geschäftsbericht 2015/2016 Impressum Herausgeber Geschäftsbericht 2015/2016 Sächsischer Städte- und Gemeindetag e. V. Geschäftsführer: Herr Mischa Woitscheck Postanschrift: Glacisstraße 3, 01099 Dresden Telefon: 0351 / 81 92 - 0 Telefax: 0351 / 81 92 - 222 E-Mail: [email protected] Internet: www.ssg-sachsen.de Geschäftsbericht 2015 | 2016

Sächsischer Städte- und Gemeindetag e. V. Glacisstraße 3, 01099 Dresden Telefon: (03 51) 81 92 –0 │ Telefax: (03 51) 8 19 22 22 E-Mail: [email protected] │ Internet: http://www.ssg-sachsen.de Inhalt

Vorwort ...... 4 Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung Gästetaxe und Tourismusabgabe kommen – die Finanzierung Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag der Tourismusinfrastruktur wird modernisiert ...... 44 Innere Organisation...... 6 SSG bringt Novelle des Breitbandförderprogramms Neukonstituierung der Verbandsgremien – auf den Weg...... 46 der Verband verjüngt sich ...... 12 SSG feiert 25. Geburtstag – Festveranstaltung in der Soziales Dreikönigskirche Dresden ...... 14 Das Gesetz über Kindertageseinrichtungen (SächsKitaG) auf dem Prüfstand ...... 48 Europa Schulpolitisches Positionspapier des SSG und Novelle Europabüro der sächsischen Kommunen – Bindeglied sächsischer des Schulgesetzes ...... 51 Kommunen zu EU-Institutionen und europäischen Netzwerken..... 16 Unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) ...... 53 Reform der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung - Allgemeine Verwaltung Bundesteilhabegesetz (BTHG) ...... 56 Klarer Auftrag, langer Weg – Der Aufbau eines elektronischen Archivs ...... 19 Finanzen Finanzausgleich 2015/2016 – Nach dem FAG-Kompromiss vom Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft, Energie Juni 2014 sind nach der Novemberprognose nur Feinjustierungen Nach der Wahl ist vor der Wahl – Bürgermeisterwahlen 2015 ...... 21 erforderlich ...... 58 SSG mit frischen Ideen zur Änderung des Finanzausgleich 2017/2018 – Trotz schwieriger Ausgangslage Kommunalwahlrechts ...... 23 ein sehr beachtliches Verhandlungsergebnis erzielt ...... 61 Reform des Vergaberechts wirft Schatten voraus – Städte und Haushaltsbegleitgesetz 2015/2016 – Ein „Reparatur- Gemeinden positionieren sich ...... 25 Sammelgesetz“ und die Kita-Schlüsseländerung als Nach der Landtagswahl ging´s schnell – Nachbesserungen am kommunaler „Aufreger“ ...... 65 Kommunalverfassungsrecht ...... 28 Das Sächsische Investitionskraftstärkungsgesetz – 800 Mio. Euro Novellierung gemeindewirtschaftlicher Vorschriften geht zusätzliche Investmittel und eine schwer verdauliche „Kröte“ ...... 67 Schritt für Schritt voran – SSG und VKU verabschieden Anpassung der Vorschriften zum kommunalen Positionspapier ...... 30 Haushaltsausgleich und zum Haushaltsstrukturkonzept ab 2017 .... 74 Umsetzung der Umsatzsteuerpflicht bei den Kommunen ...... 76 E-Government Änderung der VwV zur SäHO hinsichtlich der Anerkennung Verordnung zum Sächsischen E-Government-Gesetz ...... 32 elektronischer Rechnungen in Förderverfahren und Einführung und Nutzen der eRechnung bei den Kommunen ...... 78 Öffentliches Dienstrecht Nebentätigkeitsrecht der kommunalen Wahlbeamten – Bau, Umwelt und Verkehr nur das Steuerrecht ist komplizierter ...... 34 Novelle der sächsischen Bauordnung: SSG dringt am Ende des Verfahrens durch ...... 80 Öffentliche Sicherheit und Ordnung LEADER-Förderung in der Förderperiode 2014 – 2020: Mit Kraft Die Bewältigung der Flüchtlingskrise in Sachsen ...... 36 und Ausdauer zum Hürdenlauf ...... 83

2 • Inhalt Die Arbeit der ÖPNV-Strategiekommission – Neue Perspektiven Anlage 14: Mitglieder des Präsidiums und deren Stellvertreter für den sächsischen ÖPNV? ...... 86 des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 137 Neue Förderrichtlinie für den kommunalen Straßen- und Anlage 15: Ausschüsse und deren Stellvertreter des Brückenbau durch den SSG maßgeblich mitgestaltet ...... 88 Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 138 Richtlinie Siedlungswasserwirtschaft ab 2016 – Anlage 16: Kreisverbandsvorsitzende und deren Stellvertreter die Karten werden neu gemischt ...... 89 des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 140 Anlage 17: Organisationsstruktur der Geschäftsstelle des Anlagen Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 141 Anlage 1: Mitgliederverzeichnis des Sächsischen Städte- und Anlage 18: Sachsens Vertreter im Präsidium und im Gemeindetages ...... 91 Hauptausschuss des Deutschen Städtetages ...... 142 Anlage 2: Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften Anlage 19: Sachsens Vertreter im Präsidium und im usw., zu denen der Sächsische Städte- und Hauptausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindetag in der Zeit von Juli 2014 bis Juli 2016 Gemeindebundes ...... 143 Stellung genommen hat...... 98 Anlage 20: Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Anlage 3: Satzungsmuster vom bzw. in Abstimmung mit Deutschen Städtetages ...... 144 dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag Anlage 21: Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des herausgegeben ...... 102 Deutschen Städte- und Gemeindebundes ...... 146 Anlage 4: Muster für Vereinbarungen, Verträge, Bescheide, Dienstanweisungen etc...... 105 Anlage 5: Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 109 Anlage 6: Wahlordnung für die Wahl des Präsidiums des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 115 Anlage 7: Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 118 Anlage 8: Geschäftsordnung für den Landesvorstand, das Präsidium und die Ausschüsse des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 121 Anlage 9: Richtlinie für die Ausschüsse des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 127 Anlage 10: Richtlinie für die Arbeitsgemeinschaften des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 128 Anlage 11: Ehrungsrichtlinie des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 129 Anlage 12: Richtlinie zur Arbeit der Kreisverbände des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 130 Anlage 13: Mitglieder des Landesvorstandes und deren Stellvertreter des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ...... 132

Inhalt • 3 Vorwort

Liebes Mitglied des Sächsischen Städte- und Betreuung. Das verlief nicht immer reibungslos, aber es ist auch unse- Gemeindetages, meine sehr geehrten Damen ren Mitgliedern und den in den Gremien aktiven (Ober-)Bürgermeis- und Herren, tern zu verdanken, dass sich die Städte und Gemeinden als stets verlässlicher Partner bei der Flüchtlingsunterbringung erwiesen mit dem vorliegenden Geschäftsbericht soll die Arbeit unseres haben. Verbandes in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren seit unserer letzten Mitgliederversammlung im Jahre 2014 dokumentiert Ein weiterer im Geschäftsbericht dargestellter Schwerpunkt unserer werden. Verbandsarbeit war das mit „Brücken in die Zukunft“ bezeichnete Kommunalfinanzpaket, das zwischen Freistaat und Kommunen Ende In diesen Zeitraum fällt eine besondere Zäsur. Im Sommer 2015 ging 2015 vereinbart wurde. Die Verhandlungen und die Zustimmung des eine ganze Generation langjähriger Bürgermeister und Oberbürger- SSG fielen bei allen positiven Wirkungen für die kommunale Investi- meister in den Ruhestand, die für ihre Städte und Gemeinden, aber tionsfähigkeit nicht leicht. Es spricht für die besondere Solidarität auch für unseren Verband prägend gewesen sind. Die förmliche und Weitsicht innerhalb des Verbandes, dass die Kreisfreien Städte Übergabe des Staffelstabes fand am 7. Oktober 2015 mit der konstitu- eine gewisse Umverteilung innerhalb des sogenannten Gleichmäßig- ierenden Sitzung des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und keitsgrundsatzes II zugunsten des kreisangehörigen Raums am Ende Gemeindetages statt. Mit dem neuen Landesvorstand, Präsidium und des Tages mitgetragen haben. nicht zuletzt dem neu gewählten Präsidenten Stefan Skora und den Vizepräsidenten, Burkhard Jung, Barbara Ludwig und Bert Wend- Besonders positiv ist das Ergebnis der FAG-Verhandlungen für den sche, hat sich der Sächsische Städte- und Gemeindetag neu aufge- kommunalen Finanzausgleich der Jahre 2017 und 2018 zu bewerten. stellt. Dieses Führungsteam steht in der guten Tradition und fort­ Die Kommunen partizipieren an den guten Steuereinnahmen des dauernden Herausforderung, die solidarische Gemeinschaft aus Freistaates und können in den beiden kommenden Jahren mit einer kleinen und großen Kommunen, aus stärkeren und schwächeren Part- steigenden Finanzausgleichsmasse rechnen. Außerdem wurde in dem nern zusammenzuhalten. Kontext eine deutliche Anhebung der Pauschale nach dem Flücht- lingsaufnahmegesetz vereinbart, die die Kreisfreien Städte und Die neu gewählten Verbandsgremien in den Kreisverbänden und auf Landkreise deutlich entlasten wird. Landesebene hatten keinen einzigen der 100 Tage „Schonzeit“, die üblicherweise neu Gewählten eingeräumt werden. Die Kommunen Auf diese und viele weitere Schwerpunkte unserer Verbandsarbeit in hatten mit dem seit 2015 geradezu explodierenden Flüchtlingszu- den Jahren 2015 und 2016 geht der vorliegende Geschäftsbericht ein. strom eine Aufgabe zu bewältigen, die eine der größten der vergange- Machen Sie sich mit unserer Arbeit vertraut. Sie werden sehen, die nen 25 Jahre war. Bestand die besondere Herausforderung in den gemeinsam erzielten Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen. Städten und Gemeinden darin, für die häufig ganz plötzlich eintref- Lassen Sie mich daher an dieser Stelle allen Mitgliedern unserer Gre- fenden Flüchtlinge Unterkünfte zu beschaffen, für Betreuung zu sor- mien – hier vor allen des Präsidiums, des Landesvorstandes, den gen, erste Integration anzustoßen und der Bürgerschaft Entwicklun- Kreisverbandsvorsitzenden, den Mitgliedern in den Ausschüssen und gen zu erklären, die die Kommunen selbst nicht beeinflussen können, Arbeitskreisen – sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beschäftigte sich unser Verband in vielen großen und kleinen Abstim- Geschäftsstelle recht herzlich dafür danken. mungs- und Verhandlungsrunden mit Fragen der Verteilplanung, der Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Kommunen und nicht Ein besonderer Dank gilt unserem Präsidenten, Herrn Oberbürger- zuletzt mit der Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung und meister Stefan Skora aus , unserer Vizepräsidentin, Frau

4 • Vorwort Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig aus Chemnitz und unseren Vizepräsidenten, Herrn Oberbürgermeister Burkhard Jung aus Leip- zig und Herrn Oberbürgermeister Bert Wendsche aus Radebeul, die die Verbandsinteressen mit großem Einsatz und erheblichen Zeitauf- wand an der Spitze unseres Verbandes vertreten haben.

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag hat auch in der Zukunft den Anspruch, die Vereinigung einer großen kommunalen Familie zu bleiben, in der sich die unterschiedlichsten Gemeinden und Städte gut vertreten fühlen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude und interessante Informationen beim Lesen des Geschäftsberichts.

Mischa Woitscheck Geschäftsführer Dresden, im Juli 2016

Vorwort • 5 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Innere Organisation

Mitglieder ommunale Selbstverwaltung in den Mitgliedsstädten und K -gemeinden wahrnehmen, d. h., den Selbstverwaltungsgedan- Der Sächsische Städte- und Gemeindetag e. V. (SSG) wurde am ken pflegen und für die Verwirklichung und Wahrung des 1. April 1990 – also vor etwa 25 Jahren – gegründet. Er ist der Ver- Rechts auf kommunale Selbstverwaltung eintreten band der Städte und Gemeinden im Freistaat Sachsen. Zum Stichtag 1. Januar 2016 gab es in Sachsen 426 Städte und Gemeinden. Davon riginale Förderung und Vertretung der gemeinsamen Rechte sind nur 6 Gemeinden kein Mitglied unseres Verbandes. Das Ver- O und Interessen der Städte und Gemeinden gegenüber Bund, zeichnis der Mitgliedsstädte und -gemeinden ist als Anlage 1 beige- Land, anderen Verbänden, sonstigen Stellen und in der Öffent- fügt. lichkeit

Aufgaben itgliederberatung über alle kommunal wesentlichen Vorgänge M und Entwicklungen, Vermittlung von Informationen und Wir vertreten die in unserem Verband zusammengeschlossenen Pflege des Erfahrungsaustausches zwischen den Mitgliedern KOMMUNEN. itwirkung bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Be- M diensteten unserer Mitglieder

m Verständnis für kommunale Fragen in der Öffentlichkeit U werben, bei der Regelung der die Kommunen berührenden allgemeinen Fragen mitwirken und das Recht auf Anhörung geltend machen

otwendiger Einsatz von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für N die kommunalen Interessen

rarbeitung und Sammlung von kommunalpolitischen Schrif- E ten, Herausgabe von Mitgliederrundschreiben und einer Verbandszeitschrift „Sachsenlandkurier“

achhaltiges Engagement für die kommunale Finanzausstat- N tung

6 • Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag Der SSG ist parteipolitisch neutral. Er verfolgt ausschließlich und sollten. Darüber hinaus ist die Satzung mit Blick auf das Gemeinnüt- unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. Abgaben- zigkeitsrecht überarbeitet worden. ordnung. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Etwaige Überschüsse dürfen nur für In der Sitzung des Landesvorstandes am 26. Februar 2016 wurde über die satzungsgemäßen Zwecke verwendet werden. die Frage diskutiert, ob das in der Satzung festgelegte Wahlverfahren für den Landesvorstand und für das Präsidium des SSG vereinfacht Beteiligung an der Vorbereitung von werden sollte. Die Geschäftsstelle hatte Alternativen zur Vereinfa- kommunalrelevanten Gesetzen, Verordnungen chung des Wahlverfahrens erarbeitet und zur Diskussion gestellt. In und Verwaltungsvorschriften der Diskussion wurde deutlich, dass die in der Satzung verankerten Prinzipien zur Berücksichtigung unterschiedlicher Gemeindegrö- Der SSG vertritt bei der Vorbereitung von Landesgesetzen, beim ßenklassen und der Regionalität auch zukünftig beibehalten werden Erlass von Rechtsverordnungen sowie Verwaltungsvorschriften die sollten. Vor diesem Hintergrund haben die Mitglieder des Landesvor- Interessen seiner Mitglieder. Unser Verband ist im Berichtszeitraum standes beschlossen, das Wahlverfahren für den Landesvorstand und zu vielen Gesetzen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschrif- für das Präsidium des SSG beizubehalten. ten angehört worden, die in der Anlage 2 zusammengestellt sind. Im Zeitraum Januar 2013 bis Januar 2016 hat sich die Anzahl der Unserer Forderung, so früh wie möglich in Gesetzgebungsverfahren Kommunen im Freistaat Sachsen durch freiwillige Gemeindefusio- eingebunden zu werden und damit schon im Stadium der Referenten- nen von 438 auf 426 reduziert. Damit hat sich auch die Mitgliederzahl entwürfe die Möglichkeit der Anhörung zu erhalten, wird leider der Mitgliedskommunen des SSG von 433 auf 420 verringert. nicht immer Rechnung getragen. Besonders schwierig gestaltet sich die Arbeit der Geschäftsstelle bei kurzen Anhörungsfristen, da es Die Optimierung der bestehenden Verwaltungsstrukturen wird ange- dann aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist, die Kreisverbände, sichts sinkender Einwohnerzahlen und begrenzt verfügbarer finanzi- Kreisfreien Städte und unsere Gremien hinreichend einzubinden und eller Mittel auch auf kommunaler Ebene weiterhin ein zentrales eine abgestimmte Beschlusslage unseres Verbandes zu kommunizie- Thema der Zukunftsgestaltung bleiben. ren. Mitgliederversammlung Trotz dieser Schwierigkeiten ist der SSG als kompetenter Ansprech- partner, als Sprachrohr der Städte und Gemeinden vom Parlament, Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des SSG und tritt den Fraktionen und den Staatsministerien anerkannt. in der Regel aller zwei Jahre zusammen. Die letzte Mitgliederver- sammlung fand am 6. November 2014 in Chemnitz statt. Satzung Die Mitgliederversammlung besteht aus den ordentlichen Mitglie- Die Satzung des SSG vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 6. Novem- dern, die stimmberechtigt sind und den außerordentlichen Mitglie- ber 2014 bildet die Grundlage für unsere Verbandsarbeit und ist als dern, die kein Stimmrecht haben. Die einzelnen Zuständigkeiten der Anlage 5 beigefügt. Mitgliederversammlung sind in der Satzung des SSG festgelegt.

Die Satzung des SSG wurde zuletzt in der Mitgliederversammlung Landesvorstand am 6. November 2014 geändert. Hintergrund dafür war, dass die Wahlzeit unserer Gremien verlängert werden sollte und Anpassun- Der Landesvorstand legt die Grundsätze der Verbandspolitik fest, gen, die durch das im Jahr 2013 verabschiedete Gesetz zur Stärkung bestimmt die Richtlinien der Kommunalpolitik, die vom Verband des Ehrenamtes erforderlich geworden sind, nachvollzogen werden vertreten werden sollen und beschließt über Angelegenheiten von

Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag • 7 grundsätzlicher Bedeutung. Außerdem nimmt er zu wichtigen Geset- Präsident oder ein Vizepräsident muss gesetzlicher Vertreter einer zesvorhaben Stellung. Die einzelnen Aufgaben des Landesvorstandes Kreisfreien Stadt sein. Die drei Vizepräsidenten sollen je aus einem sind in der Satzung des SSG definiert. Zudem hat sich der Landesvor- Direktionsbezirk stammen. stand eine Geschäftsordnung gegeben, die zuletzt am 7. Oktober 2015 geändert worden und als Anlage 8 beigefügt ist. Die sich in Abweichung zu unserer Satzung ergebende Zahl der Mit- glieder des Präsidiums resultiert daraus, dass 2 Vizepräsidenten Der Landesvorstand besteht aus den Kreisverbandsvorsitzenden, den gewählt wurden, die dem Bereich der Kreisfreien Städte zuzuordnen zugewählten Mitgliedern, den von den Kreisverbänden benannten Mit- sind. Damit ist die Gruppe 3 der Kreisfreien Städte nicht vollständig gliedern und den Vertretern der Kreisfreien Städte sowie dem Ge- besetzt. schäftsführer. Der Landesvorstand kann weitere Mitglieder zuwählen. Das Präsidium setzt sich aufgrund der unterschiedlichen Gemeinde- Von jedem Kreisverband ist pro angefangene 300.000 Einwohner der größen derzeit wie folgt zusammen: jeweiligen verbandsangehörigen Gemeinden ein weiteres Mitglied einschließlich Stellvertreter zu benennen. Die zu benennenden Mit- Gruppe 1: glieder sowie deren Stellvertreter sind vom jeweiligen Kreisverband Gemeinden bis 10.000 Einwohner: 3 Präsidiumsmitglieder zu wählen. Die Kreisverbände haben so viele Stimmen, wie sie Mit- glieder im Landesvorstand haben. Der Vertreter einer Kreisfreien Gruppe 2: Stadt hat pro angefangene 150.000 Einwohner eine Stimme; die Stim- Gemeinden und Große Kreisstädte men einer Kreisfreien Stadt können nur einheitlich abgegeben wer- mit mehr als 10.000 Einwohnern: 3 Präsidiumsmitglieder den. Gruppe 3: Die letzten Verbandswahlen fanden am 7. Oktober 2015 statt. Als Kreisfreie Städte: 1 Präsidiumsmitglied außerordentliches Mitglied wurde in der Sitzung des Landesvorstan- des am 11. Dezember 2015 noch der Vorsitzende des Vereins sächsi- Innerhalb der Gruppen 1 und 2 sollen die Präsidiumsmitglieder je aus scher Bürgermeister, Herr Oberbürgermeister Franz-Heinrich Kohl einem Direktionsbezirk stammen. Jedes Präsidiumsmitglied hat eine aus Aue, zugewählt. Stimme. Der Präsident, die Vizepräsidenten, die weiteren Mitglieder sowie die Stellvertreter der Mitglieder der Gruppen 1 und 2 werden Die einzelnen Mitglieder des Landesvorstandes und deren Stellver- entsprechend den Grundsätzen der in Anlage 6 dargestellten Wahl- treter sind in der Anlage 13 dargestellt. ordnung für die Wahl des Präsidiums – zuletzt geändert am 7. Okto- ber 2015 – auf die Dauer von 4 Jahren vom Landesvorstand aus seiner Präsidium Mitte gewählt.

Das Präsidium ist für alle Angelegenheiten zuständig, soweit sie nicht Ausschüsse in die Zuständigkeit der Mitgliederversammlung, des Landesvorstan- des oder des Geschäftsführers fallen. Das Nähere wird durch den Zur Beratung fachspezifischer Fragestellungen sowie zur Vorberei- Landesvorstand in der Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des tung von Sitzungen des Präsidiums und des Landesvorstandes eröff- SSG festgelegt, die zuletzt am 26. Februar 2016 geändert worden und net die Satzung des SSG die Möglichkeit, Ausschüsse zu bilden. Der- in der Anlage 7 abgedruckt ist. zeit arbeiten folgende Ausschüsse:

Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und drei Vizepräsidenten ■ Rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss, sowie sieben weiteren Mitgliedern und dem Geschäftsführer. Der ■ Finanz- und Organisationsausschuss,

8 • Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag ■ Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr und ■ AG Statistik und Wahlen ■ Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur. ■ AG Steueramtsleiter ■ AG Tourismus Jeder Ausschuss besteht in der Regel aus 13 Mitgliedern und 13 ■ AK Ländlicher Raum namentlich benannten Stellvertretern (Anlage 15). Sie werden vom ■ AK Europa Landesvorstand berufen. Die Ausschussmitglieder wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter. Die Sitzungen fin- Die Arbeitsgemeinschaften arbeiten selbständig und werden durch den in der Regel dreimal jährlich statt. den Vorsitzenden, der aus der Mitte der Arbeitsgemeinschaft gewählt wird, geleitet. Für die Arbeit der Arbeitsgemeinschaften wurde vom Einzelheiten zur Arbeit unserer Ausschüsse können der Richtlinie Landesvorstand eine Richtlinie erlassen, die diesem Geschäftsbericht für die Ausschüsse des Landesvorstandes des SSG entnommen wer- als Anlage 10 beigefügt ist. den, die am 7. November 2008 neu gefasst und als Anlage 9 beigefügt ist. Der AK „Ländlicher Raum“, der den Interessen der kreisangehöri- gen Gemeinden besonders Rechnung tragen soll, hat eine Größe von Verbandswahlen 20 ordentlichen Mitgliedern. Um eine gerechte regionale Verteilung zu ermöglichen, sind in dem Arbeitskreis je Kreisverband zwei Gemäß den Bestimmungen unserer Satzung werden die Gremienmit- ordent­liche Mitglieder vertreten. glieder auf die Dauer von 4 Jahren gewählt. Geschäftsstelle Arbeitsgemeinschaften/Arbeitskreise - Erfahrungsaustausch und Information Die Geschäftsstelle ist zweigliedrig organisiert. Der Geschäftsführer und sein Stellvertreter gewährleisten gemeinsam mit dem Präsiden- Um den Erfahrungsaustausch unter den sächsischen Kommunen zu ten und den beiden Vizepräsidenten die Vertretung des SSG nach fördern, bestehen seit einiger Zeit auf bestimmten Fachgebieten außen. Die beiden Geschäftsführer leiten die Geschäftsstelle; dabei Arbeitsgemeinschaften (AG) und Arbeitskreise (AK): wird der stellvertretende Geschäftsführer nur im Falle der Verhinde- rung des Geschäftsführers tätig. ■ AG Archive ■ AG Brandschutz-Strategie Beim Geschäftsführer ist das Grundsatzreferat angesiedelt, dessen ■ AG Erfahrungsaustausch Rechnungsprüfer Doppik primäre Aufgabe, neben weiteren Fachaufgaben, die Verantwortlich- ■ AG Forst keit für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes ist. Beim ■ AG Gesamtabschluss stellvertretenden Geschäftsführer ist das Hauptreferat angekoppelt, ■ AG Jugendamtsleiter Kreisfreie Städte dessen primäre Aufgabe, neben weiteren Fachaufgaben, in der inter- ■ AG Kämmereiamtsleiter Städte > 20.000 Einwohner nen Organisation und Personalführung für die Geschäftsstelle besteht. ■ AG Kassenamtsleiter und Vollstreckungsamtsleiter Kreisfreie Städte und ehemals Kreisfreie Städte Neben Grund- und Hauptreferat bestehen sieben Fachreferate, wobei ■ AG Kommunales E-Government drei dem Geschäftsführer und die anderen vier dem stellvertretenden ■ AG Geoinformation und Vermessung Geschäftsführer zugeordnet sind. ■ AG Rechnungsprüfungsamtsleiter ■ AG Rechtsamtsleiter Die derzeitige Organisationsstruktur der Geschäftsstelle kann dem ■ AG Schulverwaltungsamtsleiter Organigramm der Geschäftsstelle in der Anlage 17 entnommen wer- ■ AG Sozialamtsleiter Kreisfreie Städte den.

Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag • 9 Verbandszeitschrift „Sachsenlandkurier“ Seminare und Foren

Die Verbandszeitschrift des SSG – der „Sachsenlandkurier“ – ist Der SSG hat im Berichtszeitraum verschiedene Seminare, Foren und ein wichtiges verbandspolitisches Medium, welches Raum für die Workshops angeboten, die sich mit kommunalpolitischen Themen Aufarbeitung von aktuellen Fachthemen bietet. Der „Sachsenland- auseinandergesetzt haben: kurier“ wird von unseren Mitgliedern zur Information und Aufar- beitung von Fachthemen sehr geschätzt. Der Sachsenlandkurier ■ Doppik-Workshops, die die Kommunen bei der Einführung der wird neben der Papierform zusätzlich auch elektronisch als PDF- Doppik unterstützen und auch dem Erfahrungsaustausch der Ver- Datei zur Verfügung gestellt und erscheint derzeit aller zwei Mo- bandsmitglieder dienen sollen nate. ■ Fortbildungsveranstaltung für die neu gewählten Stadt- und Gemeinderäte im Jahr 2014 SSG-Mitteilungen ■ Fortbildungsveranstaltung zur Durchführung der Bürgermeister- und Landratswahlen im Jahr 2015 Den Mitgliedern des SSG werden aller 14 Tage elektronisch Mitglie- ■ Fortbildungsveranstaltungen für die neu gewählten Bürgermeis- derrundschreiben zur Verfügung gestellt. Mit diesen werden sie kurz ter im Jahr 2015 und 2016 und prägnant über aktuelle kommunalpolitische und fachspezifische ■ Fachtagung „Das neue Vergaberecht 2016“, die über das „neue“ Themen informiert. Heute erhalten, neben den Verbandsmitgliedern, Vergaberecht informierte auch die Landkreise, Landtagsabgeordneten und zahlreiche weitere ■ Workshops und Informationsveranstaltungen zur Umsatzsteuer- Empfänger die SSG-Mitteilungen. pflicht der öffentlichen Hand

Erfahrungsaustausch der Kreisverbandsvorsitzenden

Um den Informationsaustausch zwischen den Kreisverbandsvorsit- zenden zu fördern, organisiert die Geschäftsstelle in regelmäßigen Abständen einen Erfahrungsaustausch der Kreisverbandsvorsitzen- den. Die Satzung des SSG ermächtigt den Landesvorstand, Richtli- nien für die Arbeit der Kreisverbände zu erlassen. Von dieser Ermächtigung wurde durch den Landesvorstand des SSG Gebrauch gemacht.

Die Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände des SSG enthalten Aus- Einzelberatungen, Teilnahme sagen zu folgenden wesentlichen Gesichtspunkten: an Kreisverbandsversammlungen

■ Aufgaben der Kreisverbände, Einen wesentlichen Teil der Arbeit der Geschäftsstelle nehmen auch ■ Durchführung von Kreisverbandsversammlungen, die Einzelberatungen unserer Mitglieder ein. Es erreichen den SSG ■ Durchführung von Anhörungsverfahren und täglich viele schriftliche und telefonische Anfragen aus Städten und ■ Buch- und Kassenführung. Gemeinden. Durch die Teilnahme an Kreisverbandssitzungen ver- sucht die Geschäftsstelle darüber hinaus, den direkten Kontakt zu Die Richtlinie zur Arbeit der Kreisverbände ist als Anlage 12 beige- ihren Mitgliedern zu halten und vor Ort aktuelle Probleme zu erör- fügt. tern und zu diskutieren.

10 • Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mitwirkung in den Gremien der Bundesverbände und sonstigen Institutionen Zur Durchsetzung kommunaler Anliegen ist es wichtig, die Öffent- lichkeit und die Medien für aktuelle kommunalpolitische Themen Auch mit den Bundesverbänden Deutscher Städte- und Gemeinde- und Probleme zu sensibilisieren. Die Geschäftsstelle veröffentlicht bund und Deutscher Städtetag pflegt die Geschäftsstelle einen engen aus diesem Grund zu den wichtigsten Themen regelmäßig Pressemit- Kontakt. Die Mitglieder des SSG sind in den Gremien der Bundesver- teilungen, die meist gut in den Medien aufgenommen werden. Dar­ bände vertreten und können so Einfluss auf die Bundespolitik neh- über hinaus suchen die Vertreter von Funk, Fernsehen und Presse men. auch selbst das Gespräch mit der Geschäftsstelle oder werden in Pressekonferenzen über aktuelle Probleme informiert. Die wichtigsten Gremien auf Bundesebene sind das Präsidium und der Hauptausschuss beim Deutschen Städtetag (Anlage 18) und beim Zusammenarbeit mit der Sächsischen Deutschen Städte- und Gemeindebund (Anlage 19). Die Vertreter/ Staatsregierung, den Ministerien und dem innen aus Sachsen in den Fachausschüssen sind in der Anlage 20 Sächsischen Landtag (Deutscher Städtetag) und Anlage 21 (Deutscher Städte- und Gemeindebund) dargestellt. In Art. 84 Abs. 2 der Sächsischen Verfassung ist festgeschrieben, dass der SSG als Interessenvertretung bei kommunalrelevanten Gesetzentwürfen und bei Entwürfen von Rechtsverordnungen zu hören ist. Es ist bedauerlich, dass unserer Forderung nach Abschluss einer Konsultationsvereinbarung, in der geregelt ist, welche Schritte die Landesregierung einhalten muss, um das Konnexitätsprinzip nach Art. 85 Abs. 2 der Sächsischen Verfassung zu wahren, bislang nicht aufgegriffen worden ist und sich auch im Koalitionsvertrag dazu keine Aussage wiederfindet.

Die intensive Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsstelle, der Sächsischen Staatsregierung, den Ministerien und dem Sächsischen Landtag konnte auch im Berichtszeitraum fortgeführt werden. Insbe- sondere bei kommunalrelevanten Gesetz- und Verordnungsentwür- fen wird der SSG frühzeitig in die Verfahren einbezogen, was die Akzeptanz von Neuregelungen vor Ort erheblich erhöht. Darüber hinaus bestehen verschiedene Kontakte zu sächsischen Landtagsab- geordneten, in die Ausschüsse und Fraktionen hinein, die dazu bei- tragen, dass die kommunalen Interessen sachgerecht vertreten wer- den.

Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag • 11 Neukonstituierung der Verbandsgremien – der Verband verjüngt sich

Am 7. Oktober 2015 fand die konstituierende Sitzung des Landesvor- standes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) in der Geschäftsstelle in Dresden statt.

Verbandswahlen

Die Mitglieder der Kreisverbände wählten in den Sommermonaten 2015 die neuen Kreisverbandsvorsitzenden und die weiteren Mitglie- der des Landesvorstandes. Die Mitglieder des Landesvorstandes des SSG sind der Anlage 13 zu entnehmen.

Nach der Satzung des SSG war dann durch die neu gewählten Vertreter des Landesvorstandes über die Neuwahl des Als Vizepräsident/in des SSG wurden in den Wahlgängen 2 - 4 Präsidenten, der Vize- präsidenten und der Mit- Herr Burkhard Jung, glieder und stellvertre- Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, tenden Mitglieder des Präsidiums sowie der Herr Bert Wendsche, Mitglieder der einzelnen Oberbürgermeister der Stadt Radebeul und Ausschüsse des SSG zu entscheiden. Frau Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Im Wahlgang 1 wurde als Präsident des SSG gewählt. Somit ist auch zukünftig jeder Direktionsbezirk durch einen Vizeprä- Herr Stefan Skora, sidenten vertreten. Die drei Vizepräsidenten sollen auch die besonde- Oberbürgermeister ren regionalen Interessen in unsere Verbandsarbeit mit einbringen. der Stadt Hoyerswerda In einem weiteren Wahlgang wurden die weiteren Präsidiumsmitglie- gewählt. der gewählt, die der Anlage 14 zu entnehmen sind.

12 • Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag Berufung der Ausschussmitglieder Verabschiedung der ehemaligen Mitglieder des Landesvorstandes Im Anschluss an die Verbandswahlen fand die Berufung der ordent- lichen und stellvertretenden Mitglieder der Ausschüsse des SSG statt. Bei einem sich anschließenden Empfang mit dem Ministerpräsi- Die einzelnen Ausschussmitglieder unseres Verbandes sind der denten des Freistaates Sachsen, Herrn Stanislaw Tillich, wurde dem Anlage 15 zu entnehmen. ehemaligen langjährigen Präsidenten des SSG, Herrn Christian Schramm, dem ehemaligen Vizepräsidenten, Herrn Thomas Wittig und den weiteren ehemaligen Mitgliedern des Landesvorstandes für ihre langjährige engagierte Arbeit in unserem Verband ein beson- derer Dank ausgesprochen. Zugleich wünschte der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen allen neuen Gremienmitgliedern viel Kraft und Erfolg bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben beim SSG. Zudem warb er darum, die intensive Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen bei den aktuellen Herausforderungen fortzu- setzen.

Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag • 13 SSG feiert 25. Geburtstag – Festveranstaltung in der Dreikönigskirche Dresden

Am 1. April 1990 fanden sich die Bürgermeister und Bürgermeiste- nahme zahlreicher ehemaliger Bürgermeister und Oberbürgermeister rinnen „der ersten Stunde“ in Dresden zusammen und hoben den sowie der Vertreter unserer baden-württembergischen Schwesterver- Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) aus der Taufe. An diese bände, die den SSG in seiner Anfangszeit getragen und maßgeblich Geburtsstunde erinnerte eine Festveranstaltung am 1. April 2015 in unterstützt hatten. der Dreikönigskirche Dresden, die ihrerseits als Tagungsort des ers- ten sächsischen Landtages nach 1990 einen besonderen Platz in der Gegenstand der Reden und Grußworte waren naturgemäß die jüngeren sächsischen Geschichte hat. Geburtsstunde und die anschließenden Aufbau- und „Jugendjahre“ des kommunalen Spitzenverbandes, die eng mit der Entwicklung des An der Feierstunde unseres Landesvorstandes nahmen neben Herrn Freistaates Sachsen sowie der sächsischen Städte und Gemeinden Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Herrn Bundesminister verknüpft sind. Dr. Thomas de Maizière etliche Landtags- und Bundestagsabgeord- nete, Staatsminister und weitere hochrangige Vertreter der dem SSG So ließ nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den damaligen verbundenen Organisationen teil. Ganz besonders freute uns die Teil- Präsidenten des SSG, Herrn Oberbürgermeister a. D. Christian

14 • Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag Schramm, Herr Bundesinnenminister Dr. de Maizière in seiner Württemberg noch vor der Gründung des SSG, erinnerte an die Ansprache „Erfahrungen und Herausforderungen“ Revue passieren. besonderen Klippen der Anfangszeit und gab einen Einblick in die Er ging dabei auf die ersten Kommunalwahlen ein, erinnerte an die schon damals einsetzende Bürokratie, in die zahlreichen Anhörungs- Bilder der großen Demonstrationen in Leipzig, Dresden und Berlin verfahren des SSG zu Gesetzen, Verordnungen und Verwaltungsvor- und schilderte das staatliche und kommunale Verwaltungshandeln in schriften. Herr Schramm nahm diesen Ball auf und ging auf die der Zeit des „wilden Ostens“. Tätigkeitsfelder unter seiner Präsidentschaft ein, auf die Verwal- tungs- und Funktionalreform, die Kommunalfinanzen usw. Als Anschließend hob Herr Ministerpräsident Tillich unter dem Titel scheidender Präsident verband er seine Rede auch mit ganz persönli- „Viel erreicht, noch viel zu tun“ die Bedeutung des SSG hervor und chen Wünschen. Er schloss mit den Worten: „Das Vierteljahrhundert schilderte seine persönlichen Erfahrungen aus dem bisherigen Mitei- Sächsischer Städte- und Gemeindetag macht zuversichtlich für die nander zwischen SSG und Staatsregierung. Aus aktuellem Anlass Zukunft. Wir können in Sachsen auf unseren Fleiß, unser Können, ging Ministerpräsident Tillich auch auf die Herausforderungen durch unsere Bodenständigkeit und auf die verlässliche Gemeinschaft aus die Flüchtlingsbewegungen ein, ein Thema, das in den Monaten dar- Land und Kommunen bauen. Ich lade Sie alle ein, unsere gemein- auf weiter an Brisanz zunehmen sollte (vgl. S. 36) dieses Geschäfts- same Erfolgsgeschichte fortzuführen.“ berichts). Abschließend sprach er dem Verband und seinen Gremien seine große Anerkennung und Wertschätzung aus und verband dies Die Feierstunde fand ihren Ausklang mit einem gemeinsamen Buffet mit der Hoffnung, die gute Zusammenarbeit in Zukunft fortzu- im Festsaal der Dreikönigskirche. setzen. Anlässlich der Veranstaltung wurde ein Filmtrailer „25 Jahre Sächsi- Einen „Rückblick auf das erste Jahrzehnt“ gab Herr Dr. Herbert Wag- scher Städte- und Gemeindetag“ produziert. Er blickt auf die 25jäh- ner, Oberbürgermeister a. D. und erster Präsident des SSG nach 1990. rige Geschichte des kommunalen Spitzenverbandes und die erfolgrei- Pointiert wie kein Zweiter nahm er das Auditorium auf eine Zeitreise che Entwicklung der sächsischen Städte und Gemeinden im in die jüngere Geschichte des Verbandes mit. Er beschrieb die ersten vergangenen Vierteljahrhundert zurück und ist auf der Homepage des Kontaktaufnahmen mit den kommunalen Landesverbänden in Baden- SSG unter „Wir über uns“ zu finden.

Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag • 15 Europa

Europabüro der sächsischen Kommunen – Bindeglied sächsischer Kommunen zu EU-Institutionen und europäischen Netzwerken

Das Europabüro der sächsischen Kommunen in Brüssel arbeitet in tages (SSG) in der Rubrik „Europa“ verfügbare Werk zeigt die grund- Kooperation mit den Europabüros der bayerischen und baden-würt- legenden Fördermechanismen und -programme für EU-Vorhaben tembergischen kommunalen Spitzenverbände. Weitere Netzwerk- auf. Zudem steht das Europabüro den Mitgliedskommunen für indivi- partner sind das Sachsenverbindungsbüro, die Europabüros der kom- duelle Anfragen zu europäischen Fördermitteln zur Verfügung. Das munalen Spitzenverbände auf Bundesebene sowie weitere europäische Angebot umfasst insbesondere die Beratung bzgl. der Auswahl einer Regional- bzw. Kommunalvertretungen. europäischen Fördermöglichkeit und die Unterstützung während der Antragstellungsphase sowie bei Schwierigkeiten und Problemen Ein wichtiger Pfeiler der Aufgaben des Europabüros liegt in der früh- während der Laufzeit eines bewilligten EU-Projekts. zeitigen Informationsbeschaffung und Berichterstattung über sämtli- che kommunalrelevante Maßnahmen und Ereignisse aus den europä- Über die Fördermittelberatung hinaus dient das Europabüro als ischen Institutionen und in der Einbringung der sächsischen Anlaufstelle für unsere Mitgliedsstädte und -gemeinden bei Fragen Positionen in den Gesetzgebungsprozess. Die Bürogemeinschaft der rund um den Themenkomplex „Europa“ und es bietet die Organi- bayerischen, baden-württembergischen und sächsischen Kommunen sation von Informationsbesuchen in Brüssel an. Ferner vermittelt erarbeitet nach Rückkopplung mit den Kommunen gemeinsam Stel- und organisiert es Gesprächskontakte zu Mitarbeitern der europäi- lungnahmen der Bürogemeinschaft zu verschiedenen EU-Rechtsak- schen Institutionen sowie zu Vertretern von europäischen Fachver- ten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die kommunalen Inter- bänden. essen von der EU stärker berücksichtigt werden.

Das Europabüro der bayerischen, baden-württembergischen und Wichtige kommunale Positionierungen sächsischen Kommunen bringt sich zudem bei verschiedenen Kon- auf dem Brüsseler Parkett sultationsverfahren ein. Im Berichtszeitraum beteiligte sich die Büro- gemeinschaft beispielsweise an der Konsultation zum Weißbuch Ver- Im letzten Geschäftsbericht haben wir ausführlich über die Ausrich- kehr oder zum Kreislaufwirtschaftspaket. tung der neuen Strukturfondsförderperiode in den Jahren 2014 bis 2020 berichtet. Die Strukturfonds als Finanzierungsinstrumente der Die Berichterstattung über die kommunalrelevanten Vorgänge auf Europäischen Regionalpolitik sollen dazu dienen, das Entwicklungs- EU-Ebene erfolgt maßgeblich über den wöchentlich erscheinenden gefälle zwischen den Regionen und Mitgliedsstaaten zu verringern. Newsletter „Brüssel Aktuell“, welchen die Bürogemeinschaft Durch die Verabschiedung des Mehrjährigen Finanzrahmens und der gemeinsam erstellt. einschlägigen EU-Verordnungen wurden die Bedingungen auf EU- Ebene für die Strukturfondsförderung festgelegt. Mit der Genehmi- Einen weiteren Aufgabenschwerpunkt stellt die EU-Fördermittelbe- gung der Operationellen Programme Ende 2014 wurde der Program- ratung des Europabüros dar. Zum einen gibt das Europabüro als mierungsprozess im Freistaat Sachsen abgeschlossen. Auf der Basiswerk das „Förderhandbuch für sächsische Kommunen“ heraus. Grundlage der Operationellen Programme wurden von den zuständi- Dieses wurde im Berichtszeitraum überarbeitet. Das im Mitglieder- gen Ressorts die Förderrichtlinien erarbeitet, zu denen der SSG zuvor bereich auf der Internetseite des Sächsischen Städte- und Gemeinde- angehört worden ist.

16 • Europa Ein wichtiger inhaltlicher Arbeitsschwerpunkt der Bürogemeinschaft Delegationsreisen nach Brüssel war die Einbringung der kommunalen Position bei den Verhandlun- gen um das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen Das Brüsseler Europabüro hat im Berichtszeitraum mit der Durch- (TTIP) zwischen den USA und der Europäischen Union. Dabei wurde führung verschiedener Veranstaltungen – insbesondere bei den euro- in verschiedenen Gesprächen mit politischen Vertretern auf die päischen Institutionen sowie im Netzwerk der anderen Interessenver- Befürchtungen der sächsischen Städte und Gemeinden zur Liberali- treter in Brüssel – für die sächsischen kommunalen Belange sierung der kommunalen Daseinsvorsorgeleistungen hingewiesen. geworben. Aus kommunaler Sicht ist von besonderer Bedeutung, dass das funk- tionierende deutsche System nicht durch die Hintertür des internatio- Am 10. und 11. November 2014 reisten Vertreter der sächsischen nalen Handelsrechts ausgehebelt wird. Gleiches gilt auch für die Kommunen nach Brüssel, um auf die Belange der Gemeinden, Städte hohen deutschen bzw. EU-Standards im Verbraucherschutz. Inzwi- und Landkreise aufmerksam zu machen. Neben Gesprächen mit Ver- schen wurde die Regelung der Daseinsvorsorgeleistungen in den wei- tretern der Europäischen Kommission und der Ständigen Vertretung teren Verhandlungsrunden nicht mehr thematisiert. Die Verhandlun- Deutschlands bei der EU standen die sächsischen EU-Abgeordneten gen sind noch nicht abgeschlossen, derzeit ist ein gravierender und eine von der Bürogemeinschaft der Europabüros der bayerischen, Eingriff in das kommunale Selbstverwaltungsrecht der Kommunen baden-württembergischen und sächsischen Kommunen organisierte aber nicht zu befürchten. Veranstaltung im Mittelpunkt des Interesses. Unter dem Titel „Fünf Jahre Vertrag von Lissabon – eine kommunale Bilanz“ lud die Büro- Auch im Rahmen der Initiative der EU-Kommission zum „REFIT- gemeinschaft zu einer Podiumsdiskussion in die Vertretung des Frei- Programm“ hat sich die Bürogemeinschaft der bayerischen, baden- staats Bayern bei der Europäischen Union ein. Am Abend richteten württembergischen und sächsischen Kommunen eingebracht. Durch die Europabüros ein gemeinsames Abgeordnetengespräch mit den diese Initiative soll das EU-Recht auf seine Leistungsfähigkeit und bayerischen und sächsischen Mitgliedern des Europäischen Parla- Effizienz überprüft werden. Zielstellung ist die Schaffung eines kla- ments aus. In verschiedenen Diskussionsrunden ging es um die ren, stabilen und vorhersehbaren Rechtsrahmens. Dazu bedarf es Aufstellung des EU-Parlaments nach den Europawahlen, die Neube- einer Beteiligung aller Verwaltungsebenen. setzung der EU-Kommission und das derzeit verhandelte Freihan- delsabkommen der EU mit den USA. Weiterhin konsultierte die EU-Kommission die Interessensträger zu verschiedenen Aspekten des digitalen Binnenmarkts. Diese Konsulta- Andreas Kretschmar sensibilisierte in seinem Beitrag die Abgeord- tionen dienen u. a. der Vorbereitung des für das Jahr 2016 erwarteten neten für ein Vorhaben der EU, das tief in die kommunale Organisa- eGovernment-Aktionsplans. Die bisher vorgelegten Rechtsetzungs- initiativen im Bereich des digitalen Binnenmarkts, z. B. zum Online- Handel, richten sich aber zunächst in erster Linie an die Wirtschaft.

Neben den dargestellten Tätigkeitsfeldern waren auch die Themenbe- reiche Energie, Umwelt und Soziales Schwerpunkte der Europaarbeit des Europabüros unseres Verbandes.

Auch die Entscheidung zum BREXIT fiel in den Berichtszeitraum. Die Austrittsverhandlungen und Auswirkungen auf den kommunalen Bereich, insbesondere bei der künftigen Ausrichtung der Struktur- fondspolitik, werden durch das Europabüro in Brüssel beobachtet und ausgewertet.

Europa • 17 tionsstruktur eingreifen könnte: Mit einem Vorschlag zur Reform der Mehrwertsteuergesetzgebung, den die EU-Kommission derzeit vor- bereitet, droht den Kommunen eine Vollbesteuerung ihrer Tätigkei- ten, die auch zu einer Verteuerung der Leistungen für den Bürger führen könnte.

Am 14. und 15. September 2015 sind politische Mandatsträger sächsi- scher Gemeinden, Städte und Landkreise sowie Vertreter der sächsi- schen kommunalen Spitzenverbände nach Brüssel gereist, um aktuelle kommunalpolitische Themen zu diskutieren. Am ersten Tag fand ein Fachaustausch der sächsischen Delegation mit zwei Vertretern der Europäischen Kommission zu den Themen der EU-Migrationsagenda und digitalen Agenda statt. Der Tag ist durch ein gemeinsames Abend- essen, zu dem Vertreter der sächsischen, bayerischen und baden- württembergischen kommunalen Spitzenverbände und die EU-Abge- gischen Kommunen organisierte Veranstaltung. „Zu Hause in Europa ordneten dieser Bundesländer eingeladen waren, ausgeklungen. Im – Bewältigung kommunaler Herausforderungen“. In den sich anschlie- Mittelpunkt des zweiten Tages stand eine von der Bürogemeinschaft ßenden Diskussionsrunden konnten sich die Abgeordneten und kom- der Europabüros der sächsischen, bayerischen und baden-württember- munalen Mandatsträger zu Themen mit EU-Bezug austauschen.

18 • Europa Allgemeine Verwaltung

Klarer Auftrag, langer Weg – Der Aufbau eines elektronischen Archivs

Das Sächsische Archivgesetz verpflichtet die Kommunen, ihr Archiv- Bereits im Jahr 2011 hat sich der Sächsische Städte- und Gemeindetag gut in eigener Zuständigkeit zur allgemeinen Nutzung zu verwahren, (SSG) mit der elektronischen Archivierung befasst. Schnell wurde zu erhalten und zu erschließen. Beim Wort Archivgut denken wir deutlich, dass diese Aufgabe nicht von jeder Kommune allein, son- heute zunächst an wertvolle Gründungsurkunden, historische Ver- dern nur gemeinsam gelöst werden kann. Die Geschäftsstelle hat sich waltungsakten oder Karten. Doch welche Vorstellung werden die daher seinerzeit dafür eingesetzt, dass die elektronische Archivlö- Menschen in ferner Zukunft bei dem Wort Archivgut haben? sung des Staatsarchivs eine kommunale Nutzung grundsätzlich zulässt. Eine entsprechende Option hat der Freistaat daraufhin auch Schon seit längerem werden viele Verwaltungsvorgänge rein elektro- in seine Verträge aufgenommen. nisch bearbeitet, etwa im Gewerbe- und Melderegister oder im Stan- desamt. Akten in Papierform stehen hier für eine Archivierung nicht Seither wurde durch die Geschäftsstellen der kommunalen Spitzen- mehr zur Verfügung. Damit aber auch in mehreren Jahrhunderten verbände in Kooperation mit der Sächsischen Anstalt für kommunale heutiges Leben noch nachvollziehbar ist oder Stammbäume erstellt Datenverarbeitung (SAKD) eine Reihe konzeptioneller Vorarbeiten werden können, müssen die Daten aus diesen Fachverfahren elektro- geleistet. Basis dafür waren wiederum die sehr detaillierten Kon- nisch archiviert und lesbar gehalten werden. Schon heute gibt es zepte des Staatsarchivs. Danach kann die elektronische Archivie- kaum noch Disketten-, an aktuellen Notebooks auch keine CD-Lauf- rung – stark vereinfacht – in drei Aufgabenbereiche eingeteilt wer- werke mehr. Mit MS Word 95 erstellte Dateien lassen sich bereits den. jetzt nicht mehr ohne weiteres öffnen. Wie also kann die Lesbarkeit und Authentizität elektronischer Daten über Jahrzehnte gewährleistet Die wesentlichen archivfachlichen Aufgaben, insbesondere die Aus- werden, selbst wenn heutige Technik und Programme nicht mehr wahl der zu archivierenden Daten, liegen wie bisher auch beim kom- existieren? Diese enorme Herausforderung erfordert völlig neue tech- munalen Archiv vor Ort. Archivwürdige elektronische Unterlagen nische und organisatorische Lösungen. werden von hier an die Leitstelle gesendet. Diese wandelt die Daten in

kommunales elektronisches Archiv

kommunale Archive vor Ort Leitstelle IT-Dienstleister

zentral zu organisieren

Allgemeine Verwaltung • 19 ein für die elektronische Speicherung geeignetes, dauerhaft lesbares gungen einer möglichst weitgehenden Kooperation zwischen Staats- Format um und sendet das elektronische Archivgut an einen IT- archiv und Kommunen zu untersuchen. Im Interesse optimaler Res- Dienstleister, der dessen sichere Speicherung verantwortet. Die sourcennutzung sollten daher die zentral zu organisierenden Bereiche Benutzung des elektronischen Archivgutes erfolgt schließlich wieder der Leitstelle und des IT-Dienstleisters gemeinsam von Kommunen über das örtliche Archiv. Leitstelle und IT-Dienstleister sollten wegen und Freistaat genutzt werden. der hohen fachlichen und technischen Anforderungen von allen Archiven gemeinsam genutzt werden. Im Ergebnis wurde dieses Modell seitens des SMI und des Staatsar- chivs jedoch aus archivfachlichen und praktischen Gründen verwor- Daher wurde auf Initiative des SSG im Finanzausgleichsgesetz (FAG) fen. Von staatlicher Seite wurde stattdessen eine kommunale Mitnut- ein Bedarfszuweisungstatbestand für die Finanzierung einer Projekt- zung der vorhandenen IT-Infrastruktur des SID angeboten. Zudem gruppe zum Aufbau des elektronischen Archivs eingeführt. Zudem hat das Staatsarchiv zugesagt, die Kommunen bei Aufbau und hat der IT-Kooperationsrat auf Antrag des SSG am 25. Mai 2015 das Betrieb einer eigenen kommunalen Leitstelle zu beraten. Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) und das Staatsarchiv beauftragt, gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden, die Parallel durchgeführte Vergleiche mit anderen Bundesländern erga- „ … Rahmenbedingungen zu beschreiben, die für eine enge Koopera- ben, dass nur wenige Länder bereits elektronische Archivlösungen tion bzw. Integration des noch aufzubauenden kommunalen elektro- aufgebaut haben. Zudem unterscheidet sich die Ausgangssituation nischen Archivs mit dem bzw. in das Sächsische Staatsarchiv erfüllt im kommunalen Archivwesen anderer Länder in Bezug auf die lan- werden müssen.“ desrechtlichen Regelungen und hinsichtlich der technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen stark von der Lage in Sach- Unter Leitung der Geschäftsstelle des SSG kam dazu am 24. August sen. 2015 erstmals die Arbeitsgruppe „Gemeinsames elektronisches Archiv“ zusammen, welcher Vertreter des SMI, des Staatsarchivs In den kommenden Wochen und Monaten wird die Geschäftsstelle sowie des Staatsbetriebs für Informatikdienste (SID), der Archive daher mögliche Lösungen für eine eigene kommunale Leitstelle sowie Zentralstellen von Städten und Landkreisen sowie der beiden untersuchen. Seitens der SAKD erfolgt eine Prüfung, inwiefern eine Spitzenverbände angehören. Hier wurden zunächst vor allem die kommunale Mitnutzung der technischen Lösung des SID möglich ist. rechtlichen und archivfachlichen Aspekte einer staatlich-kommuna- Unabhängig davon wird in der Unterarbeitsgruppe „Elektronische len Kooperation bei der elektronischen Archivierung intensiv disku- Archivierung“ der AG Archive des SSG eine Übersicht über die in tiert und beschrieben. den Kommunen vorhandenen Fachverfahren erstellt. Ziel ist es, Ende 2016 den Gremien der kommunalen Spitzenverbände einen konkreten Entsprechend der schon 2011 mit der Aufnahme der kommunalen Verfahrensvorschlag zum Aufbau eines elektronischen Kommunal- Nutzungsoption verfolgten Zielstellung galt es zunächst, die Bedin- archivs zu unterbreiten.

