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Wider die Müdigkeit!

Kulturelle Interventionen und literarische Aufwachräume Inhalt KÖLN FREIBURG Orientierung

Sa. 2.6. Abtauchen, Eintauchen, Do. 31.5. Wenn man müde ist… So. 3.6. Wider die Müdigkeit Fr. 1.6. Tram Slam AUFWACHRAUM Konzert und Lesung Sa. 2.6. Wachmachertexte gesucht / Begrüßung Kunst in Zeiten des Fr. 1.6. Dein Augenblick Flagge zeigen Zettelkastenlesung SCHLEUDERTRAUMA Schullesung Wider die Trägheit Schulze & Khoury Umbruchs, Diskussion Arabischer Frühling? Diskussion Di. 29.5. Police, Adjective, Film So. 3.6. Aufwachräume – Yazbek, Shibli, Khider Digitale Revolution Gefahr für PLÄDOYER FÜR MEHR MÜDIGKEIT Sprache der Freiheit, Lesung Mi. 30.5. Tahrir 2011, Film Flagge zeigen Aktivisten East of New Eden So. 3.6. Wo die wilden Kerle Schleudertrauma Böhme, Kiss, Passig Ensemble Olivinn PROJEKT MÜDE WORTE Sa. 2.6. Ausstellungseröffnung wohnen, Film Müde Helden So. 3.6. Graffiti Kollektiv auf Ritalin Mo. 4.6. Abendland, Film Dämmerschlaf & Wachzustände: Graphic Novel FILM Streitgespräch Hörbeiträge Lesungen und Gespräche Konzert Ensemble Olivinn THEATER Lentz und Winters, Performance Do. 24.5. Film Emel Mathloutie, Konzert Film Mi. 30.5. COMIC Mi. 6.6 Film Do. 14.6. Film Do. 21.6. Hörbar INFORMATION 2 www.wider-die-muedigkeit.de 3 Editorial

Der Karlsruher Philosoph Byung-Chul Han hat eine Diagnose gestellt: »Müdigkeitsgesellschaft« nennt er die westeuropäischen Die Situation im arabischen Raum entwickelt sich inzwischen unterschiedlich. Trotzdem bleibt diese Region ein Schwerpunkt Zivilisationen. Unseren »kulturellen Interventionen« hat er damit das Schlagwort geliefert: »Wider die Müdigkeit!« lautet das von »Wider die Müdigkeit!«: Unter dem Titel Wachmacher haben wir arabische Gäste zu Lesungen, Diskussionen und Motto, unter dem sich das Literaturhaus Köln, das Literaturbüro Freiburg und die Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin zusammen- Konzerten eingeladen. Sie werden aus ihren Ländern berichten und Fragen nicht nur beantworten, sondern auch stellen getan haben, um zeitgleich an allen drei Orten Räume zu öffnen – zum Aufwachen und für Gespräche. Unterstützt werden wir können. Der Programmteil Schleudertrauma widmet sich der paradoxen Gleichzeitigkeit von Fortschrittsdruck und sozialen dabei von der Kulturstiftung des Bundes, der Heinrich-Böll-Stiftung und vielen weiteren Förderern und Partnern. bzw. politischen Lähmungserscheinungen in Deutschland und den mittel- und osteuropäischen Ländern. Und das Plädoyer für mehr Müdigkeit ruft die großen Zauderer auf den Plan, die Künste, die uns andere Sicht- und Lebensweisen vorführen. Das Die Idee für »Wider die Müdigkeit!« kam uns, als es Anfang 2011 in der arabischen Welt zu Protesten – dem sogenannten Projekt »Wider die Müdigkeit!« wird begleitet von Filmprogrammen in Freiburg und Köln, der Ausstellung »East of New Eden« »Arabischen Frühling« – kam und die Frage auftauchte: Was können wir von den Bewegungen im arabischen Raum lernen? in Köln, dem Interventionstheater »Flagge zeigen« und dem Jugendprogramm »Müde Wörter«, in dem sich Jugendliche mit der Angesichts der Tatsache, dass es nach 1989 in Deutschland und Mittel- und Osteuropa nicht gelungen ist, einen neuen Gesell- Sprache unserer Zeit auseinandersetzen. schaftsentwurf zu realisieren und angesichts der Zuspitzung der Entwicklungen im arabischen Raum wollen wir gemeinsam mit internationalen Gästen aus Kunst, Wissenschaft, dem Journalismus und der Politik darüber nachdenken, auf welche Weise Wir laden Sie ein, mit uns aufzuwachen, auszuruhen und umzudenken und freuen uns auf die Gespräche mit Ihnen revolutionäre Energien in dauerhafte und sinnvoll erneuerte Gesellschaftsformen verwandelt werden können. und unseren Gästen!

Ihre Heinrich-Böll-Stiftung, Literaturhaus Köln und Literaturbüro Freiburg

4 5 20.00 Uhr Donnerstag, 31. Mai Köln Belgisches Haus Freitag, 1. Juni Köln

Eintritt: 10,- / 8,-  Die heimlichen Helden der Literatur Mitglieder: 6,-  Das Junge Literaturhaus bringt Literatur an Ihre Schule: Wenn man müde ist, sieht man nämlich viel mehr Das ist dein Augenblick! – Corien Botmans mitreißendes Buch über Lesung und Konzert Fußball und Leistungsdruck

»Früher kannte ich nur Müdigkeiten zum Fürchten«, beginnt Peter Handke seinen Versuch über die Müdigkeit. Am Ende dieses so ein- Die niederländische Autorin und Sportreporterin Corien Botman erzählt in Das ist dein Augenblick! von Leistungsdruck, falschen fachen wie brillanten Gedankenspiels stellt sich heraus: »Müdigkeit ist die bestmögliche Handlung.« Und dies nicht nur, weil das Schauen Erwartungen und Milans Traum, Profi-Fußballer zu werden. Als Milan zum Probetraining bei Ajax Amsterdam eingeladen wird, scheint eines Müden die Frauen anzieht oder weil Einstein im Halbschlaf die entscheidende Erkenntnis für seine Relativitätstheorie gewonnen dem nichts mehr im Weg zu stehen. Doch der Druck ist enorm hoch, sein Vater treibt ihn gnadenlos an und dann verletzt Milan sich haben soll, sondern weil Müdigkeit die Menschen nicht dazu inspiriere, »was zu tun ist«, sondern dazu, »was gelassen werden kann«. auch noch am Knie. Dann kommt Freke ins Spiel. Sie will unbedingt für die Schülerzeitung schreiben und sich von ihrer großen Handkes Hymne auf die Müdigkeit widmet sich nicht dem Sieger. Sie meint Figuren, wie die Literatur sie in Melvilles Bartleby, Gontscha- Schwester abheben. Ihre Idee: Ein Interview mit Milan, obwohl sie mit Fußball nichts am Hut hat. Doch schnell wird ihr klar, dass es rows Oblomow oder auch den ermatteten Alltagskämpfern Wilhelm Genazinos erschaffen hat. Ihnen, diesen subversiven, komischen und bei Milan nicht nur um Talent und Fußball geht. Botman erzählt aus zwei Perspektiven ein mitreißendes Fußballbuch, passend zur träumerischen Helden gerade auch unserer Zeit, gehört dieser Abend. Der Schauspieler Matthias Brandt (angefragt) leiht ihnen seine Fußball-Europameisterschaft. Thorsten Nötges, Journalist und Lektor, spricht mit Corien Botman über ihre Motivation und die Nöte Stimme. Die Pianistin Olena Kushpler, die soeben gemeinsam mit Roger Willemsen die literarisch-musikalische Reise »Unterwegs« und der beiden Hauptfiguren, übersetzt das Gespräch und liest auf Deutsch aus dem Roman. einen Abend zu Hiobs müdem Glück konzipiert hat, verstärkt den sachten, aber hartnäckigen Ruf der müden Helden der Literatur mit Schulen, die an einer Schul-Lesung interessiert sind, melden sich bitte unter: 0221/99555811 oder [email protected] Stücken von Bach und Purcell, aber auch von zeitgenössischen Komponisten wie Hans Werner Henze und Valentin Silvestrov. Veranstaltungspartner: Carlsen, Kulturamt der Stadt Köln

6 7 15.00 Uhr 19.00 Uhr Freitag, 1. Juni Köln Fritz Thyssen Stiftung Freitag, 1. Juni Köln Fritz Thyssen Stiftung

Eintritt: 10,- / 8,-  Interne Diskussion Arabischer Frühling? – Positionen, Fragen und Perspektiven Mitglieder: 6,-  Tagesticket: 17,- / 13,-  Moderation: Fouad Hamdan Podiumsdiskussion mit Sihem Bensedrine, Elias Khoury, Dragoslav Tagesticket Mitglieder: 9,-  Dedovic´ und Fouad Hamdan

Einige unserer Gäste reisen aus Ländern an, in denen die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist. Deshalb möchten wir ihnen im Rahmen Ende 2010 brach mit den Protesten in Tunesien der »Arabische Frühling« an und breitete sich in den nordafrikanischen Ländern und dem unserer kulturellen Intervention einen geschützten Gesprächsraum bieten: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit laden wir Autorinnen, Au- Nahen Osten aus. Was so hoffnungsvoll begonnen hatte, verschärfte sich in Ländern wie Libyen und Syrien zum Bürgerkrieg. toren und Intellektuelle ein, miteinander die aktuellen Entwicklungen im arabischen Raum zu diskutieren, Informationen auszutauschen Auch die begonnenen Demokratisierungsprozesse in Tunesien oder Ägypten lassen Fragen offen. Es besteht Informationsbedarf. Unsere und Fragen zu stellen. Podiumsgäste, die Journalistin Sihem Bensedrine (Tunesien), der Schriftsteller Dragoslav Dedovic (Serbien/Deutschland), der Aktivist und Ergebnisse fließen in die weiteren Veranstaltungen des Tages ein und werden so auch dem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Politikberater Fouad Hamdan (Niederlande) und der Schriftsteller Elias Khoury (Libanon) erklären ihre Positionen und Perspektiven und Der Aktivist und Politikberater Fouad Hamdan moderiert das Gespräch. stellen sich gegenseitig ihre Fragen. – Fragen, auch in Hinblick auf ein Europa, das noch geprägt´ ist von den Revolutionen und Kriegen in den 1990er Jahren.

