In dieser Ausgabe:

Fachkräftemangel - was nun? Seite 3 Faul oder unfähig? Seite 4

DIE LINKE. Schwerin Erinnern, um zu widerstehen Seite 6 April 2013 Heraus zum 1.Mai Seite 8

Dietmar Bartsch führt die LINKE. „Ein Abend M-V in den Bundestagswahlkampf mit …“

Auf diesem Wege möchte Die gesamte Liste: ich herzlich zu meiner nächsten Veranstaltung im 1. Dr. Rahmen der Reihe „Ein Abend mit….“ am 2. Mai 2. 2013, 17.00 Uhr, Bürger- büro DIE LINKE, Martinstr. 3. Kerstin Kassner 1/1 a, einladen. Mein Gast ist diesmal Ker- 4. stin Rudek, in Dannenberg geboren und dem Wend- 5. Dr. Martina Bunge land verbunden. Als Mitar- beiterin und später auch 5 6. Torsten Koplin Jahre als Sprecherin en- gagiert sich Kerstin seit- 7. Thomas Sarzio dem gegen den Einsatz der Atomkraft und die Nut- 8. Horst Krumpen zung des Salzstocks Gor- leben als Endlager. Sie gilt 9. Hans-Georg Woest als ausgewiesene Exper- tin im Bereich der Anti – Atomkraft Bewegung, kümmert sich jedoch auch 118 Vertreterinnen und Vertre- Georg Woest erreichte 2,9%. Um Steffen Bockhahn, direkt ge- um Themen, wie Fairer ter aus dem gesamten Lan- Platz 2 bewarb sich Heidrun wählter Bundestagsabgeord- Handel, die Energiewen- desverband sind heute in Göh- Bluhm, Landesvorsitzende der neter aus Rostock, bewarb de und soziale Fragen. Ihr ren-Lebbin zusammen gekom- LINKEN im Land. Sie erhielt sich um den 4. Platz. Auch Engagement hat sie auch men, um die Landesliste für die 90,7% der Stimmen. Für den Hans-Georg Woest trat noch selbst nach Japan geführt, Bundestagswahl im Septem- 3. Platz der Landesliste gab es einmal an. Am Ende setzte 2012 besuchte sie u.a. ber zu wählen. Als Gast sprach zwei Bewerbungen: Bundestags- Steffen Bockhahn sich mit Fukushima, Iwashima und Helmuth Markov, Finanzmini- abgeordnete Dr. Martina Bunge 81,9% zu 12,4% durch. Für Hiroshima. Einige Impres- ster in Brandenburg. Zum Spit- und Kerstin Kassner, ehemali- Platz 5 kandidierte Dr. Martina sionen wird sie in Form zenkandidaten wurde Dr. Diet- ge Landrätin von Rügen. Die Ent- Bunge erneut. Sie erhielt 83% von Bildern auch zeigen. mar Bartsch gewählt. Er erhielt scheidung fiel denkbar knapp der Stimmen. Kerstin war Direktkandida- 92,4% der Stimmen. Der 20- aus: 47,2% : 52,8%. Damit be- Um Platz 6 bewarb sich Tor- tin unserer Partei bei den jährige Gegenkandidat Hans- legt Kerstin Kassner Platz 3. sten Koplin und bekam 89,6%. Landtagswahlen in Nie- dersachsen und ist Mit- glied im Landesvorstand DIE LINKE. Niedersach- sen. Ich habe sie im Rah- 8.Mai Tag der Befreiung men unserer Wahlkampf- Die Vereinigung der Verfolgten vom Faschismus teilzunehmen. DIE LINKE) und Genossen unterstützung kennen ler- des Naziregimes/Bund der An- Wir rufen alle Schwerinerinnen Henning Foerster (MdL DIE nen dürfen und bin über- tifaschisten lädt ein, am 8.Mai und Schweriner auf, gemeinsam LINKE) gewinnen. Im An- zeugt, es wird ein span- 2013 um 10.00 Uhr auf dem mit uns dieser Menschen zu schluss gehen wir zur Lesung nender Abend. Ehrenfriedhof auf dem Platz der gedenken. Als Redner konnten im Gedenken an den 80. Jah- Henning Foerster Opfer des Faschismus an der wir unseren Kameraden und restag der Bücherverbrennung Gedenkfeier zum Tag der Be- Genossen Helmut Holter (Vor- in die Mecklenburg Straße, freiung des deutschen Volkes sitzender der Landtagsfraktion Höhe Post. Seite 2 Offenes Blatt

