Landtag Von Baden-Württemberg Mitteilung
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Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4193 13. Wahlperiode 11. 04. 2005 Mitteilung der Landesregierung Bericht des Südwestrundfunks über die Finanz-, Haushalts- und Personalkostenentwicklung in den Jahren 2003 bis 2006 Schreiben des Staatsministeriums vom 6. April 2005 Nr. III/3433.90: In der Anlage übersende ich Ihnen gemäß § 4 des Gesetzes zu dem Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland und zu dem Vertrag zum europäi- schen Fernsehkulturkanal den am 22. März 2005 beim Staatsministerium einge- gangenen Bericht des SWR über die Finanz-, Haushalts- und Personalkostenent- wicklung in den Jahren 2003 bis 2006. Ulrich Müller Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten Eingegangen: 11. 04. 2005 / Ausgegeben: 20. 05. 2005 1 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4193 Übersicht über die einschlägigen Bestimmungen für den Bericht der Landesregierung 1. Wortlaut des § 4 des Gesetzes zu dem Staatsvertrag über den Rundfunk im ver- einten Deutschland vom 19. November 1991 (GBl. S. 745, ber. 1992 S. 188) in der Fassung vom 20. Juni 2002 (GBl. S. 207): »§ 4 Die Landesregierung erstattet jährlich zum 31. Dezember dem Landtag einen Bericht über die Finanz-, Haushalts- und Personalkostenentwicklung des Süd- westrundfunks und des Zweiten Deutschen Fernsehens. Neben dem laufenden Jahreshaushalt sind der geprüfte Haushalt des jeweiligen Vorjahres sowie die Plandaten für die beiden darauf folgenden Haushaltsjahre einzubeziehen. Die Berichtspflicht der Landesregierung entfällt für das Zweite Deutsche Fernsehen in den Jahren, in denen die Anstalt dem Landtag aufgrund § 5 a des Rundfunk- finanzierungsstaatsvertrages unmittelbar berichtet.« (Bezüglich des ZDF-Berichts für das Jahr 2004 wird auf Ziffer 2 verwiesen.) 2. Wortlaut des § 5 a RFinStV i. d. F. des 6. Rundfunkänderungsstaatsvertrages: »§ 5 a Information der Landesparlamente (1) Die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten, das ZDF und das DeutschlandRadio erstatten jeweils zeitnah nach Vorliegen des Berichts der KEF nach § 3 Abs. 5 allen Landesparlamenten einen schriftlichen Bericht zur Information über ihre wirtschaftliche und finanzielle Lage. (2) Der Bericht der in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkan- stalten erfasst die Gemeinschaftsprogramme nach § 1 des ARD-Staatsvertrages und nach § 19 des Rundfunkstaatsvertrages sowie gemeinsame Aktivitäten. Landesrechtliche Berichtspflichten der Landesrundfunkanstalten gegenüber dem jeweiligen Landesparlament bleiben unberührt. (3) Die Berichte über die wirtschaftliche und finanzielle Lage nach den Ab- sätzen 1 und 2 Satz 1 enthalten insbesondere auch eine Darstellung der Ge- schäftsfelder von Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, einschließlich von Eckdaten dieser Gesellschaften, sofern sie publizitätspflichtig sind, sowie der strukturellen Veränderungen und Entwicklungsperspektiven von ARD, ZDF und DeutschlandRadio. Die Berichterstattung erstreckt sich jeweils auf einen Zeitraum von vier Jahren. (4) Vertreter der in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstal- ten, des ZDF und des DeutschlandRadios stehen jeweils dem Landesparlament für Anhörungen zu den Berichten nach Absatz 1 zur Verfügung.« (Die nach Absatz 1 im Jahr 2004 zu erstattenden Berichte der ARD, des ZDF und des DeutschlandRadios liegen als Drucksachen 13/3141, 13/3117 und 13/3217 vor.) 3. Wortlaut des § 3 Abs. 5 und 6 RFinStV i. d. F. des 3. Rundfunkänderungsstaats- vertrages: »§ 3 Aufgaben und Befugnisse der KEF (5) Die KEF erstattet den Landesregierungen mindestens alle zwei Jahre einen Bericht. Sie leitet den Bericht den Rundfunkanstalten zur Unterrichtung zu und veröffentlicht diesen. Die Landesregierungen leiten diesen Bericht den Lan- 2 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4193 desparlamenten zur Unterrichtung zu. In diesem Bericht legt die KEF unter Beachtung von Absatz 1 und § 13 Rundfunkstaatsvertrag die Finanzlage der Rundfunkanstalten dar und nimmt insbesondere zu der Frage Stellung, ob und in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt eine Änderung der Rundfunkge- bühr notwendig ist, die betragsmäßig beziffert wird oder bei unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten aus einer Spanne bestehen kann. Sie weist zu- gleich auf die Notwendigkeit und Möglichkeit für eine Änderung des Finanzausgleichs der Rundfunkanstalten hin. Weiterhin beziffert sie prozentual und betragsmäßig die Aufteilung der Gebühren im Verhältnis von ARD und ZDF und den Betrag des DeutschlandRadios. (6) Die Vorschriften der Absätze 1 und 5 gelten nicht für Sonderberichte, die die KEF auf Anforderung der Länder zu einzelnen Teilfragen erstellt. Die Be- teiligungsrechte der Rundfunkanstalten bleiben unberührt.