MEK 2030 FORTSCHREIBUNG DES ENTWICKLUNGS - KONZEPTS FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Auftraggeber

Stadt Templin BM Detlef Tabbert Prenzlauer Allee 7

17268 Templin

Stadt BM Karola Gundlach Am Markt 1

17279 Lychen

Amt AD Andreas Rutter Dorfmitte 14a

17268 Gerswalde

Gemeinde BM Frank Zimmermann Templiner Straße 17

17268 Boitzenburger Land

Auftragnehmer

LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbH Geschäftsführer Roland Schrö der Gaudystraße 12 10437

Tel.: 030 – 816 16 03 93 Fax: 030 – 816 16 03 91 www.LPGmbH.de

Bearbeitung Dipl.-Ing. Vivien Kuhn

Stand: 07.04.2017

Der Verzicht auf die gleichzeitige Nennung der weiblichen und männlichen Schreibweise erfolgt aus Gründen der Lesbarkeit.

Endfassung 7. April 2017 2 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Inhalt

1. Einleitung ...... 7 1.1 Fortschreibungsbedarf und Ziele ...... 7 1.2 Vorgehen und Methodik ...... 8 1.3 Vorhandene Planungen und Konzepte ...... 9 2. Evaluation und Umsetzungsstand der MEK Templin 2012 ...... 11 3. Allgemeine Rahmenbedingungen ...... 15 3.1 Lage und Funktion im Raum ...... 15 3.2 Alleinstellungsmerkmale, Regionsspezifika, externe und interne Herausforderungen ...... 16 3.3 Demografische Entwicklung ...... 16 3.3.1 Entwicklung der Bevölkerungszahl und Altersstruktur ...... 16 3.3.2 Bevölkerungsprognose ...... 21 4. Bestandsaufnahme, SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 25 4.1 Bildung und Betreuung ...... 25 4.1.1 Kindertagesstätten...... 26 4.1.2 Schulnetz und Frequenzrichtwerte ...... 28 4.1.3 Entwicklung der Schülerzahlen und Fortbestand der Schulen ...... 33 4.1.4 Ausbildung und sonstige Bildungsangebote ...... 36 4.1.5 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 37 4.2 Gesundheit und soziale Versorgung ...... 37 4.2.1 Ärzte und Krankenhaus ...... 37 4.2.2 Senioren- sowie Pflege- und Betreuungseinrichtungen ...... 40 4.2.3 Soziale Versorgung ...... 44 4.2.4 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 46 4.3 Wirtschaft und Tourismus ...... 47 4.3.1 Wirtschaft ...... 47 4.3.2 Tourismus ...... 54 4.3.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 61 4.4 Kultur und Sport...... 62 4.4.1 Kultur ...... 62 4.4.2 Sport ...... 64 4.4.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 66 4.5 Verkehr ...... 67 4.5.1 Motorisierter Individualverkehr ...... 67 4.5.2 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ...... 68 4.5.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 75

Endfassung 7. April 2017 3 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.6 Stadt- und Ortsentwicklung und Wohnen ...... 76 4.6.1 Stadt- und Ortsentwicklung ...... 76 4.6.2 Wohnen ...... 79 4.6.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 83 4.7 Energie, Umwelt und Klimaschutz ...... 84 4.7.1 Kennzahlen ...... 84 4.7.2 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 89 4.8 Brandschutz ...... 89 4.8.1 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 92 4.9 Verwaltungsleistungen und Kooperation ...... 93 4.9.1 Verwaltungsleistungen ...... 93 4.9.2 Kooperation ...... 94 4.9.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse ...... 95 4.10 Querschnittsthemen ...... 96 5. Leitlinien und Entwicklungsziele ...... 99 5.1 Leitlinien ...... 99 5.2 Entwicklungsziele ...... 99 6. Umsetzungsstrategie ...... 106 6.1 Zentrale Handlungsfelder und räumliche Schwerpunkte ...... 106 6.2 Umsetzungsschritte sowie Organisation und Beteiligung...... 110 6.3 Strategien für die Gebietskulissen der Städtebau- und Wohnraumförderung...... 110 7. Zentrale Vorhaben ...... 112 7.1 ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge ...... 113 7.1.1 Räumliche Darstellung ...... 113 7.1.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 114 7.1.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 117 7.1.4 Erfolgserwartungen ...... 117 7.2 ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge ...... 118 7.2.1 Räumliche Darstellung ...... 118 7.2.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 118 7.2.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 122 7.2.4 Erfolgserwartungen ...... 122

Endfassung 7. April 2017 4 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.3 ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes ...... 123 7.3.1 Räumliche Darstellung ...... 123 7.3.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 123 7.3.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 128 7.3.4 Erfolgserwartungen ...... 129 7.4 ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen ...... 129 7.4.1 Räumliche Darstellung ...... 129 7.4.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 130 7.4.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 132 7.4.4 Erfolgserwartungen ...... 133 7.5 ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches ...... 134 7.5.1 Räumliche Darstellung ...... 134 7.5.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 134 7.5.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 137 7.5.4 Erfolgserwartungen ...... 138 7.6 ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte ...... 138 7.6.1 Räumliche Darstellung ...... 138 7.6.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 139 7.6.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 143 7.6.4 Erfolgserwartungen ...... 143 7.7 ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV ...... 144 7.7.1 Räumliche Darstellung ...... 144 7.7.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 144 7.7.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 148 7.7.4 Erfolgserwartungen ...... 148 7.8 ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin ...... 149 7.8.1 Räumliche Darstellung ...... 149 7.8.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 149 7.8.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 153 7.8.4 Erfolgserwartungen ...... 153 7.9 ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches ...... 154 7.9.1 Räumliche Darstellung ...... 154 7.9.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 154 7.9.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 157 7.9.4 Erfolgserwartungen ...... 157

Endfassung 7. April 2017 5 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.10 ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg...... 158 7.10.1 Räumliche Darstellung ...... 158 7.10.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 158 7.10.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 162 7.10.4 Erfolgserwartungen ...... 162 7.11 ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal ...... 163 7.11.1 Räumliche Darstellung ...... 163 7.11.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit ...... 163 7.11.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte ...... 165 7.11.4 Erfolgserwartungen ...... 165 7.12 Weitere Einzelmaßnahmen ...... 166 8. Finanzierungskonzept und städtebauliche Kalkulation ...... 167 9. Anhang 1: Ableitungskette Leitlinien – Entwicklungsziele – Maßnahmen ...... 170 10. Quellenverzeichnis...... 178 10.1 Quellen ...... 178 10.2 Abbildungsverzeichnis ...... 182 10.3 Tabellenverzeichnis ...... 183

Endfassung 7. April 2017 6 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

1. Einleitung

1.1 Fortschreibungsbedarf und Ziele

Die Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin (im Weiteren MEK Templin 2030 genannt) dient der Abstimmung, Sicherung und Qualifizierung der mittelzentralen Versorgungsfunktionen im gemeinsamen Mittelbereich (2.11(G) LEP B-B1). Durch den Landesentwicklungsplan Berlin- (LEP B-B) wird Templin in seiner Funktion als Mittelzentrum für den Mittelbereich Boit- zenburger Land, Amt Gerswalde, Lychen und Templin (2.9 (Z) LEP B-B) bestätigt. Vor dem Hinter- grund der demografischen Entwicklung wird angestrebt, die Kooperation zwischen dem Zentralen Ort und den drei weiteren Kommunen des Mittelbereichs auszubauen (2.12 (G) LEP B-B). Damit soll das Mittelzentrum in seiner stabilisierenden Wirkung für den ländlichen Raum unterstützt werden (2.10 (G) LEP B-B).

Im Jahr 2010 wurde der Mittelbereich Templin in das Städtebauförderprog ramm „Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit“ (KLS) aufgenommen. Grundlage für die Aufnahme in das Förderprogramm war die Erstellung einer verbindlich abgestimmten Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin. Sechs Jahre später zeigt sich deutlich der Erfolg der Kooperation. Mit Hilfe des Bund-Länder-Programms KLS und der MEK Templin als planerischer Grundlage konnten eine Vielzahl von Projekten mit zentraler Bedeutung für den Mittelbereich umgesetzt werden. Dazu gehören

§ die Sanierung und der barrierefreie Umbau der Kita/Hort Boitzenburg,

§ die Sanierung der Grundschule Gerswalde,

§ Ausbau Ärztehaus Dorfmitte 1 Gerswalde,

§ die Sanierung und brandschutztechnische Ertüchtigung der Grundschule Egelpfuhl in Templin,

§ Sanierung Sportplatz der Grundschule Egelpfuhl,

§ die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes für Boitzenburg,

§ die umfangreiche Sanierung des Kulturhauses „MultikulturellenCentrums“ in Templin sowie

§ die Implementierung eines Kooperationsmanagements für die Steuerung und Unterstützung der Kooperation.

Weitere wichtige investive Projekte werden in den nächsten Jahren umgesetzt. Dazu gehören in erster Linie die Sanierung und der Umbau des leerstehenden ehemaligen Ratsecks in Lychen zu ei- nem Gesundheits- und Bürgerhaus. Diese Maßnahme stellt für den Mittelbereich die Schlüsselmaß- nahme für die nächsten Jahre dar. Neben der Umsetzung investiver Vorhaben mit Hilfe der Städte- bauförderung konnten auch eine Vielzahl an weiteren Projekten aus der MEK Templin 2012 umge-

1 Bis zum Inkraftreten des neuen Landesentwicklungsplanes für Berlin und Brandenburg (LEP HR) ist der LEP B-B die gülti- ge Gesetzesgrundlage. Endfassung 7. April 2017 7 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN setzt werden. Mehr als die Hälfte aller in der MEK Templin enthaltenen Maßnahmen wurden umge- setzt oder befinden sich in Umsetzung. 24 Maßnahmen sind noch offen und werden weiter verfolgt.

Der erreichte Umsetzungsstand der MEK Templin 2012, die veränderten Rahmenbedingungen auf EU-, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie neue Handlungserfordernisse führten im Jahr 2016 zu der Erkenntnis, dass die Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes sinnvoll ist. Themen wie der Umwelt- und Klimaschutz, die Generationengerechtigkeit und Barrierefreiheit sowie die Herstel- lung der Bezüge zu den EU- und landespolitischen Zielen und Schwerpunkten erhalten mit der Fort- schreibung der MEK Templin ein größeres Gewicht. Darüber hinaus kommt in der Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes der Stadt-, Ortsentwicklung und dem Wohnen neben den Themen Bildung und Betreuung eine besondere Bedeutung zu. Insofern bildet die MEK Templin 2030 den Rahmen für die Entwicklung des Mittelbereiches Templin in den nächsten 15 bis 20 Jahren.

1.2 Vorgehen und Methodik

Die Fortschreibung der Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin erfolgte in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten. Begleitet wurde der gesamte Prozess von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Dies beinhaltete die Durchführung von Expertengesprächen und Fachveranstal- tungen, die Veröffentlichung von Pressemitteilungen sowie die Beteiligung der politischen Gremien. Der Erstellungsprozess der MEK Templin 2030 wurde durch das Arbeitsgremium der Kooperations- gemeinschaft – bestehend aus den Hauptverwaltungsbeamten und dem Kooperationsmanagement – begleitet. Die Kooperationspartner haben sich in mehreren gemeinsamen Sitzungen über die über- geordneten Ziele, sektoralen Entwicklungsziele und die zentralen Vorhaben abgestimmt und ver- ständigt.

Zu Beginn der inhaltlichen Arbeit an der Fortschreibung der MEK Templin fand eine intensive Be- trachtung und Auswertung der demografischen Entwicklung und Bevölkerungsprognose im Mittelbe- reich Templin und der dazu gehörigen Kommunen statt. Dazu wurden

§ die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen,

§ die Geburten und Sterbefälle,

§ die Wanderungsbewegungen,

§ das Durchschnittsalter sowie

§ die Bevölkerungsvorausschätzung bis zum Jahr 2030 nach Jahren und Kommunen aufbereitet und analysiert. Die so vorgenommene kleinräumige Analyse diente als Grundlage für die sich anschließende Bestandsaufnahme und -analyse.

Für die Bestandaufnahme und -analyse wurden vor Ort eigene Erhebungen mittels Begehungen, leitfadengestützter Experteninterviews sowie Fachämterabfragen durchgeführt. Außerdem wurden sekundärstatistische Daten erhoben und ausgewertet. Die Ermittlung des Ist-Zustandes erfolgte in den Handlungsfeldern

Endfassung 7. April 2017 8 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

§ Bildung und Betreuung,

§ Gesundheit und soziale Versorgung,

§ Wirtschaft und Tourismus,

§ Kultur und Sport,

§ Verkehr,

§ Stadt- und Ortsentwicklung und Wohnen,

§ Energie, Umwelt- und Klimaschutz,

§ Brandschutz sowie

§ Verwaltungsleistungen und Kooperation.

Die im Rahmen der Bestandsaufnahme festgestellten Probleme und Handlungsbedarfe wurden nach Handlungsfeldern sortiert und übersichtlich dargestellt. An die Bestandsaufnahme schlossen sich die SWOT-Analyse und die Ableitung von Handlungserfordernissen an.

Im nächsten Arbeitsschritt erfolgte die Formulierung einer Gesamtstrategie für den Mittelbereich Templin für den Planungshorizont 2030. Dazu wurden acht Leitlinien sowie 27 Entwicklungsziele in zwölf Handlungsfeldern entwickelt, an denen sich die Akteure im Mittelbereich orientieren sollen. Grundlage für die Leitlinien waren die in der MEK Templin 2012 formulierten Leitgedanken. Die entwickelten Ziele und Strategien sollen mit Maßnahmen erreicht und umgesetzt werden. Dazu wur- den räumliche Schwerpunkte und zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet sowie zentrale Vorha- ben mit Einzelmaßnahmen und Prioritäten entwickelt. Abschließend erfolgte in Kooperation mit den kommunalen Verwaltungen sowie weiteren Akteuren die Zusammenstellung der investiven Maßnah- men in einer städtebaulichen Zielplanung als umfassende Kosten- und Finanzierungsübersicht.

1.3 Vorhandene Planungen und Konzepte

Die Fortschreibung der Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin wurde in enger Ab- stimmung und im Abgleich mit weiteren vorhandenen integrierten überörtlichen Konzepten erstellt. Neben der Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin selbst, gehören dazu

§ die Regionale Entwicklungsstrategie 2014 – 2020, Dezember 2014,

§ das Regionale Energiekonzept Uckermark-Barnim, Mai 2013,

§ der Schulentwicklungsplan für den Landkreis Uckermark 2012 – 2017,

§ der Nahverkehrsplan des Landkreises Uckermark 2015 – 2019,

§ das Kurstadtentwicklungskonzept der Stadt Templin, Oktober 2012,

Endfassung 7. April 2017 9 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

§ das Klimaschutzteilkonzept Lychen, 2011,

§ das Tourismuskonzept Lychen 2013 sowie

§ das Energiekonzept Templin 2013.

Alle Konzepte wurden durch die jeweilig zuständigen politischen Gremien beschlossen.

Die Ziele der vorliegenden Planung lassen sich aus den Zielen der übergeordneten Planungen der Planungsregion, des Landkreises oder der Kommunen ableiten bzw. stehen diesen nicht entgegen.

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2. Evaluation und Umsetzungsstand der MEK Templin 2012

In der MEK Templin aus dem Jahr 2012 wurden insgesamt 79 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern formuliert. Von diesen 79 Maßnahmen wurden bislang 43 Maßnahmen umgesetzt oder befinden sich in Umsetzung. Dies entspricht einem Anteil von 54 %. Weitere drei Maßnahmen sind fest ge- plant – deren Umsetzungszeitraum steht jedoch noch nicht endgültig fest. 24 Maßnahmen (30 %) sind noch offen und werden weiter verfolgt. Weitere neun Maßnahmen wurden verworfen. Damit ist im Mittelbereich Templin insgesamt ein guter Abarbeitungsstand der in der MEK Templin enthaltenen Maßnahmen erreicht worden.

Nr. Maßnahme Umsetzungsstand Demografie Aktive Vermarktung der Region als attraktive Wohn- Fortlaufende Umsetzung D1 region Abwanderung der Personen im erwerbsfähigen Alter Fortlaufende Umsetzung D2 entgegenwirken D3 Unternehmensbefragung zum Fachkräftemangel Umgesetzt 2014 D4 Arbeitsplatzangebot besser vermarkten Fortlaufende Umsetzung Bildung B1 Erarbeitung einer Positionspapiers zur Entwicklung Offen der Schulen und Kindertagesstätten Grundschule Gerswalde: Gestaltung der Außenan- KLS Projekt, umgesetzt 2016 B2 lagen, Modernisierung des Sanitärbereichs, Erfüllung Brandschutz Clara Zetkin Grundschule Milmersdorf: Gestaltung Umgesetzt 2015 B3 der Außenanlagen, Modernisierung der Sanitä ran- lagen Änderung der Maßnahme in Sanie- Pannwitz -Grundschule Lychen: Umbau Nebengebä u- B4 rung Innentüren, Abdichtung Gla s- de und Gestaltung der Außena nlagen konstruktion Treppenhaus Kombinierter Standort: Kita und Hort Boitzenburg: KLS Projekt, umgesetzt 2014 B5 Sanierung und Innenausbau Umgesetzt 2013, mit Eigenmitteln B6 Kita Kuschelkiefer in Templin ausbauen der WBG Templin ‚Bienenhaus' Kita Gerswalde: bedarfsgerec hter und Umgesetzt 2010 B7a konzeptioneller Umbau der Kita für die U3 - Betreuung KLS Projekt, geplante Umsetzung B7b Außenanlagen 'Bienenhaus' Kita Ger swalde 2017 Gesundheit und Soziales Formulierung einer Sonderbedarfsfeststellung für In Templin erfolgt eine intensive Ab- G1 Fachärzte gegenüber der KVBB bzw. Abstimmung stimmung mit der KVBB zur Ansiedlung einer Ansiedlungsstrategie für Ärzte weiterer Fachärzte. G2 (Nach-)Besetzung einer Arztstelle in Boitzenburg Umgesetzt 2013 Geplant im Ratseck Lychen nach G3 Schaffung eines Ärztehauses in Lychen Umbau und Sanierung des Objektes Es besteht grundsätzlich weiterer G4 Aufbau dezentraler Sprechzeiten und -räume Handlungsbedarf G5 Lokales Bündnis für Familie aufbauen Verworfen Pflegemonitoring: Ermittlung von Standorten und Verworfen G6 Bedarf

Endfassung 7. April 2017 11 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

G7a Ortsentwicklungskonzept für Boitzenburg KLS-Projekt, umgesetzt 2016 altengerechtes Wohnangebot in Boitzenburg Zent- Umsetzung seit 2014 durch GeWo G7b rum mbH Altengerechtes Wohnangebot (30 WE) in Gerswal- Offen G8a de schaffen Altengerechtes Wohnangebot (30 WE) in Milmers- Offen G8b dorf schaffen Änderung des Projektinhaltes: Um- Umbau - und Ausbau des OG zur Schaffung von 3 und Ausbau des OG zu einer Zah n- G9 WE am künftigen altengerechten Wohnen mit Land- arztpraxis, KLS -Projekt, umgesetzt arztpraxis 2016 Wirtschaft und Tourismus WT1 Erweiterung des Beherbergungsführers Fortlaufende Umsetzung WT2 Gemeinsames Tourismusmarketing aufbauen Fortlaufende Umsetzung Verstärkte Bewerbung des/der Nachbarn/anderer Fortlaufende Umsetzung WT3 Anbieter Schiffsanleger für Fahrgastschiffe in Schifferhof am Offen WT4 südlichsten Teil des Oberuckersees WT5 Freiwilligendienst offensiv bewerben Verworfen WT6 Förderung von Ehrenamt und Altenbeschäftigung Fortlaufende Umsetzung WT7 Kooperation zwischen Schulen und Betrieben fördern Fortlaufende Umsetzung Boitzenburg: 2011 OT Funkenhagen durch Gemeinde, für übriges G e- meindegebiet la ufende Umsetzung WT8 Breitbandversorgung ausbauen durch das Land Brandenburg In Gerswalde besteht grundsätzlich weiterer Handlungsbedarf. Es besteht die Möglichkeit für alle Unterne hmen des Mittelbereiches, sich in das Lehrste llenverzeichnis kostenlos eintragen zu lassen. Die WT9 Lehrstellenverzeichnis auswe iten Möglichkeit wird bislang noch wenig genutzt. Die Unternehmen sollen wei- terhin durch die Verwa ltungen auf das Lehrs tellenverzeichnis aufmerk- sam gemacht werden. Kultur und Sport MKC: als koordinierende Einrichtung stärken, Objekt KLS-Projekt, umgesetzt 2016 KS1 sanieren Austausch zwischen dem MKC und Mehrgeneratio- Verworfen KS2 nenhaus in Lychen vertiefen Das MKC Templin bietet mittelbe- reichsübe rgreifend analog und die Stadt Templin digital die Möglic h- Aufbau eines gemeinsamen Veranstaltungskalenders, KS3 keit, sich in den Veranstaltungskalen- stärkere Koordinierung der Angeb ote der eintragen zu lassen. Eine stärke- re Bew erbung dieser Möglichkeit in den Kommunen ist erforderlich. KS4 Sanierung der Deutschlandhalle Gerswalde Offen Sporthalle Ringenwalde: Gestaltung der Außenla- Derzeit besteht kein weiterer Hand- KS5 gen und Heizungsmodernisierung lungsbedarf Sporthalle der Grundschule Gerswalde: Gestaltung KLS-Projekt, umgesetzt 2016 KS6 der Außenanlagen sowie Sanierung der Sanitär - und Umkleideräume, Prellwand

Endfassung 7. April 2017 12 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Kultur und Sport Teil der neuen umfassenden Bau- maßnahme „Si cherung der Nutzba r- KS7 Stadion Templin: Sanierung des Vereinsgebä udes keit des Stadions der Freun dschaft, Templin“, KLS -Projekt, in Planung Sanierung der Sporthalle der Clara Zetkin Grund- KLS-Projekt, in Planung KS8 schule Milmersdorf: Gestaltung der Außenanlagen und Erfüllung des Brandschutzes Lychen SV Germania: Sanierung von Sportplatz und Offen KS9 Vereinsgebäude Maßnahme verworfen. Ehrung er- Auszeichnung von ehrenamtlichen Engagement auf folgt auf LK -Ebene. Mittelbereich ist KS10 Ebene des Mittelbereichs für die Bewohner eine zu abstrakte Bezugsgröße. KS11 Nachwuchs für Feuerwehren und Sportvereine för- Findet regelmäßig statt dern und gewinnen Verkehr Offen, Wunsch des Landkreises; Haßleben als zentralen Umsteigepunkt mit Mittelinsel kann nur mit Mitteln des Landkreises V1 für zwei Busse pro Seite ausbauen und im Zusammenhang des Ausbaus der B 109 durch das Land erfolgen Es besteht grundsätzlich weiterer V2 Unterstützung des Kombibus -Projektes Handlungsbedarf Güterverkehr: Streckenverbindung Milmersdorf à Es besteht grundsätzlich weiterer V3 Templin mit Templin à Oranienburg Handlungsbedarf Änderung der Maßnahme in: Erneue- Wegekonzept Tangersdorfer Heide/ Schleuse Kan- V4 rung der Beschilderung auf den vor- nenburg, Regow handenen Wegen. Radweg: Hammelspring-Vogelsang-Zehdenick Offen V5 (B109) 13,5 km Radweg: Schifferhof-Melzower Weg Umgesetzt 2006 V6 (Uckerseenrundweg) V7 Radweg: Ringenwalde-Ahlimbsmühle Offen Radweg: Lückenschluss Berlin-Usedom, Stegelitz- Offen V8 Steinhöfel V9 Radweg: OD Ahlimbsmühle (L100) Umgesetzt 2012 V10 Radweg: Gerswalde-Haßleben Offen V11 Radweg: Lychen-Hardenbeck (L15) Offen Radweg: Ahrensdorf-Milmersdorf-Götschendorf Abschnitt Ahrensdorf-Milmersdorf ist V12 (L23) 13,8 km umgesetzt V13 Radweg: Haßleben-Wichmannsdorf, L24 Umgesetzt 2014 V14 Radweg: Mittenwalde-Haßleben B 109 Offen V15 Radweg: Boitzenburg-Berkholz (L15) Offen V 16 Ortsdurchfahrt Warthe Umgesetzt 2015 Erneuerbare Energien E1 Gemeinsamer Energiebeauftragter Verworfen Templin ist im Rahmen von SolarLokal Ausdehnung des Dach - und Freiflächenkatasters E2 aktiv. Die Umlandkommunen sehen (S olarLokal) keinen Handlungsbedarf.

Endfassung 7. April 2017 13 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Sicherheit und Gefahrenabwehr Maßnahme verworfen. Es findet eine GABP der Kommunen in einem Dokument zusammen- SG1 intensive Abstimmung der ei nzelnen fassen GABP der Partnerkommunen statt. Umbau der Grundschule ‚Am Egelpfuhl‘ (Templin), um KLS-Projekt, umgesetzt 2015 SG2 den Anforderungen an den Brandschutz gerecht zu werden Die vollständige Beräumung der Tangersdorfer und Retzower Heide ist sehr aufwendig und durch die Tangersdorfer Heide und Retzower Heide von SG3 Kommunen finanziell nicht zu lei sten. Kampfmitteln beräumen Im Übrigen ist die endgültige Z u- ständigkeit für die Beräumung unge- klärt. Brandschutzerziehung in den Schulen und Kinderta- Bestehende Bemühungen verstärken. SG4 gesstätten ausbauen Gerätehaus Storkow: Sanierung und Umbau (Hei- Umgesetzt 2013 SG5 zung, Sanitär, Garage) sowie Zusamme nlegung mit dem Gemeindehaus SG6 Gerätehaus Groß Dölln: Sanierung, Umbau, Umgesetzt SG7 Gerätehaus Grunewald: Sanierung, Umbau in Umsetzung Gerätehaus Mittenwalde: Sanierung von Dach und Offen SG8 Fassade, Tor, Sanitär SG9 Gerätehaus Haßleben: Sanierung Offen Interkommunale Zusammenarbeit IK1 Kooperationsvertrag beschließen Umgesetzt 2013 IK2 Zusammenarbeit/Übertragung im Bereich: Archive Offen Bei der Beschaffung von Software bzw. der Anwendung neuer Syst eme IK3 Zusammenarbeit/Übertragung im Bereich: GIS/EDV erfolgt bei Bedarf eine interkommu- nale Abstimmung. Teilweise umgesetzt (Templin und Zusammenarbeit/Übertragung im Bereich: Stande s- Lychen). Zusammenarbeit zwischen IK4 amt Gerswalde und Templin ist ang e- dacht. Zusammenarbeit/Übertragung im Bereich: Ord- Offen IK5 nungsamt IK6 Einbindung Dritter erhöhen: Tourismusdienstleister Fortlaufende Umsetzung IK7 Einbindung Dritter erhöhen: Ärzte Fortlaufende Umsetzung Die Bewohner werden über Veran- staltungen, Presseartikel, die Einbi n- dung in Arbeitsgemeinschaften sowie IK8 Einbindung Dritter erhöhen: Bewohner im Ra hmen der politischen Arbeit in den Gremien ständig in den Koope- rationsprozess mit eingebunden. Die Arbeit im Kooperationsverbund wird regelmäßig über Pressemitte i- lungen, Berichte in den politischen Grem ien und Veranstaltungen nach IK9 Kommunikation des Prozesses nach Außen Außen transportiert. In 2016 wurde eine geme insame Internetseite eing e- richtet, auf der die Arbeit im Koope- rationsverbund nachvollzogen we r- den kann.

Endfassung 7. April 2017 14 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

3. Allgemeine Rahmenbedingungen

3.1 Lage und Funktion im Raum

Der Mittelbereich Templin liegt im Landkreis Uckermark, im Nordosten des Landes . Er setzt sich aus den Städten Templin und Lychen, der Gemeinde Boitzenburger Land sowie dem Amt Gerswalde zusammen. Templin nimmt als funktionstragender Zentraler Ort für die ihm zugeordneten Kommunen des Verflechtungsbereichs die Funktion des Mittelzentrums ein.

Abbildung 1: Lage des Mittelbereichs in Brandenburg und Gliederung der Gebietskörperschaften

Quelle: Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), Mittelbereichsprofil Templin 2016, Potsdam, 2016 sowie eigene Darstellung

Der Mittelbereich Templin grenzt im Norden an -Vorpommern, im Osten an die Mittel- bereiche und /Oder, im Süden an den Landkreis Barnim sowie im Westen an den Landkreis Oberhavel. Das nächstgelegene Oberzentrum ist Neubrandenburg in Mecklenburg- Vorpommern. Die Metropole Berlin liegt vom Mittelbereich ca. 80 km entfernt. Der Untersuchungs- raum weist eine Gesamtfläche von 1.002,8 km² auf, wobei die Stadt Templin mit 379,5 km² die flä- chenmäßig größte Kommune ist. Im Mittelbereich Templin lebten am 31.12.2015 rund 27.000 Einwohner, die Bevölkerungsdichte beträgt 27 EW/km², was in etwa einem Drittel des brandenburger Durchschnitts von 83 EW/km² entspricht. Das Mittelzentrum Templin befindet sich zentral im Mittelbereich und stellt für die umliegenden Kommunen den zentralen Ort mit gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge dar. Die Hauptorte Lychen, Boitzenburg, Gerswalde sowie Milmersdorf übernehmen weitere Versorgungsfunktio- nen im Bereich der Grundversorgung. Für die Neufassung des Landesentwicklungsplanes Berlin- Brandenburg (zukünftig LEP HR) wird deshalb die Ausweisung der genannten Hauptorte als Grundfunkti- onale Schwerpunktorte empfohlen. Die überregionale verkehrliche Anbindung des Mittelbereiches erfolgt über die Bundesstraße 109 sowie schienengebunden über die RB 12 des Regionalverkehrs.

Endfassung 7. April 2017 15 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

3.2 Alleinstellungsmerkmale, Regionsspezifika, externe und interne Herausforderungen

Der Mittelbereich Templin gehört zu den Regionen Deutschlands mit der geringsten Bevölkerungsdichte. Diese bewegt sich zwischen Werten von 8 EW/km² in Temmen-Ringenwalde bis zu 42 EW/km² in Templin. Dies stellt den Mittelbereich vor die große Herausforderung, trotz der geringen Bevölke- rungsdichten und der auch weiterhin rückläufigen Bevölkerungszahlen für alle Einwohner möglichst gleichwertige Lebensbedingungen herzustellen oder zu erhalten. Das beinhaltet insbesondere die Ver- sorgung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Wohnraum sowie öffentlicher Mobilität. Für die Region kommt erschwerend hinzu, dass es sich um einen eher schwachen Wirtschaftsstandort ohne größere Industrieansiedlungen handelt. Die wirtschaftliche Entwicklung im Mittelbereich ist eng an den Tourismus sowie die Entwicklungen im Dienstleistungssektor gebunden. Insbesondere im Bereich Tourismus ist der Mittelbereich gut aufgestellt. Templin ist – gemessen an der Zahl der Übernachtungen – der größte touristische Akteur in der Uckermark und weist mit der Naturtherme Templin, dem AHORN Seehotel und der Westernstadt Eldorado überregional bedeutsame touristische Leistungsträger auf. Kultur- und stadthistorisch sind die Altstadtkerne von Templin, Lychen und Boitzenburg von Bedeutung. Die Altstadt Templins mit der vollständig erhaltenen Stadtmauer sowie der historische Bereich des Ortsteils Boitzen- burg sind als Denkmalbereiche geschützt. Darüber hinaus sind in allen vier Kommunen zahlreiche Ein- zeldenkmale und Bodendenkmale ausgewiesen. Ziel ist es deshalb, die Region durch eine bessere Verwertung der endogenen Potenziale wirtschaftlich weiterzuentwickeln, wobei der Fokus auf den Aktiv- und Naturtourismus sowie die Gesundheitsbranche gelegt wird. Darüber hinaus sollen Rahmen- bedingungen geschaffen bzw. erhalten werden, die nicht nur alten Menschen sondern vor allem auch Familien den Verbleib oder den Umzug in die Region ermöglichen.

3.3 Demografische Entwicklung

3.3.1 Entwicklung der Bevölkerungszahl und Altersstruktur

Im Mittelbereich Templin lebten am 31.12.2015 insgesamt 26.951 Einwohner, die sich gemäß nach- folgender Tabelle auf die vier Gebietskörperschaften des Untersuchungsraumes aufteilten. Demnach leben in der Stadt Templin und ihren Ortsteilen fast 60 % aller Einwohner. In der flächenmäßig zweitgrößten Kommune Gerswalde leben ca. 17 % aller Einwohner. Lychen und die Gemeinde Boit- zenburger Land vereinen jeweils rund 12 % aller Einwohner des Mittelbereiches auf ihrem Gemein- degebiet. Gegenüber dem Jahr 2014 hat sich die Einwohnerzahl im Mittelbereich um 27 leicht er- höht. In Templin und Lychen hat sich die Einwohnerzahl jeweils leicht erhöht, in der Gemeinde Boit- zenburger Land und im Amt Gerswalde ist die Zahl der Einwohner leicht zurückgegangen.

Tabelle 1: Einwohnerstand am 31.12.2015 Kommune Einwohner Anteil an Gesamtbevölkerung Templin 16.067 59,6 % Lychen 3.135 11,6 % Boitzenburger Land 3.213 11,9 % Gerswalde 4.536 16,8 % Mittelbereich 26.951 100,0 % Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS BB)

Endfassung 7. April 2017 16 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen verlief gemäß Abbildung 2 im Zeitraum 2005 bis 2014 negativ. Die Zahl der Einwohner reduzierte sich im Mittelbereich von 30.919 im Jahr 2005 um fast 13 % auf 26.924 im Jahr 2014. Der relativ große Sprung vom Jahr 2010 auf 2011 ist u. a. auf den Zensus zurückzuführen, infolge dessen in allen Kommunen bis auf die Gemeinden Gerswalde und Mittenwalde die Einwohnerzahl nach unten korrigiert wurde.

Tabelle 2: Gegenüberstellung der Einwohnerzahlen vor und nach dem Zensus für den 31.12. 2011 31.12.2011 31.12.2011 Veränderung Kommune (vor Zensus) (nach Zensus) absolut in Prozent Templin 16.269 16.109 -160 -1,0 % Lychen 3.523 3.257 -266 -7,6 % Boitzenburger Land 3.559 3.392 -167 -4,7 % Gerswalde 1.638 1.656 +18 +1,1 % Flieth-Stegelitz 626 578 -48 -7,7 % Milmersdorf 1.629 1.531 -98 -6,0 % Mittenwalde 369 408 +39 +10,6 % Temmen-Ringenwalde 605 577 -28 -4,6 % Quelle: AfS BB

Seit 2013 ist zu beobachten, dass sich die Einwohnerzahl im Mittelbereich Templin stabilisiert bzw. leicht erhöht hat. Diese Entwicklung ist auf die positive Entwicklung der Zuwanderungen in die Kern- stadt von Templin zurückzuführen.

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung im Mittelbereich Templin von 2005 bis 2014 nach Kommu- nen 35.000 Entwicklung 30.919 2005 - 2014 30.000 28.593 5.548 26.924 -12,9 % 4.943 25.000 4.545 -18,1 % 4.119 3.668 3.257 -20,9 % 20.000 3.905 3.527 3.109 -20,4 % 15.000

-7,7 % 10.000 17.347 16.455 16.013 5.000

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde

Quelle: eigene Erstellung auf Grundlage des AfS BB

Endfassung 7. April 2017 17 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Der Bevölkerungsrückgang der letzten zehn Jahre ist in den einzelnen Kommunen unterschiedlich stark ausgeprägt. So ging die Bevölkerungszahl in der Gemeinde Boitzenburger Land von 2005 bis 2014 um 862 Einwohner, d. h. nahezu ein Viertel zurück, während die Einwohnerzahl der Stadt Templin „nur“ um rund 8 % – das entspricht 1.334 Einwohnern – zurückging. Die Ursache dafür liegt in dem Standortvorteil der Kernstadt Templin als Schwerpunktort der gehobenen Daseinsvorsorge und Arbeitsplätzen gegenüber ihrem ländlich geprägten Umfeld. Templin kann als Mittelzentrum die Wegzüge zu einem großen Teil durch Zuzüge kompensieren. In den Jahren 2010 sowie 2012, 2013 und 2014 überstiegen die Zuzüge die Abwanderungen. 2 Die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen zeigt, dass nach wie vor der Einwohnerrückgang bei den Kindern und jungen Erwach- senen am deutlichsten ausgeprägt ist, während die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre weiterhin zunimmt. So ging die Zahl der 0- bis 19-Jährigen von 2005 bis 2014 um mehr als ein Viertel und die der jungen Erwachsenen bis 30 Jahre um 40 % zurück. Dem steht eine Steigerung der Zahl der über 80-Jährigen von fast 60 % (675 Personen) gegenüber. Die Zahl der Erwachsenen zwischen 30 und 64 Jahren, also die Zahl derer, aus denen sich als Erwerbsfähige das ökonomische Potenzial der Region zusammensetzt sowie die „jungen Alten“ zwischen 65 und 79 Jahren – häufig diejenigen, auf denen die Ehrenamtsarbeit aufbaut – ging um rund 10 % bzw. 5 % zurück.

Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Mittelbereich Templin

EW: 30.919 -12,9 % EW: 26.924

35.000

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 0 - 19 Jahre 20 - 29 Jahre 30 - 64 Jahre 65 - 79 Jahre 80 Jahre und älter -28,2 % -39,2 % -9,5 % -5,2 % +58,1 %

Quelle: eigene Erstellung auf Grundlage des AfS BB

Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass sich die Zusammensetzung der Bevölkerung deutlich ver- schoben hat. Im Jahr 2005 betrug der Anteil der unter 30-Jährigen noch 29 %, der der über 65- Jährigen 21 %. Im Jahr 2014 betrug die Alterskohorte der bis 30-Jährigen nur noch 23 %, dafür umfasste die der Senioren über 65 Jahre 25 % der Gesamtbevölkerung. Die folgende Tabelle

2 AfS BB. Endfassung 7. April 2017 18 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN schlüsselt die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen für jede Kommune detailliert auf und verdeutlicht die Entwicklung durch die Gegenüberstellung der Jahre 2005 und 2014. Danach voll- zog sich die oben beschriebene Entwicklung in allen Kommunen – allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. In den kleineren Städten und Gemeinden ist gemessen an der Gesamtbevölkerung in der Kommune grundsätzlich der Anteil der Jüngeren unter 30 Jahren geringer und der der über 65- Jährigen höher, als in Templin. Gleichzeitig ging in den Umlandkommunen gegenüber dem Zentralen Ort Templin die Zahl der Jüngeren deutlich stärker zurück und die Zahl der Senioren stieg stärker an, so dass sich die Zusammensetzung der Bevölkerung dort noch deutlicher zugunsten der Senioren verschoben hat. Die Zunahme der Zahl der Senioren vollzog sich dabei nahezu ausschließlich in der Alterskohorte ab 80 Jahren. Die Zahl der 65- bis 79.Jährigen ging von 2005 bis 2014 in allen Kommunen bis auf Templin zurück.

Tabelle 3: Entwicklung der Altersstruktur in den Kommunen des Mittelbereiches 2005 bis 2014 Kommune 2005 2014 absolut in % 0- bis 19-Jährige Templin 3.238 2.515 -723 -22,3 Lychen 687 428 -259 -37,7 Boitzenburger Land 733 460 -273 -37,2 Amt Gerswalde 1.014 668 -346 -34,1 20- bis 29-Jährige Templin 2.004 1.334 -670 -33,4 Lychen 389 203 -186 -47,8 Boitzenburger Land 431 223 -208 -48,3 Amt Gerswalde 584 311 -273 -46,7 30- bis 64-Jährige Templin 8.600 8.143 -457 -5,3 Lychen 2.000 1.601 -399 -20,0 Boitzenburger Land 2.057 1.798 -259 -12,6 Amt Gerswalde 2.786 2.439 -347 -12,5 65- bis 79-Jährige Templin 2.854 2.909 55 1,9 Lychen 654 644 -10 -1,5 Boitzenburger Land 731 554 -177 -24,2 Amt Gerswalde 995 857 -138 -13,9 80-Jährige und älter Templin 651 1.112 +461 70,8 Lychen 175 233 +58 33,1 Boitzenburger Land 167 222 +55 32,9 Amt Gerswalde 169 270 +101 59,8 Quelle: AfS BB

Die zunehmende Alterung der Region lässt sich auch an der Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung ablesen, das folgender Tabelle zu entnehmen ist. Insgesamt stieg das Durchschnittsalter zwischen 2007 und 2013 in allen Kommunen um rund zwei bis sechs Jahre an und lag in allen Jah-

Endfassung 7. April 2017 19 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN ren über dem Brandenburger Durchschnitt. In Lychen sowie den Gemeinden Milmersdorf und Temmen-Ringenwalde beträgt das Durchschnittsalter bereits über 50 Jahre.

Tabelle 4: Durchschnittsalter Kommune 2007 2009 2011 2014 Templin 44,7 45,9 47,0 48,2 Lychen 46,2 47,8 48,7 50,7 Boitzenburger Land 45,6 46,7 48,0 49,0 Amt Gerswalde Flieth-Stegelitz 44,7 46,0 47,6 48,4 Gerswalde 44,8 45,8 46,7 47,2 Milmersdorf 45,4 47,5 48,6 50,7 Mittenwalde 45,5 46,3 48,2 47,5 Temmen-Ringenwalde 46,4 48,3 49,8 52,5 Brandenburg 44,5 45,3 46,0 46,6 Quelle: Internetaufritt des LBV, Strukturatlas

Die Gründe für die vorliegende Bevölkerungsentwicklung der letzten zehn Jahre sind sowohl in den Wanderungsbewegungen, als auch in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zu suchen, wobei die negativen Wanderungssalden in allen Kommunen bis auf Templin einen größeren Anteil an den Be- völkerungsverlusten hatten. Templin konnte von seiner Funktion als Mittelzentrum und Arbeitsplatz- schwerpunkt profitieren und wies mit Ausnahme von 2011 seit 2010 mehr Zuzüge als Wegzüge auf. Insgesamt kamen von 2012 bis 2014 ca. 230 Menschen mehr nach Templin als wegzogen.

Abbildung 4: Geburten- und Wanderungssaldo von 2005 bis 2014

-1.898 Mittelbereich -1.747 -674 Amt Gerswalde -242 -479 Boitzenburger Land -309 -312 Lychen -256 -433 Templin -940 -2.000 -1.800 -1.600 -1.400 -1.200 -1.000 -800 -600 -400 -200 0 Saldo Wanderungen Saldo Geburten und Sterbefälle

Quelle: AfS BB

Insgesamt gingen dem Mittelbereich von 2005 bis 2014 rund 1.900 Menschen durch Abwanderun- gen verloren. Das Geburtendefizit betrug im selben Zeitraum 1.747 Personen. Die Abwanderungen vollziehen sich nach wie vor insbesondere in der Gruppe der jungen Menschen und hierbei insbeson- dere bei den jungen, gut ausgebildeten Frauen. Dies ist in vielerlei Hinsicht negativ für die Entwick- lung des Mittelbereiches Templin: Endfassung 7. April 2017 20 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

§ die Bevölkerungszahl der Alterskohorte verringert sich,

§ die geringere Anzahl an Frauen wirkt sich negativ auf zukünftige Geburten aus,

§ das Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Bevölkerungsanteilen verschärft sich,

§ die Verschärfung des Fachkräftemangels durch den Weggang gut ausgebildeter Menschen („Bildungswanderung“) 3.

Die hohen Sterbeüberschüsse und die Abwanderungen ergeben im Zusammenspiel die sowohl abso- luten als auch prozentual sehr hohen Bevölkerungsverluste in der Altersgruppe der Kinder und jun- gen Erwachsenen. Während durch die Kommunen auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung nur ein geringer Einfluss genommen werden kann, sind die Handlungsoptionen bei den Wanderungen ver- gleichsweise größer. Grundvoraussetzung für das Verbleiben vor allem junger Menschen in der Re- gion sind Arbeitsplätze und eine funktionstüchtige soziale Infrastruktur. Die Bereitstellung beider Komponenten bedeutet für die Kommunen unter den gegebenen Rahmenbedingungen große Her- ausforderungen.

3.3.2 Bevölkerungsprognose

Das LBV erstellt in einem regelmäßigen Turnus eine Bevölkerungsvorausschätzung für die Ämter und amtsfreien Gemeinden des Landes Brandenburg. Die aktuelle Prognose stammt aus dem Jahr 2015 und basiert auf dem Stichtag 31.12.2013. Sie umfasst den Planungszeitraum bis 2030. Zum ersten Mal fand dabei der Zensus Berücksichtigung.

Gemäß der Bevölkerungsvorausschätzung geht die Zahl der Einwohner im Mittelbereich Templin von 27.010 im Jahr 2013 auf 22.492 im Jahr 2030 weiter zurück. Während die Bevölkerungsverluste im Mittelbereich bis 2020 mit -1.374 Einwohnern bereits erheblich sind, verstärkt sich die negative Entwicklung zwischen 2020 und 2030 noch einmal. Dann wird für die Region ein Rückgang der Be- völkerungszahl von 12,3 % bzw. -3.144 Einwohnern prognostiziert. Die Vorausschätzung geht davon aus, dass der Mittelbereich Templin bis 2030 insgesamt 4.518 Einwohner verlieren wird. Am stärks- ten werden davon die Stadt Lychen sowie die Gemeinde Boitzenburger Land betroffen sein. Der vergleichsweise geringste Rückgang wird dem Mittelzentrum Templin prognostiziert. Bei der Entwick- lung der Altersgruppen ergibt sich ein ähnliches Bild, wie schon in der Vergangenheit.

3 Schmidt, Dr. Torsten, ifs. GmbH, Regionalstrategie Daseinsvorsorge, Annahmen, Ergebnisse und Methodik der Bevölke- rungsprognose 2010 – 2030 für den Landkreis Uckermark, Dresden 2013, S. 34. Endfassung 7. April 2017 21 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 5: Bevölkerungsprognose nach Kommunen bis 2030 30.000 27.010 Entwicklung 25.636 2013 - 2030 25.000 4.570 22.492 4.275 -16,7 % 3.319 3.769 20.000 3.035 -17,5 % 3.114 2.874 2.678 -19,3 % 15.000 2.459 -21,0 %

10.000 -15,1 % 16.007 15.452 13.586 5.000

0 2013 2020 2030 Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde

Quelle: LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2014 bis 2030, Hoppegarten 2015

Während die Zahl der jungen Menschen weiter zurückgeht, steigt die Zahl der Senioren prozentual und absolut an.

Abbildung 6: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 2014 bis 2030 30.000 27.010 25.637 25.000 22.492 20.000 17.201 15.214 15.000 11.069 10.000 9.396 6.713 7.619 5.000 3.096 2.804 2.027 2.683 0 -1.069 -5.000 -6.132 -10.000 2013 2020 2030 2013-2030 unter 15 Jahre 15 bis 65 Jahre 65 Jahre und älter Bevölkerung insgesamt

Quelle: LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2014 bis 2030, Hoppegarten 2015

Obwohl Bevölkerungsprognosen größere Unsicherheiten bezüglich der Wanderungsbewegungen beinhalten und damit lediglich als Trendabschätzungen zu verstehen sind, dienen sie einer groben Einschätzung über die zukünftig zu erwartende Einwohnerentwicklung und als Richtwerte für Ent-

Endfassung 7. April 2017 22 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN scheidungen über den Bedarf sozialer Infrastrukturen in den Kommunen. Deshalb findet ergänzend zu der Bevölkerungsvorausschätzung des LBV auch eine Auswertung der kleinräumigen Bevölke- rungsprognose für den Landkreis Uckermark statt.

Tabelle 5: Prognose der Altersstruktur in den Kommunen des Mittelbereiches Templin 2010 bis 2030 Kommune 2010 2020 2030 absolut in % 0- bis 6-Jährige (Kita, Vorschule) Templin 903 788 655 -248 -27,5% Lychen 149 149 111 -38 -25,5% Boitzenburger Land 148 129 93 -55 -37,2% Amt Gerswalde 227 216 191 -36 -15,9% 7- bis 10-Jährige (Grundschule) Templin 529 502 416 -113 -21,4% Lychen 93 97 80 -13 -14,0% Boitzenburger Land 108 103 84 -24 -22,2% Amt Gerswalde 146 133 125 -21 -14,4% 11- bis 16-Jährige (Sekundarstufe I) Templin 743 806 709 -34 -4,6% Lychen 148 150 141 -7 -4,7% Boitzenburger Land 146 171 157 11 7,5% Amt Gerswalde 196 206 194 -2 -1,0% 17- bis 20-Jährige (Sekundarstufe II, duale Ausbildung) Templin 547 468 436 -111 -20,3% Lychen 136 83 82 -54 -39,7% Boitzenburger Land 108 98 110 2 1,9% Amt Gerswalde 161 112 123 -38 -23,6% 21- bis 70-Jährige (Erwerbsfähige Bevölkerung) Templin 10.871 9.336 7.839 -3.032 -27,9% Lychen 2.353 1.922 1.490 -863 -36,7% Boitzenburger Land 2.411 1.882 1.506 -905 -37,5% Amt Gerswalde 3.328 2.656 2.202 -1.126 -33,8% 71- bis 80-Jährige (Rentner) Templin 1.893 1.796 1.909 16 0,8% Lychen 453 417 410 -43 -9,5% Boitzenburger Land 402 358 391 -11 -2,7% Amt Gerswalde 596 508 513 -83 -13,9% 81-Jährige und älter (Hochbetagte) Templin 753 1.320 1.495 742 98,5% Lychen 166 274 293 127 76,5% Boitzenburger Land 185 224 251 66 35,7% Amt Gerswalde 167 299 328 161 96,4% Quelle: Schmidt, Dr. Torsten (2013), S. 62 ff.

Endfassung 7. April 2017 23 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 5 stellt für die Kommunen des Mittelbereiches die Bevölkerungsprognose bis 2020 bzw. 2030 nach verschiedenen Lebensphasen dar, die für die Infrastrukturplanung von Bedeutung sind.

Deutlich erkennbar sind die voraussichtlich kontinuierlichen Einwohnerverluste bis 2030 bei den Kin- dern bis sechs Jahre (Kita, Vorschule) sowie ab 2020 verstärkt bei den Schülern im Alter von Grund- schule und der Sekundarstufe I. Insbesondere in diesen Alterskohorten zeigt sich der Konflikt, dem die öffentliche Hand ausgesetzt ist. Bei rückläufigen Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppen wer- den Kindergärten und Schulen weniger ausgelastet und können von Schließung bedroht werden. Werden Einrichtungen geschlossen, verstärkt sich die Abwanderung von Familien mit kleinen Kindern.

Darüber hinaus ist ein starker Bevölkerungsrückgang bei den Personen zwischen 17 und 20 Jahren (Sekundarstufe II, duale Ausbildung) bis 2020 zu erkennen, welcher in erster Linie auf den Gebur- tenknick in den 1990er Jahren zurückzuführen ist. Deren Zahl stabilisiert bzw. erhöht sich nach 2020 wieder leicht. In der Alterskohorte der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 21 und 70 Jahren werden kontinuierlich deutliche Bevölkerungsrückgänge prognostiziert. Diese liegen in Lychen und der Gemeinde Boitzenburger Land mit rund 37 % am höchsten und in der Stadt Templin mit 28 % am niedrigsten. Die Bevölkerung dieser Altersgruppen ist zum einen für die Unternehmen als Fach- kräfte und sonstige Arbeitskräfte interessant, zum anderen sind besonders die jungen Erwachsenen von der Bildungswanderung betroffen. Deshalb sind der Landkreis, die Kommunen und die regionale Wirtschaft gefordert, ein Arbeitsangebot und -umfeld zu schaffen, dass weiteren Abwanderungen entgegenwirkt und Arbeitskräfte an die Region bindet. Dies betrifft sowohl das Angebot an Infra- struktureinrichtungen, als auch an Wohnraum und Freizeitangeboten.

Für die Entwicklung der Altersgruppe der 71- bis 80-Jährigen wird bis 2020 aufgrund der gebur- tenschwachen Jahrgänge der (Nach-)Kriegsjahre noch ein Rückgang der Einwohnerzahlen prognosti- ziert. Dann steigt laut Prognose deren Zahl in allen Kommunen bis auf Lychen bis 2030 zum Teil deutlich an. In der Gruppe der Hochbetagten ab 80 Jahren ist diese Entwicklung schon bis 2020 sowie darüber hinaus bis 2030 deutlich zu beobachten. Nach absoluten Zahlen werden im Mittelbe- reich Templin im Jahr 2030 rund 1.100 Menschen über 80 Jahren mehr wohnen als noch im Jahr 2010. Dies stellt insbesondere Anforderungen an die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl vollsta- tionärer Pflegeplätze sowie alternativer Wohnformen im Alter.

Endfassung 7. April 2017 24 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4. Bestandsaufnahme, SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

4.1 Bildung und Betreuung

Der Mittelbereich Templin weist ein vielfältiges Bildungs- und Betreuungsangebot auf, wie die fol- gende Abbildung zeigt.

Abbildung 7: Bildungs- und Betreuungsangebote im Mittelbereich Templin

Quelle: Schulportraits im Landes Brandenburg, Datenbank des Landesjugendamtes Brandenburg

Endfassung 7. April 2017 25 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Innerhalb des Mittelbereiches sind sämtliche Schulformen bis zur Sekundarstufe II bzw. zum Oberstu- fenzentrum vorhanden. Alle Mittelbereichskommunen verfügen über mindestens einen Grundschul- standort. Die weiterführenden Schulen befinden sich im Mittelzentrum Templin. Eine Besonderheit ist der hohe Anteil an Schulen in freier Trägerschaft. So werden in Templin durch die Stephanus Stiftung eine Grundschule mit angegliederter Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe sowie durch den Freie Schule Prenzlau e. V. eine Grundschule mit angegliederter Förderschule mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ b etrieben. Die Oberschule Templin, das Gymnasium, die Förderschule Willy Gabbert sowie das Oberstufenzentrum Templin liegen in Trägerschaft des Landkreises Uckermark.