nicht. Die SPD schielt auf die sinniert öffentlich darüber, dass dieser Stelle sagen, kann Wort zum große Koalition, die Grünen ha- der Mindestlohn die Ursache ich mich voll und ganz hin- ben in Baden-Württemberg ihre für wirtschaftlichen Niedergang ter die Inschrift stellen. Monat Unschuld endgültig verloren, ist. Nun sind es also nicht mehr Dabei unterstütze ich aus- als sie um der Macht Willen mit die Spekulanten und Banken, drücklich die Position von der CDU in eine Koalition ge- die die Krise hervorgerufen ha- Matthias Höhn, wenn er gangen sind. CDU und FDP ben, sondern die Mindestlöh- sagt, dass diese Opfer in wählen Frau Merkel natürlich, ne. Dass ein gesetzlicher flä- der bürgerlichen Ge- wenn es denn zusammen chendeckender Mindestlohn schichtsschreibung oft reicht. Nur DIE LINKE. kann ein Beitrag zur Binnenkonjunk- vernachlässigt werden. wirklich ehrlichen Herzens sa- tur darstellen kann - bei „uns Leider jedoch nicht nur gen: „Wir wählen Frau Merkel Angie“ Fehlanzeige. Aus mei- dort. Auch vielen Linken fällt nicht!“ ner Sicht wird beispielsweise es schwer, sich damit aus- Auf Platz zwei kandidiert unsere in Griechenland deutlich, dass einanderzusetzen. Ver- Landesvorsitzende und auf die Wirtschaftskraft der unter- ständlich ist dies aus mei- Platz drei Kerstin Kassner, un- gehenden Banken dazu führt, ner Sicht aber auch, zeigt sere ehemalige Landrätin von dass die positiven Effekte ei- sich hier doch, wie linke Rügen. Knapp gewann sie den nes Mindestlohnes mehrfach Ideen, beginnend bei Men- Wahlgang um Platz drei gegen ausgeglichen werden und es schenwürde und dem Von Peter Brill Martina Bunge. Wer sagt, sie somit insgesamt ein wirtschaft- Recht auf Leben, verraten wurde vom Parteitag abge- liches Minus ergibt. Eines steht wurden. Ein trauriges Ka- watscht erzählt Quatsch, es war jedoch fest, die Rettungspake- pitel linker Geschichte, ein Unterschied von sechs te für Griechenland führten dazu, dass, wie Matthias Höhn Stimmen. So landete Martina dass dort mittlerweile eine Ju- betonte, vor damaligen auf Platz fünf hinter Steffen Bock- gendarbeitslosigkeit von über Mitarbeitern des Karl-Lieb- hahn. Platz sechs ging an Tor- 50 % herrscht. Eine Politik mit knecht-Hauses nicht Halt sten Koplin und auf den Plätzen diesem Ergebnis kann man nur gemacht und auch dort Manchmal ist es so, dass ich folgten dann Thomas Sarzio, gescheitert nennen, ob es Frau seine Opfer gefordert hat. gar nicht weiß, wo ich eigent- Horst Krumpen und Hans-Ge- Merkel passt oder nicht. Wenn es hier chronolo- lich anfangen soll. org Woest. Mit dieser Liste kön- Herr Steinbrück dagegen ver- gisch zuging, zum Schluss Wir haben die Landesliste nen wir getrost in den Wahl- schweigt Wesentliches. Wie es ein kleiner Blick in die Zu- für den Bundestag gewählt. kampf ziehen. Zusammen er- mit Hartz IV weiter gehen soll, kunft. Die Gewerkschaften In Berlin wurde der Entwurf gibt sich ein vielfältiger Mix an dazu auf dem Parteitag der SPD und Parteien laden ein des Bundestagswahlpro- Kompetenzen, die im Wahl- kaum ein Wort. Ideenlosigkeit zum 1. Mai auf den Markt- gramms als Leitantrag an kampf geschickt genutzt wer- oder Unfähigkeit die Realität zu platz. Wir werden natürlich den Bundesparteitag verab- den müssen. erkennen? Ich fürchte bei Herrn mit unserer Kaffeeecke schiedet. Wieder einmal gab Am selben Wochenende beriet Steinbrück und weiten Teilen und einem Bastelangebot es Post aus Berlin. Bei Frau in Berlin der Parteivorstand über seiner SPD beides. Manchmal für Kinder wieder dabei Merkel ist erschreckend, was den Entwurf unseres Bundes- ist eben entscheidend, was sein. Um 10.00 Uhr ist die sie sagt und bei Herrn Stein- tagswahlprogramms. In Dis- nicht gesagt wird. Eröffnung und wir würden brück, was er nicht sagt. kussionen vor Ort hatte es zahl- Am Freitag dann gab es Post uns an unserem Infostand Beginnen wir einfach chro- reiche Ideen gegeben, die zu aus Berlin. Einige Genossin- über viel selbst gebacke- nologisch. einem großen Teil auch Ein- nen und Genossen fühlten sich nen Kuchen sehr freuen. In Göhren-Lebbin hat die gang in den Entwurf fanden. von der neuen Gedenktafel am Ein buntes Bühnenpro- LandesvertreterInnenver- Auch Beiträge aus unserer Berliner Karl-Liebknecht-Haus gramm sorgt für gute Un- sammlung getagt und die Li- Regionalkonferenz in Lübeck brüskiert. Sie hatten sich an die terhaltung und inhaltlich ste unseres Landesverban- haben Eingang in das Papier Geschäftsstelle gewandt und geht es um 11.30 Uhr zur des für die Bundestagswahl gefunden. Nur eins ist nicht ge- ich hatte die Mail an unseren Sache. Dort hat der DGB beschlossen. Überraschend schehen – das Programm ist Bundesgeschäftsführer weiter die Direktkandidaten zur gab es einen Gegenkandi- nicht kürzer geworden. Trotz- geleitet. Bundestagswahl eingela- daten für Dietmar Bartsch, dem ist es eins: „100 % sozial!“ Die Gedenktafel hat folgenden den. Natürlich können wir einen jungen Genossen aus Wir alle sind jetzt aufgefordert Text: „Ehrendes Gedenken an jeden gebrauchen der sei- Wismar, Hans-Georg Woest. uns einzumischen in die Pro- Tausende deutsche Kommu- nen Beifall für Dietmar Dietmar wurde mit über 90% grammdebatte. Deshalb, liebe nistinnen und Kommunisten, Bartsch gibt, denn der zum Spitzenkandidaten ge- Genossinnen und Genossen, Antifaschistinnen und Antifa- Wahlkampf hat schon lan- wählt. In seiner Rede lieferte liegen die Überlegungen zum schisten, die in der Sowjetuni- ge begonnen. er aus meiner Sicht ein ent- Wahlprogramm im OB mit bei. on zwischen den 1930er und scheidendes Argument für Lest es euch durch, beschäftigt 1950er Jahren willkürlich ver- den Wahlkampf. Es gibt in euch damit, damit wir den Bür- folgt, entrechtet, in Straflager diesem Lande nur eine Par- gern Auskunft geben können. deportiert, auf Jahrzehnte ver- tei, die glaubhaft erklären Der Wahlkampf hat derweil bannt und ermordet wurden.“ kann, wir wählen Frau Merkel längst begonnen. Frau Merkel Persönlich, das möchte ich an Offenes Blatt Seite 3 „Fachkräftemangel und was nun?“

Erste landesweite Betriebs- und Personalrätekonferenz von Landtagsfraktion und Landesverband DIE LINKE MV