« (Bezüglich der Behandlung des 14. KEF-Berichts im Landtag von Baden- Württemberg wird auf die Drucksachen 13/2836 und 13/3284 verwiesen.) 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 1568 SWR-Bericht Bericht des SWR über die Finanz-, Haushalts- und Personalkostenentwicklung in den Jahren 2003 bis 2006 Gesetz zu dem Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland und zu dem Vertrag zum Europäischen Fernsehkulturkanal vom 19. November 1991 (Gbl. S. 745) in der Fassung vom 20. Juni 2002 4 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4193 Inhaltsverzeichnis Seite Rundfunkpolitische Erklärung SWR setzt Reformkurs unter schwierigeren Bedingungen fort 6 1. Vorbemerkung 8 2. Die wirtschaftliche Lage des Südwestrundfunks in den Jahren 2003–2006 8 2.1 Die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie des Betriebsergebnisses 2003–2006 8 2.2 Tabellarische Sicht der Haushaltsentwicklung 2003–2006 12 2.3 Finanzplan des Südwestrundfunks 2003–2006 14 3. Landessender Baden-Württemberg 15 3.1 SWR1 Baden-Württemberg – Fortsetzung einer Erfolgsstory 15 3.2 SWR4 Baden-Württemberg – dicht an den Menschen 16 4. Landessender Rheinland-Pfalz 16 4.1 SWR1 Rheinland-Pfalz – Erfolg mit geschärftem Profil 16 4.2 SWR4 Rheinland-Pfalz – daheim zwischen Rhein und Mosel 18 5. Hörfunkdirektion 20 5.1 SWR1 Gemeinschaftsprogramm – Erfolg mit geschärftem Profil 20 5.2 cont.ra – das SWR-Wortradio 20 5.3 Chefredaktion 21 5.4 SWR2 – Kultur entdecken 22 5.5 SWR3 – Deutschlands Radio Nummer 1 24 5.6 DASDING – das Jugendradio multimedial und werbefrei 25 6. Unser Drittes – zwei Jahre Programmoptimierung 26 6.1 Mantelprogramm 26 6.2 Regionalprogramm für Baden-Württemberg 27 6.3 Regionalprogramm für Rheinland-Pfalz 28 7. Online 30 7.1 ARD-Onlinekoordination und ARD.de 30 7.2 SWR.de 31 8. Olympische Spiele in Athen – eine Nachlese der erfolgreichen ARD-Federführung durch den SWR 33 8.1 Fernsehen 33 8.2 Hörfunk 36 9. Personalaufwendungen 37 9.1 Planstellenentwicklung 37 9.2 Personalkostenentwicklung 38 9.3 Altersversorgung 38 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4193 SWR setzt Reformkurs unter schwierigeren Bedingungen fort Die Zeit der friedlichen Koexistenz von öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Anbietern – eine Koexistenz, wie sie für die ersten 15 Jahre dieses Nebeneinan- ders kennzeichnend war – ist endgültig vorbei. Privatrechtliche Anbieter ver- suchen massiv auf landes-, bundes- und europapolitischer Ebene die Stellung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als eines Fundaments der Medienordnung zu er- schüttern. Sein Finanzrahmen soll eingeengt, ganze Programmfelder sollen ihm entzogen werden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in dieser Situation zu vermitteln, dass dabei nicht nur vielgehörte und vielgesehene programmliche An- gebote auf dem Spiel stehen, sondern ein wichtiges Element der Demokratiebil- dung und ein zentraler Ort der pluralen Meinungsäußerung bedroht sind. Zu niedrige Gebührenanpassung Der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert sich zu einem ganz überwiegenden Teil – mehr als 90 % – aus den Radio- und Fernsehgebühren seiner Hörer und Zu- schauer. Eine Anpassung dieser Gebühr, die nach vier Jahren zum 1. Januar 2005 wieder anstand, gestaltet sich in der Debatte dramatisch und im Ergebnis gerade- zu fatal, wenn man an die programmlichen Auswirkungen für Hörer und Zu- schauer denkt. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Kom- mission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) im April 2003 einen Mehrbedarf für die kommende Gebührenperiode (vier Jahre) von 2,01 € beantragt. Die Kom- mission empfahl allerdings im Januar 2004, nur 1,09 € mehr zu geben, was einer Kürzung von fast 50 % entspricht. Die Ministerpräsidenten der Länder haben diese Empfehlung der KEF noch ein- mal weit unterschritten. Bei ihrer Konferenz am 7./8. Oktober 2004 einigten sie sich auf eine Anhebung um 88 Cent pro Monat, die unsere Teuerungsrate bei wei- tem nicht ausgleicht. Die Landtage aller Bundesländer müssen diesem Vorschlag noch zustimmen. Hinzu kommt, dass die Gebührenanpassung nicht zum 1. Ja- nuar, sondern zum 1. April 2005 vollzogen werden soll. Dabei fällt diese Anhebung nicht einmal ausgewogen zwischen den beiden Pfei- lern des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems, ARD und ZDF, aus. Konkret wird das ZDF anteilmäßig bei der Gebührenanpassung bessergestellt. So werden der ARD erzielte Überschüsse vom zukünftigen Finanzbedarf abgezogen, während das ZDF Mittel zum Ausgleich von in der Vergangenheit entstandenen Defiziten erhielt. Die ARD wird für den wirtschaftlichen und sparsamen Umgang mit den Gebühreneinnahmen bestraft. Alle ARD-Landesrundfunkanstalten gehen demnach mit einem deutlich ver- schärften Sparkurs und Einschnitten in allen Bereichen in die Gebührenperiode 2005 bis 2008. Vor diesem Hintergrund hat der SWR umfangreiche Einschnitte in der Haushaltsplanung 2005 als auch in der mittelfristigen