Österreichischer Zeitungen Zeitungen Österreichischer des Verbandes Value Bericht Public 2013 wert Mehr-

Verband Österreichischer Zeitungen Mehr- wert 2013

Public Value Bericht des Verbandes Österreichischer Zeitungen

1 Inhalt Inhalt

vorwort 137 Gar nicht provinziell – Thomas Jorda 5 Vorwort – Thomas Kralinger 139 Wo man Emotionen nicht erst schaffen muss – Michael Smejkal 6 Medienmarkt im Umbruch

Journalismus ist eine Profession Public Value Debatte 144 Digitale Inkontinenz – Konrad Paul Liessmann 10 Keine Vervielfältigungsmaschinen – Rainer Nowak 148 Journalismus lernt nie aus – Elisabeth Wasserbauer 11 Regionalität sells – Harald Knabl 150 Journalistisches Bloggen oder Blogjournalismus? – Nicole Gonser & Nikolaus Koller 12 Werte-Wandel – Andreas Lampl 154 Die Zukunft der Wochenzeitungen – Rudolf Mitlöhner 14 Zur Systemimmanenz der freien Presse – Gerald Grünberger 156 Gebaut, um zu wachsen – Jeannine Hierländer 20 Der gesellschaftliche Mehrwert von Zeitungen und Magazinen – 20 Thesen – Stephan Russ-Mohl 160 Asset Auslandsreportagen – Wieland Schneider 25 Presseförderung als Kompensation von Marktversagen? – Matthias Karmasin 164 Fremdbestimmtes Brüssel – Michael Jungwirth 30 Qualitätsjournalismus im Spannungsfeld von Systemrelevanz und Unternehmertum – Castulus Kolo 165 Authentizität als »added value«: die Unverzichtbarkeit der Korrespondenten – Johannes Hahn 33 Unabhängigkeit punktet 167 Europa braucht die Medien – Othmar Karas

Für eine demokratiefähige Gesellschaft Karikaturen 38 Die Zukunft des Qualitätsjournalismus – Heribert Prantl 28 Wolfgang Ammer »Wiener Zeitung« 48 »These people want news more than they want food« – Oliver Rathkolb 46 Alfred Zettler »Kronen Zeitung« 50 Der Leser im Zentrum – Martina Salomon 74 Silvio Raos »Vorarlberger Nachrichten« 52 Verlegen kommt nicht von Verlegenheit – Franz Schellhorn 90 Pepsch Gottscheber »Die Presse« 55 Watchdog-Funktion – Ulla Kramar-Schmid 98 Oliver Schopf »Der Standard« 57 Wirtschaft als Grundlage gesellschaftlicher Handlung – Esther Mitterstieler 126 Daniel Jokesch »Tiroler Tageszeitung« & »Wiener Zeitung« 58 Qualität fördern und fordern – Georg Kapsch 152 Gerald Mayerhofer »Oberösterreichische Nachrichten« 60 Zeitungen bringen dem Bürger Politik näher – Andreas Schieder 170 Michael Pammesberger »Kurier« 61 Wir Miesmacher – Herbert Lackner 64 Zeitung und Bildung – Matthias Rath 70 Pausen für die Spaßgesellschaft – Milan Frühbauer Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie 76 Zeitungen und Magazine sichern die Teilhabe am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben – Nadja Vaskovich 18 kick off – Katja Zanella-Kux 82 Medien und Integration – Sebastian Kurz 34 Beim Sultan von Sokoto – Georges Schneider 86 Die desinformierte Informationsgesellschaft – Andreas Koller 62 Roma – Emese Benko 88 Die Chancen nutzen – Michaela Huber 73 Emma Lou – Philipp Horak 84 Aus Liebe verlassen (How Could You Leave I.) – Heinz Stephan Tesarek 108 Darabos – Entacher – Jürg Christandl Qualität auf allen Kanälen 120 Absolute – Marcus Deak 94 Der Stillstand der Dinge – Hannes Haas 140 Ich will leben! – Nina Strasser 96 Chancen des neuen KV – Wolfgang Bergmann 159 Paralympics – Philipp Horak 100 Zeitungen erreichen Jung und Alt 169 Hermann Nitsch – Ian Ehm 102 Content is King! Is Content King? – Franz Medwenitsch 105 Nachrichtenwert im Meer der Belanglosigkeit – Johannes Bruckenberger 110 Aufbruch in die Zukunft: Wie können Verlage mit Journalismus Geld im Netz verdienen? – Christoph Keese vöz Mitgliedsmedien 112 Menschen aus Fleisch und Blut – Dietmar Steinmair 174 Tageszeitungen 189 Wochenzeitungen und Magazine 226 Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien Nah am leser 240 Aktuelle Preisträger – ein Auszug 116 User Generated Content als Chance und Notwendigkeit für Medienunternehmen – Gerlinde Hinterleitner 118 17 Regionalausgaben – Thomas Götz 122 Wie ein Phönix aus der Asche – Gerold Riedmann daten & fakten 124 Horizonterweiterung auf bewährtem Fundament – Gerald Heschl 246 129 Guter Lokaljournalismus hat Zukunft – Friedrich Müller 131 Seriöse Stimmen für regionale Player – Christian Haubner 132 Lokalteil einer Kaufzeitung – Michael Jäger Impressum 135 Haltung zeigen – Michael Völker 260

2 3 vorwort

»Meinungs- und Pressefreiheit können nur gewahrt werden, wenn es unabhängige Zeitungen und Magazine gibt, die Meinungen Raum bieten.« Diese Aussage hat mit 98 Prozent die höchste Zustimmung unter allen Fragen der VÖZ-Mitgliedsbefragung erzielt. Zeitungen und Magazine haben eine Funktion für die Demokratie, die durch keinen anderen Medienkanal zur Gänze substituiert werden kann.

Dass die VÖZ-Mitgliedsmedien dieser Aufgabe gerecht werden, haben sie nicht zu- letzt im vergangenen Nationalratswahlkampf bewiesen. Und das wollen wir Ihnen auch auf den kom- menden Seiten vor Augen führen. Wie bereits im Vorjahr haben wir das Who-is-Who der rot-weiß-roten Medien­branche gebeten, den Public Value der Kaufzeitungen und -magazine aufzuarbeiten und darzu- stellen. Neben dem demokratiepolitischen Mehrwert sind die Qualität im digitalen Bereich, die regionale Vielfalt und das professionelle journalistische Angebot der Redaktionen Schwerpunkte des Berichts.

Dass Zeitungen und Magazine – trotz des weiterhin beachtlichen Zuspruchs durch die Leserinnen und Leser – mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, machen die Antworten der Mitgliedsumfrage deutlich: Vier von fünf Befragten sind überzeugt, dass sich der Print-Werbemarkt nicht wieder vollständig erholen wird. Die VÖZ-Mitgliedsmedien haben in der Wirtschaftskrise 2009 und auch im vergangenen Jahr herbe Verluste am Werbemarkt kompensieren müssen und haben das Vor- krisenniveau am Werbemarkt nicht wieder erreicht. Auch durch das Wachstum am Online-Werbemarkt können die Verluste der Print-Werbung nicht kompensiert werden, meinen fast 90 Prozent der Befragten. 92 Prozent sind der Meinung, dass Google und Co. von diesem Wachstum profitieren werden.

Wie sollen Zeitungen und Magazine nun ihre demokratiepolitische Aufgabe finan- zieren, wenn der Werbemarkt von globalen Riesen vereinnahmt wird? Fast jeder sieht die Erschließung von neuen Geschäftsfeldern als wichtig an. Auch eine breite Mehrheit zeigt sich überzeugt, dass Paid Con- tent-Strategien von den großen Medienhäusern umgesetzt werden. Doch mehr als 80 Prozent sehen auch, dass aufgrund des umfangreichen Gratis-Angebotes des ORF Bezahlschranken nur in Nischen erfolgreich sein können. Hier ist sicherlich eine österreichische Gesamtstrategie zur Sicherung der österreichischen Content-Angebote notwendig.

Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass es medienpolitischer Reformen bedarf, um die rot-weiß-rote Medienlandschaft in ihrer Pluralität zu erhalten. 70 Prozent unserer Mitglieder sehen es als sehr wichtig an, dass die Regierung Chancengleichheit am Medien- und Werbemarkt zwischen heimischen Content-Produzenten und globalen Riesen wie Google herstellt. Daher ist wohl auch für 83 Prozent ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage notwendig, um die Presseerzeugnisse im Web besser zu schützen. Vier von fünf Befragten erachten zudem eine Reform und Aufstockung der Presseförderung als sehr wichtig bzw. wichtig. Wir sind zuversichtlich, dass die Bundesregierung die aktuelle Gesetzge- bungsperiode nutzen wird, um diese Reformen umsetzen, damit die Schaffung von unabhängigen und hochwertigen rot-weiß-roten Inhalten in Zukunft gesichert bleibt.

Michalski

/ Mag. Thomas Kralinger

© VÖZ Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen

5 Medienmarkt im Umbruch VÖZ online-Umfrage

BE DEutung JOURNALISTISCHER PRODUKTE

M edienmarkt im Umbruch »Wie schätzen Sie die Bedeutung journalistischer Produkte für die Zukunft ein?«

Folgende Aussage – in %: trifft zu trifft eher zu trifft weniger zu trifft nicht zu

Durch die Zunahme an Sozialen Medien wie Facebook werden professionelle journalistische Produkte an Bedeutung verlieren. 1 14 43 43 Der Verband Österreichischer Zeitungen Auf der medienpolitischen Prioritäten- hat seine Mitglieder zu den drängendsten Herausforderun- Liste ganz oben steht die Chancengleichheit zwischen Google Die Nachfrage nach verlässlichen und hochwertigen Inhalten in der digitalen Informationsflut wird zunehmen. gen der heimischen Medienbranche und zu wirtschaftlichen und Co. und heimischen Content-Produzenten. Dies ist für 90 Professioneller Journalismus wird auch in Zukunft für die Information 55 36 8 1 Rahmenbedingungen für Medienunternehmen verlegeri- Prozent der Befragten (sehr) wichtig. Ein Leistungsschutz- der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung sein.

scher Herkunft befragt. Die Umfrage wurde an knapp 300 recht ist für 83 Prozent der Befragten wichtig bzw. sehr Nachrichtenfunktion 16 26 51 7 Personen verschickt, darunter alle Funktionäre des Ver- wichtig. Vier von fünf Befragten fordern eine Aufstockung Welche Funktionen werden Zeitungen und Erklärfunktion 75 22 3 0 Magazine stärker erfüllen müssen? kontrollfunktion 63 28 6 3 bandes sowie leitende Redakteure und Mitarbeiter der der Presseförderung von der kommenden Bundesregierung. Unterhaltungsfunktion 16 39 37 9 Mitgliedsmedien. Insgesamt haben 101 Personen die Fra- Ebenfalls eine Mehrheit gibt es für die Forderung nach stär- Redaktionelle Qualität muss das wesentliche Kriterium sein, gen vollständig im Laufe des Oktobers 2013 beantwortet. keren Schranken für die Online-Aktivitäten des ORF. Drei von durch das sich Kaufzeitungen und Kaufmagazine im Wettbewerb 78 21 1 0 Die wichtigsten Ergebnisse: 83 Prozent glauben, dass sich vier Befragten sich auch überzeugt, dass der ORF keine zu- von anderen Medienangeboten unterscheiden.

der Print-Werbemarkt nicht mehr erholen wird. 89 Pro- sätzlichen Werbemöglichkeiten bekommen sollte. Aus- und Weiterbildung der Redakteure ist ein wesentliches zent gehen davon aus, dass Online-Werbung die Verluste Soziale Medien sind keine Gefahr für Element zur Aufrechterhaltung der Professionalität im Journalismus. 68 29 2 1 im Print-Bereich nicht ausgleichen kann. Die Erschließung professionellen Journalismus; die Nachfrage nach hochwerti- Meinungs- und Pressefreiheit können nur gewahrt werden, wenn es neuer Geschäftsfelder wird wichtiger, meinen 93 Prozent. gen Inhalten wird zunehmen; die Erklär- und Kontrollfunk- unabhängige Zeitungen und Magazine gibt, die Meinungen Raum bieten. 85 13 2 0 Kosteneinsparungspotenziale sind keine mehr vorhanden, tion werden Zeitungen stärker erfüllen müssen, so weitere sagen 77 Prozent. Ergebnisse der Befragung.

MEDIENPOLITISCHE PRIORITÄTEN W irtschaftliche Rahmenbedingungen »Was soll die kommende Bundesregierung auf den Weg bringen?«

»Wie schätzen Sie die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Medienunternehmen verlegerischer Her- Folgende Aussage ist – in %: sehr wichtig (1) (2) (3) (4) unwichtig (5) kunft ein?« Reform und Aufstockung der Presseförderung. 65 15 14 5 1 Folgende Aussage – in %: trifft zu trifft eher zu trifft weniger zu trifft nicht zu Reduktion der Mehrwertsteuer auf digitale Zeitungen. Der Print-Werbemarkt wird sich wiedervollständig erholen. 3 14 50 33 (Denn derzeit werden gedruckte Zeitungen mit 10 Prozent, 50 28 14 6 3 digitale Zeitungen mit 20 Prozent steuerlich belastet.) Vertriebserlöse werden für Printmedien an Bedeutung gewinnen. 41 45 11 4 Abschaffung der Werbeabgabe. 51 26 13 7 3 Das starke Wachstum im Online-Werbemarkt wird die 3 8 38 51 Verluste bei der Print-Werbung kompensieren. Falls eine Abschaffung der Werbeabgabe nicht umsetzbar ist, soll die Abgabe auf digitale Werbung ausgeweitet werden, damit 65 22 7 3 3 Vom Wachstum am österreichischen Online-Werbemarkt auch globale Konzerne wie Google Abgaben in Österreich leisten. werden vor allem globale Player wie Google & Co profitieren. 41 51 8 0 Das Bildungswesen muss einen stärkeren Fokus auf Vermittlung 54 34 8 3 1 Binnen der nächsten fünf Jahre werden die meisten von Medienkompetenzen junger Menschen legen. größeren heimischen Medienunternehmen verlegerischer 28 53 15 4 Herkunft Paid-Content-Strategien umsetzen. Es darf zu keinen zusätzlichen Werbemöglichkeiten für den ORF kommen. 52 24 11 13 0 Auf Grund der Gratisangebote des ORF (tvthek, orf.at sowie Apps) 37 45 14 5 werden Paid-Content-Strategien nur in Nischen erfolgreich sein. Die Online-Aktivitäten des ORF brauchen stärkere Schranken. 52 20 13 8 7

Die Regierung ist gefordert zwischen heimischen In den heimischen Verlagen ist noch ausreichend Content-Produzenten und globalen Riesen wie Google und Co. 70 20 7 3 0 11 13 49 28 Kosteneinsparungspotenzial vorhanden. Chancengleichheit am Medien- und Werbemarkt herzustellen.

Für die Finanzierung von professionellen journalistischen Produkten Ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage ist notwendig, um 54 39 5 2 wird die Erschließung von neuen Geschäftsfeldern wichtiger werden. Presseerzeugnisse im Web urheberrechtlich zu schützen. 67 16 11 4 2

VÖZ Online-Umfrage »Medienmarkt im Umbruch« Mediawerkstatt Consulting, 8. – 24. Oktober 2013, N=101. VÖZ Online-Umfrage »Medienmarkt im Umbruch« Mediawerkstatt Consulting, 8. – 24. Oktober 2013, N=101.

6 7 Pl ub ic Value Debatte Public Value Debatte Public Value Debatte

8 9 Pl ub ic Value Debatte – Rainer Nowak Harald Knabl

Rainer Nowak ist seit September 2012 Chefredakteur der »Presse«, zuvor war er seit 2004 Ressortleiter für Wien, seit 2009 redaktioneller Leiter der »Presse am

Sonntag« und seit 2010 Leiter des Ressorts Innenpolitik. Seine journalistische hristine Pichler C

/ Laufbahn begann Nowak 1994 als freier Mitarbeiter der Wiener Redaktion der »Vorarlberger Nachrichten«. Er erhielt 2013 den Kurt-Vorhofer-Preis.

© Die Presse R egionalität sells Rainer Nowak

Prof. Harald Knabl ist Erster Chefredakteur der »Niederösterreichischen keine Vervielfältigungs- Nachrichten« (»NÖN«) und Geschäftsführer des Niederösterreichischen Pressehauses. 2004 wurde Knabl vom Branchenmagazin »Der Österreichische Journalist« als »Medienmanager des Jahres« ausgezeichnet.

maschinen © NÖN – Baldauf Harald Knabl

»Vervielfältigungsmaschinen« nannte Aber bei aller Liebe zur und Hoffnung auf Das alte Sprichwort aus der Webebran- zum Ausdruck bringen, die mit dem Slogan »Jede Region hat ein philosophischer Kopf bei einem Treffen anderer Gleich­ die Weltverbesserung: Wenn Tageszeitungen (und alle ande- che »Sex sells« kann man für journalistische Produkte gu- ihre eigenen Seiten.« einen Schwerpunkt auf die Regionali- beschäftigter vor wenigen Wochen die österreichischen ren Medien) dann zum Transportmittel für Social Responsa- ten Gewissens auf »Regionalität sells« abwandeln. In kaum tät legt. Hier haben wir mit unseren lokalen Redaktionen in Tageszeitungen: Fast alle publizierten ähnliche Themen, In- bility oder grüne Nachhaltigkeit mutieren, würde das ihren einem anderen Bereich ist das Interesse der Leser größer als manchen Regionen Österreichs ein Alleinstellungsmerkmal. halte, ja sogar Meinungen. eigentlichen Auftrag auf die Seite drängen: den Journalismus. über die Vorgänge in ihrem näheren persönlichen oder be- Überregionale Medien – wie der ORF ruflichen Umfeld. Die Region, in der wir leben und arbeiten, – widmen sich in der Regel den Ereignissen in den Landes- Auf den Einwand, dass die Aktualität Besser trocken recherchierende ist der Mittelpunkt unserer Interessen. und Bundeshauptstädten und fahren – wenn überhaupt – zu eben bestimmte Themen – von Nationalratswahlen bis zu Redakteure als Redaktionen, die punktuellen Ereignissen in die Region. Unsere Redakteure Zeitung ist das wichtigste anderen Naturkatastrophen – einfach vorgebe, antwortete »Kumbaya, My Lord« anstimmen. sind jedoch das ganze Jahr über in den ländlichen Gegenden er: Dann muss man die Naturkatastrophen eben ignorie­- Informationsmedium über den fest verankert, sie kennen die handelnden Personen und sind ­ren. Oder die Philosophen, murmelte ich und wechselte das Oder wie schon einmal öffentlich an- eigenen Wohnort. mit den Gebräuchen und Traditionen vertraut. Gleichzeitig Thema. ders formuliert: Besser trocken recherchierende Redakteure verstehen sie ihr journalistisches Handwerk. Denn nicht je- Der Mann hat im Grunde nämlich Recht: als Redaktionen, die »Kumbaya, My Lord« anstimmen. Und Das unterstreichen auch Untersuchun- der virtuelle Marktschreier bzw. Blogger ist auch ein Journa- Wir schreiben viel zu ähnlich, viel zu konform und gestalten um es weiter zu formulieren: Public Value bedeutet für mich gen aus Deutschland: Für unsere deutschen Nachbarn ist die list. Journalismus ist eine Profession und wird in den Regio- die Zeitungen fast gleich. Logisch, die Totschlag-Regel beim auch, echte Meinungsvielfalt sicher zu stellen, also auch Po- Zeitung das mit Abstand wichtigste Informationsmedium nen auch von Profis, die für unabhängige Medien tätig sind, Blattmachen wird allen (Jung-)Journalisten eingeimpft: Die sitionen Platz einzuräumen, die einem selbst und vor allem über den eigenen Wohnort und die nähere Umgebung, ergab ausgeübt. beste Geschichte steht vorne (beziehungsweise oben). Doch den synchron schwimmenden Kollegen nicht so gut gefallen. die ZMG-Bevölkerungsumfrage 2010. Drei Viertel der Deut- Hier kommt auch der Medienmarke eine das alleine reicht nicht mehr. schen (74 Prozent) halten die Zeitung in diesem Zusammen- zentrale Bedeutung zu. Diese ist sogar noch bedeutender als Kreativität ist auch hang für unverzichtbar. Dies gilt für die redaktionellen Teile der lokale Bezug, betonte der Medienwissenschaftler Mat- Und genau damit wären bei einem Pub- ein Public Value. ebenso wie für die Werbung. thias Karmasin: »Ein schlecht gemachtes regionales Medium lic Value des Jahres 2013. Natürlich gelten die alten Tugenden wird alleine durch seine Regionalität nicht glaubwürdiger«, weiter: Recherche, Check und Double-Check, Quellen-Vielfalt Und dann wäre da noch die Geschichte sagte er im Branchen-Magazin »Medienmanager«. Vor allem und Quellen-Schutz, kurz: die journalistische Sorgfalts- mit dem Zugang: Ich finde das Thema Bildungspolitik 2013 »Je de Region hat ihre in der politischen Berichterstattung spielt die Glaubwürdig- pflicht. Darüber hinaus aber müsste der Zusatznutzen zäh- für den Leser besser aufgelöst, wenn etwa unsere »Presse am keit eine wichtige Rolle. Diese Glaubwürdigkeit, das belegen len: Artikel, spezifische Informationen, ja auch Service für Sonntag« 25 ganz unterschiedliche Personen bittet, lang oder eigenen SEiten.« zahlreiche Untersuchungen, verkörpern Kaufzeitungen in Leser und Gedanken, die nicht schon unzählige Male for- kurz zu formulieren, welche Erfahrungen ein Schüler heute den Augen ihrer Leser besonders gut. muliert wurden, also auch einmal ganz andere Meinungen. machen sollte. Und nicht wieder zum hundertsten Mal der In den Regionen zeigt sich auch die be- Nicht wenige meinen unter Public Value vor allem politische oder die Unterrichtsminister(in) Freundlichkeiten mit der sondere inhaltliche Stärke der Kaufzeitungen und -magazine. Glaubwürdigkeit verkörpern Meinungen zu verstehen, die quasi an das Gute im Menschen Lehrergewerkschaft austauscht. Oder: Kreativität ist auch Kein anderes Medium ist so nah am Leser wie die VÖZ-Me­ Kaufzeitungen in den Augen appellieren. ein Public Value. dien. Dies wollen wir auch in der aktuell laufenden Kampagne ihrer Leser besonders gut.

10 11 Pl ub ic Value Debatte A ndreas Lampl

Das kommt uns auch im Web zugute. Während Soziale Medien und auch vereinzelt Blogs zwar genutzt werden, bin ich überzeugt, dass die meisten Nutzer dies mit einer gesun- den Skepsis gegenüber dem Wahrheits- gehalt der dort enthaltenen Informati- © NEWS Verlag onen machen. Wenn sie sich nicht nur Andreas Lampl über Klatsch und Tratsch, sondern über WERTE -WanDEL wichtige Themen informieren möchten, Mag. Andreas Lampl ist seit 2008 Chefredak- greifen die Österreicher zur Zeitung teur von »FORMAT« und »trend«. Zuvor war er zehn Jahre lang Ressortleiter Wirtschaft im bzw. zum Magazin: Mehr als fünf Mio. »FORMAT«. Seine journalistische Laufbahn Österreicher informieren sich via ge- hat Lampl bei »NEWS« begonnen. druckte Zeitungen und 2,2 Mio. Öster- reich lesen Zeitungen und Zeitschriften im Web. Damit sind diese weiterhin eine unverzichtbare Plattform des öffent- lichen Diskurses. Sie leuchten Hinter- Public Value und der Wert einer Und hat damit – gepaart mit unterhalt- Nachfrage nach kompetenter Wirtschaftsberichterstattung gründe aus und ermöglichen die Ein- Marke sind zwei verschiedene samer Präsentation – ebenfalls einen Nerv getroffen. plötzlich verschwinden sollte, wird auch das Modell Wirt- ordnung von komplexen Sachverhalten. Beide Magazine konnten sich in einem schaftsmagazin langfristig funktionieren. Die Frage ist nur Sie sind Mittler der gesellschaftlichen Paar Schuhe unerfreulichen Umfeld am Lesermarkt vergleichsweise gut die Gewichtung zwischen Print- und Online-Aktivität. Diskussion zwischen den Bürgern und behaupten. Ein Bedürfnis nach Orientierung im Wirtschafts- den Mächtigen. Sie decken Missstände In wirtschaftlich turbulenten Zeiten geschehen und damit gesellschaftliche Relevanz sind also In Phasen des Umbruchs, wie wir sie ge- auf, kritisieren und sind damit eine un- wird Wirtschaftsmagazinen wie »FORMAT« oder »trend« in belegt. rade erleben, beginnt immer eine Diskussion über mögliche verzichtbare Kontrollinstanz. der öffentlichen Wahrnehmung fast automatisch Public Value staatliche Interventionen. Die hat es in anderen Branchen zugeschrieben. »Ihr habt’s ja jetzt wirklich genug zu schrei- Ein Bedürfnis nach häufig gegeben, in den 1980ern etwa für die Stahlindustrie ben«, ist ein Stehsatz, den Wirtschaftsredakteure angesichts Orientierung im Wirt- oder zuletzt für den Finanzsektor. Demokratiepolitisch sind Zeitungen und Zeitschriften von Finanz-, Euro- und Schuldenkrise sowie einer erheb­ schaftsgeschehen und solche Überlegungen legitim, auch wenn staatliche Medien- sind Mittler der gesellschaft- lichen Anzahl von Skandalen ständig zu hören bekommen. damit gesellschaftliche förderung ein heißes Eisen ist. Wieso sollte es weniger Sinn lichen Diskussion zwischen In den letzten Jahren fast bei jedem Gespräch. Der Wert Relevanz sind belegt. machen, die Bürger über wirtschaftliche Entwicklungen Bürgern und Mächtigen. von Medien, die aufdecken, weiterführende Informationen aufzuklären, als sie vor Autobahnlärm zu schützen? Und für liefern, analysieren oder Zusammenhänge erklären, wird Die andere Seite ist, dass trotz vorhan- Letzteres gibt die Asfinag Milliarden Euro aus. Diese demokratie- gemeinhin nicht in Frage gestellt, wenn die Lage unüber- dener Nachfrage das Geschäftsmodell Wirtschaftsmagazin und gesellschaftspolitisch relevanten sichtlich wird. in Österreich immer schwieriger darstellbar ist. Die Werbe­ Wieso sollte es weniger Sinn Wesenszüge, die Kaufzeitungen und erlöse lassen – für Brancheninsider wenig überraschend – machen, die Bürger über wirt- Magazine auszeichnen, sind in der digi- Abgesehen davon, dass die Macher von zu wünschen übrig. Die generellen Neupositionierungen in schaftliche Entwicklungen talen Medienwelt nur mehr schwer kos- Wirtschaftsmagazinen versucht sind, ihre Relevanz zu über- der Wirtschaft und die speziellen Umbrüche in der Medien­ tendeckend auszufüllen. schätzen, weil sie sich vorwiegend in abgegrenzten Zielgrup- branche durch neue Technologien bevorzugen auch im Print- aufzuklären, als sie vor Auto- pen bewegen, hat dieser Befund durchaus seine Richtigkeit. bereich Massenprodukte – die Wirtschaftsmagazine nie sein bahnlärm zu schützen? Während uns die Am Höhepunkt der Finanzkrise verkauften sich Ausgaben werden. Für Nischenmedien wird der Raum enger, sogar Leser weiterhin die Treue halten, wan- von »FORMAT« und »trend«, die darüber Aufklärung ver- wenn die Nische größer wird. Der mögliche Public Value Eine kluge Politik könnte für einen win- dern Werbekunden zu US-Konzernen sprachen, überdurchschnittlich. Aber auch seither konnte tritt für den Wert einer Marke vorübergehend in den Hin- zigen Bruchteil dieses Geldes den Strukturwandel bei Print- wie Google oder Facebook ab, was das »FORMAT« zum Beispiel durch die federführende Bericht- tergrund. medien »moderieren« – und sich danach wieder zurück­ Geschäftsmodell von Print, das auf Wer- erstattung über die diversen Verstrickungen des Karl-Heinz Die reduzierten Ressourcen für Redak­ ziehen. Dass die österreichischen Parteien daran überhaupt be- und Vertriebseinnahmen fußt, der- Grasser oder die frühzeitige Hinwendung zu Themen wie tionen machen es immer schwieriger, die zu Recht erwar­tete kein Interesse haben und sich einzig den Massenmedien zeit auf tönerne Fuße stellt. Wir fordern Verteilungsgerechtigkeit und Standortqualität punkten. Qualität zu bieten. Die reduzierten Ressourcen für Marketing anbiedern, mag man bedauern, schafft aber wenigstens daher eine substantielle Aufstockung Der »trend« richtete neben dem Ausbau wirtschaftspoliti- machen es immer schwieriger, Aufmerksamkeit zu erlangen. Unabhängigkeit. Wirtschaftsmagazine wie »FORMAT« oder der Fördermittel der Presseförderung, scher Analysen seinen Fokus stärker auf neue Wirtschafts- Es ist gut möglich, dass es notwendig »trend« werden die vorhandene Nachfrage auch unter diesen denn wir sind überzeugt: Unser Public modelle, innovative Unternehmen und zukunftsträchtige sein wird, noch stärker auf elektronische Kanäle auszuwei- Umständen in ein tragfähiges Wertschöpfungsmodell umzu­ Value ist sein Geld wert. Techno­logien. chen. Trotzdem: Weil es keinen Grund dafür gibt, wieso die setzen wissen.

12 13 Public Value Debatte Gerald Grünberger

Mag. Gerald Grünberger ist seit 2008 Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Zeitungen. Zuvor war er sechs Jahre im Bundeskanzleramt für die Bereiche Medien, Internet, Telekommunikation verantwortlich. © VÖZ

Gerald Grünberger

Zur Systemimmanenz der freien Presse

Zeitungen und Magazine sind kein Gewerbe wie jedes andere.

Warum soll der Staat die Leistungen von Zeitungen und magazine te das Förderinstrument für Zeitungen und Magazine noch Recht der freien Meinungsäußerung bzw. der freien Presse Zeitungen und Magazinen direkt durch finanzielle Beihilfen sind ein unverzichtbarer knapp 22 Mio. Euro, also mehr als doppelt so viele Mittel zur zum Ausdruck bringt. In Westeuropa sind unabhängige Zei- fördern? Diese Frage ist im Prinzip so alt wie die gesetzli- bestandteil der demo­ Verfügung. Das obwohl die Herausforderungen und der Wett- tungen nicht primär von politischen Repressionen, sondern che Presseförderung selbst in Österreich. Diese wurde 1976 bewerb um Leser und Werbebudgets ungleich kleiner waren von wirtschaftlichen Engpässen bedroht. Dies kam auch im kratischen infrastruktur eingeführt, nachdem die Mehrwertsteuerbefreiung – eine und die Folgen der Digitalisierung kaum absehbar waren. Pressefreiheits-Ranking 2013 der internationalen NGO »Re- eines jeden Landes. Maßnahme der indirekten Presseförderung – abgeschafft porter ohne Grenzen« zum Ausdruck: Österreich rutschte wurde. Mit zunehmendem wirtschaftlichen Druck und vor von Rang fünf im Vorjahr um sieben Plätze auf Rang 12 ab. dem Hintergrund der Vergabepraxis im Bereich der öffent- Die demokratische Infrastruktur, die im Ohne freie Presse gibt es Begründet wird dies unter anderem mit der »zunehmend lichen Kommunikation ist diese Diskussion neu entflammt. Dienste des Staates und seiner Bürger steht, lässt sich die Re- schwierigen ökonomischen Lage von Qualitätsmedien« in Wiewohl die gesetzliche Presseförderung mit den Maßnah- publik in der Regel einiges kosten: So zum Beispiel hat Öster- keine Demokratie unserem Land. men der öffentlichen kommerziellen Kommunikation so viel reich eine der höchsten Parteienförderungen der Welt, oder gemein hat wie die sprichwörtlichen Äpfel und Birnen. Auch kaum eine andere europäische öffentlich-rechtliche Rund- »Ohne freie Presse gibt es keine De- Mit Werbung alleine lässt der Vergleich mit anderen Branchen, z.B. der Systemrelevanz funkanstalt hat pro Kopf so hohe Einnahmen aus Gebühren mokratie. Dort, wo Zeitungen bedrängt, zensiert, verboten sich jedenfalls in Zukunft des Bankensektors für eine Volksökonomie, ist nur bedingt und Werbung zur Verfügung wie der ORF. Selbst die privaten sind, dort wo Journalisten eingeschüchtert, vorgeladen oder hochwertiger Journalismus tauglich. Zeitungen und Magazine sind kein Gewerbe wie Fernsehsender und Radios werden mit jährlich 15 Millionen durch nie aufgeklärte Straftaten ums Leben gebracht wer- nicht produzieren. jedes andere. Sie sind – unabhängig davon ob sie auf Papier Euro direkt gefördert. Die gesetzliche Presseförderung zeigt den, dort kann Demokratie nicht gedeihen«, sagte der ehe- oder am Tablet oder im Web gelesen werden – ein unverzicht- jedoch eine gegenläufige Entwicklung auf. Während dem malige Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio beim Festakt barer Bestandteil der demokratischen Infrastruktur eines ORF in den letzten Jahren neben Gebührenrefundierungen zum 200. Jubiläum des »Solinger Tageblatt«, die eine der Die wirtschaftliche Lage der im Ver- jeden Landes. Die freie Presse ist in ihrer Vielfalt und Funk- auch eine Gebührenerhöhung von sieben Prozent zugestan- ältesten deutschen Tageszeitungen ist. Eine Feststellung, band Österreichischer Zeitungen organisierten Qualitäts- tionstüchtigkeit systemimmanent für eine funktionierende den wurden, wurde die Presseförderung um 1,35 Mio. Euro die weltweit Gültigkeit hat und die klare Interdependenz medien ist tatsächlich nicht einfach. Mit Werbung alleine Demokratie. auf aktuell 10,8 Mio. Euro gekürzt. Vor zwei Jahrzehnten hat- zwischen dem politischen System eines Staates und dem lässt sich jedenfalls in Zukunft hochwertiger Journalismus

14 15 Pl ub ic Value Debatte G erald Grünberger

nicht produzieren, das ist eine der schmerzhaften Lehren, tische Leben belegen. Wie das deutsche »Handelsblatt« be- Tageszeitungsverweigerer hat kein Interesse am politischen die Medienhäuser in den vergangenen Jahren erfahren richtete, untersuchten sie eine Region im US-Bundesstaat Geschehen. Aber auch bei den persönlichen Werten gibt es mussten. Kentucky. Ende 2007 wurde dort die Tageszeitung »Cincin- Unterschiede: Tageszeitungsleser haben einen höheren Ge- nati Post« eingestellt. Das Blatt »Cincinnati Enquirer« blieb rechtigkeitssinn und auch ihre Heimatverbundenheit ist hö- Die Inklusion der Online­ als einzige Tageszeitung in dieser Region erhalten. Die bei- her als bei Nicht-Tageszeitungslesern. den Zeitungen berichteten unterschiedlich stark über die journalisten in den Kollek­tiv­- einzelnen Regionen des 15. US-amerikanischen Bundesstaa- vertrag stellt europaweit einen Mehr als jeder zweite tes. Manchen Teilen des Landes widmete sich die »Cincin- beachtlichen Schritt dar. Tages­zeitungsverweigerer nati Post« deutlich intensiver als anderen. Beispielsweise hat kein Interesse am stammten mehr als 80 Prozent aller Zeitungsartikel über politischen Geschehen. Darüber hinaus haben der Verband Ös- die Lokalpolitik der 32.000-Einwohnerstadt Covington aus terreichischer Zeitungen und seine Mitglieder mit dem neu- der »Post«. Schulhofer-Wohl und Garrido stellten fest, dass en Kollektivvertrag für journalistische Mitarbeiter einen in Orten, denen die »Cincinnati Post« umfassende Bericht- »Länder mit miserabler Presse sind Schritt gesetzt, der als grundsätzliches Bekenntnis zu Qua- erstattung widmete, die Wahlbeteiligung bei Kommunal- schlechter regiert und haben mehr extremistische Parteien, litätsjournalismus und fairen Beschäftigungsverhältnissen wahlen nach ihrer Einstellung der Zeitung deutlich zurück da helfen schlaue Blogs bisher wenig«, bringt es der renom- gewertet werden kann. Die Inklusion der Onlinejournalis- ging, und auch weniger Bürger waren bereit, für ein öffent- mierte Journalist Gustav Seibt in der »Süddeutschen Zei- ten in diesen Kollektivvertrag stellt europaweit einen be- liches Amt zu kandidieren. tung« anlässlich der Insolvenz der »Frankfurter Rundschau« achtlichen Schritt dar, der eine zusätzliche wirtschaftliche im vergangenen Jahr auf den Punkt. Er ergänzt, dass es in an- Belastung der österreichischen Kaufzeitungen und -maga- nach Einstellung der deren Ländern schon eine Medienlandschaft ohne Qualitäts- zine mit sich bringt. Zeitung ging die Wahlbe­ journalismus gebe: »viel machtgesteuertes Fernsehen und teiligung bei Kommunal­ Blätter, die ihre Kundschaft teils aufhetzen, ihr teils nach dem Mund reden.« Qualitätsblätter seien Bastionen, ohne die wahlen deutlich zurück, und das demokratische Leben insgesamt verarmen würde, diag- die notwendigkeit neue auch weniger Bürger waren nostiziert Seibt. erlösquellen zu erschliessen bereit, für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Die Vertriebsumsätze der Printproduk- Literatur te werden daher zunehmend wichtiger. Weil sich Zeitungen Ein gemeinsames Forscherteam der Uni- R eform Presseförderung A ndy Kaltenbrunner, Matthias Karmasin, in Österreich weiterhin einer – im internationalen Vergleich versitäten Chicago und Harvard bestätigte im vergangenen Daniela Kraus (Hg.), Der Journalisten-Report IV – beachtlichen – Leserschaft erfreuen, steigen die Erlöse aus Jahr diese These in einer Langzeituntersuchung: In einer Vor und auch nach der Nationalratswahl Medienmanagement in Österreich. Wien, 2013. dem Vertrieb Jahr für Jahr. Doch es wird auch notwendig Datenbank wurden alle zwischen 1869 und 2004 in den USA haben sich SPÖ und ÖVP, die sich bis zum Redaktionsschluss Hannes Haas, Evaluierung der Presse­- sein, neue Erlösquellen zu erschließen, wenn Job- und Im- gegründeten und wieder geschlossenen Zeitungen samt Ver- dieser Publikation noch in Koalitionsverhandlungen befin- förderung in Österreich. Status, Bewertung, mobilienanzeigen nicht mehr in der Zeitung, sondern zu breitungsgebiet und Auflage dokumentiert. In einem zweiten den, zu einer Reform und Aufstockung der Presseförderung internationaler Vergleich und Innovations­ potenziale. Wien, 2012. deutlich günstigeren Konditionen im Web annonciert wer- Schritt wurden diese Daten mit dem Wahlverhalten vergli- bekannt. Das ist erfreulich und notwendig zugleich, denn Matthew Gentzkow, Jesse M. Shapiro, den und Google und Co. »vampirartig« Werbebudgets aus chen. Das Ergebnis: Eine neu gegründete Zeitung ließ die wenn unsere Gesellschaft an einer unabhängigen und vita- Michael Sinkinson, The Effect of Newspaper heimischen bzw. europäischen Medien absaugen. Um diesen Wahlbeteiligung bei den Kongresswahlen im Schnitt um 0,3 len Demokratie Interesse hat, braucht es auch im Sinne der Entry and Exit on Electoral Politics. Chicago / Harvard, 2012. Übergang zu neuen Erlösmodellen zu gestalten und dabei Prozent steigen. »checks and balances« funktionierende Kontrolle. Wirt- Sam Schulhofer-Wohl, Miguel Garrido. die redaktionelle Qualität zu halten, brauchen Zeitungen schaftlich vitale und unabhängige Zeitungen und Magazine Do Newspapers Matter? Short-run and die Unterstützung durch eine gesetzliche Presseförderung, erfüllen diese Aufgabe umfassend, integrativ und mit Tief- Long-run Evidence from the Closure of The Cincinnati Post. Princeton, 2009 die auf diese Entwicklungen Rücksicht nimmt. be deutung der tageszeitungen gang. Keine andere Mediengattung kann dies in dieser Di- Nina Springer, Johannes Raabe, Hannes Haas, mension ausfüllen oder ersetzen. Wolfgang Eichhorn (Hg.), Medien und Journa- für die demokratie lismus im 21. Jahrhundert. Konstanz und Google und Co. saugen München 2012 »vampirartig« Werbebudgets wenn unsere Gesellschaft Otfried Jarren, Matthias Künzler, Manuel Ein Blick auf die aktuelle Media-Analyse Puppis (Hg.), Medienwandel oder Medienkrise? aus heimischen bzw. an einer unabhängigen Folgen für Medienstrukturen und ihre Erfor- 2012/2013 zeigt die Bedeutung der heimischen Tageszeitun- europäischen Medien ab. und vitalen Demokratie schung. Baden-Baden 2012 gen für Österreichs Demokratie und Gesellschaft. Vor allem Matthias Künzler, Franziska Oehmer, Manuel Interesse hat, braucht es beim politischen Interesse der Bevölkerung ist der Unter- Puppis, Christian Wassmer (Hg.), Medien als Institutionen und Organisationen. Sam Schulhofer-Wohl und Miguel Gar- schied besonders frappierend: Knapp 60 Prozent der Tages- auch im Sinne der Baden-Baden 2013 rido, Forscher der Universität Princeton, konnten mit ihrer zeitungs-Leser sind an Politik interessiert, bei den Nicht- »checks and balances« Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger Untersuchung die Wichtigkeit der Zeitungen für das poli- Tageszeitungslesern sind es 47 Prozent. Mehr als jeder zweite funktionierende Kontrolle. (Hg.), Zeitungen 2012/13, Berlin 2013

16 17 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie Katja Zanella-Kux

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Kategoriesieger Wirtschaft: Kt a ja Zanella-Kux

»kick off«

Der vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) entwickelte Analog- Marsanzug wurde während einer internationalen Expedition in der Sahara unterschiedlichsten Belas- tungen ausgesetzt. Ein wesentlicher Aspekt war der Bewegungsspielraum für den Analog-Astronauten.

Erstveröffentlichung: www.tt.com, am 29. 03. 2013

18 19 Pl ub ic Value Debatte Se t phan Russ-Mohl

Die Chefredakteurin der »Kleinen Zeitung«, stadt Hamburg bisher hatte, wird inzwischen weitgehend Eva Weissenberger, schreibt dazu im ersten Public Value- in Berlin produziert. In der Schweiz verdient nur noch ein Report des VÖZ: »Ob der Schwarm intelligent ist, muss er erst Gratisblatt, »20 Minuten«, sattes Geld, während die »Neue beweisen« – und ich füge hinzu: Selbst wenn er intelligent sein Zürcher Zeitung« als international hochangesehene Quali- sollte, fehlen ihm die Ressourcen und das Recherche-Know how tätszeitung sich schwer damit tut, ihr Überleben am Markt Der gesellschaftliche einer professionellen, gut ausgestatteten Redaktion. zu sichern. In Spanien wird »El Pais« kaputtgespart, es wurden alle erfahrenen Redakteure über 50 entlassen. Gar nicht zu reden von Griechenland und anderen Ländern in These 4: Nein, der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat kein Mo- der unmittelbaren Nachbarschaft in Südosteuropa, wo Pu- Mehrwert von nopol auf Public Value und auf journalistische Qualität. blic Value-Journalismus schwindsüchtig ist, sofern es ihn Ich gestehe offen, ich habe mich klamm- nach dem Fall des Eisernen Vorhangs je gegeben hat. heimlich darüber gefreut, als die österreichische Aufsichts- Zeitungen und behörde KommAustria den ORF vorgeführt hat, indem sie feststellte, er verstoße gegen den Programmauftrag – auch These 6: Die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet es, nicht alle wenn ich staatliche Eingriffe in Presse- und Rundfunkfrei- Printmedien über einen Leisten zu scheren und einen Interessenkon- heit grundsätzlich für hochproblematisch halte. flikt offenzulegen. Es ist auf Medienmärkten zwischen unterem und Magazinen – 20 Thesen oberem Qualitäts-Segment zu unterscheiden. Aber ich möchte nicht nur offene Türen Erfolgsbedingung im oberen Segment einrennen – sondern mit diesem Beitrag auch den Medien- ist die Zahlungsbereitschaft der Publika, und damit einher- verantwortlichen ins Gewissen reden und sie vielleicht ja gehend ein stabiler oder sogar wachsender Anteil an Rezi­ sogar nachdenklich stimmen. Die Tatsache, dass der VÖZ pienten, die journalistisch qualitätsbewusst und an Glaub- mit seinem Public Value-Bericht den Marx’schen Begriff des würdigkeit interessiert sind. »Mehrwerts« wiederentdeckt und sozusagen »besetzt« hat, Die Erfolgsbedingung im unteren Seg- lädt dazu ja geradewegs ein. ment – insbesondere bei Gratisangeboten, die ausschließlich Stephan Russ-Mohl werbefinanziert sind, sieht anders aus: Hier dürfen wir Adres- saten vermuten, die vorrangig an Unterhaltung interessiert Prof. Dr. Stephan Russ-Mohl ist seit 2002 Professor für Journalismus und Ich komme deshalb ganz ernsthaft zur sind. Es sind die weniger Gebildeten mit geringerer »media Medien­management an der Università della Svizzera italiana in Lugano (Schweiz) These 5: Um auf den Public Value, sprich: auf den Mehrwert von literacy« – und meist auch mit geringer Zahlungs­bereitschaft. und seit 2003 Direktor des European Journalism Observatory. Seine Forschungs­ Qualitätsjournalismus aufmerksam zu machen, ist es fünf vor 12 – schwerpunkte sind Qualitätssiche­rung und Qualitätsmanagement im Journalismus. oder sogar bereits fünf nach 12. T Er hielt im Herbst 2012 auf Einladung von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer / Wenn wir nicht aufpassen, bleibt vom These 7: Beide Bereiche sind nicht trennscharf voneinander und des VÖZ diese Keynote in Wien. Public Value, auf den die Verantwortlichen von Österreichs abgrenzbar. © VÖZ homas Lerch Qualitäts- und Regionalzeitungen zu recht stolz sind, bald In manchen Ländern, z. B. in Großbritan- nicht mehr viel übrig. Er könnte zum Schnee von gestern nien, kontrastieren sie eher schwarz und weiß, anderswo – werden, der unter den tausendundein Frühlingssonnen des und dazu würde ich den deutschen Sprachraum zählen – sind Internets einfach wegschmilzt. Die Nachrichten der letzten es eher unterschiedliche Grauschattierungen der Marktseg- Vermutlich gibt es ein paar Grundwahr- These 2: Ja, wir brauchen in der Demokratie Medienvielfalt, Monate sind ja, was den Public Value von Journalismus be- mente und damit fließende Übergänge. Es lassen sich auch heiten, die Verleger, Medienmanager und leitende Redakteu- einen funktionierenden »Marktplatz der Ideen«, der zum Informa- trifft, nicht einfach negierbar: mühelos Beispiele für eine (noch) hohe Zahlungsbereitschaft re von mir, sozusagen namens »der Wissenschaft«, bestätigt tionsaustausch und zur Meinungsbildung zwischen Regierten und • Zum ersten Mal hat 2012 in den USA ein neuer Mediengigant, im unteren Marktsegment finden, wie zum Beispiel für briti- sehen möchten – und ich darf damit beginnen, diese in den Regierenden beiträgt. der selbst keinen Journalismus produziert – Google – mehr sche Boulevardblätter. Und es gibt ebenfalls (noch) mit dem ersten vier Thesen zu bündeln. Leider ist diese Vielfalt in Österreich und Werbeeinkünfte erzielt als alle amerikanischen Printme- »Standard«, mit »Spiegel online« und mit dem »Guardian« anderswo durch fortschreitende Medienkonzentration akut dien zusammen. VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger weiterhin Exempel für qualitätsvolle Online-Gratisangebote. gefährdet. schreibt dazu im ersten Public Value-Report eher vornehm These 1: Ja, es stimmt – viele Printmedien zeichnen sich dadurch zurückhaltend: »Vor allem große US-amerikanische Un- aus, dass sie einen gesellschaftlichen Mehrwert, einen »Public ternehmen verstärken die ›disruptive Funktion‹ des Inter­- These 8: Wenn wir über Public Value reden, dann reden wir eher Value« generieren. These 3: Ja, wir brauchen – ohne Wenn und Aber – professio- net durch aggressive Vermarktung von Zeitungsinhalten.« über das obere als über das untere Marktsegment. Wir sollten indes nicht vorschnell verall- nellen Journalismus, der aus den Informationsfluten das heraus- • Die Strukturkrise ist längst in Europa angekommen: In In diesem oberen Segment werden in Zu- ­gemeinern: Viele, das sind beileibe nicht alle. Denn neben den fischt, was wichtig ist, der überprüft und vor allem dort weiter- Deutschland ging die »Frankfurter Rundschau« in die In- kunft Glaubwürdigkeit, Public Value auf der einen Seite und meritorischen Gütern soll es ja bekanntlich auch Schund ge- recherchiert, wo die vielgerühmten »Citizen Journalists« an ihre solvenz, die »Financial Times Deutschland«wurde einge- Zahlungsbereitschaft der Leserinnen und Leser bzw. der User ben – und Medienprodukte, die eher verblöden als aufklären. Grenzen stoßen. stellt, die einzige Qualitätszeitung, welche die Millionen- auf der anderen Seite eng miteinander verknüpft sein.

20 21 Pl ub ic Value Debatte Se t phan Russ-Mohl

These 9: Deshalb müssen Medienverantwortliche, die im oberen These 12: »Media accountability« ist eigentlich im wohlverstan- • Und natürlich ignorieren Medienverantwortliche immer die Kunden/Publika kein Gespür für Qualitätsdifferenzen Segment tätig sind, Qualität, Glaubwürdigkeit, Public Value auch denen Eigeninteresse von Medienunternehmen. wieder Forschungsergebnisse, die das Gegenteil beweisen, oder können diese nicht erkennen. Damit setzen sich man- intensiv kommunizieren. Erstens kostet sie wenig Geld: oder erklären sie für irrelevant – so mehrfach geschehen gels Zahlungsbereitschaft niedrige Preise durch. Das tut der VÖZ inzwischen mit Einzel- • »Correction corners« sind nicht teuer – benötigen aller- in der Schweiz, z. B. im Umgang des »Tages-Anzeigers«, des Medienverantwortliche im oberen veranstaltungen und mit seinem Public Value-Bericht vor- dings Aufmerksamkeit seitens der Redaktion Gratisblatts »20 Minuten« sowie des Verbands Schweizer Qualitäts-Segment müssten deshalb dieser Dynamik von bildlich – aber es stellt sich die Frage, ob das ausreicht, ob • Ombudsleute sind Teilzeitstellen – wären sogar ehrenamt- Presse mit den Erkenntnissen des Jahrbuchs »Qualität der Zitronenmärkten entgegenarbeiten. Den Produzenten es auch sonst, im Alltagsgeschäft des Medienbetriebs, hin- lich denkbar Medien«, das der Forschungsbereich Öffentlichkeit und hochwertiger Qualität müsste es gelingen, den Mehrwert, reichend oder gar vorbildlich geschieht. In meinen jüngsten • Kosten für Presseräte werden gesplittet – und somit aus Gesellschaft der Universität Zürich seit 2010 regelmäßig im kontinuierlich, also nicht nur auf Einzel-Events, zu kom- Forschungsarbeiten habe ich genau dieser Frage nachgespürt der Portokasse bezahlt Herbst vorlegt. munizieren – und das geht nicht allein durch teure Wer- und gelange zu dem Ergebnis, dass hier vieles im Argen liegt. • Medienjournalisten sind teuer, können aber durch Um­ bung und mit Hilfe von PR, das ginge vielmehr am besten verteilung vorhandener redaktioneller Ressourcen finan- Das alles ist nicht nur schade – sondern durch Medienjournalismus. ziert werden. es schadet den Zeitungsverlagen! Die Standard-Chefredak- These 10: Public Value – das ist der Mehrwert, den Medien und teurin Alexandra Föderl-Schmid schreibt im ersten Public Wenn gerade an ihm und an der Media ihre Redaktionen im öffentlichen Interesse, im Interesse der Allge- Value- Bericht des VÖZ: »Macht braucht Kontrolle. Das kann accountability allerorten gespart wird, so ist das mutmaß- meinheit produzieren. These 13: Obendrein gilt: «Media accountability« rentiert sich. Sie man aber nur tun, wenn man das einhält, was man von ande- lich auch Folge des Herdentriebs, der ja auch sonst immer Dieser Mehrwert entsteht vor allem schafft »Public Value«. ren einfordert.« Medien sind in unserer Gesellschaft mäch- wieder eine treibende Kraft ist – gerade in der Medienindus- durch Glaubwürdigkeit. Zum einen durch traditionelle jour- • Ombudsleute und Presseräte lassen sich als »Versiche- tig. Und wenn sie von anderen tagtäglich Transparenz und trie und in Redaktionen. Medienverantwortliche im oberen nalistische Tugenden, die leider unter den heutigen Bedin- rungs-Policen« zur Risiko-Minderung und Vermeidung Rechenschaft fordern, müssen sie auch selbst transparent Qualitätssegment werden so in ihrem Verhalten gegenüber gungen verschärften Wettbewerbs und schwindender Res- teurer Rechtsstreitigkeiten werten. sein und sich zumindest wechselseitig kontrollieren. der Rechenschaftspflicht von Redaktionen zuvictims of group­ sourcen existentiell bedroht sind, sprich: • Wenn Ombudsleute und Presseräte erfolgreich kommuni- think – zu Gefangenen von Gruppendenken (Irving Janis). • Trennung von Redaktion und Anzeigengeschäft, zieren, stärkt das zudem die Leserbindung, die journalisti- • Trennung von Journalismus und PR, sche Glaubwürdigkeit – und steigert die Medienkompetenz These 15: Indem Medienverantwortlichen ihr Nicht-Engage- Auch hierfür ein paar Beispiele: • Trennung von Nachricht und Meinung, von Journalisten wie Publika. ment in »Media accountability« rationalisieren, unterlaufen ihnen • Dass in den USA Korrekturspalten weit verbreitet und • Berichterstattung »without fear or favour« – • Mehr journalistische Glaubwürdigkeit sowie mehr Medi- Denkfehler. Ombudsleute im internationalen Vergleich stark instituti- also furchtlos und ohne Gefälligkeiten. enkompetenz und Qualitätsbewusstsein beim Publikum Zumindest auf drei von ihnen möchte onalisiert sind, ist rückführbar auf die New York Times als Worum es im Kern geht, bringt Presse- dürfte die Zahlungsbereitschaft steigern. ich aufmerksam machen: Cheerleader, die beide Innovationen zunächst in der eige- Chefredakteur Rainer Nowak im letzten Public Value-Bericht • Auch der »Public Value« würde durch mehr Rechenschaft, • Ich bin überzeugt, dass Medienjournalismus vor allem nen Redaktion durchgesetzt hat und daraufhin bald Nach- des VÖZ auf den Punkt: »Verhabert bin ich nur mit dem Leser.« mehr Transparenz und mehr Glaubwürdigkeit sichtbarer. deshalb stark heruntergefahren wurde, weil Medienver- ahmer fand. antwortliche Angst vor Skandalisierung haben. Sie wissen • Das besonders geringe Investment in redaktionelle Re- ziemlich genau, was sie Politikern oder Wirtschaftsfüh- chenschaftslegung in Italien ist wohl ebenfalls in größe- These 11: Zum anderen könnte mehr »Media accountability« der These 14: Statt entsprechend der Thesen 12 und 13 zu agieren, rern antun – und sie möchten nicht, dass ihnen etwas ähn- rem Kontext zu sehen: Wo das Justizwesen verrottet, wo schwindenden journalistischen Glaubwürdigkeit aufhelfen, die ein rationalisieren Medienverantwortliche jedoch meist ihre (Nicht-) liches widerfährt. Allerdings sind nicht alle Medienver- sich Mafia-Praktiken in Staat und Wirtschaft ausbreiten unverzichtbarer Bestandteil von »Public Value« ist. Entscheidungen und ihr Nicht-Engagement. antwortlichen jemand wie Rupert Murdoch. Die meisten und durchsetzen, wo es weder für »öffentliches Interesse« Damit meine ich auf Neudeutsch die folgenden »drei C«: • Angeblich seien Publika weder an »Media accountability« überschätzen drastisch das Risiko, selbst skandalisiert zu noch für »öffentlichen Raum« ein Gespür gibt, ist nicht zu • Corrections policies – Umgang mit Fehlern in der Bericht­ noch an Medienjournalismus interessiert; werden – und sie vernachlässigen bei ihrem Kalkül die Ein- erwarten, dass ausgerechnet Medienverantwortliche »Me- erstattung, • Obendrein könnten Presseräte/Ombudsleute und Medien- trittswahrscheinlichkeit einer Skandalisierung (»neglect dia accountability« entdecken, und sich diese per Bandwa- • Complaints management – Beschwerde-Management sowie journalisten negative Effekte für die journalistische Glaub- of probability«). gon-Effekt ausbreitet. • Coverage of journalism and media by the media – Medien- würdigkeit haben. • Medienverantwortliche werden außerdem Opfer dessen, • Im Vergleich zu den beiden genannten Ländern bewegen Journalismus. was der Verhaltensökonom Dan Ariely den »Zero cost cra- sich Österreich, Deutschland und die Schweiz wohl im Mit- Ich bitte um Nachsicht ob der Anglizis- Ja, sogar Gegenangriffe auf Instanzen ze« nennt. Null-Investition in »Media accountability«, auf telfeld. Es gibt keine starken Cheerleader bei Corrections men – sie sind der Alliteration geschuldet, aber auch dem der Medienselbstkontrolle waren und sind gang und gäbe: den ersten Blick sind das null Kosten, scheinbar funktio- Policies, wohl aber Restbestände sichtbarer, großkon- Umstand, dass es für »Media accountability« bezeichnender- • Medienverantwortliche erklären diese für überflüssig und niert auch hier das Alles gratis-Modell. Wenn etwas nichts zernunabhängiger »Media accountability« z. B. im Blick weise kein passendes deutsches Wort gibt: »Bereitschaft zur die Pressefreiheit gefährdend – so geschehen in den USA, kostet, verhalten wir uns irrational, wir entscheiden uns auf die Medienberichterstattung von »Standard« und Rechenschaftslegung« trifft es vielleicht am ehesten. Oder, als die »New York Times« in den 1980er Jahren massgeblich für das Gratis-Angebot. Die versteckten Kosten von »Zero »Presse«, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und »Süd- um aus dem letzten Public Value-Report des VÖZ Armin zum Scheitern des dortigen nationalen Presserats beitrug. cost«-Rechenschaftspflicht werden halt erst später sicht- deutsche Zeitung« sowie »Neue Zürcher Zeitung«; und es Thurnher zu zitieren: »Qualitätsjournalismus stellt sich im- • Mitunter fahren Redaktionen publizistische Kampagnen bar, zum Beispiel in Form teurer Rechtsstreitigkeiten und gibt Presseräte sowie zumindest einige funktionierende, mer wieder in Frage.« Meine bohrende, unbequeme Zusatz- gegen den Presserat, so z. B. in Deutschland wiederholt die von Glaubwürdigkeitsverlusten, die geringere Zahlungsbe- wenngleich wenig sichtbare Ombudsstellen. frage ist indes: Warum schenken Medienverantwortliche die- »Bild«-Zeitung, oder sie gehen sogar gerichtlich gegen den reitschaft der Kunden zur Folge haben dürften. sen »drei C« so wenig Aufmerksamkeit? Die Antwort darauf Presserat vor, wie jüngst in Österreich die »Kronen Zei- • Medienmärkte sind zum Großteil sogenannte »Markets Lassen Sie mich mit dem Aufruf schlie- ist nicht ganz einfach, denn: tung« und das Gratisblatt »Österreich«. for lemons« (George Akerlof). In solchen Märkten haben ßen, in Media accountability zu investieren und den Public

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Value von Qualitätszeitungen zu kommunizieren – und zwar wertsteuer auf Zeitungen oder die Abschaffung der Werbeabgabe nicht nur auf Tagungen und in Sonntagsreden. wären am Österreichischen Medienmarkt denkbar. Es gälte, vermehrt qualitätssichernde Kommunizieren Sie den Public Value Infrastrukturen zu finanzieren, insbesondere in der Aus- durch Journalismus, der sich gründlich mit Medien und Jour- und Weiterbildung, aber auch Institutionen wie den Presse- nalismus beschäftigt! Laden Sie uns Wissenschaftler nicht rat oder Ombudsleute sowie praxisnahe Medienforschung zu Presseförderung nur gelegentlich zu Podien ein, sondern öffnen Sie Ihre Blät- unterstützen. ter für einen kritischen Dialog über Medien und Journalis- mus. Haben Sie, wenn Sie selbst Qualitätsansprüche an Ihre Redaktionen haben, den Mut, dies auch die Leser und Lese- These 20: In der Ausbildung haben wir europaweit wohl eher als Kompensation von rinnen wissen zu lassen – und zwar nicht nur durch Werbung Überkapazitäten, dagegen wird die Weiterbildung seit Jahren sträf- und PR, sondern durch redaktionelle Angebote. lich vernachlässigt. Deshalb kommt es wohl weniger darauf Marktversagen? an, die Studienplätze zu vermehren, sondern die Qualität der These 16: Damit allein wird es allerdings nicht getan sein – ohne Aus- und Weiterbildungsangebote zu heben. Als langjähriger intelligente Unterstützung aus der Politik lässt sich angesichts der Verantwortlicher des ersten Weiterbildungs-Studiengangs dramatischen Veränderungen im Mediensektor der Public Value für Journalisten im deutschsprachigen Raum – seinerzeit nicht sichern. an der FU Berlin – habe ich mich besonders gefreut, dass – Denn, um ein letztes Mal aus dem vori- neben dem Kuratorium für Journalistenausbildung – es mit gen Public Value-Bericht des VÖZ zu zitieren: »Diese technisch dem Forum Journalismus und Medien nun seit letztem Jahr M edienmarktversagen und neuen Zeiten stellen die alten Tugenden des Journalismus und endlich auch in Wien eine Weiterbildungseinrichtung mit Ordnungspolitik der Publizistik auf eine harte Probe« – so Claus Reitan, bis vor internationaler Ausstrahlung gibt. So etwas muss finanziert kurzem Chefredakteur der Wochenzeitung »Die Furche«. werden – und qualitätsbewusste Medienunternehmen kön- nen das unter den derzeitigen Rahmenbedingungen leider Der Markt für Medien kann, da ist sich nicht alleine. Der Beitrag angemessener Infrastrukturen zur die medienökonomische Literatur einig, geradezu als Proto- These 17: Die Politik sollte allerdings nicht Print, sondern hoch- Sicherung und Steigerung journalistischer Qualität mag auf typ eines versagenden Marktes angesehen werden. (Albarran wertigen Journalismus unterstützen. Das müsste in der Schule be- den ersten Blick wenig sichtbar und auch nur bedingt messbar 1996, Altmeppen / Karmasin 2003, Beck 2006). ginnen – mit »Medienkunde« als Pflichtfach. sein – aber es spricht viel dafür, dass gerade eine gute Infra­- Die inhärente Neigung zur Konzentra- Es ist im Blick auf unser aller Medien- struktur es Journalisten, Redaktionen und Medienunter­ tion durch Degression der Durchschnittskosten bei steigen- konsum absurd, dass es bisher kaum irgendwo ein Schulfach nehmen erleichtert, auch selbst in Qualität zu investieren. den Marktanteilen (als typische Economies of Scale Industrie gibt, das Kinder auf die heutige Medienwelt angemessen Matthias Karmasin Beck, 2006; Heinrich, 1994), die »Anzeigen-Auflagen-Spirale«, vorbereitet. Der »Medienführerschein«, mit dem in Bayern die durch günstigere Tausend-Kontakt-Preise größere Anbie- experimentiert wird, weist hier in die richtige Richtung, ter auch einnahmenseitig disproportional begünstigt, der während mir so manches andere Projekt eher rückwärtsge- Charakter der dispersen Absatzmärkte (Publikum und Wer- wandt erscheint. bung, Albarran 1996), die problematische Natur von Preisen als Allokationsparameter, der Umstand, dass Refinanzierung weitgehend unabhängig von der inhaltlichen Qualität er- These 18: Bei der Vergabe von öffentlichen Inseraten dürfen nicht folgt, die technische Form der Medien als private Güter und © Karmasin ausgerechnet diejenigen begünstigt werden, die Gratis-Produkte ihre gesellschaftliche Funktion als öffentliche Güter ebenso Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. Matthias Karmasin und somit Billig-Journalismus anbieten. ist Direktor des Institutes für vergleichende wie die Doppelrolle der Medien als Wirtschafts- und als Kul- Hier hat sich – von außen betrachtet Medien- und Kommunikationsforschung der turgut (Karmasin und Winter, 2000) werden regelmäßig als – die österreichische Politik bisher Dinge geleistet, die viel österreichischen Akademie der Wissen- Gründe dafür angeführt, dass der Normalfall des Medien- mit Lobbying und wohl auch mit Vetternwirtschaft zu tun schaften und der Alpen Adria Universität marktes eben Marktversagen sei. haben, die aber doch eines demokratischen Gemeinwesens (Ordinarius für Kommunikationswissen- Zu diesen auf alle medialen Märkte zu- eher unwürdig sind. schaft), Vorsitzender des Beirates des wissen- treffenden Charakteristika kommen in Österreich Spezi­fika, schaftlichen Förderpreises des Verbandes die nur auf wenige Medienmärkte (wie z. B. die Schweiz und Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Vorsit- Belgien) weltweit zutreffen: eine beschränkte Größe des zender des Publizistikförderungsbeirats These 19: Hochwertigen Journalismus sollte die Medienpolitik der KommAustria, Mitglied des steirischen Heimmarktes, auch in Bezug auf mögliche Werbe- und Ver- allerdings nicht direkt fördern, denn das wäre ein heikler Eingriff in Forschungsrates, Gründungsgesellschafter triebserlöse, bei direkter und indirekter Konkurrenz durch die Pressefreiheit, sondern indirekt. Auch eine Senkung der Mehr- Medienhaus Wien. einen gleichsprachigen ungleich größeren Medienmarkt. Im

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Falle Österreichs kommt noch eine, über alle Mediengattun- Zahlen nach dem Medientransparenzgesetz immer wieder 1. Eine deutliche und nachhaltige Erhö- keiten und Grenzen des technischen, medialen und journa- gen hinweg, durchwegs hohe Medienkonzentration hinzu, Anlass zu Diskussion und Kritik geben.4 Auf Bedarf nach hung der Summe, die für Medienförderung im allgemeinen listischen Wandels auszuloten. die besonders im Bereich der für politische Willensbildung einer Weiterentwicklung des aktuellen Systems kann also und für Presse- und Publizistikförderung im besonderen ge- • Investitionen in Medienbildung zur Förderung von Medien­ wesentlichen Tageszeitungen Rekordwerte erreicht. (vgl. durch internationale Vergleiche und auf empirische Daten widmet wird. kompetenz und Medienbildung (etwa durch Gratis-Abos dazu Kaltenbrunner et al., 2007 Steinmaurer et al. 2002). Dies gestützt, geschlossen werden. Theoretisch. Dies scheint nicht nur angesichts der In- für Jugendliche, durch Weiterbildung für Erwachsene etc.). bei einem im internationalen Vergleich schmalen Qualitäts- vestitionen in andere Bereiche (Banken, Bau, Straße, Schiene) • In diesem Sinne sollte eine Reform der Presseförderung segment. Auch in Österreich scheint sich das medienökono- und im internationalen Vergleich (etwa im Verhältnis zum nicht so sehr den Aspekt der Subvention einer Branche, mische Bonmot, dass auf Medienmärkten Marktversagen die Z ur Zukunft von Medien- BIP) plausibel, sondern auch angesichts der europaweit ein- die in der Tat vor beträchtlichen wirtschaftlichen Heraus- Regel und nicht die Ausnahme sei, nachhaltig zu bestätigen. zigartigen Steuern auf Anzeigenerlöse (20 % Umsatzsteuer, forderungen steht, im Blick haben, sondern den Aspekt märkten und Medienförderung Anzeigenabgabe), auch unschwer durch Verhandlungen im der Investition in eine der zentralen Infrastrukturen der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern refinanzierbar. Demo­kratie. Ja das kostet, wie die Investitionen in alle Presser fö derung als Ausdruck Auch wenn sich viele Prognosen zur Ent- Eine Zweckwidmung der Anzeigenabgabe (wenn sie schon anderen Infrastrukturen, Geld. Ja, das ist in Zeiten von wicklung medialer Märkte als trügerisch erwiesen, scheinen nicht abgeschafft wird) wäre auch aus Gründen der Steuer- Budgetkonsolidierung und Sparzwang nur durch Umver- politischer Kultur sich für den österreichischen (Print-)Medienmarkt Konver- und Abgabengerechtigkeit mehr als plausibel. teilung und Zweckwidmung aufzubringen. Aber, so mei- genz und Refinanzierung als Leitthemen abzuzeichnen. Die ne ich, nirgends ist es besser investiert als im Bereich der Aus diesen Gründen hat sich in den durch Digitalisierung mögliche Verteilung von Content auf 2. Eine Reform der Förderung, die dem Sicherung der Qualität der öffentlichen Debatte. Denn euro­päischen Demokratien seit dem 2. Weltkrieg ein an die mehrere Medien und Endgeräte (Internet, Tablets, mobile Um­stand der Digitalisierung und Konvergenz Rechnung trägt. ohne diese ist auch alles andere nichts. je spezifischen kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Devices) wird die Konzentration auf gedruckte Produk- Dazu würde – so meine ich – die Debatte der Grenzen zwi- Bedingungen angepasstes System der Kompensation dieses te aufweichen. Bis dato allerdings ohne für entsprechende schen Publizistik- und Presseförderung ebenso gehören, wie der Marktversagens durch ordnungspolitische Regulative, direk- Vertriebs- oder Werbeerlöse zu sorgen. Das Argument, dass Abschied von der Printfokussierung, der aus der Ver­triebs­- te und indirekte Subventionen etabliert, wie dies ein aktuel- angesichts der Refinanzierungs- und Kostensituation in der förderung stammenden Tradition. Was z. B. ist mit Medien, ler Sammelband (Murschetz 2013) deutlich macht. Medien­industrie ein gewisses Ausmaß an Konzentration die Public Value herstellen, aber rein digital erscheinen? In Österreich war eines dieser Spezifika kaum vermeidbar sei, dass es also folglich eher um Qualität die Parallelität der Förderung der Parteiakademien und der denn um Vielfalt gehen sollte, scheint sich auch in Öster- 3. Eine Verschiebung von der Vertriebs- »Publizistik« (Bundesgesetz v. 9. Juli 1972, Förderung staats- reich langsam durchzusetzten. Eine Reform des historisch und Vielfaltsförderung zur Qualitätsförderung. Wenn, wie bürgerlicher Bildungsarbeit im Bereich der politischen Par- gewachsenen Systems müsste, so kann eine Schlussfolgerung ein Blick über die Grenzen und in die Geschichte zeigt, teien sowie der Publizistik) – ein anderes die Einführung der lauten, den Änderungen der technischen und gesellschaft- Titelvielfalt nur schwer erreichbar ist und ein gewisses Maß Literatur Presseförderung im Jahre 1975, zwei Jahre nach Einführung lichen Umfelder Rechnung tragen und den Wechsel von der an Konzentration auf einem kleinen Markt notwendig ist, um Albarran, Alan B. (1996). Media Economics. Understanding Markets, der Umsatzsteuer als Kompensation für diese Belastung. Die Vielfalts- zu einer Qualitätsförderung abbilden. Zusammen- das wirtschaftliche Überleben der Medienunter­nehmen zu Industries and Concepts. Ames, Iowa. Höhe der Förderung pro Zeitung orientierte sich zunächst fassend lassen sich aus meiner Perspektive folgende Deside- sichern, dann sollten Förderungen auch vermehrt der Siche- Altmeppen, Klaus-Dieter / Karmasin, Matthias (Hrsg.) (2003): Medien an der Höhe der abgeführten Umsatzsteuer, in mehreren Re- rate aus der aktuellen Diskussion ableiten: rung und Schaffung der Qualität von Öffentlichkeit dienen. und Ökonomie. Band 1/1 Grundlagen der Medienökonomie: Volks- wirtschaftslehre, Betriebwirtschaftslehre, Kommunikationswissenschaft. formschritten (1985, 1999, 2004) wurde die Presseförderung Dazu könnten folgende zusätzliche Vergabekriterien bei­ Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. zu einer Vertriebsförderung mit dem Ziel der Sicherung (re- tragen: Beck, Hanno (2006). Medienökonomie – Märkte, Besonderheiten und gionaler) Vielfalt umgestaltet und umfasst aktuell auch eine Wettbewerb. In: Scholz, C. (Hrsg.). Handbuch Medienmanagement, Berlin, Heidelberg: Springer. 223 – 237. gemessen am Gesamtvolumen 2012 ca. 10 %ige »Qualitäts- • Der Nachweis von extern qualitätsgesicherter Weiterbil- Fidler, Harald (2004). Im Vorhof der Schlacht. Österreichs alte Medien- förderung« für Presseclubs, Ausbildungsinstitutionen und dung für Medienunternehmen monopole und neue Zeitungskriege. Falter Verlag. redaktionsinterne Ausbildungen (ca. 1, 5 Mio Euro).1 • Der Nachweis der Teilnahme an akzeptierten Maßnahmen Heinrich, J. (1994). Medienökonomie, Band 1: Mediensystem, Zeitung, 1 https://www.rtr.at/en/ppf/Uebersicht Zeitschrift, Anzeigenblatt. Opladen. In einer jüngst im Auftrag des Bundes- 2012 von Selbstkontrolle (nur Medien, die an der Selbstregulie- Kaltenbrunner, Andy / Karmasin, Matthias / Kraus, Daniela / Zimmer- kanzleramtes erstellten Evaluierung wird die Effektivität rung teilnehmen, bekommen Förderungen, dies sollte aber mann, Astrid. (2007). Der Journalisten-Report: Österreichs Medien und 2 Haas, Hannes / Kneidinger, Bernadette / ihre Macher. Eine empirische Erhebung. Facultas. dieser Maßnahmen durchaus kritisch gesehen.2 Denn das Ziel auch generell für Anzeigen, die aus Steuergeld refinanziert Steininger, Christian: Evaluierung der Presseför- Karmasin, Matthias und Winter, Carsten. (2000). Kontexte und Auf­ga­ des Erhalts bzw. der Schaffung (regionaler) Vielfalt kann ange- derung in Österreich. Status, Bewertung, interna- werden, gelten – d.h. bei aller Notwendigkeit der Kommu- ben­felder von Medienmanagement. In: Karmasin, Matthias und Winter, sichts einer der höchsten Medienkonzentrationen weltweit, tionaler Vergleich und Innovationspotenziale. Im nikation von Gebietskörperschaften und Einrichtungen Carsten (Hrsg.) Grundlagen des Medienmanagements. München: Fink. Auftrag des BKA. 15 – 40. nach mehr als 30 Jahren fortschreitender Konzentration und öffentlichen Rechtes, sollten diese Werbung nur in jenen Karmasin, Matthias und Winter, Carsten. (2000; Hrsg.). Grundlagen des mit einem wenig entwickelten dualen Markt im elektroni- 3 2012 Presseförderung 10.785.799 Medien schalten dürfen, die auch einen Mindeststandard Medienmanagements. München: Fink schen Bereich, als nicht gerade substantiell erreicht gelten. https://www.rtr.at/en/ppf/Uebersicht2012 davon wie eben die Teilnahme an Selbstkontrolle der Branche, Murschetz, Paul & Karmasin, M. (2013, forthcoming). : Press knapp 1,5 Mio »Qualitätsförderung« Publizistik- Subsidies in Search of a New Design. In P. Murschetz (Ed.). State Aid Daneben gibt es einzelne Maßnahmen förderung 348.000 in Summe ca. 11 Mio. Euro – einhalten.) for Newspapers. Theories, Cases, Actions, Berlin-Heidelberg: Springer- der Bundesländer bzw. von Gemeinden und die Vergabe von Vergabe von Anzeigen nach dem Medientrans- • Die Einhaltung professioneller Standards (z. B. Fehlerma- Verlag. aus Steuergeldern refinanzierten Anzeigen im ca. zehn­fachen parenzgesetz 1. Quartal 2013 42 Mio. Euro. nagement, Code of Conduct, Om­buds­leute etc.) Scholz, C. (2006; Hrsg.). Handbuch Medienmanagement, Berlin, Heidel- berg: Springer. 223 – 237. mengenmäßigen Ausmaß der Publizistik- und der Presseför- 4 Z. B. http://derStandard.at/r129145 • Die Förderung von Forschung und Innovation, innerhalb Steinmaurer, Thomas / Scheipl, Elfriede / Ungerböck, Andreas. (2002). derung3 zusammengenommen, die nach der Publikation der 5117217?ref=nl und außerhalb von Medienunternehmungen um Möglich- Konzentriert und Verflochten. Studienverlag.

26 27 Kt arika uren Wolfgang Ammer

Austria beruhigt Überwachung

Wolfgang Ammer Karikaturist der »Wiener Zeitung«

In between

28 29 Pl ub ic Value Debatte C astulus Kolo

aspekte konsumentscheidend. Der überwiegende Anteil der Gebühren, wirtschaftspolitisch orientierte Lösungen über Prof. DDr. Castulus Kolo promovierte in Physik und in Sozialwissenschaften. Nach Erlöse resultierte dann aus dem Verkauf der so erzielten Auf- eine Art »Kultur-Flatrate« oder bildungspolitische Lösungen leitenden Funktionen in der Fraunhofer-Gesellschaft sowie als Geschäftsleitungsmitglied merksamkeit an Anzeigenkunden in den verschiedenen Wer- über den Status einer steuerbefreiten Bildungseinrichtung. Digitale Medien in einem deutschen Großverlag nahm er vor sechs Jahren einen Ruf bungskategorien bzw. Marktplätzen. Schon immer war also In den meisten reifen Volkswirtschaften wird der Ruf nach an die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation an, die er heute als ein unternehmerischer Trick notwendig, um Qualitätsjour- staatlichen Subventionen zwar lauter, aber ist auch erstaun- Dekan führt. Er beschäftigt sich mit Medieninnovationen und deren Erfolgsfaktoren. nalismus marktfähig zu machen. lich vielstimmig und dissonant (vgl. Murschetz und Karstens © Macromedia © Hochschule für Medien und Kommunikation 2013). Zweifel sind also angebracht, was dem Qualitätsjour- Castulus Kolo Je Nutzenaspekt konkurriert der Verlag nalismus wirklich hilft. Als dritten Weg (vgl. Weichert 2013) seither neben den Print-Wettbewerbern auch mit Online- gäbe es dann noch eine Art Mäzenatentum. Ob solche Stif- Angeboten anderer Verlage und neuen spezialisierten Anbie- tungsmodelle alleine geeignet sind, unabhängigen, investi- tern. Die Leserzahlen schwinden; zwar langsam, aber stetig gativen Journalismus zu garantieren, erscheint eher fraglich. und vor allem bei den Jüngeren. Das macht sich wiederum Auch eine auf breiterer Basis stehende zivilgesellschaftliche bei den Anzeigenumsätzen bemerkbar. Rubrikenmärkte, die Lösung in Form von »Crowdfunding« wurde vorgeschlagen, auf der genauen Passung zwischen Angebot und Nachfrage die aber allenfalls zu einer mageren Zufinanzierung taugt. aufbauen, könnten in Print zum Ende der Dekade ganz aus- gedient haben. Wenn auch weniger drastisch, so wird es auch Den wesentlichen Beitrag die Werbeanzeigen mit deutlichen Einbrüchen treffen: Eine eines qualitativ hochwertigen Folge von generellen Verschiebungen der Werbeausgaben Journalismus zu einem der in neue Online-Medien und Preisabschlägen aufgrund der allgemeinen Wohlfahrt ver- Qualitätsjournalismus Reichweitenverluste (vgl. Kolo 2013). pflichteten demokratischen Freilich werden den verlorenen Lesern Gemeinwesen kann man kaum im Spannungsfeld von neu gewonnene Nutzer auf mobilen Endgeräten gegenüber ernsthaft in Frage stellen. stehen, die sogar dafür zahlen. Allerdings wird das wohl weniger sein als für das gedruckte Exemplar und nicht on- Zurück also zum ersten Weg, dem unter- top zum Print-Abo. Überdies fehlt mobilen Ausgabegeräten nehmerischen. Die heutigen Ansätze, die Erlöse mit den jour- Systemrelevanz und der Hebel von Print, wo eine verkaufte Zeitung mehrere Le- nalistischen Marken über alle Gattungen zu maximieren, ser anzieht und der Preis pro Augenpaar wird wohl eher auf sind ohne Zweifel richtig und wichtig, aber reichen eben nicht halbem Weg zwischen freiem Internet und Printtypischem aus, um langfristige Profitabilität zu sichern. Zur »Crossme- Unternehmertum liegen. Auch Bezahlschranken im stationären Online-Ange- dialität« kommt daher mit »Innovation« ein zweiter Impera- bot werden die digitalen Erlöse allem Anschein nach nicht in tiv hinzu. Das allerdings ist leichter gesagt als getan. neue Größenordnungen heben (vgl. Kolo 2013). Denn Traditionsunternehmen in reifen Insgesamt können selbst bei durchwegs Branchen geraten ganz grundsätzlich in enorme Schwierig- optimistischen Annahmen Umsätze mit den digitalen Er- keiten, wenn neue Technologien Produkt- und damit Pro- lösen rund um die traditionellen Marken die Printverluste duktionsarchitekturen verändern (vgl. Henderson und Clark mittel- bis langfristig nicht kompensieren (vgl. Kolo 2013). 1990). Sie haben sich in Führungssystem und Organisation Diese Umsatzsituation allein wäre dabei noch nicht so kri- eben bestmöglich auf die vormalige Situation ausgerichtet, tisch, wenn auf der Kostenseite Spielräume bestünden. Auch sind dann aber in den gewandelten Strukturen oft nicht die sind begrenzt, weil die neuen Distributionskanäle, wenn mehr effizient. Verlage sitzen hier »in einem Boot« mit ande- Den wesentlichen Beitrag eines quali- könnte den Blick für eine unternehmerische Annahme der man sie auch als neue Produktvarianten annimmt, erst ein- ren Branchen, die solchen Umwälzungen ausgesetzt sind. In tativ hochwertigen Journalismus zu einem der allgemeinen Herausforderungen der Presse in diesen Zeiten des Medien­ mal mehr Aufwand bedeuten. der Automobilbranche etwa ist die Elektrifizierung das »dis- Wohlfahrt verpflichteten demokratischen Gemeinwesen wandels verstellen. ruptive« (Christensen et al. 2012) Pendant zur Digitalisierung kann man kaum ernsthaft in Frage stellen. Er ist quasi Angefangen haben die Herausforderun- Aus dieser Situation gibt es prinzipiell im Verlagsumfeld. »common sense« und lässt sich sowohl demokratietheo­ gen mit der Auflösung der papierenen Klammer im Internet, drei Auswege: Der naheliegendste Weg, ein neues tragfähiges retisch begründen (vgl. Habermas 2007) als auch empirisch was auch das Bündel der Inhalte aufschnürte. Für manche Geschäftsmodell zu finden, wird viel zu schnell abgehakt, um In solchen Strukturbrüchen verschwin- belegen. Mindestens fragwürdig ist aber, wenn aus dieser war der regionale Tratsch wichtigster Anreiz, anderen die vor allem dem zweiten Weg Aufmerksamkeit zu widmen, das den dann auch viele etablierte Unternehmen gänzlich (vgl. Systemrelevanz heute im Kontext der wirtschaftlichen Ent- Hintergründe zum politischen Zeitgeschehen oder aber der Geschäftsmodell durch ein staatliches Subventionsmodell zu Stubbart und Knight 2006). Wenn man betrachtet, wem es wicklung von Zeitungsverlagen unmittelbar ein staatlicher Hinweis auf aktuelle Veranstaltungen. Je Leser, Käufer oder ersetzen: Ob das nun direkte oder indirekte Subventionen jeweils gelungen ist, in eine neue Phase der Unternehmens- Subventionsbedarf abgeleitet wird (vgl. Russ-Mohl 2011). Es gar Abonnent war eine andere Mischung dieser Nutzen­ sind, medienpolitische Lösungen über öffentlich-rechtliche entwicklung zu gelangen, dann waren das meist keine voll-

30 31 Pl ub ic Value Debatte – Castulus Kolo marketumfrage

ständigen Neuanfänge auf der grünen Wiese. Diese hätten auch keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber neuen Playern. Die überlebenden Traditionsunternehmen haben es vielmehr UNABHÄNGIGkeit punktet geschafft, an spezifische Stärken anzuknüpfen, die im bishe- rigen Geschäft oft gar nicht prominent zur Geltung kamen. Beispiele sind Stora Enso, Leoni oder IBM, die sukzessive an- A ussagen über den Journalismus knüpfend an unterschiedliche Kompetenzen neue Märkte erschlossen haben. Der Bevölkerung ist sehr wichtig, dass Journalisten unpopuläre Meinungen veröffentlichen dürfen. Darüber hinaus tragen Journalisten einen wesentlichen Teil zur Aufdeckung von Skandalen in unserer Republik bei.

Verlage können mehr als trifft zu trifft nicht zu keine Note 1 & Note 2 Note 3 Note 4 & Note 5 Angabe Content zu produzieren – Journalisten sollten auch unpopuläre Sie können ihren Vertrauens­ Meinungen veröffentlichen dürfen. 83 10 5 1

bonus klug in die Waag- Hätten Journalisten nicht recherchiert, wären viele Skandale in dieser Republik nicht aufgedeckt worden. 83 11 4 2 schale werfen. Zeitungen dürfen frei und ohne Erlaubnis der Regierung berichten. 62 20 14 3 Der traditionelle Verleger wird sich Der Staat muss die Unabhängigkeit des Journalismus – wenn es also auch wandeln müssen wie das Umfeld – mindestens zu nicht anders geht – mit finanziellen Förderungen aufrechterhalten. 53 24 17 6 mehr Innovationsorientierung. Das setzt erstens ein neu- Literatur Die Vielfalt der Meinungen und Zeitungen es Verständnis von Führung, eine »beidhändige Führung« sollte vom Staat gefördert werden. 50 22 23 5

(Grove 2009), voraus, die das strategische Dilemma zwischen Christensen, Clayton M. et al. (2012): Breaking News. Mastering the Art Zeitungen kontrollieren die »exploitation« als systematischer Verfeinerung der eigenen of Disruptive Innovation in Journalism. www.nieman.harvard.edu/report- Mächigen in Politik und Wirtschaft. 47 31 19 3 sitemprint.aspx?id=102798. Abgerufen am 12. November 2012. Kompetenzen und »exploration« als Entwicklung neuer Fä- Grove, Andrew S. (2009): Only the Paranoid Survive: How to exploit Es ist besser, wenn der Staat einen Blick auf 18 26 38 18 higkeiten, um neue Produkte und Märkte zu erschließen, the crisis points that challenge every company. New York: Currency Zeitungsinhalte wirft, bevor diese veröffentlicht werden. Doubleday. auflöst (vgl. van Kranenburg und Ziggers 2012). Letzteres er- Jungen Menschen wird in der Schule genug Habermas, Jürgen (2007): Medienmärkte und Konsumenten. Die über Meinungs- und Pressefreiheit gelehrt. 16 16 67 1 fordert zweitens die ständige und systematische Suche nach besondere Natur der Waren Bildung und Information – Die seriöse Wettbewerbsvorteilen: Verlage können mehr, als Content zu Presse als Rückgrat der politischen Öffentlichkeit. »Süddeutsche Zeitung«, produzieren. Sie können etwa auch punkten, indem sie Tech- 16. 05. 2007, S. 13. Henderson, Rebecca M. und Clark, Kim B. (1990): Architectural Innovati- Unabhängigkeit der Berichterstattung von Medien in Österreich nologiekompetenz kontinuierlich weiterentwickeln oder den on: The Reconfiguration of Existing Product Technologies and the Failure Intrapreneur im Mitarbeiter wecken, wenn sie ihr Verständ- of Established Firms. In: Administrative Science Quarterly, Vol. 35, No. 1, Den kostenpflichtigen Tageszeitungen traut man die unabhängigste Berichterstattung zu. nis der Leser und Nutzer ausbauen und die direkten Zugänge Special Issue: Technology, Organizations, and Innovation. (März 1990). S. 9 – 30. Die Berichterstattung ist … unabhängig nicht unabhängig keine zu diesen pflegen, auch zu ganz speziellen Zielgruppen. Sie Kolo, Castulus (2013): Hoffnung für Zeitungsverlage durch Tablet & Co.? Note 1 & Note 2 Note 3 Note 4 & Note 5 Angabe

können ihren Vertrauensbonus klug in die Waagschale wer- – Nutzungsmuster, Anzeigenmärkte und Rettungsversuch des Geschäfts- Tageszeitungen, die etwas kosten 50 28 14 8 fen, ihre Selektionskompetenz oder ihre Fähigkeit, Menschen modells. In: Lobigs, Frank (Hrsg.): Ökonomie des Journalismus. Baden- Baden: Nomos. Radio (private Sender) 43 30 11 16 zusammen zu führen. Drittens braucht es eine gut infor- Murschetz, Paul und Karstens, Eric (Hrsg.) (2013): News in Transition – mierte Hab-acht-Haltung, eine »Preparedness«. Solch stra- Government Subsidies to Newspapers in Europe and Abroad. Berlin, TV / Fernsehen (private Sender) 42 33 13 12 tegische Früherkennung bedeutet, schwache Signale oder Heidelberg: Springer. Russ-Mohl, Stephan (2011): Der Dritte Weg – eine Sackgasse in Zeiten ORF-Radio 40 30 24 7 chancenreiche Zusammenhänge zu identifizieren neben den der Medienkonvergenz. Replik auf den Beitrag von Marie Luise Kiefer Trends, die alle sehen. Manche Unternehmen haben den Weg in M&K 1/2011. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, 59(3), S. Wochenzeitungen / Magazine, die etwas kosten 38 32 15 15 401 – 414. zur Neuorientierung auch gerade deswegen geschafft, weil Schumpeter, Joseph (2006 [1912]): Theorie der wirtschaftlichen Entwick- Zeitungsportale im Internet 37 20 6 36 sie das besser konnten als andere. lung, Berlin, Nachdruck der Erstausgabe herausgegeben von Röpke Jochen und Stiller Olaf, Berlin: Duncker & Humblot. ORF-TV / Fernsehen 36 33 25 6 Stubbart, Charles I. und Knight, Michael B. (2006): The case of the Die österreichischen Verleger seien disappearing firms: empirical evidence and implications.I n: Journal of Gratistageszeitungen 31 26 27 16 abschließend neben der medienpolitischen Diskussion um Organizational Behavior, 27, S. 79 – 100. Subventionen auch immer an ihre erfolgreiche unternehme- van Kranenburg, Hans und Ziggers Gerrit W. (2012): Strategic Inflection Wochenzeitungen, die gratis zugestellt werden 30 25 24 22 Point and Transformation of Media Companies. In: Kolo, Castulus et rische Tradition erinnert und das große Vertrauen, das der al. (Hrsg.): Wertschöpfung durch Medien im Wandel. Baden-Baden: TV / Fernsehen (ausländische private Sender) 28 33 13 26 dafür über die Grenzen hinaus bekannte Landsmann Josef Nomos. Schumpeter in die positive Dynamik des Fortschritts hatte Weichert, Stephan (2013): Der dritte Weg. Warum wir stiftungsfinan- Andere Internetquellen 9 3 1 87 zierte Medien brauchen. In: Kramp Leif et al. (Hrsg.): Journalismus in der (2006 [1912]). Sorgen bereitete ihm nur, was Vergangenheit digitalen Moderne. Einsichten – Ansichten – Aussichten. Wiesbaden: VS Die Umfrage wurde anlässlich des Tages der Pressefreiheit im Mai 2012 vom Market Institut im Auftrag des VÖZ durchgeführt. Dokumentation der Umfrage B525: n = 500 tele- festschrieb und Innovationen abträglich war. Verlag für Sozialwissenschaften, S. 213 – 231. fonische Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren. Erhebungszeitraum: 10. bis 19. April 2012, maximale statistische Schwankungsbreite +/-­ 4,48 %.

