Freiwillige Feuerwehr Stadt Lychen Dienstgradabzeichen Freiwillige Feuerwehr DDR
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100 Jahre 1906 - 2006 Freiwillige Feuerwehr Stadt Lychen Dienstgradabzeichen Freiwillige Feuerwehr DDR Feuerwehr- Unterfeuer- Feuerwehr- Oberfeuer- Hauptfeuer- Löschmeister Oberlösch- anwärter wehrmann mann wehrmann wehrmann meister Unterbrand- Brandmeis- Oberbrand- Brandins- Oberbrand- Hauptbrand- meister ter meister pektor inspektor inspektor Kragenspiegel Feuer- Kragenspiegel Unter- wehranwärter bis brandmeister bis Haupt- Oberlöschmeister brandinspektor Mützenkordel Feuerwehranwärter bis Oberlöschmeister Mützenkordel Unterbrandmeister bis Hauptbrandinspektor Kokarde Koppelschloss Nachrichtengruppe Maschinist Schwalbennest für Musik- und Spielmannszüge 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lychen 3 Grußwort des Bürgermeisters Sven Klemckow Zum 100 jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lychen möch- te ich Ihnen die herzlichsten Grüße und die besten Wünsche der Stadt überbringen und meinen ganz persönlichen Glückwunsch sehr gern an- fügen. Ich möchte mich auf diesem Wege bei der Leitung sowie bei allen Mit- gliedern der Wehr ganz persönlich für ihr großes ehrenamtliches Enga- gement bedanken. Im Interesse aller Bürger unserer Stadt wünsche ich ihnen, auch in ihrem privaten Leben, für die kommenden Jahre Gesundheit, Glück sowie persönliches Wohlergehen. Freiwillige Feuerwehr ist mehr als nur ,,Feuerwehr“. In ihrer Arbeit wird das humanistische Ideal umgesetzt, in Not geratenen Menschen zu helfen. Die Freiwillige Feuerwehr Lychen wurde im Jahre 1906 zum Schutz von Hab und Gut der Bevölke- rung gegründet. Ihr Aufgabenbereich hat sich im Laufe der Jahre stark verändert aber heute wie gestern steht der Schutz des Menschen an erster Stelle. Oft gerät das eigene Wohl zum Schutz des Anderen in den Hintergrund. Gerade im Einsatz ist das verantwortungsbewusste, kameradschaft- liche und vertrauensvolle Miteinander von großer Bedeutung. Die Bereitschaft, sich für das Wohl seiner Mitbürger einzusetzen, hat eine positive Entwicklung genommen, so dass unsere Wehr zur Zeit über 60 Mitglieder verfügt. Sie ist unverzichtbar eingebunden in den Kreis der Freiwilligen Wehren im Landkreis Uckermark und der Umgebung. So haben in Lychen und darüber hinaus vor allem die aktiven Mitglieder immer wieder ihre unermüdliche Bereitschaft zum uneigennützigen Einsatz unter Beweis gestellt und ihr fachliches Können demonstriert. Vielen in Not geratenen Bürgern konnte wertvolle Hilfe zu Teil werden. Das ausgeprägte ehren- amtliche Engagement für die Gemeinschaft sowie viele wertvolle Impulse bereichern das gesell- schaftliche Leben - die Freiwillige Feuerwehr Lychen spielt eine wichtige und verdienstvolle Rolle nicht zuletzt auch Dank ihrer vorbildlichen Jugendarbeit und Dank ihrer guten Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinen - stets das Wohl aller Mitbürgerinnen und Mitbürger im Auge. Deshalb wünsche ich der Freiwilligen Feuerwehr Lychen auch für die Zukunft ein erfolgreiches Wirken und allen ihren Mitgliedern persönliches Wohlergehen bei ihren Einsätzen. Mögen die Festlichkeiten weitere Kraft und Zuversicht geben, um auch künftig das Ehrenamt in der Feuerwehr auszufüllen. Ich wünsche Ihnen ein fröhliches und erlebnisreiches Jubiläum und darf ihnen für die Zukunft meine uneingeschränkte Unterstützung zusichern. „ Helfen macht Freu(n)de“ Sven Klemckow, Bürgermeister 4 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lychen Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht! 