Moderation: Thilo Kößler (Deutschlandfunk)

8 9 21.00 Uhr 15.00 Uhr Freitag, 1. Juni Köln Fritz Thyssen Stiftung Samstag, 2. Juni Köln Forum für Fotografie

Eintritt: 10,- / 8,-  Eintritt frei Die Sprache der Freiheit. Mitglieder: 6,-  »East of a New Eden«: Von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer Tagesticket: 17,- / 13,-  Lesung und Gespräch mit den syrischen Schriftstellerinnen Tagesticket Mitglieder: 9,-  Vernissage der Fotoausstellung von Alban Kakulya und Rosa Yassin Hassan und Yann Mingard

Eines der Länder im arabischen Raum, in dem sich die Lage seit Beginn der hoffnungsvollen und friedlichen Freiheitsbewegungen Die ehemals ideologische Grenze, die als »Eiserner Vorhang« die UdSSR von der westlichen, kapitalistischen Welt trennte, ist heute eine Anfang 2011 dramatisch zugespitzt hat, ist Syrien. Die Lage ist unübersichtlich, deswegen haben wir die Schriftstellerin Rosa Yassin scharf bewachte, ökonomische Grenze zwischen dem »reichen« Westen und dem »armen« Osten. Mit den Osterweiterungen der EU sind Hassan und die Journalistin und Autorin Samar Yazbek eingeladen, um zu berichten. Beide Frauen haben sich in Syrien für die die Grenzen nicht nur geografisch in die Ferne gerückt, sie sind auch aus den Köpfen der Westeuropäer zunehmend verschwunden. Demokratie und insbesondere eine weibliche Demokratiebewegung eingesetzt. Hassan lebt nach wie vor in Damaskus und hat im Kölner Nüchterne Statistiken erzählen nichts von dem Grenzalltag und den Dramen, die sich entlang von Stacheldraht und Zollstationen ab- Alawi-Verlag ihren Roman Ebenholz veröffentlicht, der die Geschichte von fünf Frauen einer Familie erzählt. Yazbek ist mit ihrer Tochter spielen. Die Schweizer Fotografen Alban Kakulya und Yann Mingard erinnern mit ihrem Projekt »East of a New Eden« daran, dass dieser nach Paris geflohen, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Name auf einer Todesliste stand. Vor kurzem ist ihr Buch chreiS nach Freiheit. trennende Streifen zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer keinesfalls verschwunden ist. Ausgestattet mit ihren Kameras und Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution auf Deutsch erschienen. Mit den beiden Autorinnen spricht ihre Übersetzerin GPS-Geräten bereisten sie die 1600 Kilometer lange Ostgrenze der EU. Ihre Aufnahmen zeigen verlassene, teils grandiose Landschaften Larissa Bender. unterschiedlicher Klimazonen und wechselnder Vegetation sowie Porträts der Menschen, die von dieser Grenze unmittelbar betroffen sind. Die Ausstellung bis zum 15.7.2012 im Forum für Fotografie zu sehen. Die Veranstaltung wird simultan ins Deutsche übersetzt. Veranstaltungspartner: Forum für Fotografie

10 11 19.00 Uhr 20.30 Uhr Samstag, 2. Juni Köln Alte Feuerwache Samstag, 2. Juni Köln Alte Feuerwache

Eintritt: 10,- / 8,-  Eintritt: 10,- / 8,-  Kollektiv auf Ritalin Mitglieder: 6,-  »Wir leisten was, Sie bleiben wach!« Mitglieder: 6,-  Tagesticket: 17,- / 13,-  Tagesticket: 17,- / 13,-  Streitgespräch zwischen der Intelligenz-Aktivistin Kathrin Passig Tagesticket Mitglieder: 9,-  Eine Performance von und mit Michael Lentz und Uli Winters Tagesticket Mitglieder: 9,-  und der früheren Leistungssportlerin Ines Geipel

Was spricht eigentlich dagegen, die Möglichkeiten, die der Mensch hat, noch ein kleines bisschen zu verbessern? Kathrin Passig, Mit- Auf der Bühne wird geschwitzt, im Zuschauerraum gedöst? Nicht in dieser Stunde! »Wir leisten was, Sie bleiben wach«, versprechen der begründerin der »Zentralen Intelligenz Agentur« (ZIA), meint: gar nichts. Warum nicht die eigenen Fähigkeiten optimieren? Zum Beispiel Schriftsteller Michael Lentz und der Medien- und Maschinenkünstler Uli Winters. Lentz und Winters merken was heißt ihr Programm, mit dem Wundermittel Ritalin – Gehirndoping. Ihre eigenen Erfahrungen mit der Optimierung menschlicher Leistungen hat Ines Geipel das sie für uns variiert haben. Denn uns interessiert: Wenn der Optimierungsgedanke in allen gesellschaftlichen Bereichen um sich greift, gemacht. In der DDR hat sie mit ihrem Leichtathletik-Team einen Weltrekord aufgestellt. Sie wurde ohne ihr Wissen gedoped. Als sie dies wie antwortet dann die Kunst? Es steht eine Menge auf dem Spiel, meinen Lentz und Winters und kämpfen um jeden Punkt. Deshalb erfuhr, ließ sie ihren Namen von der Rekordliste streichen und kämpfte vor Gericht für die Aufdeckung der Zusammenhänge. Heute ist erkenne der Zuhörer bei ihnen so manches wieder, das er noch nie gesehen habe. Rezeption wird Produktion – ohne Mitmach-Theater. sie nicht nur Professorin an der Schauspielhochschule Ernst Busch in Berlin, sondern auch eine investigative Journalistin und Schrift- Was Sie an diesem Abend also erwartet? – Ein ordentliches Schleudertrauma im guten, nämlich durchrüttelnden Sinne. stellerin. Zuletzt erschienen von ihr die Bücher Seelenriss. Depression und Leistungsdruck sowie Der Amok-Komplex oder Die Schule des Tötens. Passig und Geipel diskutieren über die Frage, ob die Leistungsgesellschaft in eine bessere Zukunft oder zur »Müdigkeitsgesell- schaft« Deutschland führt. Moderation: Jenny Friedrich-Freksa (Chefredakteurin der Zeitschrift »Kulturaustausch«).

12 13 21.30 Uhr 11.00 Uhr Samstag, 2. Juni Köln Alte Feuerwache SONNTAG, 3. Juni Köln Belgisches Haus

Eintritt: 10,- / 8,-  Eintritt: 10,- / 8,-  »I am those who are free and never fear« – Mitglieder: 6,-  Wider die Müdigkeit! Mitglieder: 6,-  Tagesticket: 17,- / 13,-  Von der Macht der Musik Tagesticket Mitglieder: 9,-  Ein Zukunftsgespräch mit Samar Farhat-Naser, Solokonzert der tunesischen Sängerin Emel Mathlouthi György Dalos und Gesine Schwan (angefragt)

In Tunesien konnte die Komponistin, Texterin und Sängerin Emel Mathlouthi vor der Revolution nur heimlich auftreten. Im Zuge der Zum Abschluss unserer »kulturellen Intervention« verschieben wir den Blickwinkel. Die palästinensische Autorin und Aktivistin Demonstrationen wurde sie im eigenen Land immer bekannter. Ihre Stimme gehört zu denjenigen, die mit den Freiheitsbewegungen im Samar Farhat-Naser hat 2009 ihre Autobiographie Thymian und Steine veröffentlicht, die auch ein Plädoyer für den Frieden zwischen arabischen Raum eng verbunden sind. In diesem Jahr ist ihr erstes Album Kelmti horra erschienen. Mathlouthi singt auf tunesisch. Israel und Palästina ist. Wie schaut sie von Palästina aus auf die arabische Welt? Einerseits vom Rand aus, andererseits durch den Als musikalische Vorbilder nennt sie die Namen von Marcel Khalife, Sheikh Imam und Fairouz sowie japanische und französische Konflikt zwischen Israel und Palästina im Zentrum vieler Probleme im arabischen Raum. Der SchriftstellerGyörgy Dalos, der aus Ungarn Einflüsse. Ihre Musik vereint arabische Traditionen mit Elektro-, Pop- und Rock-Klängen. Weil die Musik für die Freiheitsbewegungen stammt, hat sich in seinem Werk immer wieder mit Europa beschäftigt. Dafür wurde ihm 2010 der Leipziger Buchpreis zur Europäischen in den arabischen Ländern so elementar war, freuen wir uns, eine der wichtigen Stimmen aus dem Jahr 2011 auf unserer Bühne Verständigung verliehen. Wie beschreibt er die persönlichen, sozialen und politischen Müdigkeiten, wenn er auf Europa und die Welt begrüßen zu dürfen! blickt? Gesine Schwan (angefragt) öffnet der Runde eine dritte Perspektive: Die Politikwissenschaftlerin und Präsidentin der Humboldt- Viadrina School of Governance setzt sich in ihrer Arbeit mit internationalen Beziehungen sowie den Konflikten der deutschen Veranstaltungspartner: Institut Français Gegenwartsgesellschaft auseinander. Lothar Müller (Süddeutsche Zeitung) moderiert die Diskussion mit diesen drei engagierten Akteuren eines globalen kulturellen und politischen Lebens.