20 • Allgemeine Verwaltung Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie

Nach der Wahl ist vor der Wahl – Bürgermeisterwahlen 2015

Nach dem „Superwahljahr“ 2014 mit den regelmäßigen Gemeinde- – Wahlvorschläge, rats- und Kreistagswahlen, der Europawahl und der Sächsischen – Wählerverzeichnis, Wahlscheine und Briefwahlunterlagen, Landtagswahl standen im Jahr 2015 zahlreiche Bürgermeisterwahlen – Wahlhandlung, Ergebnisermittlung, an. An dem vom Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) – zweiter Wahlgang, und den beiden kommunalen Landesverbänden empfohlenen Wahl- – Wahlprüfung und typische Fehler aus Sicht der Wahlprüfung, tag am 7. Juni 2015 wurden in immerhin 217 der zu diesem Zeitpunkt – Wahlwerbung. 430 sächsischen Städte und Gemeinden Bürgermeister- bzw. Ober- bürgermeisterwahlen durchgeführt. Darüber hinaus wurden alle Im Rahmen der Vorträge und der Diskussion kristallisierten sich zehn sächsischen Landräte an diesem Tag gewählt. Nachdem bei den einige Problempunkte heraus, die auch bei den späteren Bürgermeis- Kommunalwahlen im Jahr 2014 einige Wahlfehler aufgetreten waren terwahlen im Juni 2015 eine Rolle spielen sollten. So beispielsweise (vgl. Geschäftsbericht 2013/2014, Seite 39 f.), lag es auf der Hand, die die Fragestellung, wann ein Wahlvorschlagsträger als Partei im Fortbildung der mit der Wahlvorbereitung und -durchführung betrau- Sinne des Parteiengesetzes anzusehen ist, wie die Zuständigkeiten ten Bediensteten sowie der Multiplikatoren in den Landratsämtern zu innerhalb einer Verwaltungsgemeinschaft bei der Vorbereitung und intensivieren. Nach den – in der Gesamtschau – wenigen Wahlpannen Durchführung einer Bürgermeisterwahl verteilt sind, welche Fallstri- im Jahr 2014 gab es beim Sächsischen Städte- und Gemeindetag cke bei der Zulassung von Wahlvorschlägen zur Bürgermeister- und (SSG) allen Ernstes Presseanfragen, ob die Organisation für Sicher- Landratswahl nach dem Wegfall der sogenannten „Stasierklärung“ heit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) künftig Wahlbeobachter lauern können sowie wie die Fristen zur Durchführung des 2. Wahl- nach Sachsen schicken sollte, um die ordnungsgemäße Durchführung gangs zu bemessen sind. Auch die Thematik „Wahlwerbung“ wurde der Wahlen sicherzustellen. Diese mediale Aufmerksamkeit von diskutiert und sollte in der Praxis noch mancherorts eine Rolle spie- Wahlfehlern – soweit sei vorweggeschickt – hat es nach den Bürger- len. meisterwahlen im Jahr 2015 nicht mehr gegeben. In Zusammenarbeit mit dem SMI und dem Sächsischen Landkreistag (SLKT) führte der Vor den Bürgermeister- und Landratswahlen im Juni 2015 beantwor- SSG am 2. März 2015 eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung für tete die Geschäftsstelle im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit zahlrei- kommunale Bedienstete durch. Die Sächsische Aufbaubank stellte che Anfragen. Dabei fiel dem einen oder anderen Bürgermeister auch freundlicherweise einen angemessenen Sitzungssaal zur Verfügung. auf, dass seine Gemeinde bestimmte Kosten zur Durchführung der Unserer Einladung folgten immerhin 170 kommunale Vertreter, dar- Landratswahl zu tragen hat, obwohl in der Gemeinde selbst keine unter Teilnehmer aus allen zehn Landratsämtern. Das SMI, die Stadt Bürgermeisterwahl stattfindet. Hintergrund ist, dass die Kosten von Chemnitz, der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Kreiswahlen (Kreistags- und Landratswahlen) im Freistaat Sachsen SSG stellten Referenten, die in ihren Fachvorträgen unter anderem nach dem sogenannten Entstehungsprinzip zwischen Landkreisen auf die folgenden Punkte eingingen: und Gemeinden verteilt werden. Dies bedeutet, dass gem. § 55 des Kommunalwahlgesetzes (KomWG) die Kosten für die Wahl der – Rechtsgrundlagen der Bürgermeister- und Landratswahlen, Landkreis trägt, soweit sie bei ihm Anfallen. Kosten, die bei den – Wahlgebiet, verbundene Wahlen, Gemeinden anfallen, sind von diesen zu tragen. Bei den Wahlen im – Wahlbehörden, Wahlorgane und Wählbarkeit, Juni 2015 fand nur noch in rund der Hälfte aller sächsischen Städte

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 21 und Gemeinden, die eine Landratswahl durchzuführen hatten, auch Um den neugewählten Bürgermeister den Einstieg in das neue Amt eine Bürgermeisterwahl statt. Es ist davon auszugehen, dass dieser zu erleichtern, lud die Geschäftsstelle für den 22. und 23. Oktober Anteil künftig weiter sinken wird. Wir haben daher diese Fragestel- 2015 zu einer Fortbildungsveranstaltung ein. Gegenstand waren lung für die Liste unserer Vorschläge zur Änderung des Kommunal- wahlrechts aufgegriffen (Seite 23 dieses Geschäftsberichts). – eine Einführung in die Aufgaben und aktuellen Herausforderun- gen des SSG, Ein weiterer wichtiger Änderungsvorschlag resultiert mittelbar eben- – der kommunale Finanzausgleich und die Kommunalfinanzen, falls aus den Bürgermeisterwahlen 2015. Nach dem Wegfall der sog. – die kommunalverfassungsrechtliche Stellung sowie die Aufgaben „Stasierklärung“ in § 41 KomWG waren die Befürchtungen groß, und Abläufe des Bürgermeisters im Zusammenwirken mit dem dass die Gemeindewahlausschüsse nicht mit der Prüfung der Wähl- Gemeinderat, barkeitsvoraussetzungen der Bewerber klar kommen würden. Die – Fragen der Besoldung, Beihilfe und Versorgung der hauptamtli- „Stasierklärung“ hatte mit ihrer fiktiven Wirkung zuvor diese Prü- chen Bürgermeister sowie die Entschädigung der ehrenamtlichen fung ersetzt. Denn die Prüfung, ob ein Bewerber oder Gewählter die Bürgermeister, Voraussetzungen für die Berufung in ein Beamtenverhältnis mit- – Fragen des Nebentätigkeitsrechts durch eine Abgrenzung von bringt, kann selbst für Verwaltungsgerichte schwierig sein. Dies gilt Hauptamt, Nebentätigkeiten und öffentlichen Ehrenämtern von erst recht für die ehrenamtlich besetzten Gemeindewahlausschüsse. Bürgermeistern. Die Wahlen verliefen jedoch auch in dieser Hinsicht relativ glimpf- lich. Nachdem sich die Geschäftsstelle wenigstens für eine geordnete Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem kommunalen Ver- Mitwirkung der obersten Rechtsaufsichtsbehörde bis hin zum Lan- sorgungsverband Sachsen durchgeführt und stieß unter den neuge- desamt für Verfassungsschutz eingesetzt hatte, kam es nach Informa- wählten Bürgermeistern auf eine unerwartet hohe Nachfrage. Wegen tionen der Geschäftsstelle nur noch in einem Fall zum Rechtsstreit. der begrenzten Kapazitäten im großen Sitzungssaal der Geschäfts- Von der Stadt Strehla war ein NPD-Bewerber nicht zur Bürgermeis- stelle konnten zahlreiche Anmeldungen für die Fortbildungsveran- terwahl zugelassen worden. Der Rechtsstreit ging vor dem Verwal- staltung nicht berücksichtigt werden. Deshalb entschlossen wir uns, tungsgericht aus formellen Gründen zu Gunsten der Stadt aus. Frei- am 21. März 2016 eine ganztägige Folgeveranstaltung mit dem glei- lich besteht keine Sicherheit, dass sich diese Erfahrung aus den chen Inhalt für diejenigen Bürgermeister anzubieten, die im Oktober Bürgermeisterwahlen 2015 auch auf kommende Bürgermeisterwah- nicht zum Zuge gekommen waren. Auch diese Veranstaltung war len übertragen lässt. So bleibt es weiter ein Ziel des Verbandes, im nahezu vollständig ausgebucht. Kommunalwahlrecht eine sog. „Extremismuserklärung“ als Anlage zum Wahlvorschlag für die Bürgermeisterwahl einzuführen (vgl. Insgesamt konnten wir 71 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen Seite 23 dieses Geschäftsberichts). von insgesamt 94 Neugewählten im Jahr 2015 bei uns begrüßen und damit zum Start in eine hoffentlich für alle Amtsinhaber sehr erfolg- Bei den Wahlen im Juni 2015 fand in zahlreichen Städten und reiche erste Amtszeit beitragen. Gemeinden ein Wechsel im Bürgermeisteramt statt. Viele langjährige Bürgermeister, die die Geschicke ihrer Kommune teils über mehrere Amtszeiten gelenkt hatten, waren nicht mehr angetreten, sondern gingen in den Ruhestand. Der Anteil der erstmals zum Bürgermeister Gewählten war damit relativ groß. Eine weitere Besonderheit der Bürgermeisterwahlen war, dass der Anteil der als Einzelbewerber zum Bürgermeister gewählten weiter gestiegen ist.

22 • Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie SSG mit frischen Ideen zur Änderung des Kommunalwahlrechts

Fast schon traditionell durchforsten wir nach regelmäßigen Kommu- persönlichen Voraussetzungen für die Berufung in das Beamtenver- nalwahlen das Kommunalwahlrecht, ob die jüngsten Erfahrungen in hältnis mitbringt, fand erst nach der Wahl bezüglich des Gewählten der Praxis möglicherweise Änderungsbedarf zur Folge haben. So statt. Nach dem Wegfall der „Stasi-Erklärung“ gehen die Rechtsauf- auch nach den letzten regelmäßigen Ratswahlen im Mai 2014 und den sichtsbehörden sowie auch die Kommentarliteratur davon aus, dass zahlreichen Bürgermeister- und Oberbürgermeisterwahlen im Juni die schwierige Prüfung der beamtenrechtlichen Eignung der Bewer- 2015. Den Startschuss gab die Geschäftsstelle mit der Erfassung aller ber bereits von den (ehrenamtlich besetzten) Wahlausschüssen geleis- praktischen Fragen und Probleme nach den Wahlen im Mai 2014 und tet werden muss (a. A. VG Dresden, Urteil vom 10. November 2015, Juni 2015. Diese Vorschläge wurden am 11. November 2015 von der Az.: 7 K 1320/15, n. v.). Diese Prüfung kann mitunter schwierig sein AG Statistik und Wahlen behandelt und in einer fortentwickelten und stellte in der Vergangenheit in Einzelfällen selbst Verwaltungsge- Fassung an den Rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss des richte vor Herausforderungen. Mit der Regelung und Vorlage einer Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) weitergegeben. Der „Verfassungstreueerklärung“ als notwendiger Anlage zum Wahlvor- Rechtsausschuss beschäftigte sich am 25. Februar 2016 mit dieser schlag könnte die frühere fiktive Wirkung wiederhergestellt werden Vorschlagsliste, bevor das Präsidium am 13. April 2016 eine Empfeh- und die Wahlausschüsse von der Prüfungspflicht der beamtenrechtli- lung an den Landesvorstand abgab. Die abschließende Befassung chen Eignung der Bewerber befreit werden. Es würde auch dem Abbau durch den Landesvorstand fand am 17. Juni 2016 statt. In dieser ca. von Bürokratie dienen, wenn nur noch die Person des Gewählten nach halbjährigen Gremienarbeit waren sich die unterschiedlichen Gre- der Wahl von der Rechtsaufsichtsbehörde „durchleuchtet“ wird, als mien des SSG überwiegend einig, welche Änderungen am Kommu- alle Bewerber vor der Wahl, unabhängig davon, welche Chancen bei nalwahlrecht durch den Gesetzgeber bzw. durch den Verordnungsge- der Wahl bestehen. Nachdem sich die Aufregung um die Vorlage von ber vorgenommen werden sollten. Demokratieerklärungen durch Zuwendungsempfänger im Programm „Weltoffenes Sachsen“ längst gegeben hat, sind wir zuversichtlich, Einigkeit auf allen Ebenen bestand in der Forderung, mit der Einrei- dass sich der Freistaat des Themas „Verfassungstreueerklärung“ bei chung eines Wahlvorschlages für Bürgermeisterwahlen auch eine Bürgermeisterwahlen unvoreingenommen annehmen kann. Verfassungstreueerklärung vorzulegen. Diese Verfassungstreueer- klärung, die gedanklich an die frühere sogenannte „Stasi-Erklärung“ Ein Thema, bei dem nicht immer Einvernehmen auf allen Ebenen anknüpft, soll Rechtsunsicherheiten bei der Prüfung und Zulas- bestand, ist die Ausgestaltung des zweiten Wahlgangs bei Bürger- sung von Wahlvorschlägen ausschließen. Denn Bürgermeister (und meisterwahlen. Die Diskussion darum geht innerhalb des SSG meh- Landräte) müssen die allgemeinen persönlichen Voraussetzungen rere Jahre zurück. Noch im Jahr 2010 hatte sich der Landesvorstand für die Berufung in das Beamtenverhältnis erfüllen (§ 49 Abs. 1 dafür entschieden, den zweiten Wahlgang, bei dem seinerzeit auch SächsGemO, § 45 Abs. 1 SächsLKrO). Diese Voraussetzungen erge- neue Bewerber in das Geschehen eingreifen durften, durch einen ben sich aus § 7 Abs. 1 Nr. 2 BeamtStG sowie aus § 4 Abs. 2 und 3 zweiten Wahlgang ohne neue Bewerber zu ersetzen. Nachdem dies SächsBG. Das Vorliegen der landesrechtlichen Voraussetzungen für Gegenstand des Gesetzes zur Fortentwicklung des Kommunalrechts ein Beamtenverhältnis wurde bis zum Inkrafttreten der letzten Kom- war, sprach sich der Verband im Rahmen der Anhörung für noch wei- munalwahlrechtsnovelle im April 2013 durch die sogenannte „Stasi- tergehendere Vorstellungen aus. Nunmehr wurde eine Stichwahl Erklärung“ fingiert. favorisiert, in die die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen im ersten Wahlgang kommen. Die Wahlausschüsse beschränkten sich bei der Zulassung der Wahl- vorschläge auf die formale Prüfung, ob dem Wahlvorschlag eine sol- Diese Variante verspricht klare Mehrheitsverhältnisse und lässt auf- che Erklärung beilag. Die materielle Prüfung, ob der Bewerber die grund der kommunalpolitischen Zuspitzung auf nur zwei Bewerber

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 23 im zweiten Wahlgang auf höhere Wahlbeteiligungen offen. Der hält nur wenige klare Bestimmungen, so zur Beschaffung von Gesetzgeber vermochte sich dem freilich nicht anzuschließen und Stimmzetteln und Vordrucken, wonach diese vom Landkreis zu regelte lediglich die Variante zweiter Wahlgang ohne neue Bewerber. beschaffen sind. In anderen Bundesländern, wie z. B. in Branden- Bei der neuerlichen Gremienbefassung von November 2015 bis Juni burg, Niedersachsen oder Thüringen, regeln die Kommunalwahlge- 2016 konnte sich zumindest unser Rechtsausschuss mit dieser Vari- setze eine vollständige oder pauschalierte Erstattungspflicht der ante anfreunden und gab die Empfehlung ab, keine Änderung der gemeindlichen Kosten bei der Durchführung von Kreiswahlen durch geltenden Rechtslage vorzuschlagen. Anders dagegen sowohl die den jeweiligen Landkreis. Der Landesvorstand votierte in seiner AG Statistik und Wahlen, als auch das Präsidium und letztentschei- Sitzung am 17. Juni 2016 dafür, eine vergleichbare Rechtslage auch dend der Landesvorstand. Der Landesvorstand beschloss, dem im Freistaat Sachsen einzuführen. Freilich ist fraglich, ob der Gesetz- Gesetzgeber nochmals die Umwandlung des zweiten Wahlgangs geber gegen den wahrscheinlichen Widerstand der Landkreise den bei Bürgermeisterwahlen in eine Stichwahl vorzuschlagen. Dies Mut aufbringen wird, eine derartige Rechtsänderung vorzunehmen. entspricht auch der Rechtslage in den meisten anderen Flächenlän- Sinnvoll und notwendig wäre dies, da sich die Termine der Bürger- dern. meister- und Landratswahl tendenziell auseinander bewegen.

Eher fiskalische Auswirkungen bei einigen kreisangehörigen Ge- Weitere Änderungsvorschläge des SSG zum Kommunalwahlrecht meinden und auch Landkreisen könnte die Umsetzung eines Vor- beschäftigten sich mit der Führung von Wahlhelferdateien, der schlags haben, der sich mit der Kostentragung bei Landratswahlen Anwendung von Befangenheitsregelungen auf Mitglieder von beschäftigt. Im Vorfeld der Landratswahlen im Juni 2015 waren Gemeindewahlausschüssen, die Terminketten zur Vorbereitung von einige kreisangehörige Städte und Gemeinden auf die Frage gesto- Bürgermeisterwahlen, die Durchführung von Briefwahlen, die Ein- ßen, inwieweit sie Kosten für die Wahl des Landkreises tragen müs- richtung von Sonderwahlbezirken oder auch die Veröffentlichung sen, obwohl sie selbst keine Bürgermeisterwahl durchführen. Diese von personenbezogenen Daten von Bewerbern bei Wahlbekanntma- Fragen waren nicht unberechtigt, da beispielsweise am 7. Juni 2015 chungen. nur noch in 217 der zu diesem Zeitpunkt 430 sächsischen Städte und Gemeinden Bürgermeister- bzw. Oberbürgermeisterwahlen durchge- Alle vom Landesvorstand beschlossenen Vorschläge zur Änderung führt wurden. In allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden des Kommunalwahlrechts wurden an das Staatsministerium des mussten indessen Landratswahlen durchgeführt und auch bezahlt Innern weitergegeben, das in Aussicht gestellt hat, rechtzeitig vor den werden. Hintergrund ist die geltende Rechtslage, wonach die Kosten nächsten regelmäßigen Kommunalwahlen (2019) eine Novelle des zwischen Landkreisen und Gemeinden nach dem sogenannten Ent- Kommunalwahlrechts auf den Weg zu bringen. Es bleibt abzuwarten, stehungsprinzip verteilt werden. Die Kosten für die Kreiswahlen inwieweit hier die von den Gremien gut durchdachten und wohl abge- trägt derjenige, bei dem sie anfallen. Das Kommunalwahlrecht ent- wogenen Vorschläge des SSG Eingang finden werden.

24 • Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie Reform des Vergaberechts wirft Schatten voraus – Städte und Gemeinden positionieren sich

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hat ein Positionspa- Ziel der Novellierung war es, aufgrund der in den letzten Jahren pier zur Novelle des sächsischen Vergaberechts erarbeitet. Dieses ent- gesammelten praktischen Erfahrungen, das Vergaberecht fortzuent- hält folgende wesentliche Gesichtspunkte: wickeln, das Vergabeverfahren zu entbürokratisieren und die Vor- schriften an die geänderten Vertrags- und Vergabeordnungen VOB/A Novelle des Bundesvergaberechts wird und VOL/A anzupassen. Überarbeitung der sächsischen Vergabevorschriften nach sich ziehen Eine Verschlankung – einhergehend mit mehr Rechtsklarheit – gelang vor allem durch den direkten Verweis auf die geltenden Fassungen Auf Bundesebene erfolgte eine umfangreiche Novellierung der von VOB/A und VOL/A, den Verzicht auf Doppelregelungen und vergaberechtlichen Bestimmungen. Damit wurde die größte Reform den Ausschluss der Anwendbarkeit der VOF im Unterschwellenbe- des Vergaberechts seit über zehn Jahren verabschiedet. Es wurden reich. drei neue EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Im überarbeiteten vierten Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbe- Da die Ausgangsposition der Verhandlungen seinerzeit aus kommuna- schränkungen sind die wesentlichen Vorschriften zur Vergabe sämt- ler Sicht zunächst eher kritisch zu bewerten war, da viele Regelungen licher Arten von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen zusam- vorgesehen waren, welche die Vergabeverfahren in den Städten und mengefasst. Um die Anwendung des Gesetzes für die Praxis zu Gemeinden erschwert hätten, ist der verabschiedete Gesetzentwurf erleichtern, wird erstmals im Gesetz der gesamte Ablauf des Verga- insgesamt ein gelungener Kompromiss, der sowohl die Interessen der beverfahrens vorgezeichnet. öffentlichen Auftraggeber als auch der Wirtschaft berücksichtigt.

Spätestens ab dem Jahr 2018 wird die elektronische Vergabe einge- Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD aus dem Jahr 2014 ist führt und damit das komplette Verfahren für EU-weite Vergaben bestimmt, dass das Sächsische Vergabegesetz erneut angepasst wer- papierlos abgewickelt werden. Mit der Modernisierung will die Bun- den soll: desregierung außerdem erreichen, dass die öffentliche Beschaffung sozialer, ökologischer und innovativer wird. Darüber hinaus werden „Die Koalitionspartner wollen das Vergabegesetz bis spätestens 2017 Freiräume für die öffentliche Hand – wie etwa bei der kommunalen überarbeiten und an die europarechtlichen Vorgaben anpassen. In Zusammenarbeit und der Vergabe von Rettungsdienstleistungen an diesem Zusammenhang sollen auch Maßnahmen zur Erhöhung der gemeinnützige Organisationen – geschaffen. Tarifbindung sowie soziale und ökologische Kriterien für das neue Vergabegesetz geprüft werden.“ Die Novelle des Vergaberechts auf Bundesebene wird auch eine Novellierung des sächsischen Vergaberechts nach sich ziehen. Der Für die bevorstehenden Verhandlungen mit der Sächsischen Staats­ Sächsische Landtag hat am 30. Januar 2013 ein neues Sächsisches regierung bzw. mit Vertretern des Sächsischen Landtages und im sich Vergabegesetz verabschiedet. Es ersetzt das seit dem Jahr 2002 im anschließenden Anhörungsverfahren sollen durch die Geschäftsstelle Freistaat Sachsen geltende Vergabegesetz und die daraufhin erlas- des SSG die im folgenden Teil dargestellten Positionen zur Novellie- sene Vergabedurchführungsverordnung. Im letzten Geschäftsbericht rung des sächsischen Vergaberechts eingebracht werden. haben wir darüber ausführlich berichtet.

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 25 Positionen des SSG zur Novellierung des ■ Die Aufnahme der sächsischen Städte und Gemeinden in den Ver- sächsischen Vergaberechts gabebericht wird von den sächsischen Kommunen abgelehnt. ■ Die sächsischen Kommunen lehnen die Einführung von Berichts- Das Positionspapier enthält folgende wesentliche Positionierungen pflichten zur Erstellung von Statistiken zur öffentlichen Auf- des SSG: tragsvergabe im Unterschwellenbereich entschieden ab. ■ Für freihändige Vergaben sind die im sächsischen Vergaberecht ■ Der mit der Novelle des sächsischen Vergaberechts im Jahr 2013 verankerten Schwellenwerte für Vergaben im Bau-, Liefer- und eingeschlagene Weg der Deregulierung und Entbürokratisierung Dienstleistungsbereich einheitlich auf 50.000 Euro zu erhöhen. vergaberechtlicher Bestimmungen hat sich bewährt und ist konse- ■ Die Nachprüfungsverfahren gemäß § 8 Sächsisches Vergabege- quent fortzusetzen. setz sind dahingehend neu auszugestalten, dass der Nachprü- ■ Das sächsische Vergaberecht ist redaktionell an die im Jahr 2016 fungsumfang beschränkt und die Nachprüfung für alle Kreis- in Kraft tretenden Regelungen des Vergaberechts auf Bundes- freien Städte in Sachsen an einer Stelle der Landesdirektion ebene anzupassen. Dabei sind die spezifischen Anforderungen Sachsen zentralisiert wird. Zudem sollten Nachprüfungsverfah- des als Haushaltsrechts geltenden Vergaberechts unterhalb der ren nur dann durchgeführt werden können, wenn der Auftrags- Schwellenwerte zu beachten. wert im Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich 150.000 Euro ■ Den sächsischen Kommunen ist zur Einführung der e-Vergabe im übersteigt. Unterschwellenbereich eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezem- ■ Im Sächsischen Vergabegesetz sollte klargestellt werden, dass die ber 2022 einzuräumen. öffentlichen Auftraggeber das Schreiben der Vorabinformation ■ Die Aufnahme von vergabefremden Kriterien in die Regelungen gemäß § 8 Abs. 1 Sächsisches Vergabegesetz mit dem Absage- des Sächsischen Vergabegesetzes ist abzulehnen. Die Aufträge schreiben verbinden können. sind auch zukünftig allein nach den Grundsätzen des freien Wett- ■ Die Definition der Angebote mit unangemessenen Preisen im bewerbs, der Transparenz und der Gleichbehandlung zu verge- Sächsischen Vergabegesetz ist an die Definition der Rechtspre- ben. chung im Oberschwellenbereich anzupassen.

26 • Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie ■ Auch nach Angebotsöffnung sollten im VOL-Bereich Verhand- Fachtagung zum Vergaberecht 2016 lungen mit dem jeweiligen Bieter über sein Angebot möglich sein, um technische Änderungen geringen Umfangs und sich daraus Um den Mitarbeitern/innen der sächsischen Kommunalverwaltungen ergebene Änderungen der Preise vereinbaren zu können. eine Hilfestellung zu bieten, wie das neue Vergaberecht auf Bundes- ■ Im sächsischen Vergaberecht sollte der Begriff des Nachunter- ebene in der Praxis anzuwenden ist, hat der SSG gemeinsam mit dem nehmereinsatzes genau definiert werden. Deutschen Städte- und Gemeindebund am 2. Februar 2016 eine ganz- ■ Kommunale Auftraggeber sollten in Ausübung ihrer Gesellschaf- tägig Fachtagung zum neuen Vergaberecht in der Dreikönigskirche in terrechte in Unternehmen, an denen sie beteiligt sind, nicht zur Dresden durchgeführt. Anwendung der Vorschriften der VOB/A und VOL/A verpflichtet werden. Die Fachtagung vermittelte einen guten Überblick, welche neuen ver- ■ Die Ausdehnung des Rechtsschutzes auf Vergaben unterhalb der gaberechtlichen Bestimmungen im Oberschwellenbereich von den EU-Schwellenwerte wird abgelehnt. kommunalen Vergabepraktikern zu beachten sind, zu den Rechts- schutzmöglichkeiten und vergaberechtlichen Anforderungen an die Es bleibt abzuwarten, welche kommunalen Positionen im weiteren Flüchtlingsunterbringung in den Kommunen. Verfahren aufgegriffen und im novellierten sächsischen Vergaberecht Niederschlag finden werden.

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 27 Nach der Landtagswahl ging’s schnell – Nachbesserungen am Kommunalverfassungsrecht

Im Rahmen des Gesetzes zur Fortentwicklung des Kommunalrechts, schen Landkreisordnung übernommen. Die Einführung der Ein- in Kraft getreten am 1. Januar 2014, war ein Vorschlag des Sächsi- vernehmensregelung kam gerade rechtzeitig, um u. a. den im Juni schen Städte- und Gemeindetages (SSG) zum Umgang mit Spenden 2015 gewählten Oberbürgermeistern die Möglichkeit zu geben, bei auf kommunaler Ebene derart verschlimmbessert worden, dass der den folgenden Beigeordnetenwahlen ein (förmliches) Wort mitzure- Unmut der Städte und Gemeinden sowie auch der Landkreise groß den. war (vgl. Geschäftsbericht 2013/2014, S. 32). Nachdem die alte Land- tagsmehrheit nicht bereit war, ihre Entscheidung zu korrigieren, Weitere Änderungen der Gemeindeordnung im Rahmen des Haus- nahm sich erfreulicherweise die neue Regierungsmehrheit im Sächsi- haltsbegleitgesetzes betrafen das Gemeindehaushaltsrecht, die wirt- schen Landtag der Problematik an und nahm im Rahmen des Haus- schaftliche Betätigung von Gemeinden (vgl. dazu S. 30 dieses haltsbegleitgesetzes 2015/2016, das vom Sächsischen Landtag am Geschäftsberichts) und auch das Datum zur Aufstellung des Gesamt- 29. April 2015 verabschiedet wurde, die notwendigen Nachbesserun- abschlusses gem. § 131 Abs. 5 SächsGemO. gen vor. Durch das Streichen des § 28 Abs. 2 Nr. 11 der Sächsischen Gemeindeordnung (SächsGemO) a. F. und eine Änderung des § 73 Mit dem Haushaltsbegleitgesetz hatten die Koalitionspartner den zu Abs. 5 Satz 3 SächsGemO wurde es den Gemeinden ermöglicht, die diesem Zeitpunkt drängendsten Änderungsbedarf an der Gemeinde- Zuständigkeit für die Annahme von Spenden, Schenkungen und ähn- ordnung erledigt, wenngleich das Thema „kommunaler Haushalts- lichen Zuwendungen auf einen beschließenden Ausschuss zu übertra- ausgleich und Haushaltsstrukturkonzept ab 2017“ (vgl. S. 74 dieses gen. Damit wurde auch den Anregungen des SSG nachgekommen, Geschäftsberichts) weiter auf der Tagesordnung blieb und gesondert der sich auf Grundlage eines Beschlusses des Landesvorstandes vom behandelt wurde. Auch im allgemeinen Kommunalverfassungsrecht 12. Dezember 2015 für eine Delegationsmöglichkeit der Annahme- sieht der SSG weiteren Änderungsbedarf. Die „Wunschliste“ des entscheidung von Zuwendungen auf einen beschließenden Ausschuss SSG, die auch anfragenden Landtagsabgeordneten bereits zur Verfü- ausgesprochen hatte. Dagegen hatten sich weder der Landesvorstand gung gestellt wurde, sieht zahlreiche Punkte zur Änderung der des SSG, noch später der Landtag dem weitergehenden Wunsch ange- SächsGemO vor. So sollten die Hinderungsgründe nach § 32 schlossen, die Annahmeentscheidung über Zuwendungen auch auf Abs. 1 SächsGemO entschlackt, das Verfahren zur Zusammenset- den Bürgermeister delegieren zu können. Diese Entscheidung war zung der beschließenden Ausschüsse gem. § 42 Abs. 2 SächsGemO freilich auch innerhalb des SSG nicht unumstritten. Einige Bürger- weiter vereinfacht werden und auch die Qualifikationsanforderungen meister setzten sich dafür ein, zumindest im Kleinspendenbereich für den Fachbediensteten für das Finanzwesen gem. § 62 Abs. 2 Zuwendungen auch selbst annehmen zu können. Es ist daher nicht SächsGemO an die Erfordernisse der Praxis angepasst werden. Denn ausgeschlossen, dass sich die Landespolitik nochmals mit dieser Fra- die hohen Qualifikationsanforderungen für den Fachbediensteten für gestellung beschäftigen wird. das Finanzwesen stellen insbesondere die Städte und Gemeinden im ländlichen Raum vor fast unüberwindbare Hürden. Personen mit den Im Rahmen des Haushaltsbegleitgesetzes 2015/2016 wurde ein weite- in § 62 Abs. 2 Nr. 1 SächsGemO geregelten Qualifikationsanforde- rer für den SSG wichtiger Vorschlag aufgegriffen, der in der fünften rungen sind rar und zudem häufig nicht bereit, im ländlichen Raum Legislaturperiode des Sächsischen Landtages noch am kleineren eine Tätigkeit aufzunehmen. Die zuletzt im Jahr 2003 geregelten Koalitionspartner gescheitert war. In § 56 Abs. 2 Satz 1 SächsGemO Qualifikationsanforderungen passen möglicherweise auch nicht zur Beigeordnetenbestellung wurde der Halbsatz „§ 28 Abs. 4 ist mehr ganz in die Zeit, nachdem das neue kommunale Haushalts-, anzuwenden“ eingefügt und damit die Einvernehmensregelung bei Kassen- und Rechnungswesen (Doppik) bei den Kommunen einge- der Bestellung von Beigeordneten nach dem Vorbild der Sächsi- führt wurde. Deshalb plädiert der SSG sehr dafür, § 62 Abs. 2 Nr. 1

28 • Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie SächsGemO für eine weitere Qualifikation, für die Teilnehmer an der maßnahme auf die Übernahme von künftigen Aufgaben vorzuberei- Fortbildungsprüfung zum kommunalen Bilanzbuchhalter, zu öffnen, ten. Die Geschäftsstelle wird dementsprechend weiter auf Staatsre- um die Personalgewinnung im Finanzbereich gerade bei den kleine- gierung und Landtag einwirken, um an dieser und auch an anderen ren Gemeinden zu erleichtern. Die Gemeinden hätten damit auch die Stellen die Vorschriften der SächsGemO im Sinne der kommunalen Möglichkeit, geeignete Mitarbeiter durch eine Personalentwicklungs- Praxis fortzuentwickeln.

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 29 Novellierung gemeindewirtschaftsrechtlicher Vorschriften geht Schritt für Schritt voran – SSG und VKU verabschieden Positionspapier

Über eine umfassende Novellierung des Gemeindewirtschaftsrechts Unternehmen im Bereich der Energieversorgung waren zur Beseiti- wird schon seit vielen Jahren diskutiert. gung bisher bestehender Standort- und Wettbewerbsnachteile der sächsischen kommunalen Unternehmen gegenüber kommunalen Im Vorfeld der Novelle des sächsischen Gemeindewirtschaftsrechts, Unternehmen anderer Bundesländer erforderlich, da die meisten die zum 1. April 2003 in Kraft getreten ist, hatte der Sächsische anderen Bundesländer bereits entsprechende Vorschriften geschaffen Städte- und Gemeindetag (SSG) die Überreglementierung des Geset- haben und sich deren kommunale Unternehmen daher schon überört- zes massiv kritisiert. Im Frühjahr 2005 wurden die Evaluierungsge- lich - unter anderem auch im Freistaat Sachsen - betätigt haben. spräche aufgenommen, an denen neben dem Sächsischen Staatsmi- nisterium des Innern, dem Sächsischen Staatsministerium für Damit hat die Regierungskoalition in einem ersten Schritt besonders Wirtschaft und Arbeit, den Regierungspräsidien und Landratsämtern dringliche Gesichtspunkte einer Novellierung des Gemeindewirt- auch die kommunalen Landesverbände – Sächsischer Landkreistag schaftsrechts aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Das dort formu- und SSG – teilgenommen haben. Leider sind die wesentlichen Ergeb- lierte Ziel, für die Kommunen einen größeren Gestaltungsspielraum nisse der Evaluierungsarbeiten zunächst nicht in ein Gesetzgebungs- durch Weiterentwicklung der gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, verfahren zur Novellierung der Sächsischen Gemeindeordnung ein- ist jedoch noch nicht erreicht. Zu der ausdrücklich in Bezug genom- geflossen, da diesem von der seinerzeit bestehenden Landtagsmehrheit menen Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der kommuna- keine Erfolgsaussicht eingeräumt wurde. len Unternehmen bedarf es aus kommunaler Sicht weiterer Umset- zungsschritte. Die Geschäftsstelle hat sich deshalb zunächst dafür Mit dem Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunalrechts sind im eingesetzt, die Übergangsfrist des § 130a Abs. 2 Sächsische Gemein- Jahr 2014 dann auch Vorschriften des Gemeindewirtschaftsrechts deordnung zur Anpassung der Gesellschaftsverträge schnellstmög- fortentwickelt worden. lich bis zum 31. Dezember 2017 zu verlängern. In einem Änderungs- antrag der Regierungskoalitionen wurde das Anliegen des SSG Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD wurde im Herbst 2014 ver- aufgegriffen und in den Sächsischen Landtag eingebracht. Zwischen- einbart, dass das kommunale Wirtschaftsrecht geändert werden soll, zeitlich liegt ein Gesetzentwurf zur Verlängerung der Übergangsfrist um die Wettbewerbsfähigkeit kommunaler energiewirtschaftlicher gemäß § 130a Abs. 2 Sächsische Gemeindeordnung vor. Das Gesetz Unternehmen wiederherzustellen. Die Kommunen sollen außerdem soll nun schnellstmöglich vom Sächsischen Landtag verabschiedet im Bereich der Daseinsvorsorge wieder mehr Handlungsspielräume werden. erhalten. Inzwischen gibt es auch Signale aus der Regierungskoalition, dass die Im Jahr 2015 wurde durch Artikel 18 und 19 des Haushaltsbegleitge- gemeindewirtschaftlichen Vorschriften in einem weiteren Schritt setzes 2015/2016 (HBG 2015/2016) die Gemeindeordnung für den überprüft und novelliert werden sollen. Um auf die bevorstehenden Freistaat Sachsen geändert. Der SSG hatte sich dafür eingesetzt, Verhandlungen mit der Sächsischen Staatsregierung bzw. mit Vertre- dass die Wettbewerbsfähigkeit energiewirtschaftlicher Unternehmen tern des Sächsischen Landtages und auf das sich ggf. anschließende gestärkt wird und die Kommunen zukünftig wieder frei entscheiden Anhörungsverfahren vorbereitet zu sein, wurden von der Geschäfts- können, ob sie Arbeitnehmervertreter in die fakultativen Aufsichts- stelle des SSG gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unterneh- räte ihrer Unternehmen entsenden. Diese Forderungen der kommuna- men e. V. (VKU) folgende kommunale Positionen zur Novelle des len Seite wurden bei der Novellierung der Sächsischen Gemeinde- Gemeindewirtschaftsrechts erarbeitet, die von unseren Gremien ver- ordnung auch umgesetzt. Die Erleichterungen für kommunale abschiedet worden sind:

30 • Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie ■ Die Anhörungspflicht der wirtschafts- und berufsständischen energiewirtschaftlichen Betätigung zur Anwendung kommen Kammern nach § 94a Abs. 1 Satz 2 Sächsische Gemeindeordnung oder nicht. ist zu streichen. ■ Die Geltung der gemeindewirtschaftsrechtlichen Vorschriften ist ■ Die Lockerung des Örtlichkeitsgrundsatzes bei der energiewirt- auf die erste und zweite Beteiligungsebene zu beschränken. In schaftlichen Betätigung der Kommunen gemäß § 94a Abs. 5 einem ersten Schritt ist die Übergangsfrist von § 130a Abs. 2 Sächsische Gemeindeordnung ist ein erster Schritt in die richtige Sächsische Gemeindeordnung zur Umsetzung der gesellschafts- Richtung. Die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen sollte vertraglichen Anpassungspflichten bis zum 31. Dezember 2017 im Einvernehmen mit anderen Kommunen bzw. deren Unterneh- zu verlängern. Bei einer generellen Überarbeitung der Bestim- men aber künftig bei allen Leistungen unabhängig vom Örtlich- mungen des Gemeindewirtschaftsrechts ist in einem zweiten keitsprinzip möglich sein. Schritt ab 1. Januar 2018 die Geltung der gemeindewirtschafts- ■ In § 94a Abs. 3 Sächsische Gemeindeordnung ist in einem Nega- rechtlichen Vorschriften auf die erste und zweite Beteiligungs- tivkatalog – ergänzend zu den bisherigen Regelungen in Nr. 1 ebene zu begrenzen. Die Prüfrechte des Sächsischen Rechnungs- und 2 – aufzunehmen, dass Einrichtungen des Unterrichts-, hofes sind ab 1. Januar 2018 ebenfalls auf Beteiligungen der ersten Erziehungs- und Bildungswesens, der Kunstpflege, der körperli- und zweiten Beteiligungsebene zu beschränken. chen Ertüchtigung, der Gesundheits- und Wohlfahrtspflege sowie ■ Unternehmerische Entscheidungen sind von der Gesellschafter- öffentliche Einrichtungen ähnlicher Art keine wirtschaftlichen versammlung zu treffen und bedürfen keines Beschlusses des Unternehmen sind. Gemeinderates. Deshalb sind in § 96a Abs. 1 Nr. 1, 6, 9, 10 Säch- ■ Die Vorschrift des § 94a Abs. 5 Sächsische Gemeindeordnung zur sischer Gemeindeordnung die Worte „Gemeinde“ durch „Gesell- energiewirtschaftlichen Betätigung der Kommunen ist anzu- schafterversammlung“ zu ersetzen. passen. Es sollte künftig der Entscheidung der Gemeinde oblie- gen, ob die Vorschriften des § 95 Abs. 2, § 96a mit Ausnahme von Es bleibt abzuwarten, welche kommunalen Positionen in einen Abs. 1 Nr. 8 und § 99 Abs. 3 Sächsische Gemeindeordnung bei der Gesetzentwurf einfließen werden.

Kommunal- und Wahlrecht / Gemeindewirtschaft, Energie • 31 E-Government

Verordnung zum Sächsischen E-Government-Gesetz

Bereits am 18. Juni 2014 hat der Sächsische Landtag das Sächsische Im Nachgang unserer Stellungnahme gab es zahlreiche Gespräche E-Government-Gesetz (SächsEGovG) beschlossen. Der Gesetzgeber auf Arbeits- und politischer Ebene. Im Ergebnis wurden seinerzeit hatte sich damit zum Ziel gesetzt, die Rechtsgrundlagen für die ent- überarbeitete Entwürfe vorgelegt, in denen zahlreiche „kommunal- standene E-Government-Landschaft im Freistaat zu ergänzen und kritische“ Sachverhalte gestrichen wurden. Insbesondere die Heraus- qualitativ weiterzuentwickeln. Sachsen war damit das erste Bundes- nahme der Rechtsverordnungsermächtigungen war aus Sicht der land, in welchem nach der Verabschiedung des E-Government- Geschäftsstelle als großer Erfolg zu werten, da nicht unerhebliche Gesetzes des Bundes im Sommer 2013 die Anregungen dieses Kosten auf die Kommunen hätten zukommen können, ohne dass tat- Bundesgesetzes aufgegriffen und in Landesrecht umgesetzt worden sächlich für die Vielzahl der Bürger einer Kommune ein Nutzen sind. Darüber hinaus wurden eigene landesspezifische Belange, ins- erkennbar gewesen wäre. Nach Einschätzung der Geschäftsstelle besondere in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit, konnte die letzte Fassung des Entwurfes mitgetragen werden - dieser Barrierefreiheit sowie ebenenübergeifende Zusammenarbeit, gere- Auffassung hat sich der Landesvorstand seinerzeit angeschlossen. Im gelt. Rahmen der Landtagsbefassung erfolgte jedoch eine Verschärfung von Vorschriften aus Gründen des Datenschutzes sowie hinsichtlich Zur Historie der Umsetzung der Barrierefreiheit.

Schon die Koalitionsvereinbarung für die 5. Legislaturperiode des Das Gesetz trat stufenweise, beginnend unmittelbar nach seiner Ver- Sächsischen Landtages vom 22. September 2009 kündigte die Schaf- kündung im Sommer 2014, in Kraft. Um eine Überforderung bei der fung eines rechtlichen Rahmens für den Einsatz elektronischer Umsetzung zu vermeiden, wurden jedoch teilweise Übergangszeiten Verfahren in der Verwaltung in Form eines Sächsischen E-Govern- und Ausnahmereglungen vorgesehen. ment-Gesetzes an. Dieses sollte – unter Berücksichtigung der bun- desrechtlichen Entwicklung – sowohl Vorgaben für den staatlichen Verordnung der Staatsregierung zur als auch den kommunalen Bereich beinhalten. Eine im Oktober 2012 Durchführung des Sächsischen E-Government- durch das seinerzeit zuständige Ressort, das Sächsische Staatsminis- Gesetzes terium der Justiz und für Europa (SMJus), vorgelegte Entwurfs- fassung des SächsEGovG enthielt einigen „Zündstoff“, insbeson- Den kommunalen Spitzenverbänden wurde im Dezember 2015 dere für die kommunale Ebene. Unter Beteiligung der Mitglieder – nunmehr durch das inzwischen zuständige Staatsministerium des der AG „Kommunales E-Government des SSG“ wurde der Entwurf Innern – ein erster Entwurf der Rechtsverordnung vorgelegt, mit im Rahmen einer kritischen Stellungnahme abgelehnt. Er enthielt deren Inkrafttreten zunächst eine Nutzungspflicht bestimmter Basis- unter anderem die Verpflichtung, mehrere elektronische Kommu- komponenten für alle staatlichen Behörden entsteht. Soweit Kommu- nikationswege und Zahlverfahren vorzuhalten und sah die Möglich- nen und andere Träger der Selbstverwaltung Basiskomponenten nut- keit vor, zahlreiche Themen durch nachgelagerte Rechtsverordnun- zen, sollen die Regelungen der Rechtsverordnung für diese Nutzer gen zu regeln. Auch die fehlende Auseinandersetzung mit den entsprechend gelten. Kostenfolgen und der Frage des Ausgleichs für die Kommunen nach Art. 85 Abs. 2 SächsVerf (Mehrbelastungsausgleich) war zu kritisie- Mit der Rechtsverordnung werden die Basiskomponenten bestimmt ren. und rechtlich ausgestaltet. So ist beabsichtigt, folgende Basiskompo-

32 • E-Government nenten einzuführen: Amt 24, Formularservice, Elektronische Signa- Daten, die zur Nutzung der Basiskomponenten erforderlich sind und tur und Verschlüsselung, Temporäre Identifikation, Geodaten, von den nutzenden Behörden bereitzustellen sowie zu aktualisieren Zahlungsverkehr, Zentrales Content Management System, Prozess- sind. plattform, Beteiligungsportal, Antragsmanagement, Webhosting, eVA.SAX.de, Suchmaschine sowie das Deutsche Verwaltungs- Es ist vorgesehen, dass die Rechtsverordnung im Herbst 2016 zur diensteverzeichnis. Die Rechtsverordnung legt Interoperabilitäts- Anhörung freigegeben wird. Selbstverständlich wird der Sächsische und Informationssicherheitsstandards fest. Sie konkretisiert die Städte- und Gemeindetag hierzu seine Mitglieder einbeziehen.

E-Government • 33 Öffentliches Dienstrecht

Nebentätigkeitsrecht der kommunalen Wahlbeamten – nur das Steuerrecht wirkt komplizierter

Nach den grundlegenden Änderungen des Nebentätigkeitsrechts der Personalverwaltungen hinzuwirken und andererseits die besonderen Beamten durch das am 1. April 2014 in Kraft getretene Dienstrechts- Interessen der Kommunen und der kommunalen Wahlbeamten einzu- neuordnungsgesetz (vgl. Geschäftsbericht 2013/2014, S. 50 f.) wurde bringen. Denn es macht einen Unterschied, ob etwa ein Polizeibeam- noch im Herbst 2014 von der Staatsregierung im Rahmen einer ter einer Nebentätigkeit als Taxifahrer nachgehen möchte oder ob ein Dienstrechtsneuordnungsverordnung eine neue Sächsische Nebentä- Oberbürgermeister vom Stadtrat in den Aufsichtsrat eines kommuna- tigkeitsverordnung (SächsNTVO) erlassen. Darin enthalten waren len Unternehmens bestellt wird und dort ggf. zum Vorsitzenden des auch einige Regelungen, die vom Sächsischen Städte- und Gemeinde- Aufsichtsrates gewählt wird. Im ersten Fall wird es der Dienstherr tag (SSG) beeinflusst worden waren. Etwa die Anhebung der Ablie- ungern sehen, wenn der Beamte seine Zeit und Arbeitskraft in einen ferungsfreigrenzen für Nebentätigkeitsvergütungen, die Regelung „Zweitjob“ steckt, während es das Kommunalrecht und die Kommu- von bestimmten öffentlichen Ehrenämtern in der Anlage zur nalpolitik gerade darauf anlegen, den Bürgermeister oder Oberbür- SächsNTVO oder die Begrenzung der Nutzungsentgelte für die Inan- germeister als zentralen Steuerungspolitiker der Kommune auch in spruchnahme von Personal, Material oder Einrichtungen des Dienst- beaufsichtigende Funktionen in kommunalen Unternehmen zu ent- herrn bei der Ausübung von öffentlichen Ehrenämtern. senden.

Die neue SächsNTVO war der Startschuss für weitere Überlegungen, Anfang 2015 ging es zunächst darum, zwei wichtige Anliegen der Anwendungshinweise oder Empfehlungen, die Einführung und kommunalen Landesverbände zu verfolgen. Gemeinsam mit dem Anwendung des neuen Nebentätigkeitsrechts zu erleichtern. Im Sächsischen Landkreistag (SLKT) hatten wir beim Sächsischen Nebentätigkeitsrecht, diesem recht speziellen Teil des öffentlichen Staatsministerium des Innern (SMI) angeregt, den Vollzug des neuen Dienstrechts, geht es darum, den Anspruch des Dienstherren auf eine Nebentätigkeitsrechts durch Anwendungshinweise und Formblätter pflichtgemäße, unbefangene und in ungeteilter Loyalität ausgeübte zu unterstützen. So stimmten wir mit dem SMI zum einen ein Anzei- Amtsausübung einerseits und dem sich aus der allgemeinen Hand- geformblatt zur Übernahme einer Nebentätigkeit bzw. zur Wahrneh- lungsfreiheit ergebenden Recht des Beamten, seine Arbeitskraft in mung eines öffentlichen Ehrenamtes und zum anderen ein Form- und der Freizeit ggf. auch anderweitig zu verwerten, in Einklang zu brin- Merkblatt zur Vorlage der Klärung und Abrechnung von anzeige- gen. Bei der rechtlichen und rechtspolitischen Bewertung von neben- pflichtigen Nebentätigkeiten ab. Herausgekommen sind Form- und tätigkeitsrechtlichen Fragestellungen steht dabei regelmäßig die volle Merkblätter, deren besonderer Wert darin besteht, alle maßgeblichen, Hingabe zu dem Dienstherren und der Ausschluss von Beeinträchti- sich aus dem Beamtenrecht ergebenden Erklärungspflichten zusam- gungen dienstlicher Interessen im Mittelpunkt. Dies schränkt die menzutragen, damit der Beamte nichts übersieht. Auf manche Wahrnehmung von Nebentätigkeiten durch Beamte von vornherein Anwender werden diese Unterlagen immer noch recht kompliziert ein. Ferner kommt für kommunale Wahlbeamte hinzu, dass das wirken und vielleicht an die Steuererklärung erinnern. Dies ist aller- Nebentätigkeitsrecht in weiten Teilen auf Laufbahnbeamte zuge- dings Folge der geltenden Rechtslage. Zumindest ist es uns mit dem schnitten ist. So befinden sich von den rund 34.000 im Freistaat Sach- für unsere Anregungen zumeist recht offenen SMI gelungen, die not- sen tätigen Beamten weniger als 500 in einem kommunalen Wahlbe- wendigen Angaben und Erklärungen auf das beamtenrechtliche amtenverhältnis. Wir haben es daher stets als Aufgabe angesehen, Mindestmaß zu beschränken. Ferner sind die kommunalen Beamten einerseits auf verfahrensmäßige Erleichterungen für die kommunalen nicht verpflichtet, diese Formblätter zu verwenden, auch wenn sich

34 • Öffentliches Dienstrecht manches Landratsamt dies von den Bürgermeistern der kreisangehö- spruchnahme von Einrichtungen, Personal oder Material des Dienst- rigen Städte und Gemeinden so wünscht. Die Verwendung der Form- herren sowie die grundsätzliche Geltung des Nebentätigkeitsrechts blätter, die auch im Mitgliederbereich unserer Internetseite abgelegt für ehrenamtliche Bürgermeister. So ergibt sich aus der abschließen- sind, ist stets freiwillig. den Fassung der Anwendungshinweise, dass weite Teile des Nebentä- tigkeitsrechts auf ehrenamtliche Bürgermeister keine Anwendung Eine weitere wichtige Abstimmung mit dem SMI im Nebentätigkeits- finden. Das ist auch sachgerecht, da es eine im Vergleich zu den recht wurde zu den Anwendungshinweisen des SMI zu den Nebentä- hauptamtlichen Beamten entscheidende Besonderheit der Ehrenbe- tigkeiten kommunaler Wahlbeamter durchgeführt. Der SSG hatte amten ist, dass sie ihre Arbeitskraft zum Lebensunterhalt verwerten bereits 2014 beim SMI eine Fortschreibung der Anwendungshinweise müssen. Von Ehrenbeamten darf daher nicht verlangt werden, sich zu den Nebentätigkeiten kommunaler Wahlbeamter aus dem Jahr den strengen nebentätigkeitsrechtlichen Vorschriften zu unterwerfen, 2009 angeregt. Diese Anwendungshinweise hatten sich in der Ver- wie diese für hauptamtliche Bürgermeister oder auch Laufbahnbe- gangenheit als durchaus hilfreich erwiesen. Durch unsere ausführ­ amte gelten. liche Stellungnahme zum Entwurf der Anwendungshinweise und auch durch erläuternde Folgegespräche konnten wir an einigen Stel- Neben diesen Folgearbeiten zum Inkrafttreten des Dienstrechtsneu- len der Anwendungshinweise kommunalfreundliche Feststellungen ordnungsgesetzes und der neuen Sächsischen Nebentätigkeitsverord- bewirken. Zum Beispiel war das SMI zunächst der Auffassung, dass nung hat die Geschäftsstelle Einzelvorträge in den Kreisverbänden, in Vergütungen für die Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates den Gremien sowie Einzelberatungen bestritten, um die Bürgermeis- eines kommunalen Unternehmens unter bestimmten Voraussetzun- ter und Oberbürgermeister umfassend über diese Regelungen zu gen an die Gemeinde abzuführen sind. Wir konnten bewirken, dass informieren und im Einzelfall auch Lösungsmöglichkeiten anzubie- diese Vergütungen in jeden Fall beim Beamten verbleiben oder ggf. ten. Ferner wurden durch erläuternde Rundschreiben Folgefragen nur der bedingten Ablieferungspflicht unterliegen, wenn die Abliefe- beantwortet, etwa mit Bezügen zum Reisekostenrecht und den rungsfreigrenzen nach § 6 Abs. 3 SächsNTVO überschritten werden. Abrechnungsmöglichkeiten von Reisekosten. Was freilich nichts Das SMI ließ sich davon überzeugen, dass eine etwaige Ablieferungs- daran ändern kann, dass das Nebentätigkeitsrecht auf den ersten Blick pflicht Rechtsfolge der vorgelagerten Entscheidung ist, ob eine Tätig- auf viele der Betroffenen kompliziert und teilweise auch paradox keit dem Hauptamt oder den Nebentätigkeiten zuzuordnen ist. Zählt wirkt. Dennoch kommt kein Laufbahnbeamter und auch kommunaler eine Tätigkeit zu den Nebentätigkeiten, wie z. B. der Vorsitz im Auf- Wahlbeamter daran vorbei, sich mit dem Nebentätigkeitsrecht zu sichtsrat, dann kann auch keine generelle Ablieferungspflicht von beschäftigen, wenn neben dem Hauptamt noch andere ggf. vergütete Vergütungen für den Aufsichtsratsvorsitz bestehen. Weitere wichtige Tätigkeiten wahrgenommen werden. Jeder Beamte ist gut beraten, die Punkte in den Anwendungshinweisen, die von den kommunalen Lan- notwendigen Erklärungen und Abrechnungen sorgfältig vorzuneh- desverbänden teilweise gemeinsam beeinflusst wurden, betrafen die men, um keine – ggf. auch öffentlichkeitswirksamen – dienstrechtli- Tätigkeit in Organen der beiden kommunalen Landesverbände, die chen oder kommunalpolitischen Angriffsflächen zu bieten. Die Hinweise zu den Ablieferungspflichten von Nebentätigkeitsvergü- Geschäftsstelle ist weiter gern bereit, im Rahmen ihrer Informations- tungen und zur Bemessung des Nutzungsentgeltes für die Inan- und Beratungstätigkeit die notwendige Unterstützung zu leisten.

Öffentliches Dienstrecht • 35 Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Die Bewältigung der Flüchtlingskrise in Sachsen

Rahmenbedingungen Errichtung von staatlichen Erstaufnahmeeinrichtungen und die Abverteilung von Asylbewerbern an die Kommunen betraf. Dies Der gesamte Berichtszeitraum war von der Flüchtlingsthematik war ein Hauptgrund dafür, dass ab Dezember 2014 ein Lenkungs- geprägt. ausschuss Asyl und ab März 2015 eine Stabsstelle Asyl im Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) eingerichtet wur- Seit dem Sommer 2015 ist Europa und insbesondere Deutschland Ziel den. einer sehr starken Fluchtbewegung geworden, die ihren Ursprung vor allem im Nahen und Mittleren Osten – in Syrien, Irak und Afghanis- Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) war vom 1. Dezem- tan – hat, wo Menschen vor Bürgerkrieg und politischer Verfolgung ber 2014 bis 28. Februar 2015 durch die zuständige Fachreferentin des fliehen, aber auch in Ländern Nord- und Zentralafrikas sowie in der SSG im Koordinierungsbüro des Lenkungsausschusses Asyl und ist Zuwanderung von Menschen aus Staaten des Westbalkans sowie seit dem 3. März 2015 in der Stabsstelle Asyl des SMI vertreten. Süd- und Südosteuropas. Insgesamt wurden 2015 rund 1,1 Millionen Flüchtlinge in Deutschland registriert. Beim Bundesamt für Migra- Im Koordinierungsbüro des Lenkungsausschusses Asyl lag der tion und Flüchtlinge (BAMF) wurden insgesamt rund 477.000 Asyl- Schwerpunkt auf der Vorbereitung des Lenkungsausschusses in anträge (Erst- und Folgeanträge) gestellt, mehrheitlich von Menschen Abstimmung mit der kommunalen Ebene und in der Umsetzung der aus Syrien. vom Lenkungsausschuss beschlossenen Maßnahmen zur Bewälti- gung der Flüchtlingskrise. Im Jahr 2015 wurden als Neuzugänge in den Erstaufnahmeeinrich- tungen des Freistaates Sachsen bis zum Jahresende rund 69.900 Per- Die Stabsstelle Asyl sollte die Kommunikation und die Organisation sonen erfasst. Die Anzahl der Zugänge hat sich damit im Vergleich weiter optimieren sowie Konzepte zum Ausbau der Erstaufnahmeka- zum Vorjahreszeitraum mit 11.786 Zugängen versechsfacht. 2014 pazitäten erarbeiten und mit den Kommunen koordinieren. waren es nur 6.000. In der zweiten Jahreshälfte 2015 stieg die Zahl der täglichen Zugänge von zunächst rund 130 im Juli 2015 auf mehr In der Stabsstelle arbeiteten Vertreter der verschiedenen beteilig- als 560 im November 2015. An die Kommunen wurden im Jahr 2015 ten Ressorts und der kommunalen Spitzenverbände zusammen. über 32.000 Personen abverteilt. Insgesamt waren in kommunalen Die Stabsstelle Asyl war für verschiedene Bereiche im Zusammen- Einrichtungen am Ende des Jahres 2015 rund 40.000 Personen unter- hang mit dem Thema Asyl zuständig. Dazu gehörten unter an- gebracht. derem:

Insbesondere die Unterbringung der Flüchtlinge stellte das Land, ■ Sicherheit und Ordnung, aber auch die Kommunen vor große Herausforderungen. Es gelang ■ Gesundheit, zum Teil nur mit einem erheblichen Aufwand, alle Betroffenen unter- ■ Unterbringung, Objektsuche, zubringen. ■ Arbeitsgelegenheiten, Berufsausbildung und Qualifikation, ■ interne und externe Kommunikation, Anfangs gab es auch erhebliche Kommunikationsdefizite zwischen ■ Hilfsorganisationen, der staatlichen und kommunalen Ebene, vor allem was Fragen der ■ IT-Struktur,

36 • Öffentliche Sicherheit und Ordnung ■ ständiger Kontakt mit dem BAMF und dem Bundesinnenministe- bundesweit und somit auch in Sachsen (rund 800 pro Monat) deutlich rium. zurückgegangen. Hauptursachen sind die Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei über die Rücknahme von Flüchtlingen und die So wurden u. a. eine Förderfibel Asyl und ein Leitfaden zur Bereit- Grenzschließungen entlang der sog. Balkanroute. Bundesweit kamen stellung von Arbeitsgelegenheiten im Freistaat Sachsen nach § 5 bis August 2016 rund 256.600 Asylbewerber nach Deutschland. Asylbewerberleistungsgesetz erarbeitet und veröffentlicht. Bis August 2016 kamen rund 11.200 Asylbewerber nach Sachsen. Bis Mai 2016 tagte die Stabsstelle zweimal wöchentlich im SMI, ab 2015 kamen im gleichen Zeitraum rund 20.300 Asylbewerber und Mai 2016 einmal wöchentlich und ab Juli 2016 zweimal im Monat. 2014 rund 6.000.

