Kreisfreie Stadt Brandenburg an Der Havel Lage • Landschaft • Übersicht
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Berichte der Raumbeobachtung Kreisprofil Brandenburg an der Havel 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Lage • Landschaft • Übersicht Die dem Land den Namen gebende Stadt Brandenburg an der Bevölkerung 2009 und Fläche 2007 Havel (BRB a. d. H.) liegt 35 km westlich von Potsdam beiderseits Einwohner Fläche EW-Dichte der Havel auf einer Landenge zwischen drei Havelseen. Gesamtstadt (km²) (EW/km²) Im Jahr 929 gegründet, war die Stadt in ihrer wechselhaften Ge- Stadtteil schichte u. a. Fürsten- und Bischofssitz, Hanse-, Chur- und Haupt- Brandenburg an der Havel 71.875 229,8 313 stadt sowie Verwaltungs-, Industrie- und Rüstungszentrum; gegen- wärtig ist sie kreisfreie Stadt, Oberzentrum, Regionaler Wachstums- Dom 3.403 52,2 65 kern und Branchenschwerpunktort. Altstadt 13.050 17,6 742 BRB a. d. H. wird fast vollständig vom Landkreis PM umgeben und Neustadt 19.732 62,7 314 ist mit knapp 230 km² die von der Fläche her größte der vier kreis- Görden 10.264 19,8 519 freien Städte im Land Brandenburg; sie bildet gemeinsam mit der Hohenstücken 8.872 8,9 997 kreisfreien Stadt Potsdam sowie den Landkreisen HVL, PM und TF Nord 9.984 6,5 1.542 die Planungsregion Havelland-Fläming. Kirchmöser 4.020 38,6 104 Plaue 2.550 23,6 108 Stadtteile und Topografie der Stadt Brandenburg an der Havel Päwesin Havelsee Beetzseeheide Milower Land Beetzsee Roskow Fast ein Fünftel der Gemarkungsfläche von BRB a. d. H. ist von e Oberflächengewässern bedeckt, dies ist mit Abstand der höchste e s z t e Anteil unter den kreisfreien Städten wie auch aller Landkreise im Görden Hohen- e B H Nord a stücken Dom Land Brandenburg. Mit über 28 % Waldflächen weist die Stadt von v Plaue e el l anal av den vier kreisfreien Städten ebenfalls den höchsten Waldanteil auf, Silok H Bensdorf während es mit etwa einem Fünftel der Siedlungs- und Verkehrs- Brandenburg fläche den niedrigsten Besiedlungsanteil besitzt. S er ee an der Havel au Pl Altstadt l Groß Kreutz Die Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in BRB a. d. H. seit 1996 ave H (Havel) (einschließlich statistischer Bereinigungen) um über ein Drittel, ihr Breitling- see Wusterwitz Neustadt Anteil an der Stadtfläche um fast 6 % auf 22 % in 2010 gestiegen; nur CB und FF verzeichneten eine noch höhere Zunahme in der Siedlungsflächenausdehnung. Kirchmöser Zurückzuführen ist dieser Besiedlungsanstieg in BRB a. d. H. im Wesentlichen auf neue Gewerbegebiete und Eigenheimwohnsied- Rosenau Kloster Lehnin lungen in den Ortsteilen außerhalb der Kernsiedlung der Stadt; dies zum Teil auch zu Lasten des Freiraums (Landwirtschaftsfläche). Starke Einwohnerverluste seit 1990 und eine weitere Ausdehnung Wenzlow 0 3 6 km Wollin Golzow der Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2010 führten in BRB a. d. H. im Vergleich der vier kreisfreien Städte nach FF zum zweitstärksten Siedlungsbereich Wald Golzow Gewässer Rückgang der Siedlungsdichte von mehr als einem Drittel gegen- über 1996. BRB a. d. H. war Ende der 1980er Jahre größter Rohstahlproduzent So sank bis 2010 die Einwohnerzahl pro km² Siedlungs- und Ver- der DDR; mit dem Übergang zur Marktwirtschaft gelang es zwar, die kehrsfläche um fast 850 