14 15 jeweils 11.00 Uhr 31. Mai – 2. Juni Köln und 16.00 Uhr Projekt müde worte Köln

Aktion: Flagge zeigen Müde Wörter, frische Sätze Schülerinnen und Schüler der Theaterschule des Theaters der Keller greifen den Impuls von »Wider die Müdigkeit« auf

»Wir sind sechs Schauspielschülerinnen und –schüler und möchten das Projekt »Wider die Müdigkeit« zu unserem machen, indem wir Für Schülerinnen und Schüler findet ein besonderes Projekt im Rahmen von »Wider die Müdigkeit!« statt. Sie sollen uns ihre »müden eine Performance dazu entwickeln. Wir wollen im öffentlichen Raum Bilder unserer Gesellschaft mit ihren »Luxusproblemen« und Worte« und »frischen Sätze« schicken. Denn in der Sprache findet die Ordnung der Gesellschaft schließlich ihren Niederschlag. Wir wol- Verhaltensweisen unseren Bildern von der arabischen Welt gegenüberstellen. Dabei stellen sich für uns folgende Fragen: Wie reagieren len wissen: Welche Worte haben in den Augen der Jugendlichen ausgedient, wodurch werden sie ersetzt und welche Sprüche, Redewen- wir auf die Demonstrationen und Kämpfe in der arabischen Welt? Wirkt der »Arabische Frühling« als Wachmacher oder sind wir schon zu dungen und Vokabeln sind vielleicht gerade erst erfunden worden? Jede Generation erfindet eine eigene Sprache, welche ist das heute? abgestumpft, um uns anstecken zu lassen? Sollen wir uns an den Menschen in der arabischen Welt ein Beispiel nehmen? Und auf unsere Darum der Aufruf an alle Zwölf- bis Zwanzigjährigen: Lebenswelt bezogen: Wie gehen wir mit Stress, Leistungsdruck, Depressionen und Wut um? Wird es uns möglich sein, durch unsere Schickt uns eure müden Worte und frischen Sätze an: [email protected]. Begründet in ein paar Sätzen eure Meinung. Performance Sehgewohnheiten zu verändern, Grenzen zu überschreiten und so die Müdigkeit abzuschütteln?« Eine Wortsammlung findet ihr ab Mitte Mai auf der Internetseite www.wider-die-muedigkeit.de. Ihr könnt auch einen gedrehten Video- Sechs Schülerinnen und Schüler der Theaterschule treten an öffentlichen Orten in Köln auf. Wir laden Sie ein, an einem Denk- und Clip einschicken. Die besten Einsendungen werden außerdem im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht. Erarbeitungsprozess teilzunehmen. Die Auftrittsorte geben wir über unsere Homepage und die des Keller-Theaters bekannt. Veranstaltungspartner: Kölner Stadt-Anzeiger, Kulturamt der Stadt Köln Veranstaltungspartner: Schule des Theaters im Theater der Keller

16 17 20.00 Uhr 18.00 Uhr Dienstag, 29. Mai Köln Filmpalette Köln Mittwoch, 30. Mai Köln Filmpalette Köln

Eintritt: 7,- / 6,-  Eintritt: 7,- / 6,-  Im Auge des Gesetzes Mitglieder: 4,-  Ein Akt der Befreiung Mitglieder: 4,-  Eine Parabel über Gehorsam und Idealismus: Police, Adjective Der Dokumentarfilm Tahrir 2011

Seit einiger Zeit geistert der Begriff der »Neuen Rumänischen Welle« durch deutsche Feuilletons. Gemeint sind Filme wie die von Es sind Bilder, die um die Welt gegangen sind: Tausende Menschen demonstrierten im Januar 2011 auf dem Tahrir-Platz in Kairo gegen Corneliu Porumboiu, mutige, innovative und oft politische Innenansichten eines zu wenig beachteten Landes. Auch Filmkritiker wissen die Regierung Mubarak. Achtzehn Tage später wird der Rücktritt von Husni Mubarak verkündet. In Koproduktion mit dem WDR haben diesen Trend zu würdigen: 2009 gewann der Regisseur mit Police, Adjective in Cannes den Preis der Reihe »Un Certain Regard«. Der Film die Regisseure und Revolutionäre Amr Salama, Tamer Ezzat und Ayten Amin während dieser Zeit den DokumentarfilmTahrir 2011 ge- erzählt die Geschichte des Polizisten Cristi. Er erhält den Auftrag, einen Jugendlichen zu observieren, der unter dem Verdacht steht, dreht. Die Kombination aus bisher unveröffentlichten Amateuraufnahmen und Interviews mit Augenzeugen lassen die Ereignisse und die Haschisch zu verkaufen. Die Beschattung verläuft unspektakulär, Verfolgungsjagden oder waghalsige Polizeiaktionen sind nicht zu Gewalt auf Kairos Straßen auf bedrückende Weise wieder aufleben. Der Film ist aber nicht nur eine Hommage an die mutigen Demons- erwarten. Für Cristi dagegen wird seine Arbeit zur moralischen Selbstanalyse. Ist eine Gesetzgebung gerecht, die jemanden wegen des tranten Ägyptens, sondern lässt auch Sicherheitskräfte und Politiker zu Wort kommen. Humor beweisen die Filmemacher schließlich Verkaufs von ein wenig Haschisch zu neun Jahren Haft verurteilt? Und muss man als Polizist Befehle befolgen, ohne das Gesetz zu hin- im letzten Teil: Anhand des ›Lehrvideos‹ Wie werde ich ein Diktator in zehn Schritten wird die Entwicklung ihres Landes ironisch aufge- terfragen? Einfühlsam und realistisch schildert Corneliu Porumboiu den Bewusstwerdungsprozess eines Polizisten, der nicht bloß naiver arbeitet. Durch wechselnde Perspektiven und unterschiedliche Erzählweisen spiegelt der Film die vielschichtigen Deutungsweisen der Erfüllungsgehilfe eines Machtapparates sein möchte. – Ein Wachmacher für jede Zivilgesellschaft. Ereignisse und wird zu einem Zeitdokument, das auf Jahre seine Wirkung und Intensität nicht verlieren wird. Veranstaltungspartner: Filmpalette Köln Veranstaltungspartner: Filmpalette Köln

18 19 15.00 Uhr 20.00 Uhr Sonntag, 3. Juni Köln Filmpalette Köln Montag, 4. Juni Köln Filmpalette Köln

Eintritt: 7,- / 6,-  Eintritt: 7,- / 6,-  Max, der König! Mitglieder: 4,-  Europa bei Nacht Mitglieder: 4,-  Wo die wilden Kerle wohnen Abendland – Ein Filmpoem

Erinnern Sie sich noch an die Phantasiewelten Ihrer Kindheit? Für den Regisseur Spike Jonze scheint diese Art der Rückbesinnung ein Der Österreicher Nikolaus Geyrhalter ist ein Regisseur besonders provokativer Filme. In seiner bekanntesten Dokumentation, Unser Leichtes zu sein: Mit Wo die wilden Kerle wohnen setzt er kindlicher Imagination ein filmisches Denkmal. In Jonzes ganz eigener Inter- täglich Brot, porträtierte er kommentarlos die Massenproduktion von Lebensmitteln in Europa. In Abendland ist das filmische Sujet noch pretation des gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak flüchtet sich der kleine Max nach einem Streit mit seiner Mutter offener: Ein ganzer Kontinent wird zum Beobachtungsobjekt. Zwischen Alltag und Extremen stellt Geyrhalter den Zustand des gegen- in das Reich der »Wilden Kerle«. Verkleidet in einem Wolfskostüm wird Max mir nichts, dir nichts zum neuen König ernannt. Denn die wärtigen Europas in ungeschönten Bildern aus. Entstanden ist eine großangelegte visuelle Collage unserer Leistungsgesellschaft, die riesigen, zotteligen Wesen haben ihre ganz eigenen Probleme und Max soll sie lösen. Schnell wirken diese Kreaturen wie Spiegelbilder selbst in der Nacht nicht zur Ruhe kommt: In riesigen Clubs wird gefeiert, die Straßen Londons werden per Videokamera rund um die Uhr realer Menschen mit ihren Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Die Flucht selbst spiegelt den enormen Druck, den unsere Gesellschaft überwacht und an Bahngleisen wird ohne Unterlass demonstriert. Europa ist in ständiger Bewegung. Eine positive Form der Müdigkeit, schon auf Kinder ausübt. Jonzes Film zeigt die ganz spezielle Fähigkeit von Kindern, ihre Probleme zu verarbeiten. Und dass eine über- ein inspirierendes Nichts-Tun, wie es der Philosoph Byung-Chul Han fordert, ist nur ganz selten zu spüren. Und trotzdem gelingt es dem bordende Phantasie in einer schnelllebigen Welt zu einer wertvollen Gabe werden kann. Film, genau dieses Moment des Zauderns hervorzurufen, indem er aus den Bildern eines tätigen Kontinents ein Filmpoem komponiert, das uns Zuschauer für die Dauer des Films aus der Zeit katapultiert. Veranstaltungspartner: Filmpalette Köln Veranstaltungspartner: Filmpalette Köln

20 21 Freiburg Montag, 14. MAI Freiburg

Für alle unter 20 Tram-Slam und Workshop Wanted: Müde Wörter!