32 33 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie Georges Schneider

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Nominiert in der Kategorie Innen- und Außenpolitik: G eorges Schneider

»Beim Sultan von Sokoto«

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) während eines 3-tägigen Arbeitsbesuchs in Nigeria (06. 06. – 08. 06. 2012).

Erstveröffentlichung: photonews.at, »Krone«, »Die Presse«, »Kleine Zeitung«, »Der Standard«, »Tiroler Tageszeitung«, »Kurier«, am 06. 06. 2012

34 35 Für eine demokra- tiefähige Gesell- schaft F ür eine demokratiefähige Gesellschaft H eribert Prantl

»Sehr geehrte Damen und Herren, in systemrelevant: Die Lokal- und die Regionalzeitung ist ge- Zeiten, in denen die herkömmlichen Medien mit der Konkur- nauso systemrelevant wie die nationale Zeitung. Sicherlich: Die Zukunft des renz durch Twitter, Google News und Co zu kämpfen haben, Die jeweiligen Bezugssysteme, in denen die kleineren und in beschreiten Sie mit Ihrer Berichterstattung zum Fall Mollath denen die größeren und großen Zeitungen wichtig sind, sind den einzig richtigen Weg. Nicht Klickstrecken von lustigen verschieden. Die Lokal- und Regionalzeitung ist für die Kom- Qualitätsjournalismus Fußballer-Frisuren legitimieren eine Bezahlung von an- mune und die Region wichtig, das National Paper ist wichtig spruchsvollem Journalismus, sondern Recherche, die auch für das ganze Land – aber es geht jeweils um umfassende In- abseits von Klickzahlen und schnellen Schlagzeilen noch wei- formation, um Diskussion und um Diskussionskultur. termacht«. Und dann knüpft der Leser Moritz Müller seine Zumal die Lokal- und Regionalzeitung etwas weitschweifenden eigenen Überlegungen an den Fall ist ein Medium, das die Menschen mit ihrer Heimat ver- Gustl Mollath: »Der für viele Bürger unerklärliche Justiz- bindet. Eine Lokalredaktion ist nicht nur ein Ort, in dem Heribert Prantl skandal und der Umgang der bayerischen Machthaber damit Redakteure arbeiten, eine Lokalredaktion ist nicht nur ein zeigt ein Phänomen«, so meint der Leser Moritz Müller, »das Geschäftshaus, in dem eine Zeitung gemacht wird – eine Lo- man vielmals bei den Mächtigen unserer Zeit erkennen kann: kalredaktion ist das Herz der Stadt. Die Wörter »Information« Sie werden machtbesoffen und verlieren jeglichen Blick für und »Tradition« haben nicht nur einen gewissen Gleichklang, Prof. Dr. Heribert Prantl leitet das Ressort für Innenpolitik der »Süddeutschen Zeitung« die Realität«. Der Leser Moritz Müller jedenfalls hat einen sie gehören an diesem Ort, sie gehören in der Redaktion ei- und ist seit Januar 2011 Mitglied der Chefredaktion. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen; zuletzt den Brüder Grimm-Preis der Universität Marburg. Blick für die publizistischen Realitäten, weil er sich seine Ge- ner Lokalzeitung, auch wirklich zusammen: Natürlich: eine danken darüber macht, wie Qualitätsjournalismus aussehen Regional-Zeitung, auch wenn sie noch so intelligent ist, kann kann und wofür man ihn braucht. nicht mit einer ganz so großen Auflage auftrumpfen wie die © Catherina Hess Als in jüngster Zeit in diversen europä- großen überregionalen Blätter. Man kann unsere Lokal- und ischen Ländern die Banken gerettet wurden, als die Staaten Regionalzeitungen nicht am Flughafen oder den Kiosken in der EU kollabierenden Geldinstituten Milliardensäcke vor Rom und in Paris oder in Istanbul kaufen. Solche Ubiquität die Tür stellten – da lautete die Begründung für dieses Tun: ist auch nicht Sinn einer Regionalzeitung. Ihr Sinn ist etwas Diese Banken sind systemrelevant. Das sollte heißen: Wenn anderes: Sie ist das Gesicht ihrer Heimat. sie zusammenbrechen, dann reißen sie noch viel mehr mit, Lokalzeitungen, Regionalzeitungen, über­- dann sind die letzten Dinge schlimmer als die ersten. Deshalb regionale Zeitungen: Das System, für das sie alle relevant haben die Staaten und die EU ungeheuerlich viel Geld bezahlt sind, heißt nicht Marktwirtschaft, nicht Finanzsystem und und haben für unvorstellbare Summen gebürgt. Banken sind nicht Kapitalismus, sondern Demokratie. Demokratie ist eine Die Zukunft des Qualitätsjournalismus Aber der Mann sitzt immer noch als systemrelevant. Gemeinschaft, die die Zukunft miteinander gestaltet. Und ist eine Frage, die nicht nur Kongresse und Medientage be- Spinner in der Psychiatrie – und die Justiz hat sich bisher ge- die Presse in allen ihren Erscheinungsformen, gedruckt, ge- schäftigt, sondern auch Moritz Müller. Moritz Müller ist kein weigert, ihn zu entlassen. Obwohl sowohl die Verteidigung sendet, digitalisiert, ist eine der wichtigsten Kräfte dieser Zeitungen sind noch Medienwissenschaftler, er ist kein Verleger und kein Chef- des Mannes als auch die Staatsanwaltschaft in seltener Ein- Zukunftsgestaltung. system­relevanter als die Bank redakteur, sondern ein ganz normaler Leser. Ich kannte ihn tracht den Antrag gestellt haben, das gesamte Verfahren zu- Wenn ich Zeitung sage – dann meine Austria und die Deutsche Bank, bis gestern auch nicht. Aber gestern bekam ich von Moritz gunsten des Gustl Mollath wieder aufzunehmen, ist bisher ich sowohl die Zeitung auf Papier, als auch die auf dem i-Pad Müller eine Mail. Diese Mail bezog sich auf die Berichterstat- nichts passiert. Der Mann gilt juristisch und medizinisch sie sind systemrelevanter als oder dem Smart-Phone, ich meine die analoge und die digi- tung und Kommentierung der »Süddeutschen Zeitung« im immer noch als verurteilter Spinner, auch wenn er mittler- Opel oder BMW. tale Zeitung. Systemrelevant ist der Qualitäts-Journalismus Fall Mollath. weile zweieinhalb Stunden vor dem Untersuchungsausschuss – ganz gleich in welchem Aggregatzustand. Es ist mir ziem- Gustl Mollath wurde vor sieben Jahren des bayerischen Landtags sehr klar und eindringlich und gar Sind auch Zeitungen systemrelevant? lich gleich, wie dieser Journalismus verbreitet wird – ob er in die Psychiatrie eingewiesen, weil die bayerische Justiz ihn nicht spinnert Auskunft über seinen Fall gegeben hat. Zeitungen sind systemrelevant, und ich kann es beweisen. gedruckt oder gesendet wird. Hauptsache, es gibt ihn. Er ist, für unzurechnungsfähig, gemeingefährlich und besessen Schon lange hat kein Gerichtsfall in Bay- Sie sind noch systemrelevanter als die Bank Austria und die in welcher Form er immer dargeboten wird, systemrelevant. hielt – besessen von einem paranoiden Wahnsystem. Mollath ern und auch in Deutschland die Menschen so empört wie der Deutsche Bank, sie sind systemrelevanter als Opel oder BMW. war, weil er seine Frau geschlagen und gewürgt haben soll, im Fall dieses Gustl Mollath. In meinen gut 25 Jahren als Jour- Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« ist systemrelevant, die Systemrelevant ist der Jahr 2006 nach einem unglaublich schlampigen Strafverfah- nalist hat die Redaktion zu keinem anderen Gerichtsfall so »Süddeutsche«, der »Standard« und »Die Presse«, die »Salz- Qualitäts-Journalismus – ren verurteilt und in die Psychiatrie gesteckt worden, wo er viele aufgebrachte Zuschriften erhalten. Dieser Fall gilt den burger Nachrichten« sind systemrelevant und der »Schwarz- ganz gleich in welchem seitdem lebt. Bei der Einweisung ins psychiatrische Kranken- Kritikern als Exempel für Ignoranz und Arroganz der Justiz, wälder Bote«, die »Kleine Zeitung« und die »taz« aus Berlin haus spielte das angebliche paranoide Wahnsystem des Man- als Beispiel für richterliche Willkür und schludrige Gleich- und die »Mittelbayerische Zeitung« aus Regensburg. Aggregatzustand. nes eine entscheidende Rolle. Die wahnhaften Ideen haben gültigkeit von Gutachtern. Kleine und mittlere Zeitungen sind so sich mittlerweile als reale Fakten herausgestellt: Die Ex-Ehe- Auf diesen Fall und seine journalistische systemrelevant wie große. Denn das Gemeinwesen entwi- Der Beweis für die Systemrelevanz der frau, eine Bankangestellte, war tatsächlich in umfangreiche Begleitung und Bearbeitung also bezog sich der Leser Moritz ckelt sich von unten nach oben, es wächst vom Lokalen ins Presse ist gut 180 Jahre alt, er beginnt 1832 und er dauert Schwarzgeldgeschäfte verwickelt. Müller in einer ausführlichen Mail, die wie folgt begann: Regionale, ins Nationale und Internationale. Zeitungen sind bis heute. Er ergibt sich aus der Gesamtgeschichte der De-

38 39 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft H eribert Prantl

mokratie in Europa. Die Geschichte der Demokratie in den gebacken und der Zahl der Verkaufsstellen, in der diese ver- fahr ist groß, dass der Journalismus verflacht und verdummt, nicht einschüchtern lassen, ihre Schüler auch nicht. Susanne deutschsprachigen Ländern und Regionen beginnt 1832 auf kauft werden – all diese Zeitungen unterscheiden sich aber wenn und weil der Renditedruck steigt; wenn und weil an die Fischer und ihre jungen Kolleginnen und Kollegen im Irak dem Hambacher Schloss, bei der ersten Großdemonstration nicht in den Rezepten, nicht in den Prinzipien, nicht in der Stelle von sach- und fachkundigen Journalisten Produkti- und in Syrien lehren uns wieder etwas über die Ursprünge im deutschen Sprachraum. Hauptorganisator dieser ersten Wichtigkeit für eine größere oder kleinere Zahl von Men- onsassistenten für Multimedia gesetzt werden, wieselflin- unseres Berufs: Pressefreiheit ist nicht die Freiheit zu beque- deutschen Großdemo von 1832 war unser journalistischer Ur- schen. Pressefreiheit ist das tägliche Brot der Demokratie. ke Generalisten, die von allem wenig und von nichts richtig mer Berufsausübung; sie ist vor allem die Pflicht zur Auf- ahn Philipp Jakob Siebenpfeiffer, geboren im Revolutionsjahr Und wenn Journalisten dieses Brot missachten und stattdes- etwas verstehen. Aus dem Beruf, der heute Journalist heißt, klärung. Wer im Irak oder in Syrien Journalistenausbildung 1789. Als die Regierung seine Druckerpresse versiegelte, ver- sen Kaviar essen wollen, dann haben sie ihren Beruf verfehlt. wird dann ein multifunktionaler Verfüller von Zeitungs- betreibt, der lehrt nicht einfach schreiben – der lehrt Pres- klagte er sie mit dem Argument: Das Versiegeln von Drucker- Damals, vor 180 Jahren, war es die Zen- und Webseiten. Solche Verfüllungstechnik ist allerdings sefreiheit, der lehrt Haltung, der lehrt und lebt das, was die pressen sei genauso verfassungswidrig wie das Versiegeln sur, die die Pressefreiheit würgte. Heute drohen der Presse- nicht die demokratische Kulturleistung, zu deren Schutz es Kernkompetenz des Journalismus ist: sich nicht einschüch- von Backöfen. Das ist ein wunderbarer Satz, weil darin die freiheit ganz andere Gefahren. Ich meine nicht so sehr die das Grundrecht der Pressefreiheit gibt. Das sind die wahren tern lassen; nicht von Politik, nicht von der Wirtschaft, nicht Erkenntnis steckt, dass Pressefreiheit das tägliche Brot ist Gefahren durch medienfeindliche Sicherheitsgesetze. Die Gefahren für die Presse – nicht der Staat und auch nicht das von so genannten Sach- und Sparzwängen, auch nicht – ja, für die Demokratie. gibt es: Journalistentelefone werden überwacht, die Telefon- Internet. Das Internet ist keine Gefahr, sondern eine Chance das gibt es auch – von Kolleginnen und Kollegen. Hambach war damals, in den ersten Ta- nummern gespeichert, die Journalisten-Computer können für den Journalismus. Dazu später. gen der Demokratie, der Boden, in den die Freiheitsbäume ge- durchsucht werden – gerade so, als gäbe es keinen Schutz Ich habe damals bei der Preisverleihung pflanzt wurden. Heute sind diese Freiheitsbäume verwurzelt, der Vertraulichkeit, als gäbe es kein Redaktionsgeheimnis. Pressefreiheit: Von der Pressefreiheit Susanne Fischer gefragt: »Sie arbeiten in einem Land, in sie sind groß gewachsen, sie werden gepflegt von den Verfas- Die Pressefreiheit muss, so ist es seit längerer Zeit zu beob- wird zwar in den Ländern der EU viel geredet, sie interessiert dem der Tod allgegenwärtig ist, in Gestalt von Autobomben, sungsgerichten, in Deutschland vom Bundesverfassungsge- achten, beiseite springen, wenn der Staat mit Blaulicht, also aber eigentlich nicht mehr besonders. Im Irak, in China, in Selbstmordattentätern und Killerschwadronen – was können richt in Karlsruhe. Dort wurde Systemrelevanz der Presse in mit Sicherheitsinteressen, daher kommt. Viele Gesetzgeber Iran oder Algerien ist das anders. Dort leben Journalisten denn Journalisten in einem solchen Klima der Gewalt über- großen Urteilen bestätigt. In Deutschland im »Spiegel«-Ur- in Europa haben es sich angewöhnt, Pressefreiheit gering zu gefährlich. Dort ist die Pressefreiheit oft nur zweimal drei haupt noch ausrichten?« Die Antwort: »Es ist in diesem Klima teil von 1965 oder im Cicero-Urteil von 2007: »Eine freie, nicht schätzen. Ich frage mich freilich, ob es sich nicht auch der Meter groß, so groß wie eine Gefängniszelle. Dort, in diesen eine Leistung, wenn es dank vieler gut ausgebildeter Journa- von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unter- Journalismus angewöhnt hat, sich selber gering zu schätzen. Ländern, wird darum gerungen, dass das eigentlich Selbst- listen vermieden werden kann, dass Medien dazu aufrufen, worfene Presse« ist ein »Wesenselement des freien Staates«. Geht nicht womöglich von der Presse selbst mehr Gefahr für verständliche selbstverständlich wird: dass Journalisten ei- Schiiten oder Sunniten abzuschlachten. Journalisten können Und: Die Presse ist ein »ständiges Verbindungs- und Kontroll- die Pressefreiheit aus als vom Gesetzgeber? Ich glaube: Ja! nigermaßen frei arbeiten können. Dort, in diesen Ländern, so dazu beitragen, dass es nicht noch schlimmer kommt.« organ zwischen dem Volk und seinen gewählten Vertretern wissen die Menschen noch, was diese Pressefreiheit wert ist. in Parlament und Regierung«. Das ist nicht ganz so plastisch Die wirklich große Gefahr für den Jour- Wenn man von der Journalistenaus- formuliert wie im Hambacher Schloss, bedeutet aber nichts nalismus geht vom Journalismus, von den Medien selbst aus Die Pressefreiheit ist ein Leuchtturm- bildung in Ländern wie dem Irak hört, dann bekommt das anderes: Pressefreiheit garantiert das tägliche Brot der De- – von einem Journalismus, der den Journalismus und seine Grundrecht – sie muss es sein und bleiben. Es gibt viele Län- Wort »Entwicklungshilfe« neuen Glanz. Journalisten sind mokratie, Zeitungen backen das tägliche Brot der Demokratie. Kernaufgaben verachtet; der Larifari an die Stelle von Lei- der, die diesen Leuchtturm vergammeln lassen. Und es gibt in diesen Ländern Entwicklungshelfer der Demokratie. Und Für so einen Satz wurde Jakob Philipp denschaft und Haltung setzt. Die Gefahr geht von Verlegern Länder, die ihn abgeschaltet haben. Es gibt Länder, in denen ihre Arbeit dort lehrt uns, hier in Deutschland und in Öster- Siebenpfeiffer, unser journalistischer Urahn, wie vorher aus- aus, die den Journalismus aus echten und vermeintlichen Journalisten damit rechnen müssen, dass nachts die Geheim- reich, was wir im Alltagstrott oft vergessen: Journalismus ist führlich dargestellt, nach dem Hambacher Fest ins Gefängnis Sparzwängen kaputtmachen; sie geht von Medienunterneh- polizei bei ihnen klopft oder gleich die Tür eintritt. An die nicht nur ein Job, nicht nur Beruf; sondern auch Berufung. geworfen – und musste dort, wie es den Gefangenen damals mern aus, die den Journalismus auf den Altar des Anzeigen- dreihundert Berichterstatter sitzen weltweit hinter Gittern In Deutschland, Österreich, Italien, wie gesagt, wird von der zur Auflage gemacht wurde, wöchentlich drei wollene Socken und des Werbemarktes legen. Vielleicht liegt es an meiner – warum? Weil sie die Menschen informiert haben und weil Pressefreiheit zwar viel geredet – aber sie interessiert eigent- stricken. Hätte er geahnt, dass sein Satz eines Tages von den Vergangenheit in Regensburg, wo ich das Recht studiert habe sie weiterhin informieren wollten. Das weltweit größte Ge- lich nicht so brennend, am wenigsten den Gesetzgeber. Der höchsten Gerichten so gerühmt werden würde – er hätte vor und Richter war, dass mir an dieser Stelle ein Spruch des ver- fängnis für Journalisten ist China, gefolgt von Eritrea, Kuba geht mit der Pressefreiheit um wie die Durchschnitts-Familie Freude sechs Paar Socken gestrickt. storbenen Regensburger Fürsten Johannes von Thurn und und der Türkei. mit dem Weihnachtsschmuck: den packt man aus, hängt ihn Taxis einfällt. Der hat einmal über das fürstliche Vermögen Ich darf Ihnen eine kleine Geschichte an den Baum, sagt Ah und Oh, und dann hängt man ihn wie- gesagt: Es sei so groß, dass man es nicht versaufen, verfres- erzählen: Vor einiger Zeit habe ich für das »Medium Maga- der weg. Die Pressefreiheit gilt Politikern als schmückender sen oder verhuren könne – man könne es nur verdummen. zin« eine Kollegin auszeichnen dürfen, die im Irak Journa- Tand, als Gedöns-Grundrecht, wie man im politischen Berlin B äckereien der Demokratie Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mit dem geistigen listinnen und Journalisten ausgebildet hat. Susanne Fischer sagt. Sie gehört zum glänzenden Schmuck, den man sich zu und ökonomischen Vermögen, das in Zeitungsunternehmen hat fünf Jahre lang, von 2003 bis 2008, Journalisten im Irak besonderen Tagen, zum Beispiel beim Verfassungsjubiläum, Zeitungshäuser, Verlagshäuser sind die steckt, auch so ist. unterrichtet, seit 2008 tut sie das in Syrien. Sie arbeitet un- aufhängt. Bäckereien der Demokratie. Solche Bäckereien der Demokra- ter Bedingungen, die man sich kaum vorstellen kann, wenn Manchmal kommt mir heute die Presse- tie sind keine normalen Gewerbebetriebe. Zeitungen werden Pressefreiheit ist nicht die Freiheit, Re- man in Deutschland, Österreich oder der Schweiz als Dozent freiheit vor wie ein ausgestopftes Tier, wie ein einbalsamier- zwar noch immer gedruckt, auch wenn es immer mehr Zei- daktionen durch Zeitarbeitsbüros zu ersetzen. Pressefrei- an der Journalisten-Schulen oder Presseakademien arbeitet. tes Grundrecht, prächtig präpariert von Verfassungsrich- tungen auch digital gibt; aber eine Zeitung ist – zum Bedau- heit ist nicht Freiheit zum Outsourcen von Redaktionsarbeit. Susanne Fischer hat mit ihrem »Institute for War and Peace tern, so dass es fast ausschaut wie lebendig. Aber nur fast. Es ern eines herzhaften Verlegers vielleicht – etwas anderes als Pressefreiheit ist nicht die Freiheit, Qualitätsjournalismus Reporting« 300 junge Journalisten ausgebildet. Vier ihrer ist wie in der Schule im Biologieunterricht: Von Zeit zu Zeit eine Gelddruckmaschine. Die überregionalen Zeitungen und durch Billigstjournalismus zu ersetzen. Pressefreiheit gibt Schüler sind getötet worden, Dutzende haben Drohungen er- wird das Tier abgestaubt, der Biologierlehrer stellt es vor der die Lokalzeitungen unterscheiden sich nur der Größe nach, es, weil die Presse eine Aufgabe hat. Wenn sie diese Aufgabe halten. Einige mussten untertauchen oder sich in den Nach- Klasse auf und erzählt dann, was das Tier gemacht hat, als es sozusagen nach der Menge der Brote und Brötchen, die dort nicht mehr wahrnimmt, wird die Pressefreiheit hohl. Die Ge- barländern in Sicherheit bringen. Susanne Fischer hat sich noch gelebt, gejagt und gefressen hat. Manchmal geschieht

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ein Wunder – dann wird die Pressefreiheit gefährlich leben- nüchtern fest, dass es ihr bei allem Bemühen versagt bleiben Für die Lokalzeitung und das überregio- Redaktionen kastriert, die Druckkosten zu Lasten der ge- dig. Wenn so ein Wunder geschieht, wenn die Pressefreiheit werde, »die Weltbegebenheiten früher anzuzeigen, als sie ge- nale Blatt kann das ganz verschiedene Gewichtungen bedeu- druckten Inhalte gesenkt. Immer mehr Zeitungen gehörten also den Mächtigen nahe rückt (einem ehemaligen Regie- schehen sind«. ten. Aber: Wenn eine Zeitung das gut macht, wird sie – ob und gehören Investmentfonds. Dass Fondsmanager kein In- rungschef in einem Spenden- oder Steuerskandal, einem Der Vorsprung, die Vermeldung eines digital oder gedruckt – immer genügend Leser haben, die sich teresse am Zeitungsmachen haben, liegt auf der Hand. Das Finanz- oder Innenminister, dem man bei höchst dubiosen Ereignisses zumindest vor der gesamten Konkurrenz, war an ihr festhalten, weil sie der Realitätsvergewisserung dient, war das eine. Geschäften auf die Finger schaut), wenn die Pressefreiheit deshalb bisher Ziel jedes Unternehmens, das mit Informa- weil sie ein Schlüssel ist zum Verstehen der globalisierten Das andere: die US-Zeitungen haben in also einen wirklichen Großskandal entdeckt, dann ist das tionen Geschäfte macht – erreichbar durch ein ausgebautes Welt, deren Abbild das Internet ist. Eine solche Tageszeitung der Bush-Ära fast komplett versagt. In Washington hatte sich eine Sternstunde des Journalismus. Aber so ein Skandal hält Korrespondentennetz, durch Ausnutzung aller technischen wird dann eine Solidarität und eine Autorität haben, von der – so konstatierte der Pulitzer-Preisträger Russell Baker – »das leider meist nur für gewisse Zeit, denn alsbald wird schon Hilfsmittel bei der Übermittlung, durch Erschließung neuer das Internet nur träumen kann. renommierte Corps der Hauptstadtkorrespondenten mit Lü- wieder, wie es im Jargon heißt, eine andere Sau durchs Dorf Nachrichtenquellen. Dank dieses Bemühens schrumpfte die Zeitungsleute müssen vom Internet gen abspeisen und zur Hilfstruppe einer Clique neokonserva- getrieben. Es fehlt – in der Politik wie in den Medien – der zeitliche Distanz zwischen Ereignis und Öffentlichkeit im- nicht reden wie von einem neuen Hunneneinfall. Die Hunnen tiver Verschwörer machen lassen«. Die Blogs waren da nichts lange Atem. Qualitätsjournalismus braucht langen Atem. mer weiter. Mit dem Internet ist das Ende dieser Entwicklung kamen vor 1.500 Jahren aus dem Nichts, schlugen alles kurz anderes als eine demokratische Not- und Selbst­hilfe. Blogger Qualitätsjournalismus ist mehr als eine moderne Litfaßsäule. erreicht. Es erreicht das Publikum im Idealfall in Echt-Zeit. Es und klein (und verschwanden hundert Jahre später wieder). haben die kritischen Analysen und Kommentare gegen Bush verfügt also über eine Fähigkeit, die eine Zeitung bei aller- Das Internet schlägt gar nichts kurz und klein. Das ist doch, und den Irak-Krieg geschrieben, die man in den Zeitungen größtem Bemühen nicht erreichen kann. wie gesagt, die Lehre aus jeder mediengeschichtlichen Revo- nicht lesen konnte. Ein guter Journalismus muss wegen der Der Tod Napoleons auf St. Helena am lution: Kein neues Medium hat je die alten Medien verdrängt. Blogs nicht heulen und Zähneklappern kriegen: er kann dem Z ur Zukunft der Zeitungen 5. Mai 1821 wurde in der »Londoner Times« als erster Zeitung Es kommt zu Koexistenzen. Das Internet ersetzt nicht gute Blog dankbar sein, wenn und weil er seine Lücken substitu- zwei Monate später gemeldet, am 4. Juli 1821. Die »Vossische Redakteure, es macht gute Journalisten nicht überflüssig; iert und seine Fehler aufzeigt. Ich weiß schon: Es gibt immer mehr Leu- Zeitung« in Berlin druckte die »Times«-Meldung weitere zehn im Gegenteil: Es macht sie noch wichtiger als bisher. Gegen Man kann also viel lernen aus der US- te, die schon die Todesanzeigen für die Zeitung entwerfen: Tage später nach. Die Meldung über den Tod Mahatma Gan- Datentrash hilft, wie gesagt, nur kluge Analyse und Hinter- Zeitungsdepression. Vor allem, was man tun muss, um nicht »Geboren 1603 in Straßburg / Elsass, gestorben 2020. Wir dhis lief 1948 schon wenige Minuten nach dem Schuss des At- grundbildung. Das muss die Zeitung bieten. Mit wertehalti- in eine solche Depression zu geraten. Die US-Zeitungskrise werden der Zeitung ein ehrendes Andenken bewahren.« Die- tentäters in allen Orten der Erde ein; sie gilt in der Fachlitera- gem Journalismus, nicht mit Billigjournalismus. begann, als die Zeitungen dort nicht mehr der Stolz ihrer se Beerdigungsredner reden nicht von der Zusammenlegung tur als das klassische Beispiel moderner Nachrichtentechnik. Besitzer waren, sondern nur noch Geldquellen. Entsprechend von Redaktionen, auch nicht von entlassenen Redakteuren Der Fortschritt der Technik und ihr Einsatz im Nachrichten- Kein neues Medium hat je die wurden sie auch geführt: nach industriellen Standards. Die und nicht vom Outsourcing – sondern vom Internet. Seitdem wesen schlugen sich schon in Zeitungstiteln wie »Telegraph« alten Medien verdrängt. Es Besitzer, die sich ihrem Blatt nicht mehr verpflichtet fühlten, der amerikanische Publizist Philip Meyer im Jahr 2004 ein nieder. Telefon, Funk, Satellit, Radio und Fernsehen machten kommt zu Koexistenzen. haben ihre Verlage gemolken: Expansion und Rendite waren Buch mit dem Titel »The Vanishing Newspaper« veröffent- aus einer distanzierten eine fast miterlebende Öffentlichkeit die Devise. Damit wurden die Blätter anfällig für allgemeine licht, also das Verschwinden der Tageszeitung angekündigt – aber nur fast. Das Internet beendet das »fast«. Die angebliche Existenzkrise, ja Todes- wirtschaftliche Einbrüche. hat, hören sich die Podiumsdiskussionen auf Medientagen nähe der Zeitungen oder gleich gar des professionellen Jour- über das Internet so an wie Vorbereitungen zur Beerdigung Es wird davon geredet, dass nalismus gehört zu den Hysterien, die im Journalismus noch der Zeitungen. Für derlei Überlegungen ist es aber erstens ein besser gedeihen als anderswo. Der Kikeriki-Journalismus, die Zeitungen und Internet sich bisschen früh, denn selbst Professor Meyer hat den Tod der aufgeregte Kräherei, die seit einiger Zeit unsere politische Freiheit mit verantwortung ergänzen. Das stimmt dann, Tageszeitung erst für das Jahr 2043 vorhergesagt. Zweitens Publizistik prägt, kräht nun das eigene Ende herbei. Man wenn jedes Medium seine könnte es sich mit Meyers Prophezeiungen so verhalten wie schreibt sich sein eigenes fin de siecle. Man schreibt sein ei- Der »Presse« ist in den Verfassungen die mit denen seines Kollegen Francis Fukuyama, der 2002, als spezifischen Stärken kennt. genes Produkt schlecht, so lange bis es alle glauben. Freiheit garantiert. Presse sind Journalisten, Verleger, Me- das östliche Imperium und der Staatskommunismus zusam- Die deutschsprachige Publizistik hat dienunternehmen. Die Pressefreiheit könnte entfallen, wenn mengebrochen waren, das »Ende der Geschichte« ausgerufen Es wird davon geredet, dass Zeitungen sich von der US-Zeitungsdepression lustvoll anstecken las- diese Freiheit als Freiheit ohne Verantwortung missverstan- hat. Die Geschichte mochte sich dann nicht daran halten. und Internet sich ergänzen. Das stimmt dann, wenn jedes sen. Lange bevor sich im Herbst 2008 die Banken- und Finanz- den wird; und wenn Medienunternehmen sich nur noch Der US-Publizist Meyer hat natür- Medium seine spezifischen Stärken kennt. Die Stärke des krise zuspitzte, steckten 19 der 50 größten US-Zeitungen in als Renditeunternehmen wie jedes andere auch verstehen. lich recht damit, dass das Internet rasend schnell ist: Es ist Internets ist die Rasanz, die Stärke der Zeitung die Analyse. roten Zahlen. Was hat zur US-Zeitungsdepression geführt? Es Manager, die glauben, die Herstellung von Druckwerken sei schnell, es ist ubiquitär und es hat etwas sympathisch Anti- Zeitungen, die sich darauf besinnen, werden interessanter, war vor allem die Geldsucht. Das US-Zeitungswesen ist jener nichts anderes als die Herstellung von Plastikfolien, täuschen autoritäres. Aber ein sympathisches neues Medium bedeutet weil sie Uniformität und die Wiederholung des Immerglei- Wall-Street-Theorie zum Opfer gefallen, wonach man Profi- sich. Für die Hersteller von Plastikfolien gibt es kein eigenes mitnichten automatisch das Ende des sympathischen alten. chen vermeiden. Weil es das Internet, weil es also nun bes- te dadurch maximiert, indem man das Produkt minimiert. Grundrecht. Es hat seinen Grund, warum es das Grundrecht Das Internet ist nicht das Ende der gedruckten Zeitung; es sere, schnellere Methoden bloßer Informationsvermittlung Die US-Zeitungen sind an die Börse gegangen und dann an der Pressefreiheit gibt: Pressefreiheit ist Voraussetzung da- nimmt der gedruckten Zeitung nur eine Aufgabe ab, die sie gibt, kann sich die Zeitung auf anderes konzentrieren – auf der Börse heruntergewirtschaftet worden. Der Wert der Zei- für, dass Demokratie funktioniert. Wird dieser Grundsatz bisher, so gut es halt ging, zu erfüllen versuchte. Bei der Analyse, Hintergrund, Kommentierung, auf Sprachkraft, tungen wurde von der Wertschätzung nicht der Leser, son- nicht mehr geachtet, wird das Grundrecht grundlos. Dann »Vermeldung« von Ereignissen kommt und kam die Zeitung Gründlichkeit und Tiefgang auf all das, was sich in der Hetze dern der Aktionäre abhängig gemacht. Überall und ständig verlieren Zeitungen ihre Zukunft. bei allem Bemühen immer zu spät. Diese natürliche Schwä- der Echtzeit im Internet nicht leisten lässt. Die Zeitung kann wurde von den Zeitungen gefordert, ihren Aktienwert zu Daraus folgt: Das beste Rezept für eine che war den Zeitungen seit jeher bewusst. Die »Zürcher Zei- Wegweiser sein im Wirrwarr; sie kann Informationen destil- verbessern. Deswegen gab es Kahlschlag-Sanierungen, Kor- gute Zukunft der Zeitung ist verlegerische und journalisti- tung« stellte im Titelblatt ihrer Ausgabe vom 12. Januar 1780 lieren, konzentrieren, auswerten, bewerten. respondentennetze wurden zerschnitten, Büros geschlossen, sche Leidenschaft. Journalismus – das sind nicht Maschinen.

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Journalismus – das sind Köpfe. Journalismus ist geistige Ar- wichtiger denn je. Die große Frage lautet nicht: Wie schafft land«. Die »FR« und die »FTD« sind aber nicht wegen internet­ Kurz: 1848 war ein politischer Lernpro- beit. Diese geistige Arbeit muss natürlich gedruckt oder sonst man Klicks, Reichweite, Auflage? Die große Frage lautet: Wie basierter Kommunikation in die Krise geraten. Die Krise der zess, der hunderttausende von Menschen einbezogen und wie verbreitet werden. Die geistige Arbeit ist also nicht alles; schafft man Vertrauen? Dann kommen auch Klicks, Reich- »FR« ist viel älter. Und dass die »Financial Times Deutsch- ihnen Möglichkeiten zur politischen Partizipation gegeben aber ohne diese geistige Arbeit ist alles nichts. weite und Auflage. Guter Journalismus ist ein Journalismus, land« eingestellt werden musste, liegt vor allem daran, dass hat. 165 Jahre später bietet die digitale Revolution diese Mög- bei dem die Journalisten wissen, dass sie eine Aufgabe haben deren Marktchancen von Anfang an falsch eingeschätzt lichkeit wieder, in nie gekannter Dimension. Anders gesagt: Pressefreiheit ist Voraus­ – und dass diese Aufgabe mit einem Grundrecht zu tun hat: wurden – nämlich überschätzt. Sie entstand, als der Finanz- Blogs sind mehr Demokratie. Sie sind die Chance zu einer setzung dafür, dass Nicht für jeden Beruf gibt es ein eigenes Grundrecht, genau markt-Hype am größten war. Die Verleger gingen davon aus, neuen bürgerlichen Revolution. Soll da der professionelle Demokratie funktioniert. genommen nur für einen einzigen. dass jeder Bürger ein Wirtschaftsbürger und Finanzmarkt­- Journalismus die Nase hochziehen, so wie es vor 165 Jahren kunde und damit ein potentieller Käufer ist. Das war eine die fürstlichen Herrschaften und monarchischen Potentaten Als einst der neue Münchner Flughafen Die groSSe Frage lautet: Täuschung. getan haben? eingeweiht wurde, ging der damalige Ministerpräsident Max Wie schafft man Vertrauen? Ein guter Journalist ist ein Forscher, Streibl mit den Journalisten stolz und beseelt durch die gro- Der Journalismus hat – aus den Gründen, ein Entdecker, ein Erklärer – er ist ein Amundsen, er ist ein ßen Hallen. Alles war blitzblank, weitläufig, weltläufig und Leidenschaftlicher Journalismus muss die ich vorhin geschildert habe – eine gute, ja eine glänzende Scott. Er kann Dinge, die andere nicht können und er traut edel; am Boden glänzte der polierte Granit, an den Wänden das Internet nicht fürchten, im Gegenteil. Man sollte da- Zukunft. Und die Zeitung, gedruckt und digital, als Premium- sich Dinge, die sich andere nicht trauen. Guter Journalismus prangte moderne Kunst, aus den Lautsprechern klangen die mit aufhören, Gegensätze zu konstruieren – hie Zeitung Objekt dieses Journalismus ist Teil dieser Zukunft. Ich glaube kann, muss auch in der sogenannten Provinz zu Hause sein. Weltsprachen. Als die Besichtigung nach zwei Stunden zu und klassischer Journalismus, da Blog mit einem angeblich auch daran, dass die Paid Content-Strategien – mit denen die Provinz kann so wertvoll sein – denn Provinz ist Heimat, Ende war, fragte ein Journalist den Ministerpräsidenten, ob unklassischen Journalismus. Man sollte auch aufhören mit Medienhäuser leider zu spät begonnen haben – dabei helfen, Provinz ist Geborgenheit in vertrauten Formen und vertrau- er in all dieser Pracht und Herrlichkeit etwas vermisse. Der dem Gerede, dass der »klassische« Journalismus in einem diese Zukunft zu sichern. Der Leser (ich erinnere an Moritz ten Regeln. Provinziell muss die Welt werden, dann wird Ministerpräsident stutzte kurz und sagte dann: »Es ist alles Bermuda-Dreieck verschwinde. Der gute klassische ist kein Müller vom Beginn meines Vortrags) schätzt Qualitätsjour- sie menschlich. Eine gute Regional- und Lokalzeitung muss wunderbar, nur: Wenn man hier ankommt, merkt man doch anderer Journalismus als der gute digitale Journalismus. Die nalismus; und er ist bereit, dafür zu bezahlen, wenn er ihn dafür sorgen, dass das stimmt. Wer Provinz gleichsetzt mit gar nicht, dass man in München ist. Es könnte sich genauso Grundlinien laufen quer durch diese Raster und Cluster: Es online konsumiert. Aufgabe der Verlage ist es, die Bezahl- Dummsdorf, ist selbst provinzlerisch. Provinz ist ein gutes um den neuen Flughafen in Paris oder in Melbourne handeln. gibt guten und schlechten Journalismus, in allen Medien. So schranken so zu installieren, dass sie so einfach wie möglich Wort. Provinz ist, wo Zusammenhänge überschaubar sind. Woran soll man denn hier erkennen, dass man in München einfach ist das. passierbar ist. Die »New York Times« und die »NZZ« lehren, Provinz ist der Raum, in dem die Menschen sich kennen. Pro- gelandet ist?« Ein Kollege schlug ihm daraufhin vor, man dass das möglich ist. In Deutschland haben mittlerweile 42 vinz ist auch die Überschaubarkeit der Machtverhältnisse. könne doch die nächste Landebahn »in Brezenform« errich- Ich bin überzeugt davon: Guter Journa- Lokal- und Regionaltitel erfolgreich Bezahlmodelle für ihre Eine gute Zeitung, ein guter Journalismus macht aus der Welt ten. Das Gelächter war groß. lismus hat gute, er hat große Zeiten vor sich: Noch nie hatten Online-Angebote entwickelt. Besonders in Ein-Zeitungs-Ge- eine Provinz: weil eine gute Zeitung die Machtverhältnisse Was hat diese Geschichte denn mit der Journalisten ein größeres Publikum als nach der digitalen bieten funktionieren sie hervorragend. überschaubar macht. Zeitung, was hat sie mit Journalismus zu tun? Warum erzäh- Revolution. Noch nie war Journalismus weltweit zugänglich. le ich Ihnen dieses Kuriosum? Wenn man dieser Geschichte Und es gab wohl noch nie so viel Bedürfnis nach einem ori- Der Leser schätzt Qualitäts- Es gibt die Pressefreiheit, weil die Presse nachhört, dann klingt hinter der Lustigkeit der Begebenheit entierenden, aufklärenden, einordnenden und verlässlichen journalismus; und er ist bereit, auf die Demokratie achten soll. Diese Achtung beginnt mit und der vermeintlichen Beschränktheit des Politikers et- Journalismus wie heute – das gilt für regionale und für nati- dafür zu bezahlen, wenn er Selbstachtung. Es wird daher, und in den Zeiten des Internets was sehr Ernsthaftes, Wichtiges, Grundsätzliches. Die kleine onale Zeitungen. Die Texte, die dieser Journalismus produ- mehr denn je, gelten: Autorität kommt von Autor und Quali- ihn online konsumiert. Begebenheit führt uns nämlich zu einer Frage, die für den ziert, werden Nachrichten im Ursinne sein: Texte zum Sich- tät kommt von Qual. Dieser Qualitäts-Satz steht zwar an der Journalismus viel wichtiger ist als für einen Flughafen: Was danach-Richten. Und wie verhält es sich mit dem Ama- Wand der Hamburger Journalistenschule, aber er gilt nicht ist das Besondere, was ist das Erkennungszeichen, was ist das teur-Journalismus, wie er in den Blogs Blüten treibt? Ist er nur für Journalistenschüler. Er meint nicht, dass man Leser Unverwechselbare an einem guten Journalismus? Was zeich- Noch nie hatten Journalisten Konkurrenz, ist er Anlass für professionellen Griesgram? und User mit dümmlichem, oberflächlichem Journalismus net ihn aus? Was zeichnet den Journalismus so aus, dass er ein gröSSeres Publikum als Gewiss nicht. Dieser Amateur-Journalismus bietet doch quälen soll. ein eigenes Grundrecht wirklich verdient? Wie soll, wie muss Chancen für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Er ist ein de- Qualität kommt von Qual: Dieser Satz nach der digitalen Revolution. der Journalismus seine Freiheit nutzen, auf das sie Pressefrei- mokratischer Gewinn. Mich erinnern diese Blogs, mich er- verlangt von Journalisten in allen Medien, auch im Internet, Noch nie war Journalismus heit heißen kann und darf? innert diese Kommunikationsrevolution an die Revolution dass sie sich quälen, das Beste zu leisten – und er verlangt von weltweit zugänglich. von 1848/49, mich erinnert die Kommunikationsrevolution den Verlegern und Medienmanagern, dass sie die Journalis- Umfragen über das Image von Journalis- heute an die vor 165 Jahren. Die Revolution von 1848/49 war ten in die Lage versetzen, das Beste leisten zu können. Dann ten fallen nicht sehr glänzend aus. Das Image der Journalis- Die gedruckte Zeitung wird es immer ge- auch eine Kommunikationsrevolution. Die Zahl der deutsch- hat der Journalismus eine glänzende Zukunft. ich wünsche ten ist nicht so gut, wie es sein müsste und nicht so schlecht, ben. Aber der Journalismus wird sich nicht mehr ganz so fest sprachigen Tageszeitungen verdoppelte sich damals fast, von uns allen diese glänzende Zukunft. Dieser Glanz misst sich wie es sein könnte. Der Journalismus darf der Aufgabe, die wie bisher am Papier festhalten; er löst sich zum Teil davon, 940 im Jahr 1847 auf 1700 zwei Jahre später. In Paris stieg die nicht unbedingt an einem gewaltigen Einkommen. Er besteht er in der demokratischen Mediengesellschaft hat, nicht nur aber er löst sich nicht auf. Der Journalismus steht vor Verän- Auflage aller Zeitungen von 50.000 vor der Revolution auf in dem Stolz, wenn man sagen darf: Wir backen für Sie das quantitativ nachkommen; Journalismus ist eine qualitati- derungen. Aber ein Journalismus, der Angst vor solchen Ver- 400.000 im Mai 1848, als man 171 Zeitungen zählte. Eine der tägliche Brot der Demokratie. ve Aufgabe. Wenn Journalismus Qualität hat, dann braucht änderungen hätte, wäre ein Unglück. Ein Unglück war und ist Haupttätigkeiten der unglaublich vielen politischen Vereine,

er keine Imagekampagne. Er braucht gute Journalisten. es natürlich, wenn Zeitungen sterben – wie in Deutschland die die damals gegründet wurden, bestand darin, aus Zeitungen Diesen Vortrag hielt Heribert Prantl bei der Ein Journalismus, dem die Leute trauen und vertrauen, ist »Frankfurter Rundschau« und die »Financial Times Deutsch- vorzulesen und sie gemeinsam zu bearbeiten. 60. VÖZ-Generalversammlung am 20. Juni 2013 in Wien.

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Alfred Zettler Karikaturist der »Kronen Zeitung«

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besondere Rolle Österreichs als befreiter Staat festgehalten. eine unabhängige Zeitung nach dem Linzer Vorbild als »All- Nach wie vor kontrollierten aber die Alliierten die Zeitungen parteien-Zeitung« zu akzeptieren. Nur Gustav A. Canaval, und Zeitschriften. Neben dem Verbot der Verbreitung natio- ehemals Chefredakteur der Zeitung der paramilitärischen nalsozialistischen, alldeutschen und militaristischen Gedan- Sturmscharen, »Sturm über Österreich«, den die Nationalso- kengutes war es auch untersagt, die militärische Sicherheit, zialisten sieben Jahre lang in den KZs Dachau und Flossen- » oThese pe ple want die Einigkeit der Besatzungsmächte untereinander und die bürg inhaftiert hatten, war von dieser Idee begeistert. Des- öffentliche Ordnung zu stören. In diesem Sinne waren die halb erhielten die Parteizeitungen in Salzburg und auch die österreichischen Zeitungen einer oft rigoros gehandhabten Salzburger Nachrichten erst am 20. Oktober ihre Permits. Die Nachzensur unterworfen, wenn auch die Vorzensur endgül- Amerikaner hatten ihre erste Niederlage einstecken müssen, news more than they tig abgeschafft wurde. und so wagten sie den Versuch, eine »unabhängige« Zeitung mit nur zwei Einzelpersönlichkeiten, dem nicht unumstrit- »The Austrian staff of our tenen Canaval und dem ÖVP-nahen Druckereifachmann Max Dasch, als unmittelbares österreichisches Nachfolgeblatt der want food« news­paper did not find it »Salzburger Nachrichten« zu etablieren. unreasonable that we should ask them to produce a paper reflecting our ideas and along our lines.« d ie Situation in Wien Oliver Rathkolb Der eingangs erwähnte »Österreichische In Wien hatte sich die Situation ganz an- Kurier«, in Salzburg herausgegeben, wurde nach 3 Nummern ders entwickelt, da die Westalliierten von der Provisorischen DDr. Oliver Rathkolb ist Univ.-Prof. am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien (die letzte überhaupt nur mehr für Tirol) eingestellt, da ab Staatsregierung Renner und der sowjetischen Besatzungs- und ist st seit 2004 Herausgeber der Fachzeitschrift »Zeitgeschichte«. Er war von 2005 bis 7. Juni 1945 eine neue Tageszeitung, die »Salzburger Nach- administration vor vollendete Tatsachen gestellt worden 2008 Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Europäische Geschichte und Öffentlich- richten«, in den Vertrieb ging und zu wenig Papier für beide waren. Die Rote Armee gab seit 15. April 1945 die »Österrei- keit und von 1985 bis 2004 wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Bruno Kreisky Archiv. zur Verfügung stand. 4 Tage später wurden dann die »Ober- chische Zeitung« heraus, die provisorische Staatsregierung

© Oliver Rathkolb österreichischen Nachrichten« erstmals in Linz zur Vertei- Renner seit 23. April 1945 das »Neue Österreich« (All-Partei- lung gebracht, und am 21. Juni konnte als dritte die »Tiroler enblatt von KPÖ, ÖVP und SPÖ), in der US-Zone wurden über- Tageszeitung« erscheinen, die jedoch am 7. Juli, entsprechend dies das »Wiener Wochenblatt« (illustrierte Wochenzeitung), den neuen Zonengrenzen, in französische Kompetenz über- und »Das Kleine Volksblatt«, ÖVP, gedruckt. Die sozialdemo­- ging. Diese vier Zeitungen waren nur ein kleiner Teil der ins- kra­tische »Arbeiter-Zeitung« erschien ab 5. August 1945 – gesamt 16 Blätter, die die Psychological Warfare Branch und ihre ebenso wie die kommunistische »Volksstimme«. Alle diese Nachfolgeorganisation, die Information Services Branch, zwi- Zeitungen standen aber anfangs unter Vorzensur sowje­ Z eithistorische Anmerkungen schen Lampedusa (Italien, 1943) und Wien (1945) gegründet tischer Offiziere. zur frühen Nachkriegspresse hatten; zum Unterschied von den italienischen Redakteuren nach 1945 waren jedoch die österreichischen Journalisten zu Beginn Während bereits 1945 der Begriff »Pres- wesentlich unterwürfiger: »The Austrian staff of our news­ sefreiheit« durch alliierte Beschränkungen und eine anfangs Erst am 30. Mai 1945 konnte die erste manipulation forciert hatte. Ein Beispiel kann diesen »Nach- paper did not find it unreasonable that we should ask them – vor allem in der US-Besatzungszone Westösterreichs – rigo- US-Nachkriegszeitung für (West)Österreich, der »Öster­ richtenhunger« demonstrieren: So verließen 200 Leute in to produce a paper reflecting our ideas and along our lines.« ros gehandhabte Nachzensur keineswegs österreichbezogen reichische Kurier«, erscheinen, nachdem vorher ein US-Zen- Zell am See eine Menschenschlange, die sich vor der Aus- und unabhängig, sondern »unpolitisch« von den Alliierten sor den Inhalt bis ins kleinste Detail überprüft hatte. Alle gabestelle für Lebensmittelkarten gebildet hatte, nur um In weiterer Folge sollten aber Lizenzen interpretiert worden war, so hatte auch 1947 der Terminus Nachrichten stammten aus dem zensurierten militärischen Zeitungen zu kaufen. Ein US-Offizier meinte damals treffend: an politisch überprüfte und demokratisch orientierte Jour- nicht jene Bedeutung, die ihm heute zukommt: Die öster- Nachrichtendienst; dazu kamen Proklamationen, Dekrete, »These people want news more than they want food«. nalisten und Zeitungsherausgeber vergeben werden, und die reichische Presse, die aufgrund der damaligen Erfahrungen Befehle und Ankündigungen des kommandierenden Gene- Alliierten wollten sich nur auf die Ahndung von Verstößen als größtenteils pro-westlich und antikommunistisch einge- rals und der Militärregierung. Lokale Meldungen waren der Die ursprünglichen Regelungen für gegen NS-Wiederbetätigung, Rassismus etc. beschränken. ordnet werden konnte, sollte nicht von der alliierten Kont- Militärzensur unterworfen. Westösterreich gingen aber noch vom Konzept der totalen Vor allem planten die US-Presseoffiziere, auch eine parteiun- rolle befreit werden, sondern zur Stärkung der anti-kom- Kontrolle über das Printmedienwesen aus. Dies führte sogar abhängige Presse zu etablieren, was aber im ersten Anlauf munistischen Propaganda dienen. Die politischen Strategen Trotzdem wurde von vielen Öster­ zur Einstellung von Zeitungen einzelner Widerstandsgrup- scheiterte. Der Grund für das spätere Erscheinen der unab- im Kalten Krieg hätten eine Neutralität österreichischer reicherInnen diese Zeitung als objektiver angesehen, als die pen. Erst mit dem alliierten Dekret über die Pressefreiheit hängigen »österreichischen« »Salzburger Nachrichten« war Printmedien bis 1955 niemals zugelassen. 1947 beabsichtigten bisherige nationalsozialistische Presse, die seit acht Jahren vom 1. Oktober 1945 wurde in Österreich – zum Unterschied die Weigerung des Vertreters der SPÖ, Josef Kaut, und des die Amerikaner die Aufhebung aller presserechtlichen NS-Propaganda, Rassismus, Antisemitismus und Massen- von der westalliierten Pressepolitik in Deutschland – die Vertreters der KPÖ, Max Stern, bei der ersten Besprechung Restriktionen nicht als logische Fortsetzung ihrer reeduka­

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tionspolitischen Überlegungen, die 1945 zur temporären Überwachung der österreichischen Zeitungen geführt hat- ten, sondern sie wollten Freiheit zur Steigerung der anti- d er Leser im zentrum kommunistischen Propaganda, denn die Mehrzahl der Print­ medien war bereits prowestlich determiniert. Martina Salomon Obwohl die offizielle Aufhebung der presserechtlichen Beschränkungen erst im Juni 1955 erfolg- te, war die Nachzensur in der Praxis seit 1946/1947 nicht Dr. Martina Salomon ist seit 2010 stellvertretende Chefredakteurin des »Kurier«. Davor arbeitete die Innenpolitik-Expertin im ORF-Landesstudio Oberösterreich, mehr gültig, da eine interalliierte Einigung aufgrund der bei den »OÖN«, der »Tiroler Tageszeitung«, 15 Jahre in der Innenpolitik-Redaktion geopolitischen Konflikte in den meisten Einzelfällen nicht des »Standard« (mit Schwerpunkt Bildungs- und Gesundheitspolitik) und mehr erzielt werden konnte. So befremdend es klingen mag, knapp sieben Jahre als Ressortleiterin Innenpolitik für »Die Presse«. aber dieser Verzicht auf US-Amerikanischer Seite war durch © Kurier eine ideologische Nachjustierung auf totale antikommunis­ tische Propaganda bewirkt worden und wurde nicht als weiterer Schritt zur ursprünglich projektierten antifaschis- Der Werbespruch das Feedback ausgezeichnet. Die später folgende »Redakteur Für die Politiker ist das durchaus eine sehr große Herausfor- tischen Umerziehung und Neugestaltung der österreichi- ist für die Redaktion Programm: »Das to go«-Kampagne – von den medialen Konkurrenten durch- derung: Auch wenn der »Kurier« hier ordnend eingreift und schen Presse gesetzt. hab ich vom Kurier« versuchen wir zu aus skeptisch bis hämisch betrachtet – erhielt nicht nur einen sich um zivilisierte Umgangsformen bemüht, ist der Ton oft leben – und haben damit bereits mess- Werbepreis, auch sie wirkte wieder leseraktivierend: Beliebte rau. Doch der Weg hat sich ausgezahlt: Es gibt ein großes Be- Ende August und Anfang September bare Erfolge erzielt. Der »Kurier« konn- Redakteure – neben dem Chefredakteur zum Beispiel Guido dürfnis der Menschen mitzureden, sie fühlen sich von politi- 1946 wurden Wienerinnen und Wiener zum Stellenwert des te seine Zahlen sowohl in der Media- Tartarotti und Gabriele Kuhn – trafen sich mit ihren Fans. schen Entscheidungen, speziell in der Stadt, oft überfahren, »Wiener Kurier«, der noch immer unter direkter US-Kontrol- analyse als auch in der ÖAK signifikant das hören wir bei diesen Debatten sehr oft. Das sollte man le stand, befragt: 50 % gaben an, dass die Zeitung Propagan- anheben. Parallel dazu entwickelte der »Kurier« nicht nur im Fach »Wutbürger« ablegen. dathemen enthielt, 37 % meinten, dass dies normalerweise Mit mehreren Ak- 2012 zwei neue Formate: den »Kurier« -Gesundheitstalk (ge- nicht der Fall war, und 13 % hatten überhaupt keine Meinung. tionen begibt sich der »Kurier« lau- meinsam mit der MedUni Wien und Novartis): Leser erfah- Die Politikverdrossenheit Jedoch kam deutlich heraus, dass nur 2 % der Befragten über- fend an die »Leser-Basis«. 2012 wurde ren hier über neueste medizinische Trends (zum Beispiel bei konnten wir mit unseren mäßig viel Propaganda festgestellt hatten. die Kampagne »Wir verbessern Öster- Brustkrebs). Betroffene und deren Angehörige können direkt aktionen nicht ändern. reich« aus der Taufe gehoben. Wir rie- mit Universitätsprofessoren auf Augenhöhe sprechen. Das ist Aber zumindest hat »The press, as you can see, fen die Leser auf, uns aktiv Vorschläge ungewöhnlich. Auch dieses Format funktionierte von Anfang für Bildung, Wirtschaft und Politik zu an ausgezeichnet: Mittlerweile füllen wir immer größere die Leser-Blatt-Bindung is a weapon that can be übermitteln – besonders beim Thema Säle an der Uni. deutlich zugenommen. used in many ways. It can Bildung gab es überwältigendes Echo. hit like a hammer, nudge like Die besten Vorschläge wurden von uns Es gibt ein groSSes Bedürfnis Abgesehen davon hat der »Kurier« na- a conscience, tickle like a ausgewählt, die Verfasser erhielten die türlich die klassischen Angebote, um sich im Dschungel po- der Menschen mitzureden, feather, and, if necessary, Möglichkeit, ihre Ideen mit Spitzenpoli- litischer Meldungen zurechtzufinden: Kommentare, Ana- sie fühlen sich von politi- sing like Lorelei« tikern zu diskutieren. Dankenswerter- lysen, Hintergrundberichte, Porträts, Online-Chats mit der schen Entscheidungen oft weise stellten sich dafür Bundeskanzler, Politik. Aber wichtig ist: Wir machen weder Publikums- noch Ab 1947 brachen aber auch hier die Vizekanzler und auch die Finanzminis- über­fahren, das hören wir Politikerbeschimpfung. Wir erklären nicht von oben herab, Dämme der Anti-Hitlerkoalition, und in erster Linie trans- terin zur Verfügung. Die Kampagne bei Debatten sehr oft. wir sind im Falle unserer Leser-Aktionen auch Mediatoren. ponierten die US-Medien die offizielle amerikanische mündete in einen »Tag der offenen Tür« Es herrscht im Lande ja nicht nur hohes Misstrauen gegen- Österreichpolitik auf Propagandaebene. Ein US-Journalist im »Kurier« , der im Herbst 2013 schon Als erfolgreiche Innovation entwickelten sich auch die über der Volksvertretung, sondern gegen den »politmedialen und Presseoffizier charakterisierte die Aufgabenstellung ein zweites Mal stattgefunden hat: Bei- »Kurier«-Stadtgespräche. Ungefähr ein Dutzend haben wir Komplex«, dem in Summe Manipulation vorgeworfen wird. der proamerikanischen Presse im Kalten Krieg mit folgen- de Male boten wir den Lesern nicht nur bisher geführt, im Abstand von cirka vier Wochen. Dabei Angesichts der Zunahme von »gekauftem Inhalt« in vie- den Worten: »The press, as you can see, is a weapon that can den Kontakt mit unseren Redakteuren, begeben wir uns an die Konfliktpunkte der Stadt – von Ute len Medien und der ungesunden Nähe zwischen Politik und be used in many ways. It can hit like a hammer, nudge like a Einblick in die Redaktionsarbeit, son- Bock-Haus bis Mariahilferstraße. Das ist keine klassische Po- Redakteuren kein Wunder. Nichts untergräbt die Glaubwür- conscience, tickle like a feather, and, if necessary, sing like dern auch neuerlich die Gelegenheit, diumsdiskussion, sondern der »Kurier« bietet den Leuten die digkeit von Medien mehr. Lorelei«. mit Spitzenpolitikern von Angesicht Gelegenheit, ihren Ärger und ihre Vorschläge direkt den Ver- Die Politikverdrossenheit im Lande Es sollte noch ein langer Weg sein, ehe zu Angesicht zu diskutieren. Der Erfolg antwortlichen zu berichten. Berührungsängste haben wir konnten wir mit unseren zahlreichen Aktionen wohl leider die Printmedien als »Vierte Gewalt« in der politischen Kultur gibt uns recht: Das Zelt im Hof unseres keine. Im Falle der Mariahilferstraße wurden wir (erstmals nicht ändern. Aber zumindest für uns gibt es gute Nachrich- der II. Republik wirksam wurden. Haus war jedes Mal den ganzen Tag voll, in Kooperation mit ORF Wien) von 500 Menschen gestürmt. ten: die Leser-Blatt-Bindung hat deutlich zugenommen.

50 51 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft Franz Schellhorn

In österreichischen Printmedien gehen puttsparens« ist hier deutlich angebrachter als in den un- nämlich seltsame Dinge vor sich. Grauenhafte Geschichten säglichen Debatten über den öffentlichen Haushalt. Das alles machen die Runde. Erzählt wird von einem unbezwingbaren befreit Journalisten aber nicht von der Frage, warum der Re- Monster, das völlig grundlos den unschuldigen Mitarbeitern daktionstag meist zu kurz ausfällt. Warum keine Zeit mehr altehrwürdiger Medien auflauert, um sich über sie herzuma- bleibt für das, was ein Qualitätsjournalist eben gerne macht. V erlegen chen. Es gibt auch kein Entrinnen, die Frage ist nur, wie lange Vielleicht liegt es ja auch daran, dass neuerdings zu viel Zeit sich die Bestie noch Zeit lässt, bevor sie die bemitleidenswer- damit verbracht wird, Agenturmeldungen zu »screenen«, te Spezies Printjournalist einem überaus unschönen Ende soziale Medien zu versorgen und zu schauen, was »online« zugeführt haben wird. gerade so abgeht. Jeder Journalist kann am besten für sich kommt nicht von selbst beantworten, wie die Zeitung des morgigen Tages aus- sehen würde, fiele heute das Internet samt Nachrichtenagen- tur aus. Verlegenheit Die Bedrohung von auSSen Warum keine Zeit mehr bleibt Nun ist nicht zu bestreiten, dass es diese für das, was ein Qualitäts­ Bedrohung von außen tatsächlich gibt. Sie ist aber bei wei- journalist eben gerne macht. tem nicht so existenzgefährdend wie jenes Monster, das sich Vielleicht liegt es ja auch nahezu unbemerkt in das Innere vieler Tageszeitungen ein- geschlichen hat. Gemeint ist die alles zersetzende Angst, der daran, dass neuerdings zu sich ausbreitende Kleinmut, den eine ganze Branche nahezu viel Zeit damit verbracht wird, Franz Schellhorn freudig zelebriert. Ein Vorgang, der aus mehreren Gründen Agenturmeldungen zu sonderbar ist. Schon einmal deshalb, weil das »Geschäftsmo- »screenen«, soziale Medien zu dell Zeitung« ja nach wie vor funktioniert. Eigentlich besser versorgen und zu schauen, was Dr. Franz Schellhorn war von 1997 bis Jänner 2013 Journalist bei der »Presse«, deren Wirt- denn je. Noch nie in der Geschichte war die Menschheit einer »online« gerade so abgeht. schaftsressort er von 2004 bis zu seinem Ausscheiden leitete. Seit Februar 2013 führt er den größeren Informationsflut ausgesetzt als heute. Noch nie war unabhängigen Thinktank Agenda Austria. Die wöchentliche Kolumne »SuperMarkt: Was also der Bedarf nach einem verlässlichen Informationsfilter Kapitalismus kann und wofür er nichts kann« schreibt Schellhorn seit 2007 in der »Presse«. höher als dieser Tage. Diesen verlässlichen Filter anzubieten Dieser rasant wachsende Trend hin zum wäre wiederum genau das, was (eigentlich) niemand besser Agenturverwertungsjournalismus ist es, der die Existenz der © Die Presse kann als eine Zeitungsredaktion. Printmedien am meisten gefährdet. Das ist auch, aber nicht nur mit dem steigenden Kostendruck zu erklären. Die Um- das »Geschäftsmodell setzung einer tollen Idee scheitert meist ja nicht an den feh- lenden Mitteln – sondern an der nicht vorhandenen Idee. Es Zeitung« funktioniert nach ist ein Jammer, wie leichtfertig hochtalentierte Köpfe mit der wie vor. Eigentlich besser sich täglich bietenden Chance umgehen, ein paar Hundert- denn je. Noch nie war der Be- V erleger und Journalisten reden tausend Leser mit interessanten Berichten, gut aufbereiteten darf nach einem verlässlichen Hintergründen, messerscharfen Analysen und geschliffenen gerne über steigende Kosten bei einer angesehenen Zeitung gegen etwas tauschen, das Informationsfilter höher Kommentaren zu versorgen. Ein weltweit gefragter Popstar und weglaufende Kunden – niemand kennt? Eine überaus berechtigte Frage, die am bes- als dieser Tage. bräuchte einige ausverkaufte Stadien, um ein derart gut ge- Statt sich um jene zu kümmern, ten mit einer Gegenfrage zu beantworten wäre: Wie viel Mut fülltes Auditorium vorzufinden. braucht es eigentlich, um weiter im Printjournalismus sein Statt diesen Wettbewerbsvorteil zu stär- die bleiben und zahlen. Glück zu versuchen und weiter an die Zukunft der gedruck- ken, wird bei jeder Gelegenheit öffentlichkeitswirksam über ten Zeitung zu glauben? knappe Ressourcen geklagt. Über die fehlende Zeit zur tief- gehenden Recherche. Womit den zahlenden Kunden etwas Die Bedrohung von Innen Glückwünsche heißen in diesem Land verschüchtert mitgeteilt wird, dass das von ihnen erworbe- Wie um Himmels Willen selten etwas Gutes. So wurde auch mir vielerorts zu meiner ne Produkt ein im redaktionellen Notbetrieb zusammenge- Jedenfalls muss man kein diplomierter kann jemand so blöd sein »mutigen Entscheidung« gratuliert, nach 15 Jahren »Presse« schustertes Gut ist. Mehr, so ist immer wieder zu hören, sei Medienwissenschaftler sein, um zu erkennen, dass in abseh- und einen interessanten die zu verlassen, um die Leitung eines brandneuen Think- eben nicht mehr drinnen. barer Zeit niemand dafür bezahlen wird, eine überall ver- tanks zu übernehmen. Das war nicht nett gemeint. Vielmehr Job bei einer angesehenen Klar, in vielen Redaktionen ist dieser fügbare Agenturmeldung lesen zu dürfen, die sich nur noch wollte man mir damit Folgendes sagen: Wie um Himmels Zeitung gegen etwas tau- Notbetrieb längst Realität und der Kostendruck selbst in durch das Einfügen einiger Wortspenden von anderen, völlig Willen kann jemand so blöd sein und einen interessanten Job schen, das niemand kennt? den profitablen Medienhäusern enorm. Der Begriff des »Ka- gleichlautenden Meldungen unterscheidet.

52 53 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft – Franz Schellhorn Ulla Kramar-schmid

Gleichzeitig wissen die Verleger, dass die f ür einen verlässlichen Zeitungen mittlerweile so etwas Ähnliches sind wie die täg- Filter mehr Bezahlen lich gedruckten Austrian Airlines. Unternehmen, denen die Erträge wegbrechen und die Kosten davonlaufen. Sie wissen auch, dass diese unerfreuliche Entwicklung mit einer suk- Und ja, den Printmedien werden viele zessiven Absenkung der Kosten ein wenig zu verzögern, aber Kunden verloren gehen. Aber viele werden auch bleiben und keinesfalls aufzuhalten ist. bereit sein, mehr Geld für einen verlässlichen Filter zu be- © profil zahlen. Einen Filter, der von Menschen gemacht wird, die Ulla Kramar-Schmid mehr wissen als ihre Leser. Die in der Lage sind, Ereignisse Ein weltweit gefragter Popstar Ulla Kramar-Schmid ist Redakteurin zu verifizieren, einzuordnen und zu erklären. Menschen, bräuchte einige ausverkaufte beim Nachrichtenmagazin »profil« mit die konkurrenzfähig entlohnt werden, aber nicht an 15 Ge- Stadien, um ein derart gut ge- Schwerpunkten Investigation, Politik hältern hängen und meinen, dass mit ihrer Gehaltskurve und Wirtschaft. fülltes Auditorium vorzufinden. eigentlich alles in bester Ordnung ist. Journalisten, die ih- ren Lesern das bieten, was sie selbst als zahlende Kunden Was ihnen aber in den meisten Fällen tagtäglich einfordern: Mehrwert. Menschen, hinter denen W atchdog- fehlt, ist das unternehmerische Element. Ein Gefühl für ihr Medienmanager stehen, die eine Affinität zum Zeitungma- Produkt und eine Vorstellung darüber, wie bezahlter Quali- chen haben, denen zur grassierenden Existenzkrise mehr tätsjournalismus abseits des Papiers aussehen könnte. So gut einfällt als »nur« die Kosten senken, die neue Erlösquellen Funktion wie alles deutet darauf hin, dass branchenfremde Entrepre- aufzuspüren im Stande sind. Die wissen, dass es sie nicht neurs ein besseres Konzept dafür haben, wie im medialen braucht, um den Laden runterzufahren (das schafft auch Qualitätsmarkt künftig Geld zu machen ist. Weil viele Ver­ die Kostenrechnung). Führungskräfte, denen klar ist, dass leger von heute den Blick auf ihr ureigenes Geschäft ver­loren Zeitungen künftig nicht nur günstiger produziert, sondern haben. Der Begriff Verlegen kommt aber nicht von Verlegen- auch teurer verkauft werden müssen. heit. Journalisten, die ihren Lesern das bieten, was sie »Brauchen Demokratien die Watchdog-Funk- eine Print-Version hinwerfen, die sich tags darauf auch noch selbst als zahlende Kunden es gibt chancen tion von unabhängigen Zeitungen und Magazinen, oder kann dies lesen lässt, zwischendurch Präsenz auf Twitter und Face- tagtäglich einfordern: nicht der ORF allein bewerkstelligen?«, fragt der VÖZ – und das book. Wie viele Stunden hat ein Tag eigentlich? Dabei hätten gerade die Qualitätsmedi- Mehrwert. ausgerechnet eine Magazinjournalistin. Dem gegenüber: Eine Flut an Pressespre- en noch immer hervorragende Chancen, diesen Überlebens- chern, Lobbyisten, Beratern, Anwälten, die ihre Sicht der kampf zu gewinnen. Das zeigt schon allein der Umstand, dass In der heutigen Zeit Preise und Qualität Gegenfragen: Dinge an den Journalisten, die Journalistin bringen wollen. die ach so gehypten neuen Medien ohne den »Content« der für Zeitungen zu erhöhen ist zweifellos mutig – noch muti- »Brauchen wir mehr als eine Supermarktkette?« Und jetzt einmal ehrlich: Ein Interview totgeweihten analogen Dinosaurier ziemlich alt aussähen. ger ist nur noch, darauf zu verzichten und der inneren Bestie »Tut es nicht auch ein Handy-Anbieter?« mit einem versprochenen »guten Sager« ist allemal schneller Wer sich heute via Twitter über die aktuellsten Entwicklun- freien Lauf zu lassen. »Müssen tatsächlich mehrere Parteien im Parlament sitzen?« zu bewerkstelligen als ein Faktencheck. Unterlagen, die di- gen auf dem Laufenden hält, wird bei genauerem Hinsehen Eben. verse Berater samt Gebrauchsanweisung liefern, sind immer merken, dass der Inhalt größtenteils aus den Printredakti- noch einfacher zu verbraten als Hinweise, die erst durch zeit- onen kommt. Hätten die Onliner für die kostenlos von ihren Man muss kein Journalist sein, um für raubende Recherche zu einer Geschichte zusammengefügt Printkollegen servierten Leistungen zu bezahlen (»interne Medienvielfalt einzutreten; um zu wissen, dass nicht das werden müssen. Leistungsverrechnung«), wäre es auch um die Gewinne der breite Medienangebot allein zählt, sondern im gleichen Maß Parteien und Wirtschaft erfolgreichsten Anbieter schnell geschehen. die Qualität der Berichterstattung, die schlussendlich eine verschärfen auch noch dieses Demokratie prägt. jeder-gegen-jeden, indem sie Wer sich heute via Twitter Man muss aber sehr wohl Journalist Inserate an die Gefälligkeit der über die aktuellsten Entwick- sein, um zu wissen, dass es die Qualität (und folglich die De- mokratie) zurzeit durchaus nicht leicht hat. Redaktionen Berichterstattung knüpfen. lungen auf dem Laufenden sind personell immer knapper besetzt, zeitgleich steigt der hält, wird bei genauerem tägliche Arbeitsaufwand. Galt es früher eine Print-Ausgabe Und als wäre all dies nicht enervierend Hinsehen merken, dass der zu bestreiten, müssen heute mehrere Kanäle bespielt werden. genug, verschärfen auch noch Parteien und Wirtschaft dieses Inhalt gröSStenteils aus den Der Journalist, die Journalistin der Gegenwart – Allrounder: jeder-gegen-jeden, indem sie Inserate an die Gefälligkeit der Printredaktionen kommt. laufende Recherchen für die Online-Geschichte, nebenher Berichterstattung knüpfen.

54 55 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft – ulla Kramar-schmid Esther Mitterstieler

Auf dem Medienmarkt herrscht Krieg. schätzt ein Ereignis ein, gut. Medium B meint genau das Ge- TV und Rundfunk gegen Print. Print gegen Online. Blogger genteil, auch gut; Medium C stellt beide Meinungen gegen- Dr. Esther Mitterstieler ist seit September 2012 Chefredakteurin des »WirtschaftsBlattes«. gegen Kommentatoren. Twitter gegen alle. Horse-race-Jour- über und leitet seine eigene ab, jawohl. Dafür brauchen wir Zuvor war sie stellvertende Chefredakteurin und Chefreporterin. Unter anderem war sie nalism 2.0: Es geht um die schnellere Info, den exklusiven Sa- einander. ebenfalls Wirtschaftsredakteurin bei »Der Standard«, Korrespondentin der deutschen ger, die reißerischere Geschichte, und schlussendlich geht es »Börsen-Zeitung« aus Wien, Mitarbeiterin bei »profil« und »trend«. immer um Anzeigen, Auflagen, Reichweiten, Klicks. U nd der Leser? peroutka © Esther Mitterstieler Qualität? Der soll seine Schlüsse daraus ziehen. So ist das in einer Demokratie, so ist das in einem freien Markt. Jene nämlich, von welcher der Schweizer Soziologe Kurt Imhof sagt, dass sie »die Qualität der Demo­- Wobei dem »freien Markt« hauptsäch- kratie bedingt«; die »Watchdog«-Funktion, welche Medien, lich die Verlage ausgeliefert sind. Während der staatliche unabhängig von politischem und finanziellem Druck, unbe- Rundfunk Jahr für Jahr mit hunderten Millionen gefördert eindruckt von juristischen Drohungen, zu erfüllen haben; wird, macht die Presseförderung gerade einmal einen Bruch- W irtschaft als Grund- diese Hintergrundinformationen und Zusammenhänge, wel- teil dieser Summe aus. Magazine, welche nicht nur in den che die Orientierung für mündige Bürger sein sollten. Diese vergangenen Jahren den Großteil jener Aufklärungsarbeit er- Qualität droht auf lange Sicht ins Hintertreffen zu geraten. ledigten, jene Watchdog-Funktion erfüllten, welche schluss- lage gesellschaftlicher endlich zu einem Untersuchungsausschuss geführt haben, Es ist verrückt – aber es ist so: Je här- bleiben gänzlich außen vor. ter der Verteilungskampf in der (Print-)Medienwelt wird, desto notwendiger ist es, dass so viele Produkte wie nur Handlung warum ist den Demokraten möglich einander kontrollieren. Der ORF steht nun einmal die Kontrolle der Demokratie nicht, anders als etwa die BBC, unter der Aufsicht des Par- so wenig wert? laments, sondern unter dem Einfluss der Regierung. Trotz- dem müssen dessen Redakteure der Regierung auf die Fin- ger schauen. Österreich bekennt sich, mit Recht, zu einer öffentlichen Parteienfinanzierung. Das müsse dem »Abgesandelt« wird wohl als eines der zu Qualität wird mehr und mehr zum reinen Lippenbekennt- Es ist verrückt – aber es ist so: Bürger die Demokratie wert sein. Unwörter des Jahres in die österreichische Sprachgeschichte nis. Dabei sollte guter Journalismus per se Qualität bedeuten. Doch warum ist den Demokraten die eingehen. Ob man die Wortwahl des Wirtschaftskammer- Man kann diese leeren Worthülsen nicht mehr hören. Je härter der Verteilungs- Kontrolle der Demokratie so wenig wert? präsidenten Christoph Leitl zum »abgesandelten« Wirt- kampf in der (Print-)Medienwelt schaftsstandort teilt oder nicht: In manchen Kategorien ist Die Wahrheit ist und bleibt: Gute Wirt- wird, desto notwendiger ist der Standort abgerutscht, in anderen hält er sich, in ande- schaftsberichterstattung kann man nur mit guten Leuten es, dass so viele Produkte ren hat er sich verbessert. Schaut man sich das internationale machen. Und die kosten. Wenn man aber eine Redaktion nur wie nur möglich einander Umfeld an, würden sich andere eine Wirtschaftslage à la noch als Kostenfaktor sieht und auf den ureigensten Auftrag kontrollieren. Austria durchaus wünschen. Gleichwohl: Es gilt, den Stand- der Zeitungen und – im Zeitalter des Internet – auch ihrer ort für die Zukunft wettbewerbsfit zu machen. Und dabei Plattformen vergisst, ist das auch demokratiepolitisch be- Andererseits: Zeitungen und Maga­ spielt der Wirtschaftsjournalismus eine bedeutende Rolle. Er denklich. Ein guter Journalist braucht für eine gute Story zine haben ebenfalls Eigentümer, die Interessen verfolgen muss klarmachen, was ein Unternehmen braucht, um wett- Zeit. Zeit, die uns immer mehr abgeht, weil immer weniger und Leitlinien vorgeben (die sich mitunter wieder durchaus bewerbsfähig zu bleiben, aber auch, was das Land benötigt, Journalisten in den Redaktionen immer mehr »bringen« sol- mit Interessen der Inserenten decken können). Auch deren um als Headquarter für Unternehmen interessant zu sein. len. Wenn man Journalismus zu Fabrikarbeit reduziert, dann Redakteure müssen ihrer Rolle als vierte Gewalt im Staat Aufgabe des Journalismus ist es, die Zusammenhänge darzu- – bei allem Respekt vor Fabrikarbeit – darf man sich nicht nachkommen. legen und aufzuzeigen, wo Unternehmen, im nationalen wie wundern, wenn irgendwann der Wirtschaftsstandort Öster- internationalen Umfeld, die größten Probleme haben, aber reich in der Bevölkerung gar nicht mehr als solcher wahrge- Es sind mannigfaltige Anliegen und auch die besten Chancen. nommen wird. Sichtweisen, die Demokratie ausmachen. Jeder Journalist, jeder Ressortleiter, jeder Chefredakteur ist die Summe seiner Derzeit können wir in Österreich auch Dabei bräuchten wir mehr Verständnis Wahrnehmungen, seiner Erfahrungen, ja, manchmal auch davon sprechen, dass der Medienstandort »abgesandelt« ist. für Wirtschaft auf allen Ebenen. Guter Journalismus kann seiner Zwänge – wer meint, dass es die objektive Berichter- Immer mehr Medien kämpfen um einen schrumpfenden dazu beitragen. Mit reinen volkswirtschaftlichen Abhand- stattung, die letztgültige Meinung gibt, ist naiv. Medium A Werbekuchen. Das Resultat ist erschreckend: Das Bekenntnis lungen ist es dabei nicht getan. Auch bei der Unternehmens-

56 57 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft Georg Kapsch

berichterstattung, zum Beispiel, muss man in die Tiefe gehen. Vor allem aber müssen die Zusammenhänge zwischen den Spielern in der Wirtschaft – Unter- nehmen, Mitarbeitern, Institutionen – verdeutlicht werden. Wir müssen aus dem Alltag unserer Leser heraus berich- © Markus Prantl ten, Zusammenhänge erklären, vor Ort Georg Kapsch sein und bewerten. Mag. Georg Kapsch ist seit Juni 2012 Präsident Qualität fördern Wenn wir über der Industriellenvereinigung. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre ist er im Bundesvorstand Qualität reden, stellt sich die Frage, der Industriellenvereinigung aktiv. Von 2006 ob beispielsweise der ORF in der Wirt- bis 2012 leitete er den Gesellschaftspoliti- und fordern schaftsberichtung, Analyse und Kom- schen Ausschuss der IV. Seit Oktober 2001 mentar inklusive, so viel mehr an Qua- ist Kapsch CEO der Kapsch AG, im Dezember lität liefert, wie er mehr an öffentlichen des Folgejahres übernahm er auch den Vor- Förderungen kassiert als, zum Beispiel, standsvorsitz in der Kapsch TrafficCom. das »WirtschaftsBlatt« liefert.

Journalismus heißt grundsätzlich auch, die Dinge auf den Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Es geht mehr denn je um die breite Förderung des Verständ- päischen Bezügen gedacht und produziert werden. Das ist Punkt zu bringen. Wir machen das, Österreich steht vor großen Herausforderungen. Internatio­ nisses für wirtschaftliche Zusammenhänge. Je geringer die- eine Herausforderung für Politik und Medienmacher. müssen es aber schaffen, uns besser zu nale Rankings wie das »World Competitiveness Scoreboard ses Verständnis in der Bevölkerung verbreitet ist, desto ge- • In ökonomischer Hinsicht ist es geboten, Qualität nicht verkaufen, etwa indem wir in die Schu- 2013« des Schweizer Instituts IMD zeigen, dass die Fortset- ringer ist die Einsicht in notwendige Strukturreformen oder nur zu fordern, sondern auch zu fördern. Im Zeitalter von len gehen. Keiner von uns wird überle- zung der österreichischen Erfolgsstory am Prüfstand steht: standortpolitisch relevante Maßnahmen – und desto leichter Google & Twitter muss Qualitätsjournalismus finanzierbar ben, wenn er weiter glaubt, wir würden Österreich ist in diesem Ranking aus den Top-20 gefallen und haben es Verschwörungstheoretiker und Reformverweige- sein und finanzierbar bleiben. Die Medienförderung in al- in zehn Jahren immer noch nur am Pa- liegt nur mehr am 23. Rang von 59 untersuchten Staaten. Mit- rer. Es ist aus Sicht der Industrie wünschenswert, dass die len Mediengattungen sollte daher strikt an Qualitätskrite- pier präsent sein. Wenn wir weiter nur telmaß darf kein Programm für unser Land sein. Reindust- Rolle der Medien auch als standortpolitische »watchdogs« rien orientiert sein. In unserer multimedialen, vernetzten alte Wege beschreiten, werden wir sehr rialisierung, mehr Freiheit für die Wirtschaft und weniger gestärkt wird. Das ist ein wichtiger Beitrag für Wachstum und hochkompetitiven Medienwelt ist qualitativ hochwer- schnell an unsere Grenzen stoßen. Das Regulierungen, niedrigere Arbeitskosten, insgesamt eine und Wohlstand in unserer Gesellschaft – und somit »Public tiger Content wettbewerbsentscheidend. Zielführend ist es wäre schade. Wir entkommen dem Di- modernere Arbeitswelt und leistbare Energiepreise müssen Value« in Reinkultur. daher, über Medienförderungsmodelle nachzudenken, die lemma nur, wenn wir alle Plattformen auf der standortpolitischen Agenda ganz oben stehen, damit nicht Institutionen, sondern diesen Content finanzieren. In bespielen und unser journalistisches Wachstum und Wohlstand in Österreich auch in Zukunft ge- diesem Zusammenhang sind auch Vorschläge zu diskutie- Angebot egal auf welcher Plattform ver- sichert sind. H r erausfo derungen lösen ren, ob statt der traditionellen ORF-Gebühr eine Finanzie- breiten. Ein wichtiger Faktor für den Standorter- rungsquelle für öffentlich-rechtliche Inhalte – unabhängig Und unsere Infor- folg ist aber auch die mediale Thematisierung ökonomischer Angesichts des radikalen Wandels tradi- vom Anbieter – die bessere Lösung für den Medienstandort mationen müssen richtig, wichtig und und gesellschaftlicher Herausforderungen. Gemessen an der tioneller Business-Modelle im Medienbereich ist es notwen- und ein vitales duales System wäre. wegweisend sein. Durch die Interak­ Bedeutung wirtschaftlicher Vorgänge für das reale Leben der dig, die Bestands- und somit Zukunftsvoraussetzungen von Es wird sich zeigen, ob Österreichs Me­ tion mit den Lesern – oder Usern – müs- Österreicherinnen und Österreicher nimmt die Wirtschafts- Medien weiterzuentwickeln. Dabei sind sowohl demokratie- dien­politik willens und dazu in der Lage ist, den notwendi- sen wir versuchen, ihnen aufs Maul zu berichterstattung nur einen vergleichsweise geringen Anteil politische wie auch ökonomische Veränderungen von Bedeu- gen »großen Wurf« in der Weiterentwicklung der Medienför- schauen und Angebot und Nachfrage in an der gesamten Berichterstattung ein. Dies korrespondiert tung: derung möglich zu machen. Für den Industrie- wie für den Übereinstimmung zu bringen. Gestützt übrigens auch mit dem geringen Maß an Bildung in wirt- • In demokratiepolitischer Hinsicht ist es etwa wünschens- Medienstandort Österreich gilt, dass die politischen Rah- auf interaktive Elemente, die auch schaftlichen Fragen, das Österreichs Bildungssystem seinen wert, der Europäisierung und Internationalisierung unse- menbedingungen den realen Herausforderungen der Zu- junge Leser dazu anregen, eine Zei- Schülerinnen und Schülern zuteil werden lässt. rer Zeit Rechnung zu tragen. Nationalstaatlich verfasste kunft angepasst werden müssen. Das ist die notwendige tung zur Hand zu nehmen oder sich das Die Public Value-Debatte könnte vor die- Mediensysteme müssen dazu in der Lage sein, einen Bei- Vor­aussetzung für Medien und Industrie, um »Public Value« Digitalpaper derselben herunterzu­ sem Hintergrund ein nützlicher Katalysator sein, um auch trag für die Herausbildung einer europäischen Öffentlich- produzieren zu können: im Fall der Industrie in Form von laden, können wir uns strategisch neu der Wirtschaftsberichterstattung jenen Raum zu geben, der keit zu leisten. Europa mangelt es in Zeiten wie diesen an Wachstum, Arbeit und Wohlstand – und im Fall der Medien aufstellen. Nur dann haben wir als ihr zusteht. Dabei geht es nicht nur um die Darstellung der vielem, vor allem aber auch an medialen Plattformen zur in Form von Qualitätsjournalismus, der einen nachweisbaren Medienstandort und Medienmacher Erfolgsgeschichten österreichischer Unternehmen, die als Diskussion europäischer Herausforderungen. Der »Public Beitrag zur demokratischen und gesellschaftlichen Weiter- eine Chance. »hidden champions« globale Erfolgsgeschichten schreiben. Value« von Mediensystemen muss mehr denn je in euro- entwicklung unserer Gesellschaft leistet.