Durch die Zuweisung einer Mitarbeiterin des SSG an das SMI wurde Bis zur 37. KW wurden 11.800 Personen an die Kommunen verteilt. dazu beigetragen, dass die Flüchtlingsthematik in besser koordinier- Bis zum Ende der 43. KW sollen rund 13.000 Personen an die Kom- ter Art zwischen kommunaler und staatlicher Ebene erledigt werden munen verteilt werden. konnte. Die Zahl der verfügbaren Erstaufnahmeplätze liegt aktuell bei rund Für das Jahr 2016 gibt es bislang keine offizielle Planungsgrundlage 8.300. Derzeit sind etwa 1.900 Plätze belegt. Von den zwischenzeit- seitens des Bundes für den Zugang von Asylbewerbern und Flüchtlin- lich fast 50 Standorten mit fast 20.000 Plätzen sind derzeit noch 15 gen. Standorte in Nutzung. Die Auslastung der Unterbringungskapazitä- ten in Sachsen liegt damit aktuell bei rund 23 Prozent. Ausgehend von dem bundesweiten Zugang von rund 1 Mio. Personen im Jahr 2015 wäre Sachsen unter Anwendung des Königsteiner Das SMI hat im Mai und September 2016 die bestehende Unterbrin- Schlüssels rein rechnerisch verpflichtet, rund 51.000 Personen aufzu- gungskonzeption für die staatlichen Erstaufnahmeeinrichtungen in nehmen. Sachsen angepasst und aktualisiert.

Seit März 2016 sind die Zugänge an Asylbewerbern und Flüchtlingen

Asylbegehrende nach Hauptherkunftsländern im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 31. August 2016 in Sachsen

Gesamtzahl: 11.209 Afghanistan Syrien 14,9 % 20,9 % 1.669 2.344

Irak 1.260 11,2 %

Vor Registrierung weitergereiste Personen 12,0 % 826 1.350 585 386 Abb. 1 Asylbegehrende nach 1.608 379 281 Russische Hauptherkunftsländern im Zeitraum 246 275 Libyen Föderation vom 1. Januar 2016 bis 31. August 2016 7,4 % sonstige Libanon 5,2 % in Sachsen Iran Marokko Indien 14,3 % Georgien 3,4 % 2,2 % 2,5 % 2,5 % 3,4 % Quelle: Zentrale Ausländerbehörde Sachsen

Öffentliche Sicherheit und Ordnung • 37 Monatliche Zugänge von Asylbegehrenden für die Jahre 2012 bis 2016 in Sachsen

18000

16000

14000

12000

10000

8000

6000

4000 (3.041)

(2.209) 2000 (1.253) (1.108) (1.100) (857) (861) (780)

0 Abb. 2 Monatliche Zugänge von Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Asylbegehrenden für die Jahre 2012 bis 2016 in Sachsen 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Zentrale Ausländerbehörde Sachsen

Dabei geht das SMI zunächst von einem Bedarf von 5.138 betriebe- Dauerhafte Kapazitäten: nen Unterbringungsplätzen an 10 Standorten aus. Weitere 2.400 Plätze an 4 Standorten sollen zum Ausgleich von Belastungsspitzen Bei den dauerhaften Kernkapazitäten handelt es sich um langfristig und für unerwartete Lageänderungen als kurzfristig aktivierbare gesicherte Liegenschaften: Reserve (Stand-by) vorgehalten werden. Dadurch wird es zu Stillle- gungen von 12 Einrichtungen mit etwa 7.375 Plätzen kommen. Die ■ 5.138 Plätze im Rahmen des Drei-Standorte-Konzeptes in Chem- Stilllegungen erfolgen überwiegend bis zum 31. Dezember 2016. nitz mit Außenstandort Schneeberg, Dresden, Leipzig und Dölzig (Schkeuditz) sowie Grillenburg (voraussichtlich bis Mitte 2017) Das Unterbringungskonzept differenziert die Unterkunftskapazitä- ten der staatlichen Erstaufnahmeeinrichtungen nach dauerhaften Kapazitäten im Stand-By: Kapazitäten und Kapazitäten, die im Stand-by-Modus lediglich bewacht und baulich unterhalten werden, jedoch im Bedarfsfall kurz- Bei den Kapazitäten im Stand-By handelt es sich um mittelfristig fristig in Betrieb genommen werden können. Insoweit ist die notwen- gesicherte und grundsätzlich geeignete Objekte: dige Flexibilität gegeben, um auf sich ändernde Zugangszahlen ange- messen reagieren zu können. ■ 2.400 Plätze in Chemnitz, Dresden und Leipzig

38 • Öffentliche Sicherheit und Ordnung Kapazitäten und Belegung in der EAE monatlich

25.000

19.421 20.000 18.997 18.789 18.165 17.499 17.805 17.062

15.087 15.000

12.251 12.751 13.015 12.079 10.000 7.306 9.858 9.858

5.835 7.759 7.111 5.000 3.320 4.809 5.146 4.204 3.476 2.969 2.767 2.672 2.266 2.508 0

Juli (31.07.) Mai (31.05.) Juli (20.07.) Juni (30.06.) März (31.03.) April (29.04.) Juni (30.06.) August (31.08.) Januar (29.01.) Abb. 3 Kapazitäten und Belegung Oktober (30.10.) Februar (29.02.) September (30.09.) November (30.11.)Dezember (30.12.) in der EAE monatlich Kapazität Belegung Quelle: Zentrale Ausländerbehörde Sachsen

Ankunftszentren des BAMF in Sachsen Personen aus den gesetzlich sicheren Herkunftsländern verbleiben Aufgrund des starken Anstiegs der Flüchtlingszahlen ab dem zweiten in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Die übrigen Fallgruppen werden Halbjahr 2015 kam es auch beim BAMF zu einem Antrags- und Bear- auf die Kommunen verteilt. Während es bei den komplexen Fällen beitungsstau der Asylanträge. So wurden auch eine Vielzahl von Per- beim bisherigen Verfahren nach dem Asylgesetz und dem Sächsi- sonen ohne Registrierung und Antragstellung beim BAMF an die schen Flüchtlingsaufnahmegesetz bleibt, kommt es bei den sog. unsi- Kommunen abverteilt. Die Kommunen unterstützten das BAMF cheren Herkunftsländern mit dem Vorliegen der Entscheidung des daher bei der erkennungsdienstlichen Behandlung und bei der Nach- BAMF und dem Erteilen eines Aufenthaltstitels zu einem Wechsel registrierung. vom Asylverfahren ins SGB II-Verfahren. Insbesondere dieser Über- gang stellt die Kommunen vor neue Herausforderungen. Sachsen verfügt seit 2016 über drei Ankunftszentren des BAMF in den drei Kreisfreien Städten. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. August 2016 sind bei den Außen- stellen des BAMF in Sachsen 20.668 neue Asylanträge gestellt wor- Ziel des BAMF ist es, 50 Prozent der gestellten Asylanträge in den den. Von Januar bis August 2016 waren noch über 21.000 Asylanträge Ankunftszentren binnen 48 Stunden zu entscheiden. Dazu gehören bei den Außenstellen des BAMF in Sachsen anhängig. Dem gegen- die erkennungsdienstliche Behandlung, die Aktenanlage und die über wurden in dieser Zeit 20.286 Entscheidungen vom BAMF Anhörung. In einfachen Fällen erfolgt die Entscheidung noch am Tag getroffen. Im Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichtes warte- der Anhörung. Sodann erfolgt die Bildung von Fallgruppen für Per- ten zudem noch ca. 8.000 Asylbewerber in Sachsen auf ihre Anhö- sonen aus unsicheren Herkunftsländern, aus gesetzlich sicheren Her- rung beim BAMF. kunftsländern und für Personen, die sich nicht zu den beiden vorge- nannten Gruppen zuordnen lassen (komplexe Fälle).

Öffentliche Sicherheit und Ordnung • 39 Anfang Februar 2016 gab es in den Kommunen noch rund 15.400 chungen und einen aufgabenbezogenen Standardabbau vorsehen. Personen, die keinen Asylantrag beim BAMF stellen konnten. Diese ■ Es ist erforderlich, die Bevölkerung frühzeitig in den Integrati- Zahl hat das BAMF unter Mithilfe der Kommunen bei der Nachregis- onsprozess einzubeziehen. trierung bis Juni 2016 weitestgehend abgearbeitet. ■ Es ist ein Integrations- und Teilhabegesetz zur Schaffung von Rechtssicherheit für die nächsten Jahre zu fordern. Hierbei ist zu Positionen des SSG für ein Sächsisches Integrations- betonen, dass sich die Kommunen der Aufgabe vor Ort stellen, und Teilhabe­gesetz jedoch keine Spezialprogramme für Flüchtlinge gemacht werden sollen. Stattdessen ist der gesamtintegrative Aspekt des Integra­ Der Landesvorstand des SSG hat in seiner Sitzung am 26. Februar tionsgesetzes für Flüchtlinge und Menschen, welche es benötigen, 2016 die nachfolgenden Eckpunkte für ein Sächsisches Integrations- zu betonen. und Teilhabegesetz und die Forderungen für den Übergang vom ■ Als Instrument zur Abrufung finanzieller Mittel ist ein angemes- Asylverfahren ins SGB II-Verfahren beschlossen: sen ausgestatteter Integrationsfonds mit einer unbürokratischen Möglichkeit zur Zuteilung zu fordern. ■ Bund, Land und Kommunen sehen die Integration von Flüchtlin- gen mit Bleibeperspektive als gemeinsame Aufgabe an. Bund und Das Präsidium des SSG hat in seiner Sitzung am 13. April 2016 ein Land erkennen an, dass insbesondere nach der Anerkennung als umfassendes Positionspapier für ein Sächsisches Integrations- und Flüchtlinge erhebliche Integrationsanstrengungen vor den Städ- Teilhabegesetz beschlossen. ten und Gemeinden stehen, die ohne Unterstützung durch den Bund und das Land nicht gelingen werden. Neben den Eckpunkten für ein Integrations- und Teilhabegesetz ■ Es bedarf einer ressortübergreifenden Gesamtstrategie zur werden darin die Positionen des SSG zu den Themenbereichen Kin- Umsetzung der einzelnen Fördermaßnahmen in einzelne Förder- dertagesstätte, Schule, Wohnen, Ausbildung/Arbeit, Sprache/Soziale programme. Insbesondere sind die verschiedenen Förderansätze Betreuung, Ehrenamtliches Engagement/Teilhabe am gesellschaft- für Integrationslotsen zu harmonisieren. lichen Leben und Finanzierung dargestellt, zudem wird auch auf ■ Die bisherigen Verfahren und ggf. Zuständigkeiten müssen an den Übergang vom Asylverfahren ins SGB-II-Verfahren eingegan- den „Seiteneinstieg“ der Flüchtlinge ins System und an die vola- gen. tile Flüchtlingszahl angepasst werden. ■ Dafür bedarf es einer kontinuierlichen Anpassung der Regelsys- Die Positionen des SSG für ein Sächsisches Integrations- und Teilha- teme und der Infrastruktur. begesetz wurden an die Sächsische Staatskanzlei übermittelt. ■ Das Gesetz muss die Aufgaben für alle Ebenen definieren und die Dauer der Aufgabenwahrnehmung bestimmen. Dabei sind Im Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichtes stand eine auch Personalkapazitäten und Personalqualifizierung zu beach- Bewertung der Positionen des SSG durch die betroffenen Ressorts ten. noch aus. ■ Als vorrangig zu betrachtende Gebiete stellen sich aus kommuna- Am 24. Mai 2016 wurde zudem das Bundesintegrationsgesetz vom ler Sicht die Themenfelder Kita, Schule, Ausbildung und Arbeit, Bundeskabinett, am 7. Juli 2016 vom Bundestag und am 8. Juli 2016 Wohnen, Sprache/Soziale Betreuung und Ehrenamtliches Enga- vom Bundesrat verabschiedet. gement/Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Sport, Kultur und Vereine). Es sieht ein umfangreiches Maßnahmenpaket nach dem Grundsatz ■ Das Gesetz muss aufgabenbezogen auch deren Finanzen klären. „Fördern und Fordern“ vor, um eine bessere Integration von Flücht- Dabei müssen alle Mehrbedarfe in personeller, sächlicher und lingen in Deutschland zu erreichen. Darunter fällt insbesondere die baulicher Hinsicht vollständig gedeckt werden. Stärkung des Spracherwerbs, die Ausweitung der Orientierungskurse ■ Das Gesetz muss auch Verfahrensbeschleunigungen, -vereinfa- sowie die möglichst frühzeitige Qualifizierung und Beschäftigung

40 • Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Geflüchteten. So sollen unter anderem für Leistungsberechtigte Im ersten Teil der Richtlinie liegt der Schwerpunkt der Förderung auf nach dem Asylbewerberleistungsgesetz – mit Ausnahme von Asylbe- Projekten, die den Dialog und das Zusammenleben zwischen Zuge- werbern aus sicheren Herkunftsstaaten sowie von vollziehbar ausrei- wanderten und einheimischer Bevölkerung aufbauen bzw. stärken. sepflichtigen Personen – zusätzliche Arbeitsgelegenheiten aus Bun- Projektträger sind z. B. gemeinnützige Träger, Vereine und Verbände, desmitteln geschaffen werden. Ferner sollen Asylbewerber mit guter kommunale Gebietskörperschaften oder Träger der freien Wohl- Bleibeperspektive und Geduldete leichter eine betriebliche Berufs- fahrtspflege. ausbildung absolvieren können. Zugleich soll eine Niederlassungser- laubnis für anerkannte Flüchtlinge von Integrationsleistungen abhän- Mit dem zweiten Teil der Richtlinie werden die Landkreise und gig gemacht werden. Den Bundesländern wird zudem die Möglichkeit Kreisfreien Städte in ihrer vielfältigen Integrationsarbeit, z. B. durch der Einführung einer befristeten Wohnsitzzuweisung für anerkannte die Unterstützung ehrenamtlicher Sprachkurse, bei der Schaffung Flüchtlinge ermöglicht. von Arbeitsgelegenheiten oder mit einer zusätzlichen Koordinations- stelle Integration unterstützt. Förderrichtlinien Soziale Betreuung und Integrative Maßnahmen / Integrationspaket der Das sächsische Kabinett hat in seiner Sitzung am 5. Juli 2016 die Staatsregierung Novellierung der Richtlinie Integrative Maßnahmen beschlossen. Die Richtlinie wurde um ein Landessprachprogramm ergänzt. Hinzuge- In der Kabinettssitzung am 10. März 2015 wurde die Förderrichtlinie kommen sind ebenfalls die Förderung von „Kommunalen Integrati- „Soziale Betreuung Flüchtlinge“ des Sächsischen Staatsministeriums onskoordinatoren“ und die Unterstützung des Aufbaus und der Arbeit für Soziales und Verbraucherschutz / Geschäftsbereich Gleichstel- von Servicestellen für regionale Sprach- und Integrationsmittler- lung und Integration verabschiedet. Die kommunalen Unterbrin- dienste. gungsbehörden, die Landkreise und Kreisfreien Städte, können auf der Grundlage dieser Richtlinie Fördermittel für Personal- und Sach- Die Sprachkurse „Deutsch sofort“, „Deutsch qualifiziert“ und bei kosten zur sozialen Betreuung erhalten. Bedarf „Alphabetisierungskurse“ richten sich an Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive, die (noch) keinen Zugang zu den Integrati- Die Förderrichtlinie wurde am 2. April 2015 im Sächsischen Amts- onskursen des Bundes haben. Das können Asylsuchende in laufenden blatt veröffentlicht. Sie ist rückwirkend zum 1. Januar 2015 in Kraft Asylverfahren und Geduldete sein, die bereits länger in Sachsen getreten. Die überarbeitete Richtlinie Soziale Betreuung Flücht- leben. Die Deutschkurse werden landesweit bei vom BAMF aner- linge wurde am 16. Juli 2015 im Sächsischen Amtsblatt veröffent- kannten Integrationskursträgern angeboten. licht. Zur Unterstützung der kreisangehörigen Gemeinden können zudem Die Richtlinie wurde von anfänglich 4,6 Millionen Euro in 2015 in bei den Landkreisen „Kommunale Integrationskoordinatoren“ finan- 2016 um 5 Millionen Euro erhöht. ziert werden. Deren Aufgabe soll es sein, die Gemeinden bei der Inte- gration vor Ort zu beraten, z. B. als Anlaufstelle für alltägliche Anlie- Die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und gen oder die Sammlung und Bündelung von Integrationsangeboten. Verbraucherschutz / Geschäftsbereich Gleichstellung und Integration Gefördert werden können zehn Stellen pro Landkreis. Insgesamt ste- zur Förderung der sozialen Integration und Partizipation von Perso- hen 100 Stellen für die zehn Landkreise bereit. nen mit Migrationshintergrund und der Stärkung des gesellschaftli- chen Zusammenhalts (Richtlinie Integrative Maßnahmen) wurde am Da insbesondere im ländlichen Raum kaum geeignete Sprachmittler 3. September 2015 im Sächsischen Amtsblatt veröffentlicht. Sie ist oder Dolmetscher vorhanden sind, werden die Landkreise und am 4. September 2015 in Kraft getreten. Kreisfreien Städte zudem beim Aufbau von Servicestellen für Sprach- und Integrationsmittler bzw. Gemeindedolmetscherdienste

Öffentliche Sicherheit und Ordnung • 41 unterstützt. Damit bietet sich auch eine Chance für Menschen mit Migrationshintergrund, als Sprach- und Integrationsmittler arbeiten Bildung Lenkungsausschuss Asyl zu können. Am 24. November 2014 fand ein Spitzengespräch zum Thema Asyl Die Richtlinie wurde von anfänglich 4,5 Millionen Euro in 2015 in beim Ministerpräsidenten statt. 2016 auf insgesamt 27 Millionen Euro erhöht. Der Förderanteil des Freistaates liegt in den Teilen 1 und 2 bei 90 Prozent der zuwen- Gesprächsgegenstand war die finanzielle und organisatorische dungsfähigen Ausgaben. Die Sprachkurse können im fortlaufenden Unterstützung der Kommunen bei der Asylbewerberunterbrin- Antragsverfahren abgerechnet werden. gung.

Mit ihrer Veröffentlichung im Sächsischen Amtsblatt am 4. August Als Ergebnis dieses Spitzengespräches wurde u. a. ein zentraler Len- 2016 trat die geänderte Richtlinie in Kraft. kungsausschuss Asyl gebildet. Das Gremium unter Führung von Innenminister Markus Ulbig und Integrationsministerin Petra Köp- Die Staatsregierung hat zudem am 4. März 2016 ein Integrationspaket ping sollte anfangs einmal im Monat über Asylfragen beraten. Am für das Jahr 2016 beschlossen, dessen Maßnahmen mit 34,4 Mio. 12. Dezember 2014 fand die erste Sitzung statt. Euro ausgestattet sind. Neben den Kommunalen Landesverbänden sind Vertreter der Hilfs- Darin wird auf folgende Themenfelder eingegangen: organisationen, der Bundesagentur für Arbeit, des BAMF, des Säch- sischen Ausländerbeauftragten, verschiedener Ministerien sowie der ■ Erstorientierung in den Erstaufnahmeeinrichtungen durch flä- Landesdirektion Sachsen vertreten. chendeckendes Angebot der „Wegweiserkurse“ ■ Sprachkurse nach Zuweisung in die Kommunen durch eigene Als Vertreterin des SSG im Lenkungsausschuss Asyl wurde zu- Sprachkurse für Flüchtlinge und Asylsuchende mit Bleibepers- nächst Frau Oberbürgermeisterin a. D. Helma Orosz benannt und pektive als ihr Stellvertreter der Geschäftsführer des SSG, Herr Mischa ■ Unterstützung des Aufbaus von Servicestellen für Sprach- und Woitscheck. Integrationsmittler bzw. Gemeindedolmetscherdienste bei den Landkreisen und Kreisfreien Städten Die Mitglieder des Präsidiums des SSG haben in ihrer Sitzung am ■ Aufstockung der Richtlinien Soziale Betreuung und Integrative 4. Februar 2015 beschlossen, Herrn Burkhard Jung, Oberbürgermeister Maßnahmen der Stadt Leipzig, als ordentliches Mitglied für den Lenkungsausschuss ■ Kommunaler Integrationskoordinator bei den Landkreisen zur Asyl ab 1. April 2015 zu benennen, da Frau Oberbürgermeisterin a. D. Beratung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden zur Unter- Orosz aufgrund ihrer Amtsniederlegung nicht mehr zur Verfügung stützung der Unterbringung und Integration vor Ort stand. ■ Stärkung von Frauen mit Migrationshintergrund durch besondere Ansprache, Unterstützung und Vernetzung Das Präsidium des SSG hat zudem in seiner Sitzung am 4. November ■ Gewaltschutz - Stärkung der Hilfesysteme (Frauenhäuser und 2015 beschlossen, Frau Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin der Beratungsstellen) durch finanziell bessere Ausstattung Stadt Zwickau als Vertreterin der kreisangehörigen Gemeinden für ■ Stärkung des Ehrenamtes durch Fortbildungskurse den Lenkungsausschuss Asyl zu benennen.

Die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen stellt Deutschland vor eine seiner größten humanitären Herausforderungen. Diese sind

42 • Öffentliche Sicherheit und Ordnung dauerhaft nur gemeinsam zu bewältigen. Bund, Land und Kommu- nen müssen hierfür ihren Beitrag leisten. Die Kommunen tragen dabei die Hauptlast bei der dauerhaften Unterbringung und Integra- tion von Flüchtlingen. Dem gilt es seitens des Bundes und des Landes Rechnung zu tragen. Der SSG wird sich für eine Berücksichtigung der kommunalen Belange in diesem Kontext weiterhin vehement ein- setzen.

Öffentliche Sicherheit und Ordnung • 43 Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung

Gästetaxe und Tourismusabgabe kommen – die Finanzierung der Tourismusinfrastruktur wird modernisiert

Im Rahmen der 2011 verabschiedeten „Tourismusstrategie 2020“ des Von der Entscheidung ist mindestens die Hälfte der abgabenerheben- Freistaates Sachsen stellt die „Finanzierung touristischer Aufgaben“ den Kommunen betroffen; der ganz überwiegende Anteil dürfte die einen wichtigen Baustein dar. Es sollte deshalb den sächsischen Kom- strengen Kriterien des SächsOVG nicht erfüllen. munen möglich sein, touristische Infrastruktur neben Steuer- und allgemeinen Haushaltsmitteln und neben Benutzungsentgelten, die Das Präsidium des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) hat von allen Benutzern entrichtet werden, auch durch sachnahe andere daraufhin mehrfach über das weitere Vorgehen beraten und folgende Instrumente rechtssicher zu refinanzieren. Eckpunkte für eine anzustrebende Modernisierung beschlossen:

Im Bereich der Kurtaxe und der Fremdenverkehrsabgabe ist schon ■ Umbenennung von „Kurtaxe“ in „Gästetaxe“ bzw. von „Fremden- seit längerem erkennbar, dass ein begrenzter, aber umso deutlicherer verkehrsabgabe“ in „Tourismusabgabe“, um Zweck und Inhalt der Modernisierungsbedarf besteht. Im Berichtszeitraum hat sich dieser Abgaben zu verdeutlichen und um Missverständnisse abzubauen. Befund weiter erhärtet. Grund dafür war das überraschende Normen- ■ Die Differenzierung zwischen Kur- und Erholungsorten sowie kontrollurteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts (SächsOVG) sonstigen Fremdenverkehrsgemeinden wird aufgehoben; die vom 9. Oktober 2014 – 5 C 1/14 – zur Kurtaxesatzung der Landes- Abgaben können grundsätzlich von jeder Gemeinde erhoben wer- hauptstadt Dresden. Dieses hat in der Fragestellung, wer nach bishe- den. Voraussetzung ist allerdings das Vorhalten entsprechender riger Rechtslage als „sonstige Fremdenverkehrsgemeinde“ einzuord- touristischer Angebote und Einrichtungen und die Erstellung nen ist, zu einer erheblichen Verunsicherung geführt. einer Kalkulation zum Nachweis der Zweckbindung. ■ Gleichlauf zwischen § 34 und § 35 SächsKAG hinsichtlich der zu Nach Auffassung des Gerichts ist „sonstige Fremdenverkehrsge- deckenden Kosten und Zweckbindung. meinde“ nur eine Kommune, die vergleichbar den staatlich anerkann- ■ Erweiterung der Zweckbindung, z. B. für Vergünstigungen im ten Kur- und Erholungsorten überwiegend von Fremdenverkehr ÖPNV oder bei anderen Angeboten, ggf. auch im Rahmen eines geprägt wird und die aus allgemeinen Steuermitteln allein ihre Auf- überregionalen Verbunds („Gäste-Card“); Maßnahmen der Tou- gaben nicht finanzieren kann. Danach reicht es für die Erhebung von rismusförderung sollen auch über § 34 SächsKAG finanzierbar Abgaben auf Grundlage der §§ 34, 35 SächsKAG also nicht aus, dass sein. der Fremdenverkehr nur einen Wirtschaftsfaktor unter mehreren dar- ■ Präzisierung der Verweisung in § 34 Abs. 5 SächsKAG, so dass stellt, auch wenn er von einiger Bedeutung in der Kommune ist. Verstöße im Bereich der Kurtaxe/Gästetaxe rechtssicher mit Ord- nungswidrigkeitenverfahren geahndet werden können. Bis zu der Entscheidung des SächsOVG herrschte in Fachkreisen die Auffassung vor, dass der Begriff der Fremdenverkehrsgemeinde sehr Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, sowohl gegenüber der Landes- weit auszulegen sei. Danach sei im Prinzip jede Gemeinde zur Abga- regierung als auch im parlamentarischen Raum entsprechend initiativ benerhebung ermächtigt, die ein touristisches Profil aufweist und zu werden. Mit Erfolg: Durch das Sächsische Staatsministerium des entsprechende Anlagen und Einrichtungen vorhält. Innern wurde im Oktober 2015 der Referentenentwurf für ein Gesetz

44 • Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung zur Änderung des Sächsischen Kommunalabgabengesetzes (Sächs- terhin soll auch die Konkurrenz zwischen der Übernachtungssteuer KAG) vorgelegt. Das Gesetzesvorhaben greift sämtliche Vorschläge als örtliche Aufwandsteuer nach § 7 Abs. 2 SächsKAG einerseits und des SSG auf. Gästetaxe und Tourismusabgabe andererseits geregelt werden. Im Übrigen werden einige Regelungen des SächsKAG redaktionell Im Mittelpunkt steht die Modernisierung der §§ 34, 35 SächsKAG angepasst bzw. ergänzt. (bisher Kurtaxe/Fremdenverkehrsabgabe, künftig Gästetaxe/Touris- musabgabe). Die Ermächtigungsgrundlagen werden für alle Städte Der Gesetzentwurf ist im Frühjahr 2016 in den Landtag eingebracht und Gemeinden geöffnet. Es bleibt bei der strengen Zweckbindung worden. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war das Gesetzge- der Abgaben und dem Erfordernis, Kalkulationen zu erstellen. Wei- bungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung • 45 SSG bringt Novelle des Breitbandförderprogramms auf den Weg

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hat sich im Berichts- ■ Kofinanzierung des Breitbandförderprogrammes des Bundes zeitraum intensiv mit der Förderung des Breitbandausbaus beschäf- durch den Freistaat (→ Gesamtfördersatz: 90 Prozent) tigt. Ende 2015 waren erst 49,6 Prozent des Landes mit Breitbandge- ■ moderate Erhöhung des Fördersatzes auf einheitlich 80 Prozent schwindigkeiten von mehr als 50 Mbit/s versorgt. Weil der Freistaat für den Ausbau mit Downloadraten von mindestens 50 Mbit/s1 bis 2018 aber eine flächendeckende Versorgung anstrebt, war eine bzw. auf 92 Prozent für den Ausbau mit Downloadraten von min- Neuausrichtung der RL Digitale Offensive Sachsen aus dem Jahr destens 100 Mbit/s2 2013 notwendig. ■ grundsätzliche Förderfähigkeit der VDSL-Technologie mit Vec- toring3 Der SSG zeigte dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, ■ intensivere Unterstützung der Kommunen durch die Beratungs- Arbeit und Verkehr (SMWA) im März 2015 den bestehenden Ände- stelle Digitale Offensive Sachsen (DiOS): Ausweitung der Bera- rungsbedarf bei der alten Richtlinie auf, die in der letzten Legislatur- tungstätigkeit auf andere Förderprogramme des Freistaats sowie periode durch die schwarz-gelbe Koalition auf den Weg gebracht das Breitbandförderprogramm des Bundes; bessere Unterstüt- wurde. Zwar konnte ein Großteil der sächsischen Kommunen die zung im Antragsverfahren Analysephase mit Hilfe des Programms abschließen. Eine Ausbauof- fensive konnte die Richtlinie allerdings nie entfachen. Hierzu enthielt Anfänglich hat der SSG eine Anhebung des Fördersatzes auf einheit- sie für die Investiv-Phase keine ausreichenden Anreize. Die Förder- liche 90 Prozent gefordert. Durch die intensive Befassung mit techni- quote betrug in der Regel 75 Prozent. Für die Kreisfreie Stadt Dres- schen und wirtschaftlichen Fragen reifte in der Geschäftsstelle des den (60 Prozent) sowie die Landkreise Nordsachsen und Görlitz SSG allerdings die Erkenntnis, dass einerseits nur größere Erschlie- (jeweils 80 Prozent) galten abweichende Fördersätze. Der verblei- ßungsgebiete zu einer flächendeckenden Versorgung beitragen wer- bende kommunale Eigenanteil überstieg jedoch die finanziellen Mög- den und andererseits für Downloadgeschwindigkeiten jenseits der lichkeiten vieler Gemeinden. 50 Mbit/s Investitionen notwendig sind, bei denen der kommunale Eigenanteil die finanziellen Möglichkeiten vieler Kommunen sogar Das Wirtschaftsministerium entschied sich schließlich zu einer bei einem Fördersatz von 90 Prozent übersteigt. Selbst wenn auf der umfassenden Novellierung der alten Richtlinie. Die neue Förderricht- sogenannten letzten Meile zwischen den Kabelverzweigern (KVz) linie trat am 9. Juni 2016 in Kraft. Das SMWA hat die kommunalen und dem Hausanschluss weiterhin die Kupfer-Dopplader - ggf. unter Spitzenverbände in regelmäßig stattfindenden Gesprächen über den Einsatz der VDSL-Technoligie mit Vectoring - genutzt wird, sind im jeweiligen Sachstand informiert. Der SSG hatte hierdurch zwar die leitungsgebundenen Ausbau in der Regel kostenintensive Tiefbauar- Gelegenheit, seine Forderungen frühzeitig einzubringen – die letzt- beiten notwendig. Zudem bedarf es in der Regel der Einrichtung lich im Kabinett verabschiedete Richtlinie ist vor allem aber das zusätzlicher KVz. Ergebnis langwieriger Abstimmungen innerhalb der Staatsregierung. Dennoch konnten folgende Verbesserungen erreicht werden: Der SSG diskutierte mit dem SMWA vor diesem Hintergrund ein umfassendes Anreiz- und Bonussystem. Die Erörterung mündete in ■ deutliche Vereinfachung des Richtlinientextes, z. B. Wegfall der folgende Kernforderungen, die der SSG im Rahmen der förmlichen Vorgabe, dass in einem Erschließungsgebiet mindestens drei Anhörung einbrachte: Gewerbetreibende sitzen ■ grundsätzliche Ausrichtung der Förderrichtlinie auf eine nachhal- 1 Abdeckung mind. 75 Prozent des Erschließungsgebietes 2 Abdeckung mind. 40 Prozent des Erschließungsgebietes tige Breitbandversorgung, Wegfall der Verpflichtung, den Bedarf 3 vorbehaltlich der Genehmigung eines technischen Vorleistungsproduktes durch gesondert nachweisen zu müssen die EU-Kommission

46 • Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung ■ Festlegung eines erhöhten Fördersatzes von mindestens 95 Pro- stützt. Damit stehen für den Breitbandausbau zwar insgesamt zent für Vorhaben, die in interkommunaler Zusammenarbeit rund 310 Mio. Euro zur Verfügung. Aus diesen Mitteln sind aller- durchgeführt werden dings zugleich die Mittel zur Kofinanzierung des Bundesförder- ■ Erhöhung des Fördersatzes für den Premiumausbau mit 100 programms aufzubringen. Mbit/s auf mindestens 98 Prozent ■ Festlegung eines erhöhten Fördersatzes von mindestens 85 Pro- Nach dem Inkrafttreten der neuen RL Digitale Offensive Sachsen am zent für Ausbaumaßnahmen in dünn besiedelten Regionen 9. Juni 2016 beschäftigte sich die Geschäftsstelle intensiv mit Anwen- ■ Festlegung eines Fördersatzes von 100 Prozent für Gemeinden dungsfragen des Programms. Das Bestreben ging vor allem dahin, mit geringer Wirtschaftskraft, insbesondere, wenn diese Anord- dass sächsische Kommunen in größerem Umfang an Bundesmitteln nungen im Rahmen eines Haushaltssicherungsverfahrens unter- partizipieren können. Eine Förderung des Netzausbaus nach der RL liegen Digitale Offensive Sachsen ist nur nachrangig möglich: Die Tür zur Landesförderung ist erst eröffnet, wenn der Zuwendungsempfänger Das SMWA hat diese Forderungen letztlich nicht aufgreifen können. zuvor ohne Erfolg Fördermittel beim Bund beantragt hat. Hierzu Innerhalb der Staatsregierung waren Fördersätze von deutlich über muss er nachweisen, dass er sich beim Bund ernsthaft um Fördermit- 90 Prozent letztlich nicht durchsetzbar. Die Ressortverhandlungen tel bemüht hat. Der Antrag darf also nicht aus formalen Gründen gestalteten sich äußerst langwierig. Vor diesem Hintergrund muss der gescheitert sein. erhöhte Fördersatz von 92 Prozent für den Premium-Ausbau (100 Mbit/s-Projekte) letztlich als Erfolg gewertet werden. Da Sachsen im ersten Förderaufruf beim Bund nur mit einem Prozent am bewilligten Gesamtvolumen beteiligt war, galt es, die Quote für Unter dem Strich kann die neue Richtlinie damit als durchaus positiv die folgenden Aufrufe mit vereinten Kräften zu verbessern. Die bewertet werden. Bereits jetzt deutet sich allerdings an, dass das zur Geschäftsstelle informierte die Mitglieder daher über jeden neuen Verfügung stehende Finanzmittelvolumen nicht ausreichend sein Sachstand, insbesondere über neue Förderaufrufe für das Bundespro- wird: gramm. Außerdem nahm der SSG die Staatsregierung in die Pflicht, die Kommunen bei der Antragstellung und der Festlegung von ■ Der Freistaat stellt für die Digitale Offensive Sachsen 200 Mio. Erschließungsgebieten intensiver zu unterstützen. Euro an Landesmitteln zuzüglich des sächsischen Anteils an den Einnahmen aus der Versteigerung von Mobilfunklizenzen (gut 30 Die Geschäftsstelle wird den weiteren Förderprozess beim Bundes- Mio. Euro) zur Verfügung. und beim Landesförderprogramm beobachten. Mit Blick auf die im ■ Zusätzlich werden kleine und mittlere Unternehmen mit einer Anhörungsverfahren eingebrachten Forderungen wird der SSG die speziellen Förderung aus EFRE-Mitteln (80 Mio. Euro) unter- Staatsregierung dabei ggf. an die eigenen Ausbauziele erinnern.

Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung • 47 Soziales

Das Gesetz über Kindertageseinrichtungen (SächsKitaG) auf dem Prüfstand

Ausbau der Kleinkinderbetreuung der kommunalen Ebene aus dem kommunalen Finanzausgleich ein- bezogen wurden. Das Sondervermögen hat einen Umfang in Höhe Im Berichtszeitraum waren die Kommunen nicht nur damit konfron- von 800 Mio. Euro. tiert, die noch fehlenden Kita-Plätze zur Umsetzung des Rechtsan- spruches nach § 24 Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) zu Diese Fördermittel sind für viele Bereiche, u. a. auch für die früh- schaffen, sondern es wurde zunehmend deutlich, dass auch weiterer kindliche Infrastruktur einsetzbar. Bedarf an Kita-Plätzen (betrifft auch den Hortbereich) besteht, um die steigende Anzahl von Flüchtlingskindern betreuen zu können. ■ Landesmittel im Doppelhaushalt 2015/2016

■ Investitionsprogramm Wie auch in den vergangenen Jahren stehen auch 2015/2016 Ausgabe- Kinderbetreuungsfinanzierung des Bundes mittel für Kita-Investitionen auf der Grundlage der VwV Kita-Bau zur Verfügung. Der Ansatz ist jedoch gegenüber den Vorjahren redu- Ergänzend zu den beiden Förderprogrammen der Jahre 2008 bis 2014 ziert worden. Dass überhaupt Landesmittel zur Verfügung gestellt hat der Bund im Rahmen des Gesetzes zur weiteren Entlastung von wurden, dürfte auch auf die eindringliche Stellungnahme des Sächsi- Ländern und Kommunen das dritte Investitionsprogramm Kinder- schen Städte- und Gemeindetages (SSG) im Anhörungsverfahren betreuungsfinanzierung 2015 - 2018 aufgelegt, mit dem 550 Mio. zum Staatshaushalt zurückzuführen gewesen sein. Euro Investitionsmittel für die Schaffung zusätzlicher bzw. sonst wegfallender Krippenplätze (U3) und Kindertagespflege zur Verfü- 2015 2016 gung gestellt werden (Anteil Sachsen 28,322 Mio. Euro). Mio. Euro Mio. Euro

Einzelplan 15 (SMF) 5 5 ■ Sondervermögen „Kommunalinvestitions- förderungsfonds des Bundes“ und Sächsisches Einzelplan 5 (SMK) 5 5* Investitionskraftstärkungsgesetz Insgesamt 10 10

Im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen finanz- * 250 TEuro zweckgebunden für betrieblich unterstützte Kitas schwacher Kommunen (Kommunalinvestitionsförderungsfondsge- setz - KInvFG) stellt der Bund 3,5 Mrd. Euro zur Verfügung (Anteil Entwicklung der Förderangebote Sachsen 156 Mio. Euro). Der Bund beteiligt sich mit maximal 90 Prozent am Gesamtvolumen des öffentlichen Finanzierungsan- Die Anzahl der betreuten Kinder in Kindertageseinrichtungen hat teils. Länder und Gemeinden mit mindestens 10 Prozent. sich auch in den Jahren 2014 und 2015 weiter erhöht.

Zur Unterstützung der kommunalen Investitionskraft wurde in Sach- Einschließlich Kindertagespflege wurde mit Stand 1. März 2015 sen die Errichtung eines Sondervermögens vereinbart, in das die bereits eine landesdurchschnittliche Betreuungsquote von 50,6 Pro- Bundesmittel nach dem KInvFG, weitere Mittel des Freistaates und zent erreicht (+ 3,4 Prozent zu 2013).

48 • Soziales Laufende Betriebskostenförderung ■ Verhandlungen zur Erhöhung des Landeszuschusses / Qualitätsverbesserungen Die allgemeinen Kostensteigerungen und der Anstieg der Anzahl der durch Anpassung der Personalschlüssel betreuten Kinder haben dazu geführt, dass sich die landesdurch- schnittlichen Betriebskosten je Platz und der Finanzierungsanteil der Im letzten Geschäftsbericht hatten wir darüber informiert, dass im Gemeinden an den Gesamtbetriebskosten erhöht haben. Rahmen der FAG-Verhandlungen 2014 eine Erhöhung des Kita- Landeszuschusses von 1.875 Euro je Vollzeitplatz (inklusive 75 Euro Entwicklung der landesdurchschnittlichen Betriebskosten in Euro für Schulvorbereitung) ab 2015 auf 2.010 Euro je Vollzeitplatz erreicht je Platz in Kindertageseinrichtungen in Sachsen werden konnte. 900

800 Am 13. Januar 2015 wurde vom Kabinett im Rahmen des Haushalts- 700 begleitgesetzes 2015/2016 (Art. 7) das Gesetz zur Änderung des Ge­- 600 setzes über Kindertageseinrichtungen zur Anhörung freigegeben. 500

400 Wesentlicher Bestandteil des Gesetzgebungsverfahrens war die

300 sukzessive Verbesserung des Personalschlüssels im Kindergarten-

200 und Kinderkrippenbereich in den Jahren 2015 bis 2018 in vier Schritten und die Festlegung des daraus folgenden Mehrbelas- 100 tungsausgleichs i. S. d. Art. 85 Abs. 2 S. 2 Sächsische Verfassung 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 (SächsVerf). Das Gesetz ist am 9. Mai 2015 in Kraft getreten.

Krippe Kindergarten Hort • • • Wesentliche Änderungen des Gesetzes im Abb. 4 Entwicklung der landesdurchschnittlichen Betriebskosten je Platz in Einzelnen: Kindertageseinrichtungen in Sachsen Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus ■ Der Personalschlüssel in Kindergärten und Kinderkrippen Entwicklung der Finanzierungsanteile von Land und Gemeinden in Euro (Verhältnis einer vollbeschäftigten pädagogischen Fachkraft zu 700 Kindern) wurde wie folgt angehoben (§ 12 Abs. 2 und § 23

600 587,9 SächsKitaG): 524,7 489,5 500 457,9 444,1 Kindergarten von: 1:13,0 421,6 400 ab 01.09.2015 1:12,5 ab 01.09.2016 1:12,0 300

200 Kinderkrippe von: 1:6,0 ab 01.09.2017 1:5,5 100 ab 01.09.2018 1:5,0

0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Der Personalschlüssel in Kinderkrippen gilt ab 1. September 2017 • Gemeinde • Land auch als erfüllt, wenn in einem Umfang von bis zu 20 Prozent des Abb. 5 Entwicklung der Finanzierungsanteile von Land und Gemeinden erforderlichen Personals Assistenzkräfte eingesetzt werden (§ 12 Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus Abs. 2 + § 23 SächsKitaG).

Soziales • 49 ■ Die Bedarfsplanung (§ 8 SächsKitaG) des zuständigen Trägers Mit den weiteren vier Erhöhungsschritten sollen die Mehrkosten der Jugendhilfe umfasst nun auch die Kindertagespflege. durch die Personalschlüsseländerungen ausgeglichen werden. ■ Bei den Elternbeiträgen sind für die Geschwisterermäßigung Der SSG hat im Rahmen der Anhörung zu dem Gesetzentwurf auch Kinder in Kindertagespflege zu berücksichtigen (§ 15 Abs. 1 darauf hingewiesen, dass die für die Jahre 2015 bis 2018 prog- S. 3 Nr. 2 SächsKitaG). In der Kindertagespflege sind „altersent- nostizierten Bruttopersonalkosten zu niedrig kalkuliert sind, sprechende“ Elternbeiträge zu erheben. deren Dynamisierung eingefordert sowie eine mittelfristige Die im Gesetzentwurf vorgesehene Anhebung der Spannbreite Implementierung des Mehrbelastungsausgleichs in das Sächsi- für die Festsetzung der Elternbeiträge um 3 Prozent wurde nicht sche Finanzausgleichsgesetz (SächsFAG) verlangt. Zusätzlich beschlossen! wurden umfangreiche Berechnungen zum notwendigen Mehrbe- ■ In der Kindertagespflege sind die Elternbeiträge künftig von der lastungsausgleich vorgelegt. Kritisiert wurde u. a. auch die feh- Gemeinde zu erheben und auch die Absenkungsbeträge mit dem lende Berücksichtigung der Tarifverhandlungen für die Entgelt- Jugendamt abzurechnen (§ 15 Abs. 3 und 5 SächsKitaG). ordnung im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Kritik des SSG wurde in diesem Punkt nicht berücksichtigt. ■ Der Landeszuschuss (§ 18 + § 23 Abs. 4 SächsKitaG) wird in Leider wurden die nachdrücklich vom SSG vorgetragenen fünf Schritten angepasst: Sachargumente im Wesentlichen nicht berücksichtigt.

ab 01.01.2015 2.010 Euro Auch wenn in den Jahren 2014 und 2015 viel erreicht werden konnte, ab 01.09.2015 2.085 Euro besteht nach wie vor Bedarf an der Schaffung und Sanierung von ab 01.09.2016 2.165 Euro Angeboten der Kinderbetreuung. Bund und Freistaat Sachsen sind ab 01.09.2017 2.295 Euro aufgefordert, die notwendigen Investitionsmittel und im Hinblick ab 01.09.2018 2.455 Euro auf die steigenden Bedarfe, insbesondere durch Flüchtlingskinder, auch Mittel zur laufenden Betriebskostenfinanzierung bereit zu stel- Bei dem ersten Erhöhungsschritt handelt es sich um eine Anpas- len. sung aufgrund der allgemein gestiegenen Personal- und Sachkos- ten in der Kinderbetreuung.

Diese Anpassung entspricht der mit dem SSG im Vorgriff auf die Gesetzesänderung erfolgten Abstimmung. Die ursprünglich ver- einbarte weitere Erhöhung um 50 Euro auf 2.060 Euro für zusätz- liche pädagogische Projekte ist in der Personalschlüsselverände- rung aufgegangen.

50 • Soziales Schulpolitisches Positionspapier des SSG und Novelle des Schulgesetzes

Im Koalitionsvertrag von SPD und CDU für die Legislaturperiode gesandt wurde. Darin enthalten waren nicht nur kritische Anmer- von 2014 bis 2019 nehmen die bildungspolitischen Ziele auf insge- kungen, sondern vor allem eine Vielzahl konkreter Regelungsvor- samt sechs Seiten den größten Raum ein. Bereits für 2015 war ein schläge. entsprechender Entwurf zur Schulgesetznovelle angekündigt. Gerade angesichts des offensiv geführten Dialogs des SMK zur Auch aus Sicht der kommunalen Schulträger, die gemeinsam mit dem Schulgesetznovelle war die Enttäuschung groß, als am 2. Mai 2016 Freistaat Sachsen Bildung gestalten, besteht erheblicher Handlungs- das Kabinett die zweite Entwurfsfassung zur Schulgesetznovelle bedarf. Nachdem die Anforderungen an ein zukunftsweisendes beschlossen hat. Trotz der insgesamt über 1.000 Hinweise hat das Schulgesetz zunächst durch die Arbeitsgemeinschaft (AG) Schulver- SMK in dem an den Sächsischen Landtag übersandten Gesetzent- waltungsamtsleiter und den Ausschuss für Soziales, Bildung und wurf nur 40 – zumeist redaktionelle Änderungen – vorgenommen. Kultur des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) formuliert wurden, hat das Präsidium in seiner Sitzung am 2. Juli 2015 die Grün- Von den Anregungen des SSG wurden im Wesentlichen nur drei dung des Arbeitskreises (AK) Schulgesetznovelle beschlossen. Ziel berücksichtigt. Es wurde auf die im ersten Entwurf enthaltene Pflicht war es, die Positionen zum Schulgesetz aus Sicht der Städte und zur Einrichtung von Horten an allen Grundschulen verzichtet. Neu Gemeinden umfassend zu evaluieren und zu konkreten Vorschlägen aufgenommen wurde das unsererseits geforderte Einvernehmen des für die Novellierung des Schulgesetzes zu verdichten. Das in meh­ Schulträgers bei erweiterten Bildungsangeboten an Beruflichen reren intensiven Beratungen des AK erarbeitete Positionspapier zur Schulzentren (BSZ). Aus den Positionen des SSG für ein Säch- Schulgesetznovelle wurde am 4. November 2015 im Präsidium sisches Integrations- und Teilhabegesetz wurde schließlich die beschlossen und am 16. November 2015 an Frau Staatsministerin Anregung aufgegriffen, eine gesetzliche Grundlage zur Festlegung Kurth übergeben. der Schule für Schüler mit anderer Herkunftssprache zu schaffen.

Im ersten Gesetzentwurf, den das Sächsische Staatsministerium für Die Enttäuschung der Städte und Gemeinden über die geringe Kultus (SMK) am 12. Januar 2016 zur Anhörung freigegeben hat, Berücksichtigung der Schulträgerinteressen durch die Staatsregie- waren bereits einige kommunale Forderungen berücksichtigt. Kreis- rung wurde durch den Präsidenten und den Geschäftsführer des SSG angehörige kommunale Schulträger erhalten künftig ein Mitbestim- in einem persönlichen Gespräch mit Frau Staatsministerin Kurth am mungsrecht bei der Schulnetzplanung, der Schulträger verfügt in der 1. Juni 2016 verdeutlicht. Schulkonferenz über ein Stimmrecht und die Ganztagsschule wird dauerhaft im Schulgesetz verankert. Auch der Forderung nach einer Das Ringen um die Berücksichtigung der kommunalen Interessen Absenkung der Mindestschülerzahlen für Schulstandorte im ländli- setzt sich nunmehr im Landtag fort. Daher hat die Geschäftsstelle am chen Raum wurde grundsätzlich Rechnung getragen, wenngleich die 14. Juni 2016 eine aktuelle Ausgabe der kommPositionen an die Regelung insgesamt noch nicht zufriedenstellend formuliert ist. Die Abgeordneten versandt, in der die wesentlichsten Kritikpunkte des wesentlichen Forderungen sind jedoch noch nicht erfüllt. SSG am aktuellen Gesetzentwurf noch einmal kurz und prägnant zusammengefasst sind. Aufgrund der Vielzahl umfangreicher Hinweise und Anregungen seitens der Mitglieder und erneuten Beratungen in den Gremien Zudem hat die Geschäftsstelle in zwei Sachverständigenanhörungen des SSG hat der Landesvorstand am 26. Februar 2016 eine umfas- im Sächsischen Landtag die wichtigsten Forderungen der kommuna- sende Stellungnahme beschlossen, die – durch die Geschäftsstelle len Schulträger noch einmal verdeutlicht. In der Anhörung zur Inklu- noch redaktionell weiterbearbeitet – am 7. März 2016 an das SMK sion in Schulen am 10. Juni 2016 wurde ausführlich dargelegt, dass

Soziales • 51 gemeinsamer Unterricht von Schülern mit und ohne besonderem spielsweise bei der Abwicklung von Klassenfahrten, nur durch Schul- Förderbedarf nur gelingen kann, wenn der Freistaat Sachsen sich girokonten in staatlicher Verantwortung gelöst werden können. zu seiner Gesamtverantwortung bekennt und hierfür das entspre- chende Fachpersonal, insbesondere Inklusionsassistenten bereitstellt. Schließlich wurde am Beispiel der Mindestanforderungen für die Andernfalls drohen die Überforderung der Lehrkräfte, mangelhafte Schülerbeförderung kritisiert, dass der Gesetzentwurf zu viele unnö- Förderung für die betroffenen Schüler und eine sinkende Akzeptanz tige Verordnungsermächtigungen enthält. Fehlende Kenntnis über für Inklusion insgesamt. Ohne ausreichend zusätzliches Personal die künftigen Verordnungsinhalte erschwert nicht nur die Gesamtbe- würde schulische Inklusion zudem auf Kosten der kommunalen wertung des Gesetzes erheblich. Es ist auch zu befürchten, dass viele Sozial- und Jugendhilfeträger erfolgen, die dann mehr Einzelfallhil- Verordnungen zu stark in das Selbstverwaltungsrecht der Schul- fen bewilligen müssten. träger eingreifen und überdies zu erheblichen Mehrkosten führen werden. In der eigentlichen Anhörung zum Sächsischen Schulgesetz am 17. Juni 2016 hat die Geschäftsstelle vor allem den weiteren Rege- Diese und weitere wesentliche Kritikpunkte zum Sächsischen Schul- lungsbedarf für Schulen im ländlichen Raum verdeutlicht: Die nied- gesetz, wie beispielsweise die Schulnetzplanung bei Berufsschulen, rigeren Mindestschülerzahlen sollen danach auch für Mittelzentren werden auch Gegenstand von weiteren Gesprächen der Geschäfts- gelten, deren demografische Entwicklung nicht mit den Oberzentren stelle mit den Abgeordneten des Sächsischen Landtags sein. vergleichbar ist. Die Mindestgröße von 60 Schülern je Grundschule ist zu hoch. Im ländlichen Raum müssen auch Schulen mit je 12 Schü- Parallel dazu beginnt das SMK bereits jetzt mit der Arbeit an den lern in 4 Klassen möglich sein. Verordnungen. Auch hier wird die Geschäftsstelle darauf achten, dass die Interessen der Städte und Gemeinden in ihrer Funktion als Künftig soll zudem der Freistaat Sachsen die Kosten der Lehr- und Schulträger gewahrt bleiben. Trotz der grundlegenden Kritik an dem Lernmittel tragen, damit die Entscheidungshoheit über die benötigten Gesetzentwurf ist insofern positiv, dass in der Begründung dazu das Gegenstände und Finanzierungsverantwortung in einer Hand liegen. Mitwirkungsrecht der Schulträger bei den Verordnungen betont Statt einer Verpflichtung der Schulträger zur Einrichtung von Schul- wurde und erste Gespräche zwischen der Geschäftsstelle und dem girokonten wurde nochmals betont, dass aktuelle Probleme, wie bei- SMK bereits angekündigt wurden.

52 • Soziales Unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA)

Unbegleitete ausländische Kinder und Jugendliche, die ohne ihre die Länder erfolgt dabei nach dem „Königsteiner Schlüssel“ (Anteil Familien nach Deutschland einreisen, haben nach dem Übereinkom- Sachsen 5,0838 Prozent). men über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen (UN-Kinder- rechtskonvention) ein Recht darauf, dem Kindeswohl entsprechend Das Verteilverfahren basiert auf einer täglichen Meldung aller untergebracht, versorgt und betreut zu werden. Jugendämter über die Anzahl der von ihnen betreuten UMA. Liegt das Land unter der Quote nach dem Königsteiner Schlüssel, verblei- Nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) haben die ben die UMA in diesem Land und es müssen weitere UMA aus Län- Jugendämter im Rahmen des § 42 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB VIII die dern, die ihre Quote übererfüllen, aufnehmen. Perspektivisch soll so Aufgabe, auch unbegleitete ausländische Kinder und Jugendliche in eine bundesweit ausgeglichene Verteilung erreicht werden. Obhut zu nehmen. Zuständig dafür ist das Jugendamt, in dessen Ein- zugsbereich die Einreise des unbegleiteten ausländischen Kindes Umsetzung in Sachsen oder Jugendlichen festgestellt wird. Das führte in der Praxis zu einer Konzentration der Leistungsgewährung auf bestimmte Jugend- Sachsen erfüllt seine Quote noch nicht, gehört somit zu den aufneh- ämter, deren Zuständigkeitsbereich gewisse Einreiseknotenpunkte menden Ländern. Vorwiegend aus Bayern und Hessen werden UMA umfasst. Der kontinuierlich anhaltende und ansteigende Zustrom von hierher zugewiesen. Innerhalb Sachsens verteilt das Landesjugend- Flüchtenden und auch unbegleiteten ausländische Kindern und amt die UMA nach einer Verteilquote, die sich aus dem Verhältnis Jugendlichen brachte diese Jugendämter an und über die Grenzen zwischen der Einwohnerzahl des Landkreises bzw. der Kreisfreien ihrer Leistungsfähigkeit. Eine dem Kindeswohl entsprechende Unter- Stadt und der Gesamtbevölkerung Sachsens bemisst. bringung, Versorgung und Betreuung konnte nicht mehr sicherge- stellt werden.

