. Andere Anlagen. Betriebs-und Geschafls- 2. Sonstiges Aulagevermögea 15.954.374.89 41.662.386.76 16.043.301.95 39.875.566.31 887.335,36 951.836.68 5. Geleistete AwTnhlnnpen und Ajdflßen. iiu Bflu 444.218,61 42.094.838.23 10.421.71 40.143.248,14 C. Rudutdlimgen HL Finanzanlagen 1.000.00 1.000.00 I. Rückstßllungen für Pensionen 7.172.507.00 6.831.427,00 42.876.221.56 40.818.945.44 2. SteuariicksleUungcn 0.00 0.00 3. Sonstige Rucks tellungen 561.261,23 8.433.768.23 401.464,58 7.232.891,58 B. UmlaufvermBgCD L Waren 166.243.42 83.216.28 D. Verbindlichkeiten IL Forderungen und sonstige VermSgensgegenstände l. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen L033.t83.38 919.732.70 l. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 510.4H,gO 375.420,46 2. Verbindlichkeiten gegenüber der 2. Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg 8.405.112,65 6.544.785.47 Freien und Hansestadt Hamburg 1.841.191.20 1.859.798.99 3. Sonstige Vcnnögensgegenstände 626.969.79 9.542.494.24 79.709.45 6.999.91538 3. Vcrbindüchkcitcn aus noch nicht verwendeten zwcck- gebundenen Drittmitldn 1.258.999.61 722.006.22 HL Kflssenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.664.413,01 401.8U;U 4. Sonsdge VcrbüidUchkeiten 226.4t4.34 163.611.90 11.373.150.67 7.484.942.77 4.360.558.53 3.665.149.81

C. RcchnuDgsabgreozungsposten 209.885.46 51.503.6951.503,69 E. Rechnungsabgrenzungspostcn 2.050.00 0.00

D. Nicht durch Eigenknpital gedeckter Fehlbctrag 0.00 2.418.215.80

54.459.257.69 50.773.607.70 54.459.257,69 50.773.607.70 noch Anlage5

Treuhandbilanz zum 31. Dezember 2018

Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31.Dczmiter20I8 EUR

TreuhandvermBgen 1.227.488.846J5 1.227.735.746.25 Treuhandverbmdlichkutea 1.227.488.846.25 1.227.735.746.25 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

45 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Hnmburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Gewinn- uud Verlustreclmung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR EUR

l. Umsatzerlöse 3.475.391,36 3.522.781,46

2. Sonstige betriebliche Erträge 19.850.828,64 15.437.134,42

3. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe 209.638,46 280.899,25 b) Aufwendungen fllr bezogene Leistungen 5.986.052,20 6.195.690,66 5.623.672,93 5.904.572,18

4. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 4.652.090,08 4.335.459,17 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen fiir Altersversorgung und für Unterstützung 1.367.086,39 6.019.176,47 852.700,01 5.188.159,18

5. Absclireibungen auf immaterielle Vermögens- gegenstände des Aiilagevermögens und Sachanlagen 701.674,37 694.243,34

6. Sons.tige betriebliche Aufwendungen 7.170.551,32 6.631.110,95

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 139,00 0,00

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 799.062,00 675.378,00

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 21.494,21 26.440,96

10. Ergebnis nach Steuern/ Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2.418.709,97 -159.988,73

11. Mittelvortrag aus dem Vorjahr -2.418.216,31 -2.258.227,58

12. Mittelvortrag 493,66 -2.418.216,31

46 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

47 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Hamburger Kunsthalle -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeines

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung werden gemäß § 15 Abs. 2 HmbMuStG nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB für große Kapi- talgesellschaften sowie nach den ergänzenden Regelungen des HmbMuStG aufgestellt. Hierbei wurde in Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HGB unter Gliederungspunkt A.II. Sachanlagen die Aktivposten "Mietereinbauten" und "Sammlungsgegenstände" und auf der Passivseite der Posten "Sonderposten, für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden" hinzugefügt.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HGB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Grundsätze der Bilanzierune und Bewertung

Die Bewertung von Sammlungsgegenständen erfolgt im Falle einer Sachspende auf Ba- sis des geschätzten Verkehrswertes, ansonsten zu Anschaffungskosten. Sammlungsge- genstände werden nicht abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände und die übrigen Sachanlagen, die der Abnutzung unterliegen, werden mit den Anschaffüngskosten bzw. Herstellungskosten bewertet und um die planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nuteungsdauer entsprechende lineare Abschreibung abgeschrieben.

Die Immateriellen Vermögensgegenstände werden über 3 Jahre für die Software und 40 Jahre für das Ektachrome abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Bauten auf frem- den Grundstücken, Mietereinbauten und technische Anlagen werden linear über 25 Jah- re verteilt.

Geringwertige Anlagegüter bis zu EUR 150 werden im Jahr der Anschaffung voll abge- schrieben und als Abgang behandelt. Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 150,00 und EUR 1.000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebil- det worden, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

In Höhe der für die aktivierten Anschaffungskosten erhaltenen Zuschüsse und Spenden passiviert die Kunsthalle gleichzeitig einen "Sonderposten für Zuschüsse zum Anlage- vermögen und Spenden", untergliedert in "Sammlungsgegenstände" und "Sonstiges An- lagevermögen" und neutralisiert so den Ertragseffekt der Zuwendungen und Spenden in der Gewinn- und Verlustrechnung. In Höhe der Abschreibungen auf das erworbene sonstige Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam aufgelöst. Die Auflö- sung wird in der Position „Sonstige betriebliche Erträge" erfasst. Der Sonderposten für

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"Sammlungsgegenstände" spiegelt den langfristigen Mittelerhalt wider und würde nur. kn Fall einer Veräußemng der Sammlungsgegenstände aufgelöst werden.

Anschaffungen, die aus dem das Sammlungsvermögen betreffende Investitionszu- Schüsse der FHH getätigt werden, werden als für die FHH verwaltetes Treuhandvermö- gen erfasst und bilden kein Eigentum der Stiftung. Als Gegenposten wird in der Treu- handbilanz in Höhe des Zugangs eine Herausgabeverpflichtung gegenüber der FHH passiviert. Gleiches erfolgt für die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, die Hege- wisch-Stiftung, die Sohst-Stiftung und die Montblanc-Stiftung.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Die Vorräte sind mit den fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. den niedrigeren Marktpreisen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Darüber hinaus wurden Bewertungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert bilanziert. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bilanziert.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Aufwand des folgenden Geschäftsjahres sind.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendig ist.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach der Anwartschaftsbar- wertmethode (prqjected unit credit method). Biometrische Rechnungsgrundlage ist die Richttafel 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses im 10-Jahresdurchschnitt von 2,71 % p.a. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages nach § 253 Abs. 6 HGB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahres-Durchschnitt von 1,97 % p.a. angewendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HOB, dass bei langfris- tig fälligen Verpflichtungen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszuge- hen ist, wurde in Anspruch genommen. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdy- namik von 2,00 % p.a. und eine Rentendynamik des Ruhegeldes von 1,0 % p.a. sowie eine Fluktuationsannahme von 0% p.a. zugrunde.

Die Bewertung der übrigen Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB haben sich nicht ergeben.

Die Stiftung hat ein Stiftungskapital von € 0,51 und ist dauerhaft auf Zuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die satzungsmäßigen Zwecke nicht erfüllen könnte. Diese Finanzierung ist in § 4 Abs. l des Hamburgischen Museumsstif- tungsgesetzes festgelegt. Für die Verbindlichkeiten der Stiftung haftet gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes neben dem Vermögen der Stiftung die FHH

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als Gewährträgerin unbeschränkt (Gewährträgerhaftung). Solange die Gewährträgerhaf- fing fortbesteht, sind bestandgefährdende Risiken hieraus für die Stiftung nicht erkenn- bar,

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespie- gel (siehe Anlage zum Anhang) ersichtlich.

Im Zuge der Stiftungserrichtung wurde dem Museum die Betriebs- und Geschäftsaus- stattung gemäß § 3 Abs. l HmbMuStG als Stiftungsvermögen zugeführt. Die Bewer- tung erfolgt mit dem Erinnerungswert von DM 1,00 (EUR 0,51). Die vorhandenen Sammlungsgegenstände werden im Museum treuhänderisch verwaltet. Der zugrunde- liegende Überlassungsvertrag ist rechtswirksam. Die vorab festgelegten Nutzungsent- gelte werden durch eine Erhöhung des jährlichen Zuwendungsbetrages ausgeglichen.

Vorräte

Der Bestand, der von der Hamburger Kunsthalle hergestellten Kataloge, die in den Folgejahren noch verkauft werden können, wurde im Umlaufvermögen aktiviert.

Forderungen und_sonstige Vermögenseegenstände

Die Forderungen gegen die FHH beinhalten im Wesentlichen eine Forderung aus einem Anspruch aus Garantiezusagen für Pensionslasten einschließlich aus Garantiezusagen für Überstundenlasten und von Urlaubsrückstellung von T€ 7.401. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme der Rückgriffsforderung gegen- über der FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (T€ 7.108) alle Restlaufzeiten von unter einem Jahr.

Sonderposten furZuschüsse_zym Anlagevermögen und Spenden

Im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden sind die Zu- Wendungen und Spenden eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Posten wird periodisch in Höhe der anfallenden Abschreibungen aufgelöst. In Bezug auf die Sammlungsgegenstände erfolgt die Auflösung nur im Fall einer Veräußerung der Sammlungsgegenstände.

Rückstelluneen für Pensionen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Neuregelung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäfts- Jahren zu Grunde gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HOB beträgt T€ 970.

50 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Sonstige Rückstellungen

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen von T€ 561 (Vj. T€ 401) setzen sich im Wesentlichen aus Urlaubs- und Uberstunden- rückstellungen (T€ 293) und den Rückstellungen für Prämien und Leistungsentgelte (T€ 223) sowie aus Rückstellungen für Abschlussprüfungen (T€ 35) zusammen.

Verbindlichkeiten

Gesamt- Davon Restlaufzeit betrag unter über über l Jahr l Jahr 5 Jahre T€ T€ T€ T€

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.034 920 0,00 0,00 Vorjahr: 920 920 0,00 0,00

3. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 1.841 1.841 0,00 0,00 Vorjahr: 1.860 1.860 0,00 0,00

4. Verbindlichkeiten aus nicht verwendeten Drittmitteln 1.259 1.259 0,00 0,00 Vorjahr: 722 722 0,00 0,00

5. Sonstige Verbindlichkeiten 226 226 0,00 0,00 Vorjahr: 164 164 0,00 0,00

Summe 4.360 4.360 0,00 0,00

Vorjahr: 3.665 3.665 0,00 0,00

Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Steuern T€ 93 (i. Vj. T€ 84). Verbindlichkeiten im Rahmen der Sozialen Sicherheiten betragen T€ 2 (LVjT€2).

Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten i

Die seit dem l. Januar 1999 aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg erworbe- nen Sammlungsgegenstände werden unter der Bilanz als Treuhandvermögen zu An- schaffungskosten ausgewiesen. In Höhe des Treuhandvermögens wird eine Treuhand- Verbindlichkeit als Herausgabepflicht gegen die Freie und Hansestadt Hamburg bilan- ziert.

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Auf Grund der Übernahme der Inventurdaten laut Eröffnungsbilanz der Freien und Hansestadt Hamburg per l. Januar 2006 befinden sich in der Hamburger Kunsthalle 323.907 Objekte, die mit insgesamt € 1.309,9 Mio im Jahresabschluss 2006 erstmals er- fasst wurden. Im Jahr 2009 wurde auf Grund einer Stichprobeninventur dieser Wert um insgesamt T€ 101,9. nach unten korrigiert. Das Treuhandvermögen weist in 2019 eine Summe von insgesamt € 1.227,4 aus. Ein Uberlassungsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Stiftung trat zum l. Oktober 2013 in Kraft.

Neben dem im Eigentum der Stiftung befindlichen Anlagevermögen verwaltet die Stif- tung die Sammlungsgegenstände, die aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert und der Hamburger Kunsthalle als Dauerleihgaben zur Verfügung stehen so- wie von anderen Stiftungen der Kunsthalle zur Verfügung gestellt werden.

31.12.2019 31.12.2018 T€ T€

Treuhandvermögen der Freien und Hansestadt Hamburg 1.211.186 l .211.186

Treuhandvermögen der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen 15.102 14.999

Treuhandvermögen der "Hegewisch-Stiftung in der Hamburger Kunsthalle" 500 500

Treuhandvermögen der "Elisabeth und Gerhard Sahst Stiftung in der Hamburger Kunsthalle" 495 495 Treuhandvermögen der "Montblanc-Stiftung" 205 205

Treuhandvermögen der "Fischer & Jappe Stiftung" 0 350

1.227.489 1.227.736

In Höhe des Treuhandvermögens besteht eine Herausgabepflicht gegen die Treugeber als Treuhandverbindlichkeit. Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten werden unter der Bilanz in jeweils einer Summe ausgewiesen. Das Treuhandvermögen der Fischer & Jappe Stiftung ist durch die Stiftungsauflösung in das Anlagevermögen der Hamburger Kunsthalle übergegangen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von insgesamt T€ 3.475 (i. Vj. T€ 3.523) setzen sich im Wesentlichen zusammen aus vereinnahmten Eintrittsgeldern, Erlösen aus Kursen und Führungen so- wie aus Erlösen aus Vermietung und Verpachtung.

52 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge gliedern sich wie folgt auf: T6 Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 17.',616 Spenden und Drittmittel (ohne Sponsoring) 3.,582 Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 687 Zufühmng zum Sonderposten für Investitionszuschüsse -2.474 Übrige sonstige betriebliche Erträge 440 19.,851

Penodenfremde Aufwendungen und Erträge

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erträge von T€ 16 (i. Vj. T€ 21) und Aufwendungen in Höhe von T€ 47 (i. Vj. T€ 99) ausgewiesen.

Aufwendungen für Altersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung ent- halten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von T€ 244 (Vorjahr: T€ 237).

Zinsen und ähnliche Aufwehdungen/Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Der Zinsaufwand enthält Zinsenaufwendungen aus Abzinsung von Pensionsrückstel- lungen in Höhe von T€ 799 (Vorjahr: T€ 675).

V. Sonstige Angaben

Abschlusspmferhonorare

Die Abschlussprüferhonorare umfassen Leistungen zur Abschlussprüfung in Höhe von T€ 25 (i. Vj. T€ 30).

Mitarbeiter , ;

Die Hamburger Kunsthalle beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 im Durchschnitt 123 (i. Vj. 122) Mitarbeiter. Davon waren durchschnittlich 60 Mitarbeiter Teilzeitbeschäf- tigte (i. Vj. 64) und 64 Vollzeitbeschäfiügte (i. Vj. 58). Zudem beschäftigt die Kunsthal- le wie im Vorjahr zwei Vorstände. Ohne studentische Hilfskräfte und Beschäftigte in Drittmittel-Projekten beträgt das Vollzeitäquivalent 78,50 zum 31.12.2019.

53 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

13

Angaben zu den Organen der Stiftung Stiftungsrat

SENATOR DR. CARSTEN BROSDA, Hamburg Behörde für Kultur und Medien —Vorsitzender des Stiftungsrats—

HANS HEINRICH BETHGE, Hamburg Amtsleiter in der Behörde für Kultur und Medien —Stellvertretender Vorsitzender-

PROF. DR. WULF HERZOGENRATH, Bremen —Direktor em. Kunsthalle Bremen—

JÖRG GÜNTHER, Hamburg —Personalratsvorskzender Hamburger Kunsthalle—

DR. EKKEHARD W. NÜMANN, Hamburg -Notar und Vorsitzender der Freunde der Hamburger Kunsthalle e.V.-

PROF. MANUELA ROUSSEAU, Hamburg —BeiersdorfAG—

DR. MATTHIAS WOISIN, Hamburg —Abteilungsleiter im Amt Haushalt und Aufgabenplanung der Finanzbehörde-

DR. NINA ZIMMER, Bern —Direktorin Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee-

Dem Stiftungsrat wurden keine Bezüge gewährt.

Vorstand

PROF. DR. CHmSTOPH MARTIN VOGTHERR, Berlin -Direktor- (bis 28. Februar 2019)

PROF. DR. ALEXANDER KLAR, Hamburg -Direktor- (ab l. August 2019)

NORBERT KÖLLE, Hamburg —Kfm. Geschäftsführer—

Auf die Angabe der Bezüge des Vorstandes der Stiftung wurde gemäß § 286 Abs. 4 HOB verzichtet.

Vorschlag für den Beschluss über die Verwendung des Ergebnisses

Der Jahresüberschuss 2019 von T€ 2.419 wird vorgetragen.

54 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Anlage II 14

Vorgänge von besonderer Bedeutunp nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Ausbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf den Lagebe- rieht.

Konzemzueehörigkeit

Die Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg, wird in den Konzernabschluss der Freie und Hansestadt Hamburg einbezogen, der auf der Internet- seite der Freie und Hansestadt Hamburg veröffentlicht wird.

Hamburg, den 13. Mai 2020

Hamburger Kunsthalle - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Prof. Dr. Alexander Klar Norbert Kölle Direktor Kaufmännischer Geschäftsführer

55 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Entwicklung des Anlagevermögens

56 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

57 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 58

Hamburger Kunsthalle, -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Entwicklung des Anlagevermogens zum 31. Dezember 2019

AnschafEüngs- oderHersteIlungskosten kumulierte Abschreibungen Buchwerte

1.1.2019 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 31.12.2018 BUS. EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR. EUR EUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände l. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen R&chten und Werten 1.081.234.74 135.810,59 0,00 1.217.04533 406.537,44 30.124.56 0.00 436.662,00 780.383.33 674.697.30

H. Sadunlagai l. Mietereinbauten 16.339.446,64 0.00 0,00 0,00 16.339.446,64 1.435.502,64 360.451,00 0.00 1.795.953,64 I4.S43.493.00 14.903.944.00 2. Sammlungsgegenstände 24.059.198,75 1.875.747,51 0.00 0.00 25.934.946,26 0.00 0,00 0.00 0,00 25.934.946,26 24.059.198.75 3. Technische Anlagen und Maschinen 480.858,51 88.056,77 0,00 0,00 568.915,28 ' 263.011,51 21.058,77 0.00 284.070,28 284.845.00 217.847.00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.250.725,42 226.586,72 1.642,20 594,20 4.476.264,14 3.298.888,74 290.040.04 0.00 3.588.928,78 887.335.36 9SI.836.68 5. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 10.421.71 433.796,90 .0,00 0.00 444.218,61 0.00 0.00 0.00 0,00 444.218.61 10.421.71 45.140.651.03 2.624.187.90 1.642^0 594,20 47.763.790,93 4:997.402.89 671.549.81 0.00 5.668.952.70 42.094.838.23 40.143.248.14

Kl. Finanzanlagen l. Beteiligungen 1.000,00 0,00 0.00 0.00 1.000.00 0.00 0,00 0.00 0,00 1.000.00 1.000.00 46.222.885,77 2.759.998,49 1.642,20 594^20 48.981.836.26 5.403.940.33 701.674,37 0.00 6.105.614.70 42.876.221.56 40.818.945.44

Anlagenspiegel Treuhandvermogen

Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte

Stand Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand Stand Zugänge Stand Buchwerte Buchwerte noch Anlage5 01.01.2019 31.12.2019 01.01.2019 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 EUR EUR. DM EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR

Treuhandvermogen

Sammlungsgegenstände 1.227.735.746,25 103.100,00 350.000,00 0,00 1.227.488.846,25 0.00 0,00 1.227.488.846,25 1.227.735.746,25

1.227.735.746,25 103.100,00 350.000,00 0,00 1.227.488.846,25 0,00 0.00 0.00 1.227.488.846.25 1.227.735.746.25 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

59 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Hamburger Kunsthalle -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Prüfungsurteüe

Wir haben den Jahresabschluss der Hamburger Kunsthalle -Stiftung des öffentlichen Rechts-,

Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrech-

nung für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, ein-

schließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hin- aus haben wir den Lagebericht der Hamburger Kunsthalle -Stiftung des öffentlichen Rechts- für

das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteüung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Stiftung zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stif- tung. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einldang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteüe

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fung des Jahresabschlusses und des Lageberichts"' unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be-

schrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen

handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Be- rufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass

die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

0.0917871.001

60 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortßihrung der'Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung des An- hangs sowie im Abschnitt Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung des Lageberichts, in de- nen die gesetzlichen Vertreter die Abhängigkeit des Fortbestands der Stiftung von den regelmäßi-

gen Zuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg darlegen. Wie in Abschnitt Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung des Anhangs sowie im Abschnitt Chancen und Risiken der künftigen

Entwicklung des Lageberichts dargelegt, weist dies auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicher- heit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unterneh- menstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Solange die Freie und Hansestadt Hamburg gesetzlich zur Gewährträgerhaf- tung verpflichtet ist, ist der rechtliche Fortbestand der Stiftung nicht gefährdet. Unsere Prüfungs- urteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifi-

ziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsratesfür den Jdhresdbschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Stiftung vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die in-

ternen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger

Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren ha-

ben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unterneh-

menstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen;

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie in allen wesentlichen

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die

0.0917871.001

61 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende

geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Stif-

tung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung desÄbschlussprüfersfür die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss .als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonne-

nen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungs-

vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht bein-

haltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-

Haltung. Darüber hinaus • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteü zur Wirksamkeit dieser Systeme der

0.0917871.001

62 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Stiftung abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit so- wie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerten können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prü- fungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereig- nisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Stiftung ihre Unternehmenstä- tigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Stiftung.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde lie- genden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

0.0917871.001

63 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich

etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wü-wahrend unserer Prüfung feststellen.

Hambyfg\ den 5. Jun'i 2020 e^ouse?

Pr^ewat^rhouseCoopers GmbH [tschqftsprüfungsgesellschaft Q7^/WIRTSCHAFTS- PRÜFUNGS- GESELLSCHAFT,

^TEGE^^

^^^0^^deriass^ Dü-k Burschel ppa. Kaths nn Wirtschaftspriifer Wirtschaftsprüferin

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Leerseite aus bindetechnischen Gründen

65 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 66 noch Anlage5

20000004349090 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Testatsexemplar

Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

67 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Inhaltsverzeichnis Seite

Lagebericht 2019...... l

Jahresabschluss...... l

l. BÜanz zum 31. Dezember 2019...... 3

2. Gewinn-und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019.;...... 7

Anlagenspiegel...... 15

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0919537.001

68 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

Historische Museen Hamburg Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

1. Vorbemerkungen

Die SHMH besteht aus.den ehemaligen Einzelstiftungen Altonaer Museum, Museum für Hambugische Geschichte und Museum der Arbeit. Angegliedert an die Haupthäuser sind dem Altonaer Museum das Jenisch Haus und das Heine-Haus. Zum Museum der Arbeit gehört das Hafenmuseum. Das Museum für Hamburgische Geschichte betreibt die Kramer-Witwen-Wohnungen sowie die Millerntorwache als Au- ßenstellen. Weiterhin unterhält die Stiftung Außendepots in Stellingen, Neuengamme und Veddel und arbeitet in enger Kooperation mit dem Speicherstadtmuseum zusammen.

Zusätzlich ist die SHMH seit 2016 mit der Entwicklung des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg be- traut. Hierfür hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Sitzung am 12. Novem- ber 2015 Mittel in Höhe von 120 Mio. € bewilligt. Nach einer intensiven Standortsuche entschied der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg im Mai 2019, dass die neue Museumseinrichtung künftig an zwei Standorten in Betrieb gehen soll. Die Errichtung eines Neubaus für das Deutsche Hafenmusem ist dabei auf einem Grundstück im Hamburger Stadtteil Grasbrook vorgesehen, der sich derzeit südlichwest- lich der Elbbrücken in Entwicklung befindet. In unmittelbarer Nähe und Blickverbindung zu diesem Neu- bau wird das Museumsschiff PEKING, das nach seiner Restaurierung als künftiges Leitobjekt des neuen Museums an die SHMH übergehen soll, am Holthusenkai seinen dauerhaften Liegenplatz erhalten. Zum zweiten Standort des künftigen Deutschen Hafenmuseums wird darüber hinaus der historische Schuppen 50A am Bremer Kai fortentwickelt werden, der gegenwärtig noch eine Aussenstelle des Museums der Arbeits ist. Vor dem Hintergund der Zwei-Standorte-Entscheidung bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Sitzung am 14. November 2019 eine Summe von weiteren 65,5 Mio. € als ergänzende Finanzierung, sodass nun insgesamt 185,5 Mio € für das Gesamtprojekt zur Verfügung stehen. Die Federführung für die Umsetzung des Deutschen Hafenmuseums liegt bei der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Für die inhaltliche und planerische Entwicklung zeichnet die Stiftung Historische Museen Hamburg verantwortlich. Die Restaurierung der PEKING erfolgt durch die Stiftung Hamburg Maritim in Abstimmung mit der SHMH und soll voraussichtlich 2020 abge- schlössen sein.

Der Bundestag hat außerdem in mehreren Schritten beschlossen, Mittel für die Sanierung der Haupthäu- ser und des Jenisch Hauses zur Verfügung zu stellen. Dabei muss die FHH jeweils 50% des Projektvo- lumens beisteuern. Modernisierung des Museums für Hamburgische Geschichte, einschließlich Neugestaltung der Dauerausstellung (Projektvolumen 36 Mio.€) Modernisierung des Museums der Arbeit, einschließlich Neugestaltung der Dauerausstellung (Projektvolumen .20 Mio.€) Modernisierung des Altonaer Museums, einschließlich Neugestaltung der Daueraustellung (Pro- jektvolumen 39 Mio.€) Modernisierung des Jenisch Hauses (Projektvolumen 16 Mio.€) Ein weiteres Modernisierungsvorhaben, für das eine vollständige Finanzierung aus Bundesmitteln vorge- sehen ist, stellt die Neugestaltung des Torhauses im Museum der Arbeit dar, für die der Bundestag mit separatem Beschluss20154,2 Mio € bewilligt hat. Neben den hauseigenen Entwicklungen wird sich die SHMH aktiv an den Dialog- und Konzeptionsprozessen zur Entwicklung eines neuen, ebenfalls aus Bun- desmitteln geförderten Einwanderungsmuseums beteiligen (Arbteitstitel: Ort zur Geschichte und Gegen- wart der Migration).

In den kommenden Jahren strebt die SHMH danach, mit der Umsetzung der vorgenannten Neubau- und Modernisierungsprojekte die Museen der Stiftung zukunftsfähig aufzustellen und für erweiterte Publi- kumskreise zu öffnen bzw. interessant zu gestalten. Neben den internen Veränderungsabläufen wird sich

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die SHMH zudem auch aktiv an den Dialog- und Konzeptionsprozessen zur Entwicklung eines neuen, seit Ende 2019 ebenfalls aus Bundesmitteln geförderten Einwanderungsmuseums in Hamburg beteiligen (Arbteitstitel: Ort zur Geschichte und Gegenwart der Migration).

2. Zielsetzung der Stiftung

Die Aktivitäten der SHMH sollen die Verankerung der Stadt- und Kulturgeschichte im kollektiven Bewusst- sein der Einwohnerinnen und Einwohner sowie der Besucherinnen und Besucher der Stadt Hamburg stärken. Die systematische Erschließung und der Ausbau der Kenntnisse von Personen, Abläufen und Zusammenhängen in der Geschichte der Stadt sowie ihrer Relevanz für die Gegenwart verfolgt das Ziel einer historisch-wissenschaftlichen Fundamentierung der Identitätsbildung und Zukunftsorientierung der Menschen in der europäischen Metropole Hamburg. Eine abgestimmte inhaltliche Profilierung der Häuser und ihrer Programmangebote sowie eine effiziente museumsübergreifende Arbeitsorganisation sollen ih- ren Erfolg - auch gegenüber anderen Freizeitangeboten, bestehenden und neu entstehenden Museen - gewährleisten.

3. Leitungs- und Organisationsstruktur der SHMH

Vom Stiftungsrat wurde die Stiftungsleitung an einen Alleinvorstand übertragen. Der Vorstand hat die alleinige Verantwortung für die Gesamtsteuerung der SHMH'und den Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen. Er ist für die inhaltliche Ausrichtung der Stiftung verantwortlich. Am 30. Juni 2019 ist der bisherige Vorstand Börries von Notz auf eigenen Wunsch aus der SHMH ausgeschieden. Seine Nach- folge im Amt hat am 1. Juli 2019 der bisherige Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, angetreten.

Der Verwaltungsdirektor hat museumsübergreifend die Leitung der Bereiche Personal, Finanzen, Con- trolling, Haustechnik sowie die Steuerung aller wirtschaftlichen Aktivitäten der Stiftung. Desweiteren ob- liegen ihm die Steuerung und Leitung sämtlicher administrativer Prozesse innerhalb der Stiftung und der in ihr vereinten Museen und Außenstellen, die Kommunikation mit den Aufsichtsgremien sowie das Fi- nanzcontrolling. Bei Abwesenheit des Alleinvorstands vertritt er diesen. Zum 30. September 2019 hat der bisherige Verwaltungsdirektor Marc von Itter die SHMH auf eigenen Wunsch verlassen. Am 1. Oktober 2019 trat Bettina Kiehn seine Nachfolge als neue Kaufmännische Direktorin der SHMH mit erweitertem Verantwortungsbereich an, der die Bereiche IT und Bauaufgaben einschließt.

Die Direktorinnen und Direktoren haben die wissenschaftliche Leitung für die Häuser und entwickeln ge- meinsam mit dem Vorstand die Leitbilder, die Modernisierungskonzepte, die Ausstellungs- und die Ver- anstaltungsprogramme der Museen der SHMH. Neben der Pröfilschärfung der einzelnen Häuser ist eine weitere zentrale Aufgabe der Direktorinnen und Direktoren die enge Zusammenarbeit mit den Freundes- kreisen und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Die inhaltliche Weiterentwicklung der einzelnen Häuser, die thematische Abgrenzung und der gemeinsame Sammlungszugriff werden stiftungsübergrei- fend vorbereitet, von Vorstand und Direktionen bewertet und unter Berücksichtigung der Bewertung vom Vorstand entschieden. In der zweiten Jahreshälfte 2019 war die Position des Direktors des Museums für Hamburgische Geschichte aufgrund des Wechsels des Stelleninhabers in den Vorstand vakant. Das Ver- fahren zur schnellstmöglichen Nachbesetzung wurde im Juli 2019 gestartet.

Der ebenfalls in der Stiftung angesiedelte Museumsdienst organisiert und vermittelt Führungs- und Kursangebote für Kinder und Erwachsene und bietet als Dienstleister mit eigenem Callcenter Beratung, Information und Buchungsservice für die ihm angeschlossenen, musealen Einrichtungen im gesamten Hamburger Raum an.

4. Die klassischen Museumsaufgaben

Die auch der SHMH obliegenden klassischen Museumsaufgaben werden -wie nachstehend im Einzel- nen beschrieben - häuserübergreifend abgestimmt und umgesetzt:

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4.1 Sammeln

Die Aufgabe der SHMH, für die Dokumentation und Darstellung der Stadtgeschichte Hamburgs relevante Objekte zu sammeln, erfolgt in einer abgestimmten Sammlungspolitik, die die Grenzen der einzelnen Häuser überwindet und im Verbund eine gemeinsame Sammlung zur Hamburger Geschichte formt, er- forscht, qualitativ verbessert und vermehrt. Aufgrund fehlender fixer Ankaufsetats gelangen Neuerwer- bungen aktuell in aller Regel als Schenkungen oder als drittmittelfinanzierte Erwerbungen in die Samm- lungsbestände.

4.2 Bewahren

Einen Großteil der Sammlungen verwaltet die SHMH treuhänderisch für die Freie und Hansestadt Ham- bürg, nach Stiftungsgründung erworbene Objekte werden als Sondervermögen geführt. Im seit 2015 be- triebenen Zentraldepot in Stellingen wurden Lagerungsstrukturen geschaffen, die die Stiftung und ihre Häuser in die Lage versetzen, den konservatorischen Anforderungen auf hohem Niveau zu begegnen. Dazu gehört auch, geeignete aber auch in ihrem Betriebsaufwand angemessene Depotbedingungen für die verschiedenen Objektgruppen zu schaffen. Die Aufgaben einer kontinuierlichen Zustandskontolle und Durchführung von sach- und fachgerechten Konservierungsmaßnahmen an den Objekten obliegen Fach- restauratorinnen, die in allen Häusern sowohl die Sammlungsarbeit wie auch die Realisierung von Son- derausstellungen mit ihrem Sachverstand begleiten. Weitere Außendepotflächen nutzt die SHMH im Be- reich des ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme und auf der Veddel.

4.3 Erforschen

Die die Sammlungsbestände inhaltlich betreuenden und erschließenden Wissenschaftler und Wissen- schaftlerinnen der SHMH arbeiten mit den Objekten im Kontext von Sonder- und Dauerausstellungen sowie von Veranstaltungen und machen die Sammlungen auf Basis ihrer Spezialkenntnisse und For- schungsperspektiven für die breite Öffentlichkeit und das Fachpublikum nutzbar.

Die Erschließung der Sammlungen, Archive und Bibliotheken sowie die digitale Inventarisierung der Be- stände dienen dem Zweck, die Sammlungen verbessert zu kategorisieren, zu bewerten, auftragsgemäß zu nutzen, zu erforschen, zielgerichteter zu mehren und dadurch qualitativ aufzuwerten. Die FHH stellt seit 2008 Mittel für Inventarisierungsarbeiten zur Verfügung. Bislang erfolgt die digitale Inventarisierung in den drei Haupthäusern derSHMH noch in verschiedenen Datenbanken, der Prozess einer Vereinheit- lichung der Systeme wurde in 2019 weiter vorangetrieben.

4.4 Vermittlung

Alle Veranstaltungs- und Sonderausstellungsprogramme der Häuser und ihrer angeschlossenen Außen- stellen sowie ihr Dauerausstellungsprofil werden stiftungsübergreifend miteinander abgestimmt und zent- ral kommuniziert. Sonderausstellungen können angeboten werden, wenn ihre Finanzierung entweder aus Mitteln des Ausstellungsfonds und/oder durch zusätzliche Drittmittel sichergestellt wird.