Einwohner auf 1.420 EW/km². FF und CB Stadt als wichtigen industriellen Kern im Osten Deutschlands zu verzeichneten im gleichem Zeitraum mit weit über 1.000 Einwohner erhalten, jedoch nicht die gesamte Breite ihrer industriellen Traditio- pro km² Siedlungs- und Verkehrsfläche einen noch höheren Rück- nen fortzusetzen. gang der Siedlungsdichte, wobei CB 1996 mit 3.270 EW/km² die In den 1990er Jahren gingen durch die starken Arbeitsplatz-, Bevöl- höchste Siedlungsdichte unter den vier kreisfreien Städte besaß; kerungs- und Funktionsverluste, aber auch wegen der von Berlin und nunmehr ist es P mit 2.820 EW/km². Potsdam ausgehenden Funktionsüberlagerungen raumstrukturelle Impulse der Stadt für den westlichen Bereich des Landes verloren. Erst in jüngster Vergangenheit konnte die Stadt durch struktur- und arbeitsmarktpolitische Effekte erneut an Bedeutung gewinnen. Naturräumlich gehört die Stadt BRB a. d. H. zur Großlandschaft der Flächennutzung 2008 mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen; sie liegt in der Brandenburg-Potsdamer Havelniederung zwischen der Nauener Wasser Sonstige Platte im Norden und der der Zauche im Süden. 18% 2% Die drei historischen Stadtkerne (Dominsel, Altstadt, Neustadt) wurden auf Talsandflächen angelegt, deren Höhe nur geringfügig Landwirtschaft über dem Niveau der sie umgebenden Wiesen, Havelarme, Kanäle, 29% Gräben und Seen liegt. Verkehr 6% BRB a. d. H. hat Anteil an mehreren großen Landschaftsschutzge- bieten, die insgesamt mehr als die Hälfte der Stadtfläche einnehmen (höchster Anteil von allen kreisfreien Städten); fast ein Zehntel der Stadtfläche sind Naturschutzgebiete, die sich zum größten Teil im Siedlung Wald 16% 29% Bereich der Havelniederungen und -ufer befinden. 1 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Bevölkerung Bevölkerungsentwicklung und Vorausschätzung bis 2030 (Basis 2008) Stadt-Umland-Wanderungen 1990 bis 2010 Nennhausen Nauen Premnitz Märkisch Luch Premnitz Havelsee Milower Land Päwesin Ketzin/Havel Beetzsee Beetzsee- Ketzin/Havel Beetzsee heide Milower Land Sachsen- Sachsen- Anhalt Anhalt Roskow Groß Kreutz Bensdorf Groß Kreutz Brandenburg (Havel) (Havel) an der Havel Brandenburg an der Havel Wusterwitz Werder Wusterwitz (Havel) Werder Kloster Lehnin (Havel) Rosenau Kloster Lehnin Ziesar Wenzlow Golzow Wollin Borkwalde Ziesar Buckautal Gräben Planebruch 0 5 10 km 0 5 10 km Borkheide Entwicklung 1990 bis 2010 in Prozent Vorausschätzung bis 2030 in Prozent Zu- und Fortzüge (ab 10 Personen) -10 bis unter 0 10 und größer -10 bis unter 0 10 und größer 2.000 -20 bis unter -10 0 bis unter 10 -20 bis unter -10 0 bis unter 10 1.000 -30 bis unter -20 -30 bis unter -20 500 Zuzüge nach Brandenburg an der Havel unter -30 unter -30 100 Fortzüge aus Brandenburg an der Havel Mit rund 71.800 Einwohnern im Jahr 2010 ist BRB a. d. H. die von der Einwohnerzahl her drittgrößte Stadt Brandenburgs, hat jedoch Die Wanderungsverluste betrugen im Saldo bis 2010 etwas über mit 314 EW/km² von den kreisfreien Städten die geringste Einwoh- 12.700 Personen, darunter mit fast zwei Drittel die alten Bundeslän- nerdichte. Gegenüber 1990 verlor die Stadt mit über 20.800 der und Berlin betreffend, wobei hier die Abwanderung in die alten Personen weit über ein Fünftel seiner Einwohner; noch höhere Bundesländer mit