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Sa./So., 18./19. Oktober 2008 | Österreichs unabhängige Tageszeitung | Herausgegeben von Oscar Bronner | € 1 , 6 0 GZ: 02Z030924T · P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien · Nr. 6008 · Adresse: 1010 Wien, Herrengasse 19–21 · Abo-Service Tel. 0810 20 30 40 · http://derStandarddigital.at · D € 2,50 / B € 2,80 / HUF 420 / SK € 3,32 (SK 100) / KČ 75 2 der Standard 2020 JAHRE Sa./So., 18./19. Oktober 2008 EDITORIAL HEUTE BRIEF DES HERAUSGEBERS er waren eigentlich die UNO-Sicherheitsrat Am Freitag wur- Buchstabenschwimmer Markus Ro- Leserinnen und Leser der de beschlossen, welche Länder ab gan macht sich Gedanken übers Liebe Leserinnen, liebe Leser! Wersten Stunde? Das hat nächstem Jahr zu nichtständigen Zeitunglesen. Seite 24 uns alle interessiert, und wir ha- Mitgliedern werden. Auch Öster- n diesem Wochenende begeht der Standard sein 20-jähriges Be- ben uns auf die Suche gemacht. reich hat bis zuletzt darum ge- Constantia gerettet Fünf Banken stehen. Die Jubiläumsausgabe, die Sie in Ihren Händen halten, Einige von ihnen haben wir in kämpft. Seite 4 retteten vorerst das Institut der Aist in jeder Beziehung einzigartig. Beginnend mit der Titelseite, dieser Ausgabe porträtiert. Turnauer-Erbin Christine de Cas- für die ich mich bei Christian Ludwig Attersee bedanke. Er hat einen Ein Geburtstag – zumal ein run- Reden, reden, reden telbajac, die Constantia. Voraus- Zyklus aus zehn Gemälden unter dem Titel „Adam und Eva lesen der – ist immer ein Anlass zu- Hans Blix, Chef- sichtlich wird die Privatbank aber Standard“ geschaffen, die nacheinander unter seiner Anleitung in un- rückzuschauen. Wir haben re- Inspektor der liquidiert werden. Seite 26 terschiedlichen Farbkombinationen gedruckt werden, sodass keines nommierte Autoren und Experten UN-Waffenkon- Kommentar Seite 48 mit den anderen ganz identisch ist. Aus diesem Grund haben wir die gebeten zu beschreiben, was sich trolle im Irak bis heutige Zeitung durchnummeriert. ihrem Bereich in den vergange- 2003, lässt zwei Finanzkrise trifft ÖBB voll Washing- Dies ist auch die umfangreichste Ausgabe des Standard, die bisher nen 20 Jahren verändert hat. Die Dekaden der Aus- ton Mutual und drei isländische erschienen ist. Vom Volumen her erinnert sie mich an die Sonntags- Essays bieten ein kompaktes Bild einandersetzung Banken bringen ÖBB-Derivaten- ausgabe der New York Times, des wichtigsten Vorbilds bei der Grün- über evolutionäre und revolutio- um Atomwaffen Revue passieren. geschäft weiter unter Druck. Seite 27 dung dieser Zeitung. Manche hielten mich für größenwahnsinnig, als näre Prozesse. Wie diese Zeitung Und sieht nur eine Lösung: ver- ich dieses Vorbild nannte, aber ich war es nur zum Teil. Denn über die Geschehnis- handeln statt schießen. Seite 8 Zurück auf die Erde Claus Raidl for- die wichtigsten Ingredienzen für eine Qualitätszeitung internationalen se bewertet und dert Realitätssinn in der Finanz- Zuschnitts verfügten wir vom ersten Tag an: Unabhängigkeit von allen inszeniert hat, „Wir sind wir.