Ausgabe 131 20. März 2008

NLZ 2 / 2008

ser Werbemaßnahme der tert außerdem zum Aufräu­ Anstieg der Besucherzahlen men, Ordnen und auch zum um 2,3%. „Entsorgen“. Abgabe der zu ...okuli, da Gemeinschaftsaufgabe: entsorgenden Gegenstände In unserer schönen Stadt dann bei der Wertstoffan­ sollen die Gäste einen an­ nahme in Hohenlychen, mit genehmen Urlaub verleben, den Öffnungszeiten: kommen sie... sich wohl fühlen und Erho­ Dienstag und Freitag: lung finden. 10°° - 15°° bis zum 31.03.08 aus Berlin. In wirtschaftlich Diese Zielsetzung und das 13°°-18°° ab April 2008 schwieriger Zeit – das Geld Zusammenwirken aller Bür- und Sonnabend: 10°° - 13°°. ist knapp – hat Lychen gute ger hat den Erfolg des Ferien­ Chancen mit seiner optima­ ortes Lychen über viele Jah­ Menschliche Zuwendung als len Entfernung zu Berlin, sei­ re geprägt. Vermieter und Beitrag seitens der Bürger nen Namen als Erholungs­ Gastronomiebetriebe bauen gegenüber den Gästen. Ein ort noch mehr zu festigen. mit Kreativität, Begeisterung Ferienort wie Lychen bietet Naheliegend, denn: und neuen Ideen ihr Ange­ mit seinen kleineren Hotels, ...für den pflastermüdenbot aus, um mit dem Wett­ Pensionen und Privatquar­ Großstädter schnell zu er- bewerb am Tourismusmarkt tieren die Möglichkeit, auf reichen, Schritt zu halten. Auch eine die Gäste mit Einfühlungs­ ...mit dem Fahrrad erleb- hübsche Schaufensterdeko­ vermögen einzugehen. Ein nisreich zu erschließen ration, vielleicht öfter nettes persönliches Wort, ...hier findet der kurzent- wechselnd – ist nicht nur geduldiges Zuhören sowie schlossene Gast in der dem Umsatz des jeweiligen individuelle Behandlung ste­ Weite der herrlichen Natur Geschäftes förderlich, son­ hen in wohltuendem Ge­ Auch auf diese alte Bau­ wichtig war selbstverständ­ Ruhe zum Abschalten. dern bildet eine weitere Fa­ gensatz zum unpersönliche ernregel ist noch Verlass lich der Auftritt Lychens auf Kurzentschlossen...? cette zur Bereicherung des Massenbetrieb in Urlaubs­ - Sonntag, der 24. Febru­ der Grünen Woche in Berlin. Stadtbildes. fabriken mit „einstudierter ar 2008 war nämlich der Hier war unsere Stadt in der Mit dem Auftritt im Internet Das Erscheinungsbild des Kundenfreundlichkeit“. Und 4. Sonntag vor Ostern, mit „ – Halle“ ver­ lädt der Ferienort Lychen Ortes hat sich zudem in wenn Ausflugstipps gefragt dem Namen „okuli“. Pünkt­ treten. Seitens der Besucher Tag und Nacht zu einem Be­ den vergangenen Jahren sind, Erzeugnisse der Regi­ lich an diesem Tage flogen herrschte starke Nachfrage, such ein. Die „WEB-CAM“ durch zahlreiche öffentliche on – oder auch der Veran­ denn auch große Zugvo­ gestützt durch Sonderaktio­ übermittelt dem Internetbe­ und private Baumaßnah­ staltungskalender – so hilft gelschwärme über Lychen nen wie den „- sucher am Bildschirm ein men sehr zu seinem Vorteil gern die: hinweg zu ihren Sommer­ Tag“ am 23. Januar 2008 ständig aktualisiertes Pan­ entwickelt. Den wichtigs­ Lychen – Information nistplätzen und läuteten da­ sowie das Auftreten des Ly­ oramabild der Ferienland­ ten Beitrag aber leisten Jahr Stargarder Strasse 6 mit auf ihre Weise die Sai­ chener Shanty–Chores. schaft: für Jahr die Lychener selbst. 17279 Lychen son ein. Unterstützung bei der Tou­ ...herrliches Wetter, Wald, Durch Frühjahrsputz in je­ Tel.: 03 98 88 / 22 55 Am 20. März nun, wenn Sie rismuswerbung findet Ly­ Wasser, kurze Fahrzeit, der Form und zahlreiche Be­ Die Neue Lychener Zeitung diese Ausgabe in den Hän­ chen auch bei „proagro“ ...wer möchte da nicht den pflanzungen in den Gärten wünscht unseren Ferien­ den halten, steht das Oster­ (Verband zur Förderung des Computer abschalten und und vor den Häusern geben gästen einen erholsamen fest vor der Tür - und damit ländlichen Raumes im Land spontan losfahren? Bei ca. sie dem Ort nach dem grau­ Urlaub und unserer Stadt auch praktisch der Beginn Brandenburg). Die Mitarbei­ 6.000 Zugriffen pro Monat en Winter ein freundliches Lychen eine gelungene Sai­ der neuen Tourismussaison ter dieser Einrichtung ver­ auf die „WEB-CAM“ erklärt und einladendes Äußeres. son. 2008 für Lychen. teilen unser Werbemateri­ sich bestimmt auch aus die­ Die Frühlingssonne ermun­ Hans – Dieter Conrad Bereits vor Monaten hat­ al auch an Interessenten auf Aus dem Inhalt: te der Fremdenverkehrs­ solchen Messen, auf denen verein mit seiner Werbung Lychen nicht direkt vertre­ Seite 2 Wer fragte was? für „Lychen im Naturpark ten ist. Seite 3 Schule mit Zukunft? Uckermärkische Seen“ be­ Tourismus ist eine Gemein­ Seite 4 Seit Jahren Ortschronist und Stadtführer gonnen. Dazu gehören das schaftsaufgabe für die Stadt Seite 6 Lychen bekommt eine neue Brücke! Präsentieren der Stadt auf Lychen, getragen von ihren Seite 8-9 Milch macht müde Männer munter! der Reisebörse Potsdam so­ Bürgern und Einrichtungen. Seite 10 Liegt Hohenlychen in Ostpreußen? wie auf Messen in Bremen Nach wie vor kommen mehr und Hannover. Besonders als 30% unserer Feriengäste Seite 11 Hilfe in Not Seite 2 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Stadtverordnetenversammlung (SVV) Wer fragte was? am 25.02.2008 Im Gegensatz zu den lich­ Zu diesem Thema wird der ILb warten, um die das Standesamt über­ Saisonbeginn die entstan­ ten Reihen der Abgeord­ er am 27. März auch Mittel abzurufen. nommen und in Liegen­ denen Schäden an der Pro­ neten gab es an diesem die Gewerbetreibenden schaftsangelegenheiten menade beseitigen wird. ersten Sitzungsabend im einladen. In diesem Zu­ - Der BM berichtete, dass ist Frau Mölle im Bauamt Der BM bestätigte die Ab­ neuen Jahr gut besetzte sammenhang richtete für die Amtsperiode 2009 tätig. sprache. Reihen interessierter Bür­ er einen Appell an alle – 2013 Jugendschöffen Er dankte den zahl­ ger. Grundstückseigentümer, und Jugendhilfsschöffen reichen Bewerbern und Herr Achim Rensch (Bau­ Alle hörten gespannt den für Ordnung und Sauber­ für den Landkreis ge­ bat um Verständnis für ernpartei) fragte nach, Bericht des Bürgermeis­ keit ihrer Grundstücke sucht werden. Interes­ die Entscheidung, die 2 warum die neue Webcam ters (BM) . zu sorgen. Er forderte senten könnten sich bei Stellen mit Nicht-Lyche­ noch nicht aufgebaut sei auf, Courage zu zeigen, ihm melden. nern besetzt zu haben, und somit die „bewegte“ - Herr Sven Klemckow be­ wenn Verstöße gegen die jedoch über die fach­ Präsentation Lychens im richtete über den Stand Ordnung und Sauberkeit - Der BM berichtete zum liche Qualifikation verfü­ Internet fehlen würde. der Baumaßnahme in beobachtet würden. Thema LEP ZOS (Lan­ gen. Der BM erklärte, dass der der Prenzlauer Straße. Er Als Beispiel nannte er desEntwicklungsPlan zuständige Mitarbeiter er­ teilte mit, dass der Bau­ verschmutzte Bushalte­ ZentraleOrteSystem). Dann folgten die Anfragen krankt sei. betrieb keine Winterpau­ stellen oder regelmäßig Bisher hätten sich 200 der Bürger se eingelegt hätte und „geklaute“ Grünpflan­ Gemeinden gegen den Herr Volkmar Hanisch Herr Achim Rensch dass die Stadtverwal­ zen. Plan ausgesprochen. fragte nach, warum der machte auf eine potenti­ tung weiter auf einen zü­ Inhaltlich sieht der Plan Radweg in der Stadt ge­ elle Gefahrenquelle in der gigen Bauablauf drängt. - Der BM berichtete, dass der Landesregierung säubert wird, jedoch im Weinbergstraße Ecke Paul- An diesem Abend kündig­ der Wirtschaftsminister vor, dass es in Gemein­ Bereich Retzow keinerlei Kluth-Straße aufmerksam. te er an, dass die Kreu­ Junghans das Baupro­ den und Städten unter Aktivitäten von Seiten der Dort würden Baucontainer zung Abfahrt Beenz ab jekt Stadthafen für för­ 15.000 Einwohnern kei­ Stadt zu erkennen seien. an falscher Stelle stehen. dem 10. März gesperrt derwürdig und förderfä­ ne zentralörtliche Glie­ „Auch die Stadt muss ihren Der BM versprach eine sein wird. Die Umleitung hig hält. derung mehr geben soll. Dreck wegfegen“------Klärung. wird über Rutenberg Das Ministerium für Am 18. März wird sich Daraufhin versprach der führen. Wirtschaft kann 50% der der Städte- und Gemein­ BM, sich zu kümmern. Die nächste SVV wurde für notwendigen Summe zur debund mit der Landes­ den 28.04.2008 angekün­ - Der BM berichtete, dass Verfügung stellen, sowie regierung zur weiteren Bei den Anfragen der Ab- digt. am 18.02. alle „Touristi­ 30% (=750 T Euro) über Diskussion getroffen geordneten ker“ eingeladen wurden, einen zinslosen Kredit haben. fragte Frau Helga Meier Liebe Leser, obwohl es um die Vorstellungen mit einer festen Laufzeit (PDS), ob es zwischen der noch 5 Monate bis zur und Wünsche zur wei­ von 10 Jahren. Bleiben - Der BM berichtete, dass Stadt und dem Bauherren Kommunalwahl sind, soll­ teren touristischen Ent­ also noch 20 % Eigenan­ ab 01.02. zwei neue Mit­ an der Strandpromenade ten Sie sich diesen Termin wicklung unserer Stadt teil der Stadt. Nun würde arbeiterinnen im Rathaus am abgespro­ merken. E. Schumacher zu diskutieren. er auf einen Termin bei arbeiten. Frau Bräuer hat chen sei, dass er zum Veranstaltungskalender 2008 (Stand 14.03.2008, Änderungen vorbehalten) Datum Veranstaltung Ort Veranstalter 20.03. Märchen für Erwachsene mit Stefan Rätsch - Puppenspieler Helenenkapelle, 19.30 Uhr Verein Heilstätten e.V. 22.03. Öffentl.Radtour zum Ostermarkt nach Himmelpfort Treffpunkt 13 Uhr, Markt Wanderverein Lychen e.V. 22.03. Osterfeuer, Beginn 19 Uhr Festwiese Arbeitsförderverein 23.03. Osterfeuer, siehe Sonderaushänge Rutenberg 15.04. Start zur Frühlingswanderung mit Herrn Kaulich Treffpunkt 13 Uhr, Markt Wanderverein Lychen e.V. Ab 19.04. Ausstellung künstlerischer Abschlussarbeiten Klasse 10 Laden in der Stargarder Str. Gesamtschule 24.04. Uckermärkischer Rezitatorenausscheid Pannwitz-Grundschule Grundschule 26.04. Lychener Seen-Lauf Sporthalle Lychener Seen-Lauf Verein 27.04. Konfirmation, 10.00 Uhr St. Johannes Kirche Lychen 27.04. Konzert mit einem Chor aus Berlin Kirche Rutenberg, 15.00 Uhr St. Johannes Kirche Lychen 03.05. Jugendweihe Sporthalle Elterninitiative Ab 10.05. Ausstellung Freizeitfotografen Laden in der Stargarder Str. siehe Sonderaushang Kulturausschuss 11.05. Goldene Konfirmation St. Johannes Kirche Lychen Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 3 Schule mit Zukunft? Nachdenkliches über den Fortbestand einer Oberschule in Lychen In Ausgabe 129 v. 29.11.07 Schule schildert Herr Hildebrandt sehr treffend, wie im Som­ mit Zukunft! mer 2007 durch bildungs­ Gerade durch die gerin­ politische Kurzsichtigkeit gen Schülerzahlen tut sich des Ministers Herr Rup­ für die Pestalozzi-Schule precht und der Amtsge­ eine besondere Chance walt der Schulrätin Frau auf. Die beiden jetzigen 7. Reuscher, die 11. Klassen Klassen haben jeweils nur nicht eingerichtet werden 15 Schüler/innen. Dies ist durften, obwohl die Min­ eine Klassengröße, von der destschülerzahl von 50 Eltern und Lehrer früher überschritten wurde. Die nur träumen durften. Alle Art und Weise, wie Sie Wünsche und Forderungen dabei mit uns Betroffenen nach kleineren Klassen umsprangen, zeugt von wurden sonst immer aus ihrem undemokratischen Nagelprobe wäre das Mindestschülerzahl von 30 anmelden. Leider war der Geldmangel abgelehnt. Verwaltungsdenken. Schuljahr 2008/09 gewor­ zur Bildung von 2 Klassen Besuch von neuen Interes­ Um dem Überleben einiger Aber wir sollten nicht nur den. Dann sinken die Schü­ je 15 Schüler/innen gerade senten am „Tag der offenen Oberschulen in der dünn über die Bürokraten und lerzahlen erst richtig. Bei so erreicht. Tür“, am 13.02.08 eher besiedelten Uckermark Politiker schimpfen, son­ Einrichtung der 11. Klas­ Um auch für das Schuljahr beunruhigend. Auch unse­ überhaupt eine Chance zu dern auch die eigenen sen hätten wir aber noch 2008/09 diese Mindest­ re anschließenden Recher­ geben, wurde diese wich­ Versäumnisse betrachten. 1 Jahr Zeit bekommen, um schülerzahl zu erreichen, chen ergaben, dass der tige Festlegung vom Minis­ Als ich mein Kind vor 2 geplante Verbesserungen haben wir uns frühzeitig im sonst übliche Zustrom aus terium getroffen. Die Lehrer ½ Jahren in die Klasse 7 umzusetzen und wirksame Herbst 2007 in der Schul­ den Regionen Bredereiche der jetzigen 7. Klasse un­ der Pestalozzi-Schule ein­ Werbung für die Schule be­ konferenz zusammenge­ und serer Schule sagen, dass schulte, wurde die Gefahr treiben zu können. Leider setzt und geplant, wie wir dieses Mal wahrscheinlich sie in einem Maße auf die der Schließung der GOST hatte auch mancher Ly­ die Pestalozzi-Schule in ausbleibt. Auf Nachfragen Kinder individuell eingehen (gymn. Oberstufe) mit chener den Glauben an die den umliegenden Grund­ erfuhren wir, dass mehrere können, wie es ihnen bis­ keinem Wort erwähnt. Die Schule bereits verloren und schulen präsentieren kön­ Eltern die Pestalozzi-Schu­ her nie vergönnt war. Dies Auswirkungen der demo­ sein Kind schon frühzeitig nen. Ohne besondere Vor­ le nur als Zweitwunsch wird sich auch hoffentlich graphischen Entwicklung am Templiner Gymnasium warnung wurden wir dann angeben. Das wird unserer in den künftigen Schulleis­ mit den sinkenden Schü­ angemeldet. Ebenso das von dem Beschluss der Schule aber nur wenig tungen zeigen. Lehrer und lerzahlen mussten dem mehrmalige Versprechen Lychener Stadtverordneten nutzen. Wenn Eltern dies Eltern der Pestalozzi-Schu­ Schulträger und der Schul­ der Stadt, die Schule zu überrascht, die Träger­ hauptsächlich aus Unsi­ le werden sich anstrengen, leitung bekannt gewesen sanieren, aber nichts Ent­ schaft der Schule an den cherheit über den Fortbe­ aus dieser Chance etwas sein. Uns Eltern wurde die scheidendes zu tun, hat Landkreis Uckermark zu stand der Schule getan zu machen. Gefährdung der GOST erst geschadet. Insgesamt war übergeben. Zu diesem Zeit­ haben, so sollten Sie dies Liebe Eltern, bedenken Sie, durch die Darstellungen das Zusammenspiel von punkt war dies aus meiner noch einmal überdenken, wo Ihr Kind die besten För­ des Schulamtes im Ucker­ Schule, Schulträger und Sicht das völlig falsche denn die Pestalozzi-Schu­ dermöglichkeiten erhalten mark Kurier bewusst. Es Eltern in Lychen nicht op­ Signal, vielleicht das Ende le besteht weiter, solange kann: wurde uns auch klar, dass timal und sollte wesentlich der neuen 7. Klassen. Ge­ sich 30 Schüler/innen dort auf den Oberschulen mit das Schulamt die Wei­ verbessert werden, wenn rade jetzt, wo sich die El­ anmelden. Wenn die Schü­ großen Klassen wie in terführung der GOST in die Pestalozzi-Schule als tern mit ihren Kindern der lerzahl nicht erreicht wird, und Gransee oder Lychen nicht unterstützen Oberschule mit der Mög­ 6. Klassen für die künftige wird das Kind automatisch in Lychen mit den so er­ wird. Folgerichtig wurde lichkeit zum Hauptschul- Schule entscheiden, sieht an der Schule des Zweit­ sehnten kleinen Klassen. uns vom Schulamt nach und Realschulabschluß es für die Schüler aus wunsches eingeschult. dem Ausscheiden von bestehen bleiben soll. den Nachbargemeinden Deshalb mein Appell an Geben Sie der Oberschule Herrn Heesch mit Herrn „Schule heißt Zukunft und so aus, als ob auch die die Eltern aus Bredereiche, in Lychen und Ihren Kin- Müller ein Schulleiter ein­ keine Schule heißt kei- Stadt Lychen diese Schule Fürstenberg und Boit­ dern diese Chance. Wol- gesetzt, der immer wieder ne Zukunft“, so schließt endgültig aufgibt. Ich kann zenburg: wenn Sie durch len Sie sich noch einmal betonte, dass unsere An­ Jürgen Hildebrandt seinen nur hoffen, dass die meis­ Presse oder andere Nach­ beraten lassen, so erwar- strengungen zur Erhaltung Artikel über die Pestalozzi- ten Eltern wirklich wissen, richten verunsichert sind, ten wir Ihren Anruf: der GOST unrealistisch Schule. Mit Recht weist er dass der Schulträger- sprechen Sie noch einmal sind und sich deshalb dar­ darauf hin, dass mit dem Wechsel für den Bestand mit den Elternsprechern, Pestalozzi-Schule, an nicht beteiligte. Es war Verlust der GOST auch die der Schule nicht so ent­ Lehrern oder der Schullei­ Tel. 039888/2434 unfair, wie die GOST im SEK I (Klasse 7-10) ge­ scheidend ist. Wichtig ist tung, bevor Sie diese für Schulelternsprecher, Sommer 2007 abgewürgt fährdet ist. So wurde für die Anzahl der Schüler, die unsere Schule so existen­ Harald Heil 039888/4165 wurde, aber die wirkliche das Schuljahr 2007/08 die sich für die 7. Klassen dort zielle Entscheidung treffen. und 039888/3956 Seite 4 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Seit Jahren Ortschronist und Stadtführer - ein Porträt über Eberhard Kaulich