58 59 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft – Andreas Schieder Herbert Lackner

Verantwortung. Denn Zeitungen haben letztendlich einen demokratiepolitischen Wert. Demokratische Meinungsvielfalt wird Dr. Herbert Lackner war von 1983 bis 1988 stellvertretender Chefredakteur dann forciert, wenn die Meinungen auf Basis von solidem der »Arbeiter Zeitung« und ist seit 1992 Chefredakteur von »profil«. Z eitungen Wissen gebildet werden können. Transparenz und Ausge- wogenheit, eine objektive Berichterstattung und Sorgfalts- pflicht bei der Recherche sind wohl selbstverständlich für © profil bringen das journalistische Handwerk. Ebenso eine klare Trennung Herbert Lackner zwischen Nachricht und Meinung. All das sind Komponen- ten, die dem Auftrag der Politikvermittlung und dem Ausbau der Meinungsbildung dienen. W ir Miesmacher dem Bürger Gerade wirtschafts- und finanzpoliti- sche Themen sind oft schwierig zu erläutern. Die inhaltli- Hier geht es, so jedenfalls die Aufga- Wie soll das Publikum den Unterschied chen Zusammenhänge sind komplex und die Auswirkungen benstellung für diesen Beitrag, um Gewissenserforschung. ausmachen? In dieser gewaltigen Unübersichtlichkeit kann es Politik näher von Entscheidungen nicht immer in ein simples »gut« oder Vorgegeben wurden von den Organisatoren dieses Bandes nur zu einem Schluss kommen: Alle sind die gleichen Gauner. »schlecht« einzuteilen. Umso wichtiger ist gerade in diesem folgende Fragen: »Haben Zeitungen / Magazine durch ihre Dass dies zu einer pauschalen Desavou- Bereich ein professionelles Zusammenwirken von Politik Berichterstattung auch zur Frustration der Bürger über die ierung der Politik und der Politiker führte, ist höchst un- Politische Inhalte und Entscheidungs- bzw. Politikerinnen und Politikern auf der einen Seite und Politik beigetragen? Dürfen Medien positiv über Politik be- gerecht, aber in gewissem Maße »collateral damage«, ver- prozesse werden immer komplexer. Die zunehmenden welt- Journalistinnen und Journalisten auf der anderen Seite. Das richten, ohne in den Verdacht einer ›gefälligen Berichterstat- ursacht von den wenigen schwarzen Schafen, die sich bis in wirtschaftlichen Verflechtungen und die Verlagerung von Ziel ist klar: Es geht darum, den Bürgerinnen und Bürgern die tung‹ zu kommen?« hohe Ämter durchgegrast haben. politischen Entscheidungen von nationalen auf supranatio- vorhin umschriebenen immer komplexer werdenden Inhalte Es ist verdammt schwer, sich als Journa- Es ist dies aber auch die Folge eines viel nale Ebenen machen es zunehmend schwierig, den Bürgern und Zusammenhänge auf einfache und verständliche Weise list, der nun schon seit geraumer Zeit durch die Politik- und zu lange hermetisch abgeschlossenen Systems: In den ersten und Bürgerinnen Politik, die zugrunde liegenden Werte, – aber nicht falsch vereinfachend und verkürzt – darzulegen. Medienlandschaft streunt, unangenehmere Fragen vorzu- drei Nachkriegsjahrzehnten verhinderte der Parteienpro- die gewünschten Zielsetzungen und die daraus resultieren- Denn erst mit dem nötigen Verständnis für die Inhalte ist stellen. porz weitgehend jegliche Kontrolle der politischen Kaste. den Maßnahmen zu vermitteln. Es liegt jedoch auch in der freie Meinungsbildung und somit Entscheidungs- und Wahl- Haben wir vielleicht gar selbst produ- Diese kontrollierte sich selbst, oder auch nicht. Bisweilen Verantwortung der politisch Handelnden, die inhaltlichen freiheit möglich. ziert, was wir nun lauthals beklagen – den Politikverdruss, wurde dem Koalitionspartner ein Hackl ins Kreuz geworfen, Grundlagen und Beweggründe zu erläutern sowie die Hand- Ich bin überzeugt davon, dass sowohl die Demokratie-Müdigkeit, die Abscheu vor Parteien und der sich dann durch listiges Haxlstellen revanchierte – mehr lungsspielräume für Entscheidungen aufzuzeigen. Insofern die Qualität der österreichischen Politik als auch die Qualität staatlichen Institutionen? Sie wir mitverantwortlich dafür, an Transparenz war da nicht. Die Opposition – eine Handvoll hat Politik, haben Politikerinnen und Politiker eine Bring- der österreichischen Zeitungslandschaft entscheidend dazu dass die Menschen nicht mehr zur Wahl gehen wollen, dass FPÖ-Abgeordneter, die praktisch durchwegs eine eher un­ schuld gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Denn eine beitragen, Informationsfreiheit und Meinungsvielfalt zu ge- Politiker in den entsprechenden Image-Rankings irgendwo klare Nazi-Vergangenheit hatten – spielte keine Rolle. – wenn nicht die wichtigste – Grundvoraussetzung für eine währleisten und dadurch den Bürgerinnen und Bürgern die zwischen Taschendieben und Scheckfälschern rangieren Minister gaben nur ihren eigenen Par- offene Demokratie ist die Information und der öffentliche Möglichkeit geben, aktiv und mündig am politischen Gesche- und sich nicht zuletzt wegen des kaputten Rufes kaum noch teizeitungen Interviews, wenn überhaupt; Pressekonferen- Diskurs über politische Inhalte. Die Teilhabe am politischen hen teilzunehmen und es zu beeinflussen. geeigneter Nachwuchs finden lässt? Reden wir kleine Unre- zen waren rar wie Totozwölfer, einen Politiker anzurufen fiel Diskurs setzt das Wissen um Inhalte und die Möglichkeit der gelmäßigkeiten zu himmelschreienden Skandalen groß, ma- den Journalisten jener Jahre gar nicht erst ein. freien Meinungsäußerung voraus. chen wir aus Mücken Elefanten? Wie vieles andere brach dieses System Medien spielen in diesem Zusammen- Die Antwort lautet: Ja – gar nicht so sel- der Verschleierung und des Zudeckens an der Wende der hang eine zentrale Rolle. Politische Inhalte werden vor allem ten. In der Flut an Unrat, die in den vergangenen Jahren an 1960er- zu den 1970er-Jahren zusammen. Der erste große – aber nicht nur – durch Medien insbesondere Massenmedien den Berichterstattern vorbei schwappte, war oft nicht genau Skandal, der mit den Methoden des hierzulande noch völlig wie Zeitungen transportiert. Der Dialog zwischen Bürgerin- auszunehmen, was genau da in der Brühe dümpelte. Und so unerprobten investigativen Journalismus aufgedeckt wurde, nen und Bürgern auf der einen Seite und Politikerinnen und wurde eben alles geborgen: Die Millionen-Schmiergelder, die war 1974 jener um den »Bauring«: Die im Besitz der Stadt Wien

Politikern auf der anderen Seite wird größtenteils durch und © Sebastian Reich beim Verkauf öffentlichen Eigentums anfielen ebenso wie stehende Wohnbaugesellschaft baute nicht nur Wohnungen, über Medien bestimmt. Unsere Demokratie ist in gewisser Andreas Schieder ein lächerliches Inserat um ein paar hundert Euro in einer sondern versuchte sich auch bei Großprojekten in Arabien, Weise also eine Mediendemokratie. Medien haben die Auf- Verbandszeitschrift; die Millionen an Budgetmitteln, die via wobei umgerechnet rund 100 Millionen Euro im Wüstensand gabe Politik zu vermitteln. Der Public Value – also der Wert, Mag. Andreas Schieder ist seit Dezember Scheingutachten in Parteikassen umgeleitet werden sollten versenkt wurden. Ein paar Jahre später folgte das AKH und 2008 Staatssekretär im Bundesministerium den die Medien für unsere Gesellschaft und die Bürgerinnen ebenso wie ein Tausender für die Dressen eines Fußballver- dann noch vieles mehr. für Finanzen. Zuvor war er Staatssekretär im und Bürger leisten – liegt in dieser Aufgabe begründet. Ein eins, der einem Politiker nahesteht. Ja, manchmal schlugen die Zeitungen Bundeskanzleramt für Öffentlichen Dienst Grundsatz des Verbandes Österreichischer Zeitungen ist der und Verwaltungsreform, Außenpolitischer In einer von Konkurrenz geprägten Me- und Magazine dabei über die Stränge. Aber ohne sie wüsste Erhalt und Ausbau der Meinungs- und Medienvielfalt. Gera- Sprecher der SPÖ im Nationalrat und Abge- dienlandschaft wird dann vieles gleich gesetzt, was höchst un- noch heute niemand von der Buwog-Affäre, den Birnbacher- de diesbezüglich tragen die österreichischen Zeitungen und ordneter zum Wiener Landtag und Mitglied gleich ist: Der Schmiergeld-Skandal! Der Inseraten-Skandal! Millionen, dem Strasser-Video, den Hochegger-Missionen, Zeitschriften – aber auch alle andere Medien – eine große des Wiener Gemeinderats. Der Scheingutachten-Skandal! Der Fußballvereins-Skandal! den Meischberger-Telefonaten, den Telekom-Spenden …

60 61 Objektv i 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie – Emese Benko

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Nominiert in der Kategorie Fotoserien: E mese Benko

»roma«

Der Großteil der Roma in Rumänien lebt am Rande der Gesellschaft in Armut. Sozial, materiell und politisch marginalisiert, haben sie meist keinen Zugang zum Arbeitsmarkt; das erklärt auch die hohe Kriminalitätsrate.

Erstveröffentlichung: »Kurier Online«, 08. 02. 2013

62 63 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft M atthias Rath

Es scheint selbstverständlich: Zeitungen zugspersonen eines Kindes auf dessen eigene Medienpraxis soll man lesen, vor allem junge Menschen sollen, ja müssen, hat. So zeigte z. B. eine Analyse des Mediennutzungsverhal- Prof. Dr. Dr. Matthias Rath (*1959) ist Philosoph und Erziehungswissenschaft- zum Zeitungslesen geführt werden. Ob nun irdisch jugend- tens von Studierenden, dass die Medienerziehung durch die ler und lehrt Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg affin wie das eher an der Primarstufe der 6- bis 10-jährigen Eltern, deren eigene Mediennutzung sowie die Bewertung (Deutschland). Er war Vorsitzender des Bildungsrats Baden-Württemberg und orientierte Projekt »Zeitungsflirt«, himmlisch den Göttern unterschiedlicher Medien und unterschiedlicher Medien- zuvor Manager im Medienhaus Bertelsmann. Seine Schwerpunkte liegen in der Medienethik und der empirischen Medienbildungsforschung. nahe wie das eher gymnasiale Projekt »ZEUS Zeitung und nutzung (z. B. Arbeitsnutzung vs. Freizeitnutzung, Unter- Schule« der bundesdeutschen WAZ-Gruppe oder bodenstän- haltungsorientierung oder Informationsorientierung) mit © Russmedia dig und für alle Schularten didaktisch aufbereitet wie »ZiS entscheidend war für die spätere Medienpraxis der Kinder- Matthias Rath Zeitung in der Schule«, getragen von einem gemeinnützigen generation. Mit anderen Worten, der »medienbiographische Verein, gegründet 1995 vom Verband Österreichischer Zei- Kontext« (Biermann 2009, 224 ff) ist mit entscheidend für die tungen (VÖZ) – »Also lautet ein Beschluss: Dass der Mensch Medienpraxis. was lesen muss«.

Z eitung und Bildung

Nun sind Lesen und Zeitung zwar mit- Wenn wir die Zeitung also unter dem das Internet als generelle Online-Quelle unterschiedlichster dieser Frage nach, dann ist die Tageszeitung zwar in 47 % der einander verwoben, doch keineswegs identisch. Wenn Blickpunkt der Medienbildung betrachten, dann dürfen wir Angebote, auch Informationsangebote, schlägt in dieser Ko- befragten Familien Anlass für Gespräche in der Familie (ebd., wir also fragen, ob und gegebenenfalls welchen Bildungs- nicht nur nach den aktuellen Nutzungsraten der nachwach- horte mit 91 % zu Buche. Die 12- bis 19-Jährigen sind also hoch 39), aber nur in 34 % der Familien sprechen die Eltern explizit wert die Zeitung (heute noch oder vielleicht sogar wieder) senden Generation fragen, sondern müssen uns anschließend internet-affin, dennoch ist die Tageszeitung immer noch ein mit den Kindern über den Inhalt der Tageszeitung (ebd., 43). hat, so müssen wir dies von der Frage nach dem Wert des auch die Bedingungen von Zeitungsbildung in der Schule an- fester Bestandteil der jugendlichen Medienwelt, wenn auch Und schließlich darf nicht übersehen Lesens trennen, zumal die Vermutung, die allenthalben schauen, dann die gesellschaftliche Funktion von Zeitungen in relativ niedrigem Umfang im Vergleich zur älteren Gene- werden, dass selbst die engen Kohorten der MPFS-Studien diskutierten Ergebnisse der internationalen Leseleistungs- in den Blick nehmen und uns abschließend fragen, welchen ration. Und auch bei den Jüngeren ist die Zeitung präsent, den raschen Wandel in der regelmäßigen Mediennutzung messungen hätten direkt etwas mit einer vermeintliche Stellenwert Zeitungen in der (Medien-)Bildung einnehmen wenn auch naturgemäß in geringerem Maße. Rund 7 % der von Kindern und Jugendlichen statistisch einebnen. Gera- »Zeitungskrise« zu tun, ein Kurzschluss ist. Europa, vor können. 6- bis 13-Jährigen blättern mindestens mehrmals in der de bei Tageszeitungen ist dieser biographische Wandel sehr allem Deutschland und Österreich, klagen in Bezug auf Woche in einer Tageszeitung (KIM 2013, 11). dynamisch: Nutzen rund 25 % der 12- bis 13-Jährigen die die Lesekompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler auf Neben dem elterlichen Vorbild ist gerade Tageszeitung, so steigt dieser Wert mit 14 bis 15 Jahren auf hohem Niveau, die Nutzung eines Mediums jedoch hat auch 1.n Von Ki dern, Jugendlichen bei Kindern und Jugendlichen die Abhängigkeit von der Me- 31 %, mit 16 bis 17 Jahren auf 47 % und erreicht bei den 18- bis noch andere Faktoren als PISA-relevante Leseleistungser- dienausstattung im familiären Haushalt offensichtlich. Nur 19-Jährigen 58 % (vgl. JIM 2012, 13). Zugleich mit diesem Trend gebnisse. und Zeitungen 41 % der Haupterziehenden der 6- bis 13-Jährigen haben eine sinkt aber auch die reine Unterhaltungsnutzung des Compu- Nicht das Zeitungslesen als Praxis einer Tageszeitung abonniert (ebd., 8) und nur 4 % der Haupterzie- ters und des Internets – die nachwachsende Generation ist bestimmten Kulturtechnik nimmt ab, sondern die (ebenfalls Die Mediennutzungszahlen für Kinder henden halten eine Tageszeitung für unverzichtbar (ebd., 16). also informationsorientiert, wenn auch die Online-Nutzung kulturelle) Bereitschaft, für die eigentliche Leistung der Zei- und Jugendliche werden seit vielen Jahren kontinuierlich un- Etwas besser sieht es bei den Jugendlichen aus, da haben 59 % überwiegt. 59 % der 14- bis 19-Jährigen geben an, das Internet tung zu zahlen. Und das kann zwei Gründe haben: tersucht. Repräsentativ für die bundesdeutsche Zielgruppe der Haushalte eine Tageszeitung abonniert (JIM 2012, 7). zur Information zu nutzen. Dieser Wert steigt bei den 20- bis – zum einen die veränderten Geschäfts- und in diesem Sinne auch übertragbar auf vergleichbare Ge- Die Modellfunktion der Eltern scheint 29-Jährigen auf 75 % auf erreicht Werte um 80 % bei den Folge- modelle im Medienmarkt, wie wir seit dem verstärkten Auf- sellschaften werden jährlich durch den Medienpädagogischen also besonders wichtig. Die Medienpraxis der Eltern wiede- kohorten zwischen 30 und 69 Jahren. Erst bei den 70-Jährigen treten privater Medien ebenso wie der intensiven Internet- Forschungsverbund Südwest MPFS das Mediennutzungsverhal- rum hängt u.a. vom Bildungshintergrund der Elterngenera- und älter sinkt die Nutzungsrate auf 76 % (Bruttel 2013, 8) – nutzung feststellen und was sich auch in der Haltung der ten von Kindern zwischen 6 und 13 Jahren (KIM-Studie) und tion ab. In einer Studie zur Mediennutzung in Familien des noch, muss man sagen. potentiellen Mediennutzer niederschlagt: Wenn Informatio- von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren (JIM-Studie) er- MPFS differiert die Zeitungslektüre in Abhängigkeit vom Fassen wir die Nutzungsdaten zusam- nen überall, in TV und Internet, umsonst zu bekommen sind, hoben. Die aktuelle Studie zu den 12- bis 19-Jährigen (vgl. JIM Grad der formalen Bildung. Eltern mit niedriger Schulbil- men, so sind die jüngeren Menschen zwar hoch informa- warum sollte ich dann für das Medienformat Zeitung zahlen 2012, 12 ff) zeigt, dass rund 41 % der Altersgruppe mindes- dung geben zu 60 % an, mindestens mehrmals wöchentlich tionsaffin, aber sie sind vor allem von zwei Trends in ihrer (vgl. Jarren / Zwicky 2012, 44)? tens mehrmals in der Woche das klassische Print-Produkt Ta- eine Zeitung oder Tageszeitung zu lesen, Eltern mit mittlerer Medienpraxis bestimmt: von der zunehmenden Digitalisie- – zum anderen der nach wie vor deutlich geszeitung nutzen. Aber nur 18 % dieser Alterskohorte nutzt Schulbildung kommen dabei auf 70 % und Eltern mit hoher rung, die technisch Jugendliche besser erreicht als klassische nachweisliche Zusammenhang zwischen familiärem Medi- Online-Angebote einer Tageszeitung. Jungen sind den Mäd- Schulbildung auf 78 % (FIM 2013, 60). Damit wird auch deut- Print-Produkte, aber auch von einem ganz unspektakulären ennutzungsmodell und kindlicher Mediennutzung, d. h. der chen dabei jeweils mit 10 %-Punkten (Offline-Zeitung) bzw. lich, dass nur dort, wo Zeitungen gelesen werden, diese Me- Sachverhalt, nämlich den biographischen Entwicklungen in hohen Bedeutung, die das Mediennutzungsverhalten der Be- 8 %-Punkten (Online-Tageszeitung) voraus. Zum Vergleich: dienpraxis selbst auch thematisiert werden kann. Geht man Bezug auf die Funktion medialer Angebote. Stehen im frühen

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Alter vor allem Unterhaltung und Spiel im Vordergrund, so Zeitung als kulturell-politisches Phänomen wird so gut wie Allerdings, und das schlägt den Bogen ist Information. Das Konto, auf das jeder Teilnehmer gesell- öffnen sich jungen Menschen erst um die Pubertät herum nicht thematisiert. aus einer historischen bzw. systemischen Betrachtungswei- schaftlicher Kommunikation sein informationelles Vermö- auch stärker informationellen Angeboten. Damit sind wir bei der Zeitung als me- se in die Medienethik, Zeitungen und ihre journalistische gen einzahlt, ist Wissen. Für Demokratietheoretiker wie z. B. Damit kommen wir zu einem Bereich, dialer Institution der Gesellschaft angelangt. Ein hohes Ver- Kompetenz ist nicht nur Anspruch, sondern vor allem auch Habermas gilt es daher als ausgemacht, dass ein demokra- der nicht mehr allein mit dem Blick auf die Nutzung, son- dienst der Zeitungsprojekte liegt sicher darin, diesen Punkt Aufgabe. Professionsethisch hat der Journalismus auf die Tat- tisches System des wissenden Bürgers bedarf. Der Souverän dern mit der Frage nach der Funktion von Zeitungen anzu- zu stärken, wenn auch häufig konzentriert auf das Berufs- sache reagiert, einerseits Kontrolle der Regierenden zu sein sollte wohlinformiert sein. Er sollte wissen, welche gesell- gehen ist. feld des Journalisten und den Rechtstatbestand der Presse- und andererseits Navigator des Souveräns. Mit Formen der schaftlichen Probleme dringend sind und welche Lösungen freiheit. Hier, in dieser Bewusstwerdungsfunktion, ist der publizistischen Selbstkontrolle (vgl. Baum u. a. 2005) wie dem jene anbieten, die sich der Kür durch Wahl stellen. Wenn wir eigentliche Bildungswert der Zeitung zu suchen. deutschen bzw. dem österreichischen Presserat haben wir jedoch eine unterschiedliche Verteilung des Wissens in der 2. Die Zeitung als Beispiele für solche Formen der professionsethischen Selbst- Mediengesellschaft vorfinden und der Informationsfluss, bestimmung. Wie notwendig diese Selbstkontrolle ist, zeigt also das Material, aus dem sich unser Wissen aufbaut, expo- Unterrichtsthema denn auch die Spruchpraxis dieser Gremien: Es gibt eben nentiell steigt, kann von Gleichheit der Mediennutzer nicht 3. Die gesellschaftliche verschiedene Qualitätsstufen von Zeitungen und Herausfor- mehr die Rede sein. Demokratie als System der Wissenden ge- Denn nur wenn wir klären können, wa- Funktion der Zeitung derungen, an denen Journalistinnen und Journalisten schei- rät in Gefahr, wenn dem »information rich« der »information rum Zeitungen als Zeitungen in Bildungsprozessen berück- tern. Die aufsehenerregenden Verfehlungen der letzten Jahr- poor« gegenübersteht. sichtigt werden sollen, können wir beschreiben, in welcher Beginnen wir mit dem Blick auf eine eher zehnte im deutschsprachigen Bereich, erinnert sei nur an das Weise sie als Bildungsgut zu verstehen sind. Blicken wir zu- sozialtheoretische Basis. Zeitungen sind zunächst einmal Gladbecker Geiseldrama, das sich dieses Jahr zum 25. Male Das Konto, auf das jeder nächst kurz in die Bildungspraxis der oben genannten Pro- und im weitesten Sinne Träger von Öffentlichkeit (vgl. zum jährt, haben immer wieder die gleichen reflexhaften Reak- Teilnehmer gesellschaftlicher jekte. Es lassen sich drei Themenfelder unterscheiden, die in Folgenden Rath 2010). »Öffentlichkeit« kann als eine Struk- tionen ausgelöst, Selbstbesinnung, professionsethische Auf- Kommunikation sein diesen Zeitungsprojekten für Schulen vorgehalten werden: tur sozialer Aufmerksamkeit verstanden werden, die eine rüstung und die öffentliche Zusage von Medienvertretern, informationelles Vermögen Zeitungskunde (Wie ist eine Zeitung aufgebaut?, Fachbegriffe, Kommunikation sozialer Sinnvorstellungen und Interessen das so etwas nicht mehr passieren dürfe. Doch wo bremst sich einzahlt, ist Wissen. praktische Übungen, um eine Zeitung selbst »bauen« usw.), erlaubt. Diesen Begriff von Öffentlichkeit hat der Philosoph der Journalismus selbst? Haben die Print-Medien z. B. bei der dann Leseförderung (Zeitungen als Lesematerial, Schreiban- Jürgen Habermas im Sinne, wenn er Öffentlichkeit als »öf- Diskussion um den ehemaligen deutschen Bundespräsiden- lässe für eine echte oder fingierte Zeitung und Grundbegriffe fentlich relevant gewordene Privatsphäre der Gesellschaft« ten Christian Wulff nicht gezeigt, dass sie auch nicht frei sind Diese These wurde vielfältig überprüft journalistischen Schreibens) und schließlich Zeitungen und (1990, 76) bezeichnet. Habermas nennt als wichtigste Form von Jagdtrieb und Phantasien der so genannten »4. Gewalt« und in weiterführenden Untersuchungen (vgl. z. B. Bonfadelli Presse als Institutionen der Gesellschaft (Stichwort »Pressefrei- dieser Öffentlichkeit, die im Zuge der Herausbildung der bür- – allen voran die »Bild«-Zeitung (Rath, im Druck)? 1994; Wirth 1997) differenziert. Sie besagt zwar, dass bei ei- heit«). Diese drei Schwerpunkte kann man für einen ersten gerlichen Gesellschaft im ausgehenden 17. bis zum Ende des nem Anwachsen von Information diese unterschiedlich auf- Zugang so charakterisieren: 19. Jahrhunderts erst entstand, explizit die Presse bzw. den genommen und verarbeitet wird. Dies hat aber eine bemer- die Wissenskluft-These besagt, Zeitungskunde dient vor allem dazu, der sich in der Zeitung realisierenden Journalismus (ebd., 77). Da- kenswerte Wirkung: Wenn der Strom neuer Informationen dass der sozioökonomische nachwachsenden Generation das Medium Zeitung (und das mit wird eine der wichtigsten Funktionen des Journalismus im Mediengewitter der Wiederholungen abnimmt, haben die Status des Rezipienten mass- Geschäftsfeld Zeitung) näher zu bringen und quasi »Kultur- deutlich, nämlich die »Herstellung und Bereitstellung von »information poor« die Chance, aufzuholen, ebenso viel Wis- wissen« dazu aufzubauen. Themen zur öffentlichen Kommunikation« (Rühl 1980, 322 f). gebend ist für seine Fähig- sen zu einem Thema aufzubauen wie die »information rich«. Leseförderung ist ein zentraler Auftrag Hier wird es – auch in der Vermittlung für Schülerinnen und keit, Wissen über eine neue Die Wissenskluft schließt sich wieder oder nimmt zumindest der Schule, Zeitungen werden gelesen, also soll die Zeitung Schüler – wichtig, sich klar zu machen, wie diese Funktion Information­ aufzubauen. ab. Das hat Folgen für die Bildung. Denn Bildung ist nicht nur als didaktisches Instrument eingesetzt werden, um Lesen als Öffentlichkeit realisiert wird: Die politische Realität der Vorwissen, sondern die kognitive Fähigkeit, Wissen aufzu- zu fördern. Der Lebensweltbezug vor allem der Lokalzeitung Demokratie führt durch Wahl aus der Privatheit in den öf- Wie bedeutend dennoch die prinzipiel­ bauen. Und diese Fähigkeit wird vor allem auf dem Wege der oder Lokal-/Regionalseiten der Tageszeitungen machen die fentlichen Raum. Unter den Bedingungen der Repräsentation le (und größtenteils auch täglich verwirklichte) Funktion schulischen Bildung vermittelt. Eine höhere Schulbildung Zeitung auch bei jüngeren Schülern attraktiv. Damit entspre- agieren die Bürger aber nur als Publikum der Aktivitäten der der öffentlichen Aufklärung ist, lässt sich empirisch im Zuge erhöht die Kompetenz, auch ohne Vorwissen Informationen chen diese Projekte auch den bildungspolitischen Denksche- durch sie gewählten Parlamente und Regierungen. Da setzt der Medienwirkungsforschung nachweisen, nämlich mit der aufzunehmen, sie in Verbindung zueinander zu bringen und mata in Bezug auf Zeitungen als bloße Objekte der Leseför- der Journalismus an: Er stellt Öffentlichkeit für das Publi- sogenannten Wissenskluft-These. In ihrer ursprünglichen Fas- Wissen aufzubauen. Doch Schulbildung ist kein Schicksal. derung. So taucht die Zeitung z. B. in der bundesdeutschen kum her, indem er die politischen Akteure kontrolliert und sung (Tichenor / Donohue / Olien 1970; Donohue / Tichenor / Interesse und Motivation, sich mit den Informationen ausei- Kultusministerkonferenz (KMK 2013) nur in den Bildungs- das politische System transparent macht. Allerdings wirkt Olien 1975) besagt diese These, dass der sozioökonomische nanderzusetzen, kann die Wissenskluft vermeiden. Hier ist standards Deutsch auf, vor allem zu den Themenfeldern »Le- der Journalismus dabei notgedrungen, d. h. strukturell, als Status des Rezipienten maßgebend ist für seine Fähigkeit, auch die Weise der medialen Präsentation von Informationen sen« und »Textformen erkennen«. In der Oberstufe kommen, gatekeeper. Über ihn fließen auf dem Wege des massenmedi- Wissen über eine neue Information aufzubauen. Politisch bri- gefragt. Und da schließlich kommt es auch auf die Medien an, auch noch im Deutschunterricht, medienkritische Aspekte alen »one to many« Informationen an die Bürger zurück. In sant wird dieser Sachverhalt, wenn man ihn im Zusammen- die man nutzt. Vor allem Printmedien bringen jene Informa- hinzu. Gleiches gilt in weitem Maße für die einzelnen deut- gewisser Weise ist der Journalismus kontrollierender Reprä- hang mit unserer Wissens- oder Informationsgesellschaft tionen an die »information rich«, die diesen dann einen Wis- schen Bundesländer, was hier aber nicht en détail entfaltet sentant des Bürgers gegenüber seinen politisch agierenden sieht. Wenn mehr und mehr eine massenmediale Kommuni- sensvorsprung einräumen. werden kann. Zusammenfassend kann man feststellen, dass Repräsentanten. Erst aus dieser gewichtenden und selegie- kation Form des sozialen Austausches wird, dann ist die Teil- Die Wissenskluft ist also das Ergebnis sie die Zeitung als Textform und als Schreibanlass nutzen renden Flaschenhals-Funktion kann dann eine öffentliche habe an ihr die Bedingung der Möglichkeit gesellschaftlichen eines komplexen Aneignungsprozesses medialer Inhalte, der und als Informationsquelle rein praktisch vorstellen. Die Meinung über Politik entstehen. Wohlstandes. Die Währung, in der dieser Austausch erfolgt, bestimmt wird von den Bildungsvoraussetzungen, aber auch

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von den medialen Präsentationsformen und der Mediengat- journalistisch nicht gestalteten, gewichteten und vermittel- umzusetzen, auch und gerade mit einer aktiven Zeitungsar- Journalisten-Report IV. Medienmanagement in Österreich. Wien: Facultas tung. Die selbstbestimmte, auf Hintergrundinformation ab- ten Internet, ohne eine professionelle Filterfunktion, wie sie beit der Verlage und Verleger. Kaltenbrunner, Andy / Karmasin, Matthias / Kraus, Daniela / Zimmer- mann, Astrid (2007): Der Journalisten-Report: Österreichs Medien und hebende Rezeption der Printmedien kann die Wissenskluft z. B. Journalisten darstellen, Inhalte anwählt, muss damit Dafür aber müssen alle, die es ernst ihre Macher. Eine empirische Erhebung. Wien: Facultas. überbrücken, ja schließen. Inhalte, wie sie die modernen In- rechnen, auf Subjektives, Ideologisches, Falsches und Irrele- meinen mit Medienbildung, die Zeitung als soziale Funk­ Kaltenbrunner, Andy / Karmasin, Matthias / Kraus, Daniela / Zimmermann, formationsmedien anbieten, werden nicht einfach rezipiert, vantes zu stoßen. Hier ist der Nutzer selbst verantwortlich. tion begreifen und nicht an der überkommenen 3-P-Kultur Astrid (2008): Der Journalisten-Report 2: Österreichs Medienmacher und ihre Motive. Eine repräsentative Befragung. Wien: Facultas. sondern im Abgleich mit und auf der Basis von Hintergrund- Er erhält Transparenz der öffentlichen Angelegenheiten nur, festhalten. »Zeitung lesen« heißt professionell journalis- Karmasin, Matthias (2005): Journalismus: Beruf ohne Moral? Von der wissen rekonstruiert. Neben dem Buch ist die Zeitung der wenn er sie explizit sucht, nicht weil das Angebot professio- tisch aufgeklärt zu werden – im besten Sinne des Wortes. Berufung zur Profession Journalistisches Berufshandeln in Österreich. Wien: WUV. Träger von Hintergrundwissen. nell Öffentlichkeit navigiert. Das kann auch und wird, wie wir an den Nutzungszahlen Kelly, Kevin / Wolf, Gary (1997): Push! Kiss your browser goodbye, the Doch es wäre ein Kurzschluss, die posi- der informationsaffinen jungen Generation gesehen haben, radical future of media beyond the web. In: Wired 5 (3). http://www. tiven Wirkungen, die das Printmedium Zeitung haben kann, online geschehen. Zeitung als Medium ist vor allem Garant wired.com/wired/archive/5.03/ff_push.html (19. 09. 2013). Kerlen, Dietrich (1999): Druckmedien, In: Handbuch Lesen. Hrsg. von Bodo an seiner konkreten Trägergestalt festzumachen. Der Buch- einer professionellen Haltung, nicht ein materieller Träger. Franzmann / Klaus Hasemann / Dietrich Löffler / Erich Schön. München: wissenschaftler Dietrich Kerlen hat in Bezug auf das Buch – 4. Zeitung in der (Medien-)Bildung Es mag Vorlieben geben für das Print-Produkt, es mögen in Saur, 240 – 280. aber wir können das auch auf die Print-Zeitung übertragen bestimmten Situationen sogar praktische Überlegungen für KIM (2013): KIM-Studie 2012. Kinder + Medien Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutsch- – darauf hingewiesen, dass es angesichts der Digitalisierung Wir können jetzt die Frage nach der Bil- das klassische Papierprodukt sprechen. Dennoch muss in der land. Stuttgart: MPFS. http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf12/ nicht darauf ankommt, eine bestimmte Trägerform zu schüt- dungsfunktion von Zeitungen beantworten. Die Zeitung als Medienbildung der journalistische Qualitätsanspruch im KIM_2012.pdf (18. 09. 2013). zen. Denn inzwischen sind Buch, Zeitung und Zeitschrift der journalistisches Medienangebot gehört zu den maßgeblichen Mittelpunkt stehen, nicht die materielle Realisierung dieses KMK (2013): Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Bildungsstandards. http://www.kmk.org/ »3-P-Kultur« – Papier, Pappe, Post, wie dies Dietrich Kerlen Instanzen der Öffentlichkeit bürgerlicher Gesellschaften. Die Anspruchs auf Papier. Zeitungsmacher können auch digital. bildung-schule/qualitaetssicherung-in-schulen/bildungsstandards/doku- (1999, 245) zugespitzt genannt hat – entwachsen. Vielmehr professionelle (auch professionsethisch abgefederte) Arbeit mente.html (19. 09. 2013). müssen wir auf die Textfunktion achten. Kerlen (2003, 290 von Journalistinnen und Journalisten leistet die »Herstel- Marci-Boehncke, Gurun / Rath, Matthias (2011): Medienbildung konver- gent: Was die Deutschdidaktik mit Medienpädagogik und Medien- und ff) unterscheidet zwei Textarten. Zunächst nennt er die in- lung und Bereitstellung von Themen zur öffentlichen Kom- Literatur: Kommunikationswissenschaft verbindet. In: Gudrun Marci-Boehncke / formativen Texte, die der Welt der Nachrichten angehören, munikation« für eine Gesellschaft von idealiter politisch Matthias Rath (Hrsg.): Medienkonvergenz im Deutschunterricht. München: die kurze Meldung, aber auch, als Langtext, die ausführliche partizipierenden Individuen. Sie hat darin ihre maßgebende B aum, Achim / Langenbucher, Wolfgang R. / Pöttker, Horst / Schicha, kopaed, 21 – 37. Christian (Hrsg.) (2005): Handbuch Medienselbstkontrolle, Wiesbaden: Rath, Matthias (2010): Vom Flaschenhals zum Aufmerksamkeitsmanage- Berichterstattung mit Hintergründen. Daneben sieht er aber Funktion und ihren besonderen Bildungswert. Denn die Re- VS-Verlag. ment. Überlegungen zum Online-Journalismus und einer Ethik der öffentli- auch noch die von ihm so genannten »performativen Texte«, zeption solcher journalistischen, professionell aufbereiteten Biermann, Ralf (2009): Der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden: chen Kommunikation 2.0. In: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und meist längere, diskursive, argumentierende und erwägende informativen und performativen Texte ist wichtig, um der Eine quantitative Studie zum Medienhandeln angehender Lehrpersonen. Medienethik 12 (1), 17 – 24. Wiesbaden: VS Verlag. Rath, Matthias (im Druck): »BILD«-Kultur(en)? Ein Medienphilosophisches Texte, die strukturieren, Zusammenhänge aufzeigen und Be- Wissenskluft zu entgehen. Doch diese Kompetenz wie auch Bonfadelli, Heinz (1994): Die Wissenskluftperspektive. Massenmedien Requiem. In: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik wertung ermöglichen. Hier muss der Wert der Zeitung gese- die dafür notwendige Haltung muss vermittelt werden – si- und gesellschaftliche Information (Forschungsfeld Kommunikation Band Rühl, Manfred (1980): Journalismus und Gesellschaft. Bestandsaufnahme hen werden. Im Gegensatz zur schnellen und daher viel kür- cher auch in der Familie, aber vor allem in der Schule. 5). Konstanz: UVK. und Theorieentwurf. Mainz: von Hase & Koehler. Bruttel, Oliver (2013): AWA 2013. Generationsspezifische Mediennut- Statista (2013a): Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen zeren online-Meldung erlaubt das Zeitungsformat auch den Das heißt aber, dass sich die Bildungsar- zung. Allensbach: Institut für Demoskopie Allensbach. Online: http:// in Deutschland von 1991 bis 2012 (in Millionen Exemplaren). http:// Langtext, informativ ebenso wie performativ. beit mit der Zeitung von der Fixierung auf die Lesekompetenz www.ifd-allensbach.de/fileadmin/AWA/AWA_Praesentationen/2013/ de.statista.com/statistik/daten/studie/72084/umfrage/verkaufte-auflage- von-tageszeitungen-in-deutschland/ (18. 09. 2013). lösen muss. Lesen ist notwendige, aber nicht hinreichende AWA2013_Bruttel.pdf (18. 09. 2013). Chyi, Hsiang Iris / Lewis, Seth C. / Zheng, Nan (2012): A Matter of Life Statista (2013b): Verkaufte E-Paper-Auflage in Deutschland von 2005 bis es wäre ein Kurzschluss, die Kompetenz zur Zeitungsnutzung. Es ist eine Fehlentwick- and Death? Examining how newspapers covered the newspaper »crisis«. 2012. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/249963/umfrage/e- lung, die Zeitung in didaktischer Hinsicht nur als Instrument In: Journalism Studies 13 (3), 305 – 324. paper-auflagen-in-deutschland-zeitreihe/ (18. 09. 2013). positiven Wirkungen, die das Statistik Austria (2013a): Druckauflage und verkaufte Auflage der öster- der Leseförderung zu sehen (»Wir lernen Lesen mit der Zei- Donohue, George A. / Tichenor, Philipp J. / Olien, Clarice N. (1975): Printmedium Zeitung haben Mass Media and the Knowledge Gap. A Hypothesis Reconsidered. In: reichischen Tageszeitungen 2002 bis 2012 im Jahresdurchschnitt. http:// tung«), und es ist ebenso falsch, die Zeitung auf ein technisches Communication Research 2 (1), 3 – 23. www.statistik.at/web_de/static/druckauflage_und_verkaufte_auflage_ kann, an seiner konkreten Objekt der Medienbildung (»Was ist eine Zeitung und wie ist sie Faehling, Gerhard (2013): AWA 2013. Attrtaktive Zielgruppen der AWA der_oesterreichischen_tageszeitungen_20_021213.pdf (18. 09. 2013). Statistik Austria (2013b): Zahl und Erscheinen der Zeitungen sowie Zahl Trägergestalt festzumachen. aufgebaut?«) zu verkürzen. Zeitungen müssen vielmehr als für die Mediaevaluation. Allensbach: Institut für Demoskopie Allensbach. Online: www.ifd-allensbach.de/fileadmin/AWA/AWA_Praesentatio- der Fachpresse und Corporate Publishing 1960 bis 2012. http://www. Objekt und Instrument kritischer Medienbildung verstanden wer- nen/2013/AWA2013_Faehling.pdf (18. 09. 2013). statistik.at/web_de/static/zahl_und_erscheinen_der_zeitungen_sowie_ Und noch ein Punkt soll zumindest er- den, an der unterrichtlichen Behandlung und Nutzung von FIM (2012): FIM 2011. Familie, Interaktion & Medien. Untersuchung zur zahl_der_fachpresse_und_corporate__021211.pdf (18. 09. 2013). Kommunikation und Mediennutzung in Familien. Stuttgart: MPFS. http:// Tichenor, Philipp J. / Donohue, George A. / Olien, Clarice N. (1970): wähnt werden: Internet-Präsenz und Zeitungen gehören of- Zeitungen können die Grundzüge politischer Partizipation www.mpfs.de/fileadmin/FIM/FIM2011.pdf (18. 09. 2013). Mass media flow and differential grow in knowledge.I n: Public Opinion fensichtlich zwei unterschiedlichen Medientypen an. Handelt geübt werden. Es bedarf eines kritischen Medienbewusst- Grundsatzerlass Medienerziehung (2001): Bundesministerium für Quarterly 34 (2), 159–170 es sich bei einer Zeitung um ein »Push«-Medium, bei dem der seins, das um die Funktion der Medien – auch, aber nicht nur Bildung, Wissenschaft und Kultur. http://www.bmukk.gv.at/medien- Wirth, Werner (1997): Von der Information zum Wissen. Die Rolle der pool/7064/2001-64_grundsatzerlass.pdf (19. 09. 2013). Rezeption für die Entstehung von Wissensunterschieden. Ein Beitrag zur Nutzer die Auswahl der Inhalte einem Anbieter überlässt, der der Zeitungen – in unserer Gesellschaft weiß. Zeitungsbil- Jarren, Otfried / Zwicky, Pascal (2012): The Current State of Journalism Wissenskluftforschung (Studien zur Kommunikationswissenschaft Band sie seiner Aufmerksamkeit liefert (push), so ist das Internet dung ist daher Teil einer grundsätzlichen integrativen Medien­ and Journalists and the Future Outlook: The Case of Western Europe. In: 23). Opladen: Westdeutscher Verlag. zunächst ein reines »Pull«-Medium, ein nicht sehr verlässli- erziehung, die nicht auf ein Fach beschränkt bleibt, sondern Journal of Mass Communication Studies 80, 37 – 56. JIM (2012): JIM-Studie 2012. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basis- ches Archiv, aus dessen unübersichtlicher Öffentlichkeit der sich auch in politischer Hinsicht als Querschnittsaufgabe der untersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Stuttgart: MPFS. URLs: Nutzer entweder zufällig (durch surfen) oder gezielt (durch Schule versteht (vgl. Marci-Boehncke / Rath 2011). Im Gegen- http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf12/JIM2012_Endversion.pdf die aktive Eingabe eines Suchbegriffs z. B. in eine Suchma- satz zu anderen Ländern wie z. B. Deutschland hat Österreich (18. 09. 2013) M ediaAct: http://www.mediaact.eu/ (19. 09. 2013) Kaltenbrunner, Andy / Karmasin, Matthias / Kraus, Daniela (2010): Der Zeitungsflirt: http://www.promedia-wolff.de/portfolio/zeitungsflirt schine) Informationen, Unterhaltung, schlicht: Daten selbst mit seinem Grundsatzerlass Medienerziehung (2001) alle Voraus- Journalisten-Report III: Politikjournalismus in Österreich. Wien: Facultas. ZEUS: http://www.derwesten.de/zeusmedienwelten/ holen muss (pull) (vgl. Kelly/Wolf 1997). Daraus folgt: Wer im setzungen dafür geschaffen. Es ist an der Zeit, diesen Erlass Kaltenbrunner, Andy / Karmasin, Matthias / Kraus, Daniela (2013): Der ZiS: http://www.zis.at/

68 69 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft M ilan Frühbauer

legungen antreibt. Mit wachsendem Unbehagen registriert streift wurde, obwohl sie für ein extrem exportorientiertes Dkfm. Milan Frühbauer ist seit 1972 als Wirtschaftsjournalist aktiv. Er war unter der interessierte Bürger die eskalierende Verhörmethodik Land wie Österreich von existenzieller Bedeutung ist. Die anderem Chefredakteur der Wochenzeitung »Die Industrie« und Bereichsleiter der um ihre redaktionelle Reputation kämpfenden und sich Steuerdebatte blieb in plakativen Floskeln stecken, nur bei Kommuni­kation in der Industriellenvereinigung. Derzeit ist er als Chefredakteur sowie Kommentator einiger Fachzeitschriften innerhalb und außerhalb des Manstein Verlages für diverse Journalistenpreise in Stellung bringenden Frager: der mehr als problematischen Bankensteuer konnte man sich tätig. Frühbauer ist seit Jahrzehnten auch als Lektor am Institut für Publizistik und »Können Sie ausschließen, dass …« schnell auf das derzeit so beliebte Banker-Bashing verständi- Kommunikationswissenschaft universitär engagiert. Ausschließen kann man in einem kom- gen. Und das alles in einem Land, in dem es um die Kenntnis © P. Svec © P. plexen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Gefüge einer der wirtschaftlichen Zusammenhänge in breitesten Bevölke- Milan Frühbauer Industriegesellschaft wenig. Womit wir aber dem Kernthema rungskreisen wahrlich schlecht bestellt ist. Von der viel zi- unserer angeblich so wissensinduzierten, aber teilweise krass tierten »Financial Literacy« ganz zu schweigen … unterinformierten Gesellschaft schon näher kommen. Nun können Medien nicht alle Wissens- defizite ausgleichen, die beispielsweise von einem Bildungs- system mit seiner nach wie vor extremen Wirtschaftsphobie In der elektronischen verursacht werden. Arena geht es um Vorder­ Aber – und hier schließt sich der Erfah- gründiges zum vermeintlichen rungskreis aus den vergangenen Monaten – die Qualitätszei- oder tatsächlichen Gaudium tungen bewältigen diese Aufgabe ungleich besser als Hör- P Ausen FÜR DIE des Publikums. funk und Fernsehen. Denn der Primat der Ökonomie, der sich Es ist zwar nicht sehr »sexy« zu wichti- durch praktisch alle aktuellen Problembereiche wie ein roter gen Fragen die Stellungnahmen der jeweiligen Bereichsspre- SPASSGESELLSCHAFT Faden durchzieht, wird hierzulande nach wie vor nur spo- cher zu konkreten Fragen spaltenlang in der Zeitung oder radisch in der politischen Auseinandersetzung artikuliert. im Magazin nachvollziehen zu wollen. Doch es hilft, wenn Die ökonomischen Implikationen sind mittlerweile die Quer- man sich tatsächlich interessiert. Ohne umfassende Bericht- schnittsmaterie schlechthin, die es auch in der medialen erstattung, ohne profunden Kommentar und illustrieren- Auseinandersetzung zu beachten gilt. Man mag diesen Pri- de Grafik sowie Tabelle ist dem Bürger die Komplexität der mat bedauern, er ist jedoch nicht mehr zu leugnen. Über al- diversen Themen einfach nicht zu vermitteln. Hier haben len Forderungen, die eine Ausweitung öffentlicher Ausgaben die heimischen Qualitätszeitungen, Wochenmagazine und zur Folge hätten, schwebt das Damoklesschwert des dringend Fachzeitschriften einen Vorsprung, der nicht hoch genug Demokratiepolitische Unverzicht- notwendigen Sanierungspfades im Staatshaushalt. Vom neu- eingeschätzt werden kann. Gerade weil viele – vornehmlich en Lehrerdienstrecht über die Ganztagsschule bis hin zur jüngere Menschen – den subjektiven Eindruck haben, via barkeit von Qualitätsmedien universitären Bildungsoffensive: Es geht nicht nur um bil- mitternächtlichem News Flash und flüchtigem Durchsehen dungspolitische Akzentsetzungen, sondern um die handfeste der diversen Apps auf dem Smartphone einen ausreichen- Das Ergebnis war durchaus verwirrend, in der Natur der quotenorientierten Sache, zumal die poli- Frage der jeweiligen Finanzierbarkeit. Von der gesetzlichen den Wissensstand zum aktuellen Geschehen vermittelt zu doch der Wahlkampf im Vorlauf brachte Sicherheit: Profun- tischen Akteure schon während der jeweiligen Sendung und Pflegeversicherung über die Valorisierung des Betreuungs- bekommen. de Information über das politische Wollen und das operative erst recht in der immer breiter werdenden Nachberichter- geldes bis hin zur Anhebung der Mindestsicherung – auch die Können der bei der jüngsten Nationalratswahl angetretenen stattung primär an ihren circensischen Fähigkeiten gemes- Sozialpolitik ist, zumal in Zeiten retardierten Wirtschafts- Ohne umfassende Berichter- Parteien bieten primär die Qualitätszeitungen. Mag der Be- sen werden. Damit wird zwar der weltweit zu beobachten- wachstums, primär eine Frage der budgetären Leistbarkeit stattung, ohne profunden griff »Public Value« von den öffentlich-rechtlichen Rund- den Personalisierung der Politik Rechnung getragen und durch Gebietskörperschaften. Die Liste der innenpolitischen Kommentar und illustrierende funkanstalten als Codewort des Marketings in eigener Sache die PR-Berater sowie Coaches erleben Hochsaison, aber der Aufreger-Themen, die unter wirtschaftspolitischem Blick- Grafik ist dem Bürger die Kom- schon besetzt sein, die demokratiepolitische Funktion des Ausleuchtung von Sachzwängen, denen sich die Politik ge- winkel zu betrachten sind, ließe sich beliebig lang fortsetzen. plexität der diversen Themen gedruckten Wortes steht wieder einmal außer Streit. Mögen genübersieht, dient das wenig. Diese Zusammenhänge kommen im einfach nicht zu vermitteln. die privaten Programmanbieter und Hörfunk und Fernsehen In der elektronischen Arena geht es um elektronischen Showdown, der sich ja nicht auf Wahlkampf- diesmal mit anerkennenswertem innovativen Elan die Vor- Vordergründiges zum vermeintlichen oder tatsächlichen zeiten allein beschränkt, einfach viel zu kurz. Zumal, wenn wahlberichterstattung in ihrem Angebot aufgefettet haben, Gaudium des Publikums. die meisten Moderatoren zwischen Kündigung und Entlas- Alle sind sich einig, dass die Wissensge- wer als wacher Bürger sein Votum an Programmen, Konzep- Große Teile der gar nicht so knapp be- sung nicht zu unterscheiden wissen und keine Ahnung ha- sellschaft auch Wissen braucht. Kein einschlägiges Sympo- ten und vermuteter Problemlösungskompetenz orientiert, messenen Sendezeiten werden mit meist fruchtlosen Koali- ben, aus welchen Bereichen welche Beiträge zur gesamten sium kommt ohne die Erkenntnis aus, dass die Gesellschaft der kam an der printmedialen Analyse nicht vorbei. tionsspekulationen bzw. strategischen Festlegungen für die Wirtschaftsleistung stammen. Gefahr läuft, den schrecklichen Vereinfachern auf den Leim Die Duelle der Spitzenkandidaten im Zeit nach der Wahl verbracht. Die Politiker geben sich dabei Es ist bezeichnend, dass etwa die Stand- zu gehen, wenn dem formal stetig ansteigenden Qualifika­ ORF und die sonstigen Wahlkonfrontationen boten weniger meist zuknöpft, was die Moderatoren zu noch intensiverer ortpolitik im vergangenen Wahlkampf bei den Dutzenden tionsgrad der Bürger nicht auch der erhöhte Informations- »panem«, doch wesentlich mehr »circenses«. Das liegt wohl Nachfrage nach möglichen Allianzen und personellen Fest- von Diskussionen und Interviews bestenfalls am Rande ge- anspruch folgt.

70 71 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft name

Eine Demokratie gerät dann in Gefahr, wenn die Spaßgesellschaft nicht regelmäßig Pause macht, um sich mit den Themen, die sie tagtäglich betreffen, ausrei- chend vertraut zu machen. Wenn dem Bürger nicht Gelegen- heit zur Selbstabsolution gegeben wird, wonach man viel zu wenig informiert sei und die »da oben« ja ohnehin im stillen Kämmerlein machen was sie wollen. Demokratiestärkung braucht Informationsoffensive. Doch woher nehmen? Die Real-Time-Information aus der Elek- tronik ist wichtig. Ja, sie ist sogar ein Segen, weil sie Interesse und Betroffenheit zu erwecken vermag. Awarness-Setting nennt man das jetzt auf Neudeutsch. Doch das reicht nicht.

Eine Demokratie gerät dann in Gefahr, wenn die SpaSS­ gesellschaft nicht regelmäSSig Pause macht, um sich mit den Themen, die sie betreffen, aus- reichend vertraut zu machen.

Denn jeder von uns braucht für Beruf, persönliches Interesse und – horribile dictu – auch für sei- ne Funktion als politischer wacher Wahlbürger vertiefende Information. Mit der ausführlichen Darstellung der Zusam- menhänge, die tatsächlich immer komplexer werden. Ob national, europapolitisch oder global. Qualitätsorientierte Printmedien übernehmen diese Aufgabe immer auffälliger, je mehr strukturell flüchtige Medien und der Gratisboule- vard versuchen, der Spaßgesellschaft auch in politicis oder in Objektiv 2013 der Wirtschaftsberichterstattung zu Diensten zu sein. Es gibt Der österreichische Preis nämlich noch ein Leben nach dem »Event«. für Pressefotografie

Nominiert in der Jeder von uns braucht Kategorie Chronik: vertiefende Information. Philip p Horak

Soll die Beschwörung des mündigen Bürgers nicht zur hohlen Phrase verkommen, dann müssen »Emma Lou« die politische Verantwortlichen die demokratiepolitische Funktion der Qualitätspublikationen endlich würdigen. Nur Emma Lou besitzt das 21. Chromosom wer um die Zusammenhänge weiß, kann gegen die Polemik dreimal. Durch die pränatale Diagnos- schrittweise immunisiert werden. Journalistische Qualität tik werden fast 90 Prozent der Kinder und argumentative Redlichkeit an Hand von Fakten haben aufgrund der Diagnose Down-Syndrom ihren Preis. Aus der Sicht einer wohlverstandenen – der abgetrieben. Emma Lou hat sich durch Begriff sei gestattet – »Staatsräson« der funktionierenden diese Tests durchgeschummelt. Demokratie Österreich sind beide nicht zum Diskonttarif zu haben. Auch der jüngste Wahlkampf macht uns diesbezüg- Erstveröffentlichung: lich sicher. »profil«, am 04. 03. 2013

72 73 Karikaturen S ilvio Raos

Silvio Raos Karikaturist der »Vorarlberger Nachrichten«

Grundsätzlich ist es für öffentlich agierende Menschen eine große Strafe von den Karikatu­ risten und Journalisten ignoriert zu werden.

74 75 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft Nj ad a Vaskovich

Nutzungszweck Internet ZEITUNGEN & MAGAZINE Gesamtbevölkerung / 14- bis 29-Jährige *Prozent der Nutzer

64,3* E-Mail SICHERN DIE TEILHABE AM 86,2 41,0 einkaufen, Bestellen von Produkten 55,7

GESELLSCHAFTLICHEN UND 24,4 einkaufen, Bestellen von Dienstleistungen 34,0

29,3 Urlaub, Reisen buchen ÖFFENTLICHEN LEBEN 33,9

34,2 Internet Banking 40,0

22,3 Herunterladen von Software Nadja Vaskovich 40,8

26,2 Chatten, Newsgroups, Foren 63,4 Mag. Nadja Vaskovich MAS ist seit 2005 Geschäftsführerin des Boards Le-

sermarkt im VÖZ. Mit Juli 2013 hat sie zusätzlich die Geschäftsführung von 10,6 Zeitung in der Schule (ZiS) übernommen. Zuvor war sie Geschäftsführerin der Instant Messaging 25,6 F Österreichischen Auflagenkontrolle und der Österreichischen Webanalyse. /

31,0

© VÖZ ranz Helmreich zugriff auf Zeitungs-/Zeitschrifteninhalte 3 7, 8

13,5 Radio hören 28,3

25,6 Spiele spielen 52,0 Auch vor dem Hintergrund einer zuneh- und einer Flut an neuen Angeboten im Bereich Information,

mend fragmentierten Medienlandschaft haben Zeitungen Unterhaltung und Kommunikation eine Verschiebung der 56,0 Anderes gezieltes Suchen und Magazine ihre zentrale demokratiepolitische Funktion Aufmerksamkeit weg von den traditionellen Massenmedien 71,6 nicht verloren: Sie stellen Öffentlichkeit her, erläutern Hin- zu konstatieren. Eine Funktionsablöse im Bereich der gesell- 28,4 tergründe über komplexe Sachverhalte und ermöglichen schaftlichen Informations- und Aufklärungsfunktion, die Ungezieltes Surfen 4 7, 6 damit den Diskurs über relevante politische, wirtschaftliche Kaufzeitungen und Kaufmagazine erfüllen, kann allerdings

und gesellschaftliche Themen. Das gilt für den lokalen Be- nicht beobachtet werden. 13,9 Telefonieren über Internet/VoIP reich ebenso wie für den globalen. Auch die traditionellen Massenmedien 23,0 Print, TV und Radio haben sich längst im Internet etabliert 36,5 und neue Angebotsformen für die Digital Natives entwickelt. Aktuelle Nachrichten/News Eine ablöse im Bereich der ge- 46,6 sellschaftlichen Informations- Allerdings stehen sie hier im Kampf um die Aufmerksamkeit in Konkurrenz zu einer unüberschaubaren Flut an Angebo- 25,4 und Aufklärungsfunktion Eigene Inhalte gestalten ten im Bereich Unterhaltung und Kommunikation. Gefragt 45,2 wird bei Kauf­zeitungen und nach dem Nutzungszweck im Internet liegt der Zugriff auf -magazinen nicht beobachtet. 22,3 Nutzung von Apps Zeitungs-/Zeitschrifteninhalte bzw. auf aktuelle Nachrich- 50,9 ten/News bei der österreichischen Bevölkerung ab 14 Jah- Seit Jahren wird das Wachstum der di- ren mit rund 42 % an dritter Stelle hinter E-Mail (63,7 %) und 29,4 Soziales Netzwerk nutzen gitalen und multimedialen Medienwelt getrommelt, gleich- Gezieltem Suchen (56,1 %). Bei den unter 20-Jährigen liegen 69,5 zeitig werden die Verluste der traditionellen Presse beklagt. unter den Top-Fünf Nennungen Musik hören/herunterladen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Zweifellos ist durch die rasante Verbreitung des Internet (84,8 %), Chatten, Newsgroups, Foren (80,1 %), E-Mail (78,6 %), gesamtbevölkerung ab 14 Jahren 14- bis 29-Jährige Quelle: Media-Analyse 2012/13

76 77 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft Nj ad a Vaskovich

Videoclips/TV-Sendungen (65,7 %) und Spiele (65,7 %). Der Zu- empfinden auch unregelmäßige Zeitungsleser oder Nicht­ Nutzungshäufigkeit politischer Informationsangebote griff auf News und Zeitungs-Inhalte liegt weit abgeschlagen leser das Zeitunglesen nicht als »out«. Diese Ansicht teilt nur in den einzelnen Medien auf Platz 10. Noch deutlicher zeigt die deutsche JIM-Studie, jeder zweite junge Nicht-Leser und jeder fünfte gelegentliche wofür Jugendliche ihre Zeit im Internet verwenden. Mit 45 % Zeitungleser. Die Motivationsdefizite sind hier vielmehr in »Wenn Sie an politische Themen denken: Wie häufig verfolgen Sie Politik in den einzelnen Medien?« entfällt fast die Hälfte der Nutzungszeit der unter 20-Jähri- einem Desinteresse an vielen Zeitungsinhalten sowie in ei- Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen 45 25 16 14* gen auf den Bereich Kommunikation, 25 % der Zeit wird Un- nem zu hohen Rezeptionsaufwand zu sehen.1

terhaltungsangeboten gewidmet, 16 % dem Bereich Spiele und Diese Befunde zeigen, dass auch wenn In Tageszeitungen 43 25 19 12 nur 15 % der Zeit wird für die Informationssuche aufgewendet. die Vielzahl neuer Medien und Formate Zeit und Aufmerk- Wenn es allerdings um relevante In- samkeit von den traditionellen Massenmedien abzieht, ihre Im öffentlich-rechtlichen Hörfunk 36 18 20 26 formationen zum aktuellen politischen Geschehen und um Funktion im Kern unverändert bleibt und vor diesem Hin- Im Internet 27 20 19 33 Glaubwürdigkeit geht, sind Zeitungen – auch in den jungen tergrund sogar an Bedeutung gewinnt. Dazu der Medienfor-

Zielgruppen – weiterhin attraktiv. Auf die Frage, wie häufig scher Michael Hallemann: »Journalisten müssen einordnen, Im Privatfernsehen 11 20 31 36 Politik in den einzelnen Medien verfolgt wird, geben 45 % der Agenda setzen, erklären. Je unübersichtlicher es im Netz Wiener Bevölkerung ab 16 Jahren an, das öffentlich-rechtli- wird, umso wichtiger werden sie wieder.«2 Die Autoren der Im privaten Hörfunk 8 11 22 56 che Fernsehen (fast) täglich zu nutzen, bei Tageszeitungen Studie »Die Zukunft der Medien« verweisen darüber hinaus (fast) täglich mehrmals die Woche seltener (fast) nie sind es 43 %, das Internet liegt nach dem öffentlich-rechtli- auf einen sozialen Aspekt, den Informationen haben: »Wir chen Hörfunk (36 %) mit 27 % an vierter Stelle. Bei den unter wollen wissen, was andere wissen! Damit wird es immer For- 30-Jährigen geben rund 40 % an, das Internet als politische men von Massen- und ›Verkündigungsmedien‹ geben. Die Informationsquelle (fast) täglich zu nutzen, an zweiter Stel- totale Individualisierung von Information ist eine Illusion. Nutzungshäufigkeit nach Alter le liegen Tageszeitungen mit einem Wert von 30 %, gefolgt Auch wenn Redaktionen zu ›Kuratoren der Wirklichkeit‹ »Wenn Sie an politische Themen denken: Wie häufig verfolgen Sie Politik in den einzelnen Medien?« vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit 27 %. Im Internet werden, verschwindet die welt-ordnende Funktion von Me-

wiederum werden die Internetangebote österreichischer Ta- dien nie. Sie re-konfiguriert sich nur neu.«3 Die neue Vertei- – 29 Jahre 60 Jahre + geszeitungen und Nachrichtenmagazine von 51 % der Bevöl- lung der Aufmerksamkeit und die Möglichkeit der digitalen Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen 27 20 68 8* kerung als politische Informationsquellen bevorzugt, gefolgt Medienwelt stellen die Branche – und die Gesellschaft – vor vom Internetangebot des ORF mit 34 %. Auch im Nachbarland eine große Herausforderung. Wenngleich keine Substitution In Tageszeitungen 30 9 62 12 Deutschland zeigen die Befunde, dass Jugendliche den Ta- der Informationsfunktion von Zeitungen zu vermerken ist, Im öffentlich-rechtlichen Hörfunk 23 31 42 26 geszeitungen die höchste Glaubwürdigkeit zuschreiben. Um konstatiert Renate Köcher, Leiterin des Allensbach-Institutes das subjektive Vertrauen zu verschiedenen Mediengattun- einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Informationen. Im Internet 40 17 14 57 gen zu erfassen, wurden in der JIM-Studie 12- bis 19-Jährige Weggehend von einem kontinuierlichen Informationsver- befragt, welchem Medium sie im Falle einer widersprüchli- halten wird Information zu einem »On-Demand«-Produkt, Im Privatfernsehen 10 32 15 40 chen Berichterstattung am ehesten glauben würden. Knapp das jederzeit bei Bedarf auf Knopfdruck abgerufen werden Im privaten Hörfunk 8 54 5 68 jeder Zweite würde sich für die Tageszeitung entscheiden, kann. Dieser mühelose und überwiegend kostenfreie Zugang das Fernsehen kann nur ein Viertel der Jugendlichen über- auf Informationshäppchen weckt bei jungen Menschen den fast täglich fast nie zeugen, beim Radio sind es 19 % und dem Internet würden im Eindruck, ausreichend informiert zu sein. Das Internet ist Zweifelsfall nur 11 % der unter 19-Jährigen glauben. zwar unverzichtbar geworden, wenn es um die gezielte Suche nach vordefinierten Themen geht, allerdings wird es nur im Nutzung von politischen Informationsangeboten im Internet Generell empfinden auch geringen Ausmaß zur kontinuierlichen und allgemeinen In- unregelmäSSige Zeitungsleser formation genutzt. »Welche politischen Informationsangebote im Internet nutzen Sie am häufigsten?« Demokratiepolitisch alarmierend in oder Nichtleser das Zeitung­ I nternetangebote österreichischer diesem Zusammenhang ist auch der Befund des Allensbach- Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine 51* lesen nicht als »out«. Institutes, dass sich das Themeninteresse junger Rezipienten, Internetangebot des ORF 34 Das renommierte Institut für Demos- die sich nur bedarfs- und ereignisorientiert informieren und kopie Allensbach hat darüber hinaus unter 30-jährige Leser sich auf unterhaltende Angebote fokussieren, in den letzten Internationale Online-Dienste 15 und Nicht-Leser zu Argumenten pro und contra Zeitunglesen Jahren erheblich eingeengt hat. Deutlich wird hierbei auch befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass junge regelmäßige Le- ein Zusammenhang zwischen Print-Affinität und Interes- Diskussionsforen, Chats etc. 7 ser neben der höheren Glaubwürdigkeit die orts- und zeit­ sensspektrum: Von den unter 30-Jährigen, die sowohl Zei- andere Internetquellen 15 unabhängige Nutzungsmöglichkeit, die Möglichkeit, bereits tungen als auch Zeitschriften intensiv nutzen, zeigen 55 % ein

Gelesenes zu wiederholen und anzustreichen, das Entdecken breites Interessensspektrum, von den Nicht-Lesern hingegen Keine Angabe, weiß nicht 19 neuer Anregungen und Ideen und die bessere Information nur 27 %. Themenbereiche, die dabei zunehmend aus dem über Hintergründe und Zusammenhänge schätzen. Generell Interessenfokus der jungen Generation geraten, sind Politik, Quelle: GfK Austria/IFES, Perzeption politischer Themen in den Medien (n=1.000 Interviews, davon 500 CAWI, 500 CATI), Wiener Bevölkerung ab 16 Jahren *Prozent der User

78 79 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft Nj ad a Vaskovich

Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt, lokale Ereignisse, Kunst dien – eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe darstellt. E nger Zusammenhang zwischen und Kultur – also Themen, die die Entwicklung der Gesell- Während Kinder einfach und spielerisch mit TV, Radio oder Printaffinität und Interessenspektrum schaft und Demokratie betreffen. Themen, die den eigenen auch dem Internet umgehen lernen, bedarf der Zugang zu ge-

Alltag und das Privatleben betreffen, bleiben hingegen stabil druckten Medien, mit denen ein höherer Rezeptionsaufwand U nter-30-Jährige

oder haben dazugewonnen. Die Ursache dafür wird weniger verbunden ist, bereits in frühen Jahren der Förderung und Es haben ein breites Spektrum an Interessen – in einer zunehmenden Politik-Verdrossenheit der jungen Ge- Vermittlung. Den größten Einfluss auf die Lesesozialisation neration, sondern vielmehr in der Enthabitualisierung der von Kindern und Jugendlichen hat die Familie. Wenn Zeitun-

Mediennutzung und einem Rückgang der Tageszeitung-Nut- gen und Magazine nicht im elterlichen Haushalt verfügbar 27 % zung gesehen. »Eine Gesellschaft, die weniger offen an Infor- sind, wird die Rolle der Schulen bei der Vermittlung der Lese- mationen herangeht, sich weniger überraschen lässt, was ihr und Medienkompetenz immer wichtiger. Initiativen wie 55 % täglich geboten wird, und stattdessen gezielt nach Informa- Zeitung in der Schule (ZiS) leisten hier einen wesentlichen tionen sucht, die sie braucht, verändert sich weitaus tiefer- Beitrag. Durch den Einsatz von Zeitungen und Magazinen im gehender als nur in Bezug auf ihr Informationsverhalten.«4 Unterricht wird nicht nur die Lesebereitschaft von Kindern Vor dem Hintergrund dieser Befunde und Jugendlichen gestärkt, sondern auch die kritische Refle-

wird deutlich, dass die Vermittlung von Medienkompetenz xion und Bewertung von Medieninhalten sowie die Diskurs- Printaffine Weitgehend Printabstinente – im Bereich der neuen sowie im Bereich der tradierten Me- fähigkeit über gesellschaftliche Themen. B reites Interessenspektrum: Von 29 Interessendimensionen interessieren mindestens acht ganz besonders. Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung 14 bis 29 Jahre. Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, AWA 2009

A rgumente pro und contra Zeitunglesen im jungen Alterssegment Af uf allende Veränderungen des Interessenspektrums Regelmäßige, gelegentliche und Nicht-Leser im Vergleich – Auszug der jungen Generation

T rifft »voll und ganz« bzw. »eher« auf Zeitungen und Zeitunglesen zu: 16- bis 29-Jährige, die Zeitung lesen: Sinkendes Interesse an gesellschaftlichen Themen, Anstieg des Interesses an technischen Innovationen und Mode »täglich, fast täglich« »ab und zu« »selten, nie« *in Prozent A usgeprägtes Interesse an Index 1998 = 100 Mir gefällt an Zeitungen, dass ich sie 85* jederzeit lesen kann, nicht an bestimmte 68 Sendezeiten gebunden bin. 35 Computernutzung 177

Mode, Modetrends 108 mir gefällt an Zeitungen, dass man sie 85 überall lesen kann, egal ob zu Hause, 73 im Büro oder in der Bahn. 40 Psychologie 104

mir gefällt an Zeitungen, dass man beruflicherW eiterbildung 101 etwas schwarz auf weiß vor sich hat, so 67 53 dass man einzelne Artikel wiederholt lesen 23 gesunder Erährung, gesunder Lebensweise 99 oder Wichtiges anstreichen kann.

Für mich ist das Durchblättern und Stöbern 66 Kochen, Rezepten 96 in der Zeitung wichtig. So erhalte ich immer 29 wieder interessante Anregungen und Ideen. 9 lokalen Ereignissen, Geschehen im Ort 89

Büchern 88 zeitungen finde ich glaubwürdiger als 34 11 Fernsehen, Radio oder Internet. 9 Urlaub und Reisen 81

zeitungen informieren besser über 32 Wissenschaft und Forschung 80 hintergründe und Zusammenhänge 17 als Fernsehen, Radio oder Internet. 15 Wirtschaftsthemen, Wirtschaftsfragen 78

in Zeitungen bekommt man Informationen, 29 Politik 77 die man anderswo nicht bekommt. 18 5 Kunst- und Kulturszene 59

ich finde in Zeitungen zu wenig, was mit 25 Natur- und Umweltschutz 55 43 meinen Interessen / Hobbys zu tun hat. 71 Basis: Bundesrepublik Deutschland; 14- bis 29-Jährige BK1909 Quelle: Allensbacher Archiv, AWA 1998 und 2009

ich interessiere mich nicht so sehr 5 21 für das, was in Zeitungen steht. 62

2 Zeitunglesen ist out, 19 1S chulz, Rüdiger/Bruttel, Oliver/Becker, Ulrich: 2 horx, Matthias (u.a.): Die Zukunft der Medien, 4 Köcher, Renate: Beschränkte Suche statt breiter ist nicht mehr zeitgemäß. 52 Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage Jugend im Fokus – Empirische Befunde. In: Kelkheim, 2013: S. 112 Lektüre – wie das Internet die Gesellschaft ver- 10056, Juni 2010, © IfD-Allensbach 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 BDZV (Hrsg.): Zeitungen 2010/2011, S. 160 f 3 ebd. S. 14 ändert. In: BDZV (Hrsg.): Zeitungen 2009, S. 121

80 81 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft S ebastian Kurz

Sebastian Kurz

Sebastian Kurz wurde am 21. April 2011 zum neuen Staats­ sekretär für Integration bestellt. In dieser Funktion hat er auch Tuma den »Journalistenpreis Integration« ins Leben gerufen. A.

Medien und Integration /

© BM.I

noch viel zu tun Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung konsumiert wer- teilhabe am berufsfeld medien ten ein besseres Verständnis von der Vielgestaltigkeit der den, aber auch für Medien, die sich an Angehörige verschie- gesellschaftlichen Wirklichkeit vermitteln. Auch haben sie Obwohl sich in den vergangenen Jahren dener Gemeinschaften von Zuwander/innen, oft in deren Mit dem »Journalistenpreis Integrati- möglicherweise einen anderen Blick auf Österreich als An- unter den Medienschaffenden ein deutlich höheres Bewusst- Sprachen, wenden. on«, der heuer zum zweiten Mal verliehen wird, wurde ein gehörige der Mehrheitsgesellschaft. Schon allein die Präsenz sein für die Probleme von Zuwanderung und Integration ent- weiterer Vorschlag des unabhängigen Expertenrates umge- ihrer Namen in den Medien hätte eine nicht zu unterschät- wickelt hat und einzelne Medien bemerkenswerte Initiativen Das hat auch der im Integrationsstaats- setzt. Der Preis richtet sich an Journalistinnen und Journa- zende Bedeutung. – wie zum Beispiel regelmäßige Seiten, Anstellung von Mit- sekretariat angesiedelte unabhängige »Expertenrat für Inte­ listen, die sich den vielfältigen Aspekten von Integration in arbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund, gration« unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Heinz Faß- differenzierter und umfassender Weise widmen. Mit dem Für die Zugewanderten selbst wären Serien über Migration/Integration, etc. – ergriffen haben, mann erkannt und einige Maßnahmen vorgeschlagen, die Preis werden Journalist/innen ausgezeichnet, die besonders solche Menschen das sichtbare Zeichen, dass sie und ihre bleibt im Bereich »Medien und Integration« noch viel zu tun. sich auf die wichtige Rolle der Medien bei der Förderung von zur Versachlichung der Debatte im Integrationsbereich bei- Gemeinschaft in Österreich »angekommen« sind und ein Und das nicht ohne Grund: Kommt doch Integration beziehen. getragen haben, zugleich aber mit Kreativität, neuen Ideen Beweis, dass Menschen mit Migrationshintergrund auch in den Medien bei der gesellschaftlichen Verständigung und und Engagement an dieses Thema herangehen und somit ei- angeblichen oder wirklichen Prestigeberufen Karriere ma- dem Umgang verschiedener Bevölkerungsgruppen in Ös- nen eigenständigen Beitrag dazu geleistet haben, damit Inte- chen können. terreich miteinander eine wichtige Rolle zu. Sie tragen ohne R olle der Medien bei der gration besser gelingen kann. Zweifel – als sogenannte »4. Macht« in unserem demokrati- schen System – eine große Verantwortung für eine gelunge- Förderung von Integration Menschen mit Migrationshintergrund A S nstoS geber und Selbstläufer ne Integration. sind derzeit in Medienberufen, vor allem als journalisti- Eine dieser Maßnahmen ist die Schaf- sche Mitarbeiter/innen unterrepräsentiert. Sie verstärkt an den Medien Kommt bei der fung eines Glossars bzw. Wörterbuchs mit Begriffen, die häu- solche Berufe heranzuführen und sie dafür auszubilden, ist Das Staatssekretariat für Integration gesellschaftlichen Verstän­ fig im Zusammenhang mit Integration Verwendung finden. ebenfalls ein Ziel des Integrationsstaatssekretariats. Daher kann in diesem Bereich nur als Anstoßgeber und Prozess- di­gung und dem Umgang Gerade auf diesem Feld herrschen oft Unsicherheit über die gibt es mit einigen Medien bereits Kooperationen für Lehrre- verantwortlicher fungieren. Es ist entscheidend, intensi- Bedeutung von Begriffen und Unkenntnis darüber, welche daktionen für Migrantinnen und Migranten. ve Gespräche und Kontakte mit den Medienhäusern, den verschiedener Bevölkerungs­ Implikationen ihre Verwendung bei Betroffenen und Medi- Rundfunkanstalten und den entscheidenden Institutionen gruppen in Österreich mitein- enkonsument/innen haben kann. Manche Wörter sind miss- aufzunehmen, denn ohne deren guten Willen ist nichts zu ander eine wichtige Rolle zu. Schon allein die Präsenz der verständlich, umstritten oder vermitteln falsche Vorstellun- erreichen. Namen von Journalist/innen gen, bei anderen sind die Inhalte nicht klar. Zu erwarten ist, dass diese Maßnahmen Die Medien tragen für die gesellschaftli- mit Migrationshintergrund in schließlich ein Selbstläufer werden und junge Leute mit che Verständigung, für den Umgang verschiedener Bevölke- Mit diesem Integrationsglossar steht den Medien hätte eine nicht zu Migrationshintergrund selbstverständlich in den diversen rungsgruppen miteinander und damit für das Gelingen von den Medienschaffenden eine gesicherte und einheitliche unterschätzende Bedeutung. Ausbildungsprogrammen für Journalist/innen auftauchen Integration eine besondere Verantwortung. Berichterstat- Terminologie zur Verfügung, die ihnen bei der Recherche und sie erfolgreich absolvieren; ebenso dass sich Medien- tung und Kommentierung über Migration und Integration sowie in Berichterstattung und Kommentierung eine prä- Mit ihren spezifischen Erfahrungen, ih- häuser durch gute Erfahrungen selbst darum zu kümmern können eine positive Einstellung fördern oder auch behin- zise und sachkundige Arbeit erleichtert und dadurch eine ren eigenen Lebensläufen und ihren Verbindungen in die je- beginnen, Mitarbeiter/innen mit Migrationsgeschichte zu dern. Das gilt besonders für die Medien, die vorwiegend von verlässliche Hilfe ist. weiligen Gemeinschaften können sie den Medienkonsumen- suchen, zu finden und zu fördern.

82 83 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie Heinz Stephan Tesarek

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Gesamtsieger (Kategoriesieger Fotoserien) H einz Stephan Tesarek

»Aus Liebe verlassen (How Could You Leave I.)«

María gehört zu einer wachsenden Zahl verarmter griechischer Mütter, die sich nicht mehr in der Lage sehen, ihre Kin- der zu ernähren. Einmal pro Monat be- sucht sie ihre Tochter Eléni im 300 km entfernten SOS-Kinderdorf in Athen. Es sind kurze gemeinsame Momente, ehe sie die Fahrt zurück antreten muss.

Erstveröffentlichung: »News«, am 07. 02. 2013

84 85 Für eine demokratiefähige Gesellschaft Andreas Koller

Dr. Andreas Koller ist Leiter der Wiener Redaktion und stellvertretender Chefredakteur der »Salzburger Nachrichten«. Er ist Senatssprecher des Österreichischen Presserats, Vorstandsmitglied des Kuratoriums für Journalistenausbildung und des Presseclubs Concordia. Im Publizistischen Beirat des VÖZ ist Koller stellvertretender Vorsitzender. 2000 erhielt er den Kurt-Vorhofer-Preis. 2005, 2007, 2008 und 2010 wurde er als »Innenpolitikjournalist des Jahres« geehrt, 2010 überdies als »Journalist des Jahres«.

2012 erhielt Koller den René-Marcic-Preis vom Land Salzburg. © Salzburger Nachrichten

Andreas Koller

Die desinformierte Informationsgesellschaft

Nachrichten sind mehr als Auch das ist keine Frage: Das Agieren der Journalismus nachsagt. Nämlich im Gespräch mit jungen »Stille post« im Netz Tweets: Warum professioneller neuartigen professionellen Journalisten wäre als notwendi- Menschen. Könnt ihr in drei Sätzen den Unterschied zwi- Journalismus eine gute ges Korrektiv zum erfrischenden, aber auch ein wenig anar- schen Strache und Stronach benennen? Zwischen einer De- Soziale Medien funktionieren wie das chischen Wildwuchs in den Social Media allseits bejubelt wor- mokratie und einer »gemäßigten Diktatur« (© Felix Baum- Kinderspiel »Stille Post«. Das ist jenes Spiel, bei dem Infor- Erfindung ist. den. Endlich gibt es jemanden, der Hintergründe ausleuchtet gartner)? Zwischen SPÖ und ÖVP? mationen von Mund zu Ohr weitergeflüstert werden und und Zusammenhänge erklärt! Endlich gibt es jemanden, der sich nach mehreren Stationen unweigerlich in ihr Gegenteil Was wäre geschehen, hätte Johannes nicht den kleinen Ausschnitt des Twitter-Horizonts für die Zugegeben, bei der SPÖ-ÖVP-Frage tut verkehren. Im weltweiten Netz wächst sich die »Stille Post« Gutenberg um 1450 statt des Buchdrucks mit beweglichen ganze Welt hält! Endlich jemand, der dafür bezahlt wird, dass sich auch der Autor dieser Zeilen schwer. Dessen ungeachtet gerne auch zum Shitstorm aus, also zu einem windigen Phän- Lettern das iPad erfunden? Und Steve Jobs um 2010 statt das er recherchiert und sein Wissen an sein Publikum weitergibt! führen Fragen wie diese auch dann, wenn man sie an jun- omen, das Sturmschneisen der Desinformation durch die iPads den Buchdruck mit beweglichen Lettern? Keine Frage: So hätten sich die Mediengurus geäußert, wären Journalis- ge Menschen adressiert, in der Regel zur Erkenntnis, dass Informationsgesellschaft schlägt. Gegen die Wirklichkeits- Steve Jobs wäre von den medialen Gurus rund um den Globus ten und die dazugehörigen Bezahlmedien erst nach Facebook professionelle Journalisten eine sinnvolle Einrichtung sind. verzerrung, die sich innerhalb weniger Minuten im Netz voll­- als genialer Visionär und Vordenker abgefeiert worden. Denn & Twitter erfunden worden. Die gute alte Zeitung, die klassische Nachrichtensendung in ziehen kann, ist die Schlagzeile einer durchschnittlichen bedrucktes Papier, das, unabhängig von Energiequellen und Radio und TV sind für die politische Bildung unverzichtbar. Wiener Boulevardzeitung ein Ausbund an Korrektheit und faktisch unkaputtbar, gleichzeitig als Speichermedium und Man bewahre uns vor Bürgerreportern, die sich zu Welter- Seriosität. Kein gehässiges Gerücht, das – via Social Media Lesegerät eingesetzt werden kann, ist eine geradezu ideale klärern aufschwingen! Unabhängige Analysen und Erklärun- wiedergegeben – von etlichen Twitterati nicht sogleich für Weiterentwicklung des handlichen, aber auch ein wenig um- Was neu ist, muss gut sein? gen gibt es nicht zum Nulltarif. Die angebliche Schwarmin- bare Münze genommen, zum unumstößlichen Faktum er­ ständlichen und absturzgefährdeten Tablet-Computers. So telligenz (gibt’s die tatsächlich auf Twitter, Facebook und den klärt und tausendfach wiedergegeben wird. Zugegeben, auch hätten sich die Gurus rund um den Globus vernehmen lassen. Es scheint, als sei die allseits herbeige- gesammelten Blogs dieser Welt?) ersetzt nicht die Recherche die Zeitungswelt ist nicht gefeit gegen diese Auswüchse. Und dem guten alten Tablet-Computer – so wie sie es heute schriebene Krise des klassischen Journalismus eine Frage durch Profis. Wenn Zeitung A eine Sau durchs Dorf treibt, lassen sich die mit der Tageszeitung tun – wohl gleich die Totenglocke ge- der Positionierung auf der Zeitleiste: Was neu ist, muss gut Zeitungen B bis Z nicht lumpen und machen mit beim lusti- läutet. sein, also sind die papier- und kostenfrei via Web verbreite- gen Treiben, schließlich will man keine Story versäumen. Die gute alte Zeitung, die Was wäre geschehen, hätten aufkläreri- ten Lebensäußerungen selbsternannter Bürgerjournalisten Schlimm genug. Doch nicht so schlimm wie das Web. Dieses klassische Nachrichten­ sche Geister ab dem 18. Jahrhundert getwittert und geface- und Querulanten besser als alles, was auf Papier gedruckt gemahnt mitunter einem mittelalterlichen Dorfplatz, den bookt, wohingegen der Berufsstand des professionellen Jour- wird und Geld kostet. Wie falsch diese Haltung ist, wird be- sendung in Radio und TV Ort, wo manch Flüstergerücht seinen Ausgang genommen nalisten erst im beginnenden 21. Jahrhundert das Licht der merkenswerter Weise gerade im Gespräch mit jenen deutlich, sind für die politische und sich zum Pogrom ausgewachsen hat. Oder, wie »New York Berufswelt erblickt hätte? denen man ein distanziertes Verhältnis zum herkömmlichen Bildung unverzichtbar. Times«-Präsident Mark Thompson kürzlich treffend festhielt:

86 87 F ür eine demokratiefähige Gesellschaft M ichaela Huber

»Sie bekommen auf Twitter nicht nur News, sie bekommen Michaela Huber auch alles andere: interessante, aber unbestätigte Augenzeu- genberichte und Bürgerjournalismus – aber auch Gerüchte, Spekulationen, Desinformation, Propaganda, Lügen, Ver- rücktes.« Schön für die Politik, die eine derartig desinfor- mierte Informationsgesellschaft nach Herzenslust manipu- lieren kann!

© Petra Spiola Die Chancen nutzen erklären und enthüllen Mag. Michaela Huber ist Senior Vice President der OMV. Sie ist für die Konzernkommunika­ tion und den Bereich Sustainability verantwort- lich. Huber ist seit 2009 bei der OMV. Zuvor war Qualitätsjournalismus besteht im übri- sie Pressesprecherin im Innenministerium. gen nicht bloß darin, auf hohem Niveau die Welt zu erklären. Er besteht auch darin, auf hohem Niveau die Welt zu enthül- len. Der investigative Journalismus ist in den vergangenen Jahrzehnten zum unverzichtbaren Bestandteil der Demokra- neue attraktive konsumentin und sehe dabei nicht das Entscheidungs-Match Wäre ich Zeitungsmanager würde ich mir tie geworden. Ohne investigative Enthüllungen durch mutige konzepte Print gegen Online. Für mich geht es nicht um ein »entweder, auch den Punkt der verstärkten Interaktion auf die Agenda hef- Medien gäbe es keine Skandalaufarbeitung, keine Antikor- oder«, sondern vielmehr um ein »sowohl als auch«. ten. Interaktion macht eine Zeitung schnell, sympathisch und ruptionsgesetzgebung, und Österreich würde rettungslos in Aus dem Rascheln Beim Übergang zu den neuen Produk- vertrauenswürdig. Es ist kein Geheimnis: Wer sich diese drei den Untiefen jeder beliebigen Korruptionsskala versinken. der Zeitung beim Frühstückstisch ist tions- und Geschäftsmodellen in der Zeitungsbranche lohnt Attribute sichern kann, hat langfristig gewonnen. Unabhängig Nicht nur beim Erklären der Welt, auch beim Enthüllen der längst der Blick auf das iPad oder andere sich ein Blick auf die eine oder andere Erfolgsgeschichte bei davon, auf welchen Kanälen die Interaktion stattfindet. Gerade Halbwelt geht es nicht ohne professionelle Journalisten. Wer mobile Geräte geworden. Auch der Ge- den neuen sozialen Medien. Ich würde mir in erster Linie die kleinere, überregionale Zeitungen können damit meiner Mei- den Watergate- oder den Buwog-Skandal aufdecken will, der ruch eines frisch gedruckten Magazins Fragen stellen: Was macht die neuen Konzepte so attraktiv? nung nach stark punkten. Ein Leser, auf dessen Wunsch einge- braucht solides Handwerkzeug, profundes Wissen und ei- begeistert längst nicht mehr alle Me­ Zwei Punkte sind mir dabei besonders aufgefallen – abseits gangen worden ist, ist vermutlich ein Leser für die Ewigkeit. nen potenten Verleger. Und nicht bloß einen Social-Media- dienkonsumenten. Und dennoch: Zei- von Aktualität und unbegrenzter Verfügbarkeit: die Nähe Account. tungen gehören noch lange nicht zum al- zum Leser und die Möglichkeit zur Interaktion. schnell, sympathisch und ten Eisen. Es wird heute und in Zukunft An der Nähe zum Leser wird in vielen vertrauenswürdig. Es ist kein einfach auf eine andere Art gelesen. Zeitungs- und Magazinverlagen seit Jahren verstärkt gear- Der investigative Journalismus Geheimnis: wer sich diese drei beitet. Als Zeitungskonsument merkt man das etwa am zu- ist in den vergangenen Jahr- Attribute sichern kann, hat nehmenden Stellenwert von Leserbriefen und anderen -re- zehnten zum unverzichtbaren Es geht nicht um das aktionen. Dabei zeigen sich auch die neuen Möglichkeiten langfristig gewonnen. Bestandteil der Demokratie Entscheidungs-Match Print der digitalen Welt. Nähe zum Leser ist dabei leichter – weil gegen Online. ES geht geworden. kostengünstiger – zu schaffen. Das bindet die Menschen an Mit dem Erfolg bei Lesern beziehungs- nicht um ein »entweder, eine Zeitung – letztlich sowohl an das Printprodukt als auch weise Nutzern wird sich in den kommenden Jahren auch der Qualitätsmedien, Qualitätsjournalismus oder«, sondern vielmehr um an die Internetseite. Die neuen Technologien bieten auch jene kommerzielle Erfolg von Zeitungen wieder vermehrt einstel- sind teuer. Sie widersprechen diamentral dem Konzept der ein »sowohl als auch«. Spielwiese, die nötig ist, um den regionalen Auftritt von Zei- len. Die Aufteilung der Werbeausgaben zwischen »neuen« Gratismedien. Sie sollten der Gesellschaft etwas wert sein. tungen zu stärken. Seit Jahrzehnten gehört es zum Erfolgs- und »alten« Medien entspricht bei vielen Werbekunden noch Und wenn sich schon die Politik aus durchsichtigen Gründen Darauf müssen sich rezept von einzelnen Titeln, dass sie bis auf die Ebene von nicht der neuen Realität und damit dem Stellenwert der digi- nicht dazu durchringen kann, dem Qualitätsjournalismus die Unternehmen der Branche einstel- Bezirkshauptmannschaften gefragte Informationen liefern talen Produkte. Diese Periode des kommerziellen Übergangs die Rahmenbedingungen zu schaffen, die er braucht, sollten len. Viele sind bereits ein gutes Stück können. Gerade jene Leser, die sich längst an den Umgang mit müssen sämtliche Verlage weltweit durchtauchen. Die Basis das zumindest die Konsumenten tun – durch ganz bewusste des Weges gegangen, manche haben die iPhone und ähnlichem gewöhnt haben, schätzen die regio- dafür müsste bei den meisten Medien aufgrund der zuvor Kaufentscheidungen. Transformation zur »digitalen Printre- nale Berichterstattung unabhängig davon, ob sie auf Papier aufgebauten Reputation auf dem Markt da sein. Sollten sich daktion« noch vor sich. Dieser Prozess gedruckt oder im World Wide Web veröffentlich wird. vereinzelt Marktspieler zurückziehen (müssen), ist das die Ohne Qualitätsjournalismus ist weder wird in einigen Fällen schmerzlich sein nötige Bereinigung, wie sie in einer Marktwirtschaft durch- eine Weiterentwicklung der Demokratie noch eine Teilhabe – zum Weg dorthin gibt es allerdings aus üblich sein sollte. Die neuen Technologien bieten am politischen Diskurs möglich. Das mag der Grund sein, wa- kaum Alternativen. Ich persönlich erlebe Wichtig ist, bei der nötigen Transforma- rum weite Teile der Politik glauben, ohne Qualitätsjournalis- den Umbruch in der internationalen und auch jene Spielwiese, die nötig tion der Verlage die Chancen zu sehen, die sich durch die neu- mus eigentlich besser zu fahren. Wir Leserinnen und Leser österreichischen Zeitungs- und Maga- ist, um den regionalen Auftritt en digitalen Möglichkeiten eröffnen. Es gibt ganz sicher noch sollten ihr einen Strich durch die Rechnung machen. zinlandschaft als interessierte Medien- von Zeitungen zu stärken. weit mehr davon, als hier erwähnt. Es ist Zeit, sie zu nützen.

88 89 kart ika uren Pepsch Gottscheber

Wahlkampf-Kostenträger Unersättlich

Pepsch Gottscheber Karikaturist von »Die Presse«

W elche besonderen Eigenschaften qualifiziert eine öffentliche W elche Inhalte polarisieren am meisten? Person zum Mittelpunkt Ihrer Karikatur? Religiöse und alle Themen, die emotional diskutiert Politisch, aktuelle, thematische Prisanz werden.