Die Welt dreht sich schneller in Zeiten von globalen Krisen und Internetrevolution, Smartphones und Social Networks. Kann unsere Am Montag, den 14. Mai 2012, werden die Wörter wieder wach: Sprache da noch mithalten – oder haben manche Wörter ganz einfach ausgedient? Wir suchen eure »müden Wörter«, Wörter, die ihr nicht mehr hören könnt, die euch ärgern oder euch nur noch ein Gähnen entlocken! Schickt uns eine SMS mit eurem Wort und einer 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr: SLAM-Workshop »Müde Wörter« 18.30 Uhr: U20 TRAM-SLAM »Müde Wörter« kurzen Begründung, warum Ihr meint, dass es recycelt oder gleich ganz entsorgt gehört. mit Sophie Passmann, Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, in der Freiburger Straßenbahn mit Sophie Passmann (Moderation), 79102 Freiburg, Workshopteilnahme kostenlos Eintritt 3,–  Müde Wörter-SMS an 0176.63212016 Anmeldung und weitere Infos unter: [email protected] Mehr Infos zum dazugehörigen Literaturprojekt »Wider die Müdigkeit« sowie die Übersicht aller müden Wörter findet ihr ab Mai im Blog Die »müden Wörter« tauchen auch auf der VIA CONTEMPLATIVA wieder auf (siehe Programm) und werden zusammen mit dem Video des unter www.wider-die-muedigkeit.de. TRAM-SLAM am 2. und 3. Juni in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof dokumentiert und nachzulesen sein.

22 23 20.00 Uhr 20.00 Uhr Freitag, 1. Juni Freiburg Theater im Marienbad Samstag, 2. Juni Freiburg Theater im Marienbad

Eintritt frei Eintritt: 8,- / 6,-  Stimmen für Wachmachertexte & Müdigkeitsschriften gesucht! Wider die Trägheit! Festivalpass für alle Veranstaltungen (2./3. Juni): Lesung und Gespräch mit Ingo Schulze (Deutschland) und 20,- / 16,- Elias Khoury (Libanon)

Zum Auftakt unserer Veranstaltung »Wider die Müdigkeit!« laden wir zu einer Lesung von Wachmachertexten und Müdigkeitsschriften Der Karlsruher Philosoph Byung-Chul Han analysiert in seinem vielbesprochenen Essay westliche Gesellschaften als »Müdigkeitsgesell- ein. Schauspieler und Schauspielerinnen des Theater im Marienbad-Ensembles lesen ausgewählte Texte, aber auch Sie sind eingeladen schaften«. Auf der Basis seiner streitbaren Thesen öffnet das Festival in Freiburg seine Tore mit Ingo Schulze, dessen Romane und Er- und aufgefordert, kurze Texte oder Schriften zu kulturellen Aufwachräumen, literarischen Wachmachern oder poetischen Müdigkeitsver- zählungen den Zerfall der DDR und seine Folgen immer wieder kritisch in den Blick nehmen, und dem libanesischen Autor Elias Khoury, sprechen mitzubringen und vorzulesen. Ob Selbsterdachtes oder schon Geschriebenes, ob getanzt oder musikalisch interpretiert, schen- einem der tonangebenden Schriftsteller und Intellektuellen der arabischen Welt. Als dezidierte Kritiker gesellschaftlicher und politischer ken Sie uns Ihre Gedanken, Ihre Fragen, Ihren Blick auf die Themen des Müdigkeitsfestivals. Diese umreißen Fragen nach politischer und Trägheit und als zugleich herausragende Stimmen gegen jede Form intellektueller Ermattung sprechen und lesen Schulze und Khoury intellektueller Wachheit, nach Fortschrittsdruck und Lähmungserscheinungen, nach Verlangsamung und Entschleunigung sowie nach wider die Müdigkeit im Denken und Handeln des 21. Jahrhunderts. produktiver und kreativer Müdigkeit. Wer einfach »nur« lesen möchte, für den liegen ausgewählte Texte zum Thema bereit. Moderation: Lothar Müller, Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung Anmeldung und weitere Informationen unter: [email protected] oder 0761/31470 Lesung der deutschen Übersetzung: Schauspieler | Theater im Marienbad Dolmetscherin: Leila Chammaa

Abschluss des Abends mit Musik 24 25 11.00 Uhr 13.00 – 16.00 Uhr Sonntag, 3. Juni Freiburg Alter Wiehrebahnhof Sonntag, 3. Juni Freiburg

Eintritt: 8,- / 6,-  Literarische Aufwachräume – Revolution, neu buchstabiert Festivalpass für alle Via contemplativa Veranstaltungen (2./3. Juni): Kurzlesungen und Gespräch mit Samar Yazbek (Syrien), 20,- / 16,- Adania Shibli (Palästina) und Abbas Khider (Deutschland)

Politische und gesellschaftliche Krisen üben einen starken Einfluss auf Kunst und Literatur aus – desgleichen prägen Kunst und Vom Alten Wiehrebahnhof zum Theater im Marienbad ist der Weg nicht weit. Während des Festivals bilden die Straßenzüge zwischen Literatur gesellschaftliche Umbrüche vielfach mit oder bereiten sie vor. Der Musik und Literatur sowie den digitalen Medien und Netz- den beiden Orten die VIA CONTEMPLATIVA. Diese spannt einen Bogen nicht nur von Literatur zu Theater und vom Text zur Bühne – in werken kamen während des ›arabischen Frühlings‹ eine wegbereitende und tragende Rolle zu. Dabei steht die Literatur und ihre beiden Häusern gibt es Raum zum Zuhören und Raum für die Stille – links und rechts der Straßen werden Lettern und Szenen zu finden Produktion nach den Revolutionen vor neuen Herausforderungen, sie muss ›neu buchstabiert‹ werden. Über die Bedeutung des Schrei- sein, die aus dem kurzen Weg eine Reise mit Verweildauer werden lassen. Zu diesem Müßiggang sind alle eingeladen! Auch die Anwoh- bens im Prozess des Umbruchs sprechen der exilirakische Autor Abbas Khider, die syrische Schriftstellerin Samar Yazbek und die palä- nerinnen und Anwohner der Straßen werden eingeladen aktiv mitzuwirken, ihre Gärten und Balkone für Gäste zu öffnen, um gemeinsam stinensische Autorin Adania Shibli. Zuvor geben die drei Autorinnen und Autoren Einblicke in ihr eigenes Schreiben und lesen aus ihren Aufwachwinkel und Müdigkeitsräume zu entdecken! jüngsten Publikationen. Straßenzüge: Urachstraße, Brombergstraße, Uhlandstraße und Marienstraße. Moderation: Stephan Milich, Islamwissenschaftler, Universität Marburg, Lesung der deutschen Übersetzung: Doris Wolters, Dolmetscherin: Leila Chammaa

26 27 16.30 – 18.00 Uhr 20.00 Uhr Sonntag, 3. Juni Freiburg Alter Wiehrebahnhof Sonntag, 3. Juni Freiburg SWR Studio Freiburg

Eintritt: 8,- / 6,-  Eintritt: 10,- / 8,-  Schleudertrauma Festivalpass für alle Müde Helden! Festivalpass für alle Veranstaltungen (2./3. Juni): Veranstaltungen (2./3. Juni): Gespräch und Kurzlesung mit Kathrin Passig, Noémi Kiss und 20,- / 16,- Lesung und Konzert 20,- / 16,- Prof. Dr. Vera King (angefragt)

Auf die positive Kraft der gesellschaftlichen Umbrüche von 1989 und 1991, die zur Öffnung bisher geschlossener politischer, sozialer und »Früher kannte ich nur Müdigkeiten zum Fürchten«, beginnt Peter Handke seinen Versuch über die Müdigkeit. Am Ende dieses so ein- wirtschaftlicher Systeme in Deutschland und den Ländern Mittel- und Osteuropas führte, folgten vielfach postrevolutionäre Schleuder- fachen wie brillanten Gedankenspiels stellt sich heraus: »Müdigkeit ist die bestmögliche Handlung.« Und dies nicht nur, so Handke, weil traumata. Kapitalistische Leistungsgesellschaften haben sich seither ungehemmt und ohne wirkliches Gegenmodell entwickelt. Diese zum Beispiel Einstein im Halbschlaf die entscheidende Erkenntnis für seine Relativitätstheorie gewonnen haben soll, sondern weil Mü- führten nicht zuletzt zu kollektiven Formen von Ermüdungen, die jedoch nicht als Produkt der gesellschaftlichen Systeme reflektiert, digkeit die Menschen nicht dazu inspiriere, »was zu tun ist«, sondern dazu, »was gelassen werden kann«. Handkes Ode auf die Müdigkeit sondern zuvorderst als individuelle Probleme – Burn-out, Depression – markiert werden. Als Schnittstelle zwischen Individuum und Ge- widmet sich nicht dem Sieger. Sie meint Figuren, wie die Literatur sie in Melvilles »Bartleby«, Gontscharows »Oblomow« oder auch mit sellschaft kommen Kunst und Literatur eine zentrale Bedeutung zu, Modelle des Gegensteuerns und alternative Entwürfe für ein anderes den ermatteten Alltagskämpfern Wilhelm Genazinos erschaffen hat. Ihnen, diesen subversiven, komischen und träumerischen Helden Zusammenleben unter Menschen zu entwickeln. Befragen wir sie. gehört dieser Abend. Der Schauspieler Matthias Brandt (angefragt) leiht ihnen seine Stimme. Die Pianistin Olena Kushpler verstärkt den sachten, aber hartnäckigen Ruf der müden Helden der Literatur mit Stücken von Bach und Purcell, aber auch von modernen Kompo- Eingeladen sind die ungarische Schriftstellerin Noémi Kiss, die Autorin Kathrin Passig und die Professorin für Erziehungswissenschaft nisten wie Hans Werner Henze und Valentin Silvestrov. Vera King. Die Moderation übernimmt Jenny Friedrich-Freksa, Chefredakteurin Kulturaustausch.