Erleuchtung der Geschichte Was interessiert die Leu- Lychens“ habe ich bisher im te am meisten am Rund- Speicher 280 Seiten aus 75 gang? Quellen und ca. 2.500 Fotos Eine der meist gestellten dingfest gemacht. Auf allen Fragen ist die nach den Toi­ Arbeitsfeldern wird es im­ letten. Viele Fragen ergeben mer wieder auf Grund neuer sich, wenn die Gäste irgend Infos punktuelle Überarbei­ eine frühere Verbindung zu tungen geben. Wie heißt es Lychen hatten. Dann wird so schön bei Goethes Zau­ schon mal nachgefragt, ob E. Kaulich mit seiner Lieblingsfrau, seiner Ehefrau, und der Lieblingsbe- berlehrling; “Herr, die Not ist es den Bach noch gibt, wo schäftigung, dem Essen. groß. Die ich rief, die Geister man als Kind so schön auf werd ich nun nicht los.“ dem Eis geschliddert ist Lange Zeit lebte und arbei­ sind meine Frau und ich Heftchen „Der kleine Stadt­ (der Mühlenbach), Fragen tete der Lychener Eberhard wieder nach Lychen zurück führer“. Ich forsche zwar Als Stadtführer sind Sie nach bestimmten „Kusche­ Kaulich außerhalb von gekehrt, denn es ist unsere weiter, aber weitere Heraus­ ja ein nicht ganz unwich- lecken“ aus der Jugendzeit Lychen. Als Ruheständler Heimat. gaben wird es wohl nicht tiger Werbeträger für die oder in Verbindung mit Ur­ kehrte er vor einigen Jahren geben. Zum einen, weil z.B. Stadt…!?!? laubserinnerungen. Viel in­ wieder in seine alte Heimat Wie kam es dazu, dass Sie die Kapitel des 20. Jahrhun­ Gemeinsam mit anderen bin teressanter für beide Seiten zurück, denn wie heißt es sich so intensiv der Hei- derts keine Lektüre wie bei ich schon ein paar Jahre als sind Führungen mit kleinen so schön „alte Liebe ros­ matgeschichte zu wand- Rosamunde Pilcher sind Image -Vermittler der Stadt Gruppen. Da kann es durch­ tet nicht“. Als Ortschronist, ten? und zum anderen, weil die dabei. Es gilt, die Reise­ aus zu tieferen Gesprächen Stadtführer und Mitgestalter Stadtführer bin ich gewor­ Kosten für Druck etc. dem gruppen so zu unterhalten, kommen, aus denen sich des Historienstammtisches den, weil meinem ehema­ Ökonomen die Haare hoch dass keiner dabei einschläft, sogar teilweise neue Er­ im Seniorenklub ist er ei­ ligen Wohnungsnachbarn, stehen lassen. sondern sich mancher kenntnisse für den Stadtfüh­ ner der aussagefähigsten Eckhard. Meier, die Partnerin später eventuell an einiges rer ergeben. Bürger Lychens, was ihre für seine Stadtführung ab­ Woran arbeiten Sie zur Zeit? erinnern können. Zu große Geschichte betrifft. In einem handen kam. Da sprang ich Da zu einigen Teilbereichen Erwartungen an eine große Gibt es Details, die in be- Gespräch mit Jürgen Hil­ ein, und so fing das Elend des Lebens in Lychen und Reisebusgesellschaft sollte sonderer Erinnerung ge- debrandt stellt er sich den an. Um den zu erwartenden besonders zum 20. Jahr­ man aber nicht haben. blieben sind? Lesern der NLZ etwas näher Fragen nicht nur mit treu­ hundert keine ausreichenden Ja, mit einem Ehepaar aus vor. herzigen Blicken begegnen Ausarbeitungen existieren, Nennen Sie uns ein paar den alten Bundesländern. zu können, suchte ich nach interessierte ich mich dafür. Zahlen (wie viel Füh- Sie wandelten auf den Herr Kaulich, erzählen Sie Informationen zur Stadtge­ Jetzt sind bereits zehn selb­ rungen, Personen etc.)! Spuren ihres Großvaters. uns etwas über ihren Wer- schichte. Und so ging es im­ ständige Kapitel dazu unter Ich mache das seit 2001, Nach der Stadtführung ka­ degang! mer weiter. Nach dem Motto dem Titel „Lychen im Zug­ jedes Jahr waren es ca. 10 men wir im Strandcafe bei 1941 wurde ich in Meseritz „Lumpen, Knochen, Eisen wind des 20. Jahrhunderts“ Führungen, im Durchschnitt einer Flasche Wein schnell in der Neumark geboren. Mit und Papier, ausgeschlagene mit ca. 630 Seiten erarbeitet für 35 bis 40 Teilnehmer. ins Gespräch. Im Verlaufe Kriegsende sind wir vor den Zähne sammeln wir“ habe und gespeichert. Dabei sind Dann haben wir den Rund­ des Gesprächs stellten wir Russen geflohen, und 1945 ich dann über die Jahre eine einige Teile der Vorgeschich­ gang meist mit zwei Stadt­ Männer fest, dass wir zur sind wir mit dem Handwagen umfangreiche Sammlung te nicht ausreichend berück­ führern gestaltet. gleichen Zeit unseren Ar­ in Lychen eingezogen. In Ly­ von Informationen und his­ sichtigt, so dass ich drei Zu­ meedienst ableisteten, ich chen bin ich aufgewachsen torischen Fotos zusammen satzkapitel erarbeiten werde Woher kamen die Reise- auf dieser Seite der inner­ und habe hier die Schule getragen. über Kirchen der Stadt Ly­ gruppen? deutschen Grenze, er auf besucht, das Abitur dann chen (inclusive der Dörfer Hauptsächlich aus Berlin! der anderen Seite und dass aber in Templin abgelegt. Welche Schriften bzw. der Parochie), Erfahrungen Ein größerer Teil kam auch wir im Ernstfall aufeinander Studiert habe ich in Dresden Bücher haben Sie bisher in Lychen mit Militär, Krieg aus dem Gebiet Straus­ hätten schießen müssen. und Halle/ Merseburg und veröffentlicht? und Gewalt (vom Beginn bis berg bis Fürstenwalde, aus Wir waren nun einhellig der bin dann anschließend als Bisher habe ich herausge­ 1871 einschließlich Krimi­ und dem nord­ Meinung, dass die jetzige Diplom-Ingenieurökonom geben die Bücher „Altes nalität und Hexen) sowie ein östlichen Raum. Einzelne Version, sich Aug in Aug ge­ auf das Chemiefaserwerk in Lychen“ und „Lychen - be­ bisher namenloses Kapitel Gesellschaften kamen auch genüber zu sitzen, und das Guben losgelassen worden. ständig und veränderlich“, über wichtige Einzelthemen, aus den alten Bundes­ mit einem Glas Wein in der Mit Erreichen der „sozialen die Broschüre „Die Tore Stadtgründung etc. ländern, die weiteste aus Hand, die bessere ist. Hängematte“ als Rentner der Stadt Lychen“ und das In drei Heften „Kienspan zur Stuttgart. Jürgen Hildebrand Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 5 Die Walnuss – Baum des Jahres 2008 Eigentlich habe ich es ist für mich immer wieder, versuche ich, das zeitig schon länger erwartet, dass der große Baum das abfallende Laub mit dem dass der Walnussbaum Aussehen des Grundstü­ Rasenmäher zu häckseln, einmal der Baum des Jah­ ckes weithin mitbestimmt. was die Verrottung sehr res werden würde. Liefert Ein Baum ist aus einer fördert. Aber das Problem er doch nicht allein wert­ wilden Wurzel gewachsen, ist trotzdem nicht vollstän­ volles Nutzholz, das zu Fur­ nachdem sein Vorgänger dig zu lösen. Da der große nierholz verarbeitet werden bei einem Sturm umstürz­ Baum viel Platz braucht kann, sondern auch seine te. Der 2. Baum wurde und die Entsorgung Mühe Nüsse sind wohlschme­ gezielt angepflanzt, da den macht, werden häufig kei­ ckend und gesund, da sie Vorbesitzern anscheinend ne Bäume nachgepflanzt. wertvolle Öle enthalten. die Nüsse wichtig waren. So sollen in der Schweiz Wer aber auf sein Gewicht Wer Nussbäume besitzt, in den letzten 50 Jahren achten muss, sollte sie nur hat aber noch ein wei­ 75 % des Bestandes ver­ in Maßen genießen. Nüsse teres Problem. Die Blätter schwunden sein. Auch bei sollen die Sehkraft verbes­ verrotten sehr langsam uns ist der Walnussbaum sern, die Nerven beruhi­ und werden auch wegen sehr selten geworden, was gen, den Cholesteringehalt der Inhaltsstoffe von allen sicher seine Ursachen im senken. Die Volksmedizin Regenwürmern gemieden. Platzmangel und durch die glaubt, dass eine Walnuss Manche Gartenfreunde problematische Entsor­ in der Tasche vor Rheuma­ raten sogar, das Laub gung der Blätter hat. Früher tismus schützt. Ein Neben­ überhaupt nicht zu kom­ war ein Walnussbaum eine effekt einer solchen Ehrung postieren, sondern zu ent­ Zierde für jeden größeren ist aber auch, Wissen über sorgen. Aber wohin damit? Bauernhof. Wer einen Wal­ diesen Baum zu erlangen, Ich half mir bisher so, dass nussbaum pflanzt, muss den unsere Vorfahren einst kaum Walnüsse geerntet weitere Teile des beschnit­ ich die Blätter mit anderen also einiges zuvor beden­ „welsche Nuss“ (lateinisch werden können. Ganz un­ tenen Astes absterben. Laub und Küchenabfällen ken. Nüsse trägt der Baum Juglans regia) nannten, empfindlich gegen FrostDa wir selber 2 große mixte und zusätzlich noch übrigens erst nach 8 – 10 um seine Herkunft aus den sind die Bäume nicht, aber Nussbäume auf dem Kalk einbrachte, um die Jahren, viel Platz muss südlichen Ländern Europa Frostschäden kommen bei Grundstück haben, kann unerwünschten Neben­ eingeplant werden, damit zu kennzeichnen. Er hat den milder gewordenen ich aus eigener Erfahrung wirkungen der Blätter zu er später nicht stört. daher mit einem Wal über­ Wintern praktisch kaum mitreden. Beeindruckend minimieren. Außerdem Erich Köhler haupt nichts zu tun. Im noch vor. Man sagt, dass Mittelhochdeutschen wird sich unter den Bäumen er Walnut genannt. kaum Mücken finden, so­ „Lychen, die Stadt Ausgrabungen zeigen, dass man in Ruhe unter dass die Nüsse schon lan­ seiner Krone picknicken ge vor Christi Geburt an­ kann. Die äußeren grünen der Reichen!“ gebaut wurden. Allerdings Nussschalen wurden frü­ Es wird höchste Zeit, Tageslicht gefördert. Bald waren damals die Nüsse her gern zum Färben von dass Enthüllungs­ wird Lychen von den viel kleiner und unansehn­ Wolle und Stoffen benutzt, journalismus in Reichen und Schönen licher. Die Römer förderten das Öl zu Firnis verarbeitet. der Neuen Ly­ überschwemmt den Anbau des Baumes Manche sollen sich sogar chener Zei­ werden. Lychen und züchteten sicher auch die Haare damit gefärbt tung Einzug liegt verborgen Sorten, bei denen die Nüs­ haben. Wer schon einmal hält. Heute zwischen Seen se an Größe zunahmen. ohne Handschuhe Nüsse ist dafür eine und im Wald Nach und nach wurde er aus den Schalen gelöst Sternstunde. versteckt, aber auch in Deutschland hei­ hat, weiß, dass sich die Viele Bürger das Fürstentum misch. Schon die Nonnen Farbe hartnäckig an den von Lychen Lichtenstein im Kloster Seehausen bei Händen hält. Walnüsse grübeln darü­ liegt weit sichtbar aßen Walnüsse, werden besonders gern ber, ob das Milli­ in einem kahlen wie Funde beweisen, die zur Weihnachtszeit geges­ onenobjekt Stadt­ Tal im Gebirge. Un­ man in den letzten Jahren sen und durften früher auf hafen mit Stadtvillen sere Stadtväter haben bei Ausgrabungen mach­ keinen Weihnachtstellern am alten Friedhof nicht deshalb den Clou bereits te. Der Baum kann bis zu fehlen. Eine Besonderheit zum Millionengrab für die be­ vorbereitet. Wir aber enthüllen 25 m hoch und 150 Jahre des Baumes ist auch, dass liebten Euro wird. heute unseren Fund eines Ortsein­ alt werden. In manchen man ihn im Spätsommer Heute können wir sagen: Nein! gangschildes für Lychen, das wir im Jahren gibt es sehr viele beschneiden muss, nicht Ein heimlicher Einblick in den Rathauskeller an verborgener Stelle Nüsse, aber dann nimmt im Herbst oder im Frühjahr. Keller unseres Rathauses hat entdeckten. Dazu das Beweisfoto! der Baum auch wieder Die Schnittstellen faulen streng geheim Gehaltenes ans 1.4.2008 E. Kaulich eine Auszeit, sodass dann nämlich leicht, sodass Seite 6 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Lychen bekommt eine neue Brücke! Sehen Sie sich die erste neuerung nicht nachgebaut Abbildung an, vielleicht Eine Bildbetrachtung wurde. Nur praktisch war reiben Sie sich einmal die die schöne Brücke, wie so Augen, sie zeigt den Müh­ Stargarder Tor oder zum manches Schöne…, nicht. lenbach, ganz ungewohnt, Spring wollte, musste den Ich erinnere mich noch gut ohne Brücke mit unver­ längeren Weg durch die daran, dass meine Groß­ stelltem Blick auf den Nes­ Stadt nehmen. Sicher­ mutter schimpfte, wenn wir selpfuhl. lich war der Hauptzweck, mit einem voll beladenen Diese Aufnahme wird um diesen Weg anzulegen, Handwagen, vom Garten 1905–1910, vielleicht etwas Attraktives für die am Spring kommend, zu­ sogar füher, entstanden Sommergäste zu schaffen. rück zur Bismarckstraße sein und sie zeigt, dass Aber auch als Abkürzung über die Brücke mussten. es den Weg, wie wir ihn wurde und wird der Weg An diesem, von Ernst kennen und lieben, durch von den Lychenern immer Schulz* aufgenommen den Friedrich Ebert Park gerne genutzt. Foto gibt es aber noch et­ - früher Hindenburgpark - 4 was anderes Bemerkens­ über den Mühlenbach, am Das zweite Bild von 1918 wertes, denn er hat dabei Cohrs-Stift vorbei, zum zeigt bereits den Weg Stargarder Tor, damals mit frisch angepflanzten noch nicht gab. Wer zum Bäumchen und am rechten

