Die Kosovarische Bevölkerung in Der Schweiz
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Die kosovarische Bevölkerung in der Schweiz Barbara Burri Sharani, Denise Efionayi-Mäder, Stephan Hammer, Marco Pecoraro, Bernhard Soland, Astrit Tsaka, Chantal Wyssmüller Impressum Herausgeber: Bundesamt für Migration (BFM), Quellenweg 6, CH-3003 Bern-Wabern www.bfm.admin.ch Die Studie wurde von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (HSLU – SA) und vom Schweizerischen Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (SFM) im Auftrag des Bundesamts für Migration (BFM) durchgeführt. Autoren: Barbara Burri Sharani, Denise Efionayi-Mäder, Stephan Hammer, Marco Pecoraro, Bernhard Soland, Astrit Tsaka, Chantal Wyssmüller Projektleitung: Barbara Burri Sharani Grafik: www.artification.com Fotonachweis: © Beat Schweizer / www.beatschweizer.com Bezugsquelle: BBL, Vertrieb Bundespublikationen, CH-3003 Bern www.bundespublikationen.admin.ch Art.-Nr.: 420.041.d © BFM / EJPD August 2010 2 Inhaltsverzeichnis Einführung 5 1 Kosovo und seine Bevölkerung 10 1.1 Geografischer und demografischer Überblick 12 1.2 Geschichtlicher Verlauf und politische Situation 12 1.3 Sozioökonomische Situation 17 1.4 Die Minderheiten 18 1.32 KosovarenMigrationsbewegungen/Flucht- in der Schweiz und Arbeitsmigration 24xx 2.1 Migrationsgeschichte und soziodemografisches Profil 25 2.1.1 Vorbemerkung zur quantitativen Beschreibung 26 2.1.2 Migration aus Kosovo in die Schweiz 26 2.1.3 Soziodemografische Angaben 33 2.1.4 Die Entstehung des negativen Bildes 41 2.2 Sozioökonomische Integration 44 2.2.1 Bildung und Sprachkenntnisse 44 2.2.2 Wirtschaftliche Integration 58 2.2.3 Gesundheit 71 2.3 Kulturelle, soziale und politische Organisationsformen 80 2.3.1 Bedeutung des Glaubens und der religiösen Praktiken 81 2.3.2 Die albanische Familien- und Gesellschaftsstruktur 82 und die Rolle des Kanuns 2.3.3 Familienorganisation 85 2.3.4 Secondos 90 2.3.5 Die soziale Organisation der Kosovaren in der Schweiz 93 2.3.6 Die kosovarischen Minderheiten in der Schweiz 95 2.4 Beziehungen und Austausch mit dem Herkunftsland 98 2.4.1 Transnationale Beziehungen 99 2.4.2 Geldtransfers und Investitionen 101 2.4.3 Die politische Mobilisierung der Kosovaren in der Schweiz 106 3 3 2.4.3Integrationsverlauf Die politische Mobilisierungund Ausblick der Kosovaren in der Schweiz 11070 3.1 Bisherige Integrationsdynamik 111 3.2 Emotionale Entlastung und Neuorientierung 112 3.3 Aktuelle und zukünftige Handlungsfelder 114 4 Anhang 118 Anhang I Bibliografie 119 Anhang II Nützliche Adressen 128 Anhang III Liste der Gesprächspartner 135 4 Einführung Personen aus Kosovo1 bilden eine der und erschöpfend kann eine derartige Dar- grössten Einwanderungsgruppen in der stellung nicht sein. Schweiz. Viele von ihnen leben bereits mehrere Jahrzehnte hier. Trotzdem ist nur wenig Wissen über die kosovarische Bevöl- kerung in der Schweiz vorhanden. Beson- ders bei Fachleuten aus verschiedenen Berufsfeldern, die in ihrer Arbeit mit Men- schen aus Kosovo zu tun haben, besteht ein Bedürfnis nach Informationen über die Migrationshintergründe und die Lebens- umstände dieser Zuwanderungsgruppe. Das Bundesamt für Migration (BFM) hat die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (HSLU – SA) und das Schweizerische Forum für Mi- grations- und Bevölkerungsstudien (SFM) der Universität Neuenburg beauftragt, Informationen über diese Bevölkerungs- gruppe zusammenzutragen, mit dem Ziel, eine Überblicksdarstellung zur Migrations- geschichte, zur soziodemografischen und sozioökonomischen Situation, Kultur und zu den transnationalen Beziehungen der kosovarischen Bevölkerung in der Schweiz zu erstellen. Diese richtet sich an Berufsper- sonen aus verschiedenen Bereichen (Ver- waltung, soziale Einrichtungen, Schulen, Gesundheitssektor, Polizei etc.) wie auch an interessierte Privatpersonen und soll als Informationsquelle und Arbeitsinstrument dienen. Die Texte sind hauptsächlich de- skriptiver Natur. Wir sind uns bewusst, dass dieser Überblick die komplexe Wirklichkeit und die Vielfalt vereinfacht. Abschliessend 1 Wir verwenden in dieser Publikation die seit der Unabhän- gigkeit gebräuchliche internationale Bezeichnung «Kosovo». Die albanische Schreibweise lautet «Kosova», die serbische «Kosovo». 