Nervenleiden Bericht Zur Arbeitsunfähigkeit Wegen Erkrankungen Des Nervensystems

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Nervenleiden Bericht Zur Arbeitsunfähigkeit Wegen Erkrankungen Des Nervensystems Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung Nervenleiden Bericht zur Arbeitsunfähigkeit wegen Erkrankungen des Nervensystems AOK Rheinland/Hamburg Die Gesundheitskasse Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung Herausgeber und verantwortlich: Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg. Team Psychologie & Reporting: Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH Neumarkt 35–37 50667 Köln Tel.: 0221 27180 123 E-Mail: [email protected] Web: www.bgf-institut.de Redaktion: Taina Ebert-Rall Grafische Gestaltung: Ulrich Scholz Gesamtherstellung: KomPart Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin www.kompart.de Bildrechte: iStockphoto Druck: Albersdruck GmbH & Co. KG, Düsseldorf Hinweis: Für eine leichtere Lesbarkeit verzichten wir auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Entsprechende Formulierungen gelten grundsätzlich für beide Geschlechter. Stand: Dezember 2017 INHALT Nervenerkrankungen nicht unterschätzen ........................................................................................................................................................ 5 Zahl der AU-Fälle wegen Nervenerkrankungen nimmt dramatisch zu ........................................................................................................... 5 Migräne trifft eher Frauen, Männer haben öfter Schlafstörungen ................................................................................................................. 7 Ältere fallen länger aus ........................................................................................................................................................................................9 Ausfalldauer in Oberhausen am längsten ........................................................................................................................................................ 11 Ausfalldauer wegen Kopfschmerz in Solingen am geringsten ...................................................................................................................... 13 Städteregion Aachen: längste Ausfalldauer wegen Schlafstörungen ........................................................................................................... 15 Nervenschädigungen an Armen oder Händen: relativ selten, aber mit langen Ausfallzeiten ................................................................... 16 Migräne: Bei der Falldauer dominieren Industriearbeitsplätze ..................................................................................................................... 19 Metallerzeugung hält Spitzenplatz bei der Falldauer wegen Kopfschmerz ................................................................................................ 21 Lange Ausfallzeiten im Sektor Verkehr und Lagerei ....................................................................................................................................... 23 Ausfälle wegen Mononeuropathien dauern lange ......................................................................................................................................... 25 Anhang ................................................................................................................................................................................................................. 26 Krankheiten des Nervensystems nach ICD-10 ICD-10 Code Bezeichnung Beispiele G 00-09 Entzündliche Krankheiten des Zentralnervensystems Hirnhautentzündung G 10-14 Systematrophien, die vorwiegend das Zentralnervensystem betreffen G 20-26 Extrapyramidale Krankheiten und Bewegungsstörungen Parkinson-Syndrom G 30-32 Sonstige degenerative Krankheiten des Nervensystems Alzheimer-Krankheit G 35-37 Demyelinisierende Krankheiten des Zentralnervensystems Multiple Sklerose G 40-47 Episodische und paroxysmale Krankheiten des Nervensystems Migräne, Kopfschmerzen, Schlafstörungen G 50-59 Krankheiten von Nerven, Nervenwurzeln und Nervenplexus Karpaltunnelsyndrom G 60-64 Polyneuropathien und sonstige Krankheiten des peripheren Nervensystems G 70-73 Krankheiten im Bereich der neuromuskulären Synapse und des Muskels Muskuläre Lähmungen G 80-83 Zerebrale Lähmung und sonstige Lähmungssyndrome G 90-99 Sonstige Krankheiten des Nervensystems Professionelle Analyse, individuelle Seminare und Angebote zu besonderen Themen – die Experten des BGF-Instituts helfen Firmen dabei, etwas für die Ge- sundheit ihrer Mitarbeiter zu tun. Das hilft Arbeitneh- mern und Betrieben gleichermaßen. 