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Bildrand, über den Köpfen übernommen. einen besonders schönen der idyllisch ins Bild ge­ Moment erwischt. Das Bild setzten Frau mit den bei­ Bild 4 zeigt das gerade zeigt, fast malerisch, einen den Mädchen, ein Teil der neu erbaute Cohrs-Stift Mann, der seinen Kahn nun vorhandenen Brücke. und man sieht auch hier durch Buzzen fortbewegt. wieder die neu gepflanz­ Das Buzzen war eine Art Die dritte Aufnahme, ten Bäumchen und den der Ruderführung, die man etwa 1928 – 1930 ge­ neu angelegten Weg, der heute in Lychen wohl kaum macht, zeigt die Brücke in südlich vom Cohrs-Stift, noch sieht und die daher 2 ländlicher Stimmung. Am vor der Brücke durch nas­ einige Betrachter dieses Weg, links am Bildrand se Wiesen führte und der Bildes vielleicht auch nicht hängt Wäsche und im dort sicherlich mit einigem mehr kennen. Aber, wer Vordergrund grasen ein Aufwand befestigt werden es noch im Original sehen paar muntere Gänschen. musste. möchte, sollte nach Vene­ Die Höhe der Brücke lässt Die Hungerbrücke, Bild 5, dig fahren. Die Gondolieri erkennen, dass man zu von den Lychenern gern dort sind Meister in die­ der Zeit, als die Brücke so genannt, weil der Ent­ ser ruhig dahin gleitenden erstellt wurde, noch mit wurf von dem Architekten Fortbewegungsart ihrer Lastkähnen rechnete, die Linus Hunger aus der Vo­ Gondeln. Nur Buzzen heißt früher, bis etwa 1900, gelgesangstraße stamm­ es dort sicherlich nicht. zur Mühle fuhren, um Ge­ te, war schon ein wahres treide und Mehl zu trans­ Schmuckstück. Man kann *Ich danke Frau Ruth portieren. Fast umsonst, nur bedauern, dass die­ Schulz für die Bereitstel- 3 denn diese Aufgabe hatte se schöne, harmonische lung dieses schönen Bil- nun längst die Eisenbahn Konstruktion bei der Er­ des. Klaus Dickow Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 7 Das Jahr 2008 „Kultur der Steinzeit?“ ist wieder ein Schaltjahr