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lychen Ein Jubeltag, ein Jubelfest für die begonnen, ist das Ende da. Lychener Feuerwehr ! Von wie viel Not und Sorgen, Krieg und Elend, Krankheit, Feuers- und Wassersnot 100 Jahre sind dahingegangen, seit der Ruf weiß die Chronik zu berichten! Oft brannte des Gründers an die Bürger und Bürger- die Stadt ab! Dem zeitgenössischen Mit- söhne Lychens erging: „Sammelt Euch zu bürger heute ein unbekannter, ein einfach löblichem Tun für die Allgemeinheit!“ unglaublicher Begriff! Hatte man denn gar 100 lange Jahre, deren jedes so schwer keine Löschgeräte, keine Feuerwehr? Es wiegt wie ein Fels aus dem Urgestein, der muss etwas Wahres an den Überlieferun- Mauer, die Lychen, das märkische Interla- gen sein, wenn einst Schiller die Feuersnot ken, umgürtet. Und doch eine kurze Span- zum Mittelpunkt seiner „Glocke“ gesetzt ne für die, die diese 100 Jahre miterlebten. hat. Was bedeuten 100 Jahre in der 759-jähri- Ein schauriges Dokument verwahrt die gen Geschichte Lychens? Stadt Lychen in ihren Archiven: Sie sind wie die Woche eines Jahres - kaum Plan von der in der Uckermark belegenen Immediat Stadt Lychen, wie solche vorm Brand an Straßen, bebauten und wüsten Stellen situiert gewesen, deren Condition und welche Gebäude noch stehen, geblieben die gefertigte Designation sub et illustriert und sind in der ganzen Stadt vorhanden gewesen 192 Häuser, sind abgebrannt 115 Häuser, und folglich stehen geblieben 77 Häuser, darunter 10 wüste Buden, Stellen, ohne denen wüsten Plätzen auf allergl. Special Ordre im Junion 1732 vermessen worden von W. Knüppeln. Welche Not muss über das heutige schmu- In welche altersgraue Vorzeit sind solche cke Städtchen in der Uckermark hereinge- Vorkommnisse gerückt? Ist in dem letzten brochen sein, als zwei Drittel aller Einwoh- Vierteljahrhundert ein Schadenfeuer auch ner kein Dach mehr über dem Kopf hatten! nur entfernt so groß geworden? Hätte es 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lychen 5 das werden können oder wird es noch ein- lang es, von dem im Hotel Ziplinski, später mal solche Ausnahmen annehmen? Central-Hotel (heutige Neubauten, Ecke Nein ! Unter den heutigen Verhältnissen Am Markt/Fürstenberger Straße) versam- erscheint es ausgeschlossen. melten Lychener Bürgern 19 Männer zu ge- winnen, die ihren Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr erklärten und diese gründeten. Aus der Vor- und Gründungs- Der Anfang war da. geschichte Nun musste der neue Verein wie jeder andere einen Vorstand haben. Was war Den unmittelbaren Anlass zu der Grün- natürlicher, als dass man den Posten des dung der Freiwilligen Feuerwehr gab der Vorsitzenden dem Gründer, Bürgermeister im Frühjahr 1905 im Rensch´schen Hause Bachhuber, übertrug. Einmal war er das in der Stargarder Straße ausgebrochenen Oberhaupt der Stadt, zum anderen hatte er Brand, bei dem drei Menschen, zwei Er- schon andere Feuerwehren gesehen. Kurz- wachsene und ein Kind