28 29 1. – 30. Juni Freiburg Alter Wiehrebahnhof 1. - 14. Juni Freiburg Alter Wiehrebahnhof

Kreativer Dämmerschlaf und hörbare Wachzustände Schleudertrauma | Erratische Blöcke. Ein Radiostück aus akustischen Bildern von Mauricio Kagel. SWR 2008 Der Autor, Komponist und Regisseur Mauricio Kagel setzt polyphone Handy-Originalton-Einheiten zusammen zu einer Partitur der Wirklichkeit: Er filtert Sprachextrakte aus den wiederkehrenden Mustern der Telefonsprache und der Informationsübermittlung einer sich stetig beschleunigenden Welt.

In entspannter Café-Atmosphäre des Alten Wiehrebahnhofs wird ein Ort geschaffen, der Zeit und Raum bietet zum Innehalten, Träumen Aufwachraum | Tahrir – Befreiung. Ägypter erobern ihr Land zurück, von Esther Saoub und Martin Durm. SWR 2011 und Überdenken sowie zum Vorblättern und Nachlesen der Festivaltexte in den Literaturregalen des Cafés. Denn um Kräfte ›wider die Reportage über die Umstürze 2011 in Ägypten und das Aufbegehren der – vor allem jungen – Bevölkerung gegen die Diktatur im eigenen Müdigkeit‹ zu bündeln, braucht es umgekehrt Phasen kreativer Müdigkeit, in denen Ideen erst entstehen können. Land, ermutigt durch die Entwicklungen in Tunesien.

Dem scheinbaren Paradox notwendiger Wachzustände und unverzichtbarer Müdigkeit widmen sich an drei Hörplätzen thematische Fea- Plädoyer | Faule Helden. Thomas Manns Zauberberg und die Ikonen der Trägheit im Roman des 19. Jahrhunderts, tures und Hörstücke in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof. Im Zuhören gehen Wachheit und Konzentration mit Formen der Reduktion von Manfred Koch, SWR2 2011 und Verlangsamung unserer Wahrnehmungsgewohnheiten einher. Folgende Stücke werden dabei im Juni 2012 zu hören sein: Dandys, Flaneure, Bohemiens bevölkern die Literatur des eher arbeitsseligen 19. Jahrhunderts, in der so gut wie nirgendwo wirklich gear- beitet wird. Doch faul sind die Romanhelden dieser Zeit nicht, widmen sie sich doch mit großem Engagement der Kunst. Thomas Manns Zauberberg fügt der Reihe der faulen Helden seine Figur des Hans Castorp hinzu.

30 31 Alter Wiehrebahnhof 19.30 Uhr 15. – 30. Juni Freiburg donnerstag, 24. Mai Freiburg Kommunales Kino Alter Wiehrebahnhof

Schleudertrauma | Immer schneller und immer schlechter – Turbogesellschaft, von Gert Heidenreich. SWR 2011 Filmprogramm: Arabischer Frühling Revisited Karten unter Der Autor Gert Heidenreich untersucht unseren Turbogang: Wir wollen, dass unsere Kinder in drei Jahren das BA-Studium beenden, dass Auftaktveranstaltung [email protected] unsere Arbeit möglichst effizient strukturiert ist, dass wir unsere knapp bemessene Zeit optimal nutzen. Wir wollen in möglichst kurzer Zeit einfach alles.

Aufwachraum | Ulrich Troyer: Sehen mit Ohren/ Seeing with Ears Ö1 2005 Sechs blinde Menschen erzählen über ihre Wahrnehmung von Architektur, die Bedeutung von Raum, und davon, wie ein Wiener Schnit- zel klingt, kurz bevor es anbrennt. Die Sequenzen werden von Troyer mit Soundscapes von Innen- und Außenräumen zu einem fraktalen Cineastische Reflexionen der politischen Umwälzungen in Nordafrika. Hörstück verwoben, so dass im Lauf des Stückes neue akustische Räume entstehen, die sich traumähnlich zu verformen beginnen. Vortrag von Karl Rössel mit Filmbeispielen (FilmInitiativ Köln e.V.) Kurzfilme:Revolution , Regie: Khaled Hafez, Ägypten 2006, 3 Min. Plädoyer | Andreas Fervers: Jauntal-Übersetzung. Komposition nach Peter Waterhouse. SWR 2009 ExperimentalfilmMahalla , Regie: Mosireen Medienkollektiv, Ägypten 2011, 6 Min., Dokumentarfilm. Für den Wiener Dichter und Übersetzer Peter Waterhouse ist das Jauntal ein »Schwellenland« im Einzugsgebiet von Österreich, Italien und Slowenien. In seinen Gedichten verschmelzen Dorf und Landschaft mit Sprache. Andreas Fervers hat das Jauntal »übersetzt«: In seinem Stück kontrapunktiert er die Gedichte mit einer Übertragung in ein paralleles, rein klangliches Geschehen.

32 33 20.30 Uhr 19.30 Uhr donnerstag, 24. Mai Freiburg Kommunales Kino FREITAG, 25. MAI Freiburg Kommunales Kino Alter Wiehrebahnhof Alter Wiehrebahnhof

Eintritt: 6,- / 4,-  Eintritt: 6,- / 4,-  Laïcité, Inch’Allah (Säkularismus so Gott will) 1/2 Revolution Regie: Nadia El Fani, Tunesien/F 2011, 75 Min., OmeU DK/Ägypten 2011, Regie: Karim El Hakim, Omar Shargawi, 72 Min., OmeU Als auf dem Kairoer Tahrir-Platz die Revolution ausbrach, waren Omar Shargawi und Karim El Hakim live dabei. Den Schrecken und die Hoffnung dieser Tage haben sie in ihrem Film »1/2 Revolution« unmittelbar festgehalten. El Hakim: »Es sind zwar immer noch die alten Strukturen da, aber zum ersten Mal in der siebentausendjährigen Geschichte Ägyptens haben die Leute ihre kollektive Macht gespürt. In ihrem Dokumentarfilm kritisiert die Regisseurin Nadia El Fani den wachsenden Einfluss islamischer Vorschriften im tunesischen Das hat die Mauer der Angst eingerissen und die Leute zusammengebracht. Wir haben uns unsere Würde zurück erkämpft. Ich glaube, Alltagsleben (vom Fastengebot im Ramadan über das Alkoholverbot für Muslime bis zur Diskriminierung von Frauen). Drei Monate vor dieser Geist wird Ägypten auf lange Sicht verändern.« und unmittelbar nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali konfrontierte sie vor laufender Kamera Menschen unterschiedlichster Herkunft mit ihrer Forderung nach einer säkularen, von jeglicher religiöser Positionierung freien tunesischen Verfassung und Gesell- Voices of Tahrir - Stimmen der Befreiung, 21 Min., OmU schaft. Zu ihren GesprächspartnerInnen zählten Kellner und KünstlerInnen, Jugendliche am Strand und politische AktivistInnen. Sie filmt Kairo, September 2011, Negar Taymoorzadeh und Marcin Michalski auch bei Demonstrationen und Veranstaltungen, auf denen um diese Frage gestritten wurde. Die Aufnahmen vermitteln faszinierende 7 Monate nach dem Sturz Mubaraks stehen Ägypterinnen und Ägypter wieder auf dem Tahrir und protestieren. Was hat sich verändert? Einblicke, wie engagiert und kontrovers eines der zentralen Probleme bei der Demokratisierung der nordafrikanischen Gesellschaften vor Was ist aus den Forderungen nach Freiheit und sozialer Gerechtigkeit geworden? Was bedeutet der Umbruch für die Frauen? Wie könnte Ort diskutiert wird (FilmInitativ Köln). Zu Gast: die tunesische Filmemacherin Nadia El Fani (angefragt) ein neues Ägypten aussehen?

In Kooperation mit dem informationszentrum 3. welt (iz3w) hier bitte Logo! Zu Gast: Negar Taymoorzadeh (angefragt!)