Verfahren auf Bundesebene monatliche Entwicklung der Inobhutnahme von UMA Der Bundesgesetzgeber reagierte auf diese Situation mit dem Gesetz 2.500 70000 2.335 2.328 2.327 2.298 zur Verbesserung der Unterbringung, Betreuung und Versor- 2.216 1.989 gung unbegleiteter ausländischer Minderjähriger, welches Ände- 2.000 68.590 68000 68.174 rungen im SGB VIII beinhaltet und zum 1. November 2015 in Kraft 1.638 67.135 67.464 trat. Damit wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen. Neben dem Pri- 1.500 66000 1.317 mat des Schutzes von Kindern und Jugendlichen trat das Prinzip 64.555 64.191 eines gerechten Belastungsausgleiches innerhalb der jugendhilfe- 1.000 64000 rechtlichen Zuständigkeit zwischen den Ländern und nachfolgend Anzahl UMA den Jugendämtern. 500 62000 62.160

Kern des Gesetzes ist die Einführung einer neuen jugendhilferechtli- 0 60.376 60000 chen Leistung, nämlich der vorläufigen Inobhutnahme nach § 42a 5Nov 1 Dez 15 Jan 16 Feb 16 Mrz 16 Apr 16 Mai 16 Jun 16 SGB VIII, um zunächst das Kindeswohl des unbegleiteten ausländi- Sachsen IST Deutschland schen Kindes oder Jugendlichen zu sichern, und sich ein danach Abb. 6 Monatliche Entwicklung der Inobhutnahme von UMA anschließendes Verteilungsverfahren. Die Verteilung der UMA auf Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales

Soziales • 53 Soll- und Ist-Verteilung in Sachsen 400

350

300

250

200 UMA

150

100

50

0 Dresden Chemnitz Leipzig Vogtland- Mittel- Görlitz Nord- Zwickau Erzgebirgs- Leipzig Meißen Sächs. kreis sachsen sachsen kreis Schweiz- Osterzgeb.

Ist Soll Landkreise/Kreisfreie Städte

Abb. 7 Soll- und Ist-Verteilung in Sachsen (Stand 14.06.2016) Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales

Die Anzahl der in Sachsen zu betreuenden UMA stieg nahezu täglich So konnten per Erlass des SMS unter unserer Mitwirkung Abwei- auf über 2.300. Gegen Ende des Berichtszeitraums zeichnet sich eine chungen in den baulichen Anforderungen und den Personalmin- Stagnation auf diesem hohen Niveau ab. Die großen Anstrengungen destanforderungen erreicht werden. Außerdem wurden befristete der einzelnen Jugendämter führen zu einer beständigen Annäherung Überbelegungen ermöglicht. Das Land stellt zusätzliche Fördermittel der Ist- an die Soll-Quote. für investive Maßnahmen zur Unterbringung von UMA zur Verfü- gung. Der regelmäßige fachliche Austausch zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) als Zur Umsetzung des bundesgesetzlichen Verfahrens der Verteilung Oberste Landesjugendbehörde und den Kommunen wird durch eine der UMA ist eine landesgesetzliche Regelung notwendig. Dafür muss „Stabstelle“ im UMA jour fixe mit Vertretern des SMS, des Sächsi- das Landesjugendhilfegesetz geändert werden. Das wurde im schen Landkreistages und des Sächsischen Städte- und Gemeindeta- Berichtszeitraum noch nicht realisiert. Diesen Prozess wird der SSG ges sowie den Jugendämtern der Stadt Chemnitz und des Landkreises weiterhin intensiv begleiten. Meißen geführt. Der Übergangszeitraum wurde durch eine Vereinbarung mit Wir- Um die Unterbringung und Versorgung der UMA angemessen zu kung ab 1. November 2015 zwischen dem Freistaat Sachsen sowie den gewährleisten, mussten und müssen kurzfristig zahlreiche neue Landkreisen und Kreisfreien Städten gestaltet. Die durch die Unter- Angebote geschaffen werden. Dabei gelang es den Kommunalen bringung, Betreuung und Versorgung vom UMA entstehenden Leis- Spitzenverbänden, Flexibilisierungen unter Berücksichtigung der tungskosten der örtlichen Jugendhilfeträger werden nach den §§ 89d besonderen Situation im Betriebserlaubnisverfahren durchzusetzen. und 89f SGB VIII vom Land erstattet. In einem ersten Schritt stellte

54 • Soziales der Freistaat 7,5 Mio. Euro zur Verfügung. In 2016 muss nun ein handlungen konnte schließlich eine verstetigte Finanzierung in der geordnetes Abrechnungsverfahren der tatsächlich entstandenen Kos- landesgesetzlichen Regelung erreicht werden. Insbesondere die ten herbeigeführt werden. Es ist von jährlichen Kosten über 100 Mio. begründete und detaillierte Kostenberechnung der Geschäftsstelle Euro auszugehen. führte zu einer angemessenen Beteiligung durch den Freistaat. Pro UMA und Jahr erhalten die Kreisfreien Städte und Landkreise Neben den Fallkosten entstehen den Jugendämtern nicht unbedeu- 3.374 Euro. Diese Verwaltungspauschale stellt im bundesweiten Ver- tende Verwaltungskosten. In den Gebietskörperschaften wurden gleich einen sehr hohen Wert dar. So werden zum Beispiel in Nord- anhand der ständig ansteigenden Anzahl zu betreuender UMA leis- rhein-Westfalen 3.100 Euro, in Niedersachsen 2.000 Euro und in tungsfähige Verwaltungsstrukturen in den Jugendämtern aufgebaut. Rheinland-Pfalz 1.048 Euro übernommen, andere Länder konnten Dabei gilt es, den speziellen Herausforderungen insbesondere wegen noch gar keine Übereinkunft erzielen. der sprachlichen Barrieren zu begegnen. Diese Mehraufwendungen können nicht von den Kommunen allein geschultert werden. Hier Ausblick konnten die Kommunalen Landesverbände in enger Zusammenarbeit mit den Jugendämtern einen tragfähigen Finanzierungskompromiss Prognosen über den weiteren Zustrom von Flüchtenden und auch zur angemessenen Beteiligung des Landes erreichen. Bereits in die UMA lassen sich nur schwer treffen. Schon die aktuell in Sachsen Übergangsvereinbarung wurde auf unser Betreiben eine Förderpau- betreuten UMA bleiben eine große Herausforderung für die Kommu- schale in Höhe von 4,8 Mio. Euro für die Verwaltungskosten aufge- nen. Neben der immer besser gelingenden Unterbringung und Ver- nommen. Diese Pauschale wurde zu 30 Prozent über die Einwohne- sorgung müssen die Kinder und Jugendlichen in angemessene Schul- ranzahl und zu 70 Prozent über die Ist-Fallzahlen auf die Kreisfreien und Ausbildungsangebote integriert werden. Das bedarf weiterhin Städte und Landkreise verteilt. In zahlreichen Gesprächen und Ver- großer Anstrengungen aller Beteiligten.

Soziales • 55 Reform der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung – Bundesteilhabegesetz (BTHG)

Die Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD haben im Koalitionsver- beteiligt. Zu diesem Zweck wurde vom Bundesministerium für Arbeit trag für die 18. Legislaturperiode vereinbart, die Leistungen an Men- und Soziales (BMAS) die „Arbeitsgruppe Bundesteilhabegesetz“ schen, die aufgrund einer wesentlichen Behinderung nur einge- unter Teilnahme der kommunalen Bundesverbände konsti­tuiert. schränkte Möglichkeiten haben, aus dem bisherigen „Fürsorgesystem“ herauszuführen und die Eingliederungshilfe zu einem modernen Die Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Teilhaberecht weiterzuentwickeln. (SSG), des Sächsischen Landkreistages sowie der Verbandsdirektor des Kommunalen Sozialverbandes Sachsen haben sich im Herbst Die Eingliederungshilfe ist, als ein wesentlicher Bestandteil des 2014 darauf verständigt, die sächsische Arbeitsgruppe zum Bundes- So­zial­hilferechts, eine der kostenintensivsten Aufgaben der Städte teilhabegesetz fortzuführen. und Gemeinden. In Sachsen erhielten 2014 fast 48.000 Menschen Leistungen der Eingliederungshilfe. Die Nettoausgaben der Träger Zielstellung der Arbeitsgruppe war die Erarbeitung einer gemeinsa- der Sozialhilfe beliefen sich auf ca. 700 Mio. Euro. men „sächsischen Positionierung“ zu ausgewählten fachlichen Schwerpunkten zu einem Bundesteilhabegesetz und deren Auswir- Die Neuorganisation der Ausgestaltung der Teilhabe durch ein Bun- kungen auf die kommunale Ebene. desteilhabegesetz soll so geregelt werden, dass keine neue Ausgaben- dynamik entsteht. Der Bund hat zugesichert, mit Inkrafttreten des Diese gemeinsame Positionierung dient als Grundlage der Vertretung Bundesteilhabgesetzes zu einer Entlastung der Kommunen bei der der sächsischen Meinung in den diversen Gremien und gegenüber den Eingliederungshilfe in Höhe von 5 Mrd. Euro pro Jahr beizutragen. Bundesverbänden. Ausgewählte Themen wurden fachlich und recht- lich bewertet. Das Positionspapier wurde 2015 in den Gremien des Menschen mit Behinderung und ihre Verbände wurden, wie auch wei- SSG sowie bei den Sozialhilfeträgern vorgestellt und beraten. tere Akteure, von Anfang an kontinuierlich am Gesetzgebungsprozess Zum Jahresende 2015 gelangte ein unabgestimmter Arbeitsentwurf

Auszahlungen der Sozialhilfeträger mit Stand 18. Dezember 2015 aus dem BMAS an die Öffentlichkeit. für Leistungen nach dem SGB XII Auch dieser wurde in der kommunalen Arbeitsgruppe besprochen. 750.000 696.613 700.000 642.239 650.000 636.597 Anstieg Kosten der Eingliederungshilfe 578.818 590.549 600.000 25 19,3 550.000 20 17,7 14,4 500.000 15

in 1.000 Euro 427.521 9,8 450.000 10 411.379 372.363 373.467 395.643 400.000 5 4,1

In Mrd. Euro 1,6 350.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 1981 1991 2001 2011 2016 2018 Nettoauszahlung darunter Eingliederungshilfe gesamt für behinderte Menschen Deutschland Prognose

Abb. 8 Auszahlungen der Sozialhilfeträger für Leistungen nach dem SGB XII Abb. 9 Anstiegkosten der Eingliederungshilfe Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, Matthias Krömer

56 • Soziales Die darin befindlichen Inhalte ließen auf erhebliche Mehrkosten für ■ Der bisherige Mehrkostenvorbehalt ist nicht mehr vorgesehen. An die Sozialhilfeträger schließen. Das Gesetzgebungsverfahren stockte seine Stelle tritt ein Vergleich von Leistungsalternativen. nach der ungeplanten Veröffentlichung des Arbeitsentwurfes und der ■ Das Vertragsrecht wird umfangreich neu geregelt. Vorgesehen ist sich anschließenden massiven Kritik vieler Beteiligter. auch eine Stärkung der Prüfmöglichkeiten für die Sozialhilfeträ- ger. Nach intensiven Diskussionen innerhalb der Regierungskoalition ■ Der Einsatz von Einkommen und Vermögen soll pauschalierter wurde der Referentenentwurf mit Stand vom 26. April 2016 schließ- erfolgen. Dabei werden die Vermögensfreigrenzen deutlich ange- lich bekanntgegeben. hoben. Einkünfte aus Erwerbstätigkeit sollen privilegiert werden und das Partnereinkommen unberücksichtigt bleiben. Das Bundesteilhabegesetz ist als Artikelgesetz konzipiert und soll mit verschiedenen Zwischenschritten zum 1. Januar 2020 in Kraft Es lässt sich feststellen, dass Kostenzuwächse entsprechend des treten. Die Eingliederungshilfe wird nicht als eigenständiges Gesetz, ursprünglichen Zieles der Reform nicht nur nicht vermieden werden, sondern in das SGB IX – Rehabilitation und Teilhabe von Menschen sondern die tatsächlichen Ausgaben für die Träger der Eingliede- mit Behinderungen – als neuer Teil 2 überführt. rungshilfe die im Entwurf getroffenen Prognosen weit übersteigen werden. Maßgebliche Inhalte sind: Eine Reform der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung ■ Der Behinderungsbegriff erfährt eine Anpassung an die UN- hin zu einem modernen Leistungsgesetz unter Achtung der Vorgaben Behindertenrechtskonvention. der UN-Behindertenrechtskonvention ist unvermeidlich. Trotzdem ■ Die Hilfebedarfsfeststellung und Leistungsgewährung werden gilt es, die Leistungsfähigkeit der Städte und Gemeinden nicht zu rein personenzentriert erbracht. Anstelle der bisherigen „wesent- überlasten. Deshalb hat der SSG gemeinsam mit der kommunalen lichen Behinderung“ soll „eine erhebliche Teilhabeeinschrän- Familie eine kritische Haltung gegenüber dem vorliegenden Entwurf kung“ treten. Einzelne Lebensbereiche wie z. B. „Lernen und eingenommen. Wissenserwerb“, „Kommunikation“ oder „Mobilität“ werden expli­zit aufgeführt. Die den Städten und Gemeinden zugesicherte Entlastung in Höhe von ■ Die Ermittlung der notwendigen Leistungen soll noch individuel- 5 Mrd. Euro jährlich durch den Bund wird nicht über die Reform der ler und zielgenauer als bisher erfolgen. Alle Beteiligten sollen Eingliederungshilfe realisiert werden. 2,4 Mrd. Euro sollen die Kom- zusammenarbeiten und einen Teilhabeplan erstellen. munen über höhere Gemeindeanteile an der Umsatzsteuer erhalten, ■ Es soll eine unabhängige, durch den Bund geförderte, Teilhabebe- 1,6 Mrd. Euro über eine höhere Beteiligungsquote des Bundes an den ratung angeboten werden. Kosten der Unterkunft (KdU). Eine weitere Millarde erhalten die ■ Die Träger der Eingliederungshilfeleistungen werden durch die Länder über einen höheren Anteil an den Umsatzsteuereinnahmen. Länder bestimmt. Damit werden die Konnexitätsregelungen aus- Sie werden zugleich verpflichtet, diese Mittel über den kommunalen gelöst. Finanzausgleich an ihre Kommunen weiterzugeben. ■ Die Leistungen der Eingliederungshilfe sollen als reine Fachleis- tung unabhängig vom Leistungsort erbracht werden. Es gibt keine Neben dem Bundesteilhabegesetz wird auch das System Pflege Unterscheidung mehr zwischen stationären oder ambulanten umfassend reformiert. Auch die Kinder- und Jugendhilfe soll noch in Leistungen. Dazu können existenzsichernde Leistungen treten. dieser Legislaturperiode überarbeitet werden. Es findet aktuell eine ■ In den Vordergrund treten individuelle Assistenzleistungen, die der größten Sozialgesetzreformen der letzten Jahre statt. Diesen Pro- die bisherige Einrichtungsorientierung ablösen sollen. zess wird der SSG weiterhin aktiv und kritisch im Interesse der säch- ■ Zukünftig soll es ein Budget für Arbeit als Alternative zu einer sischen Städte und Gemeinden begleiten. Werkstatt für Menschen mit Behinderung geben.

Soziales • 57 Finanzen

Finanzausgleich 2015/2016 – Nach dem FAG-Kompromiss vom Juni 2014 sind nach der Novemberprognose nur Feinjustierungen erforderlich

Mit diesem Beitrag knüpfen wir an den Geschäftsbericht 2013/2014 Euro ergab sich ein Abrechnungsbetrag i. H. v. - 46 Mio. Euro im Jahr (dort S. 83 ff.) an, in dem wir die Mai-Steuerschätzung 2014 und die 2016. FAG-Verhandlungsergebnisse vom Juni 2014 bereits ausführlich dar- gestellt haben. Die Finanzausgleichsmasse musste deshalb gegenüber den Ver- handlungsergebnissen vom Juni 2014 um 68 Mio. Euro (2015) bzw. SSG gewährleistet Konstanz bei den 46 Mio. Euro (2016) abgesenkt werden. Allgemeinen Deckungsmitteln Die Veränderungen im Überblick: Die Steuerschätzung vom November 2014 prognostizierte zwar im Vergleich zum Vorjahr auch für die kommenden Jahre steigende in Mio. Euro 2015 2016 Steuereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden. Im Vergleich zur Vorgängerprognose trübten sich die Aussichten aber ein. So wur- Finanzausgleichsmasse netto nach 3.030 2.978 den die Wachstumsannahmen (real) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Juni-Kompromiss von den Bundesschätzern in der Novemberschätzung für das Jahr Finanzausgleichsmasse netto nach 2.961 2.932 2014 von 1,8 Prozent auf 1,2 Prozent, im Jahr 2015 von 2,0 Prozent Nov.-StSch auf 1,3 Prozent und in den Folgejahren von 1,4 Prozent auf 1,3 Prozent zurückgenommen. Dementsprechend hat auch der Freistaat Sachsen Differenz - 68* - 46 seine eigenen Erwartungen abgesenkt. * Rundungsergebnis

Nach der Novemberprognose sollten 2014 die Steuereinnahmen in Abb. 10 Veränderungen der Finanzausgleichsmasse nach der November- beiden Ebenen (im Vergleich zur Maiprognose) leicht ansteigen, Steuerschätzung sodass über den Gleichmäßigkeitsgrundsatz I nur ein geringer Abrechnungsbetrag zugunsten der kommunalen Ebene entsteht Obwohl die finanziellen Verschiebungen in 2015 und 2016 angesichts (+ 3 Mio. Euro). einer Finanzausgleichsmasse von jeweils rund 3 Mrd. Euro nicht besonders groß waren, wurde doch intensiv darüber verhandelt, ja Für 2015 wurde ein FAG-Abrechnungsbetrag zulasten der kom- gestritten, wie mit den negativen Abrechnungsbeträgen umgegangen munalen Ebene i. H. v. rund 68 Mio. Euro prognostiziert. Im werden sollte. Das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF) Jahr 2016 sollte sich diese Entwicklung, wenn auch in geringerem beabsichtigte zunächst, die in beiden Jahren rückläufige Finanzaus- Umfang, fortsetzen und ein weiterer negativer Abrechnungsbetrag gleichsmasse auf die Schlüsselmasse umzulegen und die Verluste für die Kommunen i. H. v. 49 Mio. Euro entstehen. Zusammen mit entsprechend des investiven Bindungsanteils auf die allgemeinen und dem voraussichtlichen Abrechnungsbetrag aus 2014 von + 3 Mio. investiven Schlüsselzuweisungen aufzuteilen.

58 • Finanzen Das hätte zu folgendem Rückgang der Schlüsselmassen geführt: Folgerichtig hat sich der SSG für eine Entnahme aus der dezentral vorhandenen Vorsorge in Höhe von 36 Mio. Euro in 2015 und 7 Mio. in Mio. Euro 2015 2016 Euro in 2016 eingesetzt.

Schlüsselmasse - 68 - 46 in Mio. Euro 2014 2015 2016

allgemeine Schlüsselzuweisungen - 59 - 40 Steuereinnahmen nach StSch Nov + 57 + 32 + 39

Schlüsselmassenverlust nach investive Schlüsselzuweisungen - 9 - 6 0 - 68 - 46 StSch Nov

Abb. 11 Rückgang der Schlüsselzuweisungen nach SMF-Vorschlag Entnahmebedarf Vorsorge nach SSG 36 7

Abb. 12 SSG-Vorschlag zur Refinanzierung der Deckungsmittelverluste Eine Inanspruchnahme der dezentralen Vorsorge lehnte das SMF zunächst ab und begründete dies damit, dass die „Reserven“ für die Finanzausgleichsjahre 2017/2018 benötigt werden würden. Es gebe Im Ergebnis wurde vereinbart, die investiven Schlüsselzuweisungen auch keinen Ausgleichsbedarf in 2015/2016, weil der Rückgang der gegenüber der Vereinbarung vom Juni 2014 konstant zu halten. Die allgemeinen Deckungsmittel in 2015/2016 problemlos aus den Deckungslücke aus rückläufigen allgemeinen Schlüsselzuweisungen Mehrsteuereinnahmen des Jahres 2014 (+ 57 Mio. Euro) gedeckt wer- und steigenden kommunalen Steuereinnahmen wird im Jahr 2015 den könne. Das führte zum Scheitern einer ersten Verhandlungs- durch einen Zugriff auf die dezentrale Vorsorge in einem Umfang von runde. 36 Mio. Euro vollständig ausgeglichen. Im Jahr 2016 verblieb es gegenüber dem Juni-Kompromiss bei einer Deckungsmittellücke von Dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) war zuerst einmal 7 Mio. Euro, die vom SSG als verkraftbar eingeschätzt wurde. wichtig, die investiven Schlüsselzuweisungen gegenüber den Ver- handlungsergebnissen vom Juni 2014 nicht mehr abzusenken, um die Im Rahmen der FAG-Verhandlungen wurde außerdem vereinbart, investiven Herausforderungen in den nächsten beiden Jahren bewälti- dass im Rahmen der Finanzplanung – und nur dort – die dezen- gen zu können. Angesichts der inzwischen angekündigten Bundesin- trale Vorsorge bis einschließlich 2019 sukzessive aufgelöst werden vestitionsinitiative für die Jahre 2015 bis 2018 und der Kofinanzie- kann. rungsnotwendigkeit durch die kommunale Ebene erwies sich dies später auch als richtig. Hinsichtlich der rückläufigen allgemeinen Zusätzliche Mittel für die Flüchtlings- Schlüsselzuweisungen hat der SSG einen vollständigen Ausgleich der unterbringung Deckungslücke durch eine entsprechende Entnahme aus den dezent- ralen Vorsorgemitteln reklamiert, soweit der Rückgang nicht durch Nachdem bereits im Juni 2014 eine Erhöhung der Asylbewerberleis- insgesamt steigende kommunale Steuereinnahmen ausgeglichen wer- tungspauschale von 6.000 Euro auf 7.600 Euro zum 1. Januar 2015 den kann. vereinbart worden war, konnte im Nachgang zur November-Steuer- schätzung eine weitere Unterstützung durch den Freistaat vereinbart werden. So erhalten die Landkreise und Kreisfreien Städte als Aufga- benträger für die Unterbringung von Asylbewerbern eine Investi­ tionspauschale in den Jahren 2015/2016, die letztlich als Bestandteil

Finanzen • 59 des Haushaltsbegleitgesetzes 2015/2016 in einem Umfang von insge- Am 2. und 3. März 2015 fanden Sachverständigenanhörungen zum samt 38 Mio. Euro durch das sog. Investitionspauschalengesetz Haushaltsbegleitgesetz und zum Finanzausgleichsgesetz statt. Der 2015/2016 festgeschrieben wurde. Entwurf spiegelte die FAG-Vereinbarungen wider und wurde daher vom SSG grundsätzlich begrüßt. Ergänzend hat der SSG in der Außerdem verständigten sich das SMF und die kommunalen Lan- Anhörung einen zusätzlichen Bedarfszuweisungstatbestand für den desverbände darauf, die Landkreise und Kreisfreien Städte aus Aufbau eines zentralen elektronischen Archivs angeregt, das aus Bedarfszuweisungsmitteln des FAG für die soziale Betreuung der Effizienz- und Kostengesichtspunkten nicht von jeder Kommune ein- Flüchtlinge mit jeweils 3 Mio. Euro in 2015 und 2016 zu unterstützen. zeln errichtet werden kann. Dieser Vorschlag wurde über einen Es bestand aber auch Einvernehmen, dass zur Finanzierung der Änderungsantrag der Regierungskoalition aufgegriffen. Auch der sozialen Betreuung und Integration ab 2017 nicht mehr auf Bedarfs- Entwurf des Haushaltsbegleitgesetzes 2015/2016 gab die Vereinba- zuweisungen des FAG zurückgegriffen werden soll und zukünftig die rungen mit der kommunalen Ebene zur Finanzierung der Flüchtlings- soziale Betreuung der Flüchtlinge aus Mitteln des Staatshaushalts problematik in den Artikeln 8 und 15 zutreffend wieder. Beide erfolgt. Gesetze wurden am 29. April 2015 vom Sächsischen Landtag beschlossen und am 8. Mai 2015 im Gesetz- und Verordnungsblatt Gesetzgebungsverfahren zieht sich hin des Freistaates Sachsen verkündet. Durch die FAG-Verhandlungen im Jahr 2014 konnte damit eine eigentlich stabile Grundlage für die Die Staatsregierung legte dem Landtag Ende Januar 2015 sowohl Kommunalfinanzierung der Jahre 2015/2016 geschaffen werden. Erst einen Entwurf für ein „Neuntes Gesetz zur Änderung des Sächsi- der starke Anstieg der Flüchtlingszahlen im 2. Halbjahr 2015, der schen Finanzausgleichsgesetzes“ (LT-Drs. 6/779) als auch für ein Ende 2014 in dieser Dimension noch nicht absehbar war, brachte auch „Haushaltsbegleitgesetz 2015/2016“ (LT-Drs. 6/778) vor. die kommunale Finanzsituation wieder in eine Schieflage. Darauf soll im anschließenden Geschäftsbericht über die FAG-Verhandlun- gen für die Jahre 2017/2018 näher eingegangen werden.

60 • Finanzen Finanzausgleich 2017/2018 – Trotz schwieriger Ausgangslage ein sehr beachtliches Verhandlungsergebnis erzielt

Das Spielfeld für die FAG-Verhandlungen im Frühsommer 2016 war erneut eine herausragende Rolle. Wie üblich wurden die Themen bereits durch den Koalitionsvertrag der sächsischen CDU und SPD auch diesmal in einem Gesamtpaket „zusammengeschnürt“. aus dem Jahr 2014 abgesteckt worden. Dort wurde als eine der größ- ten Herausforderungen des Freistaates Sachsen die regional unter- In intensiven Verhandlungen ist es dem Sächsischen Städte- und schiedliche Bevölkerungsentwicklung identifiziert. Lösungen sollten Gemeindetag (SSG) und dem Sächsischen Landkreistag gelungen, im Dialog mit der kommunalen Ebene gefunden, das FAG weiterent- einige wesentliche kommunale Positionen im Verhandlungsergebnis wickelt und Strukturen angepasst werden. festschreiben zu lassen.

Um diese Diskussion vorzubereiten, war bereits im Sommer 2015 Finanzausgleich 2017/2018 durch das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF) ein Gutachten an das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung ■ GMG I und Integration des Mehrbelastungs- (NIW) in Auftrag gegeben worden, in dem die Notwendigkeit ausgleichs Verwaltungsreform bestimmter FAG-Anpassungen untersucht und folgende Handlungs- optionen beachtet werden sollten: Der kommunale Finanzmassenanteil steigt von derzeit 35,93 Prozent auf zukünftig 36,83 Prozent im Jahr 2018 an. Dies ist vor allem auf ■ Anpassung des Finanzkraftverhältnisses im Gleichmäßigkeits- die Integration des Mehrbelastungsausgleichs der Verwaltungsre- grundsatz II (GMG II) form von 2008 in das SächsFAG ab dem Jahr 2017 zurückzuführen. ■ Festschreibung der Einwohnerwerte im Gleichmäßigkeitsgrund- Im Jahr 2017 werden auf diesem Wege rund 155 Mio. Euro in das satz II im Falle sinkender Einwohnerzahlen Finanzausgleichsgesetz überführt. Auf der Grundlage der aktuellen ■ Einführung eines 2-Säulen Modells anstelle des Gleichmäßig- Steuerschätzung erfährt die Finanzausgleichsmasse damit einen keitsgrundsatzes II zusätzlichen „Schub“, der sich 2020 bereits in einem niedrigen zwei- ■ Anpassung des Sonderlastenausgleichs Hartz IV unter Berück- stelligen Millionenbetrag auswirkt. Mit der Integration des Mehrbe- sichtigung der Anreizproblematik und der Entwicklung der Son- lastungsausgleichs Verwaltungsreform in das FAG haben die kom- derlasten aus Hartz IV munalen Landesverbände damit ein langfristig verfolgtes Ziel endlich erreicht. Dass es ab 2017 eine Umschichtung in einem Volumen zwischen 40 und 60 Mio. Euro zugunsten des kreisangehörigen Raumes über den ■ GMG II GMG II geben sollte, wurde im Grundsatz zwischen der kommu- nalen Ebene und dem Freistaat bereits in den Verhandlungen über Im Rahmen des GMG II wird – auf der Basis des genannten NIW- das Programm „Brücken in die Zukunft“ am 26. Oktober 2015 ver- Gutachtens – ein Betrag i. H. v. 50 Mio. Euro vom kreisfreien in den einbart (siehe dazu auch den Geschäftsbericht auf den Seiten kreisangehörigen Raum umgeschichtet. 67 ff.). Die Kreisfreien Städte erhalten im Gegenzug – allerdings auf vier Neben der komplexen FAG-Systematik und der Vereinbarung einer Jahre befristet – einen höheren Anteil am Investpaket, Bedarfszuwei- „Linie“ für die Allgemeinen Deckungsmittel der Jahre 2017 und sungen im Zusammenhang mit dem Hartz IV-Lastenausgleich 2018 spielte – wie schon bei den Verhandlungen über den Finanz- (jeweils 5 Mio. Euro) und ein kleines Stadtbudget Schulhausbau. ausgleich 2015/2016 – auch die Finanzierung der Flüchtlingskosten

Finanzen • 61 ■ Allgemeine Deckungsmittel ßen Verwendungsbreite der investiven Schlüsselzuweisungen (z. B. Instandsetzung) wurde dies aber noch als akzeptabel betrachtet. Gegenüber ursprünglichen Überlegungen des SMF wurde auf die Bildung eines zusätzlichen Vorsorgevermögens i. H. v. jeweils ■ Auslaufen des Sonderlastenausgleichs 100 Mio. Euro verzichtet. Der Betrag geht stattdessen in die Gesamt- Eingliederungshilfe schlüsselmasse ein und wird im bestehenden System verteilt. Der Sonderlastenausgleich Eingliederungshilfe wird nur noch im Die bei den Kommunen bereits vorgehaltene Vorsorgerücklage Jahr 2017 fortgeführt. Daher werden den kreisangehörigen Gemein- i. H. v. 317 Mio. Euro wird im Jahr 2017 mit 50 Mio. Euro und im Jahr den und Kreisfreien Städten nach bereits geltendem FAG 2017 letzt- 2018 mit 100 Mio. Euro aufgelöst. Allerdings steht die Auflösung der mals Gemeindeanteile an der Umsatzsteuer in einem Volumen von 100 Mio. Euro im Jahr 2018 in einem Bedingungszusammenhang mit rund 22,5 Mio. Euro aus den Schlüsselzuweisungen abgezogen. der vom Bund angekündigten kommunalen Entlastung im Umfang Bereits die zusätzlich vom Bund im Jahr 2017 bereitgestellten von 5 Mrd. Euro bundesweit. Kommt diese, kann auf die Auflösung Gemeindeanteile an der Umsatzsteuer in einem Volumen von rund des Vorsorgevermögens im Jahr 2018 verzichtet werden. 45 Mio. Euro verbleiben dort, wo sie eingehen. Lediglich die 2017 an die Landkreise und Kreisfreien Städte zusätzlich fließende Bun- Die Schlüsselzuweisungen steigen trotz weiter aufwachsenden desbeteiligung an den Kosten der Unterkunft (KdU) geht in einem kommunalen Steuereinnahmen deutlich an und dies trotz der Volumen von rund 26,4 Mio. Euro noch einmal in den Son- Umschichtung im GMG II sowohl für den kreisfreien als auch für der­lastenausgleich ein. Der Regierungsentwurf hatte stattdessen den kreisangehörigen Raum. vorgesehen, die zusätzlichen Gemeindeanteile an der Umsatzsteuer den kreisangehörigen Gemeinden und Kreisfreien Städten aus ihren jeweiligen Schlüsselmassen wieder abzuziehen und an die Einglie- in Mio. Euro 2016 2017 2018 derungshilfeträger über den Sonderlastenausgleich auszuschütten. Schlüsselmasse insgesamt 2.506,6 2.646,7 2.829,3 ■ Finanzausgleichsumlage allgemeine Schlüsselzuweisungen 2.223,6 2.306,7 2.448,8 Für die vom SSG geforderte Absenkung des Satzes der Finanzaus- investive Schlüsselzuweisungen 283,0 340,0 380,5 gleichsumlage auf 30 Prozent konnte noch kein Konsens gefunden werden. Es wird allerdings allgemein erwartet, dass dieses Thema im Abb. 13 Entwicklung der Schlüsselzuweisungen weiteren Gesetzgebungsverfahren im Sächsischen Landtag noch ver- tieft behandelt werden wird. Gegenüber dem ursprünglichen Referentenentwurf steigen die Schlüsselmassen um jeweils 100 Mio. Euro an, weil die vom SMF Verhandlungen zur Flüchtlingspauschale geplante neue Vorsorge nicht vereinbart wurde. Die allgemeinen Schlüsselzuweisungen steigen gegenüber dem Referentenentwurf um Angesichts der in den vergangenen Jahren stetig steigenden Flücht- 130 (2017) bzw. 144 Mio. Euro (2018) an, während die investiven lingszahlen scheint auch das Thema Flüchtlingspauschale zu einem Schlüsselzuweisungen um 30 bzw. 44 Mio. Euro gegenüber den Dauerbrenner bei den FAG-Verhandlungen zu werden. Nachdem die ursprünglichen Planungen reduziert werden konnten. Damit ist es Pauschale nach dem Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz (kurz: den kommunalen Landesverbänden auch gelungen, trotz Schlüssel- FlüAG-Pauschale) schon im Sommer 2014 die FAG-Verhandlungen massenaufstockung die investive Bindung zurückzunehmen, wenn- prägte, hat sich der Aufwand zur Aufbereitung dieser „Spezialmate- gleich ein Niveau von 340 bzw. 380 Mio. Euro auch „auf lange Sicht“ rie“ der FAG-Verhandlungen im Frühjahr/Sommer 2016 noch einmal ein sehr hoher Wert für die investive Bindung ist. Aufgrund der gro- deutlich intensiviert. Wie schon 2014 wurden die Verhandlungen

62 • Finanzen durch ein vom Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) in Die Elastizität spiegelt die auch statistisch belegbare Erfahrung Auftrag gegebenes Gutachten vorbereitet, das auch dieses Mal Prof. wider, dass bei steigenden Flüchtlingszahlen zusätzliche Unterbrin- Dr. Thomas Lenk erstellte. gungskapazitäten geschaffen werden müssen, die aufgrund eines immer kleineren „Marktes“ für zusätzliche Unterkünfte zu höheren Im Ergebnis der Verhandlungen wird die FlüAG-Pauschale, die von Unterbringungskosten je Flüchtling führen. Im umgekehrten Fall 4.500 Euro mit Wirkung zum 1. Januar 2013 bereits auf 6.000 Euro gehen laut Gutachten die Unterbringungskosten mit einer sinkenden und zum 1. Januar 2015 nach schwierigen Verhandlungen auf jährlich Anzahl der Leistungsempfänger zurück. Dabei wird vom Gut- 7.600 Euro je Leistungsempfänger angehoben worden war, weiter achter unterstellt, dass zunächst die preisintensivsten Einrichtungen ansteigen. bzw. Unterkünfte abgebaut oder anderweitig verwendet werden können. Für das Jahr 2016 wurden im Juni 2016 durchschnittlich Aufgrund der vom Gutachten vorgegebenen Systematik wird die zu- 31.100 Leistungsempfänger erwartet, was aufgrund der Elastizität künftige Pauschale aber nicht nur von den für die Vergangenheit zu einer Zwischensumme bei der Pauschale i. H. v. 11.764 Euro ermittelten anrechnungsfähigen Kosten abhängen, sondern auch von führt. Auf diese so ermittelte Zwischensumme wird allerdings ein der Entwicklung der Anzahl der Leistungsempfänger. Für das Jahr Eigenbetrag der kommunalen Ebene angerechnet, dessen Berech- 2015 ermittelte der Gutachter anrechenbare Kosten i. H. v. 11.064 tigung in den Verhandlungen sehr kontrovers diskutiert wurde. Die- Euro je Leistungsempfänger. Dem entsprach eine durchschnittliche ser Eigenbetrag berücksichtigt die kommunale Aufgabenerfüllung, Leistungsempfängeranzahl von 22.662. Je höher die Anzahl der Leis- die Preisentwicklung, soll Steuerungsanreize setzen und damit tungsempfänger ist, desto stärker steigt die FlüAG-Pauschale an. zu weiteren Optimierungen in der Flüchtlingsunterbringung anre- Umgekehrt gilt dies ebenfalls. Im Gutachten wird dies als „Elastizität“ gen. bezeichnet. Die Elastizität hat nach dem Gutachten den Faktor 0,17. Das bedeutet, dass eine Zunahme der Leistungsempfänger von 10 Pro- Die FlüAG-Pauschale beträgt zunächst 10.500 Euro im Jahr 2016, zent zu einem Anstieg der FlüAG-Pauschale i. H. v. 1,7 Prozent führt. 9.558 Euro im Jahr 2017 und 9.410 Euro im Jahr 2018.

in Euro je Flüchtling, soweit nicht anders angegeben 2016 2017 2018

Prognose Ø-Bestand Leistungsempfänger 2016-2018 31.100 19.000 14.800

Zwischensumme nach Elastizitätsberechnung in Euro 11.764 10.986 10.573

abzgl. Eigenbetrag Kommunen brutto -1.264 -1.428 -1.163

FlüAG-Pauschale p.a. 10.500 9.558 9.410

Sonderausgleich p.a. 392 377

Gesamtpauschale 10.500 9.950 9.787

1.264 1.036 786 Abstand zur Zwischensumme = Eigenbetrag netto (10,74 %) (9,43 %) (7,4 %) Abb. 14 Entwicklung der einmalig erwarteten Leistungsempfänger- zusätzliche Bedarfszuweisung zahlen und der FlüAG-Pauschale 20. Mio. Euro in den Jahren 2016 bis 2018

Finanzen • 63 Darüber hinaus erhalten die Aufgabenträger zur Abfederung von Auch für die Jahre 2017 und 2018 wird sich die FlüAG-Pauschale im Remanenzkosten einen Sonderausgleich in den Jahren 2017 und Vergleich zum bisher geltenden Wert i. H. v. 7.600 Euro erhöhen. Der 2018 (nicht in 2016) i. H. v. 392 Euro (2017) und 377 Euro je Leis- Pauschale (siehe oben) wurde eine Leistungsempfängerzahl von tungsempfänger (2018). Er führt de facto zu einer Erhöhung der 19.000 (2017) und 14.800 (2018) zugrunde gelegt. Daraus folgt über FlüAG-Pauschale. Damit wird berücksichtigt, dass bei sinkenden die Elastizität eine Pauschale i. H. v. 9.558 Euro (2017) bzw. 9.410 Flüchtlingszahlen die Anpassung der Unterbringungskapazitäten Euro (2018). Da es auch insoweit zu erheblichen Abweichungen der nicht in der gleichen Geschwindigkeit wird erfolgen können. Anzahl der Leistungsempfänger kommen kann, wurde eine Revi­ sionsklausel vereinbart: Problematisch in einem solchen Modell ist, dass die Höhe der Pau- schale von einer prognostizierten Anzahl der Leistungsempfänger „Bei einer Abweichung von 10 Prozent der der Bemessung der Pau- in dem jeweiligen Jahr abhängig ist. Diese kann sich jedoch in der schale zugrunde gelegten Annahme durchschnittlicher Bestände an Realität deutlich ändern, da insbesondere die Zugangszahlen, aber Leistungsempfängern nach § 10 Abs. 1 FlüAG für 2017 und 2018 auch die Bearbeitungsgeschwindigkeit durch das Bundesamt für erfolgt eine Prüfung der Angemessenheit der Kostenerstattung. Migration und Flüchtlinge (BAMF) heute noch nicht feststehen. Des- Dabei sind die Maßstäbe anzuwenden, die der Ermittlung der FlüAG- halb wurde für das Jahr 2016 – wie vom SSG hartnäckig eingefordert Pauschale zugrunde lagen.“ – ein Abrechnungsverfahren vereinbart. Es handelt sich dabei aller- dings nicht um ein sog. „Spitzabrechnungsverfahren“, mit dem die Die Prüfung erfolgt durch den FAG-Beirat. Kleinere Abweichungen Kosten nachträglich ermittelt werden, sondern um die Abrechnung werden also akzeptiert. der Anzahl der Leistungsempfänger. Deren Höhe wirkt sich dann über die Elastizität unmittelbar auf die Höhe der Pauschale aus. Unabhängig von der abrechnungsbedingt sich am Jahresende noch ändernden Pauschale des Jahres 2016 erhalten die Landkreise und Stellt sich also am Jahresende 2016 eine höhere durchschnittliche Kreisfreien Städte für das laufende Jahr zusätzlich eine einmalige Anzahl von Leistungsempfängern im Freistaat Sachsen ein, wird die Bedarfszuweisung i. H. v. 20 Mio. Euro, zahlungswirksam im Jahr Gesamtpauschale steigen. Ist die jahresdurchschnittliche Anzahl der 2017, die analog zur FlüAG-Pauschale verteilt wird. Sollte es in etwa Leistungsempfänger niedriger als prognostiziert, sinkt die Pauschale bei den angenommenen 31.100 Leistungsempfängern im Jahr 2016 ab. Die im Herbst 2015 bereits verhandelte und inzwischen auch vom bleiben, würde so insgesamt eine Pauschale i. H. v. 11.143 Euro je Gesetzgeber festgeschriebene Ausreichung einer Ergänzungspau- Leistungsempfänger ausgezahlt (10.500 Euro + 643 Euro Bedarfszu- schale i. H. v. 60 Mio. Euro für das Jahr 2016 wird auf die angepasste weisung je Leistungsempfänger). Ein beachtliches Ergebnis, wenn Pauschale angerechnet werden. Auf der Basis der derzeit bekannten man bedenkt, dass die bisherige Pauschale nur 7.600 Euro beträgt. Es Leistungsempfängerzahlen für das Jahr 2016 (Monate Januar bis Juli) verwundert daher auch nicht, dass der FAG-Kompromiss und das geht der SSG derzeit von einer Nachzahlung an die kommunale Ebene Verhandlungsergebnis zur FlüAG-Pauschale einstimmig vom Lan- für das laufende Jahr aus. desvorstand des SSG bestätigt wurden.

64 • Finanzen Haushaltsbegleitgesetz 2015/2016 – Ein „Reparatur-Sammelgesetz“ und die Kita-Schlüsseländerung als kommunaler „Aufreger“

Aufgrund der Landtagswahlen und der Koalitionsbildung konnten Schwerpunkte der Stellungnahme waren außerdem der Staatshaushalt, das Finanzausgleichsgesetz und auch das Haus- ■ das Sächsische Waldgesetz (Art. 5), haltsbegleitgesetz 2015/2016 (HBG 2015/2016) erst Ende April 2015 ■ die Finanzierungsstrukturen der Flüchtlingsproblematik (Art. 8 vom Sächsischen Landtag verabschiedet werden. Das insgesamt und 15) sowie vor allem 27 Artikel umfassende HBG 2015/2016 trat in wesentlichen Teilen ■ die Umsetzung der Personalschlüsselveränderungen und ihre am 9. Mai 2015 in Kraft. Dabei hatten längst nicht alle Normen Refinanzierung im Sächsischen Gesetz über Kindertageseinrich- einen konkreten Bezug zum Staatshaushalt. Einige Artikel dienten tungen (Art. 7). der überfälligen Korrektur und Anpassungsmaßnahmen von Geset- zen oder der Umsetzung des Koalitionsvertrages von CDU und Das Gesetz sieht folgende Änderungen des Personalschlüssels in SPD. den sächsischen Kindertageseinrichtungen vor:

Obwohl es dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) gelun- Kindergarten von: 1:13,0 gen ist, eine ganze Reihe von kommunalfreundlichen Normen in das ab 01.09.2015 auf 1:12,5 Gesetzgebungsverfahren einzubringen und diese auch vom Gesetz- ab 01.09.2016 auf 1:12,0 geber aufgegriffen wurden, wurde das Gesetzgebungsverfahren in seiner Gesamtheit doch von der kommunalen Ebene kritisch beglei- Kinderkrippe von: 1:6,0 tet. Dies ist auf die unzureichende Einbindung der kommunalen ab 01.09.2017 auf 1:5,5 Ebene durch die Sächsische Staatsregierung, vor allem – aber nicht ab 01.09.2018 auf 1:5,0 nur – mit Blick auf die Berechnung des Mehrbelastungsausgleichs für die Personalschlüsselveränderung im Kita-Bereich zurückzufüh- Angesprochen wurde in der Stellungnahme schließlich das Gesetz ren. ■ zur Änderung des Ganztagsangebotegesetzes (Art. 6), ■ über die Errichtung eines Sondervermögens „Zukunftssiche- Mit seiner schriftlichen Stellungnahme hat der SSG Ende Februar rungsfonds Sachsen“ (Art. 9), 2015 zunächst einige Themen in das Landtagsberatungsverfahren ■ zur Änderung des Landeserziehungsgeldgesetzes (Art. 10) und eingespeist, die nicht Gegenstand des Entwurfs der Staatsregierung ■ zur Änderung des ÖPNV-FinAusG (Art. 14). waren. Dies betraf vor allem Änderungen der sächsischen Gemeinde- ordnung, zu denen es in allgemeinerer Form auch Anknüpfungs- Die Geschäftsstelle hatte am 2. März 2015 Gelegenheit, ihre Positio- punkte im Koalitionsvertrag von CDU/SPD gab. Anzuführen sind nen in einer Sachverständigenanhörung des Haushalts- und Finanz- beispielsweise das Bestellungsverfahren für die kommunalen Beige- ausschusses des Sächsischen Landtages noch einmal zu untersetzen. ordneten, der Umgang mit Spenden, Schenkungen und ähnlichen Insbesondere die Vorschläge des SSG zur Gemeindeordnung und die Zuwendungen, Änderungen im Gemeindewirtschaftsrecht, die Ver- Kritik an der Berechnung des Mehrbelastungsausgleichs für die Kita- schiebung des Zeitpunktes für die Erstellung des Gesamtabschlusses Schlüsseländerung haben die weiteren Landtagsberatungen beein- und weitere Deregulierungen (vgl. dazu die Geschäftsberichte „Nach flusst. der Landtagswahl ging’s schnell“ S. 28 f., „Novellierung gemeinde- wirtschaftsrechtlicher Vorschriften geht Schritt für Schritt voran“, Während die Vorschläge zur Änderung der Gemeindeordnung weit- S. 30 f. und „Anpassung der Vorschriften zum kommunalen Haus- gehend vom Landtag aufgegriffen wurden (siehe dazu die beiden haltsausgleich“, S. 74 f). oben genannten Geschäftsberichte), hat es an der Berechnung des

Finanzen • 65 Mehrbelastungsausgleichs für die Kita-Schlüsselveränderung keine derung. Der SSG bzw. seine Mitgliedskommunen haben sich aber nennenswerten Änderungen mehr gegeben. Der SSG hatte zuvor kri- letztlich nicht zur Durchführung eines Normenkontrollverfahrens tisiert, dass die Staatsregierung die für die Jahre 2015 bis 2018 prog- entschließen können, weil dem Gesetzgeber ein relativ weiter Ein- nostizierten Bruttopersonalkosten zu niedrig kalkuliert hat und die schätzungs- und Beurteilungsspielraum in Prognosefragen zukommt aktuelle Betriebskostenabrechnung aus dem Jahr 2013 nicht berück- und Normenkontrollverfahren aufgrund ihrer grundsätzlichen Be- sichtigt wurde. Es fehlte in den Berechnungen auch an einer Dynami- deutung nur sinnvoll sind, wenn die Überzeugung, das Verfahren zu sierung der Personalkosten bis zum Jahr 2018 für die bereits 2015 bis gewinnen, gegen 100 Prozent tendiert. 2017 zusätzlich einzustellenden Fachkräfte. Ein Sach- und Gemein- kostenzuschlag, wie bei vorausgehenden MBA-Berechnungen durch- Erfreulicher war demgegenüber, dass es dem SSG gelungen ist, im aus üblich, fehlte ebenso wie die Berücksichtigung aktueller Tarif­ Verhandlungswege zusätzliche Investitionsmittel für die Flüchtlings- abschlüsse im Sozial- und Erziehungsdienst bzw. entsprechende unterbringung zu generieren (Art. 15). Insgesamt 38 Mio. Euro erhal- Risikopuffer. ten die sächsischen Landkreise und Kreisfreien Städte zur Deckung ihres Investitionsbedarfes für die Instandsetzung, Erneuerung und Der SSG geht daher davon aus, dass die zusätzlich zu beschäftigen- Erstellung von Einrichtungen und Anlagen für die Unterbringung den Fachkräfte nicht zu 100 Prozent aus den MBA-Zuweisungen von Flüchtlingen. finanziert werden können, die der Freistaat den Kommunen für die sukzessive Schlüsselveränderung in den Kindergärten und -krippen Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass der Freistaat den SSG frühzei- zur Verfügung stellt. tig und umfassend in das Gesetzgebungsverfahren für die kommen- den Haushaltsbegleitgesetze einbindet und aufwändige Prognosebe- Zwar gibt es durchaus Anhaltspunkte für verfassungsrechtlich rele- rechnungen für Mehrbelastungsausgleiche mit der kommunalen vante Ermittlungs- und Abwägungsfehler des Gesetzgebers bei der Ebene abstimmt. Prognose des Mehraufwandes im Zuge der Personalschlüsselverän-

66 • Finanzen Das Sächsische Investitionskraftstärkungsgesetz – 800 Mio. Euro zusätzliche Investmittel und eine schwer verdauliche „Kröte“

Das Investitionsniveau der Kernhaushalte der sächsischen Kommu- Der Verteilerschlüssel war für die sächsischen Kommunen eher nen lag jahrelang oberhalb der durchschnittlichen Investitionen im ungünstig, da neben den Einwohnerzahlen und den registrierten Bundesgebiet. In den Jahren 2013 und 2014 sank es erstmals unter Arbeitslosen zu einem weiteren Drittel auch die Kassenkreditbe- diese Schwelle ab. Das ist rund sechs Jahre vor dem Auslaufen des stände von Ländern und Kommunen eingingen. Schon unter Anreiz- Solidarpaktes II eine problematische Entwicklung. gesichtspunkten war das Merkmal „Kassenkredite“ für die Vertei- lung der Investitionsmittel sehr fragwürdig. Initiativen des SSG,

500 stattdessen weitere soziale Gesichtspunkte in den bundesdeutschen Verteilungsschlüssel einzubinden, blieben jedoch ohne Erfolg. Im 450 Ergebnis werden die sächsischen Kommunen daher lediglich rund

400 156 Mio. Euro bzw. 4,5 Prozent von den insgesamt 3,5 Mrd. Euro erhalten. 350

300 Mit dem am 30. Juni 2015 in Kraft getretenen „Gesetz zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen und zur Entlastung 250 von Ländern und Kommunen bei der Aufnahme und Unterbringung 200 von Asylbewerbern“ werden die Finanzhilfen des Bundes trägerneu- 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 tral für 2 Schwerpunktbereiche gewährt:

Deutschland Flächenländer West Vergleichsländer West

Flächenländer Ost Sachsen ■ Investitionen mit Schwerpunkt Infrastruktur • Krankenhäuser, Abb. 15 Entwicklung der Ausgaben für Investitionen in Euro/Einw. Quelle: Gemeindefinanzbericht Sachsen 2014/2015 • Lärmbekämpfung, insbesondere bei Straßen, ohne Schutz vor verhaltensbezogenem Lärm, • Städtebau (ohne Abwasser) einschließlich altersgerechter Um- Bund bringt Kommunales Investitionsfonds- bau, Barriereabbau (auch im öffentlichen Personennahverkehr), förderungsgesetz auf den Weg Brachflächenrevitalisierung, • Informationstechnologie, beschränkt auf finanzschwache Kom- Daher bot das Kommunale Investitionsfondsförderungsgesetz des munen in ländlichen Gebieten, zur Erreichung des 50 Mbit- Bundes (KInvFG) für den Sächsischen Städte- und Gemeindetag Ausbauziels, (SSG) Anlass genug, über ein größeres Investitionspaket zugunsten • energetische Sanierung sonstiger Infrastrukturinvestitionen, der kommunalen Ebene in Sachsen nachzudenken. Am 2. März 2015 • Luftreinhaltung. hatten sich die Bundesregierung und die Spitzen der die Bundesregie- rung tragenden Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD auf ■ Investitionen mit Schwerpunkt Bildungsinfrastruktur die Eckpunkte einer Investitionsinitiative des Bundes verständigt, in • Einrichtungen der frühkindlichen Infrastruktur, einschließlich deren Rahmen im Jahr 2015 u. a. ein Sondervermögen mit einem des Anschlusses dieser Infrastruktur an ein vorhandenes Netz, Umfang von 3,5 Mrd. Euro errichtet werden sollte, dessen Mittel der aus dem Wärme aus erneuerbaren Energien bezogen wird, Förderung von Investitionen in finanzschwachen Gemeinden und • Energetische Sanierung von Einrichtungen der Schulinfra- Gemeindeverbänden zugutekommen sollen. struktur,

Finanzen • 67 • Energetische Sanierung kommunaler oder gemeinnütziger Ein- Einbindung der Koalitionsfraktionen wurden diese Gespräche im richtungen der Weiterbildung, Sommer und Herbst 2015 fortgesetzt. • Modernisierung von überbetrieblichen Berufsbildungsstätten. In einem Spitzengespräch am 26. Oktober 2015 zwischen dem SMF, Die Fördergegenstände sind vor dem Hintergrund des Art. 104b GG den kommunalen Spitzenverbänden und den finanzpolitischen Spre- relativ eng auf die Bereiche begrenzt, in denen der Bund Gesetzge- chern der Koalitionsfrak­tionen im Sächsischen Landtag wurden die bungsbefugnisse hat. Eckpunkte zur Umsetzung des KInvFG und zur Umsetzung des infrastrukturellen Aufbaus in den sächsischen Kommunen bis zum Die Einzelheiten des Verfahrens zur Durchführung des KInvFG sind Jahr 2020 verhandelt. Im Ergebnis verständigte man sich, ein Sonder- in einer Verwaltungsvereinbarung geregelt, die am 20. August vermögen in einem Umfang von 800 Mio. Euro einzurichten, das aus 2015 in Kraft getreten ist. Sie enthält relativ wenige Vorgaben für folgenden Quellen gespeist wird: die kommunale Ebene, die über die Festlegungen des KInvFG hinaus- gehen. Im Wesentlichen sind dort Berichtspflichten der Länder gere- ■ 156 Mio. Euro aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungs- gelt. fonds des Bundes, ■ 322 Mio. Euro aus Landesmitteln und Das Gesetz zur Stärkung der kommunalen ■ 322 Mio. Euro aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs. Investitionskraft Das Land hatte auf einer paritätischen Beteiligung der kommunalen Erste Überlegungen der SSG-Geschäftsstelle und im Finanz- und Ebene sowie Vorfestlegungen für die Verhandlungen zum kommuna- Organisationsausschuss des SSG gingen bereits im März und April len Finanzausgleich der Jahre 2017 bis 2020 bestanden. Dies betraf 2015 in die Richtung, entweder die Bundesmittel über eine Investi­ insbesondere die zukünftige Ausgestaltung des Gleichmäßigkeits- tionspauschale an die sächsischen Kommunen auszureichen oder mit grundsatzes II, der die Verteilung der Schlüsselzuweisungen zwi- dem Freistaat ein größeres Investitionspaket unter Einschluss von schen dem kreisfreien und dem kreisangehörigen Raum regelt. Nach Landesmitteln zu verhandeln. intensiven Beratungen in den Gremien des SSG im Nachgang zum Spitzengespräch wurden diese Nebenbedingungen mehrheitlich vom Zwar hatte man in Sachsen gute Erfahrungen mit der Umsetzung des Landesvorstand des SSG akzeptiert. Die vereinbarte Umschichtung Konjunkturpaketes II (KP II) in den Jahren 2009 bis 2011 gemacht, von 40 bis 60 Mio. Euro zugunsten des kreisangehörigen Raumes war doch erreichen die vom Bund über das KInvFG zur Verfügung für die Kreisfreien Städte eine „bittere Kröte“, die sich trotz Kompen- gestellten Mittel bei weitem nicht den Umfang des KP II-Budgets. sationen im Rahmen des Investpaketes, Hartz IV-Ausgleichs und der Während der Bund über das KInvFG rund 156 Mio. Euro zur Verfü- Schulhausförderung als schwer verdaulich erwies. gung stellt, betrug der Anteil der sächsischen Kommunen am KP II immerhin 480 Mio. Euro und er wurde vom Land noch einmal um Hinsichtlich des Finanzierungsbeitrages des Landes haben die kom- 29 Mio. Euro auf insgesamt rund 509 Mio. Euro aufgestockt. Die Ver- munalen Spitzenverbände die Erwartung geäußert, dass die aus dem teilung nach Einwohnern ermöglichte es allen Kommunen, sinnvolle Staatshaushalt finanzierten kommunalen Fachförderprogramme in Investitionsmaßnahmen zu entwickeln und rechtfertigte ein – wenn den nächsten Jahren nicht gekürzt werden dürfen, um die verspro- auch „abgespecktes“ – Maßnahmeplan-, Antrags- und Genehmi- chene Zusätzlichkeit des Landesbeitrages zu gewährleisten. gungsverfahren für die einzelnen Vorhaben. Der SSG schlug daher – gemeinsam mit dem Sächsischen Landkreistag – dem Sächsischen Der kommunale Finanzierungsanteil wird zu einem größeren Teil Staatsministerium der Finanzen (SMF) bereits im Frühsommer 2015 durch eine Absenkung der investiven Zweckzuweisungen des vor, die Bundesmittel i. H. v. 156 Mio. Euro in einem Umfang von SächsFAG um jährlich 59 Mio. Euro von 2017 bis 2019 und zu einem mindestens 300 Mio. Euro aus Landesmitteln aufzustocken. Unter kleineren Teil (insg. 145 Mio. Euro) aus Abrechnungsbeträgen der

68 • Finanzen Jahre 2014/2015 erbracht. Die Nutzung dieser Finanzierungsquellen Budget „Bund“ erwies sich als vorausschauend, weil die Zweckzuweisungsmittel nun in einem deutlich vereinfachten Verfahren ausgereicht werden konn- Das Bundesbudget wird im Verhältnis 50 : 50 zwischen den Kreis- ten und die Abrechnungsbeträge aus Vorjahren angesichts der hohen freien Städten und dem kreisangehörigen Raum aufgeteilt. Gemessen FAG-Massen für die Jahre 2017/2018 ansonsten mit großer Sicherheit an der Einwohnerzahl – die Kreisfreien Städte haben rund 32 Prozent in einer neuen und zusätzlichen Vorsorgerücklage gebunden worden der sächsischen Einwohner – ist dies ein überproportional hoher wären. Die SSG-Strategie, diese Mittel frühzeitig „vom Verhand- Anteil für die Kreisfreien Städte. Der 50-prozentige Anteil ist als lungstisch“ zu nehmen, erwies sich daher als richtig. Der kommuna- Kompensation für die ab 2017 vereinbarte GMG II-Verschiebung len Ebene ist es gelungen, mit eigenen Mitteln, die ihr erst deutlich zulasten der Kreisfreien Städte zu verstehen. später bzw. in einem bürokratischen Verfahren zugeflossen wären, 156 Mio. Euro Bundesmittel und 322 Mio. Euro Landesmittel über Innerhalb der Räume, also zwischen den Kreisfreien Städten und den ein vereinfachtes Bewilligungsverfahren bzw. als Investitionspau- Landkreisen, erfolgt die Aufteilung nach dem Anteil der allgemeinen schale zu „hebeln“. Schlüsselzuweisungen im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2015.

