Berichte der Raumbeobachtung

Kreisprofil an der 2012

Kreisfreie Stadt Lage • Landschaft • Übersicht

Die dem Land den Namen gebende Stadt Brandenburg an der Bevölkerung 2009 und Fläche 2007 Havel (BRB a. d. H.) liegt 35 km westlich von Potsdam beiderseits Einwohner Fläche EW-Dichte der Havel auf einer Landenge zwischen drei Havelseen. Gesamtstadt (km²) (EW/km²) Im Jahr 929 gegründet, war die Stadt in ihrer wechselhaften Ge- Stadtteil schichte u. a. Fürsten- und Bischofssitz, Hanse-, Chur- und Haupt- Brandenburg an der Havel 71.875 229,8 313 stadt sowie Verwaltungs-, Industrie- und Rüstungszentrum; gegen- wärtig ist sie kreisfreie Stadt, Oberzentrum, Regionaler Wachstums- Dom 3.403 52,2 65 kern und Branchenschwerpunktort. Altstadt 13.050 17,6 742 BRB a. d. H. wird fast vollständig vom Landkreis PM umgeben und Neustadt 19.732 62,7 314 ist mit knapp 230 km² die von der Fläche her größte der vier kreis- Görden 10.264 19,8 519 freien Städte im Land Brandenburg; sie bildet gemeinsam mit der Hohenstücken 8.872 8,9 997 kreisfreien Stadt Potsdam sowie den Landkreisen HVL, PM und TF Nord 9.984 6,5 1.542 die Planungsregion -Fläming. Kirchmöser 4.020 38,6 104 Plaue 2.550 23,6 108

Stadtteile und Topografie der Stadt Brandenburg an der Havel Päwesin

Milower Land

Roskow Fast ein Fünftel der Gemarkungsfläche von BRB a. d. H. ist von

e Oberflächengewässern bedeckt, dies ist mit Abstand der höchste e

s

z t

e Anteil unter den kreisfreien Städten wie auch aller Landkreise im Görden Hohen- e B H Nord a stücken Dom Land Brandenburg. Mit über 28 % Waldflächen weist die Stadt von v Plaue e el l anal av den vier kreisfreien Städten ebenfalls den höchsten Waldanteil auf, Silok H während es mit etwa einem Fünftel der Siedlungs- und Verkehrs- Brandenburg fläche den niedrigsten Besiedlungsanteil besitzt. S er ee an der Havel au Pl Altstadt l Groß Kreutz Die Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in BRB a. d. H. seit 1996 ave H (Havel) (einschließlich statistischer Bereinigungen) um über ein Drittel, ihr Breitling- see Neustadt Anteil an der Stadtfläche um fast 6 % auf 22 % in 2010 gestiegen; nur CB und FF verzeichneten eine noch höhere Zunahme in der Siedlungsflächenausdehnung.

Kirchmöser Zurückzuführen ist dieser Besiedlungsanstieg in BRB a. d. H. im Wesentlichen auf neue Gewerbegebiete und Eigenheimwohnsied- Rosenau lungen in den Ortsteilen außerhalb der Kernsiedlung der Stadt; dies zum Teil auch zu Lasten des Freiraums (Landwirtschaftsfläche). Starke Einwohnerverluste seit 1990 und eine weitere Ausdehnung 0 3 6 km Wollin Golzow der Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2010 führten in BRB a. d. H. im Vergleich der vier kreisfreien Städte nach FF zum zweitstärksten Siedlungsbereich Wald Golzow Gewässer Rückgang der Siedlungsdichte von mehr als einem Drittel gegen- über 1996. BRB a. d. H. war Ende der 1980er Jahre größter Rohstahlproduzent So sank bis 2010 die Einwohnerzahl pro km² Siedlungs- und Ver- der DDR; mit dem Übergang zur Marktwirtschaft gelang es zwar, die kehrsfläche um fast 850 Einwohner auf 1.420 EW/km². FF und CB Stadt als wichtigen industriellen Kern im Osten Deutschlands zu verzeichneten im gleichem Zeitraum mit weit über 1.000 Einwohner erhalten, jedoch nicht die gesamte Breite ihrer industriellen Traditio- pro km² Siedlungs- und Verkehrsfläche einen noch höheren Rück- nen fortzusetzen. gang der Siedlungsdichte, wobei CB 1996 mit 3.270 EW/km² die In den 1990er Jahren gingen durch die starken Arbeitsplatz-, Bevöl- höchste Siedlungsdichte unter den vier kreisfreien Städte besaß; kerungs- und Funktionsverluste, aber auch wegen der von Berlin und nunmehr ist es P mit 2.820 EW/km². Potsdam ausgehenden Funktionsüberlagerungen raumstrukturelle Impulse der Stadt für den westlichen Bereich des Landes verloren. Erst in jüngster Vergangenheit konnte die Stadt durch struktur- und arbeitsmarktpolitische Effekte erneut an Bedeutung gewinnen. Naturräumlich gehört die Stadt BRB a. d. H. zur Großlandschaft der Flächennutzung 2008 mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen; sie liegt in der Brandenburg-Potsdamer Havelniederung zwischen der Nauener Wasser Sonstige Platte im Norden und der der Zauche im Süden. 18% 2% Die drei historischen Stadtkerne (Dominsel, Altstadt, Neustadt) wurden auf Talsandflächen angelegt, deren Höhe nur geringfügig Landwirtschaft über dem Niveau der sie umgebenden Wiesen, Havelarme, Kanäle, 29% Gräben und Seen liegt. Verkehr 6% BRB a. d. H. hat Anteil an mehreren großen Landschaftsschutzge- bieten, die insgesamt mehr als die Hälfte der Stadtfläche einnehmen (höchster Anteil von allen kreisfreien Städten); fast ein Zehntel der Stadtfläche sind Naturschutzgebiete, die sich zum größten Teil im Siedlung Wald 16% 29% Bereich der Havelniederungen und -ufer befinden.