“ welt. Seite 28 Interessentengruppen, vorurteilsfreie Weltoffenheit ohne Dogmen, welche publizis- Politikwissenschafter Anton Pe- Fairness und die Absicht, mit den Leserinnen und Lesern auf Augen- tischen Neue- linka über Politik und Populis- Weg mit Content! Franz Manola höhe zu kommunizieren. rungen sie in mus und ihre Entwicklung in den freut sich auf die Rückbesinnung Gleichzeitig war mir klar, dass wir lange brauchen würden, um un- Österreich letzten 20 Jahren. Seite 14 auf den Journalismus, der unsere serem Vorbild überall dort nachzueifern, wo Qualität nur durch Quan- durchgesetzt „Nowness“ spiegelt. Seite 49 tität an Ressourcen erzielbar ist. Diese mussten wir uns erst erarbei- hat, wie sie sich ÖVP und Arigona Zogaj Ausschuss- ten. Wir haben damit zwar große Fortschritte gemacht, aber wir wollen auch für die Akten bestätigen Pfarrer Friedls Was in 20 Jahren geschah Eine Revue uns mit dem Erreichten nicht zufriedengeben. Selbstzufriedenheit ist Pressefreiheit engagiert hat, zeigt Aussagen zum Wiederauftauchen der wichtigsten Titelseiten des in unserem genetischen Code nicht enthalten. Außerdem würde uns die Beilage „Rückblick“. Konzi- Zogajs. Die Grünen sprechen von Standard seit dem ersten Erschei- davor auch der eine oder andere Mitbewerber schützen, der die He- piert hat sie Gerfried Sperl, ohne einer Falle für Zogai. nen im Oktober 1988. Seite R21 rausforderung in Richtung Qualität zu unserer Freude angenommen den der Standard nicht wäre, wie Seite 18, Kommentar Seite 48 hat. Medienexperten bestätigen uns, dass wir das Qualitätssegment er ist. An der Entstehung der Zei- Wir im Bild Heribert Corn fotogra- der österreichischen Zeitungslandschaft weit über die eigene Leser- tung arbeiten täglich viele mit, Seit der Stunde null fierte die Mitarbeiter dieser Zei- schaft vergrößert haben. die Sie auch einmal zu Gesicht Leser, die uns tung. Seite W1 Aber zu meinem Bedauern ist in diesen 20 Jahren auch der Boule- bekommen sollten. Jeder trägt an seit der ersten vard gewachsen. Gemeinsam mit dem grassierenden Populismus in seinem Platz dazu bei, dass Sie Ausgabe ohne Medienzukunft der Politik werden der Bevölkerung scheinbar einfache Lösungen vor- als Leser Ihr Exemplar in Händen Unterbrechung Hans Rauscher gegaukelt. Manche Zeitungen versuchen, ihnen genehme Politik – be- halten. Für die Gestaltung dieser begleiten, z. B. im Gespräch mit ziehungsweise dazu passende Politiker – mit manipulierter Berichter- Ausgabe zeichnen insbesondere Brigitte Huck. Springer-Chef stattung durchzusetzen. Unser Credo, das ich in der ersten Ausgabe Bettina Stimeder, Harald Fidler Seiten 20, 41 Matthias Döpfner formuliert habe, wird in diesem Umfeld immer wichtiger: „Wir wollen und Rudi Reiterer verantwortlich. über Verlagshäu- nicht beeinflussen, sondern Beeinflussungen aufzeigen.“ Dieser Standard ist jedenfalls Grand Prix in China Der Brite Lewis ser und Medien- Mittlerweile hat eine neue Generation von Journalisten die Füh- ein besonderer – nicht nur wegen Hamilton kann sich am Sonntag konzerne im in- rungspositionen des Standard übernommen, für die dieses Credo ge- des einzigartigen Titelblattes. zum jüngsten Weltmeister der ternationalen Vergleich und wa- lebte Selbstverständlichkeit ist. Noch jünger sind nur die Mitarbeiter Alexandra Föderl-Schmid Formel-1-Geschichte küren – oder rum die Zeit der Zeitungen nicht von derStandard.at, unserer