Wenn man sein Leben verfallen, wurde bei der Gehaltsempfänger wer­ planen will, muss man Gregorianischen Kalen­ den sich ärgern, wenn sie die Zeit in Abschnitte derreform um 1582 alle einen Tag im Jahr länger einteilen d.h. man muss 4 Jahre ein Tag zusätzlich für das gleiche Geld ar­ planbare Einheiten finden, eingeführt. beiten müssen. Wer aber nach denen sich alle an­ Er wurde dem Monat Feb­ Stundenlohn bezieht, dem deren Menschen richten ruar zugeschlagen, da ist es gleich, wie viel Tage können. Einfach ist es, dieser Monat nur 28 Tage das Jahr hat. Er hat kei­ Damals malte man an den Felswänden. In Lychen die Zeit vom Sonnenauf­ hatte. Jedes 4. Jahr wurde ne Vorteile und Nachteile wurden die „Feldsteinwände“ erst um 1300 geschaf­ gang bis zum Sonnenun­ deshalb zum Schaltjahr. davon. Für die Volkswirt­ fen. Sind die „Künstler“ deshalb erst jetzt unterwegs? tergang als Tag, die Dun­ Die bereits entstandenen schaft entwickelter Staa­ Es sind wohl die Fußkranken der Steinzeitmenschen, kelheit aber als Nacht zu Differenzen glich man ten bedeutet aber ein Tag die immer etwas hinter den anderen hinterher hinken bezeichnen. Da aber der aus, indem man einige Mehrarbeit einen großen mussten. E. Kaulich Sonnenaufgang bzw. der Tage ausfallen ließ. Da Gewinn. So freut sich z. Sonnenuntergang auf der Russland diese Reform B. die Industrie, wenn Erde zu verschiedenen erst viel später einführ­ bewegliche Feiertage wie Zeiten stattfinden, musste te, fand nach der neuen Reformationsfest und Altvater man die Zeitzonen schaf­ Zählung die Oktoberrevo­ Allerheiligen, auf einen Viel Leute woh’n im großen Haus. fen. So wurde bei unserer lution erst im November Sonnabend oder Sonn­ Mit Blick auf See und Garten. Flugreise nach Amerika die statt. Trotzdem bleiben tag fallen und es so mehr Im Frühling geht’s nach draußen raus. Uhr 6 Stunden vorgestellt. noch einige Minuten Werktage gibt. Sie kann Am See – da spielt man Karten. Die Juden teilten z.B. den Differenz, sodass auch dadurch größere Werte Tag in 12 Stunden und dieser Kalender nicht schaffen. Pech hat, wer Altvater steht am Uferrand. die Nacht in 12 Stunden ganz stimmt. Jedes Jahr, am Schalttag (29.2.) ge­ Kann sich nur schwer entscheiden. ein. Wenn es also in der das durch 4 teilbar ist, boren wird. Er könnte the­ Mäht er den Rasen, karrt er Sand? Bibel heißt, „Jesus starb ist daher ein Schaltjahr. oretisch nur alle 4 Jahre Oder stutzt er die Weiden? um die 3. Stunde“, dann Ausnahmen sind nur die seinen Geburtstag feiern. ist am Nachmittag um Jubiläumsjahre, die nicht Praktisch wird er es aber Er greift zum Hammer, schwer wie Blei. 15 Uhr der Tod eingetre­ durch 4 teilbar sind. immer am 28.2. oder am Schlägt Pfähle in’s Ufer ein. ten. Manchmal wurde der So waren die Jahre 1700, 1.3. tun. Drei Männer sitzen nah‘ dabei. Tag auch in 4 Abschnitte 1800 und 1900 keine Im Volksaberglauben aber Bei Bier und Karten, trock’nem Wein. zerlegt, die man als Mor­ Schaltjahre, dafür aber wird dem Schaltjahr grö­ gen, Mittag, Nachmittag das Jahr 2000 (diese ßere Bedeutung beige­ Der Vierte schlackst den Weg entlang. und Abend bezeichnete. Maßnahme war nötig, um messen. Es heißt, dass Die Hände in den Taschen. Aber in den Hochkulturen die Differenz auszuglei­ in Schaltjahren oft mehr Altvater sitzt jetzt auf der Bank. wurde es früh nötig, noch chen). und größere Katastrophen Der Vierte bringt noch Flaschen. größere und genauere Auch in der Gegenwart auftreten. Mir sind aber Einheiten zu schaffen, wird weiter daran ge­ keine wissenschaftlichen Ein Fünfter sieht die Männerschar. den Monat - das Jahr. Das arbeitet, die Zeit noch Statistiken bekannt, die Wirft den Rasenmäher an. war besonders für die genauer zu bestimmen. solche Behauptungen So’n Rasen ist doch wunderbar! Bauern wichtig, die von Aber neue Veränderungen bestätigen würden. Dazu Hier zeig‘ ich mich als starker Mann. dem Rhythmus der Natur gab es bisher noch nicht. müssten alle Schaltjahre abhängig waren. Geplant ist aber, endlich der letzten Jahrhunderte Altvater packt den Hammer an. Zur Zeitbestimmung war den beweglichen Festen genau untersucht werden. Mit über achtzig Jahren. man auf die Hilfe der As­ einen festen Termin zu So wird auch das Schalt­ Gras mäh’n hätt‘ ihm gut getan. tronomen angewiesen, die geben, um nicht vom letz­ jahr 2008 für die meisten Keiner holt zum Bier ihn ran. den Mond und die Sonne ten Vollmond abhängig zu Menschen ein normales als Zeitmesser benutzten. sein. Dann würde es für Jahr werden. Wundern Das Ufer hat jetzt gelben Sand. So gibt es Mondjahre Ostern, Himmelfahrt und werden sich aber einige, Der Rasen ist `ne Bürste. (dort muss man irgend­ Pfingsten nur noch ein wenn ihr Geburtstag im Gefeiert wird am Uferrand. wann einen 13. Monat festes Datum geben, das nächsten Jahr plötzlich Es rauchen schon die Würste. einschalten) und Son­ für alle Christen verbind­ nicht einen, sondern 2 nenjahre. Ein Sonnenjahr lich sein müsste. Tage vorrückt. Alles eine Altvater schaut zum Fenster raus. besteht aus 365 Tagen, 5 Das Schaltjahr wird von Folge des Schaltjahres Kann alle wirklich leiden. Stunden, 49 Minuten und den Bürgern eigentlich und das nur, weil die Erde Wie schön ist’s doch bei uns zu Haus! 46 Sekunden. Um nicht in ohne Beanstandung, ja nicht genau in 365 Tagen Am Ufer bei den Weiden. die alten Fehler des Juli­ sogar gedankenlos hinge­ die Sonne umrundet. Joachim Hantke anischen Kalenders zu nommen. Höchstens die Erich Köhler Seite 8 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Milch macht müde Männer munter! Milch wird heute vom und 4 Tage später erfolgten Lychen und Umgebung am Marke „Tilsiter“ der Haupt­ RM) und die abgesetz­ Discounter geholt. Die Ab­ bereits die Vorarbeiten 22. Hornung 1934 (Feb­ geruchsverbreiter. te Frischmilch brachte satzlogistik für Milch war durch die Herren Schöne, ruar) an den Milchwirt­ Um die Leistungen der 82.009,70 RM, die Sahne früher nicht einfach für den Jahnke, Waack und Rudolf schaftsverband Kurmark Molkerei ökonomisch zu 3.169,23 RM und die Mol­ Bauern. Heute läuft es ein­ Berg dazu. in Berlin. Dann folgte eine unterstreichen, werden ke 199,90 RM. Es wurde facher, aber er erhält nur hier einige Angaben aus ein Umsatz von 163.000 noch „Magermilchpreise“ dem ersten Geschäftsjahr RM und ein Betriebsge­ für die Milch, deren End­ (nur 11 Monate) 1935 laut winn von 1.790,39 RM preis auf Tiefstand durch Bericht auf der Generalver­ erzielt (als Rücklage ver­ die marktbeherrschenden sammlung der Molkerei­ wendet). Für die angelie­ Discounter gehalten wird. genossenschaft im Hotel ferte Milch bezahlte die Im Mai 2007 gehen Bau­ „Central“ am 14.4.36. Molkerei 128.763,17 RM ern aus Süddeutschland wiedergegeben. (je Liter 12,10 Rpf). Die auf die „Barrikaden“, denn Mitgliederstand: Betriebskosten je kg an­ sie erhalten pro Liter Milch 1.1.1935 gelieferte Milch betrugen 27 Cent von den Molke­ 61 Mitglieder mit 466 Ge­ 1,62 Rpf. Zu Beginn wur­ reien und wollen aber 40 schäftsanteilen (= Anzahl den 2000 l Milch täglich Cent. Die Bauern geben Kühe) und am Ende des Jahres Erzeugerkosten von 35 bis Zugang 1935 4000 l angeliefert. 50 Cent an. Annonce in der Lychener Zeitung Nr. 180 vom 46 Mitglieder mit 260 An­ Ab 15.4.35 lieferten auch Als der Eisenbahnan­ 6.8.1934. teilen (Kühen) die Bredereicher Bauern schluss Lychen erreichte, Abgang Milch an. Deshalb wurde wurde natürlich der Ab­ Mit der Errichtung der größere Denkpause, denn 2 Mitglieder mit 10 An­ bereits 1936 ein Umbau satzmarkt Berlin einbezo­ Milchsammelstelle durfte beamtenähnliche Gehirne teilen. Damit gab es zum bei laufender Produktion gen. Umständlich war es kein Erzeuger seine Milch brauchen erst ihre Zeit, 31.12.35 105 Mitglieder notwendig. Als Gedanken trotzdem. Auf den Milch­ mehr dem Handel zuführen, bis sie Betriebstemperatur mit 710 Geschäftsanteilen zur Verbesserung des Ab­ bänken stellten die Bauern sondern nur noch seine erlangen. Außerdem sollte (Geschäftsanteil gleich 5 satzes wurden diskutiert: früh nach dem Melken ihre überschüssige Milch direkt hier der erste Neubau ei­ RM und Haftsumme 50 Errichtung eines Milchpa­ großen Milchkannen und an Verbraucher verkaufen, ner Molkerei seit Bestehen RM). villons für Lychener Som­ Bauer Bott sammelte 15 wenn diese sie abholten. dieses Verbandes erfol­ Diese 105 Lieferanten mergäste und eine Verstär­ bis 20 Kannen (a 40 Liter) Dann musste der Erzeu­ gen. Dann, am 23. Brachet lieferten mit 710 Kühen kung der Reklame für den ein und beförderte sie zur ger aber pro Kuh im Jahr 1934 (Juni), kam die Er­ vom 4.2.35 (Produkti­ Absatz von Buttermilch in Bahnstation. Dann wurde eine Ausgleichsabgabe an laubnis vom Verband und onsbeginn) bis 31.12.35 Lychen, denn die Lychener die Bahn Milchspediteur. den Milchversorgungsver­ schon am 13. Gilbhardt 1.079.328 kg Milch mit sprachen diesem edlen Das Ganze war an heißen band Berlin von ca. 65 RM 1934 (Oktober) wurde aus einem durchschnittlichen Getränk nur ungenügend Sommertagen sicher eine abführen. Bei der Grün­ der Milcherzeugergemein­ Fettgehalt von 3,12% an. zu. Soweit die Zahlen des Art Roulett bis endlich der dungsversammlung (Hotel schaft eine Molkereige­ Die Milch wurde verwertet ersten Betriebsjahres. Halblitermessbecher die „Schwarzer Adler“) am nossenschaft in Lychen. als Frischmilch (502.346 Milch in die mitgebrachte 23.6.34 traten 35 Bauern Die Genossenschaftsbank kg) und Werkmilch Milch wurde auch von Kanne des Käufers in und Landwirte sofort in die der Kurmark gab das (575.952 kg). Triepkendorf, Himmel­ einem Berliner Milchladen Milchlieferungsgenossen­ Geld, und die Stadt Lychen Aus der Werkmilch wur­ pfort, Beenz sowie sogar beförderte. Es ist des­ schaft ein. Die Genossen­ spendierte den Bauplatz. den 4.910 kg verkäst und aus Fürstenberg und Bre­ halb verständlich, dass schaftsanteile betrugen 1 So konnte Polier Fandrich 505.810 kg entrahmt. dereiche in der Molkerei die Lychener Bauern nach RM pro Kuh. Bei späterem aus Lychen am 13.10.34 Aus der entrahmten Voll­ angeliefert. Die Lychener besseren Marktstrategien Eintritt wurde ein Eintritts­ die Richtkrone setzen. Und milch wurden 58.735 ¾ Zeitung Nr. 129 vom suchten. Auch der erziel­ geld von 5 RM pro Kuh er­ weil dies ein Sonnabend kg als Rahm verwendet 07.06.39 berichtet, dass bare Preis für eine saubere hoben. In den Aufsichtsrat war, ging es anschließend und 499.744 ¼ kg verbut­ bei der Reichsprüfung und fette Milch war höher wurden gewählt: Jahnke in das Hotel „Schwarzer tert. Für 1 kg Butter wa­ von Milch und Milcher­ als bei einer schlecht ge­ (Sähle), Boest (Mechow), Adler“ zum Feiern. Der ers­ ren 85,296 Fetteinheiten zeugnissen die Lychener pflegten Milch. Schildhauer (Alt Thymen), te Betriebsleiter der Mol­ erforderlich. 558.480 kg Molkerei für ungesalzene Am 8. Hartung 1934 (Ja­ Fr. Giese (Beenz), Ben­ kerei wurde Walter Meier. Magermilch wurden ge­ Butter den 1. Preis erhielt. nuar. Hier werden zur Ab­ zin (Triepkendorf) und Dr. Nach dem Krieg waren es wonnen, von der 105.801 Butter ist nicht nur gut für härtung der Leser noch Rattay (Lychen). In den die Herren Baroneit, Vater, kg verkäst wurden. die Augen, sondern auch alte Monatsbezeichnungen Vorstand wurden gewählt: Hünemörder und Peters Abgesetzt wurden 1935: für den Stolz der Lychener genannt, wie sie in den R. Berg als Vorsitzender, dann als letzter Lychener 396.481 ¾ l Magermilch Patrioten. Der Bau der damaligen Jahren wieder Kautzsch als Stellvertre­ Betriebsleiter. Die Molkerei (Erlös 10.502,96 RM), Molkerei veränderte nicht ans Tageslicht gefördert ter (Schreibermühle) und hatte ca. 8 Beschäftigte 44.547 l Buttermilch (Erlös nur das Milchgeschäft, wurden.) erfolgte der Auf­ Strasen (Rutenberg). Der und lieferte neben Milch, 1.687,95 RM), 10.010 kg sondern erheblich auch ruf zur Bildung einer Milch­ Antrag zur Baugenehmi­ Butter, Quark auch Käse, Käse sowie Quark (Erlös das Aussehen und die lieferungsgenossenschaft gung einer Molkerei ging der im Keller hergestellt 3.220,34 RM), 21.005 ¾ Wassermenge der Quelle in Lychen und Umgebung, von 78 Milcherzeugern aus wurde. Bei Käse war die kg Butter (Erlös 56.521,03 am Spring. Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 9