1 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung und Vorausschätzung bis 2030 (Basis 2008) Stadt-Umland-Wanderungen 1990 bis 2010

Nennhausen Nauen Premnitz Märkisch Luch Premnitz

Havelsee Milower Land Päwesin Ketzin/Havel Beetzsee Beetzsee- Ketzin/Havel Beetzsee heide Milower Land Sachsen- Sachsen- Anhalt Anhalt

Groß Kreutz Bensdorf Groß Kreutz Brandenburg (Havel) (Havel) an der Havel Brandenburg an der Havel Wusterwitz Wusterwitz (Havel)

Werder Kloster Lehnin (Havel) Rosenau Kloster Lehnin

Ziesar Wenzlow Golzow

Wollin

Borkwalde Gräben 0 5 10 km 0 5 10 km

Entwicklung 1990 bis 2010 in Prozent Vorausschätzung bis 2030 in Prozent Zu- und Fortzüge (ab 10 Personen) -10 bis unter 0 10 und größer -10 bis unter 0 10 und größer 2.000 -20 bis unter -10 0 bis unter 10 -20 bis unter -10 0 bis unter 10 1.000 -30 bis unter -20 -30 bis unter -20 500 Zuzüge nach Brandenburg an der Havel unter -30 unter -30 100 Fortzüge aus Brandenburg an der Havel Mit rund 71.800 Einwohnern im Jahr 2010 ist BRB a. d. H. die von der Einwohnerzahl her drittgrößte Stadt , hat jedoch Die Wanderungsverluste betrugen im Saldo bis 2010 etwas über mit 314 EW/km² von den kreisfreien Städten die geringste Einwoh- 12.700 Personen, darunter mit fast zwei Drittel die alten Bundeslän- nerdichte. Gegenüber 1990 verlor die Stadt mit über 20.800 der und Berlin betreffend, wobei hier die Abwanderung in die alten Personen weit über ein Fünftel seiner Einwohner; noch höhere Bundesländer mit über die Hälfte am stärksten ausfiel. Von den seit Einwohnerrückgänge haben die beiden kreisfreie Städte FF und CB 1991 aus BRB a. d. H. Fortgezogenen verblieb in etwa die Hälfte im zu verzeichnen. Ursachen dafür waren zu etwa zwei Drittel Wande- Land, dabei entfallen vier Fünftel auf die beiden Nachbarkreise PM rungsverluste und zu einem Drittel die Sterbeüberschüsse; dabei und HVL sowie P. Auffällig ist der an den Fortzügen geringe Um- weist BRB a. d. H. im Zeitraum 1991 - 2010 von allen kreisfreien landanteil, der bei den anderen drei Oberzentren im Land wesent- Städten mit -100 je 1.000 EW den mit Abstand höchsten negativen lich stärker ausfiel (stärkerer Suburbanisierungsprozess). natürlichen Saldo auf (wird nur noch von vier Landkreisen PR, EE, Nach der neuen Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg OSL und SPN übertroffen). Die Stadt hat gegenwärtig von allen werden die Bevölkerungsverluste von BRB a. d. H. auch zukünftig Brandenburger Kreisen mit 47,1 Jahren das fünfhöchste Durch- anhalten; bis 2030 wird die Stadt gegenüber 2008 mit fast 10.000 schnittsalter sowie mit über 26,6 % den mit Abstand höchsten Anteil Personen nochmals ein Siebentel seiner Einwohner verlieren. Im von Einwohnern im Alter von 65 Jahren und älter (Land: 22,5 %). Unterschied zur bisherigen Entwicklung werden bei Rückgang der Natürliches und räumliches Saldo je 1.000 Einwohner Wanderungsverluste dann die stark zunehmenden Sterbeüberschüs- 5 se wie überall in Brandenburg die Einwohnerentwicklung bestimmen. 0 Die derzeit ungünstige Altersstruktur mit dem von allen Kreisen -5 höchsten Durchschnittsalter wird im Jahr 2030 auf über 51 Jahre -10 ansteigen, womit jedoch die Stadt dann sogar geringfügig unter dem -15 Landesdurchschnitt liegen wird (Land: 53,2 Jahre). P wird dann mit -20 einem Durchschnittsalter von über 45 Jahren der jüngste und PR mit -25 über 57 Jahren der älteste Kreis im Land Brandenburg sein. Der -30 Anteil der Personen im Alter von 65 Jahre und älter wächst bis 2030 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1

9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 um fast 10 %-Punkte auf über 36 % an; im Vergleich der anderen 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 kreisfreien Städte wird BRB a. d. H. damit nur unter dem Rentenal- Entwicklung zum Vorjahr Wanderungssaldo natürliches Saldo teranteil von FF, hier gleichfalls wie im Land mit 37,9 % liegen.

Bevölkerungsentwicklung 2010 (1990 = 100) Entwicklung ausgewählter Altersgruppen (1.000 Personen) 105 100 unter 20 20 - 40 40 - 60 60 Jahre gesamt Jahre Jahre Jahre und älter 95 90 1990 22,6 28,4 25,4 16,3 92,6 2010 9,3 16,9 22,5 23,0 71,8 85 2030 9,2 11,0 15,5 27,1 62,8 80 75 2010 zu 1990 -13,2 -11,4 -2,9 6,7 -20,8 70 2030 zu 2010 -0,2 -5,9 -7,0 4,1 -9,0 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 2030 zu 1990 -13,4 -17,3 -9,9 10,8 -29,8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Land Brandenburg Brandenburg an der Havel 2030 zu 1990 % -59,4 -61,2 -38,9 66,2 -32,2 STADTPROFIL April 2012 2 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Wirtschaft