4.1.1 Kindertagesstätten

Tabelle 6: Kindertagesstätten nach Orten, Kapazität und Trägerschaft, I. Quartal 2016 Kapa- Auslas- Kommune Name der Einrichtung Träger zität tung Egelpfuhlfrösche, Templin 215 86,5 % Stadt Eulennest, Templin 52 92,3 % gGmbH Integrierter Waldkindergarten, Templin 45 88,9 % Verein Käthe Kollwitz, Templin 180 92,2 % gGmbH Spatzennest, Templin 115 85,2 % gGmbH Integrative teilstationäre Einrichtung 92 97,8 % gGmbH Templin Waldhof-Kita, Templin Die Grashüpfer, Klosterwalde 42 90,5 % Stadt Dreikäsehoch, Röddelin 40 100,0 % Verein Wirbelwind, Storkow 35 54,3 % Stadt Ganztagsangebote für Kinder im GS- 130 97,7 % gGmbH Alter, Waldhofschule, Templin Kinderhort, Aktive Naturschule, Templin 60 98,3 % Verein Kinderhort Zauberlehrling, Templin 182 94,0 % Stadt Integrative Kneipp Kindertagesstätte 114 100,0 % DRK Lychen "Cohrs-Stift", Lychen Kinderhort Kindertraum, Lychen 60 100,0 % Stadt Kita/Hort Tausendfuß, Boitzenburg 120 94,2 % Gemeinde Boitzenburger Mäusesstübchen, Haßleben 40 92,5 % Gemeinde Land Zwergenstübchen, Hardenbeck 19 84,2 % Gemeinde Bienenhaus, Gerswalde 135 92,6 % Gemeinde Pfiffikus, Stegelitz 22 59,1 % Gemeinde Amt Gerswalde Anne Frank, Milmersdorf 107 86,0 % Gemeinde Kombinierte Einrichtung, Ringenwalde 30 30,0 % Gemeinde Summe 1.871 Quelle: Datenbank des Landesjugendamtes, Daten der Kommunen

Im Kooperationsraum gibt es insgesamt 21 kombinierte Einrichtungen und Horte sowie zwei integra- tive Einrichtung mit insgesamt 1.871 Plätzen. Zusätzlich stehen in Templin, Hindenburg, Hammelspring sowie Milmersdorf und Mittenwalde im Amt Gerswalde 70 Plätze in 14 privat betriebenen Kinder- tagespflegeeinrichtungen für Kinder bis zu 3 Jahren zur Verfügung. Als Träger der Kindertagesstät- ten und -horte treten in Lychen, der Gemeinde Boitzenburger Land und dem Amt Gerswalde bis auf eine Einrichtung die Kommunen auf. In Templin wird der überwiegende Teil der Einrichtungen durch

Endfassung 7. April 2017 26 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN freie Träger betrieben. Die Stadt Templin ist lediglich für eine Kita und einen Hort in der Kernstadt Templin sowie zwei Kitas in den Ortsteilen Klosterwalde und Storkow Träger. Die Auslastung ist in den Kindertagesstätten und Horten insgesamt mit zumeist über 85 % sehr hoch. Ausnahmen bilden die Kita Wirbelwind in Storkow sowie die Kitas Pfiffikus und Ringenwalde im Amt Gerswalde.

Die geringe Auslastung der Kita in Storkow ist auf das kleine Einzugsgebiet und die ungünstige räumliche Lage des Ortsteiles zurückzuführen. Der zukünftige Bestand der Kita ist daher fraglich. Eine Umnutzung bzw. multifunktionale Nutzung des Gebäudes ist aufgrund der Bauweise und der Größe des Objektes sowie der Tatsache, dass Storkow bereits über ein Gemeindehaus verfügt, in Zukunft nicht möglich. Ähnliches gilt für die Kitas in Stegelitz und Ringenwalde im Amt Gerswalde. Deren Auslastung ist ebenfalls aufgrund der ungünstigen Lage und des schlechten Ausstattungs- und Sanierungszustandes der Kitas gering. 4

Die Kitas im Boitzenburger Land weisen eine hohe Auslastung auf und sind im Bestand gesichert. Die Kita in Haßleben und die Kita in Boitzenburg nehmen derzeit nur in Ausnahmefällen Kinder an, die nicht aus der Gemeinde Boitzenburger Land kommen. In der Stadt Lychen sind beide Einrichtungen voll ausgelastet, bzw. über Ausnahmegenehmigungen überbelegt. In der Kita wird derzeit über eine Auslagerung der Vorschulgruppe in das Mehrgenerationenhaus nachgedacht, um den räumlichen Engpässen zu begegnen. 5 Zusätzliche Kapazitäten bestehen darüber hinaus in über der Hälfte der Kindertagespflegeeinrichtungen.

Die Kitas arbeiten mit unterschiedlichen pädagogischen Konzepten. Die Kita in Klosterwalde arbeitet nach dem Situationsansatz angelehnt an die fünf Kneippschen Säulen. Die Kita in Storkow setzt ihren Fokus auf die Natur, während in Templin der Sport im Mittelpunkt steht. Im Boitzenburger Land wird ebenfalls mit dem Situationsansatz gearbeitet, allerdings ohne besondere Profilbildung. Die Kitas im Amt Gerswalde weisen indes besondere Kita-Konzepte vor: die Kita in Milmersdorf ist Bewegungs- kita und die Kita in Ringenwalde ist Kita der fünf Sinne. In Templin und Lychen gibt es darüber hin- aus Integrationskitas, in denen Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam betreut werden. 6

Der Sanierungszustand der Kitas in der Stadt Templin ist bis auf die Kitas Egelpfuhlfrösche und Kä- the-Kollwitz, für die in 2017 und 2018 eine Sanierung vorgesehen ist, gut. Für den Zeitraum der Sanierung werden die Kinder in anderen Kitas untergebracht. Die Kita in Lychen wurde 2012 neu gebaut und ist barrierefrei ausgestattet. Die Sanierung des Horts fand 2010 statt (Fenster, Fassade, Heizung). Die Kita in Boitzenburg wurde 2014 im Rahmen von KLS umfangreich saniert und ist nun barrierefrei ausgestattet. Größere Sanierungsbedarfe weisen die Kita in Hardenbeck sowie die Kita in Haßleben auf. Neben Sanierungsarbeiten ist hier auch ein Ausbau der Kapazitäten erforder- lich. Im Amt Gerswalde sind Sanierungsvorhaben für die Kitas in Gerswalde und Stegelitz geplant. Dabei sollen in Gerswalde die Außenanlagen sowie das Objekt und in Stegelitz die Außenanlagen, Sanitäranlagen sowie die Heizung saniert werden. 7

4 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. 5 Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016 6 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. 7 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. Endfassung 7. April 2017 27 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.1.2 Schulnetz und Frequenzrichtwerte

Im Mittelbereich Templin sind zehn öffentliche Schulen mit unterschiedlichen Schulformen vorhanden. Es gibt es sechs Grundschulen, die die Primarstufe der Klassen 1 bis 6 abdecken, eine Oberschule der Sekundarstufe I (Klasse 7 bis Klasse 10), ein Gymnasium der Sekundarstufen I und II (Klasse 7 bis Klasse 12) sowie ein Standort des Oberstufenzentrums Uckermark mit einer Berufsfachschule Sozialassistent, einer Fachoberschule und sowie einer Fachschule für Sozialwesen. Darüber hinaus befindet sich am Standort Templin eine Förderschule der Primar- und Sekundarstufe I mit dem Schwerpunkt „Lernen“.

Schulklassen werden auf der Grundlage von Richtwerten für Klassenfrequenzen und der Bandbreite der Schülerzahlen gebildet. In den Verwaltungsvorschriften über die Unterrichtsorganisation (VV- Unterrichtsorganisation) des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) sind gegenwärtig die in Tabelle 7 dargestellten Grundsätze der Klassenbildung festgelegt.

Tabelle 7: Richtwerte für Klassenfrequenzen, Bandbreiten und Mindestzügigkeiten Bandbreite Mindest- Schultyp Frequenz- Oberer Wert Unterer Wert zügigkei t richtwert (Klassenteiler) Grundschulen und Grundschulteile 15 23 28 1/0,5 zusammengefasster Schulen Sekundarstufe I an Oberschulen 12/20 25 28 2 Sekundarstufe I an Gesamtschulen 20 27 28 2 und Gymnasien Eine Jahrgangsstufe 11 wird eingerichtet, wenn mindestens 40 Anmeldun- gen von Schülern mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe (GOST) vorliegen. Wenn für einen erheblichen Teil der Schüler weder eine Sekundarstufe II andere Gesamtschule noch ein anderes berufliches Gymnasium in zumut- barer Entfernung erreichbar ist und die Mindestschülerzahl nicht erreicht wird, entscheidet das Landesschulamt, ob eine Jahrgangsstufe 11 einge- richtet wird. OSZ, Klassen d. Berufsausbildung 16 24 31 Berufsfachschule, Fachoberschule, 16 24 31 Fachschule Förderschulen, Förderschwerpunkt 8 11 15 „Lernen“ Quelle: MBJS, VV-Unterrichtsorganisation 2012 8

Grundsätzlich ist für die Bildung einer Klasse der Frequenzrichtwert maßgeblich. § 5 der VV- Unterrichtsorganisation führt d azu aus: „Eine Unterschreitung des Frequenzrichtwertes im Durchschnitt der Klassen einer Jahrgangsstufe bedarf der Genehmigung durch das Landesschulamt. Sie erfolgt unter Berücksichtigung schulentwicklungsplanerischer und stellenwirtschaftlicher Belange. Eine Klas- senbildung außerhalb der Bandbreite ist nur in besonderen Ausnahmefällen mit Genehmigung des Landesschulamtes zulässig. Der untere Wert darf unterschritten werden, wenn der Schulbesuch in zumutbarer Entfernung nicht gewährleistet ist oder wenn die Unterschreitung in nicht mehr als zwei Jahrgangsstufen zu erwarten ist.“

8 Brandenburgische Verwaltungsvorschriften über die Unterrichtsorganisation vom 27.03.2012, geändert durch Verwal- tungsvorschrift vom 29. April 2015, §§ 5-11 und Anlage 1. Endfassung 7. April 2017 28 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Für die Oberschulstandorte hat die Landesregierung mit den Ausführungen in § 7 Abs. 2 der VV- Unterrichtsorganisation die Voraussetzung geschaffen, auch bei Unterschreitung der Bandbreite diese im ländlichen Raum mit hinreichender Wohnortnähe aufrecht erhalten zu können. § 7 Abs. 2 führt dazu aus, dass abweichend vom normalen Frequenzrichtwert und der normalen Jahrgangs- bandbreite einer Oberschule in der Jahrgangsstufe 7 zwei Klassen mit mindestens 12 Schülern ein- gerichtet und fortgeführt werden dürfen, wenn die Oberschule über weitere Klassen der Sekundar- stufe I verfügt und die einzige Schule mit Sekundarstufe I im Gemeindegebiet ist. Dies gilt auch dann, wenn es in der Kommune ein Gymnasium, also eine Sekundarstufe I in einer anderen Schulform gibt. Die Mindestjahrgangsstärke für die letztverbliebenen Oberschule in einer Gemeinde beträgt damit 24 Schüler.

Schulen der Primarstufe

Das Grundschulangebot im Mittelbereich stellt sich gemäß nachfolgender Tabelle dar. In Templin befinden sich vier Grundschulen, davon zwei Grundschulen in privater Trägerschaft. Bei der Wald- hofschule handelt es sich um eine integrative Grundschule, in der Kinder mit und ohne diagnostizier- ten Förderbedarf gemeinsam lernen.

Die Aktive Naturschule ist eine Grundschule, deren Schulkonzept auf den Grundsätzen Montessoris basiert. Beide Schulen sind Ganztagsschulen: die Waldhofschule wird als verlässliche Halbtagsschule und die Aktive Naturschule als Ganztagsschule der offenen Form betrieben.

Die beiden öffentlichen Grundschulen in Templin werden derzeit nicht als Ganztagsschulen betrie- ben. Lychen, Boitzenburg und Gerswalde verfügen über jeweils einen Grundschulstandort. Die Pannwitz-Grundschule in Lychen und die Puschkin-Grundschule in Boitzenburg werden als verlässliche Halbtagsschulen betrieben. Die Grundschule in Milmersdorf wird als Kleine Grundschule geführt und unterliegt damit anderen Vorgaben als die Regelgrundschulen. „Danach kann eine Grundschule, die die Mindestzügigkeit – hier Einzügigkeit – nicht mehr erreicht, fortgeführt werden, wenn eine andere Grundschule zumutbar nicht erreichbar ist und jahrgangsübergreifend noch mindestens drei aufstei- gende Klassen gebildet werden können. Das heißt, die Mindestgröße für eine kleine Grundschule beträgt 3 x 15 = 45 Schülerinnen und Schüler. […] eine andere Grundschule dann nicht zumu tbar erreichbar ist, wenn die Zeit für den einfachen Schulweg von der Haustür bis zur Schule (Schülerbe- förderung + Fußweg) für einen wesentlichen Teil (ein Drittel) der Schülerinnen und Schüler mehr als 30 min beträgt.“ 9 Beide Grundschulen im Amt Gerswalde bieten kein Ganztagsangebot.

Insgesamt besuchten im Schuljahr 2015/2016 1.290 Schüler die Grundschulen des Mittelbereiches Templin. Die Standorte der öffentlichen Grundschulen sind in die räumliche Struktur des Ortes inte- griert und befinden sich entweder im oder in geringer Entfernung zum Ortskern. Die beiden freien Grundschulen in Templin befinden sich in Randlage des Stadtgebietes.

9 Demografie-Kommission: Empfehlungen für künftige Modelle der Grundschulversorgung im ländlichen Raum im Land Brandenburg, Potsdam 2013, S. 37. Endfassung 7. April 2017 29 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 8: Schulangebot der Primarstufe im Mittelbereich Templin Schülerzahl Standort Name der Schule Ganztagsangebote 2015/2016 Grundschule am Egelpfuhl 306 - Grundschule Johann Wolfgang 278 - von Goethe Templin Waldhofschule Integrative Grund- verlässliche Halbtagsschule 211 schule-Eine Schule für alle und Hort Aktive Naturschule mit Montessori- genehmigter Ganztagsbe- 73 Orientierung trieb offene Form genehmigter Ganztagsbe- Lychen Pannwitz-Grundschule 118 trieb verlässliche Halbtags- schule und Hort genehmigter Ganztagsbe- Boitzenburg Puschkin-Grundschule 131 trieb, verlässliche Halbtags- schule und Hort Gerswalde Grundschule Gerswalde 108 - Milmersdorf Kleine Grundschule Milmersdorf 65 - Gesamt 1.290 Quelle: Elektronisches Schulverzeichnis des Landes Brandenburg

Der Sanierungsstand der Grundschulen stellt sich unterschiedlich dar. Die Grundschule Egelpfuhl wurde in den Jahren 2014 bis 2015 zum Teil mit Fördermitteln aus dem Städtebauförderprogramm KLS umfangreich saniert. Die Sanierung betraf in erster Linie die brandschutztechnische Ertüchtigung sowie eine Aufwertung im Bereich der Barrierefreiheit. So wurde das Farbkonzept auf die Bedürf- nisse sehgeschädigter Schüler und Lehrer abgestimmt. Außerdem wurden in den Räumen Schall- schutzmaßnahmen umgesetzt und die Schwellen innerhalb des Gebäudes entfernt. Ergänzend dazu wird derzeit ebenfalls mit Mitteln aus KLS der Sportplatz der Grundschule Egelpfuhl saniert, nach- dem dieser als Standort für die Container, die als Ersatzräume während der Schulsanierung genutzt wurden, diente.

Die denkmalgeschützte Grundschule in Lychen wurde zwischen 2012 und 2014 in mehreren Ab- schnitten teilsaniert. Es fand eine Erneuerung der Fassade, der Fenster, des Schulhofes und der Hei- zung sowie Malerarbeiten statt. Weiterer Sanierungsbedarf besteht an den Innentüren sowie an der Treppenhaus-Glaskonstruktion.

Die Puschkin-Grundschule in Boitzenburg wurde einschließlich der Sporthalle und der Außenanlagen im Zeitraum von 2004 bis 2006 saniert und neu ausgestattet. Hier besteht zunächst kein weiterer Sanierungsbedarf.

Seit 2013 erfolgt die Teilsanierung der Grundschule Gerswalde mit Mitteln des Förderprogramms KLS (Sanitär Schulpavillon, Turnhalle, Prallwände, Außenanlagen, Fassade). Die Maßnahme wird im Jahr 2016 abgeschlossen. Die Kleine Grundschule Milmersdorf wurde von 2010 bis 2015 im Sani- tärbereich voll saniert und ist komplett barrierefrei. 10

10 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. Endfassung 7. April 2017 30 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Schulen der Sekundarstufen I und II

Im Mittelbereich Templin gibt es drei weiterführende Schulen, die sich allesamt im Mittelzentrum Templin befinden. An der Oberschule Templin mit den Klassen 7 bis 10 lernen derzeit 365 Schüler. Die Schule wird als einzige weiterführende Schule im vollgebundenen Ganztagsbetrieb geführt. Am Gymnasium Templin lernen in den Sekundarstufen I und II derzeit 524 Schüler. Die privat geführte Aktive Naturschule in Templin bietet seit dem Schuljahr 2014/2015 eine Sekundarstufe I an. Insge- samt lernen dort in den Klassen 7 und 8 derzeit 22 Schüler.

Tabelle 9: Schulangebot der Sekundarstufen I und II im Mittelbereich Templin Schülerzahl Name der Schule Ganztagsangebote 2015/16 Oberschule Templin (Klasse 7 – 10) 365 vollgebundener Ganztagsbetrieb Gymnasium Templin (Klasse 7 – 12) 524 - Gesamtschule mit gym. Oberstufe Aktive 22 - Naturschule Templin (Klasse 7 – 13) Summe 911 Quelle: Schulporträts im Land Brandenburg

Die Oberschule Templin weist eine günstige Lage im Stadtgebiet auf. Die Aktive Naturschule und das Gymnasium befinden sich in Randlage des Stadtgebietes westlich bzw. südlich der Altstadt. Alle weiterführenden Schulen in Templin weisen einen guten Sanierungsstand auf.

Förderschulen und Barrierefreiheit

Mit der Umsetzung der in Deutschland seit 2009 geltenden UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat sich Deutschland zur gleichberechtigten Teilnahme von Menschen mit Behinderungen am politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben, der so- genannten Inklusion, verpflichtet. Im Bildungsbereich geht es dabei insbesondere um die Integration von Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Behinderungen oder sonderpädagogischen Förder- bedarfen in die Schulen. Das Land Brandenburg strebt daher den Ausbau des gemeinsamen Unter- richts – zunächst für die Förderschwerpunkte Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Spra- che – an. Die Förderschulen mit dem sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „geistige Entwic k- lung“ im Landkreis Uckermark sind von der Inklusion demnach zunächst nicht betroffen. Grundsätzlich erfolgt bereits die Einschulung aller Schüler mit oder ohne Förderbedarf an den Grundschulen. Die Mehrzahl der Neuaufnahmen an die Förderschulen im Landkreis Uckermark erfolgt erst mit dem Übergang in die Jahrgangsstufe 2 bzw. 3 nach Feststellung eines Förderbedarfs, sofern nicht eine weitere Beschulung in integrativer Form an der bisher besuchten Grundschule erfolgen kann. Das führt dazu, dass im Landkreis Uckermark bereits über die Hälfte aller Förderschüler in allgemeinbil- denden Schulen unterrichtet werden. Dieser Anteil wird sukzessive mit der Umsetzung der Inklusion ausgebaut. 11

11 Landkreis Uckermark, Dritte Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für den Landkreis Uckermark 2012 bis 2017 (SEP UM 2012-2017), S. 37 ff. Endfassung 7. April 2017 31 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

An den Schulen im Mittelbereich Templin werden derzeit 81 Schüler mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ sowie mit körperlich -motorischen, sprachlichen, geistigen oder emotionalen Defiziten unter- richtet 12 . Für die Schulen bedeutet die Inklusion die sukzessive barrierefreie Ausstattung aller Schu- len, aber vor allem auch personelle Anpassungen bzw. die sonderpädagogische Schulung der Leh- rerschaft.

Bei einigen Schulen im Mittelbereich bedeutet dies einen Nachholbedarf bei der barrierefreien Um- gestaltung der Schulgebäude, was mit großen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen verbunden ist. Andere Schulen sind bereits umfassend barrierefrei ausgestattet, wie Tabelle 10 zeigt.

Tabelle 10: Barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Schulen, Stand Januar 2016 Standort Name der Schule Barrierefreie Ausstattung Grundschule am Schulgebäude ist barrierefrei ausgebaut (Schall- Egelpfuhl dämmung, Farbkonzept) Grundschule Johann Schulgebäude ist vollständig barrierefrei ausge- Wolfgang von Goethe baut Schulgebäude ist vollständig barrierefrei ausge- Templin Oberschule Templin baut Schulgebäude ist vollständig barrierefrei ausge- Gymnasium Templin baut Förderschule Willy Schulgebäude ist in geringem Maße barrierefrei Gabbert ausgebaut Pannwitz-Grundschule Lychen keine barrierefreie Ausstattung Lychen Boitzenburger Puschkin-Grundschule Schulgebäude ist in geringem Maße barrierefrei Land Boitzenburg ausgebaut (EG barrierefrei, Toiletten) Grundschule Schulgebäude ist teilweise barrierefrei ausgebaut Gerswalde Amt Gerswale Grundschule Milmers- Schulgebäude ist teilweise barrierefrei ausgebaut dorf Quelle: Schulporträts im Land Brandenburg

Im Bereich der freien Träger ist die Waldhofschule in Templin vollständig barrierefrei ausgestattet.

Das Angebot für Schüler mit diagnostizierten Förderbedarfen, die nicht an Regelschulen unterrichtet werden können, wird im Mittelbereich durch die öffentliche Förderschule Willy Gabbert mit dem Schwerpunkt „Lernen“ sowie die integrative Waldhofschule mit dem Schwerpunkt "geistige Entwic k- lung" in freier Trägerschaft gewährleistet. An der Förderschule Willy Gabbert lernten im Schuljahr 2015/2016 88 Schüler in den Jahrgangsstufen 2 bis 10. In der Oberstufe und Werkstufe der Waldhofschule werden derzeit 68 Schüler unterrichtet. Der Fortbestand der Förderschule Willy Gabbert ist im Planungszeitraum der Schulentwicklungsplanung gesichert. Langfristig werden durch die Umsetzung der Inklusion an allen Förderschulen die Schülerzahlen deutlich zurückgehen. Da je- doch eine Prognose der Zahl der Schüler mit Förderbedarfen nicht möglich ist und die Umsetzung der Inklusion nur sukzessive erfolgen kann, ist eine langfristige Prognose zum Bestand der Förder- schule Willy Gabbert nicht möglich. 13

12 Bildungsserver Berlin-Brandenburg, Schulportraits im Land Brandenburg. 13 Landkreis Uckermark, SEP UM 2012-2017, S. 39, 138. Endfassung 7. April 2017 32 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.1.3 Entwicklung der Schülerzahlen und Fortbestand der Schulen

Als Folge von bislang rückläufigen bzw. im besten Fall stagnierenden Geburtenzahlen und der Ab- wanderung v. a. junger Menschen, könnten sich die Schülerzahlen im Mittelbereich Templin zukünftig wie in anderen ländlich geprägten Regionen Brandenburgs auch weiter verringern, wenngleich ak- tuell in allen Kommunen ein verstärkter Rück- und Zuzug von Familien mit Kindern zu beobachten ist. 14 Diese schwer prognostizierbaren Wanderungsbewegungen führen dazu, dass die Bevölke- rungsprognosen stets nur eine Orientierung bieten.

Tabelle 11: Vorausschätzungen der Bevölkerung im Mittelbereich nach Altersgruppen 2010 zu Altersgruppe 2010 201 5 2020 2025 2030 2030 7 bis 10 Jahre -171 876 866 835 775 705 (Primarbereich) -19,5 % 11 bis 16 Jahre -32 1.233 1.304 1.333 1.282 1.201 (SEK I) -2,6 % 17 bis 18 Jahre +32 386 409 436 434 418 (SEK II) +8,3 % Quelle: Schmidt, Dr. Torsten (2013), S. 62 ff.

Wie der vorstehenden Tabelle entnommen werden kann, lassen sich bei der prognostizierten Bevöl- kerungsentwicklung deutliche Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen feststellen. So ist die Zahl der Schüler im Grundschulalter bis 2025 stetig rückläufig, bis 2030 verstärkt sich dieser Trend noch einmal deutlich. Insgesamt wird im Rahmen der kleinräumigen Bevölkerungsprognose für den Land- kreis Uckermark für den Mittelbereich Templin ein Rückgang der Schülerzahlen im Primarbereich bis 2030 von 876 Schülern im Jahr 2010 auf 705 Schüler im Jahr 2030 erwartet. Rein rechnerisch be- deutet dies, dass nach heutigen Maßgaben bei einer Mindestschülerzahl einer Grundschule von 90 Schülern 7,8 Grundschulstandorte im Mittelbereich tragfähig wären. Damit wäre mit acht Standorten – davon zwei Schulen freier Träger, die nicht den Mindeststärken der VV-Unterrichtsorganisation unterliegen und einer Kleinen Grundschule mit einer Mindeststärke von 45 Schülern – das derzeitige Grundschulnetz im Mittelbereich Templin auch zukünftig erhaltbar.

Die Entwicklung der Schülerzahlen in der Alterskohorte der 11- bis 16-Jährigen, also den Schülern der Sekundarstufe I, wird bis 2030 in etwa stagnieren. Für die Einwohneranzahl der 17- bis 18- Jährigen (Sekundarstufe II) wird in den Jahren bis 2030 sogar ein leichter Zugewinn prognostiziert.

Dem bisherigen Rückgang der Schülerzahlen wurde im Landkreis Uckermark mit zahlreichen Schul- schließungen begegnet. Seit dem Schuljahr 1996/1997 wurden im Mittelbereich Templin die fol- genden Änderungen vorgenommen:

14 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016, Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016 und Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 33 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 12: Umgesetzte Strukturmaßnahmen im Mittelbereich Templin Maßnahme- Maßnahme Schule Schulträger zeitpunkt Grundschule Auflösung Stadt Templin 2001/2020 Lindenschule, Templin Grundschule Auflösung Stadt Templin 2005/2006 Hammelspring Gesamtschule Landkreis Ucker- Abbau Grundschulteil 2001/2020 Templin mark Goethe-Oberschule Auflösung LK Uckermark 2005/2006 Templin Aktive Naturschule Freie Schule Prenz- Errichtung Grundschule 2005/2006 Templin lau e.V. OSZ Abt. 7 Templin LK Uckermark 2007/2008 Weiterführung als Abt. 5 OSZ Abt. 5 Templin LK Uckermark 2009/2010 Weiterführung als Abt. 4 OSZ Abt. 4 Templin LK Uckermark 2010/2011 Weiterführung als Abt. 2 Einstellung Schulbetrieb, rück- Pestalozzi-Oberschule LK Uckermark 2009/2010 wirkende Auflösung per Ersat z- Lychen vornahme in 2011 Grundschule Warthe Gemeinde Warthe 1998/1999 Auflösung Gesamtschule Boitzen- Abbau Gesamtschulteil LK Uckermark 2003/2004 burg Förderschule für Auflösung LK Uckermark 1996/1997 Sprachauffällige Lychen Grundschule Gemeinde Temmen- Auflösung 2006/2007 Ringenwalde Ringenwalde Grundschule Gemeinde Auflösung 2003/2004 Mittenwalde Mittenwalde Gesamtschule Milmers- Gemeinde Milmers- Abbau Gesamtschulteil 1999/2000 dorf dorf Gesamtschule Abbau Gesamtschulteil LK Uckermark 2003/2004 Gerswalde Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage des SEP UM 2012-2017, S. 17

Nach Umsetzung dieser Maßnahmen ist das Schulnetz im Mittelbereich Templin zunächst an die nied- rigen Schülerzahlen angepasst. Weitere größere Anpassungen sind in den nächsten fünf bis acht Jahren nicht zu erwarten. Neben der rein zahlenmäßigen Bewertung von Schulstandorten müssen darüber hinaus grundsätzliche Festlegungen und Ziele mit einbezogen werden, die über den Bestand von Schulstandorten entscheiden. So lautet ein Grundsatz für die Verteilung von Schulstandorten – hier insbesondere von Grundschulstandorten – „Kurze Wege für kurze Beine“. Das bedeutet, dass im allgemeinden durch die Schließung von Schulstandorten lange Wegezeiten von bis zu einer Stun- de von und zu den Schulstandorten entstehen. Diese Schulwegezeiten sind für Grundschüler kaum angemessen. So hat die Gemeindevertretung Gerswalde einen Beschluss gefasst, wonach Grund- schülern maximal eine Fahrzeit von 30 Minuten pro Strecke zugemutet werden darf. Darüber hinaus werden zusätzliche Verkehre auf der Straße generiert, die jedem Grundsatz von klimagerechter

Mobilität und der Reduzierung von CO 2-Emissionen entgegenstehen.

Bei sämtlichen Prognosen zu den Schülerzahlen und der daraus abgeleiteten Abschätzung zum Be- stand der vorhandenen Schulen ist zu beachten, dass für die im Rahmen der geforderten Inklusion

Endfassung 7. April 2017 34 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN durchgeführte Beschulung von Förderkindern an Regelschulen voraussichtlich die Frequenzwerte noch einmal abgesenkt werden, was sich unmittelbar positiv auf den Bestand der Schulen auswirken kann.

Planerische Aussagen zum Fortbestand der Grundschulen

Der aktuelle Schulentwicklungsplan des Landkreises Uckermark hat eine Laufzeit von 2012 bis 2017 und trifft für jeden Schulstandort im Landkreis auch Aussagen zum Bestand der einzelnen Schulen. Sämtliche Grundschulen des Mittelbereiches Templin sind nach Aussage des SEP UM 2012-2017 im vorgegebenen Planungszeitraum als gesichert zu betrachten.

Tabelle 13: Entwicklung der öffentlichen Grundschulen im Mittelbereich Templin Schüler im Einschulungsjahrgang Standortsicherheit Schule 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 Zügigkeit im Pla- nungszeitraum Templin GS am Egelpfuhl und sicher, 2 bis 3- 654 652 626 595 577 569 GS „J.W.v. Goethe“ 15 zügig Lychen Pannwitz GS 131 131 134 129 126 123 sicher, 1-zügig Boitzenburger Land Puschkin GS 126 128 127 122 121 120 sicher, 1-zügig Amt Gerswalde GS Gerswalde 113 105 100 90 81 74 sicher, 1-zügig GS „Clar a Zetkin“ sicher als Kleine 72 69 67 63 57 61 (Milmersdorf) Grundschule Quelle: Landkreis Uckermark, SEP UM 2012-2017

Die Schülerzahlen der vorstehenden Tabelle zeigen, dass alle Schulen auch über den Planungszeit- raum hinaus bis 2021/2022 zunächst gesichert sind.

Planerische Aussagen zum Fortbestand der Oberschulen und Gymnasien

Nach Auflösung der Johann-Wolfgang-von-Goethe Oberschule in Templin, der Pestalozzi- Oberschule in Lychen und dem Abbau des Gesamtschulteils der Schule in Milmersdorf sind die ver- bleibenden weiterführenden Standorte in Templin bis zum Planungszeitraum und darüber hinaus gesichert, wie nachfolgende Tabelle veranschaulicht.

Sowohl die Oberschule als auch das Gymnasium in Templin weisen langfristig stabile Schülerzahlen auf, so dass diese Schulen langfristig sicher dreizügig weitergeführt werden können. Trotz des prog- nostizierten Rückgangs der Schülerzahlen in der Sekundarstufe II des Gymnasiums ist diese sicher, da für die Bildung einer 11. Klasse laut VV-Unterrichtsorganisation mindestens 40 Anmeldungen erfor- derlich sind. Dies ist mit jährlich rund 70 bis 80 Anmeldungen im Prognosezeitraum bis 2021/2022 gegeben.

15 In der aktuellen SEP werden ausschließlich die Schulen in öffentlicher Trägerschaft betrachtet. Zudem wird für Templin nur ein Wert für beide Grundschulen angegeben. Endfassung 7. April 2017 35 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 14: Planerische Aussagen des SEP UM 2012-2017 zu den Oberschulen und Gymnasien Schüler im Einschulungsjahrgang Standortsicherheit Schule 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 Zügigkeit Templin – Sekundarstufe I Oberschule Templin 304 299 300 300 300 304 sicher, 3-zügig Gymnasium Templin 341 335 335 335 335 341 sicher, 3-zügig Templin – Sekundarstufe II Gymnasium Templin 163 155 140 138 143 140 sicher, Kurssystem Quelle: Landkreis Uckermark, SEP UM 2012-2017

Die Schulen in freier Trägerschaft unterliegen nicht den Vorschriften der VV Unterrichtsorganisation, so dass zu deren Fortbestand keine Aussagen getroffen werden können. Der SEP UM 2012 – 2017 sieht jedoch diese Schulen als Bereicherung der Schullandschaft und empfiehlt deren Erhalt.

4.1.4 Ausbildung und sonstige Bildungsangebote

Mit der Abteilung 2 befindet sich eine der insgesamt drei Abteilungen des Oberstufenzentrums Uckermark in Templin. Am OSZ in Templin werden die folgenden Bildungsgänge angeboten:

In der Fachoberschule Soziales wird in der 11. Jahrgangsstufe an zwei Tagen in der Woche Unter- richt erteilt, an den verbleibenden drei Tagen wird die fachpraktische Ausbildung in einer Praxis- stätte durchgeführt. In der 12. Jahrgangsstufe wird an fünf Tagen in der Woche Unterricht erteilt. In der Fachschule Sozialwesen ist die Berufsausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin möglich. An der Berufsfachschule Soziales ist die Erlangung eines staatlichen Berufsabschlusses nach Landesrecht als Sozialassistent/Sozialassistentin, die Erweiterung der allgemeinen Bildung, der Erwerb der Zu- gangsberechtigung für die Fachschule Sozialwesen sowie der Erwerb des der Fachoberschulreife gleichgestellten Abschlusses der Sekundarstufe I möglich.

Das OSZ Uckermark hat in den vergangenen zehn Jahren einen intensiven Strukturveränderungspro- zess durchlaufen. So wurden seit dem Schuljahr 2006/2007 vier von insgesamt sieben Abteilungen geschlossen. Die Gesamtschülerzahl am OSZ Uckermark hat sich seit 2006/2007 mehr als halbiert und liegt aktuell bei 1.216 Schülern 16 . Der Rückgang der Schülerzahlen resultierte dabei zum einen aus dem allgemeinen Rückgang der Schülerzahlen in der Sekundarstufe II und zum anderen aus der Verlagerung von Ausbildungsangeboten in den Landkreis Barnim und der damit verbundenen Schließung von Abteilungen am OSZ Uckermark. Für die Zukunft wird für das OSZ Uckermark von einer Stabilisierung der Schülerzahlen ausgegangen, da die geburtenschwachen Jahrgänge die Sekundarstufe II bereits durchlaufen haben. Aus diesem Grund wird der OSZ-Standort Templin in der Schulentwicklungsplanung bis zum Planungszeitraum und darüber hinaus als sicher eingestuft. Außerdem ist der Standort Templin aufgrund des großen Bedarfes an Erziehern in der Region auch inhaltlich gut aufgestellt. 17

16 Bildungsserver Berlin-Brandenburg, Schulportrait OSZ Uckermark 2015/2016. 17 Landkreis Uckermark, SEP UM 2012 – 2017, S. 36, 144. Endfassung 7. April 2017 36 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.1.5 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Vielfältige Bildungslandschaft mit sämtlichen § langfristig Bestandsgefährdung der Förder- Schulformen bis zur Sekundarstufe II/OSZ schule § Ausdifferenzierung des Bildungs- und Be- § barrierefreie Ausstattung der Schulen in den treuungsangebotes durch private Träger Umlandkommunen unzureichend § Mindestens ein Grundschulstandort pro Mi t- § Sanierungszustand einiger Kitas unzurei- telbereichskommune chend § Sicherung Grundschulstandort Milmersdorf § geringe Auslastung der kommunalen Kitas in durch Bildung einer Kleinen Grundschule Storkow, Stegelitz und Ringenwalde § Vielfältige pädagogische Konzepte § Kapazitätsengpässe der Kitas in Boitzen- § Schulnetz mind. bis 2021/2022 gesichert burger Land und Lychen § Sanierungsstand Schulen bis auf GS Lychen Chancen Risiken § Sicherung des Schul- und Kitanetzes als Basis § unverhältnismäßig lange Fahrtzeiten für für die Ansiedlung/den Verbleib von Fami- Primarschüler, z. B. bei Schließung der Kle i- Bildung Betreuung und Bildung lien im Mittelbereich nen Grundschule Milmersdorf § Erhalt der Förderschule § Umsetzung der Inklusion gelingt nicht immer § hohe Nachfrage nach Erziehern – Bestand § unzureichende Förderung von Förderschülern des OSZ-Standortes Templin vsl. gesichert an Regelschulen § wohnortnahe Kinderbetreuung stärken § langfristig weiterer Rückgang der Schüler- zahlen § hoher Aufwand bei der Nachsteuerung und Organisation des Schülerverkehrs

Handlungserfordernisse

§ Fokus der Kommunen auf die Stärkung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen

§ Fortführung der Sanierung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen unter Beachtung bar- rierefreier und energetischer Grundsätze

§ Erhalt der Kitas in der Fläche durch Umbau und/oder Sanierung

§ Anpassung an sinkende oder auch (kurzfristig) steigende Kinderzahlen durch multifunktionale Nutzung von Objekten

4.2 Gesundheit und soziale Versorgung

4.2.1 Ärzte und Krankenhaus

Die ärztliche Versorgung erfolgt im Mittelbereich Templin über 60 Ärzte verschiedener Fachrichtun- gen – davon 16 Zahnärzte, Kieferorthopäden bzw. Kieferchirurgen und 19 Hausärzte. Nachstehen- de Abbildung zeigt eine Übersicht über alle vorhandenen Arztstandorte und Fachrichtungen. Es ist zu erkennen, dass sich die Ärzte im Allgemeinen auf die Hauptorte und die Fachärzte im Mittelzentrum Templin konzentrieren. In Templin praktizieren darüber hinaus drei weitere Ärzte in den Fachrichtun- gen Gynäkologie, Chirurgie und Laboratoriumsmedizin, die jedoch nur auf Überweisung für speziel- le Leistungen in Anspruch genommen werden können. Der gesamte Mittelbereich verfügt über keine Arztstandorte oder Sprechzeiten von Ärzten außerhalb der Hauptorte. Endfassung 7. April 2017 37 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 8: Medizinische Versorgung im Mittelbereich Templin, Stand 09/2016

Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB)

Da der öffentliche Busverkehr in der Region nahezu ausschließlich auf den Schülerverkehr ausgerich- tet und somit nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt ist, werden die Transporte ins-

Endfassung 7. April 2017 38 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN besondere älterer Patienten aus den Ortsteilen von und zu den Ärzten privat organisiert oder erfol- gen durch Fahrdienste sozialer Träger.

Eine Besonderheit ist das 2010 ins Leben gerufene Pilotprojekt „rollende Zahnarztpraxis“ von Frau Dr. Finger aus Templin. Ihr Nutzfahrzeug wurde speziell für den mobilen Gebrauch entwickelt und bietet neben der erforderlichen Ausstattung zusätzlich Raum für den Transport einer in der Mobilität eingeschränkten Person. Da dieser mobile Dienst die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessert und als nachzuahmendes Pilotprojekt angesehen werden kann, wurde es über den Euro- päischen Landwirtschaftsfonds zur ländlichen Entwicklung (ELER) gefördert. 18 Auch wenn der Bedarf hoch ist, ist die Ärztin an den Handlungsspielraum, den ihr die Krankenkassen bieten, gebunden. Als niedergelassene Ärztin hat sie eine Residenzpflicht und kann demnach lediglich zu eingeschränkten Zeiten mobil sein. 19

Tabelle 15: Altersstruktur der Ärzte im Mittelbereich Templin Anzahl bis 39 40 -49 50 -59 60 Ja hre Ort Ärzte Fachgruppe Jahre Jahre Jahre und älter 12 Allgemein-/Hausärzte 3 8 1 1 Anästhesisten 1 2 Augenärzte 1 1 2 Chirurgen 1 1 3 Internisten 1 2 3 Frauenärzte 3 1 HNO-Ärzte 1 Templin 1 Kinderärzte 1 6 Psychotherapeuten 1 3 1 1 1 Nervenheilkunde 1 1 Orthopäden 1 1 Phys.-Rehab.-Med. 1 2 Radiologie 1 1 1 Urologen 1 Lychen 2 Hausärzte 1 1 Boitzenburger Land 1 Hausärzte 1 Gerswalde 2 Hausärzte 2 Milmersdorf 2 Hausärzte 1 1 Gesamt 1 12 23 7 Quelle: eigene Zusammenstellung nach KVBB (Hr. Spigiel), 18.02.2016

Insgesamt ist mit dem vorhandenen medizinischen Angebot die Versorgung der Bevölkerung mit Fachärzten grundsätzlich gewährleistet. Allerdings schränken fehlende Ärzte in den Fachrichtungen Dermatologie sowie (Kinder- und Jugend)Psychotherapie die Qualität der medizinischen Versorgung im Mittelbereich Templin sehr ein. Darüber hinaus ist der Altersdurchschnitt der vorhandenen Ärzte in der Region verhältnismäßig hoch, wie die vorstehende Tabelle zeigt. So sind mehr als zwei Drittel aller Ärzte bereits über 50 Jahre, sieben Ärzte stehen mit über 60 Jahren bereits kurz vor dem Ren-

18 Internetauftritt des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, Projekt des Monats März, Zugriff am 12.05.2011. 19 Der Tagesspiegel Online, Die Landärztin mit der Praxis im Gepäck, Artikel vom 25.06.2011. Endfassung 7. April 2017 39 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN tenalter. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass es in den nächsten fünf bis sieben Jahren zu vermehr- ten Praxisschließungen kommen wird. In Lychen konnte die Situation mit der Ansiedlung einer neuen Allgemeinärztin im Juni 2016 abgemildert werden. Diese wird außerdem tageweise in Templin als Kurärztin tätig sein. In Gerswalde konnte durch den Umbau eines Objektes zu einem Ärztehaus im Zentrum von Gerswalde der Standort einer Zahnarztpraxis im Amt Gerswalde gesichert werden. Der Umbau des Objektes in der Dorfmitte 1 erfolgte zum Teil über Mittel des Städtebauförderpro- gramms KLS.

Die Nachbesetzung von Arztpraxen ist deshalb ein dauerhaftes Thema für die Kommunen und die ansässigen Ärzte. Gemäß der Vorgaben der Bedarfsplanung der KVBB ist im Mittelbereich eine Ansiedlung von Hausärzten sowie im LK Uckermark weiterer Fachärzte in der Arztgruppe Hautärzte und Psychotherapeuten möglich. Darüber hinaus ist in der Raumordnungsregion Uckermark-Barnim die Zulassung von Kinder- und Jugendpsychiatern derzeit möglich. 20

Im Mittelbereich bemühen sich die Ärzte weitgehend selbst um eine Nachfolge. Insbesondere in Templin erfahren sie z. B. durch die Schaltung von Anzeigen in Fachzeitschriften jedoch intensive Unterstützung durch die Stadt in Zusammenarbeit mit der KVBB.

Die stationäre Versorgung der Bevölkerung wird über das Sana Krankenhaus Templin gewährleistet. Dabei handelt es sich um ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 122 Betten. Das Krankenhaus verfügt über eine Rettungsstelle sowie die Abteilungen Anästhesie, Intensiv- und Schmerztherapie, Allgemeinchirurgie und Traumatologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Me- dizin, Onkologie und Palliativmedizin, Kinder- und Jugendmedizin und Geriatrie. Darüber hinaus befinden sich im Krankenhaus eine psychatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik mit 18 Plätzen sowie das KV RegioMed-Zentrum mit geriatrischem Schwerpunkt.

Die Versorgung mit Arzneimitteln erfolgt im Mittelbereich über neun Apotheken, die sich in den Hauptorten sowie Milmersdorf befinden, so dass eine ausreichende Versorgung mit Apotheken ge- währleistet ist.

4.2.2 Senioren- sowie Pflege- und Betreuungseinrichtungen

Die aus der in Kapitel 3.3 dargestellten demografischen Entwicklung ablesbare Alterung der Bevöl- kerung verlangt ein verstärktes Augenmerk auf Pflege-, Betreuungs- und Senioreneinrichtungen so- wie barrierearme Wohnformen. Tabelle 16 listet alle Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Mittel- bereich auf.

Insgesamt stehen im Mittelbereich 272 vollstationäre Pflegeplätze in fünf Einrichtungen in Templin und der Gemeinde Boitzenburger Land zur Verfügung. Darüber hinaus sind sieben Kurzzeit- und 80 Tagespflegeplätze für die zeitlich begrenzte Pflege von Menschen mit Pflegebedarf vorhanden.

20 KVBB, Zulassungsübersicht (x-Liste), Stand 11.11.2015. Endfassung 7. April 2017 40 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 16: Senioren- und Pflegeheime im Mittelbereich, Stand 02/2016 Ort Einrichtung vollstatio- Kurzzeit- Tages- Verhinde- näre Plätze pflege pfl ege rungs - pflege Templin Evangelisches Senioren- 44 2 12 zentrum Richard Kir stein Seniorenlandsitz "An der 100 5 Buchh eide" Altenpflegeheim Templin 80 x "Margarethe -Hennig- Haus" Karola Hinz, Bahnhofstr. 20 17b aktiv - ambulanter Pflege- 18 x se rvice Ambulanter Pflegedienst x Marita Petrat Tagespflege Kempa 18

Hauskrankenpflege Sylvia x Matthes GmbH Pfleg e- team Templin Lychen Pflegedienst Retzow x

Boitzenburger Seniorenpflegeheim "Haus 25 Land, Thomsdorf Thomsdorf" Boitzenburger Pflegeheim Haus der Be- 23 x Land, Warthe gegnung Kempa Gerswalde Uckermark Pflege 12

Amt Gerswalde, Häusliche Krankenpflege x Milmersdorf Elke Haufe, Milmersdorf Summe 272 7 80

Quelle: eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Internetseiten der Anbieter

Eine Besonderheit des Mittelbereiches ist das große Angebot an betreuten Wohnformen für Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderungen (vgl. nachstehende Auflistung). Insgesamt gibt es 357 Plätze für (behinderte) Kinder, Jugendliche und Erwachsene in betreuten Wohnformen in allen vier Kommunen.

Endfassung 7. April 2017 41 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 17: Betreute Wohnprojekte für Kinder und Jugendliche und Menschen mit Behinderun- gen im Mittelbereich Templin Kommune Angebot/Einrichtung Behindertenhilfe: Stephanus Stiftung :Waldhof Templin – betreute Wohnformen, ambulante Hilfe § Gustav Zietlow-Haus, 40 EZ, 1 Gästezimmer, lebenslanges Wohnen für Menschen mit Behinderung § Haus Sonnenschein: Wohngruppen für 16 Kinder mit Behinderungen § Heinrich-Grüber-Haus: Wohneinrichtung für 32 Menschen mit Behinderung § Haus Regenbogen, Haus Abendrot: Wohneinrichtung für 32 Menschen mit Behinde- rung Templin § Lychener Straße: Wohnen für 24 Menschen mit Behinderungen § Am Markt: Wohnen für 8 Menschen mit Behinderungen Betreute Wohnformen für Kinder/Jugendliche, z. T. mit Beeinträchtigungen § Wattenbeker: 5 EZ, 2 DZ, 1 Trainings-WE für 10 Kinder zwischen 6 und 18 Ja h- ren Familien-Kompetenz-Centrum Hoffbauer gGmbH § Eltern-Kind-Gruppe, Frühförder- und Beratungsstelle, Sprachtherapeutische Pra- xis Templin Lichtblick: Erziehungs- und Familienberatung Templin Betreute Wohnformen für Kinder/Jugendliche, z. T. mit Beeinträchtigungen § Wattenbeker: 6 EZ, 2 DZ, 1 Trainings-WE für 10 Kinder zwischen 6 und 18 Ja h- ren § Wattenbeker: Jugendwohngemeinschaft mit 3 Zimmern für 3 Jugendliche zwi- schen 16 und 18 Jahren § Tagesgruppe Albatros, 9 Kinder von 6 bis 14 Jahre mit sozialen und emotiona- Lychen len Beeinträchtigungen Sozialpädagogisches Zentrum Lychen § Wohngruppe Kuckucksnest: 6 Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren mit besonde- rer seelischer und geistiger Beeinträchtigung § Wohngruppe Zauberberg: 9 Kinder im Alter von 10 bis 18 Jahre § Trainingswohngruppe: 3 Jugendliche ab 16 Jahre Boitzenburger Behindertenhilfe Stephanus Stiftung, betreute Wohnformen: Land § Im Sonnenwinkel: 38 Menschen mit Behinderungen Behindertenhilfe Stephanus Stiftung, betreute Wohnformen § Haus am Fließ Groß Dölln, intensiv betreute Wohngemeinschaft, 7 behinderte Kinder und Jugendliche § Engelsburg, 45 EZ, 6 DZ für abhängigkeitskranke Menschen Betreute Wohnformen für Kinder/Jugendliche, z. T. mit Beeinträchtigungen § Familienwohngruppe Milmersdorf, 4 Kinder ab 4 Jahren Amt § Haus am Seenkreuz Milmersdorf, für 9 Kinder ab 4 Jahren Gerswalde § Kleine Lebensbrücke Milmersdorf, für 8 Kinder ab 4 Jahren Jugendheim Gerswalde § Betreuung in Jugendgruppen für 27 Jugendliche – betreute Wohnform § Betreutes Wohnen für 6 Jugendliche, Betreuung nach Bedarf § Tiertherapeutisch orientierte Wohngruppe „Regenbogen“ für 7 Kinder ab 4 Jahre § Berufsausbildung, berufsbildende Maßnahmen Quelle: Eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Internetauftritte

Neben stationären Pflegeplätzen gewinnen betreute Wohnformen für ältere Menschen zunehmend an Bedeutung. D ie Bedürfnisse in Bezug auf das „L eben und Wohnen im Alter“ haben sich bereits im Laufe der vergangenen Jahre deutlich gewandelt. Der Wunsch nach einem weitgehend selbstbe- stimmten Leben nimmt immer weiter zu, so dass alternative Wohn- und Betreuungsangebote ver- stärkt nachgefragt werden. Diese Thematik sollte deshalb bei den Wohnungsunternehmen, Verbän-

Endfassung 7. April 2017 42 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN den und Investoren, aber auch den Kommunen verstärkt auf der Agenda stehen. Derzeit stehen im Mittelbereich 183 betreute Wohnungen zur Verfügung. Ausgenommen davon sind weitere betreute Wohnformen für Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Meh- rere Pflegedienste übernehmen darüber hinaus die Unterstützung und Pflege der älteren Menschen in der Region.

Tabelle 18: Angebote Seniorenwohnen mit Betreuung im Mittelbereich Kommune Unternehmen betreutes Wohnen WOBA Templin GmbH 11 Evangelisches Seniorenzentrum Richard Kirstein 25 Altenpflegeheim Templin "Margarethe-Hennig- Templin 15 Haus" DRK Uckermark West/ Oberbarnim Service Woh- 81 nen GmbH Pflegedienst Retzow 8 Lychen Wobag Lychen mbH 22

Uckermärkische GeWo mbH 9 Amt Gerswalde Häusliche Krankenpflege Elke Haufe, Milmersdorf 12 Gesamt 183

Quelle: eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Anbieter

Mit dem vorgenannten Angebot an Pflege- und Betreuungseinrichtungen ist der Bedarf sowohl rech- nerisch als auch tatsächlich derzeit und zukünftig nicht gedeckt.

Gemäß der Pflegestatistik des Landes Brandenburg aus dem Jahr 2011 leben im Land Branden- burg 3,7 % aller Menschen über 65 Jahre vollstationär in Pflegeheimen. Um einen Überblick über den zukünftigen Bedarf an Heimplätzen zu bekommen, wird in nachstehender Tabelle eine Berech- nung der benötigten vollstationären Heimplätze für die Jahre 2020 und 2030 vorgenommen. Dabei wird in jeweils zwei Varianten von einer Erhöhung des Anteils an Menschen über 65 Jahren in Hei- men ausgegangen, da der Anteil an Hochbetagten und damit der potenziell hilfs- und pflegebe- dürftigen Menschen stark ansteigt. Nach dieser Berechnung ergibt sich für den Mittelbereich für das Jahr 2020 ein Bedarf zwischen 33 und 147 zusätzlichen Pflegeplätzen sowie für das Jahr 2030 von bis zu 433 Plätzen. Diese Berechnung wird durch Aussagen der Kommunen gestützt, die alle bereits im Jahr 2016 einen zusätzlichen Bedarf an vollstationären Pflegeplätzen sowie Kurz- und Tages- pflegeplätzen verzeichnen. In sämtlichen Einrichtungen existieren Wartelisten, so dass bereits der vorhandene Bedarf durch das Angebot nicht gedeckt werden kann. In der Gemeinde Boitzenburger Land gibt es deshalb aktuell Planungen zur Errichtung eines weiteren Pflegeheimes. 21

21 Gespräch mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016. Endfassung 7. April 2017 43 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 19: Berechnung des Bedarfes an Heim- und Pflegeplätzen in den Jahren 2020 und 2030 2020 2030

Variante 1 Variante 2 Variante 1 Variante 2 Anteil an Senioren über 65 Jahre 4,0 % 5,5 % 6,0 7,5 in Alten- oder Pflegeheimen Bevölkerungsprognose 2014: Zahl der über 65-Jährigen im Mittelb e- 7.619 9.396 reich Templin Rechnerisch benötigte Heimplätze 305 419 564 705 Bestand Heimplätze 2016 272 272 rechnerischer Bedarf Heimplätze 33 147 292 433 Quelle: eigene Berechnung

Damit ein Pflegeheim wirtschaftlich rentabel geführt werden kann, wird zumeist von einer Mindest- größe von 80 Plätzen ausgegangen. Für die vorliegenden Prognosen bedeutet dies für das Jahr 2020 einen zusätzlichen Bedarf zwischen ein bis zwei Pflegeheimen im Mittelbereich Templin. Der vorhandene Bestand zeigt, dass auch kleinere Pflegeeinrichtungen erfolgreich betrieben werden können. Die vorliegende Berechnung dient somit lediglich einer Trendabschätzung.