Die Molkerei wurde am Weideabtrieb. Heute haben Nach dem Krieg erinnert um die damalige Kuhmilch Aber der Sozialismus Spring gebaut und steht viele Leute einen Kanarien­ sich der Verfasser, dass etwas aufzupeppen. marschierte mit seinem auf der Quelle. Die jetzige vogel. Für den reicht der die Ziegenhalter in Lychen Gegenüber der jetzigen Zentralisationsprinzip, Quelle ist eigentlich nur Wasseranfall auf jeden Fall nur selten ihre Milch direkt Springquelle befand sich und so fuhren ab 1968 die eine Verlegungsstelle. noch. an Abnehmer abgaben. Es die Molkerei. Milchtanker nach Templin Die Quelle am Spring hatte Das Bild der Quelle ver­ war für sie lukrativer, die Das alte Bild zeigt die Ly­ und in Lychen blieb in der in ihrer früheren Form ein änderte sich im 20. Jahr­ Ziegenmilch an die Mol­ chener Molkerei von der ersten Zeit nur noch eine Holzbecken (4m x 4m). hundert ständig. Dazu die kerei zu verkaufen. Diese Seite. Den Schornstein Milchsammelstelle. Hier tränkten die Bauern folgende Bildfolge. brauchte den hohen Fett­ sucht heute der Betrachter Dafür gab es im Be­ noch ihr Vieh nach dem gehalt der Ziegenmilch, vergebens. reich der Quelle zu DDR – Zeiten einen Kiosk für Lebensmittel. Der Kiosk wurde aber im Oktober 1996 abgerissen. Das Bild dokumentiert den Beginn des Abrisses. Nach Stilllegung der Mol­ kerei folgten die Verbrau­ cher der Milchspur, und in der ehemaligen Molkerei siedelte sich ein Betriebs­ ferienheim der Instru­ mentenwerke Klingenthal an. Dafür wurde auch 1906 die Baracke oben vor der Waldkante errichtet, die heute noch beim lang­ samen Verfall den schö­ neren Zeiten nachträumt. Nach der Wende 1990 brauchten die Kinder kei­ ne Ferienheime mehr, und im Molkereigebäude sie­ delten sich zwei Familien mit „grüner Lebensphilo­ sophie“ an. Milch gibt es deshalb jetzt 1909 bei Netto oder Plus in Te­ trapacks zu Discountprei­ sen. Aber ungesund ist Milch bis heute nicht! E. Kaulich

1944

2004 Seite 10 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Liegt Hohenlychen in Ostpreußen? Louis-Ferdinand Céline’s abenteuerliche Reise zu den Heilstätten