4 Nervenerkrankungen nicht unterschätzen Migräne, Schlafstörungen, Kopfschmerzen: Immer mehr Menschen leiden an Erkrankungen des Nervensystems. Über Kopfschmerzen klagt weltweit etwa jeder zweite Mensch, jeder dritte findet über längere Zeit nachts keinen erholsamen Schlaf. Wie stark die Arbeits- fähigkeit durch eine Nervenerkrankung eingeschränkt wird, hängt von der jeweiligen Diagnose ab. Dieser BGF-Bericht gibt einen Über- blick über die Auswirkungen von Diagnosen, die rund 64 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen Nervenerkrankungen ausma- chen. Das sind Migräne, Kopfschmerzsyndrome, Schlaflosigkeit und Nervenschädigungen an den Armen oder den Händen, sogenannte Mononeuropathien. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) kann helfen, Arbeitsausfälle zu verringern. Zahl der AU-Fälle wegen Nervenerkrankungen nimmt dramatisch zu In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der doch doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Durch Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) wegen Migrä- Kopfschmerzsyndrome wurden im Berichtsjahr 6,9 ne oder wegen Schlafstörungen stetig gestiegen. AU-Fälle je 1.000 Versichertenjahre ermittelt. Ner- 2016 wurden 17,4 AU-Fälle je 1.000 Versicher- venschädigungen an Armen oder Händen, soge- tenjahre (VJ) registriert, 50 Prozent mehr als noch nannte Mononeuropathien, waren der Grund für vor zehn Jahren. Das geht aus einer Auswertung 5,9 AU-Fälle je 1.000 VJ. Dagegen nahm die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsdaten (AU-Daten) von rund der AU-Fälle wegen Kopfschmerzsyndromen im einer Million Beschäftigten im Rheinland hervor, Verlauf der vergangenen zehn Jahre nur leicht zu. die bei der AOK Rheinland/Hamburg kranken- Auch bei den durch Nervenschädigungen an Ar- versichert sind. Mit etwa 13,6 AU-Fällen je 1.000 men oder Händen verursachten AU-Fällen wurden VJ liegen die von Schlafstörungen verursachten seit 2006 keine nennenswerten Veränderungen Fallzahlen zwar unter diesem Wert; sie sind je- festgestellt. AU-Fälle je 1.000 Versichertenjahre (VJ) wegen bestimmter Nervenerkrankungen 2016 Migräne 17,40 Kopfschmerzen 6,95 Schlafstörungen 13,61 2,53 AU-Fälle je 1.000 VJ Nervenschädigung an 5,92 Armen o. Händen 0 5 10 15 20 5 Ältere Männer sind häufiger von Schlafstörungen geplagt Frauen leiden eher an Migräne Ausfälle wegen Schlafstörungen dauern länger Während an Migräne oder Kopfschmerzsyndro- versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 16 Ka- men erkrankte Menschen im Durchschnitt weni- lendertage lang krankgeschrieben. Die höchste ger als eine Woche lang bei der Arbeit ausfallen, durchschnittliche Falldauer wurde bei den Ner- ziehen Schlafstörungen deutlich längere Fehlzei- venschädigungen an Armen oder Händen fest- ten nach sich. An Migräne Erkrankte fielen im gestellt; diese traten allerdings am seltensten auf. Berichtsjahr durchschnittlich fünf Tage lang aus, Seit 2006 hat sich die durchschnittliche Falldauer Kopfschmerzpatienten knapp acht Kalenderta- über alle hier genannten Diagnosen nicht wesent- ge. Mit der Diagnose Schlafstörungen wurden lich geändert. im Berichtsjahr bei der AOK Rheinland/Hamburg Durchschnittliche Falldauer wegen bestimmter Nervenerkrankungen 2016 Migräne 5,05 Kopfschmerzen 7,83 Schlafstörungen 16,39 2,53 Nervenschädigung an 27,08 Armen o. Händen Durchscnittliche Falldauer in Kalendertagen 0 5 10 15 20 25 30 6 Frauenkrankheit Migräne: Fallzahl dreimal höher als bei den Männern Frauen leiden eher an Migräne Nachts schlecht geschlafen, tagsüber müde Migräne trifft eher Frauen, Männer haben öfter Schlafstörungen Migräne betrifft deutlich mehr Frauen als Männer, Diagnosen nicht so gravierend. Männer dagegen die Fallzahl fiel 2016 mit 28,45 AU-Fällen je 1.000 werden häufiger wegen Schlafstörungen krankge- VJ dreimal höher als bei den Männern aus. Auch schrieben. Bei ihnen wurden im Berichtsjahr 15,19 Kopfschmerzen und Nervenschädigungen an Ar- AU-Fälle je 1.000 VJ ermittelt, im Vergleich zu men oder Händen treten häufiger bei Frauen als 11,42 AU-Fällen je 1.000 VJ bei den Frauen. bei Männern auf – doch ist der Abstand bei diesen AU-Fälle wegen bestimmter Nervenerkrankungen nach Geschlecht 2016 Männer Frauen 9,42 Migräne 28,45 6,19 Kopfschmerzen 8,00 15,19 Schlafstörungen 2,53 11,42 AU-Fälle je 1.000 VJ 4,67 Nervenschädigung an Armen o. Händen 7,65 0 5 10 15 20 25 25 7 Migräne und Kopfschmerzen: mehr AU-Fälle bei Jüngeren AU-Fälle wegen Schlafstörungen sind eher Männersache Oft leiden junge Erwachsene unter Migräne Am höchsten war die Fallhäufigkeit bei Migräne und bei jüngeren Menschen auf, die Fallzahl verringer- Kopfschmerzen mit über 40 Fällen je 1.000 VJ bei te sich hier ebenfalls in den höheren Altersgruppen. jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 25 Jah- Dagegen nahmen die AU-Fälle wegen Nervenschä- ren. Auch in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jähri- digungen an Armen oder Händen mit höherem Al- gen fiel sie mit über 20 Fällen je 1.000 VJ noch recht ter zu – ebenso wie die durch Schlafstörungen ver- hoch aus. Auch Kopfschmerzsyndrome traten eher ursachten AU-Fälle. AU-Fälle je 1.000
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