Tabelle 20: Ambulante Pflegedienste im Mittelbereich Templin Tagespflege Kempa/Aschoff GbR Volkssolidarität Sozialstation Templin Hauskrankenpflege Sylvia Matthes GmbH Pflegeteam Templin Häuslicher Krankenpflegedienst Karola Hinz Häuslicher Pflegedienst Schwester Andrea Berkner Templin Arbeiterwohlfahrt Uckermark Sozial- und Pflege gGmbH, Sozialstation Templin Hauskrankenpflege "Uckermark" Kempa /Aschoff GbR aktiv - ambulanter Pflegeservice Ambulanter Pflegedienst Marita Petrat Sozialberatung Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uckermark West/Oberbarnim e.V. Häuslicher Krankenpflegedienst Elfriede Hampe Lychen Pflegedienst Retzow Hauskrankenpflege Monika Heide, Boitzenburg Boitzenburger Häusliche Krankenpflege Ursula Aschhoff Land Hauskrankenpflege Birgit Kempa Häusliche Krankenpflege Elke Haufe, Milmersdorf Ambulanter Pflegedienst Delphin GbR, Milmersdorf Amt Gerswalde Uckermark Pflege Guido Neumann, Gerswalde Pflegedienst Inis Keyser Quelle: Internetauftritte der Pflegedienste

4.2.3 Soziale Versorgung

Die Angebote im Bereich der sonstigen sozialen Infrastruktur werden in erster Linie durch die Kom- munen, sozialen Träger oder als Privatinitiative bereitgestellt. Während durch die Kommunen insbe- sondere Infrastrukturen und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, kommen die Angebote

Endfassung 7. April 2017 44 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN selbst fast ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement in Form von Vereinen, privaten Initiativen oder soziale Träger zustande. Zwar findet eine Unterstützung und Wertschätzung der ehrenamtli- chen Tätigkeiten durch die Kommunen statt, dennoch ist es aufgrund der Überalterung, die auch in Vereinen stattfindet, anhaltenden ausbildungs- und berufsbedingten Abwanderungen junger Men- schen und abnehmenden Interesse bei jungen Leuten für ein ehrenamtliches Engagement schwierig, Nachwuchs zu gewinnen und die Angebote aufrecht zu erhalten. Im Bereich der Senioren kümmern sich insbesondere Seniorenvereine sowie die Volkssolidarität oder das Deutsche Rote Kreuz um Frei- zeitaktivitäten, Beratungsangebote, Veranstaltungen oder soziale Kontakte und Treffpunkte für ältere Menschen. Die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen erfolgt über verschiedene Säulen. Zum einen werden im Rahmen des Ganztagsbetriebs der Schulen Arbeitsgemeinschaften angeboten. Zum anderen sind viele Kinder und Jugendliche in Sportvereinen organisiert, nutzen die Angebote der Kreismusikschule oder die Jugendeinrichtungen in Templin. Nachfolgende Tabelle zeigt die Jugendfreizeiteinrichtungen im Mittelbereich auf. Diese sind bis auf die Diskothek in Mil- mersdorf ausschließlich in der Kernstadt Templin vorhanden, werden aber auch von Jugendlichen aus den Umlandkommunen genutzt, die die weiterführenden Schulen in Templin besuchen 22 .

Tabelle 21: Jugendfreizeiteinrichtungen und Seniorentreffs im Mittelbereich Wo Einrichtung Wann/wie oft Träger Jugendhaus Mo bis Do 15 – 20 Uhr, Fr 15 Stadt Templin Villa – 21 Uhr, Sa 15 – 21 Uhr Kinderökoinsel Mo bis Fr 14 – 18 Uhr Stadt Templin Templin Di, Do 13.30 – 19 Uhr, Mi 18 Ev. Kirchengemein- Templ in Jugendkella – 22 Uhr, Fr, Sa 16 – 22 Uhr de Templin Mo bis Fr 14 – 18 Uhr, Sa 14 DRK Jugendclub DRK bis 17 Uhr Begegnungsstät- Do 14 – 16 Uhr DRK te Seniorentreff Märchenland April-Oktober Mi 9 – 13 Uhr, Templin, OT Klosterwalde Privat Frau Holle Sa, So 9 – 17 Uhr Frau Röder/ Templin, OT Storkow 15 – 18 Uhr; 14tägig bedarfsorientiert Fr. Lamm Frau Röder/ Templin, Petznick 15 – 18 Uhr; 14tägig bedarfsorientiert Fr. Lamm Mehrgeneratio- nenhaus Seni o- Mi, Do 14 – 16 Uhr DRK rentreff Seniorenbegeg- Lychen k. A. Volkssolidarität nungsstätte Seniorentreff- punkt mi t Bera- Di, Do ab 15 Uhr Pflegedienst Retzow tungsstelle Amt Gerswalde, Milmers- Diskothek dorf Quelle: Angaben der Kommunen und Träger

Generationenübergreifende Aktivitäten finden im Mittelbereich in Vereinen oder bei Veranstaltun- gen sowie im Rahmen von Besuchen der Kitas in Pflegeheimen statt. Darüber hinaus gibt es in Lychen ein Mehrgenerationenhaus, das Angebote der Volkssolidarität LV Brandenburg e.V., des Arbeitsför-

22 Gespräch mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016. Endfassung 7. April 2017 45 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN derungsvereins Lychen und des DRK Kreisverbands Uckermark West/Oberbarnim e. V. unter einem Dach vereint. Zielgruppe des Mehrgenerationenhauses sind vor allem Senioren, für die Sport, Tanz, Musik, Spielnachmittage, Vorträge, Beratungsangebote sowie Mittagstisch angeboten wird. Darüber hinaus bieten von Zeit zu Zeit die Volkshochschule Kurse und das Netzwerk Gesunde Kinder eine Eltern-Kind-Gruppe im Mehrgenerationenhaus an. Eine weitere Eltern-Kind-Gruppe wird vom Fami- lien-Kompetenz-Centrum Hoffbauer gGmbH in Templin angeboten. Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ hat auch im SANA – Krankenhaus Templin ein Büro als Anlaufstelle für Paten und Familien, welches wochentags täglich in den Dienststunden besetzt ist.

Ein weiteres generationenübergreifendes Projekt ist die Kita Spatzennest in Templin. Das Projekt entstand im Rahmen eines Umbaus im Jahr 2013 und vereint eine Kita und elf Seniorenwohnungen unter einem Dach. Im Jahr 2014 wurde es vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunter- nehmen als Modellprojekt mit dem Siegel „Gewohnt gut – Fit für die Zukunft“ ausgezeichnet. 23

4.2.4 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Angebot an Fachärzten im Mittelzentrum § Ärzte konzentrieren sich auf die Hauptorte § Öffnung einer weiteren Allgemeinarztpraxis § kein Hautarzt vorhanden in Lychen § geringe Arztdichte in Boitzenburger Land § Umbau eines Objektes zu einem Ärztehaus und im Amt Gerswalde in Gerswalde – Sicherung Zahnarztstandort § mittelfristig vermehrte Praxisschließungen § „Rollende Zahnarztpraxis“ als mobiles Ve r- von Fachärzten aufgrund des Alters sorgungsangebot § keine Sprechzeiten von Vertragsärzten in § Ausreichende Versorgung mit Apotheken Ortsteilen § Ambulante Pflegedienste in allen Kommunen § Bedarf an stationären Pflegeplätzen und des Mittelbereichs vorhanden betreuten Wohnformen übersteigt das An- § Krankenhausstandort Templin gebot § Templin Modellprojekt zur Altenmedizin § Kurzzeit- und Tagespflege v. a. in Templin (KVregioMed) konzentriert § Vielfältigkeit der Pflege- und Betreuungs- § wenige Angebote für Kinder und Jugendli- formen für Senioren/Behinderte che außerhalb Templins § Angebot an Jugendtreffs in der Kernstadt § keine Freizeitangebote für Senioren im Amt Templin Gerswalde § Engagement der Bürger in Vereinen § geringe generationsübergreifende Ansätze § Potenziale des Mehrgenerationenhauses in Lychen werden nicht ausgeschöpft Chancen Risiken

Gesundheit und soziale soziale Versorgung und Gesundheit § Sicherung des Krankenhausstandortes § altersbedingte Aufgabe von Arztpraxen § Sicherung/Ausbau des (Fach-)Arztangebotes § Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von § bedarfsgerechter Ausbau von Senioren- und Arztpraxen Pflegeeinrichtungen § Anstieg der Mehrfach-/ Demenzerkrankun- § Nutzung von Kooperationspotenzialen im gen – steigender Fachärztebedarf Bereich der Jugendarbeit § soziale Einrichtungen/Angebote fast aus- § Schaffung von Rahmenbedingungen für die schließlich durch Ehrenamtliche – große A b- Ansiedlung/den Verbleib von Familien im hängigkeit von öffentlicher finanzieller Un- Mittelbereich terstützung und privatem Engagement § Verstärkte Würdigung des Ehrenamtes § ausschließlicher Fokus auf Senioren – zune h- mende Überalterung in Ortsteilen

23 Nordkurier, „Jung und Alt zusammen klappt prima“, 03.07.2014. Endfassung 7. April 2017 46 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungserfordernisse

§ enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, KVBB und Ärzten zur Ansiedlung weiterer Ärzte, u. a. in Form von Zweigpraxen

§ Prüfung der Möglichkeiten einer Ansiedlung weiterer Pflegeheime

§ Ausbau betreutes Wohnen

§ Kooperation der Umlandkommunen mit den Kinder- und Jugendeinrichtungen Templins zur Auslotung von Möglichkeiten gemeinsamer Angebote

§ Bündelung von Angeboten für Jung und Alt im Mehrgenerationenhaus Lychen

§ Verstärkung von Maßnahmen zur Würdigung und Förderung des Ehrenamtes

4.3 Wirtschaft und Tourismus

4.3.1 Wirtschaft

Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaftsstruktur des Mittelbereiches Templin ist durch eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) aus Handwerk, Gewerbe und Dienstleistung geprägt. Daneben nehmen eine Reihe größerer strukturbestimmender Unternehmen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Dazu gehören u. a.

§ die Stadt-, Gemeinde- und Amtsverwaltungen der Mittelbereichskommunen,

§ Kiefern Bohm GmbH & Co. KG in Hardenbeck,

§ Sana Krankenhaus Templin,

§ Stephanus Stiftung Templin,

§ Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Templin und Boitzenburger Land,

§ Holzindustrie Templin GmbH oder

§ GFB - Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH (Jugendheim Gerswalde).

Als Arbeitgeber spielen darüber hinaus diverse Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe eine be- deutende Rolle. Untergliedert nach Wirtschaftsabschnitten ergibt sich für die Wirtschaftsstruktur des Mittelbereiches Templin das nachfolgende Bild.

Endfassung 7. April 2017 47 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 9: Wirtschaftsstruktur nach Branchen im Mittelbereich Templin, Juni 2015

533; 8%

Land - und Forst - wirtschaft, Fischerei

Produzierendes Gewerbe 2.749; 38% 1.750; 24%

Handel, Verkehr und Gastgewerbe

Sonstige Dienstleistungen

2.164; 30%

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Im Juni 2015 waren rund 70 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im tertiären Sektor (Dienstleistungen, Handel, Verkehr, Gastgewerbe) beschäftigt. Damit ist dieser vor dem Produktions- sektor und dem Bereich der Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig für die Region. Vor al- lem die Bereiche Tourismus, Gesundheit und Verwaltung spielen eine tragende Rolle. Nach Ansicht der Kommunen werden auch in Zukunft der Tourismus, die Holzindustrie sowie die Gesundheitswirt- schaft für die Region wichtige Branchen darstellen.

Die Einzelhandelsstruktur ist in den ländlich geprägten Kommunen Lychen, Boitzenburger Land und Gerswalde schwach ausgeprägt. In den größeren Ortsteilen sowie in den Hauptorten existieren Angebote der Nahversorgung. Die Versorgung der kleineren Ortsteile erfolgt z. T. über kleinere Landmärkte oder fahrende Händler. Der Leerstand im Bereich des Einzelhandels ist in allen Kommu- nen sehr gering und liegt bei unter 3 %.

Im Produktionssektor liegen die Schwerpunkte auf dem Maschinenbau in Lychen sowie auf der Holz- und Papierindustrie mit größeren Unternehmen in Templin (Holzindustrie Templin GmbH), Milmers- dorf (ROBETA Holz OHG) und Lychen (Holzkontor Uckermark). Die Gemeinde Milmersdorf im Amt Gerswalde ist als Branchenschwerpunktort im Branchenkompetenzfeld „Holzverarbeitende Industrie“ ausgewiesen, die ursprünglich damit verbundene Förderung ist allerdings entfallen. Regelmäßig werden in Templin wieder Güterzüge mit Holz beladen. Insgesamt spielt im Mittelbereich die Land- und Forstwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle, wenngleich in der Gemeinde Boitzenburger Land und im Amt Gerswalde die Beschäftigtenzahlen im primären Sektor prozentual höher ausfallen als in den Städten Templin und Lychen (vgl. nachfolgende Abbildung). In diesen Kommunen gehört die

Endfassung 7. April 2017 48 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Landwirtschaft zu einem wichtigen Wirtschaftszweig und wird aus Sicht der Verwaltungen auch in Zukunft eine Rolle spielen 24 .

Abbildung 10: Wirtschaftsstruktur nach Kommunen im Mittelbereich Templin

Quelle: Eigene Erstellung auf Grundlage der Bundesagentur für Arbeit

24 Gespräche mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. Endfassung 7. April 2017 49 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Am 30.06.2015 waren im Mittelbereich Templin insgesamt 7.196 Menschen sozialversicherungs- pflichtig beschäftigt. Mit 4.883 Beschäftigten am Arbeitsort ist die Stadt Templin der Arbeitsplatz- schwerpunkt. In den Umlandkommunen lag die Beschäftigtenzahl zwischen 623 in Lychen und 865 im Amt Gerswalde. Auch anhand der Zahl der aktiven Gewerbe lässt sich die Bedeutung Templins als Arbeitsplatzschwerpunkt nachvollziehen.

Tabelle 22: Gewerbebetriebe im Mittelbereich Templin, Stand I. Quartal 2016 Kommune Anzahl aktiver Gewerbe Templin 1.294 Lychen 332 Boitzenburger Land 353 Amt Gerswalde 326 Quelle: Angaben der Kommunen

Für die Ansiedlung von Unternehmen stehen im Mittelbereich verschiedene Gewerbegebiete zur Verfügung. Die Gewerbegebiete in Templin und Milmersdorf verfügen noch über freie Flächen. Das Gewerbegebiet in Lychen ist derzeit voll ausgelastet 25 . Infrastrukturell ist nur das Gewerbegebiet Templin überregional an die B 109 angebunden. Ein direkter Anschluss an eine Autobahn oder ein Gleisanschluss besteht nicht. Das Templiner Gewerbegebiet befindet sich aber direkt an der Bahn- strecke Löwenberg-Templin. Aufgrund des nicht vorhandenen Bundesstraßen- sowie Autobahnan- schlusses ist die verkehrliche Erreichbarkeit Lychens für Investoren als ungünstig zu bewerten.

Tabelle 23: Gewerbegebiete im Mittelbereich Templin Kommune Gewerbegebiet Angesiedelte Firmen Gesamtfläche Autohäuser mit Werkstätten, Baumaschinen- Gewerbegebiet 52 ha Templin handel, DL, Elektronik, Säge- Süd 4 ha verfügbar werk/Holzhandel, Kartbahn Sägewerk, Fleischverarbeitung, Busunterneh- Lychen Gewerbegebiet 5 ha men, Motorradhandel, Auto-, Bootswerkstatt Amt Gers- Gewerbegebiet Einzelhandel, Tischlereich, Baumaschinenver- 12,5 ha walde Milmersdorf mieter, 20 % Photovoltaik-Freiflächenanlage 3,5 ha verfügbar Quelle: Internetauftritt der ICU Investor Center Uckermark GmbH

Das Einzelhandelsangebot ist in den Kommunen unterschiedlich ausgeprägt. Templin als größte Stadt und Mittelzentrum weist eine vielseitige und ausgeprägte Einzelhandelsstruktur auf, die sich in erster Linie im Altstadtkern konzentriert. Außerhalb der Altstadt befinden sich im Norden und Süden grö- ßere Nahversorgungszentren mit großflächigem Einzelhandel. Der Gewerbeleerstand innerhalb der Altstadt ist mit 2 % bis 3 % sehr gering. Die Einzelhandelsfunktion in den Orten Boitzenburg, Lychen und Gerswalde ist gering ausgeprägt, entspricht aber weitgehend der Struktur der sehr ländlich geprägten Kommunen. In der Kernstadt von Lychen ist eine ausreichende Nahversorgung gegeben. Die Situation in den umliegenden Ortsteilen ist hingegen unzureichend 26 . In der Gemeinde Boitzen- burger Land befinden sich in Boitzenburg, Haßleben, Thomsdorf und Warthe Nahversorgungsange- bote. Im Amt Gerswalde befinden sich in Milmersdorf zwei und in Gerswalde ein privater Land- markt mit Waren des täglichen Bedarfs. Ergänzend dazu gibt es mobile Bäcker und Fleischer, die für die Ortsteile zusätzlich Versorgungsfunktionen übernehmen.

25 Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. 26 Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 50 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (SvB)

Im Mittelbereich Templin waren am 30.06.2015 insgesamt 7.196 Menschen sozialversicherungs- pflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Jahr 2011 hat sich damit die Zahl der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten um 136 (1,9 %) erhöht. Die prozentual größten Zuwächse waren mit einem Plus von rund 9 % (50 Beschäftigten) in der Stadt Lychen zu verzeichnen. In der Gemeinde Boitzen- burger Land und dem Amt Gerswalde gingen die Beschäftigtenzahlen (leicht) zurück. Allerdings ist der Beschäftigtenbesatz (Beschäftigte am Arbeitsort je 1.000 EW) in Templin und Boitzenburger Land mit 296 bzw. 264 Beschäftigten deutlich höher als in Lychen (196 Beschäftigte) oder im Amt Gerswalde (189 Beschäftigte). Der Vergleichswert für das Land Brandenburg lag im Jahr 2014 mit 325 Beschäftigten deutlich höher als im Mittelbereich Templin.

Tabelle 24: SvB am Arbeitsort nach Kommunen von 2011 bis 2015 Jahre Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde Mittelbereich 2011 4.744 573 829 914 7.060 2012 4.755 605 823 864 7.047 2013 4.680 610 857 858 7.005 2014 4.732 610 859 861 7.062 2015 4.883 623 825 865 7.196 2011 bis 2015 +2,9 % +8,7 % -0,5 % -5,4 % +1,9 % Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit, Stand jeweils der 30.06.

Nachfolgende Abbildung stellt die Entwicklung der Zahl geringfügig Beschäftigter (GeB) in den Kommunen zwischen 2010 und 2015 dar.

Abbildung 11: Geringfügig Beschäftigte am Arbeitsort in den Jahren 2013 und 2015 im Vergleich 700 635 611 600

500

400

300 226 194 200 121 120 119 94 103 102 100 45 52 30 41 37 23 0 Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde ausschließlich GeB am Arbeitsort 2010 ausschließlich GeB am Arbeitsort 2015 GeB im Nebenjob am Arbeitsort 2010 GeB im Nebenjob am Arbeitsort 2015

Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit

Es ist erkennbar, dass auch im Segment der geringfügigen Beschäftigung Templin und Lychen die Kommunen sind, in denen sich die Zahl der Beschäftigten erhöht hat. Dies trifft sowohl auf die aus- schließlich GeB als auch auf die GeB im Nebenjob zu. In der Gemeinde Boitzenburger Land und

Endfassung 7. April 2017 51 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN dem Amt Gerswalde haben sich, bis auf die GeB im Nebenjob in Boitzenburger Land, die Zahlen der GeB zwischen 2010 und 2015 reduziert.

Abbildung 12: Pendlerverflechtungen

Quelle: eigene Erstellung

Das Pendlerverhalten ist ein weiterer Indikator für die Bedeutung eines Ortes als Arbeitsplatz- schwerpunkt. Alle Kommunen des Mittelbereiches wiesen 2015 mehr Auspendler als Einpendler auf. Der Pendlersaldo lag in Templin mit -716 am höchsten. Im Amt Gerswalde pendelten 600 Beschäf- tigte mehr aus als ein und in Lychen und der Gemeinde Boitzenburger Land lag der Pendlersaldo

Endfassung 7. April 2017 52 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN bei jeweils rund -340 Beschäftigten. Prozentual gesehen lag jedoch die Auspendlerquote 27 in Temp- lin mit rund 45 % deutlich niedriger als in den Umlandkommunen mit rund 65 %, was auf seine Ar- beitsplatzfunktion als Mittelzentrum zurückzuführen ist. Die stärksten Pendlerverflechtungen bestehen mit den Kommunen des Mittelbereiches und weiteren Kommunen des Landkreises Uckermark, wie aus vorstehender Abbildung ersichtlich wird. Mit 498 Pendlern verläuft der bedeutendste Pendlerstrom von Templin nach Prenzlau. An zweiter Stelle stehen Pendlerverflechtungen zwischen Templin und dem Landkreis Oberhavel sowie zwischen Templin und dem Amt Gerswalde. Innerhalb des Mittelbe- reichs ist eine deutliche Konzentration der Einpendler auf das Mittelzentrum Templin zu verzeichnen. Für die Gemeinde Boitzenburger Land und das Amt Gerswalde fällt auf, dass es auch eine nen- nenswerte Zahl an Einpendlern aus Templin gibt, die in der Gemeinde bzw. dem Amt arbeiten. Die Pendlerverflechtungen von und nach Lychen fallen hingegen gering aus. Insgesamt wird aus den vorgenannten Ausführungen die Bedeutung des Mittelzentrums Templin als Arbeitsplatzschwerpunkt für den Mittelbereich deutlich. Aber auch die Umlandkommunen nehmen z. T. wichtige Arbeitsplatz- funktionen war und bilden mit den vorhandenen Handwerks-, Produktions-, Landwirtschafts- und Dienstleistungsbetrieben eine wichtige Grundlage für die Beschäftigung und den Arbeitsmarkt in der Region.

Arbeitslosigkeit

Im Jahr 2015 gab es im Mittelbereich Templin insgesamt 1.836 arbeitslos gemeldete Personen.

Abbildung 13: Zahl der Arbeitslosen im Mittelbereich Templin

Entwicklung 2011 - 2015 1.600 -329 (-22,8 %) -84 (-28,1 %) -95 (-31,6 %) -124 (-29,2 %) 1.400 1.446 1.200 1.117 1.000

800

600 423 400 300 300 299 215 205 200

- Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde Dez 11 Dez 12 Dez 13 Dez 14 Dez 15

Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit

27 Die Auspendlerquote bezeichnet den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort einer Region, deren Arbeitsort außerhalb dieser Region liegt. Endfassung 7. April 2017 53 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Im Verlauf der vergangenen fünf Jahre hat sich die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich verringert. Wie Abbildung 13 verdeutlicht, konnte in allen Kommunen des Mittelbereiches ein deutlicher Rück- gang der Zahl der Arbeitslosen von bis zu 32 % in der Gemeinde Boitzenburger Land verzeichnet werden. Insgesamt gab es 2015 im Mittelbereich 633 weniger Arbeitslose als im Jahr 2011. Diese Entwicklung ist insgesamt positiv zu bewerten, wenngleich der Rückgang der Arbeitslosenzahlen auch auf einen Anstieg der GeB – und damit auf eine Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse – zurückzu- führen war.

Die Arbeitslosenquote hat sich ebenfalls positiv entwickelt und lag im Geschäftsstellenbezirk Templin im Jahr 2015 bei 13,0 %. Gegenüber dem Jahr 2012 entsprach dies einem Rückgang um 3,9 Pro- zentpunkte. Wenngleich im Vergleich mit dem Landkreis Uckermark die Geschäftsstelle Templin mit 13,0 % den geringsten Wert in 2015 aufwies (Prenzlau 15,3 %, Schwedt 13,6 %) war die Arbeits- losenquote im Vergleich zum gesamten Land Brandenburg die fünfthöchste. 28

Wertet man die Zahl der Arbeitslosen nach Altersgruppen aus, lässt sich feststellen, dass insbeson- dere Menschen über 55 Jahre arbeitslos sind. Deren Zahl hat sich in Templin absolut und prozentual erhöht. In den Umlandkommunen reduzierte sich die Zahl älterer Arbeitsloser gegenüber dem Jahr 2011 zwar, prozentual war aber auch hierbei eine Zunahme zu verzeichnen. Positiv ist der Rück- gang von Arbeitslosen unter 25 Jahren in allen Kommunen zwischen 2011 und 2015 zu bewerten. In diesem Zusammenhang wird inzwischen von Betrieben der Region eher von einem Mangel an quali- fizierten Arbeitskräften berichtet 29 .

Tabelle 25: Arbeitslose nach Altersgruppen Dezember 2011 Dezember 2015 unter 25 Jahre 55 Jahre und älter unter 25 Jahre 55 Jahre und älter Kommune Anteil an Anteil an Anteil an Anteil an absolut Gesamt- abs olut Gesamt- absolut Gesamt- abs olut Gesamt- zahl zahl zahl zahl Templin 137 9,5 % 296 20,5 % 59 5,3 % 325 29,1 % Lychen 30 10,0 % 70 23,4 % 12 5,6 % 66 30,6 % Boitzenbur- 25 8,3 % 68 22,7 % 7 3,4 % 68 33,1 % ger Land Amt 33 7,8 % 118 27,9 % 15 5,0 % 100 33,4 % Gerswalde Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit

4.3.2 Tourismus

Touristische Nachfrage und Angebot

Der Tourismus spielt als Wirtschaftsfaktor im Mittelbereich Templin eine große Rolle. Mit ca. 45 % aller Übernachtungen in der Uckermark ist die Stadt Templin eine der gefragtesten touristischen Desti- nationen in Nordbrandenburg. Die Stadt weist seit Jahren eine positive Entwicklung bei den Übernach-

28 Arbeitsmarktberichte der Agentur für Arbeit , Zugriff am 13.04.2016 sowie LBV, Strukturatlas. 29 LPG mbH, Unternehmensbefragung zum Fachkräftemangel im Mittelbereich Templin, Berlin, Januar 2014. Endfassung 7. April 2017 54 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN tungszahlen auf. Nach einer kurzen Phase des Rückgangs, steigen in Templin die Übernachtungszahlen seit drei Jahren wieder kontinuierlich an und lagen im Jahr 2015 bei 345.602 Übernachtungen 30 . Im Juli 2015 stand die Uckermark gemessen an der Zahl der Übernachtungen im brandenburgweiten Vergleich an sechster Stelle von zwölf Reiseregionen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 3,4 Tagen gegenüber anderen Reiseregionen in Brandenburg die zweithöchste. Als größte Konkurrenzre- gionen werden aus Sicht der Kommunen die Feldberger Seenlandschaft im Süden von Mecklenburg- Vorpommern sowie für Templin Bad Saarow mit ähnlichen Angeboten gesehen 31 .

Tabelle 26: Nachfrage in Beherbergungsbetrieben nach Reisegebieten Juli 2015 Aufenthaltsdauer in Reiseregion Gäste Übernachtungen Tagen Seenland Oder-Spree 80.391 266.363 3,3 Spreewald 81.299 217.664 2,7 Ruppiner Seenland 69.417 202.853 2,9 Havelland 62.960 175.789 2,8 Fläming 53.448 136.063 2,5 Uckermark 39.821 135.921 3,4 Potsdam 53.131 128.967 2,4 Dahme-Seenland 52.642 124.685 3,9 Barnimer Land 35.189 116.795 3,3 Prignitz 17.128 40.357 2,4 Elbe-Elster-Land 7.404 26.945 3,6 Niederlausitz 10.787 24.342 2,3 Quelle: AfS BB, SB GIV1-m 07/15, S. 10

Der touristischen Nachfrage standen im Mittelbereich Templin im Juli 2015 insgesamt 57 Beherber- gungsbetriebe 32 mit insgesamt 3.877 Betten als Übernachtungskapazitäten zur Verfügung. Die durchschnittliche Auslastung der Betten bewegte sich zwischen 29,4 % in der Stadt Lychen und 47,7 % in dem touristischen Schwerpunktort Templin. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Auslastung der Betten in der Uckermark mit 49,4 % etwas höher als in Templin. Im Land Branden- burg lag der Vergleichswert im Juli 2015 bei 52,5 % 33 .

Tabelle 27: Beherbergungsbetriebe, Betten und Auslastung Juli 2015 nach Kommunen durchschnittliche Auslas- Kommune geöffnete Betriebe Anzahl Be tten tung der Betten Templin 22 2.038 47,7 % Lychen 21 846 29,4 % Boitzenburger Land 10 844 30,5 % Amt Gerswalde 4 149 37,1 % Mittelbereich 57 3.877 k. A. Quelle: AfS BB, OT_G4.2

30 Gespräch mit Hr. Volkhardt (TMT GmbH) am 23.05.2016 sowie AfS BB, SB GIV9-j2015. 31 Gespräch mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Gespräch mit Hr. Volk- hardt (TMT GmbH) am 23.05.2016. 32 Beherbergungsbetriebe = Campingplätze + Beherbergungsstätten (Unterkünfte mit mehr als neun Betten). 33 AfS BB, SB GIV1-m 07/15, S. 12. Endfassung 7. April 2017 55 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der Übernachtungsbetriebe zwar von 59 auf 57 ge- ringfügig verringert, die Zahl der Betten stieg jedoch im gleichen Zeitraum um 46 Betten an.

Tabelle 28: Übernachtungsangebote mit Zertifizierungen, Stand April 2016 Bett& Ort Hotel Sterne Barrierefre iheit Sonstiges Bike Templin Templin Ahorn Seehotel 3 x Allergiker, Rollstuhl- Zertifizierung Wander- Templin fahrer bares Deutschland Hotel Garni Zum 3 x Eichwerder Radler- und Jugend- x herberge Templin Landsitz-Hotel Rollstuhlfahrer Ferienpark Templin 5 x Rollstuhlfahrer ServiceQualität Deutsch- GmbH & Co. KG land Stufe 1, Brande n- burger Gastlichkeit Ferienhäuser am 4 Allergiker, Rollstuhl- Lübbesee fahrer Stadtsee-Pension Rollstuhlfahrer Schade Groß Feriendorf Groß 3 x Allergiker, Rollstuhl- Zertifizierung Qualitäts- Dölln Väter See fahrer, geistige B e- management Kinder -/ hinderung Jugendtourismus Hotel Döllnsee 4 Rollstuhlfahrer ServiceQualität Deutsch- land Stufe 1, Zertifizie- rung Wanderbares Deutschland Annen- Restaurant & Pension x - walde Kleine Schorfheide Gollin Naturnah Ferien UG x - Lychen Lychen Ferienpark Seenland x Retzow Waldhaus Grünheide x Boitzenburger Land Thomsdorf Ferienhäuser Thoms- Rollstuhlfahrer, geis- Zertifizierung Qualitäts- dorf Somme rland tige Behinderung management Ki nder- /Jugendtourismus Hotel Haus Rollstuhlfahrer, geis- Thomsdorf tige Behinderung Buchen- Landhaus Arnimshain Allergiker, Rollstuhl- hain fahrer Landhaus Buchenhain Rollstuhlfahrer Amt Gerswalde Herrenstein Schloss Herrenstein 4 Stegelitz Alte Schule Stegelitz x Ringen- Pension Zum grünen Zertifizierung Wander- walde Baum bares Deutschland Suckow Landhotel Gut x ServiceQualität Deutsch- Suckow land Stufe 1 Milmers- Gästehaus x dorf Ahlimbsmühle Quelle: Internetauftritte Reiseland Brandenburg, Bett+Bike, Brandenburg Barrierefrei

Endfassung 7. April 2017 56 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Der Zuwachs war dabei in allen vier Mittelbereichskommunen zu verzeichnen. Positiv ist die Erhöhung der durchschnittlichen Auslastung der Betten im gesamten Mittelbereich seit 2011 zu bewerten. Diese hat sich in den einzelnen Kommunen zwischen 1 und 3,5 Prozentpunkten erhöht.

Die Struktur und Qualität der Beherbergungsbetriebe stellt sich unterschiedlich dar. Neben einer großen Anzahl typischer Ferienwohnungen und Pensionen gibt es im Mittelbereich eine Reihe z. T. größerer Hotels und Ferienanlagen, die sich in erster Linie in Templin konzentrieren wie Tabelle 28 zeigt. Das Ahorn Seehotel in Templin gehört zu den größten Hotels im gesamten Land Brandenburg und ist eines von sieben Hotels mit einer Sternezertifizierung im Mittelbereich. Als Urlaubsregion, die aufgrund ihrer Lagegunst insbesondere Aktivtouristen und Erholungssuchende anspricht, ist das Vor- handensein zertifizierter Bett&Bike-Betriebe in allen Mittelbereichskommunen bis auf die Gemeinde Boitzenburger Land positiv zu bewerten.

Darüber hinaus haben sich insgesamt elf Übernachtungsbetriebe auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen eingestellt. Nach Auskunft der TMT GmbH ist die explizite Nachfrage nach barrierefreien Unterkünften derzeit jedoch noch nicht ausgeprägt messbar.

Freizeit und Erholung für den Gast - touristische Angebote

Der Mittelbereich verfügt über eine landschaftliche Prägung, die neben den zusammenhängenden Grün- und Waldflächen insbesondere aufgrund der zahlreichen Seen eine hohe Attraktivität für Natur- und Aktivtouristen sowie Erholungssuchende aufweist. So befinden sich im Mittelbereich ge- mäß Abbildung 14 zahlreiche Naturschutzgebiete sowie Teile des Naturparks Uckermärkische Seen und des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, die sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf einer Vielzahl von Rad- oder Wanderwegen oder mit dem Boot/Kanu gut erkunden lassen. Als regionale Besonderheit kann im Amt Gerswalde die Natur und Landschaft auch mit dem Esel in Form von Esel- wanderungen erlebt werden.

Neben der Ausrichtung auf den Aktiv- und Naturtourismus spielt insbesondere für Templin die Frei- zeit- und Familienorientierung eine große Rolle. Templin verfügt u. a. mit der NaturTherme Templin, der Schwimmhalle im Ahorn Seehotel, dem Multikulturellen Centrum oder dem Stadtmuseum über vergleichsweise viele wetter- bzw. saisonunabhängige Freizeitangebote, die einen überregionalen Einzugsbereich aufweisen. Die Westernstadt El Dorado in Templin, eine Draisinenbahn zwischen Fürs- tenberg und Templin, eine Kartbahn im Gewerbegebiet von Templin, das Schloss und die Mühle in Boitzenburger Land oder das Flößereimuseum in Lychen bieten Touristen weitere attraktive Freizeit- angebote.

Auch kultur- und stadthistorisch ist der Mittelbereich Templin für Besucher interessant. Die komplett erhalte Stadtmauer Templins fasst die Altstadt mit weiteren Einzeldenkmalen, wie das barocke Rat- haus und die Georgenkapelle ein. Mit dieser historisch wertvollen Substanz ist die Stadt Mitglied in der „AG Städte mit historischen Stadtkernen“ Brandenburg. 34 Auf der Internetseite der AG Städte mit historischen Stadtkernen wird im Templiner Teil auch auf den historischen Stadtkern von Lychen, auf das Schloss, den Schlossgarten und die Ruine des Zisterzienser Nonnenkloster in Boitzenburger Land sowie in Gerswalde auf die Wasserburg verwiesen.

34 Internetauftritt der AG „Städte mit historischen Stadtkernen“ Brandenburg, Zugriff am 28.04.2016. Endfassung 7. April 2017 57 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 14: Schutzgebiete im Mittelbereich Templin

Quelle: eigene Erstellung

Überregional bedeutsame Veranstaltungen sind das Stadtfest sowie die Wasserspiele in Templin, das Flößerfest in Lychen oder der Mühlentag im Boitzenburger Land. Die Vermarktung der Veran- staltungen erfolgt über die Kommunen bzw. Touristenvereine sowie bei größeren Veranstaltungen über den Veranstaltungskalender der Stadt Templin, in dem Veranstaltungen in Templin und Umge- bung aufgeführt sind. Die Terminierung der großen Veranstaltungen wird dabei zwischen den Kom- munen abgestimmt, um Überschneidungen zu vermeiden. Im Bereich des Tourismus bestehen auch über die Veranstaltungen hinaus z. T. enge Kooperationen zwischen den Kommunen des Mittelberei- ches Templin (gemeinsames Anradeln, Gastgeberverzeichnis, Radwegeverzeichnis).

Endfassung 7. April 2017 58 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Eine weitere wichtige Vermarktungsplattform des Tourismus im Mittelbereich Templin ist tmu Touris- mus Marketing Uckermark GmbH (tmu). Hier können umfangreiche Informationen, Karten und Bro- schüren angesehen und heruntergeladen werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf das Naturerleb- nis in der Uckermark gelegt. 35

Radwege

Der Mittelbereich Templin verfügt über ein engmaschiges Radwegenetz. Allein sieben überregionale Radwege verlaufen durch die Kommunen Templin, Gerswalde, Lychen und Boitzenburger Land.

Abbildung 15: Übersichtskarte überregionale Fahrradwege

Quelle: Internetauftritt der Stadt Lychen

Wie Abbildung 15 zeigt, gehören dazu neben der Naturparktour und dem Uckermärkischen Radrund- weg auch die Radfernwege Berlin-Kopenhagen und Berlin-Usedom. Ferner verläuft im Gebiet des Mit- telbereiches zwischen Templin und Lychen die Tour Brandenburg, der längste Fernradweg Deutschlands.

35 Internetauftritt des Tourismusverbandes Uckermark e. V. Endfassung 7. April 2017 59 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Templin ist als Mitglied der AG Städte mit historischen Stadtkernen außerdem an die Radroute Histori- sche Stadtkerne – Route 1 angebunden, die die historischen Stadtkerne von Kremmen, Neuruppin, Rheinsberg, Gransee, Templin, Angermünde, Bad Freienwalde und Altlandsberg miteinander verbindet. Ergänzend zu diesen überregionalen Radwegen gibt es eine Vielzahl kleinerer Radtouren, die unter anderem in der Broschüre Radtouren in der Uckermärkischen Seenlandschaft beschrieben sind. Die Wege führen dabei über asphaltierte Radwege, als auch über landwirtschaftliche Wege, wenig befahrene Straßen oder unbefestigte Wege. Ergänzend zu dem touristischen Radwegenetz existieren straßenbe- gleitende Radwege, die insbesondere für die Bevölkerung als Verbindungen zwischen den Kommunen von Bedeutung sind. Das vorhandene Netz wurde gegenüber dem Stand der Erstellung der Konzeption für den Mittelbereich Templin im Jahr 2011 noch einmal erweitert. So wurden die Abschnitte

§ Boitzenburg – Hardenbeck, § Boitzenburg – Haßleben, § Ahrensdorf – B109 Templin, § Milmersdorf – Ahrensdorf sowie § Flieth – Kaakstedt realisiert. Offen ist noch die Umsetzung der folgenden straßenbegleitenden Radwege bzw. Lückenschlüsse:

§ Boitzenburg – Berkholz, § Gerswalde – Haßleben, § Götschendorf – Milmersdorf, § Götschendorf (OT Milmersdorf) - L241(Abzweigung zwischen Temmen und Hohenwalde), § Groß-Fredenwalde – Stegelitz, § Milmersdorf – Groß Fredenwalde – Friedenfelde, § Mittenwalde – Haßleben, § Ringenwalde – Ahlimbsmühle, § Stegelitz – Steinhöfel und § Lychen – Hardenbeck. Die Radwegeinfrastruktur wird durch flexible auf den Radfahrer ausgerichtete Dienstleistungen der UVG und den touristischen Dienstleistern vor Ort ergänzt. Die tmu GmbH hat in Zusammenarbeit mit der UVG den Uckermark-Shuttle eingerichtet bzw. vier existierende Linien so getaktet, dass ein problemloser Um- stieg möglich ist. Es handelt sich dabei um einen Bus, der den Mittelbereich Templin mit Prenzlau, Schwedt und Angermünde verbindet. Ab Templin besteht zusätzlich die Möglichkeit der Weiterfahrt über Lychen nach Fürstenberg/H. und zurück. Während der Saison bietet der Uckermark-Shuttle nach Voranmeldung in einem Anhänger Platz für bis zu 12 Fahrräder. Als Fahrgast besteht die Möglichkeit, Zwischenstopps einzulegen und später oder an einem weiteren Haltepunkt zuzusteigen. 36

36 Internetauftritt des Tourismusverbandes Uckermark e. V. Endfassung 7. April 2017 60 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.3.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Templin ist der Arbeitsplatzschwerpunkt für § insgesamt schwacher Wirtschaftsstandort, die Westuckermark hohe Auspendlerquoten § Stabiler Besatz an kleinen und mittleren § schwach ausgeprägte Funktionen im sekun- Unternehmen dären Sektor § Tourismus und Dienstleistung als starke Wir t- § niedriges Lohnniveau schaftszweige § Rückgang der Zahl der Arbeitslosen z. T. auf § Gewerbegebiete mit Platz für weitere An- Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse zu- siedlungen rückzuführen § Ausgeprägte weiche Standortfaktoren § hoher Anteil an Arbeitslosen über 55 Jahren, § Verbesserung der Arbeitsmarktdaten seit ggü. 2011 gestiegen 2012, dennoch hohe Arbeitslosenquote § rückläufige Zahlen SvB in Boitzenburger § Templin größter touristischer Akteur in der Land und im Amt Gerswalde Uckermark § vergleichsweise geringe Auslastung der § attraktive naturräumliche Lage, Schutzgebiete Betten § starke touristische Leistungsträger § erforderliche Lückenschlüsse im (straßenbe- § Prädikate: Templin Kurstadt und Thermals o- gleitenden) Radwegenetz leheilbad, Lychen staatlich anerkannter Er- § fehlende Bereitschaft der touristischen Ak- holungsort teure für Innovationen § Übernachtungsangebote mit Sterne- § fehlender kurörtlicher Charakter Templins Zertifizierung und Umgebung § Anbindung an das überregionale, touristi- § wenige barrierefreie Freizeit- und Über- sche Radwegenetz nachtungsangebote § Anbindung an das Bundeswasserstraßennetz § Lücken im Beherbergungsangebot (z. B. § Lage zwischen Berlin und Ostsee Gesundheitshotel in Thermennähe, Unterkün f- § Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Bran d- te für Jugendliche, Hotels in der Innenstadt enburger Vergleich hoch Templins) § Kooperation zwischen Templin, Lychen und § fehlende Angebotsvernetzung Boitzenburger Land im touristischen Bereich § unattraktive Öffnungszeiten der Gastrono- Wirtschaft und Tourismus Tourismus und Wirtschaft mie und Einzelhändler in Templin Chancen Risiken § Struktur der KMU weniger anfällig für Krisen § Steigende Bedeutung des Dienstleistungssek- § Ausbau der Strukturen in der Senioren- und tors – Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse Gesundheitswirtschaft § Fachkräftemangel durch niedriges Lohnni- § Schaffung von attraktiven Rahmenbedingu n- veau gen für die Ansiedlung von Unternehmen § ländlicher Raum profitiert wenig von ge- § Sicherung der Versorgungsstrukturen auße r- samtwirtschaftlichem Aufschwung halb der Hauptorte § zunehmende Konkurrenz im Einzelhandel § Wachstumspotenziale im Aktiv-, Freizeit und durch Internethandel Naturtourismus § einseitige Ausrichtung auf Tourismus- und § touristische Infrastruktur kommt auch Einwo h- Gesundheitswirtschaft nern zugute § Abnahme der radtouristische Bedeutung der § Ausstahleffekte durch Nähe zum touristischen Region Quellmarkt Berlin § Konkurrenz zu anderen touristischen Regio- § Stabilisierung und Ausbau des Radtourismus nen § Qualitative Verbesserung der touristischen § Rückgang des Tourismus insgesamt Infrastruktur, Ausbau Barrierefreiheit § Ausruhen auf dem Ist-Zustand § Nutzung neuer Medien bei der Vermarktung § Angebotsvernetzung

Handlungserfordernisse

§ Unterstützung der Ansiedlung größerer Betriebe

Endfassung 7. April 2017 61 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

§ Festigung und Verbesserung der weichen Standortfaktoren

§ Umsetzung alternativer Versorgungskonzepte für die Ortsteile

§ stärkere Serviceorientierung (z. B. Öffnungszeiten)

§ Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität, z. B. Ausbau E-Mobilität

§ Lückenschlüsse im Radverkehr

§ Ausbau der barrierefreien Angebote in Freizeiteinrichtungen und Beherbergungsbetrieben

§ Schaffung von weiteren Pauschalangeboten zur Vernetzung der touristischen Angebote in- nerhalb Templins sowie von Templin und den Umlandkommunen

§ Fortführung der Maßnahmen zur Verbesserung des kurörtlichen Charakters Templins

§ Verbesserung der digitalen Vermarktung und Präsentation der touristischen Angebote

4.4 Kultur und Sport

4.4.1 Kultur

Im Mittelbereich findet sich ein vielseitiges Angebot an kulturellen Einrichtungen, wie nachstehende Tabelle zeigt. Im Bereich der Museen lässt sich ein Schwerpunkt auf Heimat- und Stadtmuseen nach- vollziehen. Positiv ist zu bewerten, dass sich auch außerhalb der Hauptorte eine aktive Kultur- und Künstler-Szene und viele weitere kulturellen Angebote befinden. Die Qualität der kulturellen Ange- bote ist dabei häufig hoch. Jahreszeitlich liegt der Schwerpunkt der kulturellen Aktivitäten in den Sommermonaten, wenn auch die höchsten Touristenzahlen zu verzeichnen sind. Dennoch gibt es für eine ländlich geprägte Region wie den Mittelbereich Templin mit dem MKC Templin, den Museen, dem Schloss Boitzenburg, der Kreismusik- und -volkshochschule sowie den Theater- und Kinospielstät- ten vergleichsweise viele wetter- und saisonunabhängige Angebote.

Es ist außerdem hervorzuheben, dass ein Großteil der Einrichtungen bereits multifunktional genutzt und damit die Wirtschaftlichkeit der Objekte erhöht wird. Ein Beispiel hierfür ist das Schloss Herren- stein mit der Wasserburg in Gerswalde. Das Schloss wird nicht nur für Veranstaltungen unterschiedli- cher Art, sondern auch als Jugendheim, Kantine, Übernachtungsmöglichkeit sowie aktuell für die Un- terbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen genutzt. 37 Gleiches gilt für die Mühle in Lychen, die bislang zu großen Teilen noch sanierungsbedürftig und leer stehend, durch private Betreiber als Gastwirtschaft, Café und Veranstaltungsstätte genutzt wird.

Die Kreisvolkshochschule und die Kreismusikschule stellen mit ihren z. T. dezentral im Mittelbereich gelegenen Kursorten ein wichtiges Bildungs- und Kulturangebot für die Bevölkerung dar. Die Kurse und Kursorte werden dabei dem individuellen Bedarf angepasst.

37 Gespräch mit Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. Endfassung 7. April 2017 62 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 29: Kulturelle Einrichtungen im Mittelbereich Kommune Einrichtung Nutzung/Besonderheit 3D-/Programmkino, Veranstaltungen, Ausstel- Multikulturelles Centrum lungen, Galerie, Lesungen, mobiles Kino, übe r- Templin regionaler Einzugsbereich, kultureller Anker Museum für Stadtgeschich- ständige Ausstellung, Sonderausstellungen, te Templin Veranstaltungen, regelmäßige Öffnungszeiten Templin Kunsthaus Templin tgl. Kurse, Workshops, Projekte, Ausstellungen Kulturgut Metzelthin Theaterspielstätte, Konzerte KVHS, Regionalstelle Vielfältiges Angebot, Kursorte u.a. Templin, Templin Milmersdorf, Lychen, Warthe Kreismusikschule Ucker- Vielfältiges Angebot, Unterrichtsorte Templin, mark, Nebenstelle Templin Klosterwalde, Boitzenburg, Lychen Betreiber Lychener Flößer e.V., Flößerfest, Flößereimuseum regelmäßige Öffnungszeiten Altes Kino Lychen Kino, Veranstaltungssaal, Theater, Lesungen Lychen Naturpark Uckermärkische Regelmäßige Öffnungszeiten Seen Besucherzentrum Mühle Gaststätte, Café, Veranstaltungsstätte Technisches Denkmal, Mu- Trödelmarkt, Mühlentag, Regelmäßige Öff- seum Klostermühle Boit- nungszeiten zenburg Boitzenburger Land, Zisterzienserinnen Kloster- Theatervorführungen Boitzenburg ruine Schloss Boitzenburg mit Ausstellungen, Hochzeiten, regelmäßige Öff- umgebenden Lenné Park nungszeiten Marstall Schokoladenmanufaktur, Kaffeerösterei, Backstube Boitzenburger Land, Heimatstube und Galerie Nur samstags geöffnet OT Klaushagen Klaushagen Boitzenburger Land, Heimatstube Warthe Unregelmäßige Öffnungszeiten OT Warthe Boitzenburger Land, Kunsthandwerkerhof Konzerte, Kurse, Veranstaltungen, Restaurant, OT Thomsdorf Thomsdorf regelmäßige Öffnungszeiten Boitzenburger Land, Museumsschule Regelmäßige Öffnungszeiten OT Hardenbeck Hardenbeck Boitzenburger Land, Regelmäßige Vorstellungen für Kinder und Puppentheater Lampion OT Funkenhagen vereinzelt Erwachsene Boitzenburger Land, Agrarhistorisches Kabitnett Regelmäßige Öffnungszeiten OT Haßleben Boitzenburger Land, Traktor- und Technikmuse- Regelmäßige Öffnungszeiten OT Fürstenau um Mittelalterliche Burganlage, Heimatstube, Schloss Herrenstein und Amt Gerswalde, Fischereimuseum, Veranstaltungen, Konzerte, Wasserburg Gerswalde Gerwalde Burgfest, Galerie, regelmäßige Öffnungszei- mit Heimatmuseum ten Amt Gerswalde, Uckermärkischer Mythen- Jugendarbeit, soziokulturelle Projekte, geführte Gerwalde garten Touren, Rastplätzen an uckerm. Sagenstandorten Programme, Exkursionen zur Umweltbildung Amt Gerswalde, OT Feld-Wald-und-Wiesen- für Kitas und Schulen, Gäste- und Seminar- Groß Fredenwalde Schule haus, Veranstaltungen Amt Gerswalde, OT Stallmuseum und Tausch- Unregelmäßige Öffnungszeiten Groß Fredenwalde börse Amt Gerswalde, OT Straußenhof Berkenlatten Hofführungen, Regelmäßige Öffnungszeiten Berkenlatten Quelle: Internetauftritte der Kommunen bzw. Einrichtungen

Endfassung 7. April 2017 63 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Bibliotheken sind in jeder Gemeinde des Mittelbereichs zu finden, wobei nicht alle zu dem Verbund der öffentlichen Bibliotheken Brandenburg gehören. Die Bibliotheken im Amt Gerswalde und War- the (Boitzenburger Land) sind nicht Teil des Verbunds. 38 Eine der wichtigsten Bibliotheken ist die Stadtbibliothek Templin, die ihren Standort im Gebäude der Stadtverwaltung hat. Die Bestände der Bibliothek können über den elektronischen Verbundkatalog der öffentlichen Bibliotheken des Landes Brandenburg abgefragt werden. Eine Recherche in den Beständen der übrigen Bibliotheken ist elektronisch nicht möglich.

Tabelle 30: Bibliotheken im Mittelbereich Templin Ort Name OPAC-Anschluss Templin Bibliothek ja Lychen Stadtbibliothek Lychen nein Boitzenburger Land Vereinsbibliothek Warthe nein Bibliothek Gerswalde nein Gemeinde-, Schul und Jugendzentrumsbibliothek Mil- Amt Gerswalde nein mersdorf Schul- und Gemeindebibliothek Mittenwalde nein Quelle: Internetauftritte der Kommune bzw. der Bibliotheken

4.4.2 Sport

Sportvereine spielen für die Bevölkerung bei der Gestaltung ihrer Freizeit eine große Rolle. Im Mit- telbereich Templin zeigt sich dies unter anderem an der Vielfältigkeit der insgesamt 73 Sportverei- ne. Allein in Templin sind über 2.000 Einwohner in Sportvereinen organisiert 39 . Neben den klassi- schen Sportarten, wie Fußball, Volleyball, Leichtathletik, Tennis oder Kegeln gibt es im Mittelzentrum Templin zudem einen Behindertensportverein, der auf die speziellen Bedürfnisse behinderter Men- schen eingeht. Vor allem für junge Menschen ist das Engagement in einem Sportverein eine wichtige Säule ihrer Freizeitgestaltung. Dementsprechend verfügen die Kommunen über verschiedene Sport- stätten, wobei es sich in erster Linie um Sportplätze und Sporthallen der Schulen handelt. Die Sport- anlagen sind durch die intensive Vereins- und Schulsportnutzung weitgehend ausgelastet. Die nach- folgende Tabelle zeigt Sportinfrastrukturen im Mittelbereich auf, die eine über den Ort hinausge- hende Bedeutung haben. Es ist zu erkennen, dass sich diese zum überwiegenden Teil im Mittelzent- rum Templin befinden. Die Umlandkommunen stellen die Grundversorgung mit Sportinfrastrukturein- richtungen über (Schul-)Sporthallen und Sportplätze sicher. Das Stadion der Freundschaft, die Natur- Therme Templin und die Schwimmhalle im AHORN Seehotel weisen dabei einen überregionalen Einzugsbereich auf und sind – im Falle des Stadions der Freundschaft – auch für den Ligasport von großer Bedeutung. Das Stadion umfasst einen Rasenplatz mit Zuschauertribüne, einen weiteren Ra- senplatz, einen Hartplatz mit Flutlichtanlage, eine 6-Bahn-Rundlaufbahn, Weitsprunganlagen, Kugel- stoßanlagen sowie Volleyballfelder. Viele der Anlagen im Stadion weisen einen hohen Sanierungs- bedarf auf. So sind der An- bzw. Neubau eines Sozialtraktes, die Instandsetzung der Treppenanla- gen und Sitzgelegenheiten, der Umbau der Tennenflächen zu Kunststoff- (Tartan-)Plätzen sowie die barrierefreie Gestaltung der Zuwegungen erforderlich.