Die Ausstellungen (siehe Pkt. 5.2.) werden von einem facettenreichen Veranstaltungsprogramm beglei- tet, das in den Häusern selbst sowie teits auch in Kooperation mit anderen Institutionen erarbeitet und ausgebracht wird. Die Veranstaltungen stellen eine Plattform für den gesellschaftlichen Diskurs über die von den SHMH-Einrichtungen in den Blick genommenen Themen dar.

Die museumspädagogischen Fachkräfte der Stiftung erarbeiten Programme für unterschiedliche Ziel- gruppen, spezielle Angebote für Familien, Kinder und Schulklassen, Senioren, Touristen und Gruppen- reisende sowie Inklusionsprogramme z. B. für Menschen mit Demenz.

5. Geschäftsverlauf

Die Arbeit an den inhaltlichen Konzepten für die bevorstehenden Modernisierungen der Haupthäuser und für das Deutsche Hafenmuseum mit nunmehr zwei künftigen Standorten prägte neben dem Alltags- geschäft im Laufe von 2019 in zunehmendem Maße die Aktivitäten der verschiedenen Museumsteams

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innerhalb der SHMH. Hierbei wurde die Notwendigkeit einer personellen Verstärkung durch zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch einmal verstärkt deutlich, die mit spezifischen Kompetenzen neue inhaltliche Perspektiven und fortschrittliche, unter anderem auf Beteiligungsprozesse ausgerichtete Ver- mittlungsformen in die Arbeitsverfahren integrieren. Mit Bescheid vom Mai 2019 hat die Behörde für Kultur und Medien der SHMH dazu im Rahmen derjnnovationsoffensive Hamburger Museen" Perso- nal- und Sachmittel in Aussicht gestellt, die es unter anderem ermöglichen, sechs Kuratorenstellen für eine Dauer von drei Jahren sowie zwei wissenschaftliche Stellen für den Aufbaustab des Deutschen Hafenmuseums zu besetzen. Diese Beschäftigungsoffensive, die damit verbundenen Zusatzaktivitäten (u. a. eine Publikumsstrukturanalyse) und die Modernisierungs- bzw. Neubauverfahren für die ange- schlossenen Museen markieren für die SHMH den Eintritt in grundlegende Entwicktungsprozesse, die für die Arbeit der Stiftung in 2019 sehr wichtig waren und auch in den Folgejahren in erheblichem Maße weiter prägend sein werden.

Die personellen Wechsel im Vorstand und in der kaufmännischen Direktion der SHMH gelangen ver- zugs- und reibunsglos sowie ohne Beinträchtigungen für die gesamten Geschäftsabläufe. Im Verlauf des vierten Quartals 2019 begann die neue Geschäftsleitung neben den Standardprozessen zudem mit einer systematischen internen Begutachtung der aktuellen Organisations- und Projektmanagement- Strukturen, um ggf. vorhandene Optimierungspotenziale zu identifizieren. Die Prüfungen sollen in 2020 weiter fortgesetzt werden.

Die Tarif- und Kostensteigerungen des Jahres 2019 konnten im Jahresverlauf durch Erlössteigeryngen im Museumsbetriebvon216T€, Vermietungen für externe Veranstaltungen von 66 T€, Kooperations- vertrage plus 158 T€ und einer erhöhten Zuwendung für Betriebskosten (plus 522 T€) gedeckt werden. Es konnte ein leicht positives Jahresergebnis von 2 T€ erzielt werden.

5.1 Entwicklung der Besuchszahlen

Die Gesamtbesuchszahl der SHMH ist in 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% gestiegen. Damit be- wegt sich die Anzahl der Besuche im normalen Schwankungskorridor, Überjährig betrachtet, verzeichnet die SHMH einen steten Anstieg der Besuche:

Besuche SHMH 2010-2019

400.000

380.000

360.000

340.000

320,000

300,000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Die Aufteilung der Besuche im Berichtsjahr auf die Standorte der Stiftung zeigt die nachfolgende Aufstellung:

Besuche SHMH Standort 2016 2017 2018 2019

Altonaer Museum 73.978 97.284 91.393 89.031 davon Haupthaus 51.901 53.382 68.009 63.979 Jenisch Haus 22.077 . 43.902 23.384 25.052

Museum der Arbeit 151.579 181.349 153.272 160.100 davon

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Haupthaus 54.456 87.097 65.216 78.764 Speicherstadtmuseum 63.977 61.202 55.807 52.336 Hafenmuseum 33.146 33.050 32.249 29.000

Museum für Hamburgische Geschichte 117.084 111.379 128.514 136.244 davon Haupthaus 101.146 96.052 110.162 116.651 Krämer Witwen Wohnung 15.938 15.327 18.352 19.593

SHMHGesamt 342.641 390.012 373.179 385.375 Veränderung 2um Vorjahr -3,6% 13,8% -4,3% 3,3%

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5.2 Sonderausstellungen und besondere Veranstaltungen

Die wesentlichen Ausstellungen- und Veranstaltungen aller Häuser und Außenstellen der SHMH im Jahre 2019 sind nachfolgend dargestellt. Die Zahlung der Besucher erfolgt über die Registrierkassen.

Anzahl Besuche davon Auswahl Ausstellungen 2019 Besuche Medienresonanz** auswärtige gesamt Besuche* Museum der Arbeit Insgesamt: 164 Out of Office (2018-19.5.) 24.750 6.950 davon überreglonal; 81 Insgesamt: 40 Holz bewegt (13.3.-13.5.) 7.700 2.150 davon überreglonal: 16 Insgesamt: 54 Frau Architekt (15.6.-8.9.) 8.750 2.460 davon überreglonal; 32 Insgesamt: 4l Die Nacht (ab 30.10.) 10.250 2.880 davon überreglonal: 13 Altonaer Museum Insgesamt: 32 Lichtblicke (2018-4,2.) 13.250 4.800 davon überreglonat: 4 Schöner Wohnen in Altona Insgesamt: 53 39.100 14.150 (2018-24.6.) davon überregional: 4 Insgesamt: 61 Mein Name Ist Hase (2018-21.10) 35.600 12.900 davon überreglonal: 21 Insgesamt: 19 MahallaAltona (27.3-18.11.) 33.000 11.950 davon überreglonal: 4 Insgesamt: 92 Lass Leuchten! (21.8.-31.12.)) 20.300 7.350 davon überregional: 36 Insgesamt: 5 Geboren und Willkommen (ab 6.12.) 3.950 1.450 davon überregional: l Jenlsch Haus Insgesamt: 47 Klassisch Dänisch (2018-24.2.) 4.150 2.100 davon überregional: 16 Insgesamt: 42 Tanz des Lebens (ab 15.4.) 19.550 10.050 davon überreglonal: 13 Museum für Hamburgische Geschichte Insgesamt: 143 Revolutlonl Revolution? (2018-25.2.) 17.450 7.500 davon überreglonal: 57 Insgesamt: 87 Die Neue Heimat (27.6.-6.10.) 27.450 11.750 davon überreglonal: 43 Insgesamt: 75 Tattoo Legenden (ab 27.11.) 10.800 4.650 davon überreglonal: 37 * Wohnort außerhalb Hamburgs, ggf. Hochrechnung ** Anzahl redaktionelle regionale und überreglonale redaktionelle Berichterstattungen in Prlnt, TV, Radio sowie Onllne-Medlen

6. Ertragslage der SHMH Ertrag Entsprechend zu den höheren Besuchszahlen liegen die Erlöse aus dem Museumsbetrieb um 216 T€ über dem Vorjahreswert (plus 189 T€ Eintrittserlöse, plus 27 T€ Shoperlöse).

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Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 375 T€ auf 2.930 T€ angestiegen. Die Einnahme- entwickung der Erlöse aus Vermietung und Verpachtung sowie der externen Veranstaltungen ergänzen das Ergebnis der Erlöse aus Museumsbetrieb und liegen insgesamt 66 T€ über dem Vorjahreswert.

Gesunken sind die im Berichtsjahr verwendeten Sponsorenleistungen und Drittmittel. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit Ausstellungen. Gleichzeitig sind die in 2019 zugesagten, aber noch nicht verwendeten Drittmittel um 1.113 T€ gestiegen, sodass für die Projekte in 2020 bereits eine gute Basis besteht.

Die Stiftung ist auf regelmäßige Zuschüsse der FHH angewiesen. Im Geschäftsjahr 2019 erhielt die SHMH von der FHH 17.687 T€ (inkl. Garantien für Urlaub- und Freizeitrückstellungen, Pensionen und Ruhegelder; Vorjahr 15.694 T€). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr von 1.993 T€ ergibt sich im We- sentlichen aus den gestiegenen Gewährleistungen der FHH aufgrund der aktuellen Pensionsgutachten. In Ergänzung zu den Zuwendungen der FHH gelang es der Stiftung in 2019 externe Drittmittel in Höhe von 659 T€ (Vorjahr: 894 T€) zu aquirieren.

Aufwand Die Materialaufwendungen entwickelten sich weitgehend planmäßig auf dem Niveau des Vorjahres und waren von knappen Mitteln geprägt. Größere Aufwendungen stehen überwiegend im Zusammenhang mit gegenfinanzierten Projekten.

Der Anstieg des Personalaufwands ist neben Tarifsteigerungen und der Einstellung vonh projektfinan- zierten Mitarbeitenden insbesondere durch die höhere Zuführung zu den Pensionsrückstellungen begrün- det. DieSHMH hatte zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 einschl. Temporär- und Teilzeitbeschäftigten ohne geringfügig Beschäftigte und Werkstudierende einen Personalbestand von 172 Beschäftigten, in Vollzeitäquivalenten 139. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen insbesondere durch höhere Mietaufwendungen im Rahmen des MVM und der Datenverarbeitung im Rahmen des Projektes Kulturarbeitsplatz.

7. Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber 2018 um 1.305 T€ auf 28.748 T€. Ursächlich hierfür ist vor allem der Anstieg der Garantieforderungen für Pensionen gegenüber der Freien und Hansestadt Ham- bürg.

Bei den Vorräten wurde im Berichtsjahr eine Korrektur der Bewertung des Lagerbestandes für selbsther- gestellte Publikationen von 187 T€ auf 111 T€ auf die Verkaufswerte vorgenommen.

Dem Anstieg der Pensipnsrückstellungen auf der Passivseite durch die Verringerung des Abzinsungs- zinssatzes stand ein Rückgang der Verbindlichkeiten durch den geringeneren Überziehungskredit der Landeshauptkasse gegenüber.

Die eigenen Mittel haben aufgrund der geringen Eigenkapitalausstattung einen Anteil an der Bilanz- summe von 0,01%. Zusammen mit den langfristigen Fremdmitteln, bestehend aus den Sonderposten für Zuschüsse und den langfristigen Rückstellungen, ergibt sich ein Anteil von 86%. Das langfristige Vermö- gen der Stiftung ist nahezu vollständig durch langfristige Mittel gedeckt.

8. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Aufgrund der geringen Eigenkapitalquote und begrenzter Eigenerlöse belasten Kosten- und Tarifsteige- rungen die SHMH. Sie können nur im begrenzten Umfang durch eigene Erträge sowie Spenden und Drittmittelaufgefangen werden. Die Finanzierung der neuen Projekte der SHMH haben hier eine kleine Entlastung gebracht, die Finanzierung der Stiftung muss aber dauerhaft weiter entwickelt werden.

75 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Die Abhängigkeit von den Zuwendungen der FHH ist für die Stiftung ein grundsätzliches Risiko. Unter der Voraussetzung, dass die von der FHH zugesagte Gewährträgerhaftung auch weiterhin in Anspruch ge- nommen werden kann und die Liquidität der Stiftung durch die Einräumung entsprechen-der Dispositi- onskredite weiterhin sicher gestellt ist, sind für die Stiftung bestandsgefährdende Risiken mit wesentli- ehern Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht erkennbar.

DerAusbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epi- demie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse derCOVID-19-Pandemie und die hieraus re- sultierenden Allgemeinverfügungen und Verordnungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die Stiftung gravierende Auswirkungen zur Folge. Die Museen und Außenstellen der SHMH waren zwischen dem 14. März und dem 6. Mai 2020 von einer temporären Schließung betroffen und konnten ab dem 7. Mai 2020 nur unter besonderen Regularien und mit Einschränkungen ihren Betrieb wieder aufnehmen. Unklar ist zudem, wie sich der Besucherzuspruch in den Wochen und Monaten nach der Wiedereröffnung entwickeln wird. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Museumsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Der Vorstand der Stiftung hat erforderliche. Maßnah- .men ergriffen, um Erlösrückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verlässliche Aussage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich. Auf- grund der Gewährträgerhaftung ist eine Weiterführung der Stiftung aber nicht gefährdet.

Im Geschäftsjahr 2019 waren Vorstand und Verwaltungsdirektion bzw. Kaufmännische Direktion sowie die Direktor/innen der Häuser mit verschiedenen großen Projekten zusätzlich befasst:

• Entwicklung des Deutschen Hafenmuseums mit seinem zweiten Standort im SOer-Schuppen • Maßnahmen zur Publikumsertüchtigung der PEKING • Vorbereitung der Übernahme und derVerholung der PEKING nach Hamburg • Modernisierung des Museums für Hamburgische Geschichte Modernisierung des Museums der Arbeit (einschließlich Torhaus), des Altonaer Museums und des Jenisch Hauses

Für die im Rahmen der Instandsetzung und Modernisierung erforderlichen temporären Schließungen der Häuser oder großen Teilen der Ausstellungsbereiche in den kommenden Jahren ist eine Entscheidung der FHH über die Kompensation der dadurch bedingten Einnahmeausfälle erforderlich. Die SHMH ist aus eigenen Mitteln nicht in der Lage, das entstehende Defizit des Betriebshaushalts zu decken.

Durch die Entscheidung des Senats für einen sehr prominenten Standort des Neubaus des Deutschen Hafenmuseums im entstehenden Hamburger Stadtteil Grasbrook, eröffnen sich zum einen große Poten- ziale hinsichtlich einer künftigen wahrzeichenhaften Bedeutung der neuen Museümsinstitution, ein- schließlich einer noch weiter wachsenden internationalen Aufmerksamkeit für das Projekt. Zum anderen ergeben sich zuvor nicht absehbare Perspektiven hinsichtlich einer optimierten Vernetzung des Neubaus mit seinem kommenden, ebenfalls noch in der Entwicklung befindlichen städtebaulichen Umfeld. Der Vorstand der SHMH, die kaufmännische Direktion und die Projektleitung des Deutschen Hafenmuseums sind als Sachverständige in die Entscheidungsabläufe des laufenden Wettbewerblichen Dialogverfahrens eingebunden.

Für das gegenwärtig noch als Außenstelle des Museums der Arbeit geführte Hafenmuseum am Hansa- hafen bringen die mit der Zwei-Standorte-Lösung verbundene Erhebung zum zweiten Teilstandort des künftigen Deutschen Hafenmuseums sowie die Ergänzungsfinanzierung des Bundes eine Aufwertung mit sich, die nach Durchführung von Modernisierungs- und räumlichen Erweiterungsmaßnahmen eine gra- vierende Attraktivitätssteigerung nach sich ziehen wird.

Für die SHMH wird ferner die für Frühjahr 2020 vorgesehene Übernahme der Viermastbark PEKING einen großen Entwicklungsschritt bedeuten, der die Aufgabenstellungen, aber auch Wirkungsmöglichkei- ten der Stiftung in Richtung der Öffentlichkeit erheblich erweitert. Zugleich kann hiermit ein wichtiger Schritt und ein erstes allgemein sichtbares Zeichen in Richtung der Realisierung des Deutschen Hafen- museums gesetzt werden.

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Die Betriebskosten der Viermastbark PEKING wurden mit Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft vom 14. Januar 2020 (Drucksache. 21/19674) für 2020 zur Verfügung gestellt. Für die Folgejahre und die Betriebskosten des in seiner Struktur in den nächsten Jahren wachsenden Deutschen Hafenmuseums sind weitere Entscheidungen der FHH erforderlich.

Mit der Besetzung der neuen temporären Stellen aus der „Innovationsoffehsive Hamburger Museen" in allen drei Haupthäusern und im Projekt Deutsches Hafenmuseum ergeben sich für die SHMH außerge- wohnliche Möglichkeiten für eine kompentenzbasierte Anpassung der Inhalte und Vermittlungsformen an neue gesellschaftliche bzw. museale Tendenzen, beispielsweise im Bereich der wissenschaftlichen Er- schließung, Aufarbeitung und Repräsentation der Hamburger Kolonialgeschichte unter Einbeziehung ak- tueller postkolonialer, auch zivilgesellschaftlicher Pespektiven. Die damit verbundenen Anliegen einer weiteren Verstärkung partizipativer Arbeitsformen birgt Chancen auf innovative Ausstellungs- und Ver- mittlungsformate mit einem gesteigerten Publikumsinteresse und dauerhaften Rückwirkungen auf die operativen Team- und Arbeitsstrukturen in der SHMH als zukunftsgewandter Museumsorganisation. Au- ßerdem wurden zusätzliche Mittel zur konzeptionellen Entwicklung innovativer Ausstellungsinhalte und multidisziplinarischer Zugänge und Vermittlungsansätze bei der BKM beantragt. Daraus ergibt sich die Chance auf personelle Verstärkung in Form von Kuratorenstellen.

Die Aufstellung für neue und zukunfts.orientierte Verfahren der Museumsarbeit unterstützen die digitalen Projekte der SHMH, allen voran das neu gelaunchte Webportal, flankiert von diversen Präsenzen in den sozialen Medien. Hierüber werden die Inhalte, die in den Häusern der SHMH erforscht und bearbeitet werden, parallel zu den physischen Realisationen, in eigens konzipierten digitalen Aufbereitungen zu- gänglich gemacht werden. Auf diesen Wegen strebt die SHMH sowohl nach einer Erhöhung der Reich- weite ihrer Angebote wie auch nach Gewinnung neuer, insbesondere junger Publikumskreise. Eng mit dem Webportal verknüpft ist das mit Bundesmitteln finanzierte Projekt „Transfer des Wissens", mit dem ab 2018 in den Häusern erarbeitete Inhalte systematisch gespeichert, für verschiedene Anwendungen redaktionell aufbereitet und im Internet veröffentlicht werden.

Die Entwicklung der internen IT-Struktur von hausbezogenen Lösungen zu einer einheitlichen Ausstat- tung derSHMH mit sogenannten Kulturarbeitsplätzen (KAP) des Dienstleisters Dataport im Rahmen einer von der BKM geförderten Maßnahme, wurde 2019 vorübergehend von der BKM gestoppt. Die Implemen- tierung des KAP konnte lediglich im Museum der Arbeit und im SHMH-Overhead abgeschlossen werden. Für das Altonaer Museum mit dem Jenisch Haus und das Museum für Hamburgische Geschichte sind die Netzertüchtigung und der Ersatz von Hard- und Software zeitkritisch: Hier wurden auf-Grund der ge- planten KAP-Ausrollung erforderliche Ersatzinvestitionen in Hardware und aktuelle Lizenzierungen des Betriebssystems (AM) unterlassen. Zum. Berichtszeitpunkt wurden die Planungen der KAP Implementie- rung wieder aufgenommen. Es steht in Aussicht, dass die Umsetzung im erforderlichen Zeitrahmen erfol- gen kann. Der erfolgreiche Abschluss der Maßnahme eröffnet die Perspektive, stiftungsübergreifendes Arbeiten durch gemeinsame IT-Strukturen nachhaltig zu befördern.

Insgesamt sehen Vorstand und Direktionen in den zuvor genannten außergewöhnlichen Fortentwick- lungsprojekten ein bedeutendes Potenzial, der SHMH eine über die Grenzen Deutschlands herausra- gende Bedeutung zu verschaffen bzw. diese weiter substanziell zu steigern.

9. Ausblick/Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2020 war die Planung, die Erlöse aus dem Museumsbetrieb zu steigern. Dies sollte erreicht werden durch einen höheren Anteil zahlender Besucher sowie weiter gesteigerte Shop- und Ver- anstaltungserlöse, insbesondere auch im Kontext der Übernahme derViermastbark PEKING. Die Grund- zuwendung der FHH in Höhe von 13.572 T€ steigt gegenüber dem Vorjahr zum Ausgleich durchschnitt- licher Preis- und Tarifsteigerungen um 309 T€ (2019: 13.263 T€). Für das Jahr 2020 wurde nach den derzeit noch gültigen Planungen ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwartet.

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Anlage l Seite 10

Die Ergebnisentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie jedoch erheblich negativ beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose ab- weichen wird. Die Länge und Intensität der aktuellen Maßnahmen sind zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehbar.

Hamburg, den 18. Mai 2020

Historische Museen Hamburg Stiftung des öffentlichen Rechts, Hamburg

78 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Jahresabschluss

79 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

80 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

Historische Museen Hamburg -Stiftung des BfTenÜichen Rechts-, Hamburg

Bilanz zum 31. Dezember 2019

31..Dezember2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31. Dezember 2015 .EUR EUR A. Anlagevennflgtn A. Eigenkapital

L Inunateridle Vennogensgegenstände I. Stiftungskapita] 1,53 1,53 Gewerbliche Scfautzrechte und ähnliche Rechte IL MittdvortraE 6.963.78 6.965,31 4.655,00 4.656.53 und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 17.184.52 20.528.52

IL Sachanlagen B. Sonderposten fiir Zuschusse zum Anlagevermögen l. Grundstücke, Mietereinbauten und Bauten und Spenden auf fremden Grundstücken 3.689.440.51 3.887.154,51 2. Sammlungsgegenstände 3.633.244,25 3.566.214.25 l. Sammlungsgegenstände 3.633.244,25 3.566.214,25 3. Technische Anlagen und Maschinen 148.733.00 183.807.00 2. Sonstiges AnIagevemiCgen 4.464.832,03 8.098.076,28 4.958.771.03 8.524.985,28. 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.286.325.53 1.579.703.53 8.757.743.29 9.216.879.29 C. RiicksteUungen m. Finanzanlagen Beteiligungen 5.000.00 5.000.00 l. RUcksteIlungenfar Pensionen 16.654.241,00 14.490.042,00 2. Steuerrdckstellungen 787,66 787.66 3. Sonstige Rflckstellungen 1.043.991,75 17.699.020,41 860.849.92 15.351.679,58 B. Umlaufvermogen L Waren l. Fertige Erzeugnisse 292.068.36 B. VerbimlBdriuiten

IL Forderungen und sonstige Vermogensgegenstande l. Verbmdlichketten aus Lieferungen und l. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 307.699.86 197.724,67 Leistungen 549.520,78 652.491,20 2. Forderungen gegen die Freie und Hansestadt 2. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien Hamburg 18.648.089.30 16.445.124.39 und Hansestadt Hamburg 362.656.39 1.631.579.78 3. Sonstige Vermßgensgegenstände 667.624.06 19.623.413,22 428.364.40 17.071.213.46 3. Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten zweck- gebundenen Drinmitteln 1.857.426.79 1.107.532,74 m. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 167.810,49 765.572.40 4. Sonstige Verbindlichkeiten 156.069,49 2.925.673,45 156.274.82 3.S47.878.54 19.791.223.71 I8.I28.854.22

C. Rechnnngsabgrenzungsposten 65.991.33 72,162,90 E. Rechnimgsabgreimmgsposten 17.920.00 14.225.00 noch Anlage5

27.443.424.S3

Treuhftndbilanzzum 31. Dezember 2019

Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR EUR 81

Treuhandvermogen 265.066.171.83 265.054.247.79 Treuhandverbindlichkeit 265.066.I7I.83 265.054.247.79 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

82 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Historische Museen Hamburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR EUR

l. Umsatzerlöse 2.930.418,09 2.555.346,41

2. Sonstige betriebliche Erträge 19.351.787,92 17.778.667,12

3. Materialaufwand

a) Aufwendungen für bezogene Waren 696.376,95 549.959,48 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.353.303,40 5.049.680,35 4.479.615,53 5.029.575,01

4. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 6.787.752,70 6.752.391,20 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.543.816,55 9.331.569,25 1.128.902,30 7.881.293,50

5. Abschreibungen aufimmaterielle Vennögens- gegenstände des Anlagevemiögens und Sachanlagen 592.462,35 629.122,04

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.712.454,23 5.427.087,85

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 236,73

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.592.015,00 1.365.173,16

10. Ergebnis nach Steuern 4.024,83 1.998,70

11. Sonstige Steuern 1.716,05 1.907,43

12. Jaliresüberschuss 2.308,78 91,27

13. Mittelvortrag aus dem Vorjahr 4.655,00 4.563,73

14. Mittelvortrag 6.963,78 4.655,00

83 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

84 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Historische Museen Hamburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeines

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung werden gemäß § 15 Abs. 2 HmbMuStG nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB für große Kapi- talgesellschaften sowie nach den ergänzenden Regelungen des HmbMuStG aufgestellt. Hierbei wurde in Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HOB unter Gliedörungspunkt A.II. Sachanlagen die Aktivposten "Mietereinbauten" und "Sammlungsgegenstände" und auf der Passivseite der Posten "Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spen- den" hinzugefügt.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HOB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Grundsätze der Bilanzieruns und Bewertung

Die Bewertung von Sammlungsgegenständen erfolgt im Falle einer Sachspende auf Basis des geschätzten Verkehrswertes, ansonsten zu Anschaffungskosten. Sammlungsgegen- stände werden nicht abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände und die übrigen Sachanlagen, die der Abnutzung unterliegen, werden mit den Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten bewertet und um die planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entsprechende lineare Ab- schreibung abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden über 3-20 Jahren abgeschrieben oder sind nicht abschreibungsfähig. Die Abschreibungen auf Bauten auf fremden Grundstücken, Mietereinbauten und technische Anlagen werden linear über 5-50 Jahre verteilt. Die Be- triebs- und Geschäftsausstattungen wurden entsprechend der jeweiligen Restnutzungs- dauer zwischen 3-15 Jahren abgeschrieben.

In Höhe der für die aktivierten Anschaffungskosten erhaltenen Zuschüsse und Spenden passiviert die SHMH gleichzeitig einen "Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermö- gen und Spenden", untergliedert in "Sammlungsgegenstände" und "Sonstiges Anlagever- mögen" und neutralisiert so den Ertragseffekt der Zuwendungen und Spenden in der Ge- winn- und Verlustrechnung. In Höhe der Abschreibungen auf das erworbene sonstige Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam, aufgelöst. Die Auflösung wird in der Position „Sonstige betriebliche Erträge" erfasst. Der Sonderposten für "Samm- lungsgegenstände" spiegelt den langfristigen Mittelerhalt wider und würde nur im Fall einer Veräußerung der Sammlungsgegenstände aufgelöst werden.

Anschaffungen, die aus dem das Sammlungsvermögen betreffende Investitionszuschüsse der FHH getätigt werden, werden als für die FHH verwaltetes Treuhandvermögen erfasst

85 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

und bilden kein Eigentum der Stiftung. Als Gegenposten wird in der Treuhandbilanz in Höhe des Zugangs eine Herausgabeverpflichtung gegenüber der FHH passiviert. An- Schaffungen, die unter Verwendung von Drittmitteln und/oder Spenden getätigt werden, werden als Eigentum der Stiftung erfasst.

Geringwertige Anlagegüter bis zu EUR 250 werden im Jahr der Anschaffung voll abge- schrieben und als Abgang behandelt. Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250,00 und EUR l .000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebildet worden, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

Die Vorräte sind mit den fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. den niedrigeren Marktpreisen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Darüber hinaus wur- den Bewertungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert bilanziert. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bilanziert.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Aufwand des folgenden Geschäftsjahres sind.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendig ist.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach der Ajnwartschaftsbarwertme- thode (projected unit credit method i.S.d. IAS 19.67). Biometrische Rechnungsgrundlage ist die Richttafel 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ausübung des Wahlrechts mit dem Ansatz eines Rechnungszinses im 10-Jahresdurchschnitt von 2,71 % p.a. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages nach § 253 Abs. 6 HOB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahres-Durchschnitt von 1,97% p.a. angewendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HOB, dass bei langfristig fälligen Verpflichtungen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszugeben ist, wurde in Anspruch genommen. Der Bewer- tung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik von 2,00 % p.a. und eine Rentendynamik des Ruhegeldes von 1,0 % sowie eine Fluktuationsannahme von 0% p.a. zugrunde.

Die Bewertung der übrigen Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kauf- männischer Beurteilung notwendigen Erfiillungsbetrages.

Verbindlichkeiten werden zum Erftillungsbetrag bilanziert.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen vor dem Stichtag gebil- det, soweit sie Erträge des folgenden Geschäftsjahres sind.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HOB haben sich nicht ergeben.

Die Stiftung hat ein Stiftungsvermögen von € 1,53 und ist dauerhaft aufZuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die satzungsmäßigen Zwecke nicht erfüllen könnte. Diese Finanzierung ist in § 4 Abs. l des Hamburgischen Museumsstif- tungsgesetzes festgelegt. Für die Verbindlichkeiten der Stiftung haftet gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes neben dem Vermögen der Stiftung die FHH

86 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

als Gewährträgerin unbeschränkt (Gewährträgerhaftung). Solange die Gewährträgerhaf- tung fortbesteht, sind bestandgefährdende Risiken hieraus für die Stiftung nicht erkenn- bar.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespie- gel ersichtlich.

Im Zuge der Errichtung der Stiftungen Altonaer Museum, Museum für Hamburgische Geschichte und Museum der Arbeit wurde den Museen die Betriebs- und Geschäftsaus- stattung gern. § 3 Abs. l HmbMuStG als Stiftungsvermögen zugeführti Die Bewertungen erfolgten jeweils mit dem Erinnerungswert von je DM 1,00 (EUR 0,51). Die vorhandenen Sammlungsgegenstände werden treuhänderisch verwaltet. Der zugrundeliegende Ubei-- lassungsvertrag ist rechtswirksam. Die vorab festgelegten Nutzungsentgelte werden durch eine Erhöhung des jährlichen Zuwendungsbetrages ausgeglichen.

Vorräte

Der Bestand, der von der Stiftung Historische Museen hergestellten Kataloge und Publi- kationen, die in den Folgejahreh noch verkauft werden können, wurde im Umlaufvermö- gen aktiviert. -

Forderungen und sonstige Vei-mögensgegenstände

Die Forderungen gegen die FHH beinhalten im Wesentlichen eine Forderung aus einem Anspruch aus Garantiezusagen für Pensionslasten von T€ 16.654 sowie aus Garantiezu- sagen für Überstunden- und Uriaubslasten von T€ 503.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme der Rück- griffsforderung gegenüber der FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (T€ 16.654) alle Restlaufzeiten von unter einem Jahr.

Sonderposten für Zuschüsse zum Anlaeevermögen und Spenden

Im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden sind die Zuwendun- gen und Spenden eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Posten wird periodisch in Höhe der anfallenden Abschreibungen aufgelöst. In Bezug auf die Sammlungsgegenstände erfolgt die Auflösung nur im Fall einer Veräu- ßerung der Sammlungsgegenstände.

Ruckstellungen für Pensionen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Neu- regelung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zu Gründe gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HOB beträgt T€ 1.856.

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Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer aus wirtschaftli- chen Geschäftsbetrieben.

Sonstige Rückstellungen

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen von T€ 1.045 (i. Vj. T€ 861) setzen sich im Wesentlichen aus Urlaubsrückstellungen, Rückstellungen für Überstunden, Rückstellungen im Personalbereich für Prämienzahlun- gen und Leistungsentgelte sowie Rückstellungen ftir Prüfung und Beratung zusammen. Des Weiteren wurden Rückstellungen für ausstehende Rechnungen an die Stiftung His- torische Museen ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

Abweichend zur Gliederung des HOB werden nicht verwendete Drittmittel als eigenstän- dige Bilanzpositionen ausgewiesen. In den Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten Drittmitteln sind Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg in Höhe von T€ 1.840 ausgewiesen.

Gesamtbetrag Davon Restläufeeit unter l Jahr über l Jahr über 5 Jahre EUR EUR EUR EUR

l. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 549.520,78 523.733,90l 25.786,88 0,00 Vorjahr 652.491,20 626.704,32 25.786,88 0,00

2. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 362.656,39 362.656,391 0,00 0,00 Vorjahr 1.631.579,78 l.631.579,78 \ 0,00 0,00

3. Verbindlichkeiten aus nicht verwendeten Drittmitteh 1.857.426,79 1.857.426,79l 0,00 0,00 Vorjahr 1.107.532,74 l. J07.532.74 \ 0,00 0,00

4. Sonstige Verbhdliclikeiten 156.069,49 156.069,49l 0,00 0,00 Vorjahr 156.274,82 156.274,82 0,00 0,00

Gesamt 2.925.673,45 2.899.886,57l 25.786,88 0,00 Vorjahr 3.547.878,54 3.522.091,66 \ 25.786,88 0,00

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden Verbindlichkeiten aus Steuern T€ 118 (i. Vj. T6 119) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 5 (i. Vj. T€ 3) ausgewiesen.

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Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten

Die seit dem l. Januar 1999 aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg erworbenen Sammlungsgegenstände werden unter der Bilanz als Treuhandvermögen zu Anschaf- fungskosten ausgewiesen. In Höhe des Treuhandvermögens wird eine Treuhandverbind- lichkeit als Herausgabepflicht gegen die Freie und Hansestadt Hamburg bilanziert. Ein Überlassungsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Stiftung wurde zum 16. August 2013 geschlossen. Er trat zum l. Oktober 2013 in Kraft. Auf Grund der Übernahme der Inventurdaten laut Eröffnungsbilanz der Freien und Hansestadt Hamburg per l. Januar 2006 befanden sich im Altonaer Museum 1.869.068 Objekte, im Museum für Hamburgische Geschichte 1.702.103 Objekte und im Museum der Arbeit 450.000 Objekte, die mit insgesamt T€ 451.469 in den Jahresabschlüssen 2006 erstmals erfasst wurden. Im Jahr 2009 wurde auf Grund einer Stichprobeninventur in allen vier Häusern und einer Neubewertung der Einzelblattsammlung im Museum für Hamburgi- sehe Geschichte dieser Wert um insgesamt T€ 183.9.19. nach unten korrigiert. Das Treu- handvermögen weist in 2019 eine Summe von insgesamt T€ 265.066 aus.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnune

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von insgesamt T€ 2.930 (i. Vj. T€ 2.555) setzen sich im Wesentlichen aus vereinnahmten Eintrittsgeldem T€ 1.200 (i. Vj. T€ 1.011), Shop- und Verlagserlösen von T€ 290 (i. Vj. T€ 263), Erlösen aus sonstigen Dienstleistungen T€ 509 (i. Vj. T€ 351), Erlösen aus Vermietung und Verpachtung T€ 752 (i. Vj. T€ 687), Sponsoringerlösen T€ 48 (i. Vj. T€ 127) und sonstigen Erlösen T€ 131 (i. Vj. T€ 117) zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge gliedern sich wie folgt auf: T€

Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 17.687

Aufwendungen aus der Zuführung von Zuwendungen, Spenden, Sponsorenleistungen und Drittmitteln zum Sonderposten für Investiti- onszuschüsse -113 Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszu- 540 Schüsse Übrige sonstige betriebliche Erträge _1.238 19.352

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erlöse von T€ 23 (i. Vj. T€ 8), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 23) ufad Erträge aus der Auflösung von Wertberiehtigungen (T€ 52) ausgewiesen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um

89 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Erlöse aus Vermietungen, Erlöse aus der Einspeisung von Strom sowie Erträge aus Be- triebskostenabrechnungen.