BIP je Einwohner 2009 (€) Forschung, Technologie und Logistik 2010 40.000 35.000 Rathenow 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Sachsen- L L L F F P B S B V S E N R R R M M Anhalt F T S V O E C D P R H P P A O P U L H L O S B B O O M BRB a. d. H. belegt 2009 beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von allen Kreisen den vorletzten Platz und befindet sich beim BIP je Brandenburg Erwerbstätigen unter den letzten fünf Kreisen, beim BIP je Einwoh- an der Havel ner jedoch weit über Landesmittel auf dem 6.Rang. Der Unterschied erklärt sich u. a. aus der auch für die anderen kreisfreien Städte typischen Funktion als regionales Arbeitsmarktzentrum (hoher Einpendlerüberschuss, hohe Beschäftigtendichte etc.). Bei der BIP- Entwicklung 2000 - 2009 liegt BRB a. d. H. mit einem Zuwachs von fast 24 % leicht über dem Landesmittel. Diese Entwicklung ist vor allem dem Produzierenden Gewerbe zu verdanken, dessen Brutto- wertschöpfung (BWS) bis 2010 um über ein Viertel und damit leicht höher als im Landesmittel anwuchs; dem standen jedoch Verluste im Baugewerbe gegenüber. Das Gewerbegründungssaldo lag bis 2002 im Minus, um danach kurz wieder leicht in Plus zu gehen. 0 5 10 km In BRB a. d. H. liegt der Anteil des Produzierenden Gewerbes an der Technologie/Forschung Logistik Forschungsgemeinschaft GVZ mit KV Verkehrsflughafen Bruttowertschöpfung im Jahr 2009 mit 25 % im Landesdurch- /-landeplatz schnitt, wobei der Anteil hier doppelt bis dreifach so hoch ist wie bei Technologiezentrum KV - Terminal den kreisfreien Städten CB und P. Somit liegt der Anteil des BWS im Öffentlicher Hafen mit KV Dienstleistungsbereich mit 74 % weit unter den beiden genannten Öffentlicher Hafen kreisfreien Städte: P 90 % und CB 87 %. Entwicklung Gewerbegründersaldo und Bruttoinlandprodukt (in jeweiligen Preisen) Wirtschaftliches Rückgrat der Stadt bleibt die Industrie mit überwie- gend Groß- und Mittelbetriebe; Unternehmen mit 500 und bis zu 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 1.000 Beschäftigte bestimmen die industrielle Gewerbestruktur, BIP (Mio. €) 1.456 1.486 1.530 1.544 1.605 1.648 1.735 1.713 geprägt durch Unternehmen wie: B.E.S. Elektrostahlwerke GmbH, BIP je Erwerbstätigen (€) 42.015 41.970 42.563 44.133 45.245 45.478 46.995 46.490 ZF Getriebe GmbH, Heidelberger Druckmaschinen AG und WBG Saldo Gewerbean-/-abmeld. -3 127 294 -77 60 -7 -4 -23 Weichenwerk GmbH. Die durchschnittliche Betriebsgröße im Branchenschwerpunkt und Tourismus 2009 verarbeitenden Gewerbe liegt in BRB a. d. H. bei 150 Beschäftigten je Betrieb (höchster Wert im Land). Zudem erlangt zunehmend die Rathenow Gesundheitswirtschaft eine immer größere Bedeutung. 2 6 1011 Nauen 1 6 10 Mit fast 668 Mio. € Jahresumsatz im Verarbeitenden Gewerbe liegt Premnitz BRB a. d. H. 2010 weit vor allen anderen kreisfreien Städten. 3 6 10 BRB a. d. H. konnte wie auch FF den Umsatz gegenüber 2000 steigern (38 %), so ging er im gleichen Zeitraum bei den kreisfreien Städten CB und P stark zurück, wobei die Landkreise insgesamt eine positive Entwicklung mit z. T noch höheren Zuwachsraten aufweisen. Sachsen- Im Jahr 2010 beträgt der Umsatzes aus dem Export lediglich 5 %, Anhalt im Landesmittel sind es ein Viertel, wobei der Exportanteil gegenüber dem Jahr 2000 um 2 %-Punkte gestiegen ist (Land: 7,6 %-Punkte). Mit dieser Entwicklung liegt BRB a. d. H. im Mittelfeld aller Kreise. Brandenburg an der Havel Tourismusentwicklung 2010 (1992 = 100) 1 6 7 Werder (Havel) 350 9 1013 4 1013 300 250 200 150 100 50 0 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Bettenangebot Stadt Übernachtungen Stadt 0 5 10 km Bettenangebot Land Übernachtungen Land Branchenkompetenzfelder Wirtschaftlicher Schwerpunkt 1 Automotive 7 Logistik RWK Der Tourismus bleib lange Zeit trotz guter Voraussetzungen in Form 2 Biotechnologie/ 8 Luftfahrttechnik Branchenschwerpunktort von Naturraum- und Kulturpotenzialen (Wasser- und historischer Life Sciences 9 Medien/IKT Städtetourismus) hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nach starken 3 Energiewirtschaft/ -technologie 10 Metall Tourismus Zuwächsen bis Mitte der 90er Jahre blieb danach die Zahl der 4 Ernährungswirtschaft 11 Optik Kurort Betten und Übernachtungen weitestgehend konstant. Erst in den 5 Holzverarbeitende 12 Papier Erholungsort Wirtschaft letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Übernachtungen um über zwei 13 Schienenverkehrstechnik 6 Kunststoffe/Chemie Drittel wieder stark an (steigende Attraktivität der Stadt).

3 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Beschäftigung • Arbeitsmarkt

SV-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (1.000 Personen) Arbeitslosenrate Juni 2010 und Entwicklung zum Vorjahresmonat 40 35 30 Märkisch Luch 25 Premnitz 20 15 Milower Land Päwesin 10 Beetzseeheide Havelsee 5 Ketzin/Havel 0 Beetzsee 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0

9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 Sachsen- 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0