38 Internetauftritt des Verbundes der öffentlichen Bibliotheken im Land Brandenburg. 39 Gespräch mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016. Endfassung 7. April 2017 64 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 31: Wesentliche Sportinfrastrukturen im Mittelbereich Ort Name Bestandteile Stadion mit Rasenplatz und Zuschauertribüne, Rasen- platz, Hartplatz mit Flutlichtanlage, 6-Bahn- Stadion der Freundschaft Rundlaufbahn, Weitsprunganlagen, Kugelstoßanla- gen, Volleyballfelder, Nutzung durch sechs Schulen Thermalsole-Badelandschaft, Saunalandschaft, The- NaturTherme Templin rapie- und Wellnesszentrum, Gastronomie Schwimmhalle, Sauna, Nutzung für den Schwimmun- Schwimmhalle im Seehotel terricht Skaterbahn im Landschafts- Skaterbahn, Skateanlage mit Half-Pipe Templin park Bowlingcenter Am Holzwurm vier amerikanische Bowlingbahnen Tennisplatz zwei Tennisplätze Motorcrossbahn Klosterwal- Motorcrossbahn de Anlagen für Luftgewehr, Vogelschießstand, Vorder- Schützengilde Templin lader, Bogenschießen, Schützenhaus, Festplatz 1,1 km lange Strecke, Flutlichtanlage, durch Deut- Kart-Bahn Templiner Ring schen Motor-Sport Bund geprüft Sportbistro easy Bistro, Kegelbahn Lychen Rein- und Fahrtouristik Ly- Reiterhof, Kutsch- und Kremserfahrten chen Quelle: Internetauftritte der Kommunen

Sanierungsbedarf besteht darüber hinaus an der Sporthalle der Clara-Zetkin-Grundschule in Mil- mersdorf. Die Sporthalle wird neben dem Schulsport sehr intensiv auch von Vereinen, z. T. von au- ßerhalb der Gemeinde Milmersdorf genutzt, so dass sie vollständig ausgelastet ist. Sie stellt damit für die Gemeinde Milmersdorf und darüber hinaus eine unverzichtbare Sportinfrastruktur dar und soll aus diesem Grund saniert werden. In Lychen besteht Sanierungsbedarf an der Sporthalle der Grundschule, dem Sportplatz Sängerslust sowie dem Schulsportplatz in der Weinbergstraße. 40 Eini- ge der vorhandenen Sportvereine haben sich bereits im Leistungssport etabliert und können hierbei Erfolge auf Bundes- und Landesebene vorweisen. Dazu gehören die in folgender Tabelle aufgeführ- ten Vereine.

Tabelle 32: Sportvereine, Bundes- oder Landesebene mit Trainingsstätten Kommune Verein Trainingsstätte SC Victoria 1914 Templin e.V. (Fußball) Stadion der Freundschaft SV Alemania 1952 Templin e.V. (Leichtathletik) Sportplatz Gymnasium Templin Motor-Sportclub Templin (Motorcross) Motorcrossbahn Klosterwalde Templin MotorSportClub Groß Dölln e. V. (Motorsport) Groß Dölln Schießsportstätte im Gewerbe- Templiner Schützengilde 1810 e.V. (Bogensport) gebiet Polizeisportverein Templin e.V. (Judo) Sporthalle Förderschule Templin SV Berolina Lychen e. V. (Handball) Sporthalle Lychen Lychen Lychener SV 1990 (Billard) Pavillon Pannwitzallee 1 Quelle: Auskunft der Kommunen

40 Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 65 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.4.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § abwechslungsreiches Kulturangebot § gering ausgeprägte Museenlandschaft § aktive Kultur- und Künstlerszene, insb. auch § Boitzenburg als einziger Hauptort ohne Bi b- in den Ortsteilen liothek § kulturelle Einrichtungen haben größtenteils § Sanierungsbedarf Klostermühle Boitzenburg regelmäßige Öffnungszeiten § hoher Sanierungsbedarf Mühle Lychen § vergleichsweise viele wetter- und saisonun- § hoher Sanierungsbedarf an einigen Sport- abhängige Angebote stätten § MKC als gehobenes Kulturangebot mit übe r- § Auslastungsgrenze der Sportstätten erreic ht regionaler Bedeutung § barrierefreie Nutzung von Sportanlagen nur § NaturTherme Templin als touristischer Leuch t- eingeschränkt möglich turm im Mittelbereich § kulturhistorische Bedeutung der Templiner Altstadt § multifunktionale Nutzung vieler Ei nrichtungen § gutes Angebot an (überregional) bedeuts a- men Sporteinrichtungen § aktive Sportvereine auf Bundes- oder Lan-

Kultur und Sport und Kultur desebene in Templin und Lychen § hohe Bedeutung von Sportvereinen für die Freizeitgestaltung der Bevölkerung § Ehrenamtliches Engagement in Vereinen Chancen Risiken § Schaffung und Stabilisierung von kulturellen § Versäumen des digitalen/technologischen Angeboten in der Fläche Fortschritts bei Kulturangeboten § Kooperationspotenziale Bibliotheken § Überschreitung der Kapazitäten von Sport- § Sicherung des Schul- und Vereinssports in stätten – Einschränkung des Schul- und Ve r- der Fläche als wichtigste Säule der Freizei t- einssports gestaltung für Jung und Alt § Unterstützung von Ehrenamt und Eigeniniti a- tive

Handlungserfordernisse

§ Gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für die Angebote der Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule

§ Fördern der Eigeninitiativen im kulturellen Bereich

§ Investitionen in bestehende Kultureinrichtungen

§ Prüfung von Möglichkeiten des Austausches von Medien und weiteren Kooperationsfeldern im Bereich der Bibliotheken

§ Prüfung von alternativen, mobilen Konzepten (z. B. fahrende Bibliothek)

§ Bedarfsgerechte Investitionen in die Sportinfrastruktur

Endfassung 7. April 2017 66 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.5 Verkehr

Der Mittelbereich ist im motorisierten Individualverkehr (MIV) über eine Bundesstraße sowie am öst- lichsten Rand des Untersuchungsraumes die Autobahn A11 angeschlossen. Im Schienenpersonennah- verkehr (SPNV) ist der Mittelbereich über die Regionalbahn RB12 aus Berlin zu erreichen.

Nachfolgende Abbildung zeigt die verkehrliche Anbindung des Mittelbereiches Templin.

Abbildung 16: Anbindung des Mittelbereiches mit dem SPNV und MIV, Stand April 2016

Quelle: eigene Erstellung

4.5.1 Motorisierter Individualverkehr

Die Anbindung des Mittelbereichs Templin an das Bundesautobahnnetz ist über das Amt Gerswalde gegeben. Die A 11 (oder E 28) führt vom polnischen Grenzübergang Pomellen bis an den Berliner Ring (A 10). Der Verlauf im Mittelbereich begrenzt sich auf ein kurzes Stück in der Gemeinde Flieth- Stegelitz. Nordöstlich des Mittelbereichs kreuzt die A 11 am Kreuz Uckermark die A 20, die bis an

Endfassung 7. April 2017 67 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN die Ostseeküste bei Bad Segeberg führt. Darüber hinaus sind die Stadt Templin, der Ortsteil Haßleben in der Gemeinde Boitzenburger Land und die Gemeinde Mittenwalde im Amt Gerswalde an die Bundesstraße 109 angebunden. Über die B 109 dauert die Fahrt von Templin bis nach Berlin ca. 80 Minuten. Von Boitzenburg und Gerswalde aus erreicht man Berlin über die L 24 und die A 11. Die Fahrtdauer beträgt zwischen 70 und 80 Minuten. Um von Lychen nach Berlin zu gelangen bietet sich die ca. eineinhalb stündige Fahrt über Fürstenberg auf der B 96 an. Untereinander sind die Kommunen des Mittelbereichs über Landesstraßen verbunden. 41

Templin à Lychen: 19 min über die L 23

à Boitzenburg: 23 min über die L 217

à Gerswalde: 23 min über B109 und K7350

Lychen à Boitzenburg: 20 min über L15

à Gerswalde: 35 min über L 15 und L 24

Boitzenburg

à Gerswalde: 15 min über L 24

Aus der oben stehenden Aufstellung geht hervor, dass die Kommunen des Mittelbereichs vor allem über Landesstraßen miteinander verbunden sind. Die B 109 dient vorrangig der Anbindung an Berlin und verbindet den Mittelbereich ebenfalls mit den benachbarten Mittelzentren Prenzlau im Nordosten und Zehdenick im Südwesten (Templin à Prenzlau ca. 34 min., Templin à Zehdenick ca. 22 min.).

Der bauliche Zustand der Landesstraßen ist häufig unzureichend. Aus Sicht der Kommunen bestehen u. a. an den Landesstraßen L 15, L 24, L 217 sowie L 243 Sanierungsbedarfe. Planungen zur Sanie- rung dieser Straßen existieren von Seiten des Baulastträgers derzeit nicht. Neben den Landesstra- ßen weisen auch viele Gehwege entlang der Landesstraßen Sanierungsbedarfe auf. Diese können jedoch nur im Zuge der Sanierung der Straßen realisiert werden. 42

4.5.2 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Im Bereich des ÖPNV wird neben dem Schienenpersonennahverkehr der Busverkehr mit einem Schwerpunkt auf den Schülerverkehr untersucht.

Schienenpersonennahverkehr

Die Versorgung des Mittelbereichs mit dem ÖPNV hat seinen Schwerpunkt im Busverkehr, nachdem ab Mitte der 1990er Jahre die folgenden Schienenstrecken stillgelegt wurden:

§ 1996: Stilllegung des Personenverkehrs Templin - Fürstenberg

41 Die Fahrzeiten wurden über den Routenplaner von google-Maps ermittelt. 42 Gespräche mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016 und Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016. Endfassung 7. April 2017 68 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

§ 2000: Stilllegung des Personenverkehrs Templin – Prenzlau

§ 2006: Stilllegung des Personenverkehrs Joachimstal – Templin (Güterverkehr bis Milmersdorf bleibt bestehen)

Im Bereich des SPNV blieb lediglich die RB 12 zwischen Berlin Ostkreuz und Templin Stadt bestehen. Diese bietet in Löwenberg (Mark) die Möglichkeit in den RE 5 nach Stralsund/Rostock sowie wäh- rend der Sommermonate in die RB 54 Richtung Rheinsberg (Mark) umzusteigen. Darüber hinaus be- steht in Oranienburg Anschluss zu den Linien RE 5 und S 1, welche die Verbindung nach Berlin- Hauptbahnhof bzw. Gesundbrunnen herstellen. Die Züge der RB 12 verkehren stündlich zwischen 4.30 Uhr bis 24 Uhr bzw. an den Wochenenden und Feiertagen ab 5.30 Uhr. Die Bahnhöfe im Mit- telbereich befinden sich in Hammelspring (Bedarfshalt), Templin und Templin Stadt.

Der Bahnhof in Lychen wird seit der Streckenstilllegung nach Fürstenberg nicht weiter betrieben. In Milmersdorf wird die Strecke zwischen Templin und Joachimstal nur gelegentlich durch den Güter- verkehr befahren. An den für den Personenverkehr angefahrenen Bahnhöfen fahren alle Züge vom selben Gleis, da der Bahnbetrieb nur eingleisig durchgeführt wird. Nicht mehr beanspruchte Bahn- steige wurden bisher nicht zurückgebaut.

Derzeit gibt es Bestrebungen von Seiten der Anliegerkommunen den Streckenabschnitt Templin – Joachimsthal zu reaktivieren und wieder für den Personenverkehr zu nutzen. Dazu sollen im Rahmen eines Modellprojektes wieder täglich Züge von Templin über Milmersdorf und Ringenwalde nach Joachimsthal verkehren und somit eine verbesserte Anbindung des Mittelbereiches Templin an das Mittelzentrum Eberswalde und den Hochschulstandort im Landkreis Barnim geschaffen werden.

Übriger Öffentlicher Personennahverkehr (üÖPNV)

Der Betreiber des Busverkehrs im Mittelbereich ist im Wesentlichen die Uckermärkische Verkehrsge- sellschaft mbH (UVG). Neben dem Linienverkehr bietet die UVG bspw. mit dem Uckermarkshuttle ein saisonal auf Touristen ausgerichtetes Angebot an. Die Führung der Buslinien zeigt eine Konzentration auf die Hauptorte Templin, Lychen und Boitzenburg, wobei das Stadtzentrum Templin besonders hervorzuheben ist. In Abbildung 17 ist das Busliniennetz UckerTakt des Mittelbereichs abgebildet. Mit dem „UckerTakt“ gewährleistet die UVG trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen und ein er sin- kenden öffentlichen Finanzierung ein Angebot im ÖPNV. Zwischen den Städten reist der Fahrgast im Zwei- oder sogar im Ein-Stundentakt. In der Fläche können sich die Fahrgäste auf Verbindungen verlassen, mit denen Sie in der Regel Anschluss an die anderen Linien haben. Grundlage für den „UckerTakt“ war die Einrichtung von Knotenpunkten. An den Knotenpunkten treffen sich die Bu slinien regelmäßig, so dass der Fahrgast in mehrere Richtungen weiterreisen kann.43

43 Internetauftritt der UVG mbH. Endfassung 7. April 2017 69 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 17: Liniennetz UckerTakt im Mittelbereich Templin, Mai 2016

Quelle: Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH (UVG), Liniennetz UckerTakt

Es gibt 17 Buslinien, die im Mittelbereich verkehren. Die Linien 502 nach Prenzlau und die Linie 517 über Lychen nach Himmelpfort gehören zu den Hauptbuslinien, die eine häufige Bedienung bzw. einen Takt aufweisen. Alle anderen Buslinien sind Nebenverbindungen, die nur mit vielfachen Ein- schränkungen verkehren (nur an Schultagen, Rufbus, Fahrten mit dem Kleinbus, Streckenteilungen). Sie weisen nur vereinzelte regelmäßige Fahrten ohne Einschränkungen auf. Insgesamt ist das Busnetz auf den Schülerverkehr ausgerichtet.

An den Wochenenden und in den Ferien ist das Netz sehr ausgedünnt. Durch die Vielzahl an Ein- schränkungen sind die Busfahrpläne sehr unübersichtlich und nur schwer lesbar.

Endfassung 7. April 2017 70 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 33: Busverkehr im Mittelbereich Templin Buslinie Strecke 501 Lychen-Beenz-Triepkendorf 502 Templin-Milmersdorf-Haßleben-Prenzlau 503 Templin-Boitzenburg-Prenzlau 504 Templin-Gerswalde-Wilmersdorf 505 Lychen-Hardenbeck-Boitzenburg 506 Haßleben-Boitzenburg-Funkenhagen-Fürstenau 508 Templin-Vietmannsdorf-Gollin 509 Templin-Grunewald-Groß Dölln-Groß Väter 510 Templin-Milmersdorf-Stegelitz 511 Lychen-Retzow-Kastaven 512 Willmine-Gerswalde 514 Templin-Netzow 515 Templin-Ringenwalde-Joachimsthal 517 Templin-Lychen-Himmelpfort 518 Templin-Gandenitz 519 Templin-Metzelthin-Warthe-Boitzenburg 531 Templin Stadtverkehr Quelle: UVG mbH

Im Nahverkehrsplan des Landkreises Uckermark 2015 bis 2019 (NVP UM 2015-2019) wird konkret ausgeführt, wie der Busregionalverkehr im Landkreis Uckermark ausgestaltet werden soll. Das Netz basiert dabei im Wesentlichen auf Verkehrsachsen der Kategorie A und B.

Abbildung 18: Verkehrsachsen der Kategorien A und B

Quelle: Landkreis Uckermark, Nahverkehrsplan des Landkreises Uckermark, Fortschreibung für den Zeitraum 2015 bis 2019, 2014, S. 27

Endfassung 7. April 2017 71 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Das A-Netz beschreibt die Verbindung benachbarter Mittelzentren untereinander. Diese sollen in- nerhalb von 60 Minuten erreichbar sein, wobei die Strecke Templin – Prenzlau ohne Umstieg ge- währleistet sein soll. Die Verbindung Templin-Angermünde/Schwedt soll mit Umstieg innerhalb von 90 Minuten zurückzulegen sein. Eine Untersuchung der aktuellen Busverbindungen hat ergeben, dass diese Vorgaben für Templin-Prenzlau sowie Templin-Angermünde erfüllt werden. Für die Strecke Templin-Schwedt werden zumeist Reisezeiten von 100 bis 120 Minuten benötigt.

Das B-Netz beschreibt die Verbindung der Verwaltungsstandorte mit den Orten der Grundversor- gung. Hierzu wird lediglich ausgeführt dass „grundsätzlich die Reisezeiten mit öffentlichen Verkehr s- mitteln in einem akzeptablen Verhältnis zu den Verkehrsmitteln des motorisierten Individualverkehrs (MIV) stehen sollen“. Außerdem sollen die Verkehrsachsen im B -Netz mit drei bis fünf Fahrtenpaaren pro Tag bedient werden. Dies wird im Mittelbereich Templin überall eingehalten. Bezüglich der Verhältnismäßigkeit der Reisezeit ist diese in den meisten Fällen im Mittelbereich nicht gegeben (vgl. nachfolgende Tabelle).

Tabelle 34: Busverkehr von und nach Templin Strecke Fahrzeit MIV Fahrzeit ÖPNV

Templin-Lychen 20 min 20 bis 50 min Templin-Boitzenburg 23 min vor- und nachmittags zumeist 30 bis 60 min, sonst oft über 60 min, mehrheitlich ca. 45 min Boitzenburg-Prenzlau 23 min zumeist 30 min Templin-Gerswalde 23 min 30 bis 60 min Templin-Milmersdorf 12 min 15 min Quelle: Fahrpläne der UVG mbH, gemessen jeweils ab Innenstadt

Im C-Netz soll „vom zentralen Bereich einer Siedlungseinheit der nächstgelegene Ort der Grundve r- sorgung in einer angemessenen Reisezeit (die sich am MIV orientiert) und möglichst ohne Umstieg erreichbar sein. Grundsätzlich sind Siedlungseinheiten mit wenigstens 100 Einwohnern zu erschließen. Die Fläche gilt als erschlossen, wenn mindestens 80 % der Einwohner im Einzugsbereich des üÖPNV wohnen. Der Grad der Erschließung wird an Hand eines Haltestellenerschließungsbereiches von 3 Kilometern Luftlinie festge legt.“ 44

Eine Besonderheit in der Organisation des ÖPNV ist der fahrscheinfreie Stadtverkehr der Buslinie 531 im Mittelzentrum Templin. Dieser verkehrt montags bis freitags in einem 20-Minuten-Takt, was vergleichsweise häufig ist und verbindet die einzelnen Quartiere der Stadt miteinander. Die Stadt Templin beteiligt sich an den Kosten für den Stadtbusverkehr. Aktuell müssen die Bewohner, um den Stadtverkehr kostenfrei nutzen zu können, eine Kurkarte für 44 €/Jahr erwerben. Durch die geste i- gerte Attraktivität des Busverkehrs im Stadtgebiet kommt es zu einer Reduzierung des MIV, was für die Luftreinheit der Stadt als Kurstandort von Bedeutung ist.

44 Landkreis Uckermark, Nahverkehrsplan des Landkreises Uckermark, Fortschreibung für den Zeitraum 2015 bis 2019, 2014, S. 27 ff. Endfassung 7. April 2017 72 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 19: Liniennetz des Stadtbusverkehrs in Templin

Quelle: Internetauftritt der UVG

Kombibus

Seit Ende 2012 befördert die UVG in ihren Linienbussen neben Personen zusätzlich auch Güter. Begonnen hat dies mit dem Projekt ‘KombiBus‘ des Modellvorhabens „Daseinsvorsorge 2030 – Inno- vativ und modern – eine Antwort auf den demographischen Wandel“. Die Kombination aus Perso- nen- und Güterverkehr soll die Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum verbessern. Der bestehende Linienbusverkehr bildet die Basis für den innovativen Ansatz. Zwischenzeitlich zieht das Projekt weitere Kreise. Seit dem 30.06.2016 wurde mit der Einführung der neuen KombiBus- Richtlinie die Möglichkeit für alle Brandenburger Verkehrsunternehmen geschaffen, eine Förderung in Höhe von 70.000 € für die Einführung des KombiBus -Ansatzes in ihrem Bediengebiet zu erhalten. Auch außerhalb Brandenburgs wurden die ersten KombiBusse gestartet. 45

Schülerverkehr

Der Busverkehr im Mittelbereich Templin ist in erster Linie auf die Schülerbeförderung ausgerichtet. Der NVP UM 2015-2019 enthält Vorgaben zur Ausgestaltung des Schülerverkehrs und stellt die

45 Internetauftritt des KombiBus-Projektes. Endfassung 7. April 2017 73 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN bindende Planungsgrundlage dar. Im NVP UM 2015-2019 wird ausgeführt, dass die Beförderung der Schüler und Auszubildenden bedarfsgerecht zu gewährleisten ist. Für den Primarbereich heißt das, dass die Schülerbeförderung ohne Umstieg zu organisieren ist. Ausnahmen sind nur unter Einhaltung der bestehenden Qualitätsstandards möglich. Die maximale Reisezeit (inkl. eventueller Umstiegs- bzw. Übergangszeiten) beträgt insgesamt 45 Minuten. Die maximale Wartezeit vor und nach dem Unter- richt beträgt jeweils 30 Minuten. Für die Sekundarstufe ist die Schülerbeförderung mit maximal einem Umstieg anzustreben. Umstiege sind auch hier nur unter Einhaltung der bestehenden Qualitätsstandards möglich. Die maximale Reisezeit (inkl. eventueller Umstiegs- bzw. Übergangszeiten) beträgt insgesamt 60 Minuten. Die maximale Wartezeit vor und nach dem Unterricht beträgt jeweils 30 min. Im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Regionalstrategie Daseinsvorsorge eine Erreichbarkeitsanalyse sechs potenziell gefährdeter Grundschulstandorte im Landkreis Uckermark – u. a. der Kleinen Grundschule Milmersdorf – durchgeführt. Bereits bei Untersuchung dieser wenigen ausgewählten Grundschulstan- dorte wurde ersichtlich, dass die im NVP UM 2015-2019 vorgegebenen maximalen Reisezeiten über- schritten werden. Für den Schulbezirk der Kleinen Grundschule Milmersdorf betrifft dies 13 Wohnla- gen, aus denen nicht in den vorgegebenen Rahmen die Schule erreichbar ist.

Abbildung 20: Grundschulbezirk Kleine Grundschule Milmersdorf, Erreichbarkeitsanalyse

Milmersdorf

Quelle: Schmidt, Dr. Torsten , ifs. GmbH, Regionalstrategie Daseinsvorsorge, Annahmen, Ergebnisse und Me- thodik der Bevölkerungsprognose 2010 – 2030 für den Landkreis Uckermark, S. 50

Die Schülerverkehrsströme wurden seit 2009/2010 nicht mehr durch den Landkreis aktualisiert. Es kann daher keine aktuelle Auswertung der Schülerströme stattfinden. Da es aber keine weiteren Schulschließungen seit diesem Zeitraum im Mittelbereich mehr gegeben hat, kann davon ausgegan- gen werden, dass die wesentlichen Schülerströme nach wie vor so verlaufen, wie im Schuljahr 2009/2010. Die Hauptströme verlaufen daher zwischen Templin und den Hauptorten der Umland- kommunen.

Endfassung 7. April 2017 74 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.5.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Anbindung an die Bundesstraße B109 § weite Entfernung zur Autobahn von Templin, § SPNV-Verbindung von Templin nach Berlin Boitzenburg und Lychen § Takt-Busverbindung zwischen Templin und § unzureichender Zustand der Landesstraßen Lychen sowie Prenzlau § SPNV-Anschluss nur in Templin § Weiterführung der RB12 nach Berlin- § Schwächung des ÖPNV durch Streckenab- Ostkreuz seit 2015 bestellungen im SPNV § kaum Busfahrten im Ferien-, Wochenend- und Abendverkehr § lange Verbindungen mit dem ÖPNV zwi- schen Templin und Gerswalde bzw. Boitze n- burg § sehr schwer verständliche Busfahrpläne § erforderliche Ergänzungen im Breitbandnetz Chancen Risiken § Qualifizierung des Straßennetzes § weitere Einschränkungen im Bus- und Bahn- Verkehr Verkehr § leistungsfähiges SPNV-Netz verkehr § Anbindung an das Mittelzentrum Eberswalde § notwendige Sanierungen können nicht § Verkürzung der Reisezeiten von und nach durchgeführt werden Berlin § sinkende Sc hülerzahlen führen im ÖPNV zu § Umsetzung zukunftsfähiger, nachhaltiger weiterem Abbau Mobilitätskonzepte § Konzentration der Buslinien auf Haupt achsen § nutzerfreundliche Ausgestaltung des ÖPNV à außerhalb der Hauptachsen: Reduzierung § Konzentration der Buslinien auf Hauptachsen der Versorgung und Taktzeitverlängerungen mit Zubringern – starke Hauptlinien mit zen t- § Finanzierungsprobleme des ÖPNV durch ralen Umsteigepunkten zurückgehende Fahrgastzahlen § alternative Mobilitätsangebote für den § Schwächung des ÖPN V und damit Zunahme ÖPNV in der Fläche des MIV – Verschlechterung der Luftqualität § flächendeckendes Breitbandnetz § Kapazitäten der Sonderangebote der UVG werden nicht ausgeschöpft

Handlungserfordernisse

§ Sanierung des Netzes der Landesstraßen

§ Erarbeitung von Optionen zur Reaktivierung der SPNV-Strecke Templin – Joachimsthal

§ Optimierung der Busfahrpläne durch die UVG

§ Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität

§ Prüfung ereignisbezogener Mobilitätsangebote (z. B. Kulturbus) und ergänzender Mobili- tätsangebote (z. B. Bürgerbus) in Kooperation der Kommunen mit der UVG, örtlichen Kultur- einrichtungen und geeigneten Vereinen

§ Bewerbung alternativer Mobilitätskonzepte (z. B. Flinc, Fifty-Fifty-Taxi)

§ Realisierung von Lückenschlüssen im Breitbandnetz unter Ausschöpfung von vorhandenen Fördermöglichkeiten

Endfassung 7. April 2017 75 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.6 Stadt- und Ortsentwicklung und Wohnen

4.6.1 Stadt- und Ortsentwicklung

Die Siedlungsstruktur des ländlich geprägten Kooperationsraumes setzt sich aus dem Mittelzentrum Templin, den weiteren Hauptorten Lychen, Boitzenburg und Gerswalde sowie den sie umgebenen Orts- teilen zusammen. Als Hauptorte sind die vorgenannten Städte und Gemeinden Zentren für Einzelhan- del, Wohnen, Bildung, Gesundheit und Verkehr, die sich und ihre dazugehörigen Ortsteile mit Angebo- ten der Daseinsvorsorge versorgen. Neben der Funktion als Orte der – im Falle des Mittelzentrums Templin gehobenen – Daseinsvorsorge sind die historischen Kernstädte von Lychen und Templin auch aus kulturhistorischer Sicht bedeutsam. Besonders prägend für Templin und in ihrem Erhaltungszustand einzigartig im Landkreis Uckermark, ist die 1,7 km lange und noch vollständig erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert mit den drei gotischen Stadttoren Berliner, Prenzlauer und Mühlentor.

Der Mittelbereich Templin wurde im Jahr 2010 in das Städtebauförderprogramm „ Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ aufgenommen und hat seit dem Fördermaßnahmen im Umfang von rund 2 Mio. € Städtebaufördermittel umgesetzt. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören die Sanierung und der Umbau des kombinierten Standortes Kita/Hort Boitzenburg, die Sanierung des Grundschulpavillons/der Sporthalle der Grundschule Gerswalde, die Sanierung des Multikulturellen Centrums Templin, der Ausbau des Ärztehauses Dorfmitte 1 in Gerswalde, die Sanierung des Sport- platzes und der Grundschule Egelpfuhl in Templin sowie die Erstellung von Planungsgrundlagen und die Begleitung der Kooperation durch ein externes Kooperationsmanagement.

Abbildung 21: Sanierungsplan Templin 2016 – 2020

Quelle: Stadt Templin

Endfassung 7. April 2017 76 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Für die nächsten Jahre sind weitere umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Daseinsvorsorge vor- gesehen. Dazu gehören die Fortsetzung der Ertüchtigung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie die Sanierung von Verwaltungsgebäuden und von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur.

Templin und Lychen sind darüber hinaus in weiteren Förderprogrammen der Städtebauförderung aktiv. Templin wird seit 1996 im Rahmen des Bund-Länder-Programms Städtebaulicher Denkmal- schutz und Lychen im Rahmen Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen gefördert. In Templin läuft die Gesamtmaßnahme voraussichtlich noch bis 2023. Die Sanierungsziele sind in Temp- lin zu rund 80 % erreicht. 46 In Lychen laufen derzeit keine Sanierungsvorhaben mehr.

Von 2007 bis 2013 war Templin darüber hinaus Förderkommune im Bund-Länder-Programm Stadt- umbau Ost. Bei den Stadtumbauquartieren handelt es sich um die Quartiere des industriellen Woh- nungsbaus Lychener Straße Ost und Südstadt sowie um die Altstadt.

Tabelle 35: Eckdaten der Gesamtmaßnahme Stadtumbau Ost Templin am Sanierungsanfang Lychener Straße Stadtumbauquartier Altstadt Südstadt Ost städtebauliche Struktur 23 Objekte, überwiegend in 38 Objekte in Ge- neun Objekte in Größe des Gebietes Geschossbauweise schossbauweise Geschossbauweise mittelalterliche Stadtstruktur, überwiegend Plat- überwiegend Plat- die beiden ältesten Gebä u- ten- u. Blockbauwe i- tenbauweise aus Entstehungszeitraum de im Besitz der WU wur- se aus den 1970er den 1980 er Jah- den im Jahr 1871 errichtet und 1980er Jahren ren Bevölkerung insgesamt 1.829 EW 2.569 EW 711 EW unter 15 Jahre 163 EW (8,9 %) 327 EW (12,7 %) 72 EW (10,1 %) 15 bis 65 Jahre 1.222 EW (66,8 %) 1.736 EW (67,6 %) 539 EW (75,8 %) über 65 Jahre 444 EW (24,3 %) 506 EW (19,7 %) 100 EW (14,1 %) Altersdurchschnitt 45,0 Jahre 42,1 Jahre 38,3 Jahre Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage von LPG mbH, Abschlussbericht zur Gesamtmaßnahme im Bund- Länder-Programm Stadtumbau Ost für die Stadt Templin, 2013

Im Rahmen des Templiner Stadtumbaus wurden sechs Objekte mit insgesamt 129 WE mithilfe von Städtebaufördermitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost zurückgebaut. Das entspricht einer Fläche von knapp 7.000 qm. Im Bereich Lychener Straße Ost wurden durch die Wohnungsunterneh- men weitere umfangreiche Sanierungs- und Rückbaumaßnahmen freifinanziert umgesetzt.

Darüber hinaus fanden in Haßleben und Boitzenburg umfangreiche Abrisse von strukturell nicht mehr benötigten Plattenbauten statt. So wurden in den vergangenen Jahren in Haßleben vier Blöcke mit jeweils 44 WE und in Boitzenburg zwei Blöcke mit 35 bzw. 44 WE abgerissen. 47

46 Gespräch mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016. 47 Gespräch mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016. Endfassung 7. April 2017 77 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 36: Instrumente der Umsetzung Zurück ge- Unterneh- Reduzierung Straße Nr. Jahr baute Fläche Finanzierung men WE in qm 2002 - 2008 34 a – d 2004 WOBA 9 415,04 freifinanziert 35 - 38 2005 WOBA 15 907,68 freifinanziert 40 – 43 2003 WBG 9 469,58 freifinanziert Lychener 44 – 47 2004 WBG - - freifinanziert Str. 48 – 51 2004 WBG 18 980,70 freifinanziert 56 – 60 2008 WOBA 18 864,70 freifinanziert 61 – 64 2007 WOBA 21 1.126,10 freifinanziert Summe 90 4.763,80 2009 - 2012 Lychener 52 - 55 2009 WOBA 23 1.207,40 STUB RB Str. 5 – 8 2009 WBG 22 1.183,18 STUB RB 1 – 4 2010 WOBA 18 967,64 STUB RB Strahl- 11 – 14 2010 WBG 22 1.346,25 STUB RB Goder Str. 19 2011 WOBA 28 1.038,82 STUB RB 15 – 18 2012 WOBA 16 1.254,89 STUB RB Summe 129 6.998,18 Summe insgesamt 219 11.761,98 Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage der Stadt Templin und der Wohnungsunternehmen

Trotz der fortgeschrittenen Sanierungsmaßnahmen, die sich innerhalb der Kernstädte auf die Sanie- rungs- und Stadtumbauquartiere konzentrieren, bestehen weiterhin vereinzelt größere städtebauli- che Missstände. In Templin betrifft dies räumlich die Bereiche des Bürgergartens, die ausstehenden Sanierungen innerhalb des Sanierungsgebiets sowie die Verbindung über die Kurmeile zwischen der südlich der Innenstadt gelegenen Therme und der Altstadt. Zuletzt wurden für diesen Bereich im Kur- stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2012 Maßnahmen vorgeschlagen, die auf eine Aufwertung des Raumes zwischen dem Kurgebiet und der Innenstadt von Templin abzielen. Für den Bereich Bür- gergarten existieren Planungen zur Aufwertung und Entwicklung des Areals. Im Fokus des Projektes steht die Reaktivierung des brachgefallenen Bürgergartens als familienorientierter Freizeit- und Erholungspark. Die im Bürgergarten gelegene stark sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Hy- parschale soll saniert und multifunktional genutzt werden. Mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes, Landes, der Kommune sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Wüstenrotstiftung und des Landkreises Uckermark konnte bereits die Sicherung des Objektes durch die Sanierung der Dachkon- struktion erreicht werden. Für die vollständige Sanierung und Nutzung des Objektes sind weitere Fördermittel sowie ein Nutzungskonzept erforderlich.

In Lychen ist die Fortführung der Sanierungstätigkeiten an den Objekten und im öffentlichen Raum des Sanierungsgebietes erforderlich. Insbesondere stellt der jahrelange Leerstand des unsanierten ehemaligen Hotels/Gaststätte Ratseck unmittelbar gegenüber vom Rathaus ein städtebauliches De- fizit dar. Zwischenzeitlich gibt es für die Nachnutzung und den Umbau bzw. die Sanierung des Ob- jektes konkrete Pläne zur Umsetzung. Darüber hinaus stellt das Heizhaus – ein Plattenbauwürfel in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz – einen städtebaulichen Missstand dar. Es ist daher beabsichtigt, das seit Jahren leer stehende Gebäude abzureißen und die Freifläche nachzunutzen. Im Amt Gers-

Endfassung 7. April 2017 78 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN walde bestehen die größten städtebaulichen Missstände in den Blöcken des industriellen Wohnungs- baus, die sich in Neudorf und Böckenberg befinden. Beide Objekte verfügen über jeweils 32 WE und stehen dauerhaft leer. Durch den Abriss dieser für die Ortsteile überdimensionierten Gebäude soll das Wohnungsangebot dem Bedarf angepasst und gleichzeitig der dörfliche Charakter wiederhergestellt werden. Für den Ortskern Boitzenburg wurde 2016 ein Ortsentwicklungskonzept erstellt, welches Stra- tegien zur Entwicklung des Hauptortes der Gemeinde Boitzenburger Land vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft und daraus resultierender veränderter Bedarfe beinhaltet. Der Ortskern weist insbesondere aufgrund der vorhandenen Wohnblöcke in Plattenbauweise, fehlender Aufent- haltsqualitäten und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum sowie von Mängeln im Wegenetz erhebliche städtebauliche Defizite auf. Aufgrund der Kreuzung zweier Landesstraßen und der ungünstigen städ- tebaulichen Struktur gibt es im zentralen Bereich von Boitzenburg keinen Marktplatz oder sonstige Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Der südliche Bereich des Ortskerns ist durch das Schloss Boitzenburg, die Gaststätte Grüner Baum und den Marstall touristisch geprägt und bietet Aufenthalts- qualitäten, ist jedoch von den zentralen Wohnbereichen Boitzenburgs räumlich und topografisch weit entfernt und wird daher von der Bevölkerung nur eingeschränkt genutzt. Im Rahmen des Ortsentwick- lungskonzepts wurden deshalb Strategien für die Lösung dieses Konflikts erarbeitet.

4.6.2 Wohnen

Wohnraumangebot

Im Mittelbereich Templin standen 26.924 Einwohnern am 31.12.2014 rund 14.500 WE in Wohnge- bäuden zur Verfügung, die sich gemäß unten stehender Tabelle auf die vier Kommunen aufteilten. Rund die Hälfte aller Wohnungen befindet sich in Mehrfamilienhäusern mit drei Wohneinheiten und mehr. In Templin und Milmersdorf ist dieser Anteil aufgrund der dort vorhandenen Großwohnge- bäude in industrieller Bauweise mit über 50 % höher. In allen anderen Kommunen befindet sich der überwiegende Teil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern in Privateigentum.

Tabelle 37: Wohnungsbestand in Wohngebäuden in den Kommunen, Stand 31.12.2014 davon WE in Mehrfamilienhäusern Kommune Anzahl WE absolut in % Templin 8.263 4.537 54,9 Lychen 1.779 773 43,5 Boitzenburger Land 1.878 681 36,3 Amt Gerswalde 2.566 934 36,4 Flieth-Stegelitz 301 48 15,9 Gerswalde 907 259 28,6 Milmersdorf 818 468 57,2 Mittenwalde 216 65 30,1 Temmen-Ringenwalde 324 94 29,0 Mittelbereich 14.486 6.925 47,8 Quelle: AfS BB, SB FI1-j/14

Endfassung 7. April 2017 79 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Auf dem Wohnungsmarkt im Mittelbereich Templin sind mit der WOBA Templin-UM Wohnungsbau- gesellschaft mbH, der WBG Wohnungsbaugenossenschaft „Uckermark“ Templin eG, der KWU Kommunales Wohnungsunternehmen Prenzlau - Land GmbH, der Uckermärkische GeWo mbH, der WVG Joachimsthal mbH, der Wohnungsbaugesellschaft Lychen mbH und der Arbeiter- Wohnungsbau-Genossenschaft Lychen eG sieben größere Wohnungsunternehmen aktiv.

Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über den Bestand der Wohnungsunternehmen im Mittel- bereich Templin sowie den aktuell vorhandenen Wohnungsleerstand bei den Unternehmen. Es ist zu erkennen, dass bei den Unternehmen WOBA Templin und WBG Templin, die nahezu ausschließlich über Bestände in der Kernstadt Templin verfügen, der Leerstand mit rund 1 % unter der Mobilitäts- reserve liegt. Größere Leerstände lassen sich in den Wohnblöcken des industriellen Wohnungsbaus in den Ortsteilen mit sehr geringen Einwohnerzahlen (z. B. KWU: Herzfelde, Storkow, GeWo: Neudorf, Böckenberg, Gemeinde Boitzenburger Land: Warthe, Buchenhain, Berkholz) sowie in unsa- nierten Beständen (z. B. Wobag Lychen: Weinbergstr. Lychen) finden.

Tabelle 38: Wohnungsbestand der Wohnungsunternehmen im Mittelbereich Templin, Stand I. Quartal 2016 Anzahl WE Leerstand Wohnungsunternehmen davon alteng e- absolut rechtes Wo hnen absolut in Prozent WOBA Templin GmbH 1.819 284 18 1,0 WBG Templin eG 1.040 492 11 1,1 KWU Prenzlau-Land GmbH 128 0 23 18,0 Uckermärkische GeWo mbH 472 3 69 14,6 Gemeinde Boitzenburger Land 165 1 40 24,2 WVG Joachimsthal mbH 302 8 83 27,5 Wobag Lychen mbH 337 0 39 11,6 AWG Lychen eG 150 0 1 0,6 Felix Tempus, Gerswalde 8 8 - - Gesamt 4.421 796 284 6,4 Quelle: Angaben der Kommunen

Der im Jahr 2011 durchgeführte Zensus hat für den Mittelbereich insgesamt einen Wohnungsleer- stand von 990 WE (6,6 %) ergeben. In Templin lag er bei 4,1 %, in Lychen bei 7,4 %, in der Ge- meinde Boitzenburger Land bei 13,7 % und im Amt Gerwalde bei 8,7 %. Bei rund 300 WE Leer- stand in den Objekten der Wohnungsunternehmen und einem Gesamtleerstand von 990 WE beste- hen auch nennenswerte Leerstände in privaten Wohngebäuden. Allerdings wurde von allen Kommu- nen bestätigt, dass leer stehende Ein- und Zweifamilienhäuser in den Ortsteilen derzeit kein Problem darstellen, da diese nach dem altersbedingten Umzug der Eigentümer in barrierearme Wohnungen oder nach deren Tod zeitnah veräußert werden können. Als Käufer treten dabei sowohl Einheimi- sche, Rückkehrer, als auch Personen von außerhalb – insbesondere aus Berlin – auf. Durch die Auf- nahme einer Vielzahl an Geflüchteten hat sich der Leerstand in den Objekten des industriellen Woh- nungsbaus vorübergehend ebenfalls verringert. 48

48 Gespräch mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016. Endfassung 7. April 2017 80 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Mit Hilfe des Gesamtwohnungsbestandes, der Einwohnerzahl sowie des Leerstandes lässt sich die durchschnittliche Haushaltsgröße für den Mittelbereich Templin berechnen. Da Gesamtleerstandszahlen nur für das Jahr 2011 vorliegen, erfolgt die Berechnung der durchschnittli- chen Haushaltsgröße ebenfalls für das Jahr 2011.

Gesamtwohnungsbestand in 14.992 WE Wohn- u. Nichtwohngebäuden 2011:

Gesamtleerstand 2011: 990 WE

Einwohnerzahl 2011: 27.508 Einwohner

Durchschnittliche Haushaltsgröße: 1,96

Trotz der z. T. hohen Leerstandszahlen bei den Wohnungsunternehmen kann in Templin und Boitzen- burg die Nachfrage nach bestimmten Wohnungstypen häufiger nicht bedient werden. So kann ins- besondere der Nachfrage nach günstigen kleinen Wohnungen (1- bis 2-Raum WE), großen Woh- nungen (4- bis 5-Raum WE) sowie in Templin nach höherwertigem Wohnraum kaum nachgekommen werden.

Der Sanierungsstand der Objekte der Wohnungsunternehmen, die dauerhaft für das Wohnen vor- gesehen sind, ist überwiegend gut bis sehr gut. Dies betrifft insbesondere die Bestände in der Kern- stadt Templin. Dort besteht allenfalls Handlungsbedarf bei dem barrierefreien Umbau von Woh- nungen sowie vereinzelten Sanierungsbedarfen an Gebäuden in Templin (Straße der Jugend). Die Bestände der GeWo sind größtenteils teilsaniert und werden nach und nach erneuert. 49

Wohnungsnachfrage

Bezüglich der Wohnungsnachfrage wird angesichts der demografischen Entwicklung ein großer Bedarf an barrierearmen Wohnungen entstehen. Aus dem Zusammenspiel eines deutlichen Anstiegs der Zahl der Menschen über 65 Jahre (vgl. Kapitel 3.3) und dem verstärkten Wunsch nach einem möglichst langen selbstbestimmten Leben, lässt sich für die nahe Zukunft ein erhöhter Bedarf an barrierearmen Wohnungen ableiten. Insbesondere für die alte Bevölkerung in den Ortsteilen stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten, einerseits gut versorgt zu sein, d. h. Einrichtungen der Daseinsvorsorge gut erreichen zu können, und andererseits möglichst lange in den „eigenen vier Wänden“ leben zu können. Aber auch für Familien mit Kindern sind barrierearme Wohnungen interessant. Im Mittelbereich Templin bie- ten die Wohnungsunternehmen 796 altengerechte Wohnungen an. Unter „altengerechte Wohnungen“ werden in dem Zusammenhang barrierearme Wohnungen verstanden, deren Zugänglichkeit über we- nige Stufen bzw. stufenlos gewährleistet ist.

Die Wohnraumnachfrage ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. So sind neben der Einwohner- zahl sowie der Alters-, Einkommens- und Sozialstruktur auch die Entwicklung der Haushaltsgröße und der Wohnfläche pro Kopf maßgebliche Indikatoren. Die durchschnittliche Haushaltsgröße lag im

49 Gespräche mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016, Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016, Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016 und Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 81 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Mittelbereich Templin im Jahr 2011 bei 1,96 Personen. Die kontinuierlich gesunkene und voraussicht- lich weiterhin sinkende Haushaltsgröße leitet sich aus unterschiedlichen Faktoren ab: So steigt die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte kontinuierlich an, während die Zahl der Mehrpersonen- haushalte zurückgeht. Diese Entwicklung hat ihre Ursachen in der Zunahme der Partnerschaften mit getrennter Haushaltsführung, der höheren Lebenserwartung und damit der Zunahme der Haushalte im Seniorenalter, der gestiegenen beruflichen Mobilität und der niedrigeren Geburtenhäufigkeit und damit kleineren Haushalten. 50 Für den Wohnungsmarkt sind diese Entwicklungen grundsätzlich positiv einzuschätzen, da die Zahl der Haushalte und damit auch die Nachfrage nach kleinen Wohnungen steigt. Mit den vorhandenen Bevölkerungsprognosen, aktuellen Wohnungsmarktdaten und Szenarien zur Haushaltsgröße lässt sich für das Jahr 2020 ermitteln, wie hoch der rechnerische Wohnungsüber- hang im Mittelbereich Templin voraussichtlich sein wird, um daraus Strategien zur weiteren Woh- nungsmarktentwicklung abzuleiten. Es ist jedoch bei nachstehender Berechnung zu beachten, dass es sich um ein Rechenmodell, dem unterschiedliche Annahmen zugrunde liegen, handelt und die Ergeb- nisse entsprechend nur als Orientierungswerte zu verstehen sind.

Tabelle 39: Berechneter Wohnungsüberhang im Jahr 2020 Einwohnerprognose 2020 25.636 Szenarien Haushaltsgröße 2020 1,96 1,95 1,92 rechnerisch benötigte WE 2020 13.080 13.147 13.352 Bestand 2015 in WE in Wohn - und 15.138 Nichtwohngebäuden Zugang 38 WE pro Jahr 190 Abgang 45 WE pro Jahr 225 rechnerischer Bestand 2020 in WE 15.103 rechnerischer Überhang 2020 in WE 2.023 1.956 1.751 rechnerischer Überhang 2020 in % 13,4 13,0 11,6 Mobilitätsreserve 2,0 % 302 rechnerischer Leerstand 2020 a b- 1.721 1.654 1.449 züglich Mobilitätsreserve in WE in % 11,4 11,0 9,6 Quelle: eigene Berechnung

Grundlage für die Berechnung ist die Einwohnerprognose des LBV aus dem Jahr 2015. Aus dieser Bevölke- rungsannahme und den zugrunde gelegten Szenarien zur Haushaltsentwicklung lassen sich die rechnerisch benötigten WE im Jahr 2020 berechnen. Für die Szenarien der Haushaltsgrößen wurde von einem Korridor aus der tatsächlichen Haushaltsgröße des Jahres 2011 von 1,96 und dem Prognosewert des Bundesamtes für Statistik für das Jahr 2020 von 1,92 für die neuen Bundesländer (ohne Berlin) ausgegangen. Bereinigt man den WE-Bestand des Jahres 2015 um durchschnittliche jährliche Zu- und Abgänge von Wohnungen erhält man den rechnerischen WE-Bestand im Jahr 2020. Die Zugänge ergeben sich dabei aus dem durch- schnittlichen Wert der jährlichen Baufertigstellungen der vergangenen Jahre. Der jährliche Abgang von Wohneinheiten ergibt sich aus einem statistischen Durchschnittswert von 0,3 % des Gesamtwohnungsbestan-

50 Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Entwicklung der Privathaushalte bis 2030. Endfassung 7. April 2017 82 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN des 51 . Aus dem rechnerischen Bestand und den rechnerisch benötigten WE im Jahr 2020 lassen sich dann die Wohnungsüberhänge berechnen, die am Schluss der Berechnung um eine Mobilitätsreserve von 2,0 % bereinigt werden. Es lässt sich feststellen, dass mit der Mobilitätsreserve bei einer gleichbleibenden Haus- haltsgröße von 1,96 im Jahr 2020 ca. 1.721 WE leer stehen würden. Dies entspräche einem Leerstand von 11,4 %. Je nach Szenario der Haushaltsentwicklung würde sich der Leerstand auf 11,0 % bzw. auf 9,6 % verringern. Unabhängig von den Szenarien deutet diese Vorausberechnung jedoch auf einen verhältnismä- ßig hohen Leerstand hin, dem frühzeitig entgegengewirkt werden sollte.

4.6.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Historische Innenstädte Templin (AG Städte § vorhandene städtebauliche Missstände mit historischen Stadtkernen) und Lychen § fehlende Barrierefreiheit im öffentlichen § Altstadtsanierungen in Templin und Lychen Raum § Städtebauförderung: Umsetzung von Maß- § z. T. schlechter Zustand von Gehwegen nahmen durch Kommune, Private § z. T. hoher Wohnungsleerstand in den Ort s- § Umfangreicher Um- und Rückbau von Plat- teilen im industriellen Wohnungsbau tenbauten in Templin und Boitzenburg § insgesamt hohe Wohnqualität im Mittelbe- reich durch naturräumliche Lage § insgesamt geringer Wohnungsleerstand § Zunahme an barrierearmen Wohnungen § Preisniveau für Bauland im ländlichen Raum Chancen Risiken § Fortführung der Sanierung mit Hilfe der § Rückgang der Fördermittelzuweisungen Städtebauförderung § Sanierungsstau aufgrund erschwerter För- § Beseitigung städtebaulicher Missstände dermittelbedingungen § Leerstandsbeseitigung insb. in den Ortsteilen § Punktuelle Förderung von Zentren führt zur § Entwicklung eines bedarfsgerechten Woh- Verarmung der Wohn- und Lebensland- Stadt- und Ortsentwicklung Wohnen und Ortsentwicklung und Stadt- nungsangebotes schaft § sinkende Haushaltsgröße, dadurch Anstieg § Leerstand in den Ortsteilen, insb. im industr i- der Anzahl der Haushalte ellen Wohnungsbau § Zuzugspotenziale aus Berlin § Stetiger Zuwachs an Wohneinheiten trotz Bevölkerungsrückgangs

Handlungserfordernisse

§ Fortführung der Altstadtsanierung in Templin zur Erreichung der Sanierungsziele

§ Gezielter Rückbau von leerstehenden Wohnblöcken in Ortsteilen

§ barrierearme Umgestaltung vorhandener Wohnungen und des öffentlichen Raumes

§ Entwicklung des Bürgergartens in Templin zu einem Freizeit- und Erholungsgebiet

§ Touristische Nachnutzung der denkmalgeschützten Hyparschale in Templin

§ Nachnutzung des Joachimsthalschen Gymnasiums in Templin als Europaschule

51 Im Landkreis Uckermark lag der durchschnittliche Wohnungsabgang zwischen 2006 und 2014 bei 0,4 %. Rechnet man die ersten Jahre des Stadtumbau, in denen besonders viele Wohnungsabgänge zu verzeichnen waren, heraus, so ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 0,3 % (AfS BB, SB FII 2-j06-15) Endfassung 7. April 2017 83 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.7 Energie, Umwelt und Klimaschutz

Zur Sicherung einer umwelt- und klimaschonenden Energieversorgung kommen auch im Mittelbereich Templin erneuerbare Energien zum Einsatz. Insbesondere für Templin als Kurstadt und Lychen als staatlich anerkannter Erholungsort spielen der Klimaschutz und die Luftreinhaltung eine große Rolle. Konzeptionell liegt in Templin dazu ein umfangreiches Energiekonzept aus dem Jahr 2013 vor, das eine detaillierte Bestandserfassung und einen umfangreichen Maßnahmenkatalog enthält. Es wurden Maßnahmen in den Handlungsfeldern übergreifende Maßnahmen, Stadtentwicklung, Kommunale Objekte/Anlagen, Energieerzeugung, private Haushalte, Gewerbe/Handel/Industrie sowie Verkehr erarbeitet. Lychen verfügt über ein Teilkonzept zum Klimaschutz aus dem Jahr 2011. Darin wurde als Vorzugstechnologie die Geothermie ermittelt. Die Umsetzung der Vorzugsvariante wurde be- triebswirtschaftlich geprüft und Bürgern sowie Fachvertretern der Stadt vorgestellt. Die Gemeinde Boitzenburger Land sowie das Amt Gerswalde verfügen derzeit noch über keine eigenen Energie- konzepte. Dennoch findet in den Kommunen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema er- neuerbare Energien statt. Die Gemeinde Boitzenburger Land hat das Ziel, die weitere Entwicklung der Nutzung der erneuerbaren Energien unter besonderer Berücksichtigung der Belange des Touris- mus, des Natur und Landschaftsschutzes sowie des Denkmalschutzes voranzutreiben. Der Fokus liegt hier auf kleineren Biogasanlagen. Größere kommunale Flächen für Solarparks sind nicht vorhanden. Die Nutzung von Dächern kommunaler Gebäude für Solaranlagen ist aufgrund ihrer Lage sowie des häufig bestehenden Denkmalschutzes kaum möglich. In der Gemeinde wurde eine Arbeitsgruppe zur Erschließung möglicher Potenziale für erneuerbare Energien gebildet. Im Amt Gerswalde wird der Schwerpunkt bei erneuerbaren Energien auf Solaranlagen gelegt. So wird voraussichtlich ein Teil des Gewerbegebietes Milmersdorf für Solarflächen vermietet. Darüber hinaus werden zahlreiche öffentliche Dachflächen ebenfalls für Solaranlagen verpachtet. 52

4.7.1 Kennzahlen 53

Die CO 2-Emissionen in Tonnen pro Kopf und Jahr lagen in allen Kommunen bis auf dem Amt Gers- walde mit 11,5 Tonnen im Jahr 2012 unter dem Bundesdurchschnitt. Der Bundesdurchschnitt lag bei 10 Tonnen pro Jahr. Templin und Lychen wiesen einen Wert von jeweils 8 Tonnen und die Gemeinde Boitzenburger Land von 9 Tonnen pro Kopf und Jahr auf.

Strom

Im Jahr 2012 lag der Stromverbrauch im Mittelbereich Templin bei insgesamt 88.991 MWh. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag dabei in Gerswalde mit 4,5 MWh/Jahr am höchsten und in der Gemeinde Boitzenburger Land mit 2,9 MWh/Jahr am niedrigsten (Templin 3,1 MWh, Lychen 3,0 MWh pro Jahr). Der höhere Verbrauch im Amt Gerswalde ist auf das Vorhandensein der Holzindustriebetrie- be zurückzuführen. 96 % des benötigten Stroms konnten dabei regional durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Im Amt Gerswalde und der Gemeinde Boitzenburger Land wurde dabei mehr Strom durch erneuerbare Energien erzeugt, als verbraucht wurde (vgl. Tabelle 40). In Lychen neh-

52 Angaben der Kommunen (Antrag auf Zuwendung der Förderung im Programm KLS, Programmjahr 2016). 53 Alle Werte und Kennzahlen basieren auf Daten der Faktor-i³ GmbH aus dem Jahr 2012. Die Daten wurden von der Faktor-i³ GmbH den vorhandenen Energiekonzepten entnommen. Endfassung 7. April 2017 84 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN men erneuerbare Energien bei der Stromerzeugung bislang nur einen geringen Anteil ein. Hier spie- len bei der Stromerzeugung bislang nur Photovoltaikanlagen eine Rolle.