Dem stehen periodenfremde Aufwendungen von T€ 165 (i. Vj. T€ 395) gegenüber. Diese resultieren im Wesentlichen aus Rechnungsstellungen div. Dienstleistungen, Betriebs- kosten-, Strom-, Gas- und Wassernachzahlungen für das Jahr 2018.

Aufwendunpen für Altersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung ent- halten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von T€ 1.213 (i. Vj. T€ 138).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Der Zinsaufwand enthält Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von T€ 1.592 (i. Vj.T€ 1.365).

V. Sonstige Angaben

Abschlussprüferhonorare

Das Abschlussprüferhonorar umfasst im Einzelnen nur Leistungen zur Abschlussprüfung in Höhe von T€ 22 (i. Vj. T€ 22).

Sonstige finanzielle Verpflichtunpen

Die wesentlichen, aus der Bilanz nicht ersichtlichen finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen betragen T€ 84.429, wovon auf das kom- mende Geschäftsjahr T€ 5.091 entfallen.

Mitarbeiter

Die Stiftung Historische Museen beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 im Durchschnitt 195 (i. Vj. 198) Mitarbeiter. Davon waren 102 Mitarbeiter Teilzeitbeschäftigte (i. Vj. 106).

Gesamtbezüge des Stiftungsrats und des Vorstandes

Dem Stiftungsrat wurden keine Bezüge gewährt. Auf die Angabe der Bezüge des Vor- Standes der Stiftung wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

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Angaben zu den Organen der Stiftung

Stiftungsrat

Senator Dr. CARSTEN BROSDA, Hamburg Behörde für Kultur und Medien Vorsitzender des Stiftungsrats

THOMAS DELISSEN, Hamburg Abteilungsleiter in der Behörde für Kultur und Medien Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats

GERT HINNERK BEHLMER, Hamburg Staatsrat a.D.

GUDRUN BÜCK, Hamburg Personalratsvorsitzende Stiftung Historische Museen Hamburg

Dr. CLAUDIA GEMMEKE, Berlin Beauftragte für institutionelle Beziehungen, Stadtmuseum Berlin

Dr. WILLFRIED MAIER, Hamburg Senator a.D.

KAREN PEIN, Hamburg Geschäftsführerin IBA Hamburg

Dr. MATTHIAS WOISIN, Hamburg Abteilungsleiter in der Finanzbehörde

Vorstand Prof. Dr. RANS-JÖRG CZECH, Hamburg (seit 01.07.2019) Direktor und Vorstand Stiftung Historische Museen Hamburg

BÖRJRIES VON NOTZ, Hamburg (bis 30.06.2019) Alleinvorstand Stiftung Historische Museen Hamburg

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsiahres

Der Ausbmch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf den Lagebe- rieht.

Vorschlag für oder der Beschluss über die Verwendung des Ergebnisses

Der Jahresgewinn 2019 von T€ 2 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

91 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Anlage II 14

Konzernzugehörigkeit

Die Stiftung Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts, Hamburg, wird in den Konzernabschluss der Freie und Hansestadt Hamburg einbezogen, der auf der Intemetseite der Freie und Hansestadt Hamburg veröffentlicht werden soll.

Hamburg, den 18. Mai 2020

Historische Museen Hamburg Stiftung des öffentlichen Rechts, Hamburg

3rof. Dr. ^ans-^ßrg^Czech DirektorAind '\26rstlnd

92 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Anlagenspiegel

93 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

94 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

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Historische Museen Hamburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019

Anschaffimgskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12,2019 31.I2.20I9 31.12.2018 EUR EUR. EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermogensgegenstände Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 182.156,32 0,00 0,00 182.156,32 161.627,80 3.344,00 0,00 164.971,80 17.184,52 20.528,52

II. Sachanlagen l. Grundstücke. Mieterembauten und Bauten auf 6.285.719,67 0,00 0,00 6.285.719,67 2.398.565,16 197.714,00 0,00 2.596.279,16 3.689.440,51 3.887.154,51 fremden Grundstücken 2. Sammlungsgegenstände 3.566.214,25 67.030,00 0,00 3.633.244,25 0,00 0,00 0,00 0,00 3.633.244,25 3.566.214,25 3. Technische Anlagen und Maschinen 478.827,56 0,00 0,00 478.827,56 295.020,56 35.074,00 0,00 330:094,56 148.733,00 183.807,00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.606.578,15 63.012,35 87.866,53 5.581.723,97 4.026.874,62 356.330,35 87.806,53 4.295.398,44 1:286.325,53 1.579.703,53 5. Anlagen im Bau 550.548,37 0,00 0,00 550.548,37 550.548,37 0,00 0,00 550.548,37 0,00 0,00 16.487.888,00 130.042,35 87.866,53 16.53.0.063,82 7.271.008,71 589.118,35 . 87.806,53 7.772.320,53 8.757.743,29 9.216.879,29

CGL Finanzanlagen Beteiligungen 5.000,00 0,00 0,00 5.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.000,00 5.000,00 16.675.044,32 130.042,35 87.866,53 16.717.220,14 7.432.636,51 592.462,35 87.806,53 7.937.292,33 8.779.927,81 9.242.407,81

Entivicklung des Treuhandvermögens zum 31. Dezember 2018

Anschaffimgs- oder Herstellmgskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 01 .01.2019 Zugänge Abgänge 31 .12.2019 31.12.2019 31.12.2018 EUR EUR • EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR noch Anlage5 Treuhandvermögen SammJuagsgegenstände 265.054.247,79 11.924,04 0,00 265.066.171,83 0,00 0,00 0,00 0,00 265.066.171,83 265.054.247,79

265.054.247,79 11.924,04 0,00 265.066.171,83 0,00 0,00 0,00 0,00 265.066.171,83 265.054.247,79 95 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

96 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Prüfungsurteüe

Wir haben den Jahresabschluss der Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen

Rechts-, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Ver-

lustrechnung für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang,

einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Historische Museen Hamburg - Stiftung des öffentlichen

Rechts-, Hamburg für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31, Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Stiftung zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stif- tung. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfiingsurteüe

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be-

schrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen

handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Be- rufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass

die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

0.0919537.001

97 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" des An- hangs sowie die Angaben in Abschnitt "Risiken der zukünftigen Entwicklung" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter die Abhängigkeit des Fortbestands der Stiftung von den regelmä-

ßigen Zuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg beschreiben. Wie in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" des Anhangs und Abschnitt "Risiken der zukünftigen Entwick-

lung" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen ei- ner wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Solange die Freie und Hansestadt Hamburg gesetzlich zur Gewährträgerhaftung verpflichtet ist, ist der rechtliche Fortbestand der Stiftung nicht gefähr- det. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsratesfür den Jahresdbschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Stiftung vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die in-

fernen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Gmndsätzen ordnungsmäßiger

Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren ha-

ben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unterneh-

menstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortfühmng der Unternehmenstätigkeit zu

bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der

insgesamt ein zuü-effendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind

0.0919537.001

98 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die

sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende

geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Stif-

tung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung desAbschhissprüfersfür die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonne- nen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungs-

vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht bein-

haltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-

haltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen uhd

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99 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Stiftung abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmens tätigkeit so- wie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prü- fungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgemngen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereig- nisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Stiftung ihre Unternehmenstä- tigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugmnde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Stiftung.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorienderten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde lie- genden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

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100 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich

etwaiger Mängel ini internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Han^irg, den 4. Juni 2020

P/ice'v^aterhouseCoopers GmbH

i.aftsprüfungsgesellschaft WIRTSCHAPTS- PRÜPU1VGS." GESELLSCHAFT

DirkBurschel ppa. Wirtschaftsprüfer WirtschaftspriffeniT

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101 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Leerseite aus bindetechnischen Gründen

102 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

103 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Testatsexemplar

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts - Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

104 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Inhaltsverzeichnis Seite

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019...... l

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... l

l. Bilanz zum 31. Dezember 2019...... ;...... 3

2. Gewinn-und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019...... '...... 7

Entwicldung des Anlagevermögens...... 17

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0917873.001

105 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Seite 1

Museum für Kunst und Gewerbe HAMBURG - Stiftung des öffentlichen Rechts -

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

1, Vorbemerkungen

Mit rund 600.000 Objekten aus 4.000 Jahren Menschheitsgeschichte gehört das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) zu den bedeutendsten Museen für Kunst und Design in Europa. 1877 eröffnet, ist das MKG heute ein außergewöhnlicher Ort für die große Erzählung menschlicher Kreativität. Die Stiftung öffentlichen Rechts, die das MKG betreibt, ist durch das von der Hamburger Bürgerschaft am 22. Dezember 1998 erlassene „Gesetz über die Errich- tung von Museumsstiftungen der Freien und Hansestadt Hamburg" (HmbMuStG), zuletzt ge- ändert durch das vierte Gesetz zur Änderung des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes vom 3. Juli 2018 (HmbGVBI. S. 326), als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Hamburg errichtet worden.

Zweck der Stiftung ist die Führung des Museums für Kunst und Gewerbe (MKG) als eine Ein- richtung der Kultur, insbesondere der Kunst und angewandten Kunst, mit seinen Sammlungen aus den europäischen, antiken und asiatischen Kulturkreisen.

Die Stiftung hat die Aufgabe, die bestehenden Sammlungen zu bewahren und gezielt zu er- weitem, ihre Werte durch Forschung, Dokumentation und Publikation zu erschließen, durch Ausstellungen und andere geeignete Veranstaltungen das Kunst-, Kultur- und Geschichtsbe- wusstsein zu fördern sowie durch die große Bandbreite der Sammlungen Querverbindungen zwischen Kulturen und Epochen aufzuzeigen.

2. Geschäftsverlauf

Die Anzahl der Besuche hat sich zum Vorjahr nochmals von 185.538 auf 173.022 verringert. Damit wurde der Planwert von 160.000 jedoch weiterhin um gut 8 % übertroffen. Nach einem sehr guten ersten Quartal mit entsprechend hohen Einnahmen durch die beiden Sonderaus- Stellungen OTTO. DIE AUSSTELLUNG und 68. POP UND PROTEST verliefen die weiteren Monate eher schleppend. Erst im Juli belebte sich das Geschäft wieder, so dass die Monate des zweiten Halbjahres, mit Ausnahme des Dezembers aufgrund eher mäßiger Besuchszah- len zur Messe Kunst und Handwerk und zur Sonderausstellung BEAUTY, hinsichtlich der ge- zählten Besuche über Plan lagen. Dazu trugen vor allem die beiden Sonderausstellungen SOCIAL DESIGN und ALLES KNETEN mit der Eröffnung im Juni 2019 bei. Der Durch- schnittserlös je Besuch erhöhte sich nochmals auf € 6,82 (Vorjahr; € 5,70). Der Anteil von Kin- dem und Jugendlichen unter 18, Jahren lag wie im Vorjahr bei rund 14 %.

Einige Ausstellungen konnten an andere Häusern ausgeliehen werden. Die Ausstellung FAST FASHION (gezeigt im MKG von März bis Oktober 2015) wurde im August 2019 im MEK Mu- seum Europäischer Kulturen in Berlin eröffnet. Aufgrund der extrem guten Resonanz auf das Projekt strebt man dort eine Verlängerung der Laufzeit bis Anfang 2021 an. Die Präsentation der Plakate von Andy Warhol in Tampere (Finnland) war ebenfalls sehr erfolgreich, so dass mit den Veranstaltern ein Folgeprojekt ab Sommer 2020 realisiert werden wird.

Der Prozentanteil der digital inventarisierten Objekte zum Gesamtbestand der Sammlungen erhöhte sich weiter aufgrund der systematischen Erfassung durch das interne Inventarisie- rungs-Team, wobei die jährliche Erfassungsleistung von der Zuwendungshöhe für die ent-

106 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Seite 2

sprechenden Arbeitsplätze abhängig ist. Im Geschäftsjahr wurde im Zuge des Projektes Sammlungsneubewertung ein Teil der Bewertung des Clusters zwischen T€ 1 und T€ 10 im Dezember 2019 an die Behörde für Kultur und Medien (BKM) geliefert.

3. Ertragslage

Die Umsatzerlöse betrugen T€ 1.596 (Vorjahr T€ 1.561). Die Erlöse aus Eintrittseinnahmen erhöhten sich deutlich von T€ 1.075 auf T€ 1.194 durch einen höheren durchschnittlichen Ti-. cket-Erlös.. Die Erlöse aus eigenen Publikationen und Katalogen zu Sonderausstellungen la- gen mit T€ 58 wieder auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Die übrigen Umsatzer- löse in Höhe von T€ 326 lagen etwas unter Vorjahresniveau.

Bei den Spenden, Schenkungen und sonstigen Drittmitteln wurden die Planungen wiederum deutlich überschritten. Es konnten T€ 1.619 eingeworben werden konnten. Gegenüber dem Plan ist dies ein Plus von T€ 659 (+ 6.9 %).

Die Stiftung ist auf regelmäßige Zuschüsse der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) ange- wiesen. 2019 erhielt das MKG insgesamt Zuwendungen von T€ 8.619, die insbesondere auf einen Zuschuss zu den Betriebskosten in Höhe von T€ 4.504, einen Zuschuss für die an die Sprinkenhof Gmbh zu leistende Mietzahlung in Höhe von T€ 2.584, Zuwendungen für zu zah- lende Versorgungsleistungen von T€ 203 und für Pensionsgarantien von T€ 677 sowie Mittel im Rahmen von Sonderförderungen ( Inventarisierungsprojekt, WLAN, Relaunch Website etc.) entfielen. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Erhöhung der Gesamtzuwendungen von T€ 1.155, die insbesondere auf eine Erhöhung der Grundzuwendung und die erhöhte Mietzu- Wendung im Rahmen des MVM (ab 01.10.2019) zurückzuführen ist.

Der Materialaüfwand erhöhte sich um 5 % zum Vorjahr auf T€ 2.993. Dies ist zurückzuführen auf höhere Ausgaben für Aufsichts-, Wach- und Kassendienste, Auf- und Abbauhonorare, Rechte und Leihgebühren sowie Architektenhonorare im Zusammenhang mit den nicht im Wirtschaftsplan enthaltenen Projekten (z. B. ALLES KNETEN). Der Personalaufwand erhöhte sich zum Vorjahr um 14 % auf T€ 3.987 was den Planwert nur geringfügig übersteigt. Einige vakante Stellen konnten besetzt werden, was, neben den Tarifsteigerungen, zu dieser Erhö- hung geführt hat.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um T€ 451 gegenüber dem Vorjahr auf T€ 3.500, insbesondere durch höhere Mietzahlungen an die SpriG und gestiegen Datenverar- beitungskosten, die bereits einen Teil der Einführungsaufwendungen von dataport für den Kul- turarbeitsplatz enthalten.

Die Stiftung weist für das Geschäftsjahr 2019 einen Uberschuss von T€ 24 aus. Unter Ver- rechnung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr ergibt sich ein Mittelvortrag von T€ 144.

4. Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme stieg um T€ 1.089 auf T€ 38.679. Das Anlagevermögen erhöhte sich, insbe- sondere durch die Investitionen in Sammlungsgegenstände, um T€ 96 auf T€ 31.541. Die Forderungen lagen mit T€ 6.646 um 21 % über dem Wert des Vorjahres. Die Erhöhung resultiert aus höheren Forderungen an die FHH für die Pensionsgarantien und aus zugesagten Projektförderungen. Dem standen auf der Passivseite Erhöhungen der langfristi- gen Pensionsrückstellungen aus der Zinssatzveränderung und der Verbindlichkeiten aus Drittmitteln gegenüber.

Die eigenen Mittel der Stiftung haben einen Anteil von 0,4 %. an der Bilanzsumme.

107 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Seite 3

5. Mitarbeiter

Das Museum für Kunst und Gewerbe beschäftigte zum Bilanzstichtag 78 Mitarbeiter ein- schließlich des Vorstands. Dabei haben sich die Anteile von Teilzeitkräften und befristeten Beschäftigungen zum Vorjahr nicht wesentlich geändert und es gab 1 1 geringfügig Beschäftig- te. Aus dem Schwerbehinderten-Programm der BKM arbeitete eine Mitarbeiterin für die Stif- tung. .

6. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Um auch zukünftig den Stiftungsauftrag angemessen erfüllen zu können, bleibt die Stiftung dauerhaft auf Zuschösse der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) angewiesen. Zur De- ckung eines kurzfristigen Liquiditätsbedarfs besteht eine von der BKM der FHH bei der Kasse Hamburg eingerichtete Kreditlinie für die Stiftung i. H. von ca. € 1 Mio., die zum Jahresende 2019 erstmals seit einigen Jahren nicht in Anspruch genommen werden musste, um einen Liquiditätsengpass zum Jahreswechsel zu verhindern. Zur einer verläßlichen Liquiditätssiche- rung im Laufe des Jahres wäre aufgrund der bisher gesammelten Erfahrungen außerdem die sukzessive Schaffung eines Stiftungskapitals wünschenswert.

Unter der Voraussetzung, dass die von der FHH gesetzlich garantierte Gewährträgerhaftung weiterhin besteht, sind für die Stiftung bestandsgefährdende sowie sonstige Risiken mit we- sentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht erkennbar.

Auch im Geschäftsjahr 2019 trugen die gezeigten Sonderausstellungen wieder, wie auch in den vergangenen Jahren, zu gut 2/3 zum Besucheraufkommen bei. Durch die Laufzeitverlän- gerungen und das zeitweise Freihalten von Ausstellungsflächen wurde die Kosten für Ausstel- lungseinrichtungen auf ein Minimum zu reduziert:. Vor allem durch die sehr kurzfristige Akquisi- tion publikumswirksamer Ausstellungsprojekte konnten, die geplanten Zielvorgaben erreicht bzw. überschritten werden.

Durch eine möglichst ausgewogene Mischung von Ausstellungsprojekten sollen auch zukünf- tig noch vielfältigere Besucherinteressen angesprochen werden, um die Besucherresonanz auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Gleichzeitig soll das Sonderausstellungsprogramm auch so umfassend wie möglich die Sammlungsvielfalt des Hauses widerspiegeln.

Mit den von der BKM zugesagten Förderungen für zwei große Ausstellungs-Vorhaben aus Mitteln des Ausstellungsfonds der FHH kann das Kostenrisiko dieser Projekte deutlich redu- ziert werden.

Der Ausbruch eines neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epidemie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse der COVID-19- Pandemie und die hieraus resultierenden Allgemeinverfügungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die Stiftung gravierende Auswirkungen zur Folge. Das Museum war vom 14. März bis 6. Mai 2020 von einer temporären Schließung betroffen. Unklar ist derzeit, wie sich der Besucherzuspruch unter den Vorgaben der Covid 19-Eindärrimungsverordnung in den ersten Wochen und Monaten nach der Wiedereröffnung entwickeln werden. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Museumsbetrieb von, signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Der Vorstand der Stiftung hat erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlös- rückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verläss- liche Aussage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich. Auf- grund der Gewährträgerhaftung ist eine Weiterführung der Stiftung aber nicht gefährdet.

108 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Anlage l Seite 4

7. Ausblick/ Prognosebericht

Innerhalb des Doppelhaushalts. 2019/2020 der FHH wurde erstmals seit Jahren eine nen- nenswerte Erhöhung der Zuwendungen für die Museumsstiftungen beschlossen, so dass ein teilweiser Ausgleich der Personal- und Sachkostensteigerungen erfolgt. Allerdings sind diese Anpassungen nicht ausreichend, um alle laufenden Kostensteigerungen zu kompensieren.

Für das Geschäftsjahr 2020 sind fünf mittlere bis größere Sonderausstellungen geplant, die zusammen mit den permanenten Schausammlungen mindestens 180.000 Besuche für das Haus generieren sollen. Damit sollen Erträge aus dem Museumsbetrieb i. H. v. T€ 3.085 erzielt werden. Die avisierten Zuwendungen der FHH für Betriebskosten und Son- derprojekte liegen mit T€ 9.065 um T€ 579 über der Vorjahresplanung. Es wird laut gültigem Wirtschaftsplan wiederum ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis angestrebt.

Die Ergebnisentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheb- lich negativ beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose abweichen wird, weil Dauer und Intensität zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ab- sehbarsind. •

Hamburg, den 8. Mai 2020

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -

Udoüoerke Kaufmännischer Geschäftsführer

109 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

110 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

111 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 112

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rfichts-, Hamburg

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Passiva

Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR EUR. ern EUR.

A. Anlagevermogen A. Eigenkapital L ImmaterieUe Vermogensgegenstande L Stiftungskapital 0.51 0,51 L. Entgeltlich erworbene-gewerbliche Schuterechte und BL Mittdvortrag 143.765,20 143.765.71 119.308.28 119.308.79 ähnüche Rechte uad Werte sowie Lbanzen an solchen Rechten und Werten B. Sondeqiosten für Zuschüsse zum Anlagevermogen und Spenden IL Sachanlagen l. Sammlungsgegenstände 23.528.440,23 22.930.546,43 l. Mietereinbauten und Bauten aufiremden Gnmdstücken 6.876.668,00 7.209.396.00 2. Sonstiges Anlagevermögen 7.552.208.00 31.080.648,23 8.001.038.00 30.931.584.43 2. Sammlungsgegenstände 23.591.970,83 22.994.077,03 3. Technische Anlagen und Maschinen 543.287.00 643.311.00 C. Rüclcstellungen 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 527.670.51 31.539.596.34 595.491.51 3I.442.275.S4 l. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.830.745.00 5.185.917.00 31.541.475.34 31.444.764.54 2. Sonstige RüclcsteUungen 294.069.87 6.124.814.87 240.841.00 5.426.758.00

B. Umlaufvermogen D. VerbindBchkeiten L Vorräte I. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 515.303.01 241.957,76 l. Waren 53.402,60 2. Verbindlichkehen gegenüber der Freien 14.072.90 356.562.86 und Hansestadt Hamburg IL Forderungen und sonstige Vermogensgegenstände 3. Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten 723.076.03 445.019.28 l. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.041.14 67.966.46 zweckgebundenen Drittmrtteln 2. Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg 6.627.654,23 5.430.231.99 4. Sonstige Verbindlichkeiten 58.162.42 1.310.614.36 44.206.04 1.087.745.94 3. Sonstige Vemiögensgegenstäode 227.306,84 6.873.002.21 157.586,99 5.655.785,44 E. Rechnungsabgrenzungsposten 18.900.00 24.800.00 m. Ksusenbestand, Guthaben bei Krediänstituten 122.606.80 374.695.25 7.043.618,61 6.083.883.29

C. Rechnungsabgrenzungsposten 93.649.22 61.549.33

38.678.743,17 37.590.197.16 37.590.197.16

Treuhandbilanz zum 31. Dezember 2019 noch Anlage5 Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR. EUR EUS.'

Treuhandvermogen 1.019.780.778,41 1.019.167.173,88 Treuhandverbindlichkeiten 1.019.780.778.41 I.OI9.I67.173.88 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

113 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Gewinn- und Verlustreclinung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR EUR

l. Umsatzerlöse 1.595.818,32 1.560.954,43

2. Sonstige betriebliche Erträge 10.128.014,20 9.131.393,21

3. Materialaufwaiid a) Aufwendungen für bezogene Waren 256.549,11 190.794,77 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.736.815,32 2.993.364,43 2.667.044,44 2.857.839,21

4. Personataufwand a) Löhne und Gehälter 3.116.265,29 2.861.792,11 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen filr Altersversorgung und Unterstützung 870.276,14 3.986.541,43 629.425,14 3.491.217,25

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermflgensgegenstände des Anlagevermflgens und Sachanlagen 643.340,36 690.487,66

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.499.811,52 3.049.196,49

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 576.317,86 492.930,65

8. Ergebnis nach Steuern 24.456,92 110.676,38

9. Mittelvortrag aus dem Vorjahr 119.308,28 8.631,90

10. Mittelvortrag 143.765,20 119.308,28

114 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

115 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. ^ Allgemeines

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung werden gemäß § 15 Abs. 2 HmbMuStG nach den Vorschriften des Dritten Buches des HOB für große Kapitalgesell- schaften aufgestellt. Hierbei wurde in Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HOB von dem ge- setzlichen Wortlaut abgewichen und unter Gliederungspunkt A.II. Sachanlagen der Aktivpos-

ten „Mietereinbauten" und „Sammlungsgegenstände" und auf der Passivseite der Posten „Son- derposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden" hinzugefügt.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HOB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Die Bewertung von Sammlungsgegenständen erfolgt im Falle einer Sachsperide auf Basis des

geschätzten Verkehrswertes, ansonsten zu Anschaffungskosten. Sammlungsgegenstände wer- den in der Regel nicht abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die übrigen Sachanlagen wer- den mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit den im Rahmen von Gutachten geschätzten Verkehrswerten, vermindert um planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nutzungs- dauer entsprechende lineare Abschreibung, angesetzt

Immaterielle Vermögensgegenstände werden über 3-20 Jahren abgeschrieben oder sind nicht abschreibungsfähig. Die Abschreibungen auf Bauten auf fremden Grundstücken, Mietereinbau- ten und technische Anlagen werden linear über 5-50 Jahre verteilt. Die Betriebs- und Ge- schäftsausstattungen würden entsprechend der jeweiligen Restnutzuagsdauer zwischen 3-15 Jahren abgeschrieben.

116 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis EUR 150,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abge- schrieben und als Abgang behandelt. Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwi- sehen EUR 150,00 und EUR 1.000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebildet worden, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

In Höhe der für die aktivierten Anschaffungskosten erhaltenen Zuschüsse und Spenden passi- viert das MKG gleichzeitig einen "Sonderposten filr Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden", untergliedert in "Sammlungsgegenstände" und "Sonstiges Anlagevermögen" und neutralisiert so den Ertragseffekt der Zuwendungen und Spenden in der Gewinn- und Verlust- rechnung. In Höhe der Abschreibungen auf das erworbene sonstige Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in der Position „Sonstige betrieb- liche Erträge" erfasst. Der Sonderposten für "Sammlungsgegenstände" spiegelt den langfristi- gen Mittelerhalt wider und wird nur im Fall einer Veräußerung der Sammlungsgegenstände

aufgelöst.

Anschaffungen, die aus dem das Sammlungsvermögen betreffenden Investitionszuschuss der FHH getätigt werden, werden als für die FHH verwaltetes Treuhandvermögen erfasst. Als Ge- 'genposten wird in der Treuhandbilanz in Höhe des Zugangs eine Herausgabeverpflichtung ge- genüber der FHH passiviert. Für die aus Spenden Dritter finanzierter Anschaffungen des Treuhandvermögens werden in der Treuhandbilanz ebenfalls als Verbindlichkeiten in Höhe des Zugangs gegenüber dem jeweili-

gen Spender ausgewiesen.

Die Vorräte sind mit den fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. den nied-

rigeren Marktpreisen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Darüber hinaus wurden Bewer-

tungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Die Forderungen und sonstige Vennögensgegenstände werden zum Nominalwert bilanziert. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bilanziert.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Aufwand des folgenden Geschäftsjahres sind. Diese werden zum Nominalwert bilanziert.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

117 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method i.S.d. IAS 19.67). Biometrische Rechnungsgmndlage ist die Richttafel 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses im 10- Jahresdurchschnitt von 2,71 % p.a. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages nach § 253

Abs. 6 HOB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahresdurchschnitt von 1,97% p.a. angewendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HGB, dass bei langfristig fälligen Verpflichtun- gen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszugeben ist, wurde in Anspruch ge- nommen. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik von 2,00 % p.a. und eine Ren- tendynamik des Ruhegeldes von 1,0 % sowie eine Fluktuationsannahme von 0% p.a. zugrunde.

Die Bewertung der übrigen Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages.

Verbindlichkeiten werden zum Erfullungsbetrag bilanziert.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen vor dem Stichtag gebildet, so- weit sie Erträge des folgenden Geschäftsjahres sind. Diese werden zum Nominalwert bilanziert.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HOB haben sich nicht ergeben.

Die Stiftung hat ein Stiftungsvermögen von € 0,51 und ist dauerhaft aufZuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die satzungsmäßigen Zwecke nicht erfüllen konn- te. Diese Finanzierung ist in § 4 Abs. l des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes festge- legt. Für die Verbindlichkeiten der Stiftung haftet gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstif- tungsgesetzes neben dem Vermögen der Stiftung die FHH als Gewährträgerin unbeschränkt (Gewährträgerhaftung). Solange die Gewährträgerhaftung fortbesteht, sind bestandgefährdende Risiken hieraus für die Stiftung nicht erkennbar.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel er- sichtlich.

Im Zuge der Stiftungsemchtung wurde dem Museum die Betriebs- und Geschäftsausstattung gem. § 3 Abs. l HmbMuStG als Stiftungsvermögen zugeführt. Die Bewertung erfolgt mit dem Erinnerungswert von EUR 0,51 (DM 1,00). Die vorhandenen Sammlungsgegenstände werden

118 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

10

im Museum treuhänderisch verwaltet. Der zugrundeliegende Überlassungsvertrag ist rechts- wirksam. Die vorab festgelegten Nutzungsentgelte werden durch eine Erhöhung des jährlichen Zuwendungsbetrages ausgeglichen.

Vorräte

Der Bestand, der von dem Museum für Kunst und Gewerbe hergestellten Kataloge, die in den Folgejahren noch verkauft werden können, wurde im Umlaüfvermögen aktiviert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen die FHH beinhalten im Wesentlichen eine Forderung aus einem An-

Spruch aus Garantiezusagen für Pensionslasten von TEUR 5.831, sowie aus Garantiezusagen für Überstunden- und Urlaubslasten in Höhe von TEUR 141. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme der Rückgriffsfordemng gegenüber der FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (TEUR 5.831) alle Restlaufzeiten von unter einem Jahr.

Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden

Im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden sind die Zuwendungen und Spenden eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Pos- ten wird periodisch in Höhe der anfallenden Abschreibungen aufgelöst. In Bezug auf die Sammlungsgegenstände würde die Auflösung nur im Fall einer Veräußemng der Sammlungs- gegenstände erfolgen.

Pensionsrückstellungen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Neurege- lung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zu Grunde gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HOB beträgt TEUR 686.

Sonstige Rückstellungen

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen von TEUR 294 (Vorjahr TEUR 241) setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für tarifliches Leistungsentgelt, nicht abgegoltenen Urlaubsansprüchen der Mitarbeiter aus dem Geschäftsjahr und Gleitzeitguthaben der Mitarbeiter zum 31.12.2019 zusammen.

119 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Verbindlichkeiten

Abweichend zur Gliederung des HOB werden nicht verwendete Drittmittel als eigenständige Bilanzposition ausgewiesen. In den Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten Drittmitteln sind Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg in Höhe von TEUR 605 (Vorjahr: TEUR 143) ausgewiesen.

Gesamtbetrag Davon Restlaufzeit unter l Jahr über l Jahr über 5 Jahre EUR EUR EUR EUR

1.1 Verbindlichkeiten aus Llefemn5enM4-Leistlmgen. -515.303,01 497,653,601 17.649,41 0,00 Vorjahr 241.957,76 224.308,35\ 17.649,41 0,00

2.1 Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Mansesta4tJliE^!3UI"s... 14;072,90 14.072,90 | 0,00 0,00 Vorjahr 356.562,86 356.562,86 \ 0,00 0,00

3. Verbindlichkeiten aus nicht verwendeten Drittmitteln 723.076,03 723.076,03 0,00 0,00 Vorjahr 445.019,28 445.019,281 0,00 0,00

4.1 SMStl£e.YerbÄndllc?elten. 58.162,42 58,162342j 0,00 0,00 Vorjahr 44.206,04 44.206,04 \ 0,00 0,00

Gesamt 1.310.614,36 1-292-964>95- 17,649,41, Q,QQ Vorjahr 1.087,745,94 1.070.096,53 17.649,41 0,00

Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 43 CVorjahr: TEUR 33) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Hö- he von TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 4).

Rechnungsabgrenzungsposten

Sechs Zahlungseingänge für Veranstaltungen und Leihgebühr im Geschäftsjahr 201.9 werden

als passiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.

120 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten

Seit 1.1.1999 aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg bzw. Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen und der Campe'schen Historischen Stiftung (bis 18. Oktober 2001 für die FHH, nach entsprechender Satzungsändemng für das MKG) erworbene Sammlungsgegenstän-

de werden unter der Bilanz als Treuhandvermögen zu Anschaffungskosten ausgewiesen.

Im Januar/Februar 2005 wurde eine Erfassung des Treuhandvermögens der FHH durchgeführt. Im Wesentlichen wurden die Bestände durch Zählen auf Basis der Inventarverzeichnisse ermit- telt. Zum Teil mussten aus konservatorischen bzw. aus depottechnischen Gründen die Bestände geschätzt werden. Objekte der Abt. Ostasien-Islam und Mittelalter-Renaissance wurden in der Schausammlung und in den Depots gezählt. Als Ergebnis der Erfassung des Treuhandvermö- gens befinden sich im MKG 643.402 Objekte, die mit insgesamt EUR 1.089.399.332 bewertet wurden. Der Wert der Eröffnungsbilanz der FHH zum 1.1.2006 wurde in das Treuhandvermö- gen übernommen. Im Jahr 2009 wurde auf Grund einer Stichprobeninvenhir um insgesamt EUR 83.323.471 nach unten korrigiert. Das Treuhandvermögen weist in 2019 eine Summe von insgesamt EUR 1.019.780.778,41 aus.

Im Treuhandvermögen werden Sammlungsgegenstände, die dem MKG bereits vor Stiftungs- gründung von der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen überlassen wurden, ausgewie-

sen.