W elche Reaktionen erhalten Sie auf Ihre Karikaturen: Fühlen sich W as charakterisiert eine Person oder ein Ereignis, um in Ihrer die darin erwähnten Person eher geschmeichelt oder gekränkt? Karikatur aufgegriffen zu werden? Von den Betroffenen keine – oder das Blatt wird gekauft … Aktuelle politische Relevanz, prominent umstrittene Man sagt eher geschmeichelt! Themen.

90 91 Qualität auf allen Kanälen ql ua ität auf allen kanälen Hannes Haas

Zur Neugestaltung der Presseförderung te es nunmehr – wie im Arbeitsvorhaben der österreichischen finden sich in den Positionen der Mediensprecher der Par- Bundesregierung 2011 festgehalten ist – eine Anpassung und teien und der Verleger bzw. des Verlegerverbands so weitrei- Modernisierung durch Berucksichtigung der digitalen Me- chende Übereinstimmungen, dass das Zaudern und Zögern dien vorzunehmen und den Ausbau der Qualitätsförderung erstaunt. Wie übrigens auch die Selbstverständlichkeit über- und Zukunftssicherung insbesondere der Journalist/innen- Der Stillstand rascht, mit der allseits akzeptiert wurde, dass vor der Wahl ausbildung anzugehen. über solche Fragen nicht verhandelt und entschieden werden könne. Aber jetzt ist nach der Wahl und die genannten Agen- Dazu hat mich das Bundeskanzleramt den verlangen nach Lösungen. Die Uhr tickt! beauftragt, eine Evaluation des Status quo der österreichi- der Dinge schen Presseförderung vorzunehmen und einen Pool an Re- Es braucht vor allem Ant­ formoptionen zu erarbeiten. Die Politik geht zu Recht von der Notwendigkeit einer Reform der Presseförderung aus. Es worten auf die Frage, wie wurde im Rahmen der Studie deutlich, dass die bestehende Qualitätsjournalismus auf Förderpraxis das Ziel, »die Vielfalt der Presse in Österreich zu lange Sicht finanzierbar fördern«, nicht effektiv erreicht. Dieser Befund gilt unabhän- Hannes Haas sein und bleiben kann. gig davon, ob man Anbietervielfalt oder inhaltliche Vielfalt fokussiert. Auch die »Qualitätsförderung und Zukunftssiche- Univ.-Prof. Dr. Hannes Haas ist Professor des Instituts für Publizistik- und Wann wenn nicht jetzt braucht es eine rung« (v.a. Journalistenausbildung) ist durch die bestehen- Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Von 2006 bis 2010 war Haas grundlegende und breite Debatte über die Zukunft der eta- de Form und Dotierung der Presseförderung bei dramatisch Vorstand dieses Institutes; zwischen 2010 und 2012 war er Vizedekan der Fakultät blierten wie der neuen Medien und des Journalismus? Eine veränderten Kontexten nicht bzw. nicht mehr gewährleistet. für Sozialwissenschaften. Haas ist Vorstandsmitglied der Initiative für Qualität im Journalismus (IQ); seit 2010 Vorsitzender des »Public Value-Beirats« der doppelte Krise, ökonomisch und strukturell, wirkt auf die medialen Lebensadern der Demokratie, schwächt Redak- Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH. Er leitete 2012 das Forschungsprojekt zur Die Politik geht zu Recht von der tionen, reduziert Recherchezeiten, verändert Nutzungs- Evaluierung der Presseförderung im Auftrag des Bundeskanzleramtes. Dietrich © P. Notwendigkeit einer Reform gewohnheiten, fraktalisiert Öffentlichkeit. Es braucht vor der Presseförderung aus. allem Antworten auf die Frage, wie Qualitätsjournalismus auf lange Sicht finanzierbar sein und bleiben kann. Die alte Mischfinanzierung aus Werbung und Vertrieb funktioniert Die Forderung nach einer Erweiterung in digitalen Kontexten nicht (mehr) oder noch nicht, neue der Presse- zur Medienförderung und noch besser zur Jour- Modelle sind in Probe. nalismusförderung ist gut argumentierbar, wenn man Jour- nalismus als demokratienotwendige Institution begreift. Me- dien ermöglichen Öffentlichkeit, gewinnen aber erst durch Ü ber notwendige medien­ widerlegt. Es ginge, so die Zyniker, natürlich auch diesmal W eiterentwicklung der die Verknüpfung mit der Institution Journalismus selbst wieder nicht primär um die Sache, sondern um Machtfragen institutionellen Charakter. Es stellt sich demnach die Frage, politische Reformen und Junktimierungsrituale. Der ORF kämpft um die Gebüh- Presseförderung wie Journalismusförderung bewerkstelligt werden kann. ren-Refundierung und um zeitgemäße Regelungen für seine Lösungen setzen eine rationale Debatte voraus, frei von ge- Das Zaudern und das Zögern scheinen Social Media-Aktivitäten, die Verleger wollen eine deutliche Medien und Journalismus brauchen in fährlichem Geschmacksrichtertum und ideologischen Zielen. Markenzeichen österreichischer Medienpolitik zu sein. Ge- Erhöhung der Presseförderung. Ich halte beides für dringend diesen Transformationszeiten Unterstützung, die Medien- Inhaltliche Vorgaben sind als Eingriffe in die Pressefreiheit wiss, Medienpolitik ist eine wichtige Materie, da soll nichts notwendig. politik neue Lösungen zur Reaktion auf Marktversagen. Die strikt abzulehnen, administrativ braucht es einfach über- überstürzt, alles diskutiert und abgewogen werden. Die Ord- Aktuell steht es 2:0 für die Zyniker, weil normativen Ziele staatlicher Presseförderung – die Siche- prüfbare Kriterien, die ohne großen Aufwand – »quasi me- nung der Medien und ihrer Rahmenbedingungen ist folgen- die Zeit des Wartens nicht durch fundierte medienpolitische rung von Vielfalt und Qualität – sind sowohl international als chanisch« – beurteilt werden können. reich für die Qualität jener Informations-, Kritik- und Kon- Diskurse verkürzt wird. Vielleicht braucht es in solcherart auch in Österreich unbestritten. Zentrale Adressaten jeder trollleistungen, die uns Bürgerinnen und Bürgern rationale verfahrenen Situationen hilfreiche externe Moderation? Förderung müssen der Journalismus und somit letztlich die Entscheidungsgrundlagen für unser politisches, kulturelles Geeignete zu finden sollte kein Problem sein, da bieten sich Bürgerinnen und Bürger sein. Die Medienpolitik soll Bedin- und wirtschaftliches Leben liefern. Wohlmeinende könnten sicher viele an. gungen für die Möglichkeit von Vielfalt und Qualität schaffen. Die hochdotiertes paket der Politik zu Gute halten, dass das Zaudern und Zögern des- Zwischenfazit oder: der Stillstand der Förderung der Presse dient der Erreichung dieses medienpo- halb erfolge, weil eben gute und bessere Lösungen gesucht Dinge: Der ORF braucht gesicherte Finanzen, die ständigen litischen Vielfaltszieles. Derzeit geschieht dies durch »Ver- Unabhängig von der künftigen Form der werden, um die demokratie- und qualitätsfördernden Mög- Bittgänge schaden der Politik und der Unabhängigkeit des triebsförderung«, »Besondere Förderung« sowie »Qualitäts- Presseförderung sollte als zeitlich begrenzte Strukturmaß- lichkeiten der Medien optimieren zu können. Zyniker sehen öffentlichen Rundfunks. Das Social Media-Verbot ist ein Be- förderung und Zukunftssicherung« (PresseFG 2004). Vielfalt nahme für die nächsten drei bis vier Jahre ein hochdotiertes, das naturgemäß anders. Ihre Sicht wird durch die Nach- triebsunfall der Medienpolitik, der sich aber letztlich gegen bedeutet nicht nur Titelvielfalt, sondern auch inhaltliche begleitendes Media-Fit-Paket geschnürt werden, um das Trans- richtenlage vor und nach der Nationalratswahl nicht gerade die Interessen der Gebührenzahler richtet. Vielfalt. Bei der Weiterentwicklung der Presseförderung gel- formationsmanagement der Verlage vor dem Hintergrund

94 95 ql ua ität auf allen kanälen Wl o fgang Bergmann

ihrer schwierigen wirtschaftlichen Situation zu stützen und voranzubringen. Es wäre als offensives Maßnahmenpaket ein wichtiges Zeichen gegen die rhetorische Abwärtsspira- chancen des Neuen Kv le. Österreich könnte damit eine Vorreiterrolle einnehmen. Schwerpunkte wären z.B. die Aus- und Weiterbildung insbe- sondere im Online-Bereich, die Förderung journalistischer Wolfgang Bergmann Produkte, die auch oder nur über das Internet verbreitet werden, Förderungsmaßnahmen zum verbesserten Einsatz Mag. Wolfgang Bergmann, Magister der Theologie, ist seit 2000 Geschäftsführer neuer kommunikationstechnologischer Möglichkeiten in der von »Der Standard«. Im Verband Österreichischer Zeitungen ist er Vorsitzender Redaktionsarbeit, zur Steigerung der Medienkompetenz und des Board kollektive Vereinbarungen. In dieser Funktion hat er den neuen zur Leseförderung (»Mein Abo« in Analogie zum französi- Journalisten-Kollektivvertrag verhandelt. Zuvor war Bergmann von 1988 bis 1996 schen »Mon journal offert«), ein Recherchefonds, Seed Mo- Pressesprecher der Caritas und von 1996 bis 1999 Kommunikationsdirektor der Erzdiözese Wien und Gründungsgeschäftsführer von Radio Stephansdom. ney für die (Weiter-)Entwicklung von Apps etc. Dieses Paket © Matthias Cremer entspräche als zentraler Beitrag dem im Presseförderungsge- setz explizit geforderten Ziel der Zukunftssicherung.

zeitlich begrenzte Struktur- ren, die nicht die inhaltliche Qualität der einzelnen Medien ­politische Vorgänge richten sich nach geregelten Zeitvor- maSSnahmen sollten das d er neue Journalisten- förderten, sondern letztlich nur internen – teuren – Kraft- schriften. In der freien Wildbahn begegnet einem kaum ein Transformationsmanagement Kollektivvertrag verlust brachten. Darin besteht die Chance des neuen Kol- Journalist, der eine Story kurz vor dem Finale an einen Kol- der Verlage vor dem Hinter- lektivvertrages. Ebenso in einer neuen Gehaltstabelle, die legen übergeben möchte, nur weil zeitliche Limits an einzel- grund ihrer schwierigen Nach 41 Verhandlungs­ der Tatsache Rechnung trägt, dass die goldenen Zeiten in der nen Tagen erreicht sind. Die Verteufelung der Gewerkschaft, wirtschaftlichen Situation runden und in Summe viereinhalb Jahren Medienbranche vorbei sind, in denen sich Medienunterneh- in Einzelfällen einen Zwölfstundentag zu leisten, geht an der stützen und voranbringen. ist es nun so weit: Ein neuer Journalisten- men im Vergleich zu anderen Branchen deutlich überhöhte Realität vorbei. Die angeordnete Einhaltung der Zehnstun- Kollektivvertrag ist unter Dach und Fach. Gehälter leisten konnten. dengrenze, die von den Arbeitszeitinspektoren immer rigi- Das von Seiten des VÖZ ins Spiel ge- Für eine Branche, die von den wirtschaft- Dass den wesentlichen Beitrag dazu die der kontrolliert wird und deren Nichteinhalten empfindliche brachte Fördervolumen von 50 Mio. Euro erscheint realis- lichen Rahmenbedingungen stark unter Neueinsteiger leisten und nur in geringem Ausmaß die bishe- Strafen auslöst, stößt da und dort sogar auf die Empörung tisch und sinnvoll. So wäre etwa ein Modell denkbar, das eine Druck ist und die sich durch die technischen rigen Mitarbeiter, liegt an der Verhandlungsführung der Ge- der Betroffenen. Eine Vorschrift, die gewerkschaftlich zum deutliche Erhöhung der bestehenden Presseförderung in den Entwicklungen enormen Umwälzungen aus­- werkschaft, die in diesen Fragen traditionell die Besitzstän- Schutz der Dienstnehmer gedacht ist (und in vielen Sparten Säulen 2 und 3, also der »Besonderen Presseförderung« (un- gesetzt sieht, war dieser Abschluss schon de zu wahren versucht. Entgegen der eigenen ideologischen durchaus ihre Berechtigung hat), kann sich hier als echte ter Einbeziehung von Wochenzeitungen) und vor allem der fast zu spät. Der Branche hätte es sicher gut Grundhaltung wird damit aber eine Umverteilung von unten Dienstbehinderung für den Journalisten erweisen. »Qualitätsförderung« vorsehen sollte. Dafür müsste eine getan, hätte sie sich schon früher mit zeit- nach oben befördert. Dieses Gehaltsgefälle in den Häusern Steigerung der Fördermittel auf 15 bis 20 Mio. Euro erfolgen. gemäßen Konditionen und Rahmenbedin- kann noch Konfliktpotential für die Zukunft bergen. Parallel dazu und in Ergänzung sollte als strukturfördernde gungen auf die neuen Herausforderungen in zukunft ein Medien-KV Offensive die zeitlich limitierte und zunächst auf drei bis vier einstellen können. ein zukunftsträch­tiger Jahre angelegte Budgetierung des Media-Fit-Förderpakets im Der zentrale Punkt der Dass sich die Verhandlungen an diesem zentraler Punkt der Einigung: Umfang von 20 bis 30 Mio. Euro pro Jahr bereit gestellt wer- Einigung ist ein durchaus zukunftsträch­ zentralen Punkt in die Länge zogen (Arbeitszeit, Tabelle, ein einheitlicher Journalisten- den, für das die Zugehörigkeit zum Presserat, zur MA und zur tiger: Dem neuen KV liegt ein einheitlicher Übergangsbestimmungen) führte auch dazu, dass nicht die ÖAK ebenso Voraussetzung sein muss wie eine qualitäts- und Journalistenberufsbegriff, der nicht zwi- berufsbegriff Zeit gefunden wurde, einen komplett neuen Entwurf zu for- zukunftssichernde Widmung der Mittel sowie der Nachweis schen Mediengattungen unterscheidet, zu- mulieren und eine Vielzahl von antiquierten Bestimmungen der Mittelverwendung. grunde. Dies bietet eine Grundlage für wich- Natürlich gibt es auch Schwächen des zu durchforsten. Auch dass mit dem sogenannten techni- tige organisatorische Weiterentwicklungen. neuen Kollektivvertrages. So musste ein erheblicher Teil der schen redaktionellen Dienst eine Gruppe, die eigentlich in Mit wechselseitigen Blockaden werden Es ist davon auszugehen, dass in absehbarer Verhandlungszeit mit dem Thema Arbeitszeit zugebracht den nicht-journalistischen KV gehört, im Journalisten-KV sich die drängenden medienpolitischen Probleme nicht lösen Zeit die meisten Print- und Online-Redak- wer­den, bei dem die Gewerkschaftsseite eher restriktive weiterhin verankert bleibt, ist anachronistisch und einer lassen. Sie prolongieren nur den Stillstand der Dinge. Und tionen des Landes zusammengelegt sein Modelle verfolgte, die nun, wie die Implementierung zeigt, jener Kompromisse, die auch in der Zukunft für Reibungs­ wenn es noch Motivation braucht: Selten war es so leicht, den werden. Die alten Organisationsformen, in kaum auf das Interesse der Belegschaften stoßen. Hier stellt flächen sorgen wird, weil damit in manchen Produktions­ Vorsprung der Zyniker zu egalisieren. denen letztlich eine Redaktion zumeist nur sich die Frage, ob es mittelfristig nicht sinnvoller wäre, den teams weiterhin zwei verschieden Kollektivverträge an- mit einem Ausgabemedium beschäftigt war, journalistischen Bereich via Journalistengesetz und KV vom wendbar sind. Vielleicht ist es aber auch ein Auftakt dafür, PS: Nach Redaktionsschluss kursieren sind nicht überlebensfähig. Sie führten in Arbeitszeitgesetz weit gehend auszunehmen. Weder eine die beiden VÖZ-KVs zu einem gemeinsamen Medien-KV Gerüchte, die hier wie da Bewegung versprechen … den letzten Jahren zu ineffizienten Struktu- Naturkatastrophe, noch weltpolitische Ereignisse oder innen- zusammen­zuführen.

96 97 Kt arika uren Oliver Schopf

Oliver Schopf Karikaturist »Der Standard«

98 99 ql ua ität auf allen kanälen me dia-analyse

R eichweitenentwicklung der Medien in der Bevölkerung R eichweitenentwicklung 14- bis 19-Jährige 1998 bis 2012

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Tageszeitungen 76,1 76,1 75,7 75 73,8 75,2 73,9 74,2 72,7 70 72,9 75 73,7 73 72,8 Tageszeitungen 72,4 71,9 69,3 68,4 62,7 66,6 64,3 65,0 59,6 58,3 61,1 64,0 59,5 59,0 61,5 Radio 79 82 85 84 84 84 84 84 83 83 82 82 82 82,4 81,3 Radio 85,3 85,8 86,2 82,9 82,6 81,3 79,7 77,7 77,8 74,4 76,1 74,3 77,4 76,5 TV 66,7 66,8 66,9 67,9 70,2 69,2 69,2 68,4 66,9 64,1 63,2 61,6 62,5 63,5 64,0 TV 78,2 76,7 77,1 53,5 57,5 55,8 56,6 54,7 52,6 50,5 47,3 44,3 43,8 41,5 42,2 Internet 3,1 7,5 13,2 19,8 23 26,2 28,4 31,3 34,3 40,4 41,7 45,8 49,5 51,4 55,1 Internet 4,4 11,9 23,3 33,4 39,1 45,2 44,5 50,4 56,8 66,7 68,2 75,4 79,3 83,3 88,3

90 90

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Tageszeitungen Radio TV Internet Quelle: Media-Analyse, AGTT/GfK Teletest Tageszeitungen Radio TV Internet Quelle: Media-Analyse, ORF-Pressestelle

zeitungen erreichen Nutzungszweck des Internets in den letzten 4 Wochen ungezieltes Surfen 28,4*

anderes gezieles Suchen 56,0

Apps 22,3 jung und alt Herunterladen von Software 22,3 Spiele spielen 25,6

Radio hören 13,50

Soziale Netzwerke 29,4

Österreich ist ein Land der Zeitungsle- kerung Federn lassen. Die TV-Reichweiten bei den 14- bis 19- eigene Inhalte gestalten 25,4 ser. Gedruckte Tageszeitungen erreichen 72,8 Prozent der Jährigen sanken von 77,1 Prozent zur Jahrtausendwende um aktuelle Nachrichten / News 36,5 heimischen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren. Das ist ein in- knapp 35 Prozentpunkte auf aktuell 42,2 Prozent. Zeitungs- & Zeitschrifteninhalte 31,0 ternational beachtlicher Wert: Damit liegt Österreich unter Internet Banking 34,2 den Top-5-Zeitungsländern Europas. Auch wenn das Internet kontinuierlich Die Grafiken zeigen weiters, dass die ge- an Reichweite gewinnt, ersetzt es die gedruckte Tageszeitung Telefonieren über Internet 13,9 druckte Tageszeitung weiterhin ein fixer Bestandteil des Me- nicht. Denn der Nutzungszweck des Internets unterscheidet Instant Messaging 10,6 dienkonsums der 14- bis 19-Jährigen Österreicher ist. Trotz sich deutlich von jenem der Tageszeitung. Hauptnutzungs- Chatten, Newsgroups, Foren, Blogs 26,2 des Vormarsches des Internets (das mittlerweile 88,3 Prozent zweck ist das Schreiben und Lesen von E-Mails, gefolgt vom Urlaube, Reisen buchen 29,3

der Jungen nutzen) erreichen Tageszeitungen mehr als jeden gezielten Surfen und vom Bestellen von Produkten. 31 Pro- Einkaufen, Bestellen von Produkten 41,0

zweiten jungen Österreicher (61,5 Prozent). Vor allem das li- zent der Nutzer waren in den vergangenen vier Wochen im E-Mail 64,3

neare Fernsehen musste in den vergangenen Jahren durch Web, um auf Zeitungs- und Zeitschrifteninhalte zuzugreifen. 0 10 20 30 40 50 60 70 das geänderte Mediennutzungsverhalten der jungen Bevöl- 36,5 Prozent lasen aktuelle Nachrichten und News. Quelle: Media-Analyse 2012/13 *Prozent der Nutzer

100 101 ql ua ität auf allen kanälen Franz Medwenitsch

Raum war die Investition in neue Geschäftsmodelle unwäg- Internationaler Musikmarkt Dr. Franz Medwenitsch ist Geschäftsführer des Verbandes der österreichischen bar und hoch riskant. 2001 kam die EU-Richtlinie Urheber- Digital Sales in Mrd. US$* Musikwirtschaft und der Verwertungsgesellschaft LSG (seit 1996). Darüber hinaus recht in der Informationsgesellschaft, schon davor der US-ame- ist er Mitglied des ORF-Stiftungsrats (seit 2010 stellvertretender Vorsitzender) und 8 Vorstandsmitglied des Österreichischen Musikfonds. Zuvor hatte er zwischen 1985 rikanische Digital Millennium Copyright Act. Damit war eine und 1995 verschiedene Funktionen im ORF inne und war Assistent am Institut für erste Grundlage für den Aufbau einer digitalen Infrastruktur Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien. samt neuer Angebote und Geschäftsmodelle geschaffen. Die 6 © IFPI Kernkompetenz der Musikbranche war und blieb das Finden 4,8 5,1 5,6 Franz Medwenitsch neuer Künstler und Musikstile, die Investition in die Herstel- 4 lung und Vermarktung von Musikproduktionen und der Auf- + 6 % + 9 % bau von Künstlerkarrieren. Im Bestreben, Musik in so vielen

Kanälen wie nur möglich anzubieten, wurden neue digitale 2 Plattformen mit neuen Partnern aus der Technologiebran- che entwickelt. Durch aktive Lizenzierung an verschiedenste Online-Shops entstand eine Vielfalt an Angeboten, die von 0 2010 2011 2012 Musikfans einfach, bequem, kostengünstig und rund um die *auf Basis fixer US$ Kurs 2012; Quelle: ifpi C ontent is King! Uhr genutzt werden konnten und können.

Z ahlen, Daten, Fakten Online-Musikmarkt Österreich Is Content King? Umsatz in Mio. Euro Online-Angebote haben den Sprung auf 26,5 den Massenmarkt geschafft und beginnen, die Rückgänge 24

bei den physischen Produkten aufzufangen. In Zahlen: Der 21,2 Gesamtumsatz am weltweiten Musikmarkt betrug 2012 rund 16,5 Mrd. US$, das bedeutet erstmals wieder eine geringfü- + 34 % + 14 % + 10 % gige Steigerung von 0,3 %. Mit Online-Musik wurde weltweit Die Musikwirtschaft im ein Umsatz von 5,6 Mrd. US$ erzielt, eine Steigerung von 9 % und wer dieses Recht nicht wirksam schützen und gegen gegenüber 2011. Jeder dritte Euro wird bereits im Internet digitalen Wandel fremde Übernahme verteidigen kann, der hat schlechte Kar- verdient. Interessantes Detail: In manchen Märkten, wie ten in einer digitalen Ökonomie. z.B. Norwegen, Schweden, USA oder Indien, übertreffen die Rückblickend könnte 2012 zu einem Online-Umsätze bereits jene mit physischen Produkten. Mit 2010 2011 2012 Meilenstein in der Geschichte der Musikwirtschaft werden. anderen Worten: der Paradigmenwechsel beginnt zu greifen. Quelle: ifpi Erstmals seit 1998 und nach 14 Jahren mit stetigen Umsatz- Digital changes everything rückgängen und Intensiverfahrungen mit disruptiven Tech- Der Digitalmarkt in Europa entwickelt

nologien zeigt die Umsatzkurve am globalen Musikmarkt Die Musikbranche wurde unfreiwillig sich langsamer als am Weltmarkt und auch in Österreich Musikmarkt Österreich wieder nach oben – zwar nur um bescheidene 0,3 %. Dennoch in eine Pionierrolle gedrängt. Ende der 1990er Jahre kamen gibt es mit einem Anteil der Online-Umsätze von 20 % noch Tendenz Umsatz-Entwicklung physisch vs. online sehen viele darin ein Signal für die erhoffte Trendwende und Musik-Dienste, wie mp3.com, Napster & Co auf und begannen hohes Entwicklungspotenzial. Dessen ungeachtet erfreuen einen Beleg für das zunehmende Greifen neuer Geschäfts­ Musik im großen Stil zu distribuieren, gänzlich außerhalb sich Online-Musikangebote auch in Österreich steigender modelle. der Wertschöpfungskette der Musikbranche. Mehr und mehr Beliebtheit. Die Umsätze mit Download-Shops, Handy- und Musik wurde rund um den Globus geschickt, rauf- und run- Streaming-Diensten sind in 2012 im Vorjahresvergleich um Eines vorweg: die Erfahrungen der Mu- tergeladen, kopiert, gebrannt und gespeichert. »Free« hieß 10 % auf 26,5 Mio. Euro angestiegen; der heimische Digital- sikbranche im letzten Jahrzehnt können nicht eins zu eins das Zauberwort. Jene, die in die Produktion investiert hat- markt legte damit zum achten Mal in Folge zu. Insgesamt gibt auf andere Branchen übertragen werden, weder auf die Film- ten, verdienten nichts daran, die Musikschaffenden ebenso es in Österreich mittlerweile 40 Online-Musikshops, die weit noch auf die Printbranche. Dennoch gibt es Gemeinsamkei- wenig. Zum Schaden kam bald auch der Hohn. mehr als 20 Millionen Songs anbieten. Die Entwicklung des ten: Es sind Branchen, die von der professionellen Herstellung heimischen Online-Musikmarktes seit dem Markteintritt der qualitativ hochwertigen Contents leben, deren Vertriebsmo- Die Gesetzgebung hinkt dem technolo- ersten Shops in 2004: delle labil werden oder sogar wegbrechen. Die Kontrolle über gischen Fortschritt immer hinterher, damals war dies be- 2004 2012 die Distribution des Contents geht teilweise verloren, die Re- sonders eklatant. Niemand wusste, wie das auf nationalen A nzahl der legalen Online-Shops: 3 35 finanzierung der Herstellungskosten ist kaum mehr planbar. Gesetzen beruhende geistige Eigentum mit dem globalen Anzahl der angebotenen Titel: 0,5 Mio 20 Mio 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Aus der Sache – also dem verkauften Stück – wird ein Recht, Phänomen Internet zurechtkommen sollte. Im rechtsfreien Umsatz: € 1,6 Mio € 26,5 Mio physisches Produkt (CDs etc.) Online-Musik; Quelle: ifpi

102 103 ql ua ität auf allen kanälen – Franz Medwenitsch Johannes Bruckenberger

Der Digitalmarkt aus Sicht der gesetzt, eine Steigerung um 300 % im Vergleich zum ers- Konsumenten ten Halbjahr 2012. Durch diese rasante Entwicklung sind Streaming-Angebote binnen kurzer Zeit zu einem wesent- Laut einer aktuellen GfK-Studie kau- lichen Standbein der Musikwirtschaft aufgestiegen. Bereits fen bereits knapp 800.000 Personen in Online-Musikshops jeder sechste am Online-Musikmarkt erwirtschaftete Euro ein. Die digitalen Musikangebote können auch bei der Kun- stammt aus Streaming-Einnahmen. In Schweden, der Heimat N achrichtenwert denzufriedenheit punkten. 94 % der Befragten sind mit den von Spotify, liegt der Anteil von Streaming – also eines Abo- Musikangeboten im Internet zufrieden (31 % sehr zufrieden, Modells – bereits bei 70 % der Gesamtumsätze. »Free« ist der 63 % eher zufrieden). Als Beweggrund für den online Musik- Content nur in einer Probephase. kauf wird primär die Bequemlichkeit genannt, erst dann der im Meer der Preis! Im Detail: 65 % der Befragten nennen als Motivation den einfachen Kaufvorgang, der jederzeit und überall mög- O hne Urheberrecht lich ist, sowie das große und vielfältige Angebot (58 %). Für Belanglosigkeit deutlich weniger, nämlich 47 %, ist der günstige Preis aus- keine Kreativwirtschaft schlaggebend. Neben dem Kauf von Einzeltracks und Alben (Bundles) stoßen vor allem Streaming-Abos auf stark zuneh- Auf dem Weg in eine digitale Gesell- mende Nachfrage. schaft sind Content-Produzenten faktisch aller Genres mit ein und demselben Problem konfrontiert: Die mit hohem fi- nanziellen Aufwand produzierten Inhalte sind binnen kür- Johannes Bruckenberger zester Zeit und ohne jede Einwilligung auf den verschiedens- Para digmenwechsel und ten Internet-Plattformen verfügbar. Konzerne wie Google & Erfahrungswerte Co verdienen Werbe-Milliarden mit der Verbreitung dieser Johannes Bruckenberger ist stellvertretender Chefredakteur der APA – Inhalte und unternehmen alles, um nichts oder möglichst Austria Presse Agentur. Seit 1998 ist er auch als Medienjournalist für die APA aktiv. Labels werden im digitalen Zeitalter wenig für die Verwendung dieser Inhalte zu bezahlen. Hier Auf Twitter ist der Autor unter @JBruckenberger zu finden. I

/ nicht mehr benötigt – das haben wir oft gehört. Künstler muss ein starkes und ausgewogenes Urheberrecht eingreifen, würden ihre Musik selbst produzieren und ebenso einfach das auch im Online-Umfeld durchsetzbar ist. Wir brauchen © APA an Ehm wie kostengünstig im Internet anbieten und Tonträger wä- einen neuen und fairen Deal zwischen Content- und Kommu- ren ohnehin über kurz oder lang obsolet. Es hat sich aller- nikationsbranchen – anders werden sich tragfähige neue Ge- dings rasch herausgestellt, dass diese Einschätzung falsch ist. schäftsmodelle nicht aufbauen lassen. Erstens liegt zwischen dem bloßen Online-Stellen eines Titels und dem tatsächlichen Erreichen des Konsumenten ein wei- ter Weg. Verkaufserfolge setzen voraus, dass den Konsumen- ten Orientierung im Angebots-Dschungel angeboten wird, und das erfordert professionelle Unterstützung. Zweitens ist die Kernaufgabe eines Labels nicht die Produktion und Dis- tribution von CDs, sondern von Musik, also von Content. W ie Twitter & Co den klassischen An die Stelle solider Planbarkeit tritt Journalismus verändern beim Aufbau neuer Modelle das Prinzip von trial and error. Ausprobieren, Scheitern, möglichst rasch wieder Neues er- proben – Rückschläge sind vorprogrammiert. Ein anschau- »Ein Hubschrauber schwebt um ein Uhr Osama bin Laden getötet haben«, teilte Keith Urbahn, ein liches Beispiel für diese Entwicklung sind Musikstreaming- nachts über Abottabad (ist ein seltenes Ereignis).« Als der ehemaliger Mitarbeiter des früheren US-Verteidigungsmi- Dienste. Der Erfolg von Spotify, Deezer & Co war nicht IT-Berater Sohaib Athar am 2. Mai 2011 über Twitter diese nisters Donald Rumsfeld, über den Kurznachrichtendienst planbar. Niemand hatte es vor nicht allzu langer Zeit für Botschaft absetzte, ahnten er und seine Follower noch nichts mit. Danach lief die Maschinerie der klassischen Medien so möglich gehalten, dass der Besitz von Musik zumindest teil- von den dramatischen Ereignissen, die sich hinter dieser richtig an. Nachrichtenagenturen versandten Alarm-, Eilt- weise vom Zugang abgelöst wird und sich das Abo-Modell mit lapi­daren Zeile verbargen. Stunden nach dem »Hubschrau- und Blitz-Meldungen in die Welt, TV-Nachrichtensender und wahlweise fünf bis zehn Euro pro Monat durchsetzen kann. ber-Einsatz« über der pakistanischen Stadt war es ein wei- Online-Portale stiegen live in die Berichterstattung ein, Zei- terer Tweet, der die historische Dimension der Vorgänge in tungen produzierten umfangreiche Schwerpunktseiten. Erst Im ersten Halbjahr 2013 wurden in Ös- Abottabad offenbarte und diese zur globalen Breaking News jetzt war Athar klar, was los war: »Uh oh, jetzt bin ich der Typ, terreich mit Streaming-Diensten 2,5 Millionen Euro um- machte. »Eine vertrauenswürdige Person sagt mir, dass sie der die Jagd auf Obama live gebloggt hat, ohne es zu wissen.«

104 105 ql ua ität auf allen kanälen Johannes Bruckenberger

Twitter hatte es den »alten Medien« auf der Tagesordnung stehen. Die anderen finden auf Twit- Der frühere dpa-Redaktionsleiter und Twitter wird die klassischen Nachrich- wieder einmal gezeigt. »Früher haben TV-Kanäle und News- ter den personalisierten Nachrichtenkanal mit reihenwei- nun­mehrige »Spiegel«-Chefredakteur Wolfgang Büchner tendienste nicht ablösen, aber es wird eine wichtige Quelle Webseiten als erste über große Breaking News berichtet, se verlässlichen News und brillanten Faktensammlungen, geht davon aus, dass eine »kluge Nutzung von Social Media und ein wichtiger Ausspielkanal für »Old Media« sein. Das nun und in Zukunft sind es Twitter und ähnliche Angebote«, Links zu lesenswerten Zeitungsartikeln und Expertenblogs, und Social Tools den Journalismus besser machen wird«. hat auch eine Studie der Universitäten von Edingburgh und fasste denn auch »New York Times«-CEO Mark Thompson im großartiges gesellschaftliches Engagement oder die perfekte Auch er spricht von einer breiteren Grundlage für Recher- Glasgow gezeigt. Britische Wissenschaftler haben dabei 51 September 2013 bei einer Tagung der Reuters Foundation die 140-Zeichen-Pointe. Wie das richtige Leben ist der die Geister che und einer größeren Chance, Themen überhaupt wahr- Millionen Tweets analysiert und festgestellt, dass der Kurz- Entwicklung zusammen. scheidende Kanal wohl ein bisschen von allem. zunehmen, und auch Büchner sieht darin einen hilfreichen nachrichtendienst so wie Nachrichtenagenturen von Rele- Während des Arabischen Frühlings und Weg, um in der Produktion unterlaufene Fehler schnell kor- vanz für die Newsverbreitung ist. Twitter ist dabei aber nur der Bombenanschläge von Boston war Twitter ebenfalls eine verlieren die alten Medien rigieren zu können. manchmal schneller, etwa bei Nachrichten zu Sportereignis- schnelle Quelle, mit der Verlässlichkeit war es hier aber schon sen oder Naturkatastrophen. die Berichterstattungs- und weit weniger her. Vor allem die Terroristenjagd nach den Die Zahl der digitalen Quellen wird Deutungshoheit über tages­ Boston-Anschlägen zeigte die Problematik der gigantischen in der Zukunft zunehmen, daneben werden aufgrund des aktuelle Ereignisse an die neuen Twitter wird die klassischen Unübersichtlichkeit und unkontrollierbaren Schnelligkeit technologischen Fortschritts und der Weiterentwicklung Nachrichtendienste nicht ab- des Micro-Blogging-Dienstes. Via Twitter wurde während der Medienkanäle oder haben sie von mobilen Endgeräten neue soziale Medien entstehen, lösen, aber es wird eine wichtige chaotischen Tätersuche der Name eines völlig unbeteiligten sie längst verloren? von denen wir heute noch nicht wissen. Die Bedeutung von Quelle und ein wichtiger Aus­- Studenten verbreitet und ungeprüft von Hunderten Journa- glaubwürdigem und verlässlichem Journalismus, gewichte- listen weitergeleitet. Klar ist, dass soziale Netzwerke den ten und kuratierten Informationen – Stichwort Gatekeeper- spielkanal für »Old Media« sein. Journalismus verändert haben und inzwischen zu einer be- Funktion – wird damit einhergehen. Nachrichten werden Während des Arabischen achtenswerten Quelle für Nachrichtenagenturen, Fernseh- künftig immer öfter über soziale Netzwerke wie Twitter Vor ein paar Jahren habe man noch ge- Frühlings und der Bomben­ und Radioanstalten sowie Verlagshäusern geworden sind. oder Facebook konsumiert, ermittelte das Reuters Institute glaubt, dass Journalisten durch Wikipedia und eine globale Denn im Meer der Belanglosigkeiten und privaten Bemerkun- in seinem Digital News Report 2013. Zugleich stellen soziale Armee von öffentlichkeitsinspirierten Amateuren ersetzt anschläge von Boston zeigte gen findet sich auch viel echter Nachrichtenwert. Netzwerke die größte Gerüchteküche aller Zeiten dar. Die werden. Die neue Medien-Kakofonie in Twitter-Zeiten habe Twitter aber auch die Proble- Erfahrung zeigt: User Generated Contend braucht check, freilich gezeigt, dass professioneller Journalismus und jour- matik der gigantischen Un- soziale Netzwerke dienen double check und recheck. Professioneller Journalismus, nalistische Werte nicht obsolet geworden sind, ist »New York übersichtlichkeit und unkon­ der Gerüchte verifiziert, entsprechend einordnet, gewichtet Times«-CEO Thompson überzeugt. »Recherchieren, Editie- einerseits als Radar für trollierbaren Schnelligkeit des und mit Hintergrundinformationen anreichert, wird des- ren, Fakten überprüfen und investigativer Journalismus sind Entwicklungen und exklusive Micro-Blogging-Dienstes. halb an Bedeutung zunehmen. wichtiger denn je.« Die große Herausforderung wird es sein, Themen, Andererseits können professionellen Journalismus auch in der Zukunft finanzie- sie ein ständiges Korrektiv, »Sie bekommen auf Twitter nicht nur Zugleich stellen soziale ren zu können. News, sie bekommen auch alles andere: interessante, aber aber auch ein redaktionelles Netzwerke die gröSSte unbestätigte Augenzeugenberichte und Bürgerjournalismus Marketingwerkzeug sein. Gerüchte­küche aller Zeiten – aber auch Gerüchte, Spekulationen, Desinformation, Propa- dar. Die Erfahrung zeigt: ganda, Lügen, Verrücktes«, so Thompson zu den Schattensei- Die Herausforderungen, die sich daraus ten des Mediums. für den Nachrichtenjournalismus ergeben, fasste die Wis- User Generated Contend senschaftlerin Yasmin Schulten-Jaspers im jüngst erschie- braucht check, double Spätestens seit den Ereignissen von Bos- nen Buch »Zukunft der Nachrichtenagenturen« zusammen: check und recheck. ton und dem zunehmenden Erfolg von Twitter & Co läuft in Demnach dienen soziale Netzwerke Journalisten einerseits der Medien- und Kommunikationsbranche eine emotional als Radar für Entwicklungen und Themen mit zunehmend Das sehen offenbar auch die Medien­ geführte Debatte über das Konkurrenzverhältnis zwischen exklusiven Inhalten, von denen sie über andere Wege gar nutzer so. Internationale Umfragen des Reuters Institute sozialen und klassischen Medien, über die Auswirkungen auf nicht oder nur viel später erfahren würden. Sie zu igno- haben ergeben, dass das Vertrauen in Online-Nachrichten- den professionellen Journalismus und darüber, ob die alten rieren, wäre fahrlässig. Andererseits können soziale Netz- Seiten von Rundfunkbetreibern und Zeitungshäusern um Medien die Berichterstattungs- und Deutungshoheit über werke eine Bereicherung und ein ständiges Korrektiv sein, ein Vielfaches höher ist als jenes in Twitter oder Facebook. In tagesaktuelle Ereignisse an die neuen Medienkanäle verlie- denn auch wenn kritisches Feedback auf den ersten Blick Österreich kam der APA/OGM-Vertrauensindex jüngst zu ren oder längst verloren haben. Anhänger und Kritiker argu- lästig erscheinen mag, sorgt es unter dem Strich doch für einem ähnlichen Ergebnis. In Sachen politischer Berichter- mentieren dabei mit harten Bandagen. mehr Qualität, eine stärkere Faktendichte und Detailfülle stattung vertrauen die Österreicher vor allem den Medien- Für die einen sind Netzwerke wie Twitter der journalistischen Arbeit. Dazu kommt die Möglichkeit, gattungen Radio, Fernsehen und Tageszeitungen. Am wenigs- ein digitaler Jahrmarkt der Belanglosigkeiten, eine selbstre- Twitter als redaktionelles Marketingwerkzeug zu nutzen, ten trauen sie den sozialen Kanälen Twitter und Facebook. dundante Blase, in der Orgien der Eitelkeit, moralisierendes um auf eigene Geschichten zu verlinken und so Traffic auf »Für die politische Information neigt man weiter zu instituti- Political Correctness-Gehabe, bruchstückhaftes Gestammel, die Homepage zu leiten, wie dies viele Online-Medienporta- onellen Informationsquellen«, erklärte OGM-Chef Wolfgang peinliche Dummheiten und gegenseitige Verbal-Rempeleien le bereits seit langem tun. Bachmayer das Ergebnis.

106 107 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie Jürg Christandl

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Kategoriesieger Innen- und Außenpolitik: Jürg Christandl

»Darabos – Entacher«

Verteidigungsminister Darabos und Generalstabschef Entacher am Nationalfeiertag in Wien

Erstveröffentlichung: »Kurier Online«, am 26. 10. 2012

108 109 ql ua ität auf allen kanälen C hristoph Keese

A ufbruch in die Zukunft:

Christoph Keese Wie können Verlage

Christoph Keese ist Executive Vice President der Axel Springer AG. Als Chefredakteur verantwortete er die »Financial Times Deutschland«, die »Welt am Sonntag« und mit Journalismus Geld »Welt Online«, bevor er 2008 auf die Verlagsseite wechselte. Er betreibt den medienpoliti- schen Blog www.presseschauder.de und ist auf Twitter unter @ChristophKeese aktiv.

© Axel Springer AG im Netz verdienen?

Lange galt die Suche nach Geschäftsmo- seiten von Zeitungen Abo-Modelle eingeführt. Das letzte und unsere Wettbewerber ihre Leistungen weiterhin ver- besser man wird, desto mehr Geld kann man nehmen. Dies ist dellen für Journalismus im Internet entweder als vergeblich Drittel hat angekündigt, in diesem oder im nächsten Jahr schenken. Härtere Marktbedingungen sind also kaum vor- der Mechanismus, der auf einen Wachstumspfad führt und oder reaktionär. Als vergeblich, weil – so hieß es – die Leser nachzuziehen. Bezogen auf alle Zeitungs-Webseiten der USA stellbar. Dass es trotzdem so gut funktioniert, zeigt, welches dazu beitragen kann, Redaktionen mit genug Geld für ihre sowieso niemals bereit sein würden, Geld zu bezahlen, wenn liegt die Quote bei 25 Prozent, es ist allerdings im nächsten Potential in Web-Abo-Modellen liegt. Entscheidend ist dabei Aufgaben auszustatten. es einen Klick weiter kostenlose Angebote gibt. Und als re- Jahr mit einem sprunghaften Anstieg zu rechen, da die meis- immer die technische Qualität der Abwicklung. Es muss ein- aktionär, weil angeblich das Internet nicht verstanden habe, ten Zeitungsketten in einzelnen Städten mit Zahlmodellen fach und schnell gehen. Das Abo-System muss den Leser er- Es ist nicht öffentlich- wer Lesern und Anzeigenkunden zumute, kostendeckende experimentiert haben und die Angebote nun wegen des Er- kennen, egal von welchem seiner Geräte aus er zugreift. Und rechtlicher auftrag, elektro­ Preise zu bezahlen. Inzwischen ist diese fatalistische Hal- folgs auf ihre restlichen Medien ausdehnen. es muss ihm möglich sein, weitere Leistungen mit einem ein- nische presse herauszugeben. tung durch die Wirklichkeit widerlegt worden. Es zeigt sich, zigen Klick zu kaufen, wenn er sich einmal angemeldet hat. dass auch im Internet wirtschaftliche Regeln der analogen Widerlegt ist inzwischen auch der Ver- Oft wird unterschätzt, wie lange es dauert, solche Echtzeit- Welt Bestand haben. Bezogen auf das Verhalten von Lesern dacht, im deutschsprachigen Raum könne nicht gelingen, Systeme aufzubauen. Auch wir haben den Aufwand anfangs Nicht vergessen darf man bei dieser und Anzeigenkunden lauten sie: Menschen sind immer dann was in den USA geschafft worden ist, weil die Bedingungen unterschätzt, verfügen über die Kompetenz nun aber im ei- Strategie das Marktumfeld. Natürlich steht es jedem Wettbe- bereit, für Journalismus Geld zu bezahlen, wenn sie den In- am Markt und im kulturellen Selbstbewusstsein der Leser genen Haus und besitzen damit die technologischen Voraus- werber frei, seinen Journalismus weiterhin zu verschenken. halt hinreichend interessant finden und ihnen das Bezahlen anders seien. »Die Welt« hat vor knapp einem Jahr ein Me- setzungen für die Entwicklung weiterer Angebote. Dies muss jeder Verlag, der Abonnements verkauft, klaglos technisch leicht gemacht wird. Und: Den Preis für Anzeigen tered Model eingeführt (20 Artikel pro Monat sind kostenlos, hinnehmen. In der Marktwirtschaft ist das völlig normal. Al- bestimmen Angebot und Nachfrage. Ist das Inventar nahezu danach kostet das Abonnement zwischen 5 und 15 Euro pro Es wird noch ein langer Weg zu beschrei- lerdings muss gewährleistet sein, dass der Wettbewerb nicht unendlich groß, sinkt der Preis sehr tief. Sind die attrakti- Monat). Mittlerweile haben knapp 50.000 neue Leser Abon- ten sein, bis die Abo-Erlöse in der Nähe der 50 Prozent vom durch das Verhalten von öffentlichen Sendern und Aggrega- ven Plätze hingegen knapp, kann der Preis, der dafür bezahlt nements abgeschlossen – nicht mitgerechnet sind hierbei Umsatz kommen, die Verlage aus dem Print-Geschäft kennen. toren verzerrrt wid. Öffentlicher Sender haben den Auftrag, wird, auf einträgliche Höhe steigen. Kunden, die ihre Print-Abos für das Internet freigeschaltet Aber auch hier beginnt ein langer Marsch mit dem ersten Fernsehen und Radio zu gestalten, und selbstverständlich haben, sowie gesponserte Abos. Seit dem Start verkauft »Die Schritt. Den Mut zum ersten Schritt haben wir aus gesundem sollten sie diese Angebote auch im Internet verbreiten dür- Verlage sind gut beraten, wenn sie sich Welt« an jedem Tag mehr Abonnements für seine Online- Selbstbewusstsein gefasst. Journalismus ist mehr wert als fen. Aber es ist nicht ihr Auftrag, elektronische Presse heraus auch im Internet auf eine bewährte Leitlinie ihres Geschäfts Angebote als für Print. »Bild« bietet seine Leistungen seit Null. Wenn der Verlag ihm keinen Preis zumisst, signalisiert zu geben. ARD und ZDF tun dies in klarem Verstoß zu gelten- besinnen: Beide Teilmärkte – Vertrieb und Anzeigen – sind dem Sommer als »BILD PLUS« gegen Bezahlung an. Es gibt er damit, dass er den Wert selber für gering hält. Wenn Leser dem Recht. Deutsche Zeitungsverlage führen deswegen einen in etwa gleich wichtig. Zwar haben Verlage im digitalen keine feste Zahl von Artikeln, die man kostenlos lesen kann, nichts bezahlen, sinkt ihr Anspruch, was wiederum nega­- Musterprozess gegen die Tagesschau-App der ARD. Dieses Zeitalter ein Anzeigengeschäft aufgebaut, doch ihre Scheu sondern Tag für Tag, Minute für Minute entscheidet die Re- tive Folgen auf die Leistungen von Redaktion und Verlag hat. Verfahren wurde in erster Instanz gewonnen. Das Landge- vor Abonnement-Modellen hat viele von ihnen bisher davon daktion, was in das Abo-Angebot kommt und was nicht. Die Eine Abwärtsspirale kommt in Gang. Umgekehrt entsteht ein richt Köln hat festgestellt, dass die konkrete Tagesschau-App abgehalten, Lesern Geld für ihre Leistungen abzuverlangen. Zahl der Abonnements hat unser Haus noch nicht veröffent- motivierender Kreislauf, wenn man Geld verlangt. Dann er- wegen ihrer Textlastigkeit rechtswidrig ist. Anstatt ihr Ver- Diese Zurückhaltung ist unbegründet. In den Vereinigten licht, aber die Ergebnisse sind bisher sehr ermutigend. Erfolg warten die Leser etwas für ihr Geld und beschweren sich zu- halten zu ändern, hat die ARD Berufung eingelegt. Zu hoffen Staaten haben inzwischen zwei Drittel der 20 größten Web- haben wir mit diesen Angeboten, obwohl wir Pioniere sind recht, wenn sie dünnen Journalismus geliefert bekommen. Je ist, dass weitere Instanzen das Urteil des Landgerichts auf-

110 111 ql ua ität auf allen kanälen Dietmar Steinmair

recht erhalten und dass die ARD sich auf ihren Auftrag besinnt, Fernsehen und Radio zu veranstalten anstatt Gebüh- rengeld für das Verlegen elektronischer Presse einzusetzen.

© KK M enschen aus Den Markt verzer- ren auch Aggregatoren und Suchma- Dietmar Steinmair schinen, die Texte und Bilder von den MMag. Dietmar Steinmair, Studium der Webseiten der Verlage kopieren und sie Fleisch und Blut Theologie und Philosophie, arbeitet seit 2003 ohne Rückfrage und ohne Bezahlung in bei der Katholischen Kirche, einige Jahre ihren eigenen Angeboten ausspielen, davon als Pastoralassistent sowie als um so ein Millionenpublikum und Mil- Redakteur. Seit 2011 ist er Chefredakteur liardenumsätze aufzubauen. Verlage des »Vorarlberger KirchenBlatts«. dürfen dieses Verhalten nicht klaglos hinnehmen. Es bedroht ihre Zukunft und erschwert die Einführung von Papst Franziskus ist auf Twitter und A us den Augen, aus dem Sinn »etwas in der Hand«. Da steht etwas Schwarz auf Weiß. Das Abo-Modellen – je größer der Preisun- Facebook, Kardinal Christoph Schönborn verbreitet Video- ist eine handfeste, stabile Beziehung. Das macht die Kirch­- terschied zwischen Abonnements und Botschaften via YouTube. Warum also setzt die Katholische Was ins Auge fällt, provoziert (durch) Prä- en(-Zeitungen) auch (an)greifbar, (an)fassbar. kostenlosen Aggregatoren wird, desto Kirche weiterhin auf Papierzeitungen? senz. Damit ist potentiell »Sinn« verknüpft. Auch Tweets und Im Zentrum christlicher Spiritualität und schwerer fällt das Geschäft. Der deut- Der Abgesang auf die Printmedien ist Postings fallen ins Auge. Doch nicht jeder Tweet und jedes Posting Religion – binnenkirchlich ist damit die »Frohe Botschaft«, sche Gesetzgeber hat im Frühjahr ein ein kleiner Bruder des Abgesangs auf die Kirchen. Doch bei- macht per se Sinn oder ist gar sinn-voll. Ganz im Gegenteil. das Evangelium gemeint – steht nicht weniger als die Überzeu­- Leistungsschutzrecht für Presseverlage de zeigen sich ziemlich lebendig. Dafür gibt es pragmatische Doch: Was nicht ins Auge fällt, hat keine gung, dass Gott (der ganz Andere) Mensch (der ganz Unsere) verabschiedet, das im August in Kraft Gründe. Auch technisch-praktische. Und ebenso ideelle. Aber Präsenz. Es hat keine Möglichkeit, Sinn zu machen, sinnvoll geworden ist. Gott und damit die Kirchen stellen sich den getreten ist. Damit ist endlich die ge- es sind einfache Gründe. zu werden oder sinnvoll zu sein. Präsenz bedeutet die Mög- Menschen und der Welt. In einer Art »physischer« Präsenz ge- setzliche Lücke geschlossen worden, lichkeit zum Sinn. Kirchenzeitungen als Wochenzeitungen mäß Johannes 1,14: »Das Wort ist Fleisch geworden.« Und kein die seit Jahrzehnten zu den anderen sind oft mehr als sieben Tage präsent. Es ist in etwa so, wie 140-Zeichen-Tweet. Oder ein tausendfach »geliktes« Posting. Kreativbranchen wie Film, Musik oder Z wischen Gott und mir: wenn auf dem Marktplatz »aufgespielt« und Musik gemacht Fernsehen klafft. Das Recht fällt den wird. Das ist eine mehr oder weniger deutliche Einladung, einzelnen Verlagen zu. Diese beschlie- Papier, Papier eine Aufforderung zum Tanzen. Wer die Einladung annimmt K ein Vorteil ohne Nachteil ßen derzeit für ihre jeweiligen Häuser, und zu tanzen beginnt, dem wird eine neue Erfahrung mög- ob sie das Recht einzeln oder kollektiv Die Tageszeitung am Frühstückstisch, lich. Eine neue Dimension eröffnet sich. Vielleicht verändert und umgekehrt verwerten wollen. Die Axel Springer AG die Kirchenzeitung auf dem Sofa am Wochenende, das Ma- sich für einen Augenblick sogar das Leben. »Präsenz« ist wird ihr Leistungsschutzrecht durch gazin für Strand und Schwimmbad. Eine Zeitung kann man ein Schlüsselwort der Kommunikation und ein (möglicher) Kirchenzeitungen sind hochwertige eine Verwertungsgesellschaft wahr- falten, rollen, hinwerfen – die Hardware ist einfach und un- Schlüssel zum Sinn. content factories für ihre Adressaten, aber auch für ihre nehmen lassen. Diese Verwertungsform empfindlich. Anders als mobile Devices braucht eine Zeitung Eigentümer. Übersichten, Hintergründe, Einblicke, Orien- bietet die größten Erfolgschancen und kein Ladegerät. Es ist wie beim Elektroauto: Solange das Pro- tierungen. Übrigens in einer Gesamtauflage von 200.000 Ex- macht den Kunden am einfachsten, blem der Energiequelle nicht gelöst ist, werden Autos – noch W as du Schwarz auf WeiSS emplaren. Die Kirchenzeitungen gehören zu den stärksten Nutzungsrechte schnell und unbüro- dazu immer sparsamer – mit Erdöl-Produkten fahren. Am Wochenzeitungen Österreichs. kratisch zu erwerben. Abend kann man eine Zeitung – weil restlos wiederverwert- besitzt, kannst du getrost bar – getrost wegwerfen. Das Medienverhalten der Menschen nach Hause tragen Kirchliche Kommunikation geht jedoch Anzeigen, Abonne­ verändert sich. Doch die Zeitungslektüre auf dem Sofa – ohne an den Menschen vorbei, wenn sie nicht die »Zeichen der ments und Lizenzerlöse werden die Scrollen, Netzsuche und Akkuprobleme – bleibt für viele Zeit« erkennt – und deutet. Darum investieren auch die Kir- drei wichtigsten Einnahmequellen von Menschen eine gute, nein: die bessere Alternative: Aufschla- Die Kirchen (wir) setzen auf Papierzei- chen viel Geld und Zeit in neue Medienkanäle. Die innerbe- Verlagen in der digitalen Zukunft sein. gen. Auf zwei Seiten einen guten Überblick über ein Thema tungen, weil die Kirchen (wir) auf Menschen aus Fleisch und triebliche Konkurrenz zwischen Internet- und Printredakti- Eines dieser Felder wird seit Jahren be- erhalten (weil sich ein Redakteur etwas dabei gedacht hat). Blut setzen. Auf Frauen und Männer mit Geist und Herz, Sinn on belebt das Tagesgeschäft und treibt die Kreativität beider arbeitet. Es ist nur folgerichtig und ver- Umblättern. Wieder zwei gut gestaltete Seiten. Die Werbeflä- und Verstand. Weil wir mit ihnen rechnen und auf sie zäh- nach vorne. Ist der Mehrwert der Printzeitung der Überblick nünftig, sich auch den beiden anderen chen dazwischen sehe ich, weil ich mich bewusst dazu ent- len, weil wir auf ihren Widerspruch warten und ihnen den über die wichtigsten Themen der Woche, besteht der Mehr- Feldern zu widmen. scheide. Nicht, weil sie mir entgegenblinken oder ich sie erst Glauben vorschlagen. Mit den (Kirchen-)Zeitungen haben die wert der Website in Schnelligkeit, Bildergalerien und Video- mal überhaupt wegklicken müsste. Leser/innen nicht nur sprichwörtlich, sondern buchstäblich einbindung. Aktuell, das sind und bleiben beide Kanäle.

112 113 Nah am Leser N ah am leser G erlinde Hinterleitner

Die Folge war ein elitäres Selbstver- analyse des Leser-Feedbacks ständnis, das sich auch daraus nährte, dass eine Redaktion ein geschlossenes Umfeld unter Seinesgleichen bot und sich Die Verschiebung zugunsten digitaler Erfolg auf alle Fälle einstellte. Mit Widerspruch von Lesern Medienhäuser könnte allerdings erst der Beginn einer noch musste sich kaum jemand auseinandersetzen. viel größeren Veränderung sein. Wer sich die Mühe macht User Generated Content und Leser-Feedback genauer analysiert, kann erkennen, dass Anders als die klassischen Medien wie viele User mit ihren Medien unzufrieden sind. Sie würden zu Fernsehen, Radio und Print, die keinen Rückkanal zur Ver- langsam berichten, nicht in ausreichender Weise darüber, fügung stellen können, ermöglicht das auf Interaktion ba- was sie wissen wollen, sie hinterfragen zu wenig, erklären als Chance und Not- sierende Internet nicht nur Feedback und Diskussion mit nicht genau, verfolgen sogar eine eigene Agenda und bringen den Journalisten und Autoren, sondern jeder publiziert zu viele Soft News. Meldungen und Meinungen, die auch gelesen, rezipiert und wendigkeit für Medien- diskutiert werden. Und das verändert die bisherige Grund- Das war vielleicht immer schon so. Doch konstellation: hier der Journalist als Gatekeeper, als Bericht- es gab keine Alternative zur einzigen Tageszeitung der Regi- erstatter, als Kritiker, als einer, der Agenda Setting betreibt, on oder zur Nachrichtensendung im Fernsehen. Jetzt stehen und dort der Leser, der die daraus entstehenden Nachrichten nicht nur fast alle Medien im Internet zur Verfügung, son- unternehmen vorgesetzt bekommt. dern auch eine globale Armee von Bürgerjournalisten bereit, die in der Lage ist, Themen und Ereignisse zu entdecken und Die tägliche Internetnutzung authentisch über sie zu berichten. Seien es globale Ereignisse wie Kriege, Revolutionen und Modeschauen oder lokale Er- wird immer allgegen­- eignisse wie Unfälle, Veranstaltungen und Gemeinderatssit- wärtiger – Nachrichten Gerlinde Hinterleitner zungen. Bürgerjournalisten publizieren oft mit viel Wissen, erreichen einen auch, wenn großem Engagement, unglaublicher Ausdauer, manche sogar man keine Tageszeitung liest Mag.a Gerlinde Hinterleitner ist seit Juli 2013 Verlagsleiterin von derStandard.at unter Lebensgefahr, subjektiv und direkt, auf Augenhöhe und Leiterin der Abteilung User Generated Conent. Sie gilt als Gründerin der oder Nachrichten hört. mit ihren Lesern und ohne Bezahlung. Exemplarisch sei hier

ersten deutschsprachigen Tageszeitung im Internet. Als Chefredakteurin, Geschäfts­ erStandard.at Markus Wilhelms Blog dieTiwag.org genannt, der in Tirol d

/ führerin und Verlagsleiterin hat sie zwanzig Jahre Erfahrung in der strategischen, Die tägliche Internetnutzung wird im- Missstände aufdeckt. inhaltlichen und ökonomischen Entwicklung und Führung eines Online-Mediums mer allgegenwärtiger, Smartphones ermöglichen eine per- und dem Zusammenspiel mit einer Tageszeitung. manente Verfügbarkeit sämtlicher Informationsquellen. © Anna Stöcher Nachrichten erreichen die Menschen nicht nur über Online- keine Gefahr durch User Medien, sondern genauso auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter. Nachrichten erreichen einen auch, Generated Content? wenn man keine Tageszeitung liest oder Nachrichten hört. Gleichzeitig haben Magazine und Tageszeitungen Proble- International gibt es sehr viele große me, ihre gedruckte Ausgabe zu verbreiten, weshalb der ver- Medienhäuser, die oft schon seit Jahren auf Bürgerjournalis- Gl o dene Jahre des Journalismus mehrte Verzicht auf Printmedien als eine der größten Ver- mus setzen. CNN, das in seinen Sendungen täglich Amateur- pflichtige Konkurrenz. Dass Einträge der englischen Version änderungen im Journalismus erscheint. Doch bei genauerer aufnahmen bringt, veröffentlicht systematisch auf iReport. Journalismus hinter verschlossenen von Wikipedia durchaus mit der Encyclopaedia Britannica Betrachtung ändert sich nicht nur, wo die Menschen ihre com. Reuters veröffentlicht bereits seit 2006 Bilder und Vi- Türen lässt sich in Zeiten von Web 2.0 und Social Media nur konkurrieren können, zeigen andere Untersuchungen. Er- Nachrichten erhalten wollen, sondern auch, von wem sie sie deos von Hobbyfotografen, um noch schneller an relevantes mehr schwer rechtfertigen. Trotzdem gibt es im deutschspra- gebnis dieser Entwicklung ist, dass die einstigen Marktfüh- geliefert haben wollen. Bildmaterial zu kommen. Der »Guardian« ruft seine Leser chigem Raum erst wenige Redaktionen, die ihre Leser in die rer Brockhaus und Britannica keine gedruckten Ausgaben dazu auf, seine Journalisten mit Geschichten, Fotos und Vi- tägliche Arbeit einbeziehen. mehr herausbringen, Brockhaus sogar sein Online-Angebot Neue Medienformate untergraben aktiv deos zu unterstützen. ProPublica als unabhängige Plattform Schätzungen besagen, dass bereits 85 nur mehr sechs Jahre lang betreiben wird. die Agenda-Setting- und Gatekeeping-Rolle der klassischen für investigativen Journalismus betreibt einen eigenen Be- Prozent aller Inhalte im Web von Einzelpersonen generiert Es ist noch nicht allzu lange her, da war Medien. Ähnlich ist die Wirkung von neuen Medienforma- reich »Get Involved« mit mehr als 10.000 Leserautoren. RTL werden. In vielen Bereichen erreicht User Generated Con- Journalismus etwas für wenige, geradezu Auserwählte, die ten, die nur auf User Generated Content basieren. Sie stellen hat Zuschauer-Reporter, Bild.de Leserreporter. tent demnach sogar die Qualität von klassischen Medien. Die eine Journalistenschule besucht oder als Praktikanten das ein Gegengewicht zu etablierten Medien dar und behandeln deutsche Zeitschrift »Stern« etwa hat im Jahr 2007 ein un- Handwerk gelernt hatten. Goldene Jahre des Journalismus, oft Themen, die von diesen vernachlässigt werden. Tweets, All diese Medien betrachten User abhängiges Institut damit beauftragt, Einträge in Wikipedia in denen Geld keine Rolle spielte, jede verrückte Idee relativ Postings und Blogs ermöglichen Kommunikation in Echtzeit, Gene­rated Content nicht als Gefahr, sondern als willkom- und der Online-Datenbank Brockhaus zu vergleichen. Dabei leicht umgesetzt werden konnte, Recherchen ihre Zeit brau- verbreiten Nachrichten sehr schnell und teilweise können mene Ergänzung und Unterstützung des professionellen schnitt Wikipedia um eine Schulnote besser ab als die kosten- chen durften und die Verlage viel Geld trotzdem verdienten. diese dort sogar entstehen. Journalismus. Die technologische Entwicklung wird die

116 117 N ah am leser Thomas Götz

Einbindung von nutzergenerierten Inhalten erheblich ver- Als die »Kleine Zei- einfachen, Recherche- und Verifikationsschritte können tung« 1989 begann, für 9 Regionen der Steiermark und 8 Regionen Kärntens 17 Regionalausgaben automatisiert werden. Aber nicht nur in die Produktion der Regionalausgaben zu publizieren, war Inhalte können Medienunternehmen Bürgerjournalisten das ein revolutionäres Konzept. Nir- einbinden, sondern auch in die Distribution der Inhalte. Die gendwo sonst hatte der Leser, die Lese- vielen technischen Möglichkeiten erlauben nicht nur, Leser rin die Möglichkeit, täglich auf mehre- Thomas Götz zu Publizisten zu machen, sondern auch, eine Einladung an ren Seiten unabhängige Informationen die Leser auszusprechen: Ihr könnt ein Teil dieses Mediums aus der nächsten Umgebung zu lesen. Dr. Thomas Götz begann 1984 als Redakteur bei der »Kleinen Zeitung« in Graz. werden und uns bei der Arbeit unterstützen. Viele werden Natürlich gab es Informationsblätter Zwischen 1994 und 1996 war er für »Die Presse« tätig. Danach ging er bis 2004 diese Einladung nicht annehmen und weiterhin reine Kon- von Kommunen und da und dort auch als Korrespondent der »Kleinen Zeitung« und der »Berliner Zeitung« nach Rom. sumenten bleiben, einige werden kritisieren und loben und eine Gratis-Wochenzeitung. Aber von Zwei Jahre lang war er stellvertretender Ressortleiter Nachrichten der »Berliner Zeitung« ganz wenige aktiv mitmachen und tatsächlich etwas umset- Abonnenten finanzierte Information, und seit 2006 ist Götz stellvertretender Chefredakteur der »Kleinen Zeitung« Graz und seit 2012 auch Leiter der Wiener Redaktion der »Kleinen Zeitung«. zen. Aber alle werden sich eingeladen und willkommen füh- die nicht den Inhalt von zahlenden © KK len. Der »Guardian« hat das beispielhaft gezeigt, als er seine Auftraggebern wiedergeben musste, Leser einlud, hunderttausende Spesenabrechnungen von das war neu. Mancher Bürgermeister britischen Parlamentariern auf Untreue zu untersuchen. Al- wünschte sich schon bald die Zeit zu- lein 20.000 Menschen haben in den ersten Tagen mitgemacht. rück, als es die Regionalseiten der »Klei- Eine Arbeit, die die Redaktion niemals hätte leisten können. nen Zeitung« noch nicht gab.

Die technischen Möglich­ Journalistisch liegt Journalismus enorm wichtig. Er beschränkt die Macht von journalismus zu bekommen, den ihnen die Tageszeitung in den Regionen vielleicht die schwie- Ortskaisern und ermächtigt, wenn er gut gemacht ist, die verweigert. Das bestätigt zwar einerseits die Bedeutung der keiten erlauben auch, eine rigste Herausforderung. Täglich ist der Menschen, Einfluss auf ihre »Polis« zu nehmen. Das ist Politik Regionalausgaben der »Kleinen Zeitung« für die Demo­ Einladung an die Leser auszu- Versuchung zu widerstehen, Mächtigen im ursprünglichsten Sinn. kratie, zugleich aber gefährdet es sie in ihrer wirtschaftli- sprechen: Ihr könnt Teil dieses nach dem Mund zu reden, die jederzeit chen Überlebensfähigkeit. Mediums werden und uns bei der Tür hereinmarschieren können. Die Zeitung kam ihren bei der Arbeit unterstützen. Viele machen von solchen Drohgebär- Eine zweite Herausforderung ist das In- Leserinnen und Lesern den auch Gebrauch. Das fordert das ternet. Jeder engagierte Bürger kann heute mühelos und mit näher als jede andere. Journalisten können nicht alles wissen. Rückgrat der Kolleginnen und Kollegen nur geringen Kosten direkt zu kommunizieren versuchen. Schon gar nicht in Zeiten wie diesen, wo alles in Echtzeit vielleicht mehr als die Arbeit in einer Gemeinden publizieren ihre Inhalte auf ihrer Homepage, passiert. Leser können auf viel mehr Quellen und Medien als zentralen Redaktion. Für die »Kleine Zeitung« waren die Regi- Blogs oder Apps mit lokalen Informationen ergänzen das noch vor einigen Jahren zurückgreifen, sogar auf Original- onalausgaben schon bald eines der wichtigsten Unterschei- Angebot, das bisher eigentlich nur von der Zeitung geliefert dokumente. Journalisten sind mit einer ständigen Überprü- von Abonnenten finanzierte dungsmerkmale gegenüber der Konkurrenz. Die unange- werden konnte. fung ihrer Inhalte konfrontiert. Um trotzdem glaubwürdig fochtene Führungsrolle in Kärnten und der Steiermark geht Das bedeutet natürlich nicht das Ende Information, die nicht zu bleiben, wird es sinnvoll sein, die journalistische Arbeit nicht zuletzt auf diese Idee von Chefredakteur Fritz Csoklich des Regionaljournalismus der »Kleinen Zeitung«, es stellt ihn den Inhalt von zahlenden nachvollziehbar zu machen und offenzulegen, woher unsere zurück. Die Zeitung kam ihren Leserinnen und Lesern näher nur vor neue Aufgaben. Wir müssen ihn quasi neu erfinden. Auftraggebern wiedergeben Informationen kommen. als jede andere. Wir müssen nicht nur mit unseren gedruckten Seiten besser Die Einbindung der Leser endet nicht musste, das war neu. sein als die anderen regionalen Druckwerke, auch im Inter- bei der Themenfindung und bei der Recherche, sondern geht Für die Finanzierung von Journalismus net genügt es nicht mehr, die Texte aus der Zeitung zu repro- weiter, sobald das Ergebnis veröffentlicht ist. Der Autor stellt Auch die Leserin- war das Regionalkonzept kaum weniger wichtig. Endlich war duzieren. sich dem Leser, beantwortet seine Fragen, geht auf Kritik ein, nen und Leser sitzen einem Regional- es auch kleineren, nur regional wirksamen Unternehmen kommuniziert auf Augenhöhe, korrigiert eventuell seinen redakteur mehr im Nacken als Jour- möglich, zu erschwinglichen Preisen nur in ihrer Region zu Deshalb wird unser erfahrenes Regio- Text und stellt Unklares richtig. Und möglicherweise ergibt nalisten, die sich um nationale Politik inserieren. Das Konzept erschloss der Zeitung neue Kunden nalteam intensiv geschult und personell verstärkt, damit sich aus alldem wieder eine neue Geschichte. kümmern. Es geht schließlich sehr oft und Firmen neue Möglichkeiten, mit ihren Kunden zu kom- die Redakteurinnen und Redakteure der Regionalbüros der um ihre unmittelbaren Interessen, munizieren. »Kleinen Zeitung« auch in Zukunft ihren unverzichtbaren Diejenigen Medienunternehmen, die es nicht um abstrakte politische oder Heute muss sich der Regionaljourna­ Beitrag zur demokratischen Kontrolle auf lokaler Ebene schaffen, eine Symbiose mit User Generated Content einzu- ideologische Auseinandersetzungen. lismus neuer Konkurrenz stellen. Einerseits werben fast leisten können. Auf die Kolleginnen und Kollegen kommen gehen, werden starke Wettbewerbsvorteile erringen. »Der flächendeckend lokale Wochenzeitungen mit Dumping­ neue Aufgaben zu, ihre Arbeit wird vielfältiger und bunter Standard« und »derStandard.at« wollen in Zukunft ein sol- Für die Demokratie preisen um Anzeigenkunden. Andererseits bieten sie den werden. Den Nutzen haben die Leserinnen und Leser – und ches Medienhaus sein. im und am Land ist kleinteiliger, lokaler lokalen Politikern oft die Möglichkeit, jenen Gefälligkeits- natürlich auch die Demokratie.

118 119 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie M arcus Deak

Objektiv 2013 Der österreichische Preis für Pressefotografie

Nominiert in der Kategorie Innen- und Außenpolitik: M arcus Deak

»ABSOLUTE«

Dritte »absolute Mehrheit« für Erwin Pröll bei den Landtagswahlen in Niederösterreich. Der Augenblick nach der ersten Hochrechnung.

Erstveröffentlichung: news.at, deak.at, am 03. 03. 2013

120 121 N ah am leser G e erold Ri dmann

Gerold Riedmann

Gerold Riedmann ist CEO von Russmedia Digital. Er ist seit 2003 bei Russmedia als Jour­ nalist tätig, von 2007 bis 2011 war er stv. Chefredakteur der »Vorarlberger Nachrichten«. W ie ein Phönix aus Zuvor entwickelte er als Chefredakteur der Münchner Cross-Media-Agentur AME medien­- übergreifende Onlineformate für das Businessradio der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, Endemol/RTL, Sky/Premiere und den Bayerischen Rundfunk. Er ist Vorstands- mitglied des Global Editors Network (Paris) und der Österreichischen Webanalyse/ÖWA. der Asche © SN

Noch nie zuvor wurde so viel kommuniziert. lässliches Bündel bleiben – die »Washington Post« als Paket, mit Beteiligungen binden – und das große Ganze sehen. Die für Biermarken gemanaged hat. In dem ehemaligen Zei- Und noch nie zuvor wurde in der Kommunikationsindustrie so viel mit Anfang und Ende. Eine starke Position, während andere Struktur im Unternehmen selbst ist kleinteilig, Bezos gilt als tungspalast ist eine der bemerkenswertesten Entwicklungen gejammert. Drei Beispiele aus den USA, die Zukunftsperspektiven Zeitungen ihre Jahrhunderte lang gelernte Marke zum ruhe- Schöpfer der »Two-Pizza-Rule« – wann immer zwei große US- zu bezeugen – in einem Land, in dem Zeitungen immer noch der österreichischen Medienhäuser aufzeigen. losen Twitter-Feed umbauen. Mega-Pizzen zu wenig für eine Team-Mahlzeit sind, ist das durchgängig schwarz-weiß gedruckt sind und hauptsächlich Auch die Journalisten des Hauses hat er Team zu groß und zu wenig handlungsfähig. Agenturnachrichten enthalten. Zwar ist auch die Druckma- Der US-Zeitungsmarkt gilt als beson- schnell hinter sich gebracht. Er stehe jeder Mission kritisch Wie Bezos das Bündel-Produkt »Wa- schine des »O. C. Register« aus dem Jahre 1978, allerdings ha- ders hart. Vieles ist kaputt gegangen, Zeitungen werden im gegenüber, die Anzeigenkunden in den Mittelpunkt stelle. shington Post« revolutionieren und gleichzeitig der Twitter- ben Kushner und Spitz in den vergangenen Monaten 350 neue Ramsch-Paket an neue Eigentümer verkauft – und die rapide Was auch immer die Mission bei der »WaPo« sei, sie solle Generation Journalismus in einer anderen Darreichungsform Mitarbeiter eingestellt, die allermeisten davon Journalisten. zusammengebrochenen Auflagen zeigen, dass die dortigen Nachrichten im Herzen haben! schmackhaft machen kann, das wird die Zeit zeigen. Seinen Der Newsroom trieft vor Talent und einstige Internet-Rock- Zeitungen das Lebensgefühl der Menschen immer weniger Bezos bringt damit ein Grundproblem Status als Messias der News-Branche hat Bezos jetzt schon Stars, wie Rob Curley, werken heute an aufwändig inszenier- treffen. Gerade in den USA lassen sich aber mitunter die bes- der digitalen Welt auf den Punkt: Heute lässt sich traditio- sicher. ten Lokal-Ausgaben. ten Beispiele für innovative Zeitungs- und Nachrichtenpro- neller Journalismus nicht allein mit Werbung finanzieren. Die klare Botschaft von Spitz ist, dass jekte finden. Zwar trennt die amerikanischen und europäi- Genauso wie keine Qualitätszeitung gratis erscheint, gibt es Journalismus etwas wert sein muss: »Gratis-Leser sind kei- schen Zeitungsmärkte mindestens ein Ozean, doch sind die auch im Internet kein Businessmodell, um ein Nachrichten- ne Kunden. Kunden bezahlen für ein Produkt. Boeing ver- nachfolgenden drei Beispiele für Innovation im US-Zeitungs- unternehmen gänzlich auf Werbung zu bauen. O range County, Kalifornien. schenkt keine Flugzeuge, McDonalds verschenkt keine markt die beste Motivation, im verhältnismäßig gesunden Cheeseburger.« Und weil sich der »Orange County Register« Marktumfeld Mitteleuropas jetzt aktiv an Wachstumsstrate- Ein wunderbarer Platz, um sich in der auf sein Print-Produkt konzentriert, sind die Anzeigenum- die Zeitung solle im digitalen gien zu basteln. Ein Aufruf, die Suche nach Neuem zum Alltag Sonne zu räkeln. Weniger geeignet, um im Jahr 2013 Zeitun- sätze gestiegen – und die Leser sind bereit, wesentlich mehr Meer ein verlässliches Bündel zu machen. gen herauszugeben. In Santa Ana lässt die in grün gekachelte für die erstarkte Zeitung zu bezahlen. Mehr antizyklisch bleiben – die »Washington Post« massive Eingangshalle des »Orange County Register« erah- im US-Zeitungsmarkt geht nicht. Aaron Kushner steht kurz als Paket, mit Anfang und Ende nen, wie es vor 20 Jahren gewesen sein muss, als hier die Süd­ davor, weitere Zeitungen zu übernehmen. Ein hochinteres- W ashington, D.C. kalifornier Anzeigen für die Zeitung aufgeben wollten. santes Experiment. Schon einmal hat Jeff Bezos bei Amazon Heute ist zu viel Luft zum Atmen da, al- wie ein Besessener daran gearbeitet, dass sich die Kunden bei les wirkt trostlos. Trotzdem: Aaron Kushner will hier nichts Amazon-Gründer Jeff Bezos, neuer Ei- ihm wohlfühlen. Erfinder des Ein-Klick-Einkaufs, Erfinder anderes als ein Zeitungswunder vollbringen. Er sieht Poten- gentümer der ehrwürdigen »Washington Post«, möchte der wirkungsvollen Produktempfehlung (»Kunden, die die- tial für eine gut gemachte Zeitung in der älter werdenden S alt Lake City, Utah. in den kommenden Jahren den vielleicht interessantesten sen Artikel gekauft haben, kauften auch …) – und Erfinder des Gesellschaft. Der heutige Herausgeber des »O. C. Register« Wandlungsprozess eines Zeitungshauses vollführen. Schon Kindle, der dafür gesorgt hat, dass heute schon in den USA hat sein Geld in der Grußkarten- und Marketingbranche ge- Clark Gilbert ist ehemaliger Harvard- in den ersten Tagen nach Ankündigung des 250-Millionen- mehr eBooks als gedruckte Taschenbücher gekauft werden. macht. Ihn deshalb zu unterschätzen, wäre ebenso fatal, wie Professor, Vorstand von »Deseret News« – und Mormone. Dollar-Deals sorgen seine Strategien für Furore: Die Zeitung Die Management-Prinzipien von Bezos sind auf Langfristig- auf seinen Manager Eric Spitz herunterzublicken, bloß weil Seine Theorie der Disruption, der sich rasant verändernden solle im großen digitalen Meer, wo alles möglich sei, ein ver- keit ausgerichtet: über die Zukunft nachdenken, Mitarbeiter er vor der Zeitung eine Bierfirma und ein soziales Netzwerk geschäftlichen Umfelder, stimmt mit jener seines Harvard-

122 123 N ah am leser G erald Heschl

Kollegen Clayton Christensen (»The Innovators Dilemma«) überein. Etwas Neues entsteht nicht in der alten Or- ganisation, wird dort eher verhindert. Etwas Neues entsteht in einer neuen Unternehmung. Und so hat Gilbert das mormonische Medienimperium so auf- © KK Frankl Horizonterweiterung auf gestellt, dass die digitalen Teams völlig Gerald Heschl freie Hand haben, das alte Print-Ge- Mag. Dr. Gerald Heschl studierte in Graz. schäft zu untergraben. Parallel arbeitet Nach beruflichen Stationen bei der Caritas bewährtem Fundament die Zeitungsmannschaft weiter konzen- und der Wirtschaftskammer Steiermark triert daran, neue Leser und Kunden zu ist er seit 2010 Chefredakteur der Kärntner erschließen. Am Ende profitieren beide Kirchenzeitung »Sonntag«. Segmente, ist Gilbert felsenfest über- zeugt. Und so blickt das Unternehmen nicht nur auf eine rasant steigende Auf- lage seiner Wochentags- und Sonntags- Fünf Jahre ist es nun her, dass mit dem Informationen, die gesellschaftliche Tendenzen schon früh jene ein, die aus unterschiedlichen Gründen nach Österreich zeitung sowie steigende Anzeigenum- Konkurs von Lehman-Brothers eine weltweite Finanzmarkt- aufzeigen. So ist es auch möglich, Finger in (gesellschafts) kommen. In der Berichterstattung geht es nicht um politi- sätze, sondern hat die Kernwerte von krise begann, die sich in eine »Realwirtschafts«-Krise und politische Wunden zu legen und vor Fehlentwicklungen zu sche Vereinnahmung egal in welche Richtung, sondern um Glaube und Familie auf die gesamte USA Staatsschuldenkrise ausweitete. Was damals vor sich ging, warnen. Die Kirchenzeitungen sind damit so etwas wie Seis- die unveräußerliche Würde des Menschen. ausgedehnt. Welche DVDs sind empfeh- war nichts anderes als ein Culture-Clash. Es offenbarte sich mographen gesellschaftlicher Veränderungen. lenswert? Gilbert hat eine ganze Web- ein System von Korruption, Betrug und maßloser Bereiche- Kirchenzeitungen können auf seite mit Bewertungen dazu, überhaupt rung – in einem Wort: Gier. Das betrifft soziale Themen im engeren ein weltweites Netzwerk von ist sein ganzes Medienportfolio rund In der Aufdeckung von Skandalen spiel- Sinn genauso wie wirtschaftliche Entwicklungen. Auf der »zusammenarbeiterinnen« auf um Glaube und Familie gebaut – bis zu ten die Medien eine große Rolle. Dass ein Wandel notwendig Suche nach Alternativen zum berstenden Wirtschaftsgefü- den weltgrößten Facebook-Gruppen ist, war allen klar. Dennoch konnte sich die Finanzwirtschaft ge kann man in der christlichen Soziallehre und den Sozi- allen Kontinenten zugreifen. zum Thema. von den eingespielten Rollenbildern nicht trennen. Heute alworten von Päpsten und Bischöfen fündig werden, ohne in feiern Derivatehandel, Spekulation und Boni-Zahlungen sozialromantische Sphären abzugleiten. In Berichten, Repor- Dieses christliche Menschenbild zieht wieder fröhliche Urständ. tagen und Interviews zeigen Kirchenzeitungen konstruktive sich durch alle Berichte. Ob über Migranten, ob über den Etwas Neues entsteht nicht Gleichzeitig steigen die Sorgen und Lösungen und schaffen damit ein Bewusstsein für mögliche Schutz des menschlichen Lebens an seinem Beginn oder an in einer alten Organisation, Ängste jener Menschen, die nicht an den Hebeln der Macht Alternativen zum neoliberalen Teufelskreis. seinem irdischen Ende. Der Mensch und seine Umwelt ste- wird dort eher verhindert. sitzen. Kreditklemme und reale Einkommensverluste gefähr- hen auch im Zentrum, wenn es um Umweltschutz geht und Etwas Neues entsteht in einer den die Klein- und Mittelbetriebe, das Rückgrat der österrei- Diese Nähe zu den Menschen bedingt die Frage des Zusammenlebens der Generationen. Ganz ohne neuen Unternehmung. chischen Wirtschaft mit zig Tausenden Arbeitsplätzen. nachgerade eine thematische Öffnung. Das gilt für regiona- Moralkeule und erhobenem Zeigefinger zeigen die Kirchen- le wie globale Themen. Die Frage etwa der Abwanderung aus zeitungen Alternativen zu Fehlentwicklungen auf. Auf neu- Auch das mobile Was hat diese wirtschaftliche Entwick- ländlichen Gebieten, deren infrastrukturelle Ausdünnung deutsch sind es »Best practice«-Beispiele, die im Zentrum Geschäft mit Webseiten und Apps für lung mit dem Thema »Kirchenzeitungen« zu tun? Insbeson- und das damit einhergehende Aussterben althergebrachter stehen. Hier sind »good news« good news. Smartphones ist für Gilbert natür­lich dere Kirchenzeitungen haben ihr Ohr bei den Menschen. Sie Lebensweisen muss ebenso Thema sein wie globale Entwick- Der Blick reicht dabei weit über rein wieder eines, das gesondert betrach­tet beschäftigen sich mit den Fragen, Sorgen und Ängsten der lungen. Der Blick über den Gartenzaun in andere Länder und kirchliche Themen hinaus. Der Aufbruch einer kirchlichen werden muss. Deshalb entwickeln ge- Menschen. Es geht um Seel-Sorge im weitesten Sinne dieses Kontinente, den Kirchenzeitungen bieten können, unter- Festungsmentalität gehört zum Auftrag einer Zeitung, die sonderte Teams mobile Applikationen, Begriffes. Dabei spielen alle Lebenssituationen eine Rolle. scheidet sich wesentlich von dem anderer Medien. Kirchen- das offene Gespräch sucht. Kirchenzeitungen sind ein Ange- um die Bedürfnisse von Smartphone- »Kirchenzeitung« auf innerkirchliche Berichterstattung be- zeitungen verfügen aufgrund ihrer finanziellen Situation bot zur Horizonterweiterung. Als Wochenzeitungen können Usern rund um die mormonischen schränken zu wollen, wäre eine unzulässige Verkürzung und über keine Korrespondenten. Aber sie können auf ein welt- sie mit der Aktualität elektronischer Medien oder auch Ta- Kernwerte perfekt abzudecken. eine Unterschätzung der Leserinnen und Leser. weites Netzwerk von EntwicklungszusammenarbeiterInnen geszeitungen nicht mithalten. Aber sie bieten Hintergründe So speziell die In- Im Gegenteil beschäftigen sich gerade und Seelsorgern auf allen Kontinenten zurückgreifen. Damit und Sichtweisen, die sonst weniger Berücksichtigung finden. halte der »Deseret News«-Corporation Kirchenzeitungen mit Themen, die weit über ein »Kirch- geht auch die Sichtweise tiefer und eröffnet den Blick auf Die Orientierung am Evangelium, der christlichen Botschaft auch sein mögen, die zugrunde liegen- turmdenken« hinausführen. Denn durch die kirchliche Hintergründe und gesellschaftliche Entwicklungen. Genau- und am christlichen Menschenbild ist das Fundament für den Geschäftsmodelle und Führungs- Struktur sind diese Zeitungen den Menschen sehr nahe. Über so sind es globale Wanderbewegungen, die Kirchenzeitungen eine Kirchenzeitung, die nahe am Menschen ihren Beitrag prinzipien beurteilen viele Medien­ Sozial­organisationen wie die Caritas, aber auch über das in ganz besonderer Weise aufgreifen. Nicht erst seit den Er- für ein gelingendes Zusammenleben und eine zukunftsorien­ unternehmen als wegweisend. dichte Netz der Pfarren verfügen die Kirchenzeitungen über eignissen in der Wiener Votivkirche setzt sich die Kirche für tierte gesellschaftliche Entwicklung leistet.

124 125 Karikaturen d aniel jokesch

Datenauswertung Niederösterreichische Fauna

Wahlverhalten im Tierversuch Wahlversprechen

Rezession Daniel Jokesch Karikaturist der »Tiroler Tageszeitung« und der »Wiener Zeitung«

Da eine Karikatur keinen Platz für Erklärungen hat, ist bei der Auswahl von Personen und Themen vor allem eines wichtig: Der Leser muss die Person kennen und über das Thema Bescheid wissen. Insofern ist es natürlich auch eine Schmeichelei, karikiert zu werden. Denn es bedeutet: Man wird gekannt – das Ziel eines jeden Politikers. Vielleicht bemühen sich deshalb oft auch manche Politiker, die Satire zu überholen und statt eines Themas gleich den fertigen Inhalt für die Karikatur zu liefern. Den Karikaturisten stehen sie dann als Konkurrenten gegen- über – ein Wettbewerb, der meist schwer zu gewinnen ist!