Beim Lesen dieser Über­ zu schützen. Die Hähnchen Das brachte ihm Welterfah­ schrift haben Sie sicherlich werden schon vor der Rei­ rung ein. herzhaft gelacht und ent­ se aufgefressen. Angst Er begann schon im I. schieden „Nein“ gerufen. und Beklommenheit, ob die Weltkrieg zu schreiben. Ich war auch überrascht, als „Boches“, die Deutschen, Nach 1932 machte ihn der mir kürzlich ein guter Berli­ sie vielleicht doch zu den Roman „Reise ans Ende ner Freund – Literaturken­ Russen bringen - möglich der Nacht“ schlagartig be­ ner und daher sehr belesen ist bei denen alles – be­ rühmt. Das Werk brach ra­ – genau diese Frage stellte. herrscht die Gemüter. Nach dikal mit der französischen Mit Genuss hatte er gerade mehreren schrecklichen Literaturtradition wegen den Roman des franzö­ Tagen und in jämmerlichem seiner lyrischen Rhetorik sischen Schriftstellers „Von Zustand bremst der Zug der Verzweiflung und des einem Schloß zum andern“ plötzlich. Auf dem Bahn­ schonungslosen Zynismus. gelesen und mir diesen damm spielt eine Kapelle Ideologisch war er ein Wan­ wärmstens empfohlen. das Horst-Wessel-Lied zum derer zwischen den Welten. Und tatsächlich schildert Gruß. Streng nach Rang ge­ Kurzzeitig sympathisierte Louis-Ferdinand Céline sei­ ordnet marschiert die Ab­ er mit dem Kommunismus ne seltsame Zugreise von ordnung bei scharfem Ost­ und der Sowjetunion. Be­ Sigmaringen nach Hohenly­ wind durch Eis und Schnee kam von dort keine Aner­ chen, quer durch das chao­ nicht zum Lazarett sondern kennung und rächte sich tische Kriegsdeutschland zu einem Schuppen. Ein dafür mit bösen Schriften von 1944/45. Den Roman hübscher deutscher Offizier über die Sowjetunion, den schrieb und veröffentlichte verkündet in bestem Fran­ Kommunismus und die er allerdings erst 1957. zösisch: „Ich muß Ihnen Juden. Schließlich fand er In Sigmaringen war er zu­ die schmerzliche Mitteilung sich in der politischen Nähe sammen mit der dorthin machen, daß Monsieur Bi­ des Nationalsozialismus geflohenen profaschisti­ ter Bichelonne, „das größte wie sie ihn da oben operiert chelonne gestorben ist... wieder. schen französischen Ma­ Köpfchen“ kommt bei ihm haben... Zeugen existie­ vor zehn Tagen...im Laza­ In ihrer Ausdruckskraft rionettenregierung des noch halbwegs gut davon. ren keine mehr...auch der rett.“ Die Abordnung legt überschreiten Célines Werke Marschalls Pétain in einem Der „ist in Hohenlychen in Chirurg nicht!...Gebhardt einen Kranz aus Efeu und alles Konservative, oft auch Schloss untergebracht und Ostpreußen gestorben... ist als Kriegsverbrecher Immergrün auf den Sarg, den guten Geschmack. Wer machte sich als Lagerarzt aus reiner Koketterie! Ange­ gehenkt!...nicht wegen der weiß aber nicht einmal, ob für die heutige Zeit Lehrbei­ verdient. Sarkastisch, mit berei...er war nach da oben Operation Bichelonnes!... Bichelonne wirklich darin spiele sucht, wie man Frust, dreisten Worten und ohne gereist, um sich operieren, sondern für alle möglichen liegt. Die Kapelle intoniert Skepsis und Verachtung Tabus zieht er über seine sich einen Bruch zusam­ Massenmorde...“ die „Marseillaise“. Céline gegenüber allem Etablier­ gescheiterten Zeitgenossen menflicken zu lassen...Ich Als die Nachricht von Biche­ - da man nun mal da ist - ten loswerden kann, findet und Politiker her. Ex-Minis­ werde Ihnen noch erzählen, lonnes Tod in Sigmaringen möchte „wenigstens Geb­ das in exzellenter Form bei eingetroffen ist, reist eine hardt sehen!.. Er hat ihn Céline. „Spuren im Sand…“ offizielle Abordnung, zu der doch operiert...er ist nicht Heute ist er als einer der be­ auch Céline gehört, in einem da...er hat scheinbar zu deutendsten Spracherneu­ luxuriösen Sonderzug 1200 viele Operationen...wenn erer des 20. Jahrhunderts Ein Schild am km nach Hohenlychen. Der ihm alle so gut gelingen!“ anerkannt. Pfahl weist Zug ist ein Überbleibsel aus Im verschlissenen Luxus­ Für Hohenlychen-Histori­ der Kaiserzeit. Wilhelm II. zug geht die Reise unter ker wäre der Roman „Von sinnigerweise auf hatte ihn für den Staats­ entsetzlichen Umständen einem Schloß zum andern“ die Heilstätten besuch des Schahs von wieder zurück. lesenswert, um herauszu­ hin. Sind da die Persien anfertigen lassen. Louis-Ferdinand Céline finden, ob die Bichelonne- beiden Bäume Zu diesem Besuch kam es (1894–1961) – Enfant Episode wirklich auf Tatsa­ allerdings nicht. Schwer zu terrible unter den fran­ chen beruht. gemeint, zu denen sagen, was in Célines leb­ zösischen Schriftstellern Louis-Ferdinand Céline, „Von die Biertrinker des haften Milieuschilderungen - promovierte als Arzt mit einem Schloß zum andern“, Kiosks am Dichtung und Wahrheit einer Dissertation über Rohwohlt Taschenbuch Angelberg ent- ist. Seine Phantasie ist Semmelweis, die aus heu­ Verlag GmbH, Reinbek bei ausschweifend und bringt tiger Sicht eher als eigen­ Hamburg, Juni 1982. sprechend Tram- immer wieder groteske williger Roman anzusehen Weitere Informationen zum pelpfad streben? Szenen hervor. Die hoch­ ist. 1926 bis 1936 arbei­ Autor: www.Wikipedia.de. rangige Abordnung zerfetzt tete er für den Völkerbund Stichwort: Céline, Louis- E. Kaulich die Samtgobelins, um sich als Sekretär am Institut der Ferdinand. vor der eisigen Winterkälte Hygiene und Epidemologie. Joachim Hantke Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 11 Seltenes, Altes und Raritäten für den eigenen Garten Hilfe in Not Unsere Zeit ist schnelllebig und hektisch geworden. Bereits im Februar, noch Wer noch in Lychen Arbeit hat, kann sich glücklich mitten im Winter (der wie­ schätzen. Aber wie viele müssen jeden Tag pendeln, der keiner war) lockten um ihrer Arbeit nachzugehen. Hört man die jungen wärmende Sonnenstrahlen Leute reden, dann bloß keine Kinder oder jetzt noch und frühlingshafte Tempe­ nicht - vielleicht später. Und dann ist es zu spät? Kön­ raturen die Lychener Gar­ nen wir sie nicht verstehen? Schade eigentlich! Und tenfans auf die heimische wenn man keine Arbeit hat und dann noch Kinder und Scholle. Wie in jedem nur von Hartz 4 oder Erziehungsgeld leben muss. Frühjahr steht nun die An­ Oder Rentner mit einer kleinen Rente und am Ende des bauplanung sowie Saat- Geldes ist noch soviel Monat übrig. und Pflanzgutbeschaffung Die Türen werden geschlossen und manchmal weiß an erster Stelle. Hochsai­ man noch nicht einmal, wer neben einen wohnt. Alle son im Versand für die flei­ schauen weg, keiner hilft mehr. Dann kann man zu­ ßigen Gärtner des Vereins frieden sein, dass es Einrichtungen gibt, wo man was zur Erhaltung und Rekulti­ bekommen kann, wie z.B. die Tafeln oder Suppenkü­ vierung von Nutzpflanzen chen oder einfach nur gute Freunde. Viele Läden, Su­ in Brandenburg e.V. (kurz permärkte oder andere Einrichtungen machen da mit. VERN) aus dem Ucker­ Doch wenn ich erzählt bekomme, dass aus Tonnen märkischen Greiffenberg unserer Supermärkte ganze Stiegen Margarine, Beutel bei Angermünde. mit Mandarinen und Orangen oder andere Sachen ge­ Bereits seit Jahresbeginn holt werden, die anderen Menschen das Leben noch liegt das Compendium erleichtern können, kann ich die Welt nicht mehr ver­ 2008 – der Katalog für stehen. Muss es erst so weit kommen, dass in einem seltene Kulturpflanzen relativ reichen Land wie Deutschland Erwachsene und vor. Für Liebhaber alter Kinder verhungern. Fangen wir erst an zu handeln, und seltener Sorten und Der 48seitige Saat- und Pflanzgutkatalog Compendium wenn das Kind wieder in den Brunnen gefallen ist. Sind Raritäten „ein absolutes 2008 kann über folgende Adresse bestellt werden: wir schon so mit uns und unseren Problemen beschäf­ Muss“. Allein 15 Kartof­ tigt, dass wir einem Menschen in Not nicht mehr die fel-, 4 Mais-, 7 Hafer-, 7 VERN e.V. Hand reichen können oder wegschauen? Aber nicht Gerste-, 20 Weizen-, 7 Burgstr. 20 nur materielle Hilfe kann Not lindern. Hirse- und 2 Buchweizen­ 16278 Angermünde OT Greiffenberg Denken wir mal nach, wann haben wir einem Men­ sorten stehen zur Aus­ Fax: 03334/85102 schen der Probleme hat, eine helfende Hand gereicht. wahl. Der Gemüsegärtner e-mail: [email protected] Nur zuhören und da sein, den Menschen nicht allein hat die Qual der Wahl zwi­ www.vern.de lassen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir schen 16 verschiedenen solche Menschen in unserer Nähe haben . Ich weiß, Erbsen-, 46 Tomaten-, 9 oder in der Naturparkverwaltung Uckermärkische Seen dass ich mit meinen Problemen nicht allein gelassen Kürbis-, 7 Gurken- und 3 in der Zehdenicker Str. 1 zu den üblichen Bürozeiten werde und Hilfe erbitten oder auch anbieten kann. Sei Zucchinisorten. Alles alte kostenfrei abgeholt werden. es nur Katzen - oder Hundesitting oder mal ein Stück Sorten von Liebhabern Butter borgen. Mal schnell die Freunde zu einem Ge­ gesammelt und bewahrt, burtstag oder zum Arzt fahren. Soviel Zeit muss ein­ die längst nicht mehr ge­ Öffnungszeiten des fach sein! Oder einfach bei einer Tasse Kaffee die Seele handelt oder professionell baumeln lassen und einen hektischen und stressigen angebaut werden. Schaugartens Greiffenberg Tag hinter sich bringen. Auf diesem Wege möchte ich Dazu unzählige Sorten - 2. Mai bis 30. Juni mich bei unseren Freunden bedanken. Ich nenne keine von Rübe, Rettich, Radies, Montag bis Freitag 8-18 Uhr, Samstag 10-16 Uhr Namen aber ich weiß dass sie wissen, wen ich damit Blatt- und Wurzelgemüse, meine. Kräutern, Färber- und Zier­ - 1. Juli bis Mitte September pflanzen. Montag bis Freitag 8-16 Uhr, Samstag 10-16 Uhr Wer dies alles „live“ erle­ ben möchte, dem sei ein Euch vielen Dank! Besuch im Schaugarten Ausgewählte Veranstaltungen 2008 des VERN in Greifenberg 29. März, 10-16 Uhr Pflanzkartoffeltag Es müsste mehr von euch geben, zu den üblichen Öffnungs­ 1. Mai, 10-16 Uhr Tomatenpflanzentag dann wäre die Welt zeiten oder zu den thema­ 21./22. Juni, 10-16 Uhr Saatgutkurs tischen Veranstaltungen 2./3. August, 10-16 Uhr Saatgutkurs ein Stückchen besser! zur Erhaltung und Rekulti­ 17. August, 10-16 Uhr Sommerfest mit vierung von Nutzpflanzen Tomatenverkostung Birgit Bölkow - Bott empfohlen. 6./7. September, 10-16 Uhr Saatgutkurs Dr. Mario Schrumpf Seite 12 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Was gab es Neues in der Kita „Villa Kunterbunt“? Am 29.01.08 haben wir die besonderen Merkmale bei uns einen Oma/Opa der Fische. Auch über den Nachmittag gefeiert. Hier­ Fischotter und den Biber zu waren alle Omas und erfuhren die Kinder viel Opas unserer Kinder herz­ Neues und spielten hierzu lich eingeladen. Die Kinder ein Quiz, das Frau Beyer hatten sich schon lange vorbereitet hatte. auf diesen Nachmittag Die Kinder waren von die­ gefreut und waren sehr sem Ausflug begeistert aufgeregt. Zuerst führten und wir möchten uns ganz sie voller Stolz ein kleines herzlich bei Herrn Blank Programm vor. Dann konn­ und Frau Beyer für die Un­ ten die Omas und Opas terstützung bedanken! gemütlich Kaffee trinken Erneuern möchten wir un­ und auch die Kinder freu­ ser Angebot für Muttis, die ten sich über den schönen mit ihren Kindern zur Krab­ selbstgebackenen Kuchen, belgruppe (immer Dienstag den die Eltern für diesen 9-11 Uhr) zu uns kommen Nachmittag liebevoll zu­ möchten. Auch alle älteren bereitet hatten. Später Kinder, für die noch kein hatten die Großeltern die Rechtsanspruch auf Kita- Gelegenheit, sich unser Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Welt. Betreuung besteht, sind

Naturwächter Gabi Beyer mit den Kids beim Natur- Staunende Kinder bewundern die Fische im Kescher von Fischer Christian park-Quiz. Blank.