Tabelle 40: Stromverbrauch und Stromerzeugung im Mittelbereich Templin regionale Strome r- davon regionale Stromerze ugung Stromve r- Kommune zeugung in MWh durch erneuerbare Ene rgien brauch in MWh absolut in Prozent absolut in Prozent Templin 50.103 39.470 78,8 39.448 78,7 Lychen 9.352 158 1,7 146 1,6 Boitzenburger Land 8.902 15.990 179,6 15.990 179,6 Amt Gerswalde 20.634 29.653 143,7 29.653 143,7 Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

Als Quelle für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien spielten dabei insgesamt Biomasse- anlagen mit 40.137 MWh und Windkraftanlagen mit 36.454 MWh die größte Rolle. Lychen ver- fügt als einzige der vier Partnerkommunen über keine Windkraftanlagen. Lediglich 8.646 MWh (10 %) wurden insgesamt aus Photovoltaikanlagen gewonnen (vgl. Tabelle 41).

Tabelle 41: Stromerzeugung durch erneuerbare Energien nach Quelle Biomasse Photovoltaik Windkraft Kommune absolut in Prozent absolut in Prozent absolut in Prozent Templin 22.841 57,9 2.064 5,2 14.543 36,9 Lychen 0 0,0 146 100,0 0 0,0 Boitzenburger Land 0 0,0 6.101 38,2 9.889 61,8 Amt Gerswalde 17.296 58,3 335 1,1 12.022 40,5 Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

Wärme

Der Wärmeverbrauch lag im Mittelbereich Templin im Jahr 2012 bei insgesamt 385.011 MWh. Absolut lag der Wärmeverbrauch in Templin als Mittelzentrum mit den meisten Einwohnern am höchsten. Der Pro-Kopf-Verbrauch war mit rund 12 MWh in Templin jedoch am geringsten. Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch wies wiederum das Amt Gerswalde mit dem Schichtbetrieb der ROBETA Holz OHG auf (23 MWh). Die regionale Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien fällt um ein Vielfaches geringer aus im Bereich der Stromerzeugung und lag insgesamt bei 7,3 %.

Tabelle 42: Wärmeverbrauch und Wärmeerzeugung im Mittelbereich Templin davon regionale Wärmeer- Wärmever- regionale Wärmeerzeugung zeugung durch erneue rbare Kommune brauch in in MWh Energien MWh absolut in Prozent absolut in Prozent Templin 186.885 15.265 8,2 15.239 8,2 Lychen 42.057 4.871 11,6 1.366 3,2 Boitzenburger Land 51.064 456 0,9 456 0,9 Amt Gerswalde 105.005 14.481 13,8 10.990 10,5 Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

Endfassung 7. April 2017 85 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Wichtigste Quelle zur regionalen Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien waren im Jahr 2012 Biomasseanlagen im Gebiet von Templin und dem Amt Gerswalde. Aber auch Lychen und die Gemeinde Boitzenburger Land konnte den Großteil ihrer durch erneuerbare Energien gewonnene Wärme aus Bio- masseanlagen gewinnen. Solar- und Geothermie spielen bislang eine untergeordnete Rolle.

Tabelle 43: Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien nach Quelle Biomasse Solarthermie Geothermie Kommune absolut in Prozent absolut in Prozent absolut in Prozent Templin 14.262 93,6 326 2,1 651 4,3 Lychen 1.028 75,3 138 10,1 200 14,6 Boitzenburger 251 55,0 80 17,5 125 27,4 Land Amt Gerswalde 10.533 95,8 147 1,3 310 2,8 Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

In Templin versorgt die städtische Gesellschaft FWG Fernwärmegesellschaft mbH Templin (100%ige Tochter der WOBA Templin) über zwei Heizwerke und ein Blockheizkraftwerk große Teile der Kern- stadt Templins mit Fernwärme. Das Blockheizkraftwerk erzeugt unter Einsatz von Palmöl in Kraft- Wärme-Kopplung Elektroenergie und Wärme, mit welcher zu 100 % die Therme in Templin versorgt wird. Darüber hinaus wurde das Heizwerk Nord modernisiert. Infolge dessen wird über eine Fernlei- tung Biogaswärme von der bereits bestehenden Biogasanlage der Agrar-Bio-Service GmbH in Röddelin bezogen und für die Versorgung von Templin Nord eingesetzt. Damit wird die Wärme im Wärmegebiet Nord bereits zu 75 % aus Bio-Wärme aus Röddelin versorgt. Im Jahre 2013 wurde im Heizwerk Süd ein effektiver Gas-Brennwertkessel installiert. Mit dieser Maßnahme kann insbe- sondere in der Übergangszeit von April bis Oktober effektive Wärme erzeugt werden. 54 Die Aus- wertung der Gesamtbilanz in nachfolgender Tabelle zeigt einen Gesamtenergieverbrauch im Mit- telbereich von 734.424 MWh im Jahr 2012. Wenngleich auch hier der absolute Verbrauch in Temp- lin am höchsten liegt, fällt der Pro-Kopf-Verbrauch in dem Mittelzentrum mit 23,5 MWh/Jahr am geringsten aus. In Lychen lag dieser bei 25,5 MWh, im Boitzenburger Land bei 31,5 MWh und im Amt Gerwalde bei 37,4 MWh. Insgesamt konnten 16,4 % der benötigten Energie aus regionaler Energieerzeugung gewonnen werden, 15,4 % kamen dabei aus erneuerbaren Energien. Der bun- desdeutsche Vergleichswert lag im Jahr 2012 bei 12,8 % 55 . Den höchsten Anteil erneuerbarer Ener- gien wies mit 23,8 % das Amt Gerswalde auf.

Tabelle 44: Gesamtenergiebilanz für den Mittelbereich Templin Energiever- regionale Energieer- davon regionale Energiee rzeugung Kommune brauch in zeugung in MWh durch erneue rbare Energien MWh absolut in Prozent absolut in Prozent Templin 376.997 54.735 14,5 54.687 14,5 Lychen 80.461 5.029 6,2 1.513 1,9 Boitzenburger Land 105.951 16.447 15,5 16.447 15,5 Amt Gerswalde 171.015 44.134 25,8 40.643 23,8 Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

54 Internetauftritt der FWG Fernwärmegesellschaft mbH Templin. 55 Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2014, Internetseite des BMWI. Zugriff 07.01.2016. Endfassung 7. April 2017 86 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Die folgende Abbildung veranschaulicht vorhandene Ausbaupotenziale erneuerbarer Energien (Stand 2012).

Tabelle 45: Ausbaupotenziale Erneuerbarer Energien (Potenzial 3 56 ) 500.000

450.000

400.000

350.000

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0 Templin Lychen Boitzenburger Land Amt Gerswalde Photovoltaik in MWh Solarthermie in MWh Geothermie in MWh Windkraft in MWh

Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

Es zeigt sich, dass insgesamt die größten Ausbaupotenziale im Bereich der Solarthermie und der Photovoltaikanlagen bestehen. Weitere nennenswerte Potenziale bestehen im Bereich der Wind- energie – hier insbesondere im Amt Gerswalde. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich bei dem errechneten Potenzial 3 um das mit dem heutigen Stand der Technik realisierbare Potenzial, unter Beachtung der wirtschaftlichen, umwelt- und gesellschaftsrechtlichen und politischen Rahmenbedin- gungen und abzüglich des bereits genutzten Potenzials handelt. Was tatsächlich an Ausbau von z. B. von Windkraftanlagen politisch durchsetzbar ist, ist im Vorfeld nicht abzuschätzen.

Energieeffizienz

Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sind die Steigerung der Energieeffizienz und die Energieeinsparung Mittel zum Klimaschutz. Die folgenden Abbildungen zeigen aufgeteilt nach

Kommunen die aktuellen CO 2-Emissionen und das bestehende Minderungspotenzial. Insbesondere im Bereich des Strom- und Wärmeverbrauchs bestehen noch große Minderungspotenziale, die im Falle des Stromverbrauchs den aktuellen Verbrauch in allen vier Kommunen überschreiten.

56 Potenzial 3 ist das mit dem heutigen Stand der Technik realisierbare Potenzial, unter Beachtung der wirtschaftlichen, umwelt- und gesellschaftsrechtlichen und politischen Rahmenbedingungen und abzüglich des bereits genutzten Potenzi- als. Endfassung 7. April 2017 87 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 22: Aktuelle CO 2-Emissionen (grau) und Minderungspotenzial (blau) Templin Lychen

Boitzenburger Land Amt Gerswalde

Quelle: Faktor-i³ GmbH, Kartendienst Energiekonzepte Brandenburg, Stand 2012

Im Bereich des Stromverbrauchs sehen alle Partnerkommunen größere bis sehr große Einsparpoten- ziale bei der Straßenbeleuchtung. So wurde in allen Kommunen mit dem Austausch der Leuchtmittel gegen LED-Lampen begonnen. Dieser Austausch soll intensiv weiter vorangetrieben werden, ist je- doch von Fördermöglichkeiten abhängig, da die Kommunen die entstehenden Kosten zumeist nicht vollständig finanzieren können.

Im Übrigen erfolgt die Sanierung kommunaler Gebäude nach Beachtung der Energieeinsparverord- nung.

Endfassung 7. April 2017 88 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.7.2 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § Energiekonzept Templin, Klimaschutzteilkon- § hohe ungenutzte Potenziale im Bereich der zept Lychen erneuerbaren Energien, insb. der Wärmee r- § CO 2-Emissionen unter dem Bundesdurch- zeugung schnitt, darüber hinaus hohes Minderungsp o- § Straßenlaternen mit geringer Energieeffiz i- tenzial vorhanden enz § regionale Energieerzeugung durch erneue r- § fehlende Strategie zum Ausbau erneuerb a- bare Energien v. a. in Templin, Boitzenbur- rer Energien und zum Klimaschutz im Amt ger Land und Amt Gerswalde Gerswalde und in Boitzenburger Land § hoher Abdeckungsgrad des Stromverbauchs durch regionale erneuerbare Energien § Nutzung von Windkraft v. a. in Boitzenbur- ger Land § hohes Ausbaupotenzial für erneuerbare Energien v. a. im Bereich Photovoltaik und Solarthermie Chancen Risiken

Energie, Umwelt und Klimaschutz Klimaschutz und Umwelt Energie, § Steigerung der Energieeffizienz § Anstieg des Stromverbrauchs § Ausschöpfung der Potenziale zum Ausbau § Ausdünnung des ÖPNV-Netzes erhöht Mo- erneuerbarer Energien dal Split des MIV und damit CO 2-Emissionen § Restaurierung von ortsbildprägenden Ge- wässern § klare strategische Ausrichtung zum Umwelt- und Klimaschutz

Handlungserfordernisse

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik

§ Fortführung von Wärmedämmmaßnahmen an kommunalen Gebäuden

§ Ausbau erneuerbarer Energien, insb. durch Ausnutzung der Potenziale von Photovoltaikanlagen und Solarthermie

§ Erstellung von Energie- und Klimaschutzkonzepten in Boitzenburger Land und Amt Gerswalde und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen

4.8 Brandschutz

Die Kommunen sind als Träger der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) für den flächendeckenden Brand- schutz verantwortlich. Die gesetzliche Pflichtaufgabe der Gefahrenabwehr wird dabei zum größten Teil von ehrenamtlichen Mitarbeitern wahrgenommen. Bereits heute zeichnen sich Schwierigkeiten bei der Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehren ab. Mit dem weiteren Rückgang der Bevölkerung ist nicht gleichzeitig ein Rückgang der Einsätze verbunden, jedoch werden aufgrund von Abwanderungen und der bisherigen demografischen Entwicklung immer weniger junge Menschen für ehrenamtliche Aufgaben zur Verfügung stehen. Neben der Hauptaufgabe der Feuerwehr – der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr – ist diese vor allem in den Ortsteilen außerdem für den gesellschaft- lichen Zusammenhalt von großer Bedeutung.

Endfassung 7. April 2017 89 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Im Mittelbereich gibt es derzeit insgesamt 27 Ortsfeuerwehren mit 546 aktiven Mitgliedern. Die meisten Standorte und Mitglieder lassen sich in Templin feststellen.

Templin sowie Gerswalde und Milmerdorf bilden jeweils Stückpunktfeuerwehren. Die Gemeinde Boitzenburger Land und Lychen sind Templin zugeordnet. Gemäß Punkt 1 der Richtlinie Stützpunkt- feuerwehren des Brandenburgischen Innenministeriums, deren Gültigkeit bis 2016 verlängert wurde, werden Stützpunktfeuerwehren bei der Ausstattung mit Lösch- und Sonderfahrzeugen (Einsatzfahr- zeugen) zur Erfüllung überörtlicher Aufgaben und zur Unterstützung der Aufgabenträger für den örtlichen Brandschutz und der örtlichen Hilfeleistung mit Zuwendungen unterstützt. Entsprechend gut sind die Stützpunktfeuerwehren mit Material und Fahrzeugen ausgestattet. Beispielsweise verfügt Templin über eine Drehleiter, einen Rüstwagen sowie ein Rettungsboot 2 57 . Gerwalde verfügt u. a. über ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, da die Kommune durch die im Amtsgebiet gelegene Autobahnauffahrt Pfingstberg auch für Einsätze auf der Autobahn mit zuständig ist.

Alle Kommunen betreiben eine intensive Nachwuchsgewinnung durch den Betrieb von Jugendfeuer- wehren an den Standorten der Ortswehren. Templin stellt mit sieben Jugendfeuerwehren und 71 aktiven Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr den größten Standort dar. Insgesamt sind im Mittelbe- reich 166 Jugendliche an 14 Standorten in der Jugendfeuerwehr aktiv.

Tabelle 46: Feuerwehren im Mittelbereich Kommune Zahl der darin Zahl der Zahl der aktiven Zahl der Mitglieder Standorte Jugendfeuer- Mitglieder der Jugendfeuer- wehrstandorte wehr Templin 12 7 261 71 Lychen 1 1 38 15 Boitzenburger Land 7 3 140 40 Amt Gerswalde 7 3 107 40 Gesamt 27 14 546 166 Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage der Kommunen

Trotz dieser hohen Zahl gelingt es häufig nicht, ausreichend junge Menschen später in die FFW zu übernehmen. Insbesondere gut qualifizierte Jugendliche verlassen nach Abschluss der Schule auf der Suche nach einem Arbeits- oder Studienplatz die Region und stehen den Wehren als Kameraden nicht mehr zur Verfügung. Daraus ergibt sich, dass der Altersdurchschnitt in einzelnen Ortswehren bereits heute sehr hoch ist – beispielsweise in Gollin und Groß Dölln (jeweils 49 Jahre) und Kloster- walde (53 Jahre) – und dort perspektivisch ein Mangel an ausgebildeten Führungskräften, Maschi- nisten und aktiven Einsatzkräften bestehen wird. Insgesamt liegt der Altersdurchschnitt der Kamera- den im Mittelbereich zwischen 40 und 45 Jahren. Bei Nichterreichen der Mindeststärken in den Ortswehren oder einer unzureichenden Qualifikation der Mitglieder droht die Schließung der Stan- dorte, was häufig den Austritt der verbliebenen Einsatzkräfte nach sich zieht. Hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit der Kameraden für Tageseinsätze sehr unterschiedlich ist, da viele von ihnen außer- halb ihres Wohnortes arbeiten oder sich nur am Wochenende in ihrem Heimatort aufhalten. Dadurch ist die Tageseinsatzbereitschaft in der Woche gefährdet. Um dies zumindest zum Teil auszugleichen sind mehrere Mitarbeiter der Kommunen des Mittelbereiches aktive Kameraden der FFW. Darüber

57 Gespräch mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016. Endfassung 7. April 2017 90 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN hinaus berücksichtigen die Kommunen im Rahmen des rechtlich Möglichen bei Neueinstellungen von Mitarbeitern und Azubis eine Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr. Allerdings ist die Zahl der Neueinstellungen in den Verwaltungen zum Teil sehr gering oder fanden in den vergangenen Jahren gar nicht statt, so dass sich die Zahl der dadurch gewonnenen Neumitglieder in Grenzen hält. Eine weitere Strategie mit der zum Teil unzureichenden Tageseinsatzbereitschaft umzugehen ist die gleichzeitige Alarmierung mehrerer Wehren bei Bedarf. Über die Absicherung des örtlichen Zustän- digkeitsbereiches hinaus kann eine Unterstützung der Kommunen durch benachbarte Feuerwehren erfolgen. Um den Mangel an Maschinisten entgegen zu wirken, übernehmen nahezu alle Kommunen teilweise die Kosten zur Erlangung der LKW-Führerscheine für Angehörige der Feuerwehr. Diese Mitfinanzierung ist mit einer Verpflichtung verbunden, über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren bei der FFW aktiv zu bleiben.

Um Kinder und Jugendliche als potenzielle spätere Einsatzkräfte frühzeitig an die Feuerwehr zu binden, ist eine aktive Nachwuchsarbeit in den Schulen und im Rahmen der Brandschutzerziehung in den Kitas erforderlich. Dies findet im Mittelbereich bislang nur in unregelmäßigen Abständen in Form von Tagen der offenen Tür bei den FFW, Besuchen der Feuerwehren in den Schulen oder Feuer- wehrwettbewerben statt. Hier werden noch Potenziale gesehen, die Nachwuchsarbeit auszubauen.

Die Ausstattung der Wehren spielt neben ihrer Bedeutung für eine reibungslose Einsatztätigkeit auch für die Gewinnung von Mitgliedern eine große Rolle. Um den Dienst attraktiv zu gestalten sind mo- derne und heutigen Anforderungen entsprechende Fahrzeuge sowie eine entsprechend technische Ausstattung vor allem für junge Menschen von großer Bedeutung.

Nachstehende Tabelle zeigt die Sanierungsbedarfe in den einzelnen Ortswehren auf. Der Standort in Lychen befindet sich in einem sehr guten Zustand. Hier sind zunächst keine Sanierungsarbeiten notwendig. 58

Tabelle 47: Vorhandene Sanierungsbedarfe an den Gerätehäusern im Mittelbereich

Kommune Ortswehr Erforderliche Maßnahmen Grunewald Erweiterung um einen Schulungs- raum/Gemeindehaus Herzfelde Anbau einer Fahrzeughalle aufgrund eines neuen Templin Fahrzeuges Vietmannsdorf Bau einer Fahrzeughalle (bislang Unterbringung in einer Scheune) Lychen Lychen keine Haßleben Sanierung Boitzenburger Land Wichmannsdorf Sanierung Groß Fredenwalde Anbau einer Fahrzeughalle Mittenwalde Sanierung Dach, Fassade, Sanitär, Heizung Amt Gerswalde Milmersdorf Anbau einer Fahrzeughalle aufgrund eines neuen Fahrzeuges, Sanierung Umkleideräume Quelle: Angaben der Kommunen

Die aufgezeigten Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Pflichtaufgabe der Gefahrenabwehr ma- chen es erforderlich, dass sich die Kommunen verstärkt gemeinsam auf Strategien einigen, die die

58 Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 91 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Einsatzbereitschaft im Mittelbereich sicherstellen. Dabei ist in einigen Bereichen eine interkommunale Kooperation sinnvoll, während andere Lösungen dezentral in den einzelnen Gebietskörperschaften erarbeitet und umgesetzt werden müssen. So wurde im Jahr 2013 eine gemeinsame Arbeitsgemein- schaft Brandschutz gegründet. Infolge dessen wird die Truppmannausbildung für alle Kommunen zentral in Templin durchgeführt, und dadurch werden Kostenersparnisse erzielt. Darüber hinaus wur- de ein gemeinsamer Flyer zur Werbung von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren entworfen und an die Haushalte der Kommunen verteilt. Das nächste Ziel ist die gemeinsame Organisation und Durchführung der Brandschutzerziehung in den Schulen und Kitas.

4.8.1 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen § aktive Jugendfeuerwehren § Gefährdung der Tageseinsatzbereitschaft § Kooperation im Mittelbereich: § z. T. hoher Altersdurchschnitt durch fehlenden Truppmannausbildung, Nachwuchsgewinnung Nachwuchs § Bezuschussung von LKW-Führerscheinen zur § Nachwuchsschwierigkeiten durch Abwand e- Gewinnung von Maschinisten in Templin, rung von Jugendlichen Boitzenburg und Amt Gerswalde § ausbaufähige Nachwuchsarbeit § Berücksichtigung der Mitgliedschaft in der § geringe Zusammenarbeit bei Beschaffungen FFW bei Einstellungen in der Stadtverwal- § wenige klare Strategien zur Sicherung der tung Tageseinsatzbereitschaft § Sanierungsrückstände in einigen Ortswehren

Brandschutz Brandschutz § unzureichende Brandschutzerziehung Chancen Risiken § Ausweitung der Kooperation im Brandschutz § Konkurrenz bei Mitgliedergewinnung durch § Verbesserung der personellen Situation Sportvereine und moderne Medien § Erhöhung der Attraktivität des Dienstes bei § Auslaufen des Förderprogramms für Stütz- der Freiwilligen Feuerwehr punktfeuerwehren § Stärkung des Ehrenamtes § weiterer Rückgang der Mitgliederzahlen in den Ortsteilen/peripheren Räumen

Handlungserfordernisse

§ intensive Nachwuchsgewinnung in Kitas und Schulen

§ Ausweitung der Brandschutzerziehung

§ enge Kooperation und Abstimmung mit den Arbeitgebern von Einsatzkräften

§ verstärkte Anwerbung von Frauen für den Feuerwehrdienst

§ Prüfung möglicher Kosteneinsparungen durch gemeinsame Beschaffungen

§ gezielte Investitionen in Gerätehäuser

Endfassung 7. April 2017 92 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.9 Verwaltungsleistungen und Kooperation

4.9.1 Verwaltungsleistungen

Alle Kommunen des Mittelbereiches verfügen über jeweils einen Behördenstandort. Bis auf die Ge- meindeverwaltung Boitzenburger Land befinden sich alle Standorte in zentraler Lage des Ortsker- nes. Die Gemeindeverwaltung Boitzenburger Land befindet sich ca. 1 km südlich des Ortskerns in Nachbarschaft zum Schloss Boitzenburg.

Die Verwaltungen sind gemäß nachfolgender schematischer Übersicht aufgebaut 59 .

Abbildung 23: Verwaltungsaufbau der Stadt- und Amtsverwaltungen im Mittelbereich Templin

Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage der kommunalen Internetauftritte

Alle Kommunen verfügen innerhalb ihrer Verwaltungen über eigene Einwohnermeldeämter und Standesämter. Die Möglichkeit der Übernahme bestimmter Verwaltungsleistungen durch eine andere Kommune wurde zwischen Templin und Lychen sowie Boitzenburg und im Bereich des Standesamtswesens vertraglich geregelt. Das Amt Gerswalde plant ebenfalls eine Zusammen- arbeit in diesem Bereich mit Templin und Boitzenburg. 60

Regionale oder überregionale Behördenstandorte befinden sich in Templin, Gerswalde und Lychen. In Templin befindet sich der Landesbetrieb Forst Brandenburg, Oberförsterei Reiersdorf sowie der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Westuckermark. Gerswalde ist Standort des Abwasserzweckverbandes Gerswalde und Lychen des Naturparks Uckermärkische Seen mit der Naturparkverwaltung und dem Besucherzentrum.

59 Es handelt sich bei der Übersicht um kein Organigramm mit der Darstellung hierarchischer Strukturen. 60 Gespräche mit Fr. Schumann, Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016, Hr. Rutter, Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016 und Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016. Endfassung 7. April 2017 93 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.9.2 Kooperation

Die Städte Templin und Lychen, das Amt Gerswalde und die Gemeinde Boitzenburger Land arbei- ten seit vielen Jahren projektbezogen zusammen. Der Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit lag zunächst auf der kulturellen und touristischen Entwicklung des Mittelbereiches Templin. Im Laufe der Zusammenarbeit wurde die interkommunale Kooperation professionalisiert und in verbindliche Struk- turen überführt. Dazu wurde durch die Partnerkommunen nach einer Kooperationsvereinbarung im Jahr 2011 im Jahr 2013 ein gemeinsamer Kooperationsvertrag unterzeichnet, der verbindlich die Themen der Zusammenarbeit und die Organisationsstruktur der Kooperation regelt.

Tabelle 48: Meilensteine der Kooperation Jahr Arbeitsschritt 2010 § Aufnahme in das Programm Kleinere Städte und Gemeinden 2011 § Abschluss einer ersten Kooperationsvereinbarung § Fertigstellung des integrierten Entwicklungskonzeptes für den Mittelbereich Templin 2012 § Beauftragung eines externen Kooperationsmanagements § Gründung des Kooperationsverbundes Uckermärker Seenlandschaft § Unterzeichnung des Kooperationsvertrages § Beschluss der Geschäftsordnung für den Kooperationsrat § Bereisung des Mittelbereiches durch das LBV 2013 § Fertigstellung der Teilmaßnahme Sanierung der Sanitäranlagen im Grundschulpa- villon Gerswalde § Umsetzung von Projekten aus dem Entwicklungskonzept - Gründung der interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Brandschutz - Sanierung und Umbau der Feuerwehr-Gerätehäuser Storkow und Groß Dölln - Umbau Kita Kuschelkiefer in Templin in ein generationsübergreifendes Objekt § Fertigstellung der Einzelmaßnahme Sanierung des Standortes Kita/Hort Boitzen- burg § Beginn der Sanierung der Grundschule Egelpfuhl, Templin § Fortführung der Sanierung des Grundschulpavillons/Turnhalle der Grundschule 2014 Gerswalde § Durchführung einer Unternehmensbefragung zum Fachkräftemangel im Mittelbe- reich Templin § Beginn der gemeinsamen Truppmannausbildung der Freiwilligen Feuerwehren § Erstes öffentliches Forum des Kooperationsverbundes Uckermärker Seenlandschaft § Fortführung der Sanierung des Grundschulpavillons/Turnhalle der Grundschule Gerswalde 2015 § Abschluss der Sanierung der Grundschule Egelpfuhl § Planungsarbeiten zur Sanierung des Multikulturellen Centrums Templin § Teilnahme am Stadt-Umland-Wettbewerb § Fortschreibung der Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin § Erarbeitung des Ortsentwicklungskonzeptes für Boitzenburg § Erstellung eines gemeinsamen Flyers zur Gewinnung von Nachwuchskräften für die Freiwilligen Feuerwehren § Präsentation des Kooperationsverbundes auf den Websites der Partnerkommunen 2016 § Abschluss der Sanierung des Grundschulpavillons/Turnhalle der Grundschule Gers- walde § Ausbau des Ärztehauses Dorfmitte 1, Gerswalde § Beginn der umfangreichen Sanierung des MKC Templin § Sanierung des Sportplatzes der Grundschule Egelpfuhl Templin § Bereisung des Mittelbereiches durch das LBV Quelle: eigene Zusammenstellung

Endfassung 7. April 2017 94 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Das zentrale Gremium stellt der Kooperationsrat dar, der sich aus Vertretern der Verwaltung und Politik zusammensetzt. Dadurch sind eine enge Verzahnung der wesentlichen Akteure des öffentli- chen Lebens und gleichzeitig eine Einbindung der politischen Öffentlichkeit gewährleistet. Der Koo- perationsrat berät über die innerhalb des Netzwerkes umzusetzenden Projekte sowie die inhaltliche Zusammenarbeit. Seit 2011 wird im Mittelbereich intensiv an der Umsetzung wichtiger investiver Vorhaben mit Hilfe des Städtebauförderprogramms KLS gearbeitet. Aber auch abseits der Städte- bauförderung hat sich die Zusammenarbeit der vier Kommunen verstärkt. So wurde im Jahr 2013 mit dem Ziel der Sicherstellung des Brandschutzes im Mittelbereich eine gemeinsame Arbeitsgemein- schaft Brandschutz gegründet. Infolge dessen wird die Truppmannausbildung für alle Kommunen zentral in Templin durchgeführt und dadurch Kostenersparnisse erzielt. Darüber hinaus wurde ein gemeinsamer Flyer zur Gewinnung von Nachwuchskräften für die Freiwilligen Feuerwehren erstellt und an alle Haushalte im Mittelbereich verteilt. Zukünftig soll ein verstärkter Fokus auf die Nach- wuchsgewinnung in den Schulen und Kitas und Brandschutzerziehung gelegt werden. Tabelle 48 gibt einen Überblick über die Arbeitsschritte und Meilensteine der Kooperation. Die Kooperation wird durch die vier Kooperationspartner intensiv gelebt. Es ist selbstverständlich, nicht nur gemeinsame Projekte untereinander abzustimmen, sondern auch ortsbezogene Maßnahmen und Planungen, um Doppelstrukturen und Fehlentwicklungen zu vermeiden. Die „gemeinsame Stimme“ hat größere Durchsetzungskraft vor Institutionen und Behörden und die Umsetzung von Projekten gelingt zusam- men einfacher als allein. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit ist deshalb unstrittig. In Bezug auf die Förderung im Rahmen von KLS wird in den nächsten Jahren die Umsetzung weiterer wichtiger Projek- te fortgesetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Aufwertung der kulturellen Infrastruktur im Mittelzent- rum Templin sowie weitere Maßnahmen an Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.

4.9.3 SWOT-Analyse und Handlungserfordernisse

Stärken Schwächen i- § intensiv gelebte Kooperation zwischen den § gering ausgeprägte überregionale Verwal- Kommunen des Mittelbereiches Templin tungsfunktionen § verbindliche Kooperationsstrukturen im Mi t- § Verbesserungspotenziale bei der interkom- telbereich munalen Zusammenarbeit außerhalb der § Vielzahl wichtiger umgesetzter Vorhaben im gemeinsamen Fördermittelakquise Bereich der Daseinsvorsorge

on Chancen Risiken § Fortführung und Intensivierung der inter- § Rückfall in Kirchturmdenken kann interkom- kommunalen Kooperation, auch außerhalb munales Handeln einschränken der Fördermittelakquise § zusätzliche Aufgabe, für die neben dem § Prüfung der Ausweitung der interkommun a- Tagesgeschäft wenig Zeit bleibt len Zusammenarbeit auf Bereiche wie das § geringer werdende Finanzausstattung der Ordnungsamt, Standesamt, Vollstreckung Kommunen Verwaltungsleistungen und Kooperat und Verwaltungsleistungen § Abgleich Software

Handlungserfordernisse

§ Identifizierung von weiteren Themenfeldern der interkommunalen Zusammenarbeit außer- halb der Fördermittelakquise

Endfassung 7. April 2017 95 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

4.10 Querschnittsthemen

Im Folgenden werden die Querschnittsthemen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Chancengleichheit, Barrierefreiheit, Baukultur, Bürgerschaftliches Engagement, Stadt- Umland-Beziehung, Netzwerke, Kundenfreundliche Stadt sowie Kommunalfinanzen in Hinblick auf die jeweilige Situation und die verfolgten Ziele und Handlungsan- sätze im Mittelbereich Templin dargestellt.

Tabelle 49: Querschnittsthemen Querschnitts- Situation im Mittelbereich Ziele Handlungsansatz thema § Nachhaltigkeit von Infrastrukturen: häufig § Weiterentwicklung eines nachhaltigen Tou- § Weiterentwicklung sanfter Aktivtourismus bereits multifunktionale Nutzung von Ein- rismus (Beachtung der Belange von Tier, (Wasser- und Radwandern) richtungen Mensch, Natur) § Ausbau Radwegenetz § Zur Finanzierung von Vorhaben findet § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, um- § Förderung SPNV Bündelung von Fördermitteln statt (z. B. weltverträglichen öffentlichen Mobilität § Einrichtungen an veränderte Bevölkerung s- KLS/LEADER) (Radwege, E-Mobiliät, SPNV) Nachhaltigkeit zahlen anpassen § Fokus der Investitionsvorhaben seit Jahren § Verantwortungsvolle Weiterentwicklung § Multifunktionale Nutzungen auf Einrichtungen der Daseinsvorsorge des Siedlungsbestandes § Bestandserneuerung vor Neubau § insbes. in Templin als Kurstadt Ausbau § Vermeidung Flächenneuinanspruchnahme § Lückenschlüsse in den Innenstadtbereichen umweltverträgliche Mobilität (fahrschein- freier Stadtbus, E-Mobilität, Radwege, Verkehrsberuhigung Altstadt) § Entsprechende Konzeptionen liegen in § Reduzierung CO 2-Emissionen § Ausschöpfung von bislang ungenutzten Templin und Lychen vor § Verbesserung Luftqualität Potenzialen bei erneuerbaren Energien § Umrüstung der Straßenbeleuchtungen auf § Steigerung der Energieeffizienz § Strategische und konzeptionell unterlegte LED erfolgt § Verbesserung der biologisc hen Vielfalt und Ansätze zum Ausbau erneuerbarer Ener- § Boitzenburger Land: AG zur Erschließung Gewässerqualität gien möglicher Potenziale erneuerbarer Ener- § Ausbau SPNV-Verbindungen Umweltschutz § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, um- gien wurde gegründet, Ausbau Windene r- weltverträglichen öffentlichen Mobilität § Bestandserneuerungen vor Neubau gie (Radwege, E-Mobiliät, SPNV) § Schwerpunkt Gerswalde: Ausbau Solar- § Flächenversiegelung begrenzen energie § Ausbau erneuerbarer Energien § Beachtung der Grundsätze der energeti- schen Sanierung bei Bauvorhaben

Endfassung 7. April 2017 96 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Querschnitts- Situation im Mittelbereich Ziele Handlungsansatz thema § Bei den Wohnungsunternehmen werden § Herstellung der Barrierefreiheit in kommu- § Schaffung/Unterstützung von Freizeitan- alle zu sanierenden Wohnungen nalen Einrichtungen geboten für alle Generationen barrierearm umgebaut – Zielgruppe Jung § Bereitstellung von günstigem barrierear- § Schaffung von Arbeitsplätzen außerhalb und Alt men Wohnraum für einkommensschwache des Niedriglohnsektors § Fokus Templins in der Stadtentwicklung auf Haushalte Chancengleichheit Familienfreundlichkeit § Alternative und ereignisbezogene Mobili- § Breites Bildungsangebot mit verschiedenen tätskonzepte für den ÖPNV Konzepten § Gleichberechtigte Teilhabe aller Me nschen § Wenige generationenübergreifende An- an Freizeitangeboten gebote § Verstärkter Umbau zu barrierearmen § Erhalt der Vielfalt der Bildungslandschaft § Barrierefreier Umbau von Wohnungen Wohnungen in den letzten Jahren (inklusive Einrichtungen, Förderschule) § Schaffung Barrierefreiheit im öffentlichen § Umsetzung der Grundsätze der Barrieref- § Erhöhung der Barrierefreiheit in allen Be- Raum reiheit bei Bauvorhaben reichen der Stadt- und Ortsentwicklung § Erhöhung der Barrierefreiheit im Bereich § Barrierefreier Rundweg Lychen ÖPNV § Barrierefreie Ausstattung in den Schulen im § Barrierefreier Umbau von sozialen Einric h- Umland noch unzureichend, aber Verbes- tungen serungen z. B. durch Sanierung der Grun d- § Schaffung von mehr touristischen Angebo- Barrierefreiheit schule Gerswalde erfolgt ten für Menschen mit Beeinträchtigungen § Umsetzung der Inklusion an Schu len häufig schwierig und stockend § Barrierefreie Beherbergungsbetriebe vor- handen, zusätzlicher Bedarf in Lychen vo r- handen § Nachholbedarf an barrierefreien Freizei t- angeboten vorhanden § Mängel im Wegenetz, z. B. in Boitzenburg

Endfassung 7. April 2017 97 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Querschnitts- Situation im Mittelbereich Ziele Handlungsansatz thema § Prägende mittelalterliche Struktur der § Belebung der Kernbereiche der Hauptorte § Schaffung von Grün- und Erholungsflächen Altstadt Templins Templin, Lychen, Boitzenburg und Gers- § Schaffung von Aufenthaltsbereichen (z. B. § Historische Kernbereiche von Lychen und walde Marktplatz Boitzenburg) Boitzenburg § Erhöhung der Aufenthaltsqualität in den Baukultur § Einbeziehung der Bürger in Planungspro- § Wettbewerb zur Entwicklung des Bürger- Hauptorten des Mittelbereiches zesse gartens in Templin zu einem familienorie n- § Stärkung der Identität der Bürger mit ihrer tierten Freizeit- und Erholungspark, tourist i- Heimat sche Einbindung der Hyparschale § Hohes Engagement der Bürger in Vereinen § Förderung des ehrenamtlichen Engage- § Regelmäßige Bürgergespräche § Einbeziehung der Bürger bei der Planung ments § öffentliche Würdigung des ehrenamtlichen Bürgerschaftliches von großen Vorhaben Engagements Engagement § Mitwirkung der Bürger bei der Planung und Umsetzung von Vorhaben § Bestehende langjährige und erfolgreiche § Intensivierung der Kooperationsbeziehun- § Langfristige Sicherung Templins als Mittel- interkommunale Zusammenarbeit im Mit- gen zentrum telbereich § Gemeinsame Gestaltung der Daseinsvor- § Ausweisung von Lychen, Boitzenburg, Stadt-Umland- § Wichtige Ankerfunktion Templins als Mit- sorge Gerswalde und Milmersdorf als Grund- Beziehung, Netz- telzentrum für das Umland § Gewährleistung einer ho hen Lebensqualität funktionale Schwerpunkte werke § Enge Zusammenarbeit im Bereich Tourismus im Mittelbereich § Fortführung der Kooperationsaktivitäten § Mitwirkung der Kommunen in weiteren Netzwerken § Insb. in den Umlandkommunen, aber auch § Sicherung der Daseinsvorsorge § Fortsetzung der erfolgreichen Kooperati- im Mittelzentrum Templin z. T. hohe Ab- § Investitionen in Infrastrukturen für junge onsarbeit hängigkeit von Förderprogrammen Menschen und Familien § Fortsetzung des Programms Kleinere Stä d- Kundenfreundliche § Boitzenburg Haushaltssicherungskonzept § Reduzierung der kommunalen Ausgaben te und Gemeinden Stadt, Kommuna l- § Lychen seit 2016 nicht mehr in Haushalts- § Fokus der Investitionen auf wichtige Vor- finanzen notlage haben der Daseinsvorsorge § Rückgang der Schlüsselzuweisungen auf- § Reduzierung von Kosten durch energetische grund der negativen Bevölkerungsentwic k- Sanierungen lung

Endfassung 7. April 2017 98 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

5. Leitlinien und Entwicklungsziele

5.1 Leitlinien

Der Mittelbereich Templin wies in der Vergangenheit stetig rückläufige Bevölkerungszahlen auf. Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen, wobei jedoch in den letzten drei Jahren eine Verlangsamung der Schrumpfung zu beobachten war. Diese Verlangsamung ist auf eine zunehmen- de Zuwanderung zurückzuführen. In der Stadt Templin übersteigen seit 2009 die Zuzüge die Weg- züge und konnten seit 2013 die Gesamtbevölkerungszahl stabilisieren. Dieses Beispiel verdeutlicht die Bedeutung der Zuwanderung für die Gesamtbevölkerungsentwicklung. Oberste Priorität hat für den Mittelbereich Templin deshalb die positive Beeinflussung der Zuwanderung. Die Lebensqualität in den vier Partnerkommunen soll herausgestellt sowie vor allem in den Bereichen soziale Infrastruk- tur, Wohnen, Bildung und Gesundheit verbessert werden. Ein lebenswertes und attraktives Wohnum- feld für Familien spielt dabei eine besondere Rolle.

Die weitere Entwicklung des Mittelbereiches Templin soll entlang der acht nachfolgenden Leitlinien erfolgen:

Die Akteure des Mittelbereiches Templin möchten

§ Wohnstandort für alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere auch Familien sein,

§ eine hohe Lebensqualität durch soziale und kulturelle Infrastrukturangebote ermöglichen,

§ eine wohnortnahe Kinderbetreuung sowie die qualitative Beschulung der Kinder im Mittelbe- reich bis zum Gymnasium ermöglichen,

§ die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge durch Mobilitätsangebote in der Fläche sichern,

§ eine umfassende und vernetzte medizinische Versorgung im Mittelbereich gewährleisten,

§ die touristischen und wirtschaftlichen Potenziale der Region weiterentwickeln und fördern,

§ die Verwaltungsarbeit optimieren und die interkommunale Kooperation intensivieren sowie

§ einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

5.2 Entwicklungsziele

Nachfolgend werden die Entwicklungsziele erläutert und ihre Bezüge zu den landespolitischen und EU-Schwerpunkten und EU-Querschnittszielen hergestellt.

Endfassung 7. April 2017 99 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 50: Entwicklungsziele und Bezug zu EU-Schwerpunkten und Querschnittszielen Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landesp olitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Bildung, Investitionen in ein wohnortnahes Eine wohnortnahe Kinderbetreuung ist neben dem Arbeits- § Investitionen in Infrastrukturen für junge Menschen, um Betre uung Kita -Netz unter Beachtung der platzan gebot für Familien ein wesentliches Kriterium für dem demografischen Wandel vor Ort entgegenzuwirken Grundsätze der Barrierefreiheit die Wahl des Wohnortes. Der Mittelbereich Templin möch- § Barrierefreier Umbau der Kitas und Energieeffizienz te insbesondere für Familien ein attraktiver Wohnstandort § Energetische Sanierung der Kitas, Einbau effizienter He i- sein. Investitionen in die Bildungs - und Betreuungsinfra- zungsanlagen struktur haben daher eine hohe Priorität. Erhalt und Qualifizierung des Nach zahlreichen Schließungen kommt dem Erhalt des § Investitionen in Infrastrukturen für junge Menschen, um Schulnetzes im Mittelbereich unter Schu lnetzes im MB Templin höchste Priorität zu. Ziel ist ein dem demografischen Wandel vor Ort entgegenzuwirken räumlicher Konzentration auf die vielseitiges Schulangebot bis zum Gy mnasium. Die Schulen § Schulen nach heutigem Geburtenstand bis mindestens Hauptorte konzentrieren sich auf die Hauptorte. Weitere Schulschli e- 2023/2024 gesichert ßungen würden unverhältnismäßig lange Schulwege zur § Wegfall von Schulen generiert zusätzliche Verkehre – Folge haben. Dies gilt es zwi ngend zu verhindern. Erhöhung von CO 2-Emissionen § „Kurze Wege für kurze Beine“ Brandschutz Optimierung der Einsatztätigkeit Die dauerhafte Sicherstellung der nicht polizeilichen Ge- § Langfristige Sicherstellung der Tageseinsatzbereitschaft der Freiwilligen Feue rwehren fahrenabwehr erfordert moderne Einsatztechnik, Aussta t- trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen tung und Gerätehäuser. In mehreren Ko mmunen ist gemäß § Motivation der ehrenamtlich tätigen Kameraden der GABP die Anschaffung neuer Fahrzeugtechnik erfo r- derlich. Darüber hinaus weisen einige Gerätehäuser er- he bliche Sanierungsbedarfe auf. Neben Investitionen in die „Hardware“ sollen auch die Arbeitsgeber der Einsat z- kräfte stärker für die Arbeit bei der Freiwilligen Feue r- wehr sensibilisiert werden, um für Verständnis für die Frei- stellung der Angestellten bei Einsätzen zu werben. Intensivierung der Nachwuchsge- Die frühzeitige Sensibilisierung von Kindern auf das Thema § Intensive Nachwuchsgewinnung zur langfristigen Stabili- winnung und Prävention Brandschutz und Feuerwehr ist eine wichtige Säule bei der sierung der Mitgliederzahlen der FFW – den Folgen des Gewinnung von Nachwuchs für die Freiwilligen Feuerweh- demografischen Wandels entgegenwirken ren und für die Brandprävention. Deshalb soll die im g e- § Erhalt der Ortswehren samten Mittelbereich eine regelmäßige Brandschutzerzie- hung in den Schulen und Kitas stattfinden.

Endfassung 7. April 2017 100 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landespolitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Klimaschutz, Erhöhung der Energieeffizienz an Als eine Möglichkeit zur Verbesserung des Klimaschutzes § Umrüstung der Straßenbeleuchtungsanlagen auf LED zur erneuerbare kommunalen Anlagen und Gebä u- wird die Ausnutzung von Potenzialen i m Bereich der Ener- Reduzierung von CO 2-Emissionen Ene rgien den gieeinsparung, u. a. an den öffentlichen Straßenbeleuc h- § Energetische Sanierung von kommunalen Gebäuden tungsanl agen, gesehen. Die Umrüstung der Anlagen auf § Bau eines BHKW LED soll nach und nach flächendeckend im gesamten Mi t- telbereich erfo lgen. Darüber hinaus werden durch die energetische Sanierung v on kommunalen Objekten Einsp a- rungen im Energieverbrauch erzielt. Renaturierung von Gewässern zur Das Entwicklungsziel soll durch die Reduzierung der Nähr- § Verbesserung der biologischen Vielfalt durch die Wie- Verbesserun g der biologischen stoffkonzentration und die Unterbindung der Nährstof f- derherstellung der Teiche als Kleingewässer Vielfalt und Reduzierung der rücklösung in Gewässern sowie die Wi ederherstellung von § Reduzierung der Schadstoffbelastungen Schadstoffbelastung verlandeten Teichen al s Kleingewässer erreicht werden. § Verbesserung der Wasserqualität Ausbau nachhaltiger und umwelt- Der Anteil an Elektroautos und E-Bikes nimmt zu. Der Mit- § Steigerung des Anteils an E-Bikes und Elektroautos durch verträgl icher Mobilitätsangebote telbereich möchte die dafür benötigten Rahmenbedingun- die Schaffung entsprechender Infrastrukturen gen schaffen. Dazu gehört die Installation von Ladestatio- § Reduzierung von CO 2-Emissionen nen für Autos und E -Bikes. Dies erfolgt zunächst in der Stadt Templin, soll perspektivisch aber auf den gesamten Mittelbereich ausgeweitet werden. Gesundheit Sicherung und Ergänzung des ärzt- Eine gute medizinische Versorgung gehört zu den wichtigs- § Sicherung des Krankenhausstandortes Templin lichen Versor gungsangebotes im ten Angeboten der Daseinsvorsorge. Der Mittelbereich § Umsetzung innovativer Ansätze bei der Verzahnung am- Mittelb ereich Templin ist durch die differenzierten Angebote im Mitte l- bulanter und stationärer Versorgung zentrum Templin in diesem Bereich gut aufgestellt. Das § Langfristig gesicherte hochwertige medizinische Versor- medizinische Versorgungsangebot soll im Rahmen eines gung durch neue Modellansätze groß angelegten Modellprojektes auch in Zukunft weiter § Verbesserung des Zugangs zu medizinischen Angeboten, verbessert we rden. Dabei geht es insbesondere auch um insbesondere für ältere Menschen, Verbesserung Chancen- die Verzahnung von ambulanter und stationärer Verso r- gleichheit gung. Für alle Kommunen gilt außerdem Praxisaufgaben § Medizinische Versorgungsangebote in Templin stehen schnellstmöglich nachzubesetzen und die Ärzte dabei zu dem gesamten Mittelbereich zur Verfügung, Festigung unterstützen. der Stadt-Umland-Bezüge § Qualifizierung der medizinischen Versorgungsstrukturen vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft Bedarfsgerechte Weiterentwick- Die Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung § Weiterentwicklung der Pflegeangebote vor dem Hinter- lung des stationären Pflegeang e- bringen auch im Mittelbereich Templin eine steigende Zahl grund der alternden Gesellschaft botes und betreuten Wohnangebo- älterer und hochbetagter Menschen mit sich. Damit steigt § Schaffung von Rahmenbedingungen für den Verbleib ä l- tes im Mittelbereich auch der Bedarf an stationären und ambulanten Pfleg e- terer Menschen in ihrem Wohnumfeld angeboten. Diese Bedarfe sollten im Rahmen eines Monitorings regelmäßig abgeschätzt und entsprechend weiterentwickelt werden.

Endfassung 7. April 2017 101 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landespolitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Soz iales Verbesserung des Freizeitangebo- Im Bereich der sozialen Infrastrukturen sollen im Mittelbe- § Kooperation der Umlandkommunen mit sozialen Einrich- tes für Jung und Alt durch Förd e- reich die Rahmenbedingungen für alle Generationen, tungen in Templin rung und Ergä nzung vorhandener insbesondere auch Familien verbessert werden. Dazu so l- § Förderung und verstärkte Würdigung des Ehrenamtes Angebote und Initiativen und ve r- len vorhandene Objekte aufgewertet und multifunktional § Multifunktionale Nutzung von Objekten, um die Tragfä- besserte Vernetzung genutzt sowie neue Angebote etabliert werden. Der För- higkeit zu erhöhen derung des Ehrenamtes kommt als Träger vieler sozialer § Verbesserung der Chancengleichheit durch Angebote für Angebote eine große Bedeutung zu. alle Generationen Kultur, Sport Gezielte Förderung zentraler und Der Mittelbereich verfügt insgesamt über ein gutes kultu- § Kulturelle Angebote werden für alle Bevölkerungsgrup- hoc hwertiger kultureller Angebote relles Angebot, das neben kleineren Angeboten in der pen gesichert durch Investitionen in best ehende Fläche auch Einrichtungen von regionaler oder überregi o- § die kulturellen Einrichtungen übernehmen dabei einen Bi l- Einrichtungen und Unterstützung des naler Bedeutung beinhaltet. Diese überregional bedeu t- dungsauftrag Ehrenamtes samen Einrichtungen ziehen mit ihren Angeboten Besucher § Bewahrung des historischen, baukulturellen Erbes aus anderen Regionen Brandenburgs und Berlin an und sollen deshalb als kulturelle Anker im Mittelbereich gezielt unterstützt werden. Der Unterstützung des Ehrenamtes kommt dabei eine besondere Rolle zu. Stabilisierung von kulturellen An- Insbesondere für die Menschen in den Ortsteilen sind klei- § Sicherung der Tragfähigkeit der Einrichtungen durch eine geboten und Einrichtungen in der nere kulturelle A ngebote in der Fläche von Bedeutung. Die multifunktionale Nutzung Fläche aus diesem Entwicklungsziel abgeleiteten Einzelmaßna h- § Erhalt der Einrichtungen trotz des Rückgangs der Finanz- men zielen auf die Stabilisierung kleinerer, multifunktional mittel durch Stärkung des Ehrenamtes und multifunktionale genutzter Einrichtungen ab. Nutzungen § Bewahrung des historischen, baukulturellen Erbes Sicherung des Schul- und Vereins- Der Vereinssport ist eine der zentralen Säulen der Frei- § die geplante Schaffung von Barrierefreiheit in Sportinfra- sports in der Fläche durch bedarfs- zeitbeschäftigung für die Bevölkerung im Mittelbereich struktureinrichtungen erhöht die gleichberechtigte Nutzung gerechte Investitionen in die vo r- Templin. Sämtliche Sporteinrichtungen sind voll durch den der Angebote durch alle Bürger handenen Infrastru kturen Schul - und Vereinssport ausgelastet. Aus diesem Grund § die Aufwertung der Einrichtungen erhöht deren Tragfä- kommt der Sanierung und Aufwertung vorhandener Sport- higkeit durch eine langfristig verbesserte Nutzung einrichtungen eine hohe Bedeutung zu. Die dafür vorgese- § Verstärkung der Stadt-Umland-Bezüge durch die gemei n- henen Investitionen betreffen dabei sowohl überregional same Nutzung zentraler Sporteinrichtungen durch alle bed eutsame Sportinfrastrukturen wie das Stadion der Kommunen, wie dem Stadion der Freundschaft Freundschaft in Templin, als auch kleine dezentrale Sport- § Energetische Sanierung der Turnhalle in Milmersdorf hallen, wie die Sporthalle Milmersdorf. Das Angebot an Sportinfrastrukturen sollte aufgrund seiner Bedeutung für die Bevölkerung wohnortnah vorgehalten werden.

Endfassung 7. April 2017 102 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landespolitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Stadt -, Ort s- Behebung von städtebaulichen Mit diesem Entwicklungsziel wird in erster Linie die Behe- § Städtebauliche Aufwertung zentraler, baukulturell wichti- entwicklung Defiziten durch Sanierung, Aufwer- bung von größeren städtebaulichen Missständen in zentra- ger Stadträume tung und Umsetzung von Nachnu t- len Lagen in Lychen, Tem plin und Boitzenburg verfolgt. Die § Mehrfachnutzung der Objekte erhöhen deren Tragfähi g- zungsoptionen für alle Bevölk e- Räume sollen städtebaulich aufgewertet und einer (Meh r- keit und fördern das Miteinander der Generationen rungsgruppen fach -)Nutzung zugeführt werden. § Aufwertung des Bürgergartens Templin schafft eine zu- sätzliche großflächige innerstädtische Grünfläche für alle Generationen Aufwertung des Fußwegenetzes, Dieses Entwicklungsziel verfolgt die Verbesserung der § Schaffung barrierefreier Fußwegeverbindungen, damit insbesondere im Hinblick auf die Gehwegsituation in der Gemeinde Boitzenburger Land. gleichberechtigte Nutzung für alle Bevölkerungsgruppen, Herstellung von Barrierefreiheit Insbesondere im Hauptort Boitzenburg s ind Defizite im insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen Fußwegenetz vorhanden. Diese sollen – insbesondere auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit – behoben werden. Beseitigung von Brachen und struk- Während die Kernstädte im Mittelbereich Templin teilwei- § Beseitigung von Brachflächen, Schaffung von innerörtli- turellem Lee rstand in Ortsteilen und se einen Mangel an bedarfsgerechtem Wohnraum vorz u- chen Grünflächen Aufwertung des dörflichen Charak- weisen haben, besteht der Leerstand in einigen Ortsteilen § Aufwertung des dörflichen, historisch gewachsenen Cha- ters fort. Dies betrifft vor allem die Objekte des industriellen rakters Wohnungsbaus. Dieser strukturelle Leerstand soll beseitigt § Reduzierung der Flächenversiegelung werden und die entstehenden Brachflächen als innerörtl i- § Generationenübergreifende Nachnutzung der entstehe n- che Grün - und Freiflächen aufgewertet werden. Für die den Freiflächen Umsetzung der vorgesehenen Einzelvorhaben sind Förder- mittel aus dem Stadtumbau erforderlich. Wohnen Weiterentwicklung eines bedarfs- Hinter diesem Entwicklungsziel verbirgt sich die zukünftige, § Schaffung von Rahmenbedingungen für einen Verbleib gerechten und vielseitigen Wo h- bedarfsgerechte Ausgestaltung des Wohnraumangebotes. der Bevölkerung im Mittelbereich durch die Schaffung nungsangebotes für alle Bevölk e- Dies beinhaltet zum einen die Schaffung von zusätzlichen bedarfsgerechtem Wohnraum sowie zur Förderung von rungsgruppen und Gen erationen altengerechten Wohnungen sowie zum anderen die nac h- Zuzug – aktiver Umgang mit dem demografischen Wa n- frageorientierte Bereitstellung von höherwertigem Woh n- del raum im Zentralen O rt Templin. § Barrierefreier Umbau von Wohnungen § En ergetische Sanierungen bzw. Neubau als Effizienzhaus § Chancengleichheit für alle Bevölkerungsgruppen auf dem Wohnungsmarkt Verkehr Qualifizierung des überörtlichen Die SWOT-Analyse im Bereich Verkehr hat einen unzurei- § verbesserte Anbindung der Ortsteile an die Versorgungs- Straße nnetzes zur Verbesserung chenden baulichen Zustand einiger Landesstraßen, insb e- orte der verkehrlichen Erreichbarkeit sondere im Bereich Boitzenburger Land ergeben. Aus § Verbesserung der Erreichbarkeit der Verso rgungsorte diesem Grund soll das Straßennetz im Bereich der betref- fenden Landesstraßen qualifiziert werden. Baulastträger ist das Land.