1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Anhalt Land-, Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr Sonst. Dienstleistungsbereiche Bensdorf Brandenburg Groß Kreutz (Havel) an der Havel 2010 arbeiten in BRB a. d. H. über 26.400 SV-pflichtig Beschäftigte; Wusterwitz Werder das sind wie im Land knapp ein Sechstel weniger als im Jahr 1996; (Havel) mit dieser Entwicklung liegt die Stadt im Kreisvergleich im Mittelfeld. Über die Hälfte der Beschäftigtenverhältnisse in 2010 entfielen auf den Wirtschaftsbereich Sonstige Dienstleistungen (Land: 45,5 %), im Rosenau Kloster Lehnin Produzierenden Gewerbe liegt BRB a. d. H. mit 26,5 % im Landes- mittel aber zwei bis dreimal höher wie in FF, CB und P. Wenzlow Ziesar Golzow Seit 2006 steigt die Zahl SV-pflichtiger Beschäftigungsverhältnisse in der Stadt wieder leicht an, so auch wieder gegenüber dem Vorjah- resquartal von 2010 um 300 Beschäftigte (1 %). Insgesamt entstan- den in den letzten fünf Jahren fast 2.500 neue Arbeitsplätze, ein 0 5 10 km Anstieg um 10,5 % (Land: 7,5 %), dies gleichermaßen im Produzie- renden Gewerbe wie auch im sonstigen Dienstleistungsbereich. Mit Arbeitslose je 100 Einwohner Entwicklungstendenz der Rate 367 SV-pflichtig Beschäftigten je 1.000 EW hat BRB a. d. H. die von 20 bis 60 Jahren gegenüber dem Vorjahr niedrigste Beschäftigtendichte unter den vier kreisfreien Städten; unter 5 10 bis unter 15 Abnahme erreicht aber damit ihren Dichtewert aus dem Jahr 1996 wieder. 5 bis unter 10 15 und mehr Zunahme BRB a. d. H. ist wie P,FF und CB ein bedeutendes Einpendlerzent- rum im Land Brandenburg; im Saldo pendeln fast 2.200 Personen Von den vier kreisfreien Städten im Land Brandenburg war und ist mehr ein als aus. Für knapp zwei Drittel der Beschäftigten ist der BRB a. d. H. trotz der Nähe zum Berliner bzw. Potsdamer Arbeits- Wohnort gleich Arbeitsort, dies ist nach CB und FF die dritthöchste markt am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen; dabei blieb die Nichtpendlerquote im Land. Drei Viertel aller Einpendler kommen Entwicklung von 2000 - 2005 auf relativ hohem Niveau konstant. Die aus den Nachbarkreisen HVL, PM und aus P. Über ein Drittel aller in jüngster Vergangenheit in BRB a. d. H. zu beobachtende Zunah- Auspendler aus BRB a. d. H. arbeitet in Berlin oder pendelt zur me der SV-Beschäftigten- und Erwerbstätigenzahlen zogen auch Arbeit in andere Bundesländer. Nach Berlin pendeln dreimal mehr positive Struktureffekte auf dem Arbeitsmarkt nach sich; so sank die Personen aus als von Berlin nach BRB a. d. H. einpendeln. Arbeitslosenquote bis zum Jahresende 2010 gegenüber 2005 um 5,3 %-Punkte auf 15,4 %. In gleicher Höhe ging auch die Arbeitslo- Pendlerverflechtungen mit dem Umland im Juni 2010 senquote in CB und P zurück (P: um 5,3 % auf 8,6 %, CB: um 5,3 % auf 13,5 % und FF nur um 3,2 % auf 14,8 %). Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in BRB a. d. H. verzeichnet Nauen nach stetigem Anstieg bis zum Jahr 2004 seitdem einen kontinuierli- Märkisch Luch chen Rückgang. Mit einem Ist-Bestand von rund 5.300 ging die Premnitz Arbeitslosenzahl in der Stadt von 2005 - 2010 um ein Viertel, im Landesmittel sogar um über ein Drittel zurück (absolut knapp 2.000). Milower Land Beetzseeheide Havelsee Beetzsee Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der arbeitslosen Männer mit Sachsen- Ketzin/Havel einem Viertel etwas geringer zurück als die der arbeitslosen Frauen Anhalt Roskow mit über einem Viertel. Der Rückgang der arbeitslosen Männer ist z. T. auf die neu geschaffenen Industriearbeitsplätze in BRB a. d. H. zurückzuführen, trotzdem bleibt ihr Anteil an allen Arbeitslosen Bensdorf Groß Kreutz weiterhin mit 55 % über den der arbeitslosen Frauen. Brandenburg (Havel) an der Havel Wusterwitz Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren ist seit 2005 in BRB a. d. H. stark gesunken, ihr Anteil an allen Arbeits- Werder losen ist um 5 %-Punkte auf 11 % gefallen. Einen höheren Anteil (Havel) arbeitsloser Jugendlicher weist unter den vier kreisfreien Städten nur Rosenau Kloster Lehnin noch CB mit 11,5 % auf. Wenzlow Golzow Arbeitslose am Jahresende Ziesar Wollin Jahr Gesamt Frauen AL 55 u. älter Langzeit-AL 2000 8.486 4.354 1.720 4.100 Buckautal 2010 5.322 2.406 971 k.A.

0 5 10 km ______Anteile (%) ______Pendler (ab 10 Personen) Anteil der Auspendler aus den Umland- 2000 100,0 51,3 20,3 48,3 1.000 gemeinden nach Brandenburg a.d.H. 2010 100,0 45,2 18,2 k.A. Einpendler nach an allen Auspendlern in Prozent 500 Brandenburg a.d.H. unter 10 Entwicklung 2010 (2000=100) 10 bis unter 25 100 Auspendler aus Stadt 62,7 55,3 56,5 k.A. Brandenburg a.d.H. 25 bis unter 50 10 50 und größer Land 63,2 56,8 74,6 k.A.