126 127 nah am leser – politik Friedrich müller

Helmut Mödlhammer Präsident des österreichischen Gemeindebundes Das Fundament der Demokratie ist nicht nur, dass G uter Lokal- Menschen mitentscheiden können und ihre Wahl treffen. Teil dieses Fun- Weihbold

/ daments ist, dass sie Zugang zu allen relevanten Informationen haben. Das gilt nicht nur für die Bundesebene, sondern vor allem auch für die

journalismus © ÖON Landes- und die kommunale Ebene. Dazu reichen überregionale Zeitun- gen und Zeitschriften nicht aus, weil sie die Vielfalt in den Regionen nicht Friedrich Müller abdecken können. Die regionalen Zeitungen sind es, die den Menschen po- litische Entscheidungen zugänglich und damit auch verständlich machen. hat Zukunft Friedrich Müller ist seit 14 Jahren Lokal­ Der Bezug zur unmittelbaren Lebenswelt, zur Region, in der man lebt, ist journalist bei den »Oberösterreichischen Nachrichten«. Seit 2006 leitet er die Re­ deutlich größer als zur Bundesebene. Die regionalen Medien sind daher daktion für die Region Wels - Grieskirchen - unverzichtbarer Teil der Information und der politischen Willensbildung. Eferding. Nach dem Aufbau der Presse- und » Öffentlichkeitsarbeit für den Landes­feuer­ wehrverband Oberösterreich begann Müller seine journalistische Tätigkeit bei der »Oberösterreichischen Rundschau«, bevor Mag. Siegfried Nagl er zu den »OÖN« wechselte. Bürgermeister der Stadt Graz »Ich würde es mir dringend wünschen, dass es unter denen, die die Medien machen, eine Art Verschwörung gäbe, menschlich Jede Woche verstopfen Gratis-Gazetten nicht »wasserdicht« recherchiert, steht als Journalist in der ermutigend zu sein,« hat Richard von Weizsäcker gemeint und dem schließe die Postfächer vieler Haushalte. Regionale und lokale Blätter, Region schnell am Pranger. ich mich an. Wir benötigen in der Demokratie Meinungsvielfalt und den die unaufgefordert zugestellt werden, haben bei vielen Men- Auch die Kontrollfunktion der Medien kritischen Dialog. Vor allem benötigen wir aber Menschen in den Medien, die schen ein denkbar schlechtes Image. Dennoch werden sie in der untersten politischen Struktur darf nicht unterschätzt das Ermutigende in Entwicklungen erkennen und das Positive in ihrem Um- häufig durchgeblättert – manchmal sogar gelesen. In erheb- werden. Weshalb soll hier den Mächtigen nicht genau auf die feld suchen und darüber schreiben. Kritik um der Kritik willen, Katastrophen- lichem Ausmaß wird auf Anzeigen reagiert. Damit sind die Finger geschaut werden? und Krisenberichterstattung ohne Kolumnen, die den LeserInnen Auswege Blätter wirtschaftlich interessant. Eine Lokalzeitung kann mit sorgfältiger oder Bewältigungsansätze bieten, führen zu einer ohnmächtigen Gesellschaft, Aber bieten sie auch seriösen Lokaljour- Berichterstattung Hintergründe aufzeigen, Fakten liefern, in der sich der oder die Einzelne kaum mehr für etwas oder jemanden interes- nalismus? Diese Frage muss in den meisten Fällen mit Nein Zusammenhänge erklären und Neugier wecken. Seriöser siert, außer sich selbst und den individuellen Wohlstand. beantwortet werden. Nur vereinzelt machen sich »Redak- Journalismus trägt dazu bei, dass sich Menschen gesell- » teure« – die meisten journalistisch arbeitenden Mitarbeiter schaftlich, kulturell, sozial engagieren. werden ohnehin nur als kaufmännische Angestellte entlohnt Im Zeitalter des weltweiten Netzes wird – die Mühe, Geschichten zu recherchieren, Aussagen gegen der Wunsch nach Information aus dem unmittelbaren Le- Dr. Thomas Weninger, MLS zu checken und einen Re-Check zu machen. bensumfeld weiter wachsen. Das ist die Überlebenschance Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes Ein derartiger Aufwand ist zeitlich meist für regionale/lokale Verkaufszeitungen, die guten Journalis- Die Presse wird gern als vierte Macht im Staat verstanden – Zei- gar nicht möglich. Und noch viel wichtiger: Kritischer Jour- mus bieten. Was in Washington, Peking oder Wien passiert, tungen, Zeitschriften, Fernsehen, Radio und zunehmend auch das Internet erfüllen nalismus ist in diesen Blättern nicht erwünscht: Die Inseren- ist im Fernsehen, im Radio oder im Internet fast in Echtzeit eine wichtige Funktion in einer Demokratie: Ohne sie würden viele Prozesse ins Leere ten geben den Ton an: Wer zahlt, schafft an. zu lesen. Was Nebenan passiert, erfährt der Mediennutzer laufen. Die Gleichschaltung oder Ausschaltung der Presse ist oft der erste Schritt nur in interessant gemachten Lokalzeitungen. beim Übergang einer Demokratie zu einer Diktatur. Auch auf kommunaler Ebene er- In unserer globalisierten Gesellschaft Ein Eckpfeiler des Erfolges guter Lokal- füllen Medien eine wichtige demokratische Funktion, denn auf Gemeindeebene finden werden Regionalität, Nachbarschaft, Heimat, Brauchtum, Medien sind Journalisten mit langjähriger Erfahrung in der Entscheidungen statt, die unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag der Bürgerin- Nachhaltigkeit wieder entdeckt. Diese Begriffe, Haltungen Region. Sie besitzen ein umfassendes Wissen über Zusam- nen und Bürger haben. Hier muss unmittelbare Information und Mitsprache gewähr- sollen so etwas wie Sicherheit vermitteln. Damit geht auch menhänge, persönliche Verflechtungen und Abhängigkeiten leistet sein, hier wird auch tagtäglich rückgekoppelt. der Wunsch vieler Menschen nach seriöser Berichterstattung handelnder Personen. Diese Kenntnisse sind in keinem Ar- Das Internet kann die verantwortungsvolle Aufgabe unabhängi- aus ihrem unmittelbaren Lebensumfeld einher. chiv notiert, zählen aber dennoch zu den »schärfsten Waf- ger Journalisten nur teilweise übernehmen, denn es muss immer jemanden geben, der Bei Verkaufszeitungen zählt umfassen- fen« des Journalisten. »die Flut von Informationen gewichtet, aussucht, hinterfragt und erklärt. de Recherche zum täglichen Brot der Redakteure. Auch auf Langfristig werden lokale Verkaufszei- Ob Pressefreiheit auch in Zukunft bestehen kann, wird davon lokaler Ebene ist journalistisches Handwerkszeug unabding- tungen überleben – wenn Redaktionen personell gut ausge- abhängen, welchen Stellenwert sie in der Zivilgesellschaft hat. Wenn die BürgerInnen bar. In diesem Umfeld ist auch der direkte Kontakt zum Leser stattet sind, damit ausreichend Zeit für sorgfältige Recher-

dieses Gut auch kennen und schätzen, wird die freie Presse auch in Zukunft bestehen. © Gemeindebund, Volker Wolgemuth, Lichstark.com und Nutzer der Zeitung so groß wie sonst nirgendwo: Wer chen bleibt.

128 129 nah am leser – wirtschaft Christian Haubner

Dr. Petra Stolba S eriöse Stimmen für Österreich Werbung Aus Sicht des Tourismus erbringen die österreichischen Medien ganz wesentliche Leistungen. So regionale Player sind sie ein wichtiger Kommunikationskanal, über den die Bedeutung der Branche für die österreichische Volkswirt- schaft – über 15 % unseres BIP werden durch die Tourismus- Christian Haubner und Freizeitwirtschaft erwirtschaftet und knapp ein Fünftel aller Vollzeit-Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt vom Tourismus ab – vermittelt wird. Darüber hinaus sind die Christian Haubner (39) ist seit April 2013 Chefredakteur der oberösterreichischen Reiseseiten der Printmedien trotz Internet immer noch be- Tageszeitung »NEUES VOLKSBLATT«. Zuvor war er unter anderem rund vier Jahre deutende Recherche- und Informationsquellen für potenzielle als Leiter des Wirtschaftsressorts sowie vier Jahre als Chronik-Ressortleiter tätig. Urlaubsgäste, die österreichweit Einkommen und Beschäf- tigung sichern. Damit leisten die Medien einen wichtigen » Lackner-Strauss © Beitrag zum Erfolg des Tourismuslands Österreich.

Die Zahlen sprechen wie so oft eine deut- titulierten Firmen transportiert werden. Dass etwa der Fach- liche Sprache: Es sind die rund 130.000 österreichischen Be- kräftemangel schon seit langer Zeit im Bewusstsein einer Mag. Klaus Buchleitner triebe aus der Sparte Gewerbe und Handwerk, welche mehr großen Mehrheit der Menschen ist – übrigens ebenso wie die Generaldirektor Raiffeisen-Holding und als 26 Prozent – und damit die Mehrheit – der heimischen Strategien zur Behebung desselben –, ist nicht zuletzt auf Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien Arbeiter und Angestellten beschäftigen. An zweiter Stelle diese Berichterstattung zurückzuführen. Dass Reportagen In einer Zeit der ständig steigenden Infor- stehen die gut 100.000 Handelsbetriebe mit einem Job-Anteil bis »hinunter« in den Unternehmensbereich neue Berufsbil- mationsflut bieten unabhängige Kaufzeitungen und -magazine von 21,2 Prozent. Erst dann kommt die Industrie, die knapp der und Ausbildungswege vorstellen und damit jungen Men- für Leserinnen und Leser eine umfassende Orientierungshilfe 20 Prozent der Arbeitskräfte auf sich vereint. schen neue und vielversprechende Perspektiven womöglich beim täglichen Medienkonsum. Sie informieren objektiv sowohl Die größten Job-Lokomotiven sind somit erst zur Kenntnis bringen, ist ebenfalls der umfassenden me- über internationale als auch über regionale Zusammenhänge in der Gesamtbetrachtung die meist kleinen und mittelstän- dialen Berichterstattung zu danken. und sind essentiell für die Stimmung in einem lokalen Lebens- dischen Firmen vor Ort. Ihrer Struktur entsprechend verfü- Eine besonders wichtige Funktion spie- raum. Unabhängige Medien sind somit nicht nur unverzichtbar gen sie in der Regel nicht über eigene Pressestellen, die, einer len dabei ohne Zweifel die Kaufzeitungen. Gewiss, auch sie für den Erfolg einer Region, sondern auch ein wichtiger Motor stringenten Strategie folgend, beständig Öffentlichkeitsar- sind natürlich auf Anzeigen und Inserate aus der Wirtschaft für die wirtschaftliche Weiterentwicklung. beit betreiben. Dabei ist es aufgrund ihrer zentralen arbeits- angewiesen. Dennoch ermöglichen es ihnen ihre Einnahmen marktpolitischen und damit auch sozialpolitischen Funktion aus dem Verkauf, auch die nötige kritische Distanz zu Unter- umso wichtiger, dass umfassend über diese regionalen Player nehmen zu wahren. Immer noch gibt es bei Kaufzeitungen » und ihre Situation berichtet wird. eine klare Trennung zwischen redaktionellem Bereich und Und hier kommen Zeitungen und Ma- Anzeigenabteilung. Die Einhaltung seriöser journalistischer gazine ins Spiel. Viele von ihnen sind ebenso als Regional- Werte passiert sicher auch anderswo. Dennoch ist sie gerade Dr. Leo Windtner medien lokal verankert. Ihre Redaktionen sind mit gelernten für Kaufzeitungen von besonderer Bedeutung, weil sich nur Generaldirektor Energie AG Oberösterreich Journalisten besetzt, die seriöserweise auch als solche einge- diese Medien letztlich dem Wettbewerb um die einzelnen Le- Zeitungen sind unser täglicher Begleiter in stuft und bezahlt sind und die ihre unmittelbare Umgebung serinnen und Leser zu stellen haben. allen Bereichen des Lebens. Insbesondere für die Wirtschaft sind genau kennen. Derartige Medien sind daher aufgrund ihres Und genau aus diesem Grund werden in sie nicht nur eine wichtige Informationsquelle, sondern durch ihre inhaltlichen Fokus sowie aufgrund der Kompetenz ihrer Re- den Redaktionen nicht nur Aussendungen »großer« über- Analysen und Hintergrund-Geschichten leisten sie wichtige Aufklä- dakteure geradezu prädestiniert dafür, die kleinen und mit- regionaler Firmen verwaltet. Gerade im Bestreben, einen rung und stellen Zusammenhänge her. Eine kritische, aber faire telständischen Unternehmen in ihrer Berichterstattung zu Mehrwert für die eigene Leserschaft zu bieten, wird vielmehr Berichterstattung gehört im täglichen Umgang mit den Medien berücksichtigen. vor Ort recherchiert – nicht zuletzt auch bei den vermeint- dazu. Die Energie AG Oberösterreich setzt stets auf eine offene Das ist in mehrfacher Hinsicht wichtig: lich kleinen Wirtschaftsbetrieben – die aber, wenn man die Kommunikation und Partnerschaft. Es ist für einen florierenden Wirtschaftsstandort unabding- klare Sprache der Zahlen versteht – in Wahrheit die ganz bar, dass etwa Herausforderungen und daraus resultierende Großen sind. Für diese sind Kaufzeitungen eine verlässliche » Peter Rigaud,© ÖW/Jungwirth, Energie AG/Wakolbinger Forderungen dieser zu Recht als Rückgrat der Wirtschaft und seriöse Stimme. 130 131 Michael Jäger nah am leser – Chronik

klare Schwerpunktsetzung geben Albert Kern Michael Jäger ist seit 1980 beim »Kurier« im Ressort Chronik tätig – zunächst und das nicht nur zu Wahlzeiten. Präsident des Österreichischen als Reporter, dann als Regionalredakteur in Niederösterreich und im Burgen- Eine Zeitung, die nur gelegentlich Bundesfeuerwehrverbandes land. Nach einjährigem Einsatz als Leiter des Tirol-Ressorts (1992/93) wechselte über die Vorgänge in einem Rat- Österreichs Medienlandschaft er nach Niederösterreich zurück. Seit 2010 leitet er das Chronik-Ressort, in dem oder Landhaus schreibt, kann nie- ist breitgefächert, facettenreich und flächendeckend. sämtliche Regionalredaktionen des »Kurier« zusammengefasst sind. mals zum Leitmedium in einer Regi- Ähnlich strukturiert präsentiert sich auch das Feuer­ © Stephan Boroviczen on werden. Entsprechend notwendig wehrwesen. Zu den ersten Ansprechpartnern im Be- Michael Jäger ist in diesem Zusammenhang eine reich der Öffentlichkeitsarbeit zählen für Österreichs klare und kompetente Kommentie- Feuerwehren unbestritten auch Kaufzeitungen, unab­- rung. Das wünscht der Leser. hängig von Auflage oder Erscheinungsort. In diesen, Diese Strategie ob national oder regional erscheinenden Medien, fährt der »Kurier« seit vielen Jahren erfahren Österreichs Feuerwehren bzw. deren Mit- L okalteil einer Kaufzeitung in seinem Kernmarkt. Besonders in glieder eine wesentliche Grundlage zur zeitgemäßen Niederösterreich und Burgenland Darstellung ihres ehrenamtlichen Engagements. Dies konnten damit die Auflagenzah- »vor allem in Bezug auf das alltägliche Einsatz- und len stabil gehalten werden. Aber Feuerwehrgeschehen, dem in Kaufzeitungen ein hohes au f das richtige Paket kommt es an Aber nicht nur die Großereignisse sind auch die vor zwei Jahren gestartete Maß an Aufmerksamkeit geschenkt und in der Be- wichtiger Bestandteil im Chronikteil. Viele Leser wollen ge- »Kurier«-Regionalisierung in Ober- richterstattung ein breiter Raum eingeräumt wird. Exklusiv, personalisierter Zugang, rele- nauso wissen, was sich vor ihrer Haustüre abspielt. Und da- österreich hat sich bereits erfolg- vante Geschichten – so muss der Zugang einer Kaufzeitung mit kommen wir zum Regionalteil. Hier ist zu unterscheiden, reich bewährt. Dr. Peter Ambrozy im Lokalteil lauten. Die Zeiten, wo eine Zeitung das gesamte ob ein Paket für den Leser einer Stadt oder für ein ländliches Ob ein Printme- Präsident Rotes Kreuz Kärnten Meldungsspektrum des Tages abbilden musste, gehört dage- Zielpublikum zu schnüren ist. Denn das Leserinteresse ist dium sich bei der Wahl der Inhal- Für das Rote Kreuz sind Kauf- gen der Vergangenheit an. hier doch unterschiedlich. te immer von regionalen TV- und zeitungen ein wichtiger Partner in der Medienland- Klar ist, dass an Großereignissen keine In Wien etwa sorgt seit Wochen der Radio­sendern unterscheiden muss, schaft! Vor allem wenn es darum geht, unsere Werte Kaufzeitung vorbei kann. Der Wilderer, der vier Menschen Umbau der Mariahilfer Straße für große Aufregung. Eine zweifle ich an. Es ist gerade im Re- und Anliegen in der Bevölkerung zu verankern. tötet, ist eine Story, die zwar jeder hat. Die Lösung des Prob- Kaufzeitung ist daher auch in der Stadt angehalten, mehr als gionalbereich durchaus sinnvoll, Insbesondere wenn es um das Image geht, welches lems liegt in der Aufbereitung und auch in der Kombination nur reine Berichterstattung zu bieten. Abstimmungen zum bei gewissen Inhalten gemeinsam für NPOs immens wichtig ist, stellen Zeitungen einen mit Online. Aktuelle Entwicklungen fallen unter das Prinzip Thema sowohl in Print als auch Online, das »Kurier«-Stadt- mit einem ORF-Landesstudio zu ge- unschätzbaren Partner dar. Aber auch für viele andere »Online first«. So wird man zitiert, so lenkt man die Aufmerk- gespräch mit Hunderten Bürgern, Experten und der Politik, hen. Das tut beiden nicht weh und Bereiche, wie etwa das Marketing oder das Fuhrpark- samkeit auf das eigene Medienhaus. Davon profitiert auch die sowie Exklusiv-Interviews gehören zu einem umfassenden bringt unterm Strich eher mehr wesen sind Printmedien unser Ohr an den Angeboten Kaufzeitung, weil Leser im Print-Produkt eine kompetente Paket dazu. Damit hält man die Spannung aufrecht und wird Kompetenz. Und unter den Konsu- und Möglichkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft. Berichterstattung erwarten können. Aus diesem Grund ist nicht eintönig oder gar langweilig. Kurzum, bietet eine Kauf- menten von Print- und TV-/Radio- klar, dass exklusive Geschichten oder Inhalte zu einem Groß­ zeitung bei relevanten kommunalpolitischen Themen mehr, Konsumenten erhöht das zusätzlich »DI Alois Schedl ereignis nicht prioritär über Online gespielt werden. Die sind wird sie sich am Lesermarkt behaupten können. das Interesse. Das »Kurier«-Stadt­ Vorstandsdirektor Asfinag in der Regel dem Print-Produkt vorbehalten. Natürlich gibt Es gibt aber noch einen dritten Bereich, gespräch zur Mariahilfer Straße er- Gut informierte Autofahrer sind es auch hier Ausnahmen, da nicht jeder Informationsvor- der auch für Kaufzeitungen besonders wichtig ist. Das ist der folgte zum Beispiel in Kooperation sichere Autofahrer! Die ASFINAG-Vision ist klar: sprung einen ganzen Tag lang halten kann. kleinregionale Bereich. Gerade abseits der großen Städte, wo mit dem ORF Wien. Oder in Nieder- Unsere Autobahnen und Schnellstraßen sollen die Wie groß der Bedarf nach chronikalen der Appetit auf Online-Meldungen derzeit noch nicht so groß österreich hat der »Kurier« immer sichersten in ganz Europa sein! Verkehrssicherheit Meldungen ist, selbst wenn das Ereignis sehr lokaler Natur ist, kann sich eine Kaufzeitung erfolgreich positionieren. Der wieder sehr erfolgreich landesweite klappt nur, wenn alle mittun. Dafür ist Bewusst- ist, zeigt der oben zitierte Fall des »Wilderers aus Nieder- »Kurier« bietet zum Beispiel seit vielen Jahren in Niederös- Aktionen mit dem ORF NÖ und der seinsbildung und Information immens wichtig. Wir österreich« auf. Durch den gezielten Einsatz eines Teils von terreich und dem Burgenland umfangreiche Berichte aus den »NÖN« abgewickelt, die wir in die- haben Jahr für Jahr weniger Unfalltote – ein Zeichen Exklusiv-Informationen auf Online konnte der »Kurier« mit Gemeinden an, in der Niederösterreich-Ausgabe sogar auf sem Bereich nicht als Konkur­renz­ dafür, dass unsere Bemühungen greifen. Aber: Viele der Story einen neuen Zugriffsrekord für eine Geschichte vier mutierten Regionalseiten. Denn was sich in der Gemein- medien­ ansehen. tödliche Zwischenfälle könnten vermieden werden, verbuchen. Um das große Leserbedürfnis zu diesem Thema de abspielt, ist für diesen Leser besonders wichtig. Klar ist, Für den aktuellen wenn die einfachsten Vorschriften im Straßenver- abzudecken, gab es in Print am Sonntag eine acht Seiten lan- dass bei der Aufbereitung dieser Geschichten der personali- Leser und den Leser der Zukunft ist es kehr befolgt werden würden: Runter vom Gas, nur ge Strecke mit viel Hintergrund, Interviews etc. Das heißt, sierte Zugang noch höhere Priorität hat als für den Leser in wichtig, dass sein Medium ziel­ge­- »mit Gurt fahren, lange Strecken nur ausgeruht auf die Mischung kommt es an. Und genau in dieser Kom- der Großstadt. recht relevante und exklusive In­halte antreten. Printmedien sind für uns wichtige Partner. bination kann sich eine Kaufzeitung vom Gratismarkt oder Was beide gemeinsam haben, ist das auch aus seiner Region bietet. Dann Regelmäßige Informationen und wichtige Tipps er- elektronischen Medien gut unterscheiden, die primär nur Interesse an der regionalen Politik. Will eine Kaufzeitung in hat er keinen Grund, von einer Kauf- reichen eine breite Öffentlichkeit und tragen wesent-

auf News setzen. einem Bundesland Bedeutung gewinnen, muss es hier eine zu einer Gratiszeitung zu wechseln. © Fotostudio ÖRK Furgler, Kärnten, S. ASFINAG lich zu Bewusstseinsbildung und Aufklärung bei.

132 133 nah am leser – soziales Michael Völker

haltung zeigen Michael Landau Caritasdirektor der Erzdiözese Wien Michael Völker Wir brauchen kritische JournalistInnen, die hin- und nicht wegsehen. Und wir brauchen starke Medien, die hinter diesen MitarbeiterInnen stehen. Medien, die mit unabhängigem Blick auf Bedenkliches hinweisen – etwa darauf, dass der Druck an den Rändern der Gesellschaft größer wird. Knapp Michael Völker, geboren 1965 in Wien, arbeitet seit der Gründung 1988 bei der eine Million Menschen in Österreich sind arm oder akut von Armut bedroht. Tageszeitung »Der Standard« und ist dort Leiter des Ressorts Innenpolitik. Die Caritas gibt diesen Menschen eine Stimme. Doch auch unsere Stimme wird nur gehört werden, wenn sie von kritischen Medien weitergetragen wird. Jour- © Matthias Cremer nalismus ist also kein bloßer Ausdruck einer freien Gesellschaft. Unabhängiger Journalismus ist Bedingung und Voraussetzung für stabile Demokratien, die stets die Würde des Menschen in den Mittelpunkt ihres Tuns stellen sollten. » Es gibt sie immer: Die wichtigeren Ge- zung damit kann durchaus gewinnbringend sein, wenn auch schichten, die interessanteren Geschichten, auch die lusti- nicht in materieller Hinsicht. Sie erweitert den Horizont. Elke Giacomozzi geren und leichteren Geschichten. Der Konkurrenzkampf Sowohl bei derjenigen Person, die sich aktiv damit ausein- Vorsitzende der Dreikönigsaktion der innerhalb der Medien, innerhalb der Ressorts, innerhalb andersetzt als auch bei derjenigen, die das Ergebnis dessen Katholischen Jungschar der Redakteurinnen und Redakteure ist groß. Da bleibt die dann konsumiert. Und ja, man kann sozialpolitische Themen, Wenn Menschen in den Armutsregio- »gute« Geschichte oft auf der Strecke. Die kann geschoben man kann Engagement und weiterführende Recherchen auch nen im Süden unserer Welt Not leiden und ihren Menschen- werden. Auf morgen oder übermorgen, auf den St. Nimmer- spannend aufbereiten und »verkaufen«. Da geht es nicht um rechten hinterherjagen, dann will die Dreikönigsaktion in leinstag. Ein Fehler, in vielerlei Hinsicht. Die »gute« Ge- Sozialporno, um das Zurschaustellen von Not und Elend, da Österreich ihr Sprachrohr sein. Die Anliegen und Probleme schichte, die sich oft nicht durchsetzen kann, ist die sozial geht es um die Abbildung und Erklärung von Wirklichkeiten. von Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern engagierte Geschichte, eine, die mit weniger Rufzeichen aus- stehen nicht immer im Zentrum des öffentlichen Interesses. kommt, die nicht drängend aktuell ist, die Schicksale abbil- Die Auseinandersetzung mit Damit wir auch damit auf Gehör stoßen, braucht es eine det, keine Triumphe, die leise ist, nicht laut, die denen eine Missständen in der Gesellschaft bunte und vielfältige Medienlandschaft. Freie und unab- Stimme gibt, die üblicherweise in der Gesellschaft und am kann durchaus gewinn­ hängige Medien sind für jedes demokratische System von Nachrichtenmarkt nicht gehört werden. bringend sein, wenn auch zentraler Bedeutung, damit auch Botschaften, die nicht dem Mainstream entsprechen, nicht unter den Teppich Die Medien haben aber nicht nur eine nicht in materieller Hinsicht. »gekehrt werden. Chronistenpflicht, was die Darstellung aktueller Ereignisse Sie erweitert den Horizont. angeht. Sie haben auch eine gesellschaftspolitische Verant- wortung. Sie sind der Aufklärung verpflichtet. Wenn es die Soziale Bedürftigkeit kann dann auch Alfred Kohlberger MAS Medien nicht tun, wird es auch die Politik nicht tun, dann spannend werden, wenn Ursachen erforscht und Erklä- Geschäftsführer Verein NEUSTART wird das sozialpolitische Engagement, das auch Aufmerk- rungen eingefordert werden, wenn es nicht nur um platte Kriminalität wird tagtäglich auch zum Medienthema. samkeit und Anerkennung braucht, so leise werden, dass es Schuldzuweisungen, sondern um Hintergründe und Lösungs­- Allzu oft gerät die journalistische Darstellung zur unterhaltenden Inszenie- mit jenen weggespült wird, die darauf angewiesen sind. Das ansätze geht. Medien sollten sich nicht scheuen, so genannte rung. Scheinwirklichkeiten werden aufgebaut, Angst aber auch Aggression sind nicht diejenigen, die Zeitungen kaufen und konsumie- Randthemen (immer nur eine Frage des Blickwinkels) auf- werden geschürt. Anders im Qualitätsjournalismus. Hier interessiert mehr als ren, das sind keine Ziel- oder Fokusgruppen, das sind dieje- zugreifen, es ist zum Teil auch ihre Pflicht. Und sie sollten bloß eine gute »Geschichte«. Einzelfälle werden herangezogen, um an ihnen nigen, über die man viel zu selten etwas hört – auch, weil es mehr darüber nachdenken, welche Darstellungsformen für die gesellschaftspolitische Relevanz des gesamten Phänomens darzustellen. nicht schön ist, nicht schick ist, weil es nicht angenehm ist. diese Art der Berichterstattung gefunden werden können. Es Aufklärung statt Emotionalisierung und das kontinuierlich. Das ermöglicht geht nicht immer nur um Auflage und Zugriffe, um Verkauf einen aufgeklärten gesellschaftspolitischen Diskurs über den Umgang mit Dabei kann die Auseinandersetzung mit und Inserate, der Anspruch am Markt zu bestehen, Erfolg zu Kriminalität unter Beachtung der Menschen- und Bürgerrechte. Der Tendenz Missständen in der Gesellschaft durchaus spannend sein – haben und Gewinn zu machen, steht nicht im Widerspruch tart s zur Stigmatisierung ganzer Bevölkerungsgruppen wird gegengesteuert und u sowohl für diejenigen, die sich die Recherche antun als auch dazu, einer gesellschaftspolitischen Verpflichtung nachzu- ne Agenda Setting für sonst von der Öffentlichkeit gemiedene Themen betrieben. für die Konsumenten. Es gibt spannende Personen sowohl auf kommen, Verantwortung wahrzunehmen und letztendlich Seiten derer, die Helfen zu ihrer Aufgabe gemacht haben, als das umzusetzen, was auch bei den Konsumenten gut an-

» privat,© Wilke, auch bei denjenigen, die Hilfe benötigen. Die Auseinanderset- kommt: Haltung zu zeigen.

134 135 nah am leser – Kultur Thomas Jorda

Dr. Wolfgang Kuzmits Gar nicht provinziell Geschäftsführer der Kultur-Service Burgenland Regionalmedien sind eine unersetzliche Basis der Öffentlichkeitsarbeit eines Museums. Aus den Besucherstatistiken von Thomas Jorda Landesmuseum und Landesgalerie Burgenland wissen wir, dass ein beträchtlicher Teil der BesucherInnen aus der Region kommt. Diese Leser über aktuelle Ausstellungen, den Festivalsommer und die Prof. Thomas Jorda ist Ressortleiter »Kunst & Medien« und stellvertretender Vielzahl an großen und vor allem kleineren Events zu informieren, ist Chefredakteur der »Niederösterreichischen Nachrichten«. Er ist Autor zahlreicher Bücher. von großer Bedeutung. ranz Baldauf F

2011 wurde er mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet. / Dazu kommt, dass in einer Tourismusregion wie dem Burgenland Heurigenbesitzer, Vermieter und viele andere informell Informationen © NÖN an Gäste weitergeben. Je besser die BurgenländerInnen informiert sind, »desto mehr werden sie über das kulturelle Leben zu erzählen wissen! Wer den Begriff »Kultur in der Region« Bauernhauses, eines mit großem Geschmack dem Ortsbild Dr. Sabine Haag verwendet, meint es gut. Vor allem mit der Region. Die Alter- verpflichteten Neubaus? Generaldirektorin des Kunsthistorischen native hieße Provinz, und damit wären wir ganz schnell bei Für einen Schauspieler wie Gert Voss, Museums Wien der beliebten Abqualifizierung, wie provinziell es denn nicht eine Darstellerin wie Johanna Wokalek gibt es im deutsch- Das Kunsthistorische Museum Wien am Lande zuginge. sprachigen Raum vielleicht fünf Häuser, die gut genug sind mit seinen weltweit bedeutenden und einzigartigen Natürlich, wie köstlich ist Beluga-Kaviar, für diese Granaten. Sollen deshalb all die vielen Laien, die mit Sammlungen ist Teil des kulturellen Erbes Österreichs, mit einem Schluck wohlgekühlten Veuve Clicquot hinunter- Begeisterung Theater spielen, gesenkten Hauptes auf das ge- welches wir in seiner Vielfalt und seinem Reichtum an gespült! Und dann noch rasch drei Austern nachgeschlürft, liebte Steckenpferd verzichten? Kunstschätzen mit der ganzen Welt teilen. Einer der ehe am Froschschenkel geknabbert wird. Dagegen ist der Die Aufgabe der »NÖ Nachrichten« be- Grundpfeiler der Museumsarbeit ist das Thema Kunst- geknofelte Schweinsbraten wirklich nur ein höchst biederes steht gerade darin, den Menschen in den Regionen Mut zu vermittlung und Information. Dabei spielen die Medien, und dabei auch noch äußerst ungesundes Vergnügen. Aber, machen, ihrem Herzensdrang zu folgen. Nicht jeder kann insbesondere Zeitungen und Zeitschriften eine unver- und um das zu wissen, brauchen wir keine Meinungsforscher, hundertstöckige Hochhäuser bauen, nicht jede ist reif für das zichtbare Rolle. Die tägliche Berichterstattung in den die weitaus größere Mehrheit der Menschen in unserem Burgtheater, aber alle vermögen aus ihrem Inneren zu schöp- Printmedien leistet einen überaus wichtigen Beitrag, Land findet Austern widerlich und ist für einen knusprigen fen. Was dabei entsteht, wird vielleicht nur Gnade finden in um die Teilhabe aller zu ermöglichen und interessierte Schweinsbraten zu fast jeder Schandtat bereit. Darunter sind der kleinen Welt der eigenen Umgebung, ist aber deswegen »und potenzielle Museumsbesucher permanent über das längst nicht nur simple Gemüter ohne Hochschulabschluss. nicht minder zu beurteilen als jene Großtaten, die von der vielfältige Angebot zu informieren. Das Beispiel mag genügen. Kunst und »New York Times« in den Parnass gehoben werden. Kultur im Sinn der Superlative hat seine Berechtigung. Von Doch genauso wenig, wie es die Aufgabe New York bis Barcelona, von London bis Wien, von Moskau bis unserer Zeitung ist, mit gehobenem globalen Qualitätszeige- Berlin entstanden und entstehen Werke und Arbeiten höchs- finger zu winken, so wenig kann sie darauf verzichten, das Rudolf Buchbinder ter Qualität und beeindruckender Wirkmächtigkeit. Da kön- einer Wertung zu unterziehen, was außerhalb der urbanen Künstlerischer Leiter Grafenegg nen Litschau und Retz, St. Valentin und Ebenfurth, Tulln und Zentren geschieht. Von einem Kaufmedium darf und kann Regionale Verwurzelung ist nicht nur für den Reichenau nicht mithalten. Bloß: Die meisten Menschen dort umfassende Würdigung all dessen verlangt werden, was im einzelnen Menschen wichtig, sondern in hohem Maße auch für wollen das auch gar nicht. kulturellen und künstlerischen Bereich in der Region ge- Künstler und Kulturanbieter. Kultur berührt die Menschen und Die »NÖ Nachrichten« als ausgewiesen schieht; auf möglichst objektiver Ebene, aber auch mit der vielleicht jene, die Tür an Tür zum Kulturort leben, auf besonders regionales (nicht provinzielles!) Medium machen sich zum Sympathie dessen, der mitlebt und mitleidet, sich mitfreut unmittelbare Weise. Internationale Journalisten kommen als Gäste Anwalt dieser Menschen, zum Transporteur deren Wünsche und mitgestaltet. In der Region geschieht Kunst und Kultur nach Grafenegg und nehmen ihre Eindrücke mit in die Welt. Regi- und Pläne, sind durchaus auch Korrektor irregeleiteter direkt vor Ort von Menschen, die hier leben, für Menschen, onale Kaufzeitungen und -magazine aber sind Partner vom ersten Projekte. Aber nie fordern sie die internationale Bedeutung die hier leben. Das nehmen wir sehr ernst. Darauf haben un- Tag an. Diskursiv, lobend und kritisch – immer als unverzichtbarer dessen ein, was in der Region an Kunst und Kultur geschieht – sere Käuferinnen und Käufer Anrecht. Und wir erfüllen die- Wegbegleiter an unserer Seite. wohl wissend, dass niemand im Waldviertel sich Zaha Hadid sen Anspruch genauso wenig provinziell, wie die Menschen als Architektin leisten könnte. Doch mindert das den Wert in der Region Werke schöpfen und schaffen und damit ihrem » Klaus© KSB, Pichler, Marco Borggreve eines mit heißer Liebe zur eigenen Geschichte restaurierten Leben besondere Bedeutung und Sinn geben. 136 137 nah am leser – Sport M ichael Smejkal

Dr. Gerhard Götschhofer Präsident des OÖ Fußballverbandes Eine klare inhaltliche Ausrichtung, ein W o man maximaler Grad an Unabhängigkeit sowie der Anspruch einer seriösen Berichterstattung nach journalistischen Objektivitäts­ kriterien sind entscheidende Faktoren, die Medien für den

© SN Emotionen Konsumenten und gleichsam für Institutionen als Kommunika- tionsplattform wertvoll machen. Speziell in Zeiten medialer Michael Smejkal Reizüberflutung können Kaufzeitungen und -magazine mit Michael Smejkal (Jahrgang 1964) diesen Qualitätsmerkmalen und Kompetenzen punkten. Dar- nicht erst ist seit 1988 Redakteur der »Salzburger über hinaus schätzen wir als führender Sportfachverband in Nachrichten« und zudem mehrfacher Oberösterreich jene Flexibilität, auf die wir bei der Wahl des Buchautor (u. a. Hermann Maiers Kommunikationskanals angewiesen sind. Unsere Botschaften Biografie »Ich gehe meinen Weg«). schaffen muss »und die Themenvielfalt erfordern nämlich nicht nur eine breite Streuung, sondern zudem den Kontakt zu einer stark segmentier- ten Zielgruppe. Beides wird durch die hohen Reichweiten, den Fokus auf regionalen und zielgruppenaffinen Content und den Umfang der Sportressorts in den Printprodukten gewährleistet. Der angekündigte Rückzug des ORF- Zum einen das Fußball-Unterhaus-Paket der »OÖN«, das Spartenkanals Sportplus aus der aktuellen Berichterstattung ebenso wie der »Sport am Montag« der »Salzburger Nach- schiebt ein weitgehend vergessenes Thema wieder in den Fo- richten« jeden Montag erscheint. Basis bilden bei beiden die Werner Margreiter kus der Öffentlichkeit: Den Umgang mit dem lokalen Sport recht umfangreichen Tabellenteile des Fußball-Unterhauses, Tiroler Skiverband – oder kurz gesagt mit den so genannten Randsportarten bis die durch Reportagen, Geschichten und teils kuriose Ereig- Der Tiroler Skiverband arbeitet seit Jahren mit der »Tiroler hin zum Breitensport oder Behindertensport. Gerade hier nisse auf den heimischen Sportplätzen zu reichlich Leben er- Tageszeitung« eng zusammen. Die Partnerschaft ist für den TSV äußerst wichtig, bieten sich für Zeitungen oft verkannte Chancen. weckt werden – und man sollte es nicht glauben, die gibt es weil die »TT« eine überragende regionale Verbreitung hat und damit praktisch en masse. An den Rückmeldungen erkennt man schnell, dass alle Tiroler mit Informationen versorgt. Da unter der Obhut des TSV ca. 420 Ver- Lokalsport ist die wahre Basis- man hier ganz nah am Leser ist: das hitzige Lokalderby, der nicht gegebene Elfmeter und der je nach Sichtweise zu Recht anstaltungen durchgeführt werden, ist es absolut notwendig, die Ergebnisse der arbeit – für Verbände, für Jour- wichtigsten Rennen auch flächendeckend publizieren zu können. Eine umfang- oder zu Unrecht abgelöste Trainer schaffen eine emotionale nalisten, für Zeitungen. Gerade reiche Berichterstattung hilft uns wiederum bei der Aufgabe, die Bedeutung und Klammer, die es so in der Zeitung nicht oft gibt. Diese Verbin- im Lokalsport zeigt sich die Wichtigkeit des Skisports besonders für das Alpinland Tirol bewusst zu machen dung herzustellen muss das Ziel des Lokalsports sein, gelingt und erleichtert die Suche nach notwendigen Sponsoren, die natürlich für ihre Kompetenz einer Zeitung und aber auch nur, wenn man die Wüste des Ergebnisse durch die interne Bewertung die Medienwirksamkeit in den Vordergrund stellen. Eine Be- die lokale Verbundenheit. dahinterstehenden Menschen zum Leben erweckt. richterstattung in der »TT« erreicht dezidiert Leser aller Altersgruppen, während Dabei zeigt sich aber auch eine Schwierig­- »Soziale Netzwerke vor allem bei den jüngeren Jahrgängen verbreitet sind. Es ist zumeist der klassische Berufsweg keit und Soll-Bruchstelle des Lokalsports: Die klassische Ein- des Sportreporters in diesem Land: Man beginnt beim Lo- teilung des Sports von Bundesliga über Landesliga hinab zur kalderby in der Fußball-Landesliga, in der Eishockey-Ama- 2. Klasse Südwest führt zu einer klaren hierarchischen Abstu­ teurliga oder beim örtlichen Handballklub mit seiner ersten fung, in der es Quereinsteiger traditionell schwer haben. Der Reportage oder zumindest dem kurzen Ergebnisdienst. Was Sportkletterer, die wilden Mountainbiker, die lassen sich nur Mag. Thomas Hammerl viele Kollegen am Anfang ihrer beruflichen Karriere mit dem mühsam in das klassische Sportbild packen, und wo ist dann Geschäftsführer des Österreichischen Tennisverbandes Seitenblick auf die glitzernde Welt der Fußball-Champions- am Ende etwa das in Salzburg so traditionelle Ranggeln Der Erfolg von Kaufzeitungen und -magazinen League vielleicht noch teils leidvoll erleben, ist tatsächlich einzuordnen? Brauchtum oder Sport? Oder der Rock&Roll- wird häufig nur in Auflagenhöhen und Marktanteilen bemessen. Ihr die Basis, auf die altgediente Sportreporter gerne verweisen. Abend für Rollstuhlfahrer, der endgültig die Grenzen der eigentlicher Wert reicht aber weit darüber hinaus: In demokratischen Das hat nichts mit Sentimentalität zu tun, denn in Wahrheit klassischen Sportberichterstattung sprengt, aber das bein- Gesellschaften haben Printmedien die Aufgabe, den Menschen zu ist Lokalsport wahre Basisarbeit – für Verbände, für Jour- haltet, was Sport sein kann, sein muss: Grenzen überwindend. nützen und vertrauenswürdige und kompetente Berichterstattung zu nalisten, für Zeitungen. Gerade im Lokalsport zeigt sich die Hier sei an den Mut der Redaktionen ap- liefern. Nicht nur die Berichterstattung über nationale und inter­- Kompetenz einer Zeitung und die lokale Verbundenheit. Hier pelliert, den klassischen Rahmen zu verlassen, womit man na­tionale Spitzenspieler, sondern auch fundierte Informationen über zählt nicht der Feinschliff, den man Agenturen verpasst, son- allerdings schnell am Problemfeld Platzumfang angelangt den Breitensport, den Schulsport und über die sportlichen Leistungen dern die Knochenarbeit vor Ort. wäre. Aber man sieht: Lokalsport ist spannend und muss von Menschen mit besonderen Bedürfnissen schärfen den Public Value- Als positive Beispiele seien hier zwei ebenso wie die Lokalberichterstattung eine Kernkompetenz »Wert eines verantwortungsvollen Mediums. privat, ÖTV © OÖFV/Lui, ehrgeizige Projekte heimischer Tageszeitungen aufgeführt: einer Zeitung sein. 138 139 Objektiv 2013 – Der österreichische Preis für Pressefotografie N ina Strasser

Objektiv 2013 »Ich will leben!« Der österreichische Preis für Pressefotografie Der Weg in die Kirche ist eine Welt- seines Gewichts, sein ganzes Geld. reise, für die Körperpflege braucht er Er sagt: »Ich will leben!« (2011/12/13) Nominiert in der Hilfe. Sprechen fällt Hermes Phettberg Kategorie Fotoserien: schwer. Nach drei Schlaganfällen hat Erstveröffentlichung: der ehemalige Moderator der »Netten »Salzburger Nachrichten« N ina Strasser Leit Show« vieles verloren: die Hälfte am 05. 08. 2012

140 141 Journa­ lismus ist eine Profession ju o rnalismus ist eine profession K onrad Paul Liessmann

dium. Ebenso unnötig ist eigentlich auch der Meinungsjour- Dieser Optimismus wird allerdings ein nalismus in einer Zeit geworden, in der nicht nur jeder das, wenig getrübt durch die immer wieder gemachte Erfahrung, was ihm gerade durch den Kopf schießt, sofort in alle Welt hi- wie leicht gerade in der Online-Welt Manipulationen gestal- nausposten kann, sondern in der sich auch Blogs und Blogger tet und durchgesetzt werden können, wie schnell Meinungen etabliert haben, die qualifizierte und durchaus kenntnisrei- und Polemiken jedes Niveau unterscheiten, und wie schwer D Igitiale che Meinungsäußerung als individuelles Unternehmen prak- es offenbar noch immer ist, realitätsnahe Auskünfte etwa tizieren. Dazu kommt, dass die modernen Kommunikations- über die Frage, ob, von wem und wo in einem Bürgerkrieg medien offenbar der Demokratisierung der Meinungsfreiheit Giftgas eingesetzt wurde, zu bekommen. einen entscheidenden Sprung erlaubt haben. Interaktivität, INKONTINENZ die Beteiligung von Millionen von Menschen an Debatten, die Möglichkeit jedes Einzelnen, Bilder, Filme, Beobachtun- wichtiges und Richtiges Konrad Paul Liessmann gen, Meinungen, Erfahrungen mit unzählige Freunden zu teilen oder überhaupt gleich die ganze Welt, sofern sie online ist, daran teilhaben zu lassen, scheint den Traum der Parti- Vielleicht hält sich gerade wegen sol- Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung zipation der Bürger an den entscheidenden Knotenunkten cher Unabwägbarkeiten hartnäckig die Auffassung, dass von Philosophie und Ethik an der Universität Wien. Darüber hinaus leitet er seit eribert Corn H der Meinungs- und Entscheidungsbildung allmählich zu ver- Qualitätsjournalismus für eine moderne Wissens- und Infor- / 17 Jahren das renommierte »Philosophicum Lech«. Liessmann ist unter anderem Träger des »Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik«. wirklichen. Viele Online-Redaktionen setzen dann auch auf mationsgesellschaft unverzichtbar sei. Die Argumente, die 2006 wurde er zum »Österreichischen Wissenschafter des Jahres« gewählt. die Kompetenz ihrer User, der Internet-Auftritt solch einer in der Regel dafür angeführt werden, haben durchaus eine Redaktion wird zum Rahmen oder zum Label, unter dem sich gewissen Plausibilität: Es sind dabei vor allem durchaus tra- © Zsolnay Verlag die Leser ihre eigene Zeitung machen. ditionelle Qualitäten, die den guten Journalismus auszeich- nen, und die offenbar nicht so einfach durch die Möglichkei- Vieles, was zum Kernbereich des ten der digitalisierten Kommunikation substituiert werden seriösen Journalismus gezählt können. Der österreichische Journalist Armin Wolf hat sie wurde, kann heute auf andere in seinem Buch Wozu brauchen wir noch Journalisten noch ein- mal aufgezählt: Recherchieren, also das Aufspüren, Prüfen Art und Weise erledigt werden, und Überprüfen von Nachrichten auf ihren Realitätsgehalt vor allem eines: die Beschaffung und Wahrheitswert; dann die Selektion: das Auswählen und von Information. Bewerten von Nachrichten; dann die redaktionelle Aufbe- WOZU NOCH reitung, die Gestaltung und Gliederung, und schließlich die Natürlich stellt sich die Frage: Wie seriös Publikation in einem Umfeld, das selbst wieder für Seriosität QUALITÄTSJOURNALISMUS? und verlässlich sind diese Nachrichten und Meldungen, die und Verlässlichkeit steht. Keine Frage, das sind wichtige As- ungefiltert ins Netz strömen, eigentlich? Aber dies könnte pekte, die dem Leser die Orientierung erleichtern und es ihm Die moderne Wissens- und Informati- Nur um an eine Information man, wie bei Wikipedia, eigentlich auch die Netzgemeinschaft ermöglichen, aus der Flut von Informationen Wichtiges und onsgesellschaft macht jede Form von professionellem Jour- zu kommen, benötigt, so entscheiden lassen. Irgendjemand wird sich – und in der Re- Richtiges »serviert« zu bekommen. Armin Wolf und andere nalismus überflüssig. Qualitätsjournalismus ist für eine mo- scheint es, niemand ein jour- gel schneller als eine Redaktion – finden, der einen Fehler sehen in dieser Dienstleitung der »Kuratierung« von Infor- derne Wissens- und Informationsgesellschaft unverzichtbar. aufdeckt, eine Falschmeldung enttarnt, eine Fälschung ent- mationen und Nachrichten die eigentliche Aufgabe des Qua- nalistisches Qualitätsmedium. So könnte man zugespitzt die zwei extremen Positionen larvt. Umfassende und grenzenlose Partizipation, prinzipiel- litätsjournalismus. Dessen Kernkompetenz bestünde dann beschreiben, die sich bei den Debatten um die Zukunft des le Offenheit nach allen Seiten, Individualisierung, Schnellig- ganz klassisch in einer Urteilskraft, die es erlaubt, zwischen Qualitätsjournalismus herauskristallisiert haben. Durch die Es ist keine Frage, dass die neuen digi- keit und Unmittelbarkeit sind die Vorzüge einer dezentralen, wichtig und unwichtig, wahr und falsch, Sinn und Unsinn zu Übernahme der traditionsreichen »Washington Post« durch talen Medien und ihre Möglichkeiten das traditionelle Bild sich selbst aus unterschiedlichen Quellen, Begabungen und unterscheiden. den Amazon-Gründer Jeff Bezos und durch den Richtungs- journalistischer Arbeit schon längst nachhaltig verändert haben. Zufälligkeiten generierenden virtuellen Informationskultur, streit im deutschen Nachrichtenmagazin »Der SPiegel«, Vieles, was lange zum Kernbereich des seriösen Journalismus die ein neues Medienzeitalter signalisiert, das sowohl auf den der auch ein Streit zwischen der Online-Redaktion und den gezählt wurde, kann mittlerweile auf andere Art und Weise Begriff des Qualitätsjournalismus als auch auf die damit ge- die besonderheiten des Ganzen Autoren der Printausgabe ist, sind diese Debatten verschärft erledigt werden, vor allem eines: die Beschaffung von Infor- meinte Sache wohl verzichten kann. ins öffentliche Bewusstsein getreten. Über das Ende des tra- mation. Es gibt in diesem Sinne keine reinen Nachrichtenme- ditionellen Print-Journalismus zu räsonieren und von den dien mehr, was immer irgendwo in der Welt gerade geschieht, Diese Kompetenz ist allerdings nicht Wie seriös und verlässlich neuen Möglichkeiten der digitalisierten Kommunikation zu kann über unzählige Kanäle verbreitet und abgerufen wer- die Eigenschaft eines einzelnen Menschen – dieser wäre wie schwärmen, gehört mittlerweile zum guten Ton, die Frage den: Twitter, Youtube, soziale Netzwerke, Nachrichtenpor- sind diese Nachrichten und jeder von uns hoffnungslos überfordert – sondern einer In- nach der Qualität tritt dabei allerdings mitunter höchst auf- tale. Nur um an eine Information zu kommen, benötigt, so Meldungen, die ungefiltert stitution, einer Redaktion. Ob diese Redaktion ihr Produkt fällig in den Hintergrund. scheint es, niemand mehr ein journalistisches Qualitätsme- ins Netz strömen? übrigens als analoge »Zeitung« auf Papier oder in einer vir-

144 145 ju o rnalismus ist eine profession K onrad Paul Liessmann

tuellen Version im Netz platziert, ist für die essentielle Fra- Geschichte gemacht werden. Die literarischen, essayisti- d ie Artikulation einer ben, dass es hier um jene Dinge geht, die letztlich alle Bürger ge nach der Qualität dieses Journalismus eher zweitrangig. schen und didaktischen Qualitäten werden neben der fach- betreffen, auch wenn nicht alle Bürger davon wissen und da- gemeinsamen Sache Wichtig aber ist, dass eine Redaktion, z. B. einer Zeitung, als lichen Kompetenz und der für eine Recherche notwendigen rüber informiert sein wollen. eine solche in Erscheinung tritt und dass das journalistische Genauigkeit und Hartnäckigkeit zu einem entscheidenden Produkt nicht als eine wie immer auch immer im Netz her- Qualitätsmerkmal einer Redaktion werden. Zu dieser Form Ein weiteres, entscheidendes Argument umschwirrende Addition von einzelnen Beiträgen, sondern gehört aber auch eine bestimmte Form der Beschränkung für den Qualitätsjournalismus liegt allerdings auf einer an- Die zwei Seiten einer Medaille als ein geformtes und geschlossenes, durchaus spannungsrei- und Selbstbeschränkung. Dass es im Netz keine quantitati- deren Ebene. Es ist dieser Journalismus, der für die Konsti- ches Ganzes erscheint. ven Grenzen gibt, mag vorerst einmal als Befreiung für jene tution eines öffentlichen Bewusstseins, und damit für das Autoren empfunden werden, die unter vorgegebenen Platz- Bewusstsein, dass es eine res publica, eine gemeinsame Sache Dass das Allgemeine als ein Besonderes Wichtig ist, dass eine Redaktion beschränkungen gelitten haben. Man muss aber eingestehen, gibt, die alle Menschen, die in einem Gemeinwesen zusam- in Erscheinung treten muss, dass das, was alle betrifft, von als solche in Erscheinung dass nicht enden wollende Blogs, beliebige Assoziationsket- menleben, betrifft, und deren Artikulation diese gemeinsa- wenigen formuliert, diskutiert und wahrgenommen wird, ist tritt und dass das journalisti- ten, uferlose Ergüsse nicht nur die Lesekapazitäten überstei- me Sache überhaupt erst zum Ausdruck bringt. Die in vielen eine Einsicht, die man nicht verschämt verschweigen soll und gen, sondern schlicht ermüdend und langweilig werden kön- Bereichen begrüßenswerten Chancen zur Individualisierung schon gar nicht mit dem Hinweis dementieren soll, dass man sche Produkt nicht als eine nen. Der böse Satz, den der Physiker und Aphoristiker Georg und zur Bildung kleiner, interessenbezogener Communities, auch als Qualitätsmedium Quote machen kann, sondern zu herumschwirrende Addition Christoph Lichtenberg auf einen seiner schreibenden Kolle- die das Internet und soziale Netzwerke bieten, stellen sich für der man durchaus offensiv stehen sollte. Das bedeutet aber von einzelnen Beiträgen, son- gen münzte, ist im Netz zu einem universalen Phänomen ge- die Frage der politischen Öffentlichkeit als entscheidendes auch, dass auf der anderen Seite des Qualitätsmediums der dern als ein Ganzes erscheint. worden: »Er kann die Tinte nicht halten«. Modern formuliert: Problem dar. gebildete Bürger steht, der weiß, dass er sich und seine Kon- Wir leiden alle auch unter digitaler Inkontinenz. zeption von Öffentlichkeit und damit sein Anliegen nur über Zu den Besonderheiten dieses Genres ge- solch ein Medium organisieren und kommunizieren kann. Es Wo aber bringt sich das hört schon auch, dass man in den großen Blättern auf den läge deshalb im vitalen Interesse jedes Modells von Journa- Öffentliche als Öffentliches Wirtschaftsseiten Hymnen auf den Markt, im Feuilleton lismus, der auf Qualität setzen will, für solch eine umfassen- QualitätsMerkmale noch zum Ausdruck? derselben Zeitung aber radikal kritische Abrechnungen mit de Bildung seiner zukünftigen Leser, Seher und Hörer – die demselben lesen kann. Dass man divergente Kolumnen und mehr und etwas anders sind als bloße Nutzer, User – einzu- Essays in ein und derselben Zeitung zu lesen bekommt, macht Damit die selektierenden, ordnenden Unsere Gesellschaft, so lautet ein gerne treten. Bildung und Qualitätsjournalismus sind zwei Seiten eine spezifische Qualität des Diskurses, auch der Irritation und bewertenden und begrenzenden Funktionen eines Qua- geäußerter Befund, zerfällt zunehmend in zahllose Gruppen einer Medaille. Die eine Seite erschöpft sich nicht in »gut ge- aus, die den einzelnen Beiträgen als solchen nicht zukommt. litätsmediums auch erfüllt werden können, werden seine und Gruppierungen, die sich durch mitunter oft nur flüchtige macht«, und die andere Seite nicht in der »basalen Lesekom- Der Kontext, in dem sie erscheinen, erzeugt einen Zugewinn Akteure also mit einem aufwarten müssen, was eben gerade und rasch ändernde Interessen definieren, durch ästhetische petenz«. Bei beidem geht es um mehr. Wem dieses Mehr kein an Spannung, Bedeutung und Information. Dieses Quali- nicht im Netz oder durch eine Google-Recherche gefunden Präferenzen, kulturelle oder sportliche Vorlieben, durch den Anliegen mehr ist, zu teuer, zu aufwendig oder zu anstren- tätsmerkmal müsste eigentlich in einer Zeit an Bedeutung werden kann: Bildung. Nur wer aktuelle Daten und Infor- Gebrauch bestimmter Geräte, durch die Bevorzugung von gend erscheint, der sollte weder von Qualitätsjournalismus zunehmen, in der die Online-Kultur immer mehr dazu über- mationen mit einem breiten Hintergrundwissen sowie his- Aktivitäten und Werten aller Art. Und für diese Gruppierun- noch von Bildung sprechen. geht, personale Filter einzubauen, so dass der Nutzer immer torischen, politischen, geistes- und wissenschaftsgeschicht- gen gibt es alles: Foren, Netzwerke, Plattformen, Blogs, Maga- nur auf jene Informationen und Meinungen stößt, die ein Al- lichen sowie kulturellen und ästhetischen Kenntnissen zine, Fernsehsender, Zeitschriften. Das entscheidende Merkmal gorithmus als mit ihm kompatibel klassifiziert hat. Natürlich sinnvoll und mit einem bestimmten Formbewusstsein ver- für die Qualität des hatte man auch früher seine Leib- und Magenblätter; aber es binden kann, wird mehr mitteilen können als jede Informa- ES muss immer spürbar und Journalismus ist mehr denn je gab zumindest in jeder Ausgabe einen Artikel, über den man tions-App auf jedem Smartphone auch kann. Mit anderen erkennbar bleiben, dass es die Qualität der Redaktion. sich ärgern musste. Worten: Das entscheidende Merkmal für die Qualität des hier um jene Dinge geht, die Journalismus ist mehr denn je die Qualität der Redaktion. letztlich alle Bürger betreffen, Wer diese schwächt, verkleinert, aus welchen Gründen auch Natürlich hatte man auch auch wenn nicht alle Bürger immer Teile davon »einspart«, mag in einem ökonomischen früher seine Leib- und Magen- davon wissen und darüber Sinn tatsächlich sparen – der Sache nach geht dies immer auf blätter; aber es gab zumindest Kosten der Qualität. informiert sein wollen. in jeder Ausgabe einen Artikel, über den man sich ärgern Damit die Funktionen eines Wo aber bringt sich das Öffentliche als musste. Öffentliches noch zum Ausdruck? Wo definiert, organisiert Qualitätsmediums auch erfüllt und kommuniziert die Gemeinschaft aller Gemeinschaften, werden können, werden seine Abgesehen davon: Je universeller Nach- das politische Gemeinwesen als solches noch seine Bedürf- Akteure mit Etwas aufwarten richten und Informationen als solche zugänglich und ver- nisse, seine Fragen, seine Aufgaben, seine Chancen und sei- breitet sind, desto wichtiger wird nicht nur die Frage, wel- müssen, was eben nicht im ne Probleme? Dies ist und bleibt die eigentliche Aufgabe und Netz gefunden werden kann: che dieser Nachrichten ausgewählt und zu einer Geschichte Chance des Qualitätsjournalismus. In seinen Medien und Er- Diesen Vortrag hielt Konrad Paul Liessmann beim »Tag des gemacht werden, sondern auch, in welcher Form sie zu einer Bildung. scheinungsformen muss immer spürbar und erkennbar blei- Qualitätsjounalismus« am 30. April 2013 in Wien.

146 147 ju o rnalismus ist eine profession Elisabeth Wasserbauer

1974, Veranstalter ist das Kuratorium für Journalistenausbil- Als Aus-, Fort- und Weiterbildung wird dung. Handwerk, Wissen und journalistische Haltung wer- vieles gefasst. Qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbil- Mag. Elisabeth Wasserbauer ist seit 2010 Geschäftsführerin des Kuratoriums für den in einer kleinen Gruppe von Jungjournalisten und Quer- dung hat zumindest diese drei Kennzeichen: Journalistenausbildung / Österreichische Medienakademie mit Sitz in Salzburg und rund 80 Weiterbildungsangeboten jährlich in ganz Österreich. einsteigern intensiv reflektiert und erarbeitet. Eine erprobte Sie ist u.a. auch als Vorstandsmitglied in der Initiative Qualität im Journalismus aktiv. Ausbildung mit erfolgreichen Absolventen wie Eva Weissen- 1. Qualität der Inhalte: Sie ver- berger oder Armin Wolf. knüpft anerkannte Qualität journalistischer Arbeit mit neu- © KfJ en Methoden und Möglichkeiten. Elisabeth Wasserbauer Die Kosten dafür übernimmt nicht im- 2. Qualität des Lernens: Die mo- mer der Dienstgeber und Journalisten am Beginn ihrer Kar- derne Lernforschung stellt fest, dass Neues dann nachhaltig riere können die tatsächlichen Kosten eines mehrmonatigen behalten wird, wenn es an Vorhandenes anknüpft und im Lehrgangs nicht aufbringen. Und so wird die nicht-akademi- Gehirn auch emotional angebunden werden kann. Das heißt, sche Ausbildung, die Quereinsteigern den Zugang zum Jour- dass Weiterbildung individuell gestaltet sein muss und eine nalismus ermöglicht und so für Diversität sorgt, zum Teil offene Lernatmosphäre den Lernerfolg erst ermöglicht. über die Presseförderung unterstützt. 3. Qualität der Unternehmens- kultur: Weiterbildung ist eine Investition in die Redakti- Journalismus lernt nie aus on und signalisiert: Du bist ein wertvoller Mitarbeiter, wir Die Weiterbildung möchten dich fördern.

Diese drei Faktoren ermöglichen persön- Ausbildung reicht nicht aus. Journalis- liche Weiterentwicklung und genau das ist das Ziel moderner ten brauchen Weiterbildung, das heißt Input und Förderung professioneller Weiterbildung. Auf den Karriereseiten aller auch nach dem Berufseinstieg. Verantwortungsvolle Berufe Printmedien ist das nachzulesen. Diese Weiterentwicklung zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich zu regelmäßiger Wei- ist aber auch Voraussetzung für modernen Journalismus, der Dass Journalismus mehr ist als ein Ta- Die Ausbildung terbildung verpflichten. Für Ärzte endet die medizinische sich im rasanten Wandel befindet. lent, ein Begabungsberuf, dass man ihn also (auch) lernen Entwicklung nicht mit dem Berufseinstieg, Anwälte sind muss, darüber herrscht inzwischen Einigkeit. Auch die Kom- Zahlreiche Wege in den Beruf gibt es nicht erfolgreich ohne die Kenntnis von Gesetzesnovellen. petenzen liegen auf der Hand: 1. Handwerk, 2. Grundwissen heute: Fachhochschule und Praktikum, Universität und ein Journalisten beobachten die Gesellschaft, stellen Zusam- W eiterbildung stärkt Journa­lis­ zumindest über Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, 3. Ethik, handwerklicher Intensivkurs, fachfremdes Studium und menhänge her und zeigen Hintergründe auf. Dazu müssen Haltung und das Bewusstsein der journalistischen Verant- Postgraduate-Lehrgang; und natürlich neben der akade- sie die gesellschaftlichen Entwicklungen kennen (z. B. Inte- mus stärkt Demokratie wortung. Als moderne Menschen wissen wir auch, dass wir mischen die nicht-akademische Ausbildung. Das ist gut so. gration) und die Entwicklung ihrer Profession (z. B. Digita­ uns ständig weiterentwickeln, dass wir lebenslang dazu­ Wenn wir das Schlagwort Diversität ernst meinen, brauchen lisierung). Natürlich ist das auch Training-on-the-Job, wird Weiterbildung ist also notwendig und lernen. wir Menschen mit vielfältigen Lebenswegen auch in den Re- also in der täglichen Arbeit gelernt. Doch das reicht nicht aus. gut für den Journalismus. Und der Journalismus ist notwen- daktionen, mit vielfältigen Kontakten und vor allem mit viel- Bei der Verantwortung für die Gesellschaft und die Demo­- dig und gut für die Demokratie. Im Rahmen der Presseförde- fältigem Fachwissen über die Objekte der Berichterstattung. kratie muss Weiterbildung professionalisiert sein, braucht rung unterstützt der Staat die journalistische Weiterbildung. Denn sie wissen, was sie tun Zeit und Aufmerksamkeit. Unter dem Titel »Qualitätsförderung und Zukunftssiche- Die Medien-Sozialpartner haben sich be- Auch hier haben die Medien-Sozialpart- rung« wird die Aus- und Weiterbildung gefördert. Man hat reits 1999 darauf geeinigt, dass eine hochwertige Ausbildung ner eine Vereinbarung getroffen und mit dem neuen Kollek- diese Arbeit schon 1979 in die Hände von gemeinnützigen Qualitativ hochwertige Aus- und Weiter- notwendig ist. Auch der neue Kollektivvertrag setzt das fort: tivvertrag erstmals festgeschrieben: Vereinen gelegt, die eine breite Unterstützung und eine ge- bildung für Journalistinnen und Journalisten ist eine Stütze § 7.2 Während der Ausbildungszeit ist als Vo- § 35.1 Redakteure haben Anspruch auf unbe- wisse Größe haben. Das ist sinnvoll, weil das Geld direkt den der Demokratie. Immer noch erreichen z. B. die Tageszeitun- raussetzung für die spätere Übernahme als Redakteur das Journa- zahlte Freistellung für jeweils eine Woche pro Dienstjahr für Veran- Journalisten zugute kommen muss und diese Vereine Kon- gen in Österreich über fünf Millionen Menschen, das sind listen-Kolleg oder ein anderes gleichwertiges Journalistentraining staltungen zu Zwecken der Aus-, Fort- und Weiterbildung. tinuität und Qualitätsstandards garantieren können. Legt fast drei Viertel der über 14-jährigen (Quelle: Media-Analyse zu absolvieren; (Quelle: Kollektivvertrag für die bei österreichischen § 35.2 Für einvernehmlich mit dem Chefre- man Qualitätsstandards im Journalismus an – was man sollte 2012). Sie prägen ihr Wissen und ihre Einstellungen zu po- Tages- und Wochenzeitungen und deren Nebenausgaben sowie re- dakteur ausgewählte Veranstaltungen stellt der Dienstgeber den – ist es sinnvoll, das auch in der Aus- und Weiterbildung zu litischen und persönlichen Themen. Sie informieren, unter- daktionellen digitalen Angeboten angestellten Redakteure, Redak- Dienstnehmer unter Fortzahlung des Entgeltes […] frei und trägt die tun, s.o. halten und bedienen ein menschliches Grundbedürfnis: sie teursaspiranten und Dienstnehmer des technisch-redaktionellen Kosten der Veranstaltung. (Quelle: ebd.) Wer sich bisher zu einer Neuordnung vermitteln Zugehörigkeit. So definieren General Interest- Dienstes [gültig ab 1. Juli 2013]) der Presseförderung geäußert hat – Politiker, Wissenschaf- Medien auch die gemeinsame Identität des Landes mit. Diese Diese Vereinbarung braucht Unterstüt- ter, Branchenbeobachter – hat vor allem den Ausbau der Aufgabe müssen Menschen übernehmen, die wissen, was sie Das Journalisten-Kolleg ist die von den zung, auch finanziell. Medien müssen sich weiterentwi- Qualitätsförderung gefordert. Die Weiterbildung als wesent- tun. Aus- und Weiterbildung unterstützt sie dabei auf drei Sozialpartnern vereinbarte Messlatte für die Ausbildung auf ckeln und das geht nur, wenn sich ihre Mitarbeiter wei- liches Qualitätsmerkmal muss dabei weiter verankert und Ebenen: Handwerk, Wissen und Haltung. nicht-akademischer Seite, seine Anfänge reichen zurück bis terentwickeln. gestärkt werden.

148 149 ju o rnalismus ist eine profession N icole Gonser & Nikolaus Koller

druckten Ausgabe. Auch wenn sich die Schreibe des bekannt ihrer Förderung auf Seiten des Publikums, das Medienkennt- seriösen Redakteurs im Netz lockerer und emotionaler liest – nisse benötigt, um Medienprodukte kritisch einschätzen und journalistisch sind beide Zugänge jedenfalls. Frey steht aller- konkrete Angebote einordnen zu können (vgl. Scherer 2011; dings nur als ein Beispiel von vielen JournalistInnen, welche Gonser 2010). Diese geforderte Medienkompetenz brauchen – temporär – auch als BloggerInnen auftreten. Auch Stefan insbesondere auch diejenigen, die selbst medienaktiv werden Journalistisches Niggemeier (www.stefan-niggemeier.de/blog/) ist einer von – ähnlich wie früher in offenen Kanälen rundfunkgestalten- ihnen. Immer wieder hat er Engagements bei Tageszeitungen de RezipientInnen medienpädagogisch unterstützt wurden. und Magazinen mit seinem medien- und Journalismus-kriti- Ein kritisches bzw. kritikfähiges Publikum fordert wiederum schem Blog kombiniert. berechtigt und im positiven Sinne den Qualitätsjournalismus Bloggen oder Eine Entwicklung, die auch vor dem heraus. Denn diese RezipientInnen werden umso mehr einen öffentlich-rechtlichen Bereich nicht Halt macht: Zur Natio- Mehrwert des Profi-Journalismus erkennen wollen – zumal nalratswahl im Herbst ersann der ORF eine kompakte Vor- sie in der Regel weiterhin an der Finanzierung für diesen Blogjournalismus? abberichterstattung mit dem Titel »Wahl 13« online (http:// beteiligt sind. Zu stärken wäre also auch das Commitment orf.at/wahl13/) sowie als eigene App: Regelmäßige Wahl- und die Medienzustimmung des Publikums, das, so Studien, Blogs von ORF-JournalistInnen-Größen wie ZIB-2-Anchor immer wieder die gesellschaftlichen Werte von Medien aner- Armin Wolf oder »Report«-Leiter Robert Wiesner waren da- kennt, sich aber auf individueller Ebene medienunzufrieden rin mitinbegriffen. Wie sehr die Grenze zwischen BloggerIn- zeigt (vgl. Gonser 2010). nen und JournalistInnen verschwimmt, erkennt man auch Entscheidend ist hier folglich auch die an der deutschen »Gründerszene«: Der Dienst kletterte im Frage nach der Ausbildung: JournalistInnen benötigen eine Laufe des Sommers von Platz 40 in die Top zehn (Juli-Wer- umfassend fachkundige, um die Prinzipien des Journalismus tung) der am meisten vernetzten und interaktivsten Blogs im Sinne von Objektivität, Unabhängigkeit und Ausgewo- A mateure vs. Profis? Nicole Gonser Deutschlands (http://deutscheblogcharts.de/). Laut Eigende- genheit zu leben und geprüfte und gut recherchierte Bei- Von verschwimmenden Grenzen, finition sieht man sich dort selbst aber als »Onlinemagazin träge verfassen zu können und mit Qualität zu überzeugen. Anforderungen an alle Mache- für die Startup-Szene und digitale Wirtschaft Deutschlands« Entsprechend gilt es, solche Ausbildungsstätten zu stärken, (Quelle: www.gruenderszene.de/ueber-uns). Die »Huffing- auch, indem erfahrene Profis ihr Wissen an den Nachwuchs rinnen und ans Publikum. ton Post« kann auch als ein Beispiel für diese Entwicklung weitergeben. Dies geschieht beispielsweise an unserer Hoch- dienen: Zwar war das Portal als News-Aggregator aufgesetzt schule in den Studiengängen für angehende JournalistInnen worden – die verschiedenen Blog-Beiträge sind heute ebenso (www.fh-wien.ac.at/journalismus-medienmanagement/), Ist Glenn Greenwald ein Journalist? Der wenig mehr weg zu denken. die in den Curricula die skizzierten Anforderungen aufgreifen. © Claudia Konerding »Guardian«-Autor hat den NSA-Daten-Skandal rund den Natürlich sind nur die wenigsten Blogge- FH-Prof. Dr. Nicole Gonser leitet am Institut »Whistleblower« Edward Snowden als Erster publiziert. Ent- rInnen auch im »Brotberuf« JournalistInnen. Sie haben da- Im Übrigen: So wie JournalistInnen auch für Journalismus & Medienmanagement an hüllungen, welche die Welt verändern – publiziert nicht etwa her auch wenig(er) zu verlieren, sollten ihre Beiträge nicht zu BloggerInnen mutieren, so kann dieser Karriereweg auch der FHWien der WKW ein Forschungsteam, von einem Journalisten, sondern einem »Blogger«. Damit einer inhaltlichen Prüfung standhalten. Doch die Diskussion in die Gegen-Richtung begangen werden. Wer einen guten das sich insbesondere mit Fragestellungen wurde die Debatte, wie journalistisch diese denn arbeiten, »JournalistInnen vs. BloggerInnen« auf »Profis vs. Amateu- Blog betreibt, schafft sich damit Voraussetzungen, in den zur Zukunft des Qualitätsjournalismus und dem Public Value von Medien beschäftigt. wieder angeheizt. Dabei hatten sich vor allem die Gemüter re« zu reduzieren, würde zu kurz greifen. Denn grundsätz- »klassischen« Journalismus einzusteigen. an den notwendigen Qualifikationen für das Erkennen, Auf- lich gilt: Es gibt guten und schlechten Journalismus, es gibt bereiten und Verbreiten relevanter Inhalte erhitzt. In der gute und schlechte Blogs, so dass eine Gegenüberstellung von Nikolaus Koller letzten Zeit war die Diskussion »JournalistInnen vs. Blogge- Laien vs. Profis nicht eine vermeintlich böse gegen eine gute rInnen« aber eher nur noch dahin geköchelt. Seite ausspielen muss. Die Betriebstemperatur der Diskus- Literatur sionsteilnehmerInnen kühlte denn auch rasch wieder ab Vielmehr geht es darum, unterschiedli- – wohl auch zurecht: So ist die Unterscheidung zwischen che Rahmenbedingungen erkennbar zu machen, unter denen Gonser, Nicole (Hrsg.). (2013). Die multimediale Zukunft des Qualitäts- journalismus. Public Value und die Aufgaben von Medien. Wiesbaden: Journalisten und Bloggern nicht mehr so leicht zu treffen, die entsprechenden Medieninhalte bzw. -produkte entste- Springer VS. zumal auch immer mehr JournalistInnen begonnen haben hen. Von daher ist die Diskussion deutlich stärker als bisher Gonser, Nicole (2011). Public Value integrativ und individuell – Unter-

© Clemens Fabry zu bloggen und Blogg-Kollektive als Online-Medien wahrge- mit Blick auf Mediennutzende zu führen (vgl. Gonser 2013: schiedliche Ansprüche verschiedener Publikumsgruppen. In ORF-Texte, Heft 6, 20 – 23. nommen werden. Blogs mutieren von einer journalistischen 181; Gonser 2011). Denn es ist das Publikum als die Adressaten Mag. Nikolaus Koller, M.A. leitet Gonser, Nicole (2010). Public Value und die Rolle des Publikums – zwi- Gattung zu einer speziellen Form des Ausdrucks: So liest sich der vielzähligen Medienangebote off- und online, die erken- schen Anspruch und Wirklichkeit. In: Medienjournal, 34(2), 40 – 50. seit Sommer 2013 das Institut für Eric Frey, Chef vom Dienst beim »Standard« in seinem Blog nen können müssen, ob Profi- oder Amateur-JournalistInnen Scherer, Helmut (2011). Public Value als Publikumsauftrag oder Publi- Journalismus & Medienmanagement an der kumsdesiderat. In Karmasin, Matthias; Süssenbacher, Daniela & Gonser, FHWien der WKW. Zuvor war er Leiter der »Krisenfrey« (http://derstandard.at/r1254311932830/Blog- hinter dem Inhalt stecken und welche Medienbeziehungen Nicole (Hrsg.), Public Value – Theorie und Praxis im internationalen Karriere-Redaktion bei der »Presse«. Krisenfrey) dem Medium entsprechend anders als in der ge- hier bestehen. Hieraus folgt Bedarf an Medienkompetenz bzw. Vergleich (S. 127 – 139). Wiesbaden: Springer VS.

150 151 Karikaturen G erald Mayerhofer

Gerald Mayerhofer Cartoonist & Illustrator der »OÖ Nachrichten« © Mayerhofer – Veröffentlicht den in »OÖNachrichten« © Mayerhofer – Veröffentlicht den in »OÖNachrichten«

152 153 ju o rnalismus ist eine profession Rudolf Mitlöhner

»eine Wochenzeitung soll keine Form noch geht. Aber das ist hier nicht das Thema – und es ist wöchentlich erscheinende wahrscheinlich auch gar nicht die entscheidende Frage. Denn Tageszeitung und eine Tages- in gewisser Hinsicht sitzen Printmedien welcher Erschei- zeitung keine täglich erschei- nungsweise auch immer im selben Boot. Und die einzig rele- Die Zukunft der nende Wochenzeitung sein.« vante Frage, die sich für sie stellt, ist jene nach der Qualität. Wenn die Mischung stimmt, Die Tageszeitungen tun sich da schwerer. dann hat das Produkt seinen Sie müssen nämlich das eine tun (Vertiefung) – und dürfen Wert, Sinn oder Nutzen. Wochenzeitungen das andere (Aktualität) nicht lassen. Von ihnen wird immer noch eine – natürlich immer fiktive – »Vollständigkeit« er- wartet – sonst heißt es »Warum haben die das nicht?«; an- Qualität im wörtlichen Sinn: Wie beschaf- dererseits aber wollen die Leserinnen und Leser nicht mit fen muss ein Produkt sein, dass seine Leser daraus einen Wert bereits Bekanntem behelligt werden – sonst denkt man sich schöpfen? Dieser Wert kann ganz unterschiedlicher Art sein »Die haben auch nichts Neues …«. Die daraus resultierende – und wahrscheinlich verhält es sich auch bei Zeitungen wie Herausforderung ist keine Kleinigkeit. Sie wird noch zusätz- bei anderen Produkten. Das, was es ausmacht, ist schwer zu lich dadurch erschwert, dass die Leute immer weniger Zeit fassen – it’s the spirit: eine diffuse Mischung von mehreren Rudolf Mitlöhner zum Lesen haben. Die Leute, die etwa in den öffentlichen Faktoren, die mit Begriffen wie Glaubwürdigkeit oder Sym- Verkehrsmitteln Kauftageszeitungen lesen, kann man mitt- pathie zu tun haben, damit aber bestenfalls ansatzweise be- lerweile an einer Hand abzählen. Vor zehn Jahren war das schrieben sind. Wenn diese Mischung stimmt, dann hat das Mag. Rudolf Mitlöhner ist seit Jänner 2013 Chefredakteur der »Furche«. noch deutlich anders. Produkt seinen Wert, Sinn oder Nutzen. Zuvor war er bereits von 2001 bis 2008 Chefredakteur der Wochenzeitung und von 2008 bis 2012 stellvertretender Chefredakteur. Seine journalistische Laufbahn hat Mitlöhner 1994 bei der »Kleinen Zeitung« in Graz begonnen. F täglich zeit zum lesen? zeitung als luxusartikel © urche

Auch hier kann man die Dinge wieder Qualität wird oft als Gegenbegriff zu von zwei Seiten betrachten. Wenn die Menschen schon keine Quantität verwendet. Und das hat auch in diesem Kontext Tageszeitungen mehr lesen, dann erst recht keine Wochen- seine Berechtigung: »Die Qualitätszeitungen der Zukunft zeitungen mehr – gilt doch letztere als Zweit-, wenn nicht werden sich im Dienst einer intellektuellen, aber zeitknap- gar Drittzeitung (z. B. nach einer Regionalzeitung). Es könnte pen Elite ganz auf die Aufgabe konzentrieren müssen, das aber auch umgekehrt sein: Man hat nicht mehr die Zeit für herauszufiltern, was wirklich wichtig ist«, notierte Andreas die tägliche »Wochenzeitung« (i. e. die Tageszeitung) – aber Unterberger in seinem Blog (www.andreas-unterberger.at). Probleme zur Potenz »Den Wettlauf mit den Tageszeitungen wird ein Wochenblatt man nimmt sich über sieben Tage verteilt Zeit für ein intelli- Man muss nicht so weit gehen wie Jeff nie gewinnen. Ich bin in dieser Hinsicht stockkonservativ gentes, wöchentlich erscheinendes Produkt. Bezos, Amazon-Chef und Neoeigentümer der »Washington Man könnte ja meinen, für Wochenzei- und finde, dass eine Wochenzeitung keine wöchentlich er- Post«, der jüngst meinte, in zwanzig Jahren würden gedruck- tungen stellten sich all die Probleme, mit denen schon die scheinende Tageszeitung und eine Tageszeitung keine täg- te Zeitungen höchstens noch »als Luxus-Artikel, den sich »normalen«, also die Tageszeitungen kämpfen, zur Potenz. lich erscheinende Wochenzeitung sein soll.« Wöchentlich bestimmte Hotels erlauben, als extravaganten Service für Eine triste Lage also. Was früher die Tageszeitungen wahr- erscheinende Tageszeitung? Ja, denn die Versuchung besteht in zukunft wöchentlich? ihre Gäste« existieren. Aber im Kern stimmt es: Zeitung wird genommen haben, ist ins Netz abgewandert – und die Ta- natürlich, angesichts der rasanten Beschleunigung, der ver- etwas ganz besonderes sein – oder sie wird nicht mehr sein. ges- sind zu täglich erscheinenden »Wochenzeitungen«, also schärften Kriterien für Aktualität, da irgendwie auch mit- Man kann die Sonntagszeitungen gro- Und sie wird ihrem Charakter nach das Erklärmedien geworden. Was aber bliebe dann für die Wo- halten zu wollen. Paradoxerweise ist diese Versuchung umso ßer, etablierter Marken (»NZZ«, »FAZ«, »Presse«) auch als sein, was wir traditionell unter »Wochenzeitung« verstehen, chenzeitungen? Völliges Entschweben in die Zeitlosigkeit, in größer je aussichtsloser das Unterfangen. Wenn uns etwa im Vorgriff auf jene vielleicht nicht so ferne Zeit sehen, da es egal wie oft sie tatsächlich erscheint. Keine schlechten Aus- die Sphären des Wahren, Guten und Schönen – bis hin zum Wahlkampf fast stündlich auf allen Kanälen und Plattformen die täglich erscheinende, umfassende Tageszeitung, sechs sichten für die »Furche«. Sterben in Noblesse? Man kann das so sehen. Konfrontationen, Chats, Runde Tische, Talks etc. um die Au- oder sieben Mal die Woche auf Papier gedruckt, wenn man so gen und Ohren fliegen, dann müssen wir als Wochenzeitung will: den »General-Anzeiger« im Wortsinn, nicht mehr geben »Nein, müssen wir nicht – Man kann das aber auch so sehen, wie doch auch wenigstens mit jedem Spitzenkandidaten der Par- wird. Einstweilen aber können die Tageszeitungen gar nichts das kürzlich ein – zugegeben der »Furche« wohlgesonne- lamentsparteien ein Interview bringen, oder? Nein, müssen anderes tun, als das, was oben zitierter Kollege kritisiert: wir müssen nämlich über- ner – freier Publizist in einem Schreiben an uns formuliert wir nicht – wir müssen nämlich überhaupt nichts und dürfen zumindest teilweise »täglich erscheinende Wochenzeitun- haupt nichts und dürfen alles, hat (um uns in unserem Kurs zu bestätigen, nicht als Kritik): alles, außer langweilig sein. gen« zu sein. Die Frage ist nur, wie lange das in der jetzigen auSSer langweilig sein.«

154 155 ju o rnalismus ist eine profession Jeannine Hierländer

Redaktionen eine regelrechte Mauer zwischen Nachrichten- shington Post« genauso Normalität wie bei der »New York und Meinungs-Redaktion. Ganz anders in Österreich, wo es Times«. Auch viele österreichische Redaktionen arbeiten bisweilen sogar normal ist, dass ein Journalist in der gleichen derzeit an dieser Verschränkung. Die Zusammenlegung von Ausgabe sowohl den Bericht verfasst als auch seine Meinung Print- und Onlineredaktionen stößt hierzulande keineswegs zum Thema zu Papier bringt. Dass der Kommentar Zukunft auf uneingeschränkte Zustimmung. Redakteure fürchten G ebaut, um zu wachsen hat, sieht man daran, dass Leser durchaus bereits sind, für Mehrfachbelastung und weitere Jobkürzungen. Dabei ist die- gewisse (Meinungs)-Blogs – auch in Österreich – regelmäßig se Zusammenarbeit die logische Konsequenz der Umwälzun- zu bezahlen. gen, die in der Medienwelt in den vergangenen Jahren statt- Ein integrierter Newsroom, also eine gefunden haben. Es geht nicht mehr nur darum, für welche gemeinsame Redaktion für die Print- und die Onlineausgabe Art von Medium man arbeitet – sondern vor allem darum, mit Video- und Radioarbeitsplätzen ist übrigens bei der »Wa- Inhalte zu produzieren.

was österreichische Medien­ Die »Washington Post« machte zuletzt häuser von ihren US-Kollegen Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die langjährige Eigen- Jeannine Hierländer tümerfamilie um die bereits verstorbene Katharine Graham lernen können und ihren Sohn Donald die »Post« an Amazon-Gruender Jeff Jeannine Hierländer (*1984) ist seit 2010 Redakteurin im Wirtschaftsressort der »Presse«. Bezos verkauft hat. Befürchtungen, Bezos würde sich ins Ta- Als Teilnehmerin des »US-Austrian Journalism Exchange Fellowship« verbrachte sie im Die »New York Times« ist für viele das gesgeschäft einmischen, gibt man im Management der »Post« Herbst 2013 sieben Wochen in San Francisco, wo sie für »San Francisco Weekly« arbeitete internationale Flagschiff des Qualitätsjournalismus. Dass keinen Raum. So sieht Marcus Brauchli, langjähriger »Post«- und für die »Presse« unter anderem über das Silicon Valley berichtete. Im Vorfeld besuch-

Qualität aber nicht zwangsläufig zu wirtschaftlich guten Redakteur und mittlerweile Vizepräsident der Zeitung, den ten die Fellows in einer Orientierungswoche mehrere große Medienhäuser in Washington, DC und New York City – in diesem Rahmen entstand der vorliegende Artikel. Ergebnissen führt, erfuhr in den letzten Jahren nicht nur Verkauf als einen positiven Schritt für das Unternehmen und © privat die »graue Lady« am eigenen Leib. Die Einnahmen aus dem damit auch für die Journalisten. Bezos habe die Zeitung nicht Anzeigengeschäft brachen ein, Mitarbeiter mussten gehen gekauft, um damit große Gewinne zu schreiben, so Brauchli – jenen, welche ihren Job behielten, wurden Gehaltskürzun- vor einer kleinen Journalistenrunde im September. Bezos Die Fellows des Kuratoriums für Journalistenausbildung Simone Artner und Jeannine Hierländer bei der »New York Times«. gen aufgebrummt. Die »Times« trennte sich von etlichen Zei- habe so viel Geld, dass das auch nicht nötig sei. Im Gegenteil, tungen und verkaufte dem mexikanischen Milliardär Carlos er habe den Plan, Geld in die Zeitung zu investieren. Brauchli Slim weitere Anteile. Vieles davon geschah im Jahr 2009, dem glaubt, dass es in Zukunft häufiger vorkommen werde, dass bisher schlimmsten Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise. reiche Unternehmer Zeitungen kaufen – einer alten US-Tra- dition folgend. »Bezos ist Teil eines historischen Trends«. Wie Heute, vier Jahre später, ist die Krise jeder andere Zeitungsmanager fragt sich auch er, welche Art keineswegs ausgestanden. Aber wer die außergewöhnliche von Journalismus Zukunft hat. Er sieht zwei Formen, für die Möglichkeit hat, der größten Zeitungsredaktion der USA Leser weiterhin bezahlen werden: gute investigative Berichte einen Besuch abzustatten, kommt um den Eindruck nicht und fundierten Meinungsjournalismus, also recherchierte herum, dass sich zumindest ansatzweise Zuversicht breit ge- Kommentare. macht hat. Die vielen leeren Schreibtische in der Redaktion sind wohl teilweise auch den Entlassungen geschuldet. Doch Es geht nicht nur darum, für das vom Stararchitekten Renzo Piano errichtete Gebäude in welche Art von Medium man Midtown Manhattan, erklärt ein Redakteur, sei absichtlich arbeitet – sondern vor allem großzügig gestaltet worden – um die Möglichkeit zu haben, darum, Inhalte zu produzieren. zu wachsen. Auf die Zukunft hat man auch bei der techni- schen Ausstattung geachtet: Die Technik wurde so geplant, dass sie relativ leicht ausgetauscht werden kann. Wer weiß Die strikte Trennung von Bericht und schon, welche Art von Kabel man in 20 Jahren braucht? Ähn- Kommentar ist einer der signifikanten Unterschiede zwi- lich ist das in der »Washington Post«, einem weiteren Stern schen der Presse dies- und jenseits des Atlantik. Für Re- am Medienhimmel, der von der Krise nicht verschont blieb. dakteure in US-Zeitungen ist es ein absolutes Tabu, ihre Auch dort wurde der Newsroom absichtlich größer konzi- politische Meinung zu äußern. Kommentare zu schreiben piert, so dass bei Bedarf aufgestockt werden kann, wie eine ist einer kleinen Mannschaft vorbehalten, die mit dem Rest

Redakteurin erklärt. der Schreiber so gut wie nichts zu tun hat. Es gibt in vielen © privat

156 157 ju o rnalismus ist eine profession Jeannine Hierländer

Sowohl bei der »Times« als auch bei der man anmerkt, dass sie auf den letzten Drücker geschrieben »Post« wird die Online-Ausgabe in der täglichen Redaktions- wurden und deren Qualität entsprechend ist. Österreichische sitzung ganz selbstverständlich miteinbezogen. In der Re- Medienhäuser sollten sich in diesem Punkt ruhig mehr zu- daktion gibt es Studios zum Aufzeichnen von Videos, die Re- trauen und gezielt in die Qualität investieren. Die Krise trifft dakteure bedenken bei den Inhalten mit, ob sich diese etwa alle gleichermaßen – bei ihrer Bewältigung kann man sich speziell für die Onlineausgabe eignen. Eine Redakteurin der den einen oder anderen Punkt von der internationalen Kon- »Washington Post« formuliert es so: »Wir sehen uns zuerst kurrenz abschauen. die Geschichte an und überlegen dann, welche Form dafür die beste ist.« Das heißt nicht, dass jeder Journalist auch ein perfekter VJ und Fotograf sein muss. Aber jedem Zeitungs- journalisten, der am Anfang seiner Karriere steht, ist wohl klar, dass er sich früher oder später in die Lage versetzen muss, bei Bedarf ein akzeptables Foto zu machen. Daran ist nicht mehr vorbeizukommen. In diesem Punkt können öster­ reichische Medienhäuser vielleicht von ihren US-Kollegen lernen – wobei dieser Prozess der Vermischung auch hierzu- lande längst im Gange ist.