34 35 19.30 Uhr 19.30 Uhr Mittwoch, 30. Mai Freiburg Kommunales Kino Mittwoch, 6. Juni Freiburg Kommunales Kino Alter Wiehrebahnhof Alter Wiehrebahnhof

Eintritt: 6,- / 4,-  Eintritt: 6,- / 4,-  Voices of Tahrir - Stimmen der Befreiung, 21 Min., OmU Ästhetische Umsturzversuche Kairo, September 2011, Negar Taymoorzadeh und Marcin Michalski Zavtra (Tomorrow) 7 Monate nach dem Sturz Mubaraks stehen Ägypterinnen und Ägypter wieder auf dem Tahrir und protestieren. Was hat sich verändert? Was ist aus den Forderungen nach Freiheit und sozialer Gerechtigkeit geworden? Was bedeutet der Umbruch für die Frauen? Wie könnte Regie: Andrey Gryazev Russische Föderation 2012, 90 Min., OmeU ein neues Ägypten aussehen? Wie kippt man ein Auto von seinen vier Rädern aufs Dach? Durch Schaukeln langsam zum Kippen bringen oder zu mehreren auf einer Pause von 15 Min. Seite anheben und umdrehen? Die russische Künstlergruppe »Voina« (Krieg) musste dieses physikalische Problem lösen, um eine ihrer spektakulären Kunstaktionen durchführen zu können. Ein weitverbreiteter Clip zeigt, wie sie ein leeres Polizeiauto umdrehen. Politische Microphone Aktionskunst, die witzig, intelligent und wirkungsvoll das autoritäre Regime provoziert und bloßstellt. Ägypten 2010, Ahmad Abdalla, 120 Min., OmeU Wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Russland nehmen die Proteste gegen Regierungschef Wladimir Putin zu. Zu der Ahmad Abdallas mehrfach preisgekrönter Film portraitiert die Unterground-Kulturszene Alexandrias kurz vor der Revolte: Hip Hop- immer breiter werdenden Protestbewegung gegen das System Putin gehört auch die Art Grupa Voina – zu Deutsch: die Kunstgruppe Künstler, die auf den Gehsteigen auftreten, Rocksängerinnen, die von Hausdächern singen, Skateboarder, die die Stadt als ihre Bühne Krieg. Die Systemkritiker machen immer wieder mit aufsehenerregenden Aktionen auf sich aufmerksam. Ihr zentrales Anliegen: mög- betrachten und Graffiti-Künstler, die mit ihren Bildern die Nacht bemalen. Eine lebendige und kritische Jugendkultur, die ein eindrucks- lichst viele Wähler davon abbringen, bei den Präsidentschaftswahlen für Wladimir Putin zu stimmen. Der 33-jährige Moskauer Oleg volles Zeugniss für die Träume einer ganzen Generation von einer besseren und freieren Zukunft gibt. Worotnikow, Kopf der Gruppe Voina, wird derzeit wegen Rowdytums mit internationalem Haftbefehl gesucht und lebt im Untergrund. Filmeinführung: Viktoria Balon, Journalistin

36 37 19.30 Uhr 17.00 Uhr donnerstag, 21. JUNI Freiburg Kommunales Kino Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Alter Wiehrebahnhof

Eintritt: 6,- / 4,-  Eintritt frei In der Reihe HörBAR Eröffnung Michaela Meliáns »Speicher« Visuelle und musikalische Beiträge eröffnen das Festival »Wider die Müdigkeit« in Berlin. Bayrischer Rundfunk 2008, Hörspiel des Jahres 2008 Der Film Abendland von Nicolaus Geyrhalter und die Video-Performance des Künstlers Assaf Etiel (VJ Sniper) führen uns gegensätzliche Die monatliche Veranstaltungsreihe HörBAR präsentiert klang- und sprachexperimentelle Hörstücke und lotet Räume zwischen Textu- Bilder vor Augen. Da ist die vom Karlsruher Philosophen Byung-Chul Han in seinem Essay beschriebene »ermüdete« westliche Gesell- ellem, Visuellem und Auditivem neu aus. Im Rahmen des Festivals Wider die Müdigkeit präsentiert die HörBAR am 21. Juni Michaela schaft, von der der Film Abendland eindrucksvoll erzählt. Und da sind auf der anderen Seite die Bilder des Aufbruchs in der arabischen Meliáns Hörspiel Speicher. Ausgangspunkt für ihr Stück war Varia Vision, eine intermediale Arbeit mit Texten von Alexander Kluge, Welt, die VJ Sniper kunstvoll dekonstruiert. Filmaufnahmen von Edgar Reitz und Klängen von Josef Anton Riedl aus dem Jahr 1965. Meliàn hat Elemente dieser Arbeit aufgegriffen Das Gesang- und Instrumentalensemble Olivinn (Berlin/Istanbul) entwickelt eine kontrastreiche, dynamische Beziehung zwischen Orient und mit eigenen und zitierten Texten rund um das Thema Reisen und Migration kombiniert – von Goethes Gedichten, über Flüchtlings- und Okzident und das kraftvolle Aufeinanderprallen der Kulturen zu überraschend harmonischen Pasticcios. berichte bis zur Ansage aus dem Navigationsgerät. Speicher ist das zweite Hörspiel der 1956 geborenen Künstlerin und Musikerin. Ihr Erstlingswerk Föhrenwald (BR, 2005) wurde mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und mit dem ARD Online Award ausgezeichnet. Im Anschluss sprechen Kuratorinnen aus Belgien, Ägypten und Serbien über die aktivistische Rolle von Künstlerinnen und Künstlern in politischen Umbruchzeiten. Junge Blogger und Bloggerinnen und Internetexperten aus Russland, Ägypten und Frankreich berichten über Die Künstlerin Michaela Melián ist für den 21. Juni in der HörBAR angefragt, um über ihre Arbeit zu berichten. ihre Formen des Widerstands und die Gefahren der Internetzensur und des Tracking in diktatorischen oder »demokratisch gelenkten« Systemen.

38 39 17.00 – 19.00 Uhr 17.00 – 19.00 Uhr Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung

Eintritt frei Eintritt frei Europa bei Nacht Konzert Grenzenlose Musik von Orient und Okzident Abendland – Ein Filmpoem und Video-Performance

Der Österreicher Nikolaus Geyrhalter ist ein ungewöhnlicher Dokumentarfilmer. In seiner bekanntesten Dokumentation,Unser täg- Das Ensemble Olivinn ist sowohl in der europäischen und wie auch in der orientalischen Kultur und Musiktradition zuhause. In den Stü- lich Brot, porträtierte er die Massenproduktion von Lebensmitteln in Europa. In Abendland wird ein ganzer Kontinent zum Sujet der cken des Trios treffen geographisch, stilistisch und historisch weit entfernte Musikkulturen aufeinander. Diese kontrastreiche Begegnung Beobachtung. In ungeschönten Bildern zwischen Alltag und Extremen stellt Geyrhalter den Zustand des gegenwärtigen Europas aus. entwickeln die drei Musiker zu einer Synthese, die eine eigene Form ergibt und neue musikalische Inhalte definiert. Begüm Tüzemen, Entstanden ist eine groß angelegte visuelle Collage unserer Leistungsgesellschaft, die selbst bei Nacht niemals zur Ruhe kommt: Özgür Ersoy und Sinem Altan bewahren die Authentizität traditioneller orientalischer Instrumente, befreien sie in neuen Kontexten aber Dauerpartys in riesigen Clubs, Videokameras überwachen die Straßen Londons rund um die Uhr und an Bahngleisen wird ohne auch von ihrer angestammten Rolle. Mit Begüm Tüzemen (Gesang), Özgür Ersoy (Baglama/ Mey/ Duduk) und Sinem Altan (Klavier) Unterlass demonstriert. Europa ist in ständiger Bewegung. Video-Performance Eine positive Form der Müdigkeit, ein inspirierendes Nichts-Tun, wie es der Philosoph Byung-Chul Han fordert, ist nur ganz selten zu Assaf Etiel (VJ Sniper) lässt uns die Bilder der Revolutionen und Umbrüche durch seine dekonstruierende Mix-Technik neu betrachten. spüren. Dem Film gelingt es aber, genau dieses Moment des Zauderns zu evozieren, indem er aus den Bildern eines tätigen Kontinents Ungeahnte Zusammenhänge entstehen, wenn die Bilder aus unterschiedlichen Orten und Zeiten miteinander kommunizieren. ein Filmpoem komponiert, das uns Zuschauer für die Dauer des Films aus der Zeit heraus katapultiert.

40 41 17.00 – 19.00 Uhr 19.15 – 20.30 Uhr Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung a

Eintritt frei Eintritt frei Die Graphic Novel Metro von Magdy El-Shafee Kunst in Zeiten des Umbruchs Ausstellungseröffnung Gespräch mit Aida Eltorie (Ägypten) und Borka Pavicevic´ ´ (Serbien)

Die Graphic Novel Metro (2008) von Magdy El-Shafee – eine der ersten ägyptischen Graphic Novels überhaupt – ist ein Thriller, eine Wird Kunst in Umbruchzeiten politischer? Mit Aida Eltorie, unabhängige Kuratorin aus Ägypten, und Borka Pavicevic´ ´, Liebesgeschichte und zugleich ein Roman aus dem Untergrund der pulsierenden Stadt. El-Shafee erzählt von dem jungen Software- Leiterin des Zentrums für kulturelle Dekontamination in Belgrad, werden wir über Positionen und Reaktionen von Entwickler Shihab, der auf einer abenteuerlichen Flucht durch ein korruptes, chaotisches Kairo irrt. Er gerät in eine der ersten Demons- Künstlerinnen und Künstlern auf gesellschaftliche und politische Missstände in den arabischen Ländern und den Balkan- trationen gegen Mubarak, ein Schlüsselerlebnis für alle Protagonisten. staaten sprechen. Wo und wie finden diese Missstände Eingang in den künstlerischen Produktionsprozess? Unmissverständlich spricht Magdy El-Shafee, einer der Pioniere der ägyptischen Comic-Szene, die sozialen und politischen Probleme der ägyptischen Gesellschaft an: Korruption, die Willkür der Polizei, sexuelle Frustration, die Aussichtslosigkeit der Jugend und die Rolle der Medien.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Originalzeichnungen aus »Metro« im Großformat mit der deutschen Übersetzung des Islamwissen- schaftlers Stefan Winkler.