Das Treuhandvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2019 31.12.2018 TEUR TEUR Treuhandvermögen der Freien und Hansestadt Hamburg 1.006.324 1.006.324 Treuhandvermögen der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen 13.457 12.844 1.019.781 1.019.167

In Höhe des Treuhandvermögens wird eine Treuhandverbindlichkeit als Herausgabepflicht ge- gen den Treugeber bilanziert. Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten werden unter der Bi-

lanz in jeweils einer Summe ausgewie'sen.

121 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

13

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus vereinnahmten Eintrittsgeldern TEUR 1.194 (i.Vj. TEUR 1.075), Shop-Erlösen von TEUR 58 (i.Vj. TEUR 97), Erlösen aus Führungen TEUR 32 (i.Vj. TEUR 23) und Erlösen aus Vermietung und Verpachtung TEUR 162 (i.Vj TEUR 166) zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt auf: TEUR

• Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 8.603

Aufwendungen aus der Zuführung von Zuwendungen, Spenden, Sponsoren- -778 leistungen und Drittmitteln zum Sonderposten für Investitionszuschüsse Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 629

Übrige sonstige betriebliche Erträge 1.674 10.128

Periodenfremde Aufwendungen, Erlöse und Erträge

Die periodenfremden Erträge in Höhe von TEUR 28 ergeben sich im Wesentlichen aus Be-

triebskosten- und Wasserabrechnungen für das Jahr 2018, Umsatzsteuererstattungen aus 2017/2018 und Gewinnbeteiligungen aus 2018.

Bei den periodenfremden Aufwendungen von TEUR 18 handelt es sich im Wesentlichen um Betriebskostenabrechnungen und Transportrechnungen für das Jahr 2018.

Aufwendungen für AItersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversoirgung und Unterstützung enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 284 (Vorjahr: TEUR 97).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen betrug TEUR 576 (Vorjahr: TEUR 493).

122 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

14

V. Sonstige Angaben

Abschlussprüferhonorare

Das Abschlussprüferhonorar umfasst im Einzelnen nur Leistungen zur Abschlussprüfung inHöhevonTEUR16.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die wesentlichen, aus der Bilanz nicht ersichtlichen, finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen betragen TEUR 61.720, wovon TEUR 3.386 auf das kommende .Geschäftsjahr entfallen.

Mitarbeiter

Das Museum für Kunst und Gewerbe beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 im Durchschnitt, oh- ne Vorstand, 79 (Vorjahr: 76) Mitarbeiter. Davon sind 42 (Vorjahr: 38) Mitarbeiter Teilzeitbe- schäftigte. Von den Teilzeitbeschäftigten sind 10 geringfügig Beschäftigte und 4 studentische HUfskräfte.

Gesamtbezüge von Organmitgliedern

Dem Stiftungsrat wurden keine Bezüge gewährt. Die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands ist mit Verweis auf § 286 Abs. 4 HOB unterblie-

ben.

123 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

15

Angaben zu den Organen der Stiftung

Stiftungsrat

Senator Dr. CARSTEN BROSDA, Hamburg — Vorsitzender des Stiftungsrates - Behörde für Kultur und Medien

THOMAS DELISSEN, Hamburg Behörde für Kultur und Medien - Abteilungsleiter- - stellvertretender Vorsitzender —

Dr. MICHAEL OLLMANN, Hamburg Unternehmensberater

ANTONIA ASCHENDOKF, Hamburg Präsidentin Justus Brinckmann Gesellschaft, bis 26.8.2019

DR. SEBASTIAN GIESEN, Hamburg Präsident Justus Brinckmann Gesellschaft, ab 27.08.2019

GREGOR CHRISTIAN SCHÄFER, Hamburg Finanzbehörde

DÖRTE SPENGLER-AHRENS, Hamburg Jung von Matt / SAGA GmbH

Dr. JANA SCHOLZE, London, Associate Professor Kingston University London

KLAUS STEMMLER, Hamburg

Museum für Kunst und Gewerbe -Personalratsvorsitzender-

Vorstand

Prof. TULGA BEYERLE, Hamburg

— Direktorin -

UDO GOERKE, Hamburg

-- Kaufmännischer Geschäftsführer -

124 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Anlage II

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Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Ausbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf die Erläuterungen der Ri- siken und der Prognose im Lagebericht.

Vorschlag für oder der Beschluss über die Verwendung des Ergebnisses

Der Jahresüberschuss 2019 von TEUR 24 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Konzernzugehörigkeit

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts, Hamburg, wird in den Könzernabschluss der Freie und Hansestadt Hamburg einbezogen, der auf der In- temetseite der Freie und Hansestadt Hamburg veröffentlicht werden soll.

Hamburg, den 8. Mai 2020

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Pröf.^öläaB^erle / ^— Udo Goerk^ DireRtoriA / Kaufmännischer Geschäftsführer

125 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

17

Entwicklung des Anlagevermögens

126 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

127 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 128 19

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Entwicklung des Anlagevermogens zum 31. Dezember 2019

AnschafBmgskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte Stand Stand Stand Stand Stand Stand - 1.1.2019 Zugänge 31.12.2019 1.1.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR L Immaterielle Vermogensgegenstände EntgeIÜich erworbene gewerbUche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 251.161,52 0.00 0,00 251.161,52 248.672,52 610,00 0,00 249.282,52 1.879,00 2.489,00

DL Sachanlagcn l. Mietereinbauten und Bauten auf femden Grundstücken 9.941.343,96 0,00 0,00 9.941.343,96 2.731.947,96 332.728,00 0,00 3.064.675,96 6.876.668,00 7.209.396,00 2. Sammlungsgegenstände 22.994.077,03 634.319,06 36.425,26 23.591.970,83 0,00 0,00 0,00 0,00 23.591.970,83 22.994.077,03 3. Technische Anlagen und Maschinen 2.125.265,42 0,00 0,00 2.125.265,42 1.481.954,42 100.024,00 0,00 1.581.978,42 543.287,00 643.311,00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.603.942,43 143.919,36 149.741,67 4.598.120,12 4.008.450,92 209.978,36 147.979,67 4.070.449,61 527.670,51 595.491,51 39.664.628,84 778.238,42 186.166,93 40.256.700,33 8.222.353,30 642.730,36 147.979,67 8.717.103,99 31.539:596,3T 31.442.275,54

39.915.790,36 778.238,42 186.166,93 40.507.861,85 8.471.025,82 643.340,36 147.979,67 8.966.386,51 31.541.475,34 31.444.764,54

Anlagenspiegel Treuhandvermögen

Anschafiüags- oder Herstdhmgskosten kumuüerte Abschreibungen Buchwerte

Stand Zugänge Abgänge Stand Stand Zugänjge Abgänge Stand Stand Stand 1.1.2019 31.12.2019 1.1.2019 31.12.2019 31.I2.20I9 31.12.2018 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR Treuhandvermogen Sammlungsgegenstände 1.019.167.173,88 613.604,53 0,00 1.019.780.778.41 0,00 0,00 0,00 0,00 1.019.780.778,41 1.019.167.173,88 noch Anlage5 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

129 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Stiftung öffentlichen Rechts, Hamburg

Prüfungsurteüe

Wir haben den Jahresabschluss der Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Stiftung öffentli-

chen Rechts, Hamburg, -bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und

Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem An-

hang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Dar-

über hinaus haben wir den Lagebericht des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Stiftung öffentlichen Rechts für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Stiftung zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stif- tung. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt 'Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be-

schrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen

handelsrechdichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Be- rufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass

die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebencht zu dienen.

0.0917873.001

130 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des An- hangs sowie die Angaben in Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lage- Berichts, in denen die gesetzlichen Vertreter die Abhängigkeit des Fortbestands der Stiftung von

den regelmäßigen Zuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg beschreiben. Wie in Abschnitt

"Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs und Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsge- fährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Solange die Freie und Hanse- Stadt Hamburg gesetzlich zur Gewährträgerhaftung verpflichtet ist, ist der rechtliche Fortbestand der Stiftung nicht gefährdet. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht mo- difiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsratesßlr den Jahresabschluss und den

Lagebericht .

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Stiftung vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die in-

ternen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger

Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die

Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren ha-

ben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unterneh-

menstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung, vermittelt sowie in allen wesentlichen

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die

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131 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Süf-

tung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung desAbschlussprüfersßir die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonne-

nen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungs-

vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht bein-

haltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und.Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-

Haltung. Darüber hinaus • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der

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4 .

Stiftung abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit so- wie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind,unser jeweiliges Prü- fungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereig- nisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Stiftung ihre Unternehmenstä- ügkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung vermittelt.

• beurteilen wir den Einldang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Stiftung.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde lie- genden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

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Wir erörtern mit den für die Überwachung Verdntwordichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststeilungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Han^-g, den 27. Mai 2020

P^cew^LterhouseCoopers GmbH taftsprüfungsgesellschaft WIfa'SCHAFI'S- PRÖPIJNGS- GCSEU.'iQWI'

Dirk Burschel ppa. Käüiarin^ Wirtschaftsprüfer WirtschaftsprüfeilR-J

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134 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Leerseite aus bindetechnischen Gründen

135 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Testatsexemplar

Deichtorhallen Hamburg GmbH Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERKDES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

136 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt noch Anlage5 137

20000004349050 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Inhaltsverzeichnis . Seite

Lagebericht 2019...... l

Jahresabschluss...... ,...... ;...... l

l. Bilanz zum 31. Dezember 2019...... 3

2. Gewinn-und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019...... 7

Entwicldung'desAnlagevermögens...... 15

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0917821.001

138 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

DEICHTORHALLEN HAMBURG GMBH - LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

1. Vorbemerkuna

Die Deichtorhallen Hamburg GmbH (DTH) veranstaltet als 100-prozentige Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) zur Förderung von Kunst und Kultur künstlerisch besonders anspruchs- volle Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sowie Fotografie und Film auf internationalem Niveau. In den Ausstellungshallen der Gesellschaft werden in der Nordhalle, der „Halle für Aktuelle Kunst" (HaK), Bilder, Skulpturen, Plastiken, Rauminstallationen und kulturgeschichtlich interessante Objekte gezeigt und in der Südhalle das „Haus der Photographie" (HdP) betrieben. Die Sammlung Falckenberg in den Phoenix-Hallen in Hamburg-Harburg wurde den DTH als Dauerleihgabe überlassen und gehört seit- dem organisatorisch zur DTH. Sie wird von dieser unter dem Namen „Deichtorhallen Hamburg - Sammlung Falckenberg" (SF) betrieben.

2. Darstellung der wirtschaftlichen Rahmenbedinaunaen und der Geschäftsentwickluna 2019

2.1. Ausstelluncisproaramm

Das Ausstellungsjahr2019 begann mit den folgenden noch laufenden Ausstellungen aus dem Jahr 2018: in der HaK mit „Stuttgart sichten", im HdP mit „Michael Wolf-Life in Cities" und in der SF mit „Ralf Ziervogel. As If.

Die Ausstellung „Hyper! AJourney intoArtand Music" zeigte vom 1.3.-11.8.2019 in derHaK, was passiert, wenn Musiker*innen sich an Ideen und Strategien aus der Kunstwelt orientieren. Die Ausstel- lung war ein Cross-mapping zwischen den Weiten der Musik und der bildenden Kunst. Die Ausstellung „Generation Wealth" der Filmemacherin und Fotografin Lauren Greenfield wies das heutige, allgegenwärtige Streben nach Status, Schönheit und Reichtum in all seine Aspekten hin. Die Schau war im HdP vom 30.3.-23.7.2019 erstmals in Deutschland zu sehen. In der Sammlung Falckenberg wurde vom 13.4.-3.11.2019 die Ausstellung „Fuzzy Dark Spot-Video- kunst aus Hamburg" präsentiert mit Videoarbeiten vornehmlich Hamburger Künstlerinnen von den 1970er Jahren bis heute.

Im 15. Jahr seines Bestehens präsentierte die Ausstellungsreihe „gute aussiebten 2018/2019-Junge Deutsche Fotografie" im HdP vom 12.7.-3.10.2019 die von der neunköpfigen Jury ausgewählten 9 Preisträger*innen mit ihren Werken. Das verbindende Element aller Arbeiten war der wendende Punkt, der mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt. Die Ausstellungsreihe „Hamburger Heiden" wurde vom 19.7.-3.10.2019 im HdP mit dem Fotografen „Walter Schels" fortgeführt. Seit über 50 Jahren beschäftigt sich Walter Schels wie kein anderer Foto- graf seiner Generation mit Extremsituationen der menschlichen Existenz.

In Kooperation mit der Staatsgälerie Stuttgart zeigten die DTH vom 13.9.2019-5.1.2020 in der HaK die Ausstellung „Baselitz - Richter - Polke - Kiefer. Die Jungen Jahre der Alten Meister". Die Ausstellung beschränkte sich auf das Frühwerk der Künstler.

Das HdP präsentiert vom 31.10.2019-1.3.2020 die Ausstellung „Paolo Pellegrin. Un'Antologia". Pelle- grins Arbeiten dokumentieren die Auswirkungen, Folgen und das Vermächtnis menschlichen Leids.

Anlässlich des 25. Jubiläums der Sammlung Falckenberg zeigen die DTH seit dem 20.11.2019 (noch bis 24.5.2020) mit „Installationen aus 25 Jahren Sammlung Falckenberg" eine umfassende Schau, die den Schwerpunkt auf installative und skulpturale Arbeiten der Sammlung legt.

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2.2. Kennzahlen1

a) Ausstellungen und Vermittlungsangebote: Das Ausstellungsprogramm der DTH umfasste im Jahr 2019 insgesamt 9 Ausstellungen mit 3 eigenproduzierten Katalogen und 2 exklusiven Editionen und erfüllten somit die Planwerte. Der zur künftigen Ausstellung „Family Affairs" geplante Katalog, konnte wegen der Verschiebung derSanierung des HdP in 2019 nicht realisiert werden. Das Projekt war als große Abschlussveranstaltung vor der Schließung des HdP geplant und findet nun im Jahr 2021 statt, in dem auch der Katalog publiziert wird. Im Bereich der Vermittlungsangebote konnten die Planwerte wie in den Vorjahren übertroffen werden. Die geplante Anzahl an Führungen (+ 17%) und Vermitt- lungsveranstaltungen (+ 40%) wurde deutlich übertroffen.

b) Öffnungszeiten: Auch in 2019 waren die HaK und HdP rund drei Viertel des Jahres für das Publi- kum geöffnet. Das HdP war an 253 Tagen für die Besucher zugänglich. In der HaK konnten 245 Öff- nungstage realisiert werden. Die SF war an 183 Tagen für den öffentlichen Publikumsverkehr über buchbare Führungen geöffnet. Zusätzlich gab es Sonderöffnungszeiten für Sonderführungen. Die Erweiterung der Öffnüngstage hatte positive Effekte auf die Umsätze in den Buchhandlungen, im Res- taurant und Cafe sowie für den Parkplatz.

c)Akzeptanz: Insgesamt kamen 276.111 Besucher im Jahr 2019 in die DTH (inklusive eigene Veran- staltungen und Kulturelle Bildung). Damit liegt die Besucheranzahl deutlich um 55% über dem Plan- wert von 178.000 Besucher und rund 30% über dem Vorjahreswert (ohne Triennale??). Im Bereich der Vollzahler konnte im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 36% auf 99.241 Besucher reali- siert werden. Die Besuchergruppe „Eintritt ermäßigt" ist im Vorjahresvergleich um 21% auf 56.455 Besucher gesunken. Im Bereich der Kinder und Jugendlichen (kostenfreier Eintritt unter 18 Jahren) sind die Besucherzahlen stark abhängig von Ausstellungsprogramm. Sie lagen bei 14.390 Besuchern (zum Vergleich 2017: 12.513).

d) Wirtschaftlichkeit: Der Zuschuss pro Besucher liegt bei 11 EUR (2018: 18 EUR; 2017:11,00 EUR; , 2016: 14,00 EUR). Der Kostendeckungsgrad (inklusive SF, TPH und MVM) liegt bei 45% (Vorjahres- wert 51%).

2.3. Kommunikatives Eraebnis

Die Medienresonanz nach Auswertung liegt 2019 mit insgesamt 6.900 Meldungen und einer Reich- weite von 1,86 Milliarden erneut im Mittel der Jahre 2014-2019. 16% der Berichte erschienen in Ham- bürg, 84% der Artikel adressiert das Publikum in anderen Bundesländern, davon ^A/aren 23% aller Artikel in überregionalen Medien. Die zahlreichen Ausstellungsprojekte wurden in vielen nationalen und internationalen Medien umfangreich und positiv besprochen. Am häufigsten wurde über die Aus- Stellung „Baselitz, Richter, Polke, Kiefer- Die jungen Jahre der Alten Meister" (750 Meldungen) und „Hyper - A Journey into Art and Music" (633) berichtet.

Die Deichtorhallen Hamburg werden ausgewogen in Printmedien (50%) und Onlinemedien themati- siert. Der Trend der letzten Jahre hin zum Online geht damit weiter. Die klassischen Internet- Publikationen generieren hingegen mit 71% die meiste Reichweite. Bei Betrachtung der Reichweite zeigt sich wiederholt die große Bedeutung von überregionalen Newsportalen. In der Online Berichter- stattung liegen Fotografie-Ausstellungen durch das medienaffine Bildangebot und die an aktuelle Themen wie Reichtum (Greenfield) oder Krieg und Klimawandel (Pellegrin) vom.

Im Laufe des Jahres 2019 wurden die Deichtorhallen laut Meltwater-Analyse in 5.988 Social Media Posts erwähnt. 2.171 Fotos auf Instagram, 1.913Tweets aufTwitterund 1.388 Beiträge auf Facebook bezogen sich in 2019 auf die Deichtorhallen und ihre Ausstellungen. Die Social-Media-Posts in 2019 stammten hauptsächlich aus Deutschland (71%) und den USA an zweiter Stelle. Die restlichen Posts waren international verstreut. Die Ausstellung „Generation Wealth" von Lauren Greenfield war in den Sozialen Medien am populärsten mit 1.230 veröffentlichten Posts, gefolgt von „Die jungen Jahre der alten Meister" mit 395 Posts und gleichauf mit 272 Posts „Michael Wolf und „Hyper". Die Deichtorhal- len Hamburg gehören auch im .Jahr 2019 zu den deutschen Kulturinstitytionen mit dem umfangreichs- ten Auftritt in den sozialen Netzwerken. Auf nahezu allen Plattformen konnten die Nutzerzahlen ge-

' nur für HaK, HdP und Slg. F, ohne TPH

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140 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

steigert werden.

Als zahlenmäßig nutzerstärkster Kanal konnte sich weiterhin Facebook behaupten. Die großen Nut- zerzuwächse der letzten Jahre erreicht Facebook allerdings nicht mehr, da das Netzwerk bei der ent- sprechenden Zielgruppe immer mehr an Relevanz verliert. Die Zahl der Fans stieg in 2019 von 40.439 auf 40.827 (+ 1%). Die Zahl der Abonnenten stieg von 39.827 auf 40.631 (+ 2%). Dabei sind 63 % der Nutzer weiblich, das Durchschnittsalter liegt zwischen 25 und 34 Jahren. In 2019 verstärkte sich der Trend, das Facebook von Besucher*innen vor allem als Service- und Informationsplattform genutzt wird, was Z.B. durch vermehrte Anfragen zu Besuchszeiten und Ausstellungslaufzeiten über den Messenger geschah. Die Foto-App Instagram verzeichnet von allen Social-Media-Kanälen den größ- ten Zuwachs: So konnten die Follower-Zahlen von 29.400 (März 2019) auf 36.454 (+ 24%) gesteigert werden. Die Zielgruppe ist zwischen 25-34 Jahren alt und greift vor allem aus Deutschland auf das Profil zu. Twitter ist weiterhin für die Deichtorhallen ein wichtiger Kanal, wenn auch mit wesentlich geringeren Wachstumszahlen. Der YouTube-Kanal der Deichtorhallen verzeichnet aktuell 600 Abonnent*innen (+ 1%) und rund 38.518 Zugriffen.

Die Website erfuhr 2018 einen umfassenden Relaunch. Die Neustrukturierung und verbesserte Navi- gation der Seite wirkte sich unmittelbar auf die Nutzerzahlen aus. Die Website der Deichtorhallen wur- de im Jahr 2019 knapp 444.893 mal aufgerufen (+ 26%), insgesamt wurden über 637.000 Sitzungen durchgeführt (+ 23%). Weiterhin bestätigt sich der Trend, dass immer mehr Besucher vom Smartpho- ne auf die Website zugreifen, aktuell ca. 54% (+ 52%). Das Online-Magazin „Halle4" hat sich in 2019 zu einer besucherstarken und höchst dynamischen digitalen Plattform entwickelt - seit dem Start des Magazins im Oktober 2018 erschienen 66 Beiträge. In 2019 haben über 29.000 User das Magazin besucht, davon wurden über 35.000 Sitzungen ausge- führt. Davon waren 78% neue Besucher.

2.4. Oraanisationsstruktur

Im Jahresdurchschnitt 2019 hatten die DTH einen festen Personalstamm von 23 festangestellten Mit- arbeiter*innen sowie 3 Volontär*innen und 3 geringfügig Beschäftigten im Verwaltungsbereich. Zu- sätzlich wurde durchschnittlich eine Mitarbeitern als Vertretung für langzeiterkrankte Festangestellte beschäftigt. Im direkten Ausstellungsbetrieb wurden durchschnittlich 70 Aufsicht-, Kassen-, Gardero- ben- und Shopkräfte auf geringfügiger Basis beschäftigt. Neben einem festangestellten Schichtleiter für die Aufsichten wird Wachpersonal von einem externen Sicherheitsunternehmen eingesetzt. Weite- re Leistungen werden im Wege der Fremdvergabe von Dritten erfüllt. Die erhöhten Zahlen im Ver- gleich zum Vorjahr begründen sich durch befristete Arbeitsverhältnisse im Rahmen von bewachungs- intensiven Ausstellungen.

2.5. Wesentliche Veränderung: Einführung des Mieter-A/ermieter-Modells

Wesentliche Veränderung im Geschäftsjahr 2019 für die DTH Gmbh war die Einführung des Mieter- Vermieter-Modells für die Ausstellungshallen am Deichtorplatz mit der Behörde für Kultur und Medien (BKM) und der Sprinkenhof AG - kurz SPRIG - auf Basis der Drucksache 21/13127der Hamburger Bürgerschaft. Der Hauptmietvertrag zur Einführung des Mieter-Vermieter-Modells wurde jeweils zwi- sehen den vermögensverwaltenden Objektgesellschaften der Finanzbehörde und der BKM geschlos- sen. Die Einbringung von Grundstücken und Gebäuden sowie der Abschluss des Mietvertrags wurden im Dezember 2019 vollzogen und erfolgten rückwirkend zum 01.01.2019. Die teilweise Aufhebung des bis zu diesem Zeitpunkt bestehenden Uberlassungsvertrags an die DTH wurde durch den Abschluss des Untermietvertrags zwischen BKM und den DTH vollzogen. Der Hauptmietvertrag wird über den zwischen den Einrichtungen und der Behörde für Kultur und Medien abzuschließenden Untermietver- trag vollständig weitergereicht. Ein Geschäftsbesorgungsvertrag wird zwischen dem Untermieter und der SpriG verhandelt.

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141 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

3. Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung

3.1. Ertraaslaae Die Deichtorhallen Hamburg GmbH beendet das Geschäftsjahr 2019 im neunten Jahr in Folge mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 10 TEUR. Die institutionelle Zuwendung der FHH für das Jahr 2019 belauft sich auf 4.173 TEUR inklusive SF, den Mitteln aus der Kultur- und Tourismustaxe, einer Ausgleichszahlung für den Reformationstag sowie der Mietzuwendung MVM. Die Zuwendungs- erhöhung der BKM um 900 TEUR in 2019 hat einen großen Beitrag zur Konsolidierung des gesamten Deichtorhallen-Betriebs geleistet und vor allem im Bereich der Fixkosten Entlastung geschaffen. Dar- über hinaus wurde im Jahr 2019 eine Sonderförderungen für die kommende 8. Triennale der Photo- graphie (TPH) von 70 TEUR gewährt.

Die Erlöse aus Eintrittskarten der Projekte „Junge Jahre der alten Meister", „Michael Wolf, „Hyper!" und „gute aussichten7„Walter Schels" waren deutlich über Plan und haben so Mehreinahmen von 340 TEUR generiert. Die Besucherzahlen liegen mit 276.111 Besucher*innen (darin enthalten SF mit 6.864) weit über dem Planwert von 178.000. Die erfolgreichen Katalogverkäufe (insbesondere „Junge Jahre der alten Meister" und „Hyper!") konnten die entgangenen Deckungsbeiträge der geplanten Publikation der verschobenen Ausstellung „Family Affairs" kompensieren, so dass das Ergebnis aus Verkäufen/Shops mit 38 TEUR über Plan liegt. Die Erlöse aus VermietungA/erpachtung und den ex- ternen Veranstaltungen liegt mit +219 TEUR durch den großen Besucherstrom ebenfalls deutlich über dem Plan. Durch die hohen Eigenerträge der DTH war es möglich im laufenden Jahr den Drittmittel- verbrauch um 413 TEUR zu reduzieren und diese zur Absicherung noch ungesicherter Mittel in 2020 zur Verfügung zu stellen. Die rückwirkende Umsetzung des MVM zum 1.1.2019 führt zu einer Bilanz- Verlängerung um 894 TEUR, verursacht durch die kalkulatorischen Buchungen von Jahresmiete und Zuwendungserhöhung der BKM.

Auf der Kostenseite liegen nahezu alle Bereiche unter den Planansätzen. Die Kostensteigerung von insgesamt 1.420 TEUR beruht hauptsächlich den Mietaufwendungen aus der Umsetzung des MVM und der zu berücksichtigenden Jahresmiete von 894 TEUR. Die Kosten des Ausstellungsbetriebs liegen mit 36 TEUR (2,7%) nur leicht über dem Planwert. Hier konnten die Mehrkosten nahezu voll- ständig durch Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert werden. Bedingt durch den guten Absatz im Bereich der Kataloge/Shops liegen die Kosten für Warenankauf entsprechend über dem Plan.

Auch der Erfolgsplan für die Sammlung Falckenberg schließt mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. Auf das, Geschäftsjahr 2020 können 82 TEUR vorgetragen werden. Der Erfolgsplan der TPH schließt ebenso mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. Durch die Verschie- bung der nächsten Triennale von 2021 in 2022 fielen im Geschäftsjahr 2019 weniger Kosten an als geplant.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 99 TEUR von 1.906 TEUR auf 1.992 TEUR gestiegen. Die Tarifsteigerung im TV-L zum 1. Januar 2019 um 3,01% und eine Jahressonderzahlung wurden für alle Festangestellten umgesetzt. Darüberhinausgehende Sozialleistungen wurden nicht gewährt. Zusätzlich wurde der Lohn für alle Aushilfen im Bereich der Kassen, Aufsichten und Shops entsprechend der Mindestlohnentwicklung erhöht. Die Steigerung der Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich aus dem zusätzlichen Bedarf von ausstellungsbezogenem Personal.

3.2. Vermöaenslaae

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr von 13.884 TEUR auf 4.278 TEUR verringert.

a) Aktiva: Das Anlagevermögen wird mit 2.580 TEUR bewertet. Es handelt sich im Wesentlichen um die technischen Anlagen (Beleuchtung, Klimaanlage) der HaK und HdP sowie die Betriebs- und Ge- schäftsausstattung. Der Rückgang des Sachanlagevermögens um 9.882 TEUR resultiert aus dem Abgang der Mieteinbauten der Gebäude im Zuge der Umsetzung des MVM. Das Umlaufvermögen belauft sich auf 1.692 TEUR (2018: 1.407 TEUR). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Forde- rungen gegen die FHH durch stichtagsdingte höhere Guthaben bei der Landeshauptkasse.

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b) Passiva: Die Sonderposten für Investitionszuschüsse verringerte sich aufgrund der Umsetzung des MVM analog zum Anlagevermögen um 9.882 TEUR auf 2.580 TEUR (2018: 12.462 TEUR).

Aufgrund der sehr geringen Eigenkapitalausstattung haben die eigenen Mittel von 68 TEUR nur einen Anteil von 1,6% an der Bilanzsumme. Zusammen mit den langfristigen Fremdmitteln, bestehend aus den Sonderposten für Investitionszuschüsse (2.580 TEUR) und den langfristigen Pensionsrückstel- lungen (224 TEUR) ergibt sich ein Anteil von 67,1 % an der Bilanzsumme. Das langfristige Vermögen ist vollständig durch langfristige Mittel gedeckt. .

3.3 Finanzlaae

Die Liquidität war bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses zu keiner Zeit gefährdet und wird durch einen Kontokorrentkredit bei der Kasse Hamburg mit einem Kreditrahmen von 500 TEUR gewährleis- tet. Die Bilanz zum 31.12.2019 weist auf dem Geschäftskonto bei der Hamburg Commercial Bank ein Guthaben in Höhe von 451 TEUR auf. Das Verrechnuhgskonto bei der Kasse Hamburg zeigt zu die- sem Stichtag einen Kontostand von 650 TEUR an.

4. Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die grundsätzliche Strategie der DTH im Umgang mit Risiken besteht in Maßnahmen zu deren Ver- meidung oder Reduzierung. Hierzu werden jährlich die Risiken definiert und geprüft. Es gibt regelmä- ßige systematische Vorkehrungen zur Risikominimierung. Auch gibt es dazu einen kontinuierlichen Austausch mit allen Abteilungen und externen Partnern.

4.1. Struktureller Finanzierunasbedarf

Der Finanzbedarf der DTH wird über Zuwendungen der BKM, Drittmittel und Eigenerlöse gesichert. Die dauerhafte Erhöhung der Zuwendung ab 2019 um 900 TEUR (2020: 950 TEUR) sowie die seit 2015 jährlich aus dem Ausstellungsfonds zugewendeten Mittel von 125 TEUR sind eine wichtige und deutliche Entlastung des Betriebshaushalts und stabilisieren die Wirtschaftsplanung deutlich. Trotz des wiederholt ausgeglichenen Ergebnisses besteht aufgrund der hohen Eigenfinanzierungsquote immer das Risiko einer Unterdeckung von Budget und Jahresergebnis, falls Drittmittel wegfallen oder Erlöse niedriger ausfallen als geplant. Der Kostendeckungsgrad 1 (inkl. SF) ist mit 45 % (Vorjahr 51%) sehr hoch und verlangt genaue Steuerung. Im Betriebsteil Sammlung Falckenberg kommt die DTH mit derZuwendung von 570 TEUR aus und kann weiterhin noch eine Reserve von 30 TEUR bereithalten. Das Sonderprojekt TPH konnte ausgeglichen abgeschlossen werden.

4.2, Hohe Bedeutung des Fundraisina

Als weitere Finanzierungssäule haben die DTH seit Antritt der aktuellen Geschäftsführung in den letz- ten neun Jahren durch gezieltes Fundraising Drittmittel in Höhe von insgesamt über 9 Mio EUR ein- geworben. Das Fundraising nimmt trotz der deutlich erhöhten Zuwendung der BKM eine wichtige Rol- le für die Sicherung des Budges ein. Die Höhe der finanziellen Förderungen pro Projekt und Partner sinkt allerdings. Es wird zunehmend schwieriger Förderungen im höheren sechsstelligen Bereich ein- zuwerben. Die in der Vergangenheit gemeinsam mit dem Förderkreis erfolgreich durchgeführten Auk- tionen mit gespendeten Kunstobjekten - besonders 2015 aus Anlass der Wiedereröffnung des HaK- wurde 2019 zur Vermeidung eines möglichen Rückgangs im Bereich Fundraising noch einmal sehr erfolgreich wiederholt und generierte mit den Erlösen aus zwei Fundraisingdinnern einen Betrag von von über 500 TEUR.Gemeinsam mit dem Förderkreis wird in den kommenden Jahren entschieden für welche Projekte dieses Geld bei der DTH eingesetzt werden soll.

4.3, Risiken durch baulichen Zustand des HdP

Der schlechte bauliche Zustand der HdP stellt weiterhin ein großes Risiko für den Betrieb der DTH dar. Im Auftrag der BKM führte die Sprinkenhof GmbH (SPRIG) seit 2017 eine grundlegende Be- standsuntersuchung für das Gesamtareal durch, welche für die Südhalle erhebliche. Mängel in der Bausubstanz einschließlich Fenstern, Stahlkonstruktion und Heizung/Klima/Steuerung festgestellt hat. Zur Gewährleistung der Betriebsfähigkeit und Sicherung der denkmalgeschützten Bausubstanz wurde ein entsprechendes Sanierungskonzept entwickelt. Die Bedarfs der DTH sind über eine Nutzer- bedarfsplanung eingeflossen. Die weitere Umsetzung der Sanierung wird im Rahmen eines Mieter-

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Vermieter-Modells (MVM) ermöglicht. Als Beginn der Sanierung des HdP ist weiterhin ein Termin ab April 2021 angestrebt.

4.4 Risiken aus der Gebäudebewirtschaftuna

Die Eigenerträge aus den beiden Buchhandlungen, Parkplätzen und Vermietungen sowie Eintrittserlö- sen konnten in den letzten Jahren gehalten bzw. deutlich (u.a Vermietungen, Parkplatz Kurz- Zeitparker) ausgebaut werden. Leider erwies sich die Tiefgarage schon unterjährig vor der geplanten Sanierung im Jahr 2021 als abgängig und mysste für die Mieter ab November 2019 komplett ge- schlössen werden. Der Mietausfall wird 2019/20 dauerhaft von der SPRIG in voller Höhe erstattet, so dass es aktuell keine finanziellen Ausfälle gibt.

4.5. Risiken durch begrenzten Personalbestand

Der Personalbestand der DTH zur Erzielung des anspruchsvollen ausstellungs- und veranstaltungs- bezogenen Unternehmensauftrags der FHH ist im Verhältnis zu vergleichbaren international ausge- richteten Einrichtungen personell unterbesetzt. Ein gleichbleibend kleines Team hat in 2019 wie in den Vorjahren unter hohem organisatorischen Aufwand und mit großem Einsatz einen umfassenden Auf- gabenkatalog abgearbeitet und dadurch sowohl eine gute Besucher- und Medienresonanz für die DTH erzielt als auch eine hohe Eigenertragsquote erwirtschaftet. Durch die Zuwendungserhöhung ab 2019 konnte der Personalbestand vorerst punktuell erweitert werden.