ähnliche Diskussionen

Es zeigt sich, dass die Diskussionen, die in großen, prestigeträchtigen Redaktionen der USA stattfin- den, denen in Österreich gar nicht unähnlich sind. Zeitungen haben in den vergangenen zehn, zwanzig Jahren große Tei- le ihrer wichtigsten Geschäftsfelder verloren. Wer schaltet heute noch eine Wohnungsanzeige in einer Tageszeitung? Welcher »Digital Native« denkt daran, sich eine Tageszeitung Objektiv 2013 aus Papier zu abonnieren? Die früheren Cash-Cows – Anzei- Der österreichische Preis gen wie auch Leser – sind nicht mehr, und es herrscht große für Pressefotografie Unklarheit, wie sie ersetzt werden können. »Post«-Vizedirek- tor Brauchli, der als langjähriger Journalist weiß, wovon er Nominiert in der spricht, sieht eine Schwierigkeit darin, dass viele Journalis- Kategorie Sport: ten mehr versuchen, die Kollegen in der Branche zu begeis- Philip p Horak tern als ihre Leserschaft. Sie berichteten lieber das, was alle anderen auch schreiben, als ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Zeit beispielsweise für längere, investigative Stücke zu »Paralympics« verwenden. Das ist durchaus eine Parallele zu Öster­reich – und es ist verständlich. Schließlich werden Redakteure ja Andreas Onea ist ein Schwimmer, der nicht zuletzt an ihrem Output gemessen. Allerdings hat bei den Paralympic Games 2012 in Lon- die »Post« ein eigenes Team an investigativen Journalisten don teilnahm. Er verlor 1998 bei einem abgestellt, die für ihre Recherchen bei Bedarf mehrere Mo- schweren Autounfall seinen linken nate Zeit haben. Der Output liefert dem Leser einen Mehr- Arm. 2012 konnte er trotz persönlicher wert. Den nüchternen Bericht über die Pressekonferenz XY Bestzeiten keine Medaille gewinnen. kann er in jedem anderen Online-Portal genauso lesen. Den In seiner Paradedisziplin 100 m Brust exklusiv recherchierten Artikel findet er im Idealfall nur in erreichte er den 4. Platz. »seinem« Medium. In Österreich gibt es investigative Recher- cheteams in diesem Ausmaß nicht. Das liegt am Budget- und Erstveröffentlichung: Zeitmangel. Genauso liest man leider oft Kommentare, denen »profil«, am 06. 08. 2012

158 159 ju o rnalismus ist eine profession W ieland Schneider

f otos © Wieland Schneider © Wieland Schneider

A ufstand gegen Mubarak: Auf dem Tahrir-Platz in Kairo war nicht nur die Entschlossenheit der Menschen zu spüren, die gegen das Regime protestierten. A uf der Jagd nach Warlord Joseph Kony: Kongolesische Regierungstruppen durchkämmen den Nordosten des Landes nach Kämpfern der gefürchteten Man konnte auch erahnen, wie groß Enttäuschung und Wut sein würden, sollten sich die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft nicht rasch erfüllen. Lord‘s Resistance Army.

Wieland Schneider

Wieland Schneider arbeitet seit September 1997 für die Tageszeitung »Die Presse«, seit 1998 für das Ressort Außenpolitik. Er ist Stellvertretender Leiter des Ressorts Außenpolitik A sset Auslandsreportagen und unternahm zahlreiche Reportagereisen – unter anderem nach Südosteuropa, Irak, Afghanistan, Tschad und die Demokratische Republik Kongo. Während der Aufstände in der arabischen Welt berichtete er vom Tahrir-Platz in Kairo, den Rebellengebieten in Libyen und der syrischen Hauptstadt Damaskus. Im Juni 2012 erschien im Braumüller Verlag sein

Buch »Das Ende der Angst? – Die Zukunft der arabischen Welt«. privat ©

W arum es zu Reisen, die teuer,

mühevoll und gefährlich sind, keine Alternative gibt

Kinder winden sich vor Schmerz, junge eines Giftgasangriffes auf Vororte der syrischen Hauptstadt Dieses Material wird von »Augenzeugen ten bei den Aufständen von Tunis über Tripolis bis Sanaa eine Männer schnappen verzweifelt nach Luft, ringen unter Qua- Damaskus zu sehen waren. Doch hundertprozentig konnte in vor Ort« erstellt, also von Menschen, die selber betroffen wichtige Aufgabe. Denn sie berichteten mittels Youtube und len mit dem Tod. Die Aufnahmen, die Ende August Fernsehzu- den Redaktionen der internationalen Medien zunächst nie- sind, oder sogar direkt einer der Streitparteien angehören. Twitter aus Gegenden, die ausländischen Journalisten nur schauern in aller Welt nach Hause geliefert wurden, schienen mand feststellen, wann, wo unter unter welchen Umständen Gerade die Umbrüche in der arabischen Welt sind auch das schwer oder gar nicht zugänglich waren. Doch was aus dieser sogar für syrische Kriegsverhältnisse eine neue Dimension die Videos entstanden waren – wie bei so vielen Clips und Fo- mediale Schlachtfeld der »Citizen Reporter«. Diese »norma- Bilderflut ist eine wichtige Information, die nur so ans Licht des Grauens zu zeigen. Alles deutete darauf hin, dass die Opfer tos, die vom syrischen Kriegsschauplatz nach außen gelangen. len Bürger« mit Handykameras und Internetanschluss erfüll- der Weltöffentlichkeit gelangen konnte? Was ist pure Propa-

160 161 ju o rnalismus ist eine profession W ieland Schneider

ganda? Und was ist eine Halbwahrheit – eine Nachricht, die d as problem des zu machen. Er war noch nicht der weltweite »Kriegsverbre- Korrespondenten werden auch als Personen zur Marke für zwar in Grundzügen stimmt, in der aber bewusst ein Teil des cher-Star«, zu dem ihn die Kampagne »Kony 2012« gemacht ein Medium. Bespiele dafür sind etwa der langjährige ORF- kleinen ausschnitts Geschehens ausgespart wird? hatte. Die Massaker seiner Lord’s Resistance Army im Kongo Außenpolitikjournalist Fritz Orter oder Karim El-Gawhary, stießen in internationalen Medien noch auf wenig Interesse. Korrespondent der »Presse« und des ORF in Kairo. Jedes Mal, Das ändert nichts daran, dass Berichter- Ein Jahr zuvor und etwa 2000 Kilometer weiter nördlich im wenn El-Gawhary auf dem Bildschirm erscheint, um die Lage d as Recht auf berichte stattung aus Krisenregionen seit jeher auf ganz spezifische Tschad waren die Kosten für Berichterstattung ungleich hö- in der arabischen Welt zu erklären, wird nicht nur die Marke Probleme stößt: Natürlich sehen Reporter immer nur einen her. Die EU hatte dort unter Beteiligung Österreichs eine Mi- Karim sondern auch die Marke ORF gestärkt. Man stelle sich aus erster hand kleinen Ausschnitt – gerade in Kriegsgebieten, wo die Bewe- litärmission gestartet und zahlreiche Journalisten strömten vor, der ORF würde auf El-Gawharys Berichte und Analysen gungsfreiheit eingeschränkt ist. Natürlich werden sie von ins Land. Das trieb die Preise für Übersetzer und Fahrzeuge in aus Kairo verzichten und stattdessen nur Agenturmaterial Das Material der »Citizen Reporter« den Streitparteien mit einem Trommelfeuer an Propaganda die Höhe. Sobald in Kriegsgebieten die großen TV-Stationen aus Ägypten zusammenschneiden. kann eigene Recherche nicht ersetzen. Für guten Journalis- belegt. Und trotz aller redlichen Versuche »objektiv« zu blei- den Fuß auf den Boden setzen, wird die Arbeit mit interna- mus ist es nach wie vor unerlässlich, Reporter auch in Gebiete ben, ist »persönliches embedding« oft nicht zu vermeiden: tionalen Reportern zum Megageschäft. In Bagdad verlangen einige Auslandsreporter zu schicken, die nur unter Kosten, Mühen und Gefahren zu Du identifizierst dich mit den Personen, von deren Seite du Fixer, die Auto, Fahrer und Guide organisieren, noch heute und Korrespondenten werden erreichen sind. Österreichische Zeitungen und Magazine mö- berichtest, deren Leid du direkt miterlebst. Und die auf der 300 Dollar pro Tag. auch als Personen zur Marke gen dabei im internationalen Medienkonzert nur die zweite anderen Seite der Front werden auch für dich zum bedrohli- für ein Medium. Geige spielen. Am Anspruch mit dabei zu sein, darf das aber chen, gesichtslosen Feind. Sich dessen bewusst zu sein, hilft Sobald in Kriegsgebieten die nichts ändern: im Sinne des österreichischen Publikums, das bereits dabei, mit diesem Problem umzugehen. Es ist mög- groSSen TV-Stationen den ein Recht darauf hat, von ihren Medien nicht nur Berichte lich, Sympathien für die »normalen« Menschen auf allen Sei- In Zeiten, in denen Medien ihre Ressour- FuSS auf den Boden setzen, aus zweiter Hand vorgesetzt zu bekommen; und im Sinne der ten eines Konflikts aufzubringen und trotzdem in politischen cen gut einteilen müssen, gilt es, Geschichten noch gezielter wird die Arbeit mit inter­ Qualität des österreichischen Journalismus. Analysen Stellung zu beziehen. Ich kann mich solidarisch als bisher auszuwählen, bevor Reporter hinausgeschickt wer- fühlen mit dem libyschen Studenten, der sich den Rebellen nationalen Reportern zum den. Dann kann aber Content geschaffen werden, der auch Megageschäft. was ist eine Halbwahrheit – anschloss, um sich aus der Umklammerung des Gaddafi-Re- außerhalb Österreichs auf Interesse stößt und sich so zweit- gimes zu befreien; und zugleich auch mit dem schwarzafri- verwerten lässt. So haben wir etwa in der »Presse« zuletzt eine Nachricht, die zwar in kanischen Migranten, der auf der Suche nach einem besseren Interessante Geschichten gibt es nicht ein Interview mit dem ehemaligen Oberkommandierenden Grundzügen stimmt, in der Leben nach Libyen gekommen war und von den Aufständi- nur von den großen – teuren – Krisenschauplätzen zu erzäh- der britischen Invasionsstreitkräfte im Irak und ein Inter- aber bewusst ein Teil des Ge- schen unter dem Vorwurf, ein »Gaddafi-Söldner« zu sein, ge- len. Sich Reportagereisen zu leisten, ist für Medien trotzdem view mit PKK-Chef Murat Karayilan an die deutsche Zeitung schehens ausgespart wird? foltert wurde. nicht immer einfach. Noch weniger leisten können sich aber »Die Welt« verkauft. gerade Tageszeitungen, auf ihren außenpolitischen Seiten Reporter sammeln nicht nur Informa- Es ist möglich, Sympathien für nur Nachrichten zu rapportieren, die aus den Agenturen tionen, die sie unmittelbar an ihre Leser, Zuhörer und Zu- die »normalen« Menschen auf stammen. Ihre Leser bekommen dann nächsten Morgen auf nicht nur vom schreibtisch aus schauer weitergeben. Sie knüpfen auch wichtige Kontakte, allen Seiten eines Konflikts gedrucktem Papier Informationen vorgesetzt, die schon seit gewinnen Erkenntnisse, die ihre spätere Arbeit gehaltvoller zwölf bis 24 Stunden über Internet, Radio und Fernsehen rauf aufzubringen und trotzdem in machen. Sie fangen Stimmungen ein, die Indikatoren dafür und runter gespielt worden sind. Um bestehen zu können, Die Außenpolitikberichterstattung der politischen Analysen Stellung sind, in welche Richtung politische Entwicklungen gehen. müssen Tageszeitungen mehr bieten. Sie müssen deutlich un- österreichischen Medien hat in der Vergangenheit immer zu beziehen. Wenn man im Februar 2011 auf Kairos Tahrir-Platz stand, terscheidbar sein von der Konkurrenz, müssen mit eigenem wieder Inhalte geschaffen, die über die Grenzen des Landes konnte man nicht nur die Entschlossenheit der Menschen Content aufwarten, mit neuen Zugängen und Stories, die nur hinaus relevant waren – etwa, wenn es um die Einschätzung spüren, die gegen Mubarak protestierten, sondern auch er- Aus den Geschichten dieser Menschen er- bei ihnen zu finden sind. der Lage in Ost- und Südosteuropa ging. Österreichs außen- ahnen, wie groß Enttäuschung und Wut sein würden, sollten fahren Medienkonsumenten meist mehr als aus der Nachrich- politische Journalisten vermitteln täglich, was in der Welt sich die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft nicht rasch er- tenmelange, die sie für gewöhnlich serviert bekommen. Diese aber gerade Tageszeitungen passiert und welche Auswirkungen das auch auf das Leben füllen. Und das Verhalten der ägyptischen Armee zeigte, dass Geschichten machen Fakten lebendig, sind »oral history« in der Österreicher hat. Sie erklären, in welchem Zusammen- können es sich Nicht leisten, sie im Machtkampf keineswegs eine neutrale Institution war, Echtzeit. Sie zu erzählen, ist ein Mehrwert, den Reporter lie- hang die schrecklichen Bilder stehen, die Ende August aus auf ihren auSSenpolitischen sondern ein Spieler mit eigenen Interessen. fern. Doch an sie heranzukommen, kostet Geld. Oft mehr Geld Syrien kamen – Aufnahmen, die offenbar tatsächlich Opfer Seiten nur Nachrichten Gesehen zu haben, wie autonom die li- als Medienunternehmen heute noch auszugeben bereit sind. von Giftgasangriffen zeigten. Sie beteiligen sich an den inter- byschen Rebellengruppen operierten, hilft besser nachzu- zu rapportieren, die aus den nationalen journalistischen Bemühungen, herauszufinden, vollziehen, warum es im heutigen Libyen so schwierig ist, Agenturen stammen. was hinter all den Bildern steckt, die uns noch in den kom- einen funktionierenden Staat aufzubauen. Und wenn man in d as problem der kosten menden Monaten vom syrischen Kriegsschauplatz und ande- der Altstadt von Damaskus die Angst vieler Christen vor den In der Außenpolitik gehören dazu eben ren Krisengebieten erreichen werden – was davon korrekte jihadistischen Fraktionen der Aufständischen spürt, wird Mit einigen Vorbereitungen war es mög- Geschichten und Interviews, die nur entsandte Reporter oder Information, Halbwahrheit oder Propaganda ist. Und im bes- eindrücklich, wie verworren die Fronten im syrischen Bür- lich, sich ohne allzu hohe Kosten 2009 im Nordosten des ständige Korrespondenten liefern können. Das ist wichtig für ten Fall tun sie das nicht vom Schreibtisch aus, sondern mit gerkrieg sind. Kongo auf die Spur des gefürchteten Warlords Joseph Kony die Marke einer Zeitung. Und einige Auslandsreporter und Recherchen vor Ort.

162 163 ju o rnalismus ist eine profession – Michael Jungwirth Johannes Hahn

Frem dbestimmtes Brüssel Dr. Johannes Hahn war nach Beendigung seines Studiums der Philosophie viele Jahre in der Industrie tätig, zuletzt als CEO der Novomatic AG. 2003 wurde er Stadtrat in Wien, 2007 Bundesminister für Wissenschaft und Forschung. Seit Februar 2010 ist er EU-Kommissar für Regionalpolitik. Michael Jungwirth © Europäische Kommission

Johannes Hahn Mag. Michael Jungwirth ist seit 1988 Redakteur der »Kleinen Zeitung«, von 1994 bis 2007 war er Korrespondent in Brüssel. Er ist seit 2007 Innenpolitikchef in Wien. Jungwirth publizierte unter anderem die Bücher »Im Chefsessel Europas« (1998) sowie »Europas Rechtspopulisten im Porträt« (2003). © privat © A uthentizität als d ie aussenstelle in brüssel politischen und journalistischen Fremdbestimmtheit des Me­diums Vorschub. Brüssel hat journalistisch auch schon Der EU-Korrespondent ist in erster Linie »added value«: bessere Zeiten erlebt. Vor rund zehn Jahren, knapp nach der Relaisstation zwischen dem Brüsseler Getriebe und der me- Einführung des Euro und im Vorfeld des Beitritts der Osteu- dialen Andockstation zu Hause. Wer das äußerst komplexe ropäer zur Union, tummelten sich weit mehr als 1.000 Jour- EU-Geschichten nicht hautnah mitverfolgt, verliert sich rela- nalisten aus aller Welt in der EU-Hauptstadt. Nicht wenige tiv leicht und schnell in dem Duschungel aus Informationen, die Unverzichtbarkeit kamen aus den USA und aus außereuropäischen Ländern – Gerüchten, Spekulationen. Vor allem tut man sich aus der nicht unbedingt aus Zuneigung zum europäischen Projekt, Ferne sehr schwer, irgendwelche Meldungen aus Brüssel, sondern in dem Wissen, dass die Zukunft Europas in wesent- Luxemburg oder Straßburg, die gerade über Nachrichten- der Korrespondenten lichen Fragen in Brüssel entschieden wird. agenturen die Runde machen, richtig einzuordnen. Nicht nur die EU steckt in der Krise. Mit der Digitalisierung der Medienwelt und der Krise der klas- sischen Medien hat auch die journalistische Community in die vierte politische Ebene Brüssel an Größe verloren. Große Zeitungen, TV-Sender oder Radiostationen verkleinern ihre Brüsseler Außenstelle, klei- Das ist in Brüssel – im Unterschied zu nere schließen überhaupt ihr Büro. Ähnliches kennt man ja Korrespondententätigkeiten in Washington, Moskau, Berlin, ein realistisches Bild vom auch aus Washington, dem zweiten Tummelplatz für politi- London oder Paris – wegen der engen Verzahnungen mit dem schen Journalismus weltweit. politischen und wirtschaftlichen Geschehen in der Heimat »Gemeinschaftsprojekt Europa« Aus dem Blickfeld eines österreichischen beinahe unerlässlich. Die überwiegende Mehrheit der Grund- Mediums ist der Brüsseler Aderlass eine bedrohliche Ent- satzentscheidungen in den Bereichen Außenpolitik, Wäh- Die Medienlandschaft hat sich in den Die Korrespondenten, von denen ich spre­- wicklung. Aus einem simplen Grund: Brüssel ist verlängerte rung, Binnenmarkt, Beihilfe, Umwelt, Verbraucherschutz, vergangenen Jahrzehnten radikal verändert. Und mit ihr che, sind ein unverzichtbarer Teil der qualitätsorientierten Innenpolitik. Bekanntlich fallen alle grundlegenden EU-Ent- Verkehr fallen in Brüssel. Es ist die EU, die darüber befindet, die Lesegewohnheiten. Dennoch hat sich die Zeitung im medialen Berichterstattung. Sie liefern den Mehrwert, der scheidungen im Rat, wobei ein Österreicher, egal ob Kanzler, ob der PVC-Schnuller weiterhin in Österreich verkauft wer- traditionellen Sinne – also die gedruckte Ausgabe, die man die Leser zu einer Zeitung greifen lässt, anstelle sich mit einer Minister, Botschafter, Sektionschef oder sonstiger Beamter, den kann, ob zwei Supermarktketten eine Fusion eingehen in Händen hält, immer wieder durchblättert und unter Agenturmeldung oder einer kurzen Bildnachricht zufrieden mit am Tisch sitzt – und zwar mit vollem Stimmrecht. Die können oder nicht, ob die Regierung ein marodes Unterneh- Umständen für einige Tage zum »Nachlesen« aufbewahrt zu geben. Am Ort des Geschehens zu sein, ist aus journalisti- Vorentscheidung trifft die Kommission unter Beteiligung men auffangen kann oder nicht, ob auf den Transitrouten – am Markt gehalten. Diese erfreuliche Tatsache ist ne- scher Sicht unerlässlich, um nicht nur aktuell, sondern vor eines österreichischen Kommissars, das letzte Wort haben – sektorale Fahrverbote verhängt werden können, ob ein Kar- ben innovativen Geschäftsmodellen in einem nicht unwe- allem authentisch von Geschehnissen und Entwicklungen be­- gemeinsam mit dem Rat – die EU-Parlamentarier. tell oder ein Monopol in Österreich zerschlagen werden muss sentlichen Ausmaß jenen engagierten JournalistInnen zu richten zu können. Und auch die Voraussetzung, sich eine »in- Die Sinnhaftigkeit eines Korrespon- oder nicht, ob eine Stadt wie Wien oder Graz Maßnahmen verdanken, die vor Ort ihre Recherchen durchführen und for­mierte Meinung« zu bilden, auf deren Basis eine objektive denten in Brüssel in Frage zu stellen, ist ungefähr so absurd gegen den Feinstaub verordnen muss oder nicht. sozusagen »hautnah« über aktuelle Ereignisse berichten. Bewertung und Beurteilung der Geschehnisse möglich ist. wie der Gedanke, dass sich eine Bundesländerzeitung in Brüssel ist nicht Ausland, sondern die Und die aufgrund dieser quellennahen Recherche in der Authen­tizität ist ein besonderer Wert in Zeiten, in denen es einen Wien keine Außenstelle leisten sollte. Wer auf den Korres- vierte politische Ebene des Landes – neben der Gemeinde, Lage sind, Analysen und Reportagen von größter Qualität Überfluss an Information, aber immer weniger Sicherheit be- pondenten verzichtet, spart zwar Geld ein, leistet aber der dem Land und dem Bund. und Authentizität zu liefern. treffend der Herkunft und der Qualität der Informationen gibt.

164 165 ju o rnalismus ist eine profession – Johannes Hahn Othmar Karas

All dies gilt auch und vielleicht sogar in zuvor beschriebenen Bedeutung der EU, einen wesentlichen besonderem Maße für die EU-Berichterstattung. Um Europa Garanten für die qualitätsvolle Berichterstattung zu schwä- den Lesern vermitteln zu können, ist es wichtig, den kom- chen. In Zeiten des immer schneller und immer oberfläch- plexen Mechanismus der Entscheidungsfindung auf euro- licher werdenden Informationsflusses kann die besondere Eo ur pa päischer Ebene sowie die einzelnen Politikbereiche gut zu Qualität, die Korrespondenten liefern, durchaus ein Wett- kennen. Die Europäische Kommission z.B. bietet mit ihrem bewerbsvorteil sein. täglichen Live Presse-Informationsservice in Brüssel, den © Suzy Stöckl sogenannten Midday Briefings und Live-Pressekonferenzen, Die enge Perspektive des natio- Othmar Karas braucht

eine hervorragende Gelegenheit dazu. Auch andere EU-Insti- nalen Blickwinkels zu über- tutionen wie das Europäische Parlament und der Rat bieten Mag. Othmar Karas ist Vizepräsident des winden ist am ehesten aus Europäischen Parlaments und in dieser regelmäßige Pressebriefings an. Natürlich könnte man argu- der Distanz und in der Ausein­ Funktion für die Außenkommunikation und die mentieren, dass dieses Informationsangebot in den meisten andersetzung mit anderen Medien­kontakte des Parlaments zuständig. Fällen auch via live-streams oder online-Archiven abrufbar Er ist seit 1999 Mitglied des Europäischen Erfahrungswelten möglich. ist. Allerdings bietet nur die persönliche Präsenz vor Ort die Parlaments und Initiator sowie Sprecher des Möglichkeit, Fragen zu stellen, Hintergründe zu recherchie- überparteilichen »Bürgerforum Europa 2020«. Medien ren und Interviews mit politischen Akteuren oder Experten Nicht zuletzt möchte ich in Zusammen- zu führen. Nicht zuletzt hat man als Korrespondent auch hang mit diesem Thema auf einen wichtigen demokratiepo- die Gelegenheit zu einem regelmäßigen Austausch von In- litischen Aspekt hinweisen. Man hört oft den Vorwurf, dass formationen mit Korrespondenten anderer Länder. Dies ist die EU zu abstrakt und komplex sei, um sie den BürgerInnen die Grundlage für die supranationale Dimension, die für die vermitteln zu können. Hier können die EU-Korrespondenten EU-Berichterstattung von so großer Bedeutung ist. Die enge wichtige Mittler sein und wenn ich mir die Berichterstattung Perspektive des nationalen Blickwinkels zu überwinden ist der österreichischen Brüssel-Korrespondenten anschaue, am ehesten aus der Distanz und in der Auseinandersetzung erfüllen sie diese Aufgabe auch hervorragend. Sachlich fun- Demokratie funktioniert nur mit freien und wirtschaftliche Interessen können die Meinungsvielfalt mit anderen Erfahrungswelten möglich. Brüssel als »melting dierte, kritische mediale Berichterstattung ist unerlässlich und qualitativ hochwertigen Medien. Journalismus, der wich- merklich einschränken, wovor auch unsere Demokratien in pot« Europas bietet dafür das optimale Ambiente. für eine funktionierende Demokratie. Dies gilt im besonderen tige Teile der politischen Prozesse vernachlässigt, schmälert Europa nicht gefeit sind. Maße für die Berichterstattung über die EU, die, wie wir alle die Demokratie. wissen, beliebtes Spielfeld für die Populisten ist. Das beste Re- Die europäische Medienpolitik zielt je- Authentizität ist ein beson­ zept gegen gezielte Desinformation oder schlicht schlampi- Medienfreiheit und Medienvielfalt sind denfalls auf die Erhaltung der Meinungs-, Informations- und derer Wert in Zeiten, in denen ge, nicht den Tatsachen entsprechende Berichterstattung ist Schlüsselprinzipien der europäischen Medienpolitik, nie- Medienfreiheit ab. Gleichzeitig gibt es aber auch den Wunsch es immer weniger Sicherheit fundierte Recherche, am besten vor Ort. Die Bürger – und Le- dergelegt in Artikel 11 der Grundrechtecharta der EU. Diese seitens der Mitgliedstaaten, sich auf europäischer Ebene betreffend der Herkunft der ser – haben ein Recht auf gut recherchierte Information und Prinzipien sind ein hohes Gut, welches die europäische Ge- möglichst nur auf Mindestanforderungen und gesetzliche Informationen gibt. Analysen, um sich ein möglichst faktengetreues Bild machen sellschaft hart erkämpfen musste und das stets mit Wach- Rahmen zu beschränken. Medienpluralismus wird nicht in zu können. Diese »fundierte Informiertheit« ist ja Vorausset- samkeit und aller Energie verteidigt werden muss. allen Mitgliedstaaten gleich verstanden und stellt sich oft in Angesichts der Tatsache, dass die EU-Po- zung für die aktive Beteiligung an den politischen Entschei- kleineren Mitgliedstaaten anders als in großen dar. litik immer größere Relevanz für das Leben der BürgerInnen dungsprozessen. Und es ist umso wichtiger, diese Qualität si- Demokratie funktioniert in den Mitgliedstaaten und Regionen hat, ist eine sachliche cherzustellen, je komplexer die Entscheidungsprozesse sind. Tatsächlich ist ja Europa nicht ein Me- nur mit freien und qualitativ und objektive Berichterstattung über die Europäische Union Dies ist ohne Zweifel in der Europäischen Union der Fall. dienmarkt, sondern besteht aus mindestens 28 Medienmärk- hochwertigen Medien. ein »Muss« für eine Qualitätszeitung. Die großen Themen, ten. Die gesamteuropäische Medienlandschaft ist dagegen die die Menschen in Europa bewegen, werden in Brüssel vor- Das Prinzip der EU-Korrespondenten Journalismus, der wichtige leider bisher nur schwach ausgeprägt und für die meisten geschlagen, diskutiert und entschieden: Bewältigung der ist somit ein ungemein wichtiges Element im Bemühen um Teile der politischen Prozesse Bürgerinnen und Bürger kaum wahrnehmbar. Die Existenz Wirtschaftskrise, Beschäftigung, Migration, Umwelt- und die allerorts geforderte größere Transparenz und umfas- vernachlässigt, schmälert die dieser relativ abgeschotteten Medienmärkte ist zuallererst Klimaschutz, Bürgerrechte. Wer über die Union authen- sende EU-Information, die eine stärkere Mitbestimmung Demokratie. der Sprachenvielfalt geschuldet und entspricht darüber hin- tisch und – spannend – berichten will (ja, das ist durchaus und -gestaltung der europäischen Politik seitens der Bür- aus einer nationalstaatlichen Tradition, die manchmal auch möglich!), kann dies am besten, wenn er möglichst nah am ger erst möglich macht. Es ist auch ein Grundstein für die Medienvielfalt entsteht nicht automa- mit Eigentümerschaft seitens der öffentlichen Hand einher- Entscheidungsprozess ist und die faszinierende Entwicklung wünschenswerte Etablierung einer »europäischen Öffent- tisch von allein. Es müssen auch Maßnahmen gesetzt wer- ging und -geht. Die zunehmende wirtschaftliche und politi- dieses »project in progress« persönlich erlebt. Ich habe in lichkeit«, die ein realistischeres Bild vom »Gemeinschafts­ den, mit denen der Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu sche Verflechtung Europas und die neuen technologischen meiner Amtszeit regelmäßig Kontakt mit den äußerst en- projekt Europa« und seiner konkreten Bedeutung und Rele- einer breiten Palette von Informationen und Meinungen si- Möglichkeiten vor allem durch das Internet lassen aber da- gagierten EU-Korrespondenten und sie haben mir selbst oft vanz vermitteln könnte. Dieses Prinzip zu schwächen, wäre chergestellt wird. Für diese breite Palette an veröffentlich- rauf hoffen, dass sich eine europäische Medienöffentlichkeit bestätigt, wie hilfreich ihre Präsenz vor Ort für ihre Arbeit daher aus demokratiepolitischer Sicht ein folgenschwerer ten Meinungen gilt es auch in den Mitgliedsländern der EU herausbilden wird. Alles, was eine gesamteuropäische Me- ist. Bei den Korrespondenten zu sparen hieße angesichts der Rückschritt. immer wieder zu kämpfen. Medienkonzentration, politische dienöffentlichkeit fördert, ist zu unterstützen.

166 167 ju o rnalismus ist eine profession name

Dies ist dringend notwendig, da Euro- papolitik Innenpolitik und Innenpolitik Europapolitik ge- worden ist. Innenpolitische Berichterstattung muss den Blick auch auf die europäische Ebene richten, um deutlich zu machen, dass Österreich die großen Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam mit seinen europäischen Part- nern lösen kann. Gleichzeitig braucht die Politik auf euro- päischer Ebene kritische Begleitung und Vermittlung durch die europäischen Medien. Diesen wichtigen Job leisten die EU-Korrespondenten in Europas Hauptstadt Brüssel, jener Schaltzentrale mit der neben Washington größten Korres- pondentenpräsenz weltweit. Österreich ist da in einer ver- gleichsweise guten Position. Ein gutes Dutzend an Korres- pondentinnen und Korrespondenten aus den wichtigsten österreichischen Medien leistet hier eine unverzichtbare Aufgabe, nämlich die durchaus komplexen EU-politischen Themen in verständliche Berichterstattung zu übersetzen. Wenn dann der Platz in der Zeitung auch noch gefunden ist, rücken Brüssel und das Verständnis für europäische Vorgän- ge näher an die Leserin und den Leser der Zeitungen. Diese Art der Berichterstattung kostet natürlich Geld, setzt eine gute Ausbildung der JournalistInnen voraus und wird in die- sem Umfang nur von Qualitätsmedien betrieben.

die durchaus komplexen EU-politischen Themen in ver- ständliche Berichterstattung zu übersetzen – das leisten die Korrespondentinnen der österreichischen Medien. Objektiv 2013 Der österreichische Preis EU-Berichterstattung kann aber sicher für Pressefotografie nicht allein Aufgabe der Brüssel-Korrespondenten sein. Auch innenpolitische Berichterstattung muss aufzeigen, wie sehr Kategoriesieger Entscheidungen des österreichischen Parlaments eigentlich Kunst und Kultur: von europäischen Vorgaben bestimmt sind und wie die nati- Iman Eh onalen Minister Mitgesetzgeber in Brüssel sind. Die Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen, ist daher nicht nur die Erhaltung der Prinzi- »Hermann Nitsch« pien der Pressefreiheit und des Pluralismus, sondern auch die Sicherstellung eines Qualitätsjournalismus, der Bürgerinnen Das nitsch museum würdigt anlässlich und Bürger mit den Informationen versorgt, die sie erst in des 75. Geburtstages von Hermann die Lage versetzen, mündig an der Demokratie mitzuwirken. Nitsch das Lebenswerk des Künstlers Journalismus, der wichtige Teile der in Form einer umfassenden Retrospek- politischen Prozesse vernachlässigt, die das Leben der Men- tive, die allen Ebenen seines Oeuvres schen unmittelbar beeinflussen, schmälert die Demokratie Raum bietet. und verringert die Handlungsfähigkeit der Bürger. Daher entscheidet sich an der Entwicklung der Medien auch die Zu- Erstveröffentlichung: kunft dieses unseres gemeinsamen Projekts Europa mit. »News«, am 14. 03. 2013

168 169 Karikaturen M ichael Pammesberger

Michael Pammesberger Karikaturist des »Kurier«

Ich bin politischer Karikaturist. Ich kann es mir nicht aussuchen, wen ich zeichnen muss. Da sind die Wähler schon selber schuld.

Frischer Wind im Vatikan Versprengter Minister

Aus der ersten Reihe der Betroffenen kommen eigentlich nur positive Reaktionen. Die meisten »Opfer« sind froh wenn sie vorkommen; sagen sie jedenfalls. Aber ich zeichne die Karikaturen ja nicht für die Politiker. Es ist mir also wurscht, ob sie denen gefallen oder nicht.

Wie weit geht Maria Fekter noch? Plakativ danebengegriffen

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Die Presse Logo – Tageszeitung CMYK 100/50/0/5

Batl t linie: »DER STANDARD« ist ein liberales Medium. Es ist unabhängig von politi- Medieninhaber: Batl t linie: »Die Presse« vertritt in Unabhängigkeit von den politischen Parteien Medieninhaber/Herausgeber: schen Parteien, Institutionen und Interessengruppen und wendet sich an alle Leserinnen Standard Verlags-GmbH bürgerlich-liberale Auffassungen auf einem gehobenen Niveau. Sie tritt für die parlamenta- »Die Presse« Verlags-GmbH & Co KG und Leser, die hohe Ansprüche an eine gründliche und umfassende Berichterstattung sowie rische Demokratie auf der Grundlage des Mehrparteiensystems und für die Rechtsstaatlich- Geschäftsführung: Dr. Michael an eine fundierte, sachgerechte Kommentierung auf den Gebieten von Wirtschaft, Politik, Herausgeber: Oscar Bronner keit ein. Sie bekennt sich zu den Grundsätzen der sozialen Gerechtigkeit bei Aufrechterhal- Tillian, Mag. Herwig Langanger Kultur und Gesellschaft stellen. »DER STANDARD« tritt ein: Dr. Alexandra Föderl-Schmid tung der Eigenverantwortlichkeit des Staatsbürgers, zur Wahrung des privaten Eigentums Chefredakteur: Rainer Nowak • für die Wahrung und Förderung der parlamentarischen Demokratie und der republika- unter Beachtung seiner Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft, zu den Grundsätzen Gründungsjahr: 1848 nisch politischen Kultur Geschäftsführung: der sozialen Marktwirtschaft, zur freien unternehmerischen Initiative und zum Leistungs- Erscheinungsweise: Mo – Sa • für rechtsstaatliche Ziele bei Ablehnung von politischem Extremismus und Totalitarismus Mag. Wolfgang Bergmann wettbewerb. Sie verteidigt die Grundfreiheiten und Menschenrechte und bekämpft alle Be- Erscheinungen p.J.: 303 • für Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des Landes nach den Prinzipien strebungen, die geeignet sind, diese Freiheiten und Rechte oder die demokratische rechts- Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,20 einer sozialen Marktwirtschaft Chefredakteurin: staatliche Gesellschaftsordnung zu gefährden. »Die Presse« betrachtet es als journalistische Abonnement-Preis p.J.: EUR 432,00 • für Toleranz gegenüber allen ethnischen und religiösen Gemeinschaften Dr. Alexandra Föderl-Schmid Standespflicht, ihre Leser objektiv und so vollständig wie nur möglich über alle Ereignisse MA Print-Redaktion: 121 • für die Gleichberechtigung aller StaatsbürgerInnen und aller Bundesländer der Republik von allgemeinem Interesse zu informieren. Stellung zu nehmen und Kritik zu üben, wird von Auslandskorrespondenten: 32 Österreich. Gründungsjahr: 1988 der »Presse« als ihre Aufgabe und ihr unveräußerliches Recht angesehen. Soziale Medien: Facebook: Erscheinungsweise: Mo – Sa DiePresse.com 23.397 R tedak ionelle Schwerpunkte: R tedak ionelle Schwerpunkte: »Die Presse« bietet ihren Lesern Bericht­ DiePresse.com/Kultur 1.558* Schwerpunktausgaben – ein Thema wird durch alle Teile des Blattes geführt. Serie »Selbst- Erscheinungen p.J.: 302 erstattung auf höchstem journalistischen Niveau mit den Schwerpunkten Politik, Wirt- Die Presse Schaufenster 3.235 ständige« von Verena Kainrath; »Anders gefragt«, etwas andere Interviews von Renate Graber; schaft und Kultur, hochkarätigen Meinungen und Kommentaren. Seit März 2009 erscheint Karriere.DiePresse.com 1.216 2 + 1-Sommergespräche Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,10 die Sonntagsausgabe »Presse am Sonntag«. Der neue Sonntagsmix umfasst neben Politik und Twitter: DiePressecom 3.667; DiePresse Wirtschaft auch Personal, Finance, Stadt, Reise, Sport, Wissen, Leben, Kultur, neue Techno- Politik 4.943; DiePresse Eco 1.937; Die Abonnement-Preis p.J.: EUR 385,00 logien und Creative Ideas. Presse Tech 2.230; DiePresse Kult 3.095 Top Stories: Google+: DiePresse.com 5.872 Ein Widerruf, der nicht erfolgen kann von Peter Mayr (09. 07. 2013) Soziale Medien: *Anm.: DiePresse.com und Kultur Die Grün-Abgeordnete Gabriela Moser wurde zum Widerruf ihrer Aussage, Karl-Heinz Facebook (93.000), Twitter (35.000), Top Stories: werden in Kürze zusammengelegt, die Follower addiert Grasser sei ein »Schutzpatron der Steuersünder« und habe Firmen im Zusammenhang mit Google+ (21.000), Youtube Was Ärzte für 432 Euro verkaufen von Andreas Wetz (23. 08. 2013) Steuerprüfungen begünstigt, gerichtlich verurteilt und ist dazu auch bereit. Da sie derartige Österreichische Ärzte verkaufen Gesundheitsdaten von Patienten an den US-Pharma- Mediadaten 2012/13* Aussagen im Jänner 2011 auch in der »ZiB 2« gemacht hat, wurde vom Gericht auch ein Wi- Marktforscher IMS Health. Reichweite national: 3,8 % derruf im ORF-Fernsehen gefordert. Allerdings verweigert der ORF der Abgeordneten die Mediadaten 2012/13* Anzahl Leser p.A.: 274.000 Ausstrahlung. NSA hat Vertrag mit Wien von Rainer Nowak und Christian Ultsch (13. 07. 2013) ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 81.047 Reichweite national: 5,3 % Die National Security Agency schloss im Kalten Krieg eine Vereinbarung mit dem Heeres- Papa hat sich erschossen von Saskia Jungnikl, (23. 03. 2013) nachrichtenamt und finanzierte dessen Horchposten bei Hainburg. Im Krieg gegen den Ter- Jährlich nehmen sich laut WHO eine Million Menschen das Leben. Doch darüber gesprochen Anzahl Leser p.A.: 382.000 ror haben Österreich und die USA das Abkommen erneuert. Die Presse am Sonntag wird wenig, Selbstmord ist ein enormes gesellschaftliches Tabu. Für diese Geschichte wurde Saskia Jungnikl die »Ehrende Anerkennung« der Jury des Prof. Claus-Gatterer-Preis für sozi- ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 87.917 Jubiläumsausgabe zum 165. Geburtstag der »Presse« (29. 06. 2013) Medieninhaber: al engagierten Journalismus des Österreichischen Journalistenclubs ausgesprochen. Mit den wichtigsten und aus heutiger Sicht interessantesten Texten aus 165 Jahren »Presse« »Die Presse am Sonntag« GmbH & Co KG und aktuellen Erläuterungen der Redaktion. Geschäftsführung: Spekulationswelle rollt über Salzburgs Finanzen von Bettina Pfluger und Andreas Schnauder Dr. Michael Tillian, Mag. Peter Krotky, (20. 10. 12) Schwerpunktausgabe Fotografie (Die Presse am Sonntag, 09. 06. 2013) Mag. Herwig Langanger 1,7 Milliarden Euro an Swap-Geschäften hat Salzburg in den Büchern stehen. Laut Finanz- Über die gesamte Ausgabe verteilt Fotos bekannter Fotografen: Andreas Gursky, Wolfgang Chefredakteur: Rainer Nowak landesrat David Brenner wird vorsichtig veranlagt, andere meinen, das Land spekuliere Tillmann, William Eggleston, inklusive Erläuterungen und Artikeln zum Schwerpunkt. Redaktionelle Leitung: heftig, was selbst so mancher Bank schon zu heiß geworden sein soll. Mag. Christian Ultsch Motoren aus Österreich für den Drohnenkrieg der USA von Christian Ultsch (21. 02. 2013) Gründungsjahr: 2009 Gestern in Mekka und Medina, heute in Timbuktu von Gudrun Harrer (05. 07. 2012) Die »Predator«-Drohnen, mit denen die USA Terroristen töten, werden von Rotax-Motoren Erscheinungsweise: wöchentlich Wenn der »reine« Islam kommt, müssen die lokalen islamischen Kulturen und Traditionen angetrieben. Erzeugt werden sie in Oberösterreich von der Firma BRP. Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,50 dran glauben: Auch die den Muslimen heiligsten Städte Mekka und Medina waren einst Abonnement-Preis p.J.: EUR 90,00 Opfer der puristischen Zerstörungswut. Produt k innovationen: Mediadaten 2012/13* neues Layout seit Ende September 2013, wöchentlicher Schwerpunkt »Mein Geld« (Mo); ø V erbreitete Auflage So: 97.252 Produt k innovationen: »Wirtschaftsrecht« (Do); »Essen & Trinken« (So / Doppelseite) Magazin FEINKOST, Rondo-Relaunch, Rondo Exklusiv *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

174 175 VÖZ mitgliedsmedien Tageszeitungen

Batl t linie: Die »Kärntner Tageszeitung« steht fest auf dem Boden der demokratischen Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Die »Kleine Zeitung« ist eine von allen politischen Parteien und Interes- Medieninhaber/Herausgeber: Grundordnung unserer Republik. Sie bekennt sich zur Freiheit und Unabhängigkeit Öster- Kärntner Tageszeitung GmbH senvertretungen unabhängige Tageszeitung. Sie steht auf dem Boden christlicher Weltan- Kleine Zeitung GmbH & Co KG reichs und wendet sich gegen totalitäre Bestrebungen, Rassismus und Chauvinismus jeder schauung, tritt für eine plurale, demokratische Gesellschaftsordnung, die Eigenständigkeit Art. Im Besonderen geht es ihr darum, die Anliegen der Kärntner Bevölkerung nach innen Geschäftsführung: der Bundesländer, die Unabhängigkeiit der Republik Österreich und ein geeintes Europa ein. Geschäftsführung: Hubert Patterer und außen wirkungsvoll zu vertreten. Dietmar Wassermann Dietmar Zikulnig

Chefredakteurin: R tedak ionelle Schwerpunkte: Der Schwerpunkt liegt in der lokalen und Chefredakteure: Stmk: Hubert Patterer R tedak ionelle Schwerpunkte: Berichterstattung über das Bundesland Mag. Claudia Grabner regionalen Berichterstattung. Mit einer siebenköpfigen Wiener Redaktion zeigen wir, dass uns Ktn: Eva Weissenberger Kärnten – Die »Kärntner Tageszeitung« ist die älteste Zeitung Kärntens. Sie hat damit die darüber hinaus die österreichische Innenpolitik, Wirtschaft und Kultur sehr wichtig sind. In längste Tradition und ist daher sehr mit Land und Leuten verbunden. Der Schwerpunkt Gründungsjahr: 1945 den letzten Jahren wurde vor allem die Wirtschaftsberichterstattung stark ausgebaut. Unser Gründungsjahr: 1904 der Berichterstattung liegt auf den Ereignissen in Kärnten und seiner Regionen. Trotzdem Kulturressortleiter ist fünf Mal in Folge zum Kulturjournalisten des Jahres gekürt worden. schaut die Zeitung auch über die Landesgrenzen hinaus und versucht ein Sprachrohr für alle Erscheinungsweise: Mo – So Erscheinungsweise: Mo – So Kärntner zu sein. Erscheinungen p.J.: 360 Top Stories: Erscheinungen p.J.: 362 Im Palast aus Worten von Werner Krause (06. 12. 2012) Top Stories: Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 wird heute 70. Versuch einer Würdigung eines Dichters, der seiner Zeit immer Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 Exklusivbericht über Doppelgänger Semino Rossi von Horst Kakl (21. 08. 2013) wieder weit voraus war und ist. Der Kärntner Jungstar Stefan Wrana tritt unter dem Namen »Semino junior« auf. Auch wenn Abo-Preis p.J. Mo – So: EUR 278,40 Abonnement-Preis p.J.: EUR 257,04 er nicht die Lieder seines großen Vorbildes nachsingt, sondern eigene Kompositionen, lehnt Das System H. von Antonia Gössinger (29. 07. 2012) sich die Werbung von Stefan an den erfolgreichen Schlagerstar an. Dieser wehrt sich mit MA Print-Redaktion: 28 Mit genialer Blendkunst und ohne Skrupel spann der verstorbene Kärntner Landeshaupt- MA Print-Redaktion: 158 einem Anwalt. mann Jörg Haider ein Netz von Abhängigkeit und Mitläufertum, das jetzt zu zerreißen be- ginnt. Auslandskorrespondenten: 33 Exklusivbericht über steckengebliebenen Lift Pyramidenkogel-Turm von Horst Kakl (24. 06. 2013) Ein Knecht ohne Recht von Anonym (29. 06. 2012) Soziale Medien: Story über Probleme mit dem Lift im neuen Turm am Pyramidenkogel in Kärnten. Der Lift Als Fürsorgekind am Bauernhof gab es Ende der 50er-Jahre wenig zu lachen. Ein Erfahrungs- Facebook (16.171), Twitter (6.343) blieb wegen eines indirekten Blitzschlages stecken. Sieben Fahrgäste mussten 90 Minuten in bericht. der Kabine ausharren. Die Prothese ist ein Teil von mir von Michael Lorber (07. 04. 2012) Mediadaten 2012/13* Exklusivbericht über Freiluftderby von Thomas Martinz (25. 05. 2013) Nach einem Krebsleiden wurde dem Steirer Martin Hofbauer (20) ein Fuß amputiert. Mit Bericht über Freiluftderby, Eishockey und dass Rechte nicht beim KAC liegen. einer Prothese will er Meisterschaft spielen – aber er darf nicht, weil die Spielgenehmigung Reichweite National: 11,3 % fehlt. Die FIFA muss entscheiden. Exklusivinterview mit Landeshauptmann Dörfler von Claudia Grabner (08. 03. 2013) Reichweite Kärnten: 48,6 % Exklusivinterview mit dem damals Noch-Landeshauptmann Gerhard Dörfler nach den Einmal ein verfluchter Kerl von Alfred Lobnik (17. 02. 2012) Landtagswahlen in Kärnten. Hannes Kartnig steht für die besten und die schlechtesten Zeiten im steirischen Fußball. Die Reichweite Steiermark: 49,9 % Justiz rechnet heute mit ihm ab. Wie konnte er so hoch steigen und so tief fallen? Exklusivinterview mit FPK-Obmann Ragger von Claudia Grabner (06. 03. 2013) Anzahl Leser p.A.: 817.000 Exklusivinterview mit dem damaligen FPK-Obmann Christian Ragger, in dem dieser sich über den Landeshauptmann Gerhard Dörfler negativ äußert. Produt k innovationen: ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 296.940 Neue Magazine: »Sonntag«, Wirtschaftsmagazin »Primus« (vierteljährlich) ø V erbreitete Auflage So: 347.829 Produt k innovationen: Ausbau Ressort Kärnten (»Zoom – Kärnten im Bild«, Kärnten-Panoptikum, »Sound of Kärn- ten«, »Im Rückspiegel«), KTZ-App

*Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

176 177 VÖZ mitgliedsmedien Tageszeitungen

Batl t linie: Medieninhaber: Batl t linie: Medieninhaber: Die Vielfalt der Meinungen ihres Herausgebers und der Redakteure. KRONE-Verlag GmbH & Co KG A) Die politische (grundlegende geistige) Richtung des »KURIER« bestimmt der Herausgeber. Kurier-Zeitungsverlag und 1. Der »KURIER« ist eine unabhängige österreichische Tageszeitung. Druckerei GmbH Herausgeber: Dr. Christoph Dichand 2. Die Redaktion hält sich daher von allen direkten und indirekten Einflüssen politischer R tedak ionelle Schwerpunkte: Parteien und Interessengruppen frei. Herausgeber: Chefredakteure: Dr. Christoph Dichand 3. Der »KURIER« setzt sich vorbehaltlos für die Integrität, Eigenstaatlichkeit und den föde- Dr. Helmut Brandstätter Die Krone macht’s zum Thema Prof. Dr. Georg Wailand ralistischen Aufbau der Republik Österreich und deren konstruktiven Beitrag zum euro- Mit 36,2 Prozent Reichweite (MA 12/13) ist die »Kronen Zeitung« die mit Abstand meistgele- päischen Einigungsprozess ein. Geschäftsführung: sene Tageszeitung Österreichs und im Verhältnis zur Einwohnerzahl sogar eine der größten Gründungsjahr: 1900 4. Der »KURIER« bekennt sich zur parlamentarischen Demokratie und zum Rechtsstaat. Mag. Thomas Kralinger der Welt. Und das nicht ohne Grund: Denn was in der »Kronen Zeitung« steht, bewegt das Durch seine publizistische Tätigkeit fördert er deren Weiterentwicklung. Er bekämpft ganze Land. Und was das Land bewegt, macht die »Krone« zum Thema. Erscheinungsweise: täglich konstruktiv Missstände im demokratischen Leben. Chefredakteur: 5. Der »KURIER« betrachtet sich als Instrument der demokratischen Meinungsbildung im Dr. Helmut Brandstätter Im Zentrum: Die Leser Erscheinungen p.J.: 360 Sinne einer umfassenden Informationsfreiheit. Besonders wichtig sind dabei die Leserinnen und Leser der »Kronen Zeitung«. Annähernd 6. Der »KURIER« tritt für die größtmögliche Freiheit der Staatsbürger im Rahmen der Ge- Gründungsjahr: 1954 700.000 Abonnenten und ein Abo-Anteil von fast 85 Prozent an der Verkauften Auflage (ÖAK Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,00 setze ein. Er bejaht daher eine freie Gesellschaftsordnung und ihre geordnete Weiterent- 1. HJ 2013) sind ein klares Zeichen für die starke Leser-Blattbindung. Die »Krone«-Leser wicklung, die jeden Extremismus ausschließt. Erscheinungsweise: Mo – So schätzen ihre Lieblingszeitung. Und die »Krone« räumt der Meinung ihrer Leser breiten Abonnement-Preis p.J.: EUR 248,52 7. Der »KURIER« unterstützt Idee und System der Sozialen Marktwirtschaft unter Berück- Raum ein. Mit »Das freie Wort« bietet sie täglich ein Forum, in dem bis zu zwanzig Lesermei- sichtigung der Ökologie. Erscheinungen p.J.: 360 nungen veröffentlicht werden. 8. Richtschnur seiner publizistischen Tätigkeit ist die Vertiefung der Toleranz in allen Le- Mediadaten 2012/13* bensbereichen, die Verteidigung der Gewissensfreiheit und die Achtung vor allen Glau- Einzelverkaufs-Preis: Kommentare und Kolumnen bens- und Religionsgemeinschaften. EUR 1,10 / 1,20 / 1,50 Kolumnen und Kommentare von Redakteuren und prominenten Gastautoren sind ein wei- Reichweite National: 36,2 % B) Blatt-Typus: Der »KURIER« ist eine überregionale Tageszeitung, die sich mit dem Ziel einer teres Herzstück der »Kronen Zeitung« und der »Krone bunt«. Von Politik über Wirtschaft möglichst weiten Verbreitung an Leser aus allen Schichten der Bevölkerung wendet und Abonnement-Preis p.J.: EUR 282,00 bis zu Zeitgeschehen und Society wird ein breites Spektrum an Themen diskutiert und kom- Anzahl Leser p.A.: 2.616.000 diesen umfassende, objektive und rasche Information, kritische und profilierte Kom- mentiert – immer aktuell, immer kompetent und mitunter durchaus kontroversiell. mentierung und gehaltvolle Unterhaltung bietet. Soziale Medien: ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 830.205 Facebook (33.000), Twitter (20.900) Umwelt und Tiere Die »Krone« gibt auch jenen eine Stimme, die sich selbst nicht äußern können – den Tieren. ø V erbreitete Auflage So: 1.311.817 Top Stories: Eine starke Position in Sachen Tierschutz macht die »Kronen Zeitung« zur echten Instanz Faktometer zur Nationalratswahl (August und September 2013) Mediadaten 2012/13* im Land. Und auch der Umwelt leiht die »Krone« mit Erfolg ihre Stimme. Ihr Jahrzehnte lan- Im Vorfeld der Nationalratswahl überprüfte die »Kurier«-Redaktion den Wahrheitsgehalt ges Engagement für die Erhaltung der Natur hat die Einstellung der Österreicher nachhaltig von Politiker-Aussaben im »Faktometer«. Reichweite National: 8,3 % geprägt. Blauhelm-Abzug wird von UNO tadelnd akzeptiert von Andreas Schwarz (27. 06. 2013) Anzahl Leser p.A.: 602.000 Der beste Sport Beim Abzug der Bundesheersoldaten von den Golan-Höhen konnte der »Kurier« exklusiv aus Auch wenn es um Sport geht, bietet die »Kronen Zeitung« absolute Topqualität. Täglich wer- einem kritischen Schreiben an Verteidigungsminister Gerald Klug der UNO zitieren. ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 167.709 den dem aktuellen Sport knapp ein Dutzend Seiten gewidmet. Und auch hier zeigt sich, dass die »Krone« weiß, was ihre Leser bewegt: Denn neben den Mainstream-Sportarten, wie Fuß- Schloss Reifnitz: Fall für Korruptionsermittler von Kid Möchel (13. 12. 2012) ø V erbreitete Auflage So: 295.679 ball und Skisport, wird den Randsportarten der nötige Platz geboten. Die Kärntner Freiheitlichen haben laut Recherchen des »Kurier« beim Verkauf von Schloss Reifnitz an den Magna-Konzern des Milliardärs Frank Stronach direkt mitkassiert.

Vranitzky für Beibehaltung der Wehrpflicht von Margaretha Kopeinig (28. 09. 2012) Altkanzler Franz Vranitzky plädiert im »Kurier«-Interview im Vorfeld der Wehrpflicht- Befragung entgegen der Parteilinie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht.

Heimkinder mussten für Swarovski arbeiten von Georg Hönigsberger (15. 08. 2012) Swarovski hat laut Recherchen des »Kurier« in der Tiroler Landeserziehungsanstalt St. Martin in Schwaz Kristallbänder anfertigen haben lassen. Als Arbeitskräfte habe man Ende der 1960er Jahre Zöglinge eingesetzt, die »maximal einige Groschen« dafür erhalten haben sollen. *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »NEUE Vorarlberger Tageszeitung« ist eine von allen politischen Partei- Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Das »Neue Volksblatt« versteht sich als regionale Tageszeitung, die dem Medieninhaber/Herausgeber: en und Interessensvertretungen unabhängige Tageszeitung. Sie steht auf dem Boden christ- NEUE Zeitungs GmbH christlich-sozialen Gedankengut verpflichtet ist. Das »Neue Volksblatt« setzt sich insbeson- OÖ. Media Data licher Weltanschauung, tritt vorbehaltlos für eine plurale, demokratische Gesellschaftsord- dere für die Interessen der Bewohner der Region im politischen, wirtschaftlichen und sozia- Vertriebs- und Verlags-GmbH nung, die Eigenständigkeit der Bundesländer und die Unabhängigkeit der Republik ein. Geschäftsführung: len Bereich ein. Das »Neue Volksblatt« ist dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates Mag. Markus Raith verpflichtet. Verlagsleiter: Walter Dipolt

R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteurin: Chefredakteur: Christian Haubner Innenpolitik, Lokalberichterstattung inklusive Sport, regionale Wirtschaft, lokale Reporta- Dipl. Journ. Heidrun Joachim R tedak ionelle Schwerpunkte: gen und Hintergrundberichte. Politik, Wirtschaft, Chronik & Lokales, Kultur, Sport, Schulthemen, Gesundheitsthemen, so- Gründungsjahr: 1869 Gründungsjahr: 1972 ziale Themen Ersc heinungsweise: Mo – Sa Top Stories: Erscheinungsweise: Di – So Hagen sieht keine Zukunft beim Bündnis von Sonja Schlingensiepen (12. 10. 12) Top Stories: Erscheinungen p.J.: 302 Der BZÖ-Nationalratsabgeordnete Christoph Hagen gibt seinen Wechsel zum Team Stronach Erscheinungen p.J.: 305 Blinder Jurist wird Richter von Michaela Ecklbauer (26. 07. 2013) im Interview mit der »Neuen Vorarlberger Tageszeitung« bekannt. Das »NEUE VOLKSBLATT« berichtet als erste Tageszeitung darüber, dass der blinde Linzer Einzelver kaufs-Preis: EUR 1,00 Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,50 Polizeijurist Alexander Niederwimmer zum Richter am Bundesverwaltungsgericht bestellt Scherbenhaufen Sportservice von Emanuel Walser und Michael Prock (08. 10. 2012) wird. Abonne ment-Preis p.J.: EUR 234,00 Der Kontrollausschuss des Vorarlberger Landtages stellt Unregelmäßigkeiten beim Sport- Abonnement-Preis p.J.: EUR 242,60 service Vorarlberg fest. So seien etwa weder die Nebenbeschäftigungen der Mitarbeiter des Eine angenehme, frische Brise von Manfred Maurer (21. 06. 2013) MA Print-Redaktion: 30 Sportservice noch die genaue Kompetenzverteilung genau geregelt gewesen. MA Print-Redaktion: 19 Das »NEUE VOLKSBLATT« berichtet über die Auswirkungen der einige Monate zuvor erfolg- ten Papstwahl auf die Diözese Linz: Es herrscht Aufbruchsstimmung, gibt aber noch nicht Die Akte Sperger von Emanuel Walser (04. 08. 2013) Pressefotografen: 1 weniger Kirchenaustritte. Der Vermögensverwalter und Ex-FC-Lustenau-Präsident Dieter Sperger soll Kundengelder in Millionenhöhe veruntreut haben. Soziale Medien: Facebook (2.363) Mit Innovation an die Spitze von Jürgen Leppen (19. 04. 2013) Der neue Wirtschaftslandesrat Michael Strugl spricht über seine Pläne für das Land ob der Ein altes und ein neues Leben von Brigitte Kompatscher (28. 07. 2013) Enns. Schlüssel für einen guten Arbeitsmarkt und Wettbewerbsfähigkeit seien Innovations- Reportage über Egon Josef Blum. Er entstammt einer der bekanntesten Vorarlberger Unter- Mediadaten 2012/13* kraft und Produktivität. nehmerfamilien, war erfolgreicher Springreiter und führt nach zwei Schlaganfällen heute wieder selbst seinen Reitstall. Reichweite National: 0,6 % Viel Jubel zum Start des Musiktheaters von Andres Hutter (12. 04. 2013) In einer ausführlichen Reportage vermittelt das »NEUE VOLKSBLATT« Eindrücke von der Wenig Spielzeit beim Bündnis Stronach von Heidrun Joachim / Sonja Schlingensiepen (06. 10. 2013) Reichweite Vorarlberg: 12,3 % Eröffnungsfeier im neuen Linzer Musiktheater. Das Team Stronach kündigte alle seine Mitarbeiter in Vorarlberg. Auch das Büro am Dorn­ birner Marktplatz wurde geschlossen. Anzahl Leser p.A.: 43.000

ø V erbreitete Auflage Di – Sa: 10.890

ø V erbreitete Auflage So: 36.379

*Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

180 181 VÖZ mitgliedsmedien Tageszeitungen

Batl t linie: Die »Oberösterreichischen Nachrichten« sind eine überparteiliche und Medieninhaber: Batl t linie: Die »Salzburger Nachrichten« sind eine parteipolitisch unabhängige Ta- Medieninhaber/Herausgeber: unabhängige Tageszeitung. Sie bekennen sich zur pluralistischen Gesellschaftsordnung der OÖN Wimmer Medien GmbH & Co KG geszeitung, dem christlichen Weltbild verpflichtet, und treten unabdingbar für die Freiheit Salzburger Nachrichten Verlags- parlamentarischen Demokratie, zu den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft sowie zur des einzelnen Menschen ein. Die »Salzburger Nachrichten« sind gegen jede totalitäre Herr- GmbH & Co KG, Dr. Max Dasch Integration Europas und fühlen sich den Menschenrechten verpflichtet. Herausgeber/Geschäftsführung: schaftsform, respektieren die von der UNO deklarierten Menschenrechte und bekennen sich Ing. Rudolf Andreas Cuturi, MAS, MIM zu einem neutralen demokratischen Österreich, zur Rechtstaatlichkeit und zum System der Geschäftsführung: Dr. Max Dasch, sozialen Marktwirtschaft. Die »Salzburger Nachrichten« sehen in der Erfüllung ihrer Auf- Mag. (FH) Maximilian Dasch, R tedak ionelle Schwerpunkte: Die spezielle Ausrichtung auf Oberös- Chefredakteur: gabe, der Information und der Kontrolle, einen wesentlichen Beitrag zur demokratischen Mag. Martin Hagenstein, terreich macht die Regional- und Lokalberichterstattung zum wichtigsten Eckpfeiler. Die Mag. Gerald Mandlbauer Gesellschaft. Die Freiheit der Journalisten, nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten zu Winfried König, Roman Minimayr »OÖN« produzieren täglich zusätzlich zu ihrem Regionalteil sechs unterschiedliche Lokal- können, ist durch den Herausgeber garantiert. ausgaben (Linzer-, Mühlviertler-, Innviertler- und Salzkammergut Nachrichten, Welser- und Gründungsjahr: 1945 Chefredakteur: Manfred Perterer Steyrer Zeitung). Die Lokalredaktionen sind auf elf Büros in ganz Oberösterreich verteilt. Besondere redaktionelle Schwerpunkte zur Hochwasserhilfe 2013 in Oberösterreich (die Erscheinungsweise: Mo – Sa R tedak ionelle Schwerpunkte: Innenpolitik, Weltpolitik, Kultur, Wirt- Gründungsjahr: 1945 »OÖN«-Leser spendeten mehr als 2,2 Millionen Euro). schaft, Klima und Umwelt, Weltreligionen, Rechtsstaat, Salzburg Erscheinungen p.J.: 303 Erscheinungsweise: Mo – Sa

Top Stories: Einzelverkaufs-Preis: Mo – Fr: EUR 1,20 Top Stories: Erscheinungen p.J.: 302 Durchbruch bei der Gründung einer eigenen Linzer Medizin-Uni – diverse Autoren Sa: EUR 1,70 Wiener Philharmoniker überlegen Abzug aus Salzburg von Hedwig Kainberger (13. 08. 2013) (Juli 2013) Interview mit der Spitze der Wiener Philharmoniker. Sie wollen bei der Intendantenwahl Einzelverkaufs-Preis: Bundesregierung, Land und Stadt Linz einigten sich am 2. Juli in Wien politisch auf die Medi- Abonnement-Preis p.J.: EUR 252,00 in Salzburg mitreden oder überlegen ihren Abzug. Die Festspielgesellschaft ist erschüttert. EUR 1,50 / 1,80 / 2,00 zin-Fakultät. Grundlage war die erzielte Einigung über die Finanzierung. Die »OÖN« beglei- ten den Durchbruch bei der Gründung einer eigenen Linzer Medizin-Uni. MA Print-Redaktion: 101 Justizskandal – sexuell missbrauchter 14-Jähriger war gar nicht haftfähig von Anja Kröll Abonnement-Preis p.J.: EUR 312,00 (28. 06. 2013) Hochwasser-Berichterstattung – diverse Autoren (Juni 2013) Fotografen: 2 Mit der Exklusivstory über das Leid einzelner jugendlicher Häftlinge in Österreichs Gefäng- MA Print-Redaktion: 65 Im Rahmen der Hochwasser-Berichterstattung deckten die »OÖNachrichten« auf, dass die nissen traten die »SN« eine Lawine los. Es gab in der Folge heftige politische Auseinanderset- Verbund-Gesellschaft ihre Pegelstände bzw. Hochrechnungen nicht an den Katastrophen- Auslandskorrespondenten: 6 zungen über Haftbedingungen. Die Justizministerin geriet ins Wanken. PresseFotografen: 7 dienst des Landes, sondern an eine falsche email-Adresse übermittelt hat. Soziale Medien: Facebook, Twitter Ein Bürgerprogramm für Salzburg Lokalredaktion, Chefredaktion (02. 03. 2013) Auslandskorrespondenten: 19 Berichterstattung zur »Dayli«-Insolvenz – diverse Autoren (Sommer 2013) Einmalig in Österreich starten die »SN« mit dem Bürgerprogramm eine Leser-Beteiligungs- Die Probleme von »Daily« wurden von den »OÖNachrichten« als erster aufgezeigt. Über den aktion am politischen Prozess. Die »SN« berichten, was die Leserinnen und Leser wissen Soziale Medien: Facebook (50.000), Sport Eybl Verkauf wurde von den »OÖNachrichten« exklusiv berichtet. Mediadaten 2012/13* möchten und nicht, was die Parteien im Wahlkampf unters Volk bringen wollen. Twitter (5.030), Google+

»Haftuntauglicher« Elsner in Nachtbar von Robert Stammler (17. 03. 2012) Reichweite National: 4,8 % Der Finanzskandal schockt Salzburg Lokalredaktion (07. 12. 2012) Der im Zuge des Bawag-Skandals wegen schwerer Vermögensdelikte rechtskräftig zu zehn Das Land versinkt in den selbst eingebrockten finanziellen Schwierigkeiten. Die »Salzburger Mediadaten 2012/13* Jahren Haft verurteilte Ex-Bawag-Generaldirektor Helmut Elsner amüsiert sich in der »Eden Reichweite oberösterreich: 27,3 % Nachrichten« liefern in den folgenden Tagen und Wochen Daten, Fakten, Hintergründe und Bar«. Die »OÖN« halten diese Szenen fotografisch fest. Analysen und sind das führende Medium in der Berichterstattung über den Finanzskandal. Reichweite National: 3,6 % Anzahl Leser p.A.: 349.000 Kindersoldaten in Uganda von Gudrun Doringer (24. 11. 2012) Reichweite Salzburg: 38,9 % Produt k innovation: ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 124.925 »SN«-Außenpolitikerin Gudrun Doringer stöbert auf ihren Reisen durch die Krisenherde der Neues Wirtschaftsmagazin »Pegasus« Welt Kindersoldaten in Uganda auf. Ein bedrückendes Dokument. Anzahl Leser p.A.: 259.000

Red Bull plant neue Konzernzentrale in ehemaliger Kaserne von Richard Oberndorfer und ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 80.830 Manfred Perterer (24. 11. 2012) Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz ist gegenüber Medien zugeknöpft. Umso mehr erregte ein exklusives Interview der »Salzburger Nachrichten« über den geplanten Umzug der Konzern- zentrale von Fuschl in die ehemalige Rainer-Kaserne in Elsbethen Aufsehen. Erstmals räum- te Mateschitz auch Fehler des Konzerns im Fußballgeschäft ein.

Produt k innovationen: »Dahoam« (Heimat­magazin); »Sport am Montag« (Sportmagazin); »Wochenende neu« (ge- sellschaftspolitisches Magazin) *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

182 183 VÖZ mitgliedsmedien Tageszeitungen

Batl t linie: Die »Salzburger Volkszeitung« ist eine unabhängige Tageszeitung mit regi- Medieninhaber: Batl t linie: Die Medien »Tiroler Tageszeitung«, »Tiroler Tageszeitung am Sonntag«, Medieninhaber: onalen Schwerpunkten. Sie bekennt sich zu den Prinzipien einer demokratischen Wertord- Salzburger Volks­zeitung GmbH & Co KG »Tiroler Tageszeitung am Feiertag« und »TT kompakt« berichten und kommentieren gründ- Schlüsselverlag J.S. Moser nung und sieht ihre Hauptaufgabe in der Information ihrer Leserinnen und Leser über Ge- lich und umfassend mit Schwerpunkt Tirol über Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und schehen und Entwicklungen im regionalen, österreichischen und internationalen Bereich. Herausgeber/Geschäftsführung: Sport und betrachten sich als Instrument der demokratischen Meinungsbildung im Sinne Herausgeber: Gesellschafterversamm- Martin Aistleitner der umfassenden Informationsfreiheit, zudem werden entgeltliche Einschaltungen von Wer- lung der Moser Holding AG bekunden veröffentlicht. Die »Toni Times« ist ein unabhängiges Printmedium mit themati- R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteur: Konnie Aistleitner schem Fokus, Inhalten und Berichterstattung für Kinder und junge Menschen. Geschäftsführung: Schlüsselverlag: Tägliche Information mit regionalem Schwerpunkt ohne das Überregionale zu vernachläs- Sonderpublikationen beinhalten branchenübergreifend und themenspezifische Beiträge/ Mag. Hermann Petz, Mag. Silvia Lieb, sigen. Sport, Chronik, Wirtschaft, Politik. Gründungsjahr: 1865 Inhalte und sind im redaktionellen Teil unabhängig von politischen Parteien, Institutionen Mag. Gerhard Fröhlich, Max Hafele, sowie Interessengruppen mit regionalem Bezug; zudem werden entgeltliche Einschaltungen Bernhard Greil (bis 31. 12. 2013) Erscheinungsweise: Mo – Sa von Werbekunden veröffentlicht. Top Stories: Chefredakteure: Alois Vahrner Hochwasserkatastrophe legt halb Salzburg lahm (03. 06. 2013) Erscheinungen p.J.: 302 R tedak ionelle Schwerpunkte: Tirol- und Lokalberichterstattung Mario Zenhäusern Heftige Regenfälle führen in Stadt und Land Salzburg zu verheerenden Überschwemmungen und Murenabgängen. Zwei Menschen werden von Schlammlawinen mitgerissen und getötet, Einzelverkaufs-Preis: EUR 0,90 / 1,00 Gründungsjahr: 1945 ganze Häuser werden weggerissen, Straßen und Bahnstrecken zerstört. Mehr als 4.000 Hel- Top Stories: fer sind im Einsatz. Abonnement-Preis p.J.: EUR 179,50 Cap vor Ablöse als SP-Klubchef von Michael Sprenger (22. 10. 2013) Erscheinungsweise: Mo – So Exklusiv-Bericht über den Wechsel im SPÖ-Parlamentsklub Machtwechsel in Salzburg (06. 05. 2013) MA Print-Redaktion: 12 Erscheinungen p.J.: 362 Die im Gefolge des Finanzskandals vorgezogene Landtagswahl bringt einen Machtwechsel. Ribery! Europa hat neuen Fußballkönig von Hubert Winklbauer (30. 08. 2013) Die SPÖ fällt hinter die ÖVP zurück, Parteichefin Landeshauptfrau Gabi Burgstaller tritt zu- »TT«-Sportredakteur Hubert Winklbauer nahm als einziger österreichischer Journalist an Einzelverkaufs-Preis: rück, die Grünen überholen die FPÖ. ÖVP-Landeschef Wilfried Haslauer wird neuer Landes- der Wahl zum besten Fußballer Europas teil und berichtete aus Monte Carlo. EUR 1,40 / 1,70 / 2,00 hauptmann. »Radioaktiver Alarm im Unigebäude« und »Zwei Forscher verstrahlt« von Thomas Abonnement-Preis p.J.: EUR 270,97 Spekulationsskandal im Salzburger Finanzressort (07. 12. 2012) Hörmann (17. 05. 2013 und 21. 05. 2013) Der Salzburger LH-Stellvertreter David Brenner gesteht ein, dass in seinem Finanzressort Exklusivberichte über die Verstrahlung zweier Uni-Bediensteter und die Auswirkungen auf MA Print-Redaktion: 75 vermutlich 340 Millionen Euro verspekuliert wurden, Die zuständige Referatsleiterin wird das Nuklearforschungszentrum Seibersdorf. gefeuert, später kündigt auch Brenner seinen Rücktritt an. Für acht Barren Gold gestorben von Reinhard Fellner (04. 04. 2013) Mediadaten 2012/13* Felix Baumgartner springt aus 39 Kilometern Höhe (15. 08. 2012) Exklusivbericht mit neuen Details (Motivlage, psychiatrisches Gutachten, gerichtsmedizini- Der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner steigt mit einem Spezialballon bis in die sche Erkenntnisse) zum Goldmord-Prozess. Reichweite National: 3,8 % Stratosphäre hoch und springt in 39 Kilometern Höhe ab. Er erreicht im freien Fall fast 1.200 Stundenkilometer und bricht mehrere Weltrekorde. Baumgartner landet unversehrt in der Jetzt baut Faymann die Partei um: Darabos muss gehen von Michael Sprenger (03. 04. 2013) Reichweite Tirol: 43,7 % Wüste. Exklusiv-Bericht über den Wechsel von Norbert Darabos in die Parteizentrale. Anzahl Leser p.A.: 278.000 Älteste Österreicherin 110-jährig in Salzburg gestorben (09. 08. 2012) Alarm um Tyrolean-Arbeitsplätze von Alois Vahrner (24. 03. 2013) Kurz vor ihrem 111. Geburtstag stirbt die Salzburgerin Cäcilia Buchinger. Sie war die älteste Exklusivbericht über den Stellenabbau bei AUA und Tyrolean. ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 98.301 Österreicherin und hat mit 110 Jahren noch zuhause gewohnt. Nun ist eine Wienerin mit 110 Jahren älteste Österreicherin. Insgesamt leben im Bundesgebiet bereits mehr als 1.200 400 Euro für Landesbeamte wirbeln Wahlkampfstaub auf von Peter Nindler (12. 03. 2013) Hundertjährige. Exklusivbericht über eine umstrittene Einmalzahlung des Landes.

Österreichs Tor ins All von Gabi Starck (09. 03. 2013) Produt k innovation: »TT«-Chefreporterin Mag. Gabi Starck besuchte das »Atacama Large Millimeter/Submillime- 8 Seiten Freitag-Wochenend-Thema ter Array« in Chile.

Kleinkind in Klinik: Anzeige von Thomas Hörmann (12. 02. 2013) Exklusivbericht über eine Kindesmisshandlung

Aufschrei der Ärzte wegen zu geringer Einkommen von Peter Nindler (10. 01. 2013) Exklusivbericht über Probleme bei den Medizinern in Landes- und Bundeskrankenhäusern. *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

184 185 VÖZ mitgliedsmedien Tageszeitungen

Batl t linie: demokratisch, föderalistisch, unabhängig Medieninhaber: Batl t linie: Die »Wiener Zeitung« erklärt die Berichterstattung und Stellungnahme Medieninhaber: Wiener Zeitung GmbH Russmedia Verlag Gmbh zu den wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignissen und Entwick- R tedak ionelle Schwerpunkte: lungsprozessen als ihr redaktionelles Ziel. Sie rückt dabei die Interessen der Republik Öster­ Herausgeber: Republik Österreich Die »Vorarlberger Nachrichten« verstehen sich als die Landeszeitung im westlichsten Bun- Herausgeber: Eugen A. Russ reich unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Integrationsprozesses in den desland. Die tiefe Verwurzelung prägt sich in einem lokalen Schwerpunkt der Berichterstat- Vordergrund. Geschäftsführung: tung aus. Das bedeutet dreierlei: Die »VN« wollen Anwalt ihrer Leserinnen und Leser sein. Geschäftsführung: Eugen A. Russ Dr. Wolfgang Riedler So nimmt sich der »VN«-Ombudsmann ihrer Anliegen an, die große »VN«-Sozialaktion »Ma Mag. Markus Raith hilft« greift den Vorarlberger Bürgern unbürokratisch unter die Arme, wenn Not am Mann R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteur: Reinhard Göweil ist. Die »VN« betrachten zweitens die großen Themen wie Umwelt, Verteilungsgerechtigkeit, Chefredakteurin: Die »Wiener Zeitung« steht, als älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt (gegründet Geschlechterrolle, Demographischer Wandel, Entwicklungen in Politik und Wirtschaft u. ä. Verena Daum-Kuzmanovic 1703), ihrem redaktionellen Selbst­verständnis nach für die Verbindung von Tradition und Gründungsjahr: 1703 immer mit den Augen ihrer Leser. Erst ihr Grad an Betroffenheit verleiht den Themen Rele- Qualitätsjournalismus. Was wir anstreben ist: vanz. Und drittens wollen die »VN« Plattform sein für Meinungen der Leserschaft. Die Leser Gründungsjahr: 1887 • Lesern mit unserer journalistischen Arbeit die Möglichkeit zu bieten, sich selbst eine eigene Erscheinungsweise: Di – Sa sollen die Zeitung als ein Produkt begreifen, das sie selber mitgestalten sollen. Ein regelmä- Meinung über die Ereignisse zu bilden. ßiger »VN«-Leserbeirat dient als ein Instrument dazu. Erscheinungsweise: Mo – Sa • Den Blick über den lokalen und nationalen Tellerrand heben und die europäische Perspek- Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,00 Lokale und regionale Berichterstattung, besonderes Gewicht legen wir u. a. auf die Berei- tive ins Zentrum rücken. che Soziales und Umwelt. Die »VN« führen immer wieder nach katastrophalen Ereignissen Erscheinungen p.J.: 303 • Dem verbreiteten Trend zur Boulevardisierung entgegenzusteuern. Abonnement-Preis p.J.: EUR 198,00 eigene Hilfsaktionen durch und betreuen Projekte mitunter über Jahre hinweg wie z. B. die Die redaktionellen Schwerpunkte liegen auf Europa, österreichische Politik mit besonderem »VN«-Rumänienhilfe, die Tschernobyl-Hilfsaktion usw. Als Landeszeitung haben wir uns Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,70 / 2,00 Augenmerk auf Wien, ein umfassendes Feuilleton sowie das gesellschaftspolitische Meta- MA Print-Redaktion: 60 dem Föderalismus verschrieben und treten ein für eine klar geregelte Bundesstaatlichkeit Thema Integration. Letzterem hat die »Wiener Zeitung« eine eigene tägliche redaktionelle und ungeschmälerte Länderrechte. Angesichts gesellschaftlicher Fehlentwicklungen versu- Abonnement-Preis p.J.: EUR 315,48 Seite gewidmet. Wirtschaftliche Fragen werden dabei nicht gesondert behandelt, sondern – Soziale Medien: chen wir aktiv gegenzusteuern. Ein Beispiel ist die »VN«-Aktion »Lust auf Lesen«, die infolge ihrer Natur entsprechend – in den größeren Zusammenhang mit ihrem sozialen, politischen Facebook (15.000), Twitter (3.700) der verheerenden PISA-Ergebnisse ins Leben gerufen wurde. MA Print-Redaktion: 32 Umfeld gestellt. Aus diesem Grund hat die »Wiener Zeitung« im August 2012 die herkömmli- chen Ressorts abgeschafft und eine neue Teamstruktur umgesetzt. Top Stories: Pressefotografen: 4 ÖVP: West-Aufstand in der Bildungspolitik von Johannes Huber (03. 07. 2013) Nach den ÖVP-Landeshauptleuten Markus Wallner (V) und Günther Platter (T) steht auch der Auslandskorrespondenten: 2 Top Stories: Salzburger Wilfried Haslauer zu einem Schulversuch zur Gemeinsamen Schule: »Wir haben Zahlen als Wahlkampfwaffen von Clemens Neuhold (20. 06. 2013) uns dazu bekannt und machen das«, sagt er im »VN«-Interview. Soziale Medien: Facebook (5.562) Die Job-Versprechen der Parteien auf dem Prüfstand – dabei wurde erstmals aus der Stand- ort-Studie des Finanzministeriums zitiert, nach welcher 70.000 Arbeitsplätze durch abwan- »Ich habe ein reines Gewissen« von Klaus Hämmerle (31. 10. 2012) dernde Unternehmen verloren gegangen seien; Qualität und Validität dieser Studie sorgten Interview mit Sportlandesrat Siegi Stemer, in dem er trotz wiederholter Hinweise auf Beweise Mediadaten 2012/13* danach für eine wochenlange politische Debatte. abstreitet, von der Existenz einer Schwarzgeldkassa im Vorarlberger Sportservice etwas ge- wusst zu haben. Ein Tondokument beweist das Gegenteil. Am 2. November tritt er zurück. Reichweite National: 2,3 % Er war total fertig von Klaus Stimeder (27. 08. 2013) Interview mit John Cole, jenem Mann, der 1988 in Kanada Frank Stronach besiegte. Cole er- »Für Berufskiller soll es eine Todesstrafe geben« von Verena Daum-Kuzmanovic & Tony Walser Reichweite Vorarlberg: 50,5 % innert sich zurück an den schmutzigen Wahlkampf, in dem er Stronachs damalige politische (05. 09. 2012) Frank Stronach sagt im »VN«-Interview, dass er sich die Wiedereinführung der Todes- Träume zerstörte. strafe unter gewissen Umständen vorstellen kann. Die Nachricht wird europaweit zitiert. Anzahl Leser p.A.: 163.000 Alles probieren außer Inzest von Matthias Greuling (09. 08. 2013) Suche nach »Nazi-Schatz« im Lünersee von Tony Walser (08. 08. 2012) ø V erbreitete Auflage Mo – Sa: 63.355 Interview mit der Filmlegende Christopher Lee. Lee philosophierte darin über seine Abende Ein Team von Schatzsuchern aus den USA kündigt an, im Lünersee in Vorarlberg nach einem im Club 45 von Udo Proksch, seine Liebe zum Wiener Dialekt und Heavy Metal-Versuche. »Nazi-Schatz« zu suchen. Die Nachricht sorgt im deutschsprachigen Raum für Schlagzeilen. Serie zu Refinanzierungsproblemen von Raiffeisen von Reinhard Göweil ÖVP will, dass Frauen ab 2014 länger arbeiten von Johannes Huber (20. 07. 2012) Ab 2014 solle das Frauenpensionsalter an das der Männer angepasst werden, forderten die Die Berichterstattung zu den Telekom-Prozessen von Katharina Schmidt ÖVP-Bünde vor eineinhalb Jahren. Diese Forderung gelte »natürlich« noch, erklärt Vize- kanzler Michael Spindel­egger im »VN«-Interview. Der Wahlkampf hat sein erstes Thema. Produt k innovationen: Produt k innovationen: Neue Blatt- und Organisationsstruktur (sechs Bücher á 8 Seiten), Relaunch »Wiener Journal«, Verstärkte Interaktion mit den Lesern (Frage des Tages, Einladung an die Leser, Beiträge zu Sonderbeilage »310 Jahre Wiener Zeitung« bestimmten Fragestellungen einzusenden etc.) *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

186 187 VÖZ mitgliedsmedien Wc o henzeitungen und Magazine

Batl t linie: Das »WirtschaftsBlatt« ist eine politisch unabhängige, liberale österrei- Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Grundlegende Richtung des »auto touring« ist Medieninhaber/Herausgeber: chische Tageszeitung, deren Berichterstattung auf wirtschaftlich relevante Informationen WirtschaftsBlatt Medien GmbH a) die Förderung der Mobilität unter besonderer Bedachtnahme auf ÖAMTC Verlag GmbH konzentriert ist. Das »WirtschaftsBlatt« vertritt den Standpunkt, dass eine funktionierende – soziale Verträglichkeit Marktwirtschaft der sicherste Weg zu höherem Wohlstand in einer besseren Gesellschaft Geschäftsführung: – Schonung der Ressourcen Verlagsleitung: Mag. Claudia Volak ist. Deshalb unterstützen wir die Entfaltung der Marktwirtschaft und treten gegen ihre Be- Dr. Michael Tillian (Vorsitzender), – Ausgleich von gegensätzlichen Interessen zwischen individueller Mobilität und Um- schränkungen, etwa durch Kartelle, Monopole oder eine restriktive Gewerbegesetzgebung, Mag. Herwig Langanger weltschutz Chefredakteur: Peter Pisecker auf. Im Interesse seiner Leser unterstützt das »WirtschaftsBlatt« die freie unternehmerische – wechselseitige Hilfe und Unterstützung der Verkehrsteilnehmer; Entfaltung und den internationalen Warenaustausch im Rahmen demokratisch beschlos- Chefredakteurin: b) die Förderung des Reisens mit Kraftfahrzeugen und anderen Verkehrsmitteln aller Art Gründungsjahr: 1947 sener Gesetze. Das »WirtschaftsBlatt« tritt im Interesse der Steuerzahler für eine sparsame Dr. Esther Mitterstieler unter möglichst effizienter Nutzung der vorhandenen Verkehrsressourcen und unter Be- Gestion der öffentlichen Haushalte ein und ist dort besonders kritisch, wo mit fremdem Geld dachtnahme auf einen umweltbewussten Tourismus sowie des geordneten Ablaufs des Erscheinungsweise: monatlich gewirtschaftet wird; zum Beispiel bei staatsnahen Organisationen und in Publikumsaktien- Gründungsjahr: 1995 Reiseverkehrs und des Schutzes der Reisenden, insbesondere auch von Mitgliedern aus- gesellschaften. Das »WirtschaftsBlatt« setzt sich für eine breite Streuung des Aktienbesitzes ländischer Automobilclubs im Inland und von Mitgliedern des ÖAMTC auch im Ausland; Erscheinungen p.J.: 11 und eine offene, transparente Börse ein. Ein Hauptziel der Zeitung ist es, nützlich für ihre Le- Erscheinungsweise: Mo – Fr c) die Förderung der Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit den sonstigen Vereinszielen; ser zu sein und ihre Unabhängigkeit durch nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. d) die Förderung der Interessen der Mitglieder in deren Eigenschaft als Konsumenten im MA Print-Redaktion: 15 Erscheinungen p.J.: 243 Zusammenhang mit den sonstigen Vereinszielen; R tedak ionelle Schwerpunkte: e) die Förderung der Jugend in Freizeit, Sport, Erholung und Bildung im Zusammenhang mit Der Schwerpunkt liegt in Wirtschaft und Finanzen. Unternehmen und Märkte, Finanzen Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,00 den sonstigen Vereinszielen; Mediadaten 2012/13* und Börse, CEE, Emerging Markets und International: Das sind unsere Hauptthemenschwer- f) die Förderung des Rettungswesens und von Hilfeleistungen in Notfällen. punkte und das alles auch digital. Immobilien und Karriere sowie das Luxusmagazin »de­ Abonnement-Preis p.J.: EUR 409,00 Reichweite national: 24,4 % luxe« runden unser Programm ab. MA Print-Redaktion: 40 R tedak ionelle Schwerpunkte: Anzahl Leser p.A.: 1.762.000 Top Stories: Förderung der Mobilität unter Bedachtnahme auf die Wahrung der Interessen der Mitglieder. Die Zeit ist reif für eine neue Hausse von Alexander Hahn, Andreas Wolf, Hans-Jörg Bruckberger Auslandskorrespondenten: 2 ø V erbreitete Auflage: 1.588.472 (22. 02. 2013) Wir haben historische Marktzyklen über 100 Jahre analysiert und daraus Prog- nosen für die Zukunft abgeleitet. Die Hauptaussage, dass eine neue Hausse (also eine lange Soziale Medien: Top Stories: Zeit steigender Kurse) bevorstehen dürfte, schien damals mehr als gewagt, heute haben wir Facebook (14.447), Twitter (4.598) Raus mit euch! von Roland Fibich und Cornelia Buczolich (Juni 2013) bereits neue Rekordstände in wichtigen Börseindizes wie dem Dow Jones oder dem DAX. Millionen von Menschen in Österreich wandern. Eine Spurensuche auf Pilgerrouten und Wanderwegen. Das Dilemma um billigen Strom von Martin Fellhuber (14. 02. 2013) Mediadaten 2013* In dieser Geschichte wird erklärt, warum Versorger über einen Verfall bei den Strompreisen Liebes Mountainbike von Alexander Fischer (Juni 2013) klagen, Haushalte als Endkunden aber im Gegenteil sogar unter steigenden Preisen leiden. ø V erbreitete Auflage Mo – Fr: 26.662 Über die Faszination des Mountainbiken.

Neue Welle von Razzien in der Causa Eurofighter von Oliver Jaindl (07. 11. 2012) Trotz allem mobil von Christoph Löger und Cornelia Buczolich (Februar 2013) Wir haben als erste Zeitung über die neue Welle an Hausdurchsuchungen in der Causa Euro- Menschen mit Behinderung schildern den Alltag ihrer Mobilität. Inkl. Interview mit Roll- fighter in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichtet. stuhl-Olympiasieger Thomas Geierspichler.