Ausbildungsplätze gebranche. Allein im Bereich Verabschiedung einer „Anti- als Bewerber. der Pflege würden 20% mehr stressverordnung“ und deren Dennoch gäbe es Stellen angeboten. Nach ihrer Integration ins Arbeitsschutzge- keinen flächendek- Ansicht braucht es mehr ge- setz würden nichts nutzen, wenn kenden Fachkräfte- sellschaftliche Anerkennung für sie nicht wirksam kontrolliert mangel und statt- diese Berufssparten. Zudem werden können. dessen immer sei die Politik in der Pflicht, die Der Nachmittag gehörte dann noch einen Lohn- Jobcenter und Agenturen finan- der Arbeit in drei Workshops. abstand von 23% ziell so auszustatten, dass eine Dabei wurden die Anforderun- gegenüber dem optimale Qualifizierung und gen an die Fachkräftegewin- Bundesdurch- Vermittlung möglich sei. Die nung aus Sicht von BR/PR/JAV, schnitt. Unternehmen müssten zudem die Frage des gesund durchs Angelika Gram- weitere Anstrengungen unter- Erwerbsleben kommen und die kow, Oberbürger- nehmen, um den Lohnabstand Frage einer fairen Entlohnung Auf großes Interesse stieß die meisterin der Landeshaupt- zu verkleinern und die Verein- als Basis für die Sicherung und Betriebs- und Personalrätekon- stadt , forderte ein Bekenntnis barkeit von Beruf und Familie Gewinnung von Fachkräften ferenz der LINKEN, die am 4. zu einem leistungsstarken öf- weiter zu optimieren. Dann be- diskutiert. Die Vielfalt der ange- April in den Schweriner Ritters- fentlichen Dienst und die Über- stünde auch eine Chance, sprochenen Themen entsprach tuben stattfand. Damit fand ein nahme des Verhandlungser- Pendler zurück zu gewinnen. dabei den unterschiedlichen Parteitagsbeschluss Umset- gebnisses für die Angestellten, Auf die Erfolge des DGB ver- Gegebenheiten in den ver- zung, der auf eine Initiative der auch für die Beamten. Sie ver- wies Ingo Schlüter, stellv. Vor- schiedenen Betriebsgrößen LAG Betrieb und Gewerkschaft wies auf steigende Arbeitsbe- sitzender DGB Nord. So seien und Branchen. Die Work- zurückging. Dabei war die Band- lastungen bei älter werdenden das Vergabegesetz mit einer shopleiter Barbara Borchardt breite groß, von kleineren Be- Kolleginnen und Kollegen und Lohnuntergrenze von 8,50 €, der (LAG Betrieb & Gewerkschaft, trieben, wie dem Palettenbau ein Missverhältnis zwischen der Ausschluss von arbeitsplatzbe- MdL), Jan Kuhnert (IG Metall) Wismar, bei dem mutige Kolle- Zahl der ausscheidenden Ver- zogener Förderung beim Ein- und Henning Foerster (LAG gen gerade erst einen Betriebs- waltungsmitarbeiter und der satz von Leiharbeit oder die mehr Betrieb & Gewerkschaft, MdL) rat gegründet haben, über Per- Ausbildung junger Leute. als 107 Maßnahmen im ge- fassten die Arbeitsergebnisse sonalräte von Stadtverwaltun- Sabine Zimmermann, arbeits- meinsamen Fachkräftebünd- abschließend zusammen. gen und Stadtwerken bis zu den marktpolitische Sprecherin der nis von Kammern, VUV und Demnach soll sich die LINKE Betriebsräten der DB Netz oder Bundestagsfraktion DIE LINKE, DGB alles Schritte in die richti- im Landtag unter anderem für den Werften waren mehr als 70 verwies auf die bundesweite ge Richtung. Er forderte die eine Verbesserung der Situati- Arbeitnehmervertreter ange- Entwicklung. Die Zahl der SV- Optimierung des Übergangs- on an den Berufsschulen ein- reist. pflichtigen Beschäftigten habe systems Schule/Beruf und reg- setzen, weiterhin konsequent Der Vormittag stand ganz im abgenommen, während die te die Schaffung einer Jugend- die Situation in Bereichen mit Zeichen der Impulsreferate. Auf Arbeitszeitvolumen gleich ge- berufsagentur nach Hamburger prekärer Beschäftigung thema- die Begrüßung durch den Frak- blieben seien. Dies lasse den Vorbild an, um die Maßnahmen tisieren (auch an den Hoch- tionsvorsitzenden Helmut Hol- Schluss zu, dass die Zunahme für Jugendliche aus unter- schulen) und Alternativen auf- ter folgte das Eingangsstate- von Beschäftigung auf einen schiedlichen Betreuungskrei- zeigen, die Vorbildfunktion der ment des gewerkschaftspoliti- expandierenden Niedriglohn- sen optimal zu koordinieren. Landesregierung in Sachen schen Sprechers, Henning Fo- sektor zurückzuführen sei. Dirk Teichmann, ver.di Experte Gesundheitsprävention für die erster. Dieser schilderte die Wenn sich die Arbeitskraft tat- für den betrieblichen Gesund- Ministerien und nachgeordne- Ausgangslage in Bund und sächlich in großem Stil verknap- heitsschutz , rundete den Vor- ten Behörden einfordern, wei- Land. Demnach sind die 90- pen würde, müssten die Ar- mittag ab. Er verwies auf die ter Druck auf den Hotel- und iger Jahre mit ihrem Überange- beitsbedingungen sich doch Möglichkeiten im Rahmen be- Gaststättenverband machen, bot an Arbeits- und Ausbil- verbessern. Wo ist denn diese stehender Gesetze und kritisier- um die Arbeits- und Ausbil- dungskräften vorbei. Jeden Entwicklung in MV zu sehen?, te die zögerliche Nutzung des dungsbedingungen zu verbes- Monat scheiden mehr als 1.200 fragte die engagierte Gewerk- Instrumentes der Gefährdungs- sern, die Qualifikation Arbeits- Beschäftigte altersbedingt aus schafterin in Richtung der be- beurteilung auf der betriebli- loser einfordern, damit deren dem Erwerbsleben aus. Immer trieblichen Interessenvertreter. chen Ebene. Die Betriebs- und Potential nutzbar wird sowie die noch gibt es mehr als 70.000 Nach wie vor habe MV die höch- Personalräte müssten die Ar- Jugend- und Schulsozialarbeit Pendler, die in den benachbar- ste Arbeitslosenquote und das beitgeber nach seiner Auffas- auf ein finanziell sicheres Fun- ten Bundesländern arbeiten. geringste Lohnniveau. sung mit Initiativanträgen zum dament stellen. Die in den Betrieben verblei- Dass die demografische Ent- Thema Gesundheitsschutz trei- Viel Arbeit also auch in den kom- benden Fachkräfte werden im- wicklung dennoch in wenigen ben und Instrumente, wie MA menden Jahren, wie Helmut mer älter, 30% der Beschäftig- Jahren zu einem Fachkräfte- Befragung, AU Datenanalyse Holter in seinem Schlusswort ten sind mittlerweile älter als 50 mangel führen kann, verdeut- oder Gefährdungsbeurteilun- feststellte. Er dankte den Teil- Jahre. Schon in den nächsten 2 lichte Caren Gospodarek, Ge- gen stärker nutzen. Die Politik nehmerinnen und Teilnehmern Jahren müssen landesweit schäftsführerin des Jobcenters sei in der Pflicht, für eine ange- für ihre engagierte Mitarbeit und 25% aller Betriebe Stellen neu Schwerin. Allein bis 2020 müs- messene Personalausstattung sagte zu, die Konferenz zu ei- besetzen, 69% gehen aber da- se MV einen Bevölkerungsrück- in den Gewerbeaufsichtsäm- nem regelmäßigen Ge- von aus, dies nicht adäquat tun gang von 14% verkraften. Be- tern zu sorgen. In den letzten sprächsangebot zwischen der zu können. Und die Lage am darfsbranchen seien aktuell die Jahren sank die Zahl der Mitar- LINKEN und den betrieblichen Ausbildungsmarkt hat sich ge- Gastronomie, die Hotellerie, beiter dort von 149 auf nur noch Interessenvertretungen weiter- dreht, es gibt deutlich mehr freie und die Gesundheits- und Pfle- 82. Die besten Ideen, wie die zuentwickeln. Seite 4 Offenes Blatt Henning Foerster besucht Faul oder unfähig?