Haus anzuschauen und kinder zu danken und sie in wiederholen. den Fischer Christian Blank herzlich eingeladen. An­ mit ihren Enkeln ausgiebig der Wahrnehmung dieser Am 14.02.08 erlebten un­ vom Lychener Betriebs­ meldungen und Nachfra­ zu spielen. Wir wollten die­ wichtigen Rolle innerhalb sere Kinder wieder einmal teil der Uckermark Fisch gen werden unter der Tel. sen Nachmittag insbeson­ der Familien zu bestärken. ein Abenteuer ganz anderer GmbH am Großen Lychen­ nr. 039888/2303 entgegen dere dazu nutzen, um den Da uns allen dieser Nach­ Art. Zusammen mit Gabi see. Hier gab es Schleie, genommen. Großeltern für ihren, oft mittag sehr gefallen hat, Beyer von der Naturwacht Aale, Karpfen und Forellen „unermüdlichen“ Einsatz in möchten wir ihn gern in im Naturpark Uckermär­ zu bestaunen. Herr Blank Janina Friedrich der Betreuung ihrer Enkel­ regelmäßigen Abständen kische Seen besuchten sie erklärte ihnen geduldig Leiterin Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 13 Pannwitz-Grundschule AKTUELL Eine bunte Mischung von Ereignissen im 2. Schulhalbjahr Zwei volle Tage konn­ bei der ein Teil des Fest­ Känguru -Tag drückt die einen der wichtigsten zu bringen. ten wir uns vom ersten aktes von den Schüle­ ganze Schule diesen 15 Höhepunkte vergessen: Zum ersten Mal im Juli Schulhalbjahr „erholen“ rinnen und Schülern der Schülern die Daumen, den Uckermärkischen wird das Sommerabend- und nun stecken wir 5. Klasse übernommen und vielleicht schafft der Rezitatorenwettbewerb, fest stattfinden. Viele schon wieder im zweiten, wird. Sie überraschen eine oder andere einen an dem die Sieger (1.-3. Kinder geben sich große das für die 6. Klasse auf­ Schüler, Eltern und Lehrer der ersten 3 Plätze. Platz) unseres Schul­ Mühe, um den Auftritt regend begann. Die Schü­ mit einem Programm. entscheides und die der perfekt werden zu las­ ler der 6. Klasse bekamen Mit der Mathematikolym- Grundschulen der Ucker­ sen. Es werden u.a. die nämlich am 29.02.08 Auch dieses Jahr wer­ piade wird auch der (die) mark teilnehmen. Der Theatergruppe, der Chor ihre Gutachten und ihre den in ganz Brandenburg beste Mathematiker(in) Wettbewerb findet im auftreten und auch für Anmeldeformulare für die besten Mathematiker der Schule ermittelt. Für April statt. das leibliche Wohl wird die weiterführende Schu­ gesucht. Mit der Ausrich­ manche Kinder ist die gesorgt. le, welche sie nach der tung des Känguru-Wett- Matheolympiade etwas Wie jedes Jahr nehmen Grundschule besuchen bewerbes wird mitgehol­ Besonderes und sie sind auch wieder Schüler an Es wird also wieder ein möchten. fen, ein „mathematisches sehr aufgeregt, beson­ den Kinder- und Jugend- ereignisreiches 2. Schul­ Klima“ an den Schulen ders die Erstklässler, weil sportspielen in der 2. Ju­ halbjahr, das verspre­ Natürlich steht für die 6. zu bewirken. Dieses Jahr sie das erste Mal dabei niwoche teil. Wir hoffen, chen Anna Waltrich und Klasse auch noch die fei- nehmen wieder 15 Schü­ sind. wieder viele Medaillen Justine Polle, Mitglieder erliche Verabschiedung ler unserer Schule von in den unterschiedlichen der Schreibwerkstatt der am letzten Schultag an, Klasse 3 bis 6 teil. Am Man darf natürlich nicht Sportarten nach Hause Pannwitz-Grundschule. Kleines Lychener Malbuch für Kinder

Ab Mai diesen Jahres be­ aus der Feder von Heiko viel ausgemalt und ge­ NABU-Regionalverband Daniel sei Dank, dass es gleitet der Eisvogel Dani­ Hildebrandt zum Besten. bastelt werden! Templin, der Land­ diese Partnerschaften el, das Maskottchen von Und was gibt es nicht Die Idee dieses Malbuchs schaftspflegeverein Nord­ hier gibt! Lychen, Kinder im Vor­ alles in und um Lychen wurde in der Tourismus­ uckermärkische Seen­ Erhältlich ist das kleine schulalter durch unsere zu entdecken und zu er­ information Lychen ge­ landschaft und vor allem Büchlein in der Tourismus­ Region. leben: Draisine, Dampfer, boren. der Förderverein Feld­ information Lychen und Liebevoll gestaltet durch Reitpferde, Floß, Biber Für die Umsetzung konn­ berg-Uckermärkische der Naturparkverwaltung. die Künstlerin Heike und Co, den Weihnachts­ ten die Naturparkverwal­ Seenlandschaft (als Munser gibt der kleine mann.... tung, der Naturschutz­ Herausgeber) gewonnen Gert Klinger Geselle Wissenswertes Natürlich kann da auch fonds / Naturwacht, der werden. Seite 14 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008

In der Ausgabe vom No­ richtige Antwort vermas­ vember 2007 wurde in dem Fische und Geld, Teil 2 selt. Vor dem Fischerfest Beitrag Fische und Geld ge­ 2007 wurden die Besucher schildert, wie neben vielen über Vorankündigungen Ausstellungsstücken zur Fi­ re Länder. Jetzt heisst das Münze mit einem Hund in der Lokalpresse dazu scherei aus ca. 30 Ländern Geld Chilenischer Peso war zu sehen. Einige aufgerufen Geldstücke mit auch Münzen mit Fisch­ ( chil$ ) = 100 Cen­ Wochen vor dem Fi­ Fischabbildungen mitzu­ abbildungen dazukamen, tavos. Ein deutsches scherfest erblickte bringen. Fast bis Mittag und wie die Besucher des Geldstück mit einem ich bei einem Kun­ tat sich beim Fischerfest Fischerfestes 2006 durch stolzen Adler wurde den eine irische in punkto mitgebrachter eine spezielle Frage im Fi­ auch ausgestellt. Zur Münze mit einem Fischmünzen überhaupt scherquiz dazu gebracht Auflockerung wurde Dorsch. Trotz Auf­ nichts. Dann ging es aber wurden, sich die Münzen eine 50 Pfennig Münze bieting aller Überre­ Schlag auf Schlag. Eine auch anzuschauen. Zu aus der DDR von 1950 dungskünste konnte Fischmünze nach der an­ sehen waren Geldstücke gezeigt. Dieser Fünfziger ist ich dem guten Mann deren wurde abgegeben. aus Island und Peru. Die messingfarben und hat auf die Fischmünze nicht ab­ Eigentlich ganz schön, isländischen Geldstücke der Rückseite ein Fabrikge­ schwatzen. Sie hätte gut in aber es waren sieben mal waren einmal eine Krone bäude mit langen Schorn­ die Sammlung gepasst. Die die gleichen. Zwei Kuna mit einem Kabeljau ein 5 steinen und einen Pflug. Iren haben ja auch den aus Kroatien haben auf der Kronenstück mit zwei Del­ Wer erinnert sich noch Euro. Bei der Gestaltung Rückseite Fische. 1 Kuna finen und eine 10 Kronen­ an dieses Geldstück, ihres Geldes sind sie (K) = 100 Lipa. Trotzdem münze mit vier Lodden. oder hat soar noch konsequent. Auf allen haben wir uns gefreut, Lodden sind dorschartige eins davon zu Hause. Geldstücken, egal ob dass einige Gäste Münzen Fische und sehen aus, wie Wenn es von 1950 ist, auf den alten, oder auf mitgebracht haben. Dann eine Kreuzung zwischen ist es gut. Wenn aber den irischen Euros und gab es aber doch noch eine Hecht und Quappe. Auf 1949 drauf steht ist Cents, auf einer Sei­ Überraschung, oder besser dem Geldstück aus Peru der Besitzer reich. 1949 te ist immer die irische gesagt zwei. Mein Nachbar, mit dem Wert 10 Sol sind wurden nur sehr wenige Harfe drauf. Gezeigt wur­ der schräg gegenüber auf zwei abstrakt dargestellte Exemplare davon bei einer de weierhin ein 10 Piaster der anderen Straßenseite Fische abgebildet.Die Fi­ Probeprägung hergestellt, Stück aus dem Libanon mit wohnt, brachte die irische scherquizteilnehmer sollten und besitzen jetzt einen einem Baum, einer Zeder. Münze mit dem Dorsch auf dem Fragezettel ankreu­ nicht von der Hand zu 1 Libanesisches Pfund mit, genau die, die ein paar zen, wie viele Fische insge­ weisenden Wert. Ein hat 100 Piaster. Ein Wochen vorher den Besit­ samt auf den Münzen zu Euro aus Finnland altes Geldstück aus zer leider nicht gewechselt sehen sind. Drei Antworten zeigt zwei fliegende Italien im Wert von hat. Der Spruch: „War­ standen zur Auswahl, 5, 7 Schwäne. Schade nur, 50 Centesimi zeigte um in die Ferne schwei­ und 9. So dieser oder jener das die Finnen keine 1 einen Adler. Ein Fisch fen....“ gilt wohl doch hatte sich geirrt, und die und 2 Cent Münzen im ist auf der Rücksei­ noch manchmal. Als das Delfine mitgezählt. Bis zum Umlauf haben. 20 Cent te einer 5 Senti Münze Fischerfest schon fast vor­ Fischerfest 2007 kamen aus Singapur zeigen einen aus Tansania abgebildet. bei war kam eine nette Frau noch zwei Fischmünzen Schwertfisch. Die Währung Die Währung in Tansania und tat kund, sie habe auch dazu. Im Fischerquiz 2007 in Singapur ist Singapur- ist jetzt 1Tans.-Schilling noch eine Münze. Leider lautete die Hartgeldfrage Dollar (S$ ) =100 Cents. (T.Sh.) =100 Cents. Die sei da kein Fisch drauf,aber so: „In der kleinen Aus­ Auf einer alten 10 Franc isländischen Münzen ein anderes Wassertier. Auf stellungsvitrine sind Mün­ Münze ist ein Hahn zu und das Gelsstück aus der 1 Dalasi Münze aus zen mit Tierdarstellungen, sehen. Die Rückseite Peru waren natürlich Gambia ist ein Krokodil Pflanzen und sogar mitder griechischen Ein­ auch wieder zu sehen. abgebildet. 1 Dalasi (D) = einem Fischer zu sehen. euromünze zeigt eine Ein 5 Zlotystück aus 100 Bututs. Für die Leute in Wie viele auf den Münzen Eule, sicher die Eule, Polen zeigt einen Fi­ Gambia ist dieses Krokodil abgebildeten Tiere sind die nach Athen getra­ scher beim Netze einho­ das Heilige Krokodil. Kürz­ keine Fische?“ Folgende gen wird. Auf den Euro­ len. Auf dem Viertel Dollar lich bekam ich eine Münze Münzen lagen für die Frage münzen sind noch einige aus den USA ist auf der aus Ungarn. 5 Forint, zwar bereit: Ein 20 Cent Stück andere Tierabbildungen zu Rückseite ein Adler. Anfang nicht mit einem Fisch, aber aus Australien mit einem enddecken. Sie können ja März 2008 lag ein Euro et­ mit einem Graureiher, wir Schnabeltier. Die Australier mal nachzählen , außerdem was über 1,50 Dollar. 2002 sagen auch Fischreiher haben Australische Dol­ merkt man, dass sich die sah das so aus: 1 EUR = dazu. Liebe Leser. Wer lars ( $A ) = 100 Cents. Euros und Cents aus 0,8480 $. Aus diesem eine Münze mit Fischen hat Die 10 Escudomünze aus den verschiedenen ganzen Sammelsorium und sie doch nicht braucht Chile aus dem Jahr 1975 Ländern immer mehr von Geldstücken sollten kann sich gerne melden, hat einen Kondor auf der vermischen. Ein Schil­ die Fischerquizteilneh­ auch als Leihgabe, für die Rückseite. Chile hat die Be­ ling aus Österreich war mer die Tiere heraus­ nächste Geldfrage im Fi­ zeichnung der Währung in auch ausgestellt. Auf suchen, die keine Fische scherquiz beim Fischerfest den letzten hundert Jahren der Kehrseite hat er ein sind. Wieder haben die an 16. August. öfter gewechselt als ande­ Edelweiß. Eine Irländische Delfine mal hier mal da die Christian Blank Ausgabe 131 / 20. März 2008 Neue Lychener Zeitung Seite 15 Pflanzen im Frühling - wild wachsende Heilkräuter (Teil I)