Online-Schwester, die unter Wahrung Chefredakteurin alles verspielen. Seite 23 vorbei ist. Seite A1 derselben journalistischen Standards wie die Printausgabe Österreichs erfolgreichste Zeitungssite im Internet betreibt. Wie gesagt, Zufriedenheit liegt uns nicht. Aber nach all den Kämp- fen um die Existenz dieser Zeitung in einem Medienumfeld, das durch Standard, 1993 höchste Konzentration und Boulevardisierung gekennzeichnet ist, er- lauben wir uns, ein bisschen stolz auf das Erreichte zu sein. Wortverspielt waren wir schon war ein guter Sager, doch noch So ein Jubiläumstag lädt nicht nur zum Innehalten ein, sondern immer. Im Standard musste al- nicht perfekt. Ich wollte Brenner auch dazu, sich bei allen zu bedanken, die für den Erfolg mitverant- les origineller stehen als anders- zu rhetorischem Ruhm verhel- wortlich sind: wo. So legten wir Wert auf poin- fen und zitierte ihn in meinem Q Die Mitarbeiter, die auch trotz schwieriger Phasen dieses Projekts an tierte Zitate. Aber erklären Sie Standard-Bericht wie folgt: „Wir der konsequenten Steigerung der Qualität mitgewirkt haben. das einmal einem Beamten im san so bled, wir san so g’scheit Q Die Inserenten, die erkannt haben, dass unsere gar nicht so kleine, Wiener Sicherheitsbüro. Täg- wie gestern um die söbe Zeit.“ Ist aber trotzdem feine Leserschaft eine einflussreiche Gruppe ausmacht, lich riefen wir an und fragten, doch der gleiche Sinn, oder? die es anzusprechen lohnt. was sich in der „Causa Briefbom- Und unsere Leser mochten lus- Q Der Axel Springer Verlag, ohne dessen Starthilfe diese Zeitung viel- ben“ tue. Tägliche Ant- tige Polizisten. Am leicht nicht entstanden wäre. wort: „Nichts Neues.“ nächsten Tag rief mich Q Die Süddeutsche Zeitung, die fast zehn Jahre lang ein konstruktiver Wir: „Könnte man das dag Brenner an – mein Ohr Partner war. auch etwas anders for- schmerzte noch Tage Q Und natürlich Sie, liebe Leserinnen und Leser. Sie sind zahlreicher, mulieren?“ Konnte man nicht. danach. „Wollen S’ an Dichter als ich es mir bei der Gründung des Standard erhofft habe. Sie sind Einzig Polizeirat Brenner, der aus mir machen?“, brüllte er: anspruchsvoll, fordernd und haben uns immer mit wertvoller Kritik mit der tiefen, rauchigen Stim- „Verbinden S’ mich mit dem He- begleitet. Es macht Freude, für Sie zu arbeiten. me, war auf unserer Seite, weil rausgeber!“ Ich: „Äh, der ist auf Ich wünsche Ihnen ebenso viel Vergnügen bei der Lektüre dieser er so sprach, wie er dachte. Mir Urlaub, glaube ich (...).“ Bren- Diese Zeitung haben die Ausgabe, wie wir bei der Herstellung gehabt haben. Ihr gestand er exklusiv: „Neues ner: „Machen S’ das nie wieda!“ Leser nie gesehen. Eine gibt’s nix. Wir san heut’ so – Okay. Seit 15 Jahren zitieren Nullnummer – noch mit g’scheit wie gestern a scho!“ Das wir wörtlich. Selber schuld. dem Arbeitstitel „Wirtschaftsblatt“. Oscar Bronner 4 der Standard INTERNATIONAL Sa./So., 18./19. Oktober 2008 Massive Proteste Neue Staffel am East River gegen Schulreform in Italien Seit Freitag steht fest, welche Länder im Sicher- Gerhard Mumelter aus Rom heitsrat ab dem nächsten Jahr als nichtständige Was Italiens neue Bildungsminis- terin Mariastella Gelmini geschafft Mitglieder die Weltpolitik hat,