die Volkshochschule Ich frage mich: Wie lange will erwähnt, sondern die Linke OB, sich die Stadtvertretung den Ar- die das nicht in den Griff be- beitsstil ihres Sozialdezernen- kommt. So lässt die SPD die „Von der Aula unterm Dach über Tisch gelegt hat. ten Dieter Niesen noch gefallen Entwicklung unserer Stadt an die Fachkabinette bis zur Foto- Allerdings neige ich nach mei- lassen? Seit Jahren gibt es Be- ihren bundespolitischen Zielen ausstellung im Keller habe ich nem Besuch dazu, einer Neu- schwerden der Schwerinerin- scheitern. Ich frage Herrn Mes- mir alles in Ruhe anschauen bauvariante den Vorzug zu ge- nen und Schweriner über die lin: Sie wollten doch frischen können“, sagte der Landtags- ben. Alle größeren Städte der Arbeitsbewältigung durch den Wind nach Schwerin bringen, abgeordnete und Fraktionsvize Bundesrepublik forcieren zen- Sozialdezernenten der Stadt. doch warum lassen Sie im Be- der LINKEN in der Schweriner trumsnahe Volkshochschulan- Seit Jahren scheint so etwas reich der Tätigkeit des Sozial- Stadtvertretung. Seinen drei- gebote. Der größte Teil der Be- die Stadtvertretung nicht zu in- dezernenten diesen faulen stündigen Rundgang nutzte sucher unserer Einrichtung teressieren. Vor kurzem erzähl- Pestgeruch zu? Ich frage die Foerster auch für Gespräche kommt aus der Innenstadt oder te mir eine Bekannte, dass ihre Herren Ehlers, Böttger und mit Mitarbeiterinnen. „Ich bin den innenstadtnahen Berei- Anträge zur Nutzung des Bil- Horn: Wann beenden Sie diese beeindruckt von den Möglich- chen. Dabei macht die Alters- dungs- und Teilhabepakets der Blockade der Stadt durch den keiten, die hier geschaffen wur- gruppe der 50 bis über 65-jäh- Bundesregierung seit Ende Sozialdezernenten? Wie ernst den. Die Räumlichkeiten sind rigen die Masse der Kursteil- 2012 nicht bearbeitet wurden. nehmen Sie sich und ihre Be- bestens ausgestattet, ganz nehmer aus. Wir haben eine Ich stelle mir da die Frage: Hat schlüsse, die wieder und wie- gleich, ob es sich um die Kera- Gesamtverantwortung für die der Sozialdezernent nicht mit- der nicht oder verspätet umge- mikwerkstatt, die Ateliers, die Stadtgesellschaft, daher möch- bekommen, dass für die Abar- setzt werden? Ein Populist wür- Sprach- und Computerkabinet- te ich keine Debatte, in der am beitung dieser Anträge Perso- de sagen, wir sparen uns diese te oder die Sporträume han- Ende die berechtigten Interes- nalkosten von der Bundesre- Funktion ein und erhalten damit delt.“ sen von Eltern mit Kleinkindern gierung bereitgestellt werden? den Speicher. Herr Niesen, Sie Anlass für den Besuch des gegen die der VHS-Besucher Ist es Unfähigkeit oder Faul- werden von den Steuergelder Linkspolitikers war die städti- gestellt werden“, so Foerster heit? der Schwerinerinnen und sche Diskussion um die künfti- weiter. Entwickelt sich da unter dem Schweriner bezahlt und zwar gut ge Nutzung der Schelfschule, Auch finanzielle Aspekte dürf- Schutz der kommunalen Koali- bezahlt, zeigen Sie, dass Sie ausgelöst durch die Kapazitäts- ten bei einer Betrachtung von tion aus SPD/Grünen, CDU/FDP sich dieses Geld auch verdie- engpässe in Grundschulen, Bedeutung sein. „In den Stand- und Unabhängigen Bürgern ein nen. Ich könnte jetzt mit dem Horten und Kindertagesstätten ort sind 4 Millionen EUR geflos- zweiter, völlig überforderter und Druck auf die Tränendrüsen be- der Innenstadt. Die Stadtvertre- sen, davon allein 1,2 Millionen überbezahlter Junghans? Seit enden und schreiben: das ge- tung hatte im Januar 2013 be- in die Schelfschule und 250.000 Jahren gibt es Probleme bei schieht alles auf dem Rücken schlossen, die Fortschreibung EUR in die technische Ausstat- der Kita-Planung, doch der neue der finanziell(!) Schwachen und der Kitabedarfs- und der Schul- tung der Räume. Ob das alles Kita-Bedarfsplan kommt aus deren Kinder, will ich aber nicht! entwicklungsplanung mit dem eins zu eins ab- und woanders dem Sozialdezernat nicht in die Ich möchte den Schweriner Ziel fortzuschreiben, Doppelbe- wiederaufzubauen ist, wage ich Stadtvertretung, weil Niesen Journalisten die Frage stellen: legungen künftig zu vermeiden zu bezweifeln. Zudem hat sich blockiert! Seit Jahren gibt es Haben Sie diese Schlamperei und dabei einen Prüfauftrag das Zusammenspiel der Kul- Ärger wegen der fehlenden nicht bemerkt oder warum be- ausgelöst, der einen Neubau tureinrichtungen mit dem Kul- Hortplätze in der Innenstadt, richten Sie nicht darüber? Bei ebenso umfasste, wie die Nut- turbüro an diesem Standort doch der Sozialdezernent blok- Junghans waren Sie da viel bes- zung der Schelfschule. „Das bewährt. Ich bedanke mich für kiert. Doch es ist nicht Faulheit! ser und da haben Sie doch auch dieses Problem ernsthaft dis- die anregenden Gespräche und Es ist das politisches Kalkül den Dezernenten direkt kritisiert kutiert werden muss, ist unbe- empfehle jedem Kollegen, sich der SPD. Wenn die Landes- und nicht den damaligen OB stritten. Vor diesem Hintergrund durch einen Vorort-Besuch hauptstadt Schwerin deutsch- Claussen. Liegt das am Partei- wundert mich sehr, dass der ebenfalls einen eigenen Ein- landweit als Blockierer der So- buch der heutige Oberbürger- zuständige Dezernent bis heu- druck zu verschaffen, so Foer- zialpolitik wahrgenommen wird, meisterin? Ich hoffe nicht! te keinen Vorschlag auf den ster abschließend. wird nicht der faule Dezernent Michael Strähnz