in den Flammen um, „so ein bisschen Ahnung für den ersten umkamen. Mann an der Spritze“. Die Wahl des Ober- Bürgermeister Bachhuber nahm Veranlas- [ - sung, um mit der veralteten Einrichtung ger Gottlob Neumann (gest.1925), dessen \ Beruf es mit sich brachte, dass er „in jedem Das Idealste wäre, schon mit Rücksicht auf Hause Bescheid wusste“. Sein Stellvertre- die zahlreichen Waldbrände, die Einrich- ter, der gleichzeitig die Vereinskasse führte, tung einer Berufsfeuerwehr gewesen. Aber wurde Rentier Steinbrückner (gest.1926), schon in der guten alten, viel gepriesenen zum Spritzenführer wählte man Hotelbesit- Zeit war der Inhalt des Stadtsäckels dürf- zer Ziplinski, zum Wasserführer Kaufmann \ Kühne und als Schriftführer Bürovorsteher „silbrig“ und „goldig“ genug, eine ständige Frühbrodt. Feuerwehr zu unterhalten. Es blieb daher nichts übrig, als die Mittelstraße zu gehen und den Appell zur Gründung einer Frei- Aus der Zeit bis zum Kriege willigen Feuerwehr zu erlassen. Es war von allen Übeln immerhin noch das Schon am folgenden Tage wusste es die gan- kleinere, und dass die berufenen Vertre- ze Stadt: Jetzt hat Lychen eine Freiwillige ter die Freiwillige Feuerwehr für ein „ganz Feuerwehr! Die Stadt stellte zwar die vor- kleines Übel“ zu halten beabsichtigten, wird handenen Löschgeräte und das Spritzen- aus dem nächsten Abschnitt erhellt. haus am Fürstenberger Tor zur Verfügung, Bürgermeister Bachhuber erließ daher eine erbaute auch bald den Steigerturm vor dem Bekanntmachung und forderte zur Grün- Templiner Tor für den Ausbau ihrer Orga- dung einer Freiwilligen Feuerwehr auf. Der nisation. Für die Ausrüstung ihrer Mitglie- erst energische, im Juli 1906 unternomme- der usw. war die junge Wehr zunächst auf ne Anlauf, hatte nicht zu dem gewünsch- sich selbst angewiesen. Es blieb nichts wei- ten Erfolg geführt. Aber schließlich winkte ter übrig, als „fechten“ zu gehen. Um dem dem Nimmermüden doch ein Lohn: Am Kassierer überhaupt eine Fingerbewegung Sonnabend, dem 08. September 1906, ge- zu ermöglichen, mussten erst alle aktiven 6 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lychen Mitglieder durch gehörige Mitgliederbei- sozietät mit 150,- Mark, der Kreisausschuss träge und Aufnahmegebühren antreten. Templin mit 100,- Mark, Professor Dr. Gleichzeitig wurden die Gönner herangezo- Pannwitz mit 100,- Mark. Auf diese Wei- gen, denen gegen Erlegung eines jährlichen se war es möglich, die Wehr einigermaßen Obolus von 3 bis 10 Mark der Titel „passi- den Zeitverhältnissen entsprechend auszu- ves Mitglied“ verliehen wurde. Die auf die- rüsten. Die erste bare Zuwendung aus städ- se Weise eingekommenen Gelder wurden tischen Mitteln wird unter dem 17.08.1910 für Schläuche, Kupplungen, Hakenleitern, mit 50,- Mark verzeichnet, ein Betrag, der Uniformen usw. angelegt. nunmehr alljährlich auf der Einnahme- Eine wesentliche Verbesserung der Lösch- seite des Kassenbuches erscheint. Im Juli einrichtung bildete die im Jahre 1908 er- 1908 ist festgestellt, dass die Wehr bisher richtete zentrale Wasserversorgung. 2.800,- Mark zur Ausrüstung aus eigenen Die Heilanstalten Hohenlychen stellten ein Mitteln aufgewendet hat. Hydrantenstandrohr zur Verfügung. Um bei Waldbränden wirksam eingreifen zu können, stifteten 15 aktive Mitglieder je ei-