42 43 21.00 – 22.30 Uhr 15.00 – 16.00 Uhr Samstag, 2. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Sonntag, 3. Juni Heinrich-Böll-Stiftung

Eintritt frei Eintritt frei »Das Internet – zentrales Medium oder Gefahr?« » Graffiti – Be with the revolution?« Gespräch mit Sondos Shabayek (Ägypten), Nuria Fathykova (Russland), Gespräch und Ausstellung mit Don Karl (Deutschland), Gregory Fabre (Frankreich) und Geraldine de Bastion (Deutschland) Basma Hamdy (Ägypten) und Ammar Abo Bakr (Ägypten)

Soziale Netzwerke und Blogs beschleunigten und prägten die revolutionären Prozesse in den nordafrikanischen arabischen Staaten. Graffiti gestalten und besetzen öffentlichen Raum. Sie sind unberechenbar und können eine agitierende Kraft entfalten. Für Dissidenten Dem Internet wird seit dieser initiierenden und multiplizierenden Erfahrung eine demokratisierende Kraft zugegeschrieben. Auch neue sind in einem von der Zensur betroffenen Land Graffiti oft die einfachste, schnellste oder auch einzige Methode, ihre Meinung frei zu literarische Formen sind aus dem Umgang mit den neuen Medien entstanden. Auf der anderen Seite versuchen immer mehr Regie- äußern und politische Botschaften zu kommunizieren. Don Karl vom Verlag »fromheretofame« stellt uns gemeinsam mit Künstlern aus rungen, Rechte und Meinungsfreiheit im Internet zu beschneiden, Menschen zu verfolgen und Zensur auszuüben. Unsere Gesprächsteil- Ägypten die Formen und Wandlungen dieser ›Wandzeitungen im Twitterformat‹ vor. nehmer berichten über ihre Erfahrungen. Die Fotoausstellung zeigt Fotografien von Graffiti in arabischen Ländern. Moderation: Geraldine de Bastion, Expertin für die Entwicklung neuer Medien, Beraterin

44 45 16.00 – 17.00 Uhr 17.00 – 21.00 Uhr Sonntag, 3. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Sonntag, 3. Juni Heinrich-Böll-Stiftung

Eintritt frei Eintritt frei »Graphic Novel – ein politischer Resonanzraum?« Literarische Aufwachräume Brooklyn, Belgrad, Kairo Gespräch mit Magdy El-Shafee (Ägypten) In einem vierstündigen Marathon präsentieren wir literarische Formen der Gegenwart von der Streitschrift bis zur Lyrik, vom Roman bis zum Blog in Lesungen und Gesprächen.Hat sich die literarische Sprache in Umbruchzeiten verändert? Welche Geschichten werden erzählt? Wer sind die Erzähler und Erzählerinnen?Die Veranstaltung widmet sich den Herausforderungen von Literatur und Kunst, nach Von »Mauss« bis »Persepolis«, von »Bosnia« (Joe Sacco) bis »Metro« (Magdy el-Shafee). – Graphic Novels, grafische Literatur, erzählen dem arabischen Frühling zu erzählen. häufig autobiografisch inspirierte Geschichten, sie berichten aus individueller Perspektive von politischen Ereignissen und kommentieren Gegenwart und historische Vergangenheit. Der literarische Comic erreicht ein großes Publikum, das die unterschiedlichen Leserschichten Ezzedine Choukri Fishere (Ägypten), Ali Al-Muqri (Jemen), Sondos Shabayek (Ägypten), Rosa Yassin Hassan (Syrien), Ahmed Asery überspannt und besonders junge Lesergruppen anspricht. (Jemen), Hamed Abdel Samad (Deutschland), Nuria Fathykova (Russland), Borka Pavicevic´ ´ (Montenegro und Serbien) und Ahmed Khammas (Syrien und Deutschland). Die begleitende Ausstellung mit den Originalzeichnungen von Magdy El-Shafee im Großformat gibt einen aktuellen Einblick in seine Arbeit (mit deutscher Übersetzung). Lesestimmen: Bettina Grahs, Sprecherin und Stefan Kaminski, Sprecher Moderation: Daniel Gerlach, Mitherausgeber Magazin »zenith – Zeitschrift für den Orient« und Geraldine de Bastion, Expertin für die Moderation: Daniel Gerlach, Mitherausgeber Magazin »zenith – Zeitschrift für den Orient« Entwicklung neuer Medien & Beraterin

46 47 21.30 Uhr Information Sonntag, 3. Juni Berlin Heinrich-Böll-Stiftung Köln Freiburg Veranstalter: Literaturhaus Köln, Schönhauser Str. 8, 50968 Köln, Veranstalter: Literaturbüro: Alter Wiehrebahnhof Freiburg, Urachstr. 40, Eintritt frei www.literaturhaus-koeln.de 79102 Freiburg, www.literaturbuero-freiburg.de Ausklang Veranstaltungsorte: Veranstaltungsorte: Belgisches Haus, Cäcilienstr. 46, 50667 Köln Literaturbüro: Alter Wiehrebahnhof Freiburg, Urachstr. 40, 79102 Freiburg Konzert mit dem jemenitischen Musiker Ahmed Asery Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln Kommunales Kino: Alter Wiehrebahnhof, Urachstr. 40, 79102 Freiburg, Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln www.koki-freiburg.de Forum für Fotografie, Schönhauser Str. 8, 50968 Köln Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, 79102 Freiburg, http://www.jbw.de/ Filmpalette, Lübecker Str. 15, 50668 Köln Theater im Marienbad, Marienstraße 4, 79098 Freiburg, www.marienbad.org Der jemenitische Musiker Ahmed Asery hat die Proteste im Jemen mit Musik auf seiner Gitarre begleitet. Mit einem Soloauftritt am Preise: Eintritt: 10,-/8,- E, Mitglieder: 6,- E SWR Studio Freiburg, Kartäuserstraße 45, 79102 Freiburg E E Ende von »Wider die Müdigkeit«, in Kombination mit Ausschnitten seiner Konzerte im Jemen, inspiriert uns Asery mit dem Sound des Tagestickets für die Veranstaltungen am 1. & 2. Juni: 17,-/13,- , Preise: Eintritt: 8,-/6,- Mitglieder: 9,- E Festivalpass für alle Veranstaltungen (2./3. Juni): 20,-/16,- E Aufbruchs zu neuen Ideen und Taten. Kinoprogramm: Eintritt je: 7,-/6,- E, Mitglieder: 4,- E Kinoprogramm: Eintritt je: 6,-/4,- E Forum für Fotografie / Flagge zeigen, Schule Theater der Keller: Eintritt frei HörBAR: Eintritt: 6,-/4,- E Kartenvorverkaufs- bzw. Anmeldungsmöglichkeiten: Kartenvorverkaufs- bzw. Anmeldungsmöglichkeiten: Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen (außer Filmprogramm): Kartenreservierung für alle Veranstaltungen (außer Filmprogramm): Buchhandlung Klaus Bittner, Tel.: 0221-2574870 0049-(0)761-28 99 89 Thalia Buchhandlung, Tel.: 0221-20909344 [email protected] Lengfeld’sche Buchhandlung, 0221-2578403 (Festivalbuchhandlung) Kartenreservierung Filmprogramm: Der andere Buchladen, 0221-329508 www.koki-freiburg.de und online unter: www.offticket.de 0049-(0)761-70 90 33 Kartenreservierung Filmprogramm: Filmpalette, Tel.: 0221-122112 48 49 Information | Kurzbiographien

Berlin Hamed Abdel-Samad, geb. 1972 in Ägypten. Politikwissen- Larissa Bender, geb. 1958. Journalistin und Übersetzerin aus schaftler und Publizist. Er berichtete während der Revolution dem Arabischen, u.a. der Werke von Samar Yazbek und Rosa Veranstalter: für deutsche Medien aus Ägypten. Yassin Hassan. Heinrich-Böll-Stiftung – Die grüne politische Stiftung, www.boell.de Ali Al-Muqri, geb. 1966 im Jemen. Schriftsteller und Sihem Bensedrine, geb. 1950 in Tunesien. Journalistin. Wegen Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin Essayist. Seine politischen Analysen und Essays erscheinen ihrer Artikel wurde sie in Tunesien mehrfach verhaftet. 2009 u. a. in der New York Times und im Tagesspiegel. musste sie Tunesien verlassen und lebte bis 2011 im Exil. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Abo Ammar Bakr ist ein ägyptischer Street-Art Künstler Corien Botman, geb. 1961 in den Niederlanden. Sportre- Verkehrsverbindungen: und lehrt an der Faculty of Fine Arts in Luxor, Ägypten. dakteurin und Kinderbuchautorin. In deutscher Übersetzung Bus 147 Deutsches Theater (barrierefrei, Fußweg 150 m) erschien zuletzt ihr Roman »Das ist dein Augenblick«. S-Bahn S1, 2, 25, 5, 7, 75, 9 Friedrichstraße (Ausgang Albrechtstr., nicht barrierefrei, Fußweg 250 m/ Ausgang Friedrichstr., Ahmed Asery, geb. 1985 im Jemen. Sänger und Gitarrist. Marietta Bürger ist Sprecherin für Rundfunk, Fernsehen und Aufzug vorhanden, Fußweg 750 m oder Bus 147) Mit seiner Band »3 meters away« nahm er 2011 an den Lesungen. Außerdem als Synchronsprecherin tätig. Protesten im Jemen teil. U-Bahn U6, Oranienburger Tor (Fußweg 500 m) Tram M1, M6, 12 Oranienburger Tor (Fußweg 500 - 600 m) vom Hauptbahnhof (DB), Bus 147 > Ostbahnhof bis Deutsches Theater Geraldine de Bastion, geb. 1978 in Großbritannien. Matthias Brandt, geb. 1961 in Berlin. Theater- und Internationale Beraterin. Sie arbeitet als Projektmanagerin Fernsehschauspieler. Zuletzt war in dem ZDF-Gerichtsthriller bei newthing communication. Zuvor für die GIZ tätig. »Das Ende einer Nacht« zu sehen.