Linksfraktion überreicht Fernsehausstattung

„Nach einem Besuch von Mit- dafür eine Spende erbracht, von Ich denke, unsere Spende ist sie sich einfach und verständ- gliedern meiner Fraktion in den der wir für alle Wohneinheiten ein kleiner konkreter Schritt, der lich im Alltagsleben ausdrük- neuen Übergangswohnungen DVB-T-Receiver und Antennen hilft, den Zugang und den Kon- ken und verständigen können.“ für Asylbewerberinnen und Asyl- kaufen konnten. takt zu den Einheimischen und Helmut Holter bewerber im Stadtteil Mueßer Es ist wichtig, dass die Asylbe- ein gutes nachbarschaftliches Holz Ende Februar beschlos- werberinnen und Asylbewerber Miteinander zu ermöglichen. sen wir kurzerhand, die Bewoh- Zugang zu Medien und Informa- Meine Fraktion fordert darüber nerinnen und Bewohner mit ei- tionen bekommen und zum an- hinaus, dass landesweit für ner Grundausstattung für den deren, dass sie sich durch den Asylbewerberinnen und Asylbe- Alle Informationen zur Arbeit Empfang von deutschsprachi- täglichen Kontakt, das Hören, werber verbindliche Sprachkur- der Linksfraktion unter gen Fernsehprogrammen zu Sehen und Verstehen-Wollen se angeboten werden, die deut- www.linksfraktionmv.de unterstützen. Jede und jeder Ab- schneller an die deutsche Spra- sche Sprachkenntnisse auf ei- geordnete der Linksfraktion hat che gewöhnen können. nem Niveau vermitteln, mit dem Offenes Blatt Seite 5 Erinnerungsbibliothek Aurel von Jüchen und DDR Karl Kleinschmidt I Es begann mit einem Artikel im schriebenen Bücher und Ma- „Neuen Deutschland“. Im De- nuskripte, herausgegeben im Liebe linke Genossen, nistration vorgesprochen und zember 2011 wurde Dr. Funda, Eigenverlag oder einem Buch- Von 1944-1951 wohnte ich in sich nach seinem Verbleib er- Veterinärmediziner aus verlag, tatsächlich für die Beur- Schwerin. Ich bin Jahrgang kundigt. Er hat entschieden er- Stassfurt, mit seinen auf über teilung eines geschichtlichen 1941. Trotzdem erinnere ich klärt, dass Aurel von Jüchen kein 400 Seiten festgehaltenen Er- Prozesses? Die Antwort auf die- mich sehr gut an diese Zeit. Gegner der neuen Ordnung sei innerungen in der Zeitung vor- se Frage finden wir bei Johan- Meine Mutter war damals im und dass es sich hier nur um gestellt. Es war nicht vorauszu- nes R. Becher, der die Ansicht Kulturbund aktiv (irgendwo an eine Denunziation handeln kön- sehen, was dieses Interview vertrat: Auch der unscheinbar- der Dom-Seite des Pfaffentei- ne. Er hat trotz aller Bemühun- auslösen würde. Er erhielt Brie- ste Mensch hat seine Geschich- ches). Sie lernte Karl Klein- gen nichts in Erfahrung bringen fe und Anrufe aus allen Neu- te, und die Geschichte der un- schmidt und Willy Bredel ken- können, was ihn, meine Mutter bundesländern von Menschen, scheinbaren Menschen ist be- nen, die beide auch ihre Bürgen und das Umfeld im Kulturbund die sich mit seinem Anliegen deutend interessanter und lehr- wurden, als sie gleich nach der sehr verärgert hat. identifizierten, die selbst be- reicher als die Geschichte vie- Vereinigung in die SED eintrat. Auch bei Wikipedia lese ich, gonnen hatten, ihr Leben auf- ler berühmter Menschen, zu- Das Zusammengehen von SPD dass Aurel von Jüchen 1949 zuschreiben, und die ihm ihre mal diese für den öffentlichen und KPD war damals ein Be- aus dem Kulturbund und auch Bücher und Manuskripte Gebrauch oft zurecht gemacht zusandten.Diese spontane wird. Die Vielzahl und die Diffe- dürfnis von unten und von aus der SED ausgeschlossen Reaktion auf den Presseartikel renziertheit der Darstellungen Zwangsvereinigung kann zu- wurde. Kleinschmidt hat also hat gezeigt: Es besteht ein star- des individuell Erlebten ohne mindest dort in Schwerin wohl mit seinem Einsatz für von Jü- kes Interesse bei den Men- zeitliche und inhaltliche Begren- keine Rede gewesen sein. chen viel Zivilcourage gezeigt schen, der offiziellen einseiti- zung ist gerade in ihrer Gesamt- Aus aktuellem Anlass habe ich und sich keineswegs als höri- gen Geschichtsschreibung, heit geeignet, ein objektives Bild mich jetzt für Karl Kleinschmidt, ger Parteisoldat verhalten. die die DDR wider besseres vom Leben der Menschen in der auch die Rede am Grab Wahrscheinlich sind euch die- Wissen auf Mauer, Stasi und der DDR zu vermitteln. meiner Mutter hielt, interessiert. se Tatsachen bekannt. Den- Unrechtsstaat reduziert, das ei- Inzwischen hat der Verein dank Wie ich bei Wikipedia lese, habt noch wollte ich euch meine Er- gene individuelle Erleben mit der Mitgliedsbeiträge und be- ihr verhindert, dass die „Karl innerungen mitteilen und euch allen Licht- und Schattenseiten sonders der Spenden von Inter- Kleinschmidt Str.“ in „Aurel von zu eurem Erfolg gratulieren. gegenüberzustellen. Die Moti- essenten und Unterstützern Jüchen Str.“ umbenannt wurde. Da meine Mutter uns Jungens ve des Einzelnen sind so ver- Mittel zur Verfügung, um Vor- Aus diesem Grunde schreibe immer zu allen Veranstaltungen schieden wie zahlreich. Für die aussetzungen zu schaffen für ich euch. Als Aurel von Jüchen mitnahm und wir auch oft im Einen ist es das Bedürfnis, eine ordentliche Erfassung und plötzlich verschwand, er wohn- Hause Kleinschmidts waren, sich mit der eigenen Vergan- Aufbereitung dieses in seiner te damals wohl in der Nähe des bei seiner Frau Mimi und seiner genheit auseinander zu setzen Authentizität einmaligen histo- Schelfmarktes (wo wir damals Kinderschar, kann ich mich an und ihr Leben kritisch zu hinter- rischen Fundus. wohnten), hat Karl Kleinschmidt die Vorgänge dieser Zeit gut fragen. Für andere ist es der Auf der Hompage äußerst intensiv und mit viel erinnern. Wunsch, den Enkeln und nach- www.erinnerungsbibliothek- Engagement und entschiede- folgenden Generationen ein ddr.de findet der Interessent in nem persönlichen Einsatz bei Weiter viel Erfolg wünscht Bild zu hinterlassen, wie sie in alphabetischer Reihenfolge der sowjetischen Militäradmi- Dr. Frank Rauhut dem Staat DDR gelebt, gear- den ersten Teil der bibliogra- beitet, gelernt, gefeiert haben. phisch aufbereiteten Bücher. Vor diesem Hintergrund ent- Dort sind auch Vereinssatzung, stand der Verein „Erinnerungs- Kontaktadresse und aktuelle bibliothek DDR e.V.“ Informationen des Vorstandes Aurel von Jüchen und Aus der Verantwortung für die abrufbar.Gegenwärtig ist der große Zahl der zugesandten Vorstand damit befasst, eine Bücher und Manuskripte, inzwi- akzeptable Lösung für die lang- Karl Kleinschmidt II schen sind es fast 300, und fristige Aufbewahrung dieser aus Verantwortung gegenüber ganz spezifischen Zeitzeugen- den Autoren wurde es zwin- schaft zu finden, um so auch die gend, im August 2012 einen Materialien für Interessenten Sehr geehrter Herr Rauhut, die Liebe der bürgerlichen Par- gemeinnützigen Verein zu grün- zugänglich zu machen. Selbst- die durch die CDU/FDP-Frakti- teien zu Aurel von Jüchen nun den. Dieser hat es sich zur Auf- verständlich werden dabei die on versuchte Umbenennung auch wieder nicht, dass die gabe gemacht, die literarischen Interessen der Autoren gewahrt, war ein Versuch, Aurel von Jü- Stadtvertretung unserem Antrag Zeugnisse aus allen Lebens- indem auf Wunsch deren Erin- chen und Karl Kleinschmidt zugestimmt hätten. bereichen zu erfassen, sie in nerungen mit einem zeitlich gegeneinander auszuspielen. Sie finden weitere Informatio- einem geschlossenen Be- befristeten Sperrvermerk verse- Wir wollten das Verhindern und nen zu Aurel von Jüchen unter stand zusammenzuführen und hen werden können.Durch sei- ich habe damals vorgeschla- der Web-Site des Bund Religiö- so authentische Quellen von ne Mitglieder will der Verein sein gen, einen Teil der Benno-Völk- ser Sozialisten Deutschlands zeithistorischem Wert für die Anliegen öffentlich machen, ner-Straße nach Aurel von Jü- (www.brsd.de). Zum BRSD fin- Forschung insbesondere auch andere Menschen zu ermutigen, chen zu benennen um damit den Sie auf der Website der späteren Generationen zu ihre Erinnerungen aufzuschrei- auch die Verbundenheit beider www.trend.infopartisan.net ei- erschließen und zu bewahren. ben, damit noch mehr erlebte zu dokumentieren. Wir konnten nen geschichtlichen Überblick. Manch einer mag fragen: Wel- Geschichte für die Nachwelt er- die Karl-Kleinschmidt-Straße Michael Strähnz chen Wert haben die als per- halten bleibt. zwar erhalten, aber so groß war sönliche Erinnerungen ge- Dr. Eva-Maria Elsner Seite 6 Offenes Blatt