STADTPROFIL April 2012 4 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Sozialwesen • Versorgung

Soziale und kulturelle Einrichtungen 2010 Anteil ALG-Bezieher an Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Juni 2010 25 Nauen 20

15

10

5

Sachsen- 0 L L L F F S P V S E B B R N R R Anhalt M M T V S F O E D H A P C P P R O P U L H L O B S B O M O

Anteil ALG I-Bezieher (%) Anteil ALG II-Bezieher (%)

Beim Bezug von (Transfer)leistungen im Sozialwesen sank die Zahl Brandenburg der Bezieher von Arbeitslosengeld I in BRB a. d. H. zum Vorjahr an der Havel Werder (Havel) 2010 um 10 % und damit geringer als im Landesmittel; gegenüber dem Jahr 2005 halbierte sich jedoch die Zahl der ALG I-Bezieher. Kloster Lehnin Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II ging zum Vorjahr mit 1 % nur leicht zurück, somit geringer als im Land mit 4,3 %. Mit einer ALG II-Quote von 20,3 % (Anteil ALG II-Bezieher an Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren) lag BRB a. d. H. im Jahr 2010 um 6,7 %-Punkte höher als landesweit, dies ist auch die höchste Arbeitslosengeld II-Quote unter den vier kreisfreien Städten. 0 5 10 km Unter den kreisfreien Städten hat BRB a. d. H. nach CB seit 2005 mit Bildung Gesundheit Kulturelle Einrichtungen 34 % den zweithöchsten Anstieg von Leistungsempfängern für eine Universität Krankenhaus Theater und Spielstätte (ab 200 Plätze) bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsmin- Hochschule Rehabilitationseinrichtung derung zu verzeichnen (Land 22 %); dabei waren 2010 über 200 Gymnasium Personen mehr in einer finanziellen Notlage als noch 2005. Oberstufenzentrum Die Einzelhandelsverkaufsfläche (Datenbasis: Stadt + Handel In BRB a. d. H. ging die Schülerzahl an den allgemeinbildenden 2011) umfasst in BRB a. d. H. im Jahr 2010 rund 195.000 m², etwas Schulen von 1996 - 2010 mit über die Hälfte stärker wie im Landes- höher als in FF mit dem niedrigsten Verkaufsflächenangebot. mittel (-45 %) zurück; dies ist gleichzeitig auch der stärkste Schüler- Bezogen auf die Einwohnerzahl der Stadt erreicht BRB a. d. H mit rückgang innerhalb des gleichnamigen Schulamtes (-31 %); im 2,71 m²/EW jedoch die höchste Versorgungsdichte unter den vier Vergleich der vier kreisfreien Städte jedoch geringer als in CB und kreisfreien Städte, gleichzeitig mit 0,79 m²/EW auch die höchste FF (57 % und 60 %). Auch die Zahl der Schulabgänger hat sich in Versorgungsdichte bei den Verkaufsflächen für nahversorgungsrele- den letzten fünf Jahren halbiert, seit zwei Jahren nunmehr auch die vanter Sortimente (wie z. B. Nahrungs- und Genussmittel). Während Zahl der Abiturienten, ihr Anteil an allen Schulabgängern liegt 2010 neben BRB a. d. H. auch CB und FF mit ihren Dichtewerten weit bei 46 % und damit um 7 %-Punkte höher als noch im Jahr 1996. über dem Landesmittel von 0,59 m²/EW liegen, liegt P weit darunter. Entwicklung der Schülerzahlen nach Schulformen 14.000 Einzelhandelsversorgungsdichte nach amtsfreien Gemeinden und Ämter 2010 12.000 10.000 8.000 Nauen 6.000 4.000 Premnitz 2.000 0

7 9 1 3 5 7 9 1 Beetzsee 9 9 0 0 0 0 0 1 / / / / / / / / 6 8 0 2 4 6 8 0 9 9 0 0 0 0 0 1 Gymnasium Sachsen- Gesamtschulen m. gymn. Oberstufe/Freie Waldorfschulen/Oberschulen Anhalt Grundschule Auch die Schülerzahl in Berufsausbildung hat sich zu 2005 nahezu halbiert (Land: ein Drittel). Dem Landesdurchschnitt entsprechend Groß Kreutz (Havel) besuchte in BRB a. d. H. jeder vierte Berufsschüler im Schuljahr Brandenburg an der Havel 2009/10 einen vollzeitschulischen Bildungsgang an einer Berufsfach- Fachober- oder Fachschule (in CB ist es fast jeder zweite). Wusterwitz Im April 1992 wurde die Fachhochschule Brandenburg (FHB) gegründet, für die Stadt der erste Hochschulstandort; seitdem haben Kloster Lehnin sich die Studentenzahl im Wintersemester von anfangs 300 auf 3.000 Studierende verzehnfacht. Damit ist sie nach der Technischen

Hochschule Wildau die zweitgrößte Fachhochschule in Brandenburg. Ziesar Das Studium an der FHB ist auf die Fachbereiche Technik, Wirt- schaft sowie Informatik und Medien ausgerichtet; sie hat sich mit neuen Studiengängen besonders auf den die Region prägenden Branchenschwerpunkt Optik spezialisiert. 0 5 10 km Neben landschaftlichen Reizen und geschichtsträchtigen Bauwerken Verkaufsfläche in m² je Einwohner kann BRB a. d. H. auch mit vielen Ereignissen aus dem Bereich unter 0,6 1,8 bis unter 2,4 Kunst und Kultur aufwarten, wie das Brandenburger Theater, dem 0,6 bis unter 1,2 2,4 bis unter 3,0 Brandenburger Klostersommer, Kirchenmusik & Konzerte u. v. m. 1,2 bis unter 1,8 3,0 und mehr 5 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Verkehr • Technische Infrastruktur

Netze und Anlagen des Verkehrs 2010 Velten

Rathenow Nauen Hennigs- dorf Wuster- Falkensee mark Berlin-Tegel

Dallgow- Döberitz

Brandenburg Berlin an der Havel Potsdam

Werder (Havel) Wilhelmshorst Straßenverkehrsnetz Michen- Blanken- dorf felde Bundesautobahn Ludwigs- Rangsdorf Bundesstraße "Blaues Netz" felde Bundesstraße

Schönhagen Trebbin Zossen Schienenverkehrsnetz Bahnstrecke im Fern- und Ballungsnetz Bahnstrecke im Regionalnetz

Binnenschifffahrtsnetz Treuen- Luckenwalde brietzen Bundeswasserstraße Sachsen- Anhalt