Alpine: Kreditversicherer Prisma warnte schon im Mai von Andre Exner (23. 10. 2012) Auto unser von Cornelia Buczolich (Jänner 2013) Als die Alpine im Mai ihre Unternehmensanleihe mit optimistischen Slogans bewarb, warnte Teilen ist Mode – warum nicht auch das Auto? Das heimische Carsharing-Angebot unter der der Kreditversicherer Prisma bereits die Geschäftspartner des Baukonzerns, wurde dem Lupe. »WirtschaftsBlatt« zugetragen. Design oder nicht sein von Peter Pisecker (Oktober 2012) Ökostrom-Mekka Güssing steht mit Rücken zur Wand von Fabian Graber (02. 10. 2012) Autodesign fasziniert sogar Menschen, die sonst nicht an Autos interessiert sind. Das burgenländische Güssing galt als Vorzeigeprojekt in Sachen Ökostrom und Energie­ autarkie, aber auch für hohe Förderungen. Wir haben im Herbst letzten Jahres die wirt- Fit in allen Teilen von Peter Pisecker (Oktober 2012) schaftlichen Probleme aufgedeckt und berichteten, dass sich die Verluste häuften. Ein Langzeit-Autotest, wie es ihn noch nie gab. 250.000 Kilometer mit dem Fiat Croma. Er- kenntnisse und Ergebnisse nach drei Jahren. Produt k innovationen: Neues Magazin »WirtschaftsBlatt«; Regional, neue Schwerpunkt-Woche im »Wirtschafts- Blatt«: Mo: MedienEtat und LeseStoff, Di: TechZone und AutoMobil, Mi: SteuerBlatt und Produt k innovationen: Junior­Blatt, Do: RechtsBlatt und TravelTaste, Fr: IT-Business und Kunstmarkt *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 »auto touring extra JUNIOR« – Kinderbeilage für 7- bis 12-Jährige (Juli/August-Ausgabe 2013) *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

188 189 VÖZ mitgliedsmedien Wc o henzeitungen und Magazine

Batl t linie: Unabhängige Wochenzeitung für Finanz und Wirtschaft; ohne finanzielle Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Ziele und Linie der Zeitung: Aufgabe der »BVZ« ist es, gemäß den Statuten Medieninhaber: Niederösterreichisches Abhängigkeiten, ausschließlich den zahlenden Abonnenten und Kiosk-Käufern verpflichtet. FinanzMedienVerlag GmbH des Preßvereins aus christlichem Geiste zur Information und zur Bildung der Bevölkerung Pressehaus, Druck- und VerlagsgmbH und zur Förderung des Gemeinwohles beizutragen. Die Redaktion der »BVZ« ist hinsichtlich Geschäftsführung: Marius Perger der redaktionellen Inhalte ausschließlich an die grundsätzliche ideelle Linie des Herausge- Herausgeber: Prl. Mag. Josef Eichinger R tedak ionelle Schwerpunkte: Klaus Schweinegger bers, wie sie von diesem aus den Statuten des Preßvereins formuliert wird, gebunden. Von Börse, Finanzen, Wirtschaft, Geldanlage anderen Institutionen ist die Redaktion unabhängig. Geschäftsführung: Chefredakteur: Marius Perger Prof. Harald Knabl R tedak ionelle Schwerpunkte: In der lokalen und in der Landesbericht- Ing. Gerhard Schmidrathner Top Stories: Gründungsjahr: 1922 erstattung über das Burgenland. In diesem Zusammenhang werden alle Themen behandelt, Steueroasen bremsen Wirtschaftswachstum von Michael Kordovsky (12. 09. 2013) die eine Gemeinde, eine Region oder das Land und deren Bewohner betreffen. Die »BVZ« Chefredakteur: Prof. Harald Knabl Weltweit gehen den Staaten hunderte Milliarden an Steuern durch Offshore-Anlagen verlo- Erscheinungsweise: wöchentlich verstehen sich als selbstverständliche Landeszeitung für das Burgenland. Martin Gebhart ren. Effektive Bekämpfung von Korruption und Steuerhinterziehung könnte langfristig bis zu 1 % zusätzlichem Weltwirtschaftswachstum generieren. Erscheinungen p.J.: 49 Top Stories: Landesleitung Burgenland: Lesehelfer im Visier von Bettina Eder und Pia Reiter (08. 10. 2013) Markus Stefantisch, MSc Wie korrupt ist Österreich wirklich? von Rainer Sommer (23. 05. 2013) Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,70 Im Rahmen der verstärkten Kontrolle von Weinlesehelfern prüfte die Finanzpolizei 54 Be- Alle einschlägigen Befragungen weisen für Österreich sehr hohe Korruptionswahrneh- triebe in 37 burgenländischen Gemeinden: Bei einem Drittel der Lesehelfer wurden ASVG- Gründungsjahr: 1946 mungswerte aus. Der Verdacht drängt sich auf, dass die jeweils aktuelle mediale Bearbeitung Abonnement-Preis p.J.: EUR 85,90 Übertretungen festgestellt. Eine neue Möglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe wird des Themas auf Umfrageergebnisse großen Einfluss hat. daher mithilfe der »Green-Care«-Initiative geboten: Im Rahmen des von Bund, Land und EU Ersc heinungsweise: wöchentlich unterstützten Projektes können Asylwerber als Arbeiter eingesetzt werden. Österreichische Aktien muss man haben von Klaus Schweinegger (18. 04. 2013) Ersc heinungen p.J.: 52 Österreichs AGs entdecken den Privatanleger wieder und beide Seiten profitieren davon. Ge- Esterházy gegen Land von Elisabeth Kirchmeir (22.05.2013) lebte Aktionärsdemokratie führt zu einer Win-Win-Situation und erhöht nicht zuletzt das Der langjährige Konflikt zwischen der Privatstiftung Esterházy und dem Land Burgenland Einzelver kaufs-Preis: EUR 2,70 Kurspotenzial der Aktien. ging auch 2013 vor Gericht weiter. Nach den Grundstücks-Debatten rund um den Bau der Umfahrung Schützen am Gebirge wurde der Prozess um Schloss Esterházy fortgesetzt. Der Abonne ment-Preis p.J.: EUR 134,00 Big Bang beim Bankgeheimnis? von Ernst A. Swietly (07. 03. 2013) Vorwurf der Privatstiftung Esterházy: Während der Zeit, als das Land das Schloss für Reprä- Würde volle Transparenz den Schwarzmarkt verkleinern und die Steuereinnahmen erhö- sentationszwecke nutzte, habe man das Gebäude nicht entsprechend in Stand gehalten. Als MA Print-Redaktion: 7 hen? Experten aus Wirtschaft, Forschung und Ministerium diskutieren das Thema kontro- Schadenersatz werden elf Millionen Euro vom Land gefordert. versiell. Soziale Medien: Facebook (4.943) Baby misshandelt (23. 04. 2013) Beste Portfoliostrategie: »Hirn einschalten« von Manfred Kainz (18. 10. 2012) Die »BVZ« berichtete exklusiv über den Fall eines misshandelten Babys in Limbach. Bei einer 16 % in drei Monaten, 6 % pro Monat – immer noch gibt es Rattenfänger, und immer noch Untersuchung im Krankenhaus wurden beim Mädchen zahlreiche Knochenbrüche festge- Mediadaten 2012/13* fallen gutgläubige Anleger auf solche Versprechen herein. Was sollen Anleger vor einer Ent- stellt, im August 2013 wurde die Mutter zu acht Jahren unbedingter Haft verurteilt. scheidung beachten? Reic hweite national: 1,8 % Kurioser Besitzerwechsel von Bernhard Fenz und Kim Roznyak (28. 03. 2013) Ein über Jahre dauernder Rechtsstreit zwischen dem Fußballklub SC Ritzing und seinem Ex- Reichweite Burgenland: 39,4 % Produt k innovationen: Trainer Norbert Barisits um fehlende Gehälter war die Basis dafür, dass eine Liegenschaft, Neue Beilagen u.a. zu den Themen »D&O Versicherungen« und »Industriestandort Öster- auf der sich eine Tribüne des Stadions befindet, zwangsversteigert wurde. Um 8.683 Euro Anzahl Leser p.A.: 133.000 reich«. kaufte die Ritzingerin Helga Wessely das Grundstück. ø V erbreitete Auflage: 19.457 Seebühne wird zur Großbaustelle von Nina Sorger (06. 11. 2012) Der »BVZ«-Bericht über den geplanten Millionen-Umbau des Festspielgeländes in Mörbisch sorgte nicht nur in der Kulturszene des Landes für Aufsehen. Nach der Ära von Harald Serafin sollte auf der Seebühne unter der neuen Intendantin Dagmar Schellenberger quasi kein Stein auf dem anderen bleiben. Der Umbau ist mittlerweile um kolportierte sechs Millionen Euro erledigt.

Produt k innovationen: Magazin »Heimat Burgenland«: gemacht von Burgenländern für Burgenländer. Das Heimat Magazin der »BVZ« erscheint 4 Mal pro Jahr und soll über besondere Menschen, über das Brauchtum, aber auch über die Ess- und Trinkkultur des Landes berichten. www.heimat- burgenland.at *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Als unabhängiges Wochenblatt sehen wir unsere Aufgabe in der Vermitt- Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: »Der Sonntag« ist ein Kommunikations- und Informationsorgan der Erz- Medieninhaber: Wiener Dom-Verlag lung des Geschehens in unserer Heimat und der Vertretung der Interessen des Bezirkes Lie- Wallig Ennstaler Druckerei diözese Wien. Er informiert über Ereignisse in der Erzdiözese Wien, in anderen Diözesen zen. Während in den Anfängen sehr viele österreichweite Themen aufgegriffen wurden, da und VerlagsgmbH Österreichs und in der Welt, über Aktuelles in Kirche und Gesellschaft und bietet Orientie- Herausgeber: Msgr. Dr. Walter Mick sie anders für die Bevölkerung nicht verfügbar waren, konzentriert sich unsere heutige Be- rungshilfe aus der Sicht des Glaubens. Ordinariatskanzler richterstattung primär auf die Geschehnisse in der Region von Mandling bis Wald am Scho- redaktion: Mag. Franz Wallig berpass und von Wildalpen bis Lupitsch. Joachim Lindner Geschäftsführung: Anton F. Gatnar R tedak ionelle Schwerpunkte: Religion, Glaube, Innenpolitik, Kirche Gründungsjahr: 1906 und Gesellschaft, soziale Fragen, Bildungsthematik, ethische Fragen, Bewahrung der Schöp- Chefredakteur: Dr. Michael Prüller R tedak ionelle Schwerpunkte: fung, gerechter Umgang mit Ressourcen, Bioethik, Familienfragen und Familienpolitik Lokale und regionale Berichterstattung für das gesamte Enns-, Palten- und Liesingtal sowie Erscheinungsweise: wöchentlich Gründungsjahr: 1848 das anschließende Salzkammergut und Salzburg. Erscheinungen p.J.: 51 Top Stories: Erscheinungsweise: wöchentlich Ein Arbeiten, das Freude macht von Stefan Kronthaler (05. 05. 2013) Top Stories: Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,00 Die europäische Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Der Präsident Erscheinungen p.J.: 51 Es gärt kräftig in der steirischen Volkspartei von Joachim Lindner (30. 08. 2013) der Katholischen Aktion, Walter Rijs, im Gespräch. Über 80 ÖVP-Bürgermeister und zahlreiche Vertreter von Bürgerinitiativen aus der gesam- Abonnement-Preis p.J.: EUR 44,00 Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 ten Steiermark, darunter eine starke Delegation aus dem Bezirk Liezen, ließen am Diens- Das »Wie« des Zusammenlebens von Stefan Kronthaler (28. 04. 2013) tag ihren Unmut über die Vorgangsweise der steirischen Volkspartei und ihrem Obmann MA Print-Redaktion: 1 Frau Dr. Holztrattner, Sie plädierten bei ihrer Antritts-Pressekonferenz als Direktorin der Abonnement-Preis p.J.: EUR 49,00 Hermann Schützenhöfer freien Lauf. Sie fordern eine Zusage, vom geplanten Zwangsfusio- Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) für die Ausbildung eines »sozialen Gewis- nierungsgesetz Abstand zu nehmen, und stellten gleichzeitig der Bundespartei die Rute ins MA ONlie-Redaktion: 1 sens«? Was meinen Sie damit konkret? MA Print-Redaktion: 4 Fenster. Sie drohen nämlich mit einem Boykott bei den kommenden Nationalratswahlen. Soziale Medien: Facebook (1.012) Der neue Papst und seine Botschaft von Andrea Harringer (24. 03. 2013) MA ONlie-Redaktion: 1

Von Zwangsfusion bedrohte Gemeinden vernetzen sich von Joachim Lindner (23. 08. 2013) Papst Franziskus – was sind seine Schwerpunkte, wohin steuert er die Kirche? Pichl an der Enns, Rohrmoos-Untertal, Niederöblarn, St. Nikolai, Weißenbach bei Liezen, Tauplitz und Pichl-Kainisch droht ein gemeinsames Schicksal – sie sollen im Zuge der Ge- Mediadaten 2013* Lieber auf »kleinem Fuß« von Wolfgang Linhart (06. 01. 2013) Mediadaten 2013* meindestrukturreform zwangsfusioniert werden. Nun schlossen sich die sieben Gemeinden Univ.-Prof. Ingeborg Gabriel im Gespräch über Gerechtigkeit. zusammen, um mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür zu kämpfen, auch ø V erbreitete Auflage: 8.035 ø V erbreitete Auflage: 16.266 nach dem 1. Jänner 2015 auf der neuen steirischen Landkarte noch als jeweils eigenständige Weil der Mensch auf dem Spiel steht Interview von Stefan Kronthaler (08. 07. 2012) Kommune aufzuscheinen. Moraltheologin Sigrid Müller über das, was Leben und Würde der Person ausmacht. Die Bioethik ist heute der problematischste Bereich überhaupt. Take-off für die neue Zipline am Gröbminger Stoderzinken von Martin Huber (01. 03. 2013) Die Region Schladming-Dachstein wertet mit der Zipline Stoderzinken in Gröbming ihr tou- ristisches Freizeitangebot weiter auf. Die neue Seil-Gleitfluganlage ist einzigartig in Europa und setzt neue Maßstäbe im Outdoor-Erlebnis-Bereich.

Es ist angerichtet: Der Kampf um Edelmetall kann beginnen von Joachim Lindner (01. 02. 2013) Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über die Alpine Ski-Weltmeisterschaft 2013 in Schladming geschrieben – Positives wie Negatives. All das rückt nun – zumindest für die kommenden zwei Wochen – in den Hintergrund, denn nach der Eröffnung der größten Sportveranstaltung Österreichs zählen nur mehr drei Edelmetalle: Gold, Silber und Bronze.

Einzigartige Hilfsaktion für das Paltental abgeschlossen von Joachim Lindner (30. 11. 2012) Als im Juni und Juli des heurigen Jahres verheerende Naturkatastrophen über das Paltental hereinbrachen, riefen zahlreiche Institutionen und soziale Einrichtungen spontan zu Hilfs- aktionen auf. »Der Ennstaler« gründete gemeinsam mit der Volksbank Enns- und Paltental, der »Kleinen Zeitung«, dem steirischen Roten Kreuz, der steirischen Volkshilfe, der Cari- tas Steiermark und den österreichischen Lions Clubs das Spendenkomitee Paltental, das am Ende der Aktion die Summe von 716.329 Euro an die Geschädigten überwies.

*Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: »DIE FURCHE« setzt sich als »Wochenzeitung für Gesellschaft, Politik, Kul- Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: »die wirtschaft« ist das Magazin für Unternehmer von kleinen und mit- Medieninhaber/Herausgeber: tur, Religion und Wirtschaft« mit relevanten gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander. DIE FURCHE Zeitschriften Betriebs- telständischen Betrieben. »die wirtschaft« transportiert anwendbares Wissen für Men- Österreichischer Sie weiß sich dabei einem hohen journalistischen Qualitätsanspruch verpflichtet. D» ie Fur- gmbH & Co KG schen, die unternehmerisch denken, fühlen und handeln. »die wirtschaft« informiert Wirtschaftsverlag GmbH che« tritt unabhängig von Parteien und Interessenvertretungen für eine auf Gerechtigkeit, innovativ, unabhängig und glaubwürdig über Hintergründe und Zusammenhänge in Wirt- Freiheit und Solidarität beruhende demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaftsord- Geschäftsführung: schaft und Gesellschaft. Sie liefert neue Perspektiven auf Themen und Trends. »die wirt- Geschäftsführung: nung sowie für die Achtung und Wahrung der Grundfreiheiten und Menschrechte ein. »Die Mag. Gerda Schaffelhofer schaft« macht Mut. Sie fördert Produktivität und Unternehmergeist. Das Magazin zeigt Ide- Komm.-Rat Thomas Zembacher Furche« versteht sich als eine von der christlichen Weltanschauung geprägte Qualitätszei- en und Konzepte für unternehmerischen Erfolg. tung, die mit einem klaren Bekenntnis zu Toleranz und Weltoffenheit ihren Leserinnen und Chefredakteur: Mag. Rudolf Mitlöhner Chefredakteur: Lesern eine geistige Plattform und motivierende Orientierungshilfe bieten will. Sie bekennt Mag. Stephan Strzyzowski sich nachdrücklich zur österreichischen Nation, zu einem gemeinsamen Europa und zum Gründungsjahr: 1945 R tedak ionelle Schwerpunkte: Aufbau einer auf Gerechtigkeit und Chancengleichheit gegründeten globalisierten Welt. Wirtschaft, Unternehmertum Gründungsjahr: 1945 Erscheinungsweise: wöchentlich Erscheinungsweise: monatlich R tedak ionelle Schwerpunkte: Religion, Fragen der Ethik & Moral Erscheinungen p.J.: 51 Top Stories: (welt­anschauliche Fragen; Welt- und Menschenbild, Sinnstiftung, Lebensführung, Werte), Büroreport von Stephan Strzyzowski (Ausgabe 7-8, 2013) Ersc heinungen p.J.: 10 Gesell­schaft (Familie, Beziehung, sozialer Zusammenhalt, Rollenbilder, Erziehung, Bildung), Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,00 Wir produktiv und zufrieden die Belegschaft ist, hängt maßgeblich von der Gestaltung ihres Menschen- und Grundrechte, demokratiepolitische Themen (Zukunft von Demokratie & Arbeitsumfeldes ab. »die wirtschaft« hat vier innovative Unternehmen besucht, die vorzei- Einzelverkaufs-Preis: EUR 5,99 Rechtsstaat, Zivil­gesellschaft, Bürgerbeteiligung / Partizipation, Verständigung der Gesell- Abonnement-Preis p.J.: EUR 97,00 gen, wie es geht, und sie nach ihren Konzepten gefragt. Ein Beitrag in Bildern. schaft und ihrer Teile), Gerechtigkeit, Wirtschaftsethik (Ökonomie & Ökologie, Nachhal- Abonnement-Preis p.J.: EUR 60,00 tigkeit, Entwicklungen der Arbeitswelt), Kunst & Kultur (als Erkenntnis- und Erfahrungs- MA Print-Redaktion: 8 Think Big Coverstrecke von Stephan Strzyzowski und Daniel Nutz, (Ausgabe 5, 2013) möglichkeit und als mögliche Alternativen), Wissen und Wissenschaft (Erweiterung und Grenzen sind zum Überwinden da. Vier Beispiele, wie man über den Tellerrand schaut. Der MA Print-Redaktion: 3 Vertiefung von Wissen, Verständnis und Erfahrung) Kosmonaut Franz Viehböck, der Winzer Willi Opitz, der Kaffeeunternehmer Reinhold Schärf Mediadaten 2013* und Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner erklären im Interview, wie es geht. MA ONlie-Redaktion: 1

Top Stories: ø V erbreitete Auflage: 15.554 Der Tschesenreparierer von Daniel Nutz (Ausgabe 4, 2013) soziale medien: Facebook (164) Spiel des Lebens von Martin Tauss (Nr. 31 / 01. 08. 2013) Ein Portrait des Wiener Fahrradmechanikermeisters Wolfgang Brunner. Als Letzter seiner Sommer, Sonne und das Spiel: Warum wir die Dinge oft zu ernst nehmen, wie Spielen heute Art zeigt er mit seinem kleinen Laden in Ottakring, dass es für sein aussterbendes Gewerbe den Unterricht bereichert, und wann das Glücksspiel gefährlich wird. durchaus eine Zukunft gibt.

Was ist schon Provinz? von Sylvia Einöder (Nr. 28 / 11. 07. 2013) Persönlich gefragt von Stephan Strzyzowski (Ausgabe 3, 2013) Städte boomen, Gemeinden kämpfen mit der Abwanderung: Über einheitliche Stadtzentren, Im kompakten Interviewformat spricht Galerist Ernst Hilger über die Bedeutung von Liebe Speckgürtel, Kuhfladen - und wie es ist, am Land jung zu sein. und Leidenschaft für seine Persönlichkeit und seine unternehmerische Tätigkeit.

Wer erzieht mein Kind? von Doris Helmberger (Nr. 19 / 08. 05. 2013) Auf Messers Schneide führen von Stephan Strzyzowski (Ausgabe 3, 2013) »Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen«, heißt es. Doch was, wenn es statt Sir Ernest Shackleton brach 1914 mit dem Ziel auf, als Erster den antarktischen Kontinent zu Dörfern Ganztagsschulen, Medien und Werbung gibt? durchqueren. Das Unterfangen sollte scheitern und zu einem drei Jahre andauernden Kampf ums nackte Überleben seiner Mannschaft werden. Dass er keinen einzigen Mann verloren Raus aus dem Hamsterrad von Veronika Dolna (Nr. 17 / 25. 04. 2013) hat, wird seinem Führungsgenie zugeschrieben. Fünf Beispiele zeigen, wie Management am Blasphemisches zum 1. Mai: Das Konzept von Erwerbsarbeit hält der Wirklichkeit nicht mehr Limit funktioniert. Stand. Einige alternative Denkanstöße.

Wasser als neuer Lebensraum von Oliver Tanzer (Nr. 14 / 04. 04. 2013) Produt k innovationen: Der Klimawandel zwingt die Wissenschaft, alternative Siedlungsformen zu entwickeln. Das Neue Rubriken: eine Historien­serie, ein Kompaktinterviewformat, eine Diskussionsrubrik, Projekt der Zukunft: Städte auf und unter dem Meer. eine Fotorubrik

Produt k innovationen: Überarbeitung Layout und Blattstruktur. Aus den bisher vier Büchern (Fokus, Dialog, Feuille­ ton, Dossier) wurde ein einziges; die Zeitung besteht also aus einem Buch von 24 Seiten *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: »ho Ec « ist ein politisch unabhänigiges österreichisches Monatsmagazin, Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Gegen das Falsche in Politik und Kultur. Für mehr Kleinanzeigen. Medieninhaber: Falter Zeitschriften das sich mit allen für Salzburg relevanten Themen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Echo Zeitschriften und Verlags GmbH Gesellschaft mbH Kultur und Gesellschaft beschäftigt. Geschäftsführung: R tedak ionelle Schwerpunkte: Herausgeber: Armin Thurnher Mag. Birgit Steinlechner Der »Falter« berichtet über Politik, Medien, Kultur und das Wiener und Grazer Stadtleben. Top Stories: Geschäftsführung: Poker um die Landesbank von Alexandra Keller (Jänner 2012) Chefredakteur: Armin Muigg Mag. Siegmar Schlager Die überstürzte Rettung der Hypo Tirol Bank lässt viele Schlüsse zu: Unkontrollierte Miss- Top Stories: wirtschaft, kriminelle Machenschaften, geplanter Verkauf oder die simple Rettung der ÖVP Erscheinungsweise: monatlich Die Täter hinter der Tastatur von Ingrid Brodnig (07. 11. 2012) Chefredakteure: Armin Thurnher sind nur einige. Fest steht aber: Die Sanierung könnte die Tiroler bis zu 70 Millionen Euro Selten war eine Recherche so schwierig: zu Besuch bei anonymen Postern und ihrer ganz Dr. Florian Klenk kosten. Erscheinungen p.J.: 11 geheimen Welt. Gründungsjahr: 1977 Supergau Lebenshilfe von Hugo Huber (Juni 2012) Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,50 Wien wird vegan von Nina Horaczek (14. 11. 2012) Rechtsbeugung, verschobene Gelder, In-Sich-Geschäfte und Gagen-Wahnsinn: Die Machen- Chick statt öko: Ein Bericht darüber, wie Wien still und heimlich zur europäischen Haupt- Erscheinungsweise: wöchentlich schaften der ehemaligen Führungsclique zeigen, wie sich ein kleiner Kreis an Landesgeldern Abonnement-Preis p.J.: EUR 25,00 stadt der Veganer und Vegetarier wird. bereichtert. Erscheinungen p.J.: 50 MA Print-Redaktion: 2 Peter Handke von Klaus Nüchtern (05. 12. 12) Dimension nicht begriffen von Gernot Zimmermann (September 2012) Der Schriftsteller Peter Handke im Gespräch mit Klaus Nüchtern zum 70. Geburtstag über Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,20 Bewegende Reportage darüber, wie Tiroler Heimkinder im Erziehungsheim St. Martin in Feste feiern, Frauen, Pilze, Peripherie und das Schreiben. Schwaz untergebracht waren und welch unsägliches Leid sie dort erfahren haben. Abonnement-Preis p.J.: EUR 105,00 Danke für die Unterstützung! von Florian Klenk (29. 08. 2012) Das Rettungsdesaster von Alexandra Keller (November 2012) Wer foltert, darf Karriere machen oder in der Frühpension als Trainer dazuverdienen. MA Print-Redaktion: 17 Ein Insider pakt über geschönte Zahlen und verschleuderte Millionen aus und berichtet, wie Interne Dokumente und Emails zeigen, wie das Polizeipräsidium im Fall Bakary J. versagt. die ÖVP die Neuausschreibung diktierte. Die Justiz ermittelt. Soziale Medien: Facebook (18.557)

Brisante Geheimnisse von Alexandra Keller (Dezember 2012) Der nackte Wiensinn! von Hanna Schifko (08. 08. 2012) Laut »Echo« vorliegenden Unterlagen hat es im Vorfeld der Rettungsauftragsvergabe in­ Einst war Wien die Hauptstadt der Nackerpatzerln. Heute ist FKK hier ganz normal, oder? Mediadaten 2012/13* offizielle Nebenabsprachen und geheime Haftungsausschlüsse heimischer Funktionäre Eine Reportage über den Imagewandel von FKK in Wien. gegeben. Die Verbindung zur Tetron-Affäre macht das Tiroler Desaster noch aufklärungs­ Reichweite national: 1,6 % bedürftiger. Produt k innovationen: Reichweite Wien: 4,9 % Neue Ressorts: Wirtschaft, Kinder Reichweite stkm.: 0,7 %

Anzahl Leser p.A.: 117.000

*Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Medieninhaber: Batl t linie: Medieninhaber/Herausgeber: »FORMAT« ist Österreichs unabhängiges Wochenmagazin für Wirtschaft und Geld, Politik Verlagsgruppe NEWS GmbH Wahrung der Interessen der Mitglieder im Sinne der ARBÖ-Statuten, Unterstützung der Ver- ARBÖ, Auto-, Motor- und und Kultur. kehrsteilnehmer in technischer, rechtlicher, touristischer und sportlicher Hinsicht. Radfahrerbund Österreichs Herausgeber/CEO: Axel Bogocz Chefredakteur: Walter Fabian R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteur: Andreas Weber R tedak ionelle Schwerpunkte: Wirtschaft, Geld und Politik Motor, Mobilität, ARBÖ-Aktivitäten, Verkehrssicherheit, Umwelt, Freizeit und Reise Gründungsjahr: 1908 Gründungsjahr: 1998 Erscheinungen p.J.: 8 Top Stories: Erscheinungsweise: wöchentlich Top Stories: Die Hypo-Bombe. (Ausgabe 35/2013) Storys im Rahmen der Interessenvertretung der ARBÖ-Mitglieder zu Steuerbelastung MA Print-Redaktion: 4 Wieviel die Hypo Alpe-Adria die Steuerzahler bis 2017 wirklich kosten wird: Der streng ver- Erscheinungen p.J.: 50 des Individualverkehrs, Pendlerpauschale, Rettungsgasse, Umweltzonen von Lydia Ninz, trauliche Hypo-Umstrukturierungsplan platzt in den Wahlkampf. Das Geheimpapier ent- Walter Fabian und Tom Woitsch MA Online-Redaktion: 3 hüllt die unfassbaren Verluste nach der Notverstaatlichung – alleine heuer fallen 2,4 bis 3,5 Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,20 Milliarden Euro Miese an. Das sollte erst nach der Wahl publik werden. Alltagstauglichkeit von Elektroautos im Langstreckentest Wien – Graz von Walter Fabian Abonnement-Preis p.J.: EUR 99,90 Mediadaten 2012/13* Wohlstand ohne Wachstum. (Ausgabe 32/2013) Themenschwerpunkt Radfahren mit allen Aspekten von Sicherheit bis zu Elektrobikes Die Möglichkeiten, auch ohne Wachstum gut leben zu können: Die Wirtschaftsaussichten MA Print-Redaktion: 14 von Lisa Miletich Reichweite national: 5,7 % sind düster. Doch abseits von Krisengipfeln arbeiten Forscher, Unternehmer und Konsumen- ten an einer besseren Zukunft: Weniger Stress, weniger Arbeit, weniger Umweltzerstörung. MA Online-Redaktion: 4 Themenschwerpunkt Fahrsicherheit, Fahrsicherheitszentren von Walter Fabian und Anzahl Leser p.A.: 411.000 Offen ist, wie massentauglich das ist. Marcus Fauszt SOZIALE MEDIEN: ø V erbreitete Auflage: 325.196 Steuerakt Grasser. (Ausgabe 19/2013) Facebook (2.083), Twitter (2.321) Themenschwerpunkt Verkehrsrecht von Christine Krandl Berichterstattung über die geheime Steuerakte von Karl-Heinz Grasser und wie die Staatsan- waltschaft den Ex-Minister wegen Steuerhinterziehung drankriegen will. Saisonale Reifentests von Mario Ehrnhofer Mediadaten 2012/13* Jagd auf die Reichen. (Ausgabe 15/2013) »Format« berichtet über eine weltweite Offensive gegen private Steuerflüchtlinge und Steuer­ Reichweite national: 2,2 % tricks der Unternehmen. Anzahl Leser: 159.000

Produt k innovationen: ø V erbreitete Auflage: 39.296 Spezial »Industrieland Österreich«; Schwerpunkt Ärzte; App-Guide

*Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Medieninhaber: Batl t linie: Medieninhaber/Herausgeber: Das Wirtschaftsmagazin für Ihren persönlichen Vorteil. Wailand & Waldstein GmbH Informationen und Reportagen über das kirchliche Leben in der Diözese St. Pölten, in Öster- Kirchenblatt für die reich und der Weltkirche. Diözese St. Pölten Herausgeber: Prof. Dr. Georg Wailand • Glaubensverkündigung, Orientierung und Hilfen in Glaubens-, Lebens- und Weltanschau- R tedak ionelle Schwerpunkte: Georg Waldstein ungsfragen. Geschäftsführung: »GEWINN« ist ein Wirtschaftsmagazin, das sich ganz der Linie »Das Wirtschaftsmagazin für • Themen aus den Bereichen Familie, Kinder, Jugend, ältere Generation sowie Erziehung Prl. Mag. Josef Eichinger Ihren persönlichen Vorteil« seiner Leser verschrieben hat. Das eigenständige Konzept des Geschäftsführung: Raimund Jacoba und Bildung. »GEWINN« lautet: »›GEWINN‹ hat keine andere Funktion, als für Ihren persönlichen Vor- • Theologische Beiträge, Begleitung durch das Kirchenjahr, Service-Angebote. Chefredakteur: teil zu wirken. Danach hat sich alles zu richten.« Diese klare Positionierung ermöglicht die Chefredakteur: Prof. Dr. Georg Wailand Prl. Mag. Josef Eichinger Konzentration auf den entscheidenden Punkt: Nützt der betreffende Artikel dem Leser? So findet man im »GEWINN« nicht einfach Kritik an bestehenden Zuständen, sondern konkre- Gründungsjahr: 1982 R tedak ionelle Schwerpunkte: Gründungsjahr: 1946 te Lösungsansätze für konkrete Probleme. Komplexe Themen werden bewältigbar gemacht, Katholische Kirche (Vielfalt, Vielseitigkeit, Aktualität), Lebenssinn, Lebenshilfe die tägliche Informationsflut wird in auf das Wesentliche beschränkte Beiträge gefasst. Erscheinungsweise: monatlich Erscheinungsweise: wöchentlich Um erstklassige Information in allen Bereichen zu garantieren, lässt der »GEWINN« neben exzellenten Fachredakteuren auch die besten Praktiker aus ihrer jeweiligen Erfahrung be- Erscheinungen p.J.: 11 Top Stories: Erscheinungen p.J.: 52 richten. Karriere- und Anlageberater, Rechtsanwälte, Steuerberater und andere anerkann- Ägypten: Christen und gemäßigte Muslime leiden unter der Gewalt der Islamisten te Spezialisten liefern Monat für Monat hochkarätige Informationen. Die Themenauswahl Einzelverkaufs-Preis: EUR 5,00 von Mag. Josef Wessely (25. 08. 2013) Einzelverkaufs-Preis: EUR 0,85 erfolgt konsequent danach, wo eine Betroffenheit der Leser spürbar ist und ob das Thema Täglich gibt es Berichte von neuen Anschlägen gegen christliche Einrichtungen in Ägypten. dem einzelnen einen persönlichen Vorteil verschaffen kann. Wir versuchen, stets im Dialog Abonnement-Preis p.J.: EUR 44,00 Dennoch kann man nach Ansicht von Kirchenvertretern nicht von einer Christenverfolgung Abonnement-Preis p.J.: EUR 44,20 mit unseren Lesern zu sein. Analysen, Vergleiche, Umfragen und Case-Studies zeigen dem sprechen. Unter den Anschlägen der Islamisten leiden Christen wie auch Muslime. Leser immer wieder, wo er selbst bzw. sein Betrieb steht und wie andere erfolgreich ihren MA Print-Redaktion: 4 Vorteil genutzt haben. Ein stressgeplagter Manager formulierte es einmal so: »›GEWINN‹ ist Mediadaten 2012/13* Jugendliche und Kinder als Pfleger von Sonja Planitzer (26. 05. 2013) ein Stück Informationshygiene, eine Art Schutzwall gegen die Überfülle an Informationen. Über 42.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 18 Jahren pflegen in Öster- Dort finde ich das Wesentliche kompetent und richtig aufbereitet. Die Lektüre des ›GEWINN‹ Reichweite national: 3,7 % reich einen chronisch kranken bzw. pflegebedürftigen Angehörigen. Oft wird eine solche kostet wenig Zeit, bringt aber viele Vorteile. Durch Anregungen, wie ich erfolgreicher agie- Pflegesituation verschwiegen. Für die pflegenden Minderjährigen gibt es jedoch Hilfe. ren kann.« Der redaktionelle Schwerpunkt liegt in der privaten wie auch beruflichen steuer- Anzahl Leser p.A.: 264.000 optimierten Geldveranlagung und ist in folgende Themenbereiche gegliedert: Geld & Börse Papst Franziskus: Mein Leben, mein Weg von Mag. Josef Wessely (05. 05. 2013) mit den Themen Aktien, Anleihen, Wertpapiere, Veranlagung, Kredite, Versicherungen, Fi- ø V erbreitete Auflage: 63.828 Als der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, am 13. März zum Papst gewählt nanzierungen, Management & Karriere , IT & Innovationen, Immobilien, Recht & Steuern wurde, wusste man in Europa wenig über ihn. Ein 2010 in Argentinien erschienener Inter- und Freizeit & Lifestyle. viewband gibt Einblick in das Denken des neues Papstes.

Lebensmittel landen zu oft im Müll von Sonja Planitzer (10. 03. 2013) Top Stories: In Österreich landen jährlich rund 157.000 Tonnen an teils noch verpackten und essbaren Die günstigsten Eigenheime Österreichs: 200 Häuser unter € 100.000,– von Robert Wiedersich Lebensmitteln im Wert von über einer Milliarde Euro im Müll. Das sind pro Haushalt jähr- (Juli 2013) Vom Waldviertel bis Kärnten: wo es noch Häuser zu Schnäppchenpreisen gibt lich 300 Euro, die da einfach weggeworfen werden. Ein neues Bewusstsein für den Wert der Lebensmittel ist notwendig. Jetzt Kredite fast zum Nulltarif sichern von Susanne Kowatsch ( Juni 2013) Fixe Zinsen bis zu 20 Jahre lang, Spezialtipps für Gebühren und Aufschläge, Fremdwährungs- Kinder und neue Medien von Sonja Planitzer (03. 03. 2013) kredite: die besten Umstiegsangebote Junge Menschen wachsen heute wie ganz selbstverständlich mit den neuen Medien auf: Computer, Internet und Handy gehören zum Alltag einfach dazu. Doch besorgte Eltern fra- Die besten 50 Aktien 2013 von Julia Kistner (Februar 2013) gen: Wie viel Zeit mit den neuen Medien ist »normal«, und ab wann ist es eine Sucht? Niedrige Spar- und Anleihenzinsen sowie günstige Kurse machen Bluechips attraktiv.

Der große Fachhochschulführer: Über 400 Studiengänge von Erich Brenner (März 2013) Die Auswahl ist so groß wie nie, die Konkurrenz um eine Fahrkarte zum Bachelor und Master made in FH allerdings auch.

Teure Trennung, wie man die schlimmsten Fehler vermeidet von Susanne Kowatsch (Jänner 2013) Ehe, Lebenspartnerschaft: Ersparnisse, Wohnung, Kredite, Unterhalt, Alimente, Kinder: worauf man achten sollte! *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »KirchenZeitung« bringt auf dem Hintergrund einer christlichen Welt- Medieninhaber: Batl t linie: »martinus«, die Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, versteht sich als Medieninhaber: Erzdiözese Eisenstadt anschauung gesellschaftspolitische, kulturelle, religiöse und allgemein menschliche The- KirchenZeitung Diözese Linz Medium der Diözese Eisenstadt und ist in Inhalt und Gestaltung den pastoralen Zielen des men zur Sprache, die für das Leben in der heutigen Welt von Bedeutung sind. Die Freuden Bischofs und dem diözesanen Gesamtkonzept für Öffentlichkeitsarbeit verpflichtet. Herausgeber: Generalvikar und Hoffnungen, ebenso die Sorgen und Nöte der Menschen werden auf journalistische Art Herausgeber: Hauptzielgruppe des »martinus« sind vor allem jene Katholikinnen und Katholiken, die den Mag. Martin Korpitsch dargestellt. Bischofsvikar Wilhelm Vieböck Gottesdienst ihrer Pfarrgemeinde mitfeiern, am Pfarrleben teilnehmen und am Leben der Die »KirchenZeitung« dient der Kommunikation vor allem der KatholikInnen untereinan- Katholischen Kirche interessiert sind. Chefredakteur: Mag. (FH) Walter Fikisz der, ebenso mit jenen, die an dieser Kommunikation Interesse haben. Sie weiß sich vorran- Verlagsleitung: Pastorale Zielsetzung: gig für die Belange der katholischen Kirche in Oberösterreich verantwortlich. Dabei fördert Mag. Ursula Schmidinger • Anregungen und Hilfen zur Vertiefung des geistlichen Lebens – vor allem durch Erschlie- Gründungsjahr: 1945 sie jedoch das Bewusstsein für Ökumene und weltumspannende Verantwortung. ßung der Quellen des Glaubens und der spirituellen Tradition der Kirche – anbieten. Chefredakteur: • Orientierungshilfe geben für ein christliches Leben im Alltag, für die Bildung einer christ- Erscheinungsweise: wöchentlich Mag. Matthäus Fellinger lich fundierten Meinung in den gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit und für die R tedak ionelle Schwerpunkte: christliche Mitgestaltung der Gesellschaft. Erscheinungen p.J.: 51 Gesellschaft, Religion, Bewusst leben, Beziehungsthemen, Unterhaltung Gründungsjahr: 1945 • Informationen über aktuelle Ereignisse in der Diözese Eisenstadt, in Österreich und der Welt zugänglich machen und die Verbundenheit mit der weltweiten Kirche, mit dem Einzelverkaufs-Preis: EUR 0,70 Erscheinungsweise: wöchentlich Bischof von Rom und dessen Dienst an der Einheit der Kirche stärken. Top Stories: In Sprache und Aufmachung ist »martinus« bemüht, den Lesegewohnheiten und Rezep­ Abonnement-Preis p.J.: EUR 47,50 Faruk und die Kinder von Agbogbloshie von Susanne Huber (23. 05. 2013) Erscheinungen p.J.: 51 tionsvoraus­setzungen des heutigen Menschen gerecht zu werden. Über die Folgen des Elektromüll-Exportes nach Ghana. MA Print-Redaktion: 5 Einzelverkaufs-Preis: EUR 0,95 R tedak ionelle Schwerpunkte: Ein bunter Strauß Solidarität von Ernst Gansinger (16. 05. 2013) Religion, Kirche, Spiritualität, Generationen / Familie, Soziales, Politik, Kultur. Soziale Medien: Facebook (172) Die »KirchenZeitung« hat zum 20. Mal die attraktiven Preise für solidarisches Handeln ver- Abonnement-Preis p.J.: EUR 45,60 geben. MA Print-Redaktion: 5 Top Stories: Mediadaten 2013* Ein Volksbegehren im Wahrheitstest von Hans Baumgartner (11. 04. 2013) Vom Uranabbau bedroht von Susanne Huber (05. 05. 2013) Vertreter/innen kirchlicher Organisationen gehen auf die Forderungen des Anti-Kirchen- MA online-Redaktion: 1 Uran ist jener begehrte radioaktive Rohstoff, den es braucht, um Atomkraftwerke zu betrei- ø V erbreitete Auflage: 12.416 Volksbegehrens ein. Die erbrachten Leistungen gehen weit über die dafür gewährten staat- ben. Seitdem in der Gemeinde Falea in Mali Uranvorkommen entdeckt wurden, finden dort lichen Förderungen hinaus. Testbohrungen statt. Die Einwohner wehren sich. · Mediadaten 2013* Vom Ballett zur Sklavenarbeit von Christine Grüll (14. 03. 2013) Frischer Wind weht durchs Land von Gerald Gossmann (03. 02. 2013) Ballettkünstler/innen leisten Schwerstarbeit, ihre Arbeitsbedingungen sind jedoch schwie- ø V erbreitete Auflage: 34.550 Im Burgenland wird heuer so viel Strom erzeugt, wie die Bevölkerung benötigt. Durch Wind- rig. Ein Einblick in den Ballettbetrieb im neuen Linzer Musiktheater. räder. Begonnen hat alles mit der Idee eines willensstarken Bürgermeisters. Geschichte einer Energiewende. Abenteuer Gottesglaube. Fastenzeit-Serie mit P. Georg Sporschill. (Februar und März 2013) Die Chancen nutzen und die Probleme lösen von Hans Baumgartner (20. 01. 2013) Im Auge der Armut von Matthäus Fellinger (27. 09. 2012) In Österreich leben 1,5 Millionen Menschen mit »Migrationshintergrund«. Jährlich kommen Reportage über aus Oberösterreich unterstützte Sozialprojekte in der Republik Kongo. 130.000 dazu. »Entweder es gelingt uns, die Zuwanderung positiv zu gestalten, oder wir set- zen den sozialen Frieden aufs Spiel«, sagt Staatssekretär Sebastian Kurz.

Produt k innovation: Wir weigern uns, Feinde zu sein von Walter Fikisz (12. 08. 2012) e-Paper kostenpflichtig für Nicht-Abonnent/innen Inmitten von sechs jüdischen Siedlungen verteidigt der palästinensische Bauer Daoud Nas- sar seinen Weinberg. Er hat den »Kampf« gegen die drohende Enteignung in ein Friedenspro- jekt verwandelt.

Pfarrer geht in die Moschee von Hans Baumgartner (22. 07. 2012) Er ist ein »Wiederholungstäter«: Zum zweiten Mal hat der Wiener Dechant Martin Rupprecht vor kurzem mit dem Vöslauer Imam einen Kanzeltausch gemacht. Er ist von der verändern- den Kraft des gemeinsamen Tuns überzeugt.

Produt k innovationen: *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 Probeversand als Regional­medium in einzelnen Gemeinden, Neugestaltung der website *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »Murtaler Zeitung« ist eine von allen politischen Parteien und Inter- Herausgeber: Murtaler Zeitung GmbH Batl t linie: Informationsblatt der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – Die Frei- Medieninhaber/Herausgeber: essensvertretungen unabhängige Plattform für das Murtal. Sie ist gleichzeitig redaktionelle heitlichen und des Freiheitlichen Parlamentsklubs. FPÖ – Freiheitliche Partei Österreichs Informationsdrehscheibe für die Region und eine wichtige Plattform für die werbetreibende Geschäftsführung: Wolfgang Pfister, Wirtschaft. Sie berichtet insbesondere über politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche, Jürgen Rothdeutsch, Roland Reischl Geschäftsführung: Herbert Kickl kulturelle und sportliche Ereignisse. Die »Murtaler Zeitung« steht auf dem Boden christlicher Top Stories: Weltanschauung und tritt für die Wahrung der Grundfreiheiten und Menschenrechte ein. Chefredakteur: Wolfgang Pfister SPÖ ist Schutzpatron der Pensionsprivilegierten von Andreas Ruttinger (29. 08. 2013) Chefredakteur: Andreas Ruttinger Die FPÖ »zerlegt« die Pensionskampagne der SPÖ anhand der Wahlversprechen aus den letz- Robert Lizar Gründungsjahr: 1912 te beiden Nationalratswahlkampagnen der SPÖ und deren »Umsetzung ins Gegenteil« in den Top Stories: sieben Jahren ihrer Regierungsarbeit. Gründungsjahr: 1973 Formel 1 von Stefan Verderber (25. 07. 2013) Erscheinungsweise: wöchentlich Die Formel 1 feiert im Jahr 2014 ihr Comeback am Red Bull-Ring in Spielberg und somit in der Leistbare Wohnungen für die Österreicher von Andreas Ruttinger (15. 04. 2013) Erscheinungsweise: wöchentlich Region Murtal. Ein entsprechender Deal zwischen Red Bull-Chef Didi Mateschitz und Formel Erscheinungen p.J.: 52 In der entfachten Diskussion über die Wohnungs- und Mietproblematik präsentierte die FPÖ 1-Boss Bernie Ecclestone wurde ausgehandelt. ihr Programm für ein »leistbares Wohnen«, das in Oberösterreich von dem dafür zuständi- Einzelverkaufs-Preis: EUR 0,80 Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 gen Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) schon teilweise umgesetzt werden konnte. Schwimmbad Fohnsdorf von Stefan Verderber (23. 05. 2013) Abonne ment-Preis p.J.: EUR 30,00 Exklusivstory – Nachdem die Rutsche im Schwimmbad Fohnsdorf abgerissen wird, befürch- Abonnement-Preis p.J.: EUR 50,00 Zuwanderung: reichlich – aber kaum gezielt! von Christoph Berner (21. 02. 2013) tet die Bevölkerung die komplette Schließung. Bürgermeister Johann Straner dementiert. In Analyse des damals erschienen OECD-Berichts über Arbeitsmigration in den Mitgliedsstaa- MA Print-Redaktion: 2 den darauffolgenden Wochen kommt es zu Protesten und Debatten im Gemeinderat. MA Print-Redaktion: 3 ten, mit dem Ergebnis, dass Österreich bei der gezielten Zuwanderung – Stichwort: Fachar- beitermangel – vollkommen versagt hat. Auslandskorrespondenten: 1 Therme Fohnsdorf von Stefan Verderber (30. 08. 2012) Soziale Medien: Facebook (1.500) Exklusivstory – Die Aqualux-Therme in Fohnsdorf hat weniger Besucher als kalkuliert und Schluss mit den Lügen zu Berufsheer und Sozialjahr von Andreas Ruttinger (17. 01. 2013) schreibt deshalb negative Bilanzen. Deshalb plant der Gemeinderat eine Investition von Auseinandersetzung mit den vorgebrachten Argumenten der Berufsheer-Befürworter im rund 600.000 Euro, um das Angebot zu attraktiveren. Mediadaten 2013* Vorfeld der Volksbefragung mit besonderem Augenmerk auf die finanziellen/budgetären Folgen einer Umstellung auf ein Berufsheer. Kreischberg – Lachtal von Martina Bärnthaler, Stefan Verderber (09. 08. 2012) ø V erbreitete Auflage: 9.971 Das Land Steiermark verkauft seine Anteile am Schigebiet Lachtal – der Kreischberg erhält Orbáns Widerstand gegen Brüsseler Linksideologen von Josef Franz Balvany (10. 01. 2013) den Zuschlag. Kreischberg-Chef Karl Schmidhofer präsentiert seine Pläne und Koopera­ Eine Verteidigung der neuen Verfassung Ungarns, mit der die aus der kommunistischen Ära tionen. stammende Vorgängerin abgelöst wurde, gegen Kritik aus Brüssel und auch aus Österreich.

Hochwasser von Wolfgang Pfister, Martina Bärnthaler, Stefan Verderber (diverse Ausgaben 27. – 30. 07. 2012) Eine hundertjährige Hochwasserkatastrophe erschüttert weite Teile des Murtals. Das Bun- desheer muss zur Hilfe anrücken. Viele Menschen verlieren ihr Hab und Gut.

*Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: »NEWS« steht für Information, Spannung, Unterhaltung, leidenschaftli- Medieninhaber: Verlagsgruppe NEWS Batl t linie: Ziele und Linie der Zeitung: Aufgabe der »NÖN« ist es, gemäß den Statuten Medieninhaber: Niederösterreichisches chen Journalismus, der die Themen vorgibt – und nicht zuletzt Lebensfreude. Oberstes Ziel: Gesellschaft mbH des Preßvereins aus christlichem Geiste zur Information und zur Bildung der Bevölkerung Pressehaus, Druck- und VerlagsgmbH Jede Woche überraschen – mit Geschichten, über die ganz Österreich spricht, und einer Bild- und zur Förderung des Gemeinwohles beizutragen. Die Redaktion der »NÖN« ist hinsichtlich sprache, die bewegt. Herausgeber: Dr. Peter Pelinka der redaktionellen Inhalte ausschließlich an die grundsätzliche ideelle Linie des Herausge- Herausgeber: Prl. Mag. Josef Eichinger bers, wie sie von diesem aus den Statuten des Preßvereins formuliert wird, gebunden. Von CEO: Axel Bogocz anderen Institutionen ist die Redaktion unabhängig. Geschäftsführung: R tedak ionelle Schwerpunkte: Prof. Harald Knabl Die redaktionellen Schwerpunkte sind Politik, Society, Service, Wirtschaft, Kultur, Sport. Chefredakteur: Mag. Wolfgang Ainetter R tedak ionelle Schwerpunkte: In der lokalen und in der Landesbericht- Ing. Gerhard Schmidrathner erstattung von Niederösterreich. In diesem Zusammenhang werden alle Themen behandelt, Gründungsjahr: 1992 die eine Gemeinde, eine Region oder das Land und deren Bewohner betreffen. Die »NÖN« Chefredakteur: Prof. Harald Knabl Top Stories: verstehen sich als selbstverständliche Landeszeitung für Niederösterreich. Martin Gebhart Amok im Wald von Martina Prewein und dem »NEWS«-Chronik-Team (19. 09. 2013) Erscheinungsweise: wöchentlich »NEWS«-Chronik-Chefin Martina Prewein und das Chronik-Team recherchierten die Hinter- Gründungsjahr: 1966 gründe des Amoklaufs eines Wilderers in Annaberg in Niederösterreich. Warum vier Men- Erscheinungen p.J.: 52 Top Stories: schen sterben mussten. Käsemacher vermisst von Hannes Ramharter (32/2013) Erscheinungsweise: wöchentlich Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,70 Die Insolvenz des einstigen Paradeunternehmens »Die Käsemacher« im Waldviertel schlägt Das geheime Schwarzgeldkonto der ÖVP von Kurt Kuch (29. 08. 2013). hohe Wellen, getoppt wird die Geschichte durch das plötzliche Verschwinden von Käsema- Erscheinungen p.J.: 52 »NEWS«-Aufdecker Kurt Kuch hat mitten im Nationalratswahlkampf die wichtigste Politik- Ab onnement-Preis p.J.: EUR 89,90 cher-Chef Hermann Ploner, wie die »NÖN« exklusiv berichtet. Nach einigen Tagen taucht Enthüllung des Jahres. So hat die Volkspartei über Scheinrechnungen ihren Wahlkampf fi- Ploner wieder auf, er hätte »eine Auszeit gebraucht«, sagt er. Einzelverkaufs-Preis: EUR 2,70 nanziert. MA Print-Redaktion: 40 Zerrissener Bezirk ›WU‹ von Martin Gebhart (29/2013) Abonnement-Preis p.J.: EUR 134,00 Das Geheimnis der Billigmarken von Markus Leeb und Herta Scheidinger (20. 06. 2013) MA Online-Redaktion: 9 Der Bezirk Wien Umgebung bildet im Gegensatz zu den anderen Bezirken keine Einheit und »NEWS« recherchiert, wer die Eigenmarken von Hofer, Billa und Spar herstellt, und wie gut ist deshalb seit langer Zeit umstritten. Im Zuge der Strukturreform in NÖ wird auch die Zu- MA Print-Redaktion: 43 sie wirklich sind. Die meistzitierte Service-Story des Jahres. SOZIALE MEDIEN: kunft dieses Bezirkes zur Diskussion gestellt. Facebook: news-magazin (9.000) MA Online-Redaktion: 2 Herbert Stepic: Seine geheimen Briefkastenfirmen von Kurt Kuch (21. 05. 2013) news.at (30.000) Stadtgemeinde trennt sich von City-Manager von Andreas Fussi (27/2012) »NEWS«-Enthüller Kurt Kuch deckt auf, dass Österreichs mächtigster Banker geheime Brief- Der Wirbel um die Schwechater Veranstaltungshalle »Multiversum« beginnt mit einem Soziale Medien: kastenfirmen in der Karibik und Asien unterhält. Stepic muss drei Tage nach Erscheinen nicht durch den Gemeinderat beschlossenen Darlehen von rund 800.000 Euro an den damali- Facebook (6.339), Twitter (867) dieser »NEWS«-Reportage zurücktreten. Übrigens: »NEWS« ist als einziges österreichisches Mediadaten 2012/13* gen City-Manager Manfred Merten. Multiversum-Geschäftsführer und Stadtpolitiker Franz Medium Teil der internationalen Aufdecker-Plattform »Offshore Leaks«. Kucharowits hatte dieses Darlehen vergeben, ohne den Gemeinderat zu informieren. Im Reichweite national: 8,6 % Gefolge dieses Skandals musste Merten sofort gehen, Kucharowits verschwand vorerst von Mediadaten 2012/13* Das Interview mit Jemen-Geißel Dominik Neubauer von Christoph Lehermayr und der Bildfläche und ging später in Pension. Mittlerweile hat Bürgermeister Fazekas seinen Christoph Wagner (16. 05. 2013) Anzahl Leser p.A.: 620.000 Rücktritt angekündigt. Reichweite national: 7,9 % Er war drei Monate in der Gewalt jemenitischer Geißelnehmer. In »NEWS« schildert der Student, wie er verschleppt wurde und in unmenschlichen Verstecken in ständiger Todes- ø V erbreitete Auflage: 135.875 Mutter kämpft um Sofia von Stefan Jedlicka (25/2013) Reichweite nÖ: 38,3 % angst war. Die Badenerin Doris Povse soll laut Entscheid eines italienischen Gerichtes ihre Tochter Sofia dem italienischen Vater übergeben. Sofia kennt ihren Vater nicht, daher kämpft die Mutter Anzahl Leser p.A.: 572.000 Aus Liebe verlassen von Christoph Lehermayr (07. 02. 2013) mit Hilfe einer Anwältin und großer Unterstützung von Freunden und Familie darum, dass »NEWS«-Redakteur Christoph Lehermayr und Fotograf Heinz Stephan Tesarek besuchen Sofia bleiben darf. Im August schließlich fällt nach langem Gezerre um das Kind die Entschei- ø V erbreitete Auflage: 146.253 eine verarmte junge Griechin, die sich nicht mehr in der Lage sieht, ihre Tochter zu ernähren dung, dass es in Baden bleiben darf. und diese in ein S.O.S.-Kinderdorf abgibt. Für diese Reportage wurde Heinz Stephan Tesarek mit dem Fotopreis »Objektiv 2013« für das beste Pressefoto des Jahres ausgezeichnet. Präsident muss zum Rapport von Bernhard Schiesser (14/2013) In der NÖ Fußballakademie in St. Pölten soll es immer wieder zu pädagogischen Verfehlun- gen gekommen sein; in der Folge zitiert die zuständige Landesrätin Dr. Petra Bohuslav den Produt k innovationen: NÖ-Fußballpräsidenten Ludwig Binder zu sich und verspricht Konsequenzen. »NEWS KÄMPFT FÜR SIE« (Rechtshilfe für Leser), »NEWS HEIMAT« (neue Beilage), »NEW STYLE« (Lifestyle-Special), »NEWS ZUKUNFT« (ab 2014 Special zu den wichtigsten Themen Produt k innovationen: aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Zukunft) Neues Magazin »Heimat Niederösterreich«: ein monatlich erscheinendes Magazin der »NÖN«, das alle »NÖN«-Abonnenten gratis erhalten bzw. darf im freien Verkauf erhältlich *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 ist. www.heimat-niederoesterreich.at *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Unabhängige Wochenzeitung für die Bezirke Murtal, Murau und Leoben. Medieninhaber: Batl t linie: Die »Österreichische BauernZeitung« ist ein Organ zur Unterstützung der Medieninhaber/Herausgeber: Tendenz: heimatlich, überparteilich. Aichfelder Zeitungsverlag KG wirschaftlichen und ideellen Interessen der Land- und Forstwirtschaft sowie des ländlichen Agrar Media Verlags GmbH Inh.: Thomas Haingartner Raumes. Blattinhalt sind Informationen der agrarischen Interessenvertretung, aktuelle po- litische Fragen und agrarwirtschaftliche Themen sowie Beiträge, die den ländlichen Raum Geschäftsführung: R tedak ionelle Schwerpunkte: Herausgeber: Thomas Haingartner in seiner Gesamtheit forcieren. Christine Demuth, Regionales Sonja Haubmann Franz König

Chefredakteur: Michael Heger R tedak ionelle Schwerpunkte: Agrar- und Innenpolitik, Fachbericht­ Chefredakteurin: Christine Demuth Top Stories: erstattung Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Spezialanbau, Marktberichterstattung, Bäue- Lärmbelastung für das Murtal: Eurofighter üben Überschallflüge von Michael Heger Gründungsjahr: 1947 rinnen, Wirtschaft allgemein, Landtechnik Gründungsjahr: 2001 (21. 09. 2012) Das Überwachungsgeschwader in Zeltweg führte im Zeitraum vom 24. September 2012 bis Erscheinungsweise: wöchentlich Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,50 5. Oktober 2012 das geplante Überschalltraining mit den Eurofighterpiloten durch. Top Stories: Erscheinungen p.J.: 47 Die extremen Wetterereignisse dieses Jahres als Vorgeschmack auf die Zukunft von Abonnement-Preis p.J.: EUR 75,00 Fix: Am 28. & 29. Juni 2013 gastiert die AIRPOWER wieder im Murtal von Michael Heger Eva Zitz (Nr. 42/2013) (14. 06. 2012) Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 Interview mit dem Klimaexperten Helmut Hojesky über die Ergebnisse des UN-Weltklimabe- Erscheinungsweise: wöchentlich Europas erfolgreiche Militärluftfahrt-Show geht in die nächste Runde: Am 28. und 29. Juni richts, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und die Bedeutung eines 2013 gastiert die AIRPOWER wieder in Zeltweg, diesmal unter dem Motto »Souveränität und Abonnement-Preis p.J.: EUR 49,50 weltweiten Klimavertrags MA Print-Redaktion: 16 Sicherheit«. MA Print-Redaktion: 2 John Deere 6150R: Was der Traktorbulle mit viel Komfort wirklich kann von Geplante Sonntagsöffnung in der Arena sorgt für politische Einigkeit von Michael Heger Otto Königsberger (Nr. 34/2013) (22. 03. 2012) MA Online-Redaktion: 1 In einem detaillierten Testbericht wird der Traktor 6150R von John Deere mit seinen Vor- Heftige Reaktionen von Seiten der Politik gab es auf die geplante Sonntagsöffnung am und Nachteilen für den Landwirt beschrieben. 2. September im Einkaufszentrum »Arena am Waldfeld« in Fohnsdorf. SOZIALE MEDIEN: Facebook: (395) Bei der Abrechnung von Ölraps auf Qualitätsbezahlung achten von Hans Maad (Nr. 24/2013) Bezirk Murtal: Schulstandorte in Knittelfeld sind gesichert von Michael Heger (12. 01. 2012) Die Börseusancen sehen die Rapsabrechnung nach Inhaltsstoffen vor. In der Vermarktungs- Die Steiermark investiert in Bildung und will diese Investitionen künftig effizienter einset- praxis gibt es dabei noch Aufholbedarf. Wie Landwirte diesen Abrechnungsvorteil nutzen zen. Die pädagogische Qualität soll erhöht werden und es wurde eine Expertengruppe ein- können. gesetzt, um neben den erforderlichen Mindestgrößen auch die Frage der Schulweg-Zumut- barkeit, Geburtenentwicklung, die baulichen Zustände sowie die Aufnahmekapazitäten der EU & USA wollen die größte Freihandelszone werden von Christine Demuth (Nr. 8/2013) aufnehmenden Schulen zu berücksichtigen. Wie das geplante Freihandelsabkommen die Wirtschaft dies- und jenseits des Atlantiks an- kurbeln soll und welche Chancen und Risiken ein solches für die Landwirtschaft bringt.

Produt k innovationen: »Einheitswert neu« – wie Hektarsätze und Vieheinheitenzuschläge neu berechnet werden Extras: Jagdbeilage, Innovative Betriebe, Bauen & Wohnen sowie Änderungen bei Pauschalierungsgrenzen, Umsatzsteuer und Sozialversicherung von Franz Gebhart (Nr. 47 und 48/2012) Zweiteilige Analyse der gesetzlichen Neuregelung von Einheitswert und Pauschalierung mit praktischen Berechnungsbeispielen

Produt k innovationen: • Testberichte über landwirtschaftliche Geräte & Maschinen • Weiterer Ausbau der Markt- und Preisberichterstattung: Marktentwicklung internatio- nal: Monatlich in der Österreichischen »BauernZeitung« eine Analyse der internationalen Marktentwicklung für Ölsaaten, Mais und Weizen in Zusammenarbeit mit dem deutschen Maklerbüro KS Agrar, Mannheim (seit Februar 2013)

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Batl t linie: Unabhängige, objektive Medienarbeit und umfassende Berichterstattung Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: »profil« ist das unabhängige Nachrichtenmagazin Österreichs für Politik, Medieninhaber: Verlagsgruppe NEWS und Information der Bevölkerung, Veröffentlichung heimatkundlicher und geschichtlicher Osttiroler Bote Wirtschaft, Außenpolitik, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Gesellschaft mbH Arbeiten und Darstellungen. Medienunternehmen GmbH Herausgeber: Dr. Christian Rainer Geschäftsführung: Karl Libiseller R tedak ionelle Schwerpunkte: R tedak ionelle Schwerpunkte: Rainer Brugger Innenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft (Medizin), Gesellschaft, Kultur, Außenpolitik CEO: Axel Bogocz Lokales in Osttirol. Chefredakteur: Dr. Robert Hatzer Chefredakteure: Dr. Christian Rainer, Top Stories: Sven Gächter, Dr. Herbert Lackner Top Stories: Gründungsjahr: 1946 1,248.599.886.785 Euro von Eva Linsinger (05. 08. 2013) Suche nach Ausweg aus Negativ-Spirale von Martina Holzer (21. 02. 2013) Erstmals wurde das Vermögen der wirklich Reichen in einer Studie untersucht. Das Ergeb- Gründungsjahr: 1970 Osttirol droht Gefahr aufgrund von Geburtenrückgang, Abwanderung und Mangel an Ar- Ersch einungsweise: wöchentlich nis: Dass hierzulande der Wohlstand breit verteilt ist, erweist sich als Illusion. Allein das beitsplätzen. Eine Studie soll nun Zahlen liefern, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. reichste oberste Prozent der Österreicher besitzt mit 469 Milliarden Euro doppelt so viel wie Erscheinungsweise: wöchentlich Erscheinungen p.J.: 52 bisher angenommen – und vereint 37 Prozent des Gesamtvermögens auf sich. 650 Jahre Tirol bei Österreich – sollen wir jubeln? von Dr. Norbert Hölzl (24. 01. 2013) Erscheinungen p.J.: 52 Bayern oder Österreich? Das war vor 650 Jahren die Frage. Die Umstände, wie Tirol zu Öster- Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,50 Waterland, Silverland, Wunderland von Ulla Kramar- Schmid & Michael Nikbakhsh (25. 03. 2013) reich kam, lassen Raum für Spekulationen: Zwei Herrscher, die erben sollten, sterben auffal- Karl-Heinz Grasser und sein Steuerakt: Die Finanz hat ihre Ermittlungen abgeschlossen und Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,50 lend früh. Und da spielt noch eine gefälschte Urkunde eine große Rolle. Abonnement-Preis p.J.: EUR 72,80 den ehemaligen Finanzminister zu einer Nachzahlung von 5,4 Millionen Euro verdonnert. Jetzt droht eine Anklage wegen Steuerhinterziehung. Abonnement-Preis p.J.: EUR 129,90 Aufregung um Vorgangsweise in der Musikbranche von Redaktion (08. 11. 2012) MA Print-Redaktion: 3 Äußerungen des Komponisten und Arrangeurs Walter Widemair entfachten einen media- Das verschwindende Kind von Angelika Hager Fotos: Philipp Horak (04. 03. 2013) MA Print-Redaktion: 24 len Sturm. Den Kastelruther Spatzen wird vorgeworfen, kein Instrument auf den CD’s selbst Geschätzte 90 Prozent der mit Down-Syndrom diagnostizierten Babys werden abgetrieben. eingespielt zu haben. Branchenkenner relativieren den Vorwurf: Das sei bei Studioproduk- Mediadaten 2013* Irgendwann werden sie durch die Fortschritte der Medizin nahezu verschwinden. Auch des- MA Online-Redaktion: 2 tionen eine geläufige Methode. wegen erzählen Emmas Eltern die Geschichte ihrer Tochter. ø V erbreitete Auflage: 15.656 Auslandskorrespondenten: 4 Salopper Umgang mit Verkehrsvorschriften von Friedl Schmuck (13. 09. 2012) »Ich bin Malala« von Martin Staudinger (17. 12. 2012) Auf den Radwegen geht es rund. Aber auch innerstädtisch nehmen es viele Radler mit den Sie wollte bloß eines: zur Schule gehen dürfen. Allein für diesen Wunsch jagten ihr die Tali- Soziale Medien: Verkehrsvorschriften nicht so genau. Die Folge sind hohe Unfallzahlen. ban eine Kugel durch den Kopf. Die Geschichte des Mädchens Malala Yousafzai erzählt von Facebook (11.973), Twitter (14.670), Gewalt und Unterdrückung – aber auch von Widerstandsgeist und Hoffnung. Google+ (579) Hunderte Helfer stehen im Katastropheneinsatz von Martina Holzer (09. 08. 2012) Verheerende Unwetter mit Muren, Erdrutschen und Schlammlawinen verursachten in Tei- »Alle putzen sich an mir ab« Interview: Christina Hiptmayr und Christa Zöchling (22. 04. 2012) len Osttirols enorme Schäden. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Monika Rathgeber, zentrale Figur im Salzburger Finanzskandal, über scheinbar ahnungslose Mediadaten 2012/13* Vorgesetzte und Politiker und das Wesen der Spekulation. Reichweite national: 6,1 %

Produt k innovation: Anzahl Leser p.A.: 440.000 neue Publikation »profil thema« ø V erbreitete Auflage: 71.033

*Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »Raiffeisenzeitung« ist die Wochenzeitung des Österreichischen Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Das »Rupertusblatt« ist das Informations- und Kommunikationsorgan der Medieninhaber: Rupertusblatt Raiffeisenverbandes mit einer Auflage von rund 45.000. Verbreitungsgebiet der »Raiffeisen­ Österreichischer Raiffeisen Verband Katholiken in der Erzdiözese Salzburg und steht zu 100 Prozent im Eigentum der Erzdiözese zeitung« ist ganz Österreich. Die Raiffeisenzeitung ist erhältlich im Abonnement, in Raiff­ Salzburg. Herausgeber: Erzdiözese Salzburg eisenbanken und Raiffeisen-Lagerhäusern sowie im guten Zeitschriftenfachhandel. Geschäftsführung: Dr. Ferdinand Maier Chefredakteur: R tedak ionelle Schwerpunkte: Kons.R. Karl Roithinger R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteurin: Mag. Edith Unger Glaube, Religion, Soziales, Kirche, lokale Ereignisse im Verbreitungsgebiet Finanz & Wirtschaft, Umwelt & Klima, Regionales, Kultur Gründungsjahr: 1945 Gründungsjahr: 1887 Top Stories: Erscheinungsweise: wöchentlich Top Stories: Erscheinungsweise: wöchentlich MENSCHENgeRECHT Serie von Bischof Erwin Kräutler während der Fastenzeit / Ostern 2013 Karl Selvelda übernimmt das Ruder von Edith Unger und Elisabeth Hell (13. 06. 2013) Er zeigte darin: Eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben, ist möglich. Dazu gab er Im- Erscheinungen p.J.: 51 In seinem ersten Interview als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International Erscheinungen p.J.: 45 pulse, die helfen, schöpfungsgerecht, menschengerecht und gottgerecht zu leben. spricht Karl Sevelda über »seinen Quantensprung«, den Erwartungsdruck, seinen Führungs- Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,50 stil, warum er die Strategie der Bank beibehalten will und wie er die Zusammenarbeit mit Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,20 Gut, dass es die Pfarre gibt Serie von Mag. Michaela Hessenberger der Raiffeisen Bankengruppe vertiefen will. Zur Vorbereitung auf die Pfarrgemeinderatswahl am 18. März 2012. Mit einer Werbeoffen- Abonnement-Preis p.J.: EUR 38,00 Abonnement-Preis p.J.: EUR 37,40 sive wollte man Menschen zeigen, was Pfarren zu bieten haben – von Angeboten für Kinder, »Jede Hand, Schaufel, Pumpe zählt« – Raiffeisen im Hochwassereinsatz gemeinsame Feiern bis hin zu Umweltschutz und Kulturarbeit. MA Print-Redaktion: 4 von Philipp-Stephan Schneider (06. 06. 2013) MA Print-Redaktion: 4 Das soziale Engagement und die regionale Verantwortung von Raiffeisen werden bei der Leben, lernen, glauben von Mag. Ingrid Burgstaller (05. 02. 2012) Hochwasserkatastrophe deutlich. In Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich Sonderbeilage über die Katholischen Privatschulen in der Erzdiözese Salzburg; ihre Ange­ Mediadaten 2013* wurden Spendenaktionen gestartet. Betroffene berichten über die bangen Stunden vor und Mediadaten 2013* bote, Leistungen und die Bedeutung für die Gesellschaft. während dem Hochwasser. ø V erbreitete Auflage: 13.420 ø V erbreitete Auflage: 39.614 Mann der Mitte, der die Herde zusammenhält von CR Karl Roithinger (15. 01. 2012) Getrennte Geschäfte – Trennbanken-Systeme in Europa von Elisabeth Hell (23. 05. 2013) Interview mit Erzbischof Alois Kothgasser, der am 29. Mai 2012 anlässlich seines 75. Geburts- Erkki Liikanen ermittelte für die Europäische Kommission den Reformbedarf der EU-Ban- tags Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt anbieten musste. kenstruktur. Beim EU Sky Talk der RZB präsentierte der finnische Notenbank-Präsident sei- ne Erkenntnisse. Nach seinen Plänen für ein Trennbanken-System bleiben die Hauptvorteile 50 Jahre II. Vatikanum Serie mit verschiedenen Autoren der Universalbanken unangetastet. Zum Beginn des II. Vatikanischen Konzils im Jahr 1962. Zu diesem Anlass veröffentlichten die österreichischen Bischöfe zum Start des Glaubensjahres ein gemeinsames Hirtenwort. Mögen die Spiele beginnen – Auftakt zur Alpinen Ski-WM von Philipp-Stephan Schneider (31. 01. 2013) Die österreichischen Topläufer, die von Raiffeisen gesponsert werden, skizzieren ihre Chan- cen bei der Alpinen Ski-WM in Schladming. Über die Rolle von Raiffeisen als offizielle WM- Bank und Sportsponsoring als Imageträger spricht Leodegar Pruschak, Chef der Zentralen Raiffeisenwerbung.

Anfüttern verboten! – Das neue Antikorruptionsgesetz von Elisabeth Hell (17. 01. 2013) Seit Jahresbeginn ist das Anfüttern von Amtsträgern verboten. Welche Einladungen oder Aufmerksamkeiten für Amtsträger noch erlaubt sind und warum Bürgermeister als Raiffei- sen-Funktionäre weiterhin zu Veranstaltungen der Bank kommen dürfen, darüber klärt der Syndikus des Raiffeisenverbandes auf.

Produt k innovationen: Relaunch Jänner 2013; neuer redaktioneller Schwerpunkt: Serie Genossenschaftsentwick- lung, Einführung einer wöchentlichen Sportseite sowie eine neue Sportbeilage, neu auch Schwerpunkt-Ressort »Leben«.

*Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »Stadt Nachrichten«, »Flachgauer Nachrichten«, »Tennengauer Nach- Medieninhaber: Salzburger Woche Batl t linie: Der »Sonntag« ist die Wochenzeitung der katholischen Kirche Kärntens Medieninhaber: Seelsorgeamt des richten«, »Pongauer Nachrichten«, »Pinzgauer Nachrichten« und »Lungauer Nachrichten« Verlags-GmbH und ist damit das Kommunikationsorgan der Kärntner Katholiken entsprechend dem diöze- bischöflichen Ordinats sind eine parteipolitisch unabhängige Wochenzeitung, der Rechtsstaatlichkeit, den Men- sanen Leitbild »Mit Jesus Christus den Menschen nahe …« schenrechten und den Grundlagen christlicher Weltanschauung verpflichtet. Ihre wesentli- Herausgeber: Dr. Max Dasch Der »Sonntag« setzt sich in seinen Artikeln immer wieder für Fragen zum Themenkreis Herausgeber: Dr. Josef Marketz che Aufgabe ist die Berichterstattung über Ereignisse in ihrem regionalen Bereich und deren »Ethik und Werte« ein. Ob in Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik – der »Sonntag« zeigt Best- Kommentierung. Geschäftsführung: Dr. Max Dasch Practice-Beispiele bzw. mahnt Werte ein. Ebenso bilden Fragen der Schöpfungsverantwor­ Chefredakteur: Dr. Gerald Heschl Erich Scharf tung, die Frage des Umgangs mit der Umwelt, mit Lebensmitteln etc. Schwerpunkte in der Berichterstattung. Zentral im Blatt findet sich die Vermittlung von Glaubenswissen. Gründungsjahr: 1945 R tedak ionelle Schwerpunkte: Chefredakteur: Bakk. Komm. Michael Lokalpolitik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Gesellschaft – jeweils aus dem Bezirk Minichberger Erscheinungsweise: wöchentlich R tedak ionelle Schwerpunkte: Gründungsjahr: 1972 Religion, Gesellschaft, Chronik Erscheinungen p.J.: 52 Top Stories: Kranke Psyche: Berichte von Betroffenen von Erwin Simonitsch (18. 04. 2013) Erscheinungsweise: wöchentlich Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,30 Tabuthema. Menschen reden über alles: Die Sexualität, die Finanzen, die körperliche Ge- Top Stories: sundheit, nichts ist peinlich – bis auf eine Ausnahme: psychische Erkrankungen. Aber ge- Erscheinungen p.J.: 52 Es gibt keine Trennlinie zwischen Gut und Böse von Gerald Heschl (05.05. 2013) Abonnement-Preis p.J.: EUR 35,00 rade ein offener Umgang damit wäre wichtig – das sagen Betroffene und wollen damit die Bestseller-Autor Veit Heinichen im Interview mit Gerald Heschl. Der Erfolgsautor spricht Hemmschwelle herabsetzen. Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,80 über Grenzen, politische Verantwortung, Mafia und den Ausverkauf der Demokratie. MA Print-Redaktion: 4

Für Pollenallergiker sind die Gastgärten tabu von Karin Portenkirchner und Georg Fink Abonnement-Preis p.J.: EUR 70,80 Hoffnung und Lebensmut von Philipp Teich (14. 04. 2013) (28. 03. 2013) Reportage über einen engagierten Kärntner, der seinen Zivildienst in Ecuador leistet. Mediadaten 2013* Tipps und Hintergründe zum Thema Pollenallergie sowie Strategien für Betroffene. MA Print-Redaktion: 16 Quo vadis Populismus? von Gerald Heschl (03. 03. 2013) ø V erbreitete Auflage: 8.470 Droht Kleingemeinden die baldige Abschaffung? von sämtlichen Redakteuren (31. 01. 2013) SOZIALE Medien: Facebook (6.000) Politikwissenschafter Reinhard Heinisch im Interview mit Gerald Heschl zur Landtagswahl Anknüpfend an die Gemeindezusammenlegungen in der Steiermark nahm die »Salzburger in Kärnten. Woche« die Situation der Kleingemeinden im Bundesland unter die Lupe und stieß eine emo- tionale Diskussion an. Mediadaten 2012/13* Vorurteile aufarbeiten und abbauen von Gerald Heschl (24. 02. 2013) Kärntner Jugendliche und die Zweisprachigkeit nach der Ortstafellösung. Eine Analyse und Durch die Hintertür zu mehr Verkaufsflächen von Sigrid Scharf und Andreas Praher Reichweite National: 3,7 % ein Statusbericht aus Unterkärnten mit dem Wissenschafter Jürgen Pirker. (12. 10. 2012) Ausbaupläne der Salzburger Einkaufszentren und Handelsriesen rufen Kritiker auf den Plan, Reichweite Salzburg: 52,6 % sie sehen die Wachstumsgrenze erreicht. Die Wirtschaftskammer warnt davor, dass das Gleichgewicht im Handel nicht mehr stimme. Zusätzliches Problem: der Verkehr, die Center Anzahl Leser p.A.: 264.000 an der Peripherie würden 300 Millionen Pkw-Kilometer im Jahr generieren.

Hohe Mieten belasten Mittelstand immer mehr von Sigrid Scharf (15. 06. 2012) Noch im Jahr 2000 lagen die Preise auf dem privaten Immobilienmarkt für eine Mietwoh- nung bei 9,67 Euro pro Quadratmeter, 2011 bereits bei 13,49 Euro, insbesondere der starke Anstieg der Betriebskosten verschärft das Problem. Die Verknappung des Baulandes heizt die Entwicklung an. Damit gerät der Mittelstand immer mehr unter Druck.

Produt k innovationen: Neugestaltung von Titelseite und Adaptierung der Layouts auf Basis von Readerscan-Er- kenntnissen, Einführung einer mobilen Website

*Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Das »Sportmagazin« ist eine unabhängige österreichische Sportzeit- Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Die »SportWoche« ist eine unabhängige österreichische Sportzeitschrift, Medieninhaber/Herausgeber: schrift, die sich die objektive Berichterstattung über das Sportgeschehen im In- und Ausland Styria Multi Media Men GmbH & Co KG die sich die objektive Berichterstattung über das Sportgeschehen im In- und Ausland zum Styria Multi Media Men GmbH & Co KG zum Ziel setzt. Überdies versteht sich das Magazin als Wegweiser und Servicestelle für neue Ziel setzt. Überdies versteht sich das Magazin als Wegweiser und Servicestelle für neue Trends, Produkte und Dienstleistungen. Geschäftsführung: Trends, Produkte und Dienstleistungen. Geschäftsführung: Mag. Christian Burgstaller, Mag. Christian Burgstaller, Christian Schmidt-Hamkens, Christian Schmidt-Hamkens, R tedak ionelle Schwerpunkte: Thomas Leskoschek, Christoph Loidl R tedak ionelle Schwerpunkte: Thomas Leskoschek, Christoph Loidl Sport Die Schwerpunkte der »SportWoche« liegen in den Bereichen Fußball Bundesliga, Fußball Chefredakteur: Fritz Hutter international, Ski Alpin und Ski Nordisch, Formel 1 und Tennis. Chefredakteure: Manfred Behr Gerald Enzinger Top Stories: Gründungsjahr: 1987 »Ehrgeiz braucht’s« von Hannes Kropik (August/September 2013) Top Stories: Gründungsjahr: 1999 Franz Welser-Möst, Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, spricht über sportliche Erscheinungsweise: monatlich Ich geh doch nicht zum AMS! von Markus Geisler und Christoph König (Sportwoche 42/2013). Höchstleistungen am Dirigentenpult und wirbt für ein respektvolles Nebeneinander von Das Aufreger-Interview mit dem arbeitslosen Fußballstar a.D. – warum er sich geniert, zum Erscheinungsweise: wöchentlich Kunst und Sport. Erscheinungen p.J.: 12 Arbeitsamt zu gehen – und die Wahrheit über den tragischen Tod seines Bruders. Erscheinungen p.J.: 52 Solo für Schlierenzauer von Fritz Hutter (Juli 2013) Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,90 Wenn du diese Armut siehst, relativiert sich vieles! von Manfred Behr (Sportwoche 40/2013) Nach der besten Saison seiner bisherigen Karriere und vor dem kommenden Olympia­winter Das beste aus einer Reihe von exklusiven Gesprächen mit Marcel Hirscher, in dem der Ski- Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,90 spricht Skispringer Gregor Schlierenzauer über seinen Glauben, Politik und Dinge, die er Abonnement-Preis p.J.: EUR 35,00 Superstar seine intimsten Gedanken offenbart. überhaupt nicht kann. Abonnement-Preis p.J.: EUR 49,90 MA Print-Redaktion: 4 Und dann sagt er: Es war nix. von Gerald Enzinger (Sportwoche 38/2013) »Am Heumarkt waren wir nicht die verschwitzten Trotteln« von Tom Hofer (Juni 2013) Sehr persönliches Exklusiv-Interview mit Sebastian Vettel kurz vor seinem vierten WM-Titel MA Print-Redaktion: 8 Otto Wanz bot Hulk Hogan die Stirn, war Big in Japan und am Heumarkt der King. Im Juni Soziale Medien: in Folge, das in mehr als 25 Sprachen zitiert wurde. feierte Österreichs Catch-Legende den 70. Geburtstag und erinnerte sich im »Sportmagazin« Facebook (3.291), Twitter (928) Soziale Medien: Facebook (45.000) an Warmduscher Schwarzenegger, tote Kollegen und Telefonbücher auf CDs. Nummer 1 zu sein ist mir nicht wichtig von Thomas Haider (Sportwoche 24/2013) Das Exklusiv-Interview mit Tennis-Superstar Rafael Nadal. Mein privates Schladming von Hannes Kropik (April 2013) Mediadaten 2012/13* Mediadaten 2012/13* Anna Fenninger ließ Fotografin Mirja Geh in Schladming selbst in privatesten Momenten Er war ein Kind aus Favoriten von Christoph König (Sportwoche 21/2013) hautnah dabei sein. Im »Sportmagazin« öffnete die Ski-Heldin nicht nur erstmals ihr per- Reichweite national: 3,8 % Einfühlsame Reportage über Meistertrainer Peter Stöger. Reichweite national: 2,6 % sönliches WM-Fotoalbum, sondern erinnerte sich auch an zwei Wochen zwischen tiefen Ent- täuschungen und finalem Jubel über ihre Heim-Medaille. Anzahl Leser p.A.: 278.000 Dorfklub-Alarm von Christoph König und Toni Huemer (Sportwoche 20/2013) Anzahl Leser p.A.: 191.000 Viel zitiertes Feature über die Veränderung der österreichischen Fußball-Bundesliga, in der The Rangers Road Show von Toni Huemer (Jänner 2013) ø V erbreitete Auflage: 36.046 Klubs aus Dörfern die Traditionsvereine aus den Landeshauptstädten verdrängt haben. ø V erbreitete Auflage: 28.098 Schottlands gefallener Fußball-Gigant, die Glasgow Rangers, feiert nach seinem Zwangs­ abstieg in der Hirschenliga seine Wiedergeburt. Rekorde und Skurrilitäten säumen den Wir entsenden unsere Redakteure sehr oft zu Sportveranstaltungen in der ganzen Welt – im steinigen Weg zurück ins Oberhaus; das »Sportmagazin« war Augenzeuge bei einem Road­ Vorjahr waren es an die 20 Reisen: zu 10 Rennen der Formel-1-WM, zum Ski Weltcup und zur trip in die Provinz. WM (heuer in Österreich); zur Nordischen WM in Italien; für Fußball-Features in England, Deutschland, Belgien; bei den wichtigen Auswärtsspielen der Fußball-Nationalmannschaft; bei den europäischen Jugend-Spielen in Utrecht; beim 24 Stunden Rennen von Le Mans, bei Produt k innovation: ausgewählten Rennen des Deutschen Tourenwagen Masters DTM. »Sportmagazin« Ladies Edition

Produt k innovationen: Kooperationen mit Verbänden wie dem ÖOC und dem ÖFB, der ITR und der Tourenwagen- WM, dem Projekt Spielberg, der BSO. Zentrale Innovation war der Relaunch der »Sportwoche«, beginnend mit der Ausgabe vom 17. September. Besonders Augenmerk wurde dabei auf eine Modernisierung gelegt; darauf, dass der Community-Gedanke noch mehr gefördert wird und die Zeitschrift – mit Einbin- dung der Facebook-Mitglieder und auch durch QR-Codes etc. – noch interaktiver wird. Auch *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 Extrem-und Trendsportarten bzw. der US-Sport werden nun verstärkt behandelt. *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Batl t linie: Die »Sportzeitung« berichtet wöchentlich unabhängig über Sportereig­ Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: »tele – Das österreichische Fernsehmagazin« ist ein wöchentlich erschei- Medieninhaber: tele-Zeitschriften­- nisse von österreichischer und internationaler Bedeutung mit den Schwerpunkten Fuß- Sportzeitung Verlags-GmbH nendes TV-Supplement und als solches ein unpolitisches und parteiunabhängiges Medium. ver­lagsgesellschaft mbH & Co KG ballinformationen, Statistiken und Hintergrundberichte. Darüber hinaus informiert die »tele« gibt einen kompakten Überblick über das wöchentliche Fernsehprogramm ausge- »Sportzeitung« regelmäßig über europäische und internationale Meisterschaften wie die Geschäftsführung: Erwin Goldfuss wählter Sender und versteht sich als Guide durch den TV-Programm-Dschungel. Orientie- Herausgeber/Geschäftsführung: Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften in Sportarten wie Eishockey, Formel 1, Hand- Alexandra Salvinetti rungshilfen dabei sind redaktionell ausgewählte TV-Tipps inklusive Sendungs- und Film- Mag. Hans Metzger ball, Wintersport und diesen Ereignissen entsprechende Sportwetten. beschreibungen sowie ebenfalls von der Redaktion vergebene Filmbewertungen. Zu den Chefredakteure: Horst Hötsch redaktionellen Beiträgen gehören auch Storys und Interviews zu den Themen Film, Fernse- Chefredakteur: Dieter Hauptmann Gerhard Weber hen sowie medienpolitischen Inhalten. Politisch, gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich R tedak ionelle Schwerpunkte: relevante Themen werden insofern abgedeckt, als sie Gegenstand von TV-Sendungen sind. Gründungsjahr: 1989 Fussball, Eishockey, Formel 1, Tennis Gründungsjahr: 1949 Erscheinungsweise: wöchentlich Erscheinungsweise: wöchentlich R tedak ionelle Schwerpunkte: Top Stories: Berichterstattung, Interviews usw. rund um die Themen Film und Fernsehen, redaktionelle Erscheinungen p.J.: 52 Ich will noch mit zur WM von Horst Hötsch (24. 09. 2013) Erscheinungen p.J.: 51 Beiträge zu den Bereichen Wellness & Gesundheit, Essen & Trinken Ein Interview mit dem vergessenen Legionär Martin Pusic, der in Norwegen Tor um Tor MA Print-Redaktion: 4 schießt, im österreichischen Nationalteam aber bisher unberücksichtigt blieb. Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,80 Top Stories: MA Online-Redaktion: 1 Die Dorfklubs von Georg Sander (09. 04. 2013) Abonnement-Preis p.J.: EUR 69,90 Wehr dich! von Barbara Schuster (27. 06. 2013) Eine Story über Grödig und andere Dorfklubs. Warum sich die kleinen Klubs in Österreich Anlässlich des KiKa-Schwerpunktes »Sexueller Missbrauch« widmete sich »tele« diesem Soziale Medien: Facebook (3.156) offenbar leichter tun als Rapid & Co. MA Print-Redaktion: 2 heiklen Thema. Der Beitrag umfasst einen Sendungsüberblick und Kontaktinformationen von Beratungsstellen in Österreich, an die sich betroffene Kinder und Jugendliche wenden So wird die Erste Liga ruiniert von Gerhard Weber (19. 03. 2013) SOZIALE MEDIEN: Facebook können. Mediadaten 2012/13* Eine Artikel über die Pleiten in Österreichs zweithöchster Fußballliga am Beispiel des FC Lustenau. Und die Bundesliga schaut nur zu … Extravaganz und viele gute Taten von Julia Pühringer (23. 05. 2013) Reichweite national: 22,5 % Mediadaten 2013* Eva Longoria, »Die bezaubernde Jeannie« Barbara Eden und Bill Clinton gehörten 2012 zu Die Funklöcher des ÖFB von Georg Sander (19. 03. 2013) den Stargästen des Life Balls, der diesmal unter dem Motto von Scheherazades Erzählungen Anzahl Leser p.A.: 1.629.000 Eine Story über den Franko-Österreicher Jonathan Schmid, der gerne für Österreich spielen ø V erbreitete Auflage: 12.689 stand. würde. ø V erbreitete Auflage: 1.169.935 Essen mit Message: Mr. Slow Food von Julia Pühringer (18. 04. 2013) Unter Manipulationsverdacht von Horst Hötsch (10. 07. 2012) Carlo Petrini gründete einst die Slow-Food-Bewegung. Bei der Berlinale erzählte er im In- Eine Darstellung der Wettmanipulationen in der österreichischen Bundesliga, die hohe Wel- terview von fruchtbaren Böden, alten Sorten und dem Hunger auf der Welt. Eine spannende len geschlagen hat. Involviert: der SV Kapfenberg mit dem Spieler Mario Majstorovic, gegen Begegnung. den mittlerweile ermittelt wird. Sex on the beach von Julia Pühringer (29. 11. 2012) Regisseur Ulrich Seidl gab beim Filmfestival in Cannes Auskunft über den ersten Teil seiner Produt k innovationen: Filmtrilogie: »Paradies: Liebe«. Er sprach von konstruktiven Kontroversen und den hohen Specials zur WM 2014 Anforderungen, die Hauptdarstellerin Margarete Tiesel erfüllte.

Charity-Klassiker von Franz Jellen (29. 11. 2012) Im Interview zum 40-jährigen Jubiläum von »Licht ins Dunkel« erinnert sich ORF-Urgestein Peter Rapp an die Highlights der Benefizshow. »tele« blickt anlässlich der Jubiläumsshow »40 Jahre Licht ins Dunkel – ein Fest der Herzlichkeit« auch auf die Anfänge und Pioniere der Aktion zurück.