Herzliche Glückwünsche

Die Genossinnen und Genossen der Basisorganisation 308 gratulieren auf das herzlichste Ihrem Genossen Karl Seichter nachträglich zum Geburtstag, verbunden mit den besten Wün- 2. Mai 1933 schen für Gesundheit und Das Ende der freien Gewerkschaften Wohlergehen. +++++ Am 30. Januar 1933 wurde Adolf folgten am 2. Mai 1933 die Be- terlagen wurden nicht selten ver- Hitler zum Reichskanzler er- setzung der Gewerkschaftshäu- brannt. Die freie Gewerkschafts- Die Genossinnen und nannt. Nur wenige Monate spä- ser und die Zerschlagung der bewegung war zerschlagen. Genossen der ter hatten die Nationalsoziali- freien Gewerkschaften. Bereits Mecklenburg erlebte schon Basisorganisation 207 sten ihre Macht gefestigt. Mit im April hatte Propagandamini- 1932 einen schweren Übergriff. gratulieren recht herzlich Propaganda und Terror sollte ster Goebbels notiert: „Den 1. Am 10. Juli, wenige Tage vor Genossin das deutsche Volk „gleichge- Mai werden wir zu einer grandio- den Reichstagswahlen, stürm- schaltet“ werden. Die national- sen Demonstration deutschen ten Einheiten der SA und der SS Dr. Jutta Rochhausen sozialistische Ideologie durch- Volkswillens gestalten. Am 2. das Hagenower Gewerk- zum 75. Geburtstag und dringt bald alle Bereiche des Mai werden dann die Gewerk- schaftshaus. Dabei starb der wünschen alles öffentlichen und privaten Le- schaftshäuser besetzt.“ So kam Gewerkschafter Fritz Heincke erdenklich Gute. bens. Wer sich dieser Entwick- es dann auch, in den Morgen- wenige Tage nach dem Über- Hanna Wagner feierte lung in den Weg stellte, wurde stunden begann der Sturm durch fall aufgrund der dabei erlitte- am 13.04.2013 ihren rücksichtslos bekämpft. Zu den die Rollkommandos von SA und nen, schweren Verletzungen. 86. Geburtstag. Opfern zählten auch Gewerk- SS. Zahlreiche Funktionäre wur- Deshalb ist es nur konsequent, schafterinnen und Gewerk- den in Schutzhaft genommen dass sich die Gewerkschaften +++++ schafter. Nachdem der 1. Mai und schwer misshandelt. Das heute stark im Kampf gegen die zum „Feiertag der nationalen Eigentum der freien Gewerk- geistigen Erben der damaligen Arbeit“ umfunktioniert wurde, schaften wurde konfisziert, Un- Vorfälle engagieren. Allen Geburtstagskin- dern nur das Beste wünscht der Kreisvor- stand Schwerin Die Stadtteilorganisation Friedrichsthal und der Kreisvorstand der Partei DIE LINKE. Schwerin trauern um