Jüterbog Verkehrsstandort Niedergörsdorf Bahnhof / Haltepunkt

Oehna Öffentlicher Hafen Verkehrsflughafen

0 5 10 km Verkehrslandeplatz

Brandenburg an der Havel liegt sowohl beim Straßen-, Eisenbahn-, Strom und Wärme für das Fernwärmenetz der Stadt erhält als auch beim Wasserstraßenverkehr (Untere Havel-Wasserstraße) BRB a. d. H. aus dem Heizkraftwerk vom Energieerzeuger E.ON. Als innerhalb des großräumigen Verkehrskorridors von Hannover über Standort für die Gewinnung erneuerbarer Energien gewinnt Magdeburg und Berlin bis Frankfurt (Oder), woraus der Stadt in der BRB a. d. H. zunehmend bei der Stromgewinnung aus Freiflächen- jüngsten Vergangenheit jedoch kaum nennenswerte Vorteile Photovoltaikanlagen an Bedeutung. 2010 waren mit 20 MW bereits entstanden sind. ein Viertel der insgesamt geplanten Leistung installiert und am Netz. Das klassifizierte Straßennetz hat eine Gesamtlänge von fast Gewinnung von Erneuerbaren Energien 2010 70 km und im Vergleich der vier kreisfreien Städte die niedrigste Autobahn- und Bundesfernstraßennetzdichte. Im Vergleich der Nennhausen kreisfreien Städte verfügt BRB a. d. H. über die längste Autobahnan- bindung zur Innenstadt (von der BAB 2 in ca. 15 - 20 Minuten). Innerhalb des Stadtgebietes ist zur Verbesserung der Attraktivität des Industrie- und Gewerbegebietes in Brandenburg - Kirchmöser, Havelsee wie auch zur besseren Anbindung von Rathenow und Premnitz der Ketzin/Havel Ausbau der B 102 bis zur Autobahnanbindung an die BAB 2 geplant. Sachsen- Vorgesehen ist der Neubau der Ortsumgehung Schmerzke sowie der Anhalt Ausbau des Straßenteilstücks zwischen Schmerzke und der BAB 2 einschließlich der Verlagerung der Ortsdurchfahrt Paterdamm.

Im SPNV-Netz ist BRB a. d. H. mit je einer Regionalexpress- und Groß Kreutz (Havel) Regionalbahn-Linie (RE 1 und OE 51) eingebunden; mit einem Bedienungsangebot im 30- und 60-Minuten-Takt. Brandenburg Kloster Lehnin an der Havel Werder In BRB a. d. H. liegt einer der zehn öffentlichen Binnenhäfen (Havel) Brandenburgs (Stadthafen), er zählt mit seiner Güterumschlagsleis- Rosenau tung von fast 600.000 Tonnen im Jahr 2010 mit zu den größten Hafenanlagen des Landes. In dem im Oktober 2000 neu eröffnete Stadthafen werden überwiegend Erze und Metallabfälle wie auch Wenzlow Eisen, Stahl und Nichtedelmetalle, auch im grenzüberschreitenden Golzow Verkehr, ver- und entladen. Buckau- Genutzt wird der neue Stadthafen hauptsächlich durch das tal Planebruch Brandenburger Elektrostahlwerk. Zudem verfügt der neue Hafen wie drei weitere Binnenhäfen im Land (Schwedt/Oder, Eberswalde und 0 5 10 km Eisenhüttenstadt) über einen Terminal für den kombinierten Verkehr Installierte Leistung in kW aus folgenden Energiequellen 185.000 (Wasser/Schiene). Windenergie Bereits zur DDR-Zeit verfügte die Stadt über eine vollständige 100.000 Photovoltaik Anbindung aller Haushalte an das öffentliche Trinkwassernetz. 50.000 Durch den verstärkten Neubau von Abwasserleitungen in den Bioenergie (elektrisch) Ortsteilen erhöhte sich der Anschlussgrad an das zentrale 10.000 Bioenergie (thermisch) Abwassernetz seit der Wende leicht um 1,0 % auf fast 92 %. 500 Solarthermie STADTPROFIL April 2012 6 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Planen • Bauen und Wohnen

Schwerpunktorte der Landesentwicklung 2010 Genehmigte Bauflächen in B-Plänen 2001 bis 2010

Nauen Nauen Rathenow Rathenow

Premnitz

Premnitz

Ketzin/Havel Sachsen- Sachsen- Anhalt Anhalt

Brandenburg an der Havel Brandenburg Werder an der Havel (Havel)

Golzow

0 5 10 km 0 5 10 km

Zentrale Orte gemäß LEP B-B Förderung Gewerbliche Wohnbau- Gemischte Sonderbau- Baufläche fläche Baufläche fläche Metropole Mittelzentrum Regionaler Wachstumskern 10 bis unter 20 ha Festsetzung Oberzentrum Mittelzentrum Stadtumbau Ost I in Funktionsteilung Stadtumbau Ost II 20 bis unter 50 ha 2001 bis 2005 Mittelbereiche Nachhaltige Stadtentwicklung (EFRE) 50 ha und größer 2006 bis 2010