4.6. Risiken durch Corona-Virys.

Der Ausbruch eines neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epidemie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse derCOVID-19-Pandemie und die hie- raus resultierenden Allgemeinverfügungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die DTH gravierende Auswirkungen zur Folge. Die DTH ist seit dem 14. März 2020 von einer temporären Schließung betroffen, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Unklar ist zudem, mit welchen Regularien der Kulturbetrieb wieder aufgenommen werden kann und wie sich der Besucherzuspruch in den ers- ten Wochen und Monaten nach der Wiedereröffnung enhwickeln werden. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Geschäftsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Die Geschäftsführung der DTH hat erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlösrückgängen durch Koste- neinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verlässliche Aussage zur Ergebnisaus- Wirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich.

5. Wesentliche Chancen der zukünftigen Entwicklung, Ausblick und Ziele

5.1. Chancen der.künftigen Entwicklung

Das anspruchsvolle und vielfältige Ausstellungsprogramm, die gute Reputation, die hervorragende Lage zwischen Innenstadt und Hafencity sowie die sanierte HaK bieten viele Chancen für die DTH, die internationale Ausstrahlung weiter auszubauen und die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die DTH gehören zu den fest etablierten kulturellen Institutionen mit internationaler Ausstrahlung in der Hansestadt, was den dauerhaften Fortbestand der Kultureinrichtung sichert.

Die erfolgreiche Sanierung der HaK und die geplante Sanierung der HdP sind ein wichtiges Signal der Hansestadt Hamburg für die DTH für eine dauerhafte und erfolgreiche Zusammenarbeit, um auch weiterhin das hohe Ausstellungsniveau und die Stellung Hamburgs als internationale Kunst- und Kul- turmetropole zu sichern und weiter auszubauen. Sämtliche Aktivitäten der DTH-Geschäftsführung sind auf dieses Ziel ausgerichtet.

5.2. Sanierunasvorhaben DTH/HdP

Der geplanten Sanierung des HdP kommt für die zukünftige Gesamtentwicklung der DTH eine große Bedeutung zu. Vorbehaltlich der Finanzierung durch die FHH berücksichtigen die Planungen Ideen, die Ausstellungstätigkeit und Präsentation der Sammlung F.C. Gundlach weiterzuenhwickeln. Die Sa- nierung der Südhalle trägt maßgeblich dazu bei, die Attraktivität für Besucher, Haus- und Ausstßl- lungssponsoren sowie weitere Förderer und Eventpartner zu steigern. Die zur Erzielung der Eigener- tragsquote wichtigen Faktoren für ein intensives Vermietungsgeschäft und attraktives Rahmenangebot

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für Besucher und Förderer mit Gastronomie, Buchhandlung und Parkflächen wäre damit gegeben. Die erhöhten Standards im Bereich Sicherheit, Transport, Klimatisierung, Lagerung, Beleuchtung sowie Barrierefreiheit für Besucher wären gesichert.

5.3. Vorschau Ausstellu nasDrogramm 2020 Mit dem Ausstellungsprojekt JETZT! Junge Malerei in Deutschland begann das Ausstellungsjahr 2020. Ziel dieser Ausstellung war es, einen gültigen Querschnitt mit 150 Werken durch die junge, in Deutschland entstandene Malerei zu. geben und dabei alle Erscheinungsformen des Mediums ohne konzeptuelle öder ideologische Einschränkungen zu berücksichtigen. Parallel zur Ausstellung JETZT! JUNGE MALEREI IN DEUTSCHLAND präsentieren die Deichtorhallen Hamburg vom 14. Februar bis 17. Mai 2020 das Projekt QUADRO mit Arbeiten von Kerstin Brätsch, Kati Heck, Stefanie Heinze und Laura Link.

Vom 21.3.-14.6.2020 präsentiert „gute aussiebten 2019/2020" im HdP die neun Preisträger*innen des Nachwuchspreises für Fotografie. „Krieg und Frieden in Zeiten globaler Desinformation" ist der röte Faden, der sich durch die Ausstellung zieht und die Werke miteinander verknüpft. Die Preisträ- gewinnen verarbeiten als die erste rein digital sozialisierte Generation Themenkomplexe wie Identität, Krieg oder Naturkatastrophen. Zeitgleich werden im HdP mit „recommended" die Arbeiten von drei junge Fotögraf innen gezeigt, „recommended" ist ein Stipendium für aufstrebende Fotograf*innen im künstlerischen Bereich. Ziel des Stipendiums ist die Förderung der zeitgenössischen Fotografie im künstlerischen Bereich.

In Kooperation mit den DTH werden die zwanzig Künstlerinnen, die in den Jahren 2018 und 2019 von der BKM mit einem Arbeitsstipendium für bildende Kunst ausgezeichnet wurden, in der Sammlung Falckenberg in Harburg vom 13.6.-23.8.2020 einen spannenden Einblick in ihr künstlerisches Schaf- fen geben.

Das Ausstellungsprojekt „Space Program 4 - Seltene Erden" des US-amerikanischen Künstlers Tom Sachs ist die Fortsetzung spektakulär nachgestellter und fiktiver Reisen zum Mond, die der Künstler bislang an unterschiedlichen Orten in den USA gezeigt hat. Tom Sachs' Projekt kreist um komplexe Themenfelder wie den amerikanischen Imperialismus, Kolonialismus, Technologie-Begeisterung und Terrorismus.

Der US-amerikanische Präsidentschaftswahlkampfwird 2020 eines der beherrschenden Medienthe- men sein. Das HdP zeigt vom 9.7.- 8.11.2020 zwei Einzelpositionen der amerikanischen Fotografen Matt Black und Jerry Berndt. In „Geography of Poverty" dekonstruiert Matt Black den Mythos Amerika als ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten und zeigt in seinen Bildern, dass Armut tief in das Gefü- ge der Gesellschaft verwoben ist. Jerry Berndt geht in seiner Ausstellung „Beautiful America" der sozi- alen Verfassung Amerikas auf den Grund, und blickt hierbei sowohl auf die Mittel- und Arbeiterklasse, als auch auf die Bewohnerinnen amerikanischer Ghettos.

Vom 26.9.2020-14.3.2021 präsentiert die Sammlung Falckenberg eine umfassende Ausstellung mit Arbeiten von Katharina Sieverding. Sie gehört zu den Pionierinnen, die früh die vielfältigen Aus- drucksmöglichkeiten von Fotografie erkannt haben und das Medium fortwährend inhaltlich und formal erweitern.

Vom 1.11.2020-11.4.2021 zeigt die HaK die bisher umfassendste Ausstellung des Werkes des südaf- rikanischen Künstlers „William Kentridge. Why Should l Hesitate: Putting Drawings to Work" als Uber- nähme vom Zeitz MOCAA in Kapstadt. Kentridge greift in seinen zeichnerischen, filmischen und instal- lativen Arbeiten die bis heute wirkenden Einflüsse von.Kolonialismus und Apartheid auf.

Die Familie ist seit Erfindung der Fotografie steter Gegenstand fotografischer Betrachtung, sowohl in privaten Fotoalben als auch in künstlerischen Serien. Vom 27.11.2020-28.3.2021 präsentiert das HdP die Ausstellung „Family Affairs". Familie in der Fotografie. In einer Zeit, in der wir uhsere.eigenen Fa- milien öfters als jemals zuvor fotografieren, thematisieren die ausgewählten Arbeiten sowohl die kom- plexen Dynamiken als auch die unterschiedlichen Formen von Familie.

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Anlage l

Bedingt durch die Corona Pandemie kommt es zu Verschiebungen/Verlängerungen der Ausstellungen in den Herbst. Die Eröffnungen der Projekte „William Kentridge" in der HaK und „Family Affairs" im hldP werden vom November 2020 in den Januar 2021 verschoben. Für den Zeitraum der behördlich verfügten Schließung werden die digitalen Angebote ausgeweitet und um neue Vermittlungsformate ergänzt.

SAJ/Vjrtschaftliche Prognose für das kommende Jahr Die über viele Jahre geforderte Anpassung der finanziellen Rahmenbedingungen durch die BKM, die durch die Zuwendungserhöhung ab 2019 gesichert ist, hat konsolidierende Wirkung auf den heraus- fordernden Haushalt der DTH und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Minimierung von Risiken. Im Jahr 2020 wird der Betriebskostenzuschuss der DTH zusätzlich um weitere +50 TEUR erhöht. Der im Dezember 2019 genehmigte Wirtschaftsplan 2020 ist auf ein ausgeglichenes wirtschaftliches Jahresergebnis ausgerichtet. Das Gesamtbudget inklusive SF und TPH belauft sich auf 7.488 TEUR. Es werden 181.000 Besucher (Besucher 2019 PLAN: 178.000, IST: 276.111) erwartet. Nach wie vor sind hohe Mieteinnahmen sowie auch Drittmittel bei den Erträgen eingeplant und erfordern auch un- terjährig eine kontinuierliche Kontrolle.

Die Ergebnisentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheblich nega- tiv beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose abwei- chen kann, weil Dauer und Intensität der Einschränkungen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abseh- bar sind.

Hamburg, 17./Mär

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Jahresabsdiluss

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148 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg

Büanz zum 31. Dezember 2019

.Aktivseite Passivseite

Stand am Stand am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR EUR EUR EUR EUR EUR

A. Anlagevermogen A. Eigenkapital

L Immaterielle VermBgensgegenstände L Gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 Entgelflich erworbene Konzessionen, gewerbliche IL Gewinnvortrag 23.010,41 22.314,71 Schutzrechte und äluliche Rechte sowie EU. Jahresüberschuss 19.022,10 695,70 Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0,00 8.830,00 67.597,10 48.575,00

II. Sachanlagen B. Sonderposten für Investitionszusc: l. Bauten auf fremden Gnmdstückei) 1.353,00 9.563.748,00 zum Anlagevermogen 2.579.504,00 12.462.028,00 2. Technische Anlagen und Maschinen 1.938.374,00 2.240.932,00 3. Andere Anlagen, Betriebs- und C. Ruckstdlungen Geschäftsausstattung 639.777,00 648.834,00 2.579.504,00 12.453.514,00 l. RücksteBungen für Pensionen 223.617,00 218.787,00 2.579.504,00 12.462.344,00 2. Steuerriickstdlungen 12.245,00 2.364,00 B. Umlaufvermogen 3. Sonstige Rflckstellungen 388.502,14 319.503,14 624.364,14 540.654,14 I. Vorräte Waren 60.357,81 87.367,70 D. Verbindlichkeiten

U. Forderungen und l. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 319.605,33 350.815,20 sonstige Vermögensgegensfände 2. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 2.844,90 1.792,98 l. Forderungen aus Lieferungen und Leishmgen 39.519,15 113.755,70 3. Verbindlichlceiten aus noch nicht verwendeten 2. Forderungen gegenüber der Freien zweckgebundenen Drittmitteln 555.060,22 371.546,35 und Hansestadt Hamburg 1.039.071,42 687.625,11 4. Sonstige VerbmdlicUceiten 87.225,93 69.693,75 3. Sonstige Vennögensgegmstände 102.118,33 110.567,19 964.736,38 793.848,28

1.180.708,90 911.948,00 noch Anlage5 III. Kassenbestand, Guthaben bei E. Rechnungsabgreimmgsposten 41.332,30 . 38.795,77 Kreditinstituten 450.900,96 407.165,79 1.691.967,67 1.406.481,49

Rechnungsabgrenzungsposten 6.062,25 15.075,70

4.277.533,92 13.883.901,19 4.277.533,92 13.883.901,19 149 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR

l, Umsatzerlöse 2.750.078,99 2.736.857,11

2. Sonstige betriebliche Erträge 14.243.162,24 4.901.484,92

3. Materialaufwand a) Aufwendungen für bezogene Waren < 266.644,82 333.041,73 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.700.476,32 3.533.669,04 2.967.121,14 3.866.710,77

4. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 1.636.997,53 1.573.352,25 b) Soziale Abgaben 355,072,61 332.962,32 1.992.070,14 1.906.314,57 5. Abschreibungen aufimmaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 537.273,05 891.505,49

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 11.456.248,97 961.620,82

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 55,22

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.856,00 7.550,28

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14.649,83 3.999,62

10. Ergebnis nach Steuern 19.022,10 695,70

11. Jahresüberschuss 19.022,10 695,70

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DEICHTORHALLEN HAMBURG GMBH -ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

1. Allgemeine Angaben

Die Deichtorhallen Hamburg Gmbh (DTH) mit Sitz in Hamburg ist im Handelsregister des Amtsgerich- tes Hamburg unter Registernummer HRB 41769 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des Handelsgesetzbuches.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften des HGB für große Kapi- talgesellschaften aufgestellt. Zudem sind für den Jahresabschluss die Vorschriften des GmbHG be- achtet worden.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HGB erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Gemäß § 265 Abs. 6 HGB wurden die Bezeichnungen der Bilanz und GuV-Positionen teilweise ange- passt, da dies wegen der Besonderheiten der Kapitalgesellschaft zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses erforderlich ist.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sowie das Sach- anlagevermögen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, der betriebsgewöh n lichen Nutzungsdauer entsprechende, lineare Abschreibung angesetzt. In Höhe der Aktivierung, die durch Zuschüsse gedeckt sind, passiviert die Deichtorhallen Hamburg GmbH gleich- zeitig einen „Sonderposten fürZuschüsse zum Anlagevermögen". In Höhe derAbschreibungen auf das erworbene Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam aufgelöst.

Für die Immateriellen Vermögengegenstände werden Nutzungsdauern von 3 Jahren angesetzt. Die Abschreibungen auf Bauten auf fremden Grundstücken und technische Anlagen werden linear über 5-33 Jahre verteilt. Die Betriebs- und Geschäftsausstattungen wurden entsprechend derjeweili- gen Restnutzungsdauer zwischen 3-20 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis EUR 150,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. FürWirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 150,00 und EUR 1.000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebildet worden, der über fünf Jahre abge- schrieben wird. Voll abgeschriebene Sammelposten werden als Abgang behandelt.

Die Vorräte sind zu Einstandspreisen bewertet. Darüber hinaus wurden Bewertungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und liquide Mittel wurden zum Nominalwert an- gesetzt. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Aufwand des folgenden Geschäftsjahres sind.

Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurtei- lung notwendig ist. Zur Errechnung des Erfüllungsbetrages langfristiger Rückstellungen wird eine Kos- tensteigerung in Höhe von 1,5% p.a. berücksichtigt.

Des Weiteren wird grundsätzlich für die Abzinsung der langfristigen Rückstellungen der durchschnittli- ehe fristenkongruente Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre gemäß Bekanntgäbe der Deutschen Bundesbank angesetzt.

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153 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Für Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerlichen Wertansätzen von Vermö- gensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich voraussichtlich in späteren Geschäftsjahren abbauen, wird nicht von dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht.

Pensionsrückstellungen werden nach der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method i. S. d. IAS 19.67) bewertet. Biometrische Rechnungsgrundlage sind die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses im 10-Jahresdurchschnitvon 2,75% p.a. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages nach § 253 Abs. 6 HGB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahresdurchschnitt von 2,00% p.a. angewendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HGB, dass bei langfristig fälligen Verpflichtungen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszugehen ist, wurde in Anspruch genommen. Der Bewertung liegt eine Rentendynamik des Ruhe- geldes von 1% p.a. zugrunde.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Erträge des folgenden Geschäftsjahres sind.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB haben sich nicht'ergeben.

Die Gesellschaft hat am Bilanzstichtag ein Eigenkapital von T€ 67. Sie ist dauerhaft aufZuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die gesellschaftsrechtlichen Zwecke nicht erfüllen könnte.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel ersichtlich. Die Anlagenabgänge, mit korrespondierender Verringerung des Sonder- posten auf der Passivseite, sind im Wesentlichen durch den seit 1.Januar 2019 geltenden Untermiet- vertrag mit der Freien und Hansestadt Hamburg begründet. Relevante Anlagegüter sind nun Bestand- teile des Mietvertrags.

Vorräte

Die Katalogbestände wurden gestaffelt nach Alter mit Bewertungsabschlägen zwischen 50 -100 % versehen. Die Bestände der Buchhandlungen im Haus der Photographie und der Halle für aktuelle Kunst wurden nach einer Bestandsaufnahme mit insgesamt TEUR 54 zu Einstandspreisen angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg, beinhalten u.a. einen Anspruch aus Ga- rantiezusagen für Pensionslasten in Höhe von TEUR 215 (i. Vj. TEUR 211) einen Anspruch für Frei- zeitausgleich in Höhe von TEUR 80 (i. Vj. TEUR 91), Forderungen für Projektförderungen mit TEUR 94 (i. Vj. TEUR 86) sowie den Kontobestand bei der Kasse Hamburg mit TEUR 650 (i. Vj. TEUR 300).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme des Ausgleichsanspruches gegenüber der FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (TEUR 215) Restlaufzeiten von unter einem Jahr.

Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Im Sonderposten für Zuschösse zum Anlagevermögen sind die Zuwendungen eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Posten wird periodisch in Höhe der anfal- lenden Abschreibungen aufgelöst.

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154 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Rückstellungen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Neuregelung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zu Grunde gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 17.

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, unterlassene Instandhaltung, Pflich- ten aus Mietverträgen, Tantiemen und nicht abgegoltene Urlaubs- und Freizeitansprüchen der Mitar- beiter aus dem Geschäftsjahr zusammen.

Verbindlichkeiten

Abweichend zur Gliederung des HGB werden nicht verwendete Drittmittel als eigenständige Bilanzpo- sitionen ausgewiesen. In den Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten Drittmitteln sind Verbind- lichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg in Höhe von TEUR 207 (i. Vj. TEUR 289) ausgewiesen.

Die Zusammensetzung und Entwicklung der Verbindlichkeiten ist aus dem beigefügten Verbindlich- keitsspiegel ersichtlich.

Gesamtbetrag Dawn Restlaufeeit unter 1 Jahr 1-5 Jahre über 5 Jahre EUR EUR EUR EUR

1. Verbindlichkeiten aus

ue.feru.n.9.en..y.n.d.^e.i.s.ty.n.9.en.. 319.605,33 ,3.1..9:605i.3.?.l .°„Q°. ..9...QP. Vorjahr 350.815,20 350.8^5,201 0,00 0,00

2. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 2.844,90 2.844,90] 0,00 0,00 Vorjahr 1.792,98 7.792,98l 0,00 0,00

3. Verbindlichkeiten aus noch nicht wrwendeten zweckgebundenen

Drittmitteln 555.060,22 555.060,221 000 .p.-.00 Vorjahr 371.546,35 37^.546,351 0,00 0,00

4. .?.9.l^?.t.i.9S.ysr!?.>?.<3li.?!^.?JL?[1.. .87,225,93 87^225,931 0;OQ 0,00 Vorjahr 69,693,75 69.693,751 0,00 0,00

Gesamt 964.736,38 964.736,381 0,00 0,00 Vorjahr 793.848,28 793.848,281 0,00 0,00

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern TEUR 21 (i. Vj. TEUR 17) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 3 (i. Vj. TEUR 3).

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155 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

4. Erläuterungen zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus vereinnahmten Eintrittsgeldern, Shopverkäufen, Erlösen aus kurzfristiger Vermietung und Verpachtung sowie Sponsoringerlösen zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden Erträge aus der Auflösung von Sonderposten in Höhe von TEUR 10.099 (i. Vj. TEUR 889) ausgewiesen. Sie gliedern sich wie folgt auf:

TEUR Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 4.173 Drittmittel, Spenden und Schenkungen . 147 Aufwendungen aus derZuführung von Zuwendungen, Spenden, Drittmittel zum Sonderpostenfür Investitionszuschüsse -217 Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 10.099 übrige sonstige betriebliche Erträge 41 14.243

Periodenfremde Erträge und Erlöse

Im periodenfremden Ergebnis werden Erträge aus Gewinnbeteiligungen bei Versicherungen (TEUR 4) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 22) sowie periodenfremde Erträge aus der Zuwendung Falckenberg 2018 (TEUR 84) ausgewiesen.

Aufwendungen fürAltersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen fürAltersversorgung und für Unterstützung enthalten Auf- wendungenfürAltersversorgung in Höhe von TEUR 13 (i. Vj. TEUR 15).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Zinsaufwand enthält Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 7 (i.Vj. Ertrag TEUR 8). Der Zinsänderungseffekt aus der Pensionsrückstellung beträgt TEUR 7 (Ertrag).

5. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Dienstleistungsverträgen in Höhe von TEUR 17.739, wovon TEUR 1.403 auf das kommende Geschäftsjahr entfallen.

Mitarbeiter

Im Durchschnitt des Jahres waren 26 Angestellte, 3 Volontäre, 4 geringfügig Beschäftigte und durch- schnittlich 70 Aushilfen beschäftigt.

Gesamtbezüge von Organmitgliedern

Dem Aufsichtsrat wurden keine Bezüge gewährt. Der Geschäftsführung wurden im Geschäftsjahr Bezüge von insgesamt TEUR 265 gewährt, wobei darin ein Betrag von TEUR 40 als variabler Be- standteil, der sich auf das Geschäftsjahr 2018 bezieht, enthalten ist.

Seite 10

156 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Abschlussprüferhonorare

Das Abschlusspräferhonorar umfasst im Einzelnen die Leistungen zurAbschlussprüfung in Höhe von TEUR10.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

DerAusbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf den Lagebericht in die Risikoberichterstat- tung und den Prognoseteil.

Gesellschaftsorgane

Geschäftsführung:

Prof. Dr. Dirk.Luckow(KunsthistorikerM.A., Intendant)

BertAntonius Kaufmann (Dipl. Kaufmann, Kaufmännischer Geschäftsführer)

Mitglieder des Aufsichtsrats:

Dr. Carsten Brosda, (Senator, Präses der Behörde für Kultur und Medien), Hamburg, (Vorsitzender)

Hans Heinrich Bethge (Senatsdirektor, Amtsleiter Behörde für Kultur und Medien), Hamburg, (stellv. Vorsitzender)

Anna Augstein (Vorsitzende Rudolf-Augstein-Stiftung), Hamburg

Prof. Dr. Harald Falckenberg, (Jurist/Unternehmer, Sammlung Falckenberg), Hamburg

Prof. F. C. Gundlach (Gründungsdirektor Haus der Photographie), Hamburg (bis 24.1.2019)

Dr. Frauke Rawert, Rechtsanwältin, Hamburg (seit 25.2.2019)

Joachim Kersten (Rechtsanwalt), Hamburg

Dr. Anna Neubauer (Kanzlerin der HFBK Hamburg), Hamburg

Maja Stadler-Euler (Rechtsanwältin), Hamburg

Dr. Hans Jochen Waitz (Rechtsanwalt), Hamburg

Vorschlag für den Beschluss über die Verwendung des Ergebnisses

Der Jahresüberschuss 2019 von TEUR 19 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Corporate Governance Kodex

Die DTH haben im Geschäftsjahr 2019 alle Regelungen des Hamburger Corporate Governance Kodex, wie sie von der Geschäftsführung der DTH zu verantworten sind, angewandt.

Gesellschafter

Gesellschafterin ist die Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Kultur und Medien.

Seitell

157 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft gehört zum Konzern der Freien und Hansestadt Hamburg, Hamburg. Wegen unter- geordneter Bedeutung fließt der Jahresabschluss der DTH nicht in den Konzernabschluss der Freien und Hansestadt Hamburg ein. Die Offenlegung des Konzernabschlusses soll über die Internetseite der Freien und Hansestadt Hamburg erfolgen.

Hamburg, 17. April 2020

RG GMBH, Hamburg

-cy-L^ "roüDY. Dirk Lih^ow Antortfus Kaufmann Intendant Kaufmännischer Direktor

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158 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

13

Entwicklung des Anlagevennögens

159 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

160 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg Entwicklung des Anlagevennögens zum 31. Dezember 2019

Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 - EUR EUR EUR EUR EUR EUR. EUR EUR EUR EUR

I. Immaterielle Vennögensgegenstände l. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 96.236,40 0,00 0,00 96.236,40 87.406,40 8.830,00 0,00 96.236,40 0,00 8.830,00

H. Sachanlagen l. Bauten auf fremden Grundstücken 11.564.479,63 0,00 11.327.544,57 • 236.935,06 2.000.731,63 301,00 1.765.450,57 235.582,06 . 1.353,00 9.563.748,00 cn 2. Technische Anlagen und Maschinen 3.553.390,08 0,00 . 0,00 3.553.390,08 1.312.458,08 302.558,00 0,00 1.615.016,08 1.938.374,00 2.240.932,00 3. Andere Anlagen, Betriebs- und 0,00 Geschaftsausstattung 2.021.291,34 216.527,05 61.334,09 2.176.484,30 1.372.457,34 225.584,05 61.334,09 1.536.707,30 639.777,00 648.834,00 17.117.425,10 216.527,05 11.388.878,66 5.966.809,44 3.820.009,10 528.443,05 1.826.784,66 3.387.305,44 2.579.504.00 12.453.514,00

17.213.661,50 216.527,05 11.388.878,66 6.063.045,84 3.890.915,50 537.273,05 1.826.784,66 3.483.541,84 2.579.504,00 12.462.344,00 noch Anlage5 161 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

162 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg

Prüfungsurteüe

Wir haben den Jahresabschluss der Deichtorhallen Hamburg GmbH, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr

vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht derDeichtorhallen Hamburg GmbH für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesell- schaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einldang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteüe

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Gmndsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be-

schrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen

handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Be- rufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass

163 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortfilhrung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt" Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des An- hangs sowie die Angaben in Abschnitt" Risiken der zukünftigen Entwicklung" des Lageberichts, in

denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Fortbestand der Gesellschaft von der Fort- setzung der regelmäßigen Zuschüsse durch die Freie und Hansestadt Hamburg abhängig ist. Wie

in Abschnitt" Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs und Abschnitt "Risiken der zukünftigen Entwicklung" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestands- gefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsratesfilr den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die

internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Gmndsätzen ordnungsmäßi- ger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu

ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren

haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortfühmng der Unterneh-

menstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantworüich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der

0.0917821.001

164 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentli-

chen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschrif- ten entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Fer-

ner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Sys-

teme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Ubereinstim-

mung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um aus- reichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Ge- sellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfersfiir die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt

sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung ge-

wonnenen Erkenntnissen in Einldang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht

und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestä-

tigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresahschluss und zum Lagebericht

beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-

Haltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das

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165 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmens tätigkeit so- wie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebe- rieht aufmerks.am zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereig- nisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unterneh- menstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsonentierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten-Angaben sowie zu den zugrunde lie- gende Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

0.0917821.001

166 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung derPrüfimg sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlicli etwaiger Mängel im internen Konü'ollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 20. April 2020

Pr^ev^aterhouseCoopers GmbH laftsprüfungsgesellschaft

WIRTSCHAFTS- PRUFUNGS- GESELLSCHAFT

^ffiGE^. ,„ ^URT^ ^eriassun^ k Burschel ppa. Katharina-Kayftnann Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

0.0917821.001

167 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Leerseite aus bindetechnischen Gründen

168 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt noch Anlage5 169

20000004349070 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Testatsexemplar

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts - Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERKDES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

170 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Inhaltsverzeichnis Seite

Lagebericht 2019...... l

Jahresabschluss...... l

l. Bilanz zum 31. Dezember 2019...... 3

2. Gewinn-und Veriustrechnung vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019...... 7

Entwicldung des Anlagevermögens...... 16

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0917874.001

171 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5 MRRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

1. Vorbemerkuna

Die Geschichte des Museums begann mit der ethnographischen Sammlung der Stadtbiblio- thek Hamburgs. Seit den 1840er Jahren befanden sich ihre Objekte in der Gelehrtenschule des Johanneums. 1878 zog das Culturgeschichtliche Museum in das Gebäude der Gewerbe- schule am Steintorplatz und 1912 in das Gebäude an der Rothenbaumchaussee.

Mit Beschluss der Bürgerschaft vom 15. Dezember 1999 wurde das Museum fürVölkerkunde Hamburg zur rechtsfähigen Stiftung des. öffentlichen Rechts umgewandelt und damit verselb- ständigt. Grundlage hierfür ist das „Gesetz über die Errichtung von Museumsstiftungen der Freien und Hansestadt Hamburg" (HmbMuStG).

Mit dem Vierten Gesetz zur Änderung des HmbMuStG vom 3. Juli 2018 wurde das Museum umbenannt und trägt seitdem den Namen „Museum am Rothenbaum"und firmiert wird seit- dem als „MARKK Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt".

Zweck der Stiftung ist der Betrieb eines Museums als eine öffentliche Kultureinrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehört das Sammeln, das Bewahren, sowie das Erforschen und Vermitteln von Kulturgütern und Kulturen.

2. Geschäftsverlauf

Das Jahr 2019 stand weiterhin im Zeichen der in 2017 begonnenen Neupositionierung. Wei- tere Schwerpunkte waren - neben den Ausstellungsprojekten - die Fortsetzung der Depotsu- ehe, die Nachbesetzung der Position des Kaufmännischen Geschäftsführers, sowie die Vor- arbeiten zur Neugestaltung der Dauerausstellung im Rahmen der Neuausrichtung des Muse-

ums.

Die ethnografische Museumsszene befindet sich seit über einem Jahrzehnt im Umbruch. Auch das MARKK steht vor einer weitreichenden programmatischen Neuausrichtung, die alle Berei- ehe der Museumsarbeit umfasst. Geplant ist, die wertvollen Sammlungen wieder in den Vor- dergrund zu stellen, und ihre historische und gegenwärtige Bedeutung für die Freie und Han- sestadt Hamburg sowie ihren Stellenwert in den jeweiligen Herkunftsgesellschaften zu erfor- sehen und im Kontext aktueller Fragestellungen zu präsentieren. Dazu wird sich das Museum stärker mit seiner eigenen Vergangenheit befassen, sich an internationalen Netzwerken und Forschungseinrichtungen beteiligen und sein Programm an die heutige plurale Stadtgesell- schaft adressieren.

172 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

MFlRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

Das erste Quartal 2019 läutete die Eröffnung des neu eingerichteten Zwischenraumes ein. Als wichtige Schnittstelle zwischen dem Museum und dem Publikum, dient der dynamische Be- reich der Sichtbarmachung der hinter den Kulissen stattfindenden Diskussion zur Neuorientie- rung und befruchtet die Planungsarbeit für die neue Dauerausstellung. Er bietet Raum, um in kleinformatigen Ausstellungen, Workshops und Gesprächen mit neuen Formaten zu experi- montieren, Inhalte auszutesten und mit den Besucher*innen sowie externen Expert*innen über die Zukunft des Museums in Austausch zu treten.

Für die Planungen zu der neuen Dauerausstellung fanden Grundlagengespräche statt und das kuratorische Team erarbeitete ein erstes Rohkonzept für die Dauerausstellung.

Die gesellschaftliche Debatte zu den Themen „Restitution" und „Umgang mit dem kolonialen Erbe" nehmen mittlerweile einen wichtigen Stellenwert in der Museumsarbeit ein. Das Museum beteiligt sich aktiv in Konferenzen und in Kommissionen und bietet Veranstaltungen, Vortrage und Gesprächsrunden dazu an. 2019 fand eine Restitution zweier Grabwächterfiguren aus Korea statt, die sich seit 1987 in der Sammlung des MARKK befanden.

Im zweiten Quartal wurde nach zwanzigjährigem Dienst am Museum der Kaufmännische Ge- schäftsführer Thorsten Pück verabschiedet. Der Stiftungsrat konnte im selben Quartal Marc von Itter als Nachfolger zum 1. Oktober bestellen. Er wurde bereits zum 1. Juli mit 50% seiner Arbeitskraft von der Stiftung Historische Museen zum MARKK abgeordnet.

Im Juni 2019 stimmte der Stiftungsrat der Aufhebung des bestehenden Mietvertrags für das Museums- und Ausstellungsgebäude und zugleich dem Abschluss eines neuen Mietvertrags im Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells der FHH zu. Die SprinkenhofGmbH übernimmt mit dem neuen Mietvertrag auch die laufenden Instandhaltungen und Sanierungsmaßnahmen.

Im vierten Quartal fand am MARKK ein Planungsworkshop für das zukünftige „Digital Benin" Projekt statt. Ziel des Projektes ist die Herstellung einer Online-Plattform, die erstmalig alle in der Welt verstreuten Beninbestände sowie dazugehörige Archivbestände und historische Fo- tografien online recherchierbar machen soll. Der Planungsworkshop brachte Wissenschaft- ler*innen und Museumleute aus Nigeria, Europa und den Vereinigten Staaten mit Expertise zu den Beninbeständen oder vergleichbaren digitalen Kulturprojekten zusammen, um in Vorbe- reitung auf einen umfassenden Projektantrag, die verschiedenen Bedarfe und den aktuellsten Wissensstand zu den Beständen zu erfassen.

Mitte Dezember fand die erste Sitzung des neu berufenen Kuratoriums statt, das mit Persön- lichkeiten aus Wirtschaft, Kulturpolitik, Wissenschaft und KulturSchaffenden besetzt ist.

Auf der Grundlage des Depotgutachtens wurde die Standortsuche für ein neues Depot inten- siviert. In diesem Rahmen gab es mehrere Begehungen potentiell infrage kommender Liegen- schaften. Einer dieser Standorte wird derzeit intensiv geprüft.

Ausstellungen Alle Ausstellungen spiegelten auf unterschiedliche Weise die Neuörientierung des Hauses wi- der und waren daher programmatische Meilensteine für die Zukunft des Museums.

173 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5 MRRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

Die Ausstellung Von Wölfen und Menschen nahm die Wiederkehr des Wolfes, die große me- diale Aufmerksamkeit und gesellschaftliche Polarisierung, die sie erregt, zum Anlass sich mit der Beziehung von Wölfen und Menschen zu beschäftigten und aktuelle Diskurse in Popu- lärkunst, Kunst und Wissenschaft aufzugreifen. Sie gab Einblick in kulturgeschichtliche und künstlerische Auseinandersetzungen mit Wolf-Mensch Beziehungen und in Wolfvorstellungen in verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten.