50 51 Kurzbiographien

Leila Chammaa, geb. 1965 im Libanon. Übersetzerin aus Aida Eltorie, geb. 1983 in Ägypten. Künstlerin, unabhängige Jenny Friedrich-Freksa, geb. 1974. Journalistin. Seit 2005 Basma Hamdy geb. in Ägypten. Künstlerin und Designerin. Sie lehrt dem Arabischen. 2002 gründete sie die Agentur »Alif« zur Kuratorin und Leiterin der Organisation »Finding Project Chefredakteurin von »Kulturaustausch – Zeitschrift für Grafik-Design an der University of Fine Arts in Sharjah, Vereinigte Vermittlung arabischer Literatur. Association«. Lebt und arbeitet in New York. internationale Perspektiven«. Arabische Emirate.

Ezzedine Choukri Fishere, geb. 1966 in Kuwait. Diplomat, Asaaf Etiel, geb. 1960 in Israel. Mit seinen Videoinstalla- Ines Geipel, geb. 1960. Bis 1985 Leistungssportlerin. Neben- Rosa Yassin Hassan, geb. 1974 in Syrien. Freie Journalistin und politischer Berater, Journalist und Schriftsteller. tionen trat er in ganz Europa auf. Für die Konzerte der klägerin im Hauptprozess um das DDR-Zwangsdoping. Jour- Autorin. Gründungsmitglied des Vereins »Frauen für Demokratie«. Kult-Band »The Fall« konzipierte er einen visuellen Opener. nalistin, Schriftstellerin, Professorin an der Hochschule für Zuletzt erschien ihr Roman »Ebenholz«. Schauspielkunst Berlin. György Dalos, geb. 1943 in Ungarn. Seit 1987 freier Autor. Gregory Fabre ist ein IT-Sicherheitsexperte, Publizist und Daniel Gerlach, geb. 1977. Journalist und Autor. Mitbe- Stefan Kaminski, geb. 1974. Theater- und Filmschauspieler. 2003 Lebt in Berlin. 2010 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Herausgeber aus Frankreich. gründer des Deutschen Levante-Verlags. Mitherausgeber des bis 2007 festes Mitglied des Ensembles des Deutschen Theaters Verständigung. Magazins »zenith – Zeitschrift für den Orient«. Berlin. Außerdem Synchron- und Hörbuchsprecher.

Dragoslav Dedovic´, geb. 1963 in Jugoslawien. Autor, Jour- Sumaya Farhat-Naser, geb. 1948 in Palästina. Leiterin des Bettina Grahs, geb. 1975. Schauspielerin. Von 2006-2010 Don Karl aka Stone ist Herausgeber und Autor. Er war 1983 einer nalist, Übersetzer. Seit 1992 in Deutschland. Berater für den palästinensischen Verein » Center for Women«. festes Ensemblemitglied des Theater Freiburg, arbeitet freibe- der ersten aktiven Graffiti-Writer Deutschlands. Initiator des westlichen Balkan für das Forum Ziviler Friedensdienst. Aktivistin und Autorin. ruflich in Berlin am HAU, den Sophiensälen und dem Maxim Projekts »Arabic Graffiti« im Nahen Osten. Gorki Theater. Magdy El-Shafee, geb. 1961 in Libyen. Schriftsteller und Nuria Fatykova, geb. 1983 in Russland. Freie Journalistin, Fouad Hamdan, geb. 1959. Journalist, Aktivist und Politik- Achmed Khammas, geb. 1952 in Berlin. In Damaskus aufgewach- Illustrator. Seine Graphic-Novel »Metro« erschien 2008 und Bloggerin und politische Aktivistin. Berater. Langjähriger Pressesprecher von Greenpeace sen. Experimentierte dort in den 1980er Jahren mit Windkraft und wurde in Ägypten verboten. Deutschland. Solarenergie. Übersetzer und Autor von Science-Fiction Literatur. 52 53 Kurzbiographien

Abbas Khider, geb. 1973 im Irak. 1996 Flucht aus dem Olena Kushpler, geb. in der Ukraine. Pianistin und Dozentin an der Lothar Müller, geb. 1954. Journalist und Autor. Redakteur Borka Pavicevic´ ´, geb. 1947 in Jugoslawien. Theaterregisseurin Irak. Seit 2000 lebt er in Deutschland. Schriftsteller. Zuletzt Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Zuletzt erschien im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Zuletzt erschien von und Kolumnistin. 1994 gründet sie das Zentrum für kulturelle erschien sein Roman »Die Orangen des Präsidenten«. »Mendelssohn Piano Trios Op.49.66«. ihm das Buch »Weiße Magie: Die Epoche des Papiers«. Dekontamination.

Elias Khoury, geb. 1948 im Libanon. Romancier, Dramatiker, Michael Lentz, geb. 1964. Schriftsteller und seit 2006 Professor für Romeo Natour, Musiker mit palästinensischen Wurzeln, Ingo Schulze, geb. 1962 in Dresden. Schriftsteller. Zuletzt Literaturkritiker, Redakteur. Er lebt in Beirut. Zuletzt erschien Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig. Zuletzt erschien Macher des Musikcafes »Shangl Hangl« in Berlin-Neukölln. erschienen sein Roman »Adam und Evelyn« und seine Italienischen auf Deutsch sein Roman »Yalo«. von ihm »Offene Unruh. 100 Liebesgedichte«. Skizzen «Orangen und Engel«

Vera King ist Soziologin und Professorin an der Fakultät für Frie Leysen, geb. 1950 in Belgien. Künstlerin. 2012 hat sie die Ensemble Olivinn ist eine dreiköpfige Band aus Berlin Gesine Schwan, geb. 1943. Politikwissenschaftlerin. Bis 2008 Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissen- künstlerische Leitung des Festivals »Foreign Affairs« der Berliner bestehend aus Begüm Tüzemen (Gesang), Özgür Ersoy Präsidentin der Europa-Universität Viadrina. 2004 und 2009 schaft der Universität Hamburg. Festspiele übernommen. (Baglama/Mey/Duduk) und Sinem Altan (Klavier). kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin.

Noémi Kiss, geb. 1974 in Ungarn. Autorin und Dozentin Emel Mathlouthi, geb. 1982 in Tunesien. Mit ihrer Musik wurde Kathrin Passig, geb. 1970. Autorin, Journalistin und Sondos Shabayek, geb. in Ägypten. Schriftstellerin, Regisseurin für Vergleichende Literaturwissenschaft in Miskolc. Zuletzt sie zu einer der wichtigsten Stimmen der tunesischen Revolution. Übersetzerin. Mitbegründerin der Zentralen Intelligenz und Journalistin. Begründerin des Performance-Projekts »Tahrir erschien ihr Roman »Was geschah, während wir schliefen«. Ihr Song »Kelmti Horra« war die Hymne dieser Zeit. Agentur. Monologues«.

Thilo Kößler, geb. 1958. Von 1990 bis 1996 ARD-Hörfunk- Stephan Milich, geb. 1975. Kurator der Arabischen Literaturtage Sophie Passmann, geb. 1994. Gewann 2011 die Baden- Adania Shibli, geb. 1974 in Palästina. Schriftstellerin und Korrespondent für den Nahen Osten mit Sitz in Kairo. Seit der Litprom Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Württembergischen Poetry-Slam Meisterschaften (U20) und Redakteurin. In Deutschland wurden Erzählungen von ihr in der 2007 Leiter der Abteilung »Hintergrund« des DLF. Arabistik an der Georg-August-Universität Göttingen. war im Finale der deutschsprachigen Slam-Meisterschaften. Zeitschrift »Inamo« veröffentlicht.

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Kurzbiographien | Bildnachweise

Samar Yazbek, geb. 1970 in Syrien. Autorin und Journalistin. Lebt im Exil in Paris. Zuletzt erschien von ihr »Schrei nach Freiheit. Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution«.

Uli Winters, geb. 1965. Medien- und Maschinenkünstler, Autor Performer. Zahlreiche internationale Ausstellungen. Seit 2008 Gast- professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Döris Wolters ist Theaterschauspielerin. Engagements u. a. in Freiburg und Basel. Außerdem Sprecherin für ARD, ORF und Arte. 2012 erhielt sie den deutschen Hörbuchpreis.

56 57 Impressum | Kooperationspartner

Verantwortlich für »Wider die Müdigkeit!« »Wider die Müdigkeit!« ist eine Veranstaltung von

Köln: Dr. Insa Wilke ([email protected]), Impressum: Bettina Fischer ([email protected]) Gestaltung: Thomas Jarzina Jugendprogramm: Ines Dettmann Druck: Siebel Druck & Graphik, Lindlar Organisation: Albert Henrichs Auflage: 6.000 Stück literaturhaus köln Freiburg: Dr. Stefanie Stegman, Internet: Thorsten Nötges Julia Kielmann ([email protected]) in Kooperation mit Filmprogramm: Neriman Bayram Weitere Ideenfindung: Sonja Karadza, www.wider-die-muedigkeit.de Margrit Schneider, Beate Thill Forum für Fotografie

Berlin: Christian Römer ([email protected]), Florian Bigge Organisation: Monika Steins ([email protected]), Andrea Mesch ([email protected]) LOGO Presse: Vera Lorenz ([email protected]), 030-285 34-217 Projektbezogene Pressearbeit Berlin: ARTEFAKT Alexander Theater der Keller Floth, [email protected], 030-40 10 688 Marienbad??? 58 59 Förderer

»Wider die Müdigkeit!« wird gefördert durch