über die Hälfte am stärksten ausfiel. Von den seit Einwohnerrückgänge haben die beiden kreisfreie Städte FF und CB 1991 aus BRB a. d. H. Fortgezogenen verblieb in etwa die Hälfte im zu verzeichnen. Ursachen dafür waren zu etwa zwei Drittel Wande- Land, dabei entfallen vier Fünftel auf die beiden Nachbarkreise PM rungsverluste und zu einem Drittel die Sterbeüberschüsse; dabei und HVL sowie P. Auffällig ist der an den Fortzügen geringe Um- weist BRB a. d. H. im Zeitraum 1991 - 2010 von allen kreisfreien landanteil, der bei den anderen drei Oberzentren im Land wesent- Städten mit -100 je 1.000 EW den mit Abstand höchsten negativen lich stärker ausfiel (stärkerer Suburbanisierungsprozess). natürlichen Saldo auf (wird nur noch von vier Landkreisen PR, EE, Nach der neuen Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg OSL und SPN übertroffen). Die Stadt hat gegenwärtig von allen werden die Bevölkerungsverluste von BRB a. d. H. auch zukünftig Brandenburger Kreisen mit 47,1 Jahren das fünfhöchste Durch- anhalten; bis 2030 wird die Stadt gegenüber 2008 mit fast 10.000 schnittsalter sowie mit über 26,6 % den mit Abstand höchsten Anteil Personen nochmals ein Siebentel seiner Einwohner verlieren. Im von Einwohnern im Alter von 65 Jahren und älter (Land: 22,5 %). Unterschied zur bisherigen Entwicklung werden bei Rückgang der Natürliches und räumliches Saldo je 1.000 Einwohner Wanderungsverluste dann die stark zunehmenden Sterbeüberschüs- 5 se wie überall in Brandenburg die Einwohnerentwicklung bestimmen. 0 Die derzeit ungünstige Altersstruktur mit dem von allen Kreisen -5 höchsten Durchschnittsalter wird im Jahr 2030 auf über 51 Jahre -10 ansteigen, womit jedoch die Stadt dann sogar geringfügig unter dem -15 Landesdurchschnitt liegen wird (Land: 53,2 Jahre). P wird dann mit -20 einem Durchschnittsalter von über 45 Jahren der jüngste und PR mit -25 über 57 Jahren der älteste Kreis im Land Brandenburg sein. Der -30 Anteil der Personen im Alter von 65 Jahre und älter wächst bis 2030 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 um fast 10 %-Punkte auf über 36 % an; im Vergleich der anderen 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 kreisfreien Städte wird BRB a. d. H. damit nur unter dem Rentenal- Entwicklung zum Vorjahr Wanderungssaldo natürliches Saldo teranteil von FF, hier gleichfalls wie im Land mit 37,9 % liegen. Bevölkerungsentwicklung 2010 (1990 = 100) Entwicklung ausgewählter Altersgruppen (1.000 Personen) 105 100 unter 20 20 - 40 40 - 60 60 Jahre gesamt Jahre Jahre Jahre und älter 95 90 1990 22,6 28,4 25,4 16,3 92,6 2010 9,3 16,9 22,5 23,0 71,8 85 2030 9,2 11,0 15,5 27,1 62,8 80 75 2010 zu 1990 -13,2 -11,4 -2,9 6,7 -20,8 70 2030 zu 2010 -0,2 -5,9 -7,0 4,1 -9,0 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 2030 zu 1990 -13,4 -17,3 -9,9 10,8 -29,8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Land Brandenburg Brandenburg an der Havel 2030 zu 1990 % -59,4 -61,2 -38,9 66,2 -32,2 STADTPROFIL April 2012 2 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Wirtschaft BIP je Einwohner 2009 (€) Forschung, Technologie und Logistik 2010 40.000 35.000 Rathenow 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Sachsen- L L L F F P B S B V S E N R R R M M Anhalt F T S V O E C D P R H P P A O P U L H L O S B B O O M BRB a.