Nr. 15 Juli 2012

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Nr. 15 Juli 2012 Nr. 15 Juli 2012 WIR IM LHW Leben und Erleben, Arbeiten und Feiern VERANSTALTUNGEN Gründungsfest der Nordkirche BEGEGNUNGEN Kulturwerkstatt trifft Till und Nasreddin SPORT Special Olympics FACHARTIKEL Dialogkonferenz AUS DEM INHALT Inhalt Seite 2: Inhaltsverzeichnis, Impressum Seite 3: Grußwort des Geschäftsführers Seiten 4 – 6: Interview mit Dr. Till Backhaus Seiten 6 – 27: Wir im LHW Von Bewohnern, Besuchern, Betreuern, Lernen, Leben und Abenteuern Seiten 28 – 35: Begegnungen Kulturwerkstatt, kreativ sein und sich austauschen Seite 36: +++ Ticker Was sonst noch geschah Seite 37: Personalien und Gedenken Seite 38: Termine Wir haben eine Menge vor Seite 38 : Fortbildung …wie wir miteinender umgehen Seite 39 Neues aus den Lebenshilfe-Vereinen Seiten 40 – 42: Sport Special Olympics und mehr Seiten 43 – 44: Veranstaltungen Wir setzen Segel für die Nordkirche, feiern und mehr … Seiten 45-47: Fachartikel Dialogkonferenz, Hilfe in Bosnien Seite 48: Die bunte Seite Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe von Isshoni-Klecks ist der 15. Oktober 2012 Impressum Isshoni-Klecks ist die Zeitschrift für den LHW-Verbund. Isshoni erscheint zwei Mal im Jahr. Auflage: 1500 Stück Herausgeber: Hans-Joachim Grätsch, Geschäftsführer der Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH, Grambeker Weg 111, 23879 Mölln Tel. 0 45 42 - 84 67 - 0, www.lhw-verbund.de Redaktionelle Leitung: Ines Senftleben, Almuth Grätsch, Jutta Reichelt Layout: Heike Mahrt, 24960 Munkbrarup, www.grafikdesign-mahrt.de Druck: Druckhaus Leupelt GmbH & Co. KG, Heideland-Ost 24, 24976 Handewitt, www.leupelt.de 2 DIREKT „Frag doch einfach“ Große Aufruhr im Wald! Es geht das Was für eine Mut machende Geschichte … sie Gerücht um, der Bär habe eine Todes- und der „Muthase“ begleiten uns nun seit der liste. Alle fragen sich, wer denn nun da ersten von unseren insgesamt vier Dialogkonfe- renzen, die stets mit dieser Geschichte gestartet drauf steht. sind. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut Dialogkonferenzen sind für uns im LHW-Verbund zusammen. Er geht zum Bären und fragt eigentlich nichts Neues. Diesmal schon, denn ihn: „Sag mal Bär, steh ich auch auf erstmalig führen wir die Dialogkonferenzen für deiner Liste?“ Beschäftigte aus den Werkstätten durch. Unter dem Titel „Dialog verstehen. Rechte ver- stehen. Das Miteinander gestalten.“ wird bei „Ja“, sagt der Bär, „auch dein Name jeder Konferenz mit 24 Beschäftigten, sechs steht auf der Liste.“ Assistenten und sechs Prozessbegleitern gear- beitet. Begleitet wird dieser Prozess durch Frau „Mehr davon“, „Sofort wieder“, „Das muss ich Voller Angst dreht sich der Hirsch um Raulinat von der Firma „Hansedialog“. unbedingt den Kollegen erzählen“, „Toll, dass und geht. Und wirklich, nach zwei Tagen Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Schu- wir dabei sein durften“ … sind nur einige der wird der Hirsch tot aufgefunden. lung der Dialogkompetenzen und der Vorstellung positiven Rückmeldungen. der UN-Behindertenrechtskonvention, beides mit Mehr zur Dialogkonferenz können Sie auf dem Focus auf das Thema Arbeit. der Seite 45 lesen. Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um Die UN-Behindertenrechtskonvention formu- Ebenfalls begeistert hat uns das Gründungsfest die Frage, wer denn nun auf der Liste liert sehr deutlich die Rechte für Menschen mit der Nordkirche am Pfingstsonntag. steht, brodelt. Behinderung. Aber nicht nur deshalb wird der Unter dem Motto „Wir setzen Segel“ feierten Bereich der Teilhabe behinderter Menschen am insgesamt 20.000 BesucherInnen unter strah- Arbeitsleben derzeit verschärft diskutiert. Der lend blauem Himmel den Zusammenschluss der Der Keiler ist der Erste, dem der Ge- Übergang von der Schule zum Beruf, Rehabi- Kirchen von Helgoland bis Usedom und von der duldsfaden reißt. Er sucht den Bär auf, litation und Produktion, virtuelle Werkstätten, dänischen bis zur polnischen Grenze. um ihn zu fragen, ob er auch auf der Integrationsfirmen und Bildungsangebote sind Die Synodalen Mecklenburgs, Nordelbiens und Liste stehen würde. nur einige der Stichwörter, die uns sehr präsent Pommerns haben entschieden, dass diese drei begleiten. Kirchen zukünftig auch eine gemeinsame bil- „Ja“, antwortet der Bär, „auch du stehst Seit Jahren ist es unsere wichtigste Aufgabe den. auf der Liste.