Endfassung 7. April 2017 103 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landespolitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Verkehr Förderung einer sicheren und um- Durch den Ausbau des Radwegenetzes werden zusätzliche § Förderung einer umweltverträglichen Mobilität weltverträglichen M obilität durch Anreize zum Umstieg vom motorisierten Individualverkehr § Verbesserung der Luftqualität Ergänzungen im Schienen - und auf den umweltfreundlichen Radverkehr geschaffen und § Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer Radwegenetz das Radwegenetz durch die Schließung von Lücken opti- § Lückenschlüsse – Verbesserte Vernetzung der Region mit miert. Dies trifft in besonderem Maße auch auf die Wi e- Radwegen, Verbesserung der Stadt-Umland-Bezüge derbelebung der Bahnstrecke zwischen Templin und Jo a- chimsthal zu. Das Netz wird zwischen Templin und Eber s- walde geschlossen und die Erreichbarkeit der Met ropole Berlin sowie der Mittelzentren Templin und Eberswalde untereinander deutlich verbessert. Durch die mit der Wie- derbelebung der Bahnstrecke verbundene Anbindung der Ortsteile Milmersdorf und Ringenwalde des Amtes Ger s- walde wird darüber hinaus die Anbindung des Umlands an die Mittelzentren optimiert. Ausbau zentraler Umsteigepunkte Der Ortsteil Haßleben in der Gemeinde Boitzenburger § Verbesserung des ÖPNV für alle Nutzergruppen im Busverkehr Land ist zentraler Umsteigepunkt im Busverkehr mit A n- § Herstellung Barrierefreiheit schlüssen nach Templin, Prenzlau, Angermünde und Für s- tenberg/Havel. Ziel ist es, die infrastrukturellen Bedingu n- gen dieser Funktion des Ortsteils anzupassen. Dazu soll eine bauliche Umsetzung über eine Mittelinsel erfolgen, welche das Umsteigen mit je zwei Bussen pro Seite ermög- licht. Verwaltung , Anpassung der Verwaltungsge- Im Einklang mit den Anforderungen an den Klimaschutz § Herstellung der Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden Kooperation bäude an energetische, gestalteri- und den Grundsätzen der Barrierefreiheit sollen die Ve r- § Energetische Sanierung, Einsparung von CO 2-Emissionen sche und barrierefreie Sta ndards waltungsge bäude in Lychen und Boitzenburg saniert wer- § Aufwertung historischer Gebäude, Bewahrung des bau- den. kulturellen Erbes Vertiefung der interkommunalen Die interkommunale Kooperation zwischen den vier Part- § Bürgerfreundliche Kommune durch verbesserte Angebote, Kooperation im Bereich der Ve r- nerkommunen läuft bereits sehr gut und wird intensiv g e- Kundenfreundlichkeit waltungszusammena rbeit lebt. Im Bereich Verwaltungszusammenarbeit soll diese § Ausschöpfen von Synergieeffekten Kooperation in Zukunft noch weiter vertieft werden. Dafür § Kosteneinsparungen erzielen kommt z. B. die Kooperation der Standesämter in Frage.

Endfassung 7. April 2017 104 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Entwicklungsziel Erläuterung Bezug zu landespolitischen und EU-Schwerpunkten und feld EU-Querschnittszielen Wirtschaft Verbesserung der Nahversorgung Wenn es in den Ortsteilen keinen Supermarkt, Bäcker oder § Bewältigung des demografischen Wandels durch neue, in allen Teilen des Mi ttelbereiches Fleischer mehr gibt, müssen für die Nahver sorgung der innovative Versorgungskonzepte Bevölkerung innovative und neue Ansätze gefunden we r- § Chancengleichheit den. Dazu gehören z. B. Franchisekonzepte, Versorgung s- einrichtungen auf genossenschaftlicher Basis, Ladengemein- schaften oder Rollende Verkaufswagen. Für den Mittelbe- reich soll geprüft werden, welche dieser Modelle wo ggf. umsetzbar sind. Flächendeckende Verfügbarkeit Die Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet § Chancengleichheit durch einen gleichberechtigten Zugang von Breitbandanschlüssen gehört in Deutschland heutzutage mit zum Bereich der zu schnellem Internet Grundversorgung, ist aber noch nicht in allen Teilen des § Gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen Prozes- Mittelbereiches Templin verfügbar. Deshalb ist die fl ä- sen chendeckende Abdeckung mit Breitbandanschlüssen we i- § Kundenfreundliche Stadt terhin ein wichtiges Ziel. § Digitale Vernetzung für Unternehmen To urismus Förderung eines naturnahen, um- Der Mittelbereich Templin ist durch eine attraktive natur- § Stärkung der Stadt-Umland-Bezüge weltverträglichen Aktivtourismus räumliche Lage inmitten mehrerer Schutzgebiete und Seen § Förderung einer umweltverträglichen Mobilität Potenziale der Region im Wasser- geprägt. Radfahren, wandern und Wassersport gehören § Lückenschlüsse – Verbesserte Vernetzung der Region mit tourismus be sser nutzen deshalb zu den wichtigsten touristischen Aktivitäten. Auch Rad-, Wander- und Wasserwegen zukünftig sieht sich die Region um Templin als Aktivregion § Nachhaltiger Tourismus für Erholungssuchende. Die Angebote in diesem Segment sollen in allen vier Partnerkommunen ausgebaut werden. Dazu sind vor allem die Vernetzung von Rad-, Wander- und Wasserwegen sowie die Ergänzung von Infrastrukt u- ren erforderlich. Ausbau der touristischen Qualitäten Templin ist der größte touristische Akteur in der Ucker- § Stärkung der Stadt-Umland-Bezüge des Mittelbereiches Templin als mark. Das Umland trägt mit vielfältigen Angeboten zur § Förderung eines umweltverträglichen Tourismus wichtigste touristische Destination En twicklung des Mittelbereiches als Tourismusregion bei. § Sicherung von Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche der Ucke rmark Ziel ist die langfristige Sicherung des Mittelbereiches Templin als überregional bedeutsame touristische Destina- tion. Dies soll sowohl auf konzeptioneller, marketingseitiger als auch infrastruktureller Ebene erfolgen. Quelle: eigene Darstellung

Endfassung 7. April 2017 105 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

6. Umsetzungsstrategie

6.1 Zentrale Handlungsfelder und räumliche Schwerpunkte

Im Rahmen der Bestands- und SWOT-Analyse wurden der Ist-Zustand sowie die Potenziale und Defizi- te des Mittelbereiches in neun Handlungsfeldern untersucht. Im Ergebnis stellt sich heraus, dass nicht bei allen Handlungsfeldern ein gleich hoher Handlungsbedarf besteht. Deshalb und um gezielte Maßnah- men entwickeln zu können sowie einen effizienten Finanzmittel- und Ressourceneinsatz zu gewährleis- ten, ist eine Priorisierung der Handlungsfelder sinnvoll. Die Gewichtung Handlungsfelder erfolgt an- hand der nachfolgenden Kriterien. Jedes Handlungsfeld wird dabei nach den Einzelkriterien

§ Handlungsbedarf,

§ Daseinsvorsorge,

§ kommunaler Einfluss und

§ Kooperationspotenzial bewertet. Im Einzelnen geht es dabei um die folgenden Fragen.

Wie hoch ist der Handlungsbedarf?

Bei der Frage nach dem Handlungsbedarf wird bewertet, wie sich die vorhandene Problemlage dar- stellt und wie hoch der Handlungsdruck ist, d. h. ob die Problemlage ein zügiges Handeln erfordert.

Wie hoch ist die Bedeutung der Handlungsfelder für die öffentliche Daseinsvorsorge?

Daseinsvorsorge wird im Allgemeinen als die durch den Staat zu erbringende Grundversorgung der Bevölkerung definiert. Da es jedoch keine allgemeinverbindliche Definition für den Begriff der Da- seinsvorsorge gibt, werden auch die zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehörenden Bereiche unter- schiedlich abgegrenzt. Unstrittig ist jedoch, dass dazu in erster Linie die Ver- und Entsorgung (Gas, Wasser, Strom, Abfall), Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, Verkehr, Sicherheit und Ordnung so- wie die öffentliche Verwaltung gehören. Aus diesem Grund werden die Bereiche Bildung und Betreu- ung, Gesundheit und soziale Versorgung, Verkehr sowie Brandschutz zu den originären Bereichen der Daseinsvorsorge gezählt und haben eine entsprechend hohe Bedeutung. Auch die Angebote in den Bereichen Kultur und Sport sowie Verwaltungseinrichtungen gehören zur öffentlichen Daseinsvorsorge, stehen in ihrer Bedeutung für die Bevölkerung jedoch hinter den vorgenannten zurück. Die Versorgung mit Wohnraum, die Bereiche Wirtschaft und Tourismus, Stadtentwicklung sowie Energie, Umwelt und Klimaschutz liegen nicht in erster Linie in der öffentlichen Hand und/oder haben deshalb für die öffent- liche Daseinsvorsorge eine geringe Bedeutung.

Wie hoch ist der kommunale Einfluss?

Hierbei wird bewertet, inwieweit die Kommunen die Möglichkeit haben, in die Entwicklung innerhalb des jeweiligen Handlungsfeldes einzugreifen. Diese ist insbesondere dann gegeben, wenn die Kommu- Endfassung 7. April 2017 106 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN nen selbst Eigentümer oder Träger von Einrichtungen und Infrastrukturen sind oder wenn es sich um kommunale (Pflicht-)Aufgaben handelt.

Wie hoch ist das Potenzial für eine interkommunale Kooperation auf dem Gebiet?

Kooperationspotenzial zwischen mehreren Kommunen ist dann gegeben, wenn

§ gemeinsame Interessen vorliegen,

§ Synergie- und Einsparungseffekte erzielt werden können und

§ die einzelne Stadt oder Gemeinde aus finanziellen und/oder personellen Gründen die ent- sprechenden Angebote zur Versorgung der Bevölkerung allein nicht mehr erbringen kann.

Als Ergebnis der Bewertung der Handlungsfelder nach obiger Bewertungssystematik werden die Handlungsfelder

§ Bildung und Betreuung,

§ Stadt-, Ortsentwicklung und Wohnen,

§ Wirtschaft und Tourismus sowie

§ Brandschutz und

§ Gesundheit und soziale Versorgung als zentrale Handlungsfelder abgeleitet. Den in diesen Handlungsfeldern entwickelten Maßnahmen kommt bei der Umsetzung eine besondere Priorität zu.

Endfassung 7. April 2017 107 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 51: Bewertungsmatrix der Handlungsfelder Handlungs- Daseins - kommunaler Kooperat i- Begrün dung Handlungsfeld bedarf vorsorge Einfluss onspotenzial HB Grundvoraussetzung für Ansiedlung von Familien, Sanierungs- und Anpassungsbedarfe DV originärer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge Bildung und Betreuung kE zumeist kommunale Trägerschaft oder kommunales Eigentum der Objekte KP ggf. gemeinsame Schulentwicklungsplanung, perspektivisch Schulverbünde denkbar HB Konzentration der Ärzte auf die Hauptorte, hoher Altersdurchschnitt der Ärzte, fehlender Hautarzt DV originärer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge Gesun dheit kE Steuerungsmöglichkeiten durch Abstimmungen mit KV, Ärzten, Krankenhaus KP hohe Eigeninteressen bei Ansiedlung von Ärzten, begrenzter kommunaler Einfluss Nachholbedarf Senioren, Kinder, generationenübergreifend, Konzentration von Angeboten auf HB Templin, aber Vielzahl an Sportvereinen federn Defizite ab Soziale DV originärer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge Versorgung kE öffentliche Trägerschaft der Einrichtungen KP wohnortnahe Versorgung sinnvoll, ggf. Bündelung von Angeboten für Jugendliche in Templin möglich HB Vielzahl an Angeboten, keine kommunale Pflichtaufgabe, aber z. T. hohe Sanierungsbedarfe DV nachrangig innerhalb der öffentlichen Daseinsvorsorge Kultur und Sport kE Zugriff durch öffentliche Trägerschaft von Einrichtungen, aber auch viel ehrenamtliches Engagement KP gemeinsame Nutzung von Veranstaltungsräumen und Infrastrukturen (Stadion, MKC, Sportanlagen) HB stabile wirtschaftliche Entwicklung von höchster Bedeutung für den Zuzug bzw. Verbleib von Einwohnern DV keine öffentliche Daseinsvorsorge Wirtschaft kE Einfluss auf Unternehmensentscheidungen gering, aber Bestandspflege und Bereitstellung Infrastruktur KP große Eigeninteressen Bedeutung für wirtschaftliche Entwicklung, Templin größter touristischer Akteur in der Uckermark, HB Vernetzung fördern DV keine öffentliche Daseinsvorsorge Tourismus kE u. a. durch attraktive Innenstädte, touristische Infrastrukturen, Kooperation mit touristischen Leistungsträgern KP klassisches Kooperationsfeld, touristische Entwicklung nicht an Gebietsgrenzen ausgerichtet

Endfassung 7. April 2017 108 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungs- Daseins - kommunaler Kooper ati- Begründung Handlungsfeld bedarf vorso rge Ei nfluss onspotenzial städtebauliche Missstände, Nachholbedarf an bestimmten Wohnungstypen, barrierearmen Wohnungen, HB Aufwertung Ortsbild Boitzenburg Stadt -, Orts- DV keine öffentliche Daseinsvorsorge entwicklung, Zuwendungsempfänger Städtebauförderung, Kommunen als Eigentümer von Objekten und Flächen Wohnen kE zuständig, große Bestände in Eigentum der kommunalen Wohnungsunternehmen KP fehlende gemeinsame Interessen, unterschiedliche Problemlagen HB Sanierungsbedarfe, Defizite ÖPNV, Erreichbarkeit in der Fläche unzureichend, Anschlusslücken DSL DV originäre öffentliche Daseinsvorsorge Verkehr kE Aufgabenträger im ÖPNV und Straßenbaulast zumeist Bund, Land oder Landkreis KP gemeinsame Interessen, ggf. gemeinsame Finanzierung alternativer Angebote HB Handlungsbedarf gering Energie, U m- DV keine öffentliche Daseinsvorsorge welt, Klim a- schutz kE kommunale Planungshoheit über erforderliche Flächen, Energiesparmaßnahmen an komm. Objekten KP ggf. projektbezogene Zusammenarbeit HB Gefährdung Tageseinsatzbereitschaft, Nachwuchsmangel DV originäre öffentliche Daseinsvorsorge

Brandschutz kE kommunale Pflichtaufgabe, aber begrenzter Einfluss auf Gewinnung von Nachwuchskräften gemeinsame Ausbildungen erfolgen, gemeinsame Nachwuchsarbeit und Organisation des Brand- KP schutzes, gemeinsame Beschaffungen HB funktionierende interkomm. Kooperation, Identifizierung weiterer Kooperationsfelder erforderlich DV originäre öffentliche Daseinsvorsorge Verwaltung, Kooper ation kE kommunale Pflichtaufgabe KP klassisches Kooperationsfeld, Bündelung von Verwaltungsaufgaben, gemeinsame Beschaffungen Bedeutung der hoch mittel gering Quelle: eigene Darstellung Farben:

Endfassung 7. April 2017 109 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

6.2 Umsetzungsschritte sowie Organisation und Beteiligung

Die Projekte werden jeweils grundsätzlich in Eigenverantwortung der Kommunen umgesetzt. Wie auch im bisherigen Verlauf der Kooperation findet jedoch ein enger und regelmäßiger Austausch zwischen den Kooperationspartnern in Form von Sitzungen auf Arbeitsebene mit den Hauptverwal- tungsbeamten, Sachbearbeitern der Verwaltungen und Multiplikatoren sowie in Form von Koopera- tionsratssitzungen statt. Das zentrale Gremium ist der Kooperationsrat, der sich aus den Hauptver- waltungsbeamten der vier Kommunen sowie Vertretern der Politik zusammensetzt und mindestens zwei Mal jährlich zusammenkommt. Ergänzend dazu finden regelmäßige Arbeitssitzungen der Hauptverwaltungsbeamten und des externen Kooperationsmanagements statt. Insbesondere in den Arbeitssitzungen wird detailliert über die Umsetzung der Projekte beraten, Erfahrungen ausge- tauscht und die Zielerreichung der Projekte überprüft. Dazu unterliegt jede Kommune einer Berichts- pflicht gegenüber den Kooperationspartnern. Auch die vorgesehenen Maßnahmen werden im Be- darfsfall und in Abstimmung miteinander angepasst, gestrichen oder weitere Maßnahmen ergänzt.

Die Fortschreibung der Entwicklungskonzeption für den Mittelbereich Templin 2030 erfolgte eben- falls in enger Zusammenarbeit der vier Partnerkommunen. Die Kooperationspartner haben sich in mehreren gemeinsamen Sitzungen über die übergeordneten Ziele, sektoralen Entwicklungsziele und die zentralen Vorhaben abgestimmt und geeinigt. Die elf zentralen Vorhaben genießen höchste Priorität. Alle weiteren Projekte werden ihrer Priorität entsprechend umgesetzt, wobei bei der Um- setzung ähnlicher Maßnahmen in einer oder mehreren Kommunen Synergieeffekte ausgenutzt wer- den. Es werden beispielsweise Synergieeffekte durch Kosteneinsparungen bei zeitgleicher Umset- zung ähnlich gelagerter Maßnahmen angestrebt. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus der Umset- zung der Projekte werden regelmäßig in den Arbeitssitzungen des Kooperationsverbundes diskutiert und ausgetauscht. So wird gewährleistet, dass Erfahrungen auch für nachfolgende Projekte in ande- ren Kommunen des Kooperationsverbundes genutzt werden können.

Die Fortschreibung der Mittelbereichskonzeption wurde durch die Beteiligung der Öffentlichkeit in Form von Expertengesprächen, Fachveranstaltungen, der Beteiligung der politischen Gremien sowie die Information über die Presse und die Amtsblätter begleitet. Dieser Prozess wird auch in der Um- setzungsphase der MEK Templin 2030 fortgesetzt.

6.3 Strategien für die Gebietskulissen der Städtebau- und Wohnraumförderung

Templin ist Förderkommune in den Städtebauförderprogrammen Stadtumbau Ost und Städtebauli- cher Denkmalschutz. Die Gesamtmaßnahme Stadtumbau Ost ruht nach Umsetzung mehrerer Maß- nahmen zum Rückbau von nicht mehr benötigtem Wohnraum in den Gebieten des industriellen Woh- nungsbaus (vgl. Kapitel 4.6.1).

Im Zuge der Erarbeitung des INSEK Templin 2007 ist die Stadt dahingehend untersucht worden, ob eine über das Sanierungsgebiet hinausgehende Ausweisung eines Wohnvorranggebietes sinnvoll und erforderlich ist. Ergebnis war die Identifizierung zweier an das Sanierungsgebiet angrenzende in- nenstadtnahe Bereiche in den Quartieren Bürgergarten, August-Bebel-Straße und Prenzlauer Allee. Nach eingehender Prüfung der Gebietskulisse durch das LBV, wurde diese für die östlich der Alt- stadt gelegenen Bereiche am 21.04.2009 schriftlich bestätigt. Der im INSEK vorgeschlagenen Aus- Endfassung 7. April 2017 110 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN weisung eines Wohnvorranggebietes für den Bereich Bürgergarten wurde seitens des Landes nicht zugestimmt. Ebenfalls mit Schreiben des LBV vom 21.04.2009 wurde das Konsolidierungsgebiet in der Strahl-Goder-Straße bestätigt mit Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 01.07.2009 beschlossen.

Lychen ist Förderkommune im Städtebauförderprogamm Städtebauliche Sanierungs- und Entwick- lungsmaßnahmen. Die Maßnahme ruht derzeit. In Lychen erfolgte keine über das Sanierungsgebiet hinausgehende Ausweisung von Wohnvorranggebieten. Mit den vorgenannten Festlegungen sind in Templin und Lychen die Voraussetzung dafür geschaffen, die folgenden Richtlinien zur Wohnraum- förderung zur Anwendung zu bringen.

§ Richtlinie zur Förderung der generationsgerechten und barrierefreien Anpassung von Miet- wohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung und des Mietwohnungsneubau (MietwohnungsbauförderungsR); daraus die generationsgerechte Anpassung der Mietwoh- nungen durch Modernisierung und Instandsetzung mittlerer Intensität (a) sowie der Ein - be- ziehungsweise Anbau von Aufzügen einschließlich der Herstellung des barrierefreien Zu- gangs zu den Wohnungen und in das Gebäude (d)

§ Richtlinie zur Förderung von selbst genutztem Wohneigentum in Innenstädten (WohneigentumInnenstadtR).

Abbildung 24: Gebietskulissen in Templin und Lychen (Sanierungsgebiet)

Quelle: eigene Darstellung auf Kartengrundlage der Städte Templin und Lychen

Endfassung 7. April 2017 111 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7. Zentrale Vorhaben

Bei den Zentralen Vorhaben handelt es sich um die thematischen oder räumlichen Schwerpunkte für den Mittelbereich Templin. Die Zentralen Vorhaben setzen sich zumeist aus einem Bündel von Einzel- maßnahmen unterschiedlicher Prioritäten zusammen, können aber auch bedeutsame Einzelvorhaben sein.

Abbildung 25: Übersicht über die Zentralen Vorhaben

Quelle: eigene Darstellung

Endfassung 7. April 2017 112 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Die Zentralen Vorhaben nehmen eine Schlüsselrolle zum Erreichen der übergeordneten Entwicklungs- ziele der MEK Templin 2030 ein. Die Einzelvorhaben sind in Prioritäten von 1 bis 3 eingeordnet, wobei Vorhaben der Priorität 1 für das Erreichen der Ziele des Zentralen Vorhabens unverzichtbar sind. Bei Wegfall solcher Einzelmaßnahmen wäre das gesamte Zentrale Vorhaben gefährdet. Ein- zelvorhaben mit der Priorität 2 sind für das Zentrale Vorhaben von großer Wichtigkeit. Sollten die- se Einzelvorhaben später oder in Einzelfällen gar nicht umgesetzt werden, wäre das für das Errei- chen der Ziele des Zentralen Vorhabens ungünstig, das Zentrale Vorhaben an sich wäre jedoch nicht gefährdet. Einzelmaßnahmen der Priorität 3 sind für das Zentrale Vorhaben von untergeordneter Bedeutung. Bei deren Wegfall wäre das Zentrale Vorhaben an sich nicht gefährdet.

Für den Mittelbereich Templin wurden insgesamt elf Zentrale Vorhaben definiert. Die thematischen Schwerpunkte der Zentralen Vorhaben sind Bildung und Betreuung, Gesundheit und Soziales, Touris- mus, Stadt-, Ortsentwicklung und Wohnen, Verkehr, Klimaschutz und Brandschutz. Die räumlichen Schwerpunkte liegen im Mittelzentrum Templin sowie den Hauptorten Lychen, Boitzenburg, Gerswal- de und Milmersdorf.

7.1 ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge

7.1.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 26: ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge

Quelle: eigene Darstellung auf Kartengrundlage der Stadt Templin

Endfassung 7. April 2017 113 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.1.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Um die Daseinsvorsorge bei der prognostizierten Bevölkerungsabnahme in der Westuckermark wei- terhin zu sichern, ist zwingend ein Raumanker erforderlich, der gehobene Funktionen der Daseinsvor- sorge in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Handel, Verkehr, Soziales, Freizeit, Sport, Wirtschaft und Kultur wahrnimmt. Das Mittelzentrum Templin erfüllt die Anforderungen an einen solchen Raumanker und ist als Versorgungsschwerpunkt des gehobenen Bedarfs für die Bevölkerung des Mittelbereiches unverzichtbar.

Mit den Einzelvorhaben des Zentralen Vorhabens 1 sollen die gehobenen sozialen Funktionen Temp- lins weiter gefestigt werden. Eine Maßnahme sieht die Errichtung einer Europaschule auf dem Ge- lände des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums vor. Das Joachimsthalsche Gymnasium be- findet sich auf einem Gelände mit einer Gesamtfläche von 83.000 m² und einer Wohn- und Nutzfläche von 5.800 m². Es liegt am Stadtrand und grenzt an ein Waldgebiet. Es hat einen direkten Zugang zum Templiner Stadtsee. Mit der Eröffnung der Europaschule wird die die Visi- on verfolgt, dass junge Menschen aus ganz Europa in Templin unter einem Dach lernen und le- ben.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Reaktivierung des Bürgergartens als familienorientier- ter Freizeit- und Erholungspark. Der Bürgergarten ist eine 57,2 ha große Erholungsfläche westlich der Altstadt Templins, die seit 200 Jahren einen zentralen, kernstadtnahen Erholungsort darstellt. Im Bürgergarten befand sich ein FDGB-Heim mit der denkmalgeschützten Hyparschale. Der ehemalige FDGB-Komplex und das weitere Umfeld sind brachgefallen. Das FDGB-Bettenhaus wurde 2014 abgerissen. Der brachgefallene Bürgergarten mit der stark sanierungsbedürftigen Hyparschale stellt – auch aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zur Altstadt – einen erheblichen städtebaulichen Miss- stand dar. Für das Areal ist eine Reaktivierung als familienorientierte Erholungsfläche vorgesehen. Darüber hinaus soll die Hyparschale saniert und einer (touristischen) Nutzung zugeführt werden. Im Jahr 2016 konnten bereits erste Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Es wurden Bundeszuwen- dungen aus Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogrammes DS V in Höhe von 220.000 € bewilligt. Der kommunale Eigenanteil in Höhe von einem Drittel wurde mit Mitteln des Landkreises, der Deut- schen Stiftung Denkmalschutz sowie Eigenmitteln der Stadt Templin kofinaziert. Mit der bewilligten Zuwendung konnte zunächst nur die Sicherung des Gebäudes erfolgen. Für die weiteren notwendi- gen Sanierungsarbeiten werden ebenfalls Fördermittel beantragt. Insgesamt ist im Bürgergarten eine Sanierung in vier Teilflächen vorgesehen. Flächen 1a/1b umfassen die Hyparschale, die Frei- lichtbühne sowie einen Teich. Fläche 2 umfasst Waldflächen, deren Charakter erhalten bleiben soll. Fläche 3 umfasst Bereiche entlang des Templiner Kanals.

Mit der Sanierung des Stadions der Freundschaft wird eine Sporteinrichtung aufgewertet, die nicht nur für viele Vereine und Schulen Templins sondern auch für Nutzer aus dem Umland von großer Bedeutung ist.

Endfassung 7. April 2017 114 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 52: Einzelvorhaben ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einze lmaßnahme, in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Pri orität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § seit vielen Jahren leer stehendendes Areal des ehemaligen Joa- chimsthalschen Gymnasiums Stadt § Gesamtfläche 83.000 m², Bruttogeschossfläche ca. 16.000 m² Entwicklung des Bildung s- Eigenmittel Förder - § Lage in Nähe der Altstadt, direkter Zugang zum Templiner Stadtsee standortes EU - verein § Ziel: Errichtung einer Europaschule mit Internat in vorhandenen Ge- Stadt fortla u- 1.9 Joachims thalsches Gymn a- 50.000 Förd erung Te Joachimsthal bäuden Schulstiftung fend sium Stiftung sches Gym- § 2016 Gründung einer Schulstiftung zum Erwerb der Immobilie sowie Priorität 1 Sponsoren nasium e. V. Umsetzung einfacher Instandhaltungsmaßnahmen Privat § für Nutzung des Gebäudes und Geländes als Europaschule sind um- fangreiche Sanierungs- und Aufwertungsmaßnahmen erforderlich § dafür Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 50.000.000 € § Befestigung des Platzes sowie Strom- und Wasseranschluss § längerfristig Verlegung eines neuen Hausanschlusses, Erneuerung Herrichtung eines Platzes Beleuchtung, Erneuerung Treppenanlagen, Errichtung Rampe für den für Veranstaltungen zw i- Stadt MKC Templin 2017 - Lieferverkehr 4.2 200 Stadt schen MKC und Stadtsee Te Tem plin e. V. 2019 § MKC als kulturelle Einrichtung mit überregionalen Einzugsgebiet Priorität 2 § Tragfähigkeit langfristig gegeben, Zuschüsse durch Landkreis, Fest- einstellung Stammpersonal § Träger der Einrichtung MKC Templin e. V. § Sanierung Treppenanlagen und Sitzbänke erfolgt § Offen: Sanierung, Erweiterung Umkleiden, Sanitär, An-/Neubau Sozialtrakt, Herstellung Barrierefreiheit, Umbau des Hartplatzes zu Sanierung Stadion der einem Kunstrasenplatz, Schaffung Stellplätze, Erneuerung Stadt Stadt Leichtathletikanlagen (Umbau zu Tartanplätzen), DIN-gerechte Aus- 4.8 Freundschaft 693 - 2016ff. KLS Te Tem plin stattung Weitsprunganlagen Priorität 1 § hoher Sanierungsbedarf, überregional bedeutsame Einrichtung, Nu t- zung für Schul-, Vereins-, Ligasport, Trainingslager, Eigentümerin Stadt Templin, Barrierefreiheit nicht gegeben § als Sporteinrichtung für den gesamten Mittelbereich von Bedeutung

Endfassung 7. April 2017 115 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einze lmaßnahme, in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Pri orität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Reaktivierung des brachgefallenen Bürgergartens als familienorien- tierte innerstädtische Erholungs- und Kurfläche § Leitthemen für die Gestaltung sind Holz, Wasser und die familien- und gesundheitsorientierte Parkgestaltung § Weiterentwicklung des vorhandenen Wanderwegenetzes: Herstel- Entwicklung des Bürge r- lung unbefestigter Wanderwege aus Naturmaterialien, Aufstellung gartens zu einem familien- Stadt Lichtpunkte Stadt 6.2 orientierten Freizeit - und 780 EU - - 2017ff. § Schaffung generationsübergreifender Erlebnisbereiche Te Tem plin Erholungspark Förderung § Errichtung Abenteuerspielplatz Priorität 1 § Revitalisierung der vorhandenen Quelle § Neugestaltung des Teiches § Erlebbarkeit des vorhandenen Waldes verbessern § Bürgergarten stellt größten städtebaulichen Missstand in Templin dar, unmittelbare Altstadtnähe § Ergänzung generationsübergreifender Angebote § 1. Bauabschnitt: Sanierung der Hülle (Betonsanierung, Dämmung, Abdichtung Dach, Sanierung der Gründung, Herstellung Fensterfas- sade mit Verdunklung, Neuverlegung Hausanschlüsse, Gestaltung A u- ßenanlagen mit barrierefreier Zuwegung) § 2. Bauabschnitt: Innenausbau (Wände, Türen, Fußbodenbeläge, Sanierung Hyparschale Stadt 6.3 560 Stadt - 2018ff. Wand- und Deckenbekleidung, Haustechnik) für eine multifunktionale Te Tem plin Priorität 1 Nutzung, Gestaltung der unter Denkmalschutz gestellten Außenanl a- gen (Rampen, Parkplätze, Beleuchtung, Stadtmobiliar) § Folgekosten: 2,4 Mio. € § denkmalgeschützte Hyparschale befindet sich in desolaten baulichen Zustand Erarbeitung von realisier- baren Nachnutzungsoptio- Stadt 6.4 24 Stadt - 2019 § Erarbeitung Konzept nen für die Hyparschale Te Tem plin Priorität 1 Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Bildung , Kultur, Stadtentwicklung

Endfassung 7. April 2017 116 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.1.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Mit der geplanten Europaschule mit Internat auf dem Gelände des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums würde ein Bildungsort geschaffen, dessen Bedeutung weit über den Mittelbereich hin- ausreicht und der Templin als Bildungsstandort festigt. Die Eröffnung der Schule hätte aufgrund ihrer Internatsfunktion und der damit verbundenen Verlagerung des Wohnstandortes der Schüler und Lehrer nach Templin und Umgebung einen Bevölkerungszuwachs zur Folge. Es ist davon auszugehen, dass diese die vorhandenen sozialen, freizeitorientierten, kulturellen und weiteren Infrastrukturein- richtungen im Mittelbereich nutzen und sich in die Gemeinschaft integrieren. Damit würde sich auch deren Auslastung erhöhen. Darüber hinaus sind mit der Schule die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich des Lehrer- und Verwaltungspersonals verbunden. Aus städtebaulicher Sicht ergibt sich mit der Sanierung eine deutliche Aufwertung des Bereiches Prenzlauer Allee. Mit der Entwicklung des Bürgergartens zu einem familienorientierten Freizeit- und Erholungspark, einschließlich der Sa- nierung und Nachnutzung der Hyparschale wird ein generationsübergreifendes Erholungsange- bot für die Einwohner und Gäste Templins geschaffen und gleichzeitig der Raum durch die Be- seitigung der Brachfläche revitalisiert und städtebaulich aufgewertet. Die Attraktivität Templins als Wohnstandort wird durch die Umsetzung der Maßnahme deutlich erhöht, was Abwanderun- gen entgegenwirkt bzw. Zuwanderungen fördert. Die Sanierung und der barrierefreie Umbau des Stadions der Freundschaft verbessern die Trainingsbedingungen für Vereine und Schulen über die Grenzen Templins hinaus. Alle drei Maßnahmen haben demnach einen Ausstrahleffekt auf den ge- samten Mittelbereich Templin und darüber hinaus. Synergieeffekte bestehen mit den ZV5 (Entwick- lung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches), da u. a. die Reaktivierung des Bürgergar- tens als Erholungsfläche mit Angeboten für alle Generationen auf die Erhöhung der Lebensquali- tät der Bewohner und das Angebot für Touristen Templins gleichermaßen abzielt.

7.1.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Anzahl Schulen Ausbau Bildungsfunktion Templins § Anzahl Schüler Bevölkerungszuwachs § Bevölkerungszahl Schaffung von Arbeitsplätzen § Anzahl und Art neu entstandener Arbeitsplätze Behebung des städtebaulichen Miss- § Sanierung des Schulensembles standes gesteigerte Nutzung der Infrastruktur- § Anzahl der Nutzer einrichtungen im Mittelbereich § Sanierungsstand Reaktivierung des bedeutenden Einze l- § Veranstaltungen pro Jahr denkmals Hyparschale § Besucher, Anzahl Betreiber § Annahme des Angebotes insbes. durch die Ziel- zusätzliches generationenübergreifen- gruppen Familien, Senioren, Touristen des Erholungsangebot (Bürgergarten) § Zufriedenheitsbefragung verbesserte Trainingsbedingungen § Vereinsnutzung Stadion der Freundschaft § Bedeutung für den Ligasport

Endfassung 7. April 2017 117 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.2 ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge

7.2.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 27: ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge

Quelle: eigene Darstellung

7.2.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Die Umlandkommunen des Mittelbereiches Templin mit ihren Hauptorten Lychen, Boitzenburg und Gerswalde sowie Milmersdorf nehmen mit den dort vorhandenen Einrichtungen der Daseinsvorsorge wichtige Versorgungsfunktionen für sich und ihr Umland wahr. Die Bestandsanalyse hat jedoch ein Defizit in den Umlandkommunen in Bezug auf die Ausstattung mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Senioren sowie einen großen Sanierungsbedarf an wichtigen kulturellen Einrichtungen ergeben.

Mit den Einzelvorhaben des Zentralen Vorhabens 2 sollen diese Defizite behoben werden. So soll die soziale Infrastruktur für junge Menschen mit der Skateranlage in Lychen und der Neugestaltung eines Spielplatzes in Boitzenburg verbessert werden. Mit der Sanierung der Mühle in Lychen und der Klostermühle in Boitzenburg werden zwei Einzeldenkmale und wichtige Kulturstätten im Mittelbereich Templin aufgewertet.

Die Sanierung und der Umbau des Ratsecks in Lychen ist die Schlüsselmaßnahme für den Mittelbe- reich Templin für die nächsten Jahre. Es ist geplant, das zentral in Lychen gelegene, leer stehende

Endfassung 7. April 2017 118 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN und unsanierte Objekt zu sanieren und barrierefrei umzubauen und multifunktional zu nutzen. Nutzer werden ein Zahnarzt, eine Physiotherapie, die Volkssolidarität mit betreutem Wohnen und die Kom- mune mit einem Bürgersaal werden. Die Außenanlagen werden aufgewertet und das Gebäude mit einem Aufzug versehen, sodass alle Etagen barrierefrei erreichbar sind. Für die Umsetzung der Maßnahme ist eine Bündelung von LEADER- und KLS-Mitteln geplant. Mit der Sanierung des Ratsecks geht nicht nur eine erhebliche Verbesserung der sozialen Versorgung einher, sondern auch die Be- hebung eines großen städtebaulichen Missstands direkt am Marktplatz in Lychen.

Abbildung 28: Ratseck Lychen

Quelle: eigenes Foto

Ergänzend dazu sollen auf dem Marktplatz durch Aufwertungsmaßnahmen die Aufenthaltsqualität verbessert und das Rathaus saniert werden. Die Sanierung des Verwaltungsgebäudes ist auch in Boitzenburg erforderlich.

Endfassung 7. April 2017 119 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 53: Einzelvorhaben ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Bau der Anlage 2001 Wiederherstellung § Erneuerung verschiedener – baufälliger und nicht mehr reparaturf ä- Stadt Stadt 2.6 Skateranlage 30 Ly - 2022 higer – Elemente KLS Lychen Priorität 3 § Dient Jugendlichen als Treffpunkt § Festigung der familienfreundlichen Strukturen § ca. 300 m² großer Spielplatz Neugestaltung des Spie l- Gemeinde Gemeinde § zeigt Verschleißerscheinungen, Spielgeräte nicht mehr heutiger Sta n- 2.7 platzes am Podschunweg 100 Boi Boitzenbur- - 2017 KLS dard Priorität 2 ger Land § Einbeziehung der Kinder, Eltern, Erzieher in die Planung § Technisches Denkmal Klostermühle Boitzenburg § seit 1979 Museum Dachsani erung Gemeinde § Nutzung als Museum, Veranstaltungssaal Gemeinde 4.1 Klostermü hle 260 Boi Boitzenbur- - 2018 KLS § Ende der 1990er Jahre Sanierung des Gebäudes (Trockenlegung Priorität 2 ger Land Kelle r, Sanierung Balkenlagen, Fenster, Türen, Fachwerk, Erneuerung Lehmputz) § Sanierung des Daches und des Dachstuhls noch offen § Dachsanierung 2014/2015 mit Städtebaufördermitteln, Teilsanie- rung Gebäude über LEADER erfolgt Stadt Wasser auf Sanierung Mühle § Gebäude ist entkernt und leer stehend 4.3 2.000 Verein Ly die Mühlen Stadt 2018ff. § Eigentümerin Stadt, Pächter Verein Priorität 2 KLS e. V. § Derzeitige Nutzung: privat, Gastronomie, Kultur § Hüllen- und Innensanierung erforderlich § unsaniertes Feldsteingebäude im Zentrum von Gerswalde neben der Sanierung Rettungswache, gegenüber der Amtsverwaltung Gemeinde Gemeinde § Eigentum Gemeinde Gerswalde, verpachtet an Unternehmer 4.6 Deutschlandha lle 180 Ge - 2020 Gerswalde Gerswalde § derzeit Nutzung als Lagerraum Priorität 3 § Planung: Reaktivierung als Veranstaltungshalle für 200-300 Personen § Sanierungsbedarf an Außenhülle und innen

Endfassung 7. April 2017 120 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Umsetzung des Projektes in 2017/2018 § Gebäude: direkte Lage am Marktplatz, viergeschossig, ehemaliges Hotel mit Restaurant, Nutzfläche 918 m², Eigentümerin Stadt § langjähriger Leerstand, besonderer städtebaulicher Missstand im Zentrum von Lychen Stadt § umfassende Sanierung und Umbau Sanierung Ratseck KLS Stadt 2017 - 6.1 1. 399 Ly - § Nutzungen: EG Zahnarzt, Physiotherapie, 1. + 2. OG betreutes LEADER Lychen 2018 Priorität 1 Wohnen Volkssolidarität, 3. OG multifunktionale öffentliche Nutzung FAG § Feste Nutzungszusagen von Volkssolidarität, Zahnarzt, Physiotherapie § Barrierefreie Erschließung des Gebäudes über einen Aufzug § Stärkung der Daseinsvorsorgefunk tionen Lychens und darüber hinaus durch Aktivierung eines zentralen, leerstehenden Objektes in den B e- reichen Gesundheit, Soziales § Wiederbelebung Brunnen Stadt Gestaltung Marktplatz Stadt § Bepflanzung 6.5 40 S+E Pr o- Ly - 2019 Lychen Priorität 3 gramm § Ergänzung Ausstattung § Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz Lychen Sanierung Gemeinde § Eigentum der Gemeinde Gemeinde 9.1 Verwaltungsg ebäude 112 Boi Boitzenbur- - 2018 § Trockenlegung Keller, Maler-,Bodenlegearbeiten im Gebäude KLS Priorität 2 ger Land § Feuchtigkeitsschäden im Kellerbereich § Rathaus ist im Stadtkern ein stadtbildprägendes Gebäude § Sitz der Verwaltung Sanierung Rathaus Lychen Stadt Stadt 9.2 94 Ly - 2020 § 1996 Erneuerung Außenhülle KLS Lychen Priorität 2 § Sanierungsbedarfe an Fassade und Fenstern, Erneuerung Eingangstreppe § Energetische Sanierung Städte Templin, Abstimmung von Kostenein- Lychen, sparungen durch gemei n- Gemeinde 9.3 - - MB - 2017ff. § z. B. im Bereich Brandschutz same Beschaffungen Boitzenbur- Priorität 2 ger Land, Amt Ger s- walde Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Kultur , Soziales , Stadtentwicklung , Verwaltung

Endfassung 7. April 2017 121 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.2.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Mit Umsetzung des Zentralen Vorhabens 2 wird in wichtige soziale, kulturelle und städtische Infrastruktu- ren im Umland investiert und damit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und Da- seinsvorsorge in den Kommunen abseits des Mittelzentrums Templin geleistet. Gleichzeitig findet durch die Maßnahmen eine Stärkung der Kernstädte statt. Es werden insbesondere für Familien, aber auch für ältere Menschen Bedingungen geschaffen, ihren Wohnstandort in den Umlandkommunen zu belassen oder dorthin zu verlegen.

Abbildung 29: Klostermühle Boitzenburg

Quelle: eigenes Foto

Mit der Aufwertung der Klostermühle in Boitzenburg und der Mühle in Lychen werden auch positive Ef- fekte auf die Besucherzahlen durch Touristen erwartet. Insofern ergeben sich Synergieeffekte zu dem ZV5 (Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches).

7.2.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator Stabilisierung der Bevölkerungszahlen im § Zu-, Abwanderungen Umland Verbesserung der sozialen, medizinischen und § Anzahl der Angebote kulturellen Versorgung § Nutzerzahlen Behebung städtebaulicher Missstände § Sanierte Gebäude Schaffung Arbeitsplätze § Anzahl Arbeitsplätze Kosteneinsparungen durch gemeinsame Be- § Höhe der Einsparungen schaffungen

Endfassung 7. April 2017 122 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.3 ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes

7.3.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 30: ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes

Quelle: eigene Darstellung

7.3.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Der Bereich Bildung und Betreuung war von Beginn der interkommunalen Kooperation an das zent- rale Thema für den Mittelbereich Templin. Die Ausstattung mit entsprechenden Infrastruktureinrich- tungen ist trotz der erfolgten Schulschließungen insbesondere in Templin sehr gut. Die Ausstattung mit Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ist für junge Einwohner und Familien von entscheidender Be- deutung. Insofern hatte und haben auch zukünftig der Erhalt und der gute bauliche Zustand aller Bildungs- und Betreuungseinrichtungen oberste Priorität, um Familien ein adäquates Lebensumfeld zu bieten. Kindertagesstätten sollen dabei dezentral und wohnortnah vorgehalten werden. Die Entwick- lung der Bevölkerungszahlen zeigt, dass die vorhandenen Einrichtungen in ihrem Bestand zunächst gesichert sind. Die Auslastung der Kitas ist bis auf einzelne Ausnahmen überall sehr gut bzw. es lie- gen bereits Kapazitätsengpässe vor. Die Schulen sind mit den bereits geborenen Kindern mindestens bis zum Jahr 2022 gesichert.

Bezüglich der ggf. langfristig gefährdeten Kleinen Grundschule in Milmersdorf lässt sich folgendes feststellen: Gemäß SEP UM 2012 – 2017 ist die Grundschule Milmersdorf im Planungszeitraum und darüber hinaus als Kleine Grundschule gesichert. Da für den Grundschulbezirk der Grundschule Mil- mersdorf, der sich aus der Gemeinde Milmersdorf sowie dem Ortsteil Ringenwalde zusammensetzt, Endfassung 7. April 2017 123 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN die Geburtenzahlen aus dem Jahr 2015 vorliegen, kann eine eigene Prognose der Schülerzahlen erstellt werden.

Tabelle 54: Prognose Einschulungen Kleine Grundschule Milmersdorf Geburtenjahrgang 2012 2013 2014 2015 Geburten Milmers- 11 7 8 9 dorf Geburten 0 0 2 2 Ringenwalde 61 Summe 11 7 10 11 75 %/25 % 62 8 3 5 2 7 3 8 3 Für Einschuljahr maß- 12 63 8 9 11 gebliche Schüler

Abzüglich Struktur- 11 8 9 10 quote von 5 % 64 Einschulungen 2018/ 2022/ 2019/2020 2020/2021 2021/2022 Schuljahr 2019 2023 Quelle: eigene Berechnung auf Grundlage der Geburtenzahlen für die Jahre 2012 bis 2015 des AfS BB

Für das Einschulungsjahr 2022/2023 kann die Zahl der Einschulungen nicht berechnet werden, da die Geburten von Januar bis Oktober 2016 noch nicht vorliegen und in dieser Berechnung bewusst auf Prognosen verzichtet wird. Setzt man die oben errechneten Einschulungen in nachstehende Tabel- le ein und schreibt die Schülerzahlen für die jeweiligen Klassenstufen fort, erhält man die Gesamt- schülerzahlen von Klasse 1 bis 6. Es wird deutlich, dass bei einer Mindestschüleranzahl von 45 in der Kleinen Grundschule die Schule bis zum Einschulungsjahr 2022/2023 sicher ist. Bei Annahme ähnli- cher ggf. leicht rückläufiger Geburtenzahlen in den Jahren ab 2016, ist auch für die Schuljahre ab 2023/2024 davon auszugehen, dass die Mindestschülerzahl von 45 Schülern erreicht wird und die Schule langfristig Bestand haben kann.

Tabelle 55: Berechnung der Schülerzahlen für die Grundschule Milmersdorf Schul- 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2022/ 2023/ 2024/ 2025/ 2026/ jahr 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 1. Klasse 12 11 8 9 10

2. Klasse 7 11 11 8 9 10 3. Klasse 6 7 11 11 8 9 10

4. Klasse 15 7 8 12 11 8 9 10 5. Klasse 15 17 8 9 14 11 8 9 10 6. Klasse 14 15 17 8 9 14 11 8 9 10 Gesamt 69 68 63 57 61 52 38 27 19 10 Quelle: eigene Berechnung

61 Ringenwalde gehört zum Schulbezirk der GS Milmersdorf. Die Geburtenzahlen liegen aber nur für die Doppelgemein- de Temmen-Ringenwalde vor. Da es sich um zwei OT (Temmen und Ringenwalde) handelt, werden die Geburtenzahlen durch 2 dividiert. 62 Aufteilung 75 %/25 %, da Schüler, die vor dem 1. Oktober das sechste Lebensjahr vollenden, die Schulpflicht am 1. August desselben Kalenderjahres beginnt. Für die Schüler, die zwischen dem 1. Oktober und 31. Dezember sechs Jahre alt werden, beginnt die Schule im darauffolgenden Jahr. 63 Die Geburtenzahlen für Oktober bis Dezember 2011 betragen vier. 64 Eine Strukturquote wird abgezogen durch Einschulung an Förderschulen, Schulen freier Träger und Wegzügen. Endfassung 7. April 2017 124 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Der Erhalt der Kleinen Grundschule Milmersdorf wird jedoch nicht nur aus rechnerischen Aspekten verfolgt, sondern ist aus Sicht der Kommune auch aufgrund von Erreichbarkeitskriterien erforderlich. In der kleinräumigen Bevölkerungsprognose für den Landkreis Uckermark wurden Erreichbarkeits- szenarien aufgestellt, für den Fall, dass bestimmte – weniger gesicherte – Grundschulstandorte, darunter die Grundschule Milmersdorf, wegfallen würden. Es zeigt sich, dass im Falle des Wegfalls der Grundschule nicht für alle Wohnorte im Grundschulbezirk die Erreichbarkeit der nächsten Grundschule gesichert bzw. die Fahrtwege mit 45 bis 60 Minuten für eine Strecke unverhältnismäßig lang wäre (vgl. Kartenausschnitt lila bzw. rote Markierung).

Abbildung 31: Erreichbarkeitsszenarien Grundschulen im Landkreis Uckermark und im Grundschul- bezirk Milmersdorf

Quelle: Schmidt, Dr. Torsten, ifs. GmbH, Regionalstrategie Daseinsvorsorge, Annahmen, Ergebnisse und Me- thodik der Bevölkerungsprognose 2010 – 2030 für den Landkreis Uckermark, Dresden 2013, S. 50

Darüber hinaus würden bei einer Schließung der Schule zusätzliche Verkehre generiert, die prinzipi- ell den übergeordneten Zielen nach einer Reduzierung von CO 2-Emissionen und dem Prinzip „kurze Wege für kurze Beine“ entgegenstehen.

Für die Kommunen hat der Erhalt aller Einrichtungen im Bereich Bildung und Betreuung oberste Priori- tät. Im Falle einer fraglichen Tragfähigkeit sollen Lösungen gefunden werden, die den Erhalt der Einrichtung ermöglichen. Dazu zählt z. B. im Bereich Schulen neue Organisationsformen und im Be- reich Kitas die multifunktionale Nutzung von Einrichtungen. Die Bestandsanalyse hat gezeigt, dass diverse Defizite beim baulichen Zustand und im Hinblick auf die Barrierefreiheit von Einrichtungen bestehen. Mit den nachfolgenden Einzelmaßnahmen sollen diese Defizite behoben werden und das Schul- und Kitanetz zukunftsfähig gesichert werden.