Ausgezeichnet: Künstlerinnen des Inventars unternimmt den Versuch nicht signierte Zeich- nungen den Zeichnerinnen zuzuordnen und präsentiert diese zum ersten Mal als individuelle, künstlerische Arbeiten. Zudem werden die Arbeitssituation im Museum, die gesellschaftliche Situation zu Beginn des letzten Jahrhunderts und die Lebenswege einzelner Frauen beleuch- tet. Ausgewählte Museumsobjekte und von einzelnen Künstlerinnen angelegte Objektsamm- lungen geben ein umfassendes Bild von den Tätigkeiten und Interessen der Frauen wider.

Amani-Aufden Spuren einer kolonialen Forschungsstation befasste sich mit den ambivalen- ten Überresten deutscher Kolonialwissenschaft, deren Perle Amani einst sein sollte. Ethno- log*innen und Künstlerinnen verfolgten in der Ausstellung die Spuren der Station - vor Ort, im Leben derer, die dort gearbeitet haben, sowie in Hamburger Sammlungen - und dokumen- tieren die oft überraschende Gegenwärtigkeit kolonialer und postkolonialer Geschichten.

Jungfemstieg-Galerie. Die durch den Verein „Lebendiger " organisierte öffentli- ehe Galerie präsentierte ab dem 30. September für einen Monat Fotografien unserer Samm- lungsobjekte auf großen Leuchtleinwänden an der Binnenalster. Die fotografierten Objekte waren bis zum 6. November „in situ" in unserem Museum zu besichtigen.

Veranstaltungen Auch in 2019 gab es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. Die Angebote beinhalteten Traditionsveranstaltungen des Museums, wie die Lange Nacht der Museen, den MARK(K)t der Kulturen und Künste und das Mexikanische Totenfest, aber auch eine Jubiläumsveranstal- tung zur Würdigung des 90. Geburtstages von Prof. Jürgen Zwernemann, der von 1971 -1991 als Direktor des Museums diente. Weiter fand die neue Veranstaltungsreihe „Ich markk Vinyl" erstmalig statt, ein populäres Format, das bei jungem Publikum gut ankommt und für das DJs eingeladen wurden, um aus dem Vinylplatten-Archiv der 1970er/80er Jahre nach unerwarteten musikalischen Momenten und Geschichten zu suchen. Hinzu kamen wieder eine Vielzahl von Fachvorträgen und Werkstattgesprächen mit internationaler Beteiligung.

Besucher Im Jahr 2019 wurden insgesamt 78.590 Besucher*innen verzeichnet. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr eine Reduzierung um 2.648 Besucher*innen. Nach einem Besucherrückgang von 15,4 % im vergangenen Jahr konnte mit diesem Besucherrückgang von 3,2% der Trend im Wesentlichen aufgehalten werden.

Rund 36 % sind zahlende Besucher*innen, ca. 24 % sind Kinder und Jugendliche, die muse- umsübergreifend freien Eintritt genießen und etwa weitere 40 % kamen eintrittsfrei ins Mu- seum (Ausstellungseröffnungen, freier Donnerstagabend, Reformationstag, Veranstaltung „Tschüss2019")

174 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5 MRRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

Bestandaufnahme Auch im Jahr.2019 wurde weiterhin an dem Projekt Inventur des Bestandes gearbeitet. Aller- dings musste die neubestellte Projektleitung ab Juli 2019 neu ausgeschrieben werden und war erst zum Januar 2020 neu zu besetzen. Insgesamt konnten rund 10.000 Objekte erfasst und abgeglichen werden. Damit sind 1 28.546 Objekte eines Sollbestandes von 265.000 bearbeitet.

3. Ertraqslaae

Das Jahr 2019 konnte, durch einige Personalvakanzen und damit in Zusammenhang stehende Einsparungen bei dem Personalaulwand und mithilfe von Verstärkungsmitteln der Behörde für Kultur und Medien, trotz angefallener Mindererträge beim Eintritt, den Shop-Verkäufen, Füh- rungen und Vermietungen, mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis abgeschlossen werden.

Die Ertragslage wird auch weiterhin von den Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg beherrscht, die im Berichtsjahr 6.599 TEUR betrugen (Vj. 5.832 TEUR). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einer nachhaltigen Anhebung des Betriebskostenzuschusses durch die BKM als Ausgleich fürtariflich bedingte Personalkostensteigerungen (132 TEUR), aus Mitteln der Innovationsoffensive (200 TEUR), Umsetzung des Mieter-Vermieter-Models (130 TEUR) sowie der Einführung des Kulturarbeitsplatzes mit Dataport (311 TEUR).

Die Umsatzerlöse reduzierten sich hauptsächlich aufgrund geringer Erträge aus Führungen und Veranstaltungsmieten von 512 TEUR auf 473 TEUR. Die leicht gestiegenen Erlöse aus Shop- Verkäufen konnten den Rückgang nicht kompensieren.

Die zweckgebundenen Spenden, Drittmittel und Schenkungen betrugen im Abrechnungsjahr 482 TEUR (Vj. 465 TEUR). Sie betreffen im Wesentlichen Drittmittel der Kulturstiftung des Bun- des, derToepfer-Stiftung und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Spenden für Ausstellungsprojekte, sowie erfolgsneutrale Sachspenden.

Während der Materialaufwand durch den geringeren Aufwand im Ausstellungsbetrieb um 159 TEUR auf 1.318 TEUR sank, erhöhte sich der Personalaufwand auf 3.589 TEUR (Vj. 3.160 TEUR). Dieser Anstieg resultiert überwiegend aus Tarif- und Stufensteigerungen, sowie der Ein- Stellung von Projektmitarbeitern.

Der Anstieg der übrigen betrieblichen Aufwendungen auf 2.062 TEUR (Vj. 1.659 TEUR) betrifft im Wesentlichen den Aufwand für die Einführung der neuen Kulturarbeitsplätze sowie die An- hebung der Miete des Museums- und Ausstellungsgebäudes in Zusammenhang mit dem Mieter- Vermieter-Model.

175 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5 MRRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

4. Vermögenslaae

Die Bilanzsumme zum 31.12.2019 betrug 10.004 TEUR (Vj. 10.146 TEUR).

Auf der Aktivseite erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte, insbesondere durch die Erhöhung der Pensionsgarantieforderung an die FHH.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich reduziert. Hier bewirkten die im Vorjahr angefal- lenen Mittel der Kulturstiftung des Bundes (-250 TEUR ggü. VJ) und der Kassenbestand des Giro-Kontoszum 31.12.19 (-212 TEUR ggü. VJ) die Abweichung.

Auf der Passivseite der Bilanz stiegen bei den langfristigen Verbindlichkeiten die Rückstellun- gen für Pensionen auf 4.933 TEUR (Vj. 4.307 TEUR) durch die Zinssatzveränderung.

Die Abweichung gegenüber dem Vorjahr bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten resultiert hauptsächlich aus dem im Vorjahr in Anspruch genommenen Kontokorrentkredits bei der Bun- desbank.

Das Eigenkapital beträgt unverändert 1 TEUR. Die eigenen Mittel haben aufgrund der sehr geringen Eigenkapitalausstattung zum Bilanzstichtag keinen relevanten Anteil an der Bilanz- summe. Der Anteil des Eigenkapitäls und der langfristigen Vermögen an der Bilanzsumme betrug 73,84 %. Die langfristigen Fremdmittel decken das langfristige Vermögen nahezu voll- ständig.

5. Finanzlage

Das Finanzmanagement ist geprägt durch ein effizientes Liquiditätsmanagement. Dieses Ziel wird u. a. durch sorgfältige Planung und frühzeitige Steuerung der Zuwendungsabforderung erreicht. Dazu bedient sich das Museum seines internen Controllings, welches durch den Dienstleister CSP unterstützt wird. Zum Schutz vor Risiken durch ggf. verspätet eingehende Zuwendungen, insbesondere zum Jahreswechsel, verfügt das Museum über Kontokorrentkre- dite.

Im Rahmen dieser Liquiditätsplanung wird sichergestellt, dass das Museum jederzeit unein- geschränkt in der Lage ist, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zur Un- terstützung wurde die Rechnungsverfolgung im November 2019 auf ein digitalisiertes Verfah- ren umgestellt.

176 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5 MFlRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

6. Personal

2019 hatte das Museum einen durchschnittlichen Mitarbeiterbestand von 105 (ohne Vorstand; i. Vj. 107), davon 37 Vollzeit-, 68 Teilzeit-, davon 21 geringfügig Beschäftigte und 22 studenti- sehe Hilfskräfte.

Im April 2019 konnten sowohl die Leitung der Restaurierung und Sammlungstechnik als auch die Inventurleitung nachbesetzt werden. Letztere war durch den Wechsel des Stelleninhabers in eine unbefristete Anstellung bereits nach 3 Monaten erneut auszuschreiben.

Drei Regionalabteilungen des Museums sind in 2019 nur mit Teilzeitkräften (Amerika und Ori- ent) bzw. gar nicht (Afrika) besetzt. Das Ausschreibungsverfahren der Afrika-Kuratoren-Stelle konnte erfolgreich abgeschlossen werden, die Besetzung erfolgt im ersten Quartal 2020.

7. Chancermnd Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die finanzielle Situation des Museums bleibt angespannt. In 2019 erfolgte eine Zuwendungs- erhöhung über weitere 132 TEUR. Dennoch enthält die Haushaltsplanung für 2020, trotz einer erneuten Zuwendungserhöhung, eine Globale Minderausgabe in Höhe von 199 TEUR, deren Deckung im laufenden Geschäftsjahr erfolgt. Erwartet werden zusätzliche Besucher*innen und Umsatzerlöse durch die im Februar eröffnete Sonderausstellung „Im Schatten von Venus". Die finanzielle Situation bildet gemeinsam mit der beabsichtigten programmatischen Neuausrich- tung des Museums und den dafür erforderlichen Maßnahmen ein Spannungsverhältnis.

Die veraltete technische Ausrüstung (Vitrinen etc.) und die schwierige Depotsituation bestehen fort und binden Personalressourcen überproportiönal.

Die Abhängigkeit von den Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg besteht in sehr hohem Maße. Aufgrund der Gewährträgerhaftung der Freien und Hansestadt Hamburg ist das damit verbundene Risiko jedoch als gering einzustufen und die Weiterführung des Museums nicht gefährdet.

Mit dem neuen Konzept zur v.a. auch inhaltlichen Erneuerung und Neupositionierung des Mu- seums in den nächsten Jahren eröffnen sich Chancen, auch die Besucherzahlen wieder zu verbessern. Dies setzt das Einwerben entsprechender finanzieller Mittel für die Umsetzung voraus. Zusätzlich ist geplant: o Neues Depot, das alle aktuell auf mehrere Standorte verteilten Sammlungsbestände in einem zeitgemäßen Depotstand zusammenführt o Architekturstudie und deren Umsetzung zur Modernisierung und Optimierung der Nutzbar- keit des Gebäudes an der Rothenbaumchaussee. o Erneuerung der Dauerausstellung o Fortsetzung der Überarbeitung der Sonderausstellungs-, Vermittlungs- und Veranstal- tungskonzepte

177 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5 MPRKK MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt

DerAusbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epidemie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse der COVID-19-Pandemie und die hieraus resultierenden Allgemeinverfügungen der Freien und Hansestadt Hamburg haben auch für die Stiftung gravierende Auswirkungen zur Folge. Das Museum war vom 14. März 2020 bis 6. Mai 2020 von einer temporären Schließung betroffen. Unklar ist derzeit, wie sich der Besucherzuspruch unter den Vorgaben der Covid 19-Eindämmungsverordnun^ nach der Wiedereröffnung entwickeln wird. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Museumsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Der Vorstand der Stif- tung hat erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlösrückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verlässliche Aussage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich. Aufgrund der Gewährträgerhaftung ist eine Weiterführung der Stiftung aber nicht gefährdet.

8. Ausblick 2020

Für die kommenden Ausstellungen und Projekte unseres Hauses konnten auch 2019 eine Reihe von Drittmitteln akquiriert werden, u. a. vom Ausstellungsfonds sowie der Kulturstiftuhg des Bundes, der Hubertus-Wald-Stiftung, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Körber- Stiftung und derZEIT-Stiftung.

Im Geschäftsjahr 2020 sind vier neue Ausstellungen geplant, die die inhaltliche Neuausrich- tung widerspiegeln und für steigende Besuchszahlen sorgen sollen.

Die Ergebnisentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheb- lich negativ beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose abweichen wird. Die Länge und Intensität der aktuellen Maßnahmen sind zum ak- tuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehbar.

Hamburg, 7. Mai 2020

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Prof. Dr. Barbara Plankensteiner Direktorin Kaufffiänrfischer Geschäftsführer

178 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Jahresabschluss

179 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

180 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

BUanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

Stand am Stand am Stacdam Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31. Dezember 2019. 31. Dezember 2018 EUR. EUR EUR EUR

A. Anlagevermogea A. Eigenkapita]

L Immaterieüe Vermogensgegenstände L Stlftungskapital 0.51 0.51 l. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und IL Mittelvortrag 745.67 746.18 566,16 566.67 Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 24.605.00 4.403.00 2.. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0.00 24.605.00 28.560.00 32.963.00

IL Sachanlagen B. Sonderposten für Zuschiisse zum Anlagevennogen und Spenden l. Mietereinbauten 224.488.00 275.652,00 l. Sammlungsgegenstände 1.570.776.85 1.565.153.38 2. Sammluagsgegenstände 1.570.776.85 1.565.153.38 2. Sonstiges Anlagevermögen 881.628,00 2.452.404.85 1.065.307.00 2.630.460,38 3. Technische Anlagen und Maschinen 2.513.00 4.045.00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 640.692.51 2.438.470.36 772.694.51 2.617.544.89 C. RucksteHungen l. Rückstellungen für Pensionen und UL Finanzanlagen ähnliche Verpflichtungen 4.933.488.00 4.307.II3.00 Beteiügungea 1.000.00 1.000,00 2. Sonstige Rückstellungen 467.283.00 S.400.771.00 417.235.21 4.724.348,21 : 2.464.075.36 2.651.507.89

B. Umlaufvermögen D. Verbindlichkeiten L Vorräte l. Verbindlichlceiten aus Lieferungen und Leistungen .282.149.43 170.857.95 Fertige Erzeugnisse 50.416.44 28.751.45 2, Verbindlichlceiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 9.839.90 600.827.98 H. Forderungen und sonstige Vennögensgegenstände 3. Verbindlichkerten aus noch nicht verwendeten zwecl:- l. Forderungen aus Liefenmgen und Leistungen . 43.234,67 S6.869.94 gebundenen Drittmitteln 1.776.807,16 1.925.852.05 2. Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg 6.037.222,74 5.595.432,81 4. Sonstige Verbindlichkeiten 81.499,32 2.150.295.81 91.525,55 2.789.063,53 3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.095.36S.S7 7.175.822.98 1.337.538.41 6.969.841.16

m. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 264.007,29 477.931.44 E. Rechnungsabgrenzungsposten 0.00 2.000.00 7.490.246.71 7.476.524.05

C. Rechnungsabgroazungsposten 49.895.77 18.406.85

10.004.217.84 10.004.217,84 10.146.438.79 noch Anlage5

EUR EUR

TreuhandvennÖgen 652.088.435.66 652.067.315.66 Treuhan dverbindlichkeiten 652.088.435.66 652.067.315.66 181 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

182 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Museum am Rothenbaum Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR EUR

l. Umsatzerlöse 473.215,91 512.329,09

2. Sonstige betriebliche Erträge 7.256.945,36 6.329.352,06

3. Materialaufwand a) Aufwendungen fllr Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe 156.440,48 126.997,39 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.161.255,96 1.317.696,44 1.349.678,73 1.476.676,12

4. Personalaufwand a) Lölme und Gehälter 2.823.264,85 2.642.845,22 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen fllr Altersversorgung und für Unterstützung 765.342,71 3.588.608,56 517.632,05 3.160.477,27

5. Abschreibungen aufimmaterielle Vermögens- gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 233.714,89 298.518,88

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.061.787,25 1.659.119,96

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 16,00

8. Züisen und ähnliche Aufwendungen 528.053,62 445.224,55

9. Ergebnis nach Steuern 300,51 -198.319,63

10. sonstige Steuern 121,00 224,15

11. Jaliresüberschuss/-fehlbetrag 179,51 -198.543,78

12. Mittelvortrag aus dem Vorjahr 566,16 199.109,94

13. Mittelvortrag 745,67 566,16

183 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

184 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeines

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung werden gemäß § 15 Abs. 2 HmbMuStG nach den Vorschriften des Dritten Buches des HOB für große Kapitalgesellschaften sowie nach den ergänzenden Regelungen des HmbMuStG aufgestellt. Hierbei wurde in Uberein- Stimmung mit § 265 Abs. 6 HGB unter Gliederungspunkt A.II. Sachanlagen die Aktivposten „Mietereinbauten und Bauten auf fremden Grundstücken" und „Sammlungsgegenstände" und auf der Passivseite der Posten „Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden" hinzugefügt.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HOB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Die Bewertung von Sammlungsgegenständen erfolgt im Fall einer Sachspende auf Basis des

geschätzten Verkehrswertes, ansonsten zu Anschaffungskosten. S ammlungsgegenstände werden nicht abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die übrigen Sachanlagen wer- den mit den Anschaffungskosten bzw. mit den im Rahmen von Gutachten geschätzten Ver- kehrswerten, vermindert um planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ent-

sprechende lineare Abschreibungen angesetzt.

Als Mietereinbauten aktivierte Ausstellungen werden mit den Herstellungskosten ohne Ansatz notwendiger Gemeinkosten, vermindert um planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nutzungs- dauer entsprechende lineare Abschreibungen angesetzt.

185 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Immaterielle Vermögensgegenstände werden über 3-20 Jahren abgeschrieben oder sind nicht abschreibungsfähig. Die Abschreibungen auf Bauten auf fremden Grundstücken, Mietereinbau- ten und technische Anlagen werden linear über 5-50 Jahre verteilt. Die Betriebs- und Geschäfts- ausstattungen wurden entsprechend der jeweiligen Restnutzungsdauer zwischen 3-15 Jahren ab-

geschrieben.

/ In Höhe der für die aktivierten Anschaffungskosten erhaltenen Zuschüsse und Spenden passiviert das Museum am Rothenbaum gleichzeitig einen „Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagever-

mögen und Spenden", untergliedert in „Sammlungsgegenstände" und „sonstiges Anlagevermö- gen", und neutralisiert so den Ertragseffekt der Zuwendungen und Spenden in der Gewinn- und Verlustrechnung. In Höhe der Abschreibungen auf das erworbene sonstige Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in der Position „Sonstige betriebliche Erträge" erfasst. Der Sonderposten für „Sammlungsgegenstände" spiegelt den lang- fristigen Mittelerhalt wider und wird nur im Fall einer Veräußerung der Sammlungsgegenstände

aufgelöst. .

Anschaffungen, die aus dem Sammlungsvermögen betreffenden Zuschuss der Freien und Hanse- Stadt Hamburg getätigt werden, werden als für die Freie und Hansestadt Hamburg verwaltetes Treuhandvermögen erfasst. Als Gegenposten wird in der Treuhandbilanz in Höhe des Zugangs eine Herausgabeverpflichtung gegenüber der FHH passiviert

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis EUR 250,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abge- schrieben und als Abgang behandelt. Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250,01 und EUR 1.000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebildet worden, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Vorräte sind mit den fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. den niedri- geren Marktpreisen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Darüber hinaus wurden Bewer- tungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bilanziert.

186 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Stichtag gebildet, soweit sie Aufwand des folgenden Geschäftsjahres sind.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Be- urteilung notwendig ist. Zur Errechnung des Erfüllungsbetrages langfristiger Rückstellungen wird eine Kostensteigemng in Höhe von 1,50 % p.a. berücksichtigt.

Des Weiteren wird grundsätzlich für die Abzinsung der langfristigen Rückstellungen der durchschnittliche fristenkongruente Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre gemäß Bekanntgäbe der Deutschen Bundesbank angesetzt.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method i.S.d. IAS 19.67). Biometrische Rechnungsgrundlage ist die Richt- tafel 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses im 10-Jahresdurchschnitt von 2,71 % p.a. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages nach § 253 Abs. 6 HGB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahres-Durchschnitt von 1,97 % p.a. ange- wendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HGB, dass bei langfristig fälligen Ver- pflichtungen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszugeben ist, wurde in Anspruch genommen. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik von 2,00 % p.a. und eine Ren-

tendynamik des Ruhegeldes von 1,00 % p.a. zugrunde.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HOB haben sich nicht ergeben.

Die Stiftung hat ein Stiftungsvermögen von. EUR 0,51 und ist dauerhaft auf Zuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die satzungsmäßigen Zwecke nicht erfüllen könnte. Diese Finanzierung ist in § 4 Abs. l des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes festgelegt. Für die Verbindlichkeiten der Stiftung haftet gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstiftungs- gesetzes neben dem Vermögen der Stiftung die FHH als Gewährträgerin unbeschränkt (Gewähr- trägerhaftung). Solange die Gewährträgerhaftung fortbesteht, sind bestandsgefährdende Risiken hieraus für die Stiftung nicht erkennbar.

187 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespiegel er- sichtlich.

, Im Zuge der Stiftungserrichtung wurde dem Museum die Betriebs- und Geschäftsausstattung gem. § 3 Abs. l HmbMuStG als Stiftungsvermögen zugeführt. Die Bewertung erfolgt mit dem Erinnemngswert von EUR 0,51 (DM 1,00). Die vorhandenen Sammlungsgegenstände werden im Museum treuhänderisch verwaltet. Der zugrunde liegende Überlassungsvertrag ist rechtswirk-

sam.

Vorräte

Der Bestand, der selbst hergestellten Kataloge, die in den Folgejahren noch verkauft werden können, wurde im Umlaufvermögen aktiviert und gestaffelt nach Alter mit Bewertungsabschlä-

gen zwischen 50-90% versehen.

Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg

Die Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg beinhalten einen Anspruch aus Ga- rantiezusagen für Pensionslasten in Höhe von TEUR 4.933 und für Urlaubs- und Überstunden- rückstellungen in Höhe von TEUR 381. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme der Rückgriffsforderung gegenüber der FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (TEUR 4.933) alle Restlaufzeiten

von unter einem Jahr.

Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden

Im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlage'vermögen und Spenden sind die Zuwendungen und Spenden eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Posten wird periodisch in Höhe der anfallenden Abschreibungen aufgelöst. In Bezug auf die Samm- lungsgegenstände würde die Auflösung nur im Fall einer Veräußemng der Sammlungsgegen-

stände erfolgen.

188 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Rückstellungen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Neurege- lung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zu Gründe gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HOB beträgt TEUR 659.

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für nicht abgegoltene Urlaubs- und Uberstundenan- Sprüche der Mitarbeiter aus dem Berichtsjahr sowie für ausstehende Rechnungen zusammen.

Verbindlichkeiten

Gesamtbetrag Davon Restlaufzeit unter l Jahr über l Jahr über 5 Jahre EUR EUR EUR EUR l. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 282.149,43 282.149,43l 0,00 0,00 Vorjahr 170.857,95 170.85 7,95 | 0,00 0,00

2. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 9.839,90 9.839,90] 0,00 0,00 Vorjahr 600.827,98 600.827,98 \ 0,00 0,00

3. Verbindlichkeiten aus nicht verwendeten Drittmitteln 1.776.807,16 1.776.807,16| 0,00 0,00 Vorjahr 1.925.852,05 1.925.852,05 0,00 0,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten 81.499,32 81.499,32l 0,00 .0,00 Vorjahr 91.525,55 90.295,55 | 1.230,00 0,00

Gesamt 2J5(U95^81 ^2._150_.295,8_lJ 0,00 -0200 Vorjahr 2.789.063,53 2.787.833,53 1.230,00 0,00

Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Steuern TEUR 57 (Vor- Jahr: TEUR 59) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 6).

189 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten

Seit 1.1.2000 aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg erworbene Samm- lungsgegenstände werden unter der Bilanz als Treuhandvermögen zu Anschaffungskosten aus- gewiesen. In Höhe des Treuhandvermögens wird eine Treuhandverbindlichkeit als Herausgabe- pflicht gegen die Freie und Hansestadt Hamburg bilanziert. Auf Grund der Übernahme der In- venturdaten laut Eröffnungsbilanz der Freien und Hansestadt Hamburg per l . Januar 2006 befin- den sich im MARKK ca. 700.000 Objekte, die mit insgesamt TEUR 444.763 im Jahresabschluss 2006 erstmals erfasst wurden. Im Jahr 2009 wurde auf Grund einer Iriventur dieser Wert um ins- gesamt TEUR 206.651 nach oben korrigiert. Das Treuhandvermögen weist in 2019 eine Summe von insgesamt TEUR 652.088 aus. Der Überlassungsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Stiftung trat zum l. Oktober 2013 in Kraft.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse TEUR 473 (Vorjahr: TEUR 512) setzen sich im Wesentlichen aus verein- nahmten Eintrittsgeldern TEUR 199 (Vorjahr: TEUR 206), Erlösen aus Führungen TEUR 49 (Vorjahr: TEUR 79), Erlösen aus Vermietung und Verpachtung TEUR 163 (Vorjahr: TEUR 181) und Shoperlösen TEUR 33 (Vorjahr: TEUR 30) zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt auf: TEUR

Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 6.,599

Aufwendungen aus der Zufuhrung von Zuwendungen, Spenden und Drittmit- -46 teln zum Sonderposten für Investiüonszuschüsse

Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 224

Übrige sonstige betriebliche Erträge 480 7.:.257

190 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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Periodenfremde Aufwendungen und Erlöse

Im periodenfremden Ergebnis werden Erträge und Erlöse in Höhe von TEUR 10 ausgewiesen.

Bei den periodenfremden Aufwendungen von TEUR 63 handelt es sich im Wesentlichen um Betriebskostenabrechnungen und IT-Dienstleistungen für das Jahr 2018.

Aufwendungen für Altersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 233 Q/oijahr: TEUR 39).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen beträgt TEUR 528 (Vorjahr: TEUR 445).

V. Sonstige Angaben

Abschlussprüferhonorare

Das Abschlussprüferhonorar umfasst im Einzelnen nur Leistungen zur Abschlussprüfung in Hö-

he von TEUR 12. •

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die im Wesentlichen, aus der Bilanz nicht ersichtlichen finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen betragen TEUR.25.729 (Vorjahr: TEUR 2.877), wovon TEUR 1.596 (Vorjahr: TEUR 1.103) auf das kommende Geschäftsjahr entfallen.

Mitarbeiter

. 2019 hatte das Museum einen durchschnittlichen Mitarbeiter* innenbestand von 105 (ohne Vor- stand; i.Vj.107), davon waren 37 in Vollzeit und 68 in Teilzeit beschäftigt. Von den Teilzeitbe- schäftigten waren 21 geringfügig Beschäftigte und 22 studentische Hilfskräfte.

191 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

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Angaben zu den Organen der Stiftung Stiftungsrat Senator Dr. CARSTEN BROSDA, Hamburg Behörde für Kultur und Medien (Vorsitzender des Stifhmgsrates)

THOMAS DELISSEN, Hamburg Abteilungsleiter in der Behörde für Kultur und Medien (Stellvertretender Vorsitzender)

Dr. JOH. CHRISTIAN JACOBS, Hamburg Vorsitzender des Vorstands der Joh. Jacobs & Co (AG&Co) KG

ELISABETH KANEZA, Berlin Politologin

GREGOR CHRISTIAN SCHÄFER, Hamburg Referatsleiter der Finanzbehörde

Dr. ANNA SCHMID, Basel Direktorin Museum der Kulturen Basel/Schweiz

Dr. REINHARD BEHRENS, Hamburg

Staatsrat a. D., / Vorsitzender des Freundeskreises

Dr. NORBERT BEYER, Hamburg, Restaurator und Musikethnologe im MARKK, Personalrat

Dem Stiftungsrat wurden keine Bezüge gewährt.

192 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Anlage l

15

Vorstand

Prof. Dr. BARBARA PLANKEN STEINER, Hamburg Direktorin

THORSTEN PÜCK, Wedel Kaufmännischer Geschäftsführer (bis 30.4.2019)

MARC VON ITTER, Drage Kaufmännischer Geschäftsführer (seit 1.10.2019)

Auf die Angabe der Bezüge des Vorstandes der Stiftung wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HOB verzichtet.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Ausbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf den Risikobericht und die

Prognose im Lagebericht.

Ergebnisverwendung

Der Jahresgewinn 2019 von EUR 179,51 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Hamburg, den 7. Mai 2020

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Prof. Dr. Barbara Plankenstemer / Mq^fv^äh Itter Direktorin / Kaufmännischer Geschäftsführer

193 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

16

Entwicklung des Anlagevermögens

194 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

195 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 196

Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

Entwicklung des Anlagevennogens zum 31. Dezember 2019

AnschafiEüngs- und HersteUungskosten Kumulierte Abschreibungen Budwerte Stand am Umbuch- Stand am Stand am Stand am. Stand am Stand am 1.1.2019 Zugang ungea Abgang 31.12.2019 1.1.2019 Zugang Abgang 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR L Immaterielle Vermogensgegenstände l. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 88.222,02 2.153,90 28.560,00 0,00 118.935,92 83.819,02 10.511,90 0,00 94.330,92 24.605,00 4.403,00 2. Geleistete Anzabhmgen und Anlagen im Bau • 28.560,00 0,00 -28.560,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 28.560,00 116.782,02 2.153,90 0,00 0,00 118.935,92 83.819,02 10.511,90 0,00 94.330,92 24.605,00 32.963,00 IL Sachanlagen l. Mieterembautea 1.815.502,24 0.00 0,00 0,00 1.815.502,24 1.539.850,24 51.164,00 0,00 1.591.014,24 224.488,00 275.652,00 2. Sammlungsgegenstände 1.565.153,38 5.623,47 0,00 0,00 1.570.776,85 0,00 0,00 0,00 0,00 1.570.776,85 1.565.153,38 3. Technische Anlagen und Maschinen 25.750,10 0,00 0,00 0,00 25.750,10 21.705,10 1.532,00 0,00 23.237,10 2-513,00 4.045,00 4. Andere Anlagen, Betnebs-und CO Geschäftsausstattung 2.645.264,71 38.504,99 85.419,72 2.598.349.98 1.872.570,20 170.506,99 85.419,72 1.957.657,47 640.692,51 772.694,51 0,00 6.051.670,43 44.128,46 0,00 85.419,72 6.010.379,17 3.434.125,54 223.202,99 85.419,72 3.571.908,81 2.438.470,36 2.617.544,89 HL Fmanzanlagea l. Beteiligungen 1.000,00 0,00 0,00 0,00 1.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.000,00 1.000,00 6.169.452,45 46.282,36 0,00 85.419,72 6.130.315,09 3.517.944,56 233.714,89 85.419,72 3.666.239,73 2.464.075,36 2.651.507,89

Anlagenspiegel Treuhandvermogm

Anschaffimgs- oder Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte Stand Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand ' Stand Zugänge Stand Buchwerte Buchwerte 01.01.2019 31.12.2019 01.01.2019 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 noch Anlage5 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR Treuhandvermogen

S ammlungsgegenstände 652.067.315,66 21.120,00 0,00 0,00 652.088.435,66 0,00 0,00 0.00 0,00 652.088.435,66 652.067.315,66 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

197 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An das Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss für das Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen

Rechts-, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Ver-

lustrechnung für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang,

einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht für das Museum am Rothenbaum - Stiftung des öffentlichen

Rechts-für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Stiftung zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stif- tung. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fang des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be- schrieben. Wir sind von der Stiftung unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handels- rechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufs- pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die

von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere

Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

198 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführuiig der Stiftungstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" des An- hangs sowie die Angaben in Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lage- berichts, in denen die gesetzlichen Vertreter die Abhängigkeit des Fortbestands der Stiftung von den regelmäßigen Zuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg beschreiben. Wie in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" des Anhangs und Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenhei- ten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährden- des Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Solange die Freie und Hansestadt Ham- bürg gesetzlich zur Gewährträgerhaftung verpflichtet ist, ist der rechtliche Fortbestand der Stif- tung nicht gefährdet. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsrates für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Stiftung vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die in-

ternen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger

Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Stiftuhgstätigkeit,

sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Stiftungstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie in allen wesentlichen

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent-

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199 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende

geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Stif-

tung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung desAbschlussprüfersfür die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonne-

neu Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungs-

vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht bein-

haltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßigerAbschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kriüsche Grund-

Haltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner

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200 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Stiftung abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Stiftungstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusam- menhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähig- keit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestäti- gungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht auf- merksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungs- urteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse o- der Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Stiftung ihre Tätigkeit nicht mehr fort- führen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnüngsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Stiftung.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde lie- genden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

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201 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Ham^urä den 26. Mai 2020

Pr^ewa^erhouseCoopers GmbH Wjir^cl^äftsprüfungsgesellschaft 'BiirW 'wl'i-LSQH^^

k^^^^MUllgW«'" DirkBurschel ppa. Kai Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferm

0.0917874.001

202 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Leerseite aus bindetechnischen Gründen

203 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

204 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Testatsexemplar

Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen Rechts - Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERKDES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

pwc

205 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Inhaltsverzeichnis Seite

Lagebericht 2019...... l

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... l

l. Bilanz zum 31. Dezember 2019...... 3

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019...... 5

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2019...... 7

Entwicldung des Anlagevermögens...... 17

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS...... l

0.0917876.001

206 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

1. Grundlagen und Geschäftsfelder

Das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg geht in seinen Ursprüngen auf den 1898 gegründeten Museumsverein für den Stadt- und Landkreis Harburg zurück. Er verfolgte das Ziel, ein Museum für die damals preußische Stadt Harburg und den Landkreis zu errichten.

Das Archäologische Museum Hamburg ist heute das Hamburger Landesmuseum für Archäolo- gie. Es ist darüber hinaus für die Bodendenkmalpftege der Freien und Hansestadt Hamburg und im niedersächsjschen Landkreis Harburg zuständig. Das Stadtmuseum Harburg befasst sich mit der Geschichte der einst selbständigen Stadt Harburg.