5 Arbeitsmethode varischen Bevölkerung in der Schweiz zum Der Überblick basiert auf drei Hauptquel- heutigen Zeitpunkt unvermeidlich mit Un- len, aus denen die Informationen gewon- genauigkeit behaftet ist. nen wurden. Erstens führten wir eine ver- tiefte Literaturanalyse durch, zu der sowohl Drittens führten wir 25 Gespräche mit wissenschaftliche Veröffentlichungen als Fachpersonen, die Einsicht in die verschie- auch offizielle Berichte von Bundesbehör- denen Lebensbereiche der kosovarischen den, internationalen Organisationen und Bevölkerung in der Schweiz haben. Viele NGOs zu Kosovo und zur kosovarischen von ihnen sind selbst kosovarischer Ab- Bevölkerung in der Schweiz herangezogen stammung. Die Erkenntnisse aus diesen wurden. Inter views wurden in Thesen formuliert, die wir mit einer fünfköpfigen Fokusgruppe – Zweitens konsultierten wir die verschiede- bestehend aus schweizerischen und koso- nen zur Verfügung stehenden statistischen varischen Fachleuten – diskutiert haben. Quellen, insbesondere die Daten aus der Die Kommentare dieser Fachpersonen sind Volkszählung 2000, dem Zentralen Migra- ebenfalls in die Studie eingeflossen. tionsinformationssystem (ZEMIS) sowie der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebungen Die präsentierten Ergebnisse basieren also (SAKE) und weitere thematische Statistiken auf Literatur, Statistiken und Beobachtun- des Bundesamtes für Statistik (BFS). Dabei gen von befragten Experten. Um den Text stiessen wir auf das Problem, dass Perso- lesbarer zu gestalten, befinden sich die Li- nen kosovarischer Herkunft in der Schweiz teraturhinweise jeweils am Ende des Kapi- bis 2008 in den amtlichen Statistiken nicht tels. Es war uns ein Anliegen, das Schwer- explizit als solche aufgeführt worden sind. gewicht auf die wichtigsten Entwicklungen Dies verunmöglicht es, genaue statistische einer ganzen Periode der letzten zehn bis Angaben zu dieser Gruppe aufzuführen. zwanzig Jahre zu legen und nicht nur auf Wir konnten uns den Fakten immer nur an- die zahlreichen Veränderungen in der kür- nähern, indem wir statistische Behelfskate- zeren Vergangenheit einzugehen. gorien heranzogen. In den meisten Fällen sind solche Behelfskategorien die Staatszu- Aufbau der Studie gehörigkeit zu einer vormals existierenden, Die Beiträge sind in drei Hauptkapitel un- grösseren staatlichen Einheit (ehemaliges terteilt und modular aufgebaut. So kann Jugoslawien, Serbien-Montenegro, Ser- jedes Kapitel bzw. jedes Unterkapitel un- bien), manchmal auch die (Haupt-)Sprache abhängig von den andern gelesen werden. oder die Religionszugehörigkeit. Dies wird Wiederholungen ergeben sich dadurch in der vorliegenden Publikation an den zwangsläufig. entsprechenden Stellen jeweils präzisiert. Leserinnen und Leser sollten aber immer Die Kapitel 1 und 2 sind gleich aufgebaut. in Erinnerung behalten, dass der Versuch Zu Beginn jedes Unterkapitels finden sich einer quantitativen Beschreibung der koso- in einer Zusammenfassung die wichtigsten 6 Aussagen, auf die danach im Text ausführ- serbischen Provinz Kosovo stammen, wel- lich eingegangen wird. Am Schluss jedes che 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt Unterkapitels sind Literaturvorschläge zur hat. Diese Begriffsbestimmung impliziert, Vertiefung der jeweiligen Thematik auf- dass nicht nur die kosovo-albanische Be- geführt. Mit Querverweisen in den Texten völkerungsmehrheit, sondern auch die möchten wir die Leserinnen und Leser auf Minderheitengemeinschaften im heutigen andere Kapitel aufmerksam machen, wo Kosovo gemeint sind. In den verfügbaren zum entsprechenden Thema weitere Infor- Statistiken wird jedoch nicht zwischen den mationen zu finden sind. Zur Veranschau- verschiedenen ethnischen Gruppen unter- lichung der behandelten Themen finden schieden. Es ist davon auszugehen, dass sich im Text Tabellen und Grafiken sowie die Kosovo-Albaner den weitaus grössten Zitate unserer Gesprächspartner. Wenn es Anteil an der kosovarischen Bevölkerung sich um eine persönliche Aussage handelt, in der Schweiz stellen. Wo immer es nötig so ist das Zitat mit dem Titel «Aus persön- und möglich war, wurden die verschiede- licher Sicht» zu finden. Handelt es sich hin- nen Gruppen unterschieden. Der Situation gegen um eine Aussage einer Fachperson, der ethnischen Minderheiten wurde in ist diese mit «Expertenmeinung» betitelt. zwei separaten Unterkapiteln Rechnung Bei den interviewten kosovarischen Fach- getragen. Nicht Gegenstand dieser Unter- leuten kann es sein, dass sie in beiden Ka- suchung sind albanische Zuwanderer aus tegorien vorkommen. Albanien, Mazedonien und Montenegro. Beim Kapitel 3 handelt es sich schliesslich Die kosovarische Bevölkerung in der um eine Synthese und Schlussfolgerungen Schweiz bildet im Übrigen keine homo- aus den vorangegangenen Abschnitten. gene Gruppe; neben den erwähnten un- terschiedlichen ethnischen Zugehörigkei- Im Anhang zu diesem Bericht finden sich ten machen es auch Unterschiede in Bezug eine Liste der Gesprächspartner sowie eine auf Geschlecht, Alter, sozioökonomische Auflistung der kosovarischen Organisatio- Situation, Lebensverläufe und Genera- nen und Anlaufstellen. Die Liste von Orga- tionszugehörigkeit unmöglich, Kosovarin- nisationen und Anlaufstellen erhebt weder nen und Kosovaren vereinfachend als «Ge- einen Anspruch auf Vollständigkeit noch meinschaft» zu behandeln oder ihnen eine kann die Aktualität der Angaben garantiert einheitliche kulturelle Identität zuzuschrei- werden. ben. Darum werden