Die gemeinschaftlich aufgebrachten Mittel mit einem Volumen von Außerdem wurde vereinbart, die Mittel auf Landkreisebene mindes- 800 Mio. Euro werden in den nächsten Jahren über 3 unterschiedliche tens zu 65 Prozent für Maßnahmen der Gemeindeebene einzusetzen. Budgets bzw. eine Pauschale an die kommunale Ebene ausgereicht: Weil der Bund fordert, dass die Mittel nur für finanzschwache Kom- munen eingesetzt werden, musste ein kleiner Kreis von Kommunen Bund Land Kommunen 156 322 322 ausgeschlossen werden. Man verständigte sich darauf, dass dies nur die Kommunen sein sollen, die von 2009 bis 2015 ununterbrochen abundant waren, also eine FAG-Umlage in den Finanzausgleich ein- Investitions- Budget Bund Budget Land gezahlt haben. pauschale 171,6 512,4 116 Gegenüber den vom Bund im KInvFG vorgesehenen Förderbereichen wurden auf Drängen des SSG keine Einschränkungen gemacht. Der KfS LKr KaG KfS LKr KaG EAE-IP Allg. IP Fördersatz beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. 85,8 29,9 55,7 256,2 89,7 166,5 16 100

KfS Kreisfreie Städte Zum Verfahrensablauf wurde vereinbart, dass ähnlich dem Vollzug LKr Landkreise KaG Kreisangehörige Gemeinden KfS KaG KfS LKr KaG des KP II kommunale Maßnahmepläne auf Kreisebene erstellt wer- EAE Erstaufnahmeeinrichtung 9,3 6,7 50 17,5 32,5 Allg. IP Allgemeine Investitionspauschale den, die in den Landkreisen – soweit gemeindliche Maßnahmen betroffen sind – im Einvernehmen mit den SSG-Kreisverbänden ver- Abb. 16 Mittelherkunft und Mittelaufteilung des Investitionspaketes in Mio. Euro abschiedet werden müssen. Im Nachgang zu dem bestätigten Maß- Das Bundesbudget wurde zunächst um ein Überbewilligungskontin- nahmeplan erfolgt eine Einzelfallbewilligung durch die Bewilli- gent i. H. v. 10 Prozent bzw. 15,6 Mio. Euro aus Landesmitteln aufge- gungsbehörden auf der Basis einer Dachförderrichtlinie. stockt. Sollte sich im Stadium der Verwendungsnachweisprüfung zeigen, dass Bundesmittel nicht zweckentsprechend verwendet wur- Budget „Land“ den, ist ein ausreichender „Puffer“ vorhanden, der eine Rückzahlung von Bundesmitteln an den Bund verhindert. Neben dem Bundesbud- Wie schon das Budget „Bund“ wurde auch für das Budget „Land“ get über 171,6 Mio. Euro wird ein Landesbudget in einem Umfang eine Aufteilung zwischen den Kreisfreien Städten und dem kreisan- von 512,4 Mio. Euro gebildet und eine Investitionspauschale i. H. v. gehörigen Raum im Verhältnis 50 : 50 vereinbart. Innerhalb der insgesamt 116 Mio. Euro ausgereicht. Räume erfolgt die Verteilung aber nicht nach Schlüsselzuweisungen,

Finanzen • 69 sondern nach dem Verhältnis der durchschnittlichen Einwohner- Innerhalb der Räume erfolgt die Verteilung nach der durchschnittli- zahl der Jahre 2012 bis 2014. Auf der Landkreisebene sind mindes- chen Einwohnerzahl der Jahre 2012 bis 2014. Die Landkreise müssen tens 65 Prozent der Mittel für Maßnahmen der Gemeindeebene ein- exakt 65 Prozent der Investitionspauschalen an ihre Gemeinden wei- zusetzen. terleiten. Auch diese Investitionspauschale ist für Maßnahmen der infrastrukturellen Grundversorgung einzusetzen und kann zur Kofi- Abweichend von den Vorgaben des Bundes wurde ein breiter Einsatz nanzierung der staatlichen Förderung genutzt werden. der Landesmittel für folgende Verwendungszwecke vereinbart: Wenn die Investitionspauschalen zur Kofinanzierung des Bundes- ■ Schulhausbau, und Landesbudgets eingesetzt werden, kann ein Fördersatz von rech- ■ Bau und Ausbau von Kindertagesstätten, nerisch rund 88 Prozent „erzielt“ werden. Damit kam man der SSG- ■ Straßenbau, Forderung nach einer 90-prozentigen Förderung recht nahe. ■ ÖPNV, ■ Wasser- und Abwasserversorgung, Landtagsanhörungsverfahren ■ Gewässerschutz, ■ Brachflächenrevitalisierung, Im Landtagsanhörungsverfahren wurde eine Reihe von Änderungs- ■ Sportstätten und wünschen des SSG aufgegriffen. Die Ermächtigung für den Erlass ■ Verwaltungsgebäude und Sonderbauten für soziale Zwecke. der ausführenden Verwaltungsvorschrift wurde zu einer umfassen- den Ermächtigung erweitert, die nicht nur das Maßnahmeplanver- Der Fördersatz beträgt wiederum 75 Prozent der zuwendungsfähigen fahren umfasst, sondern auch das Antrags-, Bewilligungs- und Ver- Ausgaben. Förderunschädlicher Maßnahmebeginn ist der 1. Juli wendungsnachweisverfahren. Weitere Forderungen des SSG wurden 2016. Die Mittel werden von 2017 bis 2020 ausgezahlt, in Ausnahme- bereits im Gesetz umgesetzt: fällen bis 2022. ■ Konzentration auf eine einheitliche Bewilligungsbehörde, die Wie beim Budget „Bund“ werden zunächst Maßnahmepläne auf Sächsische Aufbaubank (SAB), Landkreisebene aufgestellt, die gemeindlichen Maßnahmen im Ein- ■ Möglichkeit, über die ausführende Verwaltungsvorschrift Ver- vernehmen mit den SSG-Kreisverbänden. Anschließend erfolgt auf fahrenserleichterungen nach dem Vorbild der VwVKommInfra der Basis der Dachförderrichtlinie eine Einzelfallbewilligung. 2009 zu schaffen, ■ Notwendigkeit des Einvernehmens der SSG-Kreisverbände zum Investitionspauschale gemeindlichen Maßnahmeplan, ■ Schaffung von mehr Flexibilität bei der Aufteilung der Budgets Die Investitionspauschale i. H. v. 116 Mio. Euro wird aufgeteilt in zwischen den Landkreisen und den kreisangehörigen Gemein- eine kleinere Summe mit einem Umfang von 16 Mio. Euro und eine den; der Mindestanteil von 65 Prozent für die Gemeinden wurde größere Summe mit 100 Mio. Euro. nur auf das Gesamtbudget von „Bund“ und „Land“ bezogen, ■ Erweiterung der Verwendungsbreite der Investitionspauschale Die 16 Mio. Euro werden nach den Kapazitäten in den Erstaufnahme- über die „infrastrukturelle Grundversorgung“ hinaus auf die einrichtungen für Flüchtlinge am 31. Dezember des jeweiligen Vor- zulässigen Fördergegenstände der Budgets von „Bund“ und jahres im Verhältnis zu der Gesamtkapazität aller Erstaufnahmeein- „Land“ und richtungen im Freistaat Sachsen verteilt. Die 100 Mio. Euro werden ■ Erweiterung des Investitionsbegriffs für das Landesbudget und in vier Jahresscheiben zu jeweils 25 Mio. Euro an die Kreisfreien die Investitionspauschale, indem neben Erstellungs- und Er- Städte und Landkreise verteilt. Wieder gehen 50 Prozent der Mittel neuerungsmaßnahmen auch Instandsetzungen zugelassen wer- an die Kreisfreien Städte, der Rest an den kreisangehörigen Raum. den.

70 • Finanzen Das Sächsische Investitionskraftstärkungsgesetz wurde am 16. De- Vor diesem Hintergrund ist positiv zu bewerten, dass letztlich für die zember 2015 vom Sächsischen Landtag beschlossen und ist am Umsetzung des Landesbudgets eine Öffnungsklausel verankert 25. Dezember 2015 in Kraft getreten. wurde, über welche Abweichungen von den Fachförderrichtlinien zugelassen werden können. VwV Investkraft Zusätzlich zu den SSG-Forderungen, die bereits im Gesetz aufgegrif- Mit der Erstellung der Dachrichtlinie, die das Gesetz umsetzen sollte, fen wurden, konnten mit der VwV Investkraft weitere kommunal- ließ sich die Staatsregierung anfangs mehr Zeit, als zwischen staatli- freundliche Regelungen umgesetzt werden: cher und kommunaler Ebene vereinbart worden war. Ursprünglich sollte die Dachrichtlinie noch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes vor- ■ für Instandhaltungsmaßnahmen gilt ein vereinfachtes Antrags- gelegt werden. Dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Erst verfahren, nachdem die Staatsregierung noch vor Weihnachten 2015 das Sächsi- ■ das Bundesbudget wird nur nach den Vorgaben der VwV Invest- sche Staatministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) als kraft und ohne Berücksichtigung der Fachförderrichtlinien bewil- federführendes Ressort mit der Erarbeitung der Dachrichtlinie beauf- ligt, tragt hatte, wurde innerhalb von wenigen Tagen die Grundstruktur ■ im Bundesbudget gilt eine niedrige allgemeine Bagatellschwelle der Norm erarbeitet, die später den Titel „VwV Investkraft“ erhielt. von 10.000 Euro förderfähige Kosten, ■ die Vereinheitlichung der Antragsformulare über alle För- Zum Jahreswechsel 2015/2016 kam es zu intensiven Verhandlungen dergegenstände hinweg (nach Vorbild: Wiederaufbau Hochwas- mit dem SMUL und zur konkreten Ausgestaltung der Fördertatbe- ser), stände sowie den dazu gehörenden Verfahrensregelungen. Hier ■ Entbehrlichkeit eines Nachtragshaushaltes für 2016, weitere haus- wurde sehr schnell deutlich, dass das Gesamtpaket aus Sicht der kom- haltsrechtliche Erleichterungen, munalen Spitzenverbände nur dann konsensfähig sein würde, wenn ■ Erleichterungen bei der gemeindewirtschaftlichen Stellung- es mindestens ebenso kommunalfreundlich und schlank im Verfah- nahme in Anlehnung an die Umsetzung des KP II; die „Gewi“ ren ausgestaltet wird wie die VwV KommInfra 2009 im Rahmen des entfällt, wenn die notwendigen Eigenmittel (vollständig) durch KP II. Es bedurfte erheblicher Verhandlungsanstrengungen, um die- die Investitionspauschale ersetzt werden und ses Ziel zu erreichen. ■ auch bei der baufachlichen Stellungnahme werden Verfahrens- erleichterungen analog VwVKommInfra 2009 (KP II) aner- Das Kernproblem bei der Erarbeitung der VwV war, dass für das kannt. Landesbudget die Bewilligung immer auf der Basis der vorhan- denen Fachförderrichtlinien erfolgen muss. Hier hatte sich der Daneben konnte eine ganze Reihe von weiteren „kleineren“ und „grö- SSG ursprünglich deutliche Erleichterungen versprochen. Der SSG ßeren“ kommunalen Positionen mit der VwV Investkraft umgesetzt kam aber nicht an dem von ihm schon im Gesetzgebungsver- werden, die in einem konstruktiven Dialog mit dem SMUL entwi- fahren kritisierten § 3 Abs. 3 SächsInvStärkG „vorbei“, in dem es ckelt wurden. heißt: Das Maßnahmeplan- und Bewilligungsverfahren wurde mit einheit- „Die Mittel des Budgets „Bund“ und des Budgets „Sachsen“ werden lichen Terminketten für das Budget „Bund“ und das Budget „Land“ auf der Grundlage der §§ 23 und 44 der Sächsischen Haushaltsord- aufgestellt, obwohl für den Abschluss der Einzelfallmaßnahmen des nung in der Fassung … nach Maßgabe der jeweils geltenden Richt- Landesbudgets bis Ende 2020 zwei Jahre mehr zur Verfügung stehen linien der fachlich zuständigen Staatsministerien maßnahmekon- als für die Umsetzung des Budgets „Bund“. Die aus Bundesmitteln kret bewilligt, soweit dieses Gesetz keine abweichenden Regelungen finanzierten Einzelmaßnahmen müssen bis zum 31. Dezember 2018 trifft.“ abgeschlossen sein.

Finanzen • 71 Budget „Bund“ Abschluss aller Einzelmaßnahmen Aufbereitung der bis 31.12.2018 Maßnahmeplanverfahren Antragsunterlagen Förderverfahren durch Antragsteller

bei vollständigen Unterlagen Bewilligung innerhalb von 6 Wochen durch SAB

bis 13.05.16 bis 17.06.16 bis 31.08.16 Beantragung der Meldung der Vorlage Maßnahmeplan- Einzelmaßnahmen Maßnahmen Maßnahmeplan konferenz und Budget „Bund“ kreisangehöriger Budget „Bund“/ Bestätigung durch SK bis 15.11.16 Kommunen Budget „Sachsen“ Budget „Sachsen“ an Landkreis im SMUL durch bis 28.02.17 Landkreise und Kreisfreie Städte

bei vollständigen Unterlagen Bewilligung innerhalb von 6 Wochen durch SAB Aufbereitung der Antragsunterlagen Maßnahmeplanverfahren Förderverfahren durch Antragsteller Abschluss aller Einzelmaßnahmen bis 31.12.2020 Budget „Sachsen“

Abb. 17 VwV Investkraft – Maßnahmeplan- und Bewilligungsverfahren Quelle: SMUL - Leitstelle

Inzwischen deutet sich an, dass der Bund den Zeitraum für die dafür eingesetzt, dass diese Fristverlängerung über das Haushaltsbe- Umsetzung des Bundesbudgets um zwei Jahre über den bisherigen gleitgesetz 2017/2018 zeitnah erfolgt. Die Staatsregierung lehnt dies Stichtag 31. Dezember 2018 hinaus verlängert. Die Bundesregierung zurzeit allerdings ab. hat den „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kommunalinves- titionsförderungsgesetzes und zur Änderung weiterer Gesetze“ im Schließlich hat der SSG, nachdem die Aufteilung der Budgets und Kabinett verabschiedet und dem Bundesrat zugeleitet (BR-Drs. der Investitionspauschale auf die Kreisebene bereits mit dem 276/16). Die Änderung des KInvFG allein wird allerdings nicht aus- Gesetz festgelegt wurde, seinen Kreisverbänden einen Vorschlag reichen, um den für das Bundesbudget geltenden Förderzeitraum zu unterbreitet, wie die Budgets und die Investitionspauschale auf die verlängern. Der Landesgesetzgeber wird den Förderzeitraum für die einzelnen Kommunen in den Landkreisen verteilt werden können. Umsetzung der Mittel aus dem Bundesbudget ausdrücklich im Soweit bekannt, ist dieser Vorschlag auch von den meisten SSG- SächsInvStärkG verlängern müssen. Die Geschäftsstelle hat sich Kreis-verbänden in Abstimmung mit dem Landratsamt umgesetzt daher gegenüber der Staatsregierung und den Koalitionsfraktionen worden.

72 • Finanzen Insgesamt trägt die Auflegung des kommunal-staatlich finanzier- rechte der kommunalen Ebene, das entstandardisierte Verfahren und ten Programms „Brücken in die Zukunft“ in beträchtlichem Maße die Kofinanzierung durch die Investitionspauschale konnte der SSG dazu bei, dass die sächsischen Kommunen ihr Investitionsniveau einen Großteil seiner Positionen umsetzen. Wir sind daher zuver- zukünftig wieder im bundesweiten Vergleich auf ein deutlich über- sichtlich, dass trotz vereinzelter Kritik am Brückenprogramm das durchschnittliches Niveau anheben können. Durch die „weite Fas- Investpaket ähnlich erfolgreich wie das KP II umgesetzt werden sung“ der Fördergegenstände, die Mitwirkungs- und Entscheidungs- kann.

Finanzen • 73 Anpassung der Vorschriften zum kommunalen Haushaltsausgleich und zum Haushaltsstrukturkonzept ab 2017

Eine Bilanz ist nicht das, was ist – sondern das, deutlich geworden, dass viele Kommunen den originären Haushalts- was (daraus) gemacht wird.1 ausgleich erreichen. Allerdings häufig nur durch die Einbeziehung von Erträgen aus der Anwendung der Eigenkapitalspiegelwertme- So oder zumindest so ähnlich müsste das Resümee über die drei thode. Bei diesen Jahresabschlüssen war dann auch häufig eine zurückliegenden Jahre lauten, in denen über die Neuregelung der Schieflage gegenüber der Finanzrechnung festzustellen. Dies war Vorschriften zum Haushaltsausgleich und das Haushaltsstrukturkon- eine wichtige Aussage für die weitere Ausgestaltung der Anforderun- zept verhandelt wird. Mit der Gründung der Lenkungsgruppe im gen an den Haushaltsausgleich. Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) – im Ergebnis einer Sitzung des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeide- Modelldiskussionen tages (SSG) mit dem Innenministerium – im Jahr 2013 war man zunächst davon ausgegangen, im Sommer 2015 einen Gesetzesent- In der Lenkungsgruppe und der zusätzlich eingerichteten Unterar- wurf vorzulegen. Die Gespräche in der Lenkungsgruppe gestalteten beitsgruppe wurden verschiedene Modelle zur Neuregelung disku- sich schwierig, zeigten sie doch, wie unterschiedlich man eine Bilanz tiert. Das vom Sächsischen Rechnungshof verfolgte Modell der Bil- verstehen kann und was man darin erkennen möchte (und was nicht). dung einer kommunalspezifischen Ausgleichsrücklage konnte sich in Vor diesem Hintergrund war es auch nicht überraschend, dass erst im der Lenkungsgruppe nicht durchsetzen. Zwar zeigt das Modell einer- Frühjahr 2016 ein Gesetzesentwurf vorgelegt wurde, der jedoch vor seits gemeindescharf die Eigeninvestitionskraft der zurückliegenden der Sommerpause im Landtag nicht mehr verabschiedet wurde. Was Jahre auf und ist so eine geeignete Grundlage für eine individuelle aber sind die Gründe für die langwierigen Verhandlungen und Ausgleichsrücklage. Andererseits könnte aber diese Ausgleichsrück- schwierigen Diskussionen? lage durch die sehr differenzierten Ergebnisse bei einzelnen Kommu- nen und insbesondere den Landkreisen bereits in wenigen Jahren Stand der Umstellung wieder aufgebraucht sein. Damit wäre nur ein Aufschub für wenige Jahre verbunden. Deshalb wurde in der Lenkungsgruppe und auch in Ein wesentlicher Grund dafür ist die nur zögerliche Aufstellung der den Gremien des SSG das Modell des bilanziellen Investitionsaus- Eröffnungsbilanzen. Aktuell haben rund 46 Prozent der Körperschaf- gleichs, welches vom SMI eingebracht wurde, favorisiert. Nach die- ten eine Eröffnungsbilanz aufgestellt2. Erst nach der Aufstellung der sem Modell soll der Saldo aus Abschreibungen und Erträgen auf das Eröffnungsbilanzen können die Jahresabschlüsse vorbereitet werden. zum 31. Dezember 2017 aktivierte Altvermögen mit dem Basiskapital Dementsprechend gibt es einen erheblichen Rückstand. Da erst die verrechnet werden können. Bereits die ersten Entwürfe für eine Neu- Jahresabschlüsse die tatsächliche Belastung aus Abschreibungen regelung, die das SMI im Herbst 2015 vorgelegt hat, haben deutlich deutlich machen können, fehlt es für eine belastbare Beurteilung der gemacht, dass auch bei diesem Modell zahlreiche Detailfragen zu Regelungen zum Haushaltsausgleich an geeignetem Datenmaterial. klären sind. Insbesondere der Umfang der verrechnungsfähigen Selbst von den Kommunen, die bereits Jahresabschlüsse aufgestellt Abschreibungen und Erträge ist kritisch zu hinterfragen. So ist die haben, werden statistische Daten durch das Statistische Landesamt Einbeziehung der Erträge und Aufwendungen aus der Anwendung nicht erfasst. Deshalb hat die Geschäftsstelle im Jahr 2015 ca. 100 der Eigenkapitalspiegelwertmethode in den verrechnungsfähigen Jahresabschlüsse abgefordert und gezielt ausgewertet. Dabei ist auch Betrag geplant. Die Geschäftsstelle hat in ihrer Stellungnahme deut- lich gemacht, dass es sich bei diesen Positionen gerade nicht um „Alt-

1 Autor unbekannt. lasten“ handelt, sondern um ein dem Haushaltsjahr zuzurechnendes 2 Stand Ende Juni 2016. Periodenergebnis. Die Geschäftsstelle hat sich auch bei anderen

74 • Finanzen Detailfragen intensiv in die Überarbeitung der ersten Entwürfe ein- man sich in den noch anstehenden Beratungen im Sächsischen Land- gebracht und eigene Vorschläge unterbreitet. tag auf eine einfache, nachvollziehbare und praktisch handhabbare Lösung verständigt. Im Rahmen der Beratungen in der Unterarbeitsgruppe konnten so auch die Anforderungen an den parallel notwendigen Ausgleich im Verlängerung der Übergangszeit Finanzhaushalt modifiziert werden. Durch einen Rückgriff auf ver- fügbare liquide Mittel, die nicht bereits einer besonderen Haushalts- Aufgrund des fehlenden Zahlenmaterials und der schwierigen Dis- bindung unterliegen, kann künftig auch ein Ausgleich zwischen ein- kussionen in der Lenkungs- und Arbeitsgruppe wurde bereits Ende zelnen Haushaltsjahren nachgewiesen werden. Diese Möglichkeit ist 2015 deutlich, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht mehr einzuhal- insbesondere im Zusammenhang mit der Vorfinanzierung von För- ten war. Um ein Inkrafttreten der Neuregelungen zum 1. Januar 2017 dermitteln oder der Tilgung endfälliger Darlehen von großer Bedeu- zu gewährleisten, müssen auch die untergesetzlichen Normen noch tung. angepasst werden. Deshalb ist die Geschäftsstelle zu Beginn des Jah- res 2016 an den Innenminister mit der Bitte herangetreten, die derzei- Ein wichtiges Anliegen war es auch, die Anforderungen an die Eröff- tige Übergangsregelung für mindestens ein Jahr zu verlängern. Nur nungsbilanz im Falle einer Gebietsänderung praxisgerecht zu gestal- so bleibt ausreichend Zeit, nach der Änderung der Sächsischen ten. Im Ergebnis soll es möglich werden, bei einer Gebietsänderung Gemeindeordnung (SächsGemO) die zahlreichen untergesetzlichen die geprüften Bilanzwerte der fusionierenden Kommunen zu über- Normen rechtskonform zu überarbeiten. In den Gesetzesentwurf nehmen. Eine Neubewertung des Vermögens und der Schulden nach wurde ein entsprechender Regelungsvorschlag aufgenommen. Sobald einheitlichen Kriterien, wie ursprünglich angedacht, soll es auf Drän- es eine verbindliche Änderung der SächsGemO gibt, wird deshalb gen des SSG nicht geben. eine umfangreiche Überarbeitung der untergesetzlichen Normen anstehen. Da gerade das SMI-Modell einen Eingriff bis in die Kon- Die Modelldiskussionen wurden sehr kontrovers geführt, denn die tensystematik des Kontenrahmens und die Muster zur Haushaltswirt- Beteiligten – neben dem SSG und dem SMI auch das Sächsische schaft nach sich zieht, müssen sich die Kommunen auf umfangreiche Staatsministerium der Finanzen und der Sächsische Landkreistag – Änderungen einstellen. Die Geschäftsstelle wird die Änderungen verfolgen durchaus unterschiedliche Ziele. Es bleibt zu hoffen, dass intensiv begleiten und sich für praktikable Lösungen einsetzen.

Finanzen • 75 Umsetzung der Umsatzsteuerpflicht bei den Kommunen

Seit vielen Jahren zeichnet sich eine Änderung bei der Umsatzbesteu- cher im September 2015 im Deutschen Bundestag verabschiedet erung der juristischen Personen des öffentlichen Rechts ab. Während wurde. anfänglich der Bundesrechnungshof und der Bundesfinanzhof nur vereinzelt auf die Unvereinbarkeit mit der MwStSystRL hinwiesen, Der Lösungsversuch hat sich dies in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Mit der Neuregelung übernimmt der Gesetzgeber den Versuch eines Erster Aufschlag durch den Bundesrechnungs- Spagates zwischen einer unionsrechtskonformen Regelung der hof in 2004 Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand im nationalen Recht und der partiellen Beibehaltung steuerlicher Sondertatbestände für jPdöR, Bereits 2004 hatte sich der Bundesrechnungshof (BRH) in einem der neue Fragen aufwirft. Bericht mit der Frage der umsatzsteuerlichen Behandlung der öffent- lichen Hand befasst und kam zu folgendem Ergebnis: Der erste Entwurf für die Neuregelung wurden im Juni 2014 unter der Überschrift „Umsatzbesteuerung von Leistungen der öffentlichen „Eine Nichtbesteuerung wettbewerbsrelevanter Leistungen ist Hand – Zusammenarbeit von juristischen Personen des öffentlichen aus umsatzsteuerrechtlicher Sicht bereits nach Artikel 4 Abs. 1 Rechts“ von den Finanzstaatssekretären des Bundes und der Länder der 6. EG-Richtlinie [heute: Art. 13 MwStSystRL] nicht mit dem vorgelegt. In der Verbändeanhörung wurde der Vorschlag sehr kont- geltenden EG-Recht vereinbar.“ rovers diskutiert. Einerseits haben die kommunalen Spitzenverbände, so auch die Geschäftsstelle des SSG, gegenüber der Finanzverwal- Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte im europäischen Mehr- tung auf die zahlreichen unbestimmten Rechtsbegriffe und die damit wertsteuerrecht eine Rechtsprechung entwickelt, die im Urteil „Isle einhergehenden Auslegungsfragen bei der Anwendung des künftigen of Wight Council“ plastisch wurde: § 2b UStG hingewiesen. Auf der anderen Seite waren die wirtschaftsnahen Flügel im Parla- „So verbietet der Grundsatz der steuerlichen Neutralität, der ein ment grundsätzlich gegen die Neuregelung. Es bestand dort die fundamentaler Grundsatz des gemeinsamen Mehrwertsteuersys- Befürchtung, dass damit auch Fragen der wirtschaftlichen Betäti- tems ist […], dass Wirtschaftsteilnehmer, die gleichartige gung der jPdöR manifestiert werden könnten. Hierbei wurde jedoch Umsätze tätigen, bei der Erhebung der Mehrwertsteuer unter- verkannt, dass die Fragen der Zulässigkeit der wirtschaftlichen Betä- schiedlich behandelt werden […].“ tigung Landesrecht, das Umsatzsteuerrecht dagegen Bundesrecht sind, so dass zwischen beiden Fragen kein Zusammenhang besteht. Vor dem Hintergrund der Entscheidungen des EuGH und mit Bezug Trotz aber vielleicht auch wegen der Widerstände des wirtschaftsna- auf den Bericht des BRH hatte der Bundesfinanzhof (BFH) in den hen Flügels wurde der ursprüngliche Gesetzesentwurf nahezu unver- Jahren 2009 bis 2011 mehrere Urteile zur umsatzsteuerlichen Behand- ändert mit dem Steuerrechtsänderungsgesetz 2015 vom 2. November lung der juristischen Personen des öffentlichen Rechts (jPdöR) erlas- 2015 (BGBl. I S. 1834) verabschiedet. Durch die Streichung des sen, mit denen § 2 Abs. 3 Umsatzsteuergesetz (UStG) de facto bisherigen § 2 Abs. 3 UStG und die Einführung von § 2b UStG außer Kraft gesetzt wurde und sich alle steuerlichen Gestaltungsfor- wird die bisherige Verknüpfung der umsatzsteuerlichen mit der men an Art. 13 der Richtlinie über das gemeinsame Mehrwertsteuer- ertragsteuerlichen Beurteilung nach dem Körperschaftsteuerge- system (MwStSystRL) messen lassen mussten. Der Widerspruch setz aufgegeben. Mit Wirkung vom 1. Januar 2017 wird damit der zwischen dem bisherigen § 2 Abs. 3 UStG und der MwStSystRL Umfang der steuerrelevanten Leistungen der jPdöR deutlich anwach- haben letztendlich zur Einführung des neuen § 2b UStG geführt, wel- sen.

76 • Finanzen Die Übergangsregelung für ein geordnetes Diese Problematik hat die Geschäftsstelle bereits frühzeitig erkannt. Hineinwachsen Um sich mit dem neuen Thema vertiefter auseinandersetzen und den Austausch fördern zu können, wurde in 2015 ein Erfahrungsaus- Bereits sehr frühzeitig forderten die kommunalen Spitzenverbände tausch zwischen Kommunen zu steuerlichen Themen ins Leben geru- eine Übergangsregelung ein, welche ein langsames Hineinwachsen in fen. Dieser Arbeitskreis, an dem 13 Kommunen mitwirken, trifft sich die neuen steuerlichen Anforderungen ermöglicht. Denn neben den in regelmäßigen Abständen, um sich über aktuelle steuerliche Fragen grundsätzlichen steuerrechtlichen Fragen müssen sich die Kommu- auszutauschen. Schon in 2015 wurden drei nahezu ausgebuchte nen auch personell, organisatorisch und technisch auf die Anwen- Workshops zum Thema Umsatzsteuer durchgeführt. Die Workshops dung des UStG vorbereiten. Dies sagte die Bundesregierung auch zu, wurden in 2016 nochmals vertieft fortgesetzt. Speziell zu den anste- wenngleich der Entwurf der nun verabschiedeten Übergangsregelung henden Neuregelungen hat die Geschäftsstelle 6 Workshops durch- in § 27 Abs. 22 UStG dieser Zielstellung nur bedingt gerecht werden führt und konnte dabei insgesamt rd. 240 Teilnehmer erreichen. Den kann. Mit der Übergangsregelung wird den jPdöR das Recht einge- Teilnehmern wurde auch eine von der Geschäftsstelle erarbeitete räumt, bis zum 31. Dezember 2016 gegenüber dem zuständigen Checkliste überlassen, an Hand derer sich mögliche umsatzsteuerre- Finanzamt eine Erklärung abzugeben, wonach bis längstens Ende levante Leistungen vor Ort beurteilen lassen. Parallel wurde in den 2020 die bisherigen Regelungen des § 2 Abs. 3 UStG weiterhin zur Kreisverbandsversammlungen über den dringenden Handlungsbe- Anwendung kommen sollen. Im Ergebnis darf die jPdöR entscheiden, darf in 2016 informiert und bei Bedarf auch gesonderte Informations- ob altes oder neues Recht günstiger für sie ist. Dies klingt zunächst veranstaltungen auf Ebene der Kreisverbände angeboten. Davon einmal gut; es gibt allerdings einen entscheidenden Haken: nur dieje- machten drei Kreisverbände mit rd. 90 Teilnehmern Gebrauch. nigen, die in 2016 überhaupt erkennen, dass sie ausgehend von der Zusätzlich nahmen an zwei regionalen Veranstaltungen zu den Ände- Neuregelung steuerrelevante Leistungen erbringen und eine entspre- rungen rund 230 interessierte Mitglieder teil. Da für die Abwägung chende Abwägung vornehmen, werden die Übergangsregelung posi- vor Ort noch ausreichend Zeit bleiben musste, wurden alle Informati- tiv für sich nutzen können. Diejenigen, die – aus Unkenntnis – onsveranstaltungen und Workshops im 1. Halbjahr 2016 durchge- davon ausgehen, dass sie nicht betroffen sind, werden zwangsläufig führt. Der Geschäftsstelle war es besonders wichtig, die Mitglieder ab 1. Januar 2017 den neuen Regelungen des UStG unterworfen. Eine ausreichend und umfassend zu informieren und aktiv zu begleiten. nachträgliche Rückkehr zum alten Recht hat der Gesetzgeber bewusst ausgeschlossen.

Finanzen • 77 Änderung der VwV zur SäHO hinsichtlich der Anerkennung elektronischer Rechnungen in Förderverfahren und Einführung und Nutzen der eRechnung bei den Kommunen

Steter Tropfen höhlt den Stein rung des Verwaltungshandelns durch automatisierte Prozesse an die Staatsregierung gewandt. Im Ergebnis wurde schnell klar, dass die Noch vor einigen Jahren waren elektronische Rechnungen (eRech- Anerkennung von elektronischen Belegen eine Änderung der Ver- nung) etwas völlig Unvorstellbares. Neben dem Haushalts- und För- waltungsvorschriften des Sächsischen Staatsministeriums der Finan- derrecht war dazu auch das Umsatzsteuerrecht wenig flexibel; galt zen zur Sächsischen Haushaltsordnung (VwV-SäHO) erfordern darin doch der Grundsatz, dass Rechnungen stets in Papierform aus- würde. gestellt werden müssen. Bedenkt man dabei den Umfang des jährli- chen Rechnungsaufkommens, wird schnell klar, dass hierbei Poten- Die Europäische Union mischt mit ziale ungenutzt bleiben. Zunächst vollzog sich daher eine Änderung im Umsatzsteuerrecht, um die hohen Anforderungen an eine eRech- Die Weiterentwicklung der Vorschriften zur elektronischen Vergabe nung zu reduzieren. Durch das Steuervereinfachungsgesetz 2011 auf Ebene der Europäischen Union (EU) prägte die nationalen Ent- (BGBl. I 2011, S. 2131) verankerte man erstmals und in Anlehnung an wicklungen im Steuer- und Haushaltsrecht zum Thema eRechnun- die Richtlinie über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem (MwSt- gen. Die EU hatte einen „Richtlinienvorschlag über die Anerkennung SystRL) eine deutliche Vereinfachung hinsichtlich der Anerkennung elektronischer Rechnungen bei öffentlichen Aufträgen“ vorgelegt. von eRechnungen im Geschäftsverkehr. Eine Rechnung musste zwar Dieser sah vor, dass die öffentlichen Auftraggeber künftig verpflich- weiterhin persönlich übermittelt werden und die postalische Form tet werden, bei öffentlichen Aufträgen grundsätzlich eRechnungen zu blieb der Regelfall, jedoch wurden an die Übermittlung einer eRech- akzeptieren. Die Geschäftsstelle hatte über das Europabüro der Säch- nung keine besonderen Anforderungen mehr gestellt. Die Übermitt- sischen Kommunen in 2013 die Gelegenheit, eine Stellungnahme lung einer eRechnung auch ohne elektronische Signatur oder Zertifi- zum Bericht über den Vorschlag für eine „Richtlinie des Europäi- zierung sind seither möglich und beide Rechnungsformen damit schen Parlamentes und des Rates über die elektronische Rechnungs- steuerlich gleichgestellt. stellung bei öffentlichen Aufträgen“ abzugeben. Mit der Stellung- nahme und einem sich anschließenden Gespräch mit der zuständigen Schnell trat dann die Frage auf, in welchem Umfang eRechnungen Berichterstatterin konnte eine stärkere Berücksichtigung der kom- auch in der kommunalen Verwaltung zu einer Beschleunigung und munalen Belange in der Richtlinie erreicht werden. So wurden u. a. Vereinfachung der Prozesse beitragen würden. Einerseits musste die Umsetzungsfrist für die öffentlichen Auftraggeber verlängert, ein geprüft werden, ob die Kommunen eRechnungen, die auf elektroni- Verzicht auf eine elektronische Signatur der Rechnung und ferner die schem Weg eingehen, als Belege i. S. v. § 33 der Sächsischen Kommu- Forderung verankert, dass die nationalen Gesetzgeber auch die recht- nalen Kassen- und Buchführungsverordnung (SächsKomKBVO) lichen Grundlagen für eine Anerkennung einer einfachen eRechnung anerkennen dürfen. Da zahlreiche Lieferanten papierene Rechnungen im Förderrecht schaffen. Nach Annahme durch den Rat hat die EU nur noch gegen ein Papierentgelt ausstellen wollten, zeigten viele die Richtlinie 2014/55/EU des Europäischen Parlaments und des Kommune daran ein großes Interesse. Andererseits bedurfte es in Rates vom 16. April 2014 im entsprechenden Amtsblatt am 6. Mai diesem Zusammenhang der Klärung, inwieweit eRechnungen bei 2014 veröffentlicht. Zeitgleich begannen auch die Fristen für die Förderverfahren als Beleg im Rahmen der Verwendungsnachweis- Umsetzung der neuen Standards auf nationaler Ebene. Die erforder­ prüfung anerkannt werden können. Die Geschäftsstelle hatte sich lichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften müssen bis spätestens deshalb bereits 2013 u. a. im Rahmen der Initiative zur Effektivie- 27. November 2018 erlassen werden. Damit stellte die Richtlinie der

78 • Finanzen EU klar, dass auch im Rechnungswesen die Zukunft in einem „papier- Originalen in Papierform auch den ausschließlich auf elektronischem losen Büro“ gesehen wird. Weg übermittelten Beleg umfasst. Ein kleiner, wenngleich wichtiger Meilenstein für die Kommunen. Und am Ende sind wir am Ziel Trotz dieser Erleichterungen bestanden weiterhin Probleme bei der Vor dem Hintergrund der Änderungen im Steuerrecht und den Vor- Förderung im Bereich der Strukturfonds EFRE und ESF. Dazu gab es schriften zur elektronischen Vergabe durch die EU stieg der Druck weitere Gespräche und Abstimmungen mit der SAB. Hier konnten einer Anpassung der VwV zur SäHO in den allgemeinen Nebenbe- wir darauf verweisen, dass die für die Förderung im Bereich der stimmungen bei Förderverfahren. Die Geschäftsstelle hat deshalb Strukturfonds geltenden „Nebenbestimmungen für Zuwendungen gegenüber der Staatsregierung wiederholt auf den Änderungsbedarf zur Projektförderung im Bereich der Strukturfonds EFRE und ESF“ hingewiesen. Die Zusage der Landesregierung, die notwendigen (NBest-SF) spätestens mit der jüngsten Änderung vom 7. September Änderungen bei einer Überarbeitung der SäHO zu berücksichtigen, 2015 hinsichtlich der Akzeptanz von elektronischen Rechnungen an wurde mit der Änderung der „Allgemeinen Nebenbestimmungen für die Vorschriften der ANBest-P angepasst wurden. Diese gelten für Zuwendungen zur Projektförderung“ (ANBest-P) vom 20. März 2015 den Förderzeitraum 2014 bis 2020. (vgl. SächsABl. Nr. 17/2015) zumindest teilweise erfüllt. Als hinder- lich erwies sich, dass die Änderungen nur die allgemeinen Nebenbe- Zusammenfassend kann man festhalten, dass durch unsere beharrli- stimmungen für die Projektförderung betrafen und nicht die speziell chen Bemühungen die Hürden für eine grundsätzliche Akzeptanz für die Kommunen geltenden Bestimmungen. Auf nochmalige von eRechnungen im Verwendungsnachweisverfahren weitestgehend Anfrage erklärte das Staatsministerium der Finanzen mit Schreiben abgebaut werden konnten. Die Kommunen haben es damit selbst in vom 9. und 11. September 2015, dass der Begriff „Originalbeleg“ im der Hand, durch eine entsprechende Anpassung ihrer Softwarever- Sinne der „Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur fahren und ihrer Organisation die Vorteile der elektronischen Rech- Projektförderung an kommunale Körperschaften“ (ANBest-K) nungslegung auch umfassend zu nutzen. bereits ohne eine entsprechende Regelung in der Vorschrift neben den

Finanzen • 79 Bau, Umwelt und Verkehr

Novelle der sächsischen Bauordnung: SSG dringt am Ende des Verfahrens durch

Seit 1. Januar 2016 gilt eine geänderte Sächsische Bauordnung. Sie Durch eine Abfrage bei den unteren Bauaufsichtsbehörden der säch- trägt die Handschrift des Sächsischen Städte- und Gemeindetages sischen Städte und Gemeinden brachte der SSG in Erfahrung, dass (SSG), der im Gesetzgebungsverfahren mit zwei zentralen Vorschlä- sich die Besetzungsschwierigkeiten auf den kreisangehörigen Raum gen durchgedrungen ist: (1.) Die Stellplatzpflicht können Kommu- beschränken – und hier insbesondere auf die Befähigung vom höhe- nen nunmehr vollständig in örtlichen Bauvorschriften regeln; ren bautechnischen Verwaltungsdienst. Einer generellen Reduzie- zugleich gilt eine gesetzliche Rückfallregelung (Kombinationslö- rung der Anforderungen an die fachliche Qualifikation des Personals sung) (2.) Kreisangehörige Gemeinden mit unteren Bauaufsichtsbe- bedurfte es auch deshalb nicht, weil die Kreisfreien Städte ein Inter- hörden dürfen anstelle von Personen mit einer Befähigung zum höhe- esse daran signalisierten, das Anforderungsprofil des Gesetzes auch ren bautechnischen Verwaltungsdienst Personen einstellen, die weiterhin erfüllen zu wollen. mindestens einen Fachhochschulabschluss der Fachrichtung Bauin- genieurwesen oder Architektur erworben haben. Im Rahmen der Sachverständigenanhörung im Sächsischen Landtag trug der SSG die Problematik vor und überzeugte die Abgeordneten Die Kommunalisierung der Stellplatzpflicht ist seit Jahren Gegen- sowie die Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums des Innern stand politischer Diskussionen. Die Anforderungen an die Personal- (SMI), folgende Sonderregelung aufzunehmen (§ 57 Abs. 3 Satz 4 besetzung unterer Bauaufsichtsbehörden brachte der SSG hingegen SächsBO): erst kurzfristig auf den Prüfstand. „Die unteren Bauaufsichtsbehörden nach Absatz 2 können anstelle Personalbesetzung in den unteren von Personen mit der Befähigung zum höheren bautechnischen Ver- Bauaufsichtsbehörden der kreisangehörigen waltungsdienst auch Personen beschäftigen, die mindestens einen Gemeinden Fachhochschulabschluss der Fachrichtung Bauingenieurwesen oder Architektur erworben haben.“ Kreisangehörige Städte und Gemeinden berichteten dem SSG im Jahre 2015 über Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung in den Hiervon unberührt besteht auch weiterhin die Möglichkeit einer unteren Bauaufsichtsbehörden. Insbesondere stünden, so die Rück- Erteilung von Ausnahmen im Einzelfall, die sowohl kreisfreie als meldungen, kaum Bewerber mit einer Befähigung zum höheren bau- auch kreisangehörige Städte nutzen können. Damit hat der SSG eine technischen Verwaltungsdienst zur Verfügung. passgenaue Lösung erwirkt.

Hintergrund der Besetzungsschwierigkeiten ist auch das Anforde- „Kombinationslösung“ im Stellplatzrecht rungsprofil der Sächsischen Bauordnung: Sie verlangt eine Beset- zung durch mindestens eine Person mit Befähigung zum Richteramt Der Gesetzentwurf der Staatsregierung („Zweites Gesetz zur Ände- oder zum höheren Verwaltungsdienst und mindestens einer weiteren rung der Sächsischen Bauordnung“, Drs. 6/2773) sah eine vollstän- Person mit Befähigung zum höheren bautechnischen Verwaltungs- dige Kommunalisierung des Stellplatzrechts vor. Hierzu sollte in den dienst (§ 57 Abs. 3 Satz 2 SächsBO). Damit setzt sie höhere Stan- Katalog der örtlichen Bauvorschriften (§ 89 Abs. 1 SächsBO) eine dards, als die Bauordnungen der meisten anderen Länder. Satzungsermächtigung aufgenommen werden, die es Gemeinden

80 • Bau, Umwelt und Verkehr ermöglicht, die Zahl, Größe und Beschaffenheit der Stellplätze und 4. die Zahl, Größe und Beschaffenheit der Stellplätze und Gara- Garagen sowie Abstellplätze für Fahrräder inkl. einer möglichen gen sowie Abstellplätze für Fahrräder (§ 49 Absatz 1), die [….] Stellplatzablöse zu regeln. sowie die Ablösung der Herstellungspflicht, deren Vorausset- zung und die Höhe der Ablösungsbeträge, die nach Art der Eine gesetzliche Rückfallregelung war nicht vorgesehen. In § 49 Nutzung und Lage der Anlage unterschiedlich geregelt wer- SächsBO sollte nur geregelt werden, wie die nach örtlicher Bauvor- den kann; schrift bestehende Stellplatzpflicht real umzusetzen ist. Der Regie- rungsentwurf ging damit in die gleiche Richtung, wie ein Gesetzent- § 49 wurf der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN („Gesetz zur Auf­- (1) Soweit nicht in örtlichen Bauvorschriften nach § 89 Absatz 1 hebung der Stellplatzpflicht“, Drs. 6/3501). Nummer 4 geregelt, sind für Anlagen, bei denen ein Zu- und Abgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen oder Fahrrädern zu erwar- Bei der Sachverständigenanhörung im Innenausschuss des Sächsi- ten ist, Stellplätze und Garagen sowie Abstellplätze für Fahrräder schen Landtages konnte der SSG die Abgeordneten von der Kombina- [….] herzustellen, dessen Benutzung für diesen Zweck rechtlich tionslösung überzeugen. Diese Lösung kombiniert die Satzungser- gesichert ist (notwendige Stellplätze und Garagen sowie Abstell- mächtigung bei vollständiger Regelungskompetenz für die Kommune plätze für Fahrräder) […] mit einer gesetzlichen Pflicht zur Herstellung von Stellplätzen, die (2) Erhebt die Gemeinde Ablösungsbeträge gemäß § 89 Absatz 1 (als Auffangregelung) greift, soweit die Gemeinde keine „eigenen Nummer 4, hat sie diese zu verwenden für […] Regelungen“ trifft. Weitere Änderungen in der Sächsischen Die Kombinationslösung bietet den Kommunen eine echte Wahlfrei- Bauordnung heit: Das Satzungsrecht ermöglicht individuelle und sogar quartiers- genaue Lösungen, zum Beispiel für die Umsetzung einer autofreien Die Staatsregierung war angetreten, um die Bauordnung dem Muster Wohnsiedlung. Gerade die großen Städte hatten in der Vergangenheit der Bauministerkonferenz weitgehend anzugleichen. Außerdem soll- berichtet, dass sich die gesetzliche Regelung angesichts der unter- ten Vereinbarungen des Koalitionsvertrages umgesetzt werden. Mit schiedlichen Gegebenheiten in einzelnen Stadteilen als zu starr einigen Änderungen im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens erweist. beschlossen die Abgeordneten im Sächsischen Landtag das folgende Andere (vorwiegend kleinere) Städte hatten hingegen berichtet, mit durch die Staatsregierung eingebrachte Änderungspaket: der bisherigen Regelung in § 49 SächsBO gute Erfahrungen gemacht zu haben. Sie befürchteten, dass der Wegfall der gesetzlichen Pflicht ■ Konkretisierungen beim Sonderbautenkatalog (vor allem für Ein- zu chaotischen Zuständen beim ruhenden Verkehr führen könnte und richtungen der Pflege und Betreuung) die Aufstellung von Stellplatzsatzungen deshalb unumgänglich ist. ■ Änderungen im Abstandsflächenrecht (z. B. Abstandsflächenpri- vileg für Solaranlagen und Maßnahmen zum Zwecke der Ener- Der SSG hat die unterschiedlichen Situationen der Kommunen und gieeinsparung) die Vorteile der vorgeschlagenen Kombinationslösung in der Sach- ■ Anpassung der Vorgaben zur Verwendung von Bauprodukten verständigenanhörung noch einmal geschildert. Der Vorschlag floss (Brandschutz) letztlich in einen Änderungsantrag der beiden Regierungsfraktionen ■ Einführung der Rauchwarnmelderpflicht für Aufenthalts- ein. Regelungstechnisch ist die Lösung wie folgt umgesetzt: räume, in denen bestimmungsgemäß Personen schlafen inkl. der Flure § 89 ■ Anpassung der Anforderungen an barrierefreies Bauen (z. B. fle- (1) Die Gemeinden können durch Satzung örtliche Bauvorschriften xiblere Erfüllung der Pflicht zur Herstellung der barrierefreien erlassen über …. […] Erreichbarkeit)

Bau, Umwelt und Verkehr • 81 ■ Formelle Erleichterungen bei der Nachbarbeteiligung (Möglich- im weiteren Verfahren aber auf Fragen der Stellplatzpflicht und der keit zur Ersetzung der Zustellung durch öffentliche Bekanntma- Personalbesetzung konzentriert. Nicht zuletzt die Rückmeldungen chung bei mehr als 20 Nachbarn) der Mitglieder im Rahmen der Beteiligung bestärkten den SSG in der ■ Umsetzung von EU-Recht (Seveso-III-Richtlinie): Beherr- Überzeugung, dass die vorgesehenen Änderungen aus kommunaler schung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Sicht zum Großteil tragfähig sind. Stoffen Aus kommunaler Sicht sind die zum 1. Januar 2016 in Kraft getrete- Der SSG hat sich in seiner schriftlichen Stellungnahme zum Regie- nen Änderungen der Sächsischen Bauordnung insgesamt zu begrü- rungsentwurf auch mit einigen dieser Änderungen beschäftigt, sich ßen.

82 • Bau, Umwelt und Verkehr LEADER-Förderung in der Förderperiode 2014 – 2020: Mit Kraft und Ausdauer zum Hürdenlauf

Am 22. April 2015 genehmigte der Sächsische Umweltminister die setzen wird. Das SMUL hatte den Landkreisen und Kreisfreien Entwicklungsstrategien der 30 LEADER-Gebiete in feierlichem Rah- Städten diese Aufteilung bereits in einem Schreiben zur Budget- men. Der Startschuss zur LEADER-Förderung fiel damit fast einein- orientierung (September 2014) mitgeteilt – allerdings so verklausu- halb Jahre nach Beginn der neuen EU-Förderperiode. Die Anstren- liert, dass die Tragweite der Entscheidung zunächst nicht deutlich gungen Sachsens können sich im Vergleich dennoch sehen lassen: wurde. Von 118 Programmentwürfen1, die der Kommission insgesamt zur Prüfung vorlagen, gehörte das Sächsische Entwicklungsprogramm Diese Mittelverteilung beeinflusst auch die Aufteilung des Budgets für den Ländlichen Raum zu den ersten, die noch Ende 2014 geneh- in den LEADER-Gebieten: Da die EU-Beteiligung auf einen Höchst- migt wurden. satz von 80 Prozent beschränkt ist, muss ein Anteil von min- destens 20 Prozent aus Bundes-, Landes- oder kommunalen Mitteln „Jeder soll seines Glückes Schmied werden“ titelte der Sächsische erbracht werden. Für eine vollständige Nutzbarkeit der Landesmittel Städte- und Gemeindetag (SSG) im letzten Geschäftsbericht. Dieses war deshalb gegenzurechnen, welcher Anteil des Budgets für private Prinzip ist aufgegangen. Das Sächsische Staatsministerium für Vorhaben eingesetzt werden muss. Im Regelfall ist dies nur bei einer Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) berichtet, dass sich aus den Aufteilung im Verhältnis 70:30 zugunsten privater Vorhaben ge- genehmigten LEADER-Strategien etwa 1.000 verschiedene För- währleistet. Die meisten LEADER-Gebiete haben sich an dieser dergegenstände herauslesen lassen. Auch bei der Festlegung der Gewichtung orientiert. Fördersätze haben die Regionen den Spielraum genutzt, den ihnen die Staatsregierung durch den Verzicht auf zen­trale Vorgaben zuge- Ein verbandspolitisches Vorgehen gegen die Mittelverteilung durch steht. die Staatsregierung war dennoch nicht angezeigt. Bei genauerer Betrachtung verhindert die Zweckbindung sogar eine weitergehende Die Kommunen haben bei der Erarbeitung der LEADER-Entwick- Belastung der kommunalen Haushalte: Die EU gestattet eine Kofi- lungsstrategien (LES) allerdings auch erfahren, dass die bürokrati- nanzierung ausschließlich aus öffentlichen Haushalten (Bund, Land schen Hürden der EU einen langen Atem erfordern und die Förder- oder Kommunen). Ohne den Einsatz der Landesmittel hätten die und Mitwirkungsmöglichkeiten indirekt beeinflussen. Der SSG hat Kommunen (wie etwa bei der Städtebauförderung oder beim Breit- dabei gemeinsam mit den Kommunen und dem SMUL stets nach bandausbau) mit eigenen Mitteln für Private „einspringen“ müssen. praktikablen Lösungen gesucht, um einzelne Hürden zu überwinden. Diese Variante wäre – wie z. B. in Brandenburg praktiziert – durch- Im Berichtszeitraum dieses Geschäftsberichts dominierten folgende aus auch bei der LEADER-Förderung in Betracht gekommen. Die Schwerpunktthemen: Staatsregierung hat sich glücklicherweise anders entschieden.

Beschränkung der Kofinanzierung auf Der SSG machte es sich deshalb zur Aufgabe, über die Hintergründe Maßnahmen Privater der Mittelverteilung zu informieren und die Kommunen auf die Fol- gen einzustellen. Einer Erörterung im Landesvorstand folgte ein Im November 2014 erfuhr der SSG, dass der Freistaat den Landesan- Informationsschreiben an alle Mitglieder. Zugleich nutzte der SSG teil des Zuschussvolumens (62,5 Mio. Euro von insgesamt 426,8 Mio. das Thema, um die Nutzung der Fachförderung in LEADER-Gebie- Euro) ausschließlich zur Kofinanzierung von privaten Vorhaben ein- ten auf Regierungsebene erneut anzubringen.