Endfassung 7. April 2017 125 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 56: Einzelvorhaben ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfä higkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Multifunktionale Nutzung des Gebäudes durch Feuerwehr, Kita, Mu- seum § Kita: 19 Plätze, kommunales Eigentum § Staub- und Lärmschutz des Kita-Geländes durch Gabionen an der Landesstraße, Herstellung Sport- und Spielplatzflächen, Beschaffung Kita Hardenbeck, Gemeinde Gemeinde und Einbau Außenspielgeräte, Bepflanzungen, Anstriche an noch ve r- 1.1 Auße nanlagen 200 Boi Boitzenbur- - 2017 KLS wendungsfähigen Geräten ger Land Priorität 1 § Kita deckt westlichen Teil der Gemeinde ab, deutliche Zunahme an Anmeldung in den letzten Jahren, Zuzug von Familien § Perspektivisch Ausgliederung der Feuerwehr und Erweiterung der Kita – derzeit aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht möglich § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung § 1994 errichtete Kita § 40 Plätze, kommunales Eigentum § voll ausgelastete Kita, Platzvergabe nur mit Ausnahmeregelung § sehr beengte Innen- und Außenbereiche § Objekt: Anbau für einen zusätzlichen Gruppenraum, einschließlich Kita Haßleben, Sanierung Gemeinde Gemeinde Garderobe, Sanitär, Erneuerung Heizung 1.2 und Außenanlagen 1.200 Boi Boitzenbur- - 2017 KLS § Außenbereich: Erweiterung um 100 % auf nebenliegende Wiesen Priorität 1 ger Land § Errichtung Zaun erfolgt 2016 mit Eigenmitteln der Gemeinde § Erneuerung Außenanlagen (Geländeregulierungen, Erneuerung Ra- sen, Außenspielgeräte, Sonnensegel, Einrichtung Bolzplatz, Pflanzu n- gen) § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung § 22 Plätze, kommunales Eigentum § Maßnahmen Gebäude: Einbau einer effizienten Heizungsanlage Gemeinde Sanierung Sanitär, malermäßige Instandsetzung Gruppen-, Beschä f- Sanierung Kita Pfiffikus, Gemeinde Flieth - tigungs-, Schlafräume, Einbau einer neuer Haustür, Schaffung von 1.3 Stegelitz 103 Ge Flieth - - 2018 Stegelitz Garderobenbereichen, die Brandschutzanforderungen entsprechen Stegelitz Priorität 1 KLS § Maßnahmen Außenanlagen: Instandsetzung Umzäunung, Schaffung eines befestigten Außenspielbereiches mit Sonnen- und Wetterschutz § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung

Endfassung 7. April 2017 126 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahm e in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § 135 Plätze, kommunales Eigentum § Lage im Hauptort Gerswalde, sehr gute Auslastung, langfristig ges i- chert § Maßnahmen Gebäude: Einbau einer effizienten Heizungsanlage Gemeinde Sanierung Kita Bienenhaus Gemeinde Sanierung Sanitär, malermäßige Instandsetzung Gruppen-, Beschä f- 1.4 120 Gerswalde Ge - 2017 Gerswalde tigungs-, Schlafräume, Einbau einer neuer Haustür, Schaffung von Prio rität 1 KLS Garderobenbereichen, die Brandschutzanforderungen entsprechen § Maßnahmen Außenanlagen: Instandsetzung Umzäunung, Schaffung eines befestigten Außenspielbereiches mit Sonnen- und Wetterschutz § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung § Umsetzung Brandschutzkonzept (Schottungen etc.), Erneuerung Ge- bäudetechnik, Sanierung Räume (Türen, Malerarbeiten, Fußboden) und Sanitärräume Sanierung Kita Jugend - und § in 1970er Jahren erbaut, großer Sanierungsbedarf vorhanden Stadt 1.5 Egelpfuhlfrösche 1.590 Stadt Te Sozialwerk 2017 § ein 2-geschossiges und ein 1-geschossiges Gebäudeteil Tem plin Priorität 1 gGmbH § Einbau Fenster, Wärmedämmung, Rettungswegtreppen, Erneuerung eines Daches bereits erfolgt § hohe Auslastung § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung § Umsetzung Brandschutzkonzept (Schottungen etc.), Erneuerung Ge- bäudetechnik, Sanierung Räume (Türen, Malerarbeiten, Fußboden) und Sanitärräume Sanierung Kita Käthe Jugend - und § in 1970er Jahren erbaut, großer Sanierungsbedarf vorhanden Stadt Stadt 1.6 Kollwitz 1.250 Te Sozialwerk 2018 § ein 2-geschossiges und ein 1-geschossiges Gebäudeteil KLS Tem plin Priorität 1 gGmbH § Einbau Fenster, Wärmedämmung, Rettungswegtreppen, Erneueru ng eines Daches bereits erfolgt § hohe Auslastung § Sicherung der wohnortnahen Kinderbetreuung § Anfang der 1990er Jahre umfassende Sanierung Sanierung Grundschule § seit 2003 Angebot von FLEX-Klassen Stadt Stadt § seit 2005 verlässliche Halbtagsschule mit Hort 1.7 Lychen 50 Ly - 2019 KLS Lychen § Nebengebäude denkmalgeschütztes Bauwerk Priorität 1 § Erneuerung Fenster, Türen, Sanitär mit FAG-Mitteln erfolgt § Offen: Malerarbeiten, Innentüren, Gestaltung Schulhof erforderlich

Endfassung 7. April 2017 127 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement Städte Templin, § Derzeit gute Ausstattung mit Schulen und Kitas im Mittelbereich Entwicklungsplan Schulen Lychen, § Bevölkerungsprognose für den Mittelbereich negativ, langfristig und Kindertagesstätten im MB Gemeinde rückläufige Schülerzahlen 1.8 22 MB - 2018 Mittelb ereich KLS Boitzenbur- § Erarbeitung einer Strategie zum langfristigen Erhalt aller Schulen und Priorität 2 ger Land, Kitas durch Anpassungsmaßnahmen (z. B. Schulverbünde, Filiallösun- Amt Ger s- gen, etc.) walde § Sporthalle der Grundschule Milmersdorf § Entsieglung und Gestaltung der Außenanlagen Energetische Sanierung Gemeinde § Sanierung Sporthalle (Erfüllung Brandschutzauflagen, Installation Gemeinde 4.7 Sporthalle Milmersdorf 257 Milmersdorf Ge - 2019 Prallwand, Erneuerung Parkettfußboden, energetische Modernisie- Milmersdorf Priorität 1 KLS rung Heizung/Warmwasserversorgung § vollständige Auslastung der Sporthalle durch Schul- und Vereins- sport, Volkshochschule Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Bildung, Kultur

7.3.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Ein qualifiziertes Bildungs- und Betreuungsangebot ist neben dem Vorhandensein von Arbeitsplätzen und Wohnraum die zentrale Voraussetzung für die Ansiedlung von Familien. Insofern hat das Zentrale Vorhaben 3 einen großen Einfluss auf die Gesamtentwicklung des Mittelbereiches Templin und genießt in seiner Umsetzung höchste Priorität. Dabei gelten drei grundlegende Prämissen: die Betreuung der Kinder im Kindergarten oder der Kinderkrippe sollen dezentral und wohnortnah erfolgen, Schulstandorte konzentrieren sich auf das Mittelzentrum oder die Hauptorte bzw. zukünftigen Grundfunktionalen Schwerpunkte und weiterbildende Schulen und be- sondere Schulformen hält das Mittelzentrum Templin vor.

Synergieeffekte ergeben sich zu den Zentralen Vorhaben 1 und 2, da die Qualifizierung des Bildungs- und Betreuungsangebotes die Funktionen des Mittelzentrums Templin sowie die Grundfunktionen der Hauptorte Lychen, Boitzenburg, Gerswalde und Milmersdorf stärkt.

Endfassung 7. April 2017 128 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.3.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator Stabilisierung der Bevölkerungs- § Einwohnerentwicklung zahlen im Bereich der Familien § Zuzug von Familien Bedarfsgerechte Sicherung der § Auslastung der Kitas wohnortnahen Kinderbetreuung § Qualität der Unterrichtsbedingungen Verbesserte Qualität der Kin- § Einhaltung von Brandschutzanforderungen derbetreuung und Beschulung § Qualität der Außenanlagen der Einrichtungen Festigung der Bildungsfunktion im § Schülerzahlen Mittelbereich § Anzahl Schulen Erhöhung der Energieeffizienz § Energetische Sanierungen kommunaler Objekte § Reduzierung Strom-/Wärmeverbrauch in kWh/Jahr

7.4 ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen

7.4.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 32: ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen

Quelle: eigene Darstellung

Endfassung 7. April 2017 129 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.4.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Templin ist mit einer Vielzahl an Fach- und Allgemeinärzten sowie dem Sana Krankenhaus der Grundversorgung das Zentrum für Gesundheit und Medizin der westlichen Uckermark. Eine hochwertige medizinische Versorgung ist insbesondere vor dem Hintergrund der älter werden- den Bevölkerung von grundlegender Bedeutung. Deshalb setzt sich die Stadt für neue Wege ein, diese gute medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten bzw. zu verbessern. Ergebnis dieser Bemühungen ist u. a. der Aufbau eines KVRegioMed Zentrums in Templin, ein ganzheitliches Ver- sorgungsangebot in der Altersmedizin, das als Modellprojekt startete und inzwischen fest etab- liert ist. Das KV RegioMed Zentrum Templin wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung Bran- denburg gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten der Region sowie dem Sana Krankhaus Temp- lin entwickelt. Es ist auch Teil eines europaweiten Forschungsprojektes, welches sich mit einer „maßgeschneiderten Versorgung“ älterer Menschen in ihrem häuslichen Umfeld beschä ftigt.

Als weiteren Baustein hat im Jahr 2016 Templin einen Zuschlag für die Umsetzung des Projekt- vorhabens Strukturmigration im Mittelbereich Templin der Arbeitsgemeinschaft IGiB „Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg" (KVBB, AOK Nordost, Barmer GEK) und des Sana Krankenhauses Templin und die damit verbundene Förderung aus dem Innovationsfonds erhal- ten. Mit einem Gesamtfinanzvolumen von 27 Mio. € sollen in den nächsten Jahren neue medizin i- sche Versorgungsformen in Templin und dem Umland geschaffen werden. Dabei ist die Verzah- nung ambulant-stationärer Angebote für alle Bevölkerungsgruppen das zentrale Ziel. Bestand- teile des Projektes sind z. B. der Aufbau eines regionalen Ärztenetzes, eines ambulant-stationären Zentrums am Krankenhaus und einer Anlaufstelle für alle weiteren Behandlungswege. Innerhalb des Projektes soll eine enge Abstimmung zwischen den regionalen Haus-, Fach- und Klinikärzten sowie den Pflegediensten und Fahrdiensten erfolgen.

Ergänzend zu diesen auf dem Territorium der Stadt Templin angesiedelten größeren Vorhaben, wird im gesamten Mittelbereich die Unterstützung von Ärzten bei der Nachbesetzung ihrer Arztpraxen fortgesetzt, um auch in der Fläche die medizinische Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Mit den vorgesehenen Investitionen in die sozialen Infrastrukturen sollen Strukturen für kleinteilige Angebote in den Ortsteilen geschaffen werden, um die bestehenden Schwächen in diesem Bereich zu beheben.

Endfassung 7. April 2017 130 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 57: Einzelvorhaben ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftlic hes Engagement Städte Templin, Unterstützung von Är zten Lychen, § Gespräche mit der KVBB zur Ansiedlung weiterer Ärzte bei der Nachbese tzung Gemeinde § Anwerbung von Ärzten über Fachzeitschriften und Fachportale 2.1 - - MB KVBB laufend von Arztpr axen Boitzenbur- § Abwendung einer (drohenden) Unterversorgung durch Fach- und Priorität 1 ger Land, Hausärzte sowie Erhalt des Krankenhausstandortes in Templin Amt Ger s- walde § Zuschlag für Förderung aus dem Innovationsfonds wurde erteilt § Verzahnung der ambulanten und stationären Angebote § Aufbau eines regionalen Ärztenetzes (abgestimmte Prozesse, ge- Projektvorhaben Struktur- meinsame Versorgung der Patienten) migration im Mittelbereich § Aufbau eines ambulant-stationären Zentrums am Krankenhaus (inte r- Templin der Arbeitsg e- disziplinäre Versorgungsangebote Krankenhaus-Praxis) Stadt meinschaft IGiB „Inno vat i- § Aufbau einer Anlaufstelle für alle weiteren Behandlungswege Innovations- Tem plin ve Gesundheitsversorgung § Aufbau Pflegenetzwerk und Kommunikationsplattform 2.2 27.000 fonds Te Sana Kran- KVBB 2017ff. in Brandenburg" (KVBB, § Patientenbus AOK Nordost, Barmer Stadt kenhaus IGiB GbR § enge Abstimmung zwischen den regionalen Haus-, Fach- und Klinik- GEK) und des Sana Kran- ärzten sowie den Pflegediensten und Fahrdiensten kenhauses Templin § Schaffung von Arbeitsplätzen Priorität 1 § Gewährung einer hochwertigen und zukunftsfähigen medizinischen Versorgung für alle Patienten in der Region Templin § Abwendung einer (drohenden) Unterversorgung durch Fach- und Hausärzte sowie Erhalt des Krankenhausstandortes in Templin § Aktuell zusätzlicher Bedarf an Pflegeplätzen vorhanden, bis 2020 Bau weiterer stationärer zusätzlich 33 bis 147 Plätze, bis 2030 292 bis 433 zusätzliche Plä t- Kommunen Pflegeeinrichtungen durch private private ze 2.3 offen MB des Mittelbe- offen private Träger Träger Träger § Bedarf auch an betreuten Wohnformen reiches Priorität 3 § Konzentration von stationären Pflegeplätzen auf Templin und Boit- zenburger Land

Endfassung 7. April 2017 131 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Eigentum der Gemeinde § Multifunktionale Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus Sanierung Gemeindehaus Gemeinde § Bewirtschaftung durch einen Verein Gemeinde 2.4 Berkholz 19 Boi Boitzenbur- - 2017 § Hoher Sanierungsbedarf am Gebäude (z. B. Ofen- und Elektrospei- KLS Priorität 2 ger Land cherheizung) § Installation einer Gasheizungsanlage § Sanierung Sanitäranlagen, Küche § Gebäude im Eigentum der Gemeinde Gerswalde § Entwicklung eines multifunktionalen Zentrums im Ort Groß Fredenwalde Errichtung eines Anbaues § Derzeit Nutzung des Gebäudes als Radwanderherberge, ein weit e- als „Soziokulturelles Zen t- Gemeinde res im Ort befindliches nicht mehr ausbaufähiges Gebäude wird als Gemeinde 2.5 rum im Ort Groß - 184 Gerswalde Ge - 2017 Feuerwehrgerätehaus genutzt Gerswalde Fredenwalde“ KLS § Planung: Erweiterung der Radwanderherberge um einen Gebäude- Priorität 2 teil, um multifunktionelle Nutzungen zu ermöglichen (u. a. Unterbrin- gung eines Feuerwehrfahrzeuges, Versammlungsraum für Vereine) § Ziel: Bündelung von Akteuren und Aktivitäten an einem Ort, Nach- wuchsgewinnung FFW, Förderung Dorfleben Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Gesundheit, Soziales

7.4.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Insbesondere die innovativen Projekte KVRegioMed und Strukturmigration im Mittelbereich Templin stärken nicht nur die Gesundheitsversorgung in der Stadt Templin, sondern verbessern die medizinische Versorgung im gesamten Mittelbereich Templin. Die medizinische Versorgung stellt vor dem Hintergrund der älter werdenden Bevölkerung eine der wichtigsten Säulen der Daseinsvorsorge dar. Mit der Umsetzung der vorgesehenen Projekte wird diese für die Bevölkerung des gesamten Mit- telbereiches deutlich gestärkt und in ihrer Qualität aufgewertet. Das Zentrale Vorhaben 4 hat insofern einen bedeutenden Ausstrahleffekt auf die gesamte Region.

Endfassung 7. April 2017 132 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 33: Krankenhaus Templin

Quelle: eigenes Foto

Die mit den Einzelvorhaben 2.4 und 2.5 verbundene Verbesserung der sozialen Versorgung in Be- reichen des Amtes Gerswalde und der Gemeinde Boitzenburger Land trägt zu einer Erhöhung der Lebensqualität und Verbesserung der Daseinsvorsorge in der Fläche und somit zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung bei.

7.4.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Anzahl Ärzte Verbesserte medizinische Versorgung § Integrierte Versorgungsstrukturen § Nutzung durch Patienten aus dem Umland Schaffung Arbeitsplätze § Anzahl Arbeitsplätze § Anzahl der neu genutzten Objekte Aufwertung Objekte § Reduzierung von Leerstand § Bevölkerungszahl Verbleib der Menschen in der Region § Bevölkerungsstruktur § Anzahl Angebote Ergänzung sozialer Angebote in der Fläche § Vorhandene Räumlichkeiten

Endfassung 7. April 2017 133 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.5 ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches

7.5.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 34: ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches

Quelle: eigene Darstellung

7.5.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Mittelbereich Templin. Eines der zentra- len übergeordneten Entwicklungsziele für den Mittelbereich Templin ist deshalb die Entwicklung der touristischen Potenziale durch die Schaffung einer wettbewerbsfähigen Angebots- und Infrastruktur im Aktivtourismus sowie einer verbesserten Vernetzung.

Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn auch eine Optimierung der touristischen Vermarktung im Mittelbereich Templin erfolgt. Viele der vorgesehenen touristischen Einzelmaßnahmen haben eine Verbesserung der Wegeinfrastruktur für Fußgänger, Radfahrer, Wanderer sowie Wasserwanderer zum Inhalt. Dies wird den Zielen der Förderung eines sanften Tourismus, einer Verbesserung der Luftqualität sowie des Erhalts des Natur- und Landschaftsraumes gerecht.

Endfassung 7. April 2017 134 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 58: Einzelvorhaben ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Entwicklung des Tourismus in Lychen als Hauptwirtschaftszweig Qualitative Verbesserung § Schaffung von Sitzgelegenheiten und Papierkörben an Rad- und der touristischen In frastru k- Wanderwegen tur an Rad - und Wande r- Stadt Stadt § Aufwertung von Biwakplätzen: Installation eines neuen Toilettensys- 3.5 60 Ly - 2018 wegen, Biwakplätzen LEADER Lychen tems, Modernisierung der öffentlichen Toiletten an der Badestelle am sowie an Badestellen und am Fürstenberger Tor (Lage am Uckermärkischen Ra d- Priorität 2 rundweg) § Förderung eines naturnahen, umweltschonenden Aktivtourismus § Templin ist Mitglied der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Wasserini- Regionale Vernetzung der tiative Nordbrandenburg Stadt 3.6 Wasserwege 0 - Te WIN AG laufend § Ziel der Initiative: Umsetzung überregionales Wasserwanderkonzept, Tem plin Priorität 1 Vernetzung der Wasserwege § Aufwertung des Wassertourismus Schiffsanleger für Fahr- gastschiffe in Schifferhof Gemeinde Gemeinde § Anlegen einer Schiffanlegestelle für die Ausflugsbinnenschifffahrt 3.7 am südlichsten Teil des 400 Flieth - Ge Flieth - - 2022 § Schaffung einer Verbindung mit dem Mittelbereich Prenzlau Oberuckersees Stegelitz Stegelitz § Erhöhung der touristischen Attraktivität des Mittelbereichs Templin Priorität 2 § Vorgespräche mit Wirtschaftsministerium und Wasserschifffahrtsamt Einrichtung von zusätzlichen zu Fördermöglichkeiten Private § Beschlussfassung der SVV zu vorhandenen Varianten und Förderung Gastliegeplätzen in Al t- Stadt Stadt 3.8 520 Te TMT 20 20 § Bau eines Steges mit Gastliegeplätzen in der Nähe des MKC stadtnähe und am MKC GRW -I Tem plin WIN AG § ggf. Bau weiterer Plätze hinter der Feuerwehr Priorität 1 § Potenzial der Wasserlage besser nutzen § Ausbau des Aktivtourismus (Rad-, Wander-, Wassertourismus) Entwicklung touristischer § Eigentümerin Stadt Templin, privater Pächter § Attraktivierung Strandbad durch Erneuerung Sanitäranlagen und Potenziale des Strandba- Stadt 3.9 offen Stadt Te Betreiber 2020 Umkleiden, ggf. Ergänzung von Infrastrukturen (Luftstation für Tau- des Tem plin cher, Bootsverleih) Priorität 3 § Ausschöpfung der Potenziale im Wassertourismus

Endfassung 7. April 2017 135 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § barrierefreier Rundweg zwischen den Ferienhäusern am Lübbesee, Herstellung eines barri e- dem Lübbesee, der Buchheide, der Therme , der Kurmeile, dem Se e- hotel refreien Wegenetzes im TMT § barrierefreie Elemente entlang des Weges und in den Einrichtungen, Kurgebiet zwischen Stadt touristische 3.10 100 Stadt Te 2020 z. B. ein barrierefreier Badestelleneinstieg am Strand Lübbesee Lübbesee, Buchheide und Tem plin Leistungsträ- § die Realisierung eines Gartens der Sinne (Fühlen-Riechen-Hören) Therme ger § barrierefreie Parkplätze, Toiletten und Spielplatzgeräte Priorität 2 § Leitsystem mit taktilen Elementen sowie ein Reliefplan § Verbesserung der barrierefreien Angebote konzeptionelle und marke- TMT § Erstellung eines Konzeptes für eine ganzheitliche Vermarktung und tingseitige Gesamtstrat e- Stadt touristische strategische Ausrichtung für die Gesamtstadt Templin 3.11 25 Stadt Te 2017 gie Templin Tem plin Leistungsträ- § bislang fehlende ganzheitliche Vermarktung der Stadt Templin – Priorität 1 ger Konzentration auf Altstadt einerseits und Kurgebiet andererseits § Errichtung eines Stellplatzes neben der Therme in Richtung der Kurmeile Wohnmobilstellplatz § Zu- und Abwasser- sowie Stromversorgung Naturtherme Naturtherme 3.12 The rme 350 Te Stadt Templin 2017 § Nutzung der Sanitärgebäude der Therme Templin Templin Priorität 1 § bislang kein Wohnmobilstellplatz in Templin vorhanden, langjähriges Ziel der Stadt § Erschließung neuer Zielgruppen Stadt verstärkte Digitalisierung Tourismus § Digitale Buchungssysteme Tourismus 2017/ 3.13 in der Vermarktung 15 Te Marketing Stadt Templin § Digitales Informationsmaterial Marketing 2018ff. Templin Priorität 2 Templin § Ausbau der Hotspots in der Stadt § Beschilderung mit Informationen zur ehemaligen und heutigen Nut- Tourismusver- zung zu historischen Gebäuden in Boitzenburg Fortführung der baug e- Gemeinde Gemeinde ein Boitze n- § Beschilderung von 23 Objekten 3.14 schichtlichen Beschilderung 3 Boi Boitzenbur- 2019 KLS burger Land ger Land § Markierung der Standorte der Beschilderungen in Übersichtsplan und Priorität 2 e. V. Aufstellung als Teil der Informationstafeln an touristisch wichtigen O r- ten in Boitzenburg § Aufstellung von einheitlich gestalteten Informationstafeln in Boitzen- Errichtung von einheitlich Tourismusver- Gemeinde burg (Ortsplan, Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Informationen gestalteten Informationsta- Gemeinde ein Boitze n- 3.15 7 Boi Boitzenbur- 2019 zur Ortsgeschichte), Hinweise auf örtliche Gewerbetreibende feln KLS burger Land ger Land § Aufstellung am neuen Marktplatz, Markt/August-Bebel-Str., Samme l- e. V. Priorität 2 anlagen Marstall und Klostermühle

Endfassung 7. April 2017 136 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Ver stetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Synergien ausschöpfen Stadt Aufbau professioneller Tourismus § einheitliche Strukturen schaffen Tourismus 3.16 Organisationsstrukturen offen Te Marketing Stadt Templin 2016 ff. § Schaffung finanziell und personell gut ausgestatteter Gesellschaften Marketing Templin Priorität 1 Templin § klare Ausrichtung, gemeinsames Auftreten § Professionalisierung der Vermarktung Templins Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Tourismus

7.5.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Nicht nur in Templin als der größten touristischen Destination in der Uckermark spielt der Tourismus eine große Rolle, auch in den Umlandkommunen hängt die wirt- schaftliche Entwicklung stark von der touristischen Entwicklung ab. Der tertiäre Sektor, zu dem auch die dem Tourismus zugeordneten Dienstleistungen gehören, hat mit einem Anteil der SvB in Höhe von 68 % eine überproportional große Bedeutung für den Mittelbereich. Insofern zielt der Ausbau der touristischen Infrastruktur vor al- lem auf die Erhöhung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der vier Partnerkommunen ab. Infolge der Umsetzung der Einzelmaßnahmen wird mit einem weiteren Zu- wachs an Tages-und Übernachtungsgästen gerechnet. Darüber hinaus wird mit der qualitativen Verbesserung der touristischen Infrastruktur die Prädikatisierung Temp- lins als Kurstadt inhaltlich unterstützt und gefestigt.

Aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht hat eine positive Entwicklung der Besucherzahlen und der Umsätze eine große Bedeutung. Die für die Entwicklung des Touris- mussektors erforderlichen Infrastrukturen stehen der Bevölkerung ebenfalls zur Verfügung und haben demnach einen großen Anteil an der Verbesserung der Lebens- qualität für die Einwohner des Mittelbereiches. Synergieeffekte bestehen zum ZV7 (Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV), da die Radwege sowohl dem Alltags- als auch dem touristischen Verkehr dienen. Verbindungen bestehen außerdem zum ZV8 (Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz). Mit dem Ausbau von Rad-, Wander- und Wasserwegen wird der naturnahe und umweltschonende Tourismus gefördert.

Endfassung 7. April 2017 137 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.5.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Übernachtungen pro Jahr, Tagesbesucher Steigerung Besucherzahlen § Aufenthaltsdauer Schaffung neuer Angebote § Anzahl neu geschaffener touristischer Angebote Schaffung von Arbeitsplätzen § Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze § Anzahl Radtouristen Steigerung Besucherzahlen im Bereich § Anzahl Wandertouristen des sanften Aktivtourismus § Anzahl Wasserwanderer § Pauschalangebote § Vermarktung Templins als Gesamtstadt in Ver- Verbesserte Vernetzung zwischen den marktungsprodukten Hauptorten untereinander un d den und § Anzahl Lückenschlüsse Radwege Ortsteilen § Anzahl Lückenschlüsse Wanderwege § Anzahl Lückenschlüsse Wasserwege § Anzahl Printprodukte Professionalisierung der Vermarktung § Aufrufe touristische Website § Corporate Design

7.6 ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte

7.6.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 35: ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte

Quelle: eigene Darstellung

Endfassung 7. April 2017 138 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.6.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Der Mittelbereich Templin weist seit 2014 insgesamt eine leicht positive Bevölkerungsentwicklung auf. Dies ist ausschließlich auf Zuzug zurückzuführen, da die natürliche Bevölkerungsentwicklung bis- lang und auch zukünftig negativ verläuft. Um auch weiterhin Einwohner durch Zuzüge zu gewinnen ist ein bedarfsorientiertes Wohnraum- und Baulandangebot erforderlich.

Insgesamt steht im Mittelbereich quantitativ ausreichend Wohnraum zur Verfügung. Innerhalb der einzelnen Teilräume stellt sich die Wohnraumsituation jedoch differenziert dar. So gibt es auf der einen Seite kleine Ortsteile, in denen in Gebäuden des industriellen Wohnungsbaus struktureller Leerstand vorliegt und auf der anderen Seite die Hauptorte, in denen bezüglich bestimmter Woh- nungsarten Nachholbedarf besteht. Dies betrifft u. a. barrierearme Wohnungen, in Templin aber auch höherwertigen Wohnraum.

Es ist deshalb zum einen der Abriss langfristig nicht mehr benötigten Wohnraumes in vier Ortsteilen in Boitzenburger Land und dem Amt Gerswalde und die Wiederherstellung des dörflichen Charak- ters geplant. Zum anderen sollen mit räumlichem Schwerpunkt auf die Hauptorte weitere Wohnun- gen barrierearm umgebaut sowie im Rahmen von Neubaumaßnahmen höherwertiger Wohnraum im Mittelzentrum Templin geschaffen werden.

Ziel des ZV6 ist es, langfristig ein bedarfsgerechtes und vielseitiges Wohnungs- und Baulandange- bot für alle Generationen vorzuhalten, um den Zuzug von Menschen in den Mittelbereich Templin zu fördern und (wohnraumbedingte) Abwanderungen zu verhindern. Im Hinblick auf den Grundsatz der kurzen Wege und im Sinne kompakter und lebendiger Innenstädte, liegt der räumliche Schwerpunkt des ZV6 auf den Hauptorten.

Endfassung 7. April 2017 139 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 59: Einzelvorhaben ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Eigentum der Gemeinde Boitzenburger Land § Nahezu vollständig leer stehender dreigeschossige Wohnblock Abbruch eines 24 WE - Gemeinde Uckermärkisc § zentrale Lage im Ortsteil Warthe 6.15 Wohnblocks in Warthe 75 Gemeinde Boi Boitzenbur- he GEWO 2020 § einziges Gebäude in industrieller Bauweise im Ortsteil Warthe Pr iorität 2 ger Land mbH § Abriss und Begrünung der Fläche § Wiederherstellung des dörflichen Charakters von Warthe § Aufwertung als zentrale Grün- und Erholungsfläche § Eigentum der Uckermärkischen GEWO mbH Uckermärkis § Zentrale Lage im Ortsteil Boitzenburg Abbruch 44 WE Boitze n- Uckermärkis Gemeinde che GEWO § Hoher struktureller Leerstand, geringe Wohnqualität 6.16 burg Puschkinstr. 29 -32 50 Boi che GEWO Boitzenburger 2025 mbH § Abriss benachbarter 44 WE-Wohnblock 2013 erfolgt Priorität 2 mbH Land STUB III § Abriss und Begrünung der Fläche § Aufwertung des Ortsbildes von Boitzenburg § Eigentum der Uckermärkischen GEWO mbH Abriss eines leer stehenden Uckermärkis § Leer stehender 32-WE Wohnblock in Böckenberg Uckermärkis 32 WE -Wohnblocks in che GEWO Gemeinde § Abriss und Begrünung der Fläche (Neupflanzung Bäume, Rasensaat) 6.17 120 Ge che GEWO 2018 Böckenberg mbH Gerswalde mbH § Anpassung des Wohnungsbestands an geringer werdende Bevölke- Priorität 2 STUB III rungszahlen und veränderte Wohnwünsche § Wiederherstellung Dorfcharakter § Eigentum der Uckermärkischen GEWO mbH § Leer stehender 32-WE Wohnblock in Neudorf Abriss eines leer stehenden Uckermärkis Uckermärkis § Abriss und Begrünung der Fläche (Neupflanzung Bäume, Rasensaat) 32 WE -Wohnblocks in che GEWO Gemeinde 6.18 120 Ge che GEWO 2017 § Anpassung des Wohnungsbestands an geringer werdende Bevölke- Neudorf mbH Gerswalde mbH rungszahlen und veränderte Wohnwünsche Priorität 2 STUB III § Wiederherstellung Dorfcharakter § Reaktivierung der Brache als Grün- u. Erholungsfläche § Instandsetzung und barrierearme Gestaltung der Wege Wohnumfeldgestaltung Uckermärkis § Aufwertung der Grünanlagen Uckermärkis Gemeinde Puschkinstraße 23 – 25 che GEWO § Erneuerung der Spielflächen und -geräte für alle Generationen 6.19 150 Boi che GEWO Boitzenburger 2021 und 26 – 28 mbH § Errichtung von Sitzgelegenheiten und Fahrradständern mbH Land Priorität 2 STUB III/KLS § Erneuerung der Trockenplätze und Müllcontainerplätze § Aufwertung Ortsbild Boitzenburg

Endfassung 7. April 2017 140 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Umbau von WE im industriellen Wohnungsbau in altengerechte Woh- Umbau kommunaler Woh- Uckermärkis Gemeinde Uckermärkis nungen (Kaakstedter und Buchholzer Straße, Gerswalde; Alte Tem p- nungen in barrierearme che GEWO Gerswalde 6.20 1.200 Ge, Mil che GEWO 2018 liner Str. Milmersdorf) Wohnungen mbH Gemeinde mbH § Vorplanungen vorhanden STUB III Milmersdorf Priorität 1 § Verbesserung der Barrierefreiheit § Rückbau von 30 WE (4.+ 5. OG) Umbau und Sanierung der § Vollsanierung, vorrangig 2-Raum-Wohnungen für Senioren und 4- Raum-Wohnungen für Familien Objekte Straße der J u- WOBA 2020 - 6.21 3.600 WOBA Te - § barrierefreier Umbau gend 5 -8 bzw. 17-20 Templin 2021 § vielseitiges, generationenübergreifendes Wohnungsangebot erfor- Priorität 1 derlich § Reduzierung von Leerstand § Änderung B-Plan § Errichtung eines Wohnparks mit rund 130 WE in kleinen Mehrfami- lienhauseinheiten § Erdgeschoss grundsätzlich barrierefrei ausgebaut Wohnpark Dargersdorfer § offene Bauweise, kein Autoverkehr im Wohnpark § 30.000 m² Fläche insgesamt Straße i. V. m. Gesam t- WBG 6.22 offen WBG Te Stadt Templin offen re alisierung B-Plan Te mplin § Wohnungsnachfrage nach bestimmten Arten (z. B. höherwertiger Wohnraum) kann oft nicht bedient werden Priorität 1 § vielseitiges, generationenübergreifendes Wohnungsangebot erfor- derlich § Förderung Zuzug nach Templin § gleichzeitig genaue Wohnungsmarktbeobachtung (Monitoring), um Fehlentwicklungen zu vermeiden § Wohnungsnachfrage nach bestimmten Arten (z. B. höherwertiger Wohnraum) kann oft nicht bedient werden Individuelles Wohnen § vielseitiges, generationenübergreifendes Wohnungsangebot erfor- WBG 6.23 Zehdenicker Straße 10 offen WBG Te - 2017 derlich Tem plin Priorität 1 § Förderung Zuzug nach Templin § gleichzeitig genaue Wohnungsmarktbeobachtung (Monitoring), um Fehlentwicklungen zu vermeiden

Endfassung 7. April 2017 141 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Effizienzhaus 55 mit acht bis 12 WE, 2- bis 5-Raum-WE gehobenes Wohnen Prenz- § 800 m² Wohnfläche WOBA 2017 - § Bebauung einer Brachfläche in Altstadtnähe, neben dem MKC 6.24 lauer Allee 5 2.000 WOBA Te - Templin 2018 § Deckung des Bedarfes nach höherwertigem Wohnraum Priorit ät 1 § Förderung Zuzug durch bedarfsgerechtes und vierseitiges Woh- nungsangebot mit Schwerpunkt Innenstadt Umbau zu altengerechten § Anbau von Aufzügen Ringstraße 20-22, 35-37, Rosa-Luxemburg- Wohnungen in der Sü d- WOBA 2020 - 6.25 offen WOBA Te - Straße 7-11, Straße des Friedens 13-15 stadt Templin 2021 § hohe Nachfrage nach barrierearmen Wohnungen Priorität 1 Abgabe einer gemeinsa- Städte men Erklärung an das MIL Templi n, § 2017 Start der dritten Förderperiode des Bund-Länder-Programms mit dem Ziel der Förd e- Lychen, Stadtumbau Ost rung von Klein - und Mit- Gemeinde 9.4 0 - MB - 2017 § Abbruch und der Rückbau von Wohneinheiten im ländlichen Raum telstä dten im Rahmen der Boitzenbur- erforderlich (vgl. Maßnahmen 6.15-6.19) neuen Förderperiode ger Land, Stadtu mbau Ost ab 2017 Amt Ger s- § Verwirklichung nur mit Fördermitteln möglich Priorität 1 walde Quelle: Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Stadtentwicklung , Verwaltung, Wohnen

Endfassung 7. April 2017 142 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.6.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Für die Gesamtentwicklung im Mittelbereich Templin ist das ZV6 von entscheidender Bedeutung, da ein vielseitiges und am Bedarf orientiertes Wohnraumangebot Grundvoraussetzung für den Ver- bleib bzw. den Zuzug von Einwohnern ist. Das ZV6 nimmt deshalb eine wichtige Stellung ein. Syner- gieeffekte bestehen zum ZV1 (Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge) und ZV2 (Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge), da die Hauptorte sowohl infrastrukturell als auch als Wohnstandorte die Schwerpunktbereiche darstellen und demnach die ZV2 und 6 beide auf die Stärkung von Templin, Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf abzielen.

7.6.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Anzahl Zuzüge stabile Bevölkerungsentwicklung durch Zuzug § Einwohnerentwicklung § Anzahl an höherwertigen Wohnungen Nachfragegerechtes Wohnungsangebot § Anzahl an barrierearmen Wohnungen § Leerstand Vermeidung von Fehlentwicklungen § Wohnungsmarktmonitoring Modernes und qualitativ gutes Wohnungsan- § Sanierungsstand der Objekte gebot § Energetische Sanierungen Erhöhung der Energieeffizienz kommunaler § Reduzierung Strom-/Wärmeverbrauch in Objekte kWh/Jahr

Endfassung 7. April 2017 143 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.7 ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV

7.7.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 36: ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV

Quelle: eigene Darstellung

7.7.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Ein dichtes Radwegenetz spielt für den Mittelbereich Templin in zweierlei Hinsicht eine große Rolle. Die Routen abseits der Straße sind unverzichtbarer Bestandteil des für die Region prägenden Aktiv- tourismus. Die straßenbegleitenden Radwege hingegen werden neben Touristen vielfach auch von der Bevölkerung im Alltagsverkehr genutzt. Die Bestandsanalyse hat diesbezüglich diverse Lücken insbesondere im Gebiet des Amtes Gerswalde, aber auch in der Stadt Lychen und der Gemeinde Boitzenburger Land identifiziert. Mit den vorgesehenen Ergänzungen im straßenbegleitenden Rad- wegenetz sollen diese Lücken geschlossen werden und die Verkehrssicherheit der Nutzer erhöht werden. Darüber hinaus werden mit Umsetzung der Einzelvorhaben auch Anschlüsse an die überre- gionalen Radwege geschaffen und somit die Vernetzung der Region verbessert. Im Bereich des ÖPNV zielt die Schaffung eines zentralen Umsteigepunktes in Haßleben auf eine Verbesserung der Busverbindungen und damit eine Verbesserung der Erreichbarkeit zwischen den vier Partnerkommu- nen ab.

Endfassung 7. April 2017 144 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 60: Einzelvorhaben ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Prio rität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Lückenschlüsse über den ländlichen Wegebau § Nutzung der Wege für Forst- und Landwirtschaftsfahrzeuge und als Lückenschlüsse zur Erweite- Wander- und Radwege rung des Rundwegenetzes Stadt Stadt § Gesamtstrecke 92 km 3.3 2.400 Te - 2017ff. für Radfahrer LEADER Tem plin § Ausbau des Aktivtourismus (Rad-, Wander-, Wassertourismus) Priorität 1 § Radtouristen stellen durch ihre längere Verweildauer und intensivere Nutzung von Übernachtungs- und gastronomischen Angeboten wicht i- ge wirtschaftliche Größe dar § Zertifizierung der bestehenden Wander- und Radwege Verstärkte Zertifizierung § Kosten beinhalten: die Zertifizierung, neue Beschilderungen nach der von Wander - und Radw e- Stadt Stadt entsprechenden Norm, Befestigung der Schilder 3.4 75 Te TMT 2017ff. gen TMT Tem plin § betrifft u. a. die Tangersdorfer Heide Priorität 2 § Ausbau des Aktivtourismus (Rad-, Wander-, Wassertourismus) § Qualität der Wander- und Radwege verbessern § Errichtung eines kombinierten Geh- und Radweges ab Ortsausgang Gemeinde Gemeinde Gerswalde bis Ortseingang Haßleben Radweg Haßleben – Gerswalde Gerswalde 201 9- § geplante Baubreite des Asphaltweges ca. 2,50 m 3.17 Gerswalde 1.507 Gemeinde Ge, Boi Gemeinde - 2020 § Erhöhung der Verkehrssicherheit Priorität 1 Boitzenbur- Boitzenbur- ger Land ger Land § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr § Errichtung eines kombinierten Geh- und Radweges ab Ortsausgang Milmersdorf in Richtung Götschendorf (2,3 km) Radweg Götschendorf – § geplante Baubreite des Asphaltweges ca. 2,50 m Gemeinde Gemeinde § Straßenbegleitend, parallel zur Landesstraße 23 3.18 Milmersdorf 600 Ge - 2019 Milmersdorf Milmersdorf § Milmersdorf ist für Götschendorf Versorgungszentrum, Schulstandort Priorität 2 § Erhöhung der Verkehrssicherheit, Schulwegsicherung § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr Radweg Groß § Ausbau in Asphalt auf einer Länge von 900 m und 3,50 m Breite Gemeinde Gemeinde § Wichtige Verbindung zwischen Groß Fredenwalde und Stegelitz 3.19 Fredenwalde – Stegelitz 186 Ge - 2020 Gerswalde Gerswalde § Stark durch land- und forstwirtschaftlichen Verkehr frequentiert Priorität 2 § Lückenschluss zu überregionalen Rad- und Wandertrassen

Endfassung 7. April 2017 145 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement Gemeinde Gemeinde § Errichtung eines bundesstraßenbegleitenden Radweges (ca. 4 km) Radweg Mittenwalde – Mittenwalde Mittenwalde § Wichtige Verbindung nach Haßleben (Kita ) 3.20 Haßleben 800 Gemeinde Ge, Boi Gemeinde - 2019 § Erhöhung der Verkehrssicherheit, Schulwegsicherung Priorität 1 Boitzenbur- Boitzenbur- § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität ger Land ger Land § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr § Ausbau des Radwegs ab Ringenwalde nach Ahlimbsmühle parallel zu Gemeinde Gemeinde den Wanderrouten Märkischer Landweg Uckermärkische Landrunde Radweg Ahlimbsmühle – Temmen - Temmen - § in Ahlimbsmühle Herstellung der Verbindung zur Tour Brandenburg 3.21 Ringenwalde 800 Ringen - Ge - 2022 Ringen - und Uckermärkischen Radrundweg walde Priorität 2 walde § Länge ca. 12 km Land § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr Gemeinden § Ausbau des Radweges auf einer Länge von ca. 15 km Radweg Milmersdor f – Gemeinden Gerswalde § Breite 2,50 bis 3,50 m in Asphalt Friedenfelde - Groß Landkreis Gerswalde 3.22 900 und Mi l- Ge 2020 § Wichtiger Verbindungsweg zwischen den Gemeinden Fredenwalde Uckermark und Milmers- mersdorf § Lückenschluss an regionale und überregionale Radwege Priorität 2 dorf Land § Teilweise straßenbegleitend, teilweise Mischnutzung § Neubau eines straßenbegleitenden Radweges entlang der L15 Stadt Ly- § Länge 6,2 km, geplante Breite des Asphaltweges 2,50 m Radweg Lychen – chen Ly Stadt § bei Hardenbeck Anschluss an den bestehenden Radweg „Spur der 3.23 Hardenbeck 1.300 Gemeinde - 201 8 Boi Lychen Steine“, mit Anbindung an Boitzenburg bzw. Tem plin Priorität 1 Boitzenbur- ger Land § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr § Neubau eines einseitigen straßenbegleitenden Radweges an der L15 § Länge 3,3 km, Breite des Asphaltweges 2,50 m § Vervollständigung des Uckermärkischen Radrundweges, Verbindung Radweg Boitzenburg – Gemeinde zum Radweg "Spur der Steine". 3.24 Berkholz 696 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2020 ger Land § Erhöhung der Verkehrssicherheit, Schulwegsicherung zur Grundschule Priorität 2 Boitzenburg § Ausbau einer sicheren, nachhaltigen, umweltverträglichen Mobilität § Ausbau des Radwegenetzes im Alltagsverkehr

Endfassung 7. April 2017 146 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement Haßleben als zentralen § Erarbeitung einer Detailplanung und Konkretisierung Kostenschätzung Gemeinde § Haßleben ist zentraler Umsteigepunkt mit Anschlüssen nach Templin, Umsteigepunkt mit Mi tteli n- Uckermär - Uckermär - Boitzenburger Prenzlau, Angermünde, Fürstenberg sel für vier Busse an je kische Ver- kische Ver- 5.7 350 Boi Land 2020 § Kosten ohne Grunderwerb und Notar zwei Haltestellen ausbau- kehrs - kehrs - Amt Ger s- en gesellschaft gesellschaft § Bauliche Umsetzung über eine Mittelinsel, welche das Umsteigen mit walde je zwei Bussen pro Seite ermöglicht Priorität 1 § Lage der Haltestelle soll in der Nähe der B109 Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Tourismus , Verkehr

Endfassung 7. April 2017 147 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.7.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Die Umsetzung des Zentralen Vorhabens 7 ist für die Mobilität der Bevölkerung im Mittelbereich Templin und die touristische Entwicklung von großer Bedeutung. Es bestehen Synergieeffekte zum Zentralen Vorhaben 5 (Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches), da die Radwe- ge neben dem Alltagsverkehr auch Touristen zur Verfügung stehen. Außerdem bestehen Überein- stimmungen mit den Zielen des Zentralen Vorhabens 8 (Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffi- zienz im Mittelbereich Templin), da mit dem Ausbau von Radwegen eine Veränderung des Modal Split zugunsten des Radverkehrs und somit eine umweltverträgliche Mobilität gefördert wird. Darü- ber hinaus dienen die Radwege der Vernetzung des gesamten Mittelbereiches; die Stadt-Umland- Bezüge werden verbessert.

7.7.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator Erhöhung der Verkehrssicherheit § Anzahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern Erhöhung des Radverkehrs am § Zählung Radfahrer und PKW-Fahrer Modal Split § Verringerung Schadstoffbelastung durch geringere Verbesserung der Luftqualität PKW-Nutzung Vernetzung der Region § Anzahl der Lückenschlüsse Stärkung des touristischen Rad- § Anzahl an Radtouristen verkehrs Harmonisierung der Busverbin- dungen durch einen zentralen § Umsteigebeziehungen Umsteigepunkt

Endfassung 7. April 2017 148 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.8 ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin

7.8.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 37: ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin

Quelle: eigene Darstellung

7.8.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Im Mittelbereich Templin bestehen ungenutzte Potenziale im Bereich der Energieeffizienz und des Klimaschutzes. Mit den nachfolgenden Einzelmaßnahmen soll vor allem bei der Erhöhung der Ener- gieeffizienz an öffentlichen Gebäuden und Anlagen (Austausch von herkömmlichen Beleuchtungen in LED, Dämmmaßnahmen an Gebäuden) angesetzt werden. Darüber hinaus sind Maßnahmen vorge- sehen, die die Schadstoffbelastung in der Luft und in Gewässern reduzieren sollen. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau E-Mobilität, d. h. die Errichtung von Ladestationen für Elektroautos und E- Bikes im gesamten Mittelbereich und sowie Schadstoffreduzierung und Renaturierung von Gewäs- sern.

Endfassung 7. April 2017 149 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 61: Einzelvorhaben ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Neubau der der vorhandenen Straßenbeleuchtung mit 25 Lichtpunk- ten als technische LED-Leuchte § Umrüstung von elf Lichtpunkten auf LED Umrüstung der Straße n- Gemeinde § Altanlage aus den 1960er Jahren birgt Sicherheitsrisiken, ist t eilweise 7.1 beleuchtung Hardenbeck 74 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2018 außer Betrieb ger Land Prio rität 1 § Entwurfsplanung liegt vor § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs § gehwegbegleitende Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED- Umrüstung der Straßenbe- Technik leuchtung auf LED -Technik Gemeinde § Umrüstung von 22 Lichtpunkten auf LED-Technik 7.2 in Klaushagen 74 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2017 § Neubau von 25 Lichtpunkten ger Land § Ausführungsplanung liegt vor Priorität 1 § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs § Neubau der vorhandenen Straßen-/Gehwegbeleuchtung mit 22 Umrüstung der St raßen- Lichtpunkten mit LED-Technik Gemeinde /Gehwegbeleuchtung § Bestandsanlagen aus den 1960er Jahren technisch veraltet 7.3 60 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2018 Haßleben § Entwurfsplanung liegt vor ger Land Priorität 1 § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs § Neubau der Straßenbeleuchtung mit 36 Lichtpunkten mit LED-Technik an allen kommunalen Straßen des Ortes § Aufgrund technischer Mängel und in Verbindung mit der bereits zu- Umrüstung der Straße n- Gemeinde rückgebauten Ortsnetzfreileitung des Energieversorgers ist die Alta n- 7.4 beleuchtung Rosenow 102 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2018 lage im gesamten Ortsteil Rosenow außer Betrieb. ger Land Priorität 1 § Entwurfsplanung liegt vor § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs

Endfassung 7. April 2017 150 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis , Tragfähigkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Neubau der Straßenbeleuchtung mit 24 Lichtpunkten mit LED-Technik an allen kommunalen Straßen des Ortes § Aufgrund technischer Mängel und in Verbindung mit der bereits zu- Umrüstung der Straße n- Gemeinde rückgebauten Ortsnetzfreileitung des Energieversorgers ist die Alta n- 7.5 beleuchtung Mellenau 64 Gemeinde Boi Boitzenbur- - 2019 lage bereits größtenteils außer Betrieb. ger Land Priorität 1 § Entwurfsplanung liegt vor § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs Gemeinden Gemeinden Gerswalde, Gerswalde, Umrüstung der Straße n- Milmersdorf Milmersdorf § Erneuerung aller Straßenbeleuchtungsanlagen im Amt Gerswalde Mittenwalde Mittenwalde § Austausch der vorhandenen Straßenleuchten durch effiziente Stra- beleuchtung auf LED- 2017 - 7.6 400 Flieth - Ge Flie th- - ßenleuchten Technik im Amt Gerswalde 2020 Stegelitz Stegelitz § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen Priorität 1 Temmen - Temmen - § Reduzierung des Stromverbrauchs Ringen - Ringen - walde walde § Umrüstung von insgesamt 150 Straßenbeleuchtungsanlagen auf LED- Umrüstung Straßenb e- Technik in den Bereichen Dargersdorfer Str. (OT Templin), OT Hin- Stadt denburg, OT Gollin, OT Herzfelde, OT Petznick, OT Kreuzkrug, OT 7.7 leuchtung auf LED Templin 69 Stadt Te - 2017ff. Tem plin Ahrensdorf, OT Groß Väter Priorität 1 § Erhöhung Energieeffizienz in Kommunen § Reduzierung des Stromverbrauchs § Zentrale Lage im OT Buchholz, NATURA-2000 Gebiet § Eigentum Gemeinde Gerswalde § Erstellung einer Fachplanung Teichsanierung Buchholz Gemeinde Gemeinde 7.8 130 Ge - 2019 § Entschlammung des Teiches, Befreiung von Wildwuchs Priorität 2 Gerswalde Gerswalde § vorhandene Teich ist verlandet § Ziel: Renaturierung des Teiches zur Wiederherstellung einer offenen Wasserfläche

Endfassung 7. April 2017 151 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Zentrale Lage im OT Hessenhagen, NATURA-2000 Gebiet § Gemeinde ist Eigentümerin der Fläche Revitalisierung des Dor f- Gemeinde Gemeinde § Erstellung einer Fachplanung 7.9 teiches Hessenhagen 100 Flieth - Ge Flieth - - 2019 § Entschlammung des Teiches, Befreiung von Wildwuchs Prio rität 2 Stegelitz Stegelitz § vorhandene Teich ist verlandet § Ziel: Entschlammung und Renaturierung des Teiches zur Wiederher- stellung einer offenen Wasserfläche § Bilanz 2001: Phosphorfracht von ca. 300 kg vom Netzowsee über das Knehdenfliess in den Gleuensee Restaurierung Netzowsee § Lage im FFH-Gebiet Stadt 7.10 (Reduzierung Schadstoffe) 1.617 Stadt Te - 2021 § Reduzierung der herbstlichen Nährstofffracht durch Fällung (Reduzi e- Tem plin rung Phosphorverbindungen im Freiwasser, Konditionierung der Se- Priorität 2 dimente) § maximale Fällmittelmenge über zwei Jahre applizieren (1. Jahr 700 t, 2. Jahr 436 t Einbringmenge) Bau BHKW Heizhaus Süd § Bau BHKW Heizhaus Süd 7.11 350 FWG mbH Te FWG mbH - 2018 Priorität 2 § Ausbau der erneuerbaren Energien, Klimaschutz Fortführung der Sanierung Stadt Temp- lin von kommunalen Objekten Stadt WOBA 7.12 nach Energieeinsparve r- offen WOBA Te - laufend § Erhöhung der Energieeffizienz, Klimaschutz Templin ordnung WBG WBG Priorität 3 Templin § Zunächst Errichtung von zwei Ladestationen für Fahrräder und PKW Am Markt Templin und einer Station für Fahrräder und PKW am Bahnhof Templin Stadt Ausbau E -Mobilität Stadt Temp- Stadt 7.13 47 MB Tankstellen 2017ff. § Verbesserung der Luftqualität als Kurort erforderlich Priorität 1 lin Tem plin § Reduzierung von CO 2-Emmissonen § perspektivisch Errichtung weiterer Ladestationen für E-Bikes und PKW im gesamten Mittelbereich Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Klimaschutz

Endfassung 7. April 2017 152 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.8.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Bei dem Thema Klimaschutz und Energieeinsparung handelt es sich um ein Querschnittsthema, das in alle Bereiche der Stadtentwicklung eingreift und demnach auch in allen Zentralen Vorhaben der vorliegenden MEK Templin 2030 in unterschiedlicher Art und Weise Beachtung findet. Die in diesem Zentralen Vorhaben 8 benannten Einzelvorhaben greifen insofern nur einen spezifischen Teil des Klimaschutzes im Mittelbereich Templin heraus und sind in der Gesamtheit mit den weiteren Maß- nahmen zur Energieeinsparung und -effizienz der anderen Zentralen Vorhaben zu sehen. Deren Wirksamkeit erstreckt sich stets auf den gesamten Untersuchungsraum.

7.8.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Anzahl der in den Gewässern lebenden Verbesserung der biologischen Vielfalt Tierarten Wiederherstellung von Kleingewässern § Wasserflächen § Senkung CO2-Emissionen Reduzierung der Schadstoffbelastung in der Luft und in Gewässern § Senkung Nährstoffkonzentration in Gewä s- sern § Reduzierung Stromverbrauch Erhöhung Energieeffizienz § Reduzierung Wärmeverbrauch § Umgesetzte Dämmmaßnahmen

Endfassung 7. April 2017 153 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.9 ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches

7.9.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 38: ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches

Quelle: eigene Darstellung

7.9.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Die flächendeckende Sicherstellung des Brandschutzes ist eine der wichtigsten Aufgaben der Da- seinsvorsorge und erfordert moderne Einsatztechnik, Ausstattung und Gerätehäuser – auch um diese, ausschließlich auf ehrenamtlicher Arbeit basierende, Aufgabe dauerhaft gewährleisten zu können. Die Bestandsanalyse, wie auch die Gefahrenabwehrbedarfspläne der Umlandkommunen haben diesbezüglich Defizite im Bereich der Fahrzeuge und Gerätehäuser aufgelistet. Mit den vorgesehe- nen Investitionen in Gerätehäuser und neue Fahrzeuge sollen veraltete Bestände erneuert und an aktuelle Standards angepasst werden. Neben diesen Investitionen sind auch Verbesserungen in der Nachwuchsgewinnung und Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Brandschutz und Präven- tion vorgesehen.

