Protokoll Des Außerordentlichen Bundesparteitages 2013, Augsburg
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Protokoll des außerordentlichen Bundesparteitages der SPD 14. 04. 2013 Messe Augsburg DAS WIR ENTSCHEIDET 1 Inhaltsverzeichnis Tagesordnung ........................................................................................................... 4 Geschäftsordnung .................................................................................................... 5 Eröffnung und Begrüßung ....................................................................................... 6 Sigmar Gabriel Konstituierung ........................................................................................................ 24 Thorsten Schäfer-Gümbel Grußworte ............................................................................................................... 28 Christian Ude Claudia Roth Rede des Kanzlerkandidaten der SPD .................................................................. 39 Peer Steinbrück Bericht der Mandatsprüfungs- und Zählkommission .......................................... 69 Stella Kirgiane-Efremidis Bericht der Antragskommission ........................................................................... 70 Olaf Scholz Generaldebatte ....................................................................................................... 72 Beratung und Beschlussfassung Regierungsprogramm ................................... 96 Weitere Antragsberatung ..................................................................................... 116 Schlusswort .......................................................................................................... 116 Andrea Nahles Anhang Delegierte .............................................................................................................. 119 Rednerliste ............................................................................................................ 132 Beschlussbuch…………………………………………………………………………..132 2 3 Tagesordnung 1. Eröffnung Sigmar Gabriel 2. Wahl des Parteitagspräsidiums 3. Beschlussfassung über die Tagesordnung 4. Beschlussfassung über die Geschäftsordnung 5. Wahl der Mandatsprüfungs- und Zählkommission 6. Grußwort des Spitzenkandidaten der Bayerischen SPD für die Landtagswahl in Christian Ude Bayern 7. Grußwort Bundesvorsitzende von Bündnis Claudia Roth 90/Die Grünen 8. Rede des Kanzlerkandidaten der SPD Peer Steinbrück 9. Bericht der Mandatsprüfungs- und Zählkommission 10. Bericht der Antragskommission Olaf Scholz 11. Beratung und Beschlussfassung des Regierungsprogramms 12. Weitere Antragsberatung 13. Schlusswort Andrea Nahles 4 Geschäftsordnung 1. Stimmberechtigte Mitglieder sind laut § 15 Organisationsstatut die von den Bezirken gewählten Delegierten und die Mitglieder des Parteivorstandes. Die Mitglieder des Gewerkschaftsrates haben auf dem Parteitag Rederecht. 2. Der Parteitag ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Delegierten anwesend ist. Die Beschlussunfähigkeit wird nur auf Antrag festgestellt. Solange die Beschlussunfähigkeit nicht festgestellt ist, gilt der Parteitag als beschlussfähig. 3. Die Beschlüsse des Parteitages werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst, soweit das Statut der Partei nichts anderes vorschreibt. Wahlen zum Parteivorstand, der Bundesschiedskommission und der Kontrollkommission werden mit einem elektronischen Wahlsystem durchgeführt. 4. Die Redezeit für Diskussionsbeiträge beträgt fünf Minuten. 5. Die Diskussionsredner/Diskussionsrednerinnnen erhalten in der Reihenfolge ihrer Wortmeldungen, unter Beachtung der Geschlechterquote, das Wort. Die Wortmeldungen sind schriftlich einzureichen und werden in eine Redner/innenliste eingetragen, die vom Plenum aus gesehen werden kann. 6. Berichterstatter/Berichterstatterinnen können außerhalb der Reihenfolge der Wortmeldungen das Wort erhalten. 7. Die Berichterstatter/Berichterstatterinnen der Antragskommission haben die Stellungnahme der Antragskommission zu begründen. Erhält der Sprecher/die Sprecherin der Antragskommission nach Schluss der Debatte nochmals das Wort, und äußert er/sie sich zur Sache, ist damit die Debatte erneut eröffnet. 8. Anträge aus der Mitte des Parteitages (Initiativanträge) werden behandelt, soweit der Parteitag dem zustimmt. Die Anträge müssen von 50 Stimmberechtigten aus fünf Bezirken unterstützt werden. Der Parteivorstand hat ein eigenes Initiativrecht. 9. Änderungsanträge, die nach Ablauf der Antragsfrist des §18 Abs 2 Organisationsstatut eingegangen sind, sind nur zulässig, wenn sie von stimmberechtigten Parteitagsdelegierten mündlich begründet werden und sich auf den Text behandelter Anträge beziehen. Wesentliche und umfangreiche Änderungen vorliegender Anträge müssen schriftlich rechtzeitig vor der Abstimmung eingebracht werden. Die Entscheidung darüber, welcher Änderungsantrag als wesentlich und umfangreich zu qualifizieren ist, trifft das Parteitagspräsidium. 10. Anträge zur Geschäftsordnung können mündlich gestellt und begründet werden. Die Antragsteller erhalten außerhalb der Reihenfolge der Diskussionsredner/ Diskussionsrednerinnen das Wort. Die Redezeit in Geschäftsordnungsdebatten beträgt drei Minuten. 11. Die Abstimmung über Anträge zur Geschäftsordnung erfolgt, nachdem je ein Redner/eine Rednerin für und gegen den Antrag gesprochen hat. 12. Persönliche Anmerkungen sind nur am Schluss der Debatte zulässig. 13. Zwischenfragen und Zwischenbemerkungen während einer Rede oder eines Debattenbeitrags sollen kurz und präzise sein und von einem Saalmikrophon gestellt werden, wenn der Redner/die Rednerin dies zugelassen hat. Die amtierende Tagungsleitung kann im Anschluss an einen Debattenbeitrag eine Zwischenbemerkung von höchstens zwei Minuten zulassen, auf die der Redner/die Rednerin kurz antworten darf. 5 Protokoll des außerordentlichen Bundesparteitags der SPD am 14. 4. 2013 in Augsburg Tagungsort: Messe Augsburg Motto: DAS WIR ENTSCHEIDET Beginn: 11.11 Uhr Eröffnung und Begrüßung Sigmar Gabriel, Parteivorsitzender: Liebe Genossinnen und Genossen! Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der Sozialdemokratie! Meine sehr geehrten Damen und Herren und liebe Gäste! Herzlich willkommen beim außerordentlichen Bundesparteitag der SPD hier in Augsburg! Herzlich willkommen in der Geburtsstadt Bertolt Brechts! (Beifall) - Dann sage mal noch einer, wir Sozis seien nicht literarisch gebildet! - Von Bertolt Brecht, der hier in Augsburg geboren wurde, stammt die Aufforderung: Verändere die Welt, sie braucht es! - Ich finde, das ist ein gutes Motto auch im 150. Jahr der deutschen Sozialdemokratie. Herzlich willkommen auf dem Bundesparteitag der SPD! (Beifall) Und herzlich willkommen und vielen Dank an Christian Ude, dass wir hier bei dir in deinem Heimatland zu Gast sein dürfen! (Beifall - Zurufe: Ude!) - Hier vorne sitzt der Fanclub! Wir alle wissen, Christian: Das ist eine wichtige Wahl eine Woche vor der Bundestagswahl, und es wird Zeit für den demokratischen Wandel endlich auch in Bayern! Darum geht es! (Beifall) Liebe Freundinnen und Freunde, habt bitte Verständnis dafür, dass ich nicht alle hochrangigen Gäste der SPD heute hier begrüßen kann. Aber einen großen 6 Sozialdemokraten möchte ich doch besonders herzlich begrüßen. Hier vorne sitzt Erhard Eppler. Lieber Erhard, vielen Dank, dass du auch zu diesem Parteitag gekommen bist! (Beifall) Besonders freue ich mich darüber, dass jemand zu uns gekommen ist, der in Augsburg zu Hause ist und mit uns gemeinsam ab Oktober dieses Jahres regieren will. Herzlich willkommen Claudia Roth, die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen! (Beifall) Liebe Claudia, schön, dass du hier bist und nachher auch zu uns sprechen wirst! Koalitionen, liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde, schließt man nicht, weil es irgendwie mathematisch passt - und übrigens auch nicht nur, damit man in Regierungsämter kommt. Wer nur in die Regierungssessel will und nicht weiß, was dort gemeinsam zu tun ist, der endet so wie CDU/CSU und FDP in den letzten dreieinhalb Jahren: im Dauerstreit und bei der Selbstbedienungsmentalität, wie sie unser Land noch nie gekannt hat. (Beifall) Auch SPD und Grüne sind zwei selbstständige und selbstbewusste Parteien. Ja, auch bei uns gibt es Unterschiede zwischen den künftigen Koalitionsparteien. Aber anders als bei den drei konservativen Regierungsparteien von Angela Merkel wissen wir, was wir gemeinsam wollen. Es gibt bei SPD und Grünen vor allem einen großen Schatz an Gemeinsamkeiten: SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen gemeinsam, dass es wieder fairer und sozial gerechter in Deutschland zugeht. Wir wollen zusammen für einen Neustart in der Energiewende sorgen. Rot und Grün eint der Wille, nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkel zu leben, sondern nachhaltig, sozial, wirtschaftlich und finanziell Politik zu machen. SPD und Grüne wollen gemeinsam mehr Demokratie wagen und Europa und unser Land nicht länger den Banken und Finanzmärkten überlassen. (Beifall) Und - auch das ist für unsere gemeinsame Arbeit wichtig - wir wollen uns nicht nur um uns selbst kümmern, sondern auch um die Teile in der Welt, in denen Menschen hungern, Not leiden und unterdrückt werden oder um ihr nacktes Leben fürchten müssen, weil Krieg und Bürgerkrieg herrschen. 7 SPD und Grüne wollen nicht zuletzt gemeinsam Schluss damit machen, dass unser Land, dass Deutschland inzwischen unter der Führung von Angela Merkel zu einem der größten Waffenlieferanten der Welt geworden ist. Das muss zu Ende sein in unserem Land! (Beifall) Die anderen haben eine Koalition des Eigennutzes und des Lobbyismus geschlossen. Sie missachten alle