1 Auskunft des SMUL

Bau, Umwelt und Verkehr • 83 Nutzung der Fachförderung in LEADER-Gebieten ■ Auch für die Abstimmung im Einzelfall lässt die EU den LEADER-Gebieten wenig Spielraum: Nach der EU-VO Nr. 1303/ Der SSG hatte frühzeitig auf eine vollständige Öffnung von Fach- 2013 müssen mindestens 50 Prozent der Stimmen in den Auswah- förderprogrammen für LEADER-Gebiete gedrungen. Die Koali­ lentscheidungen von Partnern stammen, bei denen es sich nicht tionspartner hatten diese Forderung aufgegriffen und im Koalitions- um Behörden handelt. vertrag angekündigt, dass den Kommunen in LEADER-Gebieten neben der LEADER-Förderung auch die Fachförderung zur Verfü- Bei der Definition, wer dem öffentlichen Sektor (also den Behörden) gung steht. An anderer Stelle bekräftigten die Koalitionspartner dies im Einzelfall zuzuordnen ist, ist die Staatsregierung nach Ansicht speziell für den kommunalen Straßen- und den Schulhausbau. des SSG allerdings über die EU-Vorgaben hinausgegangen. Das SMUL stuft neben Bürgermeistern auch Gemeinderäte generell als In der Praxis war dieses Versprechen allerdings nicht sofort ange- Vertreter des „öffentlichen Sektors“ ein – ungeachtet dessen, ob sie kommen: Der an sich gegenstandslose Erlass zur Abgrenzung der in ihrer hauptberuflichen oder in privater Funktion (z. B. als Vor- ILE-Förderung von einer Förderung aus dem Programm „Straßen- sitzende eines Vereins) im Entscheidungsgremium mitwirken. Die und Brückenvorhaben kommunaler Baulastträger“ wurde durch das vorgenommene Einordnung lässt sich mit guten Argumenten Landesamt für Straßenbau und Verkehr im Rahmen einer Vorabfrage ablehnen. Der SSG führte hierzu einen schriftlichen Austausch zum voraussichtlichen Mittelbedarf im Jahr 2015 noch angewendet mit dem SMUL, das an der gewählten Einteilung letztlich aber fest- durch den Hinweis, dass Vorhaben in ILE-Gebieten nicht mit zu hielt. erfassen seien. Diese Mitteilung stiftete Verunsicherung im kom- munalen Bereich. Der SSG wandte sich deshalb im Dezember 2014 Über die praktischen Auswirkungen dieser Vorgaben berichteten ein- an das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und zelne Kommunen dem SSG schon nach den ersten Sitzungen der Ent- Verkehr, das umgehend Abhilfe leistete und den Abgrenzungser- scheidungsgremien. Dabei tritt ein Fall scheinbar besonders gehäuft lass für gegenstandslos erklärte. Damit war die sog. „Schranke auf: Kommen nur wenige private Akteure zu den Sitzungen, müssen zur Fachförderung“ beim kommunalen Straßenbau endgültig gefal- einzelne Bürgermeister den Raum verlassen, bis das durch die EU- len. Verordnungen vorgegebene Stimmengewicht gewährleistet ist. Die Beteiligten schätzen sich in diesen Fällen glücklich, wenn die Anzahl Organisation der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) der noch anwesenden Personen die Schwelle zur Beschlussfähigkeit erreicht. Über Fragen der Organisation der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) gibt es weiterhin einen engen Austausch zwischen dem SMUL und Beihilferechtliche Bestimmungen in der dem SSG. Die Staatsregierung ist bemüht, die Vorgaben der EU RL LEADER lediglich 1:1 umzusetzen, um das Verfahren nicht noch weiter zu bürokratisieren. Dies ist jedoch nicht in allen Punkten gelungen. Der SSG setzte sich mit Erfolg gegen beschränkende Regelungen der RL LEADER zur Anwendung des EU-Beihilferechts ein. Das SMUL Folgende Vorgaben der EU lassen nach Ansicht des SSG keinen klärte zunächst per Erlass, dass die festgelegten Beihilfehöchstinten- Spielraum auf nationaler Ebene zu: sitäten nicht für De-Minimis-Beihilfen gelten. Zudem soll hierzu eine Anpassung der Richtlinie erfolgen. ■ An den strengen Vorgaben zur Zusammensetzung der Entschei- dungsgremien ist nicht zu rütteln. Die EU-VO Nr. 1303/2013 ver- Erfahrungsaustausch zur LEADER-Förderung langt eindeutig, dass Behörden im Sinne der nationalen Vor- schriften hierin mit höchstens 49 Prozent der Stimmrechte Bei einem Erfahrungsaustausch mit ausgewählten Regionalmanage- vertreten sind. rinnen und -managern im Dezember 2015 identifizierte der SSG fol-

84 • Bau, Umwelt und Verkehr gende Herausforderungen, die sich bei den ersten Förderaufrufen der fahren durch die LAG voraus. Die Auswahlentscheidung des Ent- LEADER-Gebiete zeigten: scheidungsgremiums ist dabei durch das Regionalmanagement vorzubereiten, das in einer Vorauswahl die Vereinbarkeit des Pro- ■ Bei der Festlegung der Budgets für einzelne Förderaufrufe lässt jekts mit Konvergenzkriterien prüft. sich die Nachfrage bezüglich bestimmter geförderter Maßnah- men nur schwer voraussagen. Fazit ■ Die in den Strategien festgelegten Zielindikatoren wertet das SMUL inzwischen als verbindliche Kenn- und nicht lediglich als Die Erfahrungen im ersten Jahr der LEADER-Förderung zeigen, Annäherungswerte – werden die Indikatoren bei der Umsetzung dass in der Praxis einige Hürden zu überwinden sind. Letztlich ist geförderter Maßnahmen übererfüllt, ist im Nachgang eine Anpas- der Start jedoch allen Gebieten gut gelungen. Bislang haben Regio- sung der Strategie notwendig. nalmanagements und Kommunen praktikable Lösungen gefunden. ■ Das Verfahren bis zum Bewilligungsbescheid ist langwierig: Der SSG stand den Kommunen dabei unterstützend zur Seite. Die Dem eigentlichen Bewilligungsverfahren geht das Auswahlver- aufgeworfenen Themen werden den Verband weiter beschäftigten.

Bau, Umwelt und Verkehr • 85 Die Arbeit der ÖPNV-Strategiekommission – Neue Perspektiven für den sächsischen ÖPNV?

Ziel der im Mai 2015 einberufenen ÖPNV-Strategiekommission ist ■ je ein Vertreter der fünf Landtagsfraktionen (CDU-Fraktion, die Entwicklung einer Gesamtstrategie für einen leistungsfähigen, Fraktion DIE LINKE, SPD-Fraktion, Fraktion AfD, Fraktion kundenorientierten und wirtschaftlichen öffentlichen Personennah- Bündnis 90/DIE GRÜNEN), verkehr (ÖPNV) im Freistaat Sachsen. ■ je ein Vertreter der fachlich betroffenen Ministerien (SMWA, Sächsisches Staatsministerium für Finanzen, Sächsisches Staats- Gemäß dem Beschluss des Sächsischen Landtages vom 11. März 2015 ministerium des Innern, Sächsisches Staatsministerium für Kul- soll die ÖPNV-Strategiekommission mindestens folgende Themen- tus), schwerpunkte bearbeiten: ■ Beauftragter der Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, ■ Erarbeitung von Lösungsansätzen zur Sicherstellung der ÖPNV/ ■ je ein Vertreter der fünf SPNV-Zweckverbände (Zweckverband SPNV-Erreichbarkeiten (SPNV – Schienenpersonennahverkehr) ÖPNV Vogtland, Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe, Zweckverband Ver- ■ Ermittlung des Finanzbedarfs für die Grundversorgung mit kehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, Zweckverband für ÖPNV/SPNV-Leistungen, den Nahverkehrsraum Leipzig), ■ Ermittlung des korrespondierenden Investitionsbedarfs unter ■ Mitteldeutscher Verkehrsverbund, Beachtung der sich verändernden Finanzierungsgrundlagen, ■ Fahrgastverband, ■ Darstellung von Optimierungsmöglichkeiten der Organisations- ■ Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, und Ausschreibungsstrukturen sowie der Tarif- und Beförde- ■ Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes, rungsbestimmungen im sächsischen ÖPNV/SPNV, ■ Deutscher Gewerkschaftsbund, ■ Lösungsvorschläge zur Harmonisierung der Tarif- und Beförde- ■ Industrie- und Handelskammer, rungsbestimmungen im Freistaat Sachsen, ■ Sächsischer Landkreistag, ■ Prüfung von Möglichkeiten zur Einführung eines integralen ■ Sächsischer Städte- und Gemeindetag (SSG), Taktfahrplans. ■ zwei Vertreter/innen der Wissenschaft ■ sowie dem aus drei Personen bestehenden „Internen Lenkungs- Der 27-köpfigen ÖPNV-Strategiekommission unter Vorsitz von kreis“, der das Gremium koordiniert. Herrn Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold (Staatssekretär für Wirt- schaft und Verkehr im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Der Interne Lenkungskreis besteht aus dem Vorsitzenden der ÖPNV- Arbeit und Verkehr – SMWA) gehören neben Vertretern aller Frakti- Strategiekommission, Herrn Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold, onen des Sächsischen Landtages, der kommunalen Ebene, der fach- sowie seinen beiden Stellvertretern Herrn Jürgen Petzold und Herrn lich zuständigen Staatsministerien, der Fahrgast- und Unternehmens- Reiner Zieschank. verbände auch Vertreter von Gewerkschaften, der Industrie- und Handelskammer, der Wissenschaft sowie ein Vertreter für die Die seitens des SMWA in die ÖPNV-Strategiekommission eingelade- Belange von Menschen mit Behinderungen an. nen Fraktionen, Institutionen und Personen konnten je eine/n Vertre- ter/in sowie Stellvertreter/in als ständiges Kommissionsmitglied Die ÖPNV-Strategiekommission setzt sich aus den nachfolgend auf- benennen. Bezüglich Anzahl und Zusammensetzung des Gremiums geführten 27 Mitgliedern (Fraktionen, Institutionen, Personen) wurde seitens der Staatsregierung das Ziel verfolgt, eine möglichst zusammen: breite Beteiligung aller relevanten Akteure des sächsischen ÖPNV

86 • Bau, Umwelt und Verkehr bei gleichzeitiger Wahrung der Arbeitsfähigkeit des Gremiums zu erreichen. Neben einer Einführung und Bestandsaufnahme sowie einer Befra- gung der Mitglieder der ÖPNV-Strategiekommission werden die Die SSG-Geschäftsstelle ist in der ÖPNV-Strategiekommission als Rahmenbedingungen und Handlungsfelder für die Weiterentwick- ordentliches Mitglied durch die Fachreferentin für Verkehr, Frau lung des ÖPNV in Sachsen, die Entwicklung von Lösungsansätzen zu Kathrin Seubert, und als stellvertretendes Mitglied durch den Stell- Erreichbarkeiten im ÖSPV/SPNV, eine Szenarienbetrachtung zur vertretenden Geschäftsführer, Herrn Ralf Leimkühler, vertreten. künftigen Angebotsentwicklung im sächsischen ÖSPV/SPNV sowie Gleiches gilt für die Arbeitsgruppe Finanzierung der ÖPNV-Strate- Handlungsempfehlungen dargestellt. giekommission. Zudem vertritt Frau Seubert den SSG in der Arbeits- gruppe Organisation der ÖPNV-Strategiekommission. Sachsen verfügt damit als erstes der 16 Bundesländer über eine kom- plexe Bestandsaufnahme zum Status quo des schienen- und straßen- Die ÖPNV-Strategiekommission hat im Rahmen ihrer zweiten gebundenen ÖPNV. Arbeitssitzung 2015 die Einberufung von insgesamt fünf Arbeits- gruppen zu den Themen „Infrastruktur und Fahrzeuge“, „Angebots- Der sächsische ÖPNV schneidet gut ab, es werden in der gutachterli- entwicklung“, „Finanzierung“, „Tarif und Vertrieb“ sowie „Organi- chen Expertise aber auch Potenziale für Leistungs- und Effizienzstei- sation“ beschlossen. Diese werden sich gezielt mit wesentlichen gerungen erkennbar. Die Arbeitsgruppen der ÖPNV-Strategiekom- Fragestellungen, wie der Erarbeitung von Lösungsansätzen zur mission werden mit dieser Grundlage die einzelnen Facetten des Sicherstellung von ÖPNV- und SPNV-Erreichbarkeiten in allen ÖPNV betrachten, Handlungsempfehlungen erarbeiten und diese zur Re­gionen Sachsens oder zur Harmonisierung der Tarif- und Beförde- Prüfung und Diskussion in die Kommission zurückspiegeln. Zu den rungsbestimmungen befassen. ersten Themenfeldern sollen Ende 2017 bereits die ersten konzeptio- nellen Vorschläge vorliegen. Zur Evaluierung der Ausgangssituation im SPNV und öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) des Freistaates Sachsen wurde Die Herausforderung für die Kommission besteht darin, diese Ziel- Ende August 2015 durch das SMWA ein Basisgutachten in Auftrag stellung mit den finanziellen Ressourcen und den sich ändernden gegeben. Die Zuschlagserteilung erfolgte an das Bieterkonsortium Rahmenbedingungen, wie der demografischen Entwicklung, in Ein- ETC GmbH/KCW GmbH. klang zu bringen und entsprechende strategische Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen zu erarbeiten. Im April 2016 wurde das Basisgutachten vorgelegt.

Bau, Umwelt und Verkehr • 87 Neue Förderrichtlinie für den kommunalen Straßen- und Brückenbau durch den SSG maßgeblich mitgestaltet

Seit Jahren ist nicht zu übersehen, dass ein Großteil der für den kom- ■ Förderung des kommunalen Pflichtanteils bei Maßnahmen nach munalen Straßenbau vorgesehenen staatlichen Fördermittel nicht dem Eisenbahnkreuzungsgesetz in Höhe von 100 Prozent. abfließt und die Haushaltsausgabereste tendenziell immer größer ■ Erhöhung der Nominalfördersätze für kommunale Vorhaben (bei werden. So waren bei einer Gesamtbetrachtung sämtlicher Finanzie- verkehrswichtigen Straßen auf bis zu 80 Prozent, bei Radver- rungsgrundlagen der Förderrichtlinie Kommunaler Straßen- und kehrsanlagen auf bis zu 90 Prozent). Brückenbau (RL KStB) Ende 2014 bereits Haushaltsausgabereste in ■ Förderung auch von nicht verkehrswichtigen Innerortsstraßen mit Höhe von rund 88 Mio. Euro aufgelaufen. bis zu 70 Prozent. ■ Bei Maßnahmen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit Die Gründe dafür sind vielfältig. So kritisiert der Sächsische Städte- vorgesehener Zuwendung bis zu 1,5 Mio. Euro ist keine baufach- und Gemeindetag (SSG) schon seit Jahren den Ausschluss der liche Stellungnahme des LASuV mehr einzuholen, sondern nur LEADER-Kommunen aus der Antragsberechtigung für die RL-KStB noch eine Plausibilitätsprüfung durch das Landratsamt. und fordert zugleich eine Pauschalisierung der Fördermittel und Ent- ■ Einführung einer Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale bürokratisierung des Fördermittelverfahrens. Umso erfreulicher ist mit stark vereinfachtem Verwendungsnachweisverfahren, für die es, dass im Berichtszeitraum die Verbandsforderungen größtenteils zukünftig 50 Prozent der regulären Haushaltsansätze eingeplant durchgesetzt werden konnten. werden und deren Höhe sich nach Straßenlänge und Verkehrsbe- deutung bemisst. Im Frühjahr 2015 hat das Sächsische Staatsministerium für Wirt- schaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) die strikte Trennung der Die neue RL KStB ist im Dezember 2015 beschlossen und veröffent- Gebietskulissen aufgehoben und damit den Gemeinden des ländli- licht worden. chen Raums zusätzlich auch einen Zugang zur Fachförderung ver- schafft. Für das Haushaltsjahr 2016 stand damit einschließlich übertragener Haushaltsreste ein Finanzrahmen von rund 188 Mio. Euro zur Verfü- Weiterhin erfolgte unter enger Einbeziehung der kommunalen Lan- gung, davon entfielen 58,88 Mio. Euro auf die kommunale Instand- desverbände im Jahr 2015 eine vollständige Überarbeitung der RL setzungs- und Erneuerungspauschale. Die Entwicklung im ersten KStB. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe im SMWA eingerichtet. Der Halbjahr 2016 hat allerdings auch die Grenzen des neuen Förderinst- SSG hat dort sehr weitgehende Forderungen eingebracht, die – im rumentariums aufgezeigt. Aufgrund des hohen Bindungsgrades der Gegensatz zur Vorgängerregierung im SMWA – auf positive Reso- Mittel durch Fortsetzungsbewilligungen und der verzögerten Frei- nanz gestoßen sind. gabe von bereits eingeplanten Haushaltsresten kam es zu einem zwi- schenzeitlichen Bewilligungsstau und zu einer Überzeichnung des Erreicht werden konnten unter anderem die folgenden, deutlichen Programms. Verbesserungen: Für die Haushaltsjahre ab 2017 wird es vor allem darauf ankommen, ■ Erhebliche Verbreiterung der Bemessungsgrundlagen (insbeson- dass der Freistaat seine originären Mittelansätze für die RL KStB dere durch Wegfall des Vorwegabzugs der nach § 28 Abs. 2 mindestens auf dem Niveau des Jahres 2016 (rund 118 Mio. Euro) SächsKAG höchstmöglichen Straßenbaubeiträge und die Erhö- stabilisiert. Die Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale sollte hung der förderfähigen Planungsleistungen und Verwaltungskos- sich nach den Vorstellungen des SSG entsprechend auf einem Niveau ten auf 15 Prozent). von mindestens 60 Mio. Euro verstetigen.

88 • Bau, Umwelt und Verkehr Richtlinie Siedlungswasserwirtschaft ab 2016 – die Karten werden neu gemischt

Seit der Wiedervereinigung hat sich durch die Tätigkeit der abwasser- serentnahmeabgabe (§ 91 Abs. 2 SächsWG) aufgebaut haben, die beseitigungspflichtigen kommunalen Körperschaften und der staatli- inakzeptabel sind. Die Erträge sind eigentlich zeitnah wieder für was- chen Umweltbehörden und Betriebe, insbesondere durch gemein- serwirtschaftliche Maßnahmen einzusetzen. Aus beiden Normen lei- same Investitionen in Milliardenhöhe, die Qualität der sächsischen tet der Sächsische Städte- und Gemeindetag die politische Erwartung Oberflächengewässer und Grundwasserkörper in einem kaum für ab, dass die Gelder schwerpunktmäßig in kommunalrelevanten För- möglich gehaltenen Maße verbessert. derrichtlinien eingesetzt werden und somit deutlich mehr Gelder aus dem Staatshaushalt in die RL SWW abfließen als bisher. Im Berichtszeitraum sahen sich die kommunalen Aufgabenträger der Abwasserbeseitigung und die unteren Wasserbehörden mit dem Der Antwort der Staatsregierung vom 30. April 2015 zur Kleinen Erfordernis konfrontiert, dass möglichst bis Ende 2015 nach den Vor- Anfrage LT-Drs. 6/1335 war zu entnehmen, dass sich in den Jahren gaben der Wasserrahmenrichtlinie und des Sächsischen Wassergeset- 2003 bis 2014 bei der Abwasserabgabe im Saldo des Zu- und Abflus- zes die semizentralen und dezentralen Abwasserbeseitigungssys- ses ein Überhang von rund 54,5 Mio. Euro ergibt. Für die Wasser­ teme, insbesondere auch die privaten Abwasseranlagen, an den Stand entnahmeabgabe war bis Ende 2014 ein Überhang von rund der Technik angepasst werden. 11,1 Mio. Euro festzustellen.

Dieses Ziel konnte überwiegend, aber nicht flächendeckend erreicht Die schon länger erwartete Überarbeitung der RL SWW ist schließ- werden. Die Vollzugsdefizite müssen innerhalb des nächsten Bewirt- lich im Sommer 2015 endlich mit der Verbändeanhörung zur Neuher- schaftungszyklus ab 2016 abgearbeitet werden. Dies setzt allerdings ausgabe als RL SWW/2016 angeschoben worden. Die Neufassung voraus, dass die dafür zentrale Förderrichtlinie Richtlinie Siedlungs- trat am 1. Januar 2016 in Kraft. wasserwirtschaft (RL SWW) die erforderlichen Akzente setzt. Dank umfassender Beteiligung unserer Mitglieder und entsprechen- Hier bestanden seit Jahren Defizite. Die RL SWW/2007 sah als der Überzeugungsarbeit unseres Verbandes, auch in den parlamenta- Instrument vorrangig Vergabe von zinsverbilligten Darlehen an die rischen Raum hinein, konnten im Ergebnis zahlreiche spürbare Ver- kommunalen Aufgabenträger vor. Die ergänzende Förderung durch besserungen durchgesetzt werden: – viel zu niedrige – pauschale verlorene Zuschüsse je neu angeschlos- senem Einwohner hatte eher symbolischen Charakter. Förderschwer- ■ Die Förderung erfolgt wahlweise als zinsverbilligtes Darlehen mit punkt war unter anderem die Sanierung privater Kleinkläranlagen. Tilgungszuschuss oder als verlorener Zuschuss. Damit wurde ein Nicht ausreichend bedacht war die Sanierung bestehender Kanalsys- zentrales kommunales Anliegen endlich erfüllt! teme, insbesondere die Ertüchtigung der Teilortskanalisationen ■ Förderschwerpunkte sind jetzt die Ertüchtigung und der Ersatz- (TOK) im ländlichen Raum, ohne die die moderne Kleinkläranlagen- neubau von bestehenden Kanalnetzen einschließlich der Teilorts- technik wirkungslos bleibt. Aufgrund der Entwicklungen auf den kanalisationen (TOK). Finanzmärkten wurde zunehmend deutlicher, dass zinsverbilligte ■ Auch die Regenwasserkanalisation im Trennsystem kann dabei Darlehen kaum noch abgenommen werden. gefördert werden (der Anhörungsentwurf wollte die Förderung noch auf Misch- und Schmutzwasserkanäle beschränken). Gleichzeitig war festzustellen, dass sich im Staatshaushalt in Größen- ■ Für Kleinkläranlagenbesitzer gibt es eine faire Übergangsre- ordnungen Überhänge aus den Einnahmen aus der zweckgebundenen gelung. Die Förderung läuft, was ordnungspolitisch richtig ist, Abwasserabgabe (§ 13 AbwAG) und aus der zweckgebundenen Was- perspektivisch aber aus. Nur Fördergelder, die in die öffentlichen

Bau, Umwelt und Verkehr • 89 Infrastrukturen und Kalkulationssysteme einfließen, können Bei allen spürbaren Verbesserungen der RL SWW/2016 bleibt jedoch auch die Gebührenpflichtigen (vor allem im ländlichen Raum) die auskömmliche Ausstattung mit Mitteln aus dem Staatshaushalt nachhaltig entlasten. die Kernfrage für das Gelingen des Förderprogramms und damit im ■ Der Fördersatz beträgt bis zu 50 Prozent (der Anhörungsentwurf Fokus des Verbandes. enthielt noch einen Fördersatz von 35 Prozent).

90 • Bau, Umwelt und Verkehr Anlage 1

Mitgliederverzeichnis (Stand: 01.10.2016)

Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

Kreisfreie Städte 1.331.123 09518 Großrückerswalde 3.485 08344 Grünhain-Beierfeld, Stadt 6.018 09111 Chemnitz, Stadt 245.756 09579 Grünhainichen 3.535 01067 Dresden, Stadt 536.911 09548 Heidersdorf 820 04109 Leipzig, Stadt 548.456 09394 Hohndorf 3.727 09387 /Erzgeb. 5.531 Landkreise 08349 , Stadt 4.189 09477 Jöhstadt, Stadt 2.831 346.862 09471 Königswalde 2.279 08315 Lauter-Bernsbach 8.942 09439 3.783 08294 Lößnitz, Stadt 8.729 09456 Annaberg-Buchholz, Stadt 20.390 09385 /Erzgeb., Stadt 8.230 08280 Aue, Stadt 16.502 09496 Marienberg, Stadt 17.355 09392 Auerbach 2.585 09456 3.401 08301 Bad Schlema 4.863 09221 Neukirchen/Erzgeb. 6.791 09471 Bärenstein 2.421 09399 Niederwürschnitz 2.641 08324 2.315 09484 , Kurort, Stadt 2.210 09437 Börnichen/Erzgeb. 992 09376 Oelsnitz/Erzgeb., Stadt 11.143 08359 Breitenbrunn/Erzgeb. 5.469 09526 , Stadt 9.106 09235 6.177 09526 Pfaffroda 2.492 09474 4.085 09514 Pockau-Lengefeld 7.891 09548 1.063 08352 Raschau-Markersbach 5.204 09430 5.344 09481 , Stadt 2.202 09427 , Stadt 4.874 09487 , Stadt 2.450 08309 , Stadt 7.689 08289 Schneeberg, Stadt 14.652 09481 , Stadt 2.935 08304 Schönheide 4.571 09423 /Erzgeb. 4.252 08340 Schwarzenberg/Erzgeb., Stadt 17.336 09468 , Stadt 3.599 09465 6.560 09405 /Erzgeb. 3.812 09548 /Erzgeb., Kurort 2.273 09390 1.983 09366 /Erzgeb., Stadt 11.265 09432 Großolbersdorf 2.907 08328 Stützengrün 3.372

Anlage 1 • 91 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

09468 Tannenberg 1.140 09573 Leubsdorf 3.417 09380 Thalheim/Erzgeb., Stadt 6.538 09244 Lichtenau 7.237 09488 3.380 09638 /Erzgeb. 2.724 09419 , Stadt 5.300 09328 Lunzenau, Stadt 4.376 09429 , Stadt 3.906 09648 Mittweida, Stadt 14.803 09405 , Stadt 9.608 09241 Mühlau 2.132 08321 5.397 09619 Mulda/Sa. 2.566 08297 Zwönitz, Stadt 12.322 09544 Neuhausen/Erzgeb. 2.702 09577 Niederwiesa 4.898 Mittelsachsen 306.979 09600 Oberschöna 3.351 09569 Oederan, Stadt 8.161 09648 Altmittweida 1.927 04749 Ostrau 3.634 09573 Augustusburg, Stadt 4.601 09322 Penig, Stadt 9.073 09627 Bobritzsch-Hilbersdorf 5.847 09623 Rechenberg-Bienenmühle 1.984 09618 Brand-Erbisdorf, Stadt 9.867 09629 Reinsberg 2.963 09217 Burgstädt, Stadt 10.835 09306 Rochlitz, Stadt 5.955 09236 Claußnitz 3.156 09661 Rossau 3.574 04720 Döbeln, Stadt 23.861 04741 Roßwein, Stadt 7.625 09619 Dorfchemnitz 1.582 09619 Sayda, Stadt 1.937 09575 Eppendorf 4.225 09306 Seelitz 1.777 09306 Erlau 3.279 09249 Taura 2.456 09557 Flöha, Stadt 11.059 04736 Waldheim, Stadt 9.097 09669 Frankenberg/Sa., Stadt 14.372 09306 Wechselburg 1.896 09623 Frauenstein, Stadt 2.950 09600 Weißenborn/Erzgeb. 2.543 09599 Freiberg, Stadt 40.823 09306 Zettlitz 749 09326 Geringswalde, Stadt 4.349 04720 Zschaitz-Ottewig 1.314 09618 Großhartmannsdorf 2.553 09603 Großschirma, Stadt 5.711 Vogtlandkreis 230.541 04720 Großweitzschen 2.843 09661 Hainichen, Stadt 8.516 08626 Adorf/Vogtl., Stadt 5.111 09633 Halsbrücke 5.212 08209 Auerbach/Vogtl., Stadt 18.889 04746 Hartha, Stadt 7.297 08648 Bad Brambach 1.947 09232 Hartmannsdorf 4.423 08645 Bad Elster, Stadt 3.642 09306 Königsfeld 1.493 08239 Bergen 973 09306 Königshain-Wiederau 2.663 08606 Bösenbrunn 1.186 09648 Kriebstein 2.178 08236 Ellefeld 2.610 04703 Leisnig, Stadt 8.413 07985 Elsterberg, Stadt 4.174

92 • Anlage 1 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

08223 Falkenstein/Vogtl., Stadt 8.326 08427 Fraureuth 5.234 08223 Grünbach 1.779 09355 Gersdorf 4.093 08468 Heinsdorfergrund 2.071 08371 Glauchau, Stadt 23.202 08248 Klingenthal, Stadt 8.845 08118 Hartenstein, Stadt 4.700 08485 Lengenfeld, Stadt 7.229 08107 Hartmannsdorf b. Kirchberg 1.355 08491 Limbach 1.471 08144 Hirschfeld 1.183 08258 Markneukirchen, Stadt 7.803 09337 Hohenstein-Ernstthal, Stadt 14.857 08261 Mühlental 1.340 08107 Kirchberg, Stadt 8.377 08262 Muldenhammer 3.165 08428 Langenbernsdorf 3.583 08491 Netzschkau, Stadt 4.027 08134 Langenweißbach 2.552 08541 Neuensalz 2.181 09350 Lichtenstein/Sa., Stadt 11.703 08496 Neumark 2.978 08115 Lichtentanne 6.541 08223 Neustadt/Vogtl. 984 09212 Limbach-Oberfrohna, Stadt 23.963 08606 Oelsnitz/Vogtl., Stadt 10.512 08393 Meerane, Stadt 14.877 07952 Pausa-Mühltroff, Stadt 5.145 08132 Mülsen 11.510 08523 Plauen, Stadt 64.290 08459 Neukirchen/Pleiße 3.988 08543 Pöhl 2.543 09243 Niederfrohna 2.215 08468 Reichenbach im Vogtland, Stadt 21.199 09353 Oberlungwitz, Stadt 5.964 08538 Reuth 986 08396 Oberwiera 1.042 08228 Rodewisch, Stadt 6.446 08141 Reinsdorf 7.595 08539 Rosenbach/Vogtl. 4.317 08373 Remse 1.664 08261 Schöneck/Vogtl., Stadt 3.231 08393 Schönberg 946 08237 Steinberg 2.868 09356 St. Egidien 3.309 08541 Theuma 1.051 08396 Waldenburg, Stadt 4.143 08606 Tirpersdorf 1.404 08412 Werdau, Stadt 20.861 08233 Treuen, Stadt 8.060 08134 Wildenfels, Stadt 3.735 08606 Triebel/Vogtl. 1.259 08112 Wilkau-Haßlau, Stadt 10.262 08538 Weischlitz 5.008 08056 Zwickau, Stadt 90.833 08223 Werda 1.491 Bautzen 304.125 Zwickau 324.117 01477 4.756 09337 Bernsdorf 2.234 02625 Bautzen, Stadt 39.577 09337 Callenberg 5.114 02994 Bernsdorf, Stadt 6.629 08451 Crimmitschau, Stadt 19.152 01877 , Stadt 11.365 08107 Crinitzberg 1.999 01900 Bretnig-Hauswalde 2.931 08393 Dennheritz 1.331 01906 2.679

Anlage 1 • 93 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

01920 1.007 02627 3.191 02733 4.804 01920 Ralbitz-Rosenthal 1.718 01877 Demitz-Thumitz 2.692 01877 1.395 02692 Doberschau-Gaußig 4.212 02681 Schirgiswalde-Kirschau, Stadt 6.448 02979 3.575 01877 Schmölln-Putzkau 3.059 01920 , Stadt 2.848 01920 Schönteichen 2.099 01909 Frankenthal 963 01936 2.538 02633 Göda 3.115 02689 Sohland a. d. Spree 6.833 02694 Großdubrau 4.255 02979 1.937 01909 Großharthau 2.726 01920 1.636 01936 Großnaundorf 980 01904 2.961 02692 Großpostwitz/O.L. 2.739 01454 Wachau 4.331 01900 Großröhrsdorf, Stadt 6.603 02627 Weißenberg, Stadt 3.206 01920 4.048 02681 , Stadt 5.140 02627 2.309 02997 , Stadt 5.845 02977 Hoyerswerda, Stadt 33.663 01917 , Stadt 15.130 Görlitz 257.373 01936 Königsbrück, Stadt 4.430 02699 Königswartha 3.542 02953 Bad Muskau, Stadt 3.629 02627 Kubschütz 2.571 02736 Beiersdorf 1.138 01936 Laußnitz 1.896 02748 Bernstadt a. d. Eigen, Stadt 3.459 02991 , Stadt 8.619 02763 Bertsdorf-Hörnitz 2.154 01896 Lichtenberg 1.596 02943 Boxberg/O.L. 4.773 02999 5.438 02730 Ebersbach-Neugersdorf, Stadt 12.626 02694 Malschwitz 4.846 02953 Gablenz 1.625 01920 Nebelschütz 1.182 02826 Görlitz, Stadt 54.382 02699 2.506 02959 Groß Düben 1.078 01904 Neukirch/Lausitz 5.063 02779 Großschönau 5.635 02692 2.064 02708 Großschweidnitz 1.346 01896 2.398 02923 Hähnichen 1.285 01920 Oßling 2.311 02779 Hainewalde 1.538 01458 Ottendorf-Okrilla 9.961 02747 Herrnhut, Stadt 6.120 01920 Panschwitz-Kuckau 2.104 02906 Hohendubrau 1.948 01896 , Stadt 7.486 02923 Horka 1.812 02699 833 02796 Jonsdorf, Kurort 1.614 01920 Räckelwitz 1.084 02923 Kodersdorf 2.507 01454 , Stadt 18.252 02829 Königshain 1.179

94 • Anlage 1 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

02739 Kottmar 7.598 01561 Ebersbach 4.467 02957 Krauschwitz 3.544 01612 Glaubitz 2.064 02906 Kreba-Neudorf 893 01609 Gröditz, Stadt 7.379 02708 Lawalde 1.903 01558 Großenhain, Stadt 18.363 02794 Leutersdorf 3.665 01594 Hirschstein 2.067 02708 Löbau, Stadt 15.350 01665 Käbschütztal 2.771 02829 Markersdorf 3.958 01665 Klipphausen 10.236 02763 Mittelherwigsdorf 3.629 01561 Lampertswalde 2.614 02906 Mücka 993 01623 Lommatzsch, Stadt 5.109 02829 Neißeaue 1.738 01662 Meißen, Stadt 27.449 02742 Neusalza-Spremberg, Stadt 3.389 01468 Moritzburg 8.317 02906 Niesky, Stadt 9.511 01689 Niederau 3.954 02791 Oderwitz 5.252 01683 Nossen, Stadt 10.831 02785 Olbersdorf 5.081 01612 Nünchritz 5.647 02736 Oppach 2.442 01561 Priestewitz 3.226 02899 Ostritz, Stadt 2.405 01445 Radebeul, Stadt 33.918 02797 Oybin 1.431 01471 Radeburg, Stadt 7.372 02906 Quitzdorf am See 1.312 01589 Riesa, Stadt 30.973 02894 Reichenbach/O.L., Stadt 5.043 01609 Röderaue 2.770 02956 Rietschen 2.597 01561 Schönfeld 1.879 02708 Rosenbach 1.619 01594 Stauchitz 3.111 02929 Rothenburg/O.L., Stadt 4.742 01616 Strehla, Stadt 3.756 02959 Schleife 2.640 01561 Thiendorf 3.733 02899 Schönau-Berzdorf a. d. Eigen 1.472 01689 Weinböhla 10.153 02829 Schöpstal 2.433 01609 Wülknitz 1.717 02782 Seifhennersdorf, Stadt 3.811 01619 Zeithain 5.848 02959 Trebendorf 932 02894 Vierkirchen 1.713 Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 245.822 02906 Waldhufen 2.439 02943 Weißkeißel 1.286 01773 Altenberg, Stadt 8.125 02943 Weißwasser/O.L., Stadt 16.929 01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel, Stadt 5.699 02763 Zittau, Stadt 25.775 01814 Bad Schandau, Stadt 3.759 01819 Bahretal 2.194 Meißen 243.735 01728 Bannewitz 10.521 01744 Dippoldiswalde, Stadt 14.452 01640 Coswig, Stadt 20.668 01796 Dohma 1.936 01665 Diera-Zehren 3.343 01809 Dohna, Stadt 6.290

Anlage 1 • 95 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

01738 Dorfhain 1.092 04821 Brandis, Stadt 9.398 01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach 4.234 04680 Colditz, Stadt 8.793 01705 Freital, Stadt 39.578 04523 Elstertrebnitz 1.266 01768 Glashütte, Stadt 6.788 04654 Frohburg, Stadt 10.239 01824 Gohrisch 1.956 04643 Geithain, Stadt 5.447 01762 Hartmannsdorf-Reichenau 1.068 04668 Grimma, Stadt 28.225 01809 Heidenau, Stadt 16.273 04539 Groitzsch, Stadt 7.624 01776 Hermsdorf/Erzgeb. 824 04463 Großpösna 5.321 01848 Hohnstein, Stadt 3.366 04567 Kitzscher, Stadt 4.999 01774 Klingenberg 6.865 04655 Kohren-Sahlis, Stadt 2.640 01824 Königstein/Sächs. Schw., Stadt 2.152 04808 Lossatal 6.064 01731 Kreischa 4.458 04827 Machern 6.681 01825 Liebstadt, Stadt 1.341 04416 Markkleeberg, Stadt 24.131 01847 Lohmen 3.071 04420 Markranstädt, Stadt 14.955 01809 Müglitztal 1.903 04657 Narsdorf 1.697 01844 Neustadt i. Sa., Stadt 12.650 04683 Naunhof, Stadt 8.576 01796 Pirna, Stadt 37.648 04575 Neukieritzsch 6.869 01734 Rabenau, Stadt 4.380 04668 Otterwisch 1.393 01824 Rathen, Kurort 335 04668 Parthenstein 3.469 01814 Rathmannsdorf 981 04523 Pegau, Stadt 6.270 01814 Reinhardtsdorf-Schöna 1.360 04565 Regis-Breitingen, Stadt 4.013 01824 Rosenthal-Bielatal 1.658 04571 Rötha, Stadt 6.166 01855 Sebnitz, Stadt 9.871 04808 Thallwitz 3.594 01829 Stadt Wehlen, Stadt 1.621 04687 Trebsen/Mulde, Stadt 3.867 01833 Stolpen, Stadt 5.681 04808 Wurzen, Stadt 16.271 01796 Struppen 2.513 04442 Zwenkau, Stadt 8.855 01737 Tharandt, Stadt 5.330 01723 Wilsdruff, Stadt 13.849 Nordsachsen 196.835

Leipzig 257.311 04886 Arzberg 1.970 04849 Bad Düben, Stadt 7.980 04651 Bad Lausick, Stadt 8.015 04886 Beilrode 4.249 04683 Belgershain 3.335 04874 Belgern-Schildau, Stadt 7.854 04828 Bennewitz 4.930 04758 Cavertitz 2.231 04564 Böhlen, Stadt 6.609 04774 Dahlen, Stadt 4.309 04552 Borna, Stadt 19.378 04509 Delitzsch, Stadt 24.889 04451 Borsdorf 8.221 04838 Doberschütz 4.085

96 • Anlage 1 Einwohner Einwohner PLZ Stadt/Gemeinde PLZ Stadt/Gemeinde 30.06.2015 30.06.2015

04880 Dommitzsch, Stadt 2.534 04758 Naundorf 2.368 04860 Dreiheide 2.124 04758 Oschatz, Stadt 14.714 04838 Eilenburg, Stadt 15.407 04519 Rackwitz 4.889 04880 Elsnig 1.453 04435 Schkeuditz, Stadt 17.172 04838 Jesewitz 2.992 04509 Schönwölkau 2.450 04509 Krostitz 3.760 04425 Taucha, Stadt 14.895 04838 Laußig 3.774 04860 Torgau, Stadt 19.989 04758 Liebschützberg 3.004 04880 Trossin 1.279 04509 Löbnitz 2.033 04779 Wermsdorf 5.305 04862 Mockrehna 4.980 04509 Wiedemar 5.193 04769 Mügeln, Stadt 6.091 04838 Zschepplin 2.862

Anlage 1 • 97 Anlage 2

Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften usw., zu denen der Sächsische Städte- und Gemeindetag e. V. in der Zeit von Juli 2014 bis Juli 2016 Stellung genommen hat (119), Stand 29.07.2016

Europa ■ Verordnung zur Anpassung der festen Beträge im Rahmen der ■ EFRE/ESF-Rahmenrichtlinie Wahlkampfkostenerstattung durch den Bund ■ EFRE-Richtlinie SMS 2014 – 2020 ■ Verordnung über die Form kommunaler Bekanntmachungen ■ Richtlinie Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 – 2020 ■ Richtlinie Klima/2014 Öffentliches Dienstrecht ■ Richtlinie Energie/2014 ■ Gesetz zur Anpassung der Besoldung und der Versorgungsbe- ■ Richtlinie Verkehrsinfrastruktur züge 2015/2016 ■ Förderrichtlinie „Digitale Offensive Sachsen – EFRE“ ■ Gesetz zur rückwirkenden Wiedereinführung und Anpassung der ■ Richtlinie Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 – 2020 jährlichen Sonderzahlung für Beamte und Richter im Freistaat ■ SMK-ESF-Richtlinie 2014 – 2020 Sachsen ■ ESF-Richtlinie SMS ■ Gesetz zur Änderung des Sächsischen Personalvertretungsrechts ■ Gesetz zur Anpassung des Sächsischen Berufsqualifikationsfest- Allgemeine Verwaltung stellungsgesetzes und weiterer Rechtsnormen an die Richtlinie ■ Gesetz zur Stärkung der direkten Demokratie im Freistaat Sach- 2005/36/EG sen ■ Gesetz zur Neuordnung des Rechts der Fachhochschule für ■ Verordnung zur Änderung des Sächsischen Kostenverzeichnisses öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Meißen, Fortbildungs- ■ Verwaltungsvorschrift zur Vorbereitung und Durchführung der zentrum des Freistaates Sachsen und zur Änderung des Sächsi- Wahl und Berufung der Schöffen und Jugendschöffen schen Disziplinargesetzes ■ Verwaltungsvorschrift über den Rechtsschutz für Bedienstete des ■ Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsvertrages Freistaates Sachsen in Straf- und anderen Verfahren und anderer Gesetze ■ Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung ■ Verordnung zur Änderung der Verordnung über Dienstaufwands- der Chancengleichheit von Frau und Mann und zur Bekämpfung entschädigungen für kommunale Wahlbeamte geschlechtsbezogener Gewalt ■ Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Regelung der Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Bürgermeister und Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft ehrenamtliche Ortsvorsteher ■ Sächsische Gemeindeordnung ■ Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Gewährung ■ Sächsische Landkreisordnung von Beihilfe in Krankheits-, Pflege-, Geburts- und sonstigen Fäl- ■ Bundeswahl- und Europawahlordnung len ■ Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Durchführung ■ Verordnung zur Änderung der Sächsischen Auslandsreisekosten- des Gesetzes über Volksantrag, Volksbegehren und Volksent- verordnung und zur Aufhebung der Zuständigkeitsverordnung scheid Umzugskostenvergütung

98 • Anlage 2 ■ Verordnung zur Änderung der Sächsischen Urlaubs-, Mutter- ■ Richtlinie Soziale Betreuung Flüchtlinge schutz- und Elternzeitverordnung ■ Empfehlung zur Durchführung der Brandverhütungsschau ■ Verordnung zur Änderung der Verordnung zu den Wahlen nach dem Sächsischen Personalvertretungsgesetz Arbeit, Wirtschaft, Öffentliche Einrichtungen, ■ Verordnung zur Änderung der Sächsischen Laufbahnverordnung Ländliche Entwicklung ■ Verordnung über die Ausbildung und Prüfung im Vorbereitungs- ■ Ausschüttungsverordnung für Sparkassen dienst für die zweite Einstiegsebene der Laufbahngruppe 2 in der ■ Verwaltungsvorschrift Kommunale Grundstücksveräußerung Fachrichtung Naturwissenschaften und Technik mit dem fachli- ■ Förderrichtlinie LEADER chen Schwerpunkt technischer Verwaltungsdienst in den Aufga- ■ Förderrichtlinie Ländliche Entwicklung benbereichen Hochbau, Städtebau, Straßenbau und Verkehrswe- ■ Förderrichtlinie „Digitale Offensive Sachsen" sen sowie Maschinenwesen und Elektrotechnik ■ Richtlinie Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur im ■ Verwaltungsvorschrift über die Anerkennung von Berufs- und Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regiona- Hochschulabschlüssen als Laufbahnbefähigung ohne Vorberei- len Wirtschaftsstruktur“ tungsdienst in der Fachrichtung Feuerwehr ■ Verwaltungsvorschrift über die modulare Qualifizierung von Soziales, Schulen Beamten der Laufbahngruppe 2, erste Einstiegsebene für Ämter ■ Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von der Besoldungsgruppe A 14 der Fachrichtung Allgemeine Ver- Menschen mit Behinderungen waltung ■ Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung ■ Verwaltungsvorschrift über die Qualifizierung von Beamten der ■ Gesetz über den Kommunalen Sozialverband Sachsen ersten Einstiegsebene der Laufbahngruppe 2 für Ämter der ■ Gesetz zur Weiterentwicklung des Schulwesens im Freistaat Besoldungsgruppe A14 der Fachrichtung Feuerwehr Sachsen ■ Anwendungshinweise zur Nebentätigkeit kommunaler Wahlbe- ■ Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft amter ■ Drittes Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Gesundheit ■ Änderung des Sächsischen Landeserziehungsgeldgesetzes ■ Änderung des Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetzes ■ Verordnung zur Anerkennung und Förderung von Betreuungs- ■ Gesetz zur Änderung Bundesmeldegesetz und Entlastungsangeboten ■ Gesetz über den Sächsischen Wachpolizeidienst ■ Änderung der Sächsischen Kindertageseinrichtungen - Finanzie- ■ Gesetz zur Änderung glücksspielrechtlicher Vorschriften rungsverordnung ■ Gesetz zur Änderung des Sächsischen Gesetzes über den Brand- ■ Verordnung über Zuweisungen an allgemeinbildende Schulen mit schutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz Ganztagsangeboten ■ Verordnung zur Änderung der Ersten Bundesmeldedatenüber- ■ Verordnung über die Betreuung von Schülern an Förderschulen mittlungsverordnung ■ Sächsische Qualifikations- und Fortbildungsverordnung pädago- ■ Verordnung zur Neuregelung melderechtlicher Vorschriften gischer Fachkräfte und Förderschulbetreuungsverordnung ■ Verordnung zur Änderung der Sächsischen Landesrettungs- ■ Förderrichtlinie SchulInfra dienstplanverordnung ■ Richtlinie zur Förderung von Innovationsprozessen in Kinderta- ■ Verwaltungsvorschrift Asylbewerbergesundheitsbetreuung geseinrichtungen und in Kindertagespflege ■ Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Richtlinie Feuerwehr- förderung Finanzen ■ Richtlinie zur Förderung der Integration von Menschen mit Mig- ■ Haushaltsbegleitgesetz 2015/2016 rationshintergrund ■ Haushaltsbegleitgesetz 2017/2018

Anlage 2 • 99 ■ Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich 2015/2016 ■ Gesetz zur Änderung des Sächsischen Wassergesetzes - Abschaf- ■ Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich 2017/2018 fung der Wasserentnahmeabgabe für Wasserkraftanlagen ■ Gesetz über die Errichtung des Sondervermögens „Konjunktur- ■ Sächsisches Straßenverkehrsrechtsgesetz ausgleichsfonds Sachsen“ ■ Änderung des Gesetzes zur Finanzierung des Ausbildungsver- ■ Bund-Länder-Vereinbarung zur Durchführung des Kommunalin- kehrs im Öffentlichen Personennahverkehr vestitionsförderungsgesetzes ■ Verordnung über die Entschädigung ehrenamtlicher Beisitzer der ■ Gesetz zur Stärkung der kommunalen Investitionskraft Widerspruchsausschüsse und Änderung der Ordnungswidrigkei- ■ Gesetz zur Änderung des Sächsischen Kommunalabgabengeset- tenzuständigkeitsverordnung zes (Gästetaxe und Tourismusabgabe) ■ Verordnung zur Änderung der Zweiten Sächsischen Vermes- ■ Gesetz zur Änderung des Bewertungsgesetzes für Zwecke der sungskostenverordnung Grundsteuer ■ Denkmalpflegeentschädigungsverordnung und Verwaltungsvor- ■ Verwaltungsvorschrift zur Umsetzung des Kommunalinvesti- schrift „Ehrenamtliche Beauftragte für Denkmalpflege“ tions­förderungsgesetzes und des Sächsischen Investitionskraft- ■ Verordnung über die Reitwege stärkungsgesetzes ■ Verordnung zur Änderung der Sächsischen Schifffahrtsverord- ■ Verordnung zur Durchführung des Gemeindefinanzreformgeset- nung zes ■ Novellierung der Hochwassernachrichten- und Alarmdienstver- ■ Umsatzbesteuerung der interkommunalen Zusammenarbeit - ordnung und der Hochwassermeldeordnung Neuregulierung in § 2b UStG ■ Änderung der Sächsischen Immissionsschutz-Zuständigkeitsver- ■ Evaluation der Auswirkungen der Regelungen über die Erforder- ordnung lichkeit eines Haushaltsstrukturkonzepts (§ 72 Abs. 4 und 5 ■ Verordnung zur Durchführung der Energieeinsparverordnung SächsGemO) und Neuregelung des Haushaltsausgleichs und ■ Verwaltungsvorschrift über die Zusammenarbeit von Flurbereini- der Erforderlichkeit eines Haushaltsstrukturkonzepts in der gungs- und Vermessungsbehörden SächsGemO ■ Verwaltungsvorschrift zur Erteilung der Fahrerlaubnis bei elek­ ■ Neufassung der Richtlinie zur Körperschaftsteuer (KStR) 2015 tronischem Prüfauftrag und vorläufigem Nachweis der Fahrer- ■ Orientierungsdaten für die Finanzplanung der Jahre 2015 bis 2018 laubnis und bei Erteilung der Fahrerlaubnis der Klasse AM mit 15 sowie 2016 bis 2019 der Gemeinden und Landkreise im Freistaat Jahren Sachsen ■ Richtlinie zur Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Unterbringung von Asylbewerbern und anderen ausländischen Bau, Umwelt, Verkehr, Wasser Flüchtlingen im Rahmen der Programme der Städtebaulichen ■ Gesetz zur Änderung der Sächsischen Bauordnung Erneuerung ■ Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2012/18/EU in das Sächsi- ■ Richtlinie zur Förderung der energetischen Sanierung von Wohn- sche Straßengesetz und das Landesseilbahngesetz raum, des barrierereduzierenden Umbaus von Wohnraum und der ■ Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes in Sachsen Schaffung von selbstgenutztem Wohnraum ■ Änderung des Waldgesetzes ■ Richtlinie zur Förderung des Neubaus und der Sanierung von ■ Gesetz zum Schutz eines nachhaltigen Baumbestandes im Frei- zweckgebundenem Mietwohnraum staat Sachsen ■ Förderrichtlinie Inwertsetzung von brachliegenden und belaste- ■ Gesetz zur Änderung des Sächsischen Umweltinformationsgeset- ten Flächen zes und des Sächsischen Geodateninfrastrukturgesetzes ■ Richtlinie für die Förderung von Straßen- und Brückenbauvorha- ■ Wasserhaushaltsgesetz – Einführung von Grundsätzen für die ben kommunaler Baulastträger Kosten von Wasserdienstleistungen und Wassernutzungen ■ Förderrichtlinie Natürliches Erbe

100 • Anlage 2 ■ Förderrichtlinie Wald und Forstwirtschaft ■ Bewirtschaftungspläne, Maßnahmenprogramme und Umweltbe- ■ Richtlinie Gewässer/Hochwasserschutz richte zum 2. Bewirtschaftungszyklus der Flussgebietseinheiten ■ Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen der Siedlungswasser- Elbe und Oder wirtschaft ■ Ergänzende Hinweise zu „Gemeinsamen Handlungsempfehlun- ■ „Hinweise des SMWA zur Einstandspflicht nach § 6 Abs. 1a gen des SMUL und SMWA“ vom 1. Juni 2012 (Straßengräben an FStrG und § 11 Abs. 4 SächsStrG“ und zu einem „Muster für eine Bundes-, Staats, Kreis- und Gemeindestraßen - Zuständigkeit für Vereinbarung zur Einstandspflicht“ Einleitgenehmigungen und Unterhaltung)

Anlage 2 • 101 Anlage 3

Satzungsmuster vom bzw. in Abstimmung mit dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag e. V. herausgegeben

Satzungsmuster einer Satzung über die öffentliche Abwasserbe- Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; seitigung (Abwassersatzung - AbwS); aktualisierte Fassung in Variante: Bekanntmachung durch Anschlagtafel Anlehnung an die Novellierung des WHG 2010 und an die Novel- Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ lierung des SächsWG 2013 - Stand: 28. April 2014 Veröffentlichung: SLK 3/14; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- Satzungsmuster über die Betreuung von Kindern in Kindertages- muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und einrichtungen (Betreuungssatzung) Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SLK 4/04; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- muster‘ und Fachbereich Soziales und Gesund- Erläuterungen zu den einzelnen Satzungsbestimmungen der heit, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Abwassersatzung - AbwS Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und Satzungsmuster über die Erhebung von Elternbeiträgen und wei- Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, teren Entgelten für die Betreuung von Kindern in Kindertages- Rubrik ‚Satzungsmuster‘ einrichtungen und in Tagespflege (Elternbeitragssatzung) – Stand: 18. September 2014 Satzungsmuster einer Satzung über die Erhebung einer Abgabe Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und zur Abwälzung der Abwasserabgabe aus Kleineinleitungen Fachbereich Soziales und Gesundheit, Rubrik (Abwasserabgabenabwälzungssatzung - AbwAAbwälzS) ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SLK 6/05; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Brandschutzbedarfsplan (Empfehlung des SMI) Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 48/2005, S. 1168; Internet, Mitglie- derbereich ‚Satzungsmuster‘ und Fachbereich Satzungsmuster einer Archivsatzung für Kommunale Archive Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Sat- Veröffentlichung: SLK 6/15; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- zungsmuster‘ muster‘ Durchführung der Brandverhütungsschau (Empfehlung des Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; SMI) Variante: Bekanntmachung durch das eigene Amtsblatt Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 21/2016, S. 607; Internet, Mitglie- Veröffentlichung: SLK 2/16; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- derbereich ‚Satzungsmuster‘ und Fachbereich muster‘ Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Sat- zungsmuster‘ Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; Variante: Bekanntmachung durch eine Tageszeitung Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘

102 • Anlage 3 Satzungsmuster einer Eigenbetriebssatzung des Sächsischen Friedhofssatzung – Synopse Staatsministeriums des Innern, Stand: April 2010 Veröffentlichung: SLK 6/09; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Fachbereich Kommunales Wirtschaftsrecht, Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Europa, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Anwendungshinweise und Liquiditätsplan Muster-Geschäftsordnung für Gemeinderat und Ausschüsse in Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ Sachsen Veröffentlichung: SLK 2/14; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- Satzungsmuster für eine Satzung über die Entschädigung für muster‘ ehrenamtliche Tätigkeit Veröffentlichung: SLK 7-8/99; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- Satzungsmuster für eine Gewässerunterhaltungssatzung zungsmuster‘ und Fachbereich Kommunal- und Veröffentlichung: SLK 2/11; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- Verwaltungsrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Satzungsmuster für eine Satzung über die Erhebung von Erschlie- ßungsbeiträgen mit Erläuterungen Muster-Hauptsatzung des Sächsischen Städte- und Gemeindeta- Veröffentlichung: SLK 3/94 ges Änderungen: SLK 4/94 Veröffentlichung: SLK 2/14; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- SLK Sonderausgabe 1/94 muster‘ Ergänzung: MRS 306/15 Musterfeuerwehrsatzung (Empfehlung des SMI), Stand: Juli 2007 Muster über die Festsetzung der Hebesätze für die Grund- und Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 40/2005, S. 951; Internet, Mitglie- Gewerbesteuer – Hebesatzsatzung – derbereich ‚Satzungsmuster‘ und Fachbereich Veröffentlichung: SLK 1/14; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Sat- muster‘ und Fachbereich Kommunales Haus- zungsmuster‘ haltsrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘

Satzungsmuster zur Regelung des Kostenersatzes und der Ge- Satzungsmuster über die Erhebung einer Hundesteuer bührenerhebung für Leistungen der (freiwilligen) Feuerwehr mit Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und Erläuterungen Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht, Rub- Veröffentlichung: SLK 12/04; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- rik ‚Satzungsmuster‘ zungsmuster‘ und Fachbereich Sicherheit, Ord- nung und Verkehr, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Satzungsmuster über die Erhebung einer Kurtaxe Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und Friedhofssatzung – Leitfassung des Sächsischen Städte- und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, Gemeindetages Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SLK 6/09; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘

Anlage 3 • 103 Muster einer Parkgebührenordnung für Gemeinden Satzungsmuster Vergnügungssteuersatzung - Satzungsmuster Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und für eine Änderungssatzung Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Satzungsmuster Vergnügungssteuersatzung - Version fortge- schriebenes Satzungsmuster 1996 nach Änderung gemäß Sat- Muster einer Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Ver- zungsmuster für eine Änderungssatzung halten und Lärmbelästigung, zum Schutz vor öffentlichen Beein- Anlage: Änderungsmitteilung zur Vergnügungssteuer bei trächtigungen und über das Anbringen von Hausnummern Geräten i. S. v. § 2 Abs. 1 Nr. 1 und 2 Vergnü- Veröffentlichung: SLK 10/98; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- gungssteuersatzung nach § 7 Abs. 4 Vergnü- zungsmuster‘ und Fachbereich Sicherheit, Ord- gungssteuersatzung nung und Verkehr, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Anlage: Erklärungsformular für zurückliegende Zeit- räume Polizeiverordnung zum Schutz vor bestimmten Verhaltensweisen Anlage: ANLAGEBOGEN zum Mantelbogen für einen in oder auf öffentlichen Straßen, Anlagen und Einrichtungen Aufstellort (Empfehlung des SMI), Stand: Juni 2006 Anlage: Entwurf Vergnügungssteueranmeldung für Ge­- Veröffentlichung: SLK 7-8/05; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- winnspielautomaten zungsmuster‘ und Fachbereich Sicherheit, Ord- Anlage: Anmeldung der Spielautomatensteuer nung und Verkehr, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SLK 5/10; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- muster‘ und Fachbereich Kommunales Haus- Satzungsmuster einer Sondernutzungs- und Gebührensatzung haltsrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ für Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungsmuster‘ und Satzungsmuster einer Wasserwehrsatzung für sächsische Städte Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, und Gemeinden Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Veröffentlichung: SLK 4/06; Internet, Mitgliederbereich ‚Satzungs- muster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Satzungsmuster über die Erhebung von Beiträgen für Verkehrs- Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ anlagen - Straßenbaubeitragssatzung - SBS - mit Erläuterungen zu den einzelnen Bestimmungen Satzungsmuster einer Wasserversorgungssatzung (WVS) mit Veröffentlichung: SLK 06/08; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- Erläuterungen zungsmuster‘ und Fachbereich Finanzausgleich Veröffentlichung: SLK 10/06; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- und Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ zungsmuster‘ und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ Satzungsmuster Straßenreinigung und Winterdienst mit Erläu- terungen Leitfaden für freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden im Veröffentlichung: SLK 10/00; Internet, Mitgliederbereich ‚Sat- Freistaat Sachsen zungsmuster‘ und Fachbereich Sicherheit, Ord- Veröffentlichung: SLK 1/16 nung und Verkehr, Rubrik ‚Satzungsmuster‘

Hinweis: SLK Sachsenlandkurier MRS Mitgliederrundschreiben

104 • Anlage 3 Anlage 4

Muster für Vereinbarungen, Verträge, Bescheide, Dienstanweisungen etc.