*Quelle: ÖAK 1. HJ 2013 *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

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Tiroler sonntag Kirchenzeitung

Batl t linie: Augenmerk auf höchste journalistische Qualität, engster Kontakt mit der Medieninhaber/Herausgeber: Batl t linie: Der »Tiroler Sonntag« ist die offizielle Wochenzeitung der Diözese Inns- Medieninhaber: Tiroler Sonntag touristischen Praxis und der Mut, kritisch zu heikelsten Angelegenheiten Stellung zu bezie- T.A.I. Tourismuswirtschaft Austria & bruck und berichtet über das kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben in der hen, selbst wenn dies wirtschaftlichen Interessen der Zeitung entgegensteht. Denn Verlag International Fachzeitungsverlag GmbH Diözese Innsbruck, in Österreich und in der Welt und fördert das Glaubenswissen und Herausgeber: und Redaktion sind – egal ob print oder online – einzig und allein dem wertvollsten Gut Glaubensleben der Menschen. Generalvikar Mag. Jakob Bürgler verpflichtet, das eine Zeitung hat: ihren Lesern. Herausgeber/Geschäftsführung: Mag. Christopher Norden Chefredakteur: R tedak ionelle Schwerpunkte: R tedak ionelle Schwerpunkte: Mag. Gilbert Rosenkranz Tourismuswirtschaft in Österreich und international Chefredakteur: Religiöse Berichterstattung Mag. Christopher Norden Gründungsjahr: 1945 Top Stories: Online gewinnt. Offline im freien Fall! Massive Verschiebung der Reise-Buchungen Gründungsjahr: 1970 Top Stories: Erscheinungsweise: wöchentlich (19. 04. 2013) »T.A.I.« ging Hinweisen über eine spürbare Verlagerung der Reisebuchungen vom (Gem)einsam alt werden von Albert Feldkircher (04. 07. 2013) stationären hin zum Direktvertrieb nach. Ergebnis: während die über Offline-Reisebüros Erscheinungsweise: wöchentlich Reportage über die Herausforderungen des Lebensabends an die Ehe. Erscheinungen p.J.: 51 getätigten Flugpauschalreisebuchungen 2012 um -6,9 Prozent rückläufig waren, legten die über Online-Reisebüros getätigten um satte 11 Prozent zu. Erscheinungen p.J.: 46 Demut. Der Versuch, in den Spiegel zu schauen von Anni Findl-Ludescher (08. 11. 2012) Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,00 Was meint das Wort »Demut« und was sagt die spanische Denkerin Teresa von Avila Absturz von Europas Airline-Riesen! Lufthansa trudelt, Rest tief rot (22. 03. 2013 ) Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,80 (1515 – 1582) dazu? 4. Teil einer siebenteiligen Serie über eine Frau, die im Mittelalter Abonnement-Preis p.J.: EUR 36,00 »T.A.I.« Recherche über das schlechte Abschneiden von Europas Fluglinien im letzten Ge- Wesentliches zur Reform der Kirche beigetragen hat. schäftsjahr: Während die Low Cost Carrier durch die Bank solide Wachstumsraten erzielten Abonnement-Preis p.J.: EUR 72,00 MA Print-Redaktion: 2 und auch erfreuliche Ergebnisse einflogen, brach der Gewinn des größten Konzerns, Luft- Nichts als Singen im Kopf von Daniela Pirchmoser (06. 09. 2012) hansa, um zwei Fünftel ein, die IAG (British Airways und Iberia) stürzte massiv in die roten MA Print-Redaktion: 4 Bericht über die Wiltener Sängerknaben und ihren Auftritt bei den Salzburger Festspielen. MA Online-Redaktion: 1 Zahlen und Air France-KLM, Nummer 2 hinter Lufthansa, vergrößerte den Netto-Verlust um fast die Hälfte auf knapp -1,2 Mrd. Euro. Europas Big-3 stecken massiv in der Krise. SOZIALE MEDIEN: Facebook (636) Lebenssatt, nicht lebensmüde sterben von Susanne Huber (09.08. 2012) Interview mit der Gerontologin Dr. Karin Wilkening über Herausforderungen am Lebens­ Ende von Österreichs e-Tourismus-Lethargie - Fünf Optionen bis April für ein Portal ende und für die Hospizbewegung. (22.02.2013) »T.A.I.«-Exklusivstory über die jüngsten Entwicklungen im Bereich von Öster- reichs e-Tourismus Aktivitäten. Zuvor gab es auf dem »Austrian Day« im Rahmen der ENTER Die Krise hat Sprengkraft von Hans Baumgartner (12. 07. 2012) Konferenz in Innsbruck heftige Kritik daran, dass in den zurückliegenden Jahren viel an Interview mit dem ehemaligen EU-Kommissar Dr. Franz Fischler über die Zukunft des Ver- Terrain verloren gegangen ist, was sich nachteilig auf die Konkurrenzfähigkeit auswirkte. einten Europa und die Gefahr, dass es durch populistische Kräfte zerstört werden könnte. »T.A.I.« stieß bei der Recherche auf ein Projekt namens »etopt«. Bei diesem handelt es sich – von der Fachöffentlichkeit bisher nicht wahrgenommen – um nichts weniger als um den Schlüssel für einen Neuanfang Österreichs im Bereich e-Tourismus. Produt k innovation: Online-Kondolenzbuch zum Tod des Bischofs Dr. Reinhold Stecher Wer bringt mehr: Banken oder Tourismus? »T.A.I.« sekundiert beim Milliarden-Duell (25. 10. 2012) Als Maria Fekter Mitte Oktober 2012 vor dem Nationalrat ihre Budgetrede hielt, widmete sie dem Tourismus exakt einen Satz. Der Banken-Sektor erhielt weit mehr Raum, nicht zuletzt, da es »um Sicherheit und Stabilität gewährleisten zu können«, notwendig war, »den Finanzsektor mit staatlichen Mitteln zu unterstützen«. Konkrete Zahlen nannte die Ministerin dabei weder für den Tourismus noch für die Banken. »T.A.I.« erlaubte sich, die provokante Frage zu stellen: wer bringt mehr für Österreich: Banken oder Tourismus?

Türkei-Absturz in griechischer Größe – Fünftel weniger Passagiere aus Österreich (07.09.2012) Als Ende August das Turkish Statistical Institute TURKSTAT die offiziellen Einrei- sezahlen für den Juli kommunizierte, schien zunächst alles ohne große Überraschungen zu verlaufen. Mit 17,3 Millionen Ankünften seit Jahresbeginn 2012 konnte das durch den arabi- schen Frühling beflügelte Vorjahresergebnis (2011) beinahe gehalten werden. Das Minus ge- genüber 2011 betrug lediglich 1,87 Prozent. Doch bei näherer Recherche durch »T.A.I.« kam zu Tage, dass es bei den Ankünften aus Österreich einen extremen Rückgang um 18,7 Prozent gab (anders als Deutschland oder die Schweiz, die beide zweistellig zulegten). »T.A.I.« recher- chierte die Ursachen dafür, die bis dahin nicht kommuniziert wurden.

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Batl t linie: »TV-Media« ist ein politisch unabhängiges Nachrichtenmagazin für die Medieninhaber: Verlagsgruppe NEWS Batl t linie: Das »Vorarlberger KirchenBlatt« ist das Informations- und Kommunika­ Medieninhaber/Herausgeber: Welt der Medien. Es verbindet modernes Programmservice für alle via Antenne, Kabel, Satel- Gesellschaft mbH tionsmedium der Diözese Feldkirch. Es erscheint wöchentlich und arbeitet mit den Diözesen Diözese Feldkirch lit & Internet empfangbaren Fernsehkanäle mit kritischer und informativer Berichterstat- Linz, Eisenstadt und Innsbruck zusammen. Zu den inhaltlichen Aufgaben des »Vorarlberger tung über TV, Radio, Printmedien, Kino, Internet und neue Entwicklungen bei Computer-, Herausgeber/CEO: Axel Bogocz KirchenBlattes« gehören – vor dem Hintergrund einer christlichen Weltanschauung – Ver- Chefredakteur: Handy-, Datenträger- & Medientechnologie sowie der gesamten Unterhaltungsindustrie. kündigung, Lebenshilfe aus dem Glauben, religiöse Bildung und Kultur sowie Beiträge zu MMag. Dietmar Steinmair Zentraler Bestandteil der TV-Berichterstattung ist die Darstellung der Programmangebote Chefredakteur: Hadubrand gesellschaftspolitischen Fragen. des ORF und anderer Sender in Form von Analysen der News- und Sportberichterstattung, Schreibershofen Gründungsjahr: 1969 Reportagen über Filme, Shows, Info, Infotainment & Serien. »TV-Media« berichtet über R tedak ionelle Schwerpunkte: Zu den inhaltlichen Aufgaben des »Vor- TV-Stars unter besonderer Berücksichtigung saisonaler Schwerpunkte (wie Weihnachten, Gründungsjahr: 1995 arlberger KirchenBlatts« gehören – auf dem Hintergrund einer christlichen Weltanschau- Erscheinungsweise: wöchentlich Silvester, Ostern). Zentraler Bestandteil der Kino- und Entertainment-Berichterstattung ung – Verkündigung, Lebenshilfe aus dem Glauben, religiöse Bildung und Kultur sowie Bei- (inkl. DVD & Games) ist die Darstellung aktueller Star- und Modelporträts. »TV-Media« Erscheinungsweise: wöchentlich träge zu gesellschaftspolitischen und ethischen Fragen. Ersc heinungen p.J.: 49 informiert unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessengruppen, engagiert sich gegen staatliche und private Medienmonopole und tritt für eine pluralistische und Erscheinungen p.J.: 52 Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,00 demokratische Medienvielfalt ein. Top Stories: Einzelverkaufs-Preis: EUR 1,70 Nord und Süd: Netzwerkprofis von Patricia Begle (02. 05. 2013) Abonnement-Preis p.J.: EUR 38,50 Vier junge Erwachsene sitzen mit mir am Tisch. Sie sind die »Zweite Generation«. Ihre Väter und R tedak ionelle Schwerpunkte: Abonnement-Preis p.J.: EUR 79,90 Mütter, Tanten und Onkel – insgesamt sechs Menschen – sind seit 40 Jahren in der Entwick­- MA Print-Redaktion: 4 Berichterstattung über TV, Kino & DVD, Techno, Hollywood – dazu aktuelle Berichterstat- lungszusammenarbeit tätig. So sind die Kinder in zwei Kulturen aufgewachsen und in die tung über Medien, Medienunternehmen und Medienpolitik. MA Print-Redaktion: 17 Zusammenarbeit zwischen Ländern in Nord und Süd ganz selbstverständlich mit hineinge- wachsen. Mediadaten 2013* MA Online-Redaktion: 1 Top Stories: Wo Fremde ein Gesicht und einen Namen haben von Hans Baumgartner (24. 01. 2013) ø V erbreitete Auflage: 9.421 Hermann Maier als Schauspieler von David Schoof (29/2013) Auslandskorrespondenten: 1 Vor 50 Jahren rief Papst Johannes XXIII. dazu auf, die Fenster und Türen der Kirche zu öff- »TV-MEDIA« hat die ersten Fotos von »Kommissar Rex« nen und in der Welt, so wie sie uns begegnet, das Wirken Gottes zu erkennen. Für die Pfarre Soziale Medien: Facebook (3.800) St. Andrä am rechten Murufer in Graz bedeutet das: Wie lebe ich als christliche Minderheit in Niavarani in der Wüste von Horst-Günther Fiedler (23/2013) einer multikulturellen und sozial stark gemischten Gesellschaft meinen Auftrag? Exklusivreportage vom Komödiendreh »Die Mamba« in Marokko Mediadaten 2012/13* Zerstört mit einem Schnitt von Simone Rinner (04. 10. 2012) Neu anfangen? – Würde ich heute nimmer schaffen von Peter Slavin (19/2013) Es sind Geschichten, die das Blut in den Adern gefrieren und einen ungläubig den Kopf schütteln Rainhard Fendrich über Karriere, Koks am Klo der Amadeus-Verleihung und die Verlogen- Reichweite national: 11,4 % lassen, wenn Regina Mukama vom Alltag der Frauen in Tansania erzählt. Ihr Leben ist geprägt heit der Musik-Branche von Unterwerfung, Zwangshochzeiten und Genitalverstümmelung - und das bereits vor ihrem Anzahl Leser p.A.: 823.000 15. Lebensjahr. Ein Los, das die Tansanianerin nicht mehr hinnehmen wollte und dagegen Körpersprache von Martin Wurnitsch (9/2013) aktiv wurde. In einem Land, das heuer Mission-Beispielland des Weltmissions-Sonntag ist. Was Gestik und Mimik der TV-Stars wirklich bedeuten. ø V erbrei tete Auflage: 198.896 Im Urwald ohne Waffe von Wolfgang Ölz (13. 09. 2012.) Vom Boxen und Predigen von David Schoof (50/2012) Madre Sr. Angela Flatz (geb. 1933 in Hörbranz) feiert am 17. September in Bolivien ihr 60-jäh- TV-Legende Sigi Bergmann interviewt Dancing Star und Ex-Boxer Biko Botowanungo. riges Ordensjubiläum. Ihr Lebenswerk befindet sich in San Ignacio de Velasco: ein Spital für die dortige indigene Bevölkerung.

Produt k innovationen: Ein Raum, in dem Leid verarbeitet werden kann von Dietmar Steinmair (25. 03. 2012) Aufstockung auf 121 Sender, Stärkung der österreichischen Kanäle, Beilagen: Senderkarte & Bericht über die Eröffnung der neu gestalteten Landesgedächtniskapelle in Rankweil. Geht Sat-Guide, 50 Jahre James Bond – Das Sonderheft, Ski-Kalender, Ski-WM-Planer, Kinderbuch sie einen Schritt weiter als die vielen in Vorarlberg vertretenen Toten- und Kriegergedenk- Kunterbunt stätten? Oder will das Konzept den Begriff des »Gedächtnisses« überhaupt verändern? Ein Begehungsversuch – kurz vor Allerheiligen – mit Andreas Cukrowicz, der als Architekt den Umbau begleitet hat.

Produt k innovation: »zeitLese« (Literarische Seiten im »KirchenBlatt«): wöchentliche Buchbesprechungen in Ko- *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 operation mit zwei kirchlichen Buchhandlungen in Bregenz und in Feldkirch *Quelle: ÖAK 1. HJ 2013

222 223 VÖZ mitgliedsmedien Wc o henzeitungen und Magazine

Batl t linie: »Welt der Frau« beschreibt und reflektiert die vielfältigen Beziehungen Medieninhaber: Batl t linie: Die »WieNERIN« versteht sich als Zeitschrift, die den Unterhaltungs- und Medieninhaber: Styria Multi Media und Bezüge von Frauen und bewertet sie aus christlicher Sicht. Sie ist Inspirationsquelle für »Welt der Frau« Verlags GmbH Informationsbedürfnissen der modernen und selbstbewussten Frau entgegen kommt. Ladies GmbH & Co KG mehr Lebensqualität. Herausgeber: Kath. Frauenbewegung R tedak ionelle Schwerpunkte: Die »WIENERIN« entstand aus einer Zeit- Geschäftsführung: Karen Müller, geisthaltung der 80er Jahre heraus und ist mittlerweile eine Institution, die für sich steht. Die Robert Langenberger, Christian R tedak ionelle Schwerpunkte: Verlagsleitung: Idee, ein weibliches Pendant zum »WIENER« zu kreieren, kam vom Autorinnen-Duo Cheryl Schmidt-Hamkens, Thomas Leskoschek Frauen, Gesellschaftspolitik, Religion, Spiritualität, Ökologie, Kultur, Lebensstil Mag.a Christiane Feigl-Holper Benard und Edit Schlaffer – ursprünglich war sie nur als einmaliges Sonderheft angedacht. Diese allererste »WIENERIN« erschien im Oktober 1985 – eine Nullnummer mit dem Coverthe- Chefredakteurin: Sylvia M. Steinitz Chefredakteurin: ma »Von der Kraft der Frauen«. Die Blattlinie wurde im ersten Heft wie folgt definiert: »Die Top Stories: Dr.in Christine Haiden ›WIENERIN‹ versteht sich als Zeitschrift, die das authentische Selbstverständnis der erfolg- Gründungsjahr: 1985 Mit Shopping die Welt retten? von Julia Langeneder (06/2013) reichen, selbstbewussten Österreicherin widerspiegelt.« Benard und Schlaffer sagten anläss- Bewusster essen, einkaufen und wohnen: Darauf setzt eine wachsende Zahl »ethischer Ver- Gründungsjahr: 1946 lich der 10-Jahres-Jubiläums-Ausgabe: »Von Anfang an wollten wir nicht einfach ein gehobe- Erscheinungsweise: monatlich braucherInnen«. Sie wollen mit ihrem Konsumverhalten die Welt schrittweise besser ma- nes Hausfrauenmagazin machen. Unser Ziel war es, Frauen spannende und kontroversielle chen. Aber kann das funktionieren? Erscheinungsweise: monatlich Geschichten zu bieten, in denen sich ihre Aufbruchstimmung widerspiegelt.« Erscheinungen p.J.: 12 Aktuelles: Gesellschaft, Frau, Feminismus, Human Rights, Gesellschaftstrends und -entwick­ Wofür lohnt es sich zu leben? von Michaela Herzog (05/2013) Erscheinungen p.J.: 12 lungen; Ich und die Anderen: Liebe, Beziehung, Selfness, auch Themen wie Gesundheit, Ernäh- Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,90 Da unsere Lebenszeit begrenzt ist, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens bzw. wovon rung und Wellness; Mode, Schönheit und Beauty; Lebensart: Kochen und Kulinarik, Reisen, Lebensqualität abhängig ist. Einzelverkaufs-Preis: EUR 3,00 die unmittelbare Lebensumgebung der Leserin; People: der andere Blick auf die Prominenz. Abonnement-Preis p.J.: EUR 38,00

Nach dem Warten kommt ein neues Leben von Julia Langeneder (12/2012) Abonnement-Preis p.J.: EUR 36,00 Top Stories: MA Print-Redaktion: 19 Man erwartet ein Kind und hat Erwartungen an die Zeit danach. Mit einem Kind beginnt ein »Was tun Sie für die Frauen?« Interviewreihe von Sylvia Margret Steinitz (April bis September 2013) neues Leben. MA Print-Redaktion: 4 Die »WIENERIN« brachte vor der Nationalratswahl 2013 (Ausgaben April bis September) eine viel beachtete Interviewreihe: Die »WIENERIN« sprach mit allen Spitzenkandidaten der Mediadaten 2012/13* Pflegst Du mich? von Michaela Herzog (11/2012) österreichischen Parlamentsparteien über deren Frauenpolitik. Wenn die Eltern alt und krank werden, sind die Angehörigen gefordert. Die, die viele Jahre Mediadaten 2012/13* Reichweite national: 3,8 % lang sie beschützt haben und für sie da waren, werden zunehmend mehr Fürsorge und Pflege Mitten ins Herz getanzt von Susanne Wolf (März 2013) brauchen. Reichweite national: 2,9 % Menschen mit Down Syndrom finden in der »I Dance Company« eine künstlerische Heimat. Anzahl Leser p.A.: 276.000 In einer Zeit, in der durch fortschrittliche Pränataldiagnostik neun von zehn Menschen mit Arbeit ist, was man dafür hält von Laya Kirsten Commenda (10/2012) Anzahl Leser p.A.: 210.000 Down-Syndrom gar nicht mehr zur Welt kommen, sind die Performances der Tanzgruppe ein ø V erbreitete Auflage: 81.573 Rund um die Uhr könnte man auf einem Bauernhof arbeiten und würde doch nicht fertig. starkes Plädoyer für den Mut einer Gesellschaft zum Anderssein. Und der Lohn für all die Mühe? Zufriedenheit und Harmonie, meinen Bäuerinnen. ø V erbreitete Auflage: 54.086 Eine Chance für Jarmila von Geli Goldmann (Jänner 2013) Eine Reportage über die Arbeit des österreichischen Kinderhilfsvereins »ZUKI – Zukunft für Kinder«, der sich vor allem für die in Indien gesellschaftlich benachteiligten und vielfach von Gewalt betroffenen Mädchen einsetzt.

Ich will frei sein: das Petra-Pan-Syndrom von Susanne Pahler, Daniela Schuster (Dezember 2012) Warum immer mehr Frauen die Gründung einer Familie aufschieben und lieber bis in ihre Vierziger das Leben eines Twens führen – und was hinter diesem Gesellschaftstrend steckt.

Nackte Tatsachen von Sylvia Margret Steinitz (Mai 2013) Die Hetze in Boulevardmedien und Internetforen gegen die Moderatorin Cathy Zimmer- mann, die für den »WIENER« und den deutschen »Playboy« Nacktfotos machen ließ, veran- lasste die »WIENERIN« zu einem Report über Frauen am Medienpranger.

Cypherpunk goes mainstream von Matthias Bernold (Dezember 2012) Bereits ein halbes Jahr vor den heimischen Medien und dem Skandal um die Netzspionage des US-Geheimdienstes NSA beschäftigte sich die »WIENERIN« mit der Netzbürgerbewe- gung, deren Einsatz für Freiheit und Anonymität, das Recht aufs »Briefgeheimnis« im In- *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013 ternet und stellte die Gründerin der weltweit boomenden Crypto-Partys, Asher Wolf, vor. *Quelle: MA 2012/13, ÖAK 1. HJ 2013

224 225 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: derStandard.at GmbH I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: derStandard.at ist das führende Online-Medium in Österreich. Wir haben nicht nur die Hochwertiger Content steht – wie es sich für die Marke »Die Presse« gehört – auch im Mit- »Die Presse« Verlagsgesellschaft größte Redaktion und das größte Inhaltsangebot, sondern auch bei weitem die größte Com- Herausgeber: Oscar Bronner telpunkt von DiePresse.com. Der Nachrichtendienst der »Presse« zählt zu den größten und m.b.H. & Co KG munity. derStandard.at steht für Berichterstattung in Echtzeit, bedeutend sind Liveberichte Dr. Alexandra Föderl-Schmid innovativsten Österreichs und bietet aktuellste Nachrichten aus der 24h-Redaktion – online von Prozessen, Fußballspielen oder Wahlereignissen. Doch nicht nur die Aktualität, sondern und mobile, als App für iPad und iPhone sowie für Android-Geräte, in Social Networks, auf Geschäftsführung: auch Hintergrund, Einordnung und Analyse der Ereignisse sind Kernkompetenzen. Der Geschäftsführung: TV-Geräten, uvm. Lifestyle-Interessierte finden auf Schaufenster.DiePresse.com den Guide Dr. Michael Tillian Rückkanal wird noch wichtiger werden. Deswegen haben wir auch einen eigenen Bereich Mag. Gerlinde Hinterleitner für das schöne Leben abseits von Job und grauem Alltag. Auf Karriere.DiePresse.com – mit Mag. Herwig Langanger »User Generated Content« geschaffen. Mag. Alexander Mitteräcker Europas führender Matching-Technologie JOV NAVI³ – finden Sie Ihren persönlichen Top- Job. Und unter Immobilien.DiePresse.com, die feinste Adresse für Luxus-, Gewerbe- und An- Chefredakteur: Manuel Reinartz Chefredakteur: lageimmobilien. T op Stories: Dr. Alexandra Föderl-Schmid (Lt.) MA Online-Redaktion: 17 Mag. Rainer Schüller (Stv.) ADHS ist Folge professioneller Vernachlässigung von Lisa Mayr (19. 05. 2013) T op Stories: Abonnement-Preis digital: Die Diagnose ADHS ist bei Kindern rasch zur Hand. Hinter der Krankheit steckt auch ein Abonnement-Preis digital: EUR 15,70 / Monat gesellschaftliches Problem, sagt der dänische Familientherapeut Jesper Juul. EUR 15,99 / Monat Sieben Tage Hochwasser in Österreich von Klemens Patek, Philipp Splechtna, Günter Felbermayer, Der dänische Familientherapeut, Bestsellerautor und derStandard.at-Kolumnist ist über- Peter Huber (Juni 2013) zeugt, dass ein Lebensstil, der Kinder permanent ablenkt und bespaßt, sie letztlich krank DiePresse.com berichtete durchgehend und umfangreich über die Hochwasserkatastrophe MEDIADATEN 2013* macht. Kinder bräuchten nämlich viel unstrukturierte Zeit, um Selbstständigkeit, Kreativi- MEDIADATEN 2013* in Österreich tät und den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen zu lernen. Das schütze auch vor der Auf- diepresse.com merksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). derStandard.at Network Jagd auf Wilderer in Annaberg von Sabine Hottowy, Philipp Splechtna, Klemens Patek, Georg Renner (September 2013) ø R eichweite / Monat: 13,1 % Wahlabend mit Tränen, Jubel und wenigen Veränderungen von Sebastian Pumberger, Lisa ø R eichweite / Monat: 26,3 % Sowohl in der Online-Redaktion als auch vor Ort berichtete DiePresse.com über den Amok- Aigner und Rosa Winkler-Hermaden (17. 05. 2013) lauf in Annaberg ø Visits / Monat in Tausend: 4.671 Livebericht aus der ÖH Bundeszentrale vom Wahlabend der ÖH-Wahl ø Visits / Monat in Tausend: 16.706 Strasser zu vier Jahren Haft verurteilt von Hellin Sapinski (Jänner 2013) ø PI’s / Monat in Tausend: 20.522 Lego droht Anzeige wegen Volksverhetzung von Sigrid Schamall (23. 01. 2013) ø PI’s / Monat in Tausend: 79.974 Liveticker zum Strasser-Prozessfinale Die Türkische Gemeinde Österreich empört sich über Lego: Der Vorwurf: Der »Star Wars«- ø U setime: 00:05:05 Bausatz strotze vor rassistischen Vorurteilen ø U setime: 00:08:43 diepresse.com Mobil Gesamt derStandard.at Mobil Gesamt Pro duktinnovation: ø Visits / Monat in Tausend: 1.534 neue E-Paper-App ø Visits / Monat in Tausend: 3.602 ø PI’s / Monat in Tausend: 10.846 ø PI’s / Monat in Tausend: 13.071

Plattformen: iPhone / iPad App, Plattformen: mobil.derStandard.at – Android App iPad, iPhone, Android

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

226 227 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

INHALTE /Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: I nhalte / Funktionen: Medieninhaber/Herausgeber: Die Leserinnen und Leser werden mit regionalen Nachrichten aus ihrem Bezirk und ihrer Kleine Zeitung GmbH & Co KG KUR IER.at bietet aktuelle Informationen, qualitativ hochwertig aufbereitet, sowie Kom- Telekurier Online Medien GmbH & Gemeinde, sowie nationalen und internationalen Meldungen umfassend informiert. Eigene mentare zu kontroversen Themen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf eine ausge- Co KG Video-, Foto- und Redakteurteams sorgen für eine einzigartige regionale Breaking News- Geschäftsführung: wogene Mischung von Hard News und Unterhaltungsangeboten. Mit unseren vielen Exklu- Berichterstattung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Echtzeit-Information mit Live-Tickern Mag. Hubert Patterer sivgeschichten sind wir die meistzitierte Zeitung Österreichs. Wir spüren Themen auf, geben Geschäftsführung: und Live-Streams. Neben Nachrichten werden auch einzigartige Services angeboten, zum Dietmar Zikulnig Orientierung und suchen – via Social Media, aber auch mit vielen Offline-Aktivitäten – stets Mag. Thomas Kralinger Beispiel die größte Event-Datenbank für Steiermark und Kärnten. den persönlichen Kontakt zum Leser (Stadtgespräche, Gesundheitstalk etc.) Chefredakteurin: Chefredakteur: Christian Skalnik Mag. Elisabeth Zankel TO P STORIES: T op Stories: chief digital officer: George Nimeh

Großeinsatz beendet: Amokläufer Alois H. ist tot (September 2013) Abonnement-Preis digital: Amoklauf in Annaberg von Wolfgang Atzenhofer, Patrick Wammerl, Julia Schrenk, Jürgen Zahrl, Abonnement-Preis digital: Artikel inklusive Live-Ticker zum Amoklauf des Wilderers Alois H. im September 2013, mit EUR 18,99 / Monat Markus Foschum, Jörg Tschürtz, Johannes Weichhart, Simon Moser, Birgit Seiser, Wilhelm Theurets­ KURIER eAbo Plus EUR 11,00 / Monat vom Kleine.tv-Team gedrehten exklusiven Videos und Audio-Kommentaren der Antenne bacher, Sandra Lumetsberger (September 2013) Steiermark Wilderer erschoss 4 Menschen und am Ende sich selbst. MEDIADATEN 2013* MEDIADATEN 2013* Gasexplosion in der Annenstraße (22. 05. 2013) Österreich unter Wasser von Jörg Tschürtz, Marie North, Stefan Probst und Oliver Scheiber Zu einer Gasexplosion am Dach des Möbelhauses Leiner war es in der Grazer Annenstraße ge- Kleine Zeitung Online-Gruppe (Juni 2013) kurier Online-Medien kommen. Wie durch ein Wunder gab es nur Leichtverletzte. Der Live-Ticker zum Nachlesen. Hochwasser und Starkregen: Hundertjährliche Rekord-Flut in Österreich. ø R eichweite / Monat: 15,9 % ø R eichweite / Monat: 19,2 % Teile von Lavamünd evakuiert (05. 11. 2012) Der Wiener Opernball von Nicole Kolisch, Christina Michlits, Christine Scharfetter, Paul Trummer, Ein Jahrhundert-Hochwasser hat das gesamte Ortszentrum von Lavamünd überflutet. Meh- ø R eichweite STMK / Monat: 35,4 % Mathias Morscher, Thomas Schwantzer u.a. (Februar 2013) ø Visits / Monat in Tausend: 6.690 rere Personen mussten die Nacht in Ausweichquartieren verbringen. Ein Lokalaugenschein. Live- und Nachberichterstattung vom größten Ballereignis des Jahres. ø R eichweite KTN / Monat: 39,4 % ø PI’s / Monat in Tausend: 40.570

PO R DUktinnoVATIONEN: ø Visits / Monat in Tausend: 5.550 ø U setime: 00:04:35 Seit einigen Jahren gibt es bereits Kleine Zeitung-Apps für iPhones, iPads und Android Smartphones. In den Apps können die Leser die gedruckte Ausgabe der »Kleinen Zeitung« ø PI’s / Monat in Tausend: 42.371 lesen und werden zusätzlich mit Echtzeit-Nachrichten, Fotoserien und Videos versorgt. Seit Plattformen: iOS, Android und Ende Oktober 2013 ist nun auch eine ganz neue App für Android Tablets am Markt. ø U setime: 00:05:12 Windows 8 Für spezielle Themen gibt es außerdem Service-Apps: Zum Beispiel die Wohin-App mit den besten Event-Tipps und umfassenden Suchfunktionalitäten. Plattformen: iOS, Android

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

228 229 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: NÖN.at und BVZ.at verstehen sich als tagesaktuelle Special-Interest Medien für Neuigkeiten Niederösterreichisches Pressehaus VGN Networld ist Betreiber und Vermarkter der Internetangebote der Verlagsgruppe NEWS, news networld internetservice GmbH aus allen Bezirken der beiden Bundesländer. Das Webportal unterteilt sich in einen über- des größten Magazinverlags Österreichs. Neben NEWS.AT, dem reichweitenstarken Portal regionalen Teil und 35 Lokalressorts sowie einem Service-Content-Bereich mit tausenden Herausgeber: Mag. Josef Eichinger für unterhaltende Information, sowie den Auftritten der bekannten Magazin-Marken (WO- Geschäftsführung: Fotogalerien in den Bereichen Chronik, Sport und Events. Ein Relaunch Ende des Jahres wird MAN.at, tv-media.at, profil.at, format.at, trend.at, autorevue.at, golfrevue.at, yachtrevue. Axel Bogocz (Vorsitz), Dr. Ekkehard es ermöglichen, den User lokal abzuholen und ihm darüber hinaus bundesländerweite Nach- Geschäftsführung: at, e-media.at, gusto.at, xpress.at, news-leben.at und 1st.at) zählen auch die Online-Portale Veser, Mag. Claudia Gradwohl richten sowie für ihn bedeutende News aus dem In- und Ausland zu bieten. Damit wird sich Prof. Harald Knabl trendTOP500.at, wohnpage.at und newsreisen.at zum Portfolio. Die Onlineangebote zeich- (Prokuristin) das vom Printprodukt gewohnte redaktionelle Konzept noch besser widerspiegeln – insge- nen sich durch deren Vielfältigkeit aus: Reichweite ist bei VGN Networld genauso möglich samt 35 lokale »Mäntel«, die um einen einheitlichen überregionalen Teil ergänzt werden. Chefredakteur: Prof. Harald Knabl wie zielgruppengenaues Werben. Chefredakteur: Mesi Tötschinger Martin Gebhart

T op Stories: Leitung Online: Peter Hofbauer MA T op Stories: MEDIADATEN 2013*

700 Feuerwehrleute im Großeinsatz (Sonderthema Waldbrand) von Klaus Vogelauer, MA Online-Redaktion: 2 Die Facebook-Freunde der FPÖ von Daniel Steinlechner (August 2013) news networld Dachangebot Josef Kleinrath, Peter Hofbauer (August 2013) Weitere Enthüllungen zur geheimen Facebook-Gruppe »Wir stehen zur FPÖ«. Nur die we- Multimediale Berichterstattung mit zahlreichen Fotogalerien und mehr als 50 h Live-Ticker Abonnement-Preis digital: nigsten Mitglieder sind ausgetreten und noch immer finden sich etliche Funktionäre und ø R eichweite / Monat: 18,2 % zu den Geschehnissen vor Ort. EUR 89,00 / Jahr Politiker unter den Gruppenmitgliedern – teils trotz der öffentlichen Ankündigung, austre- ten zu wollen. ø Visits / Monat in Tausend: 6.433 Hochwasserkatastrophe hält Land in Atem (Sonderthema Hochwasser 2013) von Bernhard Rameder, Michael Söllner, Klaus Vogelauer, Florian Bruckmüller (Juni 2013) MEDIADATEN 2013* Mieter in Aufruhr – Woge Mietskandal von Carina Pachner (Juni 2013) ø PI’s / Monat in Tausend: 142.789 Multimediale Berichterstattung (Videos, mehr als 50 Fotogalerien, Umfragen, Leserfoto- Explodierende Rechnungen, horrende Betriebskosten und dennoch Ratten im Haus - Hun- Upload) und Live-Ticker zu den Ereignissen aus den betroffenen Bezirken. NÖN-Gruppe derte Mieter in Wien wehren sich, wie NEWS.AT exklusiv aufdeckt. Die Staatsanwaltschaft ø U setime: 00:04:52 ermittelt derzeit wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Steuerhinterziehung gegen die Gesell- Frequency rockt St. Pölten (Sonderthema Festivals 2013) von Florian Bruckmüller, Manjana ø R eichweite / Monat: 2,9 % schafter der Immobilienverwaltung »WOGE Realitäten GmbH«. news networld Mobil Gesamt Sommerecker, Mario Kern und Josef Haiden (August 2013) Multimediale Berichterstattung (5.500 Fotos) vor, während und nach dem Festival mit Inter- ø R eichweite NÖ / Monat: 9,6 % Richard Lugner – Seine neue Familie von Tanja Böhm (April 2013) ø Visits / Monat in Tausend: 827 views, Highlights und Reportagen Nur kurz nach der offiziellen Trennung von Anastasia »Katzi« Sokol (NEWS.AT berichtete ø R eichweite BGLD / Monat: 4,6 % exklusiv) hat sich Richard Lugner schon wieder ein neues Tierchen angelacht. Bahati Venus ø PI’s / Monat in Tausend: 3.397 heißt die neue Frau an seiner Seite, Mörtel nennt sie allerdings »Kolibri«. ø Visits / Monat in Tausend: 463 Plattformen: mobile Websites: ø PI’s / Monat in Tausend: 3.310 mobil.news.at, mobil.woman.at, mobil.format.at, autorevue.at ø U setime: 00:03:31 TV-Media Programm App für Android und iOS

Plattformen: iOS, Android

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

230 231 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: nachrichten.at, die Online-Plattform der »Oberösterreichischen Nachrichten«, bietet den OÖ. Online GmbH & Co.KG. www.oeamtc.at ist das Mobilitätsportal Nummer 1 mit den Schwerpunkten Auto und Mo- ÖAMTC Verlag GmbH Club größten Überblick über aktuelle Geschehnisse in Oberösterreich. Die lokale Berichterstat- tor, Reise, Verkehr, Routenplanung und Versicherungen. Die starke Portalnutzung zeigt, tung, die Sportberichte mit Liveticker und Tabellen sowie Gewinnspiele, Tipps & Infos über Herausgeber: dass das Angebot zu den Themen Mobilität und Reise gut angenommen wird. Eigen produ- Herausgeber: Österreichischer Auto­- Reise und Freizeit machen nachrichten.at zur Adresse Nummer eins für die oberösterreichi- Ing. Rudolf Andreas Cuturi, MAS, MIM zierte Videos und Fotoshows sowie Live-Berichterstattung von Automessen werden stark mobil-, Motorrad- und Touring sche Bevölkerung. Dazu kommen aktuelle Meldungen über nationale und internationale Er- geklickt. Unser breites Angebot besteht aus redaktionellen Berichten und Services wie zB. eignisse. Wesentlicher Vorteil für die Kunden ist das speziell auf Oberösterreich zugeschnit- Geschäftsführung: Führerschein-Test, Länderinformationen und Routenplaner, Spritpreise, Prämienberech- Geschäftsführung: tene Stellenportal, der Immobilien- und der Motormarkt. Ing. Rudolf Andreas Cuturi, MAS, MIM nung, Auto-Informationen und Verkehrs- und Parkinformationen. DI Oliver Schmerold Mag. Christoph Mondl Chefredakteur: T op Stories: Mag. Gerald Mandlbauer T op Stories: Chefredakteur: Alfred Dier

Hochwasser schwappte über Dämme mehrere Autoren (Juni 2013) MA Online-Redaktion: 17 Neuwagenaktionen von Christoph Löger (ganzjährig online) MA Online-Redaktion: 9 Live-Ticker zur Hochwasser-Berichterstattung mit ständig aktualisierten Pegelständen, Bil- Eine abwechslungsreich gestaltete Fotoshow bietet einen guten und vielfältigen Überblick dern, Feuerwehreinsätzen, Straßensperren, etc. Abonnement-Preis digital: über die aktuellen Neuwagenangebote. EUR 14,99 / Monat Von Audi A1 über Alfra Romeo bis hin zum neuen BMW X1 ist alles vorhanden. MEDIADATEN 2013* Tourismus wappnet sich für Kampf gegen Windmühlen von Hannes Fehringer (21. 11. 2012) Eine Kette von 15 Windrädern soll am Damberg Öko-Strom erzeugen. Der Tourismusverband Marcus 2013 von Georg Fennesz (drei Monate online) ÖAMTC Online Network wehrte sich. MEDIADATEN 2013* Infos und Voting zur erstmaligen Verleihung des ÖAMTC Autopreis »Marcus«. Fahrzeuge in sieben Fahrzeugkategorien standen zur Wahl: Von Kleinwagen bis zur Oberklasse, von ø R eichweite / Monat: 11,2 % Amtsleiter täuschte Magistertitel vor: Sponsions-Urkunde war eine Fälschung nachrichten.at – Nachrichten.at Cabrios bis zu SUVs. Pro Kategorie gab es sowohl ein Mitgliedervoting als auch die Ermitt- von Erik Famler (16. 11. 2012) lung des wirtschaftlichsten Autos durch die ÖAMTC-Experten. ø Visits / Monat in Tausend: 1.659 Anonyme Briefe beendeten ein jahrelanges Doppelleben. Um sich den Freiraum für eine Lie- ø R eichweite / Monat: 7,8 % besbeziehung zu schaffen, ging der Beamte jedes Risiko ein. Seinen Job ist er nun los. Pariser Autosalon von Christoph Löger (ein Monat online) ø PI’s / Monat in Tausend: 7.154 ø R eichweite OÖ / Monat: 23,8 % Der ÖAMTC berichtet live von der französischen Automesse: Alle Infos, Videos sowie aus- Nachbar von ermordeter Pensionistin: »Warum gerade sie?« von Alfons Krieglsteiner führliche Fotoshow-Bericht zu den Neuheiten am Pariser Autosalon. ø U setime: 00:04:11 (27. 10. 2012) ø Visits / Monat in Tausend: 2.340 Nach dem entsetzlichen Raubmord an einer 68-jährigen Pensionistin Ende Oktober 2012 ging ÖAMTC Mobil Gesamt in Taufkirchen an der Pram (Bezirk Schärding) die Angst um. ø PI’s / Monat in Tausend: 14.952 ø Visits / Monat in Tausend: 268 ø U setime: 00:05:21 Pro duktinnovationen: ø PI’s / Monat in Tausend: 4.031 Neue»OÖNachrichten«-App; Facelift des Portals www.nachrichten.at Plattformen: iPhone & iPad App, Android App Plattformen: iOS, Android

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

232 233 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: Die »Salzburger Nachrichten« bieten ein Digital-Angebot, das auf die Bedürfnisse der Le- Salzburger Nachrichten Verlags­ TT Online bietet inhaltlich einen breiten Mix aus internationalen, nationalen und vor allem New Media Online GmbH ser in Salzburg abgestimmt ist. SN Mobil für Smartphone bietet kurze Nachrichten für gesellschaft m.b.H. & Co KG lokalen bzw. regionalen Nachrichten an. Der Focus liegt dabei auf aktueller Berichterstat- zwischendurch, die Website Informationen, Hintergründe, Bilder und Videos zu aktuellen tung dem Motto »aus Tirol und aller Welt« folgend – und das in genau dieser Reihenfolge. Geschäftsführung: Ereignissen und Schwerpunktthemen plus Freizeit-Angebot von Veranstaltungen bis Berg- Geschäftsführung: Live-Ticker zu wichtigen Ereignissen unterstreichen diesen Anspruch. Die Nachrichten bil- Mag. Hermann Petz, Mag. Silvia Lieb, touren in Salzburg. SN HD ist als echtes digitales Zeitungsprodukt mit Hintergründen, Mei- Dr. Maximilian Dasch (Vorsitzender); den das Rückgrat der TT Online. Services wie Jobs- und Immobilien-Plattform, Veranstal- Dr. Markus Kichl, Patricio Hetfleisch nungen und Analysen das digitale Ausghängeschild. Eine Tageszeitung mit eigener Sonn- Mag. (FH) Maximilian Dasch, tungskalender oder Tirol-Wetter erzeugen den Mehrwert, den TT-Leser von uns erwarten. tagsausgabe, multimedial für Tablet-Computer aufbereitet. Mag. Martin Hagenstein, Chefredakteur: Patricio Hetfleisch Winfried König, Roman Minimayr T op Stories: MA Online-Redaktion: 16 T op Stories: Chefredakteur: Manfred Perterer 21-Jährige Reuttenerin vermisst von Uwe Pfefferkorn (15. 09. 2013) Abonnement-Preis digital: Berichterstattung zu den Salzburger Festspielen 2013 Online-Redaktion und Kultur- MA Online-Redaktion: 12 Eine Story, die via TT-Facebook-Site angestoßen wurde und zu einer bisher ungekannten EUR 13,40 / Monat Redaktion (Juli und August 2013) eigeninitiativen Suchaktion mit Freiwilligen geführt hat. Am Ende erlangte man aber Ge- Die Salzburger Festspiele sind als Weltkulturereignis für die »Salzburger Nachrichten« in Abonnement-Preis digital: wissheit darüber, dass die Gesuchte einem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Print und Online eine besondere Herausforderung. Das Online-Angebot reicht von Nachtkri- EUR 8,33 / Monat MEDIADATEN 2013* tiken zu den wichtigsten Premieren über einer umfangreiche Vor- und Nachberichterstat- Der Liveticker zur Apple-Keynote von Patricio Hetfleisch (10. 09. 2013) tung in Text, Bild und Video bis hin zur journalistischen Begleitung der Festspiele über das Der begleitende Live-Ticker zur Apple-Keynote im September 2013. TT Online berichtete live Moserholding Tirol Netzwerk ganze Jahr. MEDIADATEN 2013* in Wort und Bild von der Präsentation des neuen iPhone 5S und iPhone 5C. ø Österreich-Reichweite / Monat: Hochwasser in Salzburg Gesamte-Online-Redaktion (Juni 2013) Salzburger Nachrichten – Online Netzwerk Hochwasser in Tirol, Liveticker von News-Team Online (Juni 2013) 6,3 % Starke Service-Betonung in der Berichterstattung (Straßensperren, Zugverspätungen, Was- Der Live-Ticker zum Hochwasser im Juni in Tirol wurde vom gesamten TT-Online News-Team serstände, …). Einbeziehung der Nutzer, die Augenzeugenberichte in Wort und Bild in die ø R eichweite / Monat: 7,1 % betreut und wurde intensiv genutzt, um Informationen rund um die Rettungsarbeiten, Auf- ø R eichweite Tirol / Monat: 41,6 % Redaktion geliefert haben. Verstärkte Nutzung von Facebook, um die Menschen direkt an- räumarbeiten, Verkehrsbehinderungen usw. verfolgen zu können. zusprechen. ø R eichweite SBG / Monat: 29,8 % ø Visits / Monat in Tausend: 2.793

Story-Sammlung zum Sprung von Felix Baumgartner Gesamte-Online-Redaktion ø Visits / Monat in Tausend: 1.581 ø PI’s / Monat in Tausend: 16.366 (Oktober 2012) Das Geschehen wurde mit Live-Ticker (ein Redakteur vor Ort), Bildstrecken und Hinter- ø PI’s / Monat in Tausend: 15.297 ø U setime: 00:06:33 grundberichten aufbereitet. ø U setime: 00:03:32 Plattformen: iOS, Android, Web Pro duktinnovation: Salzburger Nachrichten Mobil Gesamt Android-App ø Visits / Monat in Tausend: 361

ø PI’s / Monat in Tausend: 6.082

Plattformen: iOS, Android (Tablet­ausgaben), SN mobil (alle Plattformen), SN Radtouren, SN Wandertouren, SN Wintertouren für iOS

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

234 235 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

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I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: T.A.I. Tourismuswirt- Das T.A.I. Online-Angebot ist redaktionell orientiert. Im Unterschied zu Plattformen von schaft Austria & International I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: Mitbewerbern (die wie wir vor allem im B2B Bereich tätig sind) bringen wir keine unrecher- Fachzeitungsverlag GMBH Taktgeber im Nachrichtengeschäft von VOL.AT ist das Ziel, in Echtzeit zu berichten. Wenn Russmedia Digital GmbH chierten Standardmeldungen, sondern ausschließlich recherchierte Beiträge, die dadurch etwas in Vorarlberg passiert, wissen unsere Leserinnen und Leser sofort, dass sie die ers- nicht nach 2 Stunden an Aktualität verloren haben, sondern nach Monaten z.T. auch nach Geschäftsführung: te Information, das erste Bild oder das erste Video auf VOL.AT erhalten. Zudem setzen wir Geschäftsführung: Gerold Riedmann Jahren noch interessant sind. Die Homepage ist zweigeteilt, mit größeren Stories sowie Mag. Christopher Norden laufend neue Arten des Storytelling und neue Technologien ein – z.B. Vine-Videos, Twitter- TAI24TOP News-Meldungen, die täglich zumindest einmal aktualisiert werden. Ergebnis von Prok. Gabriela Reichkendler Einbindungen, Instagram-Fotos oder dynamische Informationsgrafiken und Datenjourna- Chefredakteur: Marc Springer alledem ist eine hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer der User – mehr als ein Fünftel lismus. Weiters graben wir uns im hyperlokalen Bereich so tief wie möglich ein und bieten verweilt eine halbe Stunde und länger. Chefredakteur: Services von Wetter über Verkehr bis Notdiensten für jede Gemeinde an. MA Online-Redaktion: 10 Mag. Christopher Norden Abonnement-Preis digital: T op Stories: MA Online-Redaktion: 2 T op Stories: VNdigital: vorarlbergernachrichten.at EUR 3,99 / Woche Drei Tage voll Mut statt Mainstream (14. 06. 2013) Hörbranz: Mädchen flüchten vor Kampfhund durch’s Fenster von Markus A. Sturn Geglückte Premiere der wichtigsten Veranstaltung für den Österreich Tourismus, der atb, (15. 07. 2013) im neuen Format als atb_experience, das sehr umstritten war. Sehr weit hat sich die Öster- Ein Bullterrier jagt einer Katze bis in eine Wohnung nach, in der sich zwei Kinder befinden. MEDIADATEN 2013* reich Werbung (ÖW) mit der vor zwei Jahren in die Wege geleiteten Neukonzeption der atb Die beiden Mädchen müssen durch das Fenster flüchten und sich retten. (austrian travel business) und deren Spaltung in eine atb_sales sowie dem komplett neuen vol.at – Vorarlberg online Format atb_experience hinaus gelehnt. Große Widerstände waren dabei u.a. von Seiten der Cannabis legalisieren: Umfrage auf VOL.AT zeigt eindeutiges Ergebnis von Marc Springer Wirtschaftskammer zu überwinden, wo sich Top-Funktionäre wiederholt gegen die kom- (10. 05. 2013) ø Österreich-Reichweite / Monat: plett ohne Verkaufs-Fokus konzipierte »experience« aussprachen. Die Ergebnis-Präsentation einer Umfrage zum Thema »Cannabis legalisieren?«. An dieser 6,1 % Umfrage haben mehr als 5.000 Personen teilgenommen. Das Ergebnis wurde entsprechend Gleitschirm für Offline von Klaus Pümpel (26. 04. 2013) mit interaktiven Grafiken aufgearbeitet. Der Artikel wurde 170 mal kommentiert. ø R eichweite Vorarlberg / Monat: TUI-Österreich CEO Klaus Pümpel über Chancen der Reisebüros und über die Frage, ob das 52,4 % stationäre Reisebüro ein Auslaufmodell ist. Tumulte, Ausschreitungen beim Rankler Hallenturnier von Thomas Knobel (14. 03. 2013) Bei einem Nachwuchs-Fußballturnier in der Vorarlberger Gemeinde Rankweil kommt es zu ø Visits / Monat in Tausend: 6.208 Online gewinnt. Offline im freien Fall! (19. 04 2013) Tumulten zwischen Trainer, Spielern und Schiedsrichtern. Bericht über die massive Verschiebung der Pauschalreise-Buchungen weg von Reisebüros ø PI’s / Monat in Tausend: 46.301 hin zu Internet-Anbietern. Götzis: Aktiv Fitness-Studio hat eine »Quotenregelung« für Türken von Markus A. Sturn (06. 03. 2013) ø U setime: 00:06:53 Einem jungen Mitbürger wurde die Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio verweigert, weil er türkische Wurzeln hat. mobil.vol.at

ø Visits / Monat in Tausend: 691

ø PI’s / Monat in Tausend: 2.998

Plattformen: iOS, Android, Windows 8

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

236 237 VÖZ mitgliedsmedien Die digitalen Auftritte der VÖZ-Mitgliedsmedien

I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber: Wiener Zeitung GmbH I nhalte / Funktionen: Me dieninhaber/Herausgeber: Ein Fokus unserer Berichterstattung liegt auf Europa, ein weiterer auf Wien. Seit der Blatt- wirtschaftsblatt.at bietet unter allen Webportalen österreichischer Tageszeitungen den WirtschaftsBlatt Medien GmbH reform im Spätsommer 2012 beschäftigen sich eigene Redaktions-Teams intensiv mit diesen Herausgeber: Republik Österreich ausführlichsten Einblick in das weltweite Wirtschaftsleben. Zu den Stärken des Portals Themen, was auch Online entsprechend abgebildet wird. Wir bieten multimediale Inhalte an zählen – neben dem »News-Tempo« – unter anderem die regionale Wirtschaftsberichter- Geschäftsführung: und bemühen uns um eine netzadäquate Umsetzung aller Berichte, Reportagen, Analysen Geschäftsführung: stattung, wie auch der Börse-Schwerpunkt, der mit ressorteigenen Produktionen bestückte Dr. Michael Tillian und Kommentare. Die Präsenz in den sozialen Medien wird kontinuierlich ausgebaut. Dar­ Dr. Wolfgang Riedler Video-Channel oder die Fülle von Service-Tools. Die größte Wirtschaftsredaktion des Landes Mag. Herwig Langanger über hinaus gibt es auch kleinteiligere Schwerpunkte der redaktionellen Arbeit, zum Bei- arbeitet dabei integriert: Print und Digital sind eine Welt. spiel Themen wie Integration und Bildung, Digital und Musik. Diese Inhalte werden online Chefredakteur: Reinhard Göweil Chefredakteur: Dr. Esther Mitterstieler in »Channels« zusammengefasst, die für sich stehen und etwa über RSS einzeln abonniert werden können. MA Online-Redaktion: 8 T op Stories: MA Online-Redaktion: 7 Für die nächste Zeit haben wir uns einen Ausbau unseres interaktiven Angebots und der Video-Schiene vorgenommen. Heuer zum Beispiel wurde für die Landtags- und National- Abonnement-Preis digital: Spanische FCC trickst die Alpine-Gläubiger aus von Leo Himmelbauer (23. 06. 2013) Abonnement-Preis digital: ratswahl ein eigener »Wahlhelfer« online angeboten, eine interaktive HTML 5-Applikation, EUR 9,00 / Monat Wer 700 Millionen Euro investiert, will auch was haben: Die spanische FCC hat sich eine EUR 19,80 / Monat die dem User in Form eines Frage-Antwort-Spiels seine Parteipräferenzen verriet. lukra­tive Tochter der Salzburger Alpine Bau gesichert, ehe der Baukonzern in die Pleite ge- schickt wurde. MEDIADATEN 2013* MEDIADATEN 2013* T op Stories: Niedermeyer sperrt diese 53 Filialen am Samstag zu von Leo Himmelbauer (03. 04. 2013) Wiener Zeitung Gruppe Ein Service für Schnäppchenjäger: Weil nach der Pleite der Elektrokette Niedermeyer wirtschaftsblatt.at Hochwasser auf dem Weg nach Wien von Francesco Campagner, Bettina Figl und Franz Zauner dessen Homepage zusammenbrach, veröffentlichten wir die Schließungsliste. (Juni 2013) ø R eichweite / Monat: 3,6 % ø R eichweite / Monat: 3,7 % Eine Kompilation von Agenturberichten, angereichert mit Serviceinformationen rund um One-Night-Stand-App wird zum Facebook-Hit von Evelin Past (01. 02. 2013) das Hochwasser im Juni dieses Jahres. ø Visits / Monat in Tausend: 611 Eine Bedienungsanleitung für paarungswillige Facebook-Freunde: Drei anonyme Program- ø Visits / Monat in Tausend: 940 mierer erstellten eine neue App. Der neue 5-Euro-Schein ist da von Gerald Jatzek (15. 05. 2013) ø PI’s / Monat in Tausend: 1.517 ø PI’s / Monat in Tausend: 2.487 Eine Servicegeschichte rund um den Start der zweiten Euro-Generation, die auch auf die Sicherheitsmerkmale der neuen Euro-Banknotenserie hinweist. ø U setime: 00:03:20 ø U setime: 00:05:00

Wetten dass …? von Bernhard Baumgartner (23. 03. 2013) Eine Nachkritik auf die wohl größte Entertainmentshow im deutschsprachigen Raum, die Plattformen: iOS, Android Plattformen: iOS, Android, Kindle, sich auch in Wien auf die Suche nach ihrer Genetik begab. Windows 8 App

*Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013 *Quelle: ÖWA Basic, ÖWA Plus, jeweils 2. Quartal 2013

238 239 akt uelle Preisträger – Ein Auszug aktuelle Preisträger – Ein Auszug

Monika Raschhofer Journalistenpreis Integration 2012 (24. 09. 2012) aktuelle Preisträger »Oberösterreichische Nachrichten« Kategorie: Print/Online Gerald John »Der Standard« 14. Journalistenpreis des Hilfswerks 2012 (09. 10. 2012) Kategorie: Print für den Artikel Die Krise in den Köpfen der Kleinsten

Alwin Schönberger »profil« Pain Award, Österreichischer Journalistenpreis Schmerz 2012 (01. 06. 2012) Lukas Kapeller »derStandard.at« 14. Journalistenpreis des Hilfswerks 2012 (09. 10. 2012) Kategorie: Print/Online Kategorie: Print für den Aritkel Frau Gartner und ihre vergessene Welt »Die Beiträge zum Thema Rückenleiden von Alwin Schönberger überzeugten durch ihre fachliche und journalistische Kompetenz. Gleichzeitig spürt man in Verena Kainrath »Der Standard« MediaLÖWIN 2012 (08. 11. 2012) den Texten die Sensibilität und Perspektive der Betroffenen, die aus der eigenen, Kategorie: Hauptpreis offengelegten Betroffenheit resultieren.« »Wir haben sie gekürt, weil sie in ihren Beiträgen immer wieder konkrete Beispie- le dafür zeigt, wie Frauen verändern. Weil sie außerdem in ihren Beiträgen klar Gottfried Derka »profil WISSEN« Pain Award, Österreichischer Journalistenpreis Schmerz 2012 (01. 06. 2012) macht, was es zu verändern gilt. Und weil sie ihre eigene Funktion und Position als Kategorie: Print/Online Journalistin immer wieder subtil nützt, um Gender-Klischees zu demaskieren.« »Die Beiträge von Gottfried Derka zeichnen sich durch umfassende Recherchen und hohe Fachkompetenz aus. Gleichzeitig werden die komplexen Zusammenhänge Anneliese Rohrer »Die Presse« MediaLÖWIN 2012 (08. 11. 2012) sehr anschaulich und verständlich aufbereitet, wodurch es sicherlich gelungen ist, Kategorie: Lebenswerk den Informations- und Wissensstand der LeserInnen deutlich zu erhöhen.« »Förderung kommt bei ihr immer zusammen mit Forderung. Sie macht es nicht bequem, sie gibt keinen Vorschuss, sie gibt keinen Bonus. Und wenn sie schreibt, Dr. Heinz Steinbock Pressepreis der Ärztekammer Oberösterreich 2012 (04. 07. 2012) sagt die Rezension mit hoher Wahrscheinlichkeit über ihren Text, dass er erwar- »Oberösterreichische Nachrichten« Kategorie: Hauptpreis tungsgemäß streng wäre – aber treffend. Abschließend im Sinne unserer Aus- »Dr. Heinz Steinbock ist es gelungen, in der Bevölkerung ein breites Bewusstsein schreibung: Ein Rollenvorbild sein, das kann diese Preisträgerin.« für den drohenden Ärztemangel zu schaffen, der bereits Realität ist - auch wenn ihn die Bevölkerung jetzt noch nicht spürt. [...] Den »OÖ Nachrichten« unter der Elisabeth Steiner »Der Standard« Prälat Leopold Ungar JournalistInnenpreis 2012 (08. 11. 2012) Federführung von Heinz Steinbock ist es zu verdanken, dass wir im April Wis- Kategorie: Print senschaftsminister Töchterle fast 137.000 Unterschriften für die Errichtung einer »Das Aufdecken von skandalösen und menschenrechtswidrigen Zuständen, sodass Möglichkeit, in OÖ Medizin zu studieren, überreichen konnten!« darüber nicht mehr hinweggesehen werden kann, dieser wichtigen Aufgabe des kritischen Journalismus wird Elisabeth Steiner voll gerecht. Steiner hat ihre Ein- Susanne Mauthner-Weber Österreichischer Staatspreis für Wissenschaftspublizistik 2012 (10. 07. 2012) wände, trotz einiger Widrigkeiten, immer weiter formuliert und damit die Aufga- »Kurier« Kategorie: Hauptpreis be kritischer Bundesländerberichterstattung vorbildlich erfüllt.« »Durch ihre jahrelange kontinuierliche journalistische Arbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft hat sie dazu beigetragen, dass Wissenschaftspublizistik einen brei- Alexia Weiss »Wiener Zeitung« Prälat Leopold Ungar JournalistInnenpreis 2012 (08. 11. 2012) teren Raum in den Medien findet.« Kategorie: Online (Förderpreis) »Sie bloggt mit journalistischer Professionalität über Ereignisse, Kontroversen Julia Schrenk »Kurier« 4. Niederösterreichischer Journalistenpreis (17. 09. 2012) und Feste der jüdischen Community, die schlimmster Verfolgung ausgeliefert war Kategorie: Hauptpreis für den Artikel Bangen um Benedikt und bis heute mit massiven Vorurteilen konfrontiert ist. Das Judentum und die jü- »Die Gewinnerin hat mit ihrem Artikel alle Jurorinnen und Juroren überzeugt. dischen Gemeinden sind Teil der österreichischen Gesellschaft, aber den meisten Sie hat mit deutlichem Abstand die meisten Punkte erhalten. Ihr Text zeugt von Nicht-Juden völlig unbekannt; Alexia Weiss schildert unprätentiös den österrei- Einfühlungsvermögen und Sprachgewandtheit, ohne auf die ›Tränendrüse‹ zu chisch-jüdischen Alltag von heute.« drücken.« Elias Natmessnig »Kurier« Winfra 2012 (15. 11. 2012) Ulla kramar-Schmid und Walther-Rode-Preis 2012 (19. 09. 2012) Kategorie: Print Michael Nikbakhsh »profil« Kategorie: Hauptpreis »Der Sieger-Beitrag in der Kategorie Print berichtet unter dem Titel ›Der Fahrplan »Das seit mehreren Jahren investigierende Duo Schmid/Nikbakhsh steht laut Jury für den Hauptbahnhof‹ über die Entstehung des neuen Wiener Hauptbahnhofs. für seine herausragende Recherchequalität und Vermittlungskompetenz, für die Der Artikel beschreibt in sehr anschaulicher Weise die wichtigsten Punkte zu die- demokratiepolitische Relevanz und Brisanz seiner Arbeit sowie seinen ›ethischen sem komplexen Großprojekt. Die Fakten sind gut recherchiert und verständlich Enthüllungsjournalismus.« aufbereitet.«

240 241 aktuelle Preisträger – Ein Auszug akt uelle Preisträger – Ein Auszug

Martin Putschögl »derStandard.at« Winfra 2012 (15. 11. 2012) Christian Ultsch »Die Presse« Kategorie: Außenpolitik Kategorie: Online »Sein reportagenhafter Bericht beschreibt die vielfältigen und vor allem oft sehr Rainer Nikowitz »profil« Kategorie: Kolumnist des Jahres dringenden Arbeitseinsätze des Bereitschaftsdienstes für notstandspolizeiliche Maßnahmen der MA 48. Putschögl erläutert in seinem Beitrag die scheinbar klei- Karl Hohenlohe »Kurier« Kategorie: Unterhaltung nen Dinge wie das Wiederaufstellen eines geknickten Verkehrsschildes. All das und vieles mehr gehört zum Arbeitsalltag der MA 48, den Putschögl optisch durch Christian Hackl »Der Standard« Kategorie: Sport viele Bilder und einen ansprechenden Text informativ aufbereitet.« Matthias Cremer »Der Standard« Kategorie: Foto Andrea Hodoschek »Kurier« 2. Wiener Journalistinnen-Preis (16. 11. 2012) Kategorie: Hauptpreis Bettina Eder »BVZ« Kategorie: Lokaljournalismus Burgenland »Andrea Hodoschek recherchiert akribisch auch durchaus trockene Wirtschafts- materien und macht aus ihren Recherche-Ergebnissen gut lesbare, spannende und Hannes Gaisch »Kleine Zeitung« Kategorie: Lokaljournalismus Steiermark auch bei komplexen Sachverhalten verständliche Geschichten. Hodoschek steht kontinuierlich für qualitätsvolle Wirtschaftsberichterstattung, die sich auch an Heidi Huber den Interessen ihrer Leserschaft orientiert.« »Salzburger Nachrichten« Kategorie: Lokaljournalismus Salzburg

Claas Relotius »profil« Österreichischer Zeitschriften-Preis 2012 (11. 12. 2012) Köksal Baltaci »Die Presse« Kategorie: Lokaljournalismus Wien Kategorie: Förderungspreis für Jungjournalisten für den Artikel Die größten Verbrecher sind oft die kultiviertesten Persönlichkeiten Manuela Kaltenreiner »Die Jury würdigte vor allem die gute Vorbereitung des Autors, die es ihm möglich »Oberösterreichische Nachrichten« Kategorie: Lokaljournalismus Oberösterreich machte, die richtigen Fragen in einer Form zu stellen, die auch einen Einblick in die schillernde Persönlichkeit des umstrittenen Anwalts brachte.« Matthias Christler »Tiroler Tageszeitung« Kategorie: Lokaljournalismus Tirol Kurt Kuch »News« Dr. Karl Renner-Publizistikpreis 2012 (17. 12. 2012) Kategorie: Print für sein journalistisches Gesamtwerk Thomas Trenkler »Der Standard« Bank Austria Kulturjournalismuspreis 2012 (18. 02. 2013) profil Medienpreis Senioren-Rose 2012 (12. 02. 2013) Kategorie: Hauptpreis Kategorie: Journalismus für die Cover-Story Oldtimer Rallye »Für die Jury war dabei ausschlaggebend, dass der umfangreiche Artikel einen Martin Kugler »Die Presse« Inge Morath-Preis für Wissenschaftspublizistik 2013 (26. 02. 2013) exzellenten Überblick über den Stand der Wissenschaften bietet und eine gute Kategorie: Print Grundlage darstellt, sich an der Thematik zu orientieren.« Günter Pichler »Kleine Zeitung« Inge Morath-Preis für Wissenschaftspublizistik 2013 (26. 02. 2013) Kategorie: Sonderpreis Journalist des Jahres 2012 (12. 02. 2013) Roman David-Freihsl »Energie Star«-Sonderpreis für Medien (01. 03. 2013) Ulla Kramar-Schmid »profil« Kategorie: Hauptpreis »Der Standard« Kategorie: Medien »Für seine kontinuierliche Berichterstattung über Erneuerbare Energie und Hubert Patterer »Kleine Zeitung« Kategorie: Chefredakteur Energieeffizienz in der Beilage Öko-STANDARD, auf der wöchentlich erschei- nenden Umweltseite im STANDARD und in seinem ›Öko-Fuzzi‹-Blog auf derStan- Michael Nikbakhsh »profil« Kategorie: Wirtschaft dard.at.«

Andreas Koller Gerald Reischl Onliner des Jahres 2013 (06. 03. 2013) »Salzburger Nachrichten« Kategorie: Innenpolitik »futurezone«/»Kurier« Kategorie: Medienmacher

Herbert Lackner »profil« Kategorie: Innenpolitik Christina Hiptmayr »profil« LGT Medienpreis (07. 03. 2013) Kategorie: Hauptpreis Ulla Kramar-Schmid »profil« Kategorie: Investigation Jeannine Hierländer »Die Presse« LGT Medienpreis (07. 03. 2013) Frido Hütter »Kleine Zeitung« Kategorie: Kultur Kategorie: Hauptpreis

242 243 akt uelle Preisträger – Ein Auszug aktuelle Preisträger – Ein Auszug

Ulrich Dunst »Kleine Zeitung« LGT Medienpreis (07. 03. 2013) Wilhem Theuretsbacher »Kurier« Leopold Kunschak-Pressepreis 2013 (06. 06. 2013) Kategorie: Hauptpreis Kategorie: Hauptpreis »Theuretsbacher überzeugte die Jury mit seiner profunden Bundesheerberichter- Mag. Laila Daneshmandi MiA-Award 2013 (08. 03. 2013) stattung.« »Kurier« Kategorie: Sonderpreis Journalismus »Das besondere an ihrer Berichterstattung ist die große Sensibilität, mit der sie Felix Lill »Die Presse« ÖZIV Medienpreis 2012 (09. 06. 2013) an das Thema Integration herangeht, und die hohe journalistische Qualität ihrer Kategorie: Print Berichte. Obwohl der Bereich Integration eigentlich nicht in ihren Zuständigkeits- »Die beiden ausgezeichneten Beiträge zeigen, dass es möglich ist, über Menschen bereich fällt, schafft sie es immer wieder, das Thema selbstverständlich in ihre mit Behinderungen in ausgewogener und spannender Form zu berichten, ohne die Artikel einzuarbeiten, was oft schwieriger ist, als direkt darüber zu schreiben. Sie Mitleidsmasche zu bemühen.« hat die Wichtigkeit erkannt, dort, wo man nicht bewusst das Thema Integration erwartet, es dennoch präsent zu machen. Sie ist stimmig und authentisch und be- Andrea Roedig »Der Standard« n-ost-Reportagepreis 2013 (13. 06. 2013) richtet ernsthaft – eine solide, ›g’standene« Journalistin‹.« Kategorie: Text für den Artikel Macht, dass ihr rüberkommt

Regina Pöll »Die Presse« Journalistenpreis der Österreichischen Ärztekammer 2012 (10. 04. 2013) Heinz Stephan Tesarek »News« Objektiv – Österreichischer Preis für Pressefotografie 2013 (18. 06. 2013) Kategorie: Hauptpreis Kategorie: Pressefoto des Jahres »Regina Pöll begleitet das gesundheitspolitische Geschehen mit Berichten, Repor- »Tesarek hat mit seiner Kamera einen Raum geöffnet, in den normalerweise weder tagen und Kommentaren, ohne ihren Lesern die Verantwortung der eigenen Mei- das Licht der Öffentlichkeit noch ein einziger Euro Rettungsgeld dringt. Er hat an nungsbildung abzunehmen.« einem jener Schauplätze fotografiert, wo sich tatsächlich ermessen lässt, ob die Rettung eines Staates gelungen ist oder nicht.« Redaktion der Concordia-Medienpreis (29. 04. 2013) »Kleinen Zeitung« Kärnten Kategorie: Pressefreiheit Ian Ehm »News« Objektiv – Österreichischer Preis für Pressefotografie 2013 (18. 06. 2013) Kategorie: Kunst und Kultur Wolfgang Wiederstein Sports Media Austria Preis für Journalisten 2013 (30. 04. 2013) »Die Presse« Kategorie: Print Jürg Christandl »Kurier Online« Objektiv – Österreichischer Preis für Pressefotografie 2013 (18. 06. 2013) Kategorie: Innen- und Außenpolitik Nina Strasser »News« Sports Media Austria Preis für Journalisten 2013 (30. 04. 2013) Kategorie: Foto Katja Zanella-Kux Objektiv – Österreichischer Preis für Pressefotografie 2013 (18. 06. 2013) »Tiroler Tageszeitung Online« Kategorie: Wirtschaft Mag. Nina Horaczek »Falter« Prof. Claus Gatterer-Preis für sozial engagierten Journalismus 2012 (14. 05. 2013) Kategorie: Hauptpreis Dr.in Christine Haiden Eduard-Ploier-Journalistenpreis 2013 (24. 06. 2013) »Für ihre konsequente Aufbereitung von gesellschaftspolitischen und sozial rele- »Welt der Frau« Kategorie: Hauptpreis vanten Themen.Die Journalistin fällt durch ihre besonders einfühlsame Arbeits- weise mit Menschen auf, bleibt dabei aber in ihrer Berichterstattung völlig neut- Anna-Maria Wallner »Die Presse« Geiringer-Stipendium 2013 (29. 07. 2013) ral. Diese Kunst eröffnet einen neuen Blickwinkel auf interessante Themen.« Kategorie: Hauptpreis

Saskia Jungnikl »Der Standard« Prof. Claus Gatterer-Preis für sozial engagierten Journalismus 2012 (14. 05. 2013) Barbara Coudenhove-Kalergi Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels (15. 10. 2013) Kategorie: Ehrende Anerkennung für den Artikel Papa hat sich erschossen ehemals »Kurier«, »Die Presse«, etc. Kategorie: Hauptpreis »Für ihre hohe Risikofreude und die große Wahrhaftigkeit, mit der sie an das »Coudenhove-Kalergi ist spätestens seit ihren Berichten und scharfsichtigen Tabu­thema ›Selbstmord‹ herangegangen ist« Analysen rund um den Prager Frühling zu DER Publizistin geworden, welche den Menschen die Hintergründe über die politischen Veränderungen in Osteuropa Rainer Nowak »Die Presse« Kurt-Vorhofer-Preis 2013 (28. 05. 2013) darlegte. Mehr als 20 Jahre später begleitete sie als Journalistin den Mauerfall und Kategorie: Hauptpreis die damit einhergehende historische Wende. Coudenhove-Kalergi hat in zahllosen »Rainer Nowak bereichert seit Jahren die mediale Aufarbeitung der Innenpolitik. Artikeln, aber auch als Aktivistin bewiesen, dass der Einsatz für Demokratie, Men- Er zeigt dabei Augenmaß, schreibt voller Vernunft und Verstand über komplexe schenrechte und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale Rolle spielt – sie ist damit Themen, vor allem in seinen Leitartikeln. Seine Ironie ist voller Verständnis für eine idealtypische Trägerin dieses Preises« menschliche Schwächen. Seine Arbeit ist geprägt von einer kritischen Haltung ge- genüber Mächtigen.« Armin Thurnherr »Falter« Otto Brenner Preis »Spezial« (17. 10. 2013)

244 245 Daten & Fakten

246 Daten & Fakten Daten & Fakten

R weich eiten nach Mediengruppen Um satzentwicklung der VÖZ-Mitgliedsmedien

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Umsatzentwicklung in Prozent (nominell) – Index 2005 = 100

NR W VÖZ-Titel* 83,3 % 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

NRW TZ* 72,5 % Anzeigenumsatz 100 105,15 106,76 106,90 94,14 98,08 97,26 88,73

TRW Radio* 81,3 % Vertriebsumsatz 100 104,37 104,39 106,79 109,57 111,24 112,37 114,27

TRW TV gesamt** 64,0 % Gesamtumsatz 100 104,78 105,75 106,80 100,32 103,33 103,29 98,96

Internet Gestern* 55,1 %

* Quelle: Media-Analyse 12/13 ** teletest, 14+, 2012 Entwicklung der Erlösstruktur 2005 – 2012

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Anzeigenumsatz 60,09 % 60,10 % 60,17 % 59,66 % 55,89 % 56,51 % 56,06 % 53,51 %

Vertriebsumsatz 39,91 % 39,90 % 39,83 % 40,34 % 44,11 % 43,49 % 43,94 % 46,49 %

Vertriebsstruktur der VÖZ-tageszeitungen Gesamtumsatz 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 %

Quelle: interne VÖZ-Erhebung

Abo: 79,85 %

Einzelverkauf: 7,84 %

Sonstige Verbreitung: 12,34 %

Quelle: ÖAK 1. Halbjahr 2013, Wochenschnitt Mo – Sa, Vertriebsstruktur der in der ÖAK ausgewiesenen Kauftageszeitungen

248 249 Daten & Fakten Daten & Fakten

T ageszeitungs-reichweiten im internationalen Vergleich Vergleich Entwicklung Presserförderung – ORF-Programmentgelt* (in EUR Mio.) Tageszeitungs-Reichweiten 2012 700 Costa Rica 91,68 Hong Kong 84,59 Schweiz 76,10 Schweden 76,00 Finnland 73,00 Österreich 72,80 600 Vereinigte arab. Emirate 70,02 Norwegen 68,60 Philippinen 68,53 Singapur 68,35 Deutschland 66,60

Saudi-Arabien 66,17 500 65,10 Chile 65,00 Denämark 64,00 Katar 62,64 Malaysien 62,00 Niederlande 60,40 400 Ägypten 55,56 Belgien 53,70 Irland 53,50 Mio. EUR

Slowakei 52,90 in Vereinigtes Königreich 52,40 Frankreich 49,80 300 Polen 45,50 Italien 45,00 Oman 44,45 Ungarn 44,20 Mexico 44,00 Neu Seeland 42,50 200 Kanada 42,00 Slowenien 41,80 ORF-Programmentgelte* Serbien 41,70 Presseförderung gesamt USA 41,60 Tschechien 40,00 100 Libanon 38,03 Litauen 36,10 Spanien 36,10 Südafrika 30,90 Brasilien 26,00

Türkei 25,80 0 Rumänien 20,90 2011 1976 1981 1975 2010 1991 1994 1978 1987 1979 1982 1989 1983 1995 1988 1986 1985 1996 1997 1980 1984 1998 1977 1993 1992 1990 1999 2001 2007 2002 2005 2003 2008 2004 2009 2006 2000 Ukraine 20,70 2012 **2013 Lettland 20,10 Syrien 16,32 ORF-Programmentgelte* (in EUR Mio.) Indonesien 13,30 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1990 1992 1993 1994 1995 1996 J o r d a n i e n 11,16 Russland 8,50 176,4 17 7,9 202,2 2 0 7, 0 224,6 230,2 229,9 232,4 233,8 258,1 263,0 265,3 269,7 278,8 323,1 324,0 329,7 I r a k 6,11 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 *** 0,00 324,2 350,8 351,7 369,7 374,6 388,7 402,3 444,5 450,8 462,8 472,7 503,9 526,4 580,2 584,2 595,5 613,7 10,00 70,00 20,00 50,00 30,00 40,00 80,00 90,00 60,00 100,00

Quelle: World Press Trends 2013 *inklusive Gebührenrefundierung **vorläufiges Ergebnis ***ORF-Finanzvorschau 2013; veröffentlicht am 13. 12. 2012 via APA-OTS Quelle: ORF, VÖP

250 251 Daten & Fakten Daten & Fakten

Et n wicklung der Presseförderung (in EUR Mio.) Et n wicklung der Presseförderung – Detailansicht (in EUR Mio.)

llgemeine Förderung / Jahr eit 2004 Vertriebsförderung esondere Förderung eit 2004 Qualitätsförderung resseförderung gesamt A s B Ausbildungsförderungs undZukunftssicherung * / P

25 1975 € 2,513 € 2,513 1976 € 6,177 € 6,177 1977 € 5,868 € 5,868 1978 € 5,868 € 5,868 1979 € 5,861 € 5,861 20 1980 € 5,868 € 5,868 1981 € 5,868 € 5,868 1982 € 5,281 € 5,281 1983 € 5,281 € 5,281 15 1984 � 5,863 € 5,863 Mio.

1985 � 6,226 � 2,907 € 9,133 EUR ***

1986 � 6,071 � 2,834 € 8,905 in 1987 � 4,228 � 1,974 € 6,201 10 1988 � 3,223 � 1,505 € 4,727 1989 � 5,087 � 2,791 € 7, 8 7 8 1990 � 4,441 � 14,456 � 18,897

1991 � 4,121 � 9,54 4 � 13,665 5 1992 � 7, 8 75 � 13,013 � 0,727 � 21,615 1993 � 7, 7 14 � 12,623 � 0,701 � 21,039 1994 � 7, 6 3 4 � 12,492 � 0,694 � 20,821 � � � � 1995 7, 6 74 12,556 0,698 20,92 0 1996 � 7, 2 5 5 � 11,9 91 � 0,666 � 19,912 2011 1976 1981 1975 2010 1991 1994 1978 1987 1979 1982 1989 1983 1995 1988 1986 1985 1996 1997 1980 1998 1984 1977 1993 1992 1999 1990 2001 2007 2002 2005 2003 2008 2004 2009 2006 2000 1997 � 6,674 � 11,0 32 � 0,613 � 18,319 2012 ** 2013 2013 ** 1998 � 7, 2 5 5 � 10,968 � 0,666 � 18,889 1999 � 7, 2 5 5 � 11, 391 � 0,666 � 19,312 Presseförderung gesamt 2000 � 5,862 � 9,593 � 0,533 � 15,988 2001 � 5,862 � 7, 2 8 3 � 0,533 � 13,678 Besondere Förderung 2002 � 5,862 � 7, 3 6 5 � 0,533 � 13,760 2003 � 5,495 � 7, 3 8 4 � 0,505 � 13,384 Allgemeine Förderung / seit 2004 Vertriebsförderung 2004 � 4,758 � 6,994 � 1,731 � 13,483 2005 � 4,525 � 6,644 � 1,668 � 12,837 Ausbildungsförderung * / seit 2004 Qualitätsförderung und Zukunftssicherung 2006 � 4,525 � 6,645 � 1,668 � 12,838 2007 � 4,525 � 6,645 � 1,658 � 12,828 2008 � 4,525 � 6,645 � 1,668 � 12,838 2009 � 4,525 � 6,645 � 1,668 � 12,838 2010 � 4,525 � 6,645 � 1,668 � 12,838 2011 � 4,362 � 6,406 � 1,608 � 12,376 2012 � 3,924 � 5,287 � 1,575 � 10,786 2013** � 3,885 � 5,242 � 1,560 � 10,839***

* Bis einschließlich 1991 war die Fördersumme für Ausbildung in der Allgemeinen Presseförderung inkludiert * Bis einschließlich 1991 war die Fördersumme für Ausbildung in der Allgemeinen Presseförderung inkludiert **vorläufigesE rgebnis; ***inkl. € 152 Tsd. Selbstkontrolle/Presse **vorläufigesE rgebnis; ***inkl. € 152 Tsd. Selbstkontrolle/Presse

252 253 Daten & Fakten Daten & Fakten

Et n wicklung der Presseförderung Et n wicklung der Presseförderung –

Versus Parteienförderung und Politische Bildung (in EUR Mio.) Versus Parteienförderung und Politische Bildung (in EUR Mio.)

Jahr olitische Bildung Presseförderung Parteienförderung P

1975 € 2 ,513 gesamt € � 1976 6,177 4,651 35 1977 € 5,868 � 4,419 1978 € 5,868 � 4,419 1979 € 5,861 � 4,419 1980 € 5,868 � 5,087 � 3,198 30 1981 € 5,868 � 5,087 � 3,198 1982 € 5,281 � 5,596 � 2,878 1983 € 5,281 � 5,596 � 3,198 1984 € 5,863 � 6,025 � 3,430 25 1985 € 9,133 � 8,931 � 4,057 1986 € 8,905 � 8,931 � 5,123 1987 € 6,201 � 7, 0 4 4 � 5,770 1988 € 4,727 � 7,14 3 � 5,792 20 1989 € 7, 8 7 8 � 7, 2 8 4 � 5,982 1990 � 18,897 � 7, 4 6 7 � 6,995 Mio.

1991 � 13,665 � 13,891 � 7,9 9 3 EUR in 1992 � 21,615 � 14,347 � 8,336 15 1993 � 21,039 � 14,931 � 8,666 1994 � 20,821 � 15,464 � 8,886 1995 � 20,928 � 15,933 � 9,935 1996 � 19,912 � 14,659 � 8,972 1997 � 18,319 � 14,659 � 8,995 10 1998 � 18,889 � 14,659 � 8,995 1999 � 19,312 � 14,659 � 8,995 2000 � 15,988 � 14,659 � 8,275 2001 � 13,678 � 14,010 � 8,467 5 2002 � 13,760 � 14,383 � 8,535 2003 � 13,384 � 14,383 � 8,535 2004 � 13,483 � 14,383 � 8,535 2005 � 12,837 � 14,680 � 9,562 0 2006 � 12,838 � 15,029 � 8,343 2011 1976 1981 2012 1975 2010 1991 1994 1978 1987 1979 1982 1989 1983 1995 1988 1986 1985 1996 1997 1980 1984 1998 1977 1993 1992 1990 1999 2001 2007 2002 2005 2003 2008 2004 2009 2006 2000 2007 � 12,828 � 15,248 � 10,914 * 2013 2008 � 12,838 � 16,142 � 11, 26 8 2009 � 12,838 � 16,075 � 11,6 07 Presseförderung gesamt 2010 � 12,838 � 16,165 � 11, 575 Parteienförderung 2011 � 12,376 � 15,583 � 11, 2 70 Politische Bildung 2012 � 10,786 � 22,159 � 10,449 2013* � 10,839** � 36,069 � 10,163

*vorläufigesE rgebnis **inkl. € 152 Tsd. Selbstkontrolle/Presse *vorläufigesE rgebnis

254 255 Daten & Fakten Daten & Fakten

F örderung der Tageszeitungen 2013* (in Euro) F örderung der wochenzeitungen 2013* (in Euro)

Tageszeitungen Vertriebsförderung Besondere Förderung Förderung gesamt Wochenzeitungen Förderung

Der Standard € 161.376,90 € 881.259,50 € 1.042.636,40 Badener Zeitung € 8.550,20 Die Presse € 129.101,60 € 948.391,50 € 1. 0 7 7. 4 9 3 ,10 BVZ € 45.266,20 Kärntner Tageszeitung € 161.376,90 € 821.847,60 € 983.224,50 Der Ennstaler € 8.550,20 Kleine Zeitung € 161.376,90 € 161.376,90 Falter € 73.964,30 Kronen Zeitung € 161.376,90 € 161.376,90 Format € 31.142,90 Kurier € 129.101,60 € 129.101,60 Die Furche € 72.796,50 NEUE Vorarlberger Tageszeitung € 129.101,60 € 672.289,80 € 801.391,40 Die ganze Woche € 79.414,30 Neues Volksblatt € 161.376,90 € 695.540,40 € 856.917,30 GLASNIK – Crikvene novine Zeljezanske biskupije € 6.695,70 OÖNachrichten € 161.376,90 € 161.376,90 Hrvatske Novine € 9.342,90 Salzburger Nachrichten € 161.376,90 € 161.376,90 Kärntner Nachrichten € 4 5.741,10 SVZ Salzburger Volkszeitung € 161.376,90 € 649.612,0 0 € 810.988,90 Kirche bunt – St. Pöltner Kirchenzeitung € 80.971,50 Tiroler Tageszeitung € 161.376,90 € 161.376,90 KirchenBlatt € 6 2 .94 7, 5 0 VN Vorarlberger Nachrichten € 161.376,90 € 161.376,90 Kirchenzeitung Diözese Linz € 79.414,30 WirtschaftsBlatt € 96.826,20 € 573.059,20 € 669.885,40 Kitzbüheler Anzeiger € 8.550,20 Summe € 2.097.900,00 € 5.242.000,00 € 7.339.900,00 martinus – Eisenstädter Kirchenzeitung € 6 9. 4 8 7, 5 0 Murtaler Zeitung € 6.840,20 Nedelja – Slowenische Kirchenzeitung der Diözese Gurk € 14.751,30 Neue Freie Zeitung € 42.821,50 Neues Land € 79.414,30 NEWS € 4 7. 6 4 8 , 6 0 NÖN € 63.531,50 NOVICE € 27.250,00 Österreichische BauernZeitung (Bauernbündler) € 79.414,30 Osttiroler Bote € 8.550,20 Profil € 64.777,20 RaiffeisenZeitung € 71.628,60 Rupertusblatt – Kirchenzeitung der Erziözese Salzburg € 6 9. 4 8 7, 5 0 Salzburger Woche € 79.414,30 Der Sonntag € 6 9. 4 8 7, 5 0 Sonntag – Kärntner Kirchenzeitung € 4 5.741,10 Sonntagsblatt für Steiermark € 79.414,30 Sportwoche € 21.838,90 Sportzeitung € 21.508,10 tv media € 80.971,50 Tiroler Sonntag – Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck € 75.443,60 Unterkärntner Nachrichten € 8.550,20 Zur Zeit – Die Wochenzeitung für Österreich € 45.780,00 Summe € 1.787.100,00

*vorläufigesE rgebnis *vorläufigesE rgebnis

256 257 Daten & Fakten Daten & Fakten

Zuschuss zu den Kosten der Ausbildung von Nachwuchs­journalisten & angestellter

Auslandskorrespondenten 2013* (in Euro) LESö ef rderung 2013* (in Euro)

Förderungswerber Förderungswerber Zuschuss zu den Zuschuss zu den Kosten Leseförderung Ausbildungskosten von angestellter Auslands- Nachwuchsjournalisten korrespondenten Der Standard € 17.9 6 4 , 0 0 € 40.000,00 Verein Zeitung in der Schule (ZiS) € 256.485,00 Die Presse € 20.000,00 € 40.000,00 Kärntner Tageszeitung € 5.000,00 Der Standard € 12.875,00 Kleine Zeitung € 20.000,00 € 40.000,00 Die Presse € 13.000,00 Kronen Zeitung € 20.000,00 Kärntner Tageszeitung € 5 9 7, 0 0 Kurier € 19.902,0 0 € 40.000,00 Kleine Zeitung € 6.543,00 NEUE Vorarlberger Tageszeitung € 3.000,00 Kronen Zeitung € 6.500,00 Neues Volksblatt € 20.000,00 Kurier € 6 . 7 9 7, 0 0 Tageszeitungen OÖNachrichten € 20.000,00 NEUE Vorarlberger Tageszeitung € 414,00 Salzburger Nachrichten € 10.500,00 € 40.000,00 Neues Volksblatt € 1. 317, 0 0 SVZ Salzburger Volkszeitung € 20.000,00 OÖNachrichten € 7. 5 3 0 , 0 0 Tageszeitungen VN Vorarlberger Nachrichten € 3.500,00 Salzburger Nachrichten € 9.173,0 0 SVZ € 5.991,00 Falter € 20.000,00 Tiroler Tageszeitung € 9.102,0 0 NEWS € 17. 214 , 0 0 Vorarlberger Nachrichten € 8.395,00 NÖN € 20.000,00 WirtschaftsBlatt € 2.962,00 Salzburger Woche € 13.000,00 tv-media € 20.000,00 BVZ € 385,00

Wochenzeitungen Wirtschaftsblatt € 40.000,00 Falter € 1.694,00 Summe T ages- und Wochenzeitungen € 270.080,00 € 240.000,00 Format € 1.495,00 Die Furche € 9.513,0 0 Hrvatske Novine € 79,0 0 KrichenZeitung Diözese Linz € 463,00 Murtaler Zeitung € 93,00 NEWS € 3.656,00

Wochenzeitungen NÖN € 2.845,00 F örderung von Forschungsprojekten 2013* (in Euro) Osttiroler Bote € 62,00 gem. § 11 Abs. 3 – 2 Ansuchen profil € 8.543,00 TIROLER Sonntag € 211,0 0 Summe € 376.720,00

Gefördertes Projekt (Förderungsnehmer) Förderung

Publizistik.net: Aus- und Weiterbildungswege für JournalistInnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz € 18.000,00 Summe € 18.000,00

*vorläufigesE rgebnis *vorläufigesE rgebnis

258 259 I mpressum

im pressum

M edieninhaber, Herausgeber und Verleger: Verband Österreichischer Zeitungen – Verbandsgeschäftsführung Wipplingerstraße 15 | 1013 Wien | E–Mail: [email protected] | Tel.: +43 (1) 533 79 79 – 0

Visuelles Konzept und Gestaltung: Mag.a art Martina Gaigg

Die Grafiken auf den Seiten 8, 37, 93, 114, 143, 173, 246 und am Cover entstammen der VÖZ-Anzeigenkampagne »Steigern Sie den Wert Ihrer Meinung« gestaltet von der Agentur Demner, Merlicek & Bergmann.

Druck: Druckerei Wallig, Gröbming

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