Endfassung 7. April 2017 154 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 62: Einzelvorhaben ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Antrag der Gemeinde auf Förderung als notleidende Kommune § Landkreis erstellt Prioritätenliste – Entscheidung beim Ministerium Kauf eines TLF 4000 ST Gemeinde Gemeinde § vorhandenes Fahrzeug älter als 20 Jahre 8.1 OW Boitzenburg 280 Boi Boitzenbur- - 2017 Land ger Land § Bedarf ergibt sich aus aktuellen Gefahrenabwehrbedarfsplan der Prioritä t 1 Gemeinde § Sicherstellung des Brandschutzes § Antrag der Gemeinde auf Förderung als notleidende Kommune § Landkreis erstellt Prioritätenliste – Entscheidung beim Ministerium Kauf eines LF 10 OW Gemeinde Gemeinde § vorhandenes Fahrzeug älter als 20 Jahre 8.2 Hardenbeck 290 Boi Boitzenbur- - 2018 Land ger Land § Bedarf ergibt sich aus aktuellen Gefahrenabwehrbedarfsplan der Priorität 1 Gemeinde § Sicherstellung des Brandschutzes Beschaffung Feuerwehr- technik: ein MTF für örtl i- § Beschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeuges Gemeinde Gemeinde 8.3 che Fe uerwehreinheit Mi l- 50 Ge - 2018 § Bedarf ergibt sich aus aktuellen Gefahrenabwehrbedarfsplan Milmersdorf Milmersdorf mer sdorf § Sicherstellung des Brandschutzes Priorität 1 Beschaffung Feuerwehr- technik: ein HL für örtl iche Gemeinde § Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges Gemeinde 8.4 Feuerwehreinheit Milmers- 300 Milmersdorf Ge - 2020 § Bedarf ergibt sich aus aktuellen Gefahrenabwehrbedarfsplan Milmersdorf dorf Land § Sicherstellung des Brandschutzes Priorität 1 Beschaffung Feuerwehr- technik: ein TLF für örtl iche Gemeinde § Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges Gemeinde 8.5 Feuerwehreinheit Ger s- 280 Gerswalde Ge - 2021 § Bedarf ergibt sich aus aktuellen Gefahrenabwehrbedarfsplan Gerswalde walde Land § Sicherstellung des Brandschutzes Priorität 1 § Sanierung von Dach und Fassade, Tor, Sanitär Sanierung Gerätehaus § FFW Mittenwalde ist tragender Bestandteil der Amtswehr Gemeinde Gemeinde 8.6 Mi ttenwalde 40 Ge - 2021 § Einer von drei Jugendfeuerwehrstandorten im Amt Mittenwalde Mittenwalde Priorität 2 § Entwurfsplanung liegt vor § Sicherstellung des Brandschutzes

Endfassung 7. April 2017 155 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Stellen Löschwasserversorgung sicher Sanierung Feuerlöschte iche Stadt § Betrifft Ortslagen Küstrinchen und Beenz 8.7 26 Stad t Ly - 2020 Priorität 3 Lychen § Austausch Folien § Erneuerung Umzäunung Städte Templin, Anstellung eines Bran d- Lychen, § Regelmäßige Brandschutzerziehung an allen Schulen und Kitas im schutzerziehers für den Gemeinde Kooperationsraum 8.8 offen MB MB FFW 2017ff. Mittelbereich Templin Boitzenbur- § Ggf. Anstellung eines/mehrerer Mitglieds/er aus der Ehrenabteilung Priorität 1 ger Land, § Gewinnung von Nachwuchskräften, Verbesserung der Prävention Amt Ger s- walde Städte Templin, § Regelmäßige Gespräche mit Arbeitgebern bezüglich der Freistellung Abstimmung und Wer t- Lychen, von Einsatzkräften schätzung der Arbei tgeber Gemeinde 8.9 0 - MB FFW laufend von Einsatzkrä ften Boitzenbur- § Würdigung besonders vorbildlicher Arbeitgeber, z. B. durch Veröf- fentlichung der Arbeitgeber in der Presse oder auf Hinweistafeln an ger Land, Priorität 1 Gerätehäusern Amt Ger s- walde Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Brandschutz

Endfassung 7. April 2017 156 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.9.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Das Zentrale Vorhaben 9 zielt auf die wirksame und dauerhafte Gewährleistung der nicht polizeili- chen Gefahrenabwehr ab. Mit den Einzelvorhaben werden Rahmenbedingungen geschaffen, die die Einsatztätigkeit der Freiwilligen Feuerwehren unterstützen und optimieren und die Nachwuchsgewin- nung verbessern.

Abbildung 39: Feuerwehreinsatz Templin

Quelle: Stadt Templin

7.9.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Anzahl aktive Einsatzkräfte Sicherung der Tageseinsatzbereitschaft § Verfügbarkeit der Einsatzkräfte tagsüber Modernisierung Einsatztechnik, Ausstattung, § Alter und Standard der Einsatztechnik Gerätehäuser § Sanierungsstand Gerätehäuser § Engagement der Einsatzkräfte Motivation der Einsatzkräfte § Befragung § Entwicklung der Mitgliederzahlen (aktive Verbesserte Nachwuchsgewinnung Kameraden, Jugendfeuerwehr § Implementierung Brandschutzerziehung an Verbesserung der Prävention Schulen und Kitas

Endfassung 7. April 2017 157 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.10 ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg

7.10.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 40: ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg

Quelle: eigene Darstellung auf Kartengrundlage GeoBasis-DE

7.10.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Das Ortszentrum Boitzenburg hat als Wohnort für die einheimische Bevölkerung und als Versor- gungsort für die umliegenden Ortsteile der Gemeinde Boitzenburger Land sowie als Freizeitort für Besucher eine hohe Bedeutung. Die Entwicklung Boitzenburgs als attraktiver Lebensraum, Ort der Daseinsvorsorge und Tourismusort sind wichtige Ziele der Gemeinde. Bestehende städtebauliche sowie funktionale Missstände sollen behoben werden.

Die Schaffung eines Begegnungs- und Aufenthaltsortes hat für die Kommune oberste Priorität. Da es kaum qualitativ ansprechende Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum gibt, finden Begeg- nungen in erster Linie im privaten und halböffentlichen Bereich statt. Der Platz vor dem Gasthof „Grüner Baum“, der derzeit als unbefestigte Sammelanlage für PKW genutzt wird, eignet sich au f- grund seiner Beschaffenheit und seiner historischen Bedeutung als Viehmarkt gut als neuer Markt-

Endfassung 7. April 2017 158 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN platz. Neben einem zentralen Dorfmittelpunkt sollen verschiedene in der gesamten Dorflage aufge- stellte Sitzmöglichkeiten zu einer Aufwertung für Besucher und Bewohner beitragen. Gerade im Be- reich des Seniorentourismus zählen ausreichende Sitzmöglichkeiten neben barrierearmen Wegen, gut lesbaren Schildern und öffentlichen Toiletten zu gängigen Qualitätsstandards, von denen auch die einheimische Bevölkerung profitiert. Darüber hinaus sind nur sehr wenige Stellplätze im Ortszent- rum vorhanden. Auf der August-Bebel-Straße, Goethestraße und Templiner Straße stehen aufgrund der geringen Straßenbreite keine Stellflächen zur Verfügung. Rund um den Kreuzungsbereich „Markt“ sind zehn Stellplätze vorhanden, die jedoch weitgehend ausgelastet sind. Die Bereitstellung weiterer Stellflächen in der Ortsmitte, vor allem für Kurzzeitparker, die die Einrichtungen im Ort nutzen oder sich orientieren wollen, ist deshalb als Einzelmaßnahme vorgesehen.

Abbildung 41: Ortszentrum Boitzenburg

Quelle: eigenes Foto

Die vorgesehene Umsetzung eines einheitlich gestalteten Wegenetzes ermöglicht die barrierearme Erreichbarkeit der Einrichtungen der Daseinsvorsorge und der wichtigsten touristischen Angebote, wie die Gemeindeverwaltung, das Schloss, der neue Marktplatz, die Einkaufsmöglichkeiten am Markt und in der Wegguner Straße, die Kita sowie die Grundschule. Neben den offiziellen Wegen, sind auch informelle Wegeverbindungen wie der Weg am Kirchberg oder der Weg hinter dem Krie- gerdenkmal zu berücksichtigen. Ebenfalls sind die nur fußläufig nutzbaren Wege Schmiedeberg und Podschunweg in das System zu integrieren.

Endfassung 7. April 2017 159 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 63: Einzelvorhaben ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement § Bereich stellt das Zentrum Boitzenburgs dar (Einzelhandel, Kreu- Neugestaltung der Flächen zungsbereich L 15, L24, L243, Radweg, Fußwege) Markt/August -Bebel- Gemeinde § derzeit unattraktives Erscheinungsbild ohne Aufenthaltsqualität Gemeinde 6.6 Straße als Informations - 30 Boi Boitzenbur- - 2020 § Gestaltung eines Informations- und Orientierungspunktes KLS und Orientierungspunkt ger Land § Neugestaltung der derzeit unattraktiven Grünflächen Priorität 1 § Errichtung von Sitzmöglichkeiten und Fahrradständern § vorhandene Stellplätze befestigen § Entwicklung des vorderen Bereiches als feste Marktfläche (gepflas- terter Platzbereich, Sitzmöglichkeiten, Generationenspielplatz, Grü n- Gestaltung eines neue n flächen, Informationstafel, Fahrradständer) Gemeinde Marktplatzes auf dem Gemeinde § nördlicher Teilbereich des Platzes weitgehend nutzungsneutrales 6.7 100 Boi Boitzenbur- Private 2018 alten Viehmarkt KLS Gestaltungskonzept (Stellplatzfläche „Grüner Baum“, temporärer ger Land Priorität 1 Markt- oder Festplatz) § intensive Information und Beteiligung der Bevölkerung während Pla- nung und Bau Errichtung von Stellplätzen § Bau von etwa 30 Stellflächen auf dem Marktplatz im Bereich Gemeinde am Schmiedeberg und auf Gemeinde Schmiedeberg und Templiner Straße 6.8 50 Boi Boitzenbur- - 2018 dem neuen Marktplatz KLS § Abbruch der vorhandenen Garagen ger Land Priorität 1 § Errichtung von Sammelanlagen Sicherstellung der barrie- § Im Rahmen der Gestaltung des ehemaligen Viehmarktes als neuer Gemeinde Marktplatz ist auch Schmiedeberg erneuern refreien Erschließung des Gemeinde 6.9 85 Boi Boitzenbur- - 2018 § Nördliche Bereich: Sanierung Treppenanlagen, nach Möglichkeit neuen Marktes von Norden KLS ger Land barrierefrei, Beleuchtung, Regenwasserabfluss Priorität 2 § südliche Bereich: als Straße mit Gehweg ausbauen und befestigen Gemeinde Schaffung einer barri e- § Planung eines Seniorenwohnheims mit 25 WE im Herzfelder Weg 4 Boitzenbur- rearmen Verbindung zum § Gewährleistung einer barrierearmen Verbindung in das Ortszentrum Gemeinde ger Land 6.10 geplanten Seniorenwohn- 90 Boi 2021 § Erweiterung des geplanten barrierearmen Gehwegnetzes erforder- heim im Herzfelder Weg 4 Landesmittel Landesb e- trieb Str a- lich (Herzfelder Weg bis zur Einmündung L 217, Templiner Straße Priorität 3 ßenwesen zwischen Gemeindeverwaltung und Einmündung L 217)

Endfassung 7. April 2017 160 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Pri orität wortung nung Bürgerschaftliches Engag ement Instandsetzung und Gestal- § Weg am Kirchberg stark durch Fußgänger frequentiert Gemeinde § Insbesondere Treppen in einem schlechten baulichen Zustand, Ver- tung der Treppen am Gemeinde 6.11 30 Boi Boitzenbur- - 2019 kehrssicherheit nicht gewährleistet Kirchberg nach DIN -Norm KLS ger Land § Erneuerung der Treppen nach DIN 18065 geplant Priorität 1 § Prüfung, ob eine barrierearme Gestaltung umsetzbar ist § Kreuzungsbereich der Landesstraßen L 15 und L 24 Lenkung des Fußgänge r- § Aufgrund fehlender Wege in Teilbereichen der Kreuzung Gefahre n- Gemeinde stelle für Fußgänger verkehrs im Kreuzungsbe- Bo itzenbu r- Gemeinde § unklare Wegeverbindungen des Fußgängerverkehrs im Bereich der reich Goethestr a- ger Land 6.12 offen KLS Boi - 2020 Kreuzung erschweren die Querung der Fahrbahn ße/Templiner Str a- Landesb e- Landesmittel § barrierearme Querungsmöglichkeit nicht gegeben ße/August -Bebel-Straße trieb Str a- § Bau von barrierearm gestalteten Gehwegen im Kreuzungsbereich Priorität 1 ßenwesen § Lenkung des Fußgängerverkehrs § Erhöhung der Verkehrssicherheit Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Stadtentwicklung

Endfassung 7. April 2017 161 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.10.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Als einer der fünf Hauptorte und voraussichtlich Grundfunktionaler Schwerpunktort ist die Funktions- stärkung Boitzenburgs für die Gesamtentwicklung des Mittelbereiches von Bedeutung. Mit Umsetzung der Maßnahmen werden die Lebensbedingungen und die Aufenthaltsqualität im Ort für die Bevöl- kerung und Besucher erheblich aufgewertet. Damit bestehen auch Parallelen zu den Zielen der ZV2, 3 und 5 (Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktiona- len Daseinsvorsorge, Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes und Entwicklung der touristi- schen Potenziale des Mittelbereiches).

7.10.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator § Sanierungsstand § beseitigte Brachflächen Aufwertung des Ortsbildes § Abbruch leer stehender Objekte § Neue Fußwegeverbindungen § geschaffene Stellplätze § Geschaffene Grün- und Aufenthaltsflächen § Sitzgelegenheiten Erhöhung der Aufenthaltsqualität § Annahme des öffentlichen Raumes durch die Bevölkerung und Touristen § Abgesenkte Bordsteine Verbesserung der Barrierefrei- § Ersatz von Treppenanlagen durch Rampen heit im öffentlichen Raum § Sanierte Treppenanlagen § Barrierearme Oberflächengestaltung der Gehwege Erhöhung der Verkehrssicherheit § Neue Querungsmöglichkeiten über Kreuzungsbereiche

Endfassung 7. April 2017 162 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.11 ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal

7.11.1 Räumliche Darstellung

Abbildung 42: ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal

Quelle: eigene Darstellung auf Kartengrundlage GeoBasis-DE

7.11.2 Ableitung, Beschreibung und Umsetzbarkeit

Bei dem ZV11 handelt es sich um ein Vorhaben mit überregionaler Bedeutung. Die Maßnahme umfasst die Reaktivierung des Schienenpersonenverkehrs auf dem ausgebauten Streckenab- schnitt Templin – Joachimsthal. Bis zum Jahr 2006 wurde die Strecke Templin – Joachimsthal – Eberswalde im Personenverkehr bedient, dann wurde der Abschnitt Templin – Joachimsthal ab- bestellt und durch eine unattraktive Busverbindung ersetzt. Seit dem hat sich insbesondere für Pendler und Touristen die Anbindung zwischen Templin und Eberswalde erheblich verschlechtert, was sich ungünstig auf die touristische und wirtschaftliche Entwicklung auswirkt.

Das Modellvorhaben soll zunächst auf einen Zeitraum von fünf Jahren begrenzt werden. Im Rahmen des Modellprojektes ist geplant, täglich drei Zugpaare zwischen Templin und Joa- chimsthal fahren zu lassen. Der Zeitrahmen von fünf Jahren wurde gewählt, um eine ausreichen- de Entwicklung der Fahrgastzahlen sicherstellen zu können, da sich das Mobilitätsverhalten nur langsam ändert. In diesem Zusammenhang ist außerdem die barrierefreie Ertüchtigung der Hal- tepunkte in Milmersdorf und Ringenwalde erforderlich. Das Modellprojekt sieht eine Finanzie- rung durch mehrere Partner vor. Durch die Reaktivierung des Streckenabschnittes würde sich v. a. für Pendler und Touristen die Anbindung zwischen dem Mittelbereich bzw. Mittelzentrum Templin und Eberswalde deutlich verbessern.

Endfassung 7. April 2017 163 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 64: Einzelvorhaben ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal Nr. Bezeichnung Kosten Finan- Kom- Träger Kooperati- zeitliche Erläuterungen HF Einzelmaßnahme in T€ zi erung mune Veran t- onspartner Einord- Umsetzungsschritte, Bedarfsnachweis, Tragfähi gkeit, Verstetigung, Priorität wortung nung Bürgerschaftliches Enga gement § zunächst auf Basis eines Modellprojektes über 5 Jahre § täglich drei Zugpaare zwischen Templin und Joachimsthal Stadt § Umsetzung als integriertes und mit dem Busunternehmen UVG abg e- Reaktivierung SPNV Stre- Amt Ger s- Stadt Templin stimmtes Konzept Bus-Bahn cke Templin - Joachimsthal, walde Amt Ger s- § Kosten enthalten die Betriebskosten für die Dauer des Modellproje k- Zeitlich begrenzte Zuschüs- Amt Jo a- LK UM 5.5 3.260 Te, Ge walde 2017 tes se für die Umsetzung des chimsthal LK BAR Amt Joa- Modellprojektes LK UM § Umsetzung nur möglich mit einem Infrastrukturbetrieb außerhalb der chimsthal Deutschen Bahn Priorität 1 LK BAR Land § verbesserte Anbindung Templins mit dem ÖPNV an das Mittelzentrum Eberswalde und den Landkreis Barnim § Verbesserung des ÖPNV für den Tourismus Ertüchtigung der Bahnhofs- Stadt Templin § Bei Umsetzung des Modellprojektes Ertüchtigung der brachgefallenen infrastruktur in Milmersdorf Streckenei- Streckenei- Amt Ger s- Bahnsteigen Milmersdorf und Ringenwalde erforderlich 5.6 und Ringenwalde, Ger s- 30 gentümer Ge gentümer walde 2017 § Befreiung vom Wildwuchs walde Betreiber Betreiber Amt Jo a- § Schaffung barrierefreier Zugänge Priorität 1 chimsthal § Installation Beleuchtungen Quelle: eigene Darstellung Handlungsfelder: Verkehr

Endfassung 7. April 2017 164 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.11.3 Wirksamkeit und Synergieeffekte

Mit Umsetzung des Modellprojektes ergäbe sich ein durchgehendes SPNV-Netz von Berlin nach Templin sowie weiter über Joachimsthal bis nach Eberswalde. Damit würde nicht nur die verkehrliche Anbindung der beiden Mittelzentren Eberswalde und Templin für Touristen und Pendler aufgewertet werden, auch die Erreichbarkeit der Einrichtungen der gehobenen Daseinsvorsorge in den zentralen Orten Templin und Eberswalde würde sich für die Bevölkerung deutlich verbessern. Durch die mit der Wiederbelebung der Bahnstrecke verbundene Anbindung der Ortsteile Milmersdorf und Ringenwalde des Amtes Gerswalde wird auch die Anbindung des Umlands an die Mittelzentren optimiert.

Abbildung 43: Schematische Übersicht des Streckennetzes, Ausschnitt Templin – Joachimsthal

Quelle: eigene Darstellung auf Kartengrundlage GeoBasis-DE

Die Wiederbelebung der Bahnstrecke bewirkt einen verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn, was CO2-Emissionen mindert, die Luftqualität verbessert und den Bedarf an Stellplätzen reduziert. Damit wird ein Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen, umweltverträglichen öffentlichen Mobilität geleistet.

7.11.4 Erfolgserwartungen

Erwarteter Effekt Indikator Verbesserung der Anbindung Templin- § durchschnittliche Ein- und Aussteiger je Hal- Eberswalde tepunkt pro Tag § durchschnittliche Anzahl Fahrgäste pro Zug Verbesserung der Erreichbarkeit der touristi- § ersetzte Buskilometer durch Schienenkilom e- schen Ziele im Mittelbereich Templin ter Minderung CO 2-Emissionen durch Verlage- § Schadstoffbelastung rung MIV auf SPNV

Endfassung 7. April 2017 165 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

7.12 Weitere Einzelmaßnahmen

Tabelle 65: Weitere Einzelmaßnahmen Nr. Ziel Maßnahme Kommu- Kosten ne in T€ 3.1 Verbesserung der Nahversorgung in allen Teilen des Mittelberei- Prüfung der Umsetzung alternativer Versorgungskonzepte MB 0 ches 3.2 Flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen Breitbandversorgung ausbauen MB offen 4.4 Stabilisierung von kulturellen Angeboten und Einrichtungen in der Sanierung der Kapelle Mellenau Boi 700 Fläche 4.5 Stabilisierung von kulturellen Angeboten und Einrichtungen in der Neubau Zuwegung zur Kapelle Mellenau 90 Fläche 5.1 Qualifizierung des überörtlichen Straßennetzes zur Verbesserung Neubau Straße L 15 - Mahlendorf – Gandenitz 1.300 der verkehrlichen Erreichbarkeit der Versorgungsorte 5.2 Qualifizierung des überörtlichen Straßennetzes zur Verbesserung Neubau Straße Warthe – Mahlendorf 650 der verkehrlichen Erreichbarkeit der Versorgungsorte 5.3 Qualifizierung des überörtlichen Straßennetzes zur Verbesserung Neubau Straße in Haßleben Buchholzer Weg 250 der verkehrlichen Erreichbarkeit der Versorgungsorte 5.4 Qualifizierung des überörtlichen Straßennetzes zur Verbesserung Neubau Straße in Fürstenau 500 der verkehrlichen Erreichbarkeit der Versorgungsorte 6.13 Aufwertung des Fußwegenetzes, insbesondere im Hinblick auf die Neubau Gehweg Klaushagen 292 Herstellung von Barrierefreiheit 6.14 Aufwertung des Fußwegenetzes, insbesondere im Hinblick auf die Neubau Gehweg und Straßenbeleuchtung Haßleben nördliche 160 Herstellung von Barrierefreiheit Kuhzer Str. Summe 3.942 Quelle: eigene Darstellung

Endfassung 7. April 2017 166 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

8. Finanzierungskonzept und städtebauliche Kalkulation

Die Umsetzung der Zentralen Vorhaben bzw. der Einzelmaßnahmen erfolgt nach den ihnen zugeordneten Prioritäten sowie in Abhängigkeit der finanziellen kommunalen Leistungsfähig- keit. Gegebenenfalls muss vor Umsetzung von Maßnahmen eine Überprüfung und Neubewertung von Prioritäten, Maßnahmen und Finanzierungsoptionen erfolgen.

Tabelle 66: Städtebauliche Kalkulation Handlungsorientierung Finanzierung(svorstellungen)

kosten

*

rkung

Räumliche +

thematische Han d- zte zte Bewirtschaftungs lungsschwerpunkte Lage/Ort des hätzungGesamt- lfd. (=zentrale Vorhaben Handlungs - Priorität Ziele, Umfang, Begründung Nr. des aktuellen INSEK schwerpunktes (1 bis 3) zur Prioritätensetzung Förderprogrammorientierung (Stadtentwicklungsförderung) Förderbedarf(Stadtentwick- lungsförderunginT€ SonstigeFinanzierungsquellen Beitragdersonstigen Finanzie- rungsquellen in T€ Umsetzungszeitraum geschätzte notwendige Folgeinves- titioneninT€ geschät Innenstadtstä Sanierung Aufwertung und Daseinsvorsorge Rückbau Wohnraum Neubau Freiraum Verkehr,Mobilität Zusammenhalt sozialer Energieeffizienz Ökonomie lokale Grobsc kosten inT€ KommunaleEigenmittel in T€ in T€/Jahr Altbauaktivierung Stärkung des Mittelzentrums durch Sanierung, Aufwe rtung Stärkung des Mittelzent- Altbaubestände, Au fwertung rums Templin als soziale Infrastrukturen, Besei-

1 Raumanker und Ort der Templin x x x x x x x 52.257 1.387 970 ftung 49.900 2017ff. 2.400 offen 1 tigung städtebauliche r Mis s- spezialisierten Daseins- stan d, Ausbau Templins als vorsorge hochwertiger Bildungsstand- KLS, EFRE KLS, Privat,Sponso- Sti ring, ort, Internationalisierung Stärkung von Funktionen der Daseinsvorsorge in den Lychen, Gerswalde, Hauptorten in den Bereichen

Boitzenburg und Mil- Gesundheit, Soziales, Kul- Lychen mersdorf als Schwer- 2017- tur, u.a. durch multifunktio- 2 Boitzenburg x x x x x x x x x 4.215 1.850 2.275 90 offen offen 1 punktorte der grun d- 20 22 nale Nachnutzung leerste- Gerswalde funktionalen Daseins- hender Objekte, Beseitigung

vorsorge städtebaulicher Missstände in den Ortszentren, Schlüs- KLS,LEADER FAG selprojekt Ratseck Lychen Lychen hohe Qualität in der Kinder- Boitzenburger betreuung und Beschulung, Sicherung des beste- Land wohnortnahe Betreuungs- 2017- 3 henden Schul - und Gerswalde x x x x x 4.792 3.080 1.712 offen offen 1 angebote, Erhalt des Schul- 2019 Kitanetzes Flieth -Stegelitz netzes, Attraktivität des Milmersdorf Mittelbere iches für Familien, Templin KLS Zuwanderung fördern

Endfassung 7. April 2017 167 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungsorientierung Finanzierung(svorstellungen)

nvesti- kosten i -

inT€ rung e ftungs-

* esamt-

förderung)

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.

thematische Han d- edarf(Stadtentwick Nr lungs schwerpunkte Lage/Ort des (=zentrale Vorhaben Handlu ngs- ierung Aufwertung und Priorität Ziele, Umfang, Begründung nen in nen T€ . des aktuellen INSEK schwerpunktes GrobschätzungG kosten inT€ (1 bis 3) zur Prioritätensetzung (Stadtentwicklung lungsförderunginT€ Innenstadtstärkung San Daseinsvorsorge Rückbau Wohnraum Neubau Freiraum Verkehr,Mobilität Zusa sozialer Energieeffizienz Ökonomie lokale KommunaleE Förderprogrammorienti Förderb SonstigeFinanzierungsquellen Beitragdersonstigen Finanzie- rungsquellen in T€ Umsetzungszeitraum geschätzte notwendige Folge tio geschätzte Bewirtscha in T€/Jahr Altbauaktivierung Stabilisierung Templins als hochwertiger medizinischer Standort im Mittelbereich, Boitzenburger Qualif izierung und Ausbau Qualifizierung der medi- Land des medizinischen Angebotes 4 zinischen und sozialen x x x x x x 27.203 95 108 27.000 2017ff. offen offen 1 Gerswalde vor dem Hintergrund der älter Versorgungsstrukturen Templin werdenden Gesel lschaft,

Schaffung von Arbeitsplä tzen, Qualifizierung der sozialen KLS Innovationsfonds,Pri- vate Infrastrukturen Stärkung des Mittelbere iches Lychen als touristische Dest ination,

Entwicklung der touris- Boitzenburger Professional isierung der Ver- 2017- 5 tischen Potenziale des Land x x x x x x 1.480 604 52 824 offen offen 2 marktung, Aufwertung Frei-

I, Private, 2022 Mittelbereiches Flieth -Stegelitz - zeitinfr astruktur auch für die Templin Bevölkerung, Stärkung To u-

LEADER,KLS GRW NTT, TMT rismus als Wirtschaftsfa ktor Anpassung des Wohnungs- Bereithaltung e ines Boitzenburger bestandes an aktuelle und vielfältigen Wohnungs- Land 2017- zukünftige Bedarfe, Barrieref- 6 und Baulandangebotes Gerswalde x x x x x x x x 7.315 125 100 7.090 offen offen 1

2025 reiheit, Rückbau von nicht mit Schwerpunkt auf die Milmersdorf mehr benötigtem Woh nraum,

Hauptorte Templin KLS Uckermärkis GeWo, che WOBA Förderung Zuwanderung Förderung des Radverkehrs im Alltagsverkehr als um- Lychen weltschonende Alternat ive Vernetzung der Region Boitzenburger zum MIV, Erhöhung der 2017- 7 mit Radwegen und Land x x x 9.614 6.977 2.250 387 offen offen 2 Verkehrssicherheit, Schul- 2022 ÖPNV Amt Gerswalde R wegsicherung, Verbesse- Templin rung der Verbindu ngen zu Daseinsvorsorgeeinrichtun- LEADE UVG TMT, gen in Hauptorten

Endfassung 7. April 2017 168 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Handlungsorientierung Finanzierung(svorstellungen) sten

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Nr lungs schwerpunkte Lage/Ort des tzungszeitraum (=zentrale Vorhaben Handlungs - Priorität Ziele, Umfang, Begründung . des aktuellen INSEK schwerpunktes GrobschätzungGesamt kosten inT€ (1 bis 3) zur Prioritätensetzung (Stadtentwicklung rungsquellen in T€ intionen T€ in T€/Jahr Daseinsvorsorge Rückbau Wohnraum Neubau Freiraum Verkehr,Mobilität Zusa sozialer Energieeffizienz Ökonomie lokale KommunaleE Förderprogrammorienti Förderbedarf(Stadtentwick- lungsförderunginT€ SonstigeFinanzierungsquellen Beitrag Umse geschätzte n geschätzte Bewirtschaftungs Innenstadtstärkung Sanierung Aufwe und Altbauaktivierung Umsetzung von Energieein- spar maßnahmen (LED- Nachhaltigkeit, Klima- Boitzenburger Beleuchtung), Verbesserung schutz und Energieeffi- Land 2017- 8 x x x x 3.087 2.737 350 offen offen 2 der biologischen Vielfalt in

zienz im Mittelbereich Amt Gerswalde 2021 Gewässern, Herstellung Templin Templin Kleingewässer, Stärkung E- FWG Mobilität

Lychen Sicherung Brandschutz Gewährleistung eines Boitzenburger durch moderne Aussta t- langfristig gesicherten Land 2017- tung, Gerätehäuser, G e- 9 Brandschutzes in allen x x x x 1.266 1.266 offen offen 1 Mi ttenwalde 2021 winnung Nachwuchskräfte Teilen des Mittelberei- Gerswalde und Verstärkung der Prä- ches Milmersdorf vention

Aufwertung Hauptort Boit- zenburg, Verbesserung des Fußwegenetzes, Aufwer- Aufwertung und Funkti- 2018- tung des öffentlichen Rau- 10 onsstärkung des Orts- Boitzenburg x x x x x 385 98 197 90 offen offen 1 2021 mes, Schaffung Aufent-

zentrums Boitzenburg

haltsqualität im Zentrum, Stärkung der innerörtlichen KLS Land Funktionen Verbesserung der Anbin-

te, dung an das MZ Eberswal- a de und den Lan dkreis Ba r- Reaktivierung der Templin nim, Vernetzung der Region 11 SPNV-Strecke Templin- Amt Gerswalde x x x x 3.290 3.290 2017ff. offen offen 1 mit SPNV, positive Effekte Joachimsthal Joachimsthal für Tourismus e rwartet,

Reduzierung CO2 -

LK, Land,Priv N.N. Emissionen * Stadtentwicklungsförderung entspricht hier dem Bund-Land-Anteil. Der Kommunale Mitleistungsanteil ist bei „Kommunale Eigenmittel“ mit einb erechnet.

Endfassung 7. April 2017 169 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

9. Anhang 1: Ableitungskette Leitlinien – Entwicklungsziele – Maßnahmen

Leitlinie

Entwicklungsziel

§ Maßnahme

Wohnstandort für alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere auch Familien

Behebung von städtebaulichen Defiziten durch Sanierung, Aufwertung und Umsetzung von Nachnutzungsoptionen für alle Bevölkerungsgruppen

§ Entwicklung des Bürgergartens zu einem familienorientierten Freizeit- und Erholungspark

§ Sanierung Hyparschale

§ Erarbeitung von realisierbaren Nachnutzungsoptionen für die Hyparschale

§ Sanierung Ratseck

§ Gestaltung Marktplatz

§ Neugestaltung der Flächen Markt/August-Bebel-Straße als Informations- und Orientierungs- punkt

§ Gestaltung eines neuen Marktplatzes auf dem alten Viehmarkt

§ Errichtung von Stellplätzen am Schmiedeberg und auf dem neuen Marktplatz

Aufwertung des Fußwegenetzes, insbesondere im Hinblick auf die Herstellung von Barrierefrei- heit

§ Sicherstellung der barrierefreien Erschließung des neuen Marktes von Norden

§ Schaffung einer barrierearmen Verbindung zum geplanten Seniorenwohnheim im Herzfelder Weg 4

§ Instandsetzung und Gestaltung der Treppen am Kirchberg nach DIN-Norm

§ Lenkung des Fußgängerverkehrs im Kreuzungsbereich Goethestraße/Templiner Stra- ße/August-Bebel-Straße

§ Neubau Gehweg Klaushagen

§ Neubau Gehweg und Straßenbeleuchtung Haßleben nördliche Kuhzer Str.

Endfassung 7. April 2017 170 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Beseitigung von Brachen und strukturellem Leerstand in Ortsteilen und Aufwertung des dörfli- chen Charakters

§ Abbruch eines 24 WE-Wohnblocks in Warthe

§ Abbruch 44 WE Boitzenburg Puschkinstr. 29-32

§ Abriss eines leer stehenden 32 WE-Wohnblocks in Böckenberg

§ Abriss eines leer stehenden 32 WE-Wohnblocks in Neudorf

§ Wohnumfeldgestaltung Puschkinstraße 23 – 25 und 26 – 28

Weiterentwicklung eines bedarfsgerechten und vielseitigen Wohnungsangebotes für alle Bevöl- kerungsgruppen und Generationen

§ Umbau kommunaler Wohnungen in barrierearme Wohnungen

§ Umbau und Sanierung der Objekte Straße der Jugend 5-8 bzw. 17-20

§ Wohnpark Dargersdorfer Straße i. V. m. Gesamtrealisierung B-Plan

§ Individuelles Wohnen Zehdenicker Straße 10

§ gehobenes Wohnen Prenzlauer Allee 5

§ Umbau zu altengerechten Wohnungen in der Südstadt

Flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen

§ Breitbandversorgung ausbauen

Eine hohe Lebensqualität durch soziale und kulturelle Infrastrukturangebote ermöglichen

Verbesserung des Freizeitangebotes für Jung und Alt durch Förderung und Ergänzung vorhan- dener Angebote und Initiativen und verbesserte Vernetzung

§ Wiederherstellung Skateranlage

§ Neugestaltung des Spielplatzes am Podschunweg

§ Sanierung Gemeindehaus Berkholz

§ Errichtung eines Anbaues als „Sozio kulturelles Zentrum im Ort Groß-Fredenwalde“

Endfassung 7. April 2017 171 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Gezielte Förderung zentraler und hochwertiger kultureller Angebote durch Investitionen in be- stehende Einrichtungen und Unterstützung des Ehrenamtes

§ Herrichtung eines Platzes für Veranstaltungen zwischen MKC und Stadtsee

§ Dachsanierung Klostermühle

§ Sanierung Mühle

Stabilisierung von kulturellen Angeboten und Einrichtungen in der Fläche

§ Sanierung Deutschlandhalle

§ Sanierung der Kapelle Mellenau

§ Neubau Zuwegung zur Kapelle Mellenau

Sicherung des Schul- und Vereinssports in der Fläche durch bedarfsgerechte Investitionen in die vorhandenen Infrastrukturen

§ Sanierung Stadion der Freundschaft

§ Energetische Sanierung Sporthalle Milmersdorf

Eine wohnortnahe Kinderbetreuung sowie die qualitative Beschulung der Kinder im Mittelbereich bis zum Gymnasium ermöglichen

Investitionen in ein wohnortnahes Kita-Netz unter Beachtung der Grundsätze der Barrierefreiheit und Energieeffizienz

§ Kita Hardenbeck, Außenanlagen

§ Kita Haßleben, Sanierung und Außenanlagen

§ Sanierung Kita Pfiffikus, Stegelitz

§ Sanierung Kita Bienenhaus

§ Sanierung Kita Egelpfuhlfrösche

§ Sanierung Kita Käthe Kollwitz

Endfassung 7. April 2017 172 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Erhalt und Qualifizierung des Schulnetzes im Mittelbereich unter räumlicher Konzentration auf die Hauptorte

§ Entwicklung des Bildungsstandortes Joachimsthalsches Gymnasium

§ Sanierung Grundschule Lychen

§ Entwicklungsplan Schulen und Kindertagesstätten im Mittelbereich

Die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge durch Mobilitätsange- bote in der Fläche sichern

Förderung einer sicheren und umweltverträglichen Mobilität durch Ergänzungen im Schienen- und Radwegenetz

§ Radweg Haßleben – Gerswalde

§ Radweg Götschendorf – Milmersdorf

§ Radweg Groß Fredenwalde – Stegelitz

§ Radweg Mittenwalde – Haßleben

§ Radweg Ahlimbsmühle – Ringenwalde

§ Radweg Milmersdorf –Friedenfelde - Groß Fredenwalde

§ Radweg Lychen – Hardenbeck

§ Radweg Boitzenburg – Berkholz

§ Reaktivierung SPNV Strecke Templin - Joachimsthal, Zeitlich begrenzte Zuschüsse für die Umsetzung des Modellprojektes

§ Ertüchtigung der Bahnhofsinfrastruktur in Milmersdorf und Ringenwalde, Gerswalde

Qualifizierung des überörtlichen Straßennetzes zur Verbesserung der verkehrlichen Erreichbar- keit der Versorgungsorte

§ Neubau Straße L 15 - Mahlendorf – Gandenitz

§ Neubau Straße Warthe – Mahlendorf

§ Neubau Straße in Haßleben Buchholzer Weg

§ Neubau Straße in Fürstenau

Endfassung 7. April 2017 173 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Ausbau zentraler Umsteigepunkte im Busverkehr

§ Haßleben als zentralen Umsteigepunkt mit Mittelinsel für vier Busse an je zwei Haltestellen ausbauen

Eine umfassende und vernetzte medizinische Versorgung im Mittelbereich ge- währleisten

Sicherung und Ergänzung des ärztlichen Versorgungsangebotes im Mittelbereich

§ Unterstützung von Ärzten bei der Nachbesetzung von Arztpraxen

§ Projektvorhaben Strukturmigration im Mittelbereich Templin der Arbeitsgemeinschaft IGiB „Innovat ive Gesundheitsversorgung in Brandenburg" (KVBB, AOK Nordost, Barmer GEK) und des Sana Krankenhauses Templin

Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des stationären Pflegeangebotes und betreuten Wohnange- botes im Mittelbereich

§ Bau weiterer stationärer Pflegeeinrichtungen durch private Träger

Die touristischen und wirtschaftlichen Potenziale der Region weiterentwickeln und fördern

Verbesserung der Nahversorgung in allen Teilen des Mittelbereiches

§ Prüfung der Umsetzung alternativer Versorgungskonzepte

Förderung eines naturnahen, umweltverträglichen Aktivtourismus

§ Qualitative Verbesserung der touristischen Infrastruktur an Rad- und Wanderwegen, Biwakplätzen sowie an Badestellen

§ Lückenschlüsse zur Erweiterung des Rundwegenetzes für Radfahrer

§ Verstärkte Zertifizierung von Wander- und Radwegen

Endfassung 7. April 2017 174 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Potenziale der Region im Wassertourismus besser nutzen

§ Regionale Vernetzung der Wasserwege

§ Schiffsanleger für Fahrgastschiffe in Schifferhof am südlichsten Teil des Oberuckersees

§ Einrichtung von zusätzlichen Gastliegeplätzen in Altstadtnähe und am MKC

§ Entwicklung touristischer Potenziale des Strandbades

Ausbau der touristischen Qualitäten des Mittelbereiches Templin als wichtigste touristische De- stination der Uckermark

§ Herstellung eines barrierefreien Wegenetzes im Kurgebiet zwischen Lübbesee, Buchheide und Therme

§ konzeptionelle und marketingseitige Gesamtstrategie Templin

§ Wohnmobilstellplatz Therme

§ verstärkte Digitalisierung in der Vermarktung

§ Fortführung der baugeschichtlichen Beschilderung

§ Errichtung von einheitlich gestalteten Informationstafeln

§ Aufbau professioneller Organisationsstrukturen

Die Verwaltungsarbeit optimieren und die interkommunale Kooperation intensivieren

Vertiefung der interkommunalen Kooperation im Bereich der Verwaltungszusammenarbeit

§ Abstimmung von Kosteneinsparungen durch gemeinsame Beschaffungen

§ Abgabe einer gemeinsamen Erklärung an das MIL mit dem Ziel der Förderung von Klein- und Mittelstädten im Rahmen der neuen Förderperiode Stadtumbau Ost ab 2017

Anpassung der Verwaltungsgebäude an energetische, gestalterische und barrierefreie Stan- dards

§ Sanierung Verwaltungsgebäude

§ Sanierung Rathaus Lychen

Endfassung 7. April 2017 175 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Optimierung der Einsatztätigkeit der Freiwilligen Feuerwehren

§ Kauf eines TLF 4000 ST OW Boitzenburg

§ Kauf eines LF 10 OW Hardenbeck

§ Beschaffung Feuerwehrtechnik: ein MTF für örtliche Feuerwehreinheit Milmersdorf

§ Beschaffung Feuerwehrtechnik: ein HL für örtliche Feuerwehreinheit Milmersdorf

§ Beschaffung Feuerwehrtechnik: ein TLF für örtliche Feuerwehreinheit Gerswalde

§ Sanierung Gerätehaus Mittenwalde

§ Sanierung Feuerlöschteiche

§ Abstimmung und Wertschätzung der Arbeitgeber von Einsatzkräften

Intensivierung der Nachwuchsgewinnung und Prävention

§ Anstellung eines Brandschutzerziehers für den Mittelbereich Templin

Einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten

Erhöhung der Energieeffizienz an kommunalen Anlagen und Gebäuden

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung Hardenbeck

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in Klaushagen

§ Umrüstung der Straßen-/Gehwegbeleuchtung Haßleben

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung Rosenow

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung Mellenau

§ Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik im Amt Gerswalde

§ Umrüstung Straßenbeleuchtung auf LED Templin

§ Bau BHKW Heizhaus Süd

§ Fortführung der Sanierung von kommunalen Objekten nach Energieeinsparverordnung

Endfassung 7. April 2017 176 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Renaturierung von Gewässern zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und Reduzierung der Schadstoffbelastung

§ Teichsanierung Buchholz

§ Revitalisierung des Dorfteiches Hessenhagen

§ Restaurierung Netzowsee (Reduzierung Schadstoffe)

Ausbau nachhaltiger und umweltverträglicher Mobilitätsangebote

§ Ausbau E-Mobilität

Endfassung 7. April 2017 177 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

10. Quellenverzeichnis

10.1 Quellen

Internetzugriffe

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Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistische Berichte GIV1-m 07/15, GIV9-j2015, OT_G4.2, FI1-j/14, Datenbank https://www.statistik-berlin- brandenburg.de/webapi/jsf/tableView/tableView.xhtml, Zugriff 14.01.2016

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Literatur

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Demografie-Kommission: Empfehlungen für künftige Modelle der Grundschulversorgung im ländli- chen Raum im Land Brandenburg, Potsdam 2013

Endfassung 7. April 2017 180 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Landesamt für Bauen und Verkehr, Bevölkerungsvorausschätzung 2014 bis 2030, Hoppegarten 2015

Landesamt für Bauen und Verkehr, Mittelbereichsprofil Templin 2016, Potsdam 2016

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Landesweite Planungsgesellschaft mbH, Abschlussbericht zur Gesamtmaßnahme im Bund-Länder- Programm Stadtumbau Ost für die Stadt Templin, 2013

Landesweite Planungsgesellschaft mbH, Unternehmensbefragung zum Fachkräftemangel im Mittelbe- reich Templin, Berlin, Januar 2014

Landkreis Uckermark, Dritte Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für den Landkreis Ucker- mark 2012 bis 2017 (SEP UM 2012-2017)

Landkreis Uckermark, Nahverkehrsplan des Landkreises Uckermark, Fortschreibung für den Zeitraum 2015 bis 2019, 2014

Nordkurier, „Jung und Alt zusammen klappt prima“, 03.07.2014

Schmidt, Dr. Torsten, ifs. GmbH, Regionalstrategie Daseinsvorsorge, Annahmen, Ergebnisse und Me- thodik der Bevölkerungsprognose 2010 – 2030 für den Landkreis Uckermark, Dresden 2013

Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Entwicklung der Privathaushalte bis 2030

Expertengespräche

Gespräch mit Fr. Eberwein (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016

Gespräch mit Fr. Gundlach (Stadt Lychen) am 19.07.2016

Gespräch mit Hr. Jenek (Bauamt Templin) am 18.05.2016

Gespräch mit Fr. Schumann (Gemeinde Boitzenburger Land) am 23.05.2016

Gespräch mit Fr. Stege (Amt Gerswalde) am 31.05.2016

Gespräch mit Hr. Rutter (Amt Gerswalde) am 31.05.2016

Gespräch mit Hr. Volkhardt (TMT GmbH) am 23.05.2016

Endfassung 7. April 2017 181 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

10.2 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage des Mittelbereichs in Brandenburg und Gliederung der Gebietskörperschaften...... 15 Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung im Mittelbereich Templin von 2005 bis 2014 nach Kommunen ...... 17 Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Mittelbereich Templin ...... 18 Abbildung 4: Geburten- und Wanderungssaldo von 2005 bis 2014 ...... 20 Abbildung 5: Bevölkerungsprognose nach Kommunen bis 2030 ...... 22 Abbildung 6: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 2014 bis 2030...... 22 Abbildung 7: Bildungs- und Betreuungsangebote im Mittelbereich Templin ...... 25 Abbildung 8: Medizinische Versorgung im Mittelbereich Templin, Stand 09/2016 ...... 38 Abbildung 9: Wirtschaftsstruktur nach Branchen im Mittelbereich Templin, Juni 2015 ...... 48 Abbildung 10: Wirtschaftsstruktur nach Kommunen im Mittelbereich Templin ...... 49 Abbildung 11: Geringfügig Beschäftigte am Arbeitsort in den Jahren 2013 und 2015 im Vergleich...... 51 Abbildung 12: Pendlerverflechtungen ...... 52 Abbildung 13: Zahl der Arbeitslosen im Mittelbereich Templin ...... 53 Abbildung 14: Schutzgebiete im Mittelbereich Templin ...... 58 Abbildung 15: Übersichtskarte überregionale Fahrradwege ...... 59 Abbildung 16: Anbindung des Mittelbereiches mit dem SPNV und MIV, Stand April 2016 ...... 67 Abbildung 17: Liniennetz UckerTakt im Mittelbereich Templin, Mai 2016 ...... 70 Abbildung 18: Verkehrsachsen der Kategorien A und B ...... 71 Abbildung 19: Liniennetz des Stadtbusverkehrs in Templin ...... 73 Abbildung 20: Grundschulbezirk Kleine Grundschule Milmersdorf, Erreichbarkeitsanalyse ...... 74 Abbildung 21: Sanierungsplan Templin 2016 – 2020 ...... 76

Abbildung 22: Aktuelle CO 2-Emissionen (grau) und Minderungspotenzial (blau) ...... 88 Abbildung 23: Verwaltungsaufbau der Stadt- und Amtsverwaltungen im Mittelbereich Templin.. 93 Abbildung 24: Gebietskulissen in Templin und Lychen (Sanierungsgebiet)...... 111 Abbildung 25: Übersicht über die Zentralen Vorhaben ...... 112 Abbildung 26: ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge ...... 113 Abbildung 27: ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge ...... 118 Abbildung 28: Ratseck Lychen ...... 119 Abbildung 29: Klostermühle Boitzenburg ...... 122 Abbildung 30: ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes ...... 123 Abbildung 31: Erreichbarkeitsszenarien Grundschulen im Landkreis Uckermark und im Grundschulbezirk Milmersdorf ...... 125 Abbildung 32: ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen ...... 129 Abbildung 33: Krankenhaus Templin ...... 133 Abbildung 34: ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches ...... 134

Endfassung 7. April 2017 182 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Abbildung 35: ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte ...... 138 Abbildung 36: ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV ...... 144 Abbildung 37: ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin 149 Abbildung 38: ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches ...... 154 Abbildung 39: Feuerwehreinsatz Templin ...... 157 Abbildung 40: ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg ...... 158 Abbildung 41: Ortszentrum Boitzenburg ...... 159 Abbildung 42: ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal...... 163 Abbildung 43: Schematische Übersicht des Streckennetzes, Ausschnitt Templin – Joachimsthal ... 165

10.3 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Einwohnerstand am 31.12.2015 ...... 16 Tabelle 2: Gegenüberstellung der Einwohnerzahlen vor und nach dem Zensus für den 31.12. 2011 ...... 17 Tabelle 3: Entwicklung der Altersstruktur in den Kommunen des Mittelbereiches ...... 19 Tabelle 4: Durchschnittsalter ...... 20 Tabelle 5: Prognose der Altersstruktur in den Kommunen des Mittelbereiches Templin ...... 23 Tabelle 6: Kindertagesstätten nach Orten, Kapazität und Trägerschaft, I. Quartal 2016 ...... 26 Tabelle 7: Richtwerte für Klassenfrequenzen, Bandbreiten und Mindestzügigkeiten ...... 28 Tabelle 8: Schulangebot der Primarstufe im Mittelbereich Templin ...... 30 Tabelle 9: Schulangebot der Sekundarstufen I und II im Mittelbereich Templin ...... 31 Tabelle 10: Barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Schulen, Stand Januar 2016...... 32 Tabelle 11: Vorausschätzungen der Bevölkerung im Mittelbereich nach Altersgruppen ...... 33 Tabelle 12: Umgesetzte Strukturmaßnahmen im Mittelbereich Templin ...... 34 Tabelle 13: Entwicklung der öffentlichen Grundschulen im Mittelbereich Templin ...... 35 Tabelle 14: Planerische Aussagen des SEP UM 2012-2017 zu den Oberschulen und Gymnasien ...... 36 Tabelle 15: Altersstruktur der Ärzte im Mittelbereich Templin ...... 39 Tabelle 16: Senioren- und Pflegeheime im Mittelbereich, Stand 02/2016 ...... 41 Tabelle 17: Betreute Wohnprojekte für Kinder und Jugendliche und Menschen mit Behinderungen im Mittelbereich Templin ...... 42 Tabelle 18: Angebote Seniorenwohnen mit Betreuung im Mittelbereich ...... 43 Tabelle 19: Berechnung des Bedarfes an Heim- und Pflegeplätzen in den Jahren 2020 und 2030...... 44 Tabelle 20: Ambulante Pflegedienste im Mittelbereich Templin ...... 44 Tabelle 21: Jugendfreizeiteinrichtungen und Seniorentreffs im Mittelbereich ...... 45 Tabelle 22: Gewerbebetriebe im Mittelbereich Templin, Stand I. Quartal 2016 ...... 50 Tabelle 23: Gewerbegebiete im Mittelbereich Templin ...... 50

Endfassung 7. April 2017 183 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 24: SvB am Arbeitsort nach Kommunen von 2011 bis 2015 ...... 51 Tabelle 25: Arbeitslose nach Altersgruppen ...... 54 Tabelle 26: Nachfrage in Beherbergungsbetrieben nach Reisegebieten Juli 2015 ...... 55 Tabelle 27: Beherbergungsbetriebe, Betten und Auslastung Juli 2015 nach Kommunen ...... 55 Tabelle 28: Übernachtungsangebote mit Zertifizierungen, Stand April 2016 ...... 56 Tabelle 29: Kulturelle Einrichtungen im Mittelbereich ...... 63 Tabelle 30: Bibliotheken im Mittelbereich Templin ...... 64 Tabelle 31: Wesentliche Sportinfrastrukturen im Mittelbereich ...... 65 Tabelle 32: Sportvereine, Bundes- oder Landesebene mit Trainingsstätten ...... 65 Tabelle 33: Busverkehr im Mittelbereich Templin ...... 71 Tabelle 34: Busverkehr von und nach Templin ...... 72 Tabelle 35: Eckdaten der Gesamtmaßnahme Stadtumbau Ost Templin am Sanierungsanfang ... 77 Tabelle 36: Instrumente der Umsetzung ...... 78 Tabelle 37: Wohnungsbestand in Wohngebäuden in den Kommunen, Stand 31.12.2014 ...... 79 Tabelle 38: Wohnungsbestand der Wohnungsunternehmen im Mittelbereich Templin, Stand I. Quartal 2016 ...... 80 Tabelle 39: Berechneter Wohnungsüberhang im Jahr 2020 ...... 82 Tabelle 40: Stromverbrauch und Stromerzeugung im Mittelbereich Templin ...... 85 Tabelle 41: Stromerzeugung durch erneuerbare Energien nach Quelle ...... 85 Tabelle 42: Wärmeverbrauch und Wärmeerzeugung im Mittelbereich Templin ...... 85 Tabelle 43: Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien nach Quelle ...... 86 Tabelle 44: Gesamtenergiebilanz für den Mittelbereich Templin ...... 86 Tabelle 45: Ausbaupotenziale Erneuerbarer Energien (Potenzial 3) ...... 87 Tabelle 46: Feuerwehren im Mittelbereich ...... 90 Tabelle 47: Vorhandene Sanierungsbedarfe an den Gerätehäusern im Mittelbereich ...... 91 Tabelle 48: Meilensteine der Kooperation ...... 94 Tabelle 49: Querschnittsthemen ...... 96 Tabelle 50: Entwicklungsziele und Bezug zu EU-Schwerpunkten und Querschnittszielen ...... 100 Tabelle 51: Bewertungsmatrix der Handlungsfelder ...... 108 Tabelle 52: Einzelvorhaben ZV1: Stärkung des Mittelzentrums Templin als Raumanker und Ort der spezialisierten Daseinsvorsorge ...... 115 Tabelle 53: Einzelvorhaben ZV2: Lychen, Gerswalde, Boitzenburg und Milmersdorf als Schwerpunktorte der grundfunktionalen Daseinsvorsorge ...... 120 Tabelle 54: Prognose Einschulungen Kleine Grundschule Milmersdorf...... 124 Tabelle 55: Berechnung der Schülerzahlen für die Grundschule Milmersdorf ...... 124 Tabelle 56: Einzelvorhaben ZV3: Sicherung des bestehenden Schul- und Kitanetzes ...... 126 Tabelle 57: Einzelvorhaben ZV4: Qualifizierung der medizinischen und sozialen Versorgungsstrukturen ...... 131 Tabelle 58: Einzelvorhaben ZV5: Entwicklung der touristischen Potenziale des Mittelbereiches 135 Tabelle 59: Einzelvorhaben ZV6: Bereithaltung eines vielfältigen Wohnungs- und Baulandangebotes mit Schwerpunkt auf die Hauptorte ...... 140

Endfassung 7. April 2017 184 MEK TEMPLIN 2030 – ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN MITTELBEREICH TEMPLIN

Tabelle 60: Einzelvorhaben ZV7: Vernetzung der Region mit Radwegen und ÖPNV ...... 145 Tabelle 61: Einzelvorhaben ZV8: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz im Mittelbereich Templin ...... 150 Tabelle 62: Einzelvorhaben ZV9: Gewährleistung eines langfristig gesicherten Brandschutzes in allen Teilen des Mittelbereiches ...... 155 Tabelle 63: Einzelvorhaben ZV10: Aufwertung und Funktionsstärkung des Ortszentrums Boitzenburg ...... 160 Tabelle 64: Einzelvorhaben ZV11: Reaktivierung der SPNV Strecke Templin-Joachimsthal ...... 164 Tabelle 65: Weitere Einzelmaßnahmen ...... 166 Tabelle 66: Städtebauliche Kalkulation ...... 167

Endfassung 7. April 2017 185