Vorschlag zur Gestaltung von Beteiligungsberichten nach § 99 Muster für eine Vollständigkeitserklärung zur Prüfung der SächsGemO Eröffnungsbilanz und des Jahresabschlusses Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Wirtschafts- Veröffentlichung: SLK 2/13; Internet, Fachbereich Kommunales recht, Europa, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Haushaltsrecht, Rubrik ‚Doppik‘

Mustervereinbarung über die Eingliederung der Gemeinde A in Dienstanweisung zur Organisation und Aufgabenwahrnehmung die Gemeinde B, Stand: Januar 2016 der Kasse im neuen kommunalen Haushalts-, Kassen- und Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunal- und Verwal- Rechnungswesen (Muster für eine Dienstanweisung - DA Kasse tungsrecht, Rubrik ‚Musterverträge‘ Doppik) Veröffentlichung: SLK 4/11; Internet, Fachbereich Kommunales Mustervereinbarung über die Vereinigung der Gemeinden A und Haushaltsrecht, Rubrik ‚Musterverträge/-dienst- B zur neuen Gemeinde C mit Erläuterungen, Stand: Januar 2016 anweisungen‘ Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunal- und Verwal- tungsrecht, Rubrik ‚Musterverträge‘ Muster-Dienstanweisung für den Einsatz von derivaten Finanz- instrumenten im kommunalen Zins- und Schuldenmanagement Muster einer Vereinbarung über die Übernahme der gemeindli- – vom Deutschen Städtetag vom April 2011 chen Deponien durch die Landkreise Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht, Veröffentlichung: MRS 544/94 Heft 34/94 Rubrik ‚Musterverträge/-dienstanweisungen‘

Gemeinsame Empfehlungen des SMS und des SSG zum Umgang Muster einer Zweckvereinbarung für öffentliche Einrichtun- mit Fundtieren im Freistaat Sachsen gen Veröffentlichung: MRS 351/11 Heft 12/11; Internet, Fachbereich Veröffentlichung: MRS 518/94; Internet, Fachbereich Kommunal- Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Mus- und Verwaltungsrecht, Rubrik ‚Musterverträge‘ terverträge‘ Kirchliche Friedhöfe – Muster Ia: Kommunale Leichenhalle auf Checkliste zu Fragen der Unterbringung von Fundtieren kirchlichem Friedhofsgelände, laufende Bewirtschaftung durch Veröffentlichung: MRS 163/14 Heft 07/14; Internet, Fachbereich Gemeinde Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Mus- Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt terverträge‘ & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- träge‘

Anlage 4 • 105 Kirchliche Friedhöfe – Muster Ib: Kommunale Leichenhalle auf Gemeinsames Muster des Sächsischen Staatsministeriums für kirchlichem Friedhofsgelände, laufende Bewirtschaftung durch Umwelt und Landwirtschaft und des Sächsischen Städte- und Kirche Gemeindetages für einen Vertrag über die Wiederherstellung Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt und Unterhaltung einer Stützmauer ohne unmittelbare wasser- & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- wirtschaftliche Funktion an einem Gewässer II. Ordnung träge‘ Veröffentlichung: SLK 1/11

Kirchliche Friedhöfe – Muster IIa: Vertragsmuster Kirchlehn/ Muster eines Übernahmevertrages bei der Bildung einer Verwal- Gemeinde, Variante: Kombinierte Feierhalle/Leichenhalle mit tungsgemeinschaft oder eines Verwaltungs- oder Zweckverban- gemischter Bewirtschaftung des Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunal- und Verwal- & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- tungsrecht, Rubrik ‚Musterverträge‘ träge‘ Muster einer Gemeinschaftsvereinbarung über die Bildung einer Kirchliche Friedhöfe – Muster IIb: Kombinierte Feierhalle/Lei- Verwaltungsgemeinschaft chenhalle, Bewirtschaftung durch Kirche allein Veröffentlichung: SLK 2/14; Internet, Fachbereich Kommunal- und Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt Verwaltungsrecht, Rubrik ‚Satzungsmuster‘ & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- träge‘ Muster für eine Inventurrichtlinie mit Anlagen Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Haushalts- Kirchliche Friedhöfe – Muster III: Neubau eines Friedhofsgebäu- recht, Rubrik ‚Musterverträge/-dienstanweisun- des mit Feierhalle/Leichenhalle gen‘ Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- Muster-Dienstanweisung für die Neuaufnahme von Krediten träge‘ (ohne Anleihen, Förderkredite und Kassenkredite) und die Umschuldung von Krediten (ohne Anleihen, Förderkredite und Kirchliche Friedhöfe – Muster IV: Vereinbarung über die Unter- Kassenkredite) stützung des kirchlichen Friedhofsträgers Veröffentlichung: SLK 3/06 Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Musterver- Muster-Dienstanweisung für die Aufnahme von Krediten zur träge‘ Liquiditätssicherung (Kassenkredite) Veröffentlichung: SLK 3/06 Leitfaden für freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden im Freistaat Sachsen Muster eines Betreuungsvertrages zwischen Kommune und Per- Veröffentlichung: SLK 1/16

106 • Anlage 4 sonensorgeberechtigten über die Aufnahme eines Kindes in eine 5.000 bis 10.000 Einwohnern Kindertageseinrichtung Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Personal- und Meldewesen, Veröffentlichung: SLK 9/95 Rubrik ‚Dokumentationen‘

Muster eines Aufnahmebogens über die Aufnahme eines Kindes Beratende Äußerung: Organisationsmodell für Gemeinden mit in eine Kindertageseinrichtung 10.000 bis unter 20.000 Einwohnern Veröffentlichung: SLK 9/95 Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Personal- und Meldewesen, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Muster einer Rahmenvereinbarung zwischen Kommune und freiem Träger über die Aufbringung der Betriebskosten der Kin- Leitfaden für die rechtssichere Erhebung von Eintrittsgeldern dertageseinrichtung gem. § 17 Abs. 2 SächsKitaG, Stand: bei Straßenfesten 10.10.2012 mit 4 Anlagen Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Haushalts- Veröffentlichung: SLK 1/13; Internet, Fachbereich Soziales und recht, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Gesundheit, Rubrik ‚Musterverträge‘ Muster eines Leitfadens zur Ausschreibung von Stromlieferun- Mustervereinbarung Kooperation Kita – Grundschule, Stand: gen in Sachsen 06/2005 Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Wirtschafts- Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Soziales und Gesundheit, recht, Europa, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Rubrik ‚Musterverträge‘ Muster für einen Vertrag zur Errichtung öffentlicher Telekom- Mustervereinbarung zwischen Kommune und Kindertages- munikationsstellen im öffentlichen Straßenraum (Muster der pflegeperson gemäß § 1 Abs. 6, § 3 Abs. 3 und § 14 Abs. 6 Deutschen Telekom AG und des Deutschen Städtetages), Stand: SächsKitaG, Stand: 22.03.2013 12/2006 Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Soziales und Gesundheit, Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Rubrik ‚Musterverträge‘ Entwicklung, Rubrik ‚Musterverträge‘

Beratende Äußerung des Sächsischen Rechnungshofes „Empfeh- Auslegungshilfe zum novellierten Telekommunikationsgesetz lungen für die Durchführung der örtlichen Prüfung in Gemein- Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche den mit weniger als 20.000 Einwohnern“ Entwicklung, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Haushalts- recht, Rubrik ‚Dokumentationen‘ Muster für einen Vertrag über die Benutzung öffentlicher Wege

Beratende Äußerung: Organisationsmodell für Gemeinden mit

Anlage 4 • 107 für Telekommunikationslinien bei Zustimmung nach § 68 Abs. 3 kommunaler Wegeflächen) TKG, Stand: Oktober 2004 Veröffentlichung: MRS 290/00, Heft 08/00 Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwicklung, Rubrik ‚Dokumentationen‘

Vereinbarung über die Durchführung des Winterdienstes im Zuge von Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in den Ortsdurch- fahrten ..., Stand: 2006 Veröffentlichung: MRS 366/06, Heft 11/06; Internet, Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr, Rubrik ‚Mus- Hinweis: SLK Sachsenlandkurier terverträge‘ MRS Mitgliederrundschreiben

Muster einer Zuordnungsvereinbarung (Zuordnung ehemals

108 • Anlage 4 Anlage 5

Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 6. November 2014

§ 1 § 3 Name, Rechtsform, Sitz Aufgaben (1) Der Sächsische Städte- und Gemeindetag ist ein Verband der (1) Ziele und Zwecke des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Städte und Gemeinden des Freistaates Sachsen. sind insbesondere: (2) Der Verband hat seinen Sitz in Dresden und ist in das Vereinsre- a) den Selbstverwaltungsgedanken zu pflegen und für die Ver- gister eingetragen. wirklichung und Wahrung des Rechts auf kommunale Selbst- verwaltung einzutreten, § 2 b) bei der Regelung der die Gemeinden berührenden allgemei- Mitgliedschaft nen Fragen mitzuwirken und das Recht auf Anhörung vor (1) Städte und Gemeinden im Freistaat Sachsen werden durch dem Landesparlament geltend zu machen, schriftliche Beitrittserklärung ordentliche Mitglieder des Sächsi- c) die gemeinsamen Rechte und Interessen der Mitglieder zu schen Städte- und Gemeindetages. fördern und sie gegenüber dem Landes- und Bundesparla- (2) Andere kommunale Körperschaften des öffentlichen Rechts mit ment, der Landes- und Bundesregierung, anderen Verbän- gemeindlichem Bezug und wirtschaftliche Unternehmen mit den, sonstigen Stellen und der Öffentlichkeit zu vertreten, gemeindlicher Beteiligung können auf Antrag durch den Lan- d) die Mitglieder zu beraten, ihnen Informationen zu vermitteln desvorstand als außerordentliche Mitglieder aufgenommen wer- und den Erfahrungsaustausch zu pflegen. den. (2) Der Sächsische Städte- und Gemeindetag arbeitet parteipolitisch (3) Der Austritt aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag ist neutral. Er verfolgt durch die Erfüllung seiner Aufgaben im dem Vorstand mindestens sechs Monate vor Ablauf des Ge- Sinne von § 3 Abs. 1 ausschließlich und unmittelbar gemeinnüt- schäftsjahres schriftlich zu erklären. Der Austritt wird mit dem zige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwe- Ende des auf die Erklärung folgenden Geschäftsjahres wirksam. cke“ der Abgabenordnung in der jeweils gültigen Fassung. Der (4) Mitglieder, die ihre Verpflichtungen dem Sächsischen Städte- Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigen- und Gemeindetag gegenüber nicht erfüllen und gegen seine wirtschaftliche Zwecke. Gewinne dürfen nur für satzungsmäßige Interessen verstoßen, können durch den Landesvorstand nach Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine vorheriger Anhörung ausgeschlossen werden. Dem kann das Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person ausgeschlossene Mitglied innerhalb einer Frist von einem Monat durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder gegenüber der Landesgeschäftsstelle widersprechen. Die Ent- durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. scheidung obliegt der nächsten Mitgliederversammlung. Bis zu dieser Entscheidung ruhen die Mitgliedsrechte. Die Beitragszah- lung bleibt hiervon unberührt. Der Ausschluss wird zum nächst- folgenden Jahresende wirksam.

Anlage 5 • 109 § 4 Dies gilt insbesondere für die Ansprüche der Bediensteten des Rechte und Pflichten der Mitglieder Verbandes aus ihren Beschäftigungsverhältnissen. (1) Die Mitglieder des Sächsischen Städte- und Gemeindetages sind berechtigt: § 5 a) im Rahmen der allgemeinen Leistungsfähigkeit des Verban- Verbandsorgane des dessen Einrichtungen in Anspruch zu nehmen und an den (1) Verbandsorgane sind: Veranstaltungen des Verbandes teilzunehmen, a) die Mitgliederversammlung, b) nach Maßgabe dieser Satzung an der Willensbildung des Ver- b) der Vorstand i. S. des § 26 BGB, bandes mitzuwirken, c) der Landesvorstand, c) Anträge an das Präsidium, bei deren Ablehnung binnen eines d) das Präsidium, Monats an den Landesvorstand und bei dessen Ablehnung e) der Geschäftsführer. binnen eines weiteren Monats an die Mitgliederversamm- (2) Der Präsident und die Vizepräsidenten können eine Aufwands- lung, zu stellen. entschädigung erhalten. Weiteren Mitgliedern des Präsidiums (2) Die Mitglieder sind verpflichtet, kann eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden. Das Nähere a) den Zweck und die Ziele des Sächsischen Städte- und zur Aufwandsentschädigung regelt der Landesvorstand. Gemeindetages zu fördern, (3) Der Geschäftsführer und der stellvertretende Geschäftsführer b) die Durchführung der Verbandsaufgaben zu unterstützen erhalten eine Vergütung. und die Verpflichtungen aus dieser Satzung zu erfüllen, c) den im Rahmen der Satzung gefassten Beschlüssen der Ver- § 6 bandsorgane nachzukommen, Mitgliederversammlung d) im Verwaltungsbereich der Mitglieder hergestellte Drucksa- (1) Die Mitgliederversammlung besteht aus Vertretern der ordentli- chen von allgemeiner oder besonderer Bedeutung (z. B. Sat- chen und außerordentlichen Verbandsmitglieder. zungen) an die Geschäftsstelle des Verbandes kostenlos zu (2) Das Stimmrecht richtet sich nach der Einwohnerzahl nach dem liefern und Stand vom 30.06. des vorhergehenden Kalenderjahres. e) die vom Landesvorstand festgesetzte Umlage bis zu der in Jedes ordentliche Mitglied hat bei einer Einwohnerzahl: der jeweiligen Haushaltssatzung festgelegten Fälligkeit an bis 10.000 Einwohner eine Stimme, den Verband zu entrichten. bis 50.000 Einwohner zwei Stimmen, (3) Die Verbandsmitglieder haften über die Jahresumlage (§ 12 bis 100.000 Einwohner drei Stimmen, Abs. 2) hinaus gesamtschuldnerisch für die satzungsgemäß ein- bis 200.000 Einwohner vier Stimmen, gegangenen Verpflichtungen des Verbandes. Diese Haftung bis 500.000 Einwohner fünf Stimmen, besteht auch nach einer Auflösung des Verbandes insofern fort, über 500.000 Einwohner sechs Stimmen. als die verbleibenden Verpflichtungen nicht von einer Nachfol- (3) Die außerordentlichen Mitglieder nehmen an den Beratungen der georganisation übernommen werden. Mitgliederversammlung teil; sie haben kein Stimmrecht. (4) Ausgetretene, ausgeschiedene oder ausgeschlossene Mitglieder (4) Die Verbandsmitglieder üben ihre Rechte durch ihre gesetzli- (§ 2 Abs. 3 und 4) haben auf das Verbandsvermögen keinen chen Vertreter oder durch bestellte Vertreter aus. Eine Übertra- Anspruch. Sie haften für die während ihrer Mitgliedschaft vor- gung des Stimmrechts auf Vertreter anderer ordentlicher Ver- handenen oder begründeten Verbindlichkeiten des Verbandes bis bandsmitglieder ist zulässig. zu deren Abwicklung weiter und zwar gemäß dem Verhältnis (5) Die Mitgliederversammlung wird auf Beschluss des Landesvor- ihres Beitrages zum Gesamtbetrag im Zeitpunkt des Eingangs standes einberufen; sie soll mindestens alle zwei Jahre zusam- der Austrittserklärung, des Zugangs des Ausschlussbescheides mentreten. Sie muss einberufen werden, wenn dies von ordentli- oder des Vorliegens der Voraussetzungen des Ausscheidens. chen Verbandsmitgliedern mit mindestens einem Viertel der

110 • Anlage 5 Gesamtstimmen unter Angabe des Verhandlungsgegenstandes (3) Von jedem Kreisverband ist pro angefangene 300.000 Einwohner schriftlich beantragt wird. Die Einladung ergeht schriftlich min- der jeweiligen verbandsangehörigen Gemeinden ein weiteres destens vier Wochen vor dem Versammlungstag; die Angabe der Mitglied einschließlich Stellvertreter nach Maßgabe des Abs. 4 Verhandlungsgegenstände und Beifügung der erforderlichen zu benennen. Unterlagen hat mindestens zwei Wochen vor dem Versamm- (4) Die zu benennenden Mitglieder nach Abs. 3 sowie deren Stell- lungstag zu erfolgen. vertreter sind vom jeweiligen Kreisverband (§ 11 Abs. 1) zu wäh- (6) Die Mitgliederversammlung ist zuständig für: len. Bei den Wahlen für Mitglieder und stellvertretende Mitglie- a) Änderungen der Satzung, der des Landesvorstandes sollen in den Kreisverbänden sowohl b) Anträge des Landesvorstandes, Vertreter von Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern als c) Behandlung der vom Landesvorstand abgelehnten Anträge auch Vertreter von Gemeinden mit 10.000 oder mehr Einwoh- der Verbandsmitglieder nach § 2 Abs. 4, nern berücksichtigt werden. Satz 2 gilt auch in Bezug auf den d) Entlastung der Verbandsorgane, Stellvertreter des Kreisverbandsvorsitzenden als Mitglied des e) Auflösung des Verbands. Landesvorstandes nach Abs. 6 und die Stellvertreter der zu (7) Anträge der Verbandsmitglieder gem. § 4 Abs. 1 Buchstabe c) an benennenden Mitglieder. die Mitgliederversammlung müssen mindestens einen Monat vor (5) Die Kreisverbände haben so viele Stimmen, wie sie Mitglieder der Mitgliederversammlung schriftlich beim Geschäftsführer im Landesvorstand haben. Der Vertreter einer Kreisfreien Stadt eingereicht sein und begründet werden. hat pro angefangene 150.000 Einwohner eine Stimme; die Stim- Die Mitgliederversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl der men einer Kreisfreien Stadt können nur einheitlich abgegeben vertretenen Verbandsmitglieder beschlussfähig. Beschlüsse werden, für die Kreisverbände gilt § 11 Abs. 4. Der Geschäfts- werden mit der Mehrheit der Stimmen der anwesenden Ver- führer hat eine Stimme. bandsmitglieder gefasst, soweit die Satzung nichts anderes (6) Für jeden Kreisverbandsvorsitzenden als Mitglied des Landes- bestimmt. vorstandes benennt der jeweilige Kreisverband namentlich einen Stellvertreter. Für jede Kreisfreie Stadt sind ein erster und ein § 7 zweiter Stellvertreter namentlich zu benennen. Stellvertreter des Vorstand im Sinne des § 26 BGB Geschäftsführers ist der stellvertretende Geschäftsführer. (1) Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der Präsident, die Vizeprä- (7) Der Landesvorstand legt die Grundsätze der Verbandspolitik sidenten und der Geschäftsführer; die Vorstandsmitglieder sind fest, bestimmt die Richtlinien der Kommunalpolitik, die vom nach außen einzelvertretungsbefugt. Verband vertreten werden, und beschließt über Angelegenheiten (2) Der Präsident führt den Vorsitz in der Mitgliederversammlung, von grundsätzlicher Bedeutung. Außerdem nimmt er zu wichti- dem Landesvorstand und dem Präsidium. gen Gesetzentwürfen Stellung. Er beschließt insbesondere (3) Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und außergericht- über: lich. a) die Wahl des Präsidenten, der Vizepräsidenten und der weite- ren Präsidiumsmitglieder und deren Stellvertreter; der Lan- § 8 desvorstand kann hierfür eine gesonderte Wahlordnung Landesvorstand beschließen; (1) Der Landesvorstand besteht aus den Kreisverbandsvorsitzenden b) die Wahl, die besoldungsrechtliche Einstufung, Beförderung, (§ 11), den zugewählten Mitgliedern nach Abs. 2, den von den Entlassung des Geschäftsführers und des stellvertretenden Kreisverbänden benannten Mitgliedern nach Abs. 3, den gesetz- Geschäftsführers; lichen Vertretern der Kreisfreien Städte und dem Geschäftsfüh- c) die Feststellung des Haushaltsplanes einschließlich des Stel- rer. lenplanes sowie Höhe und Fälligkeit der Verbandsumlage; (2) Der Landesvorstand kann weitere Mitglieder zuwählen. d) den Erwerb und die Veräußerung von Grundstücken;

Anlage 5 • 111 e) die Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Landesvor- Vertreter der Gruppen 1 und 2 sind die gesetzlichen Vertreter standes, des Präsidiums, der Ausschüsse und des Geschäfts- einer kreisangehörigen Stadt oder Gemeinde. Vertreter der führers; Gruppe 3 sind die gesetzlichen Vertreter einer Kreisfreien Stadt. f) den Widerspruch eines ausgeschlossenen Mitgliedes; Innerhalb der Gruppen 1 und 2 sollen die Präsidiumsmitglieder g) die Bildung und Aufhebung von Ausschüssen sowie Beru- je aus einem Direktionsbezirk stammen. Jedes Präsidiumsmit- fung und Abberufung der Mitglieder. glied hat eine Stimme. (8) Der Landesvorstand kann das Präsidium oder den Geschäftsfüh- (3) Der Präsident, die Vizepräsidenten, die weiteren Mitglieder rer allgemein oder im Einzelfall ermächtigen, einzelne Aufgaben sowie die Stellvertreter der Mitglieder der Gruppen 1 und 2 wer- an seiner Stelle zu erledigen. den auf die Dauer von 4 Jahren vom Landesvorstand aus seiner (9) Der Landesvorstand wird vom Geschäftsführer nach Rückspra- Mitte gewählt. Wählbar sind die Mitglieder und stellvertretenden che mit dem Präsidenten nach Bedarf schriftlich einberufen. Der Mitglieder des Landesvorstandes. Landesvorstand ist vom Geschäftsführer einzuberufen, wenn ein Die Mitglieder der Gruppe 3 werden vom ersten Vertreter nach Drittel seiner Mitglieder dies schriftlich unter Angabe der Tages- § 8 Abs. 6 Satz 2 vertreten. Der erste Vertreter nach § 8 Abs. 6 ordnung verlangt. Der Landesvorstand ist beschlussfähig, wenn Satz 2 ist berechtigt, den Vertreter der Gruppe 3 in der Funktion einschließlich des Vorsitzenden mehr als die Hälfte der Stimmen als Mitglied des Präsidiums auch dann zu vertreten, wenn der nach Abs. 5 anwesend sind. Beschlüsse werden mit der Mehrheit Vertreter der Gruppe 3 als Präsident oder Vizepräsident gewählt der Stimmen der anwesenden Mitglieder gefasst. ist. Stellvertreter des Geschäftsführers ist der stellvertretende (10) Beschlüsse des Landesvorstandes können im Umlaufverfahren Geschäftsführer. gefasst werden, wenn kein Mitglied diesem Verfahren wider- (4) Das Präsidium ist zuständig für alle Angelegenheiten, soweit sie spricht. Anträge im Umlaufverfahren müssen einstimmig ange- nicht in die Zuständigkeit der Mitgliederversammlung, des Lan- nommen werden. desvorstandes oder des Geschäftsführers fallen. Das Nähere (11) Die nach Abs. 2 zugewählten und nach Abs. 3 von den Kreisver- wird durch den Landesvorstand in der Zuständigkeits- und Ver- bänden benannten Mitglieder des Landesvorstandes werden auf fahrensordnung festgelegt. In dringenden Angelegenheiten (Eil- die Dauer von 4 Jahren gewählt. entscheidungen) kann das Präsidium anstelle des Landesvorstan- des entscheiden; dieser ist auf der nächsten Sitzung zu § 9 informieren. In dringenden Angelegenheiten, deren Erledigung Präsidium nicht bis zu einer ohne Frist und formlos einberufenen Sitzung (1) Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und drei Vizepräsi- des Präsidiums aufgeschoben werden kann, entscheidet der Vor- denten sowie acht weiteren Mitgliedern und dem Geschäftsfüh- stand nach § 7 anstelle des Präsidiums. Die Gründe für die Eil- rer. Der Präsident oder ein Vizepräsident muss gesetzlicher Ver- entscheidung und die Art der Erledigung sind dem Präsidium treter einer Kreisfreien Stadt sein. Die drei Vizepräsidenten unverzüglich mitzuteilen. sollen je aus einem Direktionsbezirk stammen. (5) Das Präsidium kann eingerichtete Ausschüsse ermächtigen, (2) „Das Präsidium setzt sich aufgrund der unterschiedlichen Angelegenheiten vorzuberaten. Das Präsidium kann Arbeitsge- Gemeindegrößen wie folgt zusammen: meinschaften einrichten und deren Mitglieder unter Berücksich- Gruppe 1: tigung der Vorschläge der Kreisverbände bestimmen. Gemeinden bis 10.000 Einwohner: 3 Präsidiumsmitglieder, (6) Die Bestimmungen des § 8 Abs. 8, 9 und 10 gelten entsprechend. Gruppe 2: Städte und Gemeinden mit mehr § 10 als 10.000 Einwohnern: 3 Präsidiumsmitglieder, Geschäftsführer Gruppe 3: (1) Der Verband unterhält eine Geschäftsstelle, die der Geschäfts- Kreisfreie Städte: 2 Präsidiumsmitglieder. führer leitet. Dieser wird allgemein ständig durch den stellvertre-

112 • Anlage 5 tenden Geschäftsführer vertreten. Die Zuständigkeiten und die (3) Die Kreisverbände arbeiten nach den Richtlinien des Landesvor- weitere Vertretung werden durch den Landesvorstand in der standes. Zuständigkeits- und Verfahrensordnung festgelegt. (4) Der Kreisverbandsvorsitzende und die weiteren Mitglieder sowie (2) Geschäftsführer und stellvertretender Geschäftsführer werden deren Stellvertreter sind in Sachentscheidungen des Landesvor- vom Landesvorstand gewählt. Die Wahlzeit richtet sich nach der standes an Beschlüsse ihres Kreisverbandes gebunden. Wahlzeit der hauptamtlichen kommunalen Wahlbeamten in den Städten und Gemeinden im Freistaat Sachsen. Für diesen Perso- § 12 nenkreis gelten die beamtenrechtlichen Vorschriften für die Direktionsbezirke kommunalen Wahlbeamten auf Zeit. Direktionsbezirke im Sinne dieser Satzung sind die ehemaligen (3) Der Geschäftsführer hat insbesondere folgende Aufgaben: Direktionsbezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig in ihrer verwal- a) Der Geschäftsführer leitet die Geschäftsstelle. Er bereitet die tungsorganisatorischen Gliederung am 29.02.2012. Mitgliederversammlung, die Sitzungen des Landesvorstan- des, des Präsidiums und der Ausschüsse vor und vollzieht § 13 deren Beschlüsse. Die Geschäfte der laufenden Verwaltung Haushaltswirtschaft erledigt der Geschäftsführer in eigener Zuständigkeit; inso- (1) Das Geschäftsjahr des Verbandes ist das Haushaltsjahr der weit vertritt er den Städte- und Gemeindetag. Der Geschäfts- Gemeinden. Das Präsidium bestimmt das Nähere für das Haus- führer kann bestimmte Aufgaben auf Dauer oder im Einzel- halts-, Kassen- und Rechnungswesen. fall auf Bedienstete übertragen. (2) Der durch andere Erträge nicht gedeckte Aufwand des Verban- b) Der Geschäftsführer ist Vorgesetzter, Dienstvorgesetzter des wird auf die Verbandsmitglieder umgelegt. Über die Höhe und oberste Dienstbehörde für die Bediensteten. Ihm und die Fälligkeit der Umlage beschließt der Landesvorstand. stehen die personalrechtlichen Entscheidungen zu, soweit nicht der Landesvorstand oder das Präsidium zuständig § 14 sind. Satzungsänderung c) Der Geschäftsführer kann in dringenden, keinen Aufschub Über Satzungsänderungen beschließt die Mitgliederversammlung duldenden Angelegenheiten eine vorläufige Regelung tref- mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen der fen. Dies gilt insbesondere auch für Stellungnahmen zu anwesenden Mitglieder. Gesetzentwürfen, wenn die Entscheidung des Präsidiums und des Landesvorstandes nicht mehr rechtzeitig eingeholt § 15 werden kann. Über die Entscheidung sind das Präsidium und Allgemeine Bestimmungen der Landesvorstand unverzüglich zu unterrichten. (1) Die Vertretungsbefugnis in der Mitgliederversammlung, im Landesvorstand und im Präsidium erlischt mit dem Ausscheiden § 11 aus dem der Bestellung zugrunde liegenden kommunalen Amt. Kreisverbände Für den Ausgeschiedenen erfolgt eine Nachwahl bis zum Ende (1) Zur Förderung der Verbandsarbeit und zum Erfahrungsaus- der Wahlzeit des Ausgeschiedenen. tausch bilden die Verbandsmitglieder in jedem Landkreis einen (2) Über die Beschlüsse der Verbandsorgane wird eine Niederschrift Kreisverband. erstellt. Sie ist vom Geschäftsführer zu unterzeichnen und in der (2) Die Verbandsmitglieder eines jeden Kreisverbandes wählen aus Regel innerhalb eines Monats nach der Beschlussfassung den ihrer Mitte auf die Dauer von 4 Jahren einen Kreisverbandsvor- Mitgliedern des jeweiligen Verbandsorgans zur Kenntnis zu sitzenden und einen oder mehrere Stellvertreter. Die Wahlzeit bringen. Über die rechtzeitig bis zur nächsten regelmäßigen Sit- endet mit Ablauf des Tages, der der konstituierenden Sitzung des zung des jeweiligen Verbandsorgans gegen die Niederschrift Landesvorstandes vorausgeht. vorgebrachten Einwendungen entscheidet das jeweilige Ver-

Anlage 5 • 113 bandsorgan. Satz 2 gilt nicht für die Niederschrift über (6) Die in der Satzung verwendete männliche Form der Bezeichnung Beschlüsse der Mitgliederversammlung. Diese ist vom Präsiden- von Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für die weibli- ten, dem Geschäftsführer und zwei Vertretern ordentlicher Mit- che Form. glieder zu unterzeichnen. (3) Die Bekanntmachungen des Verbandes erfolgen in der Ver- § 16 bandszeitschrift (Sachsenlandkurier), soweit nicht vom Landes- Auflösung des Verbandes vorstand allgemein oder für den einzelnen Fall etwas anderes (1) Die Auflösung des Verbandes kann nur in einer Mitgliederver- bestimmt wird. sammlung beschlossen werden, die unter ausdrücklichem Hin- (4) Der Verband sichert Beamten, die für ihn tätig sind, sowie den weis auf die beabsichtigte Auflösung einberufen worden ist. Hinterbliebenen dieser Beamten für diese Tätigkeit Unfallfür- Die Auflösung kann von der Mitgliederversammlung nur mit sorge nach den beamtenrechtlichen Vorschriften zu, soweit sie einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen aller nach § 14 des Gesetzes über den Kommunalen Versorgungsver- Mitglieder beschlossen werden. band Sachsen durch den Kommunalen Versorgungsverband (2) Im Falle der Auflösung oder Aufhebung des Verbandes ist ein gewährt wird. Für den Verband tätig sind auch Beamte, die von nach Erfüllung sämtlicher Verpflichtungen verbleibendes Ver- ihm für eine Tätigkeit außerhalb des Verbandes bestellt, vorge- mögen auf die Verbandsmitglieder entsprechend der von dem schlagen und benannt werden. Landesvorstand zuletzt festgelegten Umlage zu verteilen. Die (5) Kommt nach einer Regelung der Satzung der Einwohnerzahl Verbandsmitglieder sind verpflichtet, diese Mittel für gemein- rechtliche Bedeutung zu, ist die vom Statistischen Landesamt nützige Zwecke zu verwenden. Beschlüsse über die Verwendung zum 30. Juni des Vorjahres fortgeschriebene Einwohnerzahl des Vermögens bedürfen vor ihrer Ausführung der Einwilligung maßgebend, soweit nichts anderes bestimmt ist. des zuständigen Finanzamtes.

§ 17 (Inkrafttreten)

114 • Anlage 5 Anlage 6

Wahlordnung für die Wahl des Präsidiums des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. Oktober 2015

Präambel Zustimmungserklärung des Vorgeschlagenen einzureichen. Diese (1) Nach § 8 Abs. 7 a der Satzung des Sächsischen Städte- und Wahlvorschläge werden zu Beginn des Tagesordnungspunktes Gemeindetages in der jeweils gültigen Fassung (im folgenden Wahlen auf der Landesvorstandssitzung bekannt gegeben, soweit Satzung) wählt der Landesvorstand das Präsidium des Sächsi- sie nicht mit den Sitzungsvorlagen ausgegeben wurden. schen Städte- und Gemeindetags (im folgenden SSG). Die (3) Ein in den Wahlgängen 1 - 4 Unterlegener kann auch noch wäh- Zusammensetzung des Präsidiums ergibt sich aus § 9 Abs. 1 und rend der Sitzung des Landesvorstandes für die Wahlgänge 2 - 5 2 der Satzung. als Wahlvorschlag benannt werden. (2) Der Landesvorstand hat gemäß § 8 Abs. 7 a der Satzung in seiner (4) Jeder Kreisverband und jede Kreisfreie Stadt kann für die Wahl- Sitzung am 7. Oktober 2015 diese Wahlordnung beschlossen. gänge 1 - 4 einen Wahlvorschlag mit einem Kandidaten einrei- chen. Jeder Kreisverband kann für den Wahlgang 5 je einen § 1 Wahlvorschlag für die Gruppe 1 und 2 gemäß § 9 Abs. 2 der Sat- Wahlgrundsätze zung einreichen, jede Kreisfreie Stadt einen Wahlvorschlag für (1) Die Wahl des Präsidenten und der drei Vizepräsidenten findet in die Gruppe 3 gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung. Die Kreisverbände vier getrennten Wahlgängen in der Reihenfolge eines Direktionsbezirkes können sich bei der Einreichung von – Wahl des Präsidenten – Wahlgang 1 - Wahlvorschlägen abstimmen und abweichend von Satz 2 für die – Wahl des 1. Vizepräsidenten – Wahlgang 2 - Gruppen 1 und 2 gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung auch zwei Wahl- – Wahl des 2. Vizepräsidenten – Wahlgang 3 - vorschläge aus einem Kreisverband einreichen. – Wahl des 3. Vizepräsidenten – Wahlgang 4 - (5) Zur Wahl vorgeschlagen werden können nur die Mitglieder und statt. stellvertretenden Mitglieder des Landesvorstandes.

(2) Die Wahl der acht weiteren Präsidiumsmitglieder und der Stell- (6) Für die Wahlgänge benannte Kandidaten sind von der Wahlkom- vertreter der Mitglieder der Gruppe 1 und 2 findet im Anschluss mission von den Wahlvorschlägen zu streichen, wenn sie vor dem an die Wahlgänge 1 - 4 in einem weiteren Wahlgang statt (Wahl- jeweiligen Wahlgang mündlich oder schriftlich erklären, die gang 5). Wahl nicht annehmen zu wollen. (3) Die Wahlen der Wahlgänge 1 - 5 haben während einer Landesvor- standssitzung stattzufinden. § 3 Wahlgang § 2 (1) Die Stimmzettel werden vom Geschäftsführer unter Berücksich- Wahlvorschläge tigung des § 2 Abs. 1 bis 3 vor der Landesvorstandssitzung herge- (1) Für jeden Wahlgang (Wahlgang 1 - 5) sind gesonderte Wahlvor- stellt. schläge aufzunehmen. (2) Die Wahl findet geheim und mit verdeckten Stimmzetteln statt. (2) Wahlvorschläge sind für alle Wahlgänge bis spätestens 17 Uhr Es kann offen oder durch Akklamation abgestimmt werden, zwei Arbeitstage vor der Landesvorstandssitzung schriftlich wenn ein Mitglied des Landesvorstandes dies beantragt und kein oder per Fax bei dem Geschäftsführer unter Beifügung der Mitglied des Landesvorstandes widerspricht.

Anlage 6 • 115 (3) Stimmen können nur für Kandidaten abgegeben werden, die auf vereinen. Wird in einer Gruppe für einen Direktionsbezirk kein den Stimmzetteln stehen oder gemäß § 2 Abs. 3 nachbenannt Kandidat gewählt oder steht kein Kandidat dieses Direktionsbe- werden. Auf dem Stimmzettel ist der Name des zu Wählenden zirkes zur Wahl, dann ist für diesen Direktionsbezirk der Kandi- anzukreuzen oder im Fall einer Nachbenennung gemäß § 2 dat gewählt, der nach Bestimmung der Gewählten für die jeweils Abs. 3 anzugeben. Stimmzettel, aus denen sich die Person des anderen Direktionsbezirke die nächsthöchste Stimmenzahl auf Gewählten nicht zweifelsfrei ergibt, gelten als Nein-Stimmen. sich vereinigt. Stellvertretende Mitglieder des Präsidiums sind (4) Die Zahl der Stimmen der Mitglieder des Landesvorstandes rich- jene nicht bereits gewählten Kandidaten der Gruppe 1 und 2, die tet sich gemäß § 8 Abs. 5 der Satzung. In den Wahlgängen 1 - 4 je Direktionsbezirk die nächsthöheren Stimmzahlen haben; können die Stimmen eines Mitglieds des Landesvorstandes nur Absatz 7 Satz 2 gilt entsprechend. Bei Stimmengleichheit ent- einheitlich abgegeben werden. scheidet das Los. Im Wahlgang 5 sind jene zwei Kandidaten der Im Wahlgang 5 hat jedes Mitglied des Landesvorstandes für die Gruppe 3 gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung als Mitglieder des Präsi- Wahl der Mitglieder des Präsidiums für jede der drei Gruppen diums gewählt, die die meisten Stimmen auf sich vereinen. Stell- gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung je eine Stimme, die Vertreter der vertreter der Mitglieder der Gruppe 3 sind jeweils die ersten Ver- Kreisfreien Städte für jede der drei Gruppen gemäß § 9 Abs. 2 treter gemäß § 8 Abs. 6 Satz 2 der Satzung. Im Wahlgang 5 kann der Satzung pro angefangene 150.000 Einwohner je eine durch Blockabstimmung abgestimmt werden, wenn ein Mitglied Stimme (§ 8 Abs. 5 Satz 2 1. Halbsatz der Satzung). Die Stimmen des Landesvorstandes dies beantragt und kein Mitglied des Lan- der Kreisfreien Städte können nur einheitlich abgegeben wer- desvorstandes widerspricht. den. (9) Die Wahlkommission fragt die Gewählten, ob sie die Wahl (5) Die Wahlkommission erklärt die Stimmabgabe für jeden Wahl- annehmen. Wird die Wahl in den Wahlgängen 1 - 4 nicht ange- gang für beendet; danach darf kein Stimmzettel mehr abgegeben nommen, so findet sofort und vor den weiteren Wahlgängen eine werden. Neuwahl statt. Wird die Wahl im Wahlgang 5 durch einen (6) Die Wahlkommission zählt die Stimmen ohne Anwesenheit der Gewählten nicht angenommen, so rücken die Gewählten mit den sonstigen Mitglieder des Landesvorstandes aus und gibt das nächsten höheren Stimmen auf. Ergebnis bekannt. Die Wahlkommission fertigt ein Protokoll Reichen die Gewählten für die Besetzung der Präsidiumssitze über die Wahl; die Stimmzettel sind in einem versiegelten und deren Stellvertreter nicht aus, so findet für die jeweilige Umschlag bis zur nächsten Präsidiumswahl aufzubewahren. Gruppe in der nächsten Landesvorstandssitzung eine Nachwahl (7) Im Wahlgang 1 - 4 ist gewählt, wer die Mehrheit der Stimmen der statt. Für die Nachwahl gelten die Vorschriften dieser Wahlord- anwesenden Stimmberechtigten erhalten hat. Wird eine solche nung entsprechend. Mehrheit nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen eine Stichwahl statt, bei der die ein- § 4 fache Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet. Bei Wahlkommission und Landesvorstand Stimmengleichheit entscheidet das Los. Abweichend von Satz 3 (1) Die Wahlkommission besteht aus dem Geschäftsführer, einem wird eine Stichwahl im Wahlgang 1 bei Stimmengleichheit Mitglied des Landesvorstandes und einem weiteren Mitglied. Die wiederholt, bis ein Bewerber die einfache Mehrheit der abgege- beiden Mitglieder sind vor Beginn der Wahlgänge zu wählen. benen Stimmen auf sich vereint. Steht nur ein Bewerber zur Die Mitglieder der Wahlkommission sind nicht als Mitglieder Wahl, findet im Falle des Satzes 2 ein zweiter Wahlgang statt, oder Stellvertreter in das Präsidium wählbar. bei dem die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen aus- (2) Die Wahlkommission entscheidet einstimmig. Ist Einstimmigkeit reicht. nicht zu erreichen, so entscheidet der Landesvorstand. (8) Im Wahlgang 5 sind jene drei Kandidaten der Gruppe 1 und 2 (3) Die Wahlkommission führt das Wahlverfahren gemäß den Rege- gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung als Mitglieder des Präsidiums lungen dieser Wahlordnung durch, führt Protokoll und stellt das gewählt, die je Direktionsbezirk die meisten Stimmen auf sich Wahlergebnis fest. Das Protokoll und die Feststellung des Wahl-

116 • Anlage 6 ergebnisses sind von allen Mitgliedern der Wahlkommission zu § 5 unterzeichnen. Nachwahlen (4) Soweit der Landesvorstand nach dieser Wahlordnung außerhalb Diese Wahlordnung gilt für Nachwahlen entsprechend. der Wahlgänge abzustimmen hat, entscheidet er mit der Mehrheit der anwesenden Stimmen. Stimmenthaltung ist ausgeschlossen. § 6 Die Wahlkommission führt Protokoll über die Anträge und Allgemeine Bestimmung Abstimmung des Landesvorstandes; Abs. 3 Satz 2 gilt entspre- Die in der Wahlordnung verwendete männliche Form der Bezeich- chend. nung von Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für die weib- (5) Die Feststellung des Wahlergebnisses nach Abs. 3 ist im Sachsen- liche Form. landkurier zu veröffentlichen.

Anlage 6 • 117 Anlage 7

Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 26. Februar 2016

Präambel (2) Das Präsidium beschließt insbesondere über Nach § 8 Abs. 7 Buchstabe e der Satzung des Sächsischen Städte- a) die Einstellung, Ernennung und Entlassung von Bediensteten und Gemeindetages e. V. in der jeweils gültigen Fassung ist der Lan- mit beamtenähnlichem Rechtsstatus ab der Besoldungs- desvorstand berechtigt, eine Zuständigkeits- und Verfahrensordnung gruppe A15, soweit nicht der Landesvorstand zuständig ist des Landesvorstandes, des Präsidiums, der Ausschüsse und des und von Beschäftigten ab der Entgeltgruppe 15 TVöD Geschäftsführers festzulegen. In Ergänzung der Satzung des Sächsi- (VKA); schen Städte- und Gemeindetages in der jeweils gültigen Fassung b) Abweichungen und Ausnahmen von beamten-, besoldungs- wurde in der Sitzung des Landesvorstandes am 26. Februar 2016 und tarifrechtlichen Vorschriften; nachstehende c) die Bewirtschaftung von Mitteln des Haushaltsplanes, soweit im Einzelfall der Betrag von 25.000 € überschritten wird; Zuständigkeits- und Verfahrensordnung d) die Zustimmung zu über- oder außerplanmäßigen Auszah- beschlossen. lungen, soweit sie das Budget um mindestens 5.000 € und höchstens 20.000 € überschreiten; § 1 e) die Bestellung und Ernennung von Vertretern in staatliche Landesvorstand und sonstige Organisationen, soweit diese nicht nur vorüber- (1) Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung, für die nach gehend erfolgt; § 8 Abs. 7 Satz 1 der Satzung der Landesvorstand zuständig ist, f) die Stellungnahmen zu Gesetzen und anderen untergesetzli- sind chen Vorschriften, die für die Städte und Gemeinden von a) die Festlegung von Richtlinien nach § 11 Abs. 3 der Satzung; Bedeutung sind, soweit nicht der Landesvorstand zuständig b) die Zustimmung zu über- oder außerplanmäßigen Auszah- ist oder die Entscheidung einem Ausschuss übertragen lungen, soweit sie das Budget um 20.000 € überschreiten; wurde. c) der Erwerb und die Veräußerung von beweglichem Vermö- (3) Das Präsidium entscheidet in dringenden Fällen, in denen die gen mit einem Verkehrswert von mehr als 50.000 €. Entscheidung des Landesvorstandes nicht rechtzeitig herbeige- (2) Wichtige Gesetzesentwürfe im Sinne von § 8 Abs. 5 Satz 2 der führt werden kann, an dessen Stelle. Satzung sind Entwürfe von Gesetzen im formellen Sinne, die (4) Ist eine Angelegenheit für die Städte und Gemeinden von beson- a) für die Städte und Gemeinden von erheblicher finanzieller derer Bedeutung, kann das Präsidium die Angelegenheit dem Bedeutung sind oder Landesvorstand mit einer Empfehlung zur Beschlussfassung b) den Zuständigkeitsbereich der Städte und Gemeinden unterbreiten. Lehnt der Landesvorstand eine Behandlung ab, ent- wesentlich beeinflussen. scheidet das Präsidium. (5) Das Präsidium behandelt Stellungnahmen zu Vorschriften, die § 2 für die Städte und Gemeinden nicht von besonderer Bedeutung Präsidium sind und zu denen bereits eine Stellungnahme der Geschäfts- (1) Die Zuständigkeit des Präsidiums ergibt sich aus § 9 Abs. 4 der stelle abgegeben worden ist, in der Sitzung durch Verabschiedung Satzung; in Zweifelsfällen ist das Präsidium zuständig. einer Sammelberatungsvorlage. Die Mitglieder des Präsidiums

118 • Anlage 7 sollen in der Regel bis zum 5. Arbeitstag vor der Präsidiums- Geschäftsführer in eigener Zuständigkeit. Der Geschäftsführer sitzung der Geschäftsstelle mitteilen, dass eine in der Sammel- kann Aufgaben im Einzelfall oder dauernd delegieren und beratungsvorlage aufgeführte Stellungnahme zum Gegenstand Bedienstete mit seiner Vertretung beauftragen. der Beratung des Präsidiums gemacht wird. Der besondere Bera- (2) Der Geschäftsführer ist Vorgesetzter, Dienstvorgesetzter und tungsbedarf sollte kurz begründet werden. Die Geschäftsstelle oberste Dienstbehörde für die Bediensteten. Ihm stehen die per- wird die Stellungnahme als gesonderte Tischvorlage aufberei- sonalrechtlichen Entscheidungen zu, soweit nicht der Landesvor- ten und über den Sachverhalt in der Präsidiumssitzung referie- stand oder das Präsidium zuständig sind. ren. (3) Der Geschäftsführer hat die Bewirtschaftungsbefugnis bis zu 25.000 €. Über- oder außerplanmäßige Auszahlungen liegen in § 3 seiner Zuständigkeit, soweit sie das Budget um höchstens 5.000 € Ausschüsse überschreiten. (1) Angelegenheiten, für die der Landesvorstand oder das Präsi- (4) Den Stellenplan legt der Landesvorstand im Einvernehmen mit dium zuständig sind, sollen von den Ausschüssen vorberaten dem Geschäftsführer fest. Den Dienstbetrieb regelt der Geschäfts- werden. führer durch eine Geschäftsordnung. (2) Die Ausschüsse können in dringenden Fällen, in denen die Ent- (5) Der Geschäftsführer ist verpflichtet, die zuständigen Organe scheidung des Präsidiums nicht rechtzeitig herbeigeführt werden über alle wichtigen Angelegenheiten zu unterrichten. kann, an dessen Stelle gegenüber dem Geschäftsführer eine Stel- (6) Der Geschäftsführer kann in dringenden, keinen Aufschub lungnahme abgeben. mehr duldenden Angelegenheiten eine vorläufige Regelung (3) Die Ausschüsse können Angelegenheiten von besonderer Bedeu- treffen. Dies gilt insbesondere auch für Stellungnahmen zu tung aus ihrer Zuständigkeit dem Präsidium unterbreiten. Gesetzentwürfen, wenn die Entscheidung des Präsidiums und des Landesvorstands nicht mehr rechtzeitig eingeholt werden § 4 kann. Über die Entscheidung sind das Präsidium und der Landes- Präsident vorstand unverzüglich zu unterrichten. Bei Stellungnahmen zu (1) Der Präsident vertritt den Sächsischen Städte- und Gemeindetag Gesetzentwürfen oder zu anderen untergesetzlichen Vorschrif- nach außen. Im Falle seiner Verhinderung treten an seine Stelle ten, die unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung der Gremien die Vizepräsidenten und der Geschäftsführer in der festgelegten abgegeben worden sind, wird der unverzüglichen Unterrich- Reihenfolge. Der Präsident kann den Geschäftsführer oder einen tungspflicht Rechnung getragen, wenn die Mitglieder des Prä­ Vizepräsidenten mit seiner Vertretung beauftragen. sidiums und des Landesvorstands wöchentlich über die abgege- (2) In den Fällen des § 51 Abs. 1 und § 67 Abs. 1 des Sächsischen benen Stellungnahmen von der Geschäftsstelle informiert Beamtengesetzes sowie des § 45 Abs. 3 des Beamtenversor- werden. gungsgesetzes nimmt der Präsident die Aufgaben des Dienstvor- gesetzten wahr. § 6 (3) Dem Präsidenten steht die Bewirtschaftungsbefugnis seiner Ver- Einberufung von Sitzungen und deren Geschäftsgang, fügungsmittel zu. Geschäftsordnungen (1) Die Sitzungen werden, soweit die Satzung nichts anderes § 5 bestimmt, vom Geschäftsführer im Einvernehmen mit dem Prä- Geschäftsführer sidenten unter Festlegung der Tagesordnung einberufen. Alles (1) Der Geschäftsführer leitet die Geschäftsstelle. Er bereitet die Weitere regelt die jeweils gültige Geschäftsordnung für den Lan- Mitgliederversammlungen, die Sitzungen des Landesvorstandes, desvorstand, das Präsidium und die Ausschüsse. des Präsidiums und der Ausschüsse vor und vollzieht deren (2) Die Geschäftsordnungen werden vom Landesvorstand erlas- Beschlüsse. Die Geschäfte der laufenden Verwaltung erledigt der sen.

Anlage 7 • 119 § 7 (2) Die Niederschriften werden den ordentlichen und stellvertreten- Teilnahme an Sitzungen den Mitgliedern des Landesvorstandes durch Übersendung einer (1) Der stellvertretende Geschäftsführer nimmt an den Mitglieder- Ausfertigung auf elektronischem Weg bekannt gegeben. versammlungen und den Sitzungen des Landesvorstandes und des Präsidiums teil. Über die Teilnahme weiterer Mitarbeiter der § 9 Geschäftsstelle entscheidet der Geschäftsführer. Anwendung von Verfahrensvorschriften (2) Mitglieder und stellvertretende Mitglieder des Präsidiums, die Soweit die Satzung, diese Zuständigkeits- und Verfahrensordnung nicht Mitglied oder stellvertretendes Mitglied des Landesvor- oder die jeweiligen Geschäftsordnungen keine Vorschriften enthalten standes sind, können an den Sitzungen des Landesvorstandes mit oder durch Einzelbeschluss etwas anderes bestimmt wird, gelten die beratender Stimme teilnehmen. jeweiligen Vorschriften der Sächsischen Gemeindeordnung entspre- (3) Soweit Angelegenheiten eines Ausschusses im Präsidium oder chend. im Landesvorstand behandelt werden sollen, kann der Vorsit- zende des Ausschusses zu den Sitzungen eingeladen werden. § 10 Dasselbe gilt hinsichtlich der Beteiligung der Arbeitsgemein- Allgemeine Bestimmung schaften. Die in der Zuständigkeits- und Verfahrensordnung verwendete (4) Über die Zuziehung sonstiger Personen entscheidet der Geschäfts- männliche Form der Bezeichnung von Funktionen und Personen gilt führer im Einvernehmen mit dem Präsidenten. gleichermaßen für die weibliche Form.

§ 8 § 11 Niederschriften In-Kraft-Treten (1) Grundsätze zur Niederschrift über die Sitzungen sind in der Die Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- Geschäftsordnung des Landesvorstandes, des Präsidiums und der und Gemeindetages tritt am Tage nach ihrer Beschlussfassung durch Ausschüsse zu regeln. den Landesvorstand in Kraft.

120 • Anlage 7 Anlage 8

Geschäftsordnung für den Landesvorstand, das Präsidium und die Ausschüsse des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. Oktober 2015

Präambel lungsgegenstände mitzuteilen. Dabei sind die für die Beratung Der Landesvorstand des Sächsischen Städte- und Gemeindetages erforderlichen Unterlagen beizufügen. hat sich am 22.10.1993 eine Geschäftsordnung gegeben. In seiner Sit- (2) Der Landesvorstand ist außerdem einzuberufen, wenn es die zung am 7. Oktober 2015 hat der Landesvorstand folgende Neufas- Geschäftslage erfordert. Abs. 1 gilt entsprechend. sung der (3) Der Landesvorstand ist unverzüglich einzuberufen, wenn es ein Viertel der Mitglieder unter Angabe des Verhandlungsgegenstan- Geschäftsordnung des beantragt. Abs. 1 gilt entsprechend. analog zu § 38 Abs. 2 der Gemeindeordnung für den Freistaat (4) In Eilfällen kann der Landesvorstand formlos und unter Verzicht Sachsen (SächsGemO) in der Fassung der Bekanntmachung vom auf die Einhaltung der Ladungsfrist, jedoch unter Angabe der 3. März 2014 auf Grund von Artikel 8 des Gesetzes zur Fort- Verhandlungs­gegenstände, einberufen werden. ent-wicklung des Kommunalrechts vom 28. November 2013 (SächsGVBl. S. 822, 841), die zuletzt durch Artikel 18 des Geset- § 2 zesbegleitender Regelungen zum Doppelhaushalt 2015/2016 vom Aufstellung der Tagesordnung 29. April 2015 (SächsGVBl. S. 349ff.) geändert worden ist, beschlos- (1) Der Geschäftsführer, im Einvernehmen mit dem Präsidenten, sen: stellt die Tagesordnung in eigener Verantwortung auf. Soweit der Landesvorstand die Beratung von Verhandlungsgegenständen I. Geschäftsführung des Landesvorstandes beschlossen hat, hat der Geschäftsführer diese in die Tagesord- nung aufzunehmen. 1. Vorbereitung der Sitzungen des Landesvorstandes (2) Auf Antrag von mindestens einem Fünftel der anwesenden Mitglieder des Landesvorstandes ist ein Verhandlungsgegen- § 1 stand auf die Tagesordnung spätestens der nächsten Sitzung des Einberufung der Sitzungen Landesvorstandes zu setzen. Dies gilt nicht, wenn der Landesvor- (1) Der Landesvorstand beschließt über Ort und Zeit seiner regelmä- stand denselben Verhandlungsgegenstand innerhalb der letzten ßigen Sitzungen; diese sollen mindestens dreimal im Jahr statt- 6 Monate bereits behandelt oder wenn sich seit der Behandlung finden. Die Sitzungstermine sollen möglichst bis Ende Oktober die Sach- oder Rechtslage nicht wesentlich geändert hat. des Vorjahres, spätestens jedoch bis zu Beginn des Jahres festge- (3) Der Geschäftsführer legt im Einvernehmen mit dem Präsiden- legt werden. Die Einberufung erfolgt in elektronischer Form ten die Reihenfolge der einzelnen Verhandlungsgegenstände durch den Geschäftsführer und muss den Mitgliedern des Lan- fest. desvorstandes in der Regel 14 Tage vor dem Sitzungstag, den Tag (4) Verhandlungsgegenstände, die nicht in die Zuständigkeit des der Absendung nicht eingerechnet, zugehen. Mit der Einberu- Landesvorstandes fallen, darf der Geschäftsführer nicht in die fung sind den Mitgliedern des Landesvorstandes die Verhand- Tagesordnung aufnehmen.