Der Frühling ist eine Zeit im August reif und dungshemmend, ent­ aber auch als Lieferant voller Widersprüchlich­ können dann bis Oktober schlackend und unter­ von Mineralien und Vital­ keiten: frostklare Nächte, gesammelt werden. In stützt die Behandlung stoffen als Nahrungser­ frühlingshafte Sonnen­ der Apotheke kann man rheumatischer Beschwer­ gänzung verwendet wer­ stunden, Schneedecke sie natürlich auch den. Täglich sollten meh­ den (allemal billiger als kontra Schneeglöck­ kaufen. rere Tassen Tee getrun­ aus dem Reformhaus!). chen- und Krokusblüten, Die Brennnes­ ken werden. Die schmackhaften singende Amselmänn­ sel ist in ihrer Brennnesselsamen sind chen. Kein noch so Heilwirkung Sie können aber bis An­ voller pflanzlicher Hor­ wildes Schneegestöber sehr vielsei­ fang Mai noch andere mone, Mineralien und kann uns darüber hin­ tig. Deshalb Kräuter beimischen, die Vitaminen. Belebend und wegtäuschen – mit dem sollte man die Wirkung der Brenn­ kräftigend wirken sie bei Winter ist es aus. sich im Laufe des nessel unterstützen bzw. allgemeiner Müdigkeit Vieles finden wir jetzt in Jahres ei­ verstärken: und Leistungsschwäche, der Natur, heilende Blü­ nen Vorrat - Birkenblätter (getrock­ sind aber auch gut für ten des Huflattichs, davon sam­ net oder frisch) Haut und Haare. Blütenknospen meln. - Gundelrebe Ganz einfach: aufs But­ vom Schar­ - Gänseblümchen (Blätter terbrot streuen, oder in bockskraut, Einige Tipps: und Blüten) den Salat geben. Gänseblümchen, - junge Triebe - Schafgarbenblüten … Löwenzahn und und Blätter im Schatten Die Brennnessel re­ Eine sehr aromatische Va­ Sumpfdotterblume, die trocknen guliert den Stuhlgang, riante und ein Geheimtipp man wie Kapern in Salz - in dunklen Gläsern regt den Stoffwechsel für Frauen und Männer in und Estragonessig einle­ oder in Kartons aufbe­ an, senkt den Blutdruck und nach den Wechsel­ gen kann. wahren und den Cholesterin­ jahren: Brennnesselwein. Bei Gartenarbeiten und auch eine hervorragende - Samentriebe abschnei­ spiegel – und macht - 2 Handvoll Samen mit in der freien Natur fin­ Schmetterlingspflanze. den, auf Küchenkrepp froh! gutem Weißwein über­ det man die Königin Leider gilt sie vielerorts trocknen, abschütteln, gießen der Heilpflanzen – die nur als lästiges Unkraut. aufbewahren wie oben Achtung: Bei Herz- und - 1 Woche an einem hel­ Brennnessel. Würde sie Zwischen März uns Sep­ - Kräutersalz mit Brenn­ Nierenproblemen den len Platz (nicht in der nicht brennen, hätte man tember sollten Sie die nesselsamen und Gar­ Arzt befragen! prallen Sonne) ziehen sie vielleicht schon aus­ frisch-aromatischen tenkräuter selbst her­ lassen gerottet. Blätter ernten. Die jun­ stellen Alle Maßnahmen sollten - täglich etwas schütteln Sie besitzt große Kräfte, gen Triebspitzen sind das - Tinktur aus Blättern an­ mehrere Wochen kon­ - absieben und „likör­ die unserer Gesundheit beste. Und man sollte setzen sequent durchgehalten gläschenweise“ genie­ dienen. Das erste Grün, vormittags sammeln. - Wein aus Brennnessel­ werden. ßen mit Reichtum an Vitami­ nen und Mineralstoffen Brennnesselsamen-Kur: ausgestattet ist für eine 3 x täglich vor dem Essen Frühjahrskur bestens ge­ 1 TL Samen mit Honig eignet. einnehmen – stärkt, beugt Pflücken Sie vorsichtig. Erschöpfungszuständen Spitzwegerich steht meist und Vergesslichkeit vor in der Nähe. Sein Saft hilft, falls man sich ge­ Lassen Sie sich von der brannt hat! Brennnessel als wert­ Vor gut 2ooo Jahren be­ volles Frühlingskraut richtete bereits Ovid vom helfen, um Antriebslosig­ Brennnesselsamen als keit, Appetitmangel oder Aphrodisiakum. Auch schlechter Stimmung Farb- und Faserstoffe entgegen zu wirken. wurden aus ihr gewon­ Verwenden Sie junges nen. Heute ist leider vom Kraut und Samen und Wissen um die Vorzüge bleiben Sie fit, fröhlich der Brennnessel wenig und gesund. übrig geblieben. Dabei hat sie einen doppelt so hohen Vitamin-C-Gehalt wie Zitrone. Doppelt so Ihre Renate Süß viele Proteine wie die So­ Die nussig schme­ samen herstellen aus Rutenberg jabohne und ist nebenbei ckenden Samen werden Das Kraut wirkt entzün­ Brennnesselpulver kann Seite 16 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 131 / 20. März 2008 Gedanken zum Osterfest Ostern ist das älteste Fest erkämpft. „Kann heute Geheimnis bleiben. Aufer­ war der Anfang seiner Be­ Keine Angst und Trauer der Christenheit. Bis Him­ noch jemand an die Auf­ stehung heißt, mit der Ge­ deutung für alle Menschen. mehr. Ostern, das ist auch melfahrt ist Osterzeit. erstehung Jesu von den genwart Jesu auch heute Das Leben setzt sich durch, die Auferstehung derer, die Wie lautet die Toten glauben? Die Auf­ noch rechnen. Anhänger es hat einen Sinn, auch leben: Osterbotschaft?“Der Tod erstehung Jesu wird nicht Jesu erkannten im Ange­ angesichts des Todes. Je­ „Wo einer im Dunkeln nicht ist überwunden, Christus als historisches Ereignis sicht seines Todes: Das sus lebt unter uns. Ostern verstummt sondern das hat uns das ewige Leben aufgefasst, sie wird Gottes war nicht sein Ende, das ist der Anfang von etwas Lied der Hoffnung summt, Neuem. In der Natur zeigt um Totenstille zu überwin­ es sich. Nichts ist gestor­ den, da kannst du Oster­ Die Kirchengemeinde lädt ein: ben. Alle Knospen sprin­ spuren finden.“ gen auf. Alles wird leicht, Ein gesegnetes Osterfest was vorher bedrückend wünscht Ihnen Jeden Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst! war. Plötzliches Aufatmen. Marianne Stechbart Karfreitag 21. März 08 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst Ostersonntag 23. März 08 10.00 Uhr Ostergottesdienst Montag 21. April 08 19.30 Uhr Gesprächskreis Sonntag 27. April 08 10.00 Uhr Konfirmation Montag 28. April 08 15.30 Uhr Gemeindenachmittag Pfingstsonntag 11. Mai 08 10.00 Uhr Goldene Konfirmation

Zwei waschechte Lychener

Pilli: Piri-Piri, Du plusterst Dein Gefieder so fein. Kannst Du nicht bescheidener sein?

Piri-Piri: Der Stadtsee wird bald Hafen sein. Lange Brücke mit Hallen und Bäumen. Weit in den See hinein.. Nach dem Fest ist vor dem Fest…

Pilli: und so schnell wurde es wieder Ostern… Der kleine See wird klitzeklein. Das Projekt wird umweltf(r)eindlich sein. All unseren Lesern ein Zum andern Ufer nur ein Katzensprung. Und Lychen wird so richtig jung! frohes Osterfest mit viel Sonnenschein.

Vielen Dank an alle Autoren und Mitwirkenden für ihre Beiträge! Impressum Redaktion / Herausgeber: Dr. Elke Schumacher, i Hospitalstraße 1, 17279 Lychen Die nächste Ausgabe der NLZ Satz: grafikbox erscheint am 29.05.2008. E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie Ihre Beiträge bis Druck: Druck und Design Seehafer spätestens 16.05.2008 ab. Am Lübbesee 10, 17268 Templin Frühere Abgabe ist willkommen! Die NLZ erscheint 6 mal jährlich, diese Ausgabe mit 350 Exemplaren.­ Inhalte von Leserbriefen und die Artikel spiegeln ein weites Meinungsspektrum wieder, welches sich nicht mit dem der Re­daktion decken muss. Jeder Autor ist für seinen Beitrag selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kür­zen sowie Manuskripte, Anregungen und über die Veröffentlichung zu entscheiden. Anonyme Zuschriften können leider nicht berücksichtigt werden. Kritiken bitte an: Anzeigenpreisliste NLZ gültig ab März 2005: Bankverbindung: Telefon: 03 98 88 / 22 40 ca. 61 mm x 60 mm „Klein“ 10 Euro „Neue Lychener Zeitung“ FAX: 03 98 88 / 5 21 32 ca. 1/4 Seite „Mittel“ 15 Euro KTO: 4551 0333 62 oder direkt: ca. 1/2 Seite „Mittelgroß“ 20 Euro BLZ: 17056060 Sparkasse Uckermark ca. l Seite „Groß“ 30 Euro Hospitalstraße 1, 17279 Lychen