Seit Änderung des HmbMuStG vom 3. Juli 2018 trägt die Stiftung den Namen

Archäolosisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

Zweck der Stiftung ist die Trägerschaft des Archäologischen Museums Hamburg und Stadt- museums Harburgals öffentliche Einrichtung der Kultur, der Bildung, der Wissenschaft und der Geschichte sowie der hoheitlichen Aufgabe der Landesarchäologie. Die Stiftung hat die Aufgabe, die Sammlung zu bewahren und zu erweitern, sie durch Forschung, Dokumentation und Publikation zu erschließen und sie durch Ausstellungen und andere Veranstaltungen der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Die Stiftung hat damit die hoheitliche Aufgabe, gemäß dem Hamburgischen Denkmalschutz- gesetz die Bodendenkmalpflege für die gesamte Freie und Hansestadt Hamburg in alleiniger Verantwortung zu betreiben und alle archäologischen Entdeckungen insbesondere im Innen- stadtbereich der FHH zu entdecken, erforschen und dokumentieren und die historischen Wurzel der Stadt einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt zu machen. Im Auftrag des Land- kreises Harburg nimmt die Stiftung überdies die Aufgaben der Bodendenkmalpflege im nie- dersächsischen Landkreis Harburg wahr.

Die Stiftung wird in ihren Möglichkeiten gestärkt, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten, ihre besondere regionale Stärke in ihrer lokalen Verankerung im Süden Hamburgs auszuspielen und somit ein klares Bindeglied für den Norden und den Süden von Hamburg zu sein. Außer- dem können die vollen Synergien zwischen Archäologischem Landesmuseum und Sitz der Landesarchäologie ausgeschöpft werden. Gleichzeitig nimmt das Museum eine kulturelle Scharnierfunktion zum südlichen Nachbarland Niedersachsen ein.

2. Gesamtwjrtschaftliche und branchenbezosene Rahmenbedinsungen

Das Institut für Museumsforschung in Berlin zählt in seinem Bericht für das Jahr,2018 in Deutschland 6.741 Museen. 1

207 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Davon sind 511 Häuser historische und archäologische Museen, was einem Anteil von 7,6 % entspricht. Von den 6.741 Museen gehören nur 17,1 % in die Größenklasse „über 25.000 Be- sucher", sogar nur 5,2 % in die Größenklasse „über 100.000 Besucher".

Die jährliche statistische Auswertung des Instituts ist ein sehr hilfreicher Indikator, um den jeweiligen Stellenwert des eigenen Museums innerhalb der deutschen Museumslandschaft richtig einordnen zu können. Das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Har- bürg mit seinen Außenstellen gehört somit zu den 5,2 % (über 100.000 Besucher) der meist- besuchten Museen Deutschlands.

3. Geschäftsverlauf

Ausstellungen • „Margiana - Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmeriistan" Vom 31. Oktober 2018 bis 17. Februar 2019 wurde die Ausstellung „Margiana - Ein König- reich der Bronzezeit in Turmenistan" präsentiert. Die Ausstellung wurde aus politischen Gründen zunächst in Berlin gezeigt, nach Hamburg folgte noch die Station Mannheim.

• „Syrien. Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit" Die Ausstellung mit Fotografien von Yvonne von Schweimtz (1921-2015) wurde vom 22. März bis 16. Juni 2019 gezeigt. Die Fotografin reiste 1953 und 1960 nach Syrien in die heute weitgehend zerstörten Städte Damaskus, Homs, Hama und Aleppo, mit Abstechern in die Wüstenoase Palmyra und ins Alawitengebirge. Zu sehen waren über 80 Schwarz- Weiß-Fotografien und zahlreiche Farbdiapositive, die sie mit ihrer Rolleiflex und ver- schiedenen Kleinbildkameras aufgenommen hat.

• „Margrit Rohmann - Retrospektive" Das Stadtmuseum Harburg hat die Ausstellung „Margrit Rohmann - Retrospektive" vom 15. August bis 15. September 2019 gezeigt, die in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ernst Brennecke, dem Ehemann der verstor- benen Künstlerin.

• „hot stuff - Archäologie des Alltags" Seit 31. Oktober 2019 (verlängert bis 16. August 2020) wird die Ausstellung „hat stuff - Archäologie des Alltags" gezeigt. Die Besucher begegnen den Dingen, die erst vor kurzem ein Must-have waren und heute von Kindern und Jugendlichen ungläubig bestaunt wer- den. Die Ausstellung ist von der Idee bis zur Umsetzung eine Eigenkreation des Museums. Ziel ist es, diese Ausstellung auch an andere Stationen zu verleihen, erste Kontaktge- spräche haben stattgefunden.

• „Der Bischofsturm" Als Filiale des Archäologischen. Museums Hamburg stellt der Bischofsturm im Herzen der Stadt am Domplatz weiterhin einen wichtigen Trittstein für das Museum dar.

208 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Durch das Forschungsprojekt „Smart Square", dass das Museum gemeinsam mit der Ha- fenCity Universität auch 2019 fortgesetzt hat, soll der Standort weiter in das Bewusst- sein der Bevölkerung gerückt werden. Das Forschungsprojekt hat das Ziel zu prüfen, ob mithilfe kultureller Angebote ein Platz revitalisiert werden kann.

Bodendenkmalpflege Im Straßenbereich Neue Burg wurde im Mai 2017 eine Notbergung durchgeführt, nachdem bei Sielbauarbeiten im Zuge der Stadtraumgestaltung durch das BID Nikolai Quartier mittel- alterliche Parzetlenstrukturen unmittelbar unter dem Asphalt zutage traten. Die Befundlage ist überraschend und von höchster stadtgeschichtlicher Bedeutung. Erstmals können hier Parzellen aus der Gründungsphase der Hamburger Neustadt aus der Zeit um 1188-erfasst werden, als das Areal der brachliegenden Neuen Burg verfüllt und an angeworbene Kaufleute vergeben worden ist. Diese wurden mit Privilegien aus fernen Regionen nach Hamburg ge- lo.ckt, die später im berühmten Freibrief Barbarossas von 11 89 festgehalten worden sind. Die Gespräche mit der Stadt für die Fortführung und Finanzierung der Ausgrabung wurden er- folgreich abgeschlossen. Grabungsbeginn war Anfang November 2019, die Grabungsdauer wird 10 Monate betragen und ein Volumen von ca. 1,1 Mio. EUR haben. Erkenntnisse der Ausgrabungen an der Neuen Burg sollen in die Sonderausstellung „Burgen des Mittelalters in Hamburg" einfließen, die im Dezember 2020 eröffnet wird.

Eine weitere Ausgrabung im Herzen der Stadt an der Witly-Brandt-Straße begann im Septem- ber 2019 und ist auf acht Monate terminiert. Erwartet werden Erkenntnisse zur Wiedenburg, die noch weitestgehend unerforscht ist.

Zunehmend schwieriger gestaltet sich die Suche nach geeignetem Grabungspersonal, das immer nur temporär beschäftigt wird. Insbesondere die Suche nach Grabungstechnikern stellt das Museum vor teils unlösbare Probleme, da diese auf dem Arbeitsmarkt so gut wie nicht verfügbar sind. Das Besetzen von zwei großen, parallel stattfindenden Ausgrabungen war nur unter großer Kraftanstrengung möglich.

MuseumsfiUale „Harburser Schloss" Das Museum wird im Gewölbekeller des Harburger Schlosses eine Dauerausstellung zur frühen Harburger Stadtgeschichte zeigen. Die ersten Arbeiten für den erweiterten Rohbau, um das Gebäude statisch abzufangen, haben im Jahr 2019 begonnen. Der Vorstand geht davon aus, .dass die neue Museumsflliale im Jahr 2021 eröffnet werden kann. Die benötigten Mittel für das Vorhaben sind vollständig eingeworben, das Gesamtvolumen des Projektes belauft sich auf rund 1,5 Mio. EUR.

Harburger Theater Die Stiftung erhielt die Kündigung des „Mietvertrages" durch das Harburger Theater zum 31. Juli 2019 mit der Aussage, dass diese vorsorglich erfolge, dennoch verbünden mit dem Bestreben, für die Zukunft eine modifizierte Lösung zu finden.

Für die Spielzeit 2019/2020, die Ende April 2020 enden wird, konnte eine Vereinbarung zwischen dem Theater und dem Museum über eine mietfreie Zeit für den Monat August 2019 vereinbart werden. In weiteren Gesprächen sollen die Rahmenbedingungen für einen längerfristigen Vertrag ab September 2020 in den nächsten Monaten vereinbart werden.

209 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Der Vorstand geht unabhängig von den Vertragsgesprächen davon aus, dass die Spielzeit 2020/2021 aufgrund der langen Vorlaufzeiten des Theaters auf jeden Fall gespielt werden wird.

Museumssastronomie Der Pachtvertrag für die Museumsgastronomie läuft noch bis zum 31. Mai 2020. Es wird über die Verlängerung des Pachtvertrages verhandelt. Aus zwischenzeitlichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten bestehen Altverbindlichkeiten. Seit 2018 haben die Pächter vereinbarungs- gemäß am Abbau der Verbindlichkeiten gearbeitet, die Zahlungen für Pacht und Nebenkos- ten erfolgten vertragskonform. Es ist davon auszugeben, dass die noch bestehenden Altver- bindlichkeiten in den nächsten drei Jahren von den Pächtern getilgt werden.

Besuche re r fols Die Besucherzahlen lagen mit 122.825 Besuchen insgesamt um rund 35,0 % über den Erwar- tungen (91.000 Besuchen), das Vorjahresergebnis wird hingegen nicht erreicht. Dies ist auf die unterschiedliche Art der Sonderausstellungen und deren Terminierung zurückzuführen. Der Vorstand ist mit den Besucherzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr grundsätzlich zu- frieden.

Ein hoher Anteil an nichtzahlenden Besuchern entfällt auf die Außenstelle „Bischofsburg". Erfreulich ist zudem der Zuspruch an minderjährigen Besuchern, die auf Initiative der Be- hörde für Kultur und Medien wie in allen Museumsstiftungen freien Eintritt haben.

17 '-Infrastruktur Im Frühjahr 2019 hat die Stiftung in einem PHotprojekt den „Kulturarbeitsplatz" eingeführt, Dienstleister hierfür ist Dataport. Die zum Teil veraltete Hardware wurde ausgetauscht und die bisher im Museum auf eigenen Servern gehasteten Daten in die kompetenten Hände von Dataport übergeben. Somit ist der technische Betrieb dauerhaft gewährleistet, die Daten langfristig gesichert. Dieser Schritt war dringend erforderlich, da die Stiftung allein nicht in der Lage gewesen wäre, perspektivisch den sicheren Betrieb zu gewährleisten.

4. Ertragslase

Das Jahr 2019 wird mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen.

Die Ertragslage ist geprägt von den Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg. Neben der jährlichen Erhöhung des Betriebskostenzuschusses um 0,88 % erhält die Stiftung seit 2019 weitere außerordentliche Anpassungen, so dass sich im Vergleich folgende Zahlen als Be- triebskostenzuschuss ergeben: 2019 = 2.371 TEUR, 2018 = Vorjahr 2.228 TEUR. Zudem bein- halten die Zahlen auch die Erhöhung der Gewährleistung für die Pensionsverpflichtungen (282 TEUR, Vorjahr 159 TEUR). Darüber hinaus konnten die Sonderzuwendungen um 350 TEUR auf 987 TEUR gesteigert werden.

210 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Sie sind u.a. für die Projekte „Grabung Straße Neue Burg" (356 TEUR), „Kulturarbeitsplatz (KAP)" (217 TEUR), „Inventarisierung Sammlung" (136 TEUR), „Langzeitarchivierung" (67 TEUR), „Benachrichtigungsyerfahren Bodendenkmalpflege" (56 TEUR), „Geschichtspfad Harburger Innenstadt" (33 TEUR) sowie die „festen Ausstellungsfondsmittel" (105 TEUR) ge- währt worden.

Die Umsatzerlöse in Höhe von 529 TEUR entsprechen dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 527 TEUR.

Dabei liegen die Erlöse aus dem Museumsbetrieb (Eintrittskarten und Shopverkauf) in Höhe von 95 TEUR um 8 TEUR unter der Planung und 85 TEUR unter dem Vorjahr. Die Planabwei- chung ist darauf zurückzuführen, dass die besucherstarke Sonderausstellung „hot stuff" spä- ter eröffnet wurde als ursprünglich geplant. Im Vorjahresyergleich ist zu berücksichtigen, dass das sehr gute Besucheraufkommen der Duckomenta, die bis zum 4. Februar 2018 gezeigt wurde, das Jahr 2018 noch stark beeinftusst hat..

Für die Verursacher-Grabung an der Willy-Brandt-Str. (Wiedenburg) sind „andere sonstige Erlöse" in Höhe von 256 TEUR gebucht worden, 2018 war hingegen keine Grabung dieser Größenordnung in die Zahlen eingegangen.

In den „Sonstigen betrieblichen Erträgen" werden auch die Zuschüsse des Landkreises Harburg (TEUR 211) gezeigt, die das Archäologische Museum dafür erhält, dass es die Aufgaben der Bodendenkmalpflege für den niedersächsischen Landkreis Harburg ausübt.

Die Aufwendungen im Geschäftsjahr 2019 liegen mit 4.451 TEUR um 501 TEUR (12,7 %) über dem Vorjahreswert in Höhe von 3.950 TEUR. Aufwandserhöhend wirken sich im Wesentlichen die Sonstigen Fremdleistungen aus, u.a. für den „Kulturarbeitsplatz (KAP)" und die Sonder- ausstellung „hat stuff". .Die Personalkosten liegen über denen des Vorjahres, da zwei große Ausgrabungen im Vorjahresvergleich zu berücksichtigen sind. Bedingt durch den Kulturarbeits- platz und das Projekt „Langzeitarchivierung" in der Bodendenkmalpfle'ge Hamburg liegen die DV-Aufwendungen deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

5. Vermögenslage

Auf der Aktivseite nahm das'Analgevermögen um rd. 1,8% auf 1.924 TEUR (31.12.2018: 1.959 TEUR) ab. Hier wirkten sich vornehmlich Abschreibungen im Sachanlagevermögen aus. Investitionen wurden für drittmittelfinanzierte Projekte (z. B. Langzeitarchivierung) getä- tigt. Die ebenfalls zu den langfristigen Vermögenswerten zählenden Pensionsgarantien der FHH erhöhten sich analog zu den Pensionsrückstellungen um 15,1% auf 2.153 TEUR. Die kurz - fristigen Vermögenswerte sind um 15,5 % gesunken und betragen 1.955 TEUR (31.12.2018: 2.314 TEUR), dies ist im Wesentlichen auf niedrigere Forderungen gegen die Freie und Han- sestadt Hamburg aus der Auszahlurig von Zuwendungen für Projekte zurückzuführen. Die Forderungen gegen die FHH belaufen sich am 31.12.2019 auf rd. 3.091 TEUR und betreffen im Wesentlichen die Garantieerklärungen für Pensionen (2.153 TEUR), Urlaubs- und Uberstun- denansprüche (119 TEUR) sowie die Ausgrabungen im Straßenbereich „Neue Burg" (746 TEUR).

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211 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Auf der Passivseite der Bilanz beträgt das Eigenkapital 88 TEUR.

Im Jahr 2017 wurde eine „freie Rücklage" in Höhe von 94 TEUR gebildet, wovon 11 TEUR 2018 verwendet wurden. Die weitere Verwendung war im Jahr 2019 geplant, aufgrund des restrik- tiven Kostenmanagement musste diese.nicht angefasst werden. Zum Jahresende 2019 beträgt diese demnach unverändert 83 TEUR und steht somit für andere wichtige Projekte (z. B. die Museumsfiliale im Harburger Schloss) zur Verfügung.

Bei den langfristigen Verbindlichkeiten haben sich die Rückstellungen für Pensionen um 282 TEUR auf 2.153 TEUR erhöht (31.12.2018: 1.871 TEUR). Die Zahlen ergeben sich aus einem Gutachten mit dem Datenstand per 31.12.2019 und der Durchschnittszinsbetrachtung von 10 Jahren. Der Anstieg ist auf den gesunkenen Zinssatz zurückzuführen.

Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhen sich die sonstigen Rückstellungen um 6,5 % auf 277 TEUR (31.12.2018: 260 TEUR), dies ist auf höhere Rückstellungsbedarfe im Personalbereich (Urlaubs- und Überstunden) zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten, zweckgebundenen Drittmitteln reduzieren sich um rd. 23 % auf 1.382TEUR (31.12.2018: 1.789TEUR) und betreffen vorrangig die Ausgrabungen im Straßen- bereich „Neue Burg", die von der FHH finanziert und 2019 begonnen haben. Restmittel der „Grabung Kaufhauskanal" werden nach Absprache mit der Behörde für Kultur und Medien für die Museumsdependance im Harburger Schloss verwendet.

Die langfristige Kapitaldeckung weist zum 31.12.201.9eineÜberdeckungin Höhe von 81 TEUR aus. Das Eigenkapital, die Sonderposten sowie die Pensionsrückstellungen belaufen sich auf 4.158 TEUR. Auf der Aktivseite stehen demgegenüber das Anlagevermögen sowie die Forde- rungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg (Garantieerktärungen für die Pensionsver- pflichtungen) in Höhe von 4.077 TEUR.

6. Finanzlage

Ein grundsätzliches Ziel des Finanzmanagements ist ein effizientes Liquiditätsmanagement. Dieses Ziel wird u.a. durch sorgfältige Planung und frühzeitige Steuerung der Zuwendungs- abforderung erreicht. Dazu bedient sich das Museum seines internen Controllings, welches durch den Dienstleister CSP unterstützt wird.

Zum Schutz vor Risiken durch ggf. verspätet eingehende Zuwendungen, insbesondere zum Jahreswechset, verfügt das Museum über einen Kontokorrentkredit in Höhe von 150 TEUR. Im Rahmen dieser Liquiditätsplanung wird sichergestellt, dass das Museum jederzeit unein- geschränkt in der Lage ist, seinen fälligen ZahlungsverpfUchtungen nachzukommen. In den vergangenen Jahren war es allerdings nicht erforderlich, auf diese Kreditlinie zurückzugrei- fen.

212 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

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7. Personal

Zum 31.12.2019 hatte das Museum einen Mitarbeiterbestand von 50 (ohne Vorstand, ge- ringfügig Beschäftigte und studentische Hilfskräfte), im Vorjahr waren es 35. Im Vorjahres- vergleich waren saldiert zum Stichtag 15 Beschäftigte mehr für die Stiftung tätig (+18 Per- sonen in der Bodendenkmalpflege bei zwei Ausgrabungen, gegenläufig 3 Beschäftigte weni- ger in der Verwaltung).

Die Gesamtzahl setzt sich zusammen aus 33 Vollzeit- und 17 Teilzejtbeschäftigten, insge- samt waren 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Sonder-und Drittmittel finanziert.

8. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die Jahre 2020 und 2021 eröffnen der Stiftung Chancen, ihre Position weiter zu festigen und u.a. neue Zielgruppen zu erschließen. Das bis Ende 2021 feststehende Sonderausstellungs- Programm ist abwechslungsreich und verspricht einen positiven Besucherzuspruch. Dabei verfolgt die Stiftung u.a. das Ziel, durch niedrigschwellige Ausstellungsformate wie „hot stuff" auch die Zielgruppen anzusprechen, die das Museum bisher nicht kennen. Die Ver- marktung des Museums über die digitalen Aktivitäten ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Offentlichkeitsarbeit. Zudem hat das Museum den Weg beschritten, durch innovative Begleitprogramme zu den Ausstellungen (Z.B. Poetry-Slam-Abende, Filmvorführungen im Theatersaal) insbesondere auch das jüngere Publikum anzusprechen.

Die Baumaßnahmen im Harburger Schloss, in der das Stadtmuseum Harburg eine Museumsfi- liale im Gewölbekeller einrichten wird, haben 2019 begonnen, die Eröffnung wird für das Jahr 2021 erwartet. Dieses attraktive Angebot wird das Portfolio des Museums nachhaltig stärken.

Der Bischofsturm am Domplatz im Herzen der Stadt soll dahingehend überarbeitet werden, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Hammaburg präsentiert werden. Das auf dem Domplatz im Dezember 2019 eingeweihte Archäoskop, das einen Blick in die Ver- gangenheit gewährt, wird das Profil der Archäologie schärfen.

Vielversprechend sind auch zwei Outreach-Vorhaben, die die Stiftung mit Mitteln aus der Innovationsoffensive der BKM im Jahr 2020 umsetzen wird. Mit dem Projekt „Museana - Ar- chäologie macht Schule" wird das Archäologische Museum in Abstimmung auf die Hamburger Lehrpläne Bestandteil des Schuluntefrichts. Das ArchäoMobil, ein fahrbares kleines Mitmach- Museum, soll an stark frequentierten Orten (z.B. Stadtteilfesten) Anlaufpunkt für unter- schiedh'chste Zielgruppen werden.

Durch aufmerksamkeitsstarke Ausgrabungen in der Stadt Hamburg, insbesondere im Straßen- bereich „Neue Burg", wird eine umfangreiche Berichterstattung in den Medien erfolgen, die die Stellung der Archäologie weiter stärken wird.

213 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG

Das von der Behörde für Kultur und Medien mit der Sprinkenhof vereinbarte Mieter-Vermie- ter-Modell (MVM), das 2019 umgesetzt wurde, wird langfristig den Erhalt des Haupthauses „Museumsplatz 2" sichern. Allerdings berücksichtigt das MVM nicht die Standorte der archä- ologischen Dauerausstellung (Harburger Rathausplatz 5) sowie der angemieteten Depots im „Traunweg" und der „Nartenstraße". An den Standorten „Harburger Rathausplatz 5" und „Traunweg" sind Instandhaltungsbedarfe bekannt, die für das AMH ein finanzielles Risiko darstellen.

Bei den in der Regel sehr komplexen Projekten außerhalb der Ausstellungen besteht grund- sätzlich das Risiko, dass diese teurer werden und damit deren Abschluss nicht gesichert ist bzw. sich dieser verzögert. Da die Stiftung über keine finanziellen Reserven in Form von Stiftungskapital bzw. nennenswerten Rücklagen verfügt, können finanzielle Mehraufwendun- gen nicht ausgeglichen werden, daher kommt dem Controlling eine besondere Bedeutung zu. Durch eine umfangreiche Projekt-Vorplanung und intensive Kostenverfolgung während der laufenden Projekte werden die Risiken auf ein Minimum reduziert.

Risiken, die sich durch neue Verordnungen bzw. Gesetze ergeben, werden dadurch kalku- lierbar, da externer Sachverstand hinzugezogen wird.

Das Risiko-Frühwarnsystem der Stiftung enthält aufgeteilt nach den Abteilungen des Hauses alle Risiken kategorisiert und bewertet sowie mit Maßnahmen zur Begegnung dieser Risiken versehen. Es wird jährlich überprüft und den Stiftungsrat zur Kenntnis vorgelegt. Es hat dazu beigetragen, Risiken frühzeitiger zu erkennen und diesen entsprechend zu begegnen.

Ein grundsätzliches Risiko für die Stiftung ist die Abhängigkeit von den 'Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg. Seit 2019 erhält die Stiftung dauerhaft zusätzliche Mittel, die dazu beitragen, dem jahrelangen Substanzverlust entgegenzuwirken. Aufgrund der Ge- währträgerhaftung ist eine Weiterführung des Museums grundsätzlich weiterhin nicht gefähr- det.

Pandemie-Risiko Der Ausbruch des neuartigen Corona-Virus entwickelte sich im ersten Quartal 2020 schnell zu einer Epidemie mit weltweiter Verbreitung. Die aktuellen Ereignisse der COVID-19-Pan- demie und die hieraus resultierenden AHgemeinverfügungen der Freien und Hansestadt Ham- bürg haben auch für die Stiftung gravierende Auswirkungen zur Folge. Das Museum war vom 14. März bis 6. Mai 2020 von einer temporären Schließung betroffen . Unklar ist derzeit wie sich der Besucherzuspruch unter den Vorgaben der Covid 19-Eindämmungsverordnung nach der Wiedereröffnung entwickeln wird. Es ist davon auszugeben, dass Erlöseinbußen im Mu- seumsbetrieb von signifikanter Höhe im Jahr 2020 eintreten werden. Der Vorstand der Stif- tung hat erforderliche Maßnahmen ergriffen, um Erlösrückgängen durch Kosteneinsparungen zu begegnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine verlässliche Aussage zur Ergebnisauswirkung auf das Geschäftsjahr 2020 noch nicht möglich. Aufgrund der Gewährträgerhaftung ist eine Weiterführung der Stiftung aber nicht gefährdet.

214 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG STADTMUSEUM HARBURG-

9. Prognose

.Die Prognose für die Stiftung ist aufgrund der Chancen und überschaubaren Risiken grund- sätzlich positiv. Der betriebswirtschaftliche Erfolg ist stark abhängig vom Publikumszuspruch bei den Sonderaussteltungen, das feststehende Programm bis 2021 ist vielversprechend. Die Besucherzahlen und damit die Museumserlöse werden allerdings aus Gründen kaufmänni- scher Vorsicht auf dem Planniveau des Jahres 2019 budgetiert. Der Grundzuschuss der Be- hörde für Kultur und Medien erhöht sich wie in den Vorjahren um 0,88 %, ca. 19 TEUR p.a. Auf Basis des Betriebskostenzuschusses 2018 werden von der Behörde für Kultur und Medien 2020 zusätzliche Verstärkungsmittel in Höhe von 134 TEUR und 2021 von 174 TEUR bereitge- stellt, um im Wesentlichen den tarifbedingten Kostenanstieg im Personalbereich zu finan- zieren.

Pandemie l Prognoseabsatz Für das Jahr 2020 wird nach den derzeit noch gültigen Planungen, ggf. unter Verwendung der freien Rücklagen, ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwartet.

Die Ergebmsentwicklung in 2020 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheb- lich negativ beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Entwicklung von der ursprünglichen Prognose abweichen wird. Die Länge und Intensität der aktuellen Maßnahmen sind zum ak- tuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehbar.

Hamburg, den 6. Mai 2020

Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

o<2kT Prof. Dr.' Rainer-Msria Weiss Thcfrsten Römer Direktor ^— KauYmännischer Geschäftsführer

215 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

216 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

217 rcsce2/0 BürgerschaftderFreienund Hansestadt Hamburg–22.Wahlperiode 22/606 Drucksache 218

Archäologisches Museum Hamburg und Stadtanuseum Harburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Stand am Stand am Stand ait\ Stand am 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 31.Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR EUR

A. AnlflgevermBgen A. Eigenkapital

I. ImmaterielleVermögensgegenstände I. Stiftuagskapital 031 0.51 Gewerbliche Schutzrcchie und ähnliche Rechte und n. Erg&bnisrucklageD 83.000.00 83.000.00 Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 57.642.00 ffl. Mittelvortrag 5.396.17 5.312.15

II. Sachanlagea l. Mietereinbauten lj68.046.08 1.644.667.08 B. SonderpostenfurZuschusse zum AnlagevermSgen und Spenden 2. Sanunlungsgegenstände 47.644,88 40.502.48 l. Sammlungsgegenstände 47.644,88 . . 40.502,48 3. Technische Anlagen und Maschinen 98.067.00 43.171.00 2. Sonstiges Anlagevermögen 1.869.016.93 I.9I6.661.81 1.910.842.93 1.931.345.41 4. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäfts- 151.308,36 1.865.066.32 221.450,36 1.949.790.92

UI. Finanzaalagen C. Rückstellungen Beteiligungen 1.000,00 1.000.00 l. Rückstellungen für Pensionen und 1.923.708.32 ähnliche Verpflichtungen 2.153.421.00 1.871.380.00 2. Sonstige Rückstelhmgen 27S.6S2.15 2.430.023.15 259.879.23 2.131-25 M3

B. UmIaufvermBgen I. VorrUe D. Verbindlichkeiten Fertige Erzeugnisse 25.651;26 • 48.875.02 l. Verbmdlichkeiten aus Liefemagen und Leistungen 170.272.78 125.429,15 2. Verbindlichkeiten gegenüber der H. Forderungen und sonstige Venn Sgensgegenstfinde Freien und Haasestadt Hambiug 422.00 26.928,00 l. Forderungen aus Liefemngen und Leistungen 49.509.50 9.003.03 3. Verbmdüchkehen aus noch Dicht verwendeten zweck- 2. Forderungen gegen die Freie und Hansestadt Hamburg 3.091.424.63 3.435.866.02 gebundenen Drimniueln 1.381.810,57 1.788.597.49 3. Sonsüge Vermögeasgegenstände 2.261.58 3.143.195.71 270.03 3.445.139,08 4. Sonsüge Verbindlichkeiten 44.Sl9.4I 1.597.024.76 31.815,32 1.972.769,96

ffl. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 891.485,14 673.957,32 4.060.332.11 4.167.971.42 E. Rechaungsabgreazungsposten 312.35 0.00

C. Rechnungsabgrenzungsposten 48.378.32 16.MI.92 noch Anlage5 6.032.418.75 6.143.687.26 6.032.418.75 6.143.687.26

Treuhandbilanz zum 31. Dezember 2019

Stand am am Stand am Stand am 31. Dezember 2019 31.Dczcmter20I8 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 EUR EUR EUR

Treuhandverm 8gen 2.938.868.91 2.933.711.53 Treuhandverbindlichkeiten 2.938.868.91 2.933.711,53 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

219 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom l. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 EUR EUR EUR EUR

l. Umsatzerlöse 529.263,65 527.375,90

2. Sonstige betriebliche Erträge 4.149,066,51 3.565.050,22

3. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe 134.392,74 .108.134,41 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 855.170,43 989.563,17 785.587,83 893.722,24

4. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 1.789.475,54 1.634.566,10 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 440.560,56 2.230.036,10 316.681,70 1.951.247,80

5. Absclu-eibungen aufimmaterielle Veimögens- gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 190.502,67 197.447,10

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.040.466,40 907.130,77

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 227.041,00 192.117,50

8. Ergebnis nach Steuern 720,82 -49.239,29

9. sonstige Steuern 636,80 453,80

10. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 84,02 -49.693,09

11. Mittelvortrag aus dem Vorjahr 5.312,15 44.005,24

12. Entnahmen aus den Ergebnisrücklagen 0,00 11.000,00

13. Mittelvortrag 5.396,17 5.312,15

220 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

221 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Archäologisches MEuseum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen Rechts - Hamburg

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeines

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung werden gemäß § 15 Abs. 2 HmbMuStG nach den Vorschriften des Dritten Buches des HOB für große Kapitalgesell- schaften sowie nach den ergänzenden Regelungen des HmbMuStG aufgestellt. Hierbei wurde in Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HOB unter Gliederungspunkt A.II. Sachan-lagen die Aktivposten "Sammlungsgegenstände" und "Mietereinbauten" und auf der Passivseite der Posten "Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden" hinzugefügt.

Der Lagebericht wird nach den Regelungen des § 289 HOB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Die Bewertung von Sammlungsgegenständen erfolgt im Falle einer Sachspende auf Basis des

geschätzten Verkehrswertes, ansonsten zu Anschaffungskosten. Sammlungsgegenstände wer- den in der Regel nicht abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die übrige Sachanlagen wer- den mit den Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entsprechende lineare Abschreibungen, angesetzt.

Die Abschreibungen auf Bauten auf fremden Grundstücken, Mietereinbauten und technische Anlagen werden linear über 5-50 Jahre verteilt. Die Betriebs- und Geschäftsausstattungen wurden entsprechend der jeweiligen Restnutzungsdauer zwischen 3-15 Jahren abgeschrieben.

In Höhe der für die aktivierten Anschaffungskosten erhaltenen Zuschüsse und Spenden passi- viert das AMH gleichzeitig einen "Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden", untergliedert in "Sammlungsgegenstände" und "Sonstiges Anlagevermögen", und

222 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

neutralisiert so den Ertragseffekt der Zuwendungen und Spenden in der Gewinn- und Verlust- rechnung. In Höhe der Abschreibungen auf das erworbene sonstige Anlagevermögen wird der Sonderposten ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in der Position „Sonstige be- triebliche Erträge" erfasst. Der Sonderposten für "Sammlungsgegenstände" spiegelt den lang- fristigen Mittelerhalt wider und wird nur im Fall einer Veräußerung der Sammlungsgegen- stände aufgelöst.

Anschaffungen, die aus dem Sammlungsvermögen betreffenden Investitionszuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) getätigt werden, werden als für die FHH verwaltetes Treuhandvermögen erfasst und bilden kein Eigentum der Stiftung. Als Gegenposten wird in der Treuhandbilanz in Höhe des Zugangs eine Herausgabeverpflichtung gegenüber der FHH

passiviert.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis EUR 250,00 werden im Jahr der Anschaffung vollabge- schrieben und als Abgang behandelt. Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwi- sehen EUR 250,01 und EUR 1.000,00 betragen haben, ist ein Sammelposten gebildet worden, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Vorräte sind mit den fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. den niedrigeren Marktpreisen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Darüber hinaus wurden Bewertungsabschläge auf schwer verkäufliche Bestände vorgenommen.

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Erkenn- bare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bilanziert.

Bei den aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden geleistete und erhaltene Vorauszahlungen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für zukünftige Zeiträume darstellen, zeit- anteilig abgegrenzt.

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method i.S.d. IAS 19.64). Biometrische Rechnungsgrundlage ist die

223 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Richttafel 2018 G von Dr. Klaus Heubeck unter erstmaliger Ausübung des Wahlrechts mit dem Ansatz eines Rechnungszinses im 10-Jahresdurchschnitt von 2,71 % p.a. Für die Ermitt- lung des Unterschiedsbetrages nach § 253 Abs. 6 HOB wurde ein Rechnungszins im 7-Jahresdurchschnitt von 1,97 % p.a angewendet. Die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 S.2 HOB, dass bei langfristig fälligen Verpflichtungen von einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren auszugeben ist, .wurde in Anspruch genommen. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik von 2,00 % p.a. und eine Rentendynamik des Ruhegeldes von 1,00 % sowie

eine Fluktuatiosannahme von 0 % p.a. zugrunde.

Die Bewertung der übrigen Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendigen Erfullungsbetrages.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

: Haftungsverhältnisse gem. § 25 l HOB haben sich nicht ergeben.

Die Stiftung hat ein Stiftungsvermögen von EUR 0,51 und ist dauerhaft auf Zuschüsse der FHH angewiesen, da sie ohne diese Zuwendungen die satzungsmäßigen Zwecke nicht erfül- len könnte. Diese Finanzierung ist in § 4 Abs. l des Hamburgischen Museumsstiftungsgeset- zes festgelegt. Für die Verbindlichkeiten der Stiftung haftet gemäß § 5 des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes neben dem Vermögen der Stiftung die FHH als Gewährträgerin unbeschränkt (Gewährträgerhaftung). Solange die Gewährträgerhaftung fortbesteht, sind be- standsgefährdende Risiken hieraus für die Stiftung nicht erkennbar.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel (siehe Anlage zum Anhang) ersichtlich.