“ auch im Bereich Arbeit unterschiedlichste Teil- habemöglichkeiten für behinderte Menschen zu Einen solchen Zusammenschluss zwischen Ost schaffen. Inzwischen sind wir dabei an einem und West haben auch wir im Lebenshilfewerk Verängstigt verabschiedet sich der Keiler Punkt angelangt, der ein vielfältiges Spektrum vor über 20 Jahren gewagt und damit einen star- von dem Bären. Und auch ihn findet an Möglichkeiten bereithält. Dass auch ein klas- ken Grundstein für unsere länderübergreifende man nach zwei Tagen tot auf. sischer Arbeitsplatz in der Werkstatt dazu gehört, Arbeit gelegt. ist für uns selbstverständlich und notwendig. Nun bricht die Panik bei den Waldbe- Denn Inklusion und Werkstätten sind keine Ge- Was in unseren Einrichtungen sonst so passiert gensätze! ist, welche Projekte wir angeschoben haben und wohnern aus, alle verkriechen sich oder Wichtige Standards für die Arbeit in den Werk- welche Themen uns bewegen, davon können Sie flüchten aus dem geliebten Wald. stätten werden im Landesrahmenvertrag fest- sich in unserer Sommerausgabe ein Bild machen gelegt. Doch hier sind die Verhandlungspartner … Nur der Hase, ausgerechnet der ängst- noch immer in zähen Einigungsgesprächen über liche Hase, traut sich noch, den Bär die so genannten „big points“. Wir hoffen trotz- Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre so- aufzusuchen. dem, dass der Landesrahmenvertrag in diesem wie Ihnen und Ihren Familien einen entspannten, Jahr zum Abschluss kommen wird. sonnigen Sommer! „Bär, steh ich auch auf der Liste?“ Noch einmal zurück zu unseren Dialog- Ihr konferenzen: „Ja, auch du stehst auf der Liste.“ Von den bisher drei durchgeführten Dialogkon- ferenzen kann ich nur mit großer Begeisterung „Kannst du mich da streichen?“ sagen, dass diese Idee genau richtig war. Und genau den gleichen Eindruck hatten auch die „Na klar, kein Problem.“ TeilnehmerInnen. Hans-Joachim Grätsch 3 INTERVIEW Dr. Till Backhaus – Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern Im Gespräch mit Dr. Till Backhaus – Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern Ein Termin jagt den anderen – Dr. Till Backhaus war eben noch in Redefin und hat die Veranstaltung „Lebensart“ auf dem Landgestüt eröffnet – und nun ist er bei uns in den Hagenower Werkstätten. Höchst konzentriert und mit absoluter Aufmerksamkeit nimmt er sich Zeit für ein Gespräch mit unserem Geschäftsführer Hans-Joachim Grätsch. Zusammen „spinnen“ sie Ideen und vereinbaren weitere Schritte, um gemeinsam neue und außergewöhnliche Pro- jekte anzugehen. Und Dr. Till Backhaus ist gern bereit, anschließend ein Interview für unsere ISSHONI zu geben. Herr Dr. Backhaus, Sie sind in Neuhaus an der lungsleiter tätig. Mit der Wiedervereinigung habe Sie haben jüngst erneut geheiratet? Elbe geboren und aufgewachsen. Sie sind seit ich mich entschieden, mich für die Menschen Ja. Und ich verrate Ihnen folgendes: ich bin der der Wende Mitglied im Landtag und seit 1998 in meiner Heimat zu engagieren und bin in die glücklichste Mensch auf Erden. Meine Frau und Minister in Mecklenburg-Vorpommern. Erzählen Politik gegangen. 1990 war ich Mitglied der frei ich erwarten im Sommer unser Kind. Wir freu- Sie uns bitte aus Ihrem Leben. gewählten Volkskammer der DDR. Und im selben en uns riesig darauf. Was kann es schöneres Ich bin 1959 in Neuhaus/Elbe geboren, aufge- Jahr habe ich die SPD im Amt Neuhaus mitbe- geben! Für mich ändern sich derzeit Prioritä- wachsen und zur Schule gegangen. Mit meiner gründet (damals war Neuhaus noch dem Land- ten. Die Gesundheit und das Glück meiner Frau Berufsausbildung habe ich mir einen Traum erfüllt kreis Hagenow zugehörig). Seit dem bin ich auch und unseres gemeinsamen Kindes sind mir das – nämlich später in der Landwirtschaft zu arbei- Mitglied in der SPD und praktisch genauso lang Wichtigste im Leben. Ich will auch versuchen, ten. Deshalb habe ich mit dem Erwerb meiner Mitglied im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns. trotz meines großen Aufgabenbereiches und Hochschulreife auch die Berufsausbildung zum Minister in Mecklenburg-Vorpommern bin ich seit der enormen Verantwortung, die ich als Minister Agrotechniker/Mechanisator absolviert. Nach 1998. Das sind nun schon 14 Jahre. Damit bin und Politiker habe, mehr Zeit mit meiner Familie meinem Wehrdienst habe ich ein Fernstudium an ich der dienstälteste noch aktive Landesminister. zu verbringen. der Universität Rostock aufgenommen und 1985 Bis 2006 war ich für die Bereiche Ernährung, als Diplom-Agraringenieur in der Fachrichtung Landwirtschaft, Forsten und Fischerei zuständig. Welche Aufgaben haben Sie als Minister für Pflanzenproduktion abgeschlossen. Bis 1990 Seit 2006 bis heute bin ich Minister für Landwirt- Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz? war ich dann in der LPG (Landwirtschaftliche schaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Mecklenburg-Vorpommern steht für viele Natur- Produktionsgenossenschaft) Lübtheen in der Ich habe eine Tochter aus erster Ehe und bin schönheiten. Es gibt einen großen Artenreichtum. Pflanzenproduktion unter anderem als Abtei- auch schon Großvater. Wir haben eine moderne Landwirtschaft, ländli- 4 INTERVIEW che Traditionen und hochwertige Lebensmittel. Platz 4. In Mecklenburg-Vorpommern werden Sie haben von Beginn an die Entwicklung des Mit
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