Der neue Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg weist im So sind die Sonderbauflächen der überwiegende Teil der in den Zentrale-Orte-System BRB a. d. H. neben P, CB und FF weiterhin als letzten zehn Jahren genehmigten Bauflächen. Im Vergleich der Oberzentrum im Land Brandenburg aus. Ferner ist die Stadt eine beiden Zeitintervalle (s. Tabelle) sind die genehmigten gewerblichen von 26 Orten im Land, die zu den Regionalen Wachstumskernen Bauflächen wie auch die Wohnbauflächen in den beiden Zeiträumen gehört. Die Stadt Brandenburg bildet mit diesen beiden Funktionen in ihrer Bauflächengröße annähernd gleich geblieben. den Arbeitsplatz- und Versorgungsschwerpunkt in der Havelregion. Die Baufertigstellungen von Wohnungen gingen in BRB a. d. H. wie Das Land unterstützt die Stadt bei der Umsetzung von Maßnahmen in allen Kreisen seit 1999 zurück; der Wohnungsbestand erhöhte mit integriertem Ansatz zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen und städti- sich von 1994 - 2010 insgesamt um 4,4 % (Land: 18,2 %, FF: -11 %, schen Potenziale durch vielschichtige Förderprogramme wie den CB: -1,5 %, P: +25 %). Seit 2004 nimmt der Bestand in Folge höhe- Stadtumbau (seit 2002), Maßnahmen Aufbau Ost (Kabinettbeschluss rer Bauabgänge ähnlich wie in FF und CB jährlich ab; so werden seit 2005) und die Nachhaltige Stadtentwicklung (EFRE seit 2008). mehr Wohnungen abgerissen als neue WE hinzu kommen. Seit 2002 sind in BRB a. d. H. aufgrund zunehmenden Wohnungsleerstandes Genehmigte gewerbliche und Wohnbauflächen bis 2010 (ha) im Rahmen des Stadtumbaus bereits fast 3.000 Wohnungen abge- 3.500 rissen worden, dies entspricht in etwa 7 % des WE-Bestandes von 3.000 2002. Noch stehen weiterhin fast 5.500 Wohnungen leer. Bis 2015 2.500 sind weitere 1.600 Wohnungen für den Abriss vorgesehen. 2.000 Der Wohnungsanteil in Ein- und Zweifamilienhäusern ist 2010 mit 1.500 fast 21 %, der höchste unter den kreisfreien Städten; gefolgt von CB. 1.000 Von allen Baufertigstellungen seit 1992 waren es fast 60 % der Wohnungen, ähnlich hoch liegt der Bauanteil auch in CB und FF. 500 0 Baufertigstellungen von Wohnungen je 1.000 EW L L L F F B B P E V S S R N R R M M F S T V O E R C P P P A H D O P U 14 L H O L B S B O M O 12 Genehmigte gewerbliche Fläche Genehmigte Wohnbaufläche 10 8 Genehmigte Bauflächen 2001 bis 2010 6 Bauflächen (ha) 2001 - 2005 2006 - 2010 2001 - 2010 4 Gesamt 48 293 341 2 Gewerbliche Bauflächen 40 32 72 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 0 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1

Wohnbauflächen 2 6 8 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Sonderbauflächen 6 255 261 Land Brandenburg Brandenburg an der Havel

Mit 750 ha hat BRB a. d. H. unter den kreisfreien Städten die zweit- Eine in 2000 begonnene Antragskonferenz für die Einrichtung eines geringste Bauflächensumme in genehmigten Bebauungsplänen und Freizeit- und Themenparks läuft noch (Vervollständigung der Verfah- VEP. Auf den Zeitraum 2001 - 2010 entfallen mit 340 ha fast die rensunterlagen). Weitere Raumordungsverfahren zu raumbedeut- Hälfte aller seit 1990 genehmigten Bauflächen, was auf die verstärk- samen Vorhaben sind ansonsten in BRB a. d. H. in den letzten fünf te Ausweisung großer Sonderbauflächen zurückzuführen ist. Jahren nicht mehr eröffnet bzw. abgeschlossen worden.

7 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Ausgewählte Indikatoren

Kreisfreie Region Daten/Indikatoren ME Stadt Brandenburg Havelland- Land an der Havel Fläming Fläche 2009 km² 229 6.801 29.482 Anteil Landwirtschaftsfläche % 29,6 48,9 49,3 Anteil Waldfläche % 28,5 36,3 35,5 Anteil Wasserfläche % 17,9 3,3 3,4 Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche % 22,2 10,3 9,2

Einwohner 12/2010 1.000 71,8 750,0 2.503,3 Bevölkerungsentwicklung 2010 zu 1990 % -22,5 +9,5 -3,3 Natürlicher Saldo 1991 - 2010 je 1.000 EW -99,7 -63,6 -81,4 Wanderungssaldo 1991 - 2010 je 1.000 EW -158,4 +154,0 +47,8 Wanderungssaldo 1991 - 2010 zu Berlin je 1.000 EW -32,7 +115,6 +83,3 Einwohner 2030 (Prognose Basis 2008) 1000 62,8 736,4 2.227,3 Bevölkerungsentwicklung 2030 zu 2010 % -12,5 -1,8 -11,0 Bevölkerungsdichte 2010 EW/km² 314 110 85 Siedlungsdichte* 2010 EW/km² 1.415 1.072 928

SV-pflichtig Beschäftigte (Arbeitsort) 6/2010 1.000 26,4 243,7 751,0 Anteil Land-, Forstwirtschaft, Fischerei % 0,1 2,1 2,8 Anteil Produzierendes Gewerbe % 26,5 23,0 26,3 Anteil Handel, Gastgewerbe, Verkehr % 19,1 23,0 23,2 Anteil sonstige Dienstleistungen % 54,3 51,6 47,2 Entwicklung 6/2010 zu 6/1996 % -15,1 -4,6 -15,6 Beschäftigtendichte** 6/2010 je 1.000 EW 366,7 325,3 299,5

Auspendler 6/2010 über Kreisgrenzen 1.000 8,6 141,5 397,8 darunter nach Berlin % 17,9 46,2 45,0 Auspendlerquote (AP-Anteil an WO-Beschäftigte) 2010 % 35,4 51,4 44,8 Einpendler 6/2010 über Kreisgrenzen 1.000 10,7 111,2 269,2 darunter aus Berlin % 5,9 28,3 26,0 Einpendlerquote (EP-Anteil an AO-Beschäftigte) 2010 % 40,6 45,6 35,9 Pendlersaldo 6/2010 über Kreisgrenzen 1.000 2,1 -30,3 -128,5

Arbeitslose 12/2010 Anzahl 5.322 34.626 141.365 Anteil arbeitsloser Frauen % 45,2 44,6 45,8 Arbeitslosenquote*** 12/2010 % 15,4 9,6 11,7 Entwicklung zum Vorjahresmonat %-Punkte -0,1 -0,5 -0,8 Entwicklung zu 12/1996 %-Punkte -1,4 -3,5 -3,8

Bruttoinlandsprodukt 2009 Mio. Euro 1.713 16.033 54.218 Entw. Bruttoinlandsprodukt 2009 zu 2000 % +23,4 +17,5 +20,5 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2009 1.000 Euro 23,7 21,4 21,5 Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen 2009 1.000 Euro 46,5 46,2 51,2 Nettogewerbeanmeldungen 1991 bis 2010 Anzahl 2.418 40.764 133.432