Im Zuge der Stiftungserrichtung wurde dem AMH die Betriebs- und Geschäftsausstattung gem. § 3 Abs. l HmbMuStG als Stiftungsvermögen zugeführt. Die Bewertung erfolgte mit dem Erinnerungswert von je DM 1,00 (EUR 0,51). Die vorhandenen Sammlungsgegenstände werden im Museum treuhänderisch verwaltet. Der zugrundeliegende Uberlassungsvertrag ist rechtswirksam. Die vorab festgelegten Nutzungsentgelte werden durch eine Erhöhung des jährlichen Zuwendungsbetrages ausgeglichen.

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224 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Vorräte

Der Bestand, der vom AMH hergestellten Kataloge, die in den Folgejahrcn noch verkauft

werden können, wurden im Umlaufvermögen aktiviert.

^ Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen die FHH beinhalten im Wesentlichen eine Forderung ays einem An-

Spruch aus Garantiezusagen für Pensionslasten von TEUR 2.153, sowie aus Garantiezusagen für Überstunden- und Urlaubslasten von TEUR 119.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme der Rückgriffsforde- rung gegendie FHH aus bestehenden Pensionsverpflichtungen (TEUR 2.153) alle Restlaufzei-

ten von unter einem Jahr.

Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden

Im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen und Spenden sind die Zuwendungen und Spenden eingestellt worden, die für investive Maßnahmen verwendet worden sind. Dieser Posten wird periodisch in Höhe der anfallenden Abschreibungen aufgelöst. In Bezug auf die Sammlungsgegenstände erfolgt die Auflösung nur im Fall einer Veräußerung der Samm-

lungsgegenstände.

Pensionsrückstellungen

Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde entsprechend der gesetzlichen Regelung der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zu Grunde gelegt. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HOB beträgt TEUR 280.

Sonstige Rückstellungen

Die in der Bilanz unter "Sonstige Rückstellungen" zusammengefassten Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für nicht abgegoltene Urlaubs- und Uberstundenan- Sprüche der Mitarbeiter aus dem Berichtsjahr sowie für ausstehende Rechnungen zusammen.

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225 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Verbindlichkeiten

Abweichend zur Gliederung des HOB werden nicht verwendete Drittmittel als eigenständige Bilanzpositionen ausgewiesen. In den Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten Drittmit- teln sind Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg in Höhe von TEUR 1.320 ausgewiesen.

Verbindlichkeiten Gesamtbeti-ag Davon Restlaufzeit davon über unter l Jahr über l Jahr 5 Jahre EUR EUR EUR EUR

l. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 170.272,78 170.272,781 0,00 0,00 Vorjahr 125.429,15 125.429,15\ 0,00 0,00

2. Verbindüchkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg 422,00 422,00| 0,00 0,00 Vorjahr 26.928,00 26.928.00 0,00 0,00

3. VerbmcUichkeiten aus nicht verwendeten Drittmitteln 1.381.810,57 1.381.810,57l 0,00 0,00 Vorjahr 1.788.597,49 1.788.597,49 0,00 0,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten 44.519,41 44.519,41l 0,00 0,00 Vorjahr 31.815,32 31.815,32 0,00 0,00

Gesamt 1.597.024,76 1.597.024,76l 0,00 0,00 Vorjahr 1.97 2.7 69,9 6 1.97 2.7 69,9 6\ 0,00 0,00

Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Steuern TEUR 34 (Vor- Jahr: TEUR 23) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR3(Vorjahr:TEUR2).

Treuhandvermögen und -Verbindlichkeiten

Seit l. Januar 2000 aus Mitteln der FHH erworbene Sammlungsgegenstände werden unter der Bilanz als Treuhandvermögen zu Anschaffungskosten ausgewiesen. In Höhe des Treuhänd- Vermögens wird eine Treuhandverbindlichkeit als Herausgabepflicht gegen die FHH bilan-

ziert.

11

226 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Auf Grund der Übernahme der Inventurdaten laut Eröffnungsbilanz der FHH per l. Januar 2006 befanden sich im AMH l .277.116 Objekte, die mit insgesamt TEUR 3.111 im Jahresab- schluss 2006 erstmals erfasst wurden. Im Jahr 2009 wurde auf Grund einer Stichprobeninven- tir dieser Wert um insgesamt TEUR 240 nach unten korrigiert. Das Treuhandvermögen weist in 2019 eine Summe von insgesamt TEUR 2.939 aus. Ein Uberlassungsvertrag für die Samm- lungsgegenstände zwischen der FHH und der Stiftung wurde zum 26. August 2013 geschlos- sen. Er trat zum l. Oktober 2013 in Kraft.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus vereinnahmten Eintrittsgeldern TEUR 56 (Vorjahr: TEUR 98), Shop-Erlösen von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 82), Erlösen aus Führun- gen TEUR 66 (Vorjahr: TEUR 73), Erlösen aus Vermiehmg und Verpachtung TEUR 67 CVorjahr: TEUR 72), Erlösen aus der Kostenerstattung der Grabungen „Willy-Brandt-Str."

von TEUR 256 zusammen. .

Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt: TEUR

Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg 3.701

Zuwendungen Landkreis Harburg 216

Abzüglich erfolgsneutrale Zuführung von Zuwendungen, Spenden, Sponsoren-

leistungen und Drittmitteln zum Sonderposten für Investitionszuschüsse -155

Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 190

Übrige sonstige betriebliche Erträge 197

4.149

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge

In der Gewinn- und Veriustrechnung sind periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von

TEUR 7 und periodenfremde sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR l ausgewiesen.

Dem stehen periodenfremde sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 27 gegenüber. .

- 12

227 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Aufwendungen für Altersversorgung

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung enthalten

Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 107 (Vorjahr: TEUR 15).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Der Zinsaufwand enthält Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von

TEUR 227 (Vorjahr: TEUR 192).

V. Sonstige Angaben

Abschlussprüferhonorare

Das Abschlussprüferhönorar umfasst im Einzelnen nur Leistungen zur Abschlussprüfung in Höhe von TEUR 12.

Sonstige ßnanzielle Verpflichtungen

Die wesentlichen, aus der Bilanz nicht ersichtlichen finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen betragen insgesamt über die Gesamtlaufzeit TEUR 9.273. Die Verpflichtungen für das kommende Jahr belaufen sich aufTEUR 716, da- von entfallen TEUR 692 auf Mieten.

Gesamtbezüge des Stiftungsrats und des Vorstands Auf die Angaben zu den Bezügen des Vorstandes wurde gemäß § 286 Abs. 4 HOB verzichtet. Dem Stiftungsrat wurden keine Bezüge gewährt.

Mitarbeiter

2019 hatte das AMH einen durchschnittlichen Mitarbeiterbestand von 55 (ohne Vorstand), davon 25 in Vollzeit und 30 in Teilzeit. Von den Teilzeitbeschäftigten sind 5 geringfügig Be- schäftigte und 9 studentische Hilfskräfte.

13

228 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Angaben zu den Organen der Stiftung Archäologisches MEuseum Hamburg und Stadt- museum Harburg - Stiftung öffentlichen Rechts

Stiftungsrat der Stiftung Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

Staatsrätin JANA SCHIEDEK, Hamburg Behörde für Kultur und Medien — Vorsitzende des Stiftungsrates —

THOMAS DELISSEN, Hamburg Abteilungsleiter in der Behörde für Kultur und Medien Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats

Prof. Dr. PETER HORNBERGER, Hamburg Vorsitzender Museumsverein

FRANK PAROHL, Hamburg Finanzbehörde Hamburg, Sachbearbeiter Haushalt und Aufgabenplanung

Dr. ELKE FORST, Hamburg Personalratsvorsitzende der Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg Stifhmg des öffentlichen Rechts, Hamburg

THORSTEN HEINZE, Winsen Fachbereichsleiter Service Landkreis Harburg, bis 30. September 2019

JOSEF HIEßEN, Winsen KreisratLandkreis Harburg, ab l. Oktober 2019

Dr. REINER BRÜGGESTRAT, Hamburg Vorstandssprecher Hamburger Volksbank

Prof. Dr. GESA ZIEMER, Hamburg Vizepräsidentin Forschung HafenCity Universität Hamburg

Vorstand der Stiftung Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung öffentlichen Rechts

Prof. Dr. RAINER-MARIA WEISS, Hamburg Direktor

THORSTEN RÖMER, Hamburg Kaufmännischer Geschäftsführer

14

229 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Anlafle II

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Ausbruch des neuartigen Corona-Vims entwickelte sich schnell zu einer Pandemie mit weltweiter Verbreitung. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf die Erläuterungen der Risiken und der Prognose im Lagebericht.

Ergebnisverwendung

Es wird vorgeschlagen den Jab-esüberschuss 2019 in Höhe von EUR 84,02 auf neue Rech-

nung vorzutragen.

Hamburg, den 6. Mai 2020

Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg

-3 0^ Prof. Dr. Ramer-Mäfia Weiss Thorsten Römer Direktor ^-~ Kaüfmämiischer Geschäftsführer

15

230 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

17

Entwicklung des Anlagevermögens

231 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

232 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt

Archäologisches Museum Hamburg und Stadfmuseum Harburg, -Stiftung des öffentlichen Rechts-, Hamburg

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019

Anschaffüngs- oder Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen Buchwerte

1.1.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 1.1.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 EUR EUR EUR EUR. EUR EUR. EUR EUR EUR EUR

L Immaterielle Vermogensgegenstände l. Gewerbliche Schutzrechte und älmliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 106.906,61 59.361,05 0,00 166.267,66 98.883,61 9.742,05 0,00 108.625,66 57.642,00 8.023,00

IL Sachanlagen l. Mietereinbauten 2.103.659,86 0,00 0,00 2.103.659,86 458.992,78 76.621,00 0,00 535.613,78 1.568.046,08 1.644.667,08 2. Sammlungsgegenstände 40.502,48 7.142,40 0,00 47.644,88 0,00 0,00 0,00 0,00 47.644,88 40.502,48 3. Technische Anlagen und Maschinen 121.268,18 67.092,20 0,00 188.360,38 78.097,18 12.196,20 0,00 90.293,38 98,067,00 43.171,00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 803.746,98 21.801,42 27.383,83 798.164,57 582.296,62 91.943,42 27.383,83 646.856,21 151.308,36 221.450,36 3.069.177,50 96.036,02 27.383,83 3.137.829,69 1.119.386,58 180.760,62 27.383,83 1.272.763,37 1.865.066,32 1.949.790,92 \0

EGL Finanzanlagen I. Beteiligungen 1.000,00 0,00 0,00 1.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.000,00 1.000,00 3.177.084,11 155.397,07 27.383,83 3.305.097,35 1.218.270,19 190.502,67 27.383,83 1.381.389,03 1.923.708,32 1.958.813,92

Anlagenspiegel Trenhandvermogen

AnschaE&mgs- oder Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte

1.1.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 1.1.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019^ 31.12.2019 30.12.2018

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR. EUR EUR. EUR noch Anlage5 Treuhandvermogen Sammlimgsgegenstände 2.933.711,53 5.157,38 0,00 2.938.868,91 0,00 0,00 0,00 0,00 2.938.868,91 2.933.711,53 233 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

234 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen

Rechts -, Hamburg: ^

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Har-

bürg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember

2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. De-

zember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Archäologisches Mu-

seum Hamburg und Stadtmuseum Harburg - Stiftung des öffentlichen Rechts -, Hamburg, für das

Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen han- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens- und Finanzlage der Stiftung zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stif- tung. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz l HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteüe

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen

Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prü-

fang des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be- schrieben. Wir sind von der Stiftung unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handels-

rechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufs- pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die

von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere

0.0917876.001

235 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Stiftungstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierüng und Bewertung" des An- hangs sowie die Angaben in Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung/ Prog- nose" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter die Abhängigkeit des Fortbestands der Stiftung von den regelmäßigen Zuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg beschreiben. Wie in Abschnitt "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" des Anhangs und Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung/ Prognose" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereig-

nisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit aufwerten kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Solange die Freie und Hansestadt Hamburg gesetzlich zur Gewährträgerhaftung verpflichtet ist, ist der rechtli- ehe Fortbestand der Stiftung nicht gefährdet. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sach- verhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsrates für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür,

dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Stiftung vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die in-

ternen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger

Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei'von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstel-

lungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortfühmng der Stiftungstätigkeit,

sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Stiftungstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie in allen wesentlichen

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einldang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent-

0.0917876.001

236 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende

geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Stif-

tung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung desAbschlussprüfersfür die Prüfung des Jähresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als

Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Stiftung vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonne- nen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungs-

vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht bein-

haltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung

eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen

oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresab-

Schlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus-

sen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-

haltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtig- ter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prü- fungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen hö- her als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beab- sichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

0.0917876.001

237 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten inter- nen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Stiftung abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Stiftungstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusam- menhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähig- keit der Stiftung zur Fortführung der Stiftungstätigkeit aufwerten können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestäti- gungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht auf- merksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungs- urteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse o- der Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Stiftung ihre Stiftungstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- fälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentspre- chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Stiftung.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zu- kunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prü- fungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorienderten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein ei- genständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde lie- genden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

0.0917876.001

238 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 noch Anlage 5

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Um- fang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

^.erho^ Hamburg, den 19. Mai 2020 ^-^ Price^äteryouseCoopers GmbH Wirtst-^ift^prüfungsgesellschaft

y^s^^<;ung?«*>'f Dirk Burschel ppa. Kathaj; Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

0,0917876.001

239 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode noch Anlage 5

Leerseite aus bindetechnischen Gründen

240 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 Drucksache Bürgerschaft derFreienund Hamburg –22.Wahlperiode Hansestadt noch Anlage5 241

20000004349110 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Anlage 6

Anlage 5a Nr. 3 SR 06.12.19

LEISTUNGSPARAMETER 2020

1. Sammeln und Bewahren 1.1. Geplante Mittel für Erwerbungen zugunsten - Treuhandvermögen: 4 TEUR - Stiftungsvermögen: keine 1.2. Geplante besondere Restaurierungsmaßnahmen, jeweils mit Kostenschätzung: - 5 (eigener Mitarbeiter)

2. Erschließen und Erforschen 2.1. Anzahl der geplanten eigenen Publikationen: 2 2.2. Anzahl der geplanten Forschungsprojekte: 4 1. Geschichte der archäologischen Forschung in Hamburg, 2. Der Domplatz als „Smart Square“ (Revitalisierung eines Platzes mithilfe digitaler Kulturangebote, Projektabschluss), 3. Forschungen zur Frühgeschichte Hamburgs (aktuell: Neue Burg), 4. Forschung zur Anwendung von künstlicher Intelligenz bei der Erschließung von digitalen Fotobeständen 2.3. Fortsetzung des Inventarisierungsprojektes im Rahmen des Sonderzuschusses der FHH

3. Ausstellen und Vermitteln 3.1. Konzeption einer Museumsdependance im Harburger Schlossgewölbe 3.2. Sonderausstellungen: 4 1. Fortsetzung „hot stuff - Archäologie des Alltags“, 2. „Gladiatoren – Helden der Arena“ 3. „Burgen des Mittelalters in Hamburg“, 4. Ausstellung zur Harburger Stadtgeschichte 3.3. Gewährleistung folgender Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr 3.4. Erreichung folgender Besucherzahlen: - gesamt: 91.000 - davon zahlende Besucher: 16.000 - davon Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren: 15.000 - davon Bischofsburg: 55.000

4. Wirtschaftsführung 4.1. Kostendeckungsgrad: 19,5 % =[Summe Erträge ./. Sachspenden]*100 / Summe Aufwand] 4.2. Ertrag aus Museumsbetrieb pro Besucher (ohne Bischofsburg): 2,86 € =[Erlöse aus Eintrittskarten + Erlöse aus Verkauf] / Anzahl Museums-Besucher

242 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

DEICHTORHALLEN HAMBURG GMBH Vorlage für die Sitzung des Aufsichtsrates am 5.12.2019 TOP 3A: WIRTSCHAFTSPLANUNG DTH GMBH 2020 (BESCHLUSS) ANLAGE 4: ÜBERSICHT LEISTUNGSKENNZAHLEN 2020

Leistungskennzahlen1 PLAN 2018 IST 2018 PLAN 2019 IST 2019 PLAN 2020 Kennzahlen und Indikatoren AR 23.11.17 Stand: 31.12.18 AR 22.11.18 Stand: 30.09.19 AR 2.12.19

1. Ausstellungshäuser Anzahl der Ausstellungshallen 3 3 3 3 3 Personalstellen 23 23 23 24 25 2. Ausstellungen und Vermittlungsangebote A. Ausstellungen gesamt 11 12 8 9 11 davon HdP 4 4 4 4 5 davon HaK 4 4 2 3 4 davon SF 3 4 2 2 2 B. Führungen gesamt 1.000 1.715 1.040 791 1.065 davon HdP 330 530 350 255 354 davon HaK 290 625 310 186 346 davon SF 380 560 380 350 365 C. Vermittlungsveranstaltungen gesamt 1.085 1.877 1.125 936 1.175 (Führungen, Workshops, etc.) D. Sonstige Veranstaltungen gesamt 85 162 85 145 110 davon HdP 30 45 30 25 40 davon HaK 45 83 45 70 50 davon SF 10 34 10 50 7 20 E. Kooperationen mit Schulen gesamt 7 9 7 15 8 u.a. Bildungsträgern F. Kataloge gesamt 5 6 4 3 6 davon HdP 1 1 1 0 6 3 davon HaK 4 4 2 2 2 davon SF 0 1 1 1 1 G. Editionen gesamt 4 4 2 2 3

3. Öffnungszeiten A. Öffnungstage Ausstellungen p.a. gesamt 685 685 715 518 641 davon HdP 275 275 295 202 240 davon HaK 246 246 245 176 226 davon SF 164 164 175 140 175 B. Öffnungstage Bibliothek gesamt 60 60 60 60 60

4. Akzeptanz A. Anzahl der Besucher gesamt 174.000 213.788 178.000 190.699 181.520 davon Vollzahler 45.000 72.502 53.000 63.825 61.000 davon ermäßigt 80.000 71.321 71.000 37.009 2 54.000 davon freier Eintritt 40.230 36.000 34.561 3 35.000 davon unter 18 Jahren 8.000 10.865 11.000 8.001 10.000 (d.h. kostenfrei) B. Anzahl der Veranstaltungsteilnehmer (Eigenveranstaltungen) 6.000 6.000 6.000 4.500 4 6.000

5. Wirtschaftlichkeit Zuschuss pro Besucher (in €) Inst. Zuschuss : Besucher 13 13 18 12 5 23 2.214:174 2.802:214 3.114:178 2.267:191 8 4.235:182 Kostendeckungsgrad 1 in % Umsatzerlöse/Kosten 57 51 44 48 9 43

1 Jeweils zum Stichtag 31. Dezember 2 beinhaltet Besucher Lange Nacht, Kooperation Kunstmeile Hamburg, Führungen, div. Kooperationen (2für1-Gutscheine, Artcard, etc.) 3 beinhaltet Besucher zu Eröffnungen, Pressekonferenzen, Previews 4 Wert geschätzt: 810 Veranstaltungen à durchschnittlich 6-10 Teilnehmer 5 Berechnung auf Basis HR 09/2019 und bereinigt um Mietkosten und -zuschuss MVM 6 Aufgrund der sanierungsbedingten Verschiebung der geplanten Ausstellung "Family Affairs" im HdP auf 2021 7 Bedingt durch eine Projektförderung des Bezirksamtes Harburg erhöhtes Workshop-Angebot 8 Der für Beratungsleistungen durch das Architekturbüro Bundschuh gezahlte Sonderzuschuss von 32 TEUR bleibt unbeachtet, ebenso die TPH 9 Der Kostendeckungsgrad beinhaltet auch die Triennale der Photographie

243 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

SR 22.11.2019 - TOP 5d Anlage 5

Leistungsparameter 2020

1. Sammeln und Bewahren 1.1. Geplante Mittel für Erwerbungen zugunsten - Treuhandvermögen: 18 TEUR - Stiftungsvermögen: keine 1.2. Geplante besondere Restaurierungsmaßnahmen, jeweils mit Kostenschätzung: - ca. 100 (eigenes Personal, kein zusätzlicher Aufwand)

2. Erschließen und Erforschen 2.1. Anzahl der geplanten eigenen Publikationen: 1 2.2. Verpflichtung zur mindestens digitalen Inventarisierung und Katalogisierung aller Neuerwerbungen.

3. Ausstellen und Vermitteln 3.1. Umsetzung der Dauerausstellungsplanung: keine - davon mit Mitteln des Sonderausstellungsfonds: keine 3.2. Umsetzung der Sonderausstellungsplanung: 4 - davon mit Mitteln des Sonderausstellungsfonds: 2 3.3. Gewährleistung folgender Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So: 10-18 Uhr, Do: 10-21 3.4. Erreichung folgender Besucherzahlen: - gesamt: 91.000 - davon zahlende Besucher: 39.000 - davon Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren: 25.000

4. Wirtschaftsführung 4.1. Kostendeckungsgrad: 14,88 % =[Summe Erträge ./. Sachspenden]*100 / Summe Aufwand ./. Sachspenden] 4.2. Ertrag aus Museumsbetrieb pro Besucher: 3,31 € =[Erlöse aus Eintrittskarten + Erlöse aus Verkauf] / Anzahl Museums-Besucher

5. Sondermaßnahmen 5.1 Architekturstudie 5.2 Inhaltliche Planung der Dauerausstellung 5.3 Einführung e-Invoice 5.4 Ausschreibung Kassensystem

244 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606 SR/MKG 02.12.2019 TOP 5 a) + b) Anlage 3

Leistungsparameter 2020 der Stiftung Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Für die im Rahmen der institutionellen Förderung für die Zeit vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 durch die Behörde für Kultur und Medien als Festbetragsfinanzierung gewährte Zuwendung in Höhe von insgesamt 7.929.384,-- Euro und die zusätzlichen Zuwendungen aus dem Ausstellungsfonds i. H. v. € 270.000,-- und dem Inventarisierungsprojekt i. H. v. € 190.000,-- verpflichtet sich die Stiftung Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg auf der Grundlage des Zielbildes folgende Leistungen zu erbringen:

1. Sammeln und Bewahren 1.1. Anzahl der geplanten Erwerbungen für das Treuhandvermögen der FHH: 10 1.2. Höhe der geplanten finanziellen Mittel für Restaurierungen von Sammlungsgegenständen: 30 T€

2. Erschließen und Erforschen 2.1. Anzahl der geplanten eigenen Publikationen: 1 2.2. Inventarisierung und Katalogisierung aller Neuerwerbungen: ja

3. Ausstellen und Vermitteln 3.1. Umsetzung der unter TOP 5 a) dargestellten Dauerausstellungsplanung einschließlich Kostenplan der einzelnen Projekte. 3.2. Umsetzung der unter TOP 5 a) dargestellten Sonderausstellungsplanung einschließlich Kostenplan der einzelnen Projekte. 3.3. Gewährleistung folgender Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10 – 18; Do 10 - 21 3.4. Erreichung folgender Besucherzahlen: - gesamt: 180.000 - davon zahlende Besucher: 130.000 - davon Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren: 25.000

4. Wirtschaftsführung 4.1. Jahresergebnis Stiftung 2020 entsprechend Wirtschaftsplan 2020 gem. TOP 5 b) 0 T€ 4.2. Spenden, Sponsoring, Drittmittel 2020 1.010 T€

5. Berichte 5.1. von einem Wirtschaftprüfer geprüfter Jahresabschluss 2019 bis zum 30.06.2020 ja 5.2. kommentierte Monatsberichte jeweils zum 20. des Folgemonats incl. Erläuterung der Abweichungen Plan/Ist in 2020 sowie Darstellung der Maßnahmen, die die Erreichung der Planziele für das Jahr 2020 ermöglichen ja

Ist zu erkennen, dass die Gefahr besteht, die vereinbarten Ziele und/oder Leistungen nicht mit dem zur Verfügung gestellten Budget zu erreichen, hat das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Steuerungsmaßnahmen einzuleiten, um das vereinbarte Jahresergebnis zu erzielen.

15.11.2019 245 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

Anlage zum Wirtschaftsplan 2020 - Leistungsparameter

1. Sammeln und Bewahren 1.1. Geplante Mittel für Erwerbungen zugunsten • Treuhandvermögen: Je nach Angebot • Stiftungsvermögen: Je nach Sachspenden und entsprechenden Erwerbungen, soweit Drittmittel (z.B. Campe'sche Historische Stiftung) vorhanden Es ist darüber hinaus nicht vorgesehen, dass die Stiftung eigene Mittel für Samm­ lungsankäufe aufwendet.

1.2. Geplante besondere Restaurierungsmaßnahmen, jeweils mit Kostenschätzung: • Bundesministerium für Bildung und Forschung (56T€ / Gesamtzuwendung: 183T€): Emil Nolde - Kunsttechnologische Untersuchung

2. Erschließen und Erforschen 2.1. Anzahl der eigenen Publikationen: 4 Ausstellungskataloge

1. Max Beckmann: weiblich-männlich 2. Raffael 3. Giorgio de Chirico und die magische Wirklichkeit 4. Warhols Folgen: Druckgraphische Serien seit 1960

Dazu kommen 2-3 Neuerscheinungen in der Kleinen Reihe

2.2. Verpflichtung zur Inventarisierung und Katalogisierung der Neuerwerbungen: Wird zu 100% erfüllt, Umfang abhängig von der Anzahl der Neuerwerbungen

3. Ausstellen und Vermitteln 3.1. Umsetzung der Ausstellungsplanung 2020. Das Ausstellungsprogramm umfasst folgende Sonderausstellungen sowie die Präsentation der ständigen Sammlung:

1. trauern: von Verlust und Veränderung 2. Max Beckmann: weiblich-männlich 3. Raffael 4. Giorgio de Chirico und die magische Wirklichkeit 5. Warhols Folgen: Druckgraphische Serien seit 1960 6. Sammlung Wolffson

Davon mit Mitteln des Ausstellungsfonds fix: • 120 TEUR Goya, Fragonard, Tiepolo (Ausstellung 2019-2020) • 50 TEUR trauern • 105 TEUR Giorgio de Chirico und die magische Wirklichkeit

Davon mit Mitteln des Ausstellungsfonds Jury: • 280 TEUR für Max Beckmann

3.2. Gewährleistung folgender Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10 - 18; Do 10 - 21 Uhr, Sonderöffnungszeiten:

246 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

Datum Wochentag Anlass Offnungszeiten

31.12.2019 Dienstag Silvester 10-15 Uhr

01.01.2020 Mittwoch Neujahr 12-18 Uhr

09.04.2020 Donnerstag Gründonnerstag 10-18 Uhr

10.04.2020 Freitag Karfreitag 10-18 Uhr

12.04.2020 Sonntag Ostersonntag 10-18 Uhr

13.04.2020 Montag Ostermontag 10-18 Uhr

30.04.2020 Donnerstag 10-21 Uhr

01.05.2020 Freitag l. Mai / Tag der Arbeit 12-18 Uhr

21.05.2020 Donnerstag Christi Himmelfahrt 10-18 Uhr

31.05.2020 Sonntag Pfingstsonntag 10-18 Uhr

01.06.2020 Montag Pfingstmontag 10-18 Uhr

03.10.2020 Samstag Tag der dt. Einheit 10-18 Uhr

31.10.2020 Samstag Tag der Reformation 10-18 Uhr

24.12.2020 Donnerstag Heiligabend geschlossen

25.12.2020 Freitag l. Weihnachtstag geschlossen

26.12.2020 Samstag 2. Weihnachtstag 10-18 Uhr

31.12.2020 Donnerstag Silvester 10-15 Uhr

01.01.2021 Freitag Neujahr 12-18 Uhr

3.3. Erreichung folgender Besucherzahlen:

- Gesamt: 405 Tsd. Besucher, davon 354 Tsd. in den Sonderausstellungen • davon zahlende Besucher: 65% • davon Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren: 15% • Sondereffekte durch die Lange Nacht der Museen (25.04.2020), das geplante Sommerfest im August und den Tag der Reformation im Okto- ber (31.10.2020)

4. Wirtschaftsführung 4.1.Kostendeckungsgrad: 33 % =[Summe Erträge minus Sachspenden mal 100 geteilt durch Summe Aufwand]

247 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

4.2. Ertrag aus Museumsbetrieb pro Besucher: 8,20 EUR =[Erlöse aus Eintrittskarten plus Erlöse aus Verkauf geteilt durch Anzahl Muse- ums-Besucher]

5, Sondermaßnahmen

5. l. Fortsetzung der digitalen Inventarisierung

5.2. Multimediaguide-App Der mit der „Goya, Fragonard, Tiepolo"-Ausstellung begonnene Multimediaguide wird auch in 2020 weiterentwickelt.

5.3. Öffnung GdG

5.4. Öffnung HWF Abhängig von den Gesprächen mit der Hubertus-Wald-Stiftung

5.5. Dlgitalisierung Lichtwark-Briefe DFG gefördertes Projekt zur Erschließung der Korrespondenz von Alfred Lichtwark. Antwort auf den Projektantrag bei der DFG steht noch' aus.

248 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

249 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode

Stiftung Historische Museen Hamburg Vorlage für die Sitzung des Stiftungsrats am 11. Dezember 2019

Tagesordnungspunkt 5: Vorstellung des Wirtschaftsplans 2020

Anlage 4 zum Wirtschaftsplan 2020 - Leistungsparameter - Stiftung Historische Museen Hamburg

Vorbemerkung Die Erhöhung der Zuwendung an die SHMH ist eine erfreuliche Entwicklung. Dennoch bleibt der finanzielle Spielraum der SHMH sehr eng, da die Erhöhung im Wesentlichen durch Personalkosten und allgemeine Kostenentwicklungen aufgezehrt wird oder in Projekten zweckgebunden ist. Ziel ist es, durch eine weitere Optimierung der internen Strukturen die in den letzten Jahren stetig gestiegenen Einnahmen aus Vermietungen sowie aus den Shopverkäufen weiter auszubauen. Zudem werden sich durch die den Einstieg in den Betrieb der PEKING neue Einnahmefelder für die SHMH eröffnen.

1. Sammeln und Bewahren

1.1. Geplante Mittel für Erwerbungen zugunsten - Treuhandvermögen: 11 T€ - Stiftungsvermögen: keine

1.2. Geplante besondere Restaurierungsmaßnahmen, jeweils mit Kostenschätzung:

 Fortsetzung von Patenschafts-Projekten in einer Größenordnung von ca. 10 T€  Stammbücher für Scan restaurieren über Projektzuwendung bei Zusage

1.3. Depots: Aufgrund von Verzögerungen bei der baulichen Umsetzung im Außenbereich stehen noch ca. 56 T€ als Baumittel des Zentraldepots zur Verfügung, die für eine abschließende bauliche Ertüchtigung der Liegenschaft eingesetzt werden sollen.

Die Brandmeldeanlage im Depot ist überaltert. Die Prüfungen für eine Einigung mit dem Vermieter hinsichtlich einer Übernahme der Modernisierungskosten sollen zu einem Ende geführt werden und die Umsetzung erfolgen.

2. Erschließen und Erforschen

2.1. Anzahl der geplanten eigenen Publikationen: Wenn es unter dem Hauptziel „Erreichung der schwarzen Null“ möglich ist, sollen mindestens 2 ausstellungsbegleitende Broschüren erscheinen. Welche und in welchem Haus hängt davon ab, wo die 100% Drittmittelfinanzierung dazu möglich ist. Darüber hinaus ist vorgesehen, zwei Ausgaben des Stiftungs-Magazins Hamburg History Live zu veröffentlichen (Frühjahr + Herbst).

2.2. Anzahl der geplanten Forschungsprojekte:

Die laufenden Forschungsprojekte werden weitergeführt, neue Forschungsprojekte sind aus eigenen Mitteln im Moment nicht finanzierbar. Soweit noch Mittel eingeworben werden können, würden nur in dem Rahmen neue Projekte aufgelegt werden.

1

250 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/606

3. Ausstellen und Vermitteln

3.1 Dauerausstellungsplanung: Finanziell sind zusätzliche Neugestaltungen der Dauerausstellung auch in 2020 aus eigenen Mitteln weiterhin nicht möglich. Dies wird allerdings im Rahmen der vom Bund und der FHH geförderten Projekte ermöglicht und vorangetrieben.

3.2 Vermittlungsprogramme:

Vermittlung und Betreuung von Gruppen mit Teilnehmern; Teilnehmer an Ferienprogrammen, Museumsgespräche und Geburtstage werden i. W. von dem zur SHMH gehörenden Museumsdienst angeboten.

3.3 Gewährleistung folgender Öffnungszeiten:

AM: Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr

JH: Mo, Mi-Fr 11-18 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr

MdA: Mo 10-21 Uhr, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr

Hafenmuseum: Saison von Mitte März bis Ende Oktober Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr

Speicherstadtmuseum: April bis Oktober: Di – Fr 10 – 17 Uhr Sa, So, Feiertag 10 – 18 Uhr

November bis März: Di – So 10 – 17 Uhr MHG: Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr

KWW: April – Oktober Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr November – März Sa/So 10-17 Uhr

3.4 Erreichung folgender Besucherzahlen:

gesamt: 335.000 (ohne Speicherstadtmuseum) - davon zahlende Besucher: 208.000 (ohne Speicherstadtmuseum) - davon Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren: 47.000 (ohne Speicherstadtmuseum) Nachrichtlich: Gesamtbesucher Speicherstadtmuseum zzgl. 55.000

4. Wirtschaftsführung Ertrag aus Museumsbetrieb pro Besucher: 5,65 € (Eintritts- und Shop-Erlöse geteilt durch Besucher/innen-Zahl) (ohne Besuche Speicherstadtmuseum, dessen Erlöse nicht in unsere Bilanz laufen)

5. Sondermaßnahmen Im Mai 2020 wird die SHMH die restaurierte Viermastbark PEKING von der Stiftung Hamburg Maritim übernehmen, nach Hamburg überführen, fortan an einem interimistischen Liegeplatz betreiben. Zu noch zu definierenden Zeiten wird ein temporärer Zugang für die Öffentlichkeit ermöglicht werden.

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251 Drucksache 22/606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Kenntnisnahme:

Der Stiftungsrat nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

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