Anlage 8 • 121 § 3 § 6 Teilnahmepflicht Beschlussfähigkeit des Landesvorstandes Die Mitglieder des Landesvorstandes sind verpflichtet, an den Sit- (1) Vor Eintritt in die Tagesordnung stellt der Präsident die ord- zungen des Landesvorstandes teilzunehmen. Im Falle einer Verhin- nungsgemäße Einberufung sowie die Beschlussfähigkeit des derung ist dies unverzüglich, spätestens zu Beginn der Sitzung, dem Landesvorstandes fest und lässt dies in der Niederschrift vermer- Geschäftsführer mitzuteilen. Die Mitteilungspflicht besteht auch für ken. Der Landesvorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens den Fall, dass ein Mitglied des Landesvorstandes eine Sitzung vorzei- die Hälfte aller Mitglieder anwesend und stimmberechtigt ist. Für tig verlassen will. die Fälle der Befangenheit gilt die analoge Anwendung der Vor- Ist einem Mitglied die Teilnahme an der Sitzung nicht möglich, so hat schriften der Sächsischen Gemeindeordnung. das Mitglied dafür Sorge zu tragen, dass der Stellvertreter an der Sit- (2) Ist der Landesvorstand nicht beschlussfähig, so hat der Präsident zung teilnimmt. die Sitzung zu schließen. Er muss alsdann unverzüglich eine zweite Sitzung des Landesvorstandes einberufen, in der dieser 2. Durchführung der Sitzungen des Landesvorstandes beschlussfähig ist, wenn mindestens 10 Mitglieder anwesend und stimmberechtigt sind; bei der Einberufung der zweiten Sitzung a) Allgemeines ist hierauf hinzuweisen. Die zweite Sitzung entfällt, wenn weni- ger als 10 Mitglieder des Landesvorstandes stimmberechtigt sind. § 4 Nichtöffentlichkeit der Sitzungen § 7 Die Sitzungen des Landesvorstandes sind grundsätzlich nichtöffent- Befangenheit von Mitgliedern des Landesvorstandes lich. Im Bedarfsfall können Sachkundige zu den Beratungen hinzu- (1) Muss ein Mitglied des Landesvorstandes annehmen, nach § 20 gezogen werden. SächsGemO von der Mitwirkung an der Beratung und Entschei- dung eines Verhandlungsgegenstandes wegen Befangenheit § 5 ausgeschlossen zu sein, so hat es den Ausschließungsgrund vor Vorsitz im Landesvorstand Eintritt in die Verhandlung unaufgefordert dem Präsidenten (1) Der Präsident führt den Vorsitz im Landesvorstand. Im Falle sei- anzuzeigen und den Sitzungsraum zu verlassen. ner Verhinderung übernimmt einer der Vizepräsidenten den Vor- (2) Ob ein Ausschließungsgrund in der Person eines Mitgliedes des sitz. Sind mehrere Stellvertreter bestellt, so sind sie in der gemäß Landesvorstandes vorliegt, entscheidet im Zweifelsfall der Lan- § 54 Abs. 1 Satz 4 SächsGemO festgelegten Reihenfolge zur desvorstand, und zwar in Abwesenheit des Betroffenen. Stellvertretung berufen. Sind alle bestellten Vizepräsidenten vor- (3) Verstößt ein Mitglied des Landesvorstandes gegen die Offenba- zeitig ausgeschieden oder sind im Falle der Verhinderung des rungspflicht nach Abs. 1, so stellt der Landesvorstand dies durch Präsidenten auch sämtliche Vizepräsidenten verhindert, hat der Beschluss fest. Der Beschluss ist in die Niederschrift aufzuneh- Landesvorstand unverzüglich einen oder mehrere Stellvertreter men. neu oder auf die Dauer der Verhinderung zusätzlich zu bestellen. Bis zu dieser Bestellung nimmt das an Lebensjahren älteste, nicht § 8 verhinderte Mitglied des Landesvorstandes die Aufgaben des Teilnahme von Sachkundigen und Sachverständigen Stellvertreters des Präsidenten wahr. (1) Der Landesvorstand kann Sachkundige und Sachverständige zur (2) Der Präsident eröffnet und schließt die Sitzung und leitet die Ver- Beratung einzelner Angelegenheiten hinzuziehen. An der Ent- handlungen des Landesvorstandes. Er kann die Verhandlungslei- scheidung der Angelegenheit dürfen sich die Geladenen nicht tung vorübergehend an ein Mitglied des Landesvorstandes abge- beteiligen. ben. (2) Bei der Vorbereitung wichtiger Entscheidungen kann der Landes- (3) Der Präsident übt die Ordnungsgewalt und das Hausrecht aus. vorstand betroffenen Personen und Personengruppen Gelegen-

122 • Anlage 8 heit geben, ihre Auffassung vorzutragen (Anhörung), soweit (2) Wer das Wort ergreifen will, hat dies durch Handzeichen anzu- nicht die Anhörung bereits gesetzlich vorgeschrieben ist. An der zeigen. Melden sich mehrere Mitglieder des Landesvorstandes Beratung und Entscheidung dürfen die Geladenen nicht teilneh- gleichzeitig, so bestimmt der Präsident die Reihenfolge der Wort- men. meldungen. (3) Der Präsident kann den Vortrag in den Sitzungen des Landesvor- (3) Außerhalb der Reihenfolge erhält das Wort, wer Anträge zur standes dem Geschäftsführer, dem stellvertretenden Geschäfts- Geschäftsordnung stellen will. führer oder einem Referenten der Geschäftsstelle übertragen; auf (4) Der Präsident hat jederzeit das Recht, sich an der Beratung zu Verlangen des Landesvorstandes muss er einen solchen zu sach- beteiligen. verständigen Auskünften hinzuziehen. (5) Die Redezeit beträgt im Regelfall höchstens 5 Minuten. Sie kann durch Beschluss des Landesvorstandes verlängert oder verkürzt b) Gang der Beratungen werden.

§ 9 § 11 Änderung und Erweiterung der Tagesordnung Anträge zur Geschäftsordnung (1) Der Landesvorstand kann nach Eintritt in die Tagesordnung (1) Anträge zur Geschäftsordnung können jederzeit von jedem Mit- beschließen: glied des Landesvorstandes gestellt werden. Dazu gehören insbe- a) die Reihenfolge der Verhandlungsgegenstände zu ändern und sondere folgende Anträge: b) Verhandlungsgegenstände zu teilen oder miteinander zu ver- a) auf Schluss der Aussprache, binden. b) auf Schluss der Rednerliste, (2) Die Tagesordnung kann in der Sitzung durch den Präsidenten c) auf Verweisung an einen Ausschuss bzw. des Präsidiums, erweitert werden, soweit es sich um Verhandlungsgegenstände d) auf Vertagung, handelt, die als Eilfälle im Sinne von § 36 Abs. 3 Satz 4 e) auf Unterbrechung oder Aufhebung der Sitzung, SächsGemO anzusehen sind. Die Erweiterung ist in die Nieder- f) auf namentliche oder geheime Abstimmung und schrift aufzunehmen. g) auf Absetzung einer Angelegenheit von der Tagesordnung. (3) Verhandlungsgegenstände, die nach Auffassung des Landesvor- (2) Wird ein Antrag zur Geschäftsordnung gestellt, so darf noch je standes nicht in seine Zuständigkeit fallen (§ 36 Abs. 5 Satz 2 ein Mitglied des Landesvorstandes für und gegen diesen Antrag SächsGemO), muss der Landesvorstand durch Beschluss von der sprechen. Alsdann ist über den Antrag abzustimmen. Tagesordnung absetzen. Der Beschluss ist in die Niederschrift (3) Über Anträge zur Geschäftsordnung hat der Landesvorstand aufzunehmen. gesondert vorab zu entscheiden. Werden mehrere Anträge zur Geschäftsordnung gleichzeitig gestellt, so ist über den jeweils § 10 weitestgehenden Antrag zuerst abzustimmen. In Zweifelsfällen Redeordnung bestimmt der Präsident die Reihenfolge der Abstimmungen. (1) Der Präsident ruft jeden Punkt der Tagesordnung nach der vorge- sehenen oder beschlossenen Reihenfolge unter Bezeichnung des § 12 Verhandlungsgegen-standes auf und stellt die Angelegenheit zur Schluss der Aussprache, Schluss der Rednerliste Beratung. Wird eine Angelegenheit beraten, die auf Antrag von Jedes Mitglied des Landesvorstandes kann verlangen, dass die Bera- mindestens einem Fünftel der Mitglieder des Landesvorstandes tung Verhandlungsgegenstandes beendet oder die Rednerliste auf die Tagesordnung gesetzt wurde, so ist zunächst den Antrag- geschlossen wird. Wird ein solcher Antrag gestellt, so gibt der Präsi- stellern Gelegenheit zu geben, ihren Antrag zu begründen. Im dent die bereits vorliegenden Wortmeldungen bekannt. Gibt der Lan- Übrigen erhält, soweit eine Berichterstattung vorgesehen ist, desvorstand dem Antrag statt, so ist die Aussprache sofort bzw. nach zunächst der Berichterstatter das Wort. Erschöpfung der Rednerliste zu schließen.

Anlage 8 • 123 § 13 § 15 Anträge zur Sache Wahlen (1) Jedes Mitglied des Landesvorstandes ist berechtigt, zu jedem (1) Wahlen werden geheim mit verdeckten Stimmzetteln vorgenom- Verhandlungsgegenstand Anträge zu stellen, um eine Ent- men. Es kann offen oder durch Akklamation abgestimmt werden, scheidung in der Sache herbeizuführen (Anträge zur Sache). Die wenn ein Mitglied des Landesvorstandes dies beantragt und kein Anträge müssen einen abstimmungsfähigen Beschlussent- Mitglied des Landesvorstandes widerspricht. Stimmen können wurf enthalten. Dies gilt auch für Zusatz- und Änderungsan- nur für Kandidaten abgegeben werden, die auf den Stimmzetteln träge. stehen oder nachbenannt werden. Auf dem Stimmzettel ist der (2) Anträge, die Mehrauszahlungen oder Mindereinzahlungen Name des zu Wählenden anzukreuzen oder im Fall einer Nach- gegenüber dem Budget des Haushaltsplanes zur Folge haben, benennung anzugeben. Stimmzettel, aus denen sich die Person müssen mit einem Deckungsvorschlag verbunden werden. des Gewählten nicht zweifelsfrei ergibt, gelten als Nein-Stimmen. (2) Gewählt ist, wer die Mehrheit der Stimmen der anwesenden § 14 Stimmberechtigten erhalten hat. Wird eine solche Mehrheit bei Beschlussfassung der Wahl nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern (1) Nach Schluss der Aussprache stellt der Präsident die zu dem Ver- mit den meisten Stimmen eine Stichwahl statt, bei der die einfa- handlungsgegenstand gestellten Sachanträge zur Abstimmung. che Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet. Bei Stim- Der weitestgehende Antrag hat Vorrang. In Zweifelsfällen mengleichheit entscheidet das Los. Steht nur ein Bewerber zur bestimmt der Präsident die Reihenfolge der Abstimmung. Wahl an, findet im Falle des Satzes 2 ein zweiter Wahlgang statt, (2) Der Landesvorstand stimmt in der Regel offen ab. Die Abstim- bei dem die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen aus- mung erfolgt durch Handzeichen, soweit nicht der Landesvor- reicht. stand im Einzelfall etwas anderes beschließt. (3) Aus wichtigem Grund kann der Landesvorstand geheime Abstim- § 16 mung beschließen. Geheime Abstimmung erfolgt durch Abgabe Fragerecht der Mitglieder des Landesvorstandes von Stimmzetteln. (1) Jedes Mitglied des Landesvorstandes kann an den Präsidenten (4) Auf Antrag von mindestens einem Fünftel der Mitglieder erfolgt schriftliche Anfragen zu einzelnen Angelegenheiten des Verban- namentliche Abstimmung. Bei namentlicher Abstimmung ist die des richten. Anfragen sind mindestens 5 Werktage vor Beginn Stimmabgabe jedes einzelnen Mitgliedes des Landesvorstandes der nächstfolgenden Sitzung des Landesvorstandes dem Präsi- in der Niederschrift zu vermerken. Wird zum selben Verhand- denten zuzuleiten. Die Beantwortung hat schriftlich zu erfolgen, lungsgegenstand sowohl ein Antrag auf namentliche als auch auf wenn der Fragesteller es verlangt geheime Abstimmung gestellt, so hat der Antrag auf geheime (2) Jedes Mitglied des Landesvorstandes ist darüber hinaus berech- Abstimmung Vorrang. tigt, nach Erledigung der Tagesordnung, mündliche Anfragen zu (5) Die Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stim- Angelegenheiten des Verbandes an den Geschäftsführer zu rich- mengleichheit ist der Antrag abgelehnt. Stimmenthaltungen wer- ten. Die Anfragen dürfen sich nicht auf Verhandlungsgegen- den bei der Ermittlung der Stimmenmehrheit nicht berücksich- stände der betreffenden Sitzung des Landesvorstandes beziehen. tigt. Sie müssen kurz gefasst sein und eine kurze Beantwortung (6) Das Abstimmungsergebnis wird vom Präsidenten bekannt gege- ermöglichen. Der Fragesteller darf jeweils nur eine Zusatzfrage ben und in der Niederschrift festgehalten. stellen. Ist eine sofortige Beantwortung nicht möglich, kann der (7) Über Gegenstände einfacher Art kann der Landesvorstand im Fragesteller auf eine Beantwortung in der nächsten Sitzung des Wege der Offenlegung oder im schriftlichen Verfahren beschlie- Landesvorstandes oder auf eine schriftliche Beantwortung ver- ßen. Der damit verbundene Antrag ist angenommen, wenn kein wiesen werden. Die Beantwortung von Anfragen hat innerhalb Mitglied des Landesvorstandes widerspricht. angemessener Frist zu erfolgen.

124 • Anlage 8 (3) Anfragen dürfen zurückgewiesen werden, wenn: Stimme des Betroffenen. Diesem ist zuvor Gelegenheit zur Stel- a) sie nicht den Bestimmungen der Absätze 1 oder 2 entspre- lungnahme zu geben. Die Entscheidung des Landesvorstandes ist chen, dem Betroffenen bekannt zu geben. b) die begehrte Auskunft demselben oder einem anderen Frage- steller innerhalb der letzten 6 Monate bereits erteilt wurde 3. Niederschrift über die Sitzungen des Landesvorstandes; und Unterrichtung der Mitglieder c) die Beantwortung offenkundig mit einem unverhältnismäßi- gen Aufwand verbunden wäre. § 20 (4) Eine Aussprache findet nicht statt. Niederschrift über die Sitzungen des Landesvorstandes (1) Über den wesentlichen Inhalt der Verhandlungen des Landesvor- c) Ordnung in den Sitzungen standes ist eine Niederschrift zu fertigen. Sie muss insbesondere enthalten: § 17 a) den Namen des Vorsitzenden, Ordnungsgewalt und Hausrecht des Präsidenten b) die Zahl und die Namen der anwesenden und abwesenden In den Sitzungen des Landesvorstandes übt der Präsident die Ord- Mitglieder des Landesvorstandes nungsgewalt und das Hausrecht aus. Seiner Ordnungsgewalt und sei- c) die Gegenstände der Verhandlung, nem Hausrecht unterliegen alle Personen, die sich während einer Sit- d) die Anträge zur Sache und zur Geschäftsordnung, zung des Landesvorstandes im Sitzungssaal aufhalten. e) die Abstimmungs- und Wahlergebnisse und f) den Wortlaut der vom Landesvorstand gefassten Beschlüsse. § 18 (2) Die Niederschrift soll eine gedrängte Wiedergabe des Verhand- Ordnungsruf und Wortentziehung lungsverlaufs enthalten. (1) Redner, die vom Thema abschweifen, kann der Präsident zur (3) Die Niederschrift ist vom Geschäftsführer zu unterzeichnen Sache rufen. und in der Regel innerhalb eines Monats nach der Beschlussfas- (2) Redner, die ohne Worterteilung das Wort an sich reißen oder die sung den Mitgliedern des Landesvorstandes zur Kenntnis zu vorgeschriebene bzw. die vom Landesvorstand beschlossene bringen. Redezeit trotz entsprechender Abmahnung überschreiten, kann (4) Einwendungen gegen die Niederschrift sind von den Mitglie- der Präsident zur Ordnung rufen. dern des Landesvorstandes in der Regel 14 Tage vor der (3) Hat ein Redner bereits zweimal einen Ruf zur Sache (Abs. 1) nächsten regelmäßigen Sitzung des Landesvorstandes beim oder einen Ordnungsruf (Abs. 2) erhalten, so kann der Präsi- Geschäftsführer vorzubringen. Die geänderte Niederschrift ist dent ihm das Wort entziehen, wenn der Redner Anlass zu in der Regel spätestens zur nächsten Sitzung des Landesvor- einer weiteren Ordnungsmaßnahme gibt. Einem Redner, dem standes zur Kenntnis zu bringen. Über die gegen die Nieder- das Wort entzogen ist, darf es in derselben Sitzung zu dem schrift vorgebrachten Einwendungen entscheidet der Landesvor- betreffenden Verhandlungsgegenstand nicht wieder erteilt wer- stand. den. § 21 § 19 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Einspruch gegen Ordnungsmaßnahmen (1) Durch Presseauskünfte und Pressemitteilungen soll die Ver- (1) Gegen Ordnungsmaßnahmen steht dem Betroffenen der Ein- bandsposition möglichst frühzeitig und fortlaufend in den politi- spruch zu. schen Diskussionsprozess eingebracht werden. Pressemitteilun- (2) Über die Berechtigung der Ordnungsmaßnahme befindet alsdann gen werden durch die Geschäftsführung und das Grundsatzreferat der Landesvorstand in der nächsten Sitzung, jedoch ohne die durchgeführt.

Anlage 8 • 125 (2) Vorbereitende Presse- und Hintergrundgespräche können insbe- III. Schlussbestimmungen, In-Kraft-Treten sondere vor Veröffentlichung von Pressemitteilungen von der Geschäftsführung geführt werden. § 25 (3) Pressekonferenzen sind bei besonders kommunalrelevanten Schlussbestimmungen Frage- und Themenstellungen in Abstimmung mit dem Präsiden- (1) Jedem Mitglied des Landesvorstandes, des Präsidiums und der ten einzuberufen. Sie sind durch die Geschäftsführung und das Ausschüsse ist eine Ausfertigung dieser Geschäftsordnung elekt- Grundsatzreferat vorzubereiten. ronisch zuzustellen. Wird die Geschäftsordnung während der Wahlzeit geändert, so ist auch die geänderte Fassung elektronisch II. Geschäftsführung des Präsidiums und der Ausschüsse/ zuzustellen Kreisverbände (2) Die Geschäftsordnung ist im Sachsenlandkurier bekannt zu machen. § 22 (3) Die in der Geschäftsordnung verwendete männliche Form der Präsidium Bezeichnung von Funktionen und Personen gilt gleichermaßen Auf das Verfahren des Präsidiums sind die Bestimmungen dieser für die weibliche Form. Geschäftsordnung über die Geschäftsführung des Landesvorstandes (§§ 1 bis 21) sinngemäß anzuwenden. § 26 In-Kraft-Treten § 23 Diese Geschäftsordnung tritt mit dem Tage nach der Beschlussfas- Beratende Ausschüsse sung durch den Landesvorstand in Kraft. (1) Auf das Verfahren der beratenden Ausschüsse sind die Bestim- mungen dieser Geschäftsordnung über die Geschäftsführung des Landesvorstandes (§§ 1 bis 20) sinngemäß anzuwenden. (2) Die Sitzungen der beratenden Ausschüsse sind nicht öffentlich.

§ 24 Kreisverbände Soweit die Kreisverbände keine eigene Geschäftsordnung haben, aber eine solche wünschen, kann diese Geschäftsordnung analog angewendet werden.

126 • Anlage 8 Anlage 9

Richtlinie für die Ausschüsse des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. November 2008

Der Landesvorstand hat in seiner Sitzung am 7. November 2008 fol- 5. Termin und Tagesordnung jeder Sitzung sind mit der Geschäfts- gende Neufassung der Richtlinie für die Ausschüsse des Landesvor- stelle des SSG abzusprechen. stands des Sächsischen Städte- und Gemeindetages beschlossen: Die Sitzungen finden in der Regel dreimal jährlich statt. 6. Die/der Vorsitzende und dessen/deren Stellvertreter(in) lädt ein, 1. Die Ausschüsse dienen der Vorbereitung oder der Erledigung leitet die Sitzung und ist für das Ergebnisprotokoll verantwort- bestimmter Angelegenheiten des Präsidiums und des Landesvor- lich. Er kann sich dazu der Geschäftsstelle des SSG bedienen. standes. Das Ergebnisprotokoll ist der Geschäftsstelle des SSG zuzulei- 2. Jeder Ausschuss besteht in der Regel aus 13 Mitgliedern und 13 ten, die die Ergebnisse dem Präsidium und dem Landesvorstand namentlich benannten Stellvertretern, die gesetzliche Vertreter bekannt macht. der Mitgliedsstädte und -gemeinden (Bürgermeister und Beige- 7. An den Sitzungen nimmt in der Regel der/die für den Fachbereich ordnete) sein müssen. zuständige Referent(in) der Geschäftsstelle des SSG teil. Je Kreisfreier Stadt und je Kreisverband wird ein ordentliches 8. Die Ausschüsse sollen bei der Abgabe von Stellungnahmen des Mitglied und ein Stellvertreter berufen. Sächsischen Städte- und Gemeindetages zu gesetzgeberischen/ 3. Die Ausschussmitglieder werden vom Landesvorstand berufen. verordnungsrechtlichen Aktivitäten im Rahmen ihres Zuständig- Den Kreisverbänden steht das Vorschlagsrecht zu. keitsbereiches gehört werden. 4. Die Ausschussmitglieder wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzen- 9. Jedes Ausschussmitglied hat 1 Stimme. den und einen Stellvertreter, die jeweils ordentliche Mitglieder des Ausschusses sein sollen.

Anlage 9 • 127 ANLAGE 10

Richtlinie für die Arbeitsgemeinschaften des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V.

1. Die Arbeitsgemeinschaft dient dem Erfahrungsaustausch. Sie 7. Die/der Vorsitzende und dessen/deren Stellvertreter(in) lädt ein, leistet als Expertengremium auch Zuarbeit für die Fachaus- leitet die Sitzung und ist für das Ergebnisprotokoll verantwort- schüsse, die sich aus Kommunalpolitikern zusammensetzen. lich. 2. Die Arbeitsgemeinschaft steht grundsätzlich allen Mitgliedsge- 8. Das Ergebnisprotokoll ist der Geschäftsstelle des SSG zuzulei- meinden des Sächsischen Städte- und Gemeindetages offen. ten. 3. Die Mitglieder sind in der Regel die Leiter der jeweiligen Ämter. 9. Die Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft finden in der Regel halb- Im Interesse der Arbeitsfähigkeit soll die Teilnahmeberechti- jährlich und nur eintägig statt. gung nicht über diesen Personenkreis ausgedehnt werden. 10. An den Sitzungen nimmt in der Regel ein Vertreter der Geschäfts- 4. Sofern der teilnahmeberechtigte Personenkreis zu groß ist, um stelle des SSG teil. die wünschenswerte Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten, kann die 11. Die Arbeitsgemeinschaft kann bei der Abgabe von Stellungnah- Arbeitsgemeinschaft geteilt werden. Als Kriterien für die Teilung men zu gesetzgeberischen/verordnungsrechtlichen Aktivitäten kommen die Städtegröße oder räumliche Aspekte in Betracht. gehört werden. 5. Die Arbeitsgemeinschaft wählt aus ihrer Mitte eine(n) Vorsit- 12. Die Arbeitsgemeinschaft kann zu fachlichen abgegrenzten The- zende(n) und dessen/deren Stellvertreter(in). menkomplexen Arbeitsgruppen bilden. 6. Termin und Tagesordnung jeder Sitzung sind mit der Geschäfts- stelle des SSG abzusprechen.

128 • Anlage 10 Anlage 11

Ehrungsrichtlinie des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. vom 26. November 1999 in der Fassung vom 12. Dezember 2014

Kommunalpolitiker der Mitgliedsstädte und -gemeinden des Sächsi- 5. Mitglieder des Gemeinderates oder Stadtrates einer Mitglieds- schen Städte- und Gemeindetages, die langjährig im Landesvorstand, stadt/-gemeinde, die sich durch herausragende Leistungen im Präsidium oder einem Kreisverband des Sächsischen Städte- und Rahmen ihrer kommunal­politischen Tätigkeit besonders verdient Gemeindetages mitgewirkt oder die sich um den Verband und die gemacht haben, können auf Vorschlag des (Ober-)Bürgermeisters Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung in anderer Weise ver- der Gemeinde oder Stadt mit einer Ehrenurkunde geehrt werden, dient gemacht haben sowie sonstige Persönlichkeiten, die sich in wenn ihrem Wirken für das Wohl und die Entwicklung der sächsischen • sie sich 15, 25 und/oder 40 Jahre aktiv kommunalpolitisch Städte und Gemeinden eingesetzt haben, werden nach folgenden engagiert haben; dabei bleiben Unterbrechungen der Mit- Grundsätzen geehrt: gliedschaften in den Gemeinde- oder Stadträten unberück- 1. Die Ehrenurkunde mit Ehrennadel in Silber erhalten Mitglieder sichtigt und die Zeiten der Mitgliedschaften werden zusam- des Landesvorstandes und des Präsidiums für jeweils 15jährige mengerechnet oder Tätigkeit in dieser Funktion. Für die Frauen und Männer der ers- • sie sich durch herausragende Leistungen im Rahmen ihrer ten Stunde gilt dies, wenn sie bis zum Ende der Wahlperiode 2001 kommunalpolitischen Tätigkeit besonders verdient gemacht mindestens 9 Jahre im Landesvorstand oder Präsidium mitge- haben. wirkt haben. Über die Ehrung entscheiden die Kreisverbände. 2. Die Ehrenurkunde mit Ehrennadel in Gold erhalten Mitglieder 6. Unterbrechungen der Mitgliedschaft im Landesvorstand und Prä- des Landesvorstandes und des Präsidiums für jeweils 20jährige sidium bleiben unberücksichtigt. Die Zeit der Mitgliedschaft Tätigkeit in dieser Funktion. Für die Frauen und Männer der ers- wird zusammengerechnet. ten Stunde gilt dies, wenn sie vom 01.01.1991 bis zum Ende der 7. Über Ehrungen nach Ziff. 1 – 4 dieser Richtlinie entscheidet der Wahlperiode 2001 im Landesvorstand oder Präsidium mitge- Landesvorstand. wirkt haben. 8. Eine Ehrenurkunde erhalten Mitglieder der Kreisverbände, die 3. Die Große Ehrenurkunde mit Goldmünze erhalten Mitglieder des sich in besonderer Art und Weise für den Kreisverband engagiert Landesvorstandes und des Präsidiums für jeweils 30jährige haben. Über die Ehrungen entscheiden die Kreisverbände, die die Tätigkeit in dieser Funktion oder als Würdigung für die herausra- Ehrungen auch selbst durchführen. genden Verdienste im Sächsischen Städte- und Gemeindetag. 4. Die Goldmünze kann auch an Persönlichkeiten außerhalb des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, die sich in ihrem Wir- ken um das Wohl und die Entwicklung der sächsischen Städte und Gemeinden verdient gemacht haben, verliehen werden.

Anlage 11 • 129 Anlage 12

Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 6. März 2009

Nach § 11 Abs. 3 der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemein- die Mitglieder des Kreisverbandes weitergeleitet werden. Vor detages e. V. vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 16. Mai 2008 ist der einer Einbeziehung von Dritten ist eine Abstimmung mit der Landesvorstand berechtigt, Richtlinien für die Kreisverbandsarbeit Geschäftsstelle vorzunehmen. festzulegen. e) Vorschläge zur Entsendung von Vertretern der Kreisverbände in Arbeitsgremien des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Die Mitglieder des Landesvorstands haben in ihrer Sitzung am oder sonstiger Gremien sind nach Abstimmung im Kreisverband 6. März 2009 nachstehende Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände durch den Kreisverbandsvorsitzenden an die Geschäftsstelle zu des Sächsischen Städte- und Gemeindetages beschlossen: übermitteln.

1. Aufgaben der Kreisverbände 2. Kreisverbandsversammlungen a) Der Kreisverband hat insbesondere folgende Aufgaben: a) Mindestens viermal jährlich soll eine Kreisverbandsversamm- • Pflege des Erfahrungsaustauschs unter seinen Mitgliedern, lung einberufen werden. Der Kreisverbandsvorsitzende beruft • Weiterleitung von Informationen und Unterrichtung der Mit- die Kreisverbandsversammlung ein und leitet diese. Mindestens glieder über alle wesentlichen Angelegenheiten und einmal jährlich soll ein Vertreter der Geschäftsstelle zu aktuellen • Unterstützung der Mitglieder gegenüber dem Landkreis, Themen der Verbandsarbeit in der Kreisverbandsversammlung soweit es sich um Angelegenheiten handelt, die nicht nur ein berichten. Mitglied betreffen und für den Kreisverband insgesamt b) Der jährliche Sitzungsplan der Beratungen innerhalb des Kreis- Bedeutung haben. verbandes soll an die Geschäftsstelle zur Kenntnisnahme über- b) Initiativen der Kreisverbände gegenüber Dritten sollen sich an mittelt werden. den grundsätzlichen Aussagen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages orientieren und mit der Geschäftsstelle vorab 3. Durchführung der Anhörungsverfahren abgestimmt werden. a) Die Geschäftsstelle des Sächsischen Städte- und Gemeinde- c) Der Kreisverband soll mit den Landtags-, Bundestags- und tages bezieht ihre Mitglieder bei Anhörungen zu Gesetzent- Europaabgeordneten sowie mit den Mitgliedern des Kreistags würfen und Entwürfen zu untergesetzlichen Vorschriften Kontakt pflegen und mit Ihnen vor allem kommunalpolitische ein. Der jeweilige Entwurf des Gesetzes bzw. der unterge- Fragen und Probleme im Sinne der Ziele des Sächsischen Städte- setzlichen Vorschrift wird an den Kreisverbandsvorsitzenden und Gemeindetages erörtern. Von den so gewonnenen Erkennt- zur Weiterleitung an die Mitglieder des Kreisverbandes per nissen und Besprechungsergebnissen, die für die Verbands- E-Mail übersandt. Der Kreisverbandsvorsitzende hat die politik des Sächsischen Städte- und Gemeindetages von Be­- E-Mail so schnell wie möglich direkt an die Mitglieder des deutung sein können, sollen die Kreisverbandsvorsitzenden die Kreisverbandes weiterzuleiten. Geschäftsstelle des Sächsischen Städte- und Gemeindetages b) Die Geschäftsstelle versieht die Schreiben mit folgenden Ver- informieren. fügungen: d) Der Kreisverband hat darauf zu achten, dass die ihm von der • zur Information mit der Bitte um Weiterleitung an die Geschäftsstelle zur Verfügung gestellten Informationen nur an Mitglieder des Kreisverbandes oder

130 • Anlage 12 • zur Weiterleitung an die Mitglieder des Kreisverbandes und insbesondere für die Kreisverbandsarbeit, Kreisver- mit der Bitte um Stellungnahme bis … oder bandsversammlungen, Schulungen und den allgemeinen • zur Information mit der Bitte um vertrauliche Behand- Erfahrungsaustausch erfolgen. Eine Verwendungsnachweis- lung oder pflicht gegenüber der Geschäftsstelle besteht nicht. • zur Information der Vorsitzenden der Kreisverbände d) Die Überweisung der Finanzmittel durch die Geschäftsstelle mit der Bitte um vertrauliche Behandlung. an die einzelnen Kreisverbände erfolgt jährlich nach voll- ständigem Zahlungseingang der Verbandsumlage aller 4. Buch- und Kassenführung Kreisverbandsmitglieder des jeweiligen Kreisverbandes. Mit a) Der Kreisverband benennt einen Verantwortlichen, der für der Überweisung der Finanzmittel durch die Geschäftsstelle die Verwaltung der Finanzmittel des Kreisverbandes verant- erhalten die Kreisverbände von der Geschäftstelle einen wortlich ist. Bescheid, aus dem die Berechnung des Zahlungsbetrages b) Für die Verwaltung der Finanzmittel des Kreisverbandes hervorgeht. wird ein Konto mit dem Namen „Kreisverband … des Säch- e) Im Haushaltsjahr nicht benötigte Mittel können in das Folge- sischen Städte- und Gemeindetages“ eingerichtet. Die Bank- jahr übertragen werden. verbindung ist der Geschäftsstelle bei Neueröffnung bzw. bei künftigen Änderungen mitzuteilen. 5. Inkrafttreten c) Die Verwendung der Mittel des Kreisverbandes soll im Sinne Die Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände treten am Tag nach der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages der Beschlussfassung durch den Landesvorstand in Kraft.

Anlage 12 • 131 Anlage 13

Mitglieder des Landesvorstandes und deren Stellvertreter des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. Stand: 01.08.2016

Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellv. Zugewählter

Bautzen Driesnack, Heiko Schuster, Gerd Stadt Königsbrück Gemeinde Neschwitz Markt 20 Bahnhofstraße 1 01936 Königsbrück 02699 Neschwitz

Skora, Stefan Ahrens, Alexander Stadt Hoyerswerda Stadt Bautzen Markt 1 Fleischmarkt 1 02977 Hoyerswerda 02625 Bautzen

Martolock, Thomas Langwald, Michael Gemeinde Cunewalde Gemeinde Ottendorf-Okrilla Hauptstraße 19 Radeburger Straße 34 02733 Cunewalde 01458 Ottendorf-Okrilla

Erzgebirgskreis Hiemer, Heidrun Schmidt, Rolf Stadt Schwarzenberg Stadt Annaberg-Buchholz Straße der Einheit 20 Markt 1 08340 Schwarzenberg 09456 Annaberg-Buchholz

Nico Dittmann Schmidt, Marcel Stadt Thalheim/Erzgebirge Stadt Stollberg Hauptstraße 5 Hauptmarkt 1 09380 Thalheim/Erzgebirge 09366 Stollberg

Wittig, Martin Heinrich, André Gemeinde Seiffen Stadt Marienberg Am Rathaus 4 Markt 1 09548 Kurort Seiffen 09496 Marienberg

132 • Anlage 13 Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellv. Zugewählter

Görlitz Höhne, Roland Brückner, Horst Gemeinde Rosenbach Gemeinde Waldhufen Steinbergstraße 1 Ullersdorfer Straße 1 02708 Rosenbach 02906 Waldhufen

Hergenröder, Verena Zenker, Thomas Stadt Ebersbach-Neugersdorf Stadt Zittau Reichsstraße 1 Markt 1 02730 Ebersbach-Neugersdorf 02763 Zittau

Leipzig Röglin, Jörg Martin, Ludwig Stadt Wurzen Gemeinde Borsdorf Friedrich-Ebert-Straße 2 Rathausstraße 1 04808 Wurzen 04451 Borsdorf

Berger, Matthias Luedtke, Simone Stadt Grimma Stadt Borna Markt 16/17 Markt 1 04668 Grimma 04552 Borna

Meißen Wendsche, Bert Anke, Uwe Stadt Radebeul Stadt Nossen Pestalozzistraße 6 Markt 31 01445 Radebeul 01683 Nossen

Herklotz, Lothar Mann, Gerold Gemeinde Röderaue Gemeinde Klipphausen Radener Straße 2 Talstraße 3 01609 Frauenhain 01665 Klipphausen

Mittelsachsen Hofmann, Ronny Schreiter, Volkmar Stadt Lunzenau Stadt Großschirma Karl-Marx-Straße 1 Hauptstraße 156 09328 Lunzenau 09603 Großschirma

Anlage 13 • 133 Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellv. Zugewählter

Krüger, Sven Schreiber, Ralf Stadt Freiberg Stadt Mittweida Obermarkt 24 Markt 32 09599 Freiberg 09648 Mittweida

Hubricht, Bernd Schilling, Dirk Gemeinde Reinsberg Gemeinde Ostrau Kirchgasse 2 Karl-Marx-Straße 8 09629 Reinsberg 04749 Ostrau

Nordsachsen Kretschmar, Andreas Enke, Jörg Stadt Oschatz Stadt Schkeuditz Markt 1 Rathausplatz 3 04758 Oschatz 04435 Schkeuditz

Schneider, Lothar Reinhardt, Michael Gemeinde Laußig Gemeinde Naundorf Leipziger Straße 23 Am Dorfplatz 3 04838 Laußig 04758 Naundorf OT Hof

Sächsische Schweiz- Schöning, Frank Hanke, Klaus-Peter Osterzgebirge Gemeinde Kreischa Stadt Pirna Dresdner Straße 10 Am Markt 1/2 01731 Kreischa 01796 Pirna

Rother, Ralf Mildner, Jörg Stadt Wilsdruff Gemeinde Lohmen Nossener Straße 20 Schloss Lohmen 1 01723 Wilsdruff 01847 Lohmen

Vogtlandkreis Hennig, Thomas Schöniger, Kerstin Stadt Klingenthal Stadt Rodewisch Kirchstraße 14 Wernesgrüner Straße 32 08248 Klingenthal 08228 Rodewisch

134 • Anlage 13 Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellv. Zugewählter

Oberdorfer, Ralf Bachmann, Volker Stadt Plauen Stadt Lengenfeld Unterer Graben 1 Hauptstraße 1 08523 Plauen 08485 Lengenfeld

Zwickau Ludwig, Steffen Kögler, Tino Gemeinde Reinsdorf Stadt Wildenfels Wiesenaue 41 Poststraße 26 08141 Reinsdorf 08134 Wildenfels

Prof. Dr. Ungerer, Lothar Czarnecki, Stefan Stadt Meerane Stadt Werdau Lörracher Platz 1 Markt 10 – 18 08393 Meerane 08412 Werdau

Dr. Findeiß, Pia Günther, Holm Stadt Zwickau Stadt Crimmitschau Hauptmarkt 1 Markt 1 08056 Zwickau 08451 Crimmitschau

Anlage 13 • 135 Kreisfreie Städte Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter

Chemnitz Ludwig, Barbara Runkel, Miko Schulze, Sven Stadt Chemnitz Stadt Chemnitz Stadt Chemnitz Markt 1 Markt 1 Markt 1 09111 Chemnitz 09111 Chemnitz 09111 Chemnitz

Dresden Hilbert, Dirk Sittel, Detlef Vorjohann, Hartmut Landeshauptstadt Landeshauptstadt Landeshauptstadt Dresden Dresden Dresden Dr.-Külz-Ring 19 Dr.-Külz-Ring 19 Dr.-Külz-Ring 19 01067 Dresden 01067 Dresden 01067 Dresden

Leipzig Jung, Burkhard Bonew, Torsten Hörning, Ulrich Stadt Leipzig Stadt Leipzig Stadt Leipzig Martin-Luther-Ring 4 Martin-Luther-Ring 4 Martin-Luther-Ring 4 04092 Leipzig 04092 Leipzig 04092 Leipzig

Außerordentliches Mitglied:

Verein Sächsischer Bürgermeister Franz-Heinrich Kohl Stadt Aue Goethestraße 5 08280 Aue

136 • Anlage 13 Anlage 14

Mitglieder des Präsidiums und deren Stellvertreter des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. Stand: 01.08.2016

Präsident

Stefan Skora Oberbürgermeister Stadt Hoyerswerda

Vizepräsidenten

Burkhard Jung Bert Wendsche Barbara Ludwig Oberbürgermeister Oberbürgermeister Oberbürgermeisterin Stadt Leipzig Stadt Radebeul Stadt Chemnitz

Mitglieder Stellvertreter

Dirk Hilbert Detlef Sittel Oberbürgermeisterin der Stadt Dresden Bürgermeister der Stadt Dresden

Dr. Pia Findeiß Ralf Oberdorfer Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Ralf Rother Sven Krüger Bürgermeister der Stadt Wilsdruff Oberbürgermeister der Stadt Freiberg

Andreas Kretschmar Matthias Berger Oberbürgermeister der Stadt Oschatz Oberbürgermeister der Stadt Grimma

Ronny Hofmann Nico Dittmann Bürgermeister der Stadt Lunzenau Bürgermeister der Stadt Thalheim/Ergeb.

Heiko Driesnack Roland Höhne Bürgermeister der Stadt Königsbrück Bürgermeister der Gemeinde Rosenbach

Ludwig Martin Lothar Schneider Bürgermeister der Gemeinde Borsdorf Bürgermeister der Gemeinde Laußig

Mischa Woitscheck Ralf Leimkühler Geschäftsführer des SSG Stellv. Geschäftsführer des SSG

Anlage 14 • 137 Anlage 15

Ausschüsse des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V.

Finanz- und Organisationsausschuss Rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss

Vorsitzender: Vorsitzender: Ludwig, Steffen Gemeinde Reinsdorf Sittel, Detlef Landeshauptstadt Dresden

Stellvertretender Vorsitzender: Stellvertretender Vorsitzender: Vorjohann, Hartmut Landeshauptstadt Dresden Enke, Jörg Stadt Schkeuditz

Mitglieder: Mitglieder: Bonew, Torsten Kreisfreie Stadt Leipzig Clausnitzer, Andreas Stadt Wilsdruff Dreßler, Markus Stadt Glashütte Deinege, Siegfried Große Kreisstadt Görlitz Egerer, Hans-Joachim Große Kreisstadt Döbeln Dresler, Dr. Peter Große Kreisstadt Glauchau Haustein, Heinz-Peter Stadt Olbernhau Horn, Mario Große Kreisstadt Oelsnitz/Vogtl. Hergenröder, Verena Stadt Ebersbach-Neugersdorf Hörning, Ulrich Kreisfreie Stadt Leipzig Reiher, Carmen Gemeinde Werda Jesse, Arno Stadt Brandis Scheler, Ralf Große Kreisstadt Eilenburg Kohl, Franz-Heinrich Große Kreisstadt Aue Schmiedel, Matthias Stadt Colditz Künzelmann, Veit Gemeinde Wachau Schubert, Thomas Große Kreisstadt Coswig Maaß, Dr. Anita Stadt Lommatzsch Schulze, Sven Kreisfreie Stadt Chemnitz Runkel, Miko Kreisfreie Stadt Chemnitz Ternes, Kerstin Stadt Großröhrsdorf Schreiber, Ralf Große Kreisstadt Mittweida

Stellvertretende Mitglieder: Stellvertretende Mitglieder: Anke, Uwe Stadt Nossen Bergmann, Evelin Gemeinde Neißeaue Böhmer, Dr. Robert Große Kreisstadt Bautzen Czarnecki, Stefan Große Kreisstadt Werdau Brade, Daniel Stadt Hohnstein Große, Prof. Dr. Holm Große Kreisstadt Bischofswerda Brändel, Michael Stadt Thum n. n. Dresler, Dr. Peter Große Kreisstadt Glauchau Hentschel, Reiner Stadt Frauenstein Hallmann, Markus Gemeinde Mittelherwigsdorf Hommel-Kreißl, Daniela Gemeinde Pöhl Haupt, Volker Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf Krause, Sylvio Gemeinde Amtsberg Hörning, Ulrich Kreisfreie Stadt Leipzig Lames, Dr. Peter Landeshauptstadt Dresden Lames, Dr. Peter Landeshauptstadt Dresden Müller, Dr. Ralf Stadt Dohna Lieder, Doreen Gemeinde Machern Müller, Matthias Gemeinde Wermsdorf Purfürst, Mike Stadt Netzschkau Pöge, Thomas Gemeinde Thallwitz Rochold, Philipp Kreisfreie Stadt Chemnitz Rosenthal, Heiko Kreisfreie Stadt Leipzig Schneider, Lothar Gemeinde Laußig Schulze, Sven Kreisfreie Stadt Chemnitz

138 • Anlage 15 Ausschuss Bau, Umwelt und Verkehr Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur

Vorsitzende: Vorsitzender: Günther, Holm Große Kreisstadt Crimmitschau Raschke, Olaf Große Kreisstadt Meißen

Stellvertretender Vorsitzender: Stellvertretender Vorsitzender: Stötzer, Michael Kreisfreie Stadt Chemnitz Fabian, Prof. Dr. Thomas Kreisfreie Stadt Leipzig

Mitglieder: Mitglieder: Dubrau, Dorothee Kreisfreie Stadt Leipzig Hoffmann, Beate Große Kreisstadt Niesky Habel, Harry Stadt Bernsdorf Kaufmann, Hiensch, Wolfgang Stadt Frohburg Dr. Kristin Klaudia Landeshauptstadt Dresden Hönicke, Tilo Große Kreisstadt Großenhain Kunzmann, Thomas Stadt Lauter-Bernsbach Jedzig, Andrea Stadt Treuen Lupart, Ulrich Gemeinde Reuth Knack, Thomas Gemeinde Markersdorf Münster, Astrid Stadt Bad Düben Mildner, Jörg Gemeinde Lohmen Naumann, Lars Stadt Burgstädt Proksch, Thomas Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz Rochold, Philipp Kreisfreie Stadt Chemnitz Schmidt-Lamontain, Raoul Landeshauptstadt Dresden Röthig, Elke Gemeinde Schwepnitz Weinert, Uwe Gemeinde Hartmannsdorf Schütze, Karsten Große Kreisstadt Markkleeberg Wilde, Dr. Manfred Große Kreisstadt Delitzsch Steglich, Uwe Stadt Stolpen Ungerer, Prof. Dr. Lothar Stadt Meerane Stellvertretende Mitglieder: Ecke, Johannes Stadt Mügeln Stellvertretende Mitglieder: Graf, Andreas Gemeinde Lichtenau Dittmann, Nico Stadt Thalheim/Erzgeb. Hein, Sebastian Gemeinde Burkau Jennicke, Dr. Skadi Kreisfreie Stadt Leipzig Jähnigen, Eva Landeshauptstadt Dresden Hänsel, Ralf Gemeinde Zeithain Müller, Dr. Jörg Große Kreisstadt Radebeul Klepsch, Annekatrin Landeshauptstadt Dresden Paul, Thomas Stadt Rabenau Krauß, Inge Gemeinde Lichtentanne Riecke, Willem Stadt Herrnhut Kunack, Thomas Stadt Bad Schandau Rosenthal, Heiko Kreisfreie Stadt Leipzig Meier, Ilona Gemeinde Niederwiesa Runkel, Miko Kreisfreie Stadt Chemnitz n. n. Schöniger, Kerstin Stadt Rodewisch Schmidt, Rico Stadt Adorf/Vogtl. Schulz, Holger Stadt Zwenkau Seidel, Matthias Gemeinde Malschwitz Streubel, Wolfgang Gemeinde Gersdorf Spiske, Jens Stadt Markranstädt Weikert, Thomas Stadt Lugau/Erzgeb. Stötzer, Michael Kreisfreie Stadt Chemnitz Walther, Jürgen Gemeinde Hainewalde

Anlage 15 • 139 Anlage 16

Kreisverbandsvorsitzende und deren Stellvertreter

Kreisverband Vorsitzender Stellvertreter

Bautzen Heiko Driesnack Gerd Schuster Bürgermeister der Stadt Königsbrück Bürgermeister der Gemeinde Neschwitz

Erzgebirge Heidrun Hiemer Rolf Schmidt Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schwarzenberg Annaberg-Buchholz

Görlitz Roland Höhne Horst Brückner Bürgermeister der Gemeinde Rosenbach Bürgermeister der Gemeinde Waldhufen

Leipzig Jörg Röglin Holger Schulz Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Wurzen Bürgermeister der Stadt Zwenkau

Meißen Bert Wendsche Lothar Herklotz Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Radebeul Bürgermeister der Gemeinde Röderaue

Mittelsachsen Ronny Hofmann Sven Krüger Bürgermeister der Stadt Lunzenau Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freiberg

Nordsachsen Andreas Kretschmar Lothar Schneider Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Oschatz Bürgermeister der Gemeinde Laußig

Sächsische Schweiz/ Frank Schöning Klaus-Peter Hanke Osterzgebirge Bürgermeister der Gemeinde Kreischa Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Pirna

Vogtland Thomas Hennig Ralf Oberdorfer Bürgermeister der Stadt Klingenthal Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Plauen

Zwickau Steffen Ludwig Daniel Röthig Bürgermeister der Gemeinde Reinsdorf Bürgermeister der Gemeinde Callenberg

140 • Anlage 16 Anlage 17

Organisationsstruktur der Geschäftsstelle des SSG ab 01.03.2016

Sächsischer Städte- und Gemeindetag e.V., Glacisstraße 3, 01099 Dresden, Tel.: 0351/8192-0 , Fax: 0351/8192-222

Vertretung des SSG nach außen mit Präsident und Vizepräsidenten

Geschäftsführer (GF) Stellvertretender Geschäftsführer (SGF) Herr Woitscheck über Telefon -101 Herr Leimkühler über Telefon -103 [email protected] [email protected]

Sekretariat: Frau Hirsch Telefon -101 Sekretariat: Frau Gutsche Telefon -103 [email protected] [email protected]

F achREFERATE GF F achREFERATE SGF 1 Grundsatzreferat 5 Hauptreferat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sekretariat: Personalführende Stelle für die Mitarbeiter des Koordinierungsaufgaben, Allg. Verwaltungsrecht, Frau Mickan Telefon -102 SSG, Vertrags- und Vergaberecht, Sparkassen, Kommunal- und Kommunalverfassungsrecht, Gemeindewirtschaftsrecht, Energierecht, Europa, [email protected] Sonderaufgaben Sonderaufgaben Herr Gruber Telefon -110 Frau Leser Telefon -150 [email protected] [email protected] 2 Kommunales E-Government, 6 Steuern, Gemeindehaushalts- und Kassenwesen Informationstechnologie, Datenverarbeitung, Frau Trommer Telefon -160 Veranstaltungsorganisation, Herausgabe SLK und MRS, Gremienbesetzung, Sonderaufgaben [email protected] Herr Piskol Telefon -120 7 Vermögensrecht, Grundstücksverkehr, [email protected] Erschließungs-, Abgaben- und Beitragsrecht, Kommunaler Finanzausgleich, Wasser, Abwasser, 3 Polizei, Feuerwehrwesen, Sicherheit und Ordnung, Sonderaufgaben Wirtschaft und Arbeit, Verkehrs- und Straßenrecht, Herr Blazek Telefon -170 Fremdenverkehr [email protected] Frau Seubert Telefon -130 Soziales, Jugend, Gesundheit, Familie [email protected] Europabüro der sächsischen 8 Kommunen in Brüssel Herr Schuster Telefon -180 4 Bau, Umwelt, Forst- und Landwirtschaft, Ländliche Entwicklung, Abfallrecht, n. n. [email protected] Friedhofswesen Telefon 00322-5136905 9 Personalrecht, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Sport und Kultur, Schulen, Aktenplan, Melderecht, Herr Brietzke Telefon -140 [email protected] [email protected] Personenstandswesen Herr Schöne Telefon -190 [email protected]

Zentrale Dienste

Frau Girschik Telefon -152 Frau Flack Telefon -153 Frau Noack Telefon -154 Frau Rudolph Telefon -156 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Herr Rohne Telefon -157

Anlage 17 • 141 Anlage 18

Sachsens Vertreter im Präsidium und im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages

Präsidium

Burkhard Jung Oberbürgermeister der Stadt Leipzig

Ralf Oberdorfer Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Hauptausschuss

Siegfried Deinege Barbara Ludwig Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz

Holm Günther Dr. Sven Mißbach Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau Oberbürgermeister der Stadt Großenhain

Dr. Pia Findeiß Marco Müller Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Riesa

Dirk Hilbert Ralf Oberdorfer Oberbürgermeister der Stadt Dresden Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Burkhard Jung Dr. Manfred Wilde Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch

Sven Krüger Mischa Woitscheck Oberbürgermeister der Stadt Freiberg Geschäftsführer SSG (Berater)

142 • Anlage 18 Anlage 19

Sachsens Vertreter im Präsidium und im Hauptausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Präsidium

Mitglieder Stellvertreter

Stefan Skora Alexander Troll Präsident des SSG Bürgermeister der Stadt Lößnitz Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda Andrea Jedzig Mischa Woitscheck Bürgermeisterin der Stadt Treuen Geschäftsführer des SSG

Hauptausschuss

Mitglieder Stellvertreter

Stefan Skora Bert Wendsche Präsident des SSG Oberbürgermeister der Stadt Radebeul Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda

Andrea Jedzig Olaf Raschke Bürgermeisterin der Stadt Treuen Oberbürgermeister der Stadt Meißen

Volker Bachmann Wolfgang Streubel Bürgermeister der Stadt Lengenfeld Bürgermeister der Gemeinde Gersdorf

Alexander Troll Prof. Dr. Lothar Ungerer Bürgermeister der Stadt Lößnitz Bürgermeister der Stadt Meerane

Uwe Weinert Frank Peuker Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf Bürgermeister der Gemeinde Großschönau

Mischa Woitscheck Sandro Bauroth Geschäftsführer des SSG Bürgermeister der Stadt Elsterberg

Anlage 19 • 143 Anlage 20

Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Deutschen Städtetages

Ausschuss für Recht und Verfassung Ausschuss für Gesundheit ■ Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Thomas Delling, Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda Leipzig ■ Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums ■ Sven Krüger, Oberbürgermeister der Stadt Freiberg „St. Georg“ gGmbH, Leipzig ■ Miko Runkel, Bürgermeister der Stadt Chemnitz ■ Miko Runkel, Bürgermeister der Stadt Chemnitz ■ Detlef Sittel, Erster Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Jürgen Richter, Verwaltungsdirektor der Städtischen Dresden Krankenhäuser Dresden-Friedrichstadt und Dresden-Neustadt

Ausschuss für Schule und Bildung Ausschuss für Städtebau und Verkehr ■ Thomas Delling, Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda ■ Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt ■ Prof. Dr. Thomas Fabian, Bürgermeister und Beigeordneter der Leipzig Stadt Leipzig ■ Kathrin Köhler, Bürgermeisterin der Stadt Zwickau ■ Philipp Rochold, Bürgermeister der Stadt Chemnitz ■ Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden Ausschuss für Kultur ■ Michael Stötzer, Bürgermeister der Stadt Chemnitz ■ Alexander Ahrens, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen ■ Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Ausschuss für Wirtschaft und Europäischen Stadt Dresden Binnenmarkt ■ Dr. Michael Wieler, Bürgermeister der Stadt Görlitz ■ Uwe Albrecht, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Leipzig Stadt Leipzig ■ Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden ■ Olaf Raschke, Oberbürgermeister der Stadt Meißen Sportausschuss ■ Gerhard Lemm, Oberbürgermeister der Stadt Radeberg ■ Dr. Robert Böhmer, Bürgermeister der Stadt Bautzen ■ Marco Müller, Oberbürgermeister der Stadt Riesa Umweltausschuss ■ Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Eva Jähnigen, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Leipzig Dresden ■ Heinrich Kohl, Oberbürgermeister der Stadt Aue Ausschuss für Soziales, Jugend und Familie ■ Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Prof. Dr. Thomas Fabian, Bürgermeister und Beigeordneter der Leipzig Stadt Leipzig ■ Miko Runkel, Bürgermeister der Stadt Chemnitz ■ Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau ■ Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Dresden ■ Philipp Rochold, Bürgermeister der Stadt Chemnitz

144 • Anlage 20 Ausschuss für Finanzen Ausschuss für Presse und Öffentlichkeitsarbeit ■ Torsten Bonew, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Mathias Merz, Leiter des Presse- und Oberbürgermeisterbüros Leipzig und Pressesprecher der Stadt Zwickau ■ Bernd Meyer, Bürgermeister der Stadt Zwickau ■ Kai Schulz, Amtsleiter des Amtes für Presse- und ■ Sven Schulze, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Dresden ■ Hartmut Vorjohann, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Katja Uhlemann, Pressesprecherin der Stadt Chemnitz Dresden ■ Silvia Weck, Pressesprecherin der Stadt Plauen

Personal- und Organisationsausschuss Ausschuss für mittlere Städte ■ Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Klaus-Peter Hanke, Oberbürgermeister der Stadt Pirna Leipzig ■ Andreas Kretschmar, Oberbürgermeister der Stadt Oschatz ■ Dr. Peter Lames, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt ■ Rolf Schmidt, Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz Dresden ■ Prof. Dr. Lothar Ungerer, Bürgermeister der Stadt Meerane ■ Sven Schulze, Bürgermeister der Stadt Chemnitz

Ausschuss für Frauen und Gleichstellungsangelegenheiten ■ Genka Lapön, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leipzig ■ Andrea Spee-Keller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bautzen ■ Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah, Gleichstellungs- beauftragte der Stadt Dresden

Anlage 20 • 145 Anlage 21

Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Mitglieder Stellvertreter

Ausschuss für Städtebau und Umwelt Dieter Greysinger Wolfgang Streubel Bürgermeisterin der Stadt Hainichen Bürgermeister der Gemeinde Gersdorf

Ausschuss für Recht, Personal und Organisation n. n. Heinrich Kohl Oberbürgermeister der Stadt Aue

Cornelia Leser Frank Taubert Hauptreferentin des SSG Bürgermeister der Gemeinde Dennheritz

Europaausschuss Siegfried Deinege Reiner Hentschel Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Bürgermeister der Stadt Frauenstein

Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur Klaus Kertzscher Uwe Steglich Bürgermeister der Gemeinde Niederfrohna Bürgermeister der Stadt Stolpen

Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr Holm Günther Andrea Jedzig Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau Bürgermeisterin der Stadt Treuen

146 • Anlage 21 Mitglieder Stellvertreter

Ausschuss für Jugend, Soziales und Gesundheit Prof. Dr. Lothar Ungerer Thomas Kunzmann Bürgermeister der Stadt Meerane Bürgermeister der Stadt Lauter-Bernsbach

Ausschuss für Finanzen und Kommunalwirtschaft Bert Wendsche Kerstin Ternes Oberbürgermeister der Stadt Radebeul Bürgermeisterin der Stadt Großröhrsdorf

Gemeinsamer Forstausschuss Deutscher Kommunalwald Silvio Ziesemer Thomas Paul Bürgermeister der Stadt Tharandt Bürgermeister der Stadt Rabenau

Anlage 21 • 147 geschäftsbericht 2015/2016 Impressum Herausgeber Geschäftsbericht 2015/2016 Sächsischer Städte- und Gemeindetag e. V. Geschäftsführer: Herr Mischa Woitscheck Postanschrift: Glacisstraße 3, 01099 Dresden Telefon: 0351 / 81 92 - 0 Telefax: 0351 / 81 92 - 222 E-Mail: [email protected] Internet: www.ssg-sachsen.de