Angebotene Gästebetten 2010 **** Anzahl 1.088 20.165 81.195 Entwicklung Gästebettenangebot 2010 zu 1995 **** % +19,7 +51,1 +49,4 Gästeübernachtungen 2010 1.000 147 2.711 10.690 Entwicklung Gästeübernachtungen 2010 zu 1995 % +98,7 +65,4 +63,3

Baufertigstellungen: Wohnungen 1992 bis 2010 Anzahl 4.224 87.258 248.172 Wohnungsbestand 2010 1.000 43,8 377,7 1.281,5 Wohnungen je 1.000 Einwohner 2010 Anzahl 608 504 511 Genehmigte Bauflächen in B-Plänen 2010 m²/EW 104,7 220,9 207,0 Genehmigte gewerbliche Bauflächen 2010 ha 349 4.175 13.521 Genehmigte Wohnbauflächen 2010 ha 87 4.962 11.747

* Einwohner je km² Siedlungs- und Verkehrsfläche ** sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort je 1.000 Einwohner *** auf der Basis der abhängig zivilen Beschäftigten **** eingeschränkt vergleichbar mit Daten vor 2007

STADTPROFIL April 2012 8 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Ausgewählte Indikatoren

Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Fläche 2009: 229 km² Region: Havelland-Fläming Amtsangehörig: nein Bevölkerungsdichte 2010: 314 EW/km² Zentralortfunktion lt. LEP B-B: Oberzentrum Berliner Umland: nein Regionaler Wachstumskern: Brandenburg an der Havel Bevölkerung Personen 1990 = 100 Wanderungssaldo 2001 - 2010 2006 - 2010 1990 92.601 100 Ausland 308 - 76 1995 86.753 94 Land Berlin - 1.365 - 700 2000 78.404 85 Alte Bundesländer - 2.804 - 624 2005 74.129 80 Neue Bundesländer - 271 16 2010 71.778 78 Land Brandenburg 622 558 Bevölkerungs- 2010 zu 2000 2010 zu 2005 Wanderungssaldo 2006 - 2010 je 1.000 EW entwicklung Personen Personen natürlich absolut - 3.133 - 1.540 Ausland -1 je 1.000 EW - 42 - 21 Berlin -10 räumlich absolut - 3.510 - 826 je 1.000 EW - 47 - 11 Alte BL -9 Bestandskor- 17 15 Neue BL 0,2 rekturen absolut gesamt - 8,5% - 3,2% Brandenburg 8 absolut - 6.626 - 2.351 -15 -10 -5 0 5 10 je 1.000 EW - 89 - 32 Bevölkerungsentwicklung 1991 bis 2010 (je 1.000 EW) 5

0

-5

-10

-15

-20

-25

-30 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Bevölkerungsentwicklung zum Vorjahr Saldo natürliche Entwicklung Wanderungssaldo

Altersgruppen 2010 2010 zu 2000 Altersaufbau der Bevölkerung 2010 Anteil in % Entw. in % Alter Männer Frauen bis unter 18 11,7 - 31,8 100 18 bis unter 30 14,6 - 4,2 90 80 30 bis unter 50 25,6 - 24,4 70 50 bis unter 65 21,5 - 9,7 60 65 und älter 26,6 38,6 50 Männer je 40 2000 2010 100 Frauen 30 18 bis unter 30 119 111 20 10 30 bis unter 40 112 123

Altersquotienten* 2000 2010 2,0 1,5 1,0 0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 Jugendquotient 28,6 21,5 Prozent Altenquotient 27,4 44,0 Durchschnittsalter Bevölkerung insgesamt * unter 20 Jahre bzw. ab 65 Jahre je 100 im Alter 20 bis unter 65 Jahre Jahr 2000: 43,2 Jahre Jahr 2010: 47,1 Jahre Diff. Bevölkerungsfortschreibung durch Bestandskorrekturen und/oder Gebietsveränderungen bedingt

9 STADTPROFIL April 2012 Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel Abkürzungs- und Quellenverzeichnis

Abkürzungen: ALG Arbeitslosengeld BER Flughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ BIP Bruttoinlandprodukt BWS Bruttowertschöpfung EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung ETTC Euro Transport & Trade Center Frankfurt (Oder) EU Europäische Union EW Einwohnerinnen und Einwohner km² Quadratkilometer LEP B-B Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg LK Landkreis LSG Landschaftsschutzgebiet NSG Naturschutzgebiet ROV Raumordnungsverfahren RWK Regionale Wachstumskerne SPNV Schienenpersonennahverkehr SV sozialversicherungspflichtig ZOS Zentrale-Orte-System

Verwendete Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und eigene Berechnungen Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg und eigene Berechnungen (Beschäftigung, Arbeitsmarkt, Sozialwesen/Grundsicherung für Arbeitssuchende - SGB II) Landesamt für Bauen und Verkehr, Dezernat Raumbeobachtung (Bevölkerungsprognose 2030) Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (Sonderdruck 2008 MIR AKTUELL: ÖPNV; Luftverkehrskonzept: 2. Fortschreibung; Häfen; Güterverkehrszentren) Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten (Branchenstrategie, -kompetenz) Staatskanzlei (Regionale Wachstumskerne) Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (Oberstufenzentren) Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (Forschungsgemeinschaften im Land Brandenburg) Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg (Einzelhandelsbestand 2010)

Gebietsstand: 31. Dezember 2010

Sachdatenstand: soweit nicht anders vermerkt, Juni 2010 oder Dezember 2010

Kartengrundlagen: Darstellung auf der Grundlage von digitalen Daten der Landesvermessung; LGB Brandenburg

Herausgeber: Bearbeitung: Landesamt für Bauen und Verkehr Landesamt für Bauen und Verkehr Lindenallee 51 Dezernat Raumbeobachtung 15366 Hoppegarten Tel.: (03342) 4266-1605 Internet: http://www.lbv.brandenburg.de Fax.: (03342) 4266-7615 E-Mail: [email protected]

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