Genossen Wolfgang Romanski Impressum

"Offenes Blatt" wird heraus- Wir verlieren mit Wolfgang den Vorsitzenden der Stadtteilorganisation und einen streitbaren gegeben vom Kreisvorstand Geist. Oberflächlichkeit in politischen inhaltlichen Fragen waren ihm ein Graus. "An allem ist der Partei DIE LINKE. zu zweifeln" - das war auch sein Leitspruch. Schwerin. Anschrift der Redaktion: Er wird uns fehlen. Martinstraße 1/ 1A, 19053 Schwerin, Tel.: 0385/ 7587454, E-Mail: info@die- linke-schwerin.de, Internet: www.die-linke-schwerin.de Die nächste Ausgabe er- Wir mussten Abschied nehmen von unserem scheint am 31.05.2013, Re- daktionsschluss ist der Genossen Günter Lübbe 24.05.2013. Die Redaktion behält es Günter wurde 80 Jahre alt. Er wird in unserer Erinnerung bleiben als ein freundlicher, sich vor, Beiträge zu kürzen überaus hilfsbereiter Genosse. Basisgruppe 103 Weststadt oder in einer späteren Aus- gabe zu veröffentlichen. Offenes Blatt Seite 7 MEINUNGEN Nicht die Sowjetunion Antwortbrief des war schuld Bundesgeschäftsführers Zu „Es konnte jeden treffen“ (nd 2.4.2013, Seite 3) Matthias Höhn Als Sohn deutscher Kommuni- zen der Menschen schaffte. sten musste ich mit meinen El- Natürlich ist es nicht falsch, die tern 1933 aus Berlin emigrieren unter Stalins Willkür umgekom- Liebe Genossinnen und Genossen, und lebte 20 Jahre in der So- menen Kommunisten aller Na- wjetunion, kenne also die Ver- tionen zu ehren! Nur darf nicht, vielen Dank für euer Schreiben. Ich will mich gern bemühen, auf die hältnisse unter Stalins Herr- wie leider oft geschehen, an- Einwände und Argumente einzugehen. schaft recht gut. Ich weiß auch, statt Stalin und seiner Konsor- Zunächst zum Text der Gedenktafel. Es ist gerade nicht so, dass dass die Sowjetmenschen, un- ten die Sowjetunion beschul- der Text sich gleichermaßen auf Faschisten und Antifaschisten, geachtet eventueller Gefahr, die digt werden. Deswegen prote- Kommunisten und Antikommunisten bezieht. Das geschäftsfüh- Familien verfolgter Kommuni- stieren auch viele alte Genos- rende Parteivorstand hat beschlossen, gerade an die Kommuni- sten, egal woher sie kamen, sen dagegen, dass die vorge- stinnen und Kommunisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten immer unterstützt haben. Und sehene Tafel die „in der So- zu erinnern, die – oftmals auf der Flucht vor dem deutschen dass die Sowjetunion – nicht wjetunion“ Umgekommenen Faschismus – in der Sowjetunion zu Zeiten des großen Terrors dank, sondern trotz Stalins – nennt. Richtig wäre es, die ermordet wurden. Der Wortlaut auf der Tafel ist: den deutschen Faschismus Opfer der Stalinischen Willkür- „Ehrendes Gedenken an Tausende deutsche Kommunistinnen zerschlagen hat, den Zweiten herrschaft zu ehren. und Kommunisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten, die in der Weltkrieg gewonnen hat, gro- Dr. Peter Tischauer Sowjetunion zwischen den 1930er und 1950er Jahren willkürlich ßer Errungenschaften zum Nut- Berlin verfolgt, entrechtet, in Straflager deportiert, auf Jahrzehnte verbannt und ermordet wurden.“ Wir bringen die Tafel am Karl-Liebknecht-Haus an, weil von dieser Zu „Lenin. Drama Verfolgung auch Menschen betroffen waren, die hier im Haus für die Kommunistische Partei gearbeitet haben. In der bürgerlichen eines Diktators“ Geschichtspolitik - gerade bei dem von euch genannten Guido Knopp - kommen diese Menschen kaum vor. Aber auch in linken, Im ND-Artikel von Gunnar Deck- aber, wie auch Rosa Luxem- kommunistischen Debatten werden sie leicht übergangen – auch er vom 19. März 2013, Seite 16, burg im Streit mit Lenin, aus weil es besonders schmerzhaft ist, wie viele Menschen, Mitstrei- wird dann als zweite Überschrift sozialistischer Sicht. Illusionen terinnen und Mitstreiter uns in den folgenden Kämpfen gefehlt hinzugefügt: „Folgenschwerer und Schutzbehauptungen leh- haben. Unfall der Weltgeschichte“. Ein ne ich auch ab. Unwissen- DIE LINKE speist sich als Partei und Organisation aus verschie- Fragezeichen wird da nicht ge- schaftlich ist aber auch, wie im denen Traditionslinien. Einige standen schon in ihren geschicht- setzt. Man hat also Gewissheit. Film und Zeitungsbeitrag die- lichen Vorläufern gegen den Stalinismus, andere haben bereits Das ist mir zu billig und tangiert se Fragen abstrakt ohne die vor Jahrzehnten einen Prozess der Aufarbeitung vollzogen – und den Zeitgeist zu offensichtlich. geschichtlichen Bedingungen klar Position bezogen. Wir hatten bei der Beschlussfassung nicht Zu billig ist mir auch, dass „die und Kräfteverhältnisse erörtert den Eindruck, dass wir diese Entwicklung nochmal betonen müs- Oktoberrevolution die Sozialde- werden. sen, sie gehört zu unserem Profil und unserer Identität. DIE LINKE mokraten behinderte, die doch Die Behauptung, der den Klas- ist ein linkspluralistisches, offenes Projekt. Aber es ist doch auch Anfang des 20. Jahrhunderts in senkampf von oben unge- unsere Aufgabe, an die Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu erinnern, den entwickelten Ländern an hemmt weiterführenden Geg- die wir in der Vergangenheit verloren haben – und die in vielen der Schwelle zur Mehrheitsfä- ner, vom Ende der Geschichte, Punkten ja für dieselbe Werte, Konzepte, Utopien und Veränderun- higkeit standen“. lehne ich ab. Die „Eröffnung gen gekämpft haben, für die wir uns heute einsetzen. Das schreibt Ich bin durchaus der Meinung, der Horizonte des Möglichen ihr ja selbst. Unser Profil ist bestimmt vom Kampf gegen Armut und dass man nach so einer ekla- (ND)“ sehe ich optimistischer Ausbeutung und für soziale Gerechtigkeit, für Frieden und eine tanten und diffamierenden Nie- als Decker, Schütt und Kasten. Gesellschaft jenseits von Kapitalismus – selbstverständlich! Un- derlage wie 1990 alles auf den Die kapitalistisch-imperiale sere tägliche Arbeit dreht sich darum und im Wahlkampf werden Prüfstand stellen und hinterfra- Gegenwart drängt doch dem wir das natürlich noch verstärken. Auch die Kriminalisierung von gen muss. Denkenden erneut die Frage Antifaschismus (das betrifft ja auch einen unserer Mitarbeiter), die Sind Revolutionen die Lokomo- „Sozialismus oder Barbarei“ ihr einfordert, ist ein dauerndes Thema in unser Arbeit, wie auch tiven der Geschichte (Benja- auf. die kritische Auseinandersetzung mit dem NSU Skandal, wie min)? Warum konnte der reale Meine Überlegungen, die ich Alltagsrassismus und der „Extremismus der Mitte“. Sozialismus sich im Kalten hier der Kürze wegen nur be- Unsere Mitglieder wissen das und die Medien, die Menschen im Krieg nicht behaupten? haupten kann, sehen sowohl Land, auch unsere politischen Gegner und Konkurrenten wissen Bleibt der Sozialismus (natür- in der Politik, der Ökonomie das – da mache ich mir wenig Sorgen. Wir tun all dies – und haben lich nicht der reale) eine ge- und im Menschenbild Chan- uns entschlossen, das andere nicht zu lassen, nämlich einen schichtliche Alternative? cen einer sozialistischen Alter- kurzen Blick zurück zu werfen und an die zu denken, die so oft Demokratiedefizite in der Partei native. vergessen werden. und im Staat haben den realen Nur Hohn und Spott haben Ich hoffe, ich konnte euch unsere Entscheidung verständlich ma- Sozialismus in der Tat entstellt, weder Lenin noch die Millionen chen, diskreditiert und schließlich einfachen Sozialisten zwi- mit solidarischen Grüßen wesentlich zum Scheitern bei- schen Pazifik und Elbe verdient. Matthias Höhn getragen. Ich kritisiere das, Willi Lauterbach Seite 8 Offenes Blatt Kürzungen der Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit stoppen!

Die Linksfraktion unterstützt die der und Jugendlichen zu entkop- serte Rahmenbedingungen arbeit stabilisiert und vorange- Vereine und Verbände in der peln und einen sachgerechten erforderlich. Insbesondere bracht werden kann, werden wir Kinder- und Jugendarbeit, die Sockelbetrag bereitzustellen. Die muss jetzt für das laufende heute auf der Landtagssitzung u.a. vor dem Landtag in Schwe- Kinder- und Jugendverbände Jahr abgesichert werden, mit unserem Antrag ‚Bessere rin gegen die Kürzungen in ih- machen seit Monaten darauf auf- dass die bereits eingeplan- und verlässliche Rahmenbe- rem Bereich protestiert haben. merksam, dass die Zuschüsse ten 85 000 Euro nicht gestri- dingungen für die Kinder- und Es ist höchste Zeit, dass die so nicht weiter sinken dürfen, weil chen werden. Die Jugendver- Jugendhilfe in Mecklenburg- wichtige Arbeit auf eine sichere sonst vieles in diesem Bereich bände haben sich auf die Lan- Vorpommern schaffen’ zur De- Basis gestellt wird. Die Links- wegbräche. deszuschüsse verlassen und batte stellen. Ich freue mich auf fraktion fordert seit Jahren, die Um flächendeckende Angebote damit ihre Jahresplanung un- eine sachliche Diskussion, die Landeszuschüsse von der An- in der Kinder- und Jugendarbeit tersetzt. wir dann hoffentlich in den Aus- zahl der 10- bis 26-jährigen Kin- vorhalten zu können, sind verbes- Wie die Kinder- und Jugend- schüssen